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3.0 MiB

1GenesisGen111Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde;
2GenesisGen112die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
3GenesisGen113Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.
4GenesisGen114Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis
5GenesisGen115und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag.
6GenesisGen116Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser.
7GenesisGen117Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es
8GenesisGen118und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend und es wurde Morgen: zweiter Tag.
9GenesisGen119Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es.
10GenesisGen1110Das Trockene nannte Gott Land und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war.
11GenesisGen1111Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es.
12GenesisGen1112Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es gut war.
13GenesisGen1113Es wurde Abend und es wurde Morgen: dritter Tag.
14GenesisGen1114Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen;
15GenesisGen1115sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es.
16GenesisGen1116Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne.
17GenesisGen1117Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,
18GenesisGen1118über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war.
19GenesisGen1119Es wurde Abend und es wurde Morgen: vierter Tag.
20GenesisGen1120Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen.
21GenesisGen1121Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war.
22GenesisGen1122Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch und bevölkert das Wasser im Meer und die Vögel sollen sich auf dem Land vermehren.
23GenesisGen1123Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag.
24GenesisGen1124Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es.
25GenesisGen1125Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, dass es gut war.
26GenesisGen1126Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.
27GenesisGen1127Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.
28GenesisGen1128Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.
29GenesisGen1129Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.
30GenesisGen1130Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es.
31GenesisGen1131Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag.
32GenesisGen121So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge.
33GenesisGen122Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte.
34GenesisGen123Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte. [4a] Das ist die Entstehungsgeschichte von Himmel und Erde, als sie erschaffen wurden.
35GenesisGen124 [4b] Zur Zeit, als Gott, der Herr, Erde und Himmel machte,
36GenesisGen125gab es auf der Erde noch keine Feldsträucher und wuchsen noch keine Feldpflanzen; denn Gott, der Herr, hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen und es gab noch keinen Menschen, der den Ackerboden bestellte;
37GenesisGen126aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Ackerbodens.
38GenesisGen127Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
39GenesisGen128Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte.
40GenesisGen129Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
41GenesisGen1210Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert; dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen.
42GenesisGen1211Der eine heißt Pischon; er ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo es Gold gibt.
43GenesisGen1212Das Gold jenes Landes ist gut; dort gibt es auch Bdelliumharz und Karneolsteine.
44GenesisGen1213Der zweite Strom heißt Gihon; er ist es, der das ganze Land Kusch umfließt.
45GenesisGen1214Der dritte Strom heißt Tigris; er ist es, der östlich an Assur vorbeifließt. Der vierte Strom ist der Eufrat.
46GenesisGen1215Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte.
47GenesisGen1216Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen,
48GenesisGen1217doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.
49GenesisGen1218Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
50GenesisGen1219Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen.
51GenesisGen1220Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht.
52GenesisGen1221Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch.
53GenesisGen1222Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu.
54GenesisGen1223Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein /und Fleisch von meinem Fleisch. /Frau soll sie heißen, /denn vom Mann ist sie genommen.
55GenesisGen1224Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden [ein] Fleisch.
56GenesisGen1225Beide, Adam und seine Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.
57GenesisGen131Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?
58GenesisGen132Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen;
59GenesisGen133nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben.
60GenesisGen134Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben.
61GenesisGen135Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.
62GenesisGen136Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.
63GenesisGen137Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz.
64GenesisGen138Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau vor Gott, dem Herrn, unter den Bäumen des Gartens.
65GenesisGen139Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach: Wo bist du?
66GenesisGen1310Er antwortete: Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.
67GenesisGen1311Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe?
68GenesisGen1312Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben und so habe ich gegessen.
69GenesisGen1313Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du da getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt und so habe ich gegessen.
70GenesisGen1314Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht /unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. /Auf dem Bauch sollst du kriechen /und Staub fressen alle Tage deines Lebens.
71GenesisGen1315Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, /zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. /Er trifft dich am Kopf /und du triffst ihn an der Ferse.
72GenesisGen1316Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. /Unter Schmerzen gebierst du Kinder. /Du hast Verlangen nach deinem Mann; /er aber wird über dich herrschen.
73GenesisGen1317Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. /Unter Mühsal wirst du von ihm essen /alle Tage deines Lebens.
74GenesisGen1318Dornen und Disteln lässt er dir wachsen /und die Pflanzen des Feldes musst du essen.
75GenesisGen1319Im Schweiße deines Angesichts /sollst du dein Brot essen, /bis du zurückkehrst zum Ackerboden; /von ihm bist du ja genommen. /Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.
76GenesisGen1320Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen.
77GenesisGen1321Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Röcke aus Fellen und bekleidete sie damit.
78GenesisGen1322Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!
79GenesisGen1323Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg, damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war.
80GenesisGen1324Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.
81GenesisGen141Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.
82GenesisGen142Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder. Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer.
83GenesisGen143Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar;
84GenesisGen144auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer,
85GenesisGen145aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß und sein Blick senkte sich.
86GenesisGen146Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick?
87GenesisGen147Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, /doch du werde Herr über ihn!
88GenesisGen148Hierauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Gehen wir aufs Feld! Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder Abel an und erschlug ihn.
89GenesisGen149Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?
90GenesisGen1410Der Herr sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden.
91GenesisGen1411So bist du verflucht, verbannt vom Ackerboden, der seinen Mund aufgesperrt hat, um aus deiner Hand das Blut deines Bruders aufzunehmen.
92GenesisGen1412Wenn du den Ackerboden bestellst, wird er dir keinen Ertrag mehr bringen. Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein.
93GenesisGen1413Kain antwortete dem Herrn: Zu groß ist meine Schuld, als dass ich sie tragen könnte.
94GenesisGen1414Du hast mich heute vom Ackerland verjagt und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen; rastlos und ruhelos werde ich auf der Erde sein und wer mich findet, wird mich erschlagen.
95GenesisGen1415Der Herr aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain erschlägt, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der Herr dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde.
96GenesisGen1416Dann ging Kain vom Herrn weg und ließ sich im Land Nod nieder, östlich von Eden.
97GenesisGen1417Kain erkannte seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Henoch. Kain wurde Gründer einer Stadt und benannte sie nach seinem Sohn Henoch.
98GenesisGen1418Dem Henoch wurde Irad geboren; Irad zeugte Mehujaël, Mehujaël zeugte Metuschaël und Metuschaël zeugte Lamech.
99GenesisGen1419Lamech nahm sich zwei Frauen; die eine hieß Ada, die andere Zilla.
100GenesisGen1420Ada gebar Jabal; er wurde der Stammvater derer, die in Zelten und beim Vieh wohnen.
101GenesisGen1421Sein Bruder hieß Jubal; er wurde der Stammvater aller Zither- und Flötenspieler.
102GenesisGen1422Auch Zilla gebar, und zwar Tubal-Kajin, der die Geräte aller Erz- und Eisenhandwerker schmiedete. Die Schwester Tubal-Kajins war Naama.
103GenesisGen1423Lamech sagte zu seinen Frauen: Ada und Zilla, hört auf meine Stimme, /ihr Frauen Lamechs, lauscht meiner Rede! /Ja, einen Mann erschlage ich für eine Wunde /und einen Knaben für eine Strieme.
104GenesisGen1424Wird Kain siebenfach gerächt, /dann Lamech siebenundsiebzigfach.
105GenesisGen1425Adam erkannte noch einmal seine Frau. Sie gebar einen Sohn und nannte ihn Set (Setzling); denn sie sagte: Gott setzte mir anderen Nachwuchs ein /für Abel, weil ihn Kain erschlug.
106GenesisGen1426Auch dem Set wurde ein Sohn geboren und er nannte ihn Enosch. Damals begann man den Namen des Herrn anzurufen.
107GenesisGen151Das ist die Liste der Geschlechterfolge nach Adam: Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich.
108GenesisGen152Als Mann und Frau erschuf er sie, er segnete sie und nannte sie Mensch an dem Tag, da sie erschaffen wurden.
109GenesisGen153Adam war hundertdreißig Jahre alt, da zeugte er einen Sohn, der ihm ähnlich war, wie sein Abbild, und nannte ihn Set.
110GenesisGen154Nach der Geburt Sets lebte Adam noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
111GenesisGen155Die gesamte Lebenszeit Adams betrug neunhundertdreißig Jahre, dann starb er.
112GenesisGen156Set war hundertfünf Jahre alt, da zeugte er Enosch.
113GenesisGen157Nach der Geburt des Enosch lebte Set noch achthundertsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
114GenesisGen158Die gesamte Lebenszeit Sets betrug neunhundertzwölf Jahre, dann starb er.
115GenesisGen159Enosch war neunzig Jahre alt, da zeugte er Kenan.
116GenesisGen1510Nach der Geburt Kenans lebte Enosch noch achthundertfünfzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
117GenesisGen1511Die gesamte Lebenszeit des Enosch betrug neunhundertfünf Jahre, dann starb er.
118GenesisGen1512Kenan war siebzig Jahre alt, da zeugte er Mahalalel.
119GenesisGen1513Nach der Geburt Mahalalels lebte Kenan noch achthundertvierzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
120GenesisGen1514Die gesamte Lebenszeit Kenans betrug neunhundertzehn Jahre, dann starb er.
121GenesisGen1515Mahalalel war fünfundsechzig Jahre alt, da zeugte er Jered.
122GenesisGen1516Nach der Geburt Jereds lebte Mahalalel noch achthundertdreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
123GenesisGen1517Die gesamte Lebenszeit Mahalalels betrug achthundertfünfundneunzig Jahre, dann starb er.
124GenesisGen1518Jered war hundertzweiundsechzig Jahre alt, da zeugte er Henoch.
125GenesisGen1519Nach der Geburt Henochs lebte Jered noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
126GenesisGen1520Die gesamte Lebenszeit Jereds betrug neunhundertzweiundsechzig Jahre, dann starb er.
127GenesisGen1521Henoch war fünfundsechzig Jahre alt, da zeugte er Metuschelach.
128GenesisGen1522Nach der Geburt Metuschelachs ging Henoch seinen Weg mit Gott noch dreihundert Jahre lang und zeugte Söhne und Töchter.
129GenesisGen1523Die gesamte Lebenszeit Henochs betrug dreihundertfünfundsechzig Jahre.
130GenesisGen1524Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen.
131GenesisGen1525Metuschelach war hundertsiebenundachtzig Jahre alt, da zeugte er Lamech.
132GenesisGen1526Nach der Geburt Lamechs lebte Metuschelach noch siebenhundertzweiundachtzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
133GenesisGen1527Die gesamte Lebenszeit Metuschelachs betrug neunhundertneunundsechzig Jahre, dann starb er.
134GenesisGen1528Lamech war hundertzweiundachtzig Jahre alt, da zeugte er einen Sohn
135GenesisGen1529und nannte ihn Noach (Ruhe). Dabei sagte er: Er wird uns aufatmen lassen von unserer Arbeit und von der Mühe unserer Hände um den Ackerboden, den der Herr verflucht hat.
136GenesisGen1530Nach der Geburt Noachs lebte Lamech noch fünfhundertfünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
137GenesisGen1531Die gesamte Lebenszeit Lamechs betrug siebenhundertsiebenundsiebzig Jahre, dann starb er.
138GenesisGen1532Noach zeugte im Alter von fünfhundert Jahren Sem, Ham und Jafet.
139GenesisGen161Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden,
140GenesisGen162sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel.
141GenesisGen163Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragen.
142GenesisGen164In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch, nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese ihnen Kinder geboren hatten. Das sind die Helden der Vorzeit, die berühmten Männer.
143GenesisGen165Der Herr sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens immer nur böse war.
144GenesisGen166Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh.
145GenesisGen167Der Herr sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich, sie gemacht zu haben.
146GenesisGen168Nur Noach fand Gnade in den Augen des Herrn.
147GenesisGen169Das ist die Geschlechterfolge nach Noach: Noach war ein gerechter, untadeliger Mann unter seinen Zeitgenossen; er ging seinen Weg mit Gott.
148GenesisGen1610Noach zeugte drei Söhne, Sem, Ham und Jafet.
149GenesisGen1611Die Erde aber war in Gottes Augen verdorben, sie war voller Gewalttat.
150GenesisGen1612Gott sah sich die Erde an: Sie war verdorben, denn alle Wesen aus Fleisch auf der Erde lebten verdorben.
151GenesisGen1613Da sprach Gott zu Noach: Ich sehe, das Ende aller Wesen aus Fleisch ist da; denn durch sie ist die Erde voller Gewalttat. Nun will ich sie zugleich mit der Erde verderben.
152GenesisGen1614Mach dir eine Arche aus Zypressenholz! Statte sie mit Kammern aus, und dichte sie innen und außen mit Pech ab!
153GenesisGen1615So sollst du die Arche bauen: Dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch soll sie sein.
154GenesisGen1616Mach der Arche ein Dach und hebe es genau um eine Elle nach oben an! Den Eingang der Arche bring an der Seite an! Richte ein unteres, ein zweites und ein drittes Stockwerk ein!
155GenesisGen1617Ich will nämlich die Flut über die Erde bringen, um alle Wesen aus Fleisch unter dem Himmel, alles, was Lebensgeist in sich hat, zu verderben. Alles auf Erden soll verenden.
156GenesisGen1618Mit dir aber schließe ich meinen Bund. Geh in die Arche, du, deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne!
157GenesisGen1619Von allem, was lebt, von allen Wesen aus Fleisch, führe je zwei in die Arche, damit sie mit dir am Leben bleiben; je ein Männchen und ein Weibchen sollen es sein.
158GenesisGen1620Von allen Arten der Vögel, von allen Arten des Viehs, von allen Arten der Kriechtiere auf dem Erdboden sollen je zwei zu dir kommen, damit sie am Leben bleiben.
159GenesisGen1621Nimm dir von allem Essbaren mit und leg dir einen Vorrat an! Dir und ihnen soll es zur Nahrung dienen.
160GenesisGen1622Noach tat alles genau so, wie ihm Gott aufgetragen hatte.
161GenesisGen171Darauf sprach der Herr zu Noach: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus, denn ich habe gesehen, dass du unter deinen Zeitgenossen vor mir gerecht bist.
162GenesisGen172Von allen reinen Tieren nimm dir je sieben Paare mit und von allen unreinen Tieren je ein Paar,
163GenesisGen173auch von den Vögeln des Himmels je sieben Männchen und Weibchen, um Nachwuchs auf der ganzen Erde am Leben zu erhalten.
164GenesisGen174Denn noch sieben Tage dauert es, dann lasse ich es vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde regnen und tilge vom Erdboden alle Wesen, die ich gemacht habe.
165GenesisGen175Noach tat alles, was ihm der Herr aufgetragen hatte.
166GenesisGen176Noach war sechshundert Jahre alt, als die Flut über die Erde kam.
167GenesisGen177Noach ging also mit seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne in die Arche, bevor das Wasser der Flut kam.
168GenesisGen178Von den reinen und unreinen Tieren, von den Vögeln und allem, was sich auf dem Erdboden regt,
169GenesisGen179kamen immer zwei zu Noach in die Arche, Männchen und Weibchen, wie Gott dem Noach aufgetragen hatte.
170GenesisGen1710Als die sieben Tage vorbei waren, kam das Wasser der Flut über die Erde,
171GenesisGen1711im sechshundertsten Lebensjahr Noachs, am siebzehnten Tag des zweiten Monats. An diesem Tag brachen alle Quellen der gewaltigen Urflut auf und die Schleusen des Himmels öffneten sich.
172GenesisGen1712Der Regen ergoss sich vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde.
173GenesisGen1713Genau an jenem Tag waren Noach, die Söhne Noachs, Sem, Ham und Jafet, Noachs Frau und mit ihnen die drei Frauen seiner Söhne in die Arche gegangen,
174GenesisGen1714sie und alle Arten der Tiere, alle Arten des Viehs und alle Arten der Kriechtiere, die sich auf der Erde regen, und alle Arten der Vögel, des fliegenden Getiers.
175GenesisGen1715Sie waren zu Noach in die Arche gekommen, immer zwei von allen Wesen aus Fleisch, in denen Lebensgeist ist.
176GenesisGen1716Von allen Tieren waren Männchen und Weibchen gekommen, wie Gott ihm aufgetragen hatte. Dann schloss der Herr hinter ihm zu.
177GenesisGen1717Die Flut auf der Erde dauerte vierzig Tage. Das Wasser stieg und hob die Arche immer höher über die Erde.
178GenesisGen1718Das Wasser schwoll an und stieg immer mehr auf der Erde, die Arche aber trieb auf dem Wasser dahin.
179GenesisGen1719Das Wasser war auf der Erde gewaltig angeschwollen und bedeckte alle hohen Berge, die es unter dem ganzen Himmel gibt.
180GenesisGen1720Das Wasser war fünfzehn Ellen über die Berge hinaus angeschwollen und hatte sie zugedeckt.
181GenesisGen1721Da verendeten alle Wesen aus Fleisch, die sich auf der Erde geregt hatten, Vögel, Vieh und sonstige Tiere, alles, wovon die Erde gewimmelt hatte, und auch alle Menschen.
182GenesisGen1722Alles, was auf der Erde durch die Nase Lebensgeist atmete, kam um.
183GenesisGen1723Gott vertilgte also alle Wesen auf dem Erdboden, Menschen, Vieh, Kriechtiere und die Vögel des Himmels; sie alle wurden vom Erdboden vertilgt. Übrig blieb nur Noach und was mit ihm in der Arche war.
184GenesisGen1724Das Wasser aber schwoll hundertfünfzig Tage lang auf der Erde an.
185GenesisGen181Da dachte Gott an Noach und an alle Tiere und an alles Vieh, das bei ihm in der Arche war. Gott ließ einen Wind über die Erde wehen und das Wasser sank.
186GenesisGen182Die Quellen der Urflut und die Schleusen des Himmels schlossen sich; der Regen vom Himmel ließ nach
187GenesisGen183und das Wasser verlief sich allmählich von der Erde. So nahm das Wasser nach hundertfünfzig Tagen ab.
188GenesisGen184Am siebzehnten Tag des siebten Monats setzte die Arche im Gebirge Ararat auf.
189GenesisGen185Das Wasser nahm immer mehr ab, bis zum zehnten Monat. Am ersten Tag des zehnten Monats wurden die Berggipfel sichtbar.
190GenesisGen186Nach vierzig Tagen öffnete Noach das Fenster der Arche, das er gemacht hatte,
191GenesisGen187und ließ einen Raben hinaus. Der flog aus und ein, bis das Wasser auf der Erde vertrocknet war.
192GenesisGen188Dann ließ er eine Taube hinaus, um zu sehen, ob das Wasser auf der Erde abgenommen habe.
193GenesisGen189Die Taube fand keinen Halt für ihre Füße und kehrte zu ihm in die Arche zurück, weil über der ganzen Erde noch Wasser stand. Er streckte seine Hand aus und nahm die Taube wieder zu sich in die Arche.
194GenesisGen1810Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ wieder die Taube aus der Arche.
195GenesisGen1811Gegen Abend kam die Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig. Jetzt wusste Noach, dass nur noch wenig Wasser auf der Erde stand.
196GenesisGen1812Er wartete weitere sieben Tage und ließ die Taube noch einmal hinaus. Nun kehrte sie nicht mehr zu ihm zurück.
197GenesisGen1813Im sechshundertersten Jahr Noachs, am ersten Tag des ersten Monats, hatte sich das Wasser verlaufen. Da entfernte Noach das Verdeck der Arche, blickte hinaus, und siehe: Die Erdoberfläche war trocken.
198GenesisGen1814Am siebenundzwanzigsten Tag des zweiten Monats war die Erde trocken.
199GenesisGen1815Da sprach Gott zu Noach:
200GenesisGen1816Komm heraus aus der Arche, du, deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne!
201GenesisGen1817Bring mit dir alle Tiere heraus, alle Wesen aus Fleisch, die Vögel, das Vieh und alle Kriechtiere, die sich auf der Erde regen. Auf der Erde soll es von ihnen wimmeln; sie sollen fruchtbar sein und sich auf der Erde vermehren.
202GenesisGen1818Da kam Noach heraus, er, seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne.
203GenesisGen1819Auch alle Tiere kamen, nach Gattungen geordnet, aus der Arche, die Kriechtiere, die Vögel, alles, was sich auf der Erde regt.
204GenesisGen1820Dann baute Noach dem Herrn einen Altar, nahm von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte auf dem Altar Brandopfer dar.
205GenesisGen1821Der Herr roch den beruhigenden Duft und der Herr sprach bei sich: Ich will die Erde wegen des Menschen nicht noch einmal verfluchen; denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe.
206GenesisGen1822So lange die Erde besteht, /sollen nicht aufhören /Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, /Sommer und Winter, Tag und Nacht.
207GenesisGen191Dann segnete Gott Noach und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, vermehrt euch und bevölkert die Erde!
208GenesisGen192Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben.
209GenesisGen193Alles Lebendige, das sich regt, soll euch zur Nahrung dienen. Alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen.
210GenesisGen194Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, dürft ihr nicht essen.
211GenesisGen195Wenn aber euer Blut vergossen wird, fordere ich Rechenschaft, und zwar für das Blut eines jeden von euch. Von jedem Tier fordere ich Rechenschaft und vom Menschen. Für das Leben des Menschen fordere ich Rechenschaft von jedem seiner Brüder.
212GenesisGen196Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen. Denn: Als Abbild Gottes hat er den Menschen gemacht.
213GenesisGen197Seid fruchtbar und vermehrt euch; bevölkert die Erde und vermehrt euch auf ihr!
214GenesisGen198Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:
215GenesisGen199Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen
216GenesisGen1910und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind.
217GenesisGen1911Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.
218GenesisGen1912Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen:
219GenesisGen1913Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
220GenesisGen1914Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken,
221GenesisGen1915dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.
222GenesisGen1916Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde.
223GenesisGen1917Und Gott sprach zu Noach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde geschlossen habe.
224GenesisGen1918Die Söhne Noachs, die aus der Arche gekommen waren, sind Sem, Ham und Jafet. Ham ist der Vater Kanaans.
225GenesisGen1919Diese drei sind die Söhne Noachs; von ihnen stammen alle Völker der Erde ab.
226GenesisGen1920Noach wurde der erste Ackerbauer und pflanzte einen Weinberg.
227GenesisGen1921Er trank von dem Wein, wurde davon betrunken und lag entblößt in seinem Zelt.
228GenesisGen1922Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und erzählte davon draußen seinen Brüdern.
229GenesisGen1923Da nahmen Sem und Jafet einen Überwurf; den legten sich beide auf die Schultern, gingen rückwärts und bedeckten die Blöße ihres Vaters. Sie hatten ihr Gesicht abgewandt und konnten die Blöße des Vaters nicht sehen.
230GenesisGen1924Als Noach aus seinem Rausch erwachte und erfuhr, was ihm sein zweiter Sohn angetan hatte,
231GenesisGen1925sagte er: Verflucht sei Kanaan. /Der niedrigste Knecht sei er seinen Brüdern.
232GenesisGen1926Und weiter sagte er: Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, /Kanaan aber sei sein Knecht.
233GenesisGen1927Raum schaffe Gott für Jafet. /In Sems Zelten wohne er, /Kanaan aber sei sein Knecht.
234GenesisGen1928Noach lebte nach der Flut noch dreihundertfünfzig Jahre.
235GenesisGen1929Die gesamte Lebenszeit Noachs betrug neunhundertfünfzig Jahre, dann starb er.
236GenesisGen110Gen 10:2 [1] Das ist die Geschlechterfolge nach den Söhnen Noachs, Sem, Ham und Jafet. Ihnen wurden nach der Flut Söhne geboren. [2] Die Söhne Jafets sind Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras.
237GenesisGen1103Die Söhne Gomers sind Aschkenas, Rifat und Togarma.
238GenesisGen1104Die Söhne Jawans sind Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter.
239GenesisGen1105Von ihnen zweigten sich die Inselvölker in ihren verschiedenen Ländern ab, jedes nach seiner Sprache und seinen Sippenverbänden in ihren Völkerschaften.
240GenesisGen1106Die Söhne Hams sind Kusch, Ägypten, Put und Kanaan.
241GenesisGen1107Die Söhne von Kusch sind Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha, und die Söhne Ragmas sind Saba und Dedan.
242GenesisGen1108Kusch zeugte Nimrod; dieser wurde der erste Held auf der Erde.
243GenesisGen1109Er war ein tüchtiger Jäger vor dem Herrn. Deshalb pflegt man zu sagen: Ein tüchtiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod.
244GenesisGen11010Kerngebiet seines Reiches war Babel, Erech, Akkad und Kalne im Land Schinar.
245GenesisGen11011Von diesem Land zog er nach Assur aus und erbaute Ninive, Rehobot-Ir, Kelach
246GenesisGen11012sowie Resen, zwischen Ninive und Kelach, das ist die große Stadt.
247GenesisGen11013Ägypten zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter,
248GenesisGen11014die Patrositer und die Kasluhiter, von denen die Philister abstammen, ferner die Kaftoriter.
249GenesisGen11015Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het,
250GenesisGen11016ferner die Jebusiter, die Amoriter, die Girgaschiter,
251GenesisGen11017die Hiwiter, die Arkiter, die Siniter,
252GenesisGen11018die Arwaditer, die Zemariter und die Hamatiter. Später spalteten sich die Sippenverbände der Kanaaniter.
253GenesisGen11019Das Gebiet der Kanaaniter reichte von Sidon, wenn man über Gerar kommt, bis Gaza, wenn man über Sodom, Gomorra, Adma und Zebojim kommt, bis Lescha.
254GenesisGen11020Das waren die Söhne Hams nach ihren Sippenverbänden, nach ihren Sprachen in ihren Ländern und Völkerschaften.
255GenesisGen11021Auch Sem wurden Kinder geboren. Er ist der Stammvater aller Söhne Ebers, der ältere Bruder Jafets.
256GenesisGen11022Die Söhne Sems sind Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram.
257GenesisGen11023Die Söhne Arams sind Uz, Hul, Geter und Masch.
258GenesisGen11024Arpachschad zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber.
259GenesisGen11025Dem Eber wurden zwei Söhne geboren; der eine hieß Peleg (Teilung), denn zu seiner Zeit wurde das Land geteilt, und sein Bruder hieß Joktan.
260GenesisGen11026Joktan zeugte Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach,
261GenesisGen11027Hadoram, Usal, Dikla,
262GenesisGen11028Obal, Abimaël, Scheba,
263GenesisGen11029Ofir, Hawila und Jobab. Das alles sind Söhne Joktans.
264GenesisGen11030Ihr Siedlungsgebiet reichte von Mescha, wenn man über Sefar kommt, bis ans Ostgebirge.
265GenesisGen11031Das waren die Söhne Sems nach ihren Sippenverbänden, nach ihren Sprachen in ihren Ländern, nach ihren Völkern.
266GenesisGen11032Das waren die Sippenverbände der Söhne Noachs nach ihrer Geschlechterfolge in ihren Völkern. Von ihnen zweigten sich nach der Flut die Völker der Erde ab.
267GenesisGen1111Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.
268GenesisGen1112Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an.
269GenesisGen1113Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel.
270GenesisGen1114Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.
271GenesisGen1115Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.
272GenesisGen1116Er sprach: Seht nur, [ein] Volk sind sie und [eine] Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen.
273GenesisGen1117Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht.
274GenesisGen1118Der Herr zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen.
275GenesisGen1119Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.
276GenesisGen11110Das ist die Geschlechterfolge nach Sem: Sem zeugte im Alter von hundert Jahren Arpachschad, zwei Jahre nach der Flut.
277GenesisGen11111Nach der Geburt Arpachschads lebte Sem noch fünfhundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
278GenesisGen11112Arpachschad zeugte mit fünfunddreißig Jahren Schelach.
279GenesisGen11113Nach der Geburt Schelachs lebte Arpachschad noch vierhundertdrei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
280GenesisGen11114Schelach zeugte mit dreißig Jahren Eber.
281GenesisGen11115Nach der Geburt Ebers lebte Schelach noch vierhundertdrei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
282GenesisGen11116Eber war vierunddreißig Jahre alt, da zeugte er Peleg.
283GenesisGen11117Nach der Geburt Pelegs lebte Eber noch vierhundertdreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
284GenesisGen11118Peleg war dreißig Jahre alt, da zeugte er Regu.
285GenesisGen11119Nach der Geburt Regus lebte Peleg noch zweihundertneun Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
286GenesisGen11120Regu war zweiunddreißig Jahre alt, da zeugte er Serug.
287GenesisGen11121Nach der Geburt Serugs lebte Regu noch zweihundertsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
288GenesisGen11122Serug war dreißig Jahre alt, da zeugte er Nahor.
289GenesisGen11123Nach der Geburt Nahors lebte Serug noch zweihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
290GenesisGen11124Nahor war neunundzwanzig Jahre alt, da zeugte er Terach.
291GenesisGen11125Nach der Geburt Terachs lebte Nahor noch hundertneunzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
292GenesisGen11126Terach war siebzig Jahre alt, da zeugte er Abram, Nahor und Haran.
293GenesisGen11127Das ist die Geschlechterfolge nach Terach: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; Haran zeugte Lot.
294GenesisGen11128Dann starb Haran, noch vor seinem Vater Terach, in seiner Heimat Ur in Chaldäa.
295GenesisGen11129Abram und Nahor nahmen sich Frauen; die Frau Abrams hieß Sarai und die Frau Nahors hieß Milka; sie war die Tochter Harans, des Vaters der Milka und der Jiska.
296GenesisGen11130Sarai war unfruchtbar, sie hatte keine Kinder.
297GenesisGen11131Terach nahm seinen Sohn Abram, seinen Enkel Lot, den Sohn Harans, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes Abram, und sie wanderten miteinander aus Ur in Chaldäa aus, um in das Land Kanaan zu ziehen. Als sie aber nach Haran kamen, siedelten sie sich dort an.
298GenesisGen11132Die Lebenszeit Terachs betrug zweihundertfünf Jahre, dann starb Terach in Haran.
299GenesisGen1121Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.
300GenesisGen1122Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein.
301GenesisGen1123Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.
302GenesisGen1124Da zog Abram weg, wie der Herr ihm gesagt hatte, und mit ihm ging auch Lot. Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran fortzog.
303GenesisGen1125Abram nahm seine Frau Sarai mit, seinen Neffen Lot und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und die Knechte und Mägde, die sie in Haran gewonnen hatten. Sie wanderten nach Kanaan aus und kamen dort an.
304GenesisGen1126Abram zog durch das Land bis zur Stätte von Sichem, bis zur Orakeleiche. Die Kanaaniter waren damals im Land.
305GenesisGen1127Der Herr erschien Abram und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land. Dort baute er dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar.
306GenesisGen1128Von da brach er auf zum Bergland östlich von Bet-El und schlug sein Zelt so auf, dass er Bet-El im Westen und Ai im Osten hatte. Dort baute er dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.
307GenesisGen1129Dann zog Abram immer weiter, dem Negeb zu.
308GenesisGen11210Als über das Land eine Hungersnot kam, zog Abram nach Ägypten hinab, um dort zu bleiben; denn die Hungersnot lastete schwer auf dem Land.
309GenesisGen11211Als er sich Ägypten näherte, sagte er zu seiner Frau Sarai: Ich weiß, du bist eine schöne Frau.
310GenesisGen11212Wenn dich die Ägypter sehen, werden sie sagen: Das ist seine Frau!, und sie werden mich erschlagen, dich aber am Leben lassen.
311GenesisGen11213Sag doch, du seiest meine Schwester, damit es mir deinetwegen gut geht und ich um deinetwillen am Leben bleibe.
312GenesisGen11214Als Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, dass die Frau sehr schön war.
313GenesisGen11215Die Beamten des Pharao sahen sie und rühmten sie vor dem Pharao. Da holte man die Frau in den Palast des Pharao.
314GenesisGen11216Er behandelte Abram ihretwegen gut: Abram bekam Schafe und Ziegen, Rinder und Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele.
315GenesisGen11217Als aber der Herr wegen Sarai, der Frau Abrams, den Pharao und sein Haus mit schweren Plagen schlug,
316GenesisGen11218ließ der Pharao Abram rufen und sagte: Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist?
317GenesisGen11219Warum hast du behauptet, sie sei deine Schwester, sodass ich sie mir zur Frau nahm? Nun, da hast du deine Frau wieder, nimm sie und geh!
318GenesisGen11220Dann ordnete der Pharao seinetwegen Leute ab, die ihn, seine Frau und alles, was ihm gehörte, fortgeleiten sollten.
319GenesisGen1131Von Ägypten zog Abram in den Negeb hinauf, er und seine Frau mit allem, was ihm gehörte, und mit ihm auch Lot.
320GenesisGen1132Abram hatte einen sehr ansehnlichen Besitz an Vieh, Silber und Gold.
321GenesisGen1133Er wanderte von einem Lagerplatz zum andern weiter, vom Negeb bis nach Bet-El, bis zu dem Ort, an dem anfangs sein Zelt gestanden hatte, zwischen Bet-El und Ai,
322GenesisGen1134dem Ort, wo er früher den Altar erbaut hatte. Dort rief Abram den Namen des Herrn an.
323GenesisGen1135Auch Lot, der mit Abram gezogen war, besaß Schafe und Ziegen, Rinder und Zelte.
324GenesisGen1136Das Land war aber zu klein, als dass sich beide nebeneinander hätten ansiedeln können; denn ihr Besitz war zu groß und so konnten sie sich nicht miteinander niederlassen.
325GenesisGen1137Zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots kam es zum Streit; auch siedelten damals noch die Kanaaniter und die Perisiter im Land.
326GenesisGen1138Da sagte Abram zu Lot: Zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten soll es keinen Streit geben; wir sind doch Brüder.
327GenesisGen1139Liegt nicht das ganze Land vor dir? Trenn dich also von mir! Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts; wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links.
328GenesisGen11310Lot blickte auf und sah, dass die ganze Jordangegend bewässert war. Bevor der Herr Sodom und Gomorra vernichtete, war sie bis Zoar hin wie der Garten des Herrn, wie das Land Ägypten.
329GenesisGen11311Da wählte sich Lot die ganze Jordangegend aus. Lot brach nach Osten auf und sie trennten sich voneinander.
330GenesisGen11312Abram ließ sich in Kanaan nieder, während Lot sich in den Städten jener Gegend niederließ und seine Zelte bis Sodom hin aufschlug.
331GenesisGen11313Die Leute von Sodom aber waren sehr böse und sündigten schwer gegen den Herrn.
332GenesisGen11314Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte, sprach der Herr zu Abram: Blick auf und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen.
333GenesisGen11315Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben.
334GenesisGen11316Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen kann, wird auch deine Nachkommen zählen können.
335GenesisGen11317Mach dich auf, durchzieh das Land in seiner Länge und Breite; denn dir werde ich es geben.
336GenesisGen11318Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder. Dort baute er dem Herrn einen Altar.
337GenesisGen1141Damals führten Amrafel, der König von Schinar, Arjoch, der König von Ellasar, Kedor-Laomer, der König von Elam, und Tidal, der König der Völker,
338GenesisGen1142Krieg gegen Bera, den König von Sodom, Birscha, den König von Gomorra, Schinab, den König von Adma, Schemeber, den König von Zebojim, und den König von Bela, das jetzt Zoar heißt.
339GenesisGen1143Sie alle zogen als Verbündete in das Siddimtal, das jetzt Salzmeer heißt.
340GenesisGen1144Zwölf Jahre waren sie Kedor-Laomer untertan gewesen, im dreizehnten Jahr fielen sie von ihm ab.
341GenesisGen1145Im vierzehnten Jahr kamen Kedor-Laomer und die mit ihm verbündeten Könige. Sie schlugen die Rafaïter in Aschterot-Karnajim, die Susiter in Ham, die Emiter in der Ebene von Kirjatajim
342GenesisGen1146und die Horiter in ihrem Gebirge Seïr bis nach El-Paran, das am Rande der Wüste liegt.
343GenesisGen1147Auf dem Rückweg kamen sie nach En-Mischpat, das jetzt Kadesch heißt, und verwüsteten das ganze Gebiet der Amalekiter sowie das der Amoriter, die in Hazezon-Tamar wohnten.
344GenesisGen1148Der König von Sodom, der König von Gomorra, der König von Adma, der König von Zebojim und der König von Bela, das jetzt Zoar heißt, zogen aus und stellten sich ihnen im Siddimtal zum Kampf,
345GenesisGen1149nämlich Kedor-Laomer, dem König von Elam, Tidal, dem König der Völker, Amrafel, dem König von Schinar, und Arjoch, dem König von Ellasar: vier Könige gegen fünf.
346GenesisGen11410Das Siddimtal war voller Erdpechgruben; die Könige von Sodom und Gomorra mussten fliehen und fielen dort hinein, die Übrigen flohen ins Gebirge.
347GenesisGen11411Die Feinde nahmen die ganze Habe von Sodom und Gomorra sowie alle ihre Vorräte mit und zogen ab.
348GenesisGen11412Als sie abzogen, nahmen sie auch Lot, den Neffen Abrams, und seine Habe mit; Lot wohnte damals in Sodom.
349GenesisGen11413Ein Flüchtling kam und berichtete es dem Hebräer Abram; Abram wohnte bei den Eichen des Amoriters Mamre, des Bruders Eschkols und Aners, die seine Bundesgenossen waren.
350GenesisGen11414Als Abram hörte, sein Bruder sei gefangen, musterte er seine ausgebildete Mannschaft, dreihundertachtzehn Mann, die alle in seinem Haus geboren waren, und nahm die Verfolgung auf bis nach Dan.
351GenesisGen11415In der Nacht verteilten sie sich, er und seine Knechte, um sie zu überfallen. Er schlug sie und verfolgte sie bis Hoba, nördlich von Damaskus.
352GenesisGen11416Er brachte die ganze Habe zurück, auch seinen Bruder Lot und dessen Besitz sowie die Frauen und die übrigen Leute.
353GenesisGen11417Als er nach dem Sieg über Kedor-Laomer und die mit ihm verbündeten Könige zurückkam, zog ihm der König von Sodom ins Schawetal entgegen, das jetzt Königstal heißt.
354GenesisGen11418Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes.
355GenesisGen11419Er segnete Abram und sagte: Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, /dem Schöpfer des Himmels und der Erde,
356GenesisGen11420und gepriesen sei der Höchste Gott, /der deine Feinde an dich ausgeliefert hat. Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.
357GenesisGen11421Der König von Sodom sagte zu Abram: Gib mir die Leute zurück, die Habe behalte!
358GenesisGen11422Abram entgegnete dem König von Sodom: Ich erhebe meine Hand zum Herrn, dem Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde:
359GenesisGen11423Keinen Faden und keinen Schuhriemen, nichts von allem, was dir gehört, will ich behalten. Du sollst nicht behaupten können: Ich habe Abram reich gemacht.
360GenesisGen11424Nur was meine Leute verzehrt haben und was auf die Männer entfällt, die mit mir gezogen sind, auf Aner, Eschkol und Mamre, das sollen sie als ihren Anteil behalten.
361GenesisGen1151Nach diesen Ereignissen erging das Wort des Herrn in einer Vision an Abram: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild; dein Lohn wird sehr groß sein.
362GenesisGen1152Abram antwortete: Herr, mein Herr, was willst du mir schon geben? Ich gehe doch kinderlos dahin und Erbe meines Hauses ist Eliëser aus Damaskus.
363GenesisGen1153Und Abram sagte: Du hast mir ja keine Nachkommen gegeben; also wird mich mein Haussklave beerben.
364GenesisGen1154Da erging das Wort des Herrn an ihn: Nicht er wird dich beerben, sondern dein leiblicher Sohn wird dein Erbe sein.
365GenesisGen1155Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.
366GenesisGen1156Abram glaubte dem Herrn und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.
367GenesisGen1157Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zu Eigen zu geben.
368GenesisGen1158Da sagte Abram: Herr, mein Herr, woran soll ich erkennen, dass ich es zu Eigen bekomme?
369GenesisGen1159Der Herr antwortete ihm: Hol mir ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine Haustaube!
370GenesisGen11510Abram brachte ihm alle diese Tiere, zerteilte sie und legte je eine Hälfte der andern gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht.
371GenesisGen11511Da stießen Raubvögel auf die Fleischstücke herab, doch Abram verscheuchte sie.
372GenesisGen11512Bei Sonnenuntergang fiel auf Abram ein tiefer Schlaf; große, unheimliche Angst überfiel ihn.
373GenesisGen11513Gott sprach zu Abram: Du sollst wissen: Deine Nachkommen werden als Fremde in einem Land wohnen, das ihnen nicht gehört. Sie werden dort als Sklaven dienen und man wird sie vierhundert Jahre lang hart behandeln.
374GenesisGen11514Aber auch über das Volk, dem sie als Sklaven dienen, werde ich Gericht halten und nachher werden sie mit reicher Habe ausziehen.
375GenesisGen11515Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern heimgehen; in hohem Alter wirst du begraben werden.
376GenesisGen11516Erst die vierte Generation wird hierher zurückkehren; denn noch hat die Schuld der Amoriter nicht ihr volles Maß erreicht.
377GenesisGen11517Die Sonne war untergegangen und es war dunkel geworden. Auf einmal waren ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel da; sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch.
378GenesisGen11518An diesem Tag schloss der Herr mit Abram folgenden Bund: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum großen Strom Eufrat,
379GenesisGen11519(das Land) der Keniter, der Kenasiter, der Kadmoniter,
380GenesisGen11520der Hetiter, der Perisiter, der Rafaïter,
381GenesisGen11521der Amoriter, der Kanaaniter, der Girgaschiter, der Hiwiter und der Jebusiter.
382GenesisGen1161Sarai, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren. Sie hatte aber eine ägyptische Magd namens Hagar.
383GenesisGen1162Sarai sagte zu Abram: Der Herr hat mir Kinder versagt. Geh zu meiner Magd! Vielleicht komme ich durch sie zu einem Sohn. Abram hörte auf sie.
384GenesisGen1163Sarai, Abrams Frau, nahm also die Ägypterin Hagar, ihre Magd, - zehn Jahre, nachdem sich Abram in Kanaan niedergelassen hatte - und gab sie ihrem Mann Abram zur Frau.
385GenesisGen1164Er ging zu Hagar und sie wurde schwanger. Als sie merkte, dass sie schwanger war, verlor die Herrin bei ihr an Achtung.
386GenesisGen1165Da sagte Sarai zu Abram: Das Unrecht, das ich erfahre, komme auf dich. Ich habe dir meine Magd überlassen. Kaum merkt sie, dass sie schwanger ist, so verliere ich schon an Achtung bei ihr. Der Herr entscheide zwischen mir und dir.
387GenesisGen1166Abram entgegnete Sarai: Hier ist deine Magd; sie ist in deiner Hand. Tu mit ihr, was du willst. Da behandelte Sarai sie so hart, dass ihr Hagar davonlief.
388GenesisGen1167Der Engel des Herrn fand Hagar an einer Quelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur.
389GenesisGen1168Er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du und wohin gehst du? Sie antwortete: Ich bin meiner Herrin Sarai davongelaufen.
390GenesisGen1169Da sprach der Engel des Herrn zu ihr: Geh zurück zu deiner Herrin und ertrag ihre harte Behandlung!
391GenesisGen11610Der Engel des Herrn sprach zu ihr: Deine Nachkommen will ich so zahlreich machen, dass man sie nicht zählen kann.
392GenesisGen11611Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Du bist schwanger, du wirst einen Sohn gebären und ihn Ismael (Gott hört) nennen; denn der Herr hat auf dich gehört in deinem Leid.
393GenesisGen11612Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. /Seine Hand gegen alle, die Hände aller gegen ihn! /Allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.
394GenesisGen11613Da nannte sie den Herrn, der zu ihr gesprochen hatte: El-Roï (Gott, der nach mir schaut). Sie sagte nämlich: Habe ich hier nicht nach dem geschaut, der nach mir schaut?
395GenesisGen11614Darum nannte sie den Brunnen Beer-Lahai-Roï (Brunnen des Lebendigen, der nach mir schaut). Er liegt zwischen Kadesch und Bered.
396GenesisGen11615Hagar gebar dem Abram einen Sohn und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael.
397GenesisGen11616Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael gebar.
398GenesisGen1171Als Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Geh deinen Weg vor mir und sei rechtschaffen!
399GenesisGen1172Ich will einen Bund stiften zwischen mir und dir und dich sehr zahlreich machen.
400GenesisGen1173Abram fiel auf sein Gesicht nieder; Gott redete mit ihm und sprach:
401GenesisGen1174Das ist mein Bund mit dir: Du wirst Stammvater einer Menge von Völkern.
402GenesisGen1175Man wird dich nicht mehr Abram nennen. Abraham (Vater der Menge) wirst du heißen; denn zum Stammvater einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt.
403GenesisGen1176Ich mache dich sehr fruchtbar und lasse Völker aus dir entstehen; Könige werden von dir abstammen.
404GenesisGen1177Ich schließe meinen Bund zwischen mir und dir samt deinen Nachkommen, Generation um Generation, einen ewigen Bund: Dir und deinen Nachkommen werde ich Gott sein.
405GenesisGen1178Dir und deinen Nachkommen gebe ich ganz Kanaan, das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer zu Eigen und ich will ihnen Gott sein.
406GenesisGen1179Und Gott sprach zu Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen, Generation um Generation.
407GenesisGen11710Das ist mein Bund zwischen mir und euch samt deinen Nachkommen, den ihr halten sollt: Alles, was männlich ist unter euch, muss beschnitten werden.
408GenesisGen11711Am Fleisch eurer Vorhaut müsst ihr euch beschneiden lassen. Das soll geschehen zum Zeichen des Bundes zwischen mir und euch.
409GenesisGen11712Alle männlichen Kinder bei euch müssen, sobald sie acht Tage alt sind, beschnitten werden in jeder eurer Generationen, seien sie im Haus geboren oder um Geld von irgendeinem Fremden erworben, der nicht von dir abstammt.
410GenesisGen11713Beschnitten muss sein der in deinem Haus Geborene und der um Geld Erworbene. So soll mein Bund, dessen Zeichen ihr an eurem Fleisch tragt, ein ewiger Bund sein.
411GenesisGen11714Ein Unbeschnittener, eine männliche Person, die am Fleisch ihrer Vorhaut nicht beschnitten ist, soll aus ihrem Stammesverband ausgemerzt werden. Er hat meinen Bund gebrochen.
412GenesisGen11715Weiter sprach Gott zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst du nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara (Herrin) soll sie heißen.
413GenesisGen11716Ich will sie segnen und dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich segne sie, sodass Völker aus ihr hervorgehen; Könige über Völker sollen ihr entstammen.
414GenesisGen11717Da fiel Abraham auf sein Gesicht nieder und lachte. Er dachte: Können einem Hundertjährigen noch Kinder geboren werden und kann Sara als Neunzigjährige noch gebären?
415GenesisGen11718Dann sagte Abraham zu Gott: Wenn nur Ismael vor dir am Leben bleibt!
416GenesisGen11719Gott entgegnete: Nein, deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären und du sollst ihn Isaak nennen. Ich werde meinen Bund mit ihm schließen als einen ewigen Bund für seine Nachkommen.
417GenesisGen11720Auch was Ismael angeht, erhöre ich dich. Ja, ich segne ihn, ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen und ich mache ihn zu einem großen Volk.
418GenesisGen11721Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, den dir Sara im nächsten Jahr um diese Zeit gebären wird.
419GenesisGen11722Als Gott das Gespräch beendet hatte, verließ er Abraham und fuhr zur Höhe auf.
420GenesisGen11723Abraham nahm nun seinen Sohn Ismael sowie alle in seinem Haus Geborenen und alle um Geld Erworbenen, alle männlichen Personen vom Haus Abraham, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut noch am selben Tag, wie Gott ihm befohlen hatte.
421GenesisGen11724Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde,
422GenesisGen11725und sein Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.
423GenesisGen11726Am selben Tag wurden Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten.
424GenesisGen11727Auch alle Männer seines Hauses, die im Haus Geborenen und die um Geld von Fremden Erworbenen, wurden mit ihm beschnitten.
425GenesisGen1181Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang.
426GenesisGen1182Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder
427GenesisGen1183und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei!
428GenesisGen1184Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen.
429GenesisGen1185Ich will einen Bissen Brot holen und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast.
430GenesisGen1186Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an und backe Brotfladen!
431GenesisGen1187Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete.
432GenesisGen1188Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen.
433GenesisGen1189Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er.
434GenesisGen11810Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu.
435GenesisGen11811Abraham und Sara waren schon alt; sie waren in die Jahre gekommen. Sara erging es längst nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt.
436GenesisGen11812Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann!
437GenesisGen11813Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt bin?
438GenesisGen11814Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben.
439GenesisGen11815Sara leugnete: Ich habe nicht gelacht. Sie hatte nämlich Angst. Er aber sagte: Doch, du hast gelacht.
440GenesisGen11816Die Männer erhoben sich von ihrem Platz und schauten gegen Sodom. Abraham wollte mitgehen, um sie zu verabschieden.
441GenesisGen11817Da sagte sich der Herr: Soll ich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe?
442GenesisGen11818Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden, durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen.
443GenesisGen11819Denn ich habe ihn dazu auserwählt, dass er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm aufträgt, den Weg des Herrn einzuhalten und zu tun, was gut und recht ist, damit der Herr seine Zusagen an Abraham erfüllen kann.
444GenesisGen11820Der Herr sprach also: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer.
445GenesisGen11821Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen.
446GenesisGen11822Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn.
447GenesisGen11823Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen?
448GenesisGen11824Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort?
449GenesisGen11825Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten?
450GenesisGen11826Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.
451GenesisGen11827Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin.
452GenesisGen11828Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde.
453GenesisGen11829Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun.
454GenesisGen11830Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.
455GenesisGen11831Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten.
456GenesisGen11832Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten.
457GenesisGen11833Nachdem der Herr das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging er weg und Abraham kehrte heim.
458GenesisGen1191Die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom. Lot saß im Stadttor von Sodom. Als er sie sah, erhob er sich, trat auf sie zu, warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder
459GenesisGen1192und sagte: Meine Herren, kehrt doch im Haus eures Knechtes ein, bleibt über Nacht und wascht euch die Füße! Am Morgen könnt ihr euren Weg fortsetzen. Nein, sagten sie, wir wollen im Freien übernachten.
460GenesisGen1193Er redete ihnen aber so lange zu, bis sie mitgingen und bei ihm einkehrten. Er bereitete ihnen ein Mahl, ließ ungesäuerte Brote backen und sie aßen.
461GenesisGen1194Sie waren noch nicht schlafen gegangen, da umstellten die Einwohner der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, Jung und Alt, alles Volk von weit und breit.
462GenesisGen1195Sie riefen nach Lot und fragten ihn: Wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Heraus mit ihnen, wir wollen mit ihnen verkehren.
463GenesisGen1196Da ging Lot zu ihnen hinaus vor die Tür, schloss sie hinter sich zu
464GenesisGen1197und sagte: Aber meine Brüder, begeht doch nicht ein solches Verbrechen!
465GenesisGen1198Seht, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben. Ich will sie euch herausbringen. Dann tut mit ihnen, was euch gefällt. Nur jenen Männern tut nichts an; denn deshalb sind sie ja unter den Schutz meines Daches getreten.
466GenesisGen1199Sie aber schrien: Mach dich fort!, und sagten: Kommt da so ein einzelner Fremder daher und will sich als Richter aufspielen! Nun wollen wir es mit dir noch schlimmer treiben als mit ihnen. Sie setzten dem Mann, nämlich Lot, arg zu und waren schon dabei, die Tür aufzubrechen.
467GenesisGen11910Da streckten jene Männer die Hand aus, zogen Lot zu sich ins Haus und sperrten die Tür zu.
468GenesisGen11911Dann schlugen sie die Leute draußen vor dem Haus, Groß und Klein, mit Blindheit, sodass sie sich vergebens bemühten, den Eingang zu finden.
469GenesisGen11912Die Männer sagten dann zu Lot: Hast du hier noch einen Schwiegersohn, Söhne, Töchter oder sonst jemand in der Stadt? Bring sie weg von diesem Ort!
470GenesisGen11913Wir wollen nämlich diesen Ort vernichten; denn schwer ist die Klage, die über die Leute zum Herrn gedrungen ist. Der Herr hat uns geschickt, die Stadt zu vernichten.
471GenesisGen11914Da ging Lot hinaus, redete auf seine Schwiegersöhne ein, die seine Töchter heiraten wollten, und sagte: Macht euch auf und verlasst diesen Ort; denn der Herr will die Stadt vernichten. Aber seine Schwiegersöhne meinten, er mache nur Spaß.
472GenesisGen11915Als die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel Lot zur Eile: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht wegen der Schuld der Stadt hinweggerafft wirst.
473GenesisGen11916Da er noch zögerte, fassten die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter an der Hand, weil der Herr mit ihm Mitleid hatte, führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt los.
474GenesisGen11917Während er sie hinaus ins Freie führte, sagte er: Bring dich in Sicherheit, es geht um dein Leben. Sieh dich nicht um und bleib in der ganzen Gegend nicht stehen! Rette dich ins Gebirge, sonst wirst du auch weggerafft.
475GenesisGen11918Lot aber sagte zu ihnen: Nein, mein Herr,
476GenesisGen11919dein Knecht hat doch dein Wohlwollen gefunden. Du hast mir große Gunst erwiesen und mich am Leben gelassen. Ich kann aber nicht ins Gebirge fliehen, sonst lässt mich das Unglück nicht mehr los und ich muss sterben.
477GenesisGen11920Da, die Stadt in der Nähe, dorthin könnte man fliehen. Sie ist doch klein; dorthin will ich mich retten. Ist sie nicht klein? So könnte ich am Leben bleiben.
478GenesisGen11921Er antwortete ihm: Gut, auch das will ich dir gewähren und die Stadt, von der du sprichst, nicht zerstören.
479GenesisGen11922Schnell flieh dorthin; denn ich kann nichts unternehmen, bevor du dort angekommen bist. Deshalb nannte er die Stadt Zoar (Kleine).
480GenesisGen11923Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war,
481GenesisGen11924ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen, vom Herrn, vom Himmel herab.
482GenesisGen11925Er vernichtete von Grund auf jene Städte und die ganze Gegend, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs.
483GenesisGen11926Als Lots Frau zurückblickte, wurde sie zu einer Salzsäule.
484GenesisGen11927Am frühen Morgen begab sich Abraham an den Ort, an dem er dem Herrn gegenübergestanden hatte.
485GenesisGen11928Er schaute gegen Sodom und Gomorra und auf das ganze Gebiet im Umkreis und sah: Qualm stieg von der Erde auf wie der Qualm aus einem Schmelzofen.
486GenesisGen11929Als Gott die Städte der Gegend vernichtete, dachte er an Abraham und ließ Lot mitten aus der Zerstörung fortgeleiten, während er die Städte, in denen Lot gewohnt hatte, von Grund auf zerstörte.
487GenesisGen11930Lot zog von Zoar weiter hinauf und ließ sich mit seinen beiden Töchtern im Gebirge nieder. Er fürchtete sich nämlich, in Zoar zu bleiben, und wollte lieber mit seinen beiden Töchtern in einer Höhle wohnen.
488GenesisGen11931Eines Tages sagte die Ältere zur Jüngeren: Unser Vater wird alt und einen Mann, der mit uns verkehrt, wie es in aller Welt üblich ist, gibt es nicht.
489GenesisGen11932Komm, geben wir unserem Vater Wein zu trinken und legen wir uns zu ihm, damit wir von unserem Vater Kinder bekommen.
490GenesisGen11933Sie gaben also ihrem Vater am Abend Wein zu trinken; dann kam die Ältere und legte sich zu ihrem Vater. Er merkte nicht, wie sie sich hinlegte und wie sie aufstand.
491GenesisGen11934Am anderen Tag sagte die Ältere zur Jüngeren: Ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Geben wir ihm auch heute Abend Wein zu trinken, dann geh und leg du dich zu ihm. So werden wir von unserem Vater Kinder bekommen.
492GenesisGen11935Sie gaben ihrem Vater also auch an jenem Abend Wein zu trinken; dann legte sich die Jüngere zu ihm. Er merkte nicht, wie sie sich hinlegte und wie sie aufstand.
493GenesisGen11936Beide Töchter Lots wurden von ihrem Vater schwanger.
494GenesisGen11937Die Ältere gebar einen Sohn und nannte ihn Moab. Er gilt als Stammvater der Moabiter bis heute.
495GenesisGen11938Auch die Jüngere gebar einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi. Er gilt als Stammvater der Ammoniter bis heute.
496GenesisGen1201Abraham brach von dort auf und zog in den Negeb. Er ließ sich zwischen Kadesch und Schur nieder und hielt sich in Gerar als Fremder auf.
497GenesisGen1202Abraham behauptete von Sara, seiner Frau: Sie ist meine Schwester. Da schickte Abimelech, der König von Gerar, hin und ließ Sara holen.
498GenesisGen1203Nachts kam Gott zu Abimelech und sprach zu ihm im Traum: Du musst sterben wegen der Frau, die du dir genommen hast; sie ist verheiratet.
499GenesisGen1204Abimelech aber war ihr noch nicht nahe gekommen. Mein Herr, sagte er, willst du denn auch unschuldige Leute umbringen?
500GenesisGen1205Hat er mir nicht gesagt, sie sei seine Schwester? Auch sie selbst hat behauptet, er sei ihr Bruder. Mit arglosem Herzen und mit reinen Händen habe ich das getan.
501GenesisGen1206Da sprach Gott zu ihm im Traum: Auch ich weiß, dass du es mit arglosem Herzen getan hast. Ich habe dich ja auch daran gehindert, dich gegen mich zu verfehlen. Darum habe ich nicht zugelassen, dass du sie anrührst.
502GenesisGen1207Jetzt aber gib die Frau dem Mann zurück; denn er ist ein Prophet. Er wird für dich eintreten, dass du am Leben bleibst. Gibst du sie aber nicht zurück, dann sollst du wissen: Du musst sterben, du und alles, was dir gehört.
503GenesisGen1208Am Morgen stand Abimelech auf, ließ alle seine Untergebenen rufen und erzählte ihnen alles, was vorgefallen war. Da gerieten die Männer in große Furcht.
504GenesisGen1209Nun ließ Abimelech Abraham rufen und stellte ihn zur Rede: Was hast du uns angetan? Womit habe ich denn gegen dich gefehlt, dass du über mich und mein Reich eine so große Sünde bringst? Du hast mir etwas angetan, was man nicht tun darf.
505GenesisGen12010Und Abimelech fragte Abraham: Was hattest du vor, als du das tatest?
506GenesisGen12011Abraham entgegnete: Ich sagte mir: Vielleicht gibt es keine Gottesfurcht an diesem Ort und man wird mich wegen meiner Frau umbringen.
507GenesisGen12012Übrigens ist sie wirklich meine Schwester, eine Tochter meines Vaters, nur nicht eine Tochter meiner Mutter; so konnte sie meine Frau werden.
508GenesisGen12013Als mich aber Gott aus dem Haus meines Vaters ins Ungewisse ziehen hieß, schlug ich ihr vor: Tu mir den Gefallen und sag von mir überall, wohin wir kommen: Er ist mein Bruder.
509GenesisGen12014Darauf nahm Abimelech Schafe, Ziegen und Rinder, Knechte und Mägde und schenkte sie Abraham. Auch gab er ihm seine Frau Sara zurück;
510GenesisGen12015dabei sagte Abimelech: Hier, mein Land steht dir offen. Wo es dir beliebt, da lass dich nieder!
511GenesisGen12016Zu Sara aber sagte er: Da, ich gebe deinem Bruder tausend Silberstücke. Das soll allen Leuten in deiner Umgebung die Augen zudecken und vor allen erfährst du Genugtuung.
512GenesisGen12017Abraham trat für ihn bei Gott ein; da heilte Gott Abimelech, auch seine Frau und seine Dienerinnen, sodass sie wieder gebären konnten.
513GenesisGen12018Denn der Herr hatte im Haus Abimelech jeden Mutterschoß verschlossen wegen Sara, der Frau Abrahams.
514GenesisGen1211Der Herr nahm sich Saras an, wie er gesagt hatte, und er tat Sara so, wie er versprochen hatte.
515GenesisGen1212Sara wurde schwanger und gebar dem Abraham noch in seinem Alter einen Sohn zu der Zeit, die Gott angegeben hatte.
516GenesisGen1213Abraham nannte den Sohn, den ihm Sara gebar, Isaak.
517GenesisGen1214Als sein Sohn Isaak acht Tage alt war, beschnitt ihn Abraham, wie Gott ihm befohlen hatte.
518GenesisGen1215Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak zur Welt kam.
519GenesisGen1216Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen; jeder, der davon hört, wird mit mir lachen.
520GenesisGen1217Wer, sagte sie, hätte Abraham zu sagen gewagt, Sara werde noch Kinder stillen? Und nun habe ich ihm noch in seinem Alter einen Sohn geboren.
521GenesisGen1218Das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Als Isaak entwöhnt wurde, veranstaltete Abraham ein großes Festmahl.
522GenesisGen1219Eines Tages beobachtete Sara, wie der Sohn, den die Ägypterin Hagar Abraham geboren hatte, umhertollte.
523GenesisGen12110Da sagte sie zu Abraham: Verstoß diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein.
524GenesisGen12111Dieses Wort verdross Abraham sehr, denn es ging doch um seinen Sohn.
525GenesisGen12112Gott sprach aber zu Abraham: Sei wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdrossen! Hör auf alles, was dir Sara sagt! Denn nach Isaak sollen deine Nachkommen benannt werden.
526GenesisGen12113Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist.
527GenesisGen12114Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, übergab beides Hagar, legte es ihr auf die Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher.
528GenesisGen12115Als das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen Strauch,
529GenesisGen12116ging weg und setzte sich in der Nähe hin, etwa einen Bogenschuss weit entfernt; denn sie sagte: Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt. Sie saß in der Nähe und weinte laut.
530GenesisGen12117Gott hörte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel her Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört, wo er liegt.
531GenesisGen12118Steh auf, nimm den Knaben und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu einem großen Volk will ich ihn machen.
532GenesisGen12119Gott öffnete ihr die Augen und sie erblickte einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken.
533GenesisGen12120Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, ließ sich in der Wüste nieder und wurde ein Bogenschütze.
534GenesisGen12121Er ließ sich in der Wüste Paran nieder und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus Ägypten.
535GenesisGen12122Um jene Zeit sagten Abimelech und sein Feldherr Pichol zu Abraham: Gott ist mit dir bei allem, was du unternimmst.
536GenesisGen12123Aber nun schwör mir hier bei Gott, dass du weder mich noch meinen Thronerben noch meine Nachfahren hintergehen wirst. Das gleiche Wohlwollen, das ich dir erwiesen habe, sollst du mir erweisen und dem Land, in dem du dich als Fremder aufhältst.
537GenesisGen12124Abraham erwiderte: Gut, ich will den Eid leisten.
538GenesisGen12125Abraham stellte aber Abimelech zur Rede wegen des Brunnens, den ihm Abimelechs Knechte weggenommen hatten.
539GenesisGen12126Abimelech antwortete: Ich weiß nicht, wer das getan hat. Du hast es mir noch nicht gemeldet und auch ich habe erst heute davon gehört.
540GenesisGen12127Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; so schlossen beide einen Vertrag.
541GenesisGen12128Abraham stellte aber sieben Lämmer der Herde beiseite.
542GenesisGen12129Da fragte ihn Abimelech: Was sollen die sieben Lämmer da, die du beiseite gestellt hast?
543GenesisGen12130Die sieben Lämmer, sagte er, sollst du von mir annehmen als Beweis dafür, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.
544GenesisGen12131Darum nannte er den Ort Beerscheba (Siebenbrunn oder Eidbrunn); denn dort leisteten beide einen Eid.
545GenesisGen12132Sie schlossen also zu Beerscheba einen Vertrag. Dann machten sich Abimelech und sein Feldherr Pichol auf und kehrten ins Philisterland zurück.
546GenesisGen12133Abraham aber pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den Herrn an unter dem Namen: Gott, der Ewige.
547GenesisGen12134Darauf hielt sich Abraham längere Zeit als Fremder im Philisterland auf.
548GenesisGen1221Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
549GenesisGen1222Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
550GenesisGen1223Frühmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden Jungknechte und seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Opfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott genannt hatte.
551GenesisGen1224Als Abraham am dritten Tag aufblickte, sah er den Ort von weitem.
552GenesisGen1225Da sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich will mit dem Knaben hingehen und anbeten; dann kommen wir zu euch zurück.
553GenesisGen1226Abraham nahm das Holz für das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander.
554GenesisGen1227Nach einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer?
555GenesisGen1228Abraham entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.
556GenesisGen1229Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz.
557GenesisGen12210Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
558GenesisGen12211Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
559GenesisGen12212Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten.
560GenesisGen12213Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.
561GenesisGen12214Abraham nannte jenen Ort Jahwe-Jire (Der Herr sieht), wie man noch heute sagt: Auf dem Berg lässt sich der Herr sehen.
562GenesisGen12215Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu
563GenesisGen12216und sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast,
564GenesisGen12217will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.
565GenesisGen12218Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.
566GenesisGen12219Darauf kehrte Abraham zu seinen Jungknechten zurück. Sie machten sich auf und gingen miteinander nach Beerscheba. Abraham blieb in Beerscheba wohnen.
567GenesisGen12220Nach diesen Ereignissen meldete man Abraham: Auch Milka hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren:
568GenesisGen12221Uz, seinen Erstgeborenen, dessen Bruder Bus sowie Kemuël, den Stammvater der Aramäer,
569GenesisGen12222ferner Kesed, Haso, Pildasch, Jidlaf und Betuël.
570GenesisGen12223Betuël zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams. Er hatte noch eine Nebenfrau namens Rëuma.
571GenesisGen12224Auch sie bekam Kinder, nämlich Tebach, Gaham, Tahasch und Maacha.
572GenesisGen1231Die Lebenszeit Saras betrug hundertsiebenundzwanzig Jahre; so lange lebte Sara.
573GenesisGen1232Sie starb in Kirjat-Arba, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan. Abraham kam, um die Totenklage über sie zu halten und sie zu beweinen.
574GenesisGen1233Danach stand Abraham auf, ging von seiner Toten weg und redete mit den Hetitern. Er sagte:
575GenesisGen1234Fremder und Halbbürger bin ich unter euch. Gebt mir ein Grab bei euch als Eigentum, damit ich meine Tote hinausbringen und begraben kann.
576GenesisGen1235Die Hetiter antworteten Abraham:
577GenesisGen1236Hör uns an, Herr! Du bist ein Gottesfürst in unserer Mitte. In der vornehmsten unserer Grabstätten darfst du deine Tote begraben. Keiner von uns wird dir seine Grabstätte versagen und deiner Toten das Begräbnis verweigern.
578GenesisGen1237Abraham aber stand auf, verneigte sich tief vor den Bürgern des Landes, den Hetitern,
579GenesisGen1238verhandelte mit ihnen und sagte: Wenn ihr damit einverstanden seid, dass ich meine Tote hinausbringe und begrabe, dann hört mich an und setzt euch für mich ein bei Efron, dem Sohn Zohars!
580GenesisGen1239Er soll mir die Höhle von Machpela überlassen, die ihm gehört, am Rand seines Grundstücks. Zum vollen Geldwert soll er sie mir überlassen als eigene Grabstätte mitten unter euch.
581GenesisGen12310Efron saß unter den Hetitern. Der Hetiter Efron antwortete Abraham, sodass es die Hetiter, alle, die zum Tor seiner Stadt Zutritt hatten, hören konnten:
582GenesisGen12311Nein, Herr, hör mich an: Das Grundstück überlasse ich dir und die Höhle darauf überlasse ich dir; in Gegenwart der Söhne meines Volkes überlasse ich sie dir. Begrab deine Tote!
583GenesisGen12312Da verneigte sich Abraham tief in Gegenwart der Bürger des Landes
584GenesisGen12313und sagte zu Efron, sodass es die Bürger des Landes hören konnten: Hör mich doch, bitte, an: Ich zahle das Geld für das Grundstück. Nimm es von mir an, damit ich dort meine Tote begrabe.
585GenesisGen12314Efron antwortete Abraham:
586GenesisGen12315Herr, hör mich an! Land im Wert von vierhundert Silberstücken, was bedeutet das schon unter uns? Begrab nur deine Tote!
587GenesisGen12316Abraham hörte auf Efron und wog ihm den Geldbetrag ab, den er in Gegenwart der Hetiter genannt hatte, vierhundert Silberstücke zum üblichen Handelswert.
588GenesisGen12317So ging das Grundstück Efrons in Machpela bei Mamre, das Feld mit der Höhle darauf und mit allen Bäumen auf dem Grundstück in seiner ganzen Ausdehnung ringsum,
589GenesisGen12318in den Besitz Abrahams über, in Gegenwart der Hetiter, aller, die zum Tor seiner Stadt Zutritt hatten.
590GenesisGen12319Dann begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle des Grundstücks von Machpela bei Mamre, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan.
591GenesisGen12320Das Grundstück samt der Höhle darauf war also von den Hetitern als Grabstätte in den Besitz Abrahams übergegangen.
592GenesisGen1241Abraham war alt und hochbetagt; der Herr hatte ihn mit allem gesegnet.
593GenesisGen1242Eines Tages sagte er zum Großknecht seines Hauses, der seinen ganzen Besitz verwaltete: Leg deine Hand unter meine Hüfte!
594GenesisGen1243Ich will dir einen Eid beim Herrn, dem Gott des Himmels und der Erde, abnehmen, dass du meinem Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nimmst, unter denen ich wohne.
595GenesisGen1244Du sollst vielmehr in meine Heimat zu meiner Verwandtschaft reisen und eine Frau für meinen Sohn Isaak holen.
596GenesisGen1245Der Knecht entgegnete ihm: Vielleicht will aber die Frau mir gar nicht hierher in dieses Land folgen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du ausgewandert bist?
597GenesisGen1246Hüte dich, antwortete ihm Abraham, meinen Sohn dorthin zurückzubringen!
598GenesisGen1247Der Herr, der Gott des Himmels, der mich weggeholt hat aus dem Haus meines Vaters und aus meinem Heimatland, der zu mir gesagt und mir geschworen hat: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land!, er wird seinen Engel vor dir hersenden und so wirst du von dort eine Frau für meinen Sohn mitbringen.
599GenesisGen1248Wenn dir aber die Frau nicht folgen will, dann bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden. Meinen Sohn darfst du auf keinen Fall dorthin zurückbringen.
600GenesisGen1249Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte seines Herrn Abraham und leistete ihm in dieser Sache den Eid.
601GenesisGen12410Der Knecht nahm zehn von den Kamelen seines Herrn und machte sich mit allerlei kostbaren Sachen aus dem Besitz seines Herrn auf die Reise. Er brach auf und zog nach Mesopotamien in die Stadt Nahors.
602GenesisGen12411Vor der Stadt ließ er die Kamele am Brunnen lagern. Es war gegen Abend, um die Zeit, da die Frauen herauskommen, um Wasser zu schöpfen.
603GenesisGen12412Er sagte: Herr, Gott meines Herrn Abraham, lass mich heute Glück haben und zeig meinem Herrn Abraham deine Huld!
604GenesisGen12413Da stehe ich an der Quelle und die Töchter der Stadtbewohner werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.
605GenesisGen12414Das Mädchen, zu dem ich dann sage: Reich mir doch deinen Krug zum Trinken!, und das antwortet: Trink nur, auch deine Kamele will ich tränken!, sie soll es sein, die du für deinen Knecht Isaak bestimmt hast. Daran will ich erkennen, dass du meinem Herrn Huld erweist.
606GenesisGen12415Kaum hatte er aufgehört zu sprechen, da kam auch schon aus der Stadt Rebekka mit dem Krug auf der Schulter. Sie war dem Betuël geboren worden, dem Sohn der Milka, die die Frau Nahors, des Bruders Abrahams, war.
607GenesisGen12416Das Mädchen war sehr schön und sie war ledig; noch kein Mann hatte sie erkannt. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam wieder herauf.
608GenesisGen12417Da ging der Knecht schnell auf sie zu und sagte: Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken!
609GenesisGen12418Trink nur, mein Herr!, antwortete sie, ließ geschwind den Krug auf ihre Hand herab und gab ihm zu trinken.
610GenesisGen12419Nachdem sie ihm zu trinken gegeben hatte, sagte sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis sie sich satt getrunken haben.
611GenesisGen12420Flink leerte sie ihren Krug an der Tränke und lief noch einmal an den Brunnen zum Schöpfen. So schöpfte sie für alle Kamele.
612GenesisGen12421Der Knecht Abrahams schaute ihr schweigend zu; er wollte sehen, ob der Herr seine Reise gelingen ließe oder nicht.
613GenesisGen12422Als die Kamele mit dem Trinken fertig waren, nahm der Mann einen goldenen Nasenreif, einen halben Schekel schwer, und zwei goldene Spangen für ihre Arme, zehn Goldschekel schwer,
614GenesisGen12423und fragte: Wessen Tochter bist du? Sag mir doch, ob im Haus deines Vaters für uns Platz zum Übernachten ist!
615GenesisGen12424Sie antwortete ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka und des Nahor.
616GenesisGen12425Weiter sagte sie zu ihm: Stroh und Futter haben wir reichlich, auch Platz zum Übernachten.
617GenesisGen12426Da verneigte sich der Mann, warf sich vor dem Herrn nieder
618GenesisGen12427und sagte: Gepriesen sei der Herr, der Gott meines Herrn Abraham, der es meinem Herrn nicht an Huld und Treue fehlen ließ. Der Herr hat mich geradewegs zum Haus des Bruders meines Herrn geführt.
619GenesisGen12428Das Mädchen lief weg und erzählte im Haus seiner Mutter alles, was vorgefallen war.
620GenesisGen12429Rebekka hatte einen Bruder namens Laban. Laban eilte zu dem Mann hinaus an die Quelle.
621GenesisGen12430Er hatte den Nasenreif und an den Händen seiner Schwester die Spangen gesehen und hatte gehört, wie seine Schwester Rebekka berichtete: So und so hat der Mann zu mir gesagt. Er kam zu dem Mann, der bei den Kamelen an der Quelle stand.
622GenesisGen12431Laban sagte: Komm, du Gesegneter des Herrn! Warum stehst du hier draußen? Ich habe das Haus aufgeräumt und für die Kamele Platz gemacht.
623GenesisGen12432Da ging der Mann mit ins Haus. Man schirrte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter. Für ihn und die Männer in seiner Begleitung brachte man Wasser zum Füßewaschen.
624GenesisGen12433Als man ihm zu essen vorsetzte, sagte der Knecht Abrahams: Ich esse nicht, bevor ich nicht mein Anliegen vorgebracht habe. Sie antworteten: Rede!
625GenesisGen12434Da berichtete er: Ein Knecht Abrahams bin ich.
626GenesisGen12435Der Herr hat meinen Herrn reichlich gesegnet, sodass er zu großem Vermögen gekommen ist. Er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.
627GenesisGen12436Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn noch in ihrem Alter einen Sohn geboren. Ihm vermacht er alles, was ihm gehört.
628GenesisGen12437Mein Herr hat mir den Eid abgenommen: Du darfst für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne.
629GenesisGen12438Reise vielmehr zum Haus meines Vaters und zu meiner Verwandtschaft und hol eine Frau für meinen Sohn!
630GenesisGen12439Ich entgegnete meinem Herrn: Vielleicht will aber die Frau nicht mitkommen.
631GenesisGen12440Darauf antwortete er mir: Der Herr, vor dem ich meinen Weg gegangen bin, wird dir seinen Engel mitschicken und deine Reise gelingen lassen. Du wirst schon eine Frau für meinen Sohn mitbringen aus meiner Verwandtschaft, aus dem Haus meines Vaters.
632GenesisGen12441Von dem Eid, den du mir geleistet hast, sollst du dann entbunden sein, wenn du zu meinen Verwandten kommst und sie dir keine Frau geben. In diesem Fall bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden.
633GenesisGen12442So kam ich heute an die Quelle und sagte: Herr, Gott meines Herrn Abraham, lass doch die Reise gelingen, auf der ich mich befinde.
634GenesisGen12443Da stehe ich nun an der Quelle. Kommt ein Mädchen aus der Stadt heraus, um Wasser zu schöpfen, dann will ich sagen: Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken!
635GenesisGen12444Sagt sie zu mir: Trink nur! Auch für deine Kamele will ich schöpfen!, so soll es die Frau sein, die der Herr für den Sohn meines Herrn bestimmt hat.
636GenesisGen12445Kaum hatte ich so zu mir gesagt, kam auch schon Rebekka mit dem Krug auf der Schulter heraus, stieg zur Quelle hinunter und schöpfte. Ich redete sie an: Gib mir doch zu trinken!
637GenesisGen12446Da setzte sie geschwind ihren Krug ab und sagte: Trink nur! Auch deine Kamele will ich tränken. Ich trank und sie gab auch den Kamelen zu trinken.
638GenesisGen12447Als ich sie fragte: Wessen Tochter bist du?, antwortete sie: Die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka gebar. Da legte ich ihr den Reif an die Nase und die Spangen um die Arme.
639GenesisGen12448Ich verneigte mich, warf mich vor dem Herrn nieder und pries den Herrn, den Gott meines Herrn Abraham, der mich geradewegs hierher geführt hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für dessen Sohn zu holen.
640GenesisGen12449Jetzt aber sagt mir, ob ihr geneigt seid, meinem Herrn Wohlwollen und Vertrauen zu schenken. Wenn nicht, so gebt mir ebenfalls Bescheid, damit ich mich dann anderswohin wende.
641GenesisGen12450Daraufhin antworteten Laban und Betuël: Die Sache ist vom Herrn ausgegangen. Wir können dir weder Ja noch Nein sagen.
642GenesisGen12451Da, Rebekka steht vor dir. Nimm sie und geh! Sie soll die Frau des Sohnes deines Herrn werden, wie der Herr es gefügt hat.
643GenesisGen12452Als der Knecht Abrahams ihre Antwort hörte, warf er sich vor dem Herrn zur Erde nieder.
644GenesisGen12453Dann holte der Knecht silbernen und goldenen Schmuck und Kleider hervor und schenkte sie Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter überreichte er kostbare Geschenke.
645GenesisGen12454Er und die Männer seiner Begleitung aßen und tranken und gingen dann schlafen. Als sie am Morgen aufstanden, sagte der Knecht: Entlasst mich jetzt zu meinem Herrn!
646GenesisGen12455Der Bruder Rebekkas und ihre Mutter antworteten: Das Mädchen soll noch eine Zeit lang bei uns bleiben, etwa zehn Tage, dann mag sie sich auf die Reise begeben.
647GenesisGen12456Haltet mich nicht auf, antwortete er ihnen, der Herr hat meine Reise gelingen lassen. Lasst mich also zu meinem Herrn zurückkehren!
648GenesisGen12457Sie entgegneten: Wir wollen das Mädchen rufen und es selbst fragen.
649GenesisGen12458Sie riefen Rebekka und fragten sie: Willst du mit diesem Mann reisen? Ja, antwortete sie.
650GenesisGen12459Da ließen sie ihre Schwester Rebekka und ihre Amme mit dem Knecht Abrahams und seinen Leuten ziehen.
651GenesisGen12460Sie segneten Rebekka und sagten zu ihr: Du, unsere Schwester, /werde Mutter von tausendmal Zehntausend! /Deine Nachkommen sollen besetzen /das Tor ihrer Feinde.
652GenesisGen12461Rebekka brach mit ihren Mägden auf. Sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Der Knecht nahm Rebekka mit und trat die Rückreise an.
653GenesisGen12462Isaak war in die Gegend des Brunnens von Lahai-Roï gekommen und hatte sich im Negeb niedergelassen.
654GenesisGen12463Eines Tages ging Isaak gegen Abend hinaus, um sich auf dem Feld zu beschäftigen. Als er aufblickte, sah er: Kamele kamen daher.
655GenesisGen12464Auch Rebekka blickte auf und sah Isaak. Sie ließ sich vom Kamel herunter
656GenesisGen12465und fragte den Knecht: Wer ist der Mann dort, der uns auf dem Feld entgegenkommt? Der Knecht erwiderte: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.
657GenesisGen12466Der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.
658GenesisGen12467Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zu sich und sie wurde seine Frau. Isaak gewann sie lieb und tröstete sich so über den Verlust seiner Mutter.
659GenesisGen1251Abraham nahm sich noch eine andere Frau, namens Ketura.
660GenesisGen1252Sie gebar ihm Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schuach.
661GenesisGen1253Jokschan zeugte Scheba und Dedan. Die Söhne Dedans waren die Aschuriter, die Letuschiter und die Lëummiter.
662GenesisGen1254Die Söhne Midians waren Efa, Efer, Henoch, Abida und Eldaga. Sie alle waren Söhne Keturas.
663GenesisGen1255Abraham vermachte Isaak alles, was ihm gehörte.
664GenesisGen1256Den Söhnen der Nebenfrauen, die er hatte, gab Abraham Geschenke und schickte sie noch zu seinen Lebzeiten weg nach Osten, ins Morgenland, weit weg von seinem Sohn Isaak.
665GenesisGen1257Das ist die Zahl der Lebensjahre Abrahams: Hundertfünfundsiebzig Jahre wurde er alt,
666GenesisGen1258dann verschied er. Er starb in hohem Alter, betagt und lebenssatt, und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
667GenesisGen1259Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela bei Mamre, auf dem Grundstück des Hetiters Efron, des Sohnes Zohars,
668GenesisGen12510auf dem Grundstück, das Abraham von den Hetitern gekauft hatte. Dort sind Abraham und seine Frau Sara begraben.
669GenesisGen12511Nach dem Tod Abrahams segnete Gott seinen Sohn Isaak und Isaak ließ sich beim Brunnen Lahai-Roï nieder.
670GenesisGen12512Das ist die Geschlechterfolge nach Ismael, dem Sohn Abrahams. Ihn hatte die Ägypterin Hagar, die Magd Saras, Abraham geboren.
671GenesisGen12513Das sind die Söhne Ismaels nach ihren Namen und nach ihrer Geschlechterfolge: Der Erstgeborene Ismaels war Nebajot; dann kamen Kedar, Adbeel, Mibsam,
672GenesisGen12514Mischma, Duma, Massa,
673GenesisGen12515Hadad, Tema, Jetur, Nafisch und Kedma.
674GenesisGen12516Das waren die Söhne Ismaels und das waren die Namen, die sie in ihren Siedlungen und Zeltlagern trugen: zwölf Fürsten, je einer für einen Stamm.
675GenesisGen12517Und das ist die Zahl der Lebensjahre Ismaels: hundertsiebenunddreißig Jahre. Dann verschied er und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
676GenesisGen12518Ihr Siedlungsgebiet reichte von Hawila bis Schur, das Ägypten gegenüber an der Straße nach Assur liegt. Über alle seine Brüder fiel er her.
677GenesisGen12519Und das ist die Geschlechterfolge nach Isaak, dem Sohn Abrahams: Abraham zeugte Isaak.
678GenesisGen12520Isaak war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm. Sie war die Tochter des Aramäers Betuël aus Paddan-Aram, eine Schwester des Aramäers Laban.
679GenesisGen12521Isaak betete zum Herrn für seine Frau, denn sie war kinderlos geblieben, und der Herr ließ sich von ihm erbitten. Als seine Frau Rebekka schwanger war,
680GenesisGen12522stießen die Söhne einander im Mutterleib. Da sagte sie: Wenn das so ist, was soll dann aus mir werden? Sie ging, um den Herrn zu befragen.
681GenesisGen12523Der Herr gab diese Antwort: Zwei Völker sind in deinem Leib, /zwei Stämme trennen sich /schon in deinem Schoß. /Ein Stamm ist dem andern überlegen, /der ältere muss dem jüngeren dienen.
682GenesisGen12524Als die Zeit ihrer Niederkunft gekommen war, zeigte es sich, dass sie Zwillinge in ihrem Leib trug.
683GenesisGen12525Der erste, der kam, war rötlich, über und über mit Haaren bedeckt wie mit einem Fell. Man nannte ihn Esau.
684GenesisGen12526Darauf kam sein Bruder; seine Hand hielt die Ferse Esaus fest. Man nannte ihn Jakob (Fersenhalter). Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden.
685GenesisGen12527Die Knaben wuchsen heran. Esau war ein Mann geworden, der sich auf die Jagd verstand, ein Mann des freien Feldes. Jakob dagegen war ein untadeliger Mann und blieb bei den Zelten.
686GenesisGen12528Isaak hatte Esau lieber, denn er aß gern Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieber.
687GenesisGen12529Einst hatte Jakob ein Gericht zubereitet, als Esau erschöpft vom Feld kam.
688GenesisGen12530Da sagte Esau zu Jakob: Gib mir doch etwas zu essen von dem Roten, von dem Roten da, ich bin ganz erschöpft. Deshalb heißt er Edom (Roter).
689GenesisGen12531Jakob gab zur Antwort: Dann verkauf mir jetzt sofort dein Erstgeburtsrecht!
690GenesisGen12532Schau, ich sterbe vor Hunger, sagte Esau, was soll mir da das Erstgeburtsrecht?
691GenesisGen12533Jakob erwiderte: Schwör mir jetzt sofort! Da schwor er ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob.
692GenesisGen12534Darauf gab Jakob dem Esau Brot und Linsengemüse; er aß und trank, stand auf und ging seines Weges. Vom Erstgeburtsrecht aber hielt Esau nichts.
693GenesisGen1261Im Land brach eine Hungersnot aus, eine andere als die frühere zur Zeit Abrahams. Isaak begab sich nach Gerar zu Abimelech, dem König der Philister.
694GenesisGen1262Da erschien ihm der Herr und sprach: Geh nicht nach Ägypten hinunter, bleib in dem Land wohnen, das ich dir verspreche.
695GenesisGen1263Halte dich als Fremder in diesem Land auf! Ich will mit dir sein und dich segnen. Denn dir und deinen Nachkommen gebe ich alle diese Länder und erfülle den Eid, den ich deinem Vater Abraham geleistet habe.
696GenesisGen1264Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie die Sterne am Himmel und gebe ihnen alle diese Länder. Mit deinen Nachkommen werden alle Völker der Erde sich segnen,
697GenesisGen1265weil Abraham auf meinen Ruf gehört und weil er auf meine Anordnungen, Gebote, Satzungen und Weisungen geachtet hat.
698GenesisGen1266Isaak blieb also in Gerar.
699GenesisGen1267Als sich die Männer des Ortes nach seiner Frau erkundigten, sagte er: Sie ist meine Schwester. Er fürchtete sich nämlich zu sagen: Sie ist meine Frau. Er dachte: Die Männer des Ortes könnten mich sonst wegen Rebekka umbringen. Sie war nämlich schön.
700GenesisGen1268Nachdem er längere Zeit dort zugebracht hatte, schaute einmal Abimelech, der König der Philister, durch das Fenster und sah gerade, wie Isaak seine Frau Rebekka liebkoste.
701GenesisGen1269Da rief Abimelech Isaak und sagte: Sie ist ja deine Frau. Wie konntest du behaupten, sie sei deine Schwester? Da antwortete ihm Isaak: Ich sagte mir: Ich möchte nicht ihretwegen sterben.
702GenesisGen12610Abimelech entgegnete: Was hast du uns da angetan? Beinahe hätte einer der Leute mit deiner Frau geschlafen; dann hättest du über uns Schuld gebracht.
703GenesisGen12611Abimelech ordnete für das ganze Volk an: Wer diesen Mann oder seine Frau anrührt, wird mit dem Tod bestraft.
704GenesisGen12612Isaak säte in diesem Land und er erntete in diesem Jahr hundertfältig. Der Herr segnete ihn;
705GenesisGen12613der Mann wurde reicher und reicher, bis er sehr wohlhabend war.
706GenesisGen12614Er besaß Schafe, Ziegen und Rinder und zahlreiches Gesinde, sodass ihn die Philister beneideten.
707GenesisGen12615Die Philister schütteten alle Brunnen zu, die die Knechte zur Zeit seines Vaters Abraham gegraben hatten, und füllten sie mit Erde.
708GenesisGen12616Da sagte Abimelech zu Isaak: Zieh von uns fort; denn du bist uns viel zu mächtig geworden.
709GenesisGen12617Isaak zog fort, schlug sein Lager im Tal von Gerar auf und ließ sich dort nieder.
710GenesisGen12618Die Brunnen, die man zur Zeit seines Vaters Abraham gegraben hatte und die die Philister nach dem Tod Abrahams zugeschüttet hatten, ließ Isaak wieder aufgraben und gab ihnen dieselben Namen, die ihnen sein Vater gegeben hatte.
711GenesisGen12619Die Knechte Isaaks gruben in der Talsohle und fanden dort einen Brunnen mit frischem Wasser.
712GenesisGen12620Die Hirten von Gerar stritten mit den Hirten Isaaks und behaupteten: Uns gehört das Wasser. Da nannte er den Brunnen Esek (Zank), denn sie hatten mit ihm gezankt.
713GenesisGen12621Als sie einen anderen Brunnen gruben, stritten sie auch um ihn; so nannte er ihn Sitna (Streit).
714GenesisGen12622Darauf brach er von dort auf und grub wieder einen anderen Brunnen. Um ihn stritten sie nicht mehr. Da nannte er ihn Rehobot (Weite) und sagte: Jetzt hat uns der Herr weiten Raum verschafft und wir sind im Land fruchtbar geworden.
715GenesisGen12623Von dort zog er nach Beerscheba hinauf.
716GenesisGen12624In jener Nacht erschien ihm der Herr und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Ich segne dich und mache deine Nachkommen zahlreich wegen meines Knechtes Abraham.
717GenesisGen12625Dort baute er einen Altar, rief den Namen des Herrn an und schlug sein Zelt auf. Isaaks Knechte hoben dort einen Brunnen aus.
718GenesisGen12626Eines Tages kam zu ihm Abimelech aus Gerar mit seinem Vertrauten Ahusat und seinem Feldherrn Pichol.
719GenesisGen12627Isaak sagte zu ihnen: Weshalb kommt ihr zu mir? Ihr seid mir doch Feind und habt mich aus eurem Gebiet ausgewiesen.
720GenesisGen12628Sie entgegneten: Wir haben deutlich gesehen, dass der Herr mit dir ist, und wir dachten: Zwischen uns und dir sollte ein Eid stehen. Wir wollen mit dir einen Vertrag schließen:
721GenesisGen12629Du wirst uns nichts Böses zufügen, wie auch wir dich nicht angetastet haben; wir haben dir nur Gutes erwiesen und dich in Frieden ziehen lassen. Du bist nun einmal der Gesegnete des Herrn.
722GenesisGen12630Da bereitete er ihnen ein Mahl und sie aßen und tranken.
723GenesisGen12631Früh am Morgen standen sie auf und leisteten einander den Eid. Isaak entließ sie und sie schieden von ihm in Frieden.
724GenesisGen12632Am selben Tag kamen die Knechte Isaaks und erzählten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten. Sie meldeten ihm: Wir haben Wasser gefunden.
725GenesisGen12633Da nannte er ihn Schiba (Eid); darum heißt die Stadt bis auf den heutigen Tag Beerscheba (Eidbrunn).
726GenesisGen12634Als Esau vierzig Jahre alt war, nahm er Judit, die Tochter des Hetiters Beeri, und Basemat, die Tochter des Hetiters Elon, zu Frauen.
727GenesisGen12635Sie wurden für Isaak und Rebekka Anlass zu bitterem Gram.
728GenesisGen1271Als Isaak alt geworden und seine Augen erloschen waren, sodass er nicht mehr sehen konnte, rief er seinen älteren Sohn Esau und sagte zu ihm: Mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich.
729GenesisGen1272Da sagte Isaak: Du siehst, ich bin alt geworden. Ich weiß nicht, wann ich sterbe.
730GenesisGen1273Nimm jetzt dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh aufs Feld und jag mir ein Wild!
731GenesisGen1274Bereite mir dann ein leckeres Mahl, wie ich es gern mag, und bring es mir zum Essen, damit ich dich segne, bevor ich sterbe.
732GenesisGen1275Rebekka hatte das Gespräch zwischen Isaak und seinem Sohn Esau mit angehört. Als Esau zur Jagd aufs Feld gegangen war, um ein Wild herbeizuschaffen,
733GenesisGen1276sagte Rebekka zu ihrem Sohn Jakob: Ich habe gehört, wie dein Vater zu deinem Bruder Esau gesagt hat:
734GenesisGen1277Hol mir ein Wild und bereite mir ein leckeres Mahl zum Essen; dann will ich dich vor dem Herrn segnen, bevor ich sterbe.
735GenesisGen1278Nun hör genau zu, mein Sohn, was ich dir auftrage:
736GenesisGen1279Geh zur Herde und bring mir von dort zwei schöne Ziegenböckchen! Ich will damit ein leckeres Mahl für deinen Vater zubereiten, wie er es gern mag.
737GenesisGen12710Du bringst es dann deinem Vater zum Essen, damit er dich vor seinem Tod segnet.
738GenesisGen12711Jakob antwortete seiner Mutter Rebekka: Mein Bruder Esau ist aber behaart und ich habe eine glatte Haut.
739GenesisGen12712Vielleicht betastet mich mein Vater; dann könnte er meinen, ich hielte ihn zum Besten, und ich brächte Fluch über mich statt Segen.
740GenesisGen12713Seine Mutter entgegnete: Dein Fluch komme auf mich, mein Sohn. Hör auf mich, geh und hol mir die Böckchen!
741GenesisGen12714Da ging er hin, holte sie und brachte sie seiner Mutter. Sie bereitete ein leckeres Mahl zu, wie es sein Vater gern mochte.
742GenesisGen12715Dann holte Rebekka die Feiertagskleider ihres älteren Sohnes Esau, die sie bei sich im Haus hatte, und zog sie ihrem jüngeren Sohn Jakob an.
743GenesisGen12716Die Felle der Ziegenböckchen legte sie um seine Hände und um seinen glatten Hals.
744GenesisGen12717Dann übergab sie das leckere Essen und das Brot, das sie zubereitet hatte, ihrem Sohn Jakob.
745GenesisGen12718Er ging zu seinem Vater hinein und sagte: Mein Vater! Ja, antwortete er, wer bist du, mein Sohn?
746GenesisGen12719Jakob entgegnete seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener. Ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Setz dich auf, iss von meinem Wildbret und dann segne mich!
747GenesisGen12720Da sagte Isaak zu seinem Sohn: Wie hast du nur so schnell etwas finden können, mein Sohn? Er antwortete: Der Herr, dein Gott, hat es mir entgegenlaufen lassen.
748GenesisGen12721Da sagte Isaak zu Jakob: Komm näher heran! Ich will dich betasten, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht.
749GenesisGen12722Jakob trat zu seinem Vater Isaak hin. Isaak betastete ihn und sagte: Die Stimme ist zwar Jakobs Stimme, die Hände aber sind Esaus Hände.
750GenesisGen12723Er erkannte ihn nicht, denn Jakobs Hände waren behaart wie die seines Bruders Esau, und so segnete er ihn.
751GenesisGen12724Er fragte: Bist du es, mein Sohn Esau? Ja, entgegnete er.
752GenesisGen12725Da sagte Isaak: Bring es mir! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen und dich dann segnen. Jakob brachte es ihm und Isaak aß. Dann reichte er ihm auch Wein und Isaak trank.
753GenesisGen12726Nun sagte sein Vater Isaak zu ihm: Komm näher und küss mich, mein Sohn!
754GenesisGen12727Er trat näher und küsste ihn. Isaak roch den Duft seiner Kleider, er segnete ihn und sagte: Ja, mein Sohn duftet wie das Feld, /das der Herr gesegnet hat.
755GenesisGen12728Gott gebe dir vom Tau des Himmels, /vom Fett der Erde, viel Korn und Most.
756GenesisGen12729Dienen sollen dir die Völker, /Stämme sich vor dir niederwerfen, /Herr sollst du über deine Brüder sein. /Die Söhne deiner Mutter sollen dir huldigen. /Verflucht, wer dich verflucht. /Gesegnet, wer dich segnet.
757GenesisGen12730Kaum hatte Isaak Jakob gesegnet und war Jakob von seinem Vater Isaak weggegangen, da kam sein Bruder Esau von der Jagd.
758GenesisGen12731Auch er bereitete ein leckeres Mahl, brachte es seinem Vater und sagte zu ihm: Mein Vater richte sich auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit du mich dann segnest.
759GenesisGen12732Da fragte ihn sein Vater Isaak: Wer bist du? Er antwortete: Ich bin dein Sohn Esau, dein Erstgeborener.
760GenesisGen12733Da überkam Isaak ein heftiges Zittern und er fragte: Wer war es denn, der das Wildbret gejagt und es mir gebracht hat? Ich habe von allem gegessen, bevor du gekommen bist, und ich habe ihn gesegnet; gesegnet wird er auch bleiben.
761GenesisGen12734Als Esau die Worte seines Vaters hörte, schrie er heftig auf, aufs Äußerste verbittert, und sagte zu seinem Vater: Segne auch mich, Vater!
762GenesisGen12735Er entgegnete: Dein Bruder ist mit List gekommen und hat dir den Segen weggenommen.
763GenesisGen12736Da sagte Esau: Hat man ihn nicht Jakob (Betrüger) genannt? Er hat mich jetzt schon zweimal betrogen: Mein Erstgeburtsrecht hat er mir genommen, jetzt nimmt er mir auch noch den Segen. Dann sagte er: Hast du mir keinen Segen aufgehoben?
764GenesisGen12737Isaak antwortete und sagte zu Esau: Ich habe ihn zum Herrn über dich gemacht und alle seine Brüder habe ich ihm als Knechte gegeben. Auch mit Korn und Most habe ich ihn versorgt. Was kann ich da noch für dich tun, mein Sohn?
765GenesisGen12738Da sagte Esau zu seinem Vater: Hattest du denn nur einen einzigen Segen, Vater? Segne auch mich, Vater! Und Esau begann laut zu weinen.
766GenesisGen12739Sein Vater Isaak antwortete ihm und sprach: Fern vom Fett der Erde musst du wohnen, /fern vom Tau des Himmels droben.
767GenesisGen12740Von deinem Schwert wirst du leben. /Deinem Bruder wirst du dienen. /Doch hältst du durch, so streifst du ab /sein Joch von deinem Nacken.
768GenesisGen12741Esau war dem Jakob Feind wegen des Segens, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und Esau sagte: Es nähern sich die Tage der Trauer um meinen Vater; dann werde ich meinen Bruder Jakob umbringen.
769GenesisGen12742Als man Rebekka hinterbrachte, was ihr ältester Sohn Esau gesagt hatte, ließ sie Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sagte zu ihm: Dein Bruder Esau will sich an dir rächen und dich töten.
770GenesisGen12743Nun aber, mein Sohn, hör auf mich! Mach dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban nach Haran!
771GenesisGen12744Bleib einige Zeit bei ihm, bis sich der Groll deines Bruders gelegt hat.
772GenesisGen12745Wenn der Zorn deines Bruders von dir abgelassen und er vergessen hat, was du ihm angetan hast, werde ich dich von dort holen lassen. Warum soll ich euch beide an einem Tag verlieren?
773GenesisGen12746Zu Isaak sagte Rebekka: Mein Leben ekelt mich wegen der Hetiterinnen. Wenn Jakob so eine Hetiterin, eine Einheimische, zur Frau nimmt, was liegt mir dann noch am Leben?
774GenesisGen1281Isaak rief Jakob, segnete ihn und befahl ihm: Nimm keine Kanaaniterin zur Frau!
775GenesisGen1282Mach dich auf, geh nach Paddan-Aram, zum Haus Betuëls, des Vaters deiner Mutter! Hol dir von dort eine Frau, eine von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter!
776GenesisGen1283Gott der Allmächtige wird dich segnen, er wird dich fruchtbar machen und vermehren: Zu einer Schar von Völkern wirst du werden.
777GenesisGen1284Er wird dir und mit dir auch deinen Nachkommen den Segen Abrahams verleihen, damit du das Land in Besitz nimmst, in dem du als Fremder lebst, das aber Gott Abraham gegeben hat.
778GenesisGen1285Isaak verabschiedete Jakob und Jakob zog nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn des Aramäers Betuël. Dieser war der Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus.
779GenesisGen1286Esau sah, dass Isaak Jakob segnete und nach Paddan-Aram schickte, damit er sich von dort eine Frau holt. Als er ihn segnete, trug er ihm auf: Nimm dir keine Kanaaniterin zur Frau!
780GenesisGen1287Jakob hörte auf seinen Vater und seine Mutter und begab sich auf den Weg nach Paddan-Aram.
781GenesisGen1288Als Esau merkte, dass die Kanaaniterinnen seinem Vater Isaak nicht gefielen,
782GenesisGen1289ging er zu Ismael und nahm zu seinen Frauen noch Mahalat als Frau hinzu, die Schwester Nebajots, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams.
783GenesisGen12810Jakob zog aus Beerscheba weg und ging nach Haran.
784GenesisGen12811Er kam an einen bestimmten Ort, wo er übernachtete, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein.
785GenesisGen12812Da hatte er einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder.
786GenesisGen12813Und siehe, der Herr stand oben und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
787GenesisGen12814Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie der Staub auf der Erde. Du wirst dich unaufhaltsam ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden und durch dich und deine Nachkommen werden alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.
788GenesisGen12815Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.
789GenesisGen12816Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte: Wirklich, der Herr ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.
790GenesisGen12817Furcht überkam ihn und er sagte: Wie Ehrfurcht gebietend ist doch dieser Ort! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels.
791GenesisGen12818Jakob stand früh am Morgen auf, nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl darauf.
792GenesisGen12819Dann gab er dem Ort den Namen Bet-El (Gotteshaus). Früher hieß die Stadt Lus.
793GenesisGen12820Jakob machte das Gelübde: Wenn Gott mit mir ist und mich auf diesem Weg, den ich eingeschlagen habe, behütet, wenn er mir Brot zum Essen und Kleider zum Anziehen gibt,
794GenesisGen12821wenn ich wohlbehalten heimkehre in das Haus meines Vaters und der Herr sich mir als Gott erweist,
795GenesisGen12822dann soll der Stein, den ich als Steinmal aufgestellt habe, ein Gotteshaus werden und von allem, was du mir schenkst, will ich dir den zehnten Teil geben.
796GenesisGen1291Jakob machte sich auf und zog weiter ins Land der Söhne des Ostens.
797GenesisGen1292Eines Tages sah er einen Brunnen auf freiem Feld. Dort lagerten drei Herden von Schafen und Ziegen; denn aus dem Brunnen tränkte man die Herden. Ein großer Stein lag über der Brunnenöffnung.
798GenesisGen1293Wenn sich dort alle Herden eingefunden hatten, schob man den Stein von der Brunnenöffnung und tränkte das Vieh. Dann schob man den Stein wieder zurück an seinen Platz über der Brunnenöffnung.
799GenesisGen1294Jakob fragte die Leute dort: Meine Brüder, woher seid ihr? Aus Haran, antworteten sie.
800GenesisGen1295Da sagte er zu ihnen: Kennt ihr Laban, den Sohn Nahors? Ja, wir kennen ihn, antworteten sie.
801GenesisGen1296Weiter fragte er sie: Geht es ihm gut? Sie entgegneten: Ja, es geht ihm gut. Aber da kommt gerade seine Tochter Rahel mit der Herde.
802GenesisGen1297Da sagte er: Es ist noch mitten am Tag und nicht die Zeit, das Vieh zusammenzutreiben. Tränkt doch die Tiere, dann geht und weidet weiter!
803GenesisGen1298Da sagten sie: Das können wir nicht, bevor nicht alle Herden sich eingefunden haben. Erst dann kann man den Stein von der Brunnenöffnung wegschieben und die Tiere tränken.
804GenesisGen1299Während er sich noch mit ihnen unterhielt, war Rahel mit der Herde, die ihrem Vater gehörte, eingetroffen; denn sie war Hirtin.
805GenesisGen12910Als Jakob Rahel, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und dessen Herde sah, trat er hinzu, schob den Stein von der Brunnenöffnung und tränkte das Vieh Labans, des Bruders seiner Mutter.
806GenesisGen12911Dann küsste er Rahel und begann laut zu weinen.
807GenesisGen12912Jakob sagte zu Rahel, dass er ein Bruder ihres Vaters und der Sohn Rebekkas sei. Da lief sie weg und erzählte es ihrem Vater.
808GenesisGen12913Als Laban von Jakob, dem Sohn seiner Schwester, hörte, lief er ihm entgegen; er umarmte und küsste ihn und führte ihn in sein Haus. Jakob erzählte Laban die ganze Geschichte.
809GenesisGen12914Da erwiderte ihm Laban: Du bist wirklich mein Bein und mein Fleisch. Als Jakob etwa einen Monat bei ihm geblieben war,
810GenesisGen12915sagte Laban zu ihm: Sollst du mir umsonst dienen, weil du mein Bruder bist? Sag mir, welchen Lohn du haben willst.
811GenesisGen12916Laban hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel.
812GenesisGen12917Die Augen Leas waren matt, Rahel aber war schön von Gestalt und hatte ein schönes Gesicht.
813GenesisGen12918Jakob hatte Rahel lieb und so sagte er: Ich will dir um die jüngere Tochter Rahel sieben Jahre dienen.
814GenesisGen12919Laban entgegnete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem anderen. Bleib bei mir!
815GenesisGen12920Jakob diente also um Rahel sieben Jahre. Weil er sie liebte, kamen sie ihm wie wenige Tage vor.
816GenesisGen12921Dann aber sagte er zu Laban: Gib mir jetzt meine Frau; denn meine Zeit ist um und ich will nun zu ihr gehen.
817GenesisGen12922Da ließ Laban alle Männer des Ortes zusammenkommen und veranstaltete ein Festmahl.
818GenesisGen12923Am Abend nahm er aber seine Tochter Lea, führte sie zu ihm und Jakob wohnte ihr bei.
819GenesisGen12924Laban gab seine Magd Silpa seiner Tochter Lea zur Magd.
820GenesisGen12925Am Morgen stellte sich heraus: Es war Lea. Da sagte Jakob zu Laban: Was hast du mir angetan? Habe ich dir denn nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich hintergangen?
821GenesisGen12926Laban erwiderte: Es ist hierzulande nicht üblich, die Jüngere vor der Älteren zur Ehe zu geben.
822GenesisGen12927Verbring mit dieser noch die Brautwoche, dann soll dir auch die andere gehören um weitere sieben Jahre Dienst.
823GenesisGen12928Jakob ging darauf ein. Er verbrachte mit Lea die Brautwoche, dann gab ihm Laban seine Tochter Rahel zur Frau.
824GenesisGen12929Laban gab seine Magd Bilha seiner Tochter Rahel zur Magd.
825GenesisGen12930Jakob wohnte Rahel ebenfalls bei und er liebte Rahel mehr als Lea. Er blieb noch weitere sieben Jahre bei Laban im Dienst.
826GenesisGen12931Als der Herr sah, dass Lea zurückgesetzt wurde, öffnete er ihren Mutterschoß, Rahel aber blieb unfruchtbar.
827GenesisGen12932Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn. Sie nannte ihn Ruben (Seht, ein Sohn!); denn sie sagte: Der Herr hat mein Elend gesehen. Jetzt wird mein Mann mich lieben.
828GenesisGen12933Sie wurde abermals schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Der Herr hat gehört, dass ich zurückgesetzt bin, und hat mir auch noch diesen geschenkt. Sie nannte ihn Simeon (Hörer).
829GenesisGen12934Sie wurde noch einmal schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Jetzt endlich wird mein Mann an mir hängen, denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum nannte sie ihn Levi (Anhang).
830GenesisGen12935Abermals wurde sie schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Diesmal will ich dem Herrn danken. Darum nannte sie ihn Juda (Dank). Dann bekam sie keine Kinder mehr.
831GenesisGen1301Als Rahel sah, dass sie Jakob keine Kinder gebar, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester. Sie sagte zu Jakob: Verschaff mir Söhne! Wenn nicht, sterbe ich.
832GenesisGen1302Da wurde Jakob zornig auf Rahel und sagte: Nehme ich etwa die Stelle Gottes ein, der dir die Leibesfrucht versagt?
833GenesisGen1303Sie antwortete: Da ist meine Magd Bilha. Geh zu ihr! Sie soll auf meine Knie gebären, dann komme auch ich durch sie zu Kindern.
834GenesisGen1304Sie gab ihm also ihre Magd Bilha zur Frau und Jakob ging zu ihr.
835GenesisGen1305Bilha wurde schwanger und gebar Jakob einen Sohn.
836GenesisGen1306Rahel sagte: Gott hat mir Recht verschafft; er hat auch meine Stimme gehört und mir einen Sohn geschenkt. Deshalb nannte sie ihn Dan (Richter).
837GenesisGen1307Bilha, Rahels Magd, wurde abermals schwanger und gebar Jakob einen zweiten Sohn.
838GenesisGen1308Da sagte Rahel: Gotteskämpfe habe ich ausgestanden mit meiner Schwester und ich habe mich durchgesetzt. So nannte sie ihn Naftali (Kämpfer).
839GenesisGen1309Als Lea sah, dass sie keine Kinder mehr bekam, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau.
840GenesisGen13010Leas Magd Silpa gebar Jakob einen Sohn.
841GenesisGen13011Da sprach Lea: Glück auf! So nannte sie ihn Gad (Glück).
842GenesisGen13012Als Leas Magd Silpa Jakob einen zweiten Sohn gebar,
843GenesisGen13013sagte Lea: Mir zum Glück! Denn die Frauen werden mich beglückwünschen. So nannte sie ihn Ascher (Glückskind).
844GenesisGen13014Einst ging Ruben zur Zeit der Weizenernte weg und fand auf dem Feld Alraunen. Er brachte sie seiner Mutter Lea mit. Da sagte Rahel zu Lea: Gib mir doch ein paar von den Alraunen deines Sohnes!
845GenesisGen13015Sie aber erwiderte ihr: Ist es dir nicht genug, mir meinen Mann wegzunehmen? Nun willst du mir auch noch die Alraunen meines Sohnes nehmen? Da entgegnete Rahel: Gut, dann soll Jakob für die Alraunen deines Sohnes heute Nacht bei dir schlafen.
846GenesisGen13016Als Jakob am Abend vom Feld kam, ging ihm Lea entgegen und sagte: Zu mir musst du kommen! Ich habe dich nämlich erworben um den Preis der Alraunen meines Sohnes. So schlief er in jener Nacht bei ihr.
847GenesisGen13017Gott erhörte Lea. Sie wurde schwanger und gebar Jakob einen fünften Sohn.
848GenesisGen13018Da sagte Lea: Gott hat mich dafür belohnt, dass ich meine Magd meinem Mann gegeben habe. Sie nannte ihn Issachar (Lohn).
849GenesisGen13019Noch einmal wurde Lea schwanger und gebar Jakob einen sechsten Sohn.
850GenesisGen13020Da sagte Lea: Gott hat mich mit einem schönen Geschenk bedacht. Jetzt endlich wird mein Mann bei mir bleiben, da ich ihm doch sechs Söhne geboren habe. Sie nannte ihn also Sebulon (Bleibe).
851GenesisGen13021Schließlich gebar sie eine Tochter und nannte sie Dina.
852GenesisGen13022Nun erinnerte sich Gott an Rahel. Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterschoß.
853GenesisGen13023Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat die Schande von mir genommen.
854GenesisGen13024Sie nannte ihn Josef (Zufüger) und sagte: Der Herr gebe mir noch einen anderen Sohn hinzu.
855GenesisGen13025Nachdem Rahel Josef geboren hatte, sagte Jakob zu Laban: Entlass mich! Ich will in meine Heimat ziehen.
856GenesisGen13026Gib mir meine Frauen und Kinder, um die ich dir gedient habe, damit ich gehen kann. Du weißt ja um meinen Dienst, den ich dir geleistet habe.
857GenesisGen13027Laban antwortete ihm: Wenn ich nur dein Wohlwollen finde! Ich stand unter günstigen Vorzeichen und der Herr hat mich deinetwegen gesegnet.
858GenesisGen13028Weiter sagte er: Bestimm selbst deinen Lohn und ich werde ihn dir aushändigen.
859GenesisGen13029Da sagte Jakob zu ihm: Du weißt um meinen Dienst und um dein Vieh, das mir anvertraut war.
860GenesisGen13030Das wenige, das du hattest, bevor ich kam, hat sich gewaltig vermehrt und der Herr hat dich gesegnet für jeden meiner Schritte. Und jetzt - wann werde auch ich etwas für mein eigenes Haus tun können?
861GenesisGen13031Da sagte Laban: Was soll ich dir geben? Du brauchst mir weiter nichts zu geben, antwortete Jakob, wenn du mit folgendem Vorschlag einverstanden bist: Ich will dein Vieh weiterhin weiden und hüten.
862GenesisGen13032Ich will heute unter deinem Vieh umhergehen. Und du sondere dort alle schwarz gesprenkelten oder schwarz scheckigen und alle dunklen Schafe aus, ebenso die weiß scheckigen und weiß gesprenkelten Ziegen. Das soll mein Lohn sein.
863GenesisGen13033Morgen soll meine Redlichkeit offenbar werden, wenn du kommst, meinen Lohn zu besehen: Alles, was nicht weiß gesprenkelt und weiß scheckig unter den Ziegen und dunkel unter den Lämmern ist, das soll als von mir gestohlen gelten.
864GenesisGen13034Gut, sagte Laban, wie du gesagt hast, soll es geschehen.
865GenesisGen13035Am selben Tag noch sonderte er die hell gestreiften und weiß scheckigen Ziegenböcke aus und alle weiß gesprenkelten und weiß scheckigen Ziegen, alles, an dem etwas Weißes war, und alles Dunkle unter den Lämmern und übergab es seinen Söhnen.
866GenesisGen13036Dann entfernte er sich drei Tagesmärsche von Jakob, der das übrige Vieh Labans weidete.
867GenesisGen13037Nun holte sich Jakob frische Ruten von Silberpappeln, Mandelbäumen und Platanen, schälte weiße Streifen heraus und legte so das Weiße an den Ruten bloß.
868GenesisGen13038Die geschälten Ruten legte er in die Tröge, in die Wasserrinnen, zu denen die Tiere zur Tränke kamen, gerade vor die Tiere hin. Die Tiere begatteten sich, wenn sie zur Tränke kamen.
869GenesisGen13039Hatten sich die Tiere vor den Ruten begattet, so warfen sie gestreifte, gesprenkelte und scheckige Junge.
870GenesisGen13040Die Lämmer teilte Jakob auf. Er richtete den Blick der Tiere auf das Gestreifte und alles Dunkle in der Herde Labans. So legte er sich selbst Herden zu und tat sie nicht zum Vieh Labans.
871GenesisGen13041Jedes Mal nun, wenn sich die kräftigen Tiere begatteten, legte Jakob die Ruten in die Tröge, sodass die Tiere sie vor Augen hatten, wenn sie sich begatteten.
872GenesisGen13042Bei den schwächlichen Tieren aber legte er sie nicht hin. So wurden die schwächlichen Labans, die kräftigen dagegen Jakobs Eigentum,
873GenesisGen13043und der Mann wurde überaus reich; er besaß eine Menge Schafe und Ziegen, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.
874GenesisGen1311Jakob hatte erfahren, dass die Söhne Labans sagten: Jakob hat alles, was unserem Vater gehört, weggenommen; auf Kosten unseres Vaters hat er sich so bereichert.
875GenesisGen1312Jakob sah Laban ins Gesicht: Laban war ihm nicht mehr zugetan wie früher.
876GenesisGen1313Da sagte der Herr zu Jakob: Kehr zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft! Ich bin mit dir.
877GenesisGen1314Jakob ließ Rahel und Lea auf das Feld zu seiner Herde rufen
878GenesisGen1315und sagte zu ihnen: Ich sehe am Gesicht eures Vaters, dass er mir nicht mehr so gesinnt ist wie früher. Aber der Gott meines Vaters war mit mir.
879GenesisGen1316Ihr wisst, dass ich mit allen Kräften eurem Vater gedient habe.
880GenesisGen1317Aber euer Vater hat mich hintergangen und meinen Lohn zehnmal geändert; Gott freilich hat ihn daran gehindert, mich zu schädigen.
881GenesisGen1318Sagte er, die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, dann warfen alle Tiere gesprenkelte Junge; sagte er, die Gestreiften sollen dein Lohn sein, dann warfen alle Tiere gestreifte Junge.
882GenesisGen1319Gott hat eurem Vater den Viehbestand entzogen und ihn mir gegeben.
883GenesisGen13110Zur Zeit, da die Tiere brünstig waren, hatte ich einen Traum; ich sah: Gestreifte, gesprenkelte und fleckige Böcke besprangen die Tiere.
884GenesisGen13111Der Engel Gottes sprach im Traum zu mir: Jakob! Ich antwortete: Hier bin ich.
885GenesisGen13112Dann sprach er: Schau hin: Alle Böcke, welche die Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt oder gefleckt. Ich habe nämlich alles gesehen, was dir Laban antut.
886GenesisGen13113Ich bin der Gott von Bet-El, wo du das Steinmal gesalbt und mir ein Gelübde gemacht hast. Jetzt auf, zieh fort aus diesem Land und kehr in deine Heimat zurück!
887GenesisGen13114Rahel und Lea antworteten ihm: Haben wir noch Anteil oder Erbe im Haus unseres Vaters?
888GenesisGen13115Gelten wir ihm nicht wie Fremde? Er hat uns ja verkauft und sogar unser Geld aufgezehrt.
889GenesisGen13116Ja, der ganze Reichtum, den Gott unserem Vater weggenommen hat, uns gehört er und unseren Söhnen. Nun also, tu jetzt alles, was Gott dir gesagt hat.
890GenesisGen13117Da machte sich Jakob auf, hob seine Söhne und Frauen auf die Kamele
891GenesisGen13118und führte sein ganzes Vieh fort, seinen ganzen Besitz an Vieh, den er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak nach Kanaan zurückzukehren.
892GenesisGen13119Laban war weggegangen, um seine Schafe zu scheren; da stahl Rahel die Götterbilder ihres Vaters
893GenesisGen13120und Jakob überlistete den Aramäer Laban: Er verriet ihm nicht, dass er sich davonmachen wollte.
894GenesisGen13121Mit allem, was ihm gehörte, machte er sich auf und davon. Er überquerte den Strom (den Eufrat) und schlug die Richtung zum Gebirge von Gilead ein.
895GenesisGen13122Am dritten Tag meldete man Laban, Jakob sei auf und davon.
896GenesisGen13123Da nahm Laban seine Brüder mit und jagte ihm sieben Tage lang nach. Im Gebirge von Gilead war er ihm schon ganz nahe.
897GenesisGen13124Gott aber kam in einem nächtlichen Traum zum Aramäer Laban und sprach zu ihm: Hüte dich, Jakob auch nur das Geringste vorzuwerfen.
898GenesisGen13125Laban holte Jakob ein, als dieser gerade im Gebirge die Zelte aufgeschlagen hatte. Da schlug auch Laban mit seinen Brüdern im Gebirge von Gilead die Zelte auf.
899GenesisGen13126Laban sagte nun zu Jakob: Was hast du getan? Du hast mich überlistet und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt.
900GenesisGen13127Warum hast du mir verheimlicht, dass du dich davonmachen wolltest, und warum hast du mich überlistet und mir nichts gesagt? Ich hätte dir gern das Geleit gegeben mit Gesang, Pauken und Harfen.
901GenesisGen13128Du hast mir aber nicht einmal gestattet, meine Söhne und Töchter zu küssen. Da hast du töricht gehandelt.
902GenesisGen13129Es stünde in meiner Macht, euch Schlimmes anzutun; aber der Gott eures Vaters hat mir gestern Nacht gesagt: Hüte dich, Jakob auch nur das Geringste vorzuwerfen.
903GenesisGen13130Nun bist du also fortgezogen, weil du Heimweh hattest nach deinem Vaterhaus. Aber warum hast du meine Götter gestohlen?
904GenesisGen13131Jakob erwiderte Laban: Ich fürchtete mich und meinte, du könntest mir deine Töchter wegnehmen.
905GenesisGen13132Bei wem du aber deine Götter findest, der soll nicht am Leben bleiben. In Gegenwart unserer Brüder durchsuche, was ich habe, und nimm, was dein ist. Jakob wusste nicht, dass Rahel die Götter gestohlen hatte.
906GenesisGen13133Laban betrat das Zelt Jakobs, das Zelt der Lea und das der beiden Mägde, fand aber nichts. Vom Zelt der Lea ging er in das Zelt Rahels.
907GenesisGen13134Rahel hatte die Götterbilder genommen, sie in die Satteltasche des Kamels gelegt und sich darauf gesetzt. Laban durchstöberte das ganze Zelt, fand aber nichts.
908GenesisGen13135Rahel aber sagte zu ihrem Vater: Sei nicht böse, mein Herr! Ich kann vor dir nicht aufstehen, es geht mir gerade, wie es eben Frauen ergeht. Er suchte weiter, die Götterbilder aber fand er nicht.
909GenesisGen13136Da wurde Jakob zornig und begann mit Laban zu streiten. Jakob ergriff das Wort und sagte zu Laban: Was habe ich verbrochen, was habe ich Unrechtes getan, dass du mir nachhetzt?
910GenesisGen13137Alle meine Sachen hast du durchstöbert. Was hast du gefunden an Sachen, die zu deinem Haus gehören? Leg sie her vor meine und deine Brüder und sie sollen zwischen uns beiden entscheiden.
911GenesisGen13138Schon zwanzig Jahre bin ich bei dir. Deine Schafe und Ziegen hatten keinen Fehlwurf. Die Böcke deiner Herde habe ich nicht aufgezehrt.
912GenesisGen13139Gerissenes Vieh habe ich dir nicht gebracht; ich habe es selbst ersetzt. Du hättest ja doch Ersatz gefordert, ob es mir nun bei Tag oder bei Nacht abhanden kam.
913GenesisGen13140So ging es mir: Bei Tag fraß mich die Hitze, der Frost bei Nacht und der Schlaf floh meine Augen.
914GenesisGen13141Schon zwanzig Jahre diene ich in deinem Haus, vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um dein Vieh. Du aber hast meinen Lohn zehnmal geändert.
915GenesisGen13142Wäre nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der Schrecken Isaaks, für mich eingetreten, dann hättest du mich jetzt mit leeren Händen weggeschickt. Doch Gott hat mein Elend und die Mühe meiner Hände gesehen und gestern Nacht hat er entschieden.
916GenesisGen13143Darauf ergriff Laban das Wort und sagte zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter und die Söhne sind meine Söhne und das Vieh ist mein Vieh und alles, was du siehst, gehört mir. Was kann ich heute für meine Töchter tun oder für die Söhne, die sie geboren haben?
917GenesisGen13144Jetzt aber komm, wir wollen einen Vertrag schließen, ich und du. Der Vertrag soll Zeuge sein zwischen mir und dir.
918GenesisGen13145Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Steinmal auf.
919GenesisGen13146Jakob sagte zu seinen Brüdern: Tragt Steine zusammen! Da holten sie Steine und legten einen Steinhügel an. Dort auf dem Steinhügel aßen sie.
920GenesisGen13147Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta und Jakob nannte ihn Gal-Ed.
921GenesisGen13148Dieser Steinhügel, sagte Laban, soll heute Zeuge sein zwischen mir und dir. Darum gab er ihm den Namen Gal-Ed (Zeugenhügel)
922GenesisGen13149und Mizpa (Spähturm), weil er sagte: Der Herr sei Späher zwischen mir und dir, wenn wir voneinander nichts mehr wissen.
923GenesisGen13150Solltest du meine Töchter schlecht behandeln oder dir außer meinen Töchtern noch andere Frauen nehmen - auch wenn kein Mensch bei uns ist: Sieh, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.
924GenesisGen13151Weiter sagte Laban zu Jakob: Hier, dieser Steinhügel, hier, dieses Steinmal, das ich zwischen mir und dir errichtet habe -
925GenesisGen13152Zeuge sei dieser Steinhügel. Zeuge sei dieses Steinmal: Nie will ich diesen Steinhügel in böser Absicht gegen dich überschreiten und nie sollst du diesen Steinhügel oder dieses Steinmal in böser Absicht gegen mich überschreiten.
926GenesisGen13153Der Gott Abrahams und der Gott Nahors seien Richter zwischen uns. Da leistete Jakob einen Eid beim Schrecken seines Vaters Isaak.
927GenesisGen13154Dann schlachtete Jakob auf dem Berg ein Opfertier und lud seine Brüder zum Mahl ein. Sie aßen und verbrachten die Nacht auf dem Berg.
928GenesisGen1321Früh am Morgen stand Laban auf, küsste seine Söhne und Töchter und segnete sie. Dann machte er sich auf den Weg und kehrte nach Hause zurück.
929GenesisGen1322Auch Jakob zog seines Weges. Da begegneten ihm Engel Gottes.
930GenesisGen1323Als Jakob sie erblickte, sagte er: Das ist das Heerlager Gottes. Dem Ort gab er darum den Namen Mahanajim (Doppellager).
931GenesisGen1324Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau nach Seïr, in das Gebiet von Edom.
932GenesisGen1325Er trug ihnen auf: Ihr sollt Esau, meinem Herrn, sagen: So sagt dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich aufgehalten und bin bis jetzt ausgeblieben.
933GenesisGen1326Ich habe Ochsen und Esel, Schafe und Ziegen, Knechte und Mägde. Ich gebe nun meinem Herrn durch Boten Nachricht, um dein Wohlwollen zu finden.
934GenesisGen1327Die Boten kehrten zu Jakob zurück und berichteten: Als wir zu deinem Bruder Esau kamen, war auch er schon unterwegs zu dir. Vierhundert Mann hat er bei sich.
935GenesisGen1328Jakob wurde angst und bange. Er teilte seine Leute, die Schafe und Ziegen, die Rinder und Kamele auf zwei Lager auf
936GenesisGen1329und sagte: Wenn Esau zu dem einen Lager kommt und es niedermacht, dann kann das andere Lager entkommen.
937GenesisGen13210Und Jakob sagte: Du Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr, du hast mir gesagt: Kehr in deine Heimat und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich werde es dir gut gehen lassen.
938GenesisGen13211Ich bin nicht wert all der Hulderweise und all der Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast. Denn nur mit einem Stab habe ich den Jordan dort überschritten und jetzt sind aus mir zwei Lager geworden.
939GenesisGen13212Entreiß mich doch der Hand meines Bruders, der Hand Esaus! Ich fürchte nämlich, er könnte kommen und mich erschlagen, Mutter und Kinder.
940GenesisGen13213Du hast doch gesagt: Ich will es dir gut gehen lassen und will deine Nachkommen zahlreich machen wie den Sand am Meer, den niemand zählen kann vor Menge.
941GenesisGen13214Er brachte dort jene Nacht zu. Dann stellte er von allem, was er gerade zur Hand hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau zusammen:
942GenesisGen13215zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder,
943GenesisGen13216dreißig säugende Kamele mit ihren Jungen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel.
944GenesisGen13217Er übergab sie, nach Herden gesondert, seinen Knechten und sagte zu ihnen: Zieht mir voraus und haltet zwischen den einzelnen Herden Abstand.
945GenesisGen13218Dem ersten trug er auf: Wenn du auf meinen Bruder Esau triffst und er dich ausfragt: Zu wem gehörst du, wohin gehst du und wem gehört das da vor dir?,
946GenesisGen13219dann sag: Deinem Knecht Jakob. Ein Geschenk ist es, gesandt an meinen Herrn, an Esau. Schau, dort hinter uns kommt er auch schon selbst.
947GenesisGen13220Auch dem zweiten und dritten, allen, die hinter den einzelnen Herden schritten, trug er auf: Im gleichen Sinn redet mit Esau, wenn ihr ihn trefft.
948GenesisGen13221Sagt: Schau, dort kommt dein Knecht Jakob auch schon hinter uns. Denn Jakob sagte sich: Ich will ihn mit der geschenkten Herde, die vor mir herzieht, beschwichtigen und ihm dann erst unter die Augen treten. Vielleicht nimmt er mich freundlich auf.
949GenesisGen13222Die Herde, die er schenken wollte, zog ihm also voraus, er aber brachte jene Nacht im Lager zu.
950GenesisGen13223In derselben Nacht stand er auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde sowie seine elf Söhne und durchschritt die Furt des Jabbok.
951GenesisGen13224Er nahm sie und ließ sie den Fluss überqueren. Dann schaffte er alles hinüber, was ihm sonst noch gehörte.
952GenesisGen13225Als nur noch er allein zurückgeblieben war, rang mit ihm ein Mann, bis die Morgenröte aufstieg.
953GenesisGen13226Als der Mann sah, dass er ihm nicht beikommen konnte, schlug er ihn aufs Hüftgelenk. Jakobs Hüftgelenk renkte sich aus, als er mit ihm rang.
954GenesisGen13227Der Mann sagte: Lass mich los; denn die Morgenröte ist aufgestiegen. Jakob aber entgegnete: Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest.
955GenesisGen13228Jener fragte: Wie heißt du? Jakob, antwortete er.
956GenesisGen13229Da sprach der Mann: Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel (Gottesstreiter); denn mit Gott und Menschen hast du gestritten und hast gewonnen.
957GenesisGen13230Nun fragte Jakob: Nenne mir doch deinen Namen! Jener entgegnete: Was fragst du mich nach meinem Namen? Dann segnete er ihn dort.
958GenesisGen13231Jakob gab dem Ort den Namen Penuël (Gottesgesicht) und sagte: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin doch mit dem Leben davongekommen.
959GenesisGen13232Die Sonne schien bereits auf ihn, als er durch Penuël zog; er hinkte an seiner Hüfte.
960GenesisGen13233Darum essen die Israeliten den Muskelstrang über dem Hüftgelenk nicht bis auf den heutigen Tag; denn er hat Jakob aufs Hüftgelenk, auf den Hüftmuskel geschlagen.
961GenesisGen1331Jakob blickte auf und sah: Esau kam und mit ihm vierhundert Mann. Da verteilte er die Kinder auf Lea und Rahel und auf die beiden Mägde.
962GenesisGen1332Die Mägde und deren Kinder stellte er vorn hin, dahinter Lea und ihre Kinder und zuletzt Rahel und Josef.
963GenesisGen1333Er trat vor und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er vor seinem Bruder stand.
964GenesisGen1334Esau lief ihm entgegen, umarmte ihn und fiel ihm um den Hals; er küsste ihn und sie weinten.
965GenesisGen1335Dann blickte Esau auf und sah die Frauen mit den Kindern. Er fragte: Wer sind die dort bei dir? Die Kinder, erwiderte er, die Gott deinem Knecht aus Wohlwollen geschenkt hat.
966GenesisGen1336Die Mägde und ihre Kinder kamen näher und warfen sich nieder.
967GenesisGen1337Dann kamen auch Lea und ihre Kinder und warfen sich nieder und zuletzt kamen Josef und Rahel und warfen sich nieder.
968GenesisGen1338Da fragte Esau: Was willst du mit dem ganzen Auftrieb dort, auf den ich gestoßen bin? Jakob erwiderte: Ich wollte das Wohlwollen meines Herrn finden.
969GenesisGen1339Darauf sagte Esau: Ich habe selber genug, Bruder. Behalte, was dir gehört.
970GenesisGen13310Nicht doch, entgegnete Jakob, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann nimm das Geschenk aus meiner Hand an! Denn dafür habe ich dein Angesicht gesehen, wie man das Angesicht Gottes sieht, und du bist mir wohlwollend begegnet.
971GenesisGen13311Nimm doch mein Begrüßungsgeschenk an, das man dir überbracht hat. Denn Gott hat mir Wohlwollen erwiesen und ich habe alles, was ich brauche. Er drängte ihn, bis er annahm.
972GenesisGen13312Darauf machte Esau den Vorschlag: Brechen wir auf und ziehen wir weiter. Ich will an deiner Seite ziehen.
973GenesisGen13313Jakob entgegnete ihm: Mein Herr weiß, dass die Kinder noch Schonung brauchen; auch habe ich für säugende Schafe und Rinder zu sorgen. Überanstrengt man sie nur einen einzigen Tag, so geht das ganze Vieh ein.
974GenesisGen13314Mein Herr ziehe doch seinem Knecht voraus. Ich aber will mich dem gemächlichen Gang der Viehherden vor mir und dem Schritt der Kinder anpassen, bis ich zu meinem Herrn nach Seïr komme.
975GenesisGen13315Darauf sagte Esau: Ich will dir einige von meinen Leuten zuweisen. Wozu?, erwiderte Jakob, ich finde ja das Wohlwollen meines Herrn.
976GenesisGen13316Esau kehrte an jenem Tag um und zog nach Seïr zurück.
977GenesisGen13317Jakob brach nach Sukkot auf. Er baute sich ein Haus und für sein Vieh errichtete er Hütten. Darum gab er dem Ort den Namen Sukkot (Hütten).
978GenesisGen13318Jakob gelangte, als er aus Paddan-Aram kam, wohlbehalten bis Sichem in Kanaan und schlug vor der Stadt sein Lager auf.
979GenesisGen13319Das Grundstück, auf dem er sein Zelt aufspannte, erwarb er von den Söhnen Hamors, des Vaters von Sichem, für hundert Kesita.
980GenesisGen13320Dort errichtete er einen Altar und nannte ihn: Gott, der Gott Israels.
981GenesisGen1341Dina, die Tochter, die Lea Jakob geboren hatte, ging aus, um sich die Töchter des Landes anzusehen.
982GenesisGen1342Sichem, der Sohn des Hiwiters Hamor, des Landesfürsten, erblickte sie; er ergriff sie, legte sich zu ihr und vergewaltigte sie.
983GenesisGen1343Er fasste Zuneigung zu Dina, der Tochter Jakobs, er liebte das Mädchen und redete ihm gut zu.
984GenesisGen1344Zu seinem Vater Hamor sagte Sichem: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau!
985GenesisGen1345Jakob hörte, dass man seine Tochter Dina entehrt hatte. Seine Söhne waren gerade auf dem Feld bei seiner Herde und so behielt Jakob die Sache für sich bis zu ihrer Rückkehr.
986GenesisGen1346Inzwischen kam Hamor, der Vater Sichems, zu Jakob heraus, um mit ihm darüber zu reden.
987GenesisGen1347Als Jakobs Söhne vom Feld kamen und davon erfuhren, empfanden sie das als Beleidigung und wurden sehr zornig; eine Schandtat hatte Sichem an Israel begangen, weil er der Tochter Jakobs beiwohnte; so etwas darf man nicht tun.
988GenesisGen1348Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem hat zu eurer Tochter Zuneigung gefasst. Gebt sie ihm doch zur Frau!
989GenesisGen1349Verschwägern wir uns; gebt uns eure Töchter und nehmt die unseren!
990GenesisGen13410Ihr könnt euch bei uns ansiedeln und das Land steht euch offen. Bleibt da, geht hier euren Geschäften nach und macht euch im Land ansässig!
991GenesisGen13411Sichem sagte zu Dinas Vater und zu ihren Brüdern: Finde ich euer Wohlwollen, dann will ich geben, was ihr auch von mir verlangt.
992GenesisGen13412Legt mir ruhig ein sehr hohes Heiratsgeld und eine hohe Brautgabe auf! Ich will geben, was ihr von mir verlangt. Nur gebt mir das Mädchen zur Frau!
993GenesisGen13413Die Söhne Jakobs gaben Sichem und seinem Vater Hamor, als sie die Verhandlungen aufnahmen, eine hinterhältige Antwort, weil er ihre Schwester entehrt hatte.
994GenesisGen13415Nur unter der Bedingung gehen wir auf euren Vorschlag ein, dass ihr euch uns anpasst und alle männlichen Personen beschneiden lasst.
995GenesisGen13416Dann würden wir euch unsere Töchter geben und wir könnten eure Töchter nehmen; wir könnten mit euch zusammen wohnen und ein einziges Volk werden.
996GenesisGen13417Wollt ihr aber von der Beschneidung nichts wissen, so nehmen wir unsere Tochter zurück und ziehen fort.
997GenesisGen13418Hamor und sein Sohn Sichem waren mit ihrem Vorschlag einverstanden.
998GenesisGen13419Der junge Mann verlor keine Zeit, die Angelegenheit zu regeln; denn er hatte die Tochter Jakobs lieb und er war der Einflussreichste von allen im Hause seines Vaters.
999GenesisGen13420Hamor und sein Sohn Sichem gingen an das Tor ihrer Stadt und sprachen zu ihren Mitbürgern:
1000GenesisGen13421Jene Leute sind uns friedlich gesinnt. Sie könnten sich im Land ansiedeln und ihren Geschäften nachgehen. Das Land hat ja nach allen Seiten Platz genug für sie. Wir könnten ihre Töchter zu Frauen nehmen und unsere Töchter ihnen geben.
1001GenesisGen13422Allerdings wollen die Männer bloß unter der Bedingung auf unseren Vorschlag eingehen, mit uns zusammen zu wohnen und ein einziges Volk zu werden, dass sich bei uns alle Männer beschneiden lassen, so wie sie beschnitten sind.
1002GenesisGen13423Ihre Herden, ihr Besitz, ihr Vieh, könnte das nicht alles uns gehören? Gehen wir also auf ihren Vorschlag ein, dann werden sie bei uns bleiben.
1003GenesisGen13424Alle, die durch das Tor der Stadt ausziehen, hörten auf Hamor und seinen Sohn Sichem; und alle Männer, alle, die durch das Tor seiner Stadt ausziehen, ließen sich beschneiden.
1004GenesisGen13425Am dritten Tag aber, als sie an Wundfieber litten, griffen zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, zum Schwert, überfielen ungefährdet die Stadt und brachten alles Männliche um.
1005GenesisGen13426Hamor und seinen Sohn Sichem machten sie mit dem Schwert nieder, holten Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon.
1006GenesisGen13427Dann machten sich die Söhne Jakobs über die Erschlagenen her und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte.
1007GenesisGen13428Ihre Schafe und Rinder, ihre Esel und was es sonst in der Stadt oder auf dem Feld gab, nahmen sie mit.
1008GenesisGen13429Ihre ganze Habe, all ihre Kinder und Frauen führten sie fort und raubten alles, was sich in den Häusern fand.
1009GenesisGen13430Jakob sagte darauf zu Simeon und Levi: Ihr stürzt mich ins Unglück. Ihr habt mich in Verruf gebracht bei den Bewohnern des Landes, den Kanaanitern und Perisitern. Meine Männer kann man an den Fingern abzählen. Jene werden sich gegen mich zusammentun und mich niedermachen. Dann ist es vorbei mit mir und meinem Haus.
1010GenesisGen13431Die Söhne aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Dirne behandeln?
1011GenesisGen1351Gott sprach zu Jakob: Zieh nach Bet-El hinauf und lass dich dort nieder! Errichte dort einen Altar dem Gott, der dir auf der Flucht vor deinem Bruder Esau erschienen ist.
1012GenesisGen1352Dann sagte Jakob zu seinem Haus und zu allen, die zu ihm gehörten: Entfernt die fremden Götter aus eurer Mitte, reinigt euch und wechselt eure Kleider!
1013GenesisGen1353Wir wollen uns aufmachen und nach Bet-El hinaufziehen. Dort will ich einen Altar für den Gott errichten, der mich am Tag meiner Bedrängnis erhört hat und der auf meinem Weg mit mir war.
1014GenesisGen1354Sie übergaben Jakob alle fremden Götter, die sie hatten, und die Ringe an ihren Ohren. Jakob vergrub sie unter der Eiche bei Sichem.
1015GenesisGen1355Dann brachen sie auf. Da überkam ein Gottesschrecken die Städte ringsum und so verfolgten sie die Söhne Jakobs nicht.
1016GenesisGen1356Jakob kam nach Lus in Kanaan, das jetzt Bet-El heißt, er und alles Volk, das bei ihm war.
1017GenesisGen1357Er baute dort einen Altar und nannte die Stätte «Gott von Bet-El»; denn auf der Flucht vor seinem Bruder hatte Gott sich ihm dort offenbart.
1018GenesisGen1358Debora, die Amme Rebekkas, starb. Man begrub sie unterhalb von Bet-El unter der Eiche. Er gab ihr den Namen Träneneiche.
1019GenesisGen1359Gott erschien Jakob noch einmal nach seiner Rückkehr aus Paddan-Aram und segnete ihn.
1020GenesisGen13510Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll jedoch nicht mehr Jakob lauten, sondern Israel soll dein Name sein. Er gab ihm also den Namen Israel.
1021GenesisGen13511Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Sei fruchtbar und vermehre dich! Ein Volk, eine Schar von Völkern soll aus dir hervorgehen, Könige sollen deinen Lenden entstammen.
1022GenesisGen13512Das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben und auch deinen Nachkommen will ich es geben.
1023GenesisGen13513Dann fuhr Gott von dem Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, zum Himmel auf.
1024GenesisGen13514Jakob richtete an dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, ein Steinmal, einen Gedenkstein, auf. Darüber schüttete er ein Trankopfer und goss Öl darauf.
1025GenesisGen13515Jakob gab dem Ort, an dem Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bet-El.
1026GenesisGen13516Sie brachen von Bet-El auf. Nur ein kleines Stück Weg war es noch bis Efrata, als Rahel gebar. Sie hatte eine schwere Geburt.
1027GenesisGen13517Als sie bei der Geburt schwer litt, redete ihr die Amme zu: Fürchte dich nicht, auch diesmal hast du einen Sohn.
1028GenesisGen13518Während ihr das Leben entfloh - sie musste nämlich sterben -, gab sie ihm den Namen Ben-Oni (Unheilskind); sein Vater aber nannte ihn Benjamin (Erfolgskind).
1029GenesisGen13519Als Rahel gestorben war, begrub man sie an der Straße nach Efrata, das jetzt Betlehem heißt.
1030GenesisGen13520Jakob errichtete ein Steinmal über ihrem Grab. Das ist das Grabmal Rahels bis auf den heutigen Tag.
1031GenesisGen13521Israel brach auf und schlug sein Zelt jenseits von Migdal-Eder auf.
1032GenesisGen13522Während Israel in jenem Land wohnte, ging Ruben hin und schlief mit Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Israel hörte davon. Jakob hatte zwölf Söhne.
1033GenesisGen13523Die Söhne Leas waren: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, ferner Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon.
1034GenesisGen13524Die Söhne Rahels waren: Josef und Benjamin.
1035GenesisGen13525Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels, waren: Dan und Naftali.
1036GenesisGen13526Die Söhne Silpas, der Magd Leas, waren: Gad und Ascher. Das waren die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.
1037GenesisGen13527Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba, das jetzt Hebron heißt, wo sich Abraham und Isaak als Fremde aufgehalten hatten.
1038GenesisGen13528Isaak wurde hundertachtzig Jahre alt,
1039GenesisGen13529dann verschied er. Er starb und wurde mit seinen Vorfahren vereint, betagt und satt an Jahren. Seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.
1040GenesisGen1361Das ist die Geschlechterfolge nach Esau, der auch Edom hieß:
1041GenesisGen1362Esau nahm sich seine Frauen aus den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter des Hetiters Elon, Oholibama, die Tochter des Ana, eines Sohnes des Hiwiters Zibon,
1042GenesisGen1363und Basemat, die Tochter Ismaels, eine Schwester Nebajots.
1043GenesisGen1364Ada gebar dem Esau Elifas, Basemat gebar Reguël
1044GenesisGen1365und Oholibama gebar Jëusch, Jalam und Korach. Das waren die Söhne Esaus, die ihm in Kanaan geboren wurden.
1045GenesisGen1366Esau nahm seine Frauen, Söhne und Töchter, alle Personen seines Hauses und seinen Besitz, all sein Vieh und seine ganze Habe, die er in Kanaan erworben hatte, und zog in ein anderes Land, fort von seinem Bruder Jakob.
1046GenesisGen1367Ihr Besitz war nämlich zu groß, als dass sie zusammen hätten wohnen können. Das Land, in dem sie lebten, konnte wegen ihres Viehbestandes nicht beide ernähren.
1047GenesisGen1368So ließ sich Esau im Bergland Seïr nieder. Esau ist Edom.
1048GenesisGen1369Das ist die Geschlechterfolge nach Esau, dem Stammvater von Edom im Bergland Seïr.
1049GenesisGen13610Die Namen der Söhne Esaus sind: Elifas, der Sohn der Ada, der Frau Esaus, und Reguël, der Sohn Basemats, der Frau Esaus.
1050GenesisGen13611Die Söhne des Elifas sind: Teman, Omar, Zefo, Gatam und Kenas.
1051GenesisGen13612Timna war die Nebenfrau des Elifas, des Sohnes Esaus. Sie gebar dem Elifas Amalek. Das waren die Söhne Adas, der Frau Esaus.
1052GenesisGen13613Die Söhne Reguëls sind: Nahat, Serach, Schamma und Misa. Das waren die Söhne Basemats, der Frau Esaus.
1053GenesisGen13614Die Söhne, die Oholibama, die Frau Esaus und Tochter Anas, eines Sohnes Zibons, Esau gebar, sind: Jëusch, Jalam und Korach.
1054GenesisGen13615Das sind die Häuptlinge der Söhne Esaus: die Söhne des Elifas, des Erstgeborenen Esaus: Häuptling Teman, Häuptling Omar, Häuptling Zefo, Häuptling Kenas,
1055GenesisGen13616Häuptling Korach, Häuptling Gatam, Häuptling Amalek. Das waren die Häuptlinge des Elifas in Edom, lauter Söhne der Ada.
1056GenesisGen13617Das sind die Söhne Reguëls, des Sohnes Esaus: Häuptling Nahat, Häuptling Serach, Häuptling Schamma, Häuptling Misa. Das waren die Häuptlinge Reguëls in Edom; sie waren die Söhne Basemats, der Frau Esaus.
1057GenesisGen13618Das sind die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: Häuptling Jëusch, Häuptling Jalam, Häuptling Korach. Das waren die Häuptlinge, die von Oholibama, der Frau Esaus und Tochter Anas, abstammten.
1058GenesisGen13619Das waren also die Söhne Esaus und deren Häuptlinge. Das ist Edom.
1059GenesisGen13620Das sind die Söhne des Horiters Seïr, die Einwohner des Landes: Lotan, Schobal, Zibon, Ana,
1060GenesisGen13621Dischon, Ezer und Dischan. Das waren die Häuptlinge der Horiter, der Söhne Seïrs, in Edom.
1061GenesisGen13622Die Söhne Lotans sind: Hori und Hemam. Die Schwester Lotans ist Timna.
1062GenesisGen13623Das sind die Söhne Schobals: Alwan, Manahat, Ebal, Schefi und Onam.
1063GenesisGen13624Die Söhne Zibons sind: Aja und Ana. Das ist jener Ana, der das Wasser in der Wüste fand, als er die Esel seines Vaters Zibon weidete.
1064GenesisGen13625Die Kinder Anas sind: Dischon und Oholibama, die Tochter Anas.
1065GenesisGen13626Die Söhne Dischons sind: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran.
1066GenesisGen13627Die Söhne Ezers sind: Bilhan, Saawan und Akan.
1067GenesisGen13628Die Söhne Dischans sind: Uz und Aran.
1068GenesisGen13629Die Häuptlinge der Horiter sind: Häuptling Lotan, Häuptling Schobal, Häuptling Zibon, Häuptling Ana,
1069GenesisGen13630Häuptling Dischon, Häuptling Ezer, Häuptling Dischan. Das waren die Häuptlinge der Horiter nach ihren Stämmen in Seïr.
1070GenesisGen13631Die Könige, die in Edom regierten, bevor bei den Israeliten ein König regierte, waren folgende:
1071GenesisGen13632In Edom regierte Bela, der Sohn Beors; seine Stadt hieß Dinhaba.
1072GenesisGen13633Als Bela starb, wurde König an seiner Stelle Jobab, der Sohn Serachs aus Bozra.
1073GenesisGen13634Als Jobab starb, wurde König an seiner Stelle Huscham aus dem Land der Temaniter.
1074GenesisGen13635Als Huscham starb, wurde König an seiner Stelle Hadad, der Sohn Bedads, der Midian im Grünland von Moab schlug; seine Stadt hieß Awit.
1075GenesisGen13636Als Hadad starb, wurde König an seiner Stelle Samla aus Masreka.
1076GenesisGen13637Als Samla starb, wurde König an seiner Stelle Schaul aus Rehobot am Strom (Eufrat).
1077GenesisGen13638Als Schaul starb, wurde König an seiner Stelle Baal-Hanan, der Sohn Achbors.
1078GenesisGen13639Als Baal-Hanan, der Sohn Achbors, starb, wurde König an seiner Stelle Hadar; seine Stadt hieß Pagu. Seine Frau hieß Mehetabel; sie war die Tochter Matreds und Enkelin Me-Sahabs.
1079GenesisGen13640Das sind die Namen der Häuptlinge Esaus nach ihren Sippenverbänden, Orten und Namen: Häuptling Timna, Häuptling Alwa, Häuptling Jetet,
1080GenesisGen13641Häuptling Oholibama, Häuptling Ela, Häuptling Pinon,
1081GenesisGen13642Häuptling Kenas, Häuptling Teman, Häuptling Mibzar,
1082GenesisGen13643Häuptling Magdiël, Häuptling Iram. Das waren die Häuptlinge Edoms nach ihren Siedlungsgebieten in dem Land, das sie besaßen. So viel über Esau, den Stammvater von Edom.
1083GenesisGen1371Jakob ließ sich in dem Land nieder, in dem sich sein Vater als Fremder aufgehalten hatte, in Kanaan.
1084GenesisGen1372Das ist die Geschlechterfolge nach Jakob: Als Josef siebzehn Jahre zählte, also noch jung war, weidete er mit seinen Brüdern, den Söhnen Bilhas und Silpas, der Frauen seines Vaters, die Schafe und Ziegen. Josef hinterbrachte ihrem Vater, was die Brüder Böses taten.
1085GenesisGen1373Israel liebte Josef unter allen seinen Söhnen am meisten, weil er ihm noch in hohem Alter geboren worden war. Er ließ ihm einen Ärmelrock machen.
1086GenesisGen1374Als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und konnten mit ihm kein gutes Wort mehr reden.
1087GenesisGen1375Einst hatte Josef einen Traum. Als er ihn seinen Brüdern erzählte, hassten sie ihn noch mehr.
1088GenesisGen1376Er sagte zu ihnen: Hört, was ich geträumt habe.
1089GenesisGen1377Wir banden Garben mitten auf dem Feld. Meine Garbe richtete sich auf und blieb auch stehen. Eure Garben umringten sie und neigten sich tief vor meiner Garbe.
1090GenesisGen1378Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden oder dich als Herr über uns aufspielen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und seiner Worte.
1091GenesisGen1379Er hatte noch einen anderen Traum. Er erzählte ihn seinen Brüdern und sagte: Ich träumte noch einmal: Die Sonne, der Mond und elf Sterne verneigten sich tief vor mir.
1092GenesisGen13710Als er davon seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was soll das, was du da geträumt hast? Sollen wir vielleicht, ich, deine Mutter und deine Brüder, kommen und uns vor dir zur Erde niederwerfen?
1093GenesisGen13711Seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn, sein Vater aber vergaß die Sache nicht.
1094GenesisGen13712Als seine Brüder fortgezogen waren, um das Vieh ihres Vaters bei Sichem zu weiden,
1095GenesisGen13713sagte Israel zu Josef: Deine Brüder weiden bei Sichem das Vieh. Geh, ich will dich zu ihnen schicken. Er antwortete: Ich bin bereit.
1096GenesisGen13714Da sagte der Vater zu ihm: Geh doch hin und sieh, wie es deinen Brüdern und dem Vieh geht, und berichte mir! So schickte er ihn aus dem Tal von Hebron fort und Josef kam nach Sichem.
1097GenesisGen13715Ein Mann traf ihn, wie er auf dem Feld umherirrte; er fragte ihn: Was suchst du?
1098GenesisGen13716Josef antwortete: Meine Brüder suche ich. Sag mir doch, wo sie das Vieh weiden.
1099GenesisGen13717Der Mann antwortete: Sie sind von hier weitergezogen. Ich habe nämlich gehört, wie sie sagten: Gehen wir nach Dotan. Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan.
1100GenesisGen13718Sie sahen ihn von weitem. Bevor er jedoch nahe an sie herangekommen war, fassten sie den Plan, ihn umzubringen.
1101GenesisGen13719Sie sagten zueinander: Dort kommt ja dieser Träumer.
1102GenesisGen13720Jetzt aber auf, erschlagen wir ihn und werfen wir ihn in eine der Zisternen. Sagen wir, ein wildes Tier habe ihn gefressen. Dann werden wir ja sehen, was aus seinen Träumen wird.
1103GenesisGen13721Ruben hörte das und wollte ihn aus ihrer Hand retten. Er sagte: Begehen wir doch keinen Mord.
1104GenesisGen13722Und Ruben sagte zu ihnen: Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne da in der Steppe, aber legt nicht Hand an ihn! Er wollte ihn nämlich aus ihrer Hand retten und zu seinem Vater zurückbringen.
1105GenesisGen13723Als Josef bei seinen Brüdern angekommen war, zogen sie ihm sein Gewand aus, den Ärmelrock, den er anhatte,
1106GenesisGen13724packten ihn und warfen ihn in die Zisterne. Die Zisterne war leer; es war kein Wasser darin.
1107GenesisGen13725Als sie dann beim Essen saßen und aufblickten, sahen sie, dass gerade eine Karawane von Ismaelitern aus Gilead kam. Ihre Kamele waren mit Tragakant, Mastix und Ladanum beladen. Sie waren unterwegs nach Ägypten.
1108GenesisGen13726Da schlug Juda seinen Brüdern vor: Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken?
1109GenesisGen13727Kommt, verkaufen wir ihn den Ismaelitern. Wir wollen aber nicht Hand an ihn legen, denn er ist doch unser Bruder und unser Verwandter. Seine Brüder waren einverstanden.
1110GenesisGen13728Midianitische Kaufleute kamen vorbei. Da zogen sie Josef aus der Zisterne heraus und verkauften ihn für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Diese brachten Josef nach Ägypten.
1111GenesisGen13729Als Ruben zur Zisterne zurückkam, war Josef nicht mehr dort. Er zerriss seine Kleider,
1112GenesisGen13730wandte sich an seine Brüder und sagte: Der Kleine ist ja nicht mehr da. Und ich, was soll ich jetzt anfangen?
1113GenesisGen13731Da nahmen sie Josefs Gewand, schlachteten einen Ziegenbock und tauchten das Gewand in das Blut.
1114GenesisGen13732Dann schickten sie den Ärmelrock zu ihrem Vater und ließen ihm sagen: Das haben wir gefunden. Sieh doch, ob das der Rock deines Sohnes ist oder nicht.
1115GenesisGen13733Als er ihn angesehen hatte, sagte er: Der Rock meines Sohnes! Ein wildes Tier hat ihn gefressen. Zerrissen, zerrissen ist Josef.
1116GenesisGen13734Jakob zerriss seine Kleider, legte Trauerkleider an und trauerte um seinen Sohn viele Tage.
1117GenesisGen13735Alle seine Söhne und Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten. Er aber ließ sich nicht trösten und sagte: Ich will dauernd zu meinem Sohn in die Unterwelt hinabsteigen. So beweinte ihn sein Vater.
1118GenesisGen13736Die Midianiter aber verkauften Josef nach Ägypten an Potifar, einen Hofbeamten des Pharao, den Obersten der Leibwache.
1119GenesisGen1381Um jene Zeit verließ Juda seine Brüder und begab sich hinunter zu einem Mann aus Adullam, der Hira hieß.
1120GenesisGen1382Juda sah dort die Tochter eines Kanaaniters namens Schua. Er nahm sie zur Frau und wohnte ihr bei.
1121GenesisGen1383Sie wurde schwanger, gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Er.
1122GenesisGen1384Sie wurde abermals schwanger, gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Onan.
1123GenesisGen1385Und noch einmal gebar sie einen Sohn und gab ihm den Namen Schela. Juda war in Kesib, als sie ihn gebar.
1124GenesisGen1386Juda nahm für seinen Erstgeborenen Er eine Frau namens Tamar.
1125GenesisGen1387Aber Er, der Erstgeborene Judas, missfiel dem Herrn und so ließ ihn der Herr sterben.
1126GenesisGen1388Da sagte Juda zu Onan: Geh mit der Frau deines Bruders die Schwagerehe ein und verschaff deinem Bruder Nachkommen!
1127GenesisGen1389Onan wusste also, dass die Nachkommen nicht ihm gehören würden. Sooft er zur Frau seines Bruders ging, ließ er den Samen zur Erde fallen und verderben, um seinem Bruder Nachkommen vorzuenthalten.
1128GenesisGen13810Was er tat, missfiel dem Herrn und so ließ er auch ihn sterben.
1129GenesisGen13811Nun sagte Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleib als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela groß ist. Denn er dachte: Er soll mir nicht auch noch sterben wie seine Brüder. Tamar ging und blieb im Haus ihres Vaters.
1130GenesisGen13812Viele Jahre vergingen. Die Tochter Schuas, die Frau Judas, war gestorben. Als die Trauer vorbei war, ging Juda mit seinem Freund Hira aus Adullam hinauf nach Timna zur Schafschur.
1131GenesisGen13813Man berichtete Tamar: Dein Schwiegervater geht gerade nach Timna hinauf zur Schafschur.
1132GenesisGen13814Da zog sie ihre Witwenkleider aus, legte einen Schleier über und verhüllte sich. Dann setzte sie sich an den Ortseingang von Enajim, der an der Straße nach Timna liegt. Sie hatte nämlich gemerkt, dass Schela groß geworden war, dass man sie ihm aber nicht zur Frau geben wollte.
1133GenesisGen13815Juda sah sie und hielt sie für eine Dirne; sie hatte nämlich ihr Gesicht verhüllt.
1134GenesisGen13816Da bog er vom Weg ab, ging zu ihr hin und sagte: Lass mich zu dir kommen! Er wusste ja nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was gibst du mir, wenn du zu mir kommen darfst?
1135GenesisGen13817Er sagte: Ich werde dir ein Ziegenböckchen von der Herde schicken. Sie entgegnete: Du musst mir aber ein Pfand dalassen, bis du es schickst.
1136GenesisGen13818Da fragte er: Was für ein Pfand soll ich dir dalassen? Deinen Siegelring mit der Schnur und den Stab in deiner Hand, antwortete sie. Er gab es ihr. Dann ging er zu ihr und sie wurde von ihm schwanger.
1137GenesisGen13819Sie stand auf, ging weg, legte ihren Schleier ab und zog wieder ihre Witwenkleider an.
1138GenesisGen13820Juda schickte seinen Freund aus Adullam mit dem Ziegenböckchen, um das Pfand aus der Hand der Frau zurückzuerhalten, er fand sie aber nicht.
1139GenesisGen13821Er fragte die Leute aus dem Ort: Wo ist die Dirne, die in Enajim an der Straße saß? Sie antworteten ihm: Hier gibt es keine Dirne.
1140GenesisGen13822Darauf kehrte er zu Juda zurück und sagte: Ich habe sie nicht gefunden und außerdem behaupten die Leute aus dem Ort, es gebe da keine Dirne.
1141GenesisGen13823Juda antwortete: Soll sie es behalten! Wenn man uns nur nicht auslacht! Ich habe ja dieses Böckchen geschickt, aber du hast sie nicht gefunden.
1142GenesisGen13824Nach etwa drei Monaten meldete man Juda: Deine Schwiegertochter Tamar hat Unzucht getrieben und ist davon schwanger. Da sagte Juda: Führt sie hinaus! Sie soll verbrannt werden.
1143GenesisGen13825Als man sie hinausführte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und ließ ihm sagen: Von dem Mann, dem das gehört, bin ich schwanger. Auch ließ sie sagen: Sieh genau hin: Wem gehören der Siegelring mit der Schnur und dieser Stab?
1144GenesisGen13826Juda schaute es sich genau an und gab zu: Sie ist mir gegenüber im Recht, weil ich sie meinem Sohn Schela nicht zur Frau gegeben habe. Später verkehrte er mit ihr nicht mehr.
1145GenesisGen13827Als sie niederkam, waren Zwillinge in ihrem Leib.
1146GenesisGen13828Bei der Geburt streckte einer die Hand heraus. Die Hebamme griff zu, band einen roten Faden um die Hand und sagte: Er ist zuerst herausgekommen.
1147GenesisGen13829Er zog aber seine Hand wieder zurück und heraus kam sein Bruder. Da sagte sie: Warum hast du dir den Durchbruch erzwungen? So nannte man ihn Perez (Durchbruch).
1148GenesisGen13830Dann erst kam sein Bruder zum Vorschein, an dessen Hand der rote Faden war. Ihn nannte man Serach (Rotglanz).
1149GenesisGen1391Josef hatte man nach Ägypten gebracht. Ein Hofbeamter des Pharao, ein Ägypter namens Potifar, der Oberste der Leibwache, hatte ihn den Ismaelitern abgekauft, die ihn dorthin gebracht hatten.
1150GenesisGen1392Der Herr war mit Josef und so glückte ihm alles. Er blieb im Haus seines ägyptischen Herrn.
1151GenesisGen1393Dieser sah, dass der Herr mit Josef war und dass der Herr alles, was er unternahm, unter seinen Händen gelingen ließ.
1152GenesisGen1394So fand Josef sein Wohlwollen und er durfte ihn bedienen. Er bestellte ihn zum Verwalter seines Hauses und vertraute ihm alles an, was er besaß.
1153GenesisGen1395Seit er ihm sein Haus und alles, was ihm gehörte, anvertraut hatte, segnete der Herr das Haus des Ägypters um Josefs willen. Der Segen des Herrn ruhte auf allem, was ihm gehörte im Haus und auf dem Feld.
1154GenesisGen1396Er ließ seinen ganzen Besitz in Josefs Hand und kümmerte sich, wenn Josef da war, um nichts als nur um sein Essen. Josef war schön von Gestalt und Aussehen.
1155GenesisGen1397Nach einiger Zeit warf die Frau seines Herrn ihren Blick auf Josef und sagte: Schlaf mit mir!
1156GenesisGen1398Er weigerte sich und entgegnete der Frau seines Herrn: Du siehst doch, mein Herr kümmert sich, wenn ich da bin, um nichts im Haus; alles, was ihm gehört, hat er mir anvertraut.
1157GenesisGen1399Er ist in diesem Haus nicht größer als ich und er hat mir nichts vorenthalten als nur dich, denn du bist seine Frau. Wie könnte ich da ein so großes Unrecht begehen und gegen Gott sündigen?
1158GenesisGen13910Obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, bei ihr zu schlafen und ihr zu Willen zu sein, hörte er nicht auf sie.
1159GenesisGen13911An einem solchen Tag kam er ins Haus, um seiner Arbeit nachzugehen. Niemand vom Hausgesinde war anwesend.
1160GenesisGen13912Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.
1161GenesisGen13913Als sie sah, dass er sein Gewand in ihrer Hand zurückgelassen hatte und hinausgelaufen war,
1162GenesisGen13914rief sie nach ihrem Hausgesinde und sagte zu den Leuten: Seht nur! Er hat uns einen Hebräer ins Haus gebracht, der seinen Mutwillen mit uns treibt. Er ist zu mir gekommen und wollte mit mir schlafen; da habe ich laut geschrien.
1163GenesisGen13915Als er hörte, dass ich laut aufschrie und rief, ließ er sein Gewand bei mir liegen und floh ins Freie.
1164GenesisGen13916Sein Kleid ließ sie bei sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.
1165GenesisGen13917Ihm erzählte sie die gleiche Geschichte: Der hebräische Sklave, den du uns gebracht hast, ist zu mir gekommen, um mit mir seinen Mutwillen zu treiben.
1166GenesisGen13918Als ich laut aufschrie und rief, ließ er sein Gewand bei mir liegen und lief hinaus.
1167GenesisGen13919Als sein Herr hörte, wie ihm seine Frau erzählte: So hat es dein Sklave mit mir getrieben!, packte ihn der Zorn.
1168GenesisGen13920Er ließ Josef ergreifen und in den Kerker bringen, wo die Gefangenen des Königs in Haft gehalten wurden. Dort blieb er im Gefängnis.
1169GenesisGen13921Aber der Herr war mit Josef. Er wandte ihm das Wohlwollen und die Gunst des Gefängnisleiters zu.
1170GenesisGen13922Der Gefängnisleiter vertraute der Hand Josefs alle Gefangenen im Kerker an. Alles, was dort zu besorgen war, musste er tun.
1171GenesisGen13923Der Gefängnisleiter brauchte sich um nichts zu sorgen, was Josef in seine Hand nahm, denn der Herr war mit ihm. Was er auch unternahm, der Herr ließ es ihm gelingen.
1172GenesisGen1401Einige Zeit später vergingen sich der königliche Mundschenk und der Hofbäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten.
1173GenesisGen1402Der Pharao war aufgebracht über seine beiden Hofbeamten, den Obermundschenk und den Oberbäcker.
1174GenesisGen1403Er gab sie in Haft in das Haus des Obersten der Leibwache, in den Kerker, wo Josef gefangen gehalten wurde.
1175GenesisGen1404Der Oberste der Leibwache betraute Josef mit ihrer Bedienung. Als sie einige Zeit in Haft waren,
1176GenesisGen1405hatte jeder von ihnen einen Traum. Der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Kerker gefangen gehalten wurden, hatten in derselben Nacht einen Traum, der für jeden von ihnen eine besondere Bedeutung haben sollte.
1177GenesisGen1406Am Morgen kam Josef zu ihnen und sah ihnen an, dass sie missmutig waren.
1178GenesisGen1407Da fragte er die Hofbeamten des Pharao, die mit ihm im Hause seines Herrn in Gewahrsam gehalten wurden: Warum seht ihr heute so böse drein?
1179GenesisGen1408Sie antworteten ihm: Wir hatten einen Traum, aber es ist keiner da, der ihn auslegen kann. Josef sagte zu ihnen: Ist nicht das Träumedeuten Sache Gottes? Erzählt mir doch!
1180GenesisGen1409Darauf erzählte der Obermundschenk Josef seinen Traum. Er sagte zu ihm: Im Traum sah ich vor mir einen Weinstock.
1181GenesisGen14010Am Weinstock waren drei Ranken und es war mir, als triebe er Knospen. Seine Blüten wuchsen und schon reiften die Beeren an seinen Trauben.
1182GenesisGen14011Ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand. Ich nahm die Beeren, drückte sie in den Becher des Pharao aus und gab dem Pharao den Becher in die Hand.
1183GenesisGen14012Da sprach Josef zu ihm: Das ist die Deutung: Die drei Ranken sind drei Tage.
1184GenesisGen14013Noch drei Tage, dann wird der Pharao dich vorladen und dich wieder in dein Amt einsetzen. Du wirst dem Pharao den Becher reichen, wie es früher deine Aufgabe war, als du noch sein Mundschenk warst.
1185GenesisGen14014Doch denk an mich, wenn es dir gut geht. Tu mir dann einen Gefallen: Erzähl dem Pharao von mir und hol mich aus diesem Haus heraus!
1186GenesisGen14015Denn entführt hat man mich aus dem Land der Hebräer und auch hier habe ich nichts getan, dass man mich hätte ins Gefängnis werfen müssen.
1187GenesisGen14016Als der Oberbäcker merkte, dass Josef eine günstige Deutung gegeben hatte, sagte er zu ihm: Auch ich hatte einen Traum. Ich hatte drei Körbe Feingebäck auf meinem Kopf.
1188GenesisGen14017Im obersten Korb war allerlei Backwerk für die Tafel des Pharao. Aber die Vögel fraßen es aus dem Korb auf meinem Kopf.
1189GenesisGen14018Josef antwortete: Das ist die Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage.
1190GenesisGen14019Noch drei Tage, dann wird der Pharao dich vorladen und dich an einem Baum aufhängen; die Vögel werden von dir das Fleisch abfressen.
1191GenesisGen14020Drei Tage darauf hatte der Pharao Geburtstag. Er veranstaltete für alle seine Hofleute ein Gastmahl. Da lud er vor versammeltem Hof den Obermundschenk und den Oberbäcker vor.
1192GenesisGen14021Den Obermundschenk setzte er wieder in sein Amt ein; er durfte dem Pharao den Becher reichen.
1193GenesisGen14022Den Oberbäcker ließ er aufhängen. Alles geschah, wie es Josef ihnen gedeutet hatte.
1194GenesisGen14023Der Obermundschenk aber dachte nicht mehr an Josef und vergaß ihn.
1195GenesisGen1411Zwei Jahre später hatte der Pharao einen Traum: Er stand am Nil.
1196GenesisGen1412Aus dem Nil stiegen sieben gut aussehende, wohlgenährte Kühe und weideten im Riedgras.
1197GenesisGen1413Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil; sie sahen hässlich aus und waren mager. Sie stellten sich neben die schon am Nilufer stehenden Kühe
1198GenesisGen1414und die hässlichen, mageren Kühe fraßen die sieben gut aussehenden und wohlgenährten Kühe auf. Dann erwachte der Pharao.
1199GenesisGen1415Er schlief aber wieder ein und träumte ein zweites Mal: An einem einzigen Halm wuchsen sieben Ähren, prall und schön.
1200GenesisGen1416Nach ihnen wuchsen sieben kümmerliche, vom Ostwind ausgedörrte Ähren.
1201GenesisGen1417Die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben prallen, vollen Ähren. Der Pharao wachte auf: Es war ein Traum.
1202GenesisGen1418Am Morgen fühlte er sich beunruhigt; er schickte hin und ließ alle Wahrsager und Weisen Ägyptens rufen. Der Pharao erzählte ihnen seine Träume, doch keiner war da, der sie ihm hätte deuten können.
1203GenesisGen1419Da sagte der Obermundschenk zum Pharao: Heute muss ich an meine Verfehlung erinnern:
1204GenesisGen14110Als der Pharao über seine Diener aufgebracht war, gab er mich ins Haus des Obersten der Leibwache in Haft, mich und den Oberbäcker.
1205GenesisGen14111Da hatten wir, ich und er, in derselben Nacht einen Traum, der für jeden eine besondere Bedeutung haben sollte.
1206GenesisGen14112Dort war mit uns zusammen ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwache. Wir erzählten ihm unsere Träume und er legte sie uns aus. Jedem gab er die zutreffende Deutung.
1207GenesisGen14113Wie er es uns gedeutet hatte, so geschah es: Mich setzte man wieder in mein Amt ein, den andern hängte man auf.
1208GenesisGen14114Da schickte der Pharao hin und ließ Josef rufen. Man holte ihn schnell aus dem Gefängnis, schor ihm die Haare, er zog andere Kleider an und kam zum Pharao.
1209GenesisGen14115Der Pharao sagte zu Josef: Ich hatte einen Traum, doch keiner kann ihn deuten. Von dir habe ich aber gehört, du brauchst einen Traum nur zu hören, dann kannst du ihn deuten.
1210GenesisGen14116Josef antwortete dem Pharao: Nicht ich, sondern Gott wird zum Wohl des Pharao eine Antwort geben.
1211GenesisGen14117Da sagte der Pharao zu Josef: In meinem Traum stand ich am Nilufer.
1212GenesisGen14118Aus dem Nil stiegen sieben wohlgenährte, stattliche Kühe und weideten im Riedgras.
1213GenesisGen14119Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe herauf, elend, sehr hässlich und mager. Nie habe ich in ganz Ägypten so hässliche Kühe gesehen.
1214GenesisGen14120Die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, fetten auf.
1215GenesisGen14121Sie verschwanden in ihrem Bauch, aber man merkte nicht, dass sie darin waren; sie sahen genauso elend aus wie vorher. Dann wachte ich auf.
1216GenesisGen14122Weiter sah ich in meinem Traum: Auf einem einzigen Halm gingen sieben volle, schöne Ähren auf.
1217GenesisGen14123Nach ihnen wuchsen sieben taube, kümmerliche, vom Ostwind ausgedörrte Ähren.
1218GenesisGen14124Die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Ich habe das den Wahrsagern erzählt, aber keiner konnte mir die Deutung sagen.
1219GenesisGen14125Darauf sagte Josef zum Pharao: Der Traum des Pharao ist ein und derselbe. Gott sagt dem Pharao an, was er vorhat:
1220GenesisGen14126Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre. Es ist ein und derselbe Traum.
1221GenesisGen14127Die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nachher heraufkamen, sind sieben Jahre und die sieben leeren, vom Ostwind ausgedörrten Ähren sind sieben Jahre Hungersnot.
1222GenesisGen14128Das ist es, was ich meinte, als ich zum Pharao sagte: Gott ließ den Pharao sehen, was er vorhat:
1223GenesisGen14129Sieben Jahre kommen, da wird großer Überfluss in ganz Ägypten sein.
1224GenesisGen14130Nach ihnen aber werden sieben Jahre Hungersnot heraufziehen: Da wird der ganze Überfluss in Ägypten vergessen sein und Hunger wird das Land auszehren.
1225GenesisGen14131Dann wird man nichts mehr vom Überfluss im Land merken wegen des Hungers, der danach kommt; denn er wird sehr drückend sein.
1226GenesisGen14132Dass aber der Pharao gleich zweimal träumte, bedeutet: Die Sache steht bei Gott fest und Gott wird sie bald ausführen.
1227GenesisGen14133Nun sehe sich der Pharao nach einem klugen, weisen Mann um und setze ihn über Ägypten.
1228GenesisGen14134Der Pharao möge handeln: Er bestelle Bevollmächtigte über das Land und besteuere Ägypten mit einem Fünftel in den sieben Jahren des Überflusses.
1229GenesisGen14135Die Bevollmächtigten sollen alles Brotgetreide der kommenden guten Jahre sammeln und auf Weisung des Pharao Korn aufspeichern; das Brotgetreide sollen sie in den Städten sicherstellen.
1230GenesisGen14136Das Brotgetreide soll dem Land als Rücklage dienen für die sieben Jahre der Hungersnot, die über Ägypten kommen werden. Dann wird das Land nicht an Hunger zugrunde gehen.
1231GenesisGen14137Die Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Hofleuten.
1232GenesisGen14138Der Pharao sagte zu ihnen: Finden wir einen Mann wie diesen hier, einen, in dem der Geist Gottes wohnt?
1233GenesisGen14139Dann sagte der Pharao zu Josef: Nachdem dich Gott all das hat wissen lassen, gibt es niemand, der so klug und weise wäre wie du.
1234GenesisGen14140Du sollst über meinem Hause stehen und deinem Wort soll sich mein ganzes Volk beugen. Nur um den Thron will ich höher sein als du.
1235GenesisGen14141Der Pharao sagte weiter zu Josef: Hiermit stelle ich dich über ganz Ägypten.
1236GenesisGen14142Der Pharao nahm den Siegelring von seiner Hand und steckte ihn Josef an die Hand. Er bekleidete ihn mit Byssusgewändern und legte ihm die goldene Kette um den Hals.
1237GenesisGen14143Dann ließ er ihn seinen zweiten Wagen besteigen. Man rief vor ihm aus: Achtung! So stellte er ihn über ganz Ägypten.
1238GenesisGen14144Der Pharao sagte zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll niemand seine Hand oder seinen Fuß regen in ganz Ägypten.
1239GenesisGen14145Der Pharao verlieh Josef den Namen Zafenat-Paneach und gab ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, zur Frau. So wurde Josef Herr über Ägypten.
1240GenesisGen14146Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Josef ging vom Pharao weg und durchzog ganz Ägypten.
1241GenesisGen14147Das Land brachte in den sieben Jahren des Überflusses überreichen Ertrag.
1242GenesisGen14148Josef ließ während der sieben Jahre, in denen es Überfluss gab, alles Brotgetreide in Ägypten sammeln und in die Städte schaffen. Das Getreide der Felder rings um jede Stadt ließ er dort hineinbringen.
1243GenesisGen14149So speicherte Josef Getreide in sehr großer Menge auf, wie Sand am Meer, bis man aufhören musste, es zu messen, weil man es nicht mehr messen konnte.
1244GenesisGen14150Ein Jahr, bevor die Hungersnot kam, wurden Josef zwei Söhne geboren. Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, gebar sie ihm.
1245GenesisGen14151Josef nannte den Erstgeborenen Manasse (Vergessling), denn er sagte: Gott hat mich all meine Sorge und mein ganzes Vaterhaus vergessen lassen.
1246GenesisGen14152Den zweiten Sohn nannte er Efraim (Fruchtbringer), denn er sagte: Gott hat mich fruchtbar werden lassen im Lande meines Elends.
1247GenesisGen14153Die sieben Jahre des Überflusses in Ägypten gingen zu Ende
1248GenesisGen14154und es begannen die sieben Jahre der Hungersnot, wie es Josef vorausgesagt hatte. Eine Hungersnot brach über alle Länder herein, in ganz Ägypten aber gab es Brot.
1249GenesisGen14155Da ganz Ägypten Hunger hatte, schrie das Volk zum Pharao nach Brot. Der Pharao aber sagte zu den Ägyptern: Geht zu Josef! Tut, was er euch sagt.
1250GenesisGen14156Als die Hungersnot über das ganze Land gekommen war, öffnete Josef alle Speicher und verkaufte Getreide an die Ägypter. Aber der Hunger wurde immer drückender in Ägypten.
1251GenesisGen14157Auch alle Welt kam nach Ägypten, um bei Josef Getreide zu kaufen; denn der Hunger wurde immer drückender auf der ganzen Erde.
1252GenesisGen1421Als Jakob erfuhr, dass es in Ägypten Getreide zu kaufen gab, sagte er zu seinen Söhnen: Warum schaut ihr einander so an?
1253GenesisGen1422Und er sagte: Ich habe gehört, dass es in Ägypten Getreide zu kaufen gibt. Zieht hin und kauft dort für uns Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben müssen.
1254GenesisGen1423Zehn Brüder Josefs zogen also hinunter, um in Ägypten Getreide zu kaufen.
1255GenesisGen1424Benjamin, den Bruder Josefs, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern ziehen, denn er dachte, es könnte ihm ein Unglück zustoßen.
1256GenesisGen1425Die Söhne Israels kamen also mitten unter anderen, die auch gekommen waren, um Getreide zu kaufen; denn Hungersnot herrschte in Kanaan.
1257GenesisGen1426Josef verwaltete das Land. Er war es, der allen Leuten im Lande Getreide verkaufte. So kamen Josefs Brüder und warfen sich vor ihm mit dem Gesicht zur Erde nieder.
1258GenesisGen1427Als Josef seine Brüder sah, erkannte er sie. Aber er gab sich ihnen nicht zu erkennen, sondern fuhr sie barsch an. Er fragte sie: Wo kommt ihr her? Aus Kanaan, um Brotgetreide zu kaufen, sagten sie.
1259GenesisGen1428Josef hatte seine Brüder erkannt, sie aber hatten ihn nicht erkannt.
1260GenesisGen1429Josef erinnerte sich an das, was er von ihnen geträumt hatte, und sagte: Spione seid ihr. Um nachzusehen, wo das Land eine schwache Stelle hat, seid ihr gekommen.
1261GenesisGen14210Sie antworteten ihm: Nein, Herr. Um Brotgetreide zu kaufen, sind deine Knechte gekommen.
1262GenesisGen14211Wir alle sind Söhne ein und desselben Vaters. Ehrliche Leute sind wir, deine Knechte sind keine Spione.
1263GenesisGen14212Er aber entgegenete ihnen: Nichts da, ihr seid nur gekommen, um nachzusehen, wo das Land eine schwache Stelle hat.
1264GenesisGen14213Da sagten sie: Wir, deine Knechte, waren zwölf Brüder, Söhne ein und desselben Mannes in Kanaan. Der Jüngste ist bei unserem Vater geblieben und einer ist nicht mehr.
1265GenesisGen14214Josef aber sagte zu ihnen: Es bleibt dabei, wie ich euch gesagt habe: Spione seid ihr.
1266GenesisGen14215So wird man euch auf die Probe stellen: Beim Leben des Pharao! Ihr sollt von hier nicht eher loskommen, bis auch euer jüngster Bruder da ist.
1267GenesisGen14216Schickt einen von euch hin! Er soll euren Bruder holen; ihr anderen aber werdet in Haft genommen. So wird man euer Gerede überprüfen und feststellen können, ob ihr die Wahrheit gesagt habt oder nicht. Beim Leben des Pharao, ja, Spione seid ihr.
1268GenesisGen14217Dann ließ er sie für drei Tage in Haft nehmen.
1269GenesisGen14218Am dritten Tag sagte Josef zu ihnen: Tut Folgendes und ihr werdet am Leben bleiben, denn ich fürchte Gott:
1270GenesisGen14219Wenn ihr ehrliche Leute seid, soll einer von euch Brüdern in dem Gefängnis zurückgehalten werden, in dem ihr in Haft gewesen seid. Ihr anderen aber geht und bringt das gekaufte Getreide heim, um den Hunger eurer Familien zu stillen.
1271GenesisGen14220Euren jüngsten Bruder aber schafft mir herbei, damit sich eure Worte als wahr erweisen und ihr nicht sterben müsst. So machten sie es.
1272GenesisGen14221Sie sagten zueinander: Ach ja, wir sind an unserem Bruder schuldig geworden. Wir haben zugesehen, wie er sich um sein Leben ängstigte. Als er uns um Erbarmen anflehte, haben wir nicht auf ihn gehört. Darum ist nun diese Bedrängnis über uns gekommen.
1273GenesisGen14222Ruben entgegnete ihnen: Habe ich euch nicht gesagt: Versündigt euch nicht an dem Kind! Ihr aber habt nicht gehört. Nun wird für sein Blut von uns Rechenschaft gefordert.
1274GenesisGen14223Sie aber ahnten nicht, dass Josef zuhörte, denn er bediente sich im Gespräch mit ihnen eines Dolmetschers.
1275GenesisGen14224Er wandte sich von ihnen ab und weinte. Als er sich ihnen wieder zuwandte und abermals mit ihnen redete, ließ er aus ihrer Mitte Simeon festnehmen und vor ihren Augen fesseln.
1276GenesisGen14225Josef befahl dann, ihre Behälter mit Getreide zu füllen, einem jeden von ihnen das Geld wieder in den Sack zurückzulegen und ihnen für die Reise Verpflegung mitzugeben. So geschah es.
1277GenesisGen14226Sie luden das Getreide auf ihre Esel und zogen fort.
1278GenesisGen14227Als einer seinen Sack öffnete, um in der Herberge seinen Esel zu füttern, sah er sein Geld. Es lag in seinem Getreidesack ganz oben.
1279GenesisGen14228Er sagte zu seinen Brüdern: Man hat mir mein Geld zurückgegeben. Seht, hier ist es in meinem Getreidesack. Da verließ sie der Mut und sie sagten zitternd zueinander: Was hat uns Gott da angetan?
1280GenesisGen14229Sie kamen zu ihrem Vater Jakob nach Kanaan und berichteten ihm alles, was ihnen zugestoßen war:
1281GenesisGen14230Jener Mann, der Herr des Landes, hat uns barsch angefahren und uns für Leute gehalten, die das Land ausspionieren.
1282GenesisGen14231Wir sagten ihm: Ehrliche Leute sind wir und keine Spione.
1283GenesisGen14232Wir waren zwölf Brüder, Söhne ein und desselben Vaters. Einer ist nicht mehr und der Jüngste ist bei unserem Vater in Kanaan geblieben.
1284GenesisGen14233Jener Mann aber, der Herr des Landes, sagte zu uns: Daran will ich erkennen, ob ihr ehrliche Leute seid: Lasst einen von euch Brüdern bei mir zurück, nehmt das Getreide, das den Hunger eurer Familien stillen soll, geht
1285GenesisGen14234und schafft mir euren jüngsten Bruder herbei! So werde ich erfahren, dass ihr keine Spione, sondern ehrliche Leute seid. Ich gebe euch dann euren Bruder heraus und ihr dürft euch frei im Land bewegen.
1286GenesisGen14235Während sie nun ihre Säcke leerten, stellten sie fest: Jeder hatte seinen Geldbeutel im Sack. Als sie und ihr Vater ihre Geldbeutel sahen, bekamen sie Angst.
1287GenesisGen14236Ihr Vater Jakob sagte zu ihnen: Ihr bringt mich um meine Kinder. Josef ist nicht mehr, Simeon ist nicht mehr und Benjamin wollt ihr mir auch noch nehmen. Nichts bleibt mir erspart.
1288GenesisGen14237Da sagte Ruben zu seinem Vater: Meine beiden Söhne magst du umbringen, wenn ich ihn dir nicht zurückbringe. Vertrau ihn meiner Hand an; ich bringe ihn dir wieder zurück.
1289GenesisGen14238Nein, sagte er, mein Sohn wird nicht mit euch hinunterziehen. Denn sein Bruder ist schon tot, nur er allein ist noch da. Stößt ihm auf dem Weg, den ihr geht, ein Unglück zu, dann bringt ihr mein graues Haar vor Kummer in die Unterwelt.
1290GenesisGen1431Der Hunger lastete schwer auf dem Land.
1291GenesisGen1432Das Getreide, das sie aus Ägypten gebracht hatten, war aufgezehrt. Da sagte ihr Vater zu ihnen: Geht noch einmal hin, kauft uns etwas Brotgetreide!
1292GenesisGen1433Juda antwortete ihm: Der Mann hat uns nachdrücklich eingeschärft: Kommt mir ja nicht mehr unter die Augen, wenn ihr nicht euren Bruder mitbringt.
1293GenesisGen1434Wenn du bereit bist, unseren Bruder mitzuschicken, ziehen wir hinunter und kaufen dir Brotgetreide.
1294GenesisGen1435Willst du ihn aber nicht mitschicken, gehen wir nicht. Denn der Mann hat uns gesagt: Kommt mir ja nicht mehr unter die Augen, wenn ihr nicht euren Bruder mitbringt.
1295GenesisGen1436Da sagte Israel: Warum habt ihr mir so etwas Schlimmes angetan, jenem Mann zu sagen, dass ihr noch einen Bruder habt?
1296GenesisGen1437Der Mann, entgegneten sie, hat sich bei uns eingehend nach unserer Verwandtschaft erkundigt und gefragt: Lebt euer Vater noch, habt ihr noch einen Bruder? Wir haben ihm Auskunft gegeben, wie es wirklich ist. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder her!
1297GenesisGen1438Juda schlug seinem Vater Israel vor: Lass den Knaben mit mir ziehen! Dann können wir aufbrechen und uns auf die Reise machen. So werden wir am Leben bleiben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder.
1298GenesisGen1439Ich verbürge mich für ihn; aus meiner Hand magst du ihn zurückfordern. Wenn ich ihn dir nicht zurückbringe und vor dich hinstelle, will ich alle Tage bei dir in Schuld stehen.
1299GenesisGen14310Hätten wir nicht so lange gezögert, könnten wir schon zum zweiten Mal zurück sein.
1300GenesisGen14311Da sagte ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn es schon sein muss, dann macht es so: Nehmt von den besten Erzeugnissen des Landes in eurem Gepäck mit und überbringt es dem Mann als Geschenk: etwas Mastix, etwas Honig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln.
1301GenesisGen14312Nehmt den doppelten Geldbetrag mit! Das Geld, das sich wieder oben in euren Getreidesäcken fand, gebt mit eigenen Händen zurück! Vielleicht war es ein Versehen.
1302GenesisGen14313So nehmt denn euren Bruder mit, brecht auf und geht wieder zu dem Mann zurück!
1303GenesisGen14314Gott, der Allmächtige, lasse euch Erbarmen bei dem Mann finden, sodass er euch den anderen Bruder und Benjamin freigibt. Ich aber, ich verliere noch alle Kinder.
1304GenesisGen14315Die Männer nahmen das Geschenk und den doppelten Geldbetrag mit und dazu auch Benjamin. Sie machten sich auf, zogen nach Ägypten hinab und traten vor Josef hin.
1305GenesisGen14316Als Josef bei ihnen Benjamin sah, sagte er zu seinem Hausverwalter: Führe die Männer ins Haus, schlachte ein Tier und richte es her! Die Männer werden nämlich mit mir zu Mittag essen.
1306GenesisGen14317Der Mann tat, wie Josef angeordnet hatte: Er führte die Männer in das Haus Josefs.
1307GenesisGen14318Die Männer fürchteten sich, weil man sie in Josefs Haus führte, und dachten: Wegen des Geldes, das sich beim ersten Mal wieder in unseren Getreidesäcken fand, werden wir da hineingeführt. Man wird sich auf uns werfen, man wird uns überfallen und uns als Sklaven zurückhalten samt unseren Eseln.
1308GenesisGen14319Sie traten näher an den Hausverwalter Josefs heran und begannen mit ihm an der Haustür ein Gespräch.
1309GenesisGen14320Sie sagten: Bitte, Herr, schon früher sind wir einmal hierher gekommen, um Brotgetreide zu kaufen.
1310GenesisGen14321Als wir aber in die Herberge kamen und unsere Getreidesäcke öffneten, lag das Geld eines jeden von uns oben im Sack, unser Geld im vollen Betrag. Wir bringen es mit eigenen Händen wieder zurück.
1311GenesisGen14322Darüber hinaus haben wir noch mehr Geld mitgebracht, um Brotgetreide einzukaufen. Wir wissen nicht, wer das Geld in unsere Säcke gelegt hat.
1312GenesisGen14323Ihr könnt beruhigt sein, antwortete er, fürchtet euch nicht! Euer Gott, der Gott eures Vaters, hat euch heimlich ein Geschenk in eure Säcke gelegt. Bei mir ist euer Geld eingegangen. Dann brachte er Simeon zu ihnen heraus.
1313GenesisGen14324Als er die Männer ins Haus Josefs geführt hatte, gab er ihnen Wasser zum Füßewaschen und ließ ihre Esel füttern.
1314GenesisGen14325Sie legten, bis Josef zu Mittag kam, das Geschenk zurecht; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.
1315GenesisGen14326Als Josef ins Haus kam, überreichten sie ihm das Geschenk, das sie mit hineingenommen hatten, und warfen sich vor ihm auf die Erde nieder.
1316GenesisGen14327Er erkundigte sich, wie es ihnen gehe, und fragte: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr erzählt habt? Ist er noch am Leben?
1317GenesisGen14328Sie erwiderten: Deinem Knecht, unserem Vater, geht es gut; er lebt noch. Dann verneigten sie sich und und warfen sich nieder.
1318GenesisGen14329Als er hinsah und seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, erblickte, fragte er: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt? Und weiter sagte er: Gottes Gnade sei mit dir, mein Sohn.
1319GenesisGen14330Dann ging Josef schnell weg, denn er konnte sich vor Rührung über seinen Bruder nicht mehr halten; er war dem Weinen nahe. Er zog sich in die Kammer zurück, um sich dort auszuweinen.
1320GenesisGen14331Dann wusch er sein Gesicht, kam zurück, nahm sich zusammen und ordnete an: Tragt das Essen auf!
1321GenesisGen14332Man trug das Essen auf, getrennt für ihn, für sie und für die mit ihm speisenden Ägypter. Die Ägypter können nämlich nicht gemeinsam mit den Hebräern essen, weil das bei den Ägyptern als unschicklich gilt.
1322GenesisGen14333Die Brüder kamen vor ihm so zu sitzen, dass der Erstgeborene den ersten und der Jüngste den letzten Platz einnahm. Da blickten die Männer einander verwundert an.
1323GenesisGen14334Er ließ ihnen Gerichte vorsetzen, die vor ihm standen, was man aber Benjamin vorsetzte, übertraf das aller anderen um das Fünffache. Sie tranken mit ihm und waren guter Dinge.
1324GenesisGen1441Dann befahl Josef seinem Hausverwalter: Fülle die Getreidesäcke der Männer mit so viel Brotgetreide, wie sie tragen können, und leg das Geld eines jeden oben in den Sack!
1325GenesisGen1442Meinen Becher, den Silberbecher, leg oben in den Sack des Jüngsten mit dem Geld, für das er Getreide gekauft hat. Er tat, wie Josef es angeordnet hatte.
1326GenesisGen1443Als es am Morgen hell wurde, ließ man die Männer mit ihren Eseln abreisen.
1327GenesisGen1444Sie hatten sich noch nicht weit von der Stadt entfernt, da sagte Josef zu seinem Hausverwalter: Auf, jag hinter den Männern her! Wenn du sie eingeholt hast, sag ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten und mir den Silberbecher gestohlen?
1328GenesisGen1445Das ist doch der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er wahrsagt. Da habt ihr etwas Schlimmes getan.
1329GenesisGen1446Der Hausverwalter holte sie ein und sagte zu ihnen, was ihm aufgetragen war.
1330GenesisGen1447Sie antworteten ihm: Wie kann mein Herr so etwas sagen? Niemals werden deine Knechte so etwas tun.
1331GenesisGen1448Sieh her, das Geld, das wir oben in unseren Getreidesäcken fanden, haben wir dir aus Kanaan zurückgebracht. Wie könnten wir da aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen?
1332GenesisGen1449Der von den Knechten, bei dem sich der Becher findet, soll sterben und auch wir sollen dann unserem Herrn als Sklaven gehören.
1333GenesisGen14410Also gut, sagte er, es soll geschehen, wie ihr sagt: Bei wem er sich findet, der sei mein Sklave, doch ihr anderen sollt straffrei bleiben.
1334GenesisGen14411Jeder stellte eiligst seinen Sack auf die Erde und öffnete ihn:
1335GenesisGen14412Er durchsuchte alles, beim Ältesten begann er und beim Jüngsten hörte er auf. Der Becher fand sich im Sack Benjamins.
1336GenesisGen14413Da zerrissen sie ihre Kleider. Jeder belud seinen Esel und sie kehrten in die Stadt zurück.
1337GenesisGen14414So kamen Juda und seine Brüder wieder in das Haus Josefs, der noch dort war. Sie fielen vor ihm zur Erde nieder.
1338GenesisGen14415Josef sagte zu ihnen: Was habt ihr getan? Wusstet ihr denn nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann?
1339GenesisGen14416Juda erwiderte: Was sollen wir unserem Herrn sagen, was sollen wir vorbringen, womit uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte ans Licht gebracht. So sind wir also Sklaven unseres Herrn, wir und der, bei dem sich der Becher gefunden hat.
1340GenesisGen14417Doch Josef gab zur Antwort: Das kann ich auf keinen Fall tun. Derjenige, bei dem sich der Becher gefunden hat, der soll mein Sklave sein. Ihr anderen aber zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater!
1341GenesisGen14418Da trat Juda an ihn heran und sagte: Bitte, mein Herr, dein Knecht darf vielleicht meinem Herrn offen etwas sagen, ohne dass sein Zorn über deinen Knecht entbrennt; denn du bist wie der Pharao.
1342GenesisGen14419Mein Herr hat seine Knechte gefragt: Habt ihr einen Vater oder Bruder?
1343GenesisGen14420Wir erwiderten meinem Herrn: Wir haben einen alten Vater und einen kleinen Bruder, der ihm noch in hohem Alter geboren wurde. Dessen Bruder ist gestorben; er ist allein von seiner Mutter noch da und sein Vater liebt ihn besonders.
1344GenesisGen14421Du aber hast von deinen Knechten verlangt: Bringt ihn her zu mir, ich will ihn mit eigenen Augen sehen.
1345GenesisGen14422Da sagten wir zu unserem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen. Verließe er ihn, so würde der Vater sterben.
1346GenesisGen14423Du aber sagtest zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch kommt, dürft ihr mir nicht mehr unter die Augen treten.
1347GenesisGen14424Als wir zu deinem Knecht, deinem Vater, hinaufgekommen waren, erzählten wir ihm, was mein Herr gesagt hatte.
1348GenesisGen14425Als dann unser Vater sagte: Kauft uns noch einmal etwas Brotgetreide!,
1349GenesisGen14426entgegneten wir: Wir können nicht hinunterziehen; nur wenn unser jüngster Bruder dabei ist, ziehen wir hinunter. Wir können nämlich dem Mann nicht mehr unter die Augen treten, wenn nicht unser jüngster Bruder dabei ist.
1350GenesisGen14427Darauf antwortete uns dein Knecht, mein Vater: Ihr wisst, dass mir meine Frau zwei Söhne geboren hat.
1351GenesisGen14428Einer ist von mir gegangen und ich sagte: Er ist gewiss zerrissen worden. Ich habe ihn bis heute nicht mehr gesehen.
1352GenesisGen14429Nun nehmt ihr mir auch den noch weg. Stößt ihm ein Unglück zu, dann bringt ihr mein graues Haar vor Leid in die Unterwelt.
1353GenesisGen14430Wenn ich jetzt zu deinem Knecht, meinem Vater, käme und der Knabe wäre nicht bei uns, da doch sein Herz so an ihm hängt,
1354GenesisGen14431wenn er also sähe, dass der Knabe nicht dabei ist, würde er sterben. Dann brächten deine Sklaven deinen Knecht, unseren greisen Vater, vor Gram in die Unterwelt.
1355GenesisGen14432Dein Knecht hat sich für den Knaben beim Vater mit den Worten verbürgt: Wenn ich ihn nicht zu dir zurückbringe, will ich alle Tage bei meinem Vater in Schuld stehen.
1356GenesisGen14433Darum soll jetzt dein Knecht an Stelle des Knaben dableiben als Sklave für meinen Herrn; der Knabe aber soll mit seinen Brüdern ziehen dürfen.
1357GenesisGen14434Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne dass der Knabe bei mir wäre? Ich könnte das Unglück nicht mit ansehen, das dann meinen Vater träfe.
1358GenesisGen1451Josef vermochte sich vor all den Leuten, die um ihn standen, nicht mehr zu halten und rief: Schafft mir alle Leute hinaus! So stand niemand bei Josef, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab.
1359GenesisGen1452Er begann so laut zu weinen, dass es die Ägypter hörten; auch am Hof des Pharao hörte man davon.
1360GenesisGen1453Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Ist mein Vater noch am Leben? Seine Brüder waren zu keiner Antwort fähig, weil sie fassungslos vor ihm standen.
1361GenesisGen1454Josef sagte zu seinen Brüdern: Kommt doch näher zu mir her! Als sie näher herangetreten waren, sagte er: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
1362GenesisGen1455Jetzt aber lasst es euch nicht mehr leid sein und grämt euch nicht, weil ihr mich hierher verkauft habt. Denn um Leben zu erhalten, hat mich Gott vor euch hergeschickt.
1363GenesisGen1456Ja, zwei Jahre sind es jetzt schon, dass der Hunger im Land wütet. Und noch fünf Jahre stehen bevor, in denen man weder pflügen noch ernten wird.
1364GenesisGen1457Gott aber hat mich vor euch hergeschickt, um von euch im Land einen Rest zu erhalten und viele von euch eine große Rettungstat erleben zu lassen.
1365GenesisGen1458Also nicht ihr habt mich hierher geschickt, sondern Gott. Er hat mich zum Vater für den Pharao gemacht, zum Herrn für sein ganzes Haus und zum Gebieter über ganz Ägypten.
1366GenesisGen1459Zieht eiligst zu meinem Vater hinauf und meldet ihm: So hat dein Sohn Josef gesagt: Gott hat mich zum Herrn für ganz Ägypten gemacht. Komm herunter zu mir, lass dich nicht aufhalten!
1367GenesisGen14510Du kannst dich im Gebiet von Goschen niederlassen und wirst in meiner Nähe sein, du mit deinen Söhnen und deinen Kindeskindern, mit deinen Schafen und Ziegen, mit deinen Rindern und mit allem, was dir gehört.
1368GenesisGen14511Dort werde ich für dich sorgen; denn noch fünf Jahre dauert die Hungersnot. Du mit deinem Haus und allem, was dir gehört, du brauchst dann nicht zu darben.
1369GenesisGen14512Ihr und mein Bruder Benjamin, ihr seht es ja mit eigenen Augen, dass ich wirklich mit euch rede.
1370GenesisGen14513Erzählt meinem Vater von meinem hohen Rang in Ägypten und von allem, was ihr gesehen habt. Beeilt euch und bringt meinen Vater her!
1371GenesisGen14514Er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; auch Benjamin weinte an seinem Hals.
1372GenesisGen14515Josef küsste dann weinend alle seine Brüder. Darauf unterhielten sich seine Brüder mit ihm.
1373GenesisGen14516Am Hof des Pharao verbreitete sich die Nachricht: Die Brüder Josefs sind gekommen. Dem Pharao und seinen Dienern war das recht.
1374GenesisGen14517Der Pharao sagte zu Josef: Sag zu deinen Brüdern: So sollt ihr es machen: Beladet eure Tragtiere und reist nach Kanaan zurück!
1375GenesisGen14518Holt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir! Ich will euch das Beste geben, was Ägypten bietet; von den besten Erzeugnissen des Landes dürft ihr essen.
1376GenesisGen14519Du gib den Auftrag weiter: Tut Folgendes: Nehmt euch aus Ägypten Wagen mit für eure Kinder und Frauen, lasst euren Vater aufsteigen und kommt!
1377GenesisGen14520Es soll euch nicht leid sein um euren Hausrat. Denn das Beste, was ganz Ägypten bietet, soll euch gehören.
1378GenesisGen14521Die Söhne Israels machten es so. Josef stellte nach der Weisung des Pharao Wagen zur Verfügung und gab ihnen Verpflegung mit auf die Reise.
1379GenesisGen14522Allen schenkte er Festgewänder, Benjamin aber schenkte er dreihundert Silberstücke und fünf Festgewänder.
1380GenesisGen14523Seinem Vater schickte er ungefähr zehn Esel mit, beladen mit dem Besten, was Ägypten bietet, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot, sowie Reiseverpflegung für seinen Vater.
1381GenesisGen14524Dann entließ er seine Brüder. Als sie sich auf den Weg machten, sagte er noch zu ihnen: Streitet nicht unterwegs!
1382GenesisGen14525Sie zogen also von Ägypten hinauf und kamen nach Kanaan zu ihrem Vater Jakob.
1383GenesisGen14526Sie berichteten ihm: Josef ist noch am Leben. Er ist sogar Herr über ganz Ägypten. Jakobs Herz aber blieb unbewegt; denn er glaubte ihnen nicht.
1384GenesisGen14527Als sie ihm aber alles erzählten, was Josef zu ihnen gesagt hatte, und als er die Wagen sah, die Josef geschickt hatte, um ihn zu holen, lebte der Geist Jakobs, ihres Vaters, wieder auf
1385GenesisGen14528und Israel sagte: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch. Ich will hingehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.
1386GenesisGen1461Israel brach auf mit allem, was ihm gehörte. Er kam nach Beerscheba und brachte dem Gott seines Vaters Isaak Schlachtopfer dar.
1387GenesisGen1462Da sprach Gott in einer nächtlichen Vision zu Israel: Jakob! Jakob! Hier bin ich!, antwortete er.
1388GenesisGen1463Gott sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn zu einem großen Volk mache ich dich dort.
1389GenesisGen1464Ich selbst ziehe mit dir hinunter nach Ägypten und ich führe dich auch selbst wieder herauf. Josef wird dir die Augen zudrücken.
1390GenesisGen1465Jakob brach von Beerscheba auf. Die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob, ihre Kinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao geschickt hatte, um ihn zu holen.
1391GenesisGen1466Sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie in Kanaan erworben hatten, und gelangten nach Ägypten, Jakob und mit ihm alle seine Nachkommen.
1392GenesisGen1467Seine Söhne und Enkel, seine Töchter und Enkelinnen, alle seine Nachkommen brachte er mit nach Ägypten.
1393GenesisGen1468Das sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der Erstgeborene Jakobs, Ruben;
1394GenesisGen1469die Söhne Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi;
1395GenesisGen14610die Söhne Simeons: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin;
1396GenesisGen14611die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari;
1397GenesisGen14612die Söhne Judas: Er, Onan, Schela, Perez und Serach; Er und Onan waren aber in Kanaan gestorben; die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul;
1398GenesisGen14613die Söhne Issachars: Tola, Puwa, Jaschub und Schimron;
1399GenesisGen14614die Söhne Sebulons: Sered, Elon und Jachleel.
1400GenesisGen14615Das waren die Söhne Leas, die sie Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, dazu seine Tochter Dina, an Söhnen und Töchtern insgesamt dreiunddreißig Personen.
1401GenesisGen14616Die Söhne Gads: Zifjon, Haggi, Schuni, Ezbon, Eri, Arod und Areli;
1402GenesisGen14617die Söhne Aschers: Jimna, Jischwa, Jischwi und Beria, dazu ihre Schwester Serach; die Söhne Berias: Heber und Malkiël.
1403GenesisGen14618Das waren die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea mitgegeben hatte; sie alle hatte sie Jakob geboren, sechzehn Personen.
1404GenesisGen14619Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Josef und Benjamin.
1405GenesisGen14620Josef hatte in Ägypten Kinder erhalten, die ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, geboren hatte: Manasse und Efraim.
1406GenesisGen14621Die Söhne Benjamins: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Ehi, Rosch, Muppim, Huppim und Ard.
1407GenesisGen14622Das waren die Söhne Rahels, die Jakob geboren worden waren, insgesamt vierzehn Personen.
1408GenesisGen14623Die Söhne Dans: Schuham;
1409GenesisGen14624die Söhne Naftalis: Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem.
1410GenesisGen14625Das waren die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel mitgegeben hatte. Sie alle hatte Bilha Jakob geboren, insgesamt sieben Personen.
1411GenesisGen14626Die Gesamtzahl der Personen, die mit Jakob nach Ägypten gekommen waren und von ihm abstammten, betrug ohne die Frauen der Söhne Jakobs insgesamt sechsundsechzig Personen.
1412GenesisGen14627Dazu kommen die Söhne Josefs, die ihm in Ägypten geboren worden waren, zwei Personen. Insgesamt waren vom Haus Jakob siebzig Personen nach Ägypten gekommen.
1413GenesisGen14628Jakob schickte Juda voraus zu Josef, um ihn zu sich nach Goschen zu bestellen. So kamen sie ins Gebiet von Goschen.
1414GenesisGen14629Josef ließ seinen Wagen anschirren und zog seinem Vater Israel nach Goschen entgegen. Als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange.
1415GenesisGen14630Israel sagte zu Josef: Jetzt will ich gern sterben, nachdem ich dein Angesicht wieder sehen durfte und weiß, dass du noch am Leben bist.
1416GenesisGen14631Josef sagte dann zu seinen Brüdern und zum ganzen Haus seines Vaters: Ich will hingehen, will den Pharao benachrichtigen und ihm sagen: Meine Brüder und alle vom Haus meines Vaters, die in Kanaan lebten, sind zu mir gekommen.
1417GenesisGen14632Die Männer sind Viehhirten, ja, Viehzüchter sind sie. Ihre Schafe, Ziegen und Rinder und alles, was ihnen gehört, haben sie mitgebracht.
1418GenesisGen14633Der Pharao wird euch rufen lassen und euch fragen, womit ihr euch beschäftigt.
1419GenesisGen14634Dann sagt: Deine Knechte sind von Jugend an bis jetzt Viehzüchter gewesen, wir waren es und unsere Väter waren es auch schon. Dann werdet ihr euch in Goschen niederlassen dürfen; denn die Ägypter haben gegen alle Viehhirten eine große Abneigung.
1420GenesisGen1471Josef ging also hin, berichtete dem Pharao und sagte: Mein Vater und meine Brüder sind mit ihren Schafen, Ziegen und Rindern und mit allem, was ihnen gehört, aus Kanaan gekommen. Sie sind bereits in Goschen.
1421GenesisGen1472Aus dem Kreis seiner Brüder hatte er fünf Männer mitgebracht und stellte sie dem Pharao vor.
1422GenesisGen1473Der Pharao fragte Josefs Brüder: Womit beschäftigt ihr euch? Sie antworteten dem Pharao: Hirten von Schafen und Ziegen sind deine Knechte; wir sind es und unsere Väter waren es auch schon.
1423GenesisGen1474Weiter sagten sie zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns als Fremde im Land aufzuhalten. Es gibt ja keine Weide für das Vieh deiner Knechte, denn schwer lastet die Hungersnot auf Kanaan. Nun möchten sich deine Knechte in Goschen niederlassen.
1424GenesisGen1475Darauf sagte der Pharao zu Josef: Dein Vater und deine Brüder sind also zu dir gekommen.
1425GenesisGen1476Ägypten steht dir offen. Im besten Teil des Landes lass deinen Vater und deine Brüder wohnen! Sie sollen sich in Goschen niederlassen. Wenn du aber unter ihnen tüchtige Leute kennst, dann setze sie als Aufseher über meine Herden ein!
1426GenesisGen1477Darauf führte Josef seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn dem Pharao vor. Jakob grüßte den Pharao mit einem Segenswunsch.
1427GenesisGen1478Der Pharao redete Jakob an: Wie viele Lebensjahre zählst du?
1428GenesisGen1479Jakob gab dem Pharao zur Antwort: Die Zahl der Jahre meiner Pilgerschaft beträgt hundertdreißig. Gering an Zahl und unglücklich waren meine Lebensjahre und sie reichen nicht heran an die Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Pilgerschaft.
1429GenesisGen14710Jakob verabschiedete sich vom Pharao mit einem Segenswunsch.
1430GenesisGen14711Josef siedelte seinen Vater und seine Brüder an und wies ihnen den Grundbesitz in Ägypten zu, im besten Teil des Landes, im Gebiet von Ramses, wie der Pharao verfügt hatte.
1431GenesisGen14712Josef versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit so viel Brot, dass die Kinder genug zu essen hatten.
1432GenesisGen14713Im ganzen Land gab es kein Brot und der Hunger war sehr drückend. Ägypten und Kanaan waren vor Hunger erschöpft.
1433GenesisGen14714Josef hatte das Geld, das in Ägypten und in Kanaan im Umlauf war, für das Getreide, das sie kaufen mussten, eingezogen und in den Palast des Pharao gebracht.
1434GenesisGen14715So war das Geld in Ägypten und Kanaan ausgegangen. Alle Ägypter kamen zu Josef und sagten: Gib uns Brot! Warum sollen wir vor deinen Augen umkommen? Das Geld ist nämlich zu Ende.
1435GenesisGen14716Liefert euer Vieh ab, sagte Josef, dann gebe ich euch dafür Brot, wenn das Geld zu Ende ist.
1436GenesisGen14717So brachten sie ihr Vieh zu Josef und Josef verkaufte ihnen Brot um den Preis der Pferde, ihrer Bestände an Schafen und Ziegen, an Rindern und Eseln. Er versorgte die Leute also in jenem Jahr gegen ihren ganzen Viehbestand mit Brot.
1437GenesisGen14718Das Jahr ging indes zu Ende und im nächsten Jahr kamen sie und sagten zu ihm: Wir können unserem Herrn nicht verhehlen, dass das Geld zu Ende und unser Viehbestand in den Besitz unseres Herrn übergegangen ist. Wie unser Herr sieht, haben wir nichts mehr als unsere Leiber und unser Ackerland.
1438GenesisGen14719Warum sollen wir vor deinen Augen umkommen, wir selbst und auch unser Ackerland? Kauf uns und unsere Äcker um Brot! Wir und unser Ackerland wollen dem Pharao dienstbar sein. Stell Saatgut zur Verfügung, so werden wir am Leben bleiben, wir müssen dann nicht sterben und das Ackerland braucht nicht zu verkommen.
1439GenesisGen14720Josef kaufte also das ganze Ackerland der Ägypter für den Pharao auf; denn die Ägypter verkauften alle ihr Feld, weil sie der Hunger dazu zwang. So wurde das Land Eigentum des Pharao.
1440GenesisGen14721Das Volk aber machte er ihm Leibeigen von einem Ende Ägyptens bis zum andern.
1441GenesisGen14722Nur das Ackerland der Priester kaufte er nicht auf, denn den Priestern steht ein festes Einkommen vom Pharao zu; sie leben von dem festen Einkommen, das ihnen der Pharao gewährt. Darum brauchten sie ihr Ackerland nicht zu verkaufen.
1442GenesisGen14723Nun sprach Josef zum Volk: Seht, heute habe ich euch und euer Ackerland für den Pharao gekauft. Hier habt ihr Saatgut; bestellt nun die Äcker!
1443GenesisGen14724Vom Ertrag liefert ihr dann ein Fünftel dem Pharao ab, vier Teile aber gehören euch als Saatgut für das Feld sowie als Nahrung für euch, für die Leute in euren Häusern und für eure Kinder.
1444GenesisGen14725Da antworteten sie: Du hast uns am Leben erhalten. Wenn wir das Wohlwollen unseres Herrn finden, wollen wir gern dem Pharao als Knechte dienen.
1445GenesisGen14726So verfügte Josef als gültiges Recht bis auf den heutigen Tag, dass das Ackerland Ägyptens zugunsten des Pharao mit einem Fünftel zu besteuern ist. Nur die Äcker der Priester wurden nicht Eigentum des Pharao.
1446GenesisGen14727Israel ließ sich in Ägypten nieder, in der Landschaft Goschen. Sie wurden dort ansässig, waren fruchtbar und vermehrten sich sehr.
1447GenesisGen14728Jakob lebte noch siebzehn Jahre in Ägypten und die Tage Jakobs, seine Lebensjahre, betrugen hundertsiebenundvierzig Jahre.
1448GenesisGen14729Als die Zeit kam, da Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Josef und sagte zu ihm: Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, leg deine Hand unter meine Hüfte, dass du nach Treu und Glauben an mir handeln wirst: Begrab mich nicht in Ägypten!
1449GenesisGen14730Bin ich zu meinen Vätern entschlafen, dann bring mich fort aus Ägypten und begrab mich in der Grabstätte meiner Väter! Er antwortete: Ich will tun, wie du gesagt hast.
1450GenesisGen14731Da sagte Jakob: Leiste mir einen Eid! Er leistete ihm den Eid. Darauf neigte sich Israel über das Kopfende seines Bettes.
1451GenesisGen1481Einige Zeit danach ließ Jakob Josef sagen: Dein Vater ist krank. Da nahm Josef seine beiden Söhne mit, Manasse und Efraim,
1452GenesisGen1482und ließ Jakob melden: Dein Sohn Josef ist zu dir gekommen. Israel nahm sich zusammen und setzte sich im Bett auf.
1453GenesisGen1483Dann sagte Jakob zu Josef: Gott, der Allmächtige, ist mir zu Lus in Kanaan erschienen und hat mich gesegnet.
1454GenesisGen1484Er hat zu mir gesagt: Ich mache dich fruchtbar und vermehre dich, ich mache dich zu einer Schar von Völkern und gebe dieses Land deinen Nachkommen zu ewigem Besitz.
1455GenesisGen1485Jetzt sollen deine beiden Söhne, die dir in Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir gehören. Efraim und Manasse sollen mir so viel gelten wie Ruben und Simeon.
1456GenesisGen1486Die Nachkommen aber, die du erst nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören; nach dem Namen ihrer Brüder soll man sie in ihrem Erbteil benennen.
1457GenesisGen1487Als ich aus Paddan-Aram kam, starb mir unterwegs Rahel in Kanaan; nur noch ein kleines Stück war es bis Efrata. Ich begrub sie dort auf dem Weg nach Efrata, das jetzt Betlehem heißt.
1458GenesisGen1488Als Israel die Söhne Josefs sah, fragte er: Wer sind diese?
1459GenesisGen1489Josef sagte zu seinem Vater: Meine Söhne sind es, die mir Gott hier geschenkt hat. Da sagte Israel: Bring sie her zu mir, ich will sie segnen.
1460GenesisGen14810Israels Augen waren vor Alter schwer geworden, er konnte nicht mehr recht sehen. Er zog die Söhne Josefs an sich heran, küsste und umarmte sie.
1461GenesisGen14811Dann sagte Israel zu Josef: Ich hatte nicht mehr geglaubt, dich jemals wieder zu sehen. Nun aber hat mich Gott sogar noch deine Nachkommen sehen lassen.
1462GenesisGen14812Josef holte sie von seinen Knien weg und sie warfen sich mit ihrem Gesicht zur Erde nieder.
1463GenesisGen14813Dann nahm Josef beide, Efraim an seine Rechte, zur Linken Israels, und Manasse an seine Linke, zur Rechten Israels, und führte sie zu ihm hin.
1464GenesisGen14814Israel streckte seine Rechte aus und legte sie Efraim auf den Kopf, obwohl er der jüngere war, seine Linke aber legte er Manasse auf den Kopf, wobei er seine Hände überkreuzte, obwohl Manasse der Erstgeborene war.
1465GenesisGen14815Er segnete Josef und sprach: Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak /ihren Weg gegangen sind, /Gott, der mein Hirt war mein Lebtag bis heute,
1466GenesisGen14816der Engel, der mich erlöst hat /von jeglichem Unheil, /er segne die Knaben. /Weiterleben soll mein Name durch sie, /auch der Name meiner Väter /Abraham und Isaak. /Im Land sollen sie sich tummeln, /zahlreich wie die Fische im Wasser.
1467GenesisGen14817Als Josef sah, dass sein Vater seine Rechte Efraim auf den Kopf legte, gefiel ihm das nicht. Josef ergriff die Hand seines Vaters, um sie von Efraims Kopf auf den Kopf Manasses hinüberzuziehen,
1468GenesisGen14818und er sagte zu seinem Vater: Nicht so, Vater, sondern der ist der Erstgeborene; leg deine Rechte ihm auf den Kopf!
1469GenesisGen14819Aber sein Vater wollte nicht. Ich weiß, mein Sohn, ich weiß, sagte er, auch er wird zu einem Volk, auch er wird groß sein; aber sein jüngerer Bruder wird größer als er und seine Nachkommen werden zu einer Fülle von Völkern.
1470GenesisGen14820Er segnete sie an jenem Tag mit den Worten: Mit deinem Namen wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Efraim und Manasse.
1471GenesisGen14821So setzte Israel Efraim vor Manasse und er sagte zu Josef: Sieh, ich muss sterben. Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen.
1472GenesisGen14822Ich gebe dir einen Bergrücken schulterhoch über deinen Brüdern, den ich der Hand der Amoriter mit Schwert und Bogen entrissen habe.
1473GenesisGen1491Darauf rief Jakob seine Söhne und sprach: Versammelt euch, dann sage ich euch an, was euch begegnet in künftigen Tagen.
1474GenesisGen1492Kommt zusammen, ihr Söhne Jakobs, und hört, /auf Israel hört, auf euren Vater!
1475GenesisGen1493[Ruben], mein Erster, du meine Stärke, /meiner Zeugungskraft Erstling, /übermütig an Stolz, übermütig an Kraft,
1476GenesisGen1494brodelnd wie Wasser. Der Erste sollst du nicht bleiben. /Du bestiegst ja das Bett deines Vaters; geschändet hast du damals mein Lager.
1477GenesisGen1495[Simeon] und [Levi], die Brüder, /Werkzeuge der Gewalt sind ihre Messer.
1478GenesisGen1496Zu ihrem Kreis mag ich nicht gehören, /mit ihrer Rotte vereinige sich nicht mein Herz. /Denn in ihrem Zorn brachten sie Männer um, /mutwillig lähmten sie Stiere.
1479GenesisGen1497Verflucht ihr Zorn, da er so heftig, /verflucht ihr Grimm, da er so roh. /Ich teile sie unter Jakob auf, /ich zerstreue sie unter Israel.
1480GenesisGen1498[Juda], dir jubeln die Brüder zu, /deine Hand hast du am Genick deiner Feinde. /Deines Vaters Söhne fallen vor dir nieder.
1481GenesisGen1499Ein junger Löwe ist Juda. /Vom Raub, mein Sohn, wurdest du groß. /Er kauert, liegt da wie ein Löwe, /wie eine Löwin. Wer wagt, sie zu scheuchen?
1482GenesisGen14910Nie weicht von Juda das Zepter, /der Herrscherstab von seinen Füßen, /bis der kommt, dem er gehört, /dem der Gehorsam der Völker gebührt.
1483GenesisGen14911Er bindet am Weinstock sein Reittier fest, /seinen Esel am Rebstock. /Er wäscht in Wein sein Kleid, /in Traubenblut sein Gewand.
1484GenesisGen14912Feurig von Wein funkeln die Augen, /seine Zähne sind weißer als Milch.
1485GenesisGen14913[Sebulon] wohnt nahe dem Strand, /am Gestade der Schiffe, /mit seinem Rücken nach Sidon hin.
1486GenesisGen14914[Issachar] ist ein knochiger Esel, /lagernd in seinem Pferch.
1487GenesisGen14915Er sieht, wie die Ruhe so schön ist /und wie so freundlich das Land; /da neigt er die Schulter als Träger /und wird zum fronenden Knecht.
1488GenesisGen14916[Dan] schafft Recht seinem Volk /wie nur einer von Israels Stämmen.
1489GenesisGen14917Zur Schlange am Weg wird Dan, /zur zischelnden Natter am Pfad. /Sie beißt das Pferd in die Fesseln, /sein Reiter stürzt rücklings herab.
1490GenesisGen14918Auf deine Hilfe harre ich, Herr.
1491GenesisGen14919[Gad], ins Gedränge drängen sie ihn, /doch er bedrängt ihre Ferse.
1492GenesisGen14920[Ascher], fett ist sein Brot. /Königskost liefert er.
1493GenesisGen14921[Naftali], die flüchtige Hirschkuh, /versteht sich auf gefällige Rede.
1494GenesisGen14922Ein junger Fruchtbaum ist [Josef], /ein junger Fruchtbaum am Quell, /ein junger Zweig an der Mauer.
1495GenesisGen14923Man erbittert und reizt ihn, /die Schützen stellen ihm nach.
1496GenesisGen14924Sein Bogen sitzt sicher; /gelenkig sind Arme und Hände. /Das kommt vom Starken Jakobs, /von dort kommt der Hirt, Israels Fels,
1497GenesisGen14925vom Gott deines Vaters, er wird dir helfen. /Gott, der Allmächtige, er wird dich segnen /mit Segen des Himmels von droben, /mit Segen tief lagernder Urflut, /mit Segen von Brust und Schoß.
1498GenesisGen14926Deines Vaters Segen übertrifft /den Segen der uralten Berge, /den man von den ewigen Hügeln ersehnt. /Er komme auf Josefs Haupt, /auf das Haupt des Geweihten der Brüder.
1499GenesisGen14927[Benjamin] ist ein reißender Wolf: /Am Morgen frisst er die Beute, /am Abend teilt er den Fang.
1500GenesisGen14928Sie alle sind die zwölf Stämme Israels und das war es, was ihr Vater zu ihnen sagte, als er sie segnete. Einen jeden bedachte er mit dem Segen, der ihm zukam.
1501GenesisGen14929Er trug ihnen ferner auf und sagte zu ihnen: Ich werde mit meinen Vorfahren vereint. Begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Grundstück des Hetiters Efron,
1502GenesisGen14930in der Höhle auf dem Grundstück von Machpela bei Mamre in Kanaan. Das Grundstück hatte Abraham vom Hetiter Efron als eigene Grabstätte gekauft.
1503GenesisGen14931Dort hat man Abraham und seine Frau Sara begraben; dort hat man Isaak und seine Frau Rebekka begraben; dort habe ich Lea begraben,
1504GenesisGen14932auf dem Grundstück, das samt der Höhle darauf von den Hetitern in unseren Besitz übergegangen ist.
1505GenesisGen14933Jakob beendete den Auftrag an seine Söhne und zog seine Füße auf das Bett zurück. Dann verschied er und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
1506GenesisGen1501Josef warf sich über seinen Vater, weinte um ihn und küsste ihn.
1507GenesisGen1502Darauf befahl er den Ärzten, die ihm zu Dienste standen, seinen Vater einzubalsamieren. Die Ärzte balsamierten also Israel ein.
1508GenesisGen1503Darüber vergingen vierzig volle Tage, denn so lange dauerte die Einbalsamierung. Die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage lang.
1509GenesisGen1504Als die Tage der Trauer vorüber waren, sagte Josef zu den Hofleuten des Pharao: Wenn ich euer Wohlwollen genieße, tragt dem Pharao dieses mein Anliegen vor:
1510GenesisGen1505Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Ich muss sterben; in dem Grab, das ich mir in Kanaan angelegt habe, dort begrabt mich! Nun also möchte ich hinaufziehen und meinen Vater begraben; dann komme ich wieder zurück.
1511GenesisGen1506Da sagte der Pharao: Zieh hinauf, begrabe deinen Vater, wie du geschworen hast.
1512GenesisGen1507Josef zog hinauf, um seinen Vater zu begraben. Mit ihm zogen alle Hofleute des Pharao, die Ältesten seines Hofes und alle Ältesten Ägyptens,
1513GenesisGen1508das ganze Haus Josef, seine Brüder und das Haus seines Vaters. Nur ihre Kinder, ihre Schafe, Ziegen und Rinder ließen sie in Goschen zurück.
1514GenesisGen1509Auch die Wagen und die dazugehörige Mannschaft zogen mit ihm, sodass es ein sehr großer Zug wurde.
1515GenesisGen15010Als sie nach Goren-Atad jenseits des Jordan gekommen waren, hielten sie dort eine sehr große, würdige Totenklage; sieben Tage hielt er um seinen Vater Trauer.
1516GenesisGen15011Die Einheimischen, die Kanaaniter, beobachteten die Trauerfeier in Goren-Atad und sagten: Eine würdige Trauerfeier veranstalten da die Ägypter. Darum heißt der Ort Abel-Mizrajim (Ägyptertrauer); er liegt jenseits des Jordan.
1517GenesisGen15012Jakobs Söhne taten an Jakob so, wie er ihnen aufgetragen hatte.
1518GenesisGen15013Sie brachten ihn nach Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Grundstücks von Machpela. Abraham hatte das Grundstück bei Mamre als eigene Grabstätte von dem Hetiter Efron gekauft.
1519GenesisGen15014Nachdem Josef seinen Vater begraben hatte, kehrte er nach Ägypten zurück, zusammen mit seinen Brüdern und allen, die mitgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.
1520GenesisGen15015Als Josefs Brüder sahen, dass ihr Vater tot war, sagten sie: Wenn sich Josef nur nicht feindselig gegen uns stellt und uns alles Böse vergilt, das wir ihm getan haben.
1521GenesisGen15016Deshalb ließen sie Josef wissen: Dein Vater hat uns, bevor er starb, aufgetragen:
1522GenesisGen15017So sagt zu Josef: Vergib doch deinen Brüdern ihre Untat und Sünde, denn Schlimmes haben sie dir angetan. Nun also vergib doch die Untat der Knechte des Gottes deines Vaters! Als man ihm diese Worte überbrachte, musste Josef weinen.
1523GenesisGen15018Seine Brüder gingen dann auch selbst hin, fielen vor ihm nieder und sagten: Hier sind wir als deine Sklaven.
1524GenesisGen15019Josef aber antwortete ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes Stelle?
1525GenesisGen15020Ihr habt Böses gegen mich im Sinne gehabt, Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn, um zu erreichen, was heute geschieht: viel Volk am Leben zu erhalten.
1526GenesisGen15021Nun also fürchtet euch nicht! Ich will für euch und eure Kinder sorgen. So tröstete er sie und redete ihnen freundlich zu.
1527GenesisGen15022Josef blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters. Josef wurde hundertzehn Jahre alt.
1528GenesisGen15023Er sah noch Efraims Söhne und Enkel. Auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, kamen auf Josefs Knien zur Welt.
1529GenesisGen15024Dann sprach Josef zu seinen Brüdern: Ich muss sterben. Gott wird sich euer annehmen, er wird euch aus diesem Land heraus und in jenes Land hinaufführen, das er Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid zugesichert hat.
1530GenesisGen15025Josef ließ die Söhne Israels schwören: Wenn Gott sich euer annimmt, dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf!
1531GenesisGen15026Josef starb im Alter von hundertzehn Jahren. Man balsamierte ihn ein und legte ihn in Ägypten in einen Sarg.
1532ExodusExo211Das sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten gekommen waren - mit Jakob waren sie gekommen, jeder mit seiner Familie:
1533ExodusExo212Ruben, Simeon, Levi, Juda,
1534ExodusExo213Issachar, Sebulon, Benjamin,
1535ExodusExo214Dan, Naftali, Gad und Ascher.
1536ExodusExo215Zusammen waren es siebzig Personen; sie alle stammten von Jakob ab. Josef aber war bereits in Ägypten.
1537ExodusExo216Josef, alle seine Brüder und seine Zeitgenossen waren gestorben.
1538ExodusExo217Aber die Söhne Israels waren fruchtbar, sodass das Land von ihnen wimmelte. Sie vermehrten sich und wurden überaus stark; sie bevölkerten das Land.
1539ExodusExo218In Ägypten kam ein neuer König an die Macht, der Josef nicht gekannt hatte.
1540ExodusExo219Er sagte zu seinem Volk: Seht nur, das Volk der Israeliten ist größer und stärker als wir.
1541ExodusExo2110Gebt Acht! Wir müssen überlegen, was wir gegen sie tun können, damit sie sich nicht weiter vermehren. Wenn ein Krieg ausbricht, können sie sich unseren Feinden anschließen, gegen uns kämpfen und sich des Landes bemächtigen.
1542ExodusExo2111Da setzte man Fronvögte über sie ein, um sie durch schwere Arbeit unter Druck zu setzen. Sie mussten für den Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratslager bauen.
1543ExodusExo2112Je mehr man sie aber unter Druck hielt, umso stärker vermehrten sie sich und breiteten sie sich aus, sodass die Ägypter vor ihnen das Grauen packte.
1544ExodusExo2113Daher gingen sie hart gegen die Israeliten vor und machten sie zu Sklaven.
1545ExodusExo2114Sie machten ihnen das Leben schwer durch harte Arbeit mit Lehm und Ziegeln und durch alle möglichen Arbeiten auf den Feldern. So wurden die Israeliten zu harter Sklavenarbeit gezwungen.
1546ExodusExo2115Zu den hebräischen Hebammen - die eine hieß Schifra, die andere Pua - sagte der König von Ägypten:
1547ExodusExo2116Wenn ihr den Hebräerinnen Geburtshilfe leistet, dann achtet auf das Geschlecht! Ist es ein Knabe, so lasst ihn sterben! Ist es ein Mädchen, dann kann es am Leben bleiben.
1548ExodusExo2117Die Hebammen aber fürchteten Gott und taten nicht, was ihnen der König von Ägypten gesagt hatte, sondern ließen die Kinder am Leben.
1549ExodusExo2118Da rief der König von Ägypten die Hebammen zu sich und sagte zu ihnen: Warum tut ihr das und lasst die Kinder am Leben?
1550ExodusExo2119Die Hebammen antworteten dem Pharao: Bei den hebräischen Frauen ist es nicht wie bei den Ägypterinnen, sondern wie bei den Tieren: Wenn die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie schon geboren.
1551ExodusExo2120Gott verhalf den Hebammen zu Glück; das Volk aber vermehrte sich weiter und wurde sehr stark.
1552ExodusExo2121Weil die Hebammen Gott fürchteten, schenkte er ihnen Kindersegen.
1553ExodusExo2122Daher gab der Pharao seinem ganzen Volk den Befehl: Alle Knaben, die den Hebräern geboren werden, werft in den Nil! Die Mädchen dürft ihr alle am Leben lassen.
1554ExodusExo221Ein Mann aus einer levitischen Familie ging hin und nahm eine Frau aus dem gleichen Stamm.
1555ExodusExo222Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Weil sie sah, dass es ein schönes Kind war, verbarg sie es drei Monate lang.
1556ExodusExo223Als sie es nicht mehr verborgen halten konnte, nahm sie ein Binsenkästchen, dichtete es mit Pech und Teer ab, legte den Knaben hinein und setzte ihn am Nilufer im Schilf aus.
1557ExodusExo224Seine Schwester blieb in der Nähe stehen, um zu sehen, was mit ihm geschehen würde.
1558ExodusExo225Die Tochter des Pharao kam herab, um im Nil zu baden. Ihre Dienerinnen gingen unterdessen am Nilufer auf und ab. Auf einmal sah sie im Schilf das Kästchen und ließ es durch ihre Magd holen.
1559ExodusExo226Als sie es öffnete und hineinsah, lag ein weinendes Kind darin. Sie bekam Mitleid mit ihm und sie sagte: Das ist ein Hebräerkind.
1560ExodusExo227Da sagte seine Schwester zur Tochter des Pharao: Soll ich zu den Hebräerinnen gehen und dir eine Amme rufen, damit sie dir das Kind stillt?
1561ExodusExo228Die Tochter des Pharao antwortete ihr: Ja, geh! Das Mädchen ging und rief die Mutter des Knaben herbei.
1562ExodusExo229Die Tochter des Pharao sagte zu ihr: Nimm das Kind mit und still es mir! Ich werde dich dafür entlohnen. Die Frau nahm das Kind zu sich und stillte es.
1563ExodusExo2210Als der Knabe größer geworden war, brachte sie ihn der Tochter des Pharao. Diese nahm ihn als Sohn an, nannte ihn Mose und sagte: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen.
1564ExodusExo2211Die Jahre vergingen und Mose wuchs heran. Eines Tages ging er zu seinen Brüdern hinaus und schaute ihnen bei der Fronarbeit zu. Da sah er, wie ein Ägypter einen Hebräer schlug, einen seiner Stammesbrüder.
1565ExodusExo2212Mose sah sich nach allen Seiten um, und als er sah, dass sonst niemand da war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand.
1566ExodusExo2213Als er am nächsten Tag wieder hinausging, sah er zwei Hebräer miteinander streiten. Er sagte zu dem, der im Unrecht war: Warum schlägst du deinen Stammesgenossen?
1567ExodusExo2214Der Mann erwiderte: Wer hat dich zum Aufseher und Schiedsrichter über uns bestellt? Meinst du, du könntest mich umbringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da bekam Mose Angst und sagte: Die Sache ist also bekannt geworden.
1568ExodusExo2215Der Pharao hörte von diesem Vorfall und wollte Mose töten; Mose aber entkam ihm. Er wollte in Midian bleiben und setzte sich an einen Brunnen.
1569ExodusExo2216Der Priester von Midian hatte sieben Töchter. Sie kamen zum Wasserschöpfen und wollten die Tröge füllen, um die Schafe und Ziegen ihres Vaters zu tränken.
1570ExodusExo2217Doch die Hirten kamen und wollten sie verdrängen. Da stand Mose auf, kam ihnen zu Hilfe und tränkte ihre Schafe und Ziegen.
1571ExodusExo2218Als sie zu ihrem Vater Reguël zurückkehrten, fragte er: Warum seid ihr heute so schnell wieder da?
1572ExodusExo2219Sie erzählten: Ein Ägypter hat uns gegen die Hirten verteidigt; er hat uns sogar Wasser geschöpft und das Vieh getränkt.
1573ExodusExo2220Da fragte Reguël seine Töchter: Wo ist er? Warum habt ihr ihn dort gelassen? Holt ihn und ladet ihn zum Essen ein!
1574ExodusExo2221Mose entschloss sich, bei dem Mann zu bleiben, und dieser gab seine Tochter Zippora Mose zur Frau.
1575ExodusExo2222Als sie einen Sohn gebar, nannte er ihn Gerschom (Ödgast) und sagte: Gast bin ich in fremdem Land.
1576ExodusExo2223Nach vielen Jahren starb der König von Ägypten. Die Israeliten stöhnten noch unter der Sklavenarbeit; sie klagten und ihr Hilferuf stieg aus ihrem Sklavendasein zu Gott empor.
1577ExodusExo2224Gott hörte ihr Stöhnen und Gott gedachte seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob.
1578ExodusExo2225Gott blickte auf die Söhne Israels und gab sich ihnen zu erkennen.
1579ExodusExo231Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb.
1580ExodusExo232Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht.
1581ExodusExo233Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
1582ExodusExo234Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich.
1583ExodusExo235Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.
1584ExodusExo236Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
1585ExodusExo237Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.
1586ExodusExo238Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
1587ExodusExo239Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken.
1588ExodusExo2310Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!
1589ExodusExo2311Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte?
1590ExodusExo2312Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren.
1591ExodusExo2313Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen?
1592ExodusExo2314Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.
1593ExodusExo2315Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich nennen in allen Generationen.
1594ExodusExo2316Geh, versammle die Ältesten Israels und sag ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet und habe gesehen, was man euch in Ägypten antut.
1595ExodusExo2317Darum habe ich beschlossen, euch aus dem Elend Ägyptens hinaufzuführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
1596ExodusExo2318Wenn sie auf dich hören, so geh mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten; sagt ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. Und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen.
1597ExodusExo2319Ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht ziehen lässt, es sei denn, er würde von starker Hand dazu gezwungen.
1598ExodusExo2320Erst wenn ich meine Hand ausstrecke und Ägypten niederschlage mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte vollbringe, wird er euch ziehen lassen.
1599ExodusExo2321Dann werde ich die Ägypter zugunsten dieses Volkes umstimmen, und wenn ihr wegzieht, werdet ihr nicht mit leeren Händen gehen.
1600ExodusExo2322Jede Frau kann von ihrer Nachbarin oder Hausgenossin silberne und goldene Geräte und Kleider verlangen. Übergebt sie euren Söhnen und Töchtern und plündert so die Ägypter aus!
1601ExodusExo241Mose antwortete: Was aber, wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: Jahwe ist dir nicht erschienen?
1602ExodusExo242Der Herr entgegnete ihm: Was hast du da in der Hand? Er antwortete: Einen Stab.
1603ExodusExo243Da sagte der Herr: Wirf ihn auf die Erde! Mose warf ihn auf die Erde. Da wurde der Stab zu einer Schlange und Mose wich vor ihr zurück.
1604ExodusExo244Der Herr aber sprach zu Mose: Streck deine Hand aus und fasse sie am Schwanz! Er streckte seine Hand aus und packte sie. Da wurde sie in seiner Hand wieder zu einem Stab.
1605ExodusExo245So sollen sie dir glauben, dass dir Jahwe erschienen ist, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.
1606ExodusExo246Weiter sprach der Herr zu ihm: Leg deine Hand in deinen Gewandbausch! Er legte seine Hand hinein. Als er sie herauszog, war seine Hand von Aussatz weiß wie Schnee.
1607ExodusExo247Darauf sagte der Herr: Leg deine Hand noch einmal in deinen Gewandbausch! Er legte seine Hand noch einmal hinein. Als er sie wieder herauszog, sah sie wieder aus wie der übrige Leib.
1608ExodusExo248Wenn sie dir nicht glauben und sich durch das erste Zeichen nicht überzeugen lassen, werden sie auf das zweite Zeichen hin glauben.
1609ExodusExo249Glauben sie aber selbst nach diesen beiden Zeichen nicht und lassen sie sich nicht überzeugen, dann nimm etwas Nilwasser und schütt es auf trockenen Boden! Das Wasser, das du aus dem Nil geholt hast, wird auf dem Boden zu Blut werden.
1610ExodusExo2410Doch Mose sagte zum Herrn: Aber bitte, Herr, ich bin keiner, der gut reden kann, weder gestern noch vorgestern, noch seitdem du mit deinem Knecht sprichst. Mein Mund und meine Zunge sind nämlich schwerfällig.
1611ExodusExo2411Der Herr entgegnete ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gegeben und wer macht taub oder stumm, sehend oder blind? Doch wohl ich, der Herr!
1612ExodusExo2412Geh also! Ich bin mit deinem Mund und weise dich an, was du reden sollst.
1613ExodusExo2413Doch Mose antwortete: Aber bitte, Herr, schick doch einen andern!
1614ExodusExo2414Da entbrannte der Zorn des Herrn über Mose und er sprach: Hast du nicht noch einen Bruder, den Leviten Aaron? Ich weiß, er kann reden; außerdem bricht er gerade auf und wird dir begegnen. Wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen.
1615ExodusExo2415Sprich mit ihm und leg ihm die Worte in den Mund! Ich aber werde mit deinem und seinem Mund sein, ich werde euch anweisen, was ihr tun sollt,
1616ExodusExo2416und er wird für dich zum Volk reden. Er wird für dich der Mund sein und du wirst für ihn Gott sein.
1617ExodusExo2417Diesen Stab nimm in deine Hand! Mit ihm wirst du die Zeichen vollbringen.
1618ExodusExo2418Darauf kehrte Mose zu seinem Schwiegervater Jitro zurück. Er sagte zu ihm: Ich will zu meinen Brüdern nach Ägypten zurückkehren. Ich will sehen, ob sie noch am Leben sind. Jitro antwortete Mose: Geh in Frieden!
1619ExodusExo2419Der Herr sprach zu Mose in Midian: Mach dich auf und kehr nach Ägypten zurück; denn alle, die dir nach dem Leben getrachtet haben, sind tot.
1620ExodusExo2420Da holte Mose seine Frau und seine Söhne, setzte sie auf einen Esel und trat den Rückweg nach Ägypten an. Den Gottesstab hielt er in der Hand.
1621ExodusExo2421Der Herr sprach zu Mose: Wenn du gehst und nach Ägypten zurückkehrst, halte dir alle Wunder vor Augen, die ich in deine Hand gelegt habe, und vollbring sie vor dem Pharao! Ich will sein Herz verhärten, sodass er das Volk nicht ziehen lässt.
1622ExodusExo2422Dann sag zum Pharao: So spricht Jahwe: Israel ist mein erstgeborener Sohn.
1623ExodusExo2423Ich sage dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mich verehren kann. Wenn du dich weigerst, ihn ziehen zu lassen, bringe ich deinen erstgeborenen Sohn um.
1624ExodusExo2424Unterwegs am Rastplatz trat der Herr dem Mose entgegen und wollte ihn töten.
1625ExodusExo2425Zippora ergriff einen Feuerstein und schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab. Damit berührte sie die Beine des Mose und sagte: Ein Blutbräutigam bist du mir.
1626ExodusExo2426Da ließ der Herr von ihm ab. «Blutbräutigam», sagte sie damals wegen der Beschneidung.
1627ExodusExo2427Der Herr sprach zu Aaron: Geh hinaus in die Wüste, Mose entgegen! Da ging er. Am Gottesberg traf er ihn und küsste ihn.
1628ExodusExo2428Mose erzählte Aaron von dem Auftrag, mit dem der Herr ihn gesandt hatte, und von allen Zeichen, zu denen er ihn ermächtigt hatte.
1629ExodusExo2429Mose und Aaron gingen und versammelten alle Ältesten der Israeliten.
1630ExodusExo2430Aaron wiederholte vor ihnen alle Worte, die der Herr zu Mose gesprochen hatte, und Mose vollbrachte die Zeichen vor den Augen des Volkes.
1631ExodusExo2431Da glaubte das Volk, und als sie hörten, dass der Herr sich der Israeliten angenommen und ihr Elend gesehen habe, verneigten sie sich und warfen sich vor ihm nieder.
1632ExodusExo251Danach gingen Mose und Aaron zum Pharao und sagten: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wüste ein Fest feiern können.
1633ExodusExo252Der Pharao erwiderte: Wer ist Jahwe, dass ich auf ihn hören und Israel ziehen lassen sollte? Ich kenne Jahwe nicht und denke auch nicht daran, Israel ziehen zu lassen.
1634ExodusExo253Da sagten sie: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, damit er uns nicht mit Pest oder Schwert straft.
1635ExodusExo254Der König von Ägypten entgegnete ihnen: Warum, Mose und Aaron, wollt ihr die Leute zum Nichtstun verleiten? Fort mit euch, tut euren Frondienst!
1636ExodusExo255Der Pharao fuhr fort: So viele Leute sind jetzt im Land und ihr wollt sie vom Frondienst abhalten?
1637ExodusExo256Am selben Tag noch gab der Pharao den Antreibern der Leute und den Listenführern die Anweisung:
1638ExodusExo257Gebt den Leuten nicht mehr, wie bisher, Stroh zum Ziegelmachen! Sie sollen selber gehen und sich Stroh besorgen.
1639ExodusExo258Legt ihnen aber das gleiche Soll an Ziegeln auf, das sie bisher erfüllen mussten. Lasst ihnen davon nichts nach! Denn sie sind faul, und deshalb schreien sie: Wir wollen gehen und unserem Gott Schlachtopfer darbringen.
1640ExodusExo259Erschwert man den Leuten die Arbeit, dann sind sie beschäftigt und kümmern sich nicht um leeres Geschwätz.
1641ExodusExo2510Da gingen die Antreiber der Leute und die Listenführer zu den Leuten und sagten: So spricht der Pharao: Ich gebe euch kein Stroh mehr.
1642ExodusExo2511Geht selbst und besorgt euch Stroh, wo ihr es findet. Von eurem Arbeitssoll aber wird euch nichts erlassen.
1643ExodusExo2512Die Leute verteilten sich also über ganz Ägypten, um sich Stroh zu besorgen.
1644ExodusExo2513Die Antreiber drängten und sagten: Ihr müsst euer tägliches Soll erfüllen wie bisher, als euch noch Stroh geliefert wurde.
1645ExodusExo2514Die Antreiber des Pharao schlugen die israelitischen Listenführer, die sie eingesetzt hatten, und sagten: Warum habt ihr heute nicht wie neulich noch das festgesetzte Soll an Ziegeln erfüllt?
1646ExodusExo2515Da gingen die israelitischen Listenführer zum Pharao und erhoben vor ihm Klage: Warum tust du deinen Sklaven das an?
1647ExodusExo2516Man gibt deinen Sklaven kein Stroh, aber man sagt uns: Macht Ziegel! Schau, man hat deine Sklaven geschlagen; die Schuld aber liegt bei deinen Leuten.
1648ExodusExo2517Er entgegnete: Faul seid ihr, faul. Nur deshalb sagt ihr: Wir wollen gehen und Jahwe Schlachtopfer darbringen.
1649ExodusExo2518Jetzt aber fort mit euch und tut eure Arbeit! Stroh bekommt ihr nicht, aber euer Soll an Ziegeln müsst ihr erfüllen.
1650ExodusExo2519Da sahen sich die israelitischen Listenführer in einer üblen Lage, weil man ihnen sagte: Nichts von eurem täglichen Soll an Ziegeln wird euch erlassen.
1651ExodusExo2520Als sie vom Pharao kamen, stießen sie auf Mose und Aaron, die ihnen entgegenkamen.
1652ExodusExo2521Die Listenführer sagten zu ihnen: Der Herr soll euch erscheinen und euch richten; denn ihr habt uns beim Pharao und seinen Dienern in Verruf gebracht und ihnen ein Schwert in die Hand gegeben, mit dem sie uns umbringen können.
1653ExodusExo2522Da wandte sich Mose an den Herrn und sagte: Mein Herr, warum behandelst du dieses Volk so schlecht? Wozu hast du mich denn gesandt?
1654ExodusExo2523Seit ich zum Pharao gegangen bin, um in deinem Namen zu reden, behandelt er dieses Volk noch schlechter, aber du hast dein Volk nicht gerettet.
1655ExodusExo261Der Herr antwortete Mose: Jetzt wirst du sehen, was ich dem Pharao antue. Denn von starker Hand gezwungen, wird er sie ziehen lassen, ja, von starker Hand gezwungen, wird er sie sogar aus seinem Land ausweisen.
1656ExodusExo262Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe.
1657ExodusExo263Ich bin Abraham, Isaak und Jakob als El-Schaddai (Gott, der Allmächtige) erschienen, aber unter meinem Namen Jahwe habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben.
1658ExodusExo264Auch habe ich einen Bund mit ihnen geschlossen und habe versprochen, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land, in dem sie als Fremde lebten.
1659ExodusExo265Ferner habe ich gehört, wie die Israeliten darüber stöhnen, dass die Ägypter sie wie Sklaven behandeln. Da habe ich meines Bundes gedacht
1660ExodusExo266und deshalb sag zu den Israeliten: Ich bin Jahwe. Ich führe euch aus dem Frondienst für die Ägypter heraus und rette euch aus der Sklaverei. Ich erlöse euch mit hoch erhobenem Arm und durch ein gewaltiges Strafgericht über sie.
1661ExodusExo267Ich nehme euch als mein Volk an und werde euer Gott sein. Und ihr sollt wissen, dass ich Jahwe bin, euer Gott, der euch aus dem Frondienst in Ägypten herausführt.
1662ExodusExo268Ich führe euch in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen habe. Ich übergebe es euch als Eigentum, ich, der Herr.
1663ExodusExo269So redete Mose zu den Israeliten. Sie aber hörten nicht auf Mose, weil sie vor harter Arbeit verzagten.
1664ExodusExo2610Da sprach der Herr zu Mose:
1665ExodusExo2611Geh, sag dem Pharao, dem König von Ägypten, er solle die Israeliten aus seinem Land fortziehen lassen.
1666ExodusExo2612Mose erwiderte dem Herrn: Wenn schon die Israeliten nicht auf mich hörten, wie sollte mich dann der Pharao anhören, zumal ich ungeschickt im Reden bin?
1667ExodusExo2613So redete der Herr mit Mose und mit Aaron. Er gab ihnen den Auftrag, zu den Israeliten und zum Pharao, dem König von Ägypten, zu gehen und die Israeliten aus Ägypten herauszuführen.
1668ExodusExo2614Das sind die Oberhäupter ihrer Großfamilien: Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi; das waren die Sippenverbände Rubens.
1669ExodusExo2615Die Söhne Simeons: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin; das waren die Sippenverbände Simeons.
1670ExodusExo2616Das sind die Namen der Söhne Levis nach ihrer Geschlechterfolge: Gerschon, Kehat und Merari. Die Lebenszeit Levis betrug hundertsiebenunddreißig Jahre.
1671ExodusExo2617Die Söhne Gerschons: Libni und Schimi, nach ihren Sippenverbänden.
1672ExodusExo2618Die Söhne Kehats: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël. Die Lebenszeit Kehats betrug hundertdreiunddreißig Jahre.
1673ExodusExo2619Die Söhne Meraris: Machli und Muschi; das waren die Sippenverbände der Leviten nach ihrer Geschlechterfolge.
1674ExodusExo2620Amram nahm seine Tante Jochebed zur Frau. Sie gebar ihm Aaron und Mose. Die Lebenszeit Amrams betrug hundertsiebenunddreißig Jahre.
1675ExodusExo2621Die Söhne Jizhars: Korach, Nefeg und Sichri.
1676ExodusExo2622Die Söhne Usiëls: Mischaël, Elizafan und Sitri.
1677ExodusExo2623Aaron nahm Elischeba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons, zur Frau. Sie gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
1678ExodusExo2624Die Söhne Korachs: Assir, Elkana und Abiasaf. Das waren die Sippenverbände der Korachiter.
1679ExodusExo2625Eleasar, der Sohn Aarons, nahm eine Tochter Putiëls zur Frau. Sie gebar ihm Pinhas. Das waren die Oberhäupter der levitischen Großfamilien nach ihren Sippenverbänden.
1680ExodusExo2626Das waren also Aaron und Mose, zu denen der Herr gesagt hatte: Führt die Israeliten aus Ägypten und übernehmt dabei die Leitung der Scharen!
1681ExodusExo2627Die beiden waren es, die mit dem Pharao, dem König von Ägypten, reden und die Israeliten aus Ägypten herausführen sollten, Mose und Aaron.
1682ExodusExo2628Damals, als der Herr mit Mose in Ägypten redete,
1683ExodusExo2629sagte er zu Mose: Ich bin Jahwe. Sag dem Pharao, dem König von Ägypten, alles, was ich dir auftrage.
1684ExodusExo2630Mose aber antwortete dem Herrn: Ich bin doch ungeschickt im Reden; wie soll der Pharao auf mich hören?
1685ExodusExo271Der Herr sprach zu Mose: Hiermit mache ich dich für den Pharao zum Gott; dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.
1686ExodusExo272Du sollst alles sagen, was ich dir auftrage; dein Bruder Aaron soll es dem Pharao sagen und der Pharao muss die Israeliten aus seinem Land fortziehen lassen.
1687ExodusExo273Ich aber will das Herz des Pharao verhärten und dann werde ich meine Zeichen und Wunder in Ägypten häufen.
1688ExodusExo274Der Pharao wird nicht auf euch hören. Deshalb werde ich meine Hand auf Ägypten legen und unter gewaltigem Strafgericht meine Scharen, mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führen.
1689ExodusExo275Erst wenn ich meine Hand gegen die Ägypter ausstrecke, werden sie erkennen, dass ich der Herr bin, und dann werde ich die Israeliten aus ihrer Mitte herausführen.
1690ExodusExo276Mose und Aaron taten, was ihnen der Herr aufgetragen hatte. So machten sie es.
1691ExodusExo277Mose war achtzig Jahre und Aaron dreiundachtzig Jahre alt, als sie mit dem Pharao verhandelten.
1692ExodusExo278Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
1693ExodusExo279Wenn der Pharao zu euch sagt: Tut doch ein Wunder zu eurer Beglaubigung!, dann sag zu Aaron: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor den Pharao hin! Er wird zu einer Schlange werden.
1694ExodusExo2710Als Mose und Aaron zum Pharao kamen, taten sie, was ihnen der Herr aufgetragen hatte: Aaron warf seinen Stab vor den Pharao und seine Diener hin und er wurde zu einer Schlange.
1695ExodusExo2711Da rief auch der Pharao Weise und Beschwörungspriester und sie, die Wahrsager der Ägypter, taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche:
1696ExodusExo2712Jeder warf seinen Stab hin und die Stäbe wurden zu Schlangen. Doch Aarons Stab verschlang die Stäbe der Wahrsager.
1697ExodusExo2713Das Herz des Pharao aber blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
1698ExodusExo2714Der Herr sprach zu Mose: Das Herz des Pharao ist ungerührt und er ist nicht bereit, das Volk ziehen zu lassen.
1699ExodusExo2715Geh morgen früh zum Pharao, wenn er an den Fluss hinuntergeht, und tritt am Nilufer vor ihn hin! Den Stab, der sich in eine Schlange verwandelt hat, nimm mit!
1700ExodusExo2716Sag zum Pharao: Jahwe, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und lässt dir sagen: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich in der Wüste verehren können. Bis jetzt hast du nicht hören wollen.
1701ExodusExo2717So spricht Jahwe: Daran sollst du erkennen, dass ich Jahwe bin: Mit dem Stab in meiner Hand schlage ich auf das Wasser im Nil und es wird sich in Blut verwandeln.
1702ExodusExo2718Die Fische im Nil werden sterben und der Nil wird stinken, sodass sich die Ägypter davor ekeln, Nilwasser zu trinken.
1703ExodusExo2719Dann sprach der Herr zu Mose: Sag Aaron: Nimm deinen Stab und streck deine Hand über die Gewässer Ägyptens aus, über ihre Flüsse und Nilarme, über ihre Sümpfe und alle Wasserstellen; sie sollen zu Blut werden. Blut soll es geben in ganz Ägypten, in den Gefäßen aus Holz und Stein.
1704ExodusExo2720Mose und Aaron taten, was ihnen der Herr aufgetragen hatte. Er erhob den Stab und schlug vor den Augen des Pharao und seiner Höflinge auf das Wasser im Nil. Da verwandelte sich alles Nilwasser in Blut.
1705ExodusExo2721Die Fische im Nil starben und der Nil stank, sodass die Ägypter kein Nilwasser mehr trinken konnten. Das Blut gab es in ganz Ägypten.
1706ExodusExo2722Doch die Wahrsager der Ägypter taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche. Das Herz des Pharao blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
1707ExodusExo2723Der Pharao kehrte nach Hause zurück und nahm die Sache nicht ernst.
1708ExodusExo2724Alle Ägypter gruben in der Umgebung des Nil nach Trinkwasser, denn das Nilwasser konnten sie nicht trinken.
1709ExodusExo2725So vergingen sieben Tage, nachdem der Herr den Nil geschlagen hatte.
1710ExodusExo2726Dann sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao und sag ihm: So spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1711ExodusExo2727Weigerst du dich, sie ziehen zu lassen, so bringe ich eine Froschplage über dein ganzes Land.
1712ExodusExo2728Der Nil wird von Fröschen wimmeln; sie werden heraufkommen und in dein Haus eindringen, in dein Schlafgemach, auf dein Bett werden sie kommen, in die Häuser deiner Diener und deines Volkes, in deine Backöfen und Backschüsseln.
1713ExodusExo2729Über dich, dein Volk und alle deine Diener werden die Frösche kommen.
1714ExodusExo281Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron: Streck deine Hand mit dem Stab aus über die Flüsse, über die Nilarme und die Sümpfe und lass die Frösche über Ägypten kommen!
1715ExodusExo282Aaron streckte seine Hand über die Gewässer Ägyptens aus. Da stiegen die Frösche herauf und bedeckten ganz Ägypten.
1716ExodusExo283Doch die Wahrsager taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche und ließen die Frösche über Ägypten kommen.
1717ExodusExo284Der Pharao rief Mose und Aaron zu sich und sagte: Betet zu Jahwe, er möge mich und mein Volk von den Fröschen befreien. Dann will ich das Volk ziehen lassen und sie können Jahwe Schlachtopfer darbringen.
1718ExodusExo285Da sagte Mose zum Pharao: Verfüg über mich! Wann soll ich für dich, deine Diener und dein Volk um Beseitigung der Frösche von dir und aus deinen Häusern beten? Nur im Nil sollen sie erhalten bleiben.
1719ExodusExo286Er sagte: Morgen. Mose antwortete: Wie du willst; du sollst erkennen, dass keiner Jahwe, unserem Gott, gleichkommt.
1720ExodusExo287Die Frösche werden von dir und deinen Häusern, von deinen Dienern und deinem Volk weichen; nur im Nil werden sie bleiben.
1721ExodusExo288Als Mose und Aaron vom Pharao weggegangen waren, schrie Mose zum Herrn um Befreiung von der Froschplage, die er über den Pharao gebracht hatte.
1722ExodusExo289Der Herr erfüllte Mose die Bitte und die Frösche in den Häusern, in den Höfen und auf den Feldern starben.
1723ExodusExo2810Man sammelte sie zu riesigen Haufen und das ganze Land stank davon.
1724ExodusExo2811Als der Pharao sah, dass die Not vorbei war, verschloss er sein Herz wieder und hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
1725ExodusExo2812Darauf sprach der Herr zu Mose: Sag zu Aaron: Streck deinen Stab aus und schlag damit auf die Erde in den Staub! In ganz Ägypten sollen daraus Stechmücken werden.
1726ExodusExo2813Sie taten es. Aaron streckte die Hand aus und schlug mit seinem Stab auf die Erde in den Staub. Da wurden Stechmücken daraus, die sich auf Mensch und Vieh setzten. In ganz Ägypten wurden aus dem Staub auf der Erde Stechmücken.
1727ExodusExo2814Die Wahrsager versuchten mit Hilfe ihrer Zauberkunst ebenfalls Stechmücken hervorzubringen, konnten es aber nicht. Die Stechmücken saßen auf Mensch und Vieh.
1728ExodusExo2815Da sagten die Wahrsager zum Pharao: Das ist der Finger Gottes. Doch das Herz des Pharao blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
1729ExodusExo2816Darauf sprach der Herr zu Mose: Steh früh auf, tritt vor den Pharao, wenn er an den Fluss hinuntergeht, und sag zu ihm: So spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1730ExodusExo2817Denn wenn du mein Volk nicht ziehen lässt, lasse ich Ungeziefer auf dich los, auf deine Diener, dein Volk und deine Häuser. Die Häuser in Ägypten werden voll Ungeziefer sein; es wird sogar den Boden, auf dem sie stehen, bedecken.
1731ExodusExo2818Das Land Goschen aber, in dem mein Volk lebt, will ich an jenem Tag auszeichnen: Dort wird es kein Ungeziefer geben. Daran wirst du erkennen, dass ich, Jahwe, Herr mitten im Land bin.
1732ExodusExo2819Ich mache einen Unterschied zwischen meinem und deinem Volk. Morgen wird das Zeichen geschehen.
1733ExodusExo2820Und so tat es der Herr. Ungeziefer kam in Massen über das Haus des Pharao, über das Haus seiner Diener und über ganz Ägypten. Das Land erlitt durch das Ungeziefer schweren Schaden.
1734ExodusExo2821Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte: Geht, bringt eurem Gott hier im Land Schlachtopfer dar!
1735ExodusExo2822Doch Mose erwiderte: Das können wir nicht. Denn wir müssen dem Herrn, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, die bei den Ägyptern Anstoß erregen. Wenn wir vor ihren Augen Schlachtopfer darbringen, die bei ihnen Anstoß erregen, werden sie uns dann nicht steinigen?
1736ExodusExo2823Wir wollen drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, wie er es uns gesagt hat.
1737ExodusExo2824Der Pharao antwortete: Ich lasse euch ziehen. Bringt also Jahwe, eurem Gott, in der Wüste Schlachtopfer dar! Aber zu weit dürft ihr euch nicht entfernen. Betet auch für mich!
1738ExodusExo2825Darauf sagte Mose: Gut, ich gehe von dir fort und bete zu Jahwe. Dann wird morgen das Ungeziefer vom Pharao, von seinen Dienern und seinem Volk ablassen. Nur darf der Pharao nicht wieder wortbrüchig werden und das Volk daran hindern, wegzuziehen und Jahwe zu opfern.
1739ExodusExo2826Mose verließ den Pharao und betete zum Herrn.
1740ExodusExo2827Der Herr erfüllte Mose die Bitte und befreite den Pharao, seine Diener und sein Volk von dem Ungeziefer; nichts blieb übrig.
1741ExodusExo2828Der Pharao aber verschloss sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.
1742ExodusExo291Wieder sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao und sag zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1743ExodusExo292Wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie immer noch festhältst,
1744ExodusExo293wird die Hand Jahwes dein Vieh auf dem Feld, die Pferde und Esel, die Kamele und Rinder, die Schafe und Ziegen, überfallen und über sie eine sehr schwere Seuche bringen.
1745ExodusExo294Aber Jahwe wird einen Unterschied zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Ägypter machen; nichts von dem, was den Israeliten gehört, wird eingehen.
1746ExodusExo295Auch den Zeitpunkt hat Jahwe schon festgesetzt: Morgen wird Jahwe das im Lande tun.
1747ExodusExo296Am folgenden Tag tat es der Herr. Alles Vieh der Ägypter ging ein, vom Vieh der Israeliten aber ging kein einziges Stück ein.
1748ExodusExo297Der Pharao erkundigte sich, und wirklich: Vom Vieh Israels war kein einziges Stück eingegangen. Doch der Pharao verschloss sein Herz und ließ das Volk nicht ziehen.
1749ExodusExo298Da sprach der Herr zu Mose und Aaron: Holt euch eine Hand voll Ofenruß und Mose soll ihn vor den Augen des Pharao in die Höhe werfen.
1750ExodusExo299Er wird als Staub auf ganz Ägypten niedergehen und an Mensch und Vieh Geschwüre mit aufplatzenden Blasen hervorrufen, in ganz Ägypten.
1751ExodusExo2910Sie holten den Ofenruß, traten vor den Pharao und Mose warf ihn in die Höhe. Da bildeten sich an Mensch und Vieh Geschwüre mit aufplatzenden Blasen.
1752ExodusExo2911Die Wahrsager konnten wegen der Geschwüre Mose nicht gegenübertreten, sie waren wie alle Ägypter von Geschwüren befallen.
1753ExodusExo2912Aber der Herr verhärtete das Herz des Pharao, sodass er nicht auf sie hörte. So hatte es der Herr dem Mose vorausgesagt.
1754ExodusExo2913Darauf sprach der Herr zu Mose: Steh früh am Morgen auf, tritt vor den Pharao hin und sag zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1755ExodusExo2914Denn diesmal will ich alle meine Plagen loslassen auf dich, deine Diener und dein Volk. Daran wirst du erkennen, dass mir keiner im ganzen Land gleichkommt.
1756ExodusExo2915Denn schon jetzt hätte ich meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen können und du wärst vom Erdboden verschwunden.
1757ExodusExo2916Ich habe dich aber am Leben gelassen, um meine Macht zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Erde bekannt zu machen.
1758ExodusExo2917Wenn du dich weiterhin als den großen Herrn über mein Volk aufspielst und sie nicht ziehen lässt,
1759ExodusExo2918dann lasse ich morgen um diese Zeit ein sehr schweres Hagelwetter niedergehen, wie es in Ägypten seit seiner Gründung bis auf den heutigen Tag noch keines gegeben hat.
1760ExodusExo2919Und nun schick Leute aus, bring dein Vieh in Sicherheit und alles, was dir auf dem Feld gehört. Auf alle Menschen und auf das Vieh, das auf dem Feld bleibt und nicht unter Dach gebracht wird, geht der Hagel nieder und erschlägt sie.
1761ExodusExo2920Wer sich von den Dienern des Pharao vor der Drohung des Herrn fürchtete, ließ seine Knechte und sein Vieh unter Dach bringen.
1762ExodusExo2921Wer aber das Wort des Herrn nicht ernst nahm, ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Feld.
1763ExodusExo2922Und der Herr sprach zu Mose: Streck deine Hand zum Himmel empor! Dann wird Hagel auf ganz Ägypten niedergehen, auf Mensch und Vieh und auf alle Feldpflanzen in Ägypten.
1764ExodusExo2923Mose streckte seinen Stab zum Himmel empor und der Herr ließ es donnern und hageln. Blitze fuhren auf die Erde herab und der Herr ließ Hagel über Ägypten niedergehen.
1765ExodusExo2924Schwerer Hagel prasselte herab und in den sehr schweren Hagel hinein zuckten Blitze. Ähnliches hatte es im ganzen Land der Ägypter noch nicht gegeben, seit sie ein Volk geworden waren.
1766ExodusExo2925Der Hagel erschlug in ganz Ägypten alles, was auf dem Feld war. Menschen, Vieh und alle Feldpflanzen erschlug der Hagel und alle Feldbäume zerbrach er.
1767ExodusExo2926Nur in Goschen, wo sich die Israeliten aufhielten, hagelte es nicht.
1768ExodusExo2927Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: Diesmal bekenne ich mich schuldig. Jahwe ist im Recht; ich aber und mein Volk, wir sind im Unrecht.
1769ExodusExo2928Betet zu Jahwe! Die Donnerstimme Gottes und der Hagel, das ist zu viel. Ich will euch jetzt ziehen lassen; ihr müsst nicht länger bleiben.
1770ExodusExo2929Mose antwortete ihm: Sobald ich außerhalb der Stadt bin, werde ich meine Hände vor Jahwe ausbreiten; der Donner wird aufhören und es wird kein Hagel mehr fallen. So wirst du erkennen, dass das Land Jahwe gehört.
1771ExodusExo2930Du und Deine Diener aber, das weiß ich, ihr fürchtet euch noch immer nicht vor dem Gott Jahwe.
1772ExodusExo2931Der Flachs und die Gerste waren zerschlagen; denn die Gerste hatte gerade Ähren angesetzt und der Flachs stand in Blüte.
1773ExodusExo2932Der Weizen und der Spelt wurden nicht zerschlagen, denn sie kommen später heraus.
1774ExodusExo2933Mose verließ den Pharao, ging vor die Stadt hinaus und breitete seine Hände vor dem Herrn aus. Da hörte der Donner auf und kein Hagel und kein Regen fiel mehr auf die Erde.
1775ExodusExo2934Doch als der Pharao sah, dass Regen, Hagel und Donner aufgehört hatten, blieb er bei seiner Sünde; er und seine Diener verschlossen wieder ihr Herz.
1776ExodusExo2935Das Herz des Pharao blieb hart und er ließ die Israeliten nicht ziehen. So hatte es der Herr durch Mose vorausgesagt.
1777ExodusExo2101Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Pharao! Ich habe sein Herz und das Herz seiner Diener verschlossen, damit ich diese Zeichen unter ihnen vollbringen konnte
1778ExodusExo2102und damit du deinem Sohn und deinem Enkel erzählen kannst, was ich den Ägyptern angetan und welche Zeichen ich unter ihnen vollbracht habe. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
1779ExodusExo2103Mose und Aaron gingen zum Pharao und sagten: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Wie lange willst du dich noch weigern, dich mir zu unterwerfen? Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1780ExodusExo2104Wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, so schicke ich morgen Heuschrecken über dein Land.
1781ExodusExo2105Sie werden die Oberfläche der Erde bedecken, sodass man den Erdboden nicht mehr sehen kann. Sie werden auch noch das verzehren, was der Hagel verschont hat, und alle Bäume kahl fressen, die auf euren Feldern wachsen.
1782ExodusExo2106Deine Häuser, die Häuser aller deiner Diener und die aller Ägypter werden voll davon sein. So etwas haben deine Väter und Vorväter bis heute nicht gesehen, seitdem sie in diesem Land leben. Dann wandte sich Mose um und verließ den Pharao.
1783ExodusExo2107Die Diener sagten zum Pharao: Wie lange soll uns dieser Mann noch Unglück bringen? Lass die Leute ziehen, damit sie Jahwe, ihren Gott, verehren können. Merkst du denn noch immer nicht, dass Ägypten zugrunde geht?
1784ExodusExo2108Da holte man Mose und Aaron zum Pharao zurück und er sagte zu ihnen: Geht, verehrt Jahwe, euren Gott! Wer von euch will denn mitgehen?
1785ExodusExo2109Mose antwortete: Wir gehen mit Jung und Alt, mit unseren Söhnen und Töchtern; auch die Schafe, Ziegen und Rinder nehmen wir mit. Denn wir feiern ein Jahwefest.
1786ExodusExo21010Da sagte er zu ihnen: Dann sei Jahwe ebenso wenig mit euch, wie ich euch und eure Kinder ziehen lasse. Seht, ihr habt Böses im Sinn.
1787ExodusExo21011Nein, nur ihr Männer dürft gehen und Jahwe verehren; denn das habt ihr verlangt. Und man jagte sie vom Pharao weg.
1788ExodusExo21012Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über Ägypten aus! Dann werden Heuschrecken kommen und über Ägypten herfallen. Sie werden den ganzen Pflanzenwuchs des Landes auffressen, alles, was der Hagel verschont hat.
1789ExodusExo21013Da streckte Mose seinen Stab über Ägypten aus und der Herr schickte den Ostwind in das Land, einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang. Als es Morgen wurde, hatte der Ostwind die Heuschrecken ins Land gebracht.
1790ExodusExo21014Sie fielen über ganz Ägypten her und ließen sich in Schwärmen auf dem Gebiet von Ägypten nieder. Niemals vorher gab es so viele Heuschrecken wie damals, auch wird es nie wieder so viele geben.
1791ExodusExo21015Sie bedeckten die Oberfläche des ganzen Landes und das Land war schwarz von ihnen. Sie fraßen allen Pflanzenwuchs des Landes und alle Baumfrüchte auf, die der Hagel verschont hatte, und an den Bäumen und Feldpflanzen in ganz Ägypten blieb nichts Grünes.
1792ExodusExo21016Da ließ der Pharao Mose und Aaron eiligst rufen und sagte zu ihnen: Ich habe gegen Jahwe, euren Gott, gesündigt und auch gegen euch.
1793ExodusExo21017Nur noch diesmal nehmt meine Sünde von mir und betet zu Jahwe, eurem Gott, er möge mich wenigstens noch von dieser tödlichen Gefahr befreien.
1794ExodusExo21018Mose verließ den Pharao wieder und betete zum Herrn.
1795ExodusExo21019Der Herr ließ den Wind in einen sehr starken Westwind umschlagen, der die Heuschrecken forttrug und ins Schilfmeer warf. Im ganzen Gebiet von Ägypten blieb keine einzige Heuschrecke mehr übrig.
1796ExodusExo21020Der Herr aber verhärtete das Herz des Pharao, sodass er die Israeliten nicht ziehen ließ.
1797ExodusExo21021Da sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand zum Himmel aus; dann wird eine Finsternis über Ägypten kommen und es wird stockdunkel werden.
1798ExodusExo21022Mose streckte seine Hand zum Himmel aus und schon breitete sich tiefe Finsternis über ganz Ägypten aus, drei Tage lang.
1799ExodusExo21023Man konnte einander nicht sehen und sich nicht von der Stelle rühren, drei Tage lang. Wo aber die Israeliten wohnten, blieb es hell.
1800ExodusExo21024Da ließ der Pharao Mose rufen und sagte: Geht und verehrt Jahwe! Nur eure Schafe, Ziegen und Rinder sollen bleiben. Eure Kinder dürfen mitziehen.
1801ExodusExo21025Mose erwiderte: Selbst wenn du uns Schlacht- und Brandopfer mitgäbest, damit wir sie Jahwe, unserem Gott, darbringen,
1802ExodusExo21026müssten unsere Herden doch mitgehen, keine Klaue darf zurückbleiben. Denn aus unseren Herden nehmen wir das Opfer, mit dem wir Jahwe, unseren Gott, verehren; aber mit welchem Opfertier wir Jahwe verehren sollen, wissen wir nicht, ehe wir dort angekommen sind.
1803ExodusExo21027Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, sodass er sie nicht ziehen lassen wollte.
1804ExodusExo21028Der Pharao sagte zu Mose: Weg von mir! Hüte dich, mir jemals wieder unter die Augen zu treten. Denn an dem Tag, an dem du mir unter die Augen trittst, musst du sterben.
1805ExodusExo21029Da sagte Mose: Gut, dein Wort soll gelten. Ich werde dir nie mehr unter die Augen treten.
1806ExodusExo2111Da sprach der Herr zu Mose: Noch eine Plage schicke ich dem Pharao und seinem Land. Danach wird er euch von hier wegziehen lassen. Und wenn er euch endlich ziehen lässt, wird er euch sogar fortjagen.
1807ExodusExo2112Lass unter dem Volk ausrufen, jeder Mann und jede Frau soll sich von dem Nachbarn Geräte aus Silber und Gold erbitten.
1808ExodusExo2113Der Herr ließ das Volk bei den Ägyptern Gunst finden. Auch Mose genoss in Ägypten bei den Dienern des Pharao und beim Volk hohes Ansehen.
1809ExodusExo2114Mose sagte: So spricht Jahwe: Um Mitternacht will ich mitten durch Ägypten gehen.
1810ExodusExo2115Dann wird jeder Erstgeborene in Ägypten sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd an der Handmühle und bis zu den Erstlingen unter dem Vieh.
1811ExodusExo2116Geschrei wird sich in ganz Ägypten erheben, so groß, wie es keines je gegeben hat oder geben wird.
1812ExodusExo2117Doch gegen keinen der Israeliten wird auch nur ein Hund die Zähne fletschen, weder gegen Mensch noch Vieh; denn ihr sollt wissen, dass Jahwe zwischen Ägypten und Israel einen Unterschied macht.
1813ExodusExo2118Dann werden alle deine Diener hier zu mir herabsteigen, sich vor mir niederwerfen und sagen: Zieht doch fort, du und das ganze Volk, das du anführst. Danach werde ich fortziehen. Er verließ den Pharao, rot vor Zorn.
1814ExodusExo2119Der Herr sprach zu Mose: Der Pharao hört nicht auf euch; denn ich will viele Wunder in Ägypten vollbringen.
1815ExodusExo21110Mose und Aaron vollbrachten alle diese Wunder vor den Augen des Pharao, aber der Herr verhärtete das Herz des Pharao, sodass er die Israeliten nicht aus seinem Land fortziehen ließ.
1816ExodusExo2121Der Herr sprach zu Mose und Aaron in Ägypten:
1817ExodusExo2122Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der erste unter den Monaten des Jahres gelten.
1818ExodusExo2123Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus.
1819ExodusExo2124Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes müsst ihr berücksichtigen, wie viel der Einzelne essen kann.
1820ExodusExo2125Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen.
1821ExodusExo2126Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die Lämmer schlachten.
1822ExodusExo2127Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man das Lamm essen will.
1823ExodusExo2128Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen.
1824ExodusExo2129Nichts davon dürft ihr roh oder in Wasser gekocht essen, sondern es muss über dem Feuer gebraten sein. Kopf und Beine dürfen noch nicht vom Rumpf getrennt sein.
1825ExodusExo21210Ihr dürft nichts bis zum Morgen übrig lassen. Wenn aber am Morgen noch etwas übrig ist, dann verbrennt es im Feuer!
1826ExodusExo21211So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn.
1827ExodusExo21212In dieser Nacht gehe ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der Herr.
1828ExodusExo21213Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Ägypten dreinschlage.
1829ExodusExo21214Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur Ehre des Herrn! Für die kommenden Generationen macht euch diese Feier zur festen Regel!
1830ExodusExo21215Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Gleich am ersten Tag schafft den Sauerteig aus euren Häusern! Denn jeder, der zwischen dem ersten und dem siebten Tag Gesäuertes isst, soll aus Israel ausgemerzt werden.
1831ExodusExo21216Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, dürft ihr zubereiten.
1832ExodusExo21217Begeht das Fest der ungesäuerten Brote! Denn gerade an diesem Tag habe ich eure Scharen aus Ägypten herausgeführt. Begeht diesen Tag in allen kommenden Generationen; das sei für euch eine feste Regel.
1833ExodusExo21218Im ersten Monat, vom Abend des vierzehnten Tags bis zum Abend des einundzwanzigsten Tags, esst ungesäuerte Brote!
1834ExodusExo21219Sieben Tage lang darf sich in euren Häusern kein Sauerteig befinden; denn jeder, der Gesäuertes isst, sei er fremd oder einheimisch, soll aus der Gemeinde Israel ausgemerzt werden.
1835ExodusExo21220Esst also nichts Gesäuertes! Überall, wo ihr wohnt, sollt ihr ungesäuerte Brote essen.
1836ExodusExo21221Da rief Mose alle Ältesten Israels zusammen und sagte zu ihnen: Holt Schafe oder Ziegen für eure Sippenverbände herbei und schlachtet das Paschalamm!
1837ExodusExo21222Dann nehmt einen Ysopzweig, taucht ihn in die Schüssel mit Blut und streicht etwas von dem Blut in der Schüssel auf den Türsturz und auf die beiden Türpfosten! Bis zum Morgen darf niemand von euch das Haus verlassen.
1838ExodusExo21223Der Herr geht umher, um die Ägypter mit Unheil zu schlagen. Wenn er das Blut am Türsturz und an den beiden Türpfosten sieht, wird er an der Tür vorübergehen und dem Vernichter nicht erlauben, in eure Häuser einzudringen und euch zu schlagen.
1839ExodusExo21224Haltet euch an diese Anordnung! Sie gelte dir und deinen Nachkommen als feste Regel.
1840ExodusExo21225Wenn ihr in das Land kommt, das euch der Herr gibt, wie er gesagt hat, so begeht diese Feier!
1841ExodusExo21226Und wenn euch eure Söhne fragen: Was bedeutet diese Feier?,
1842ExodusExo21227dann sagt: Es ist das Pascha-Opfer zur Ehre des Herrn, der in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüberging, als er die Ägypter mit Unheil schlug, unsere Häuser aber verschonte. Das Volk verneigte sich und warf sich nieder.
1843ExodusExo21228Dann gingen die Israeliten und taten, was der Herr Mose und Aaron befohlen hatte. So machten sie es.
1844ExodusExo21229Es war Mitternacht, als der Herr alle Erstgeborenen in Ägypten erschlug, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, und jede Erstgeburt beim Vieh.
1845ExodusExo21230Da standen der Pharao, alle seine Diener und alle Ägypter noch in der Nacht auf und großes Wehgeschrei erhob sich bei den Ägyptern; denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war.
1846ExodusExo21231Der Pharao ließ Mose und Aaron noch in der Nacht rufen und sagte: Auf, verlasst mein Volk, ihr beide und die Israeliten! Geht und verehrt Jahwe, wie ihr gesagt habt.
1847ExodusExo21232Auch eure Schafe, Ziegen und Rinder nehmt mit, wie ihr gesagt habt. Geht und betet auch für mich!
1848ExodusExo21233Die Ägypter drängten das Volk, eiligst das Land zu verlassen, denn sie sagten: Sonst kommen wir noch alle um.
1849ExodusExo21234Das Volk nahm den Brotteig ungesäuert mit; sie wickelten ihre Backschüsseln in Kleider ein und luden sie sich auf die Schultern.
1850ExodusExo21235Die Israeliten taten, was Mose gesagt hatte. Sie erbaten von den Ägyptern Geräte aus Silber und Gold und auch Gewänder.
1851ExodusExo21236Der Herr ließ das Volk bei den Ägyptern Gunst finden, sodass sie auf ihre Bitte eingingen. Auf diese Weise plünderten sie die Ägypter aus.
1852ExodusExo21237Die Israeliten brachen von Ramses nach Sukkot auf. Es waren an die sechshunderttausend Mann zu Fuß, nicht gerechnet die Kinder.
1853ExodusExo21238Auch ein großer Haufen anderer Leute zog mit, dazu Schafe, Ziegen und Rinder, eine sehr große Menge Vieh.
1854ExodusExo21239Aus dem Teig, den sie aus Ägypten mitgebracht hatten, backten sie ungesäuerte Brotfladen; denn der Teig war nicht durchsäuert, weil sie aus Ägypten verjagt worden waren und nicht einmal Zeit hatten, für Reiseverpflegung zu sorgen.
1855ExodusExo21240Der Aufenthalt der Israeliten in Ägypten dauerte vierhundertdreißig Jahre.
1856ExodusExo21241Nach Ablauf der vierhundertdreißig Jahre, genau an jenem Tag, zogen alle Scharen des Herrn aus Ägypten fort.
1857ExodusExo21242Eine Nacht des Wachens war es für den Herrn, als er sie aus Ägypten herausführte. Als eine Nacht des Wachens zur Ehre des Herrn gilt sie den Israeliten in allen Generationen.
1858ExodusExo21243Der Herr sprach zu Mose und Aaron: Folgende Regel gilt für das Pascha: Kein Fremder darf davon essen;
1859ExodusExo21244aber jeder Sklave, den du für Geld gekauft hast, darf davon essen, sobald du ihn beschnitten hast.
1860ExodusExo21245Halbbürger und Lohnarbeiter dürfen nicht davon essen.
1861ExodusExo21246In einem Haus muss man es essen. Trag nichts vom Fleisch aus dem Haus! Und ihr sollt keinen Knochen des Paschalammes zerbrechen.
1862ExodusExo21247Die ganze Gemeinde Israel soll es so halten.
1863ExodusExo21248Lebt bei dir jemand als Fremder, der das Pascha zur Ehre des Herrn feiern will, so muss er alle männlichen Angehörigen beschneiden lassen; dann darf er sich am Pascha beteiligen. Er gilt dann wie ein Einheimischer. Doch kein Unbeschnittener darf davon essen.
1864ExodusExo21249Für Einheimische und für Fremde, die dauernd bei euch leben, gilt das gleiche Gesetz.
1865ExodusExo21250Alle Israeliten taten, was der Herr Mose und Aaron aufgetragen hatte. So machten sie es.
1866ExodusExo21251Genau an jenem Tag führte der Herr die Israeliten aus Ägypten heraus, an der Spitze ihrer Scharen.
1867ExodusExo2131Der Herr sprach zu Mose:
1868ExodusExo2132Erkläre alle Erstgeburt als mir geheiligt! Alles, was bei den Israeliten den Mutterschoß durchbricht, bei Mensch und Vieh, gehört mir.
1869ExodusExo2133Mose sagte zum Volk: Denkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten, dem Sklavenhaus, fortgezogen seid; denn mit starker Hand hat euch der Herr von dort herausgeführt. Nichts Gesäuertes soll man essen.
1870ExodusExo2134Heute im Monat Abib seid ihr weggezogen.
1871ExodusExo2135Wenn dich der Herr in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter geführt hat - er hat deinen Vätern mit einem Eid zugesichert, dir das Land zu geben, wo Milch und Honig fließen -, begeh die Feier in diesem Monat!
1872ExodusExo2136Sieben Tage sollst du ungesäuerte Brote essen, am siebten Tag ist ein Fest zur Ehre des Herrn.
1873ExodusExo2137Ungesäuerte Brote soll man sieben Tage lang essen. Nichts Gesäuertes soll man bei dir sehen und kein Sauerteig soll in deinem ganzen Gebiet zu finden sein.
1874ExodusExo2138An diesem Tag erzähl deinem Sohn: Das geschieht für das, was der Herr an mir getan hat, als ich aus Ägypten auszog.
1875ExodusExo2139Es sei dir ein Zeichen an der Hand und ein Erinnerungsmal an der Stirn, damit das Gesetz des Herrn in deinem Mund sei. Denn mit starker Hand hat dich der Herr aus Ägypten herausgeführt.
1876ExodusExo21310Halte dich an diese Regel, Jahr für Jahr, zur festgesetzten Zeit!
1877ExodusExo21311Der Herr wird dich in das Land der Kanaaniter bringen und wird es dir geben, wie er dir und deinen Vätern mit einem Eid zugesichert hat.
1878ExodusExo21312Dann musst du alles, was den Mutterschoß durchbricht, vor den Herrn bringen; alle männlichen Erstlinge, die dein Vieh wirft, gehören dem Herrn.
1879ExodusExo21313Jeden Erstling vom Esel aber löse durch ein Schaf aus! Willst du ihn nicht auslösen, dann brich ihm das Genick! Jeden Erstgeborenen deiner Söhne musst du auslösen.
1880ExodusExo21314Wenn dich morgen dein Sohn fragt: Was bedeutet das?, dann sag ihm: Mit starker Hand hat uns der Herr aus Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt.
1881ExodusExo21315Als der Pharao hart blieb und uns nicht ziehen ließ, erschlug der Herr alle Erstgeborenen in Ägypten, bei Mensch und Vieh. Darum opfere ich dem Herrn alle männlichen Tiere, die den Mutterschoß durchbrechen; alle Erstgeborenen meiner Söhne aber löse ich aus.
1882ExodusExo21316Das sei dir ein Zeichen an deiner Hand und ein Schmuck auf deiner Stirn; denn mit starker Hand hat uns der Herr aus Ägypten herausgeführt.
1883ExodusExo21317Als der Pharao das Volk ziehen ließ, führte sie Gott nicht den Weg ins Philisterland, obwohl er der kürzere war. Denn Gott sagte: Die Leute könnten es sonst, wenn sie Krieg erleben, bereuen und nach Ägypten zurückkehren wollen.
1884ExodusExo21318So ließ sie Gott einen Umweg machen, der durch die Wüste zum Schilfmeer führte. Geordnet zogen die Israeliten aus Ägypten hinauf.
1885ExodusExo21319Mose nahm die Gebeine Josefs mit; denn dieser hatte die Söhne Israels beschworen: Wenn Gott sich euer annimmt, dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf!
1886ExodusExo21320Sie brachen von Sukkot auf und schlugen ihr Lager in Etam am Rand der Wüste auf.
1887ExodusExo21321Der Herr zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie Tag und Nacht unterwegs sein.
1888ExodusExo21322Die Wolkensäule wich bei Tag nicht von der Spitze des Volkes und die Feuersäule nicht bei Nacht.
1889ExodusExo2141Der Herr sprach zu Mose:
1890ExodusExo2142Sag den Israeliten, sie sollen umkehren und vor Pi-Hahirot zwischen Migdol und dem Meer ihr Lager aufschlagen. Gegenüber von Baal-Zefon sollt ihr am Meer das Lager aufschlagen.
1891ExodusExo2143Dann denkt der Pharao: Die Israeliten haben sich im Land verlaufen, die Wüste hat sie eingeschlossen.
1892ExodusExo2144Ich will das Herz des Pharao verhärten, sodass er ihnen nachjagt; dann will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht meine Herrlichkeit erweisen und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin. Und so taten sie es.
1893ExodusExo2145Als man dem König von Ägypten meldete, das Volk sei geflohen, änderten der Pharao und seine Diener ihre Meinung über das Volk und sagten: Wie konnten wir nur Israel aus unserem Dienst entlassen!
1894ExodusExo2146Er ließ seinen Streitwagen anspannen und nahm seine Leute mit.
1895ExodusExo2147Sechshundert auserlesene Streitwagen nahm er mit und alle anderen Streitwagen der Ägypter und drei Mann auf jedem Wagen.
1896ExodusExo2148Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, sodass er den Israeliten nachjagte, während sie voll Zuversicht weiterzogen.
1897ExodusExo2149Die Ägypter jagten mit allen Pferden und Streitwagen des Pharao, mit seiner Reiterei und seiner Streitmacht hinter ihnen her und holten sie ein, als sie gerade am Meer lagerten. Es war bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon.
1898ExodusExo21410Als der Pharao sich näherte, blickten die Israeliten auf und sahen plötzlich die Ägypter von hinten anrücken. Da erschraken die Israeliten sehr und schrien zum Herrn.
1899ExodusExo21411Zu Mose sagten sie: Gab es denn keine Gräber in Ägypten, dass du uns zum Sterben in die Wüste holst? Was hast du uns da angetan? Warum hast du uns aus Ägypten herausgeführt?
1900ExodusExo21412Haben wir dir in Ägypten nicht gleich gesagt: Lass uns in Ruhe! Wir wollen Sklaven der Ägypter bleiben; denn es ist für uns immer noch besser, Sklaven der Ägypter zu sein, als in der Wüste zu sterben.
1901ExodusExo21413Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet. Wie ihr die Ägypter heute seht, so seht ihr sie niemals wieder.
1902ExodusExo21414Der Herr kämpft für euch, ihr aber könnt ruhig abwarten.
1903ExodusExo21415Der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen.
1904ExodusExo21416Und du heb deinen Stab hoch, streck deine Hand über das Meer und spalte es, damit die Israeliten auf trockenem Boden in das Meer hineinziehen können.
1905ExodusExo21417Ich aber will das Herz der Ägypter verhärten, damit sie hinter ihnen hineinziehen. So will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweisen.
1906ExodusExo21418Die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweise.
1907ExodusExo21419Der Engel Gottes, der den Zug der Israeliten anführte, erhob sich und ging an das Ende des Zuges und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat an das Ende.
1908ExodusExo21420Sie kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager der Israeliten. Die Wolke war da und Finsternis und Blitze erhellten die Nacht. So kamen sie die ganze Nacht einander nicht näher.
1909ExodusExo21421Mose streckte seine Hand über das Meer aus und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen starken Ostwind fort. Er ließ das Meer austrocknen und das Wasser spaltete sich.
1910ExodusExo21422Die Israeliten zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.
1911ExodusExo21423Die Ägypter setzten ihnen nach; alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter zogen hinter ihnen ins Meer hinein.
1912ExodusExo21424Um die Zeit der Morgenwache blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter und brachte es in Verwirrung.
1913ExodusExo21425Er hemmte die Räder an ihren Wagen und ließ sie nur schwer vorankommen. Da sagte der Ägypter: Ich muss vor Israel fliehen; denn Jahwe kämpft auf ihrer Seite gegen Ägypten.
1914ExodusExo21426Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über das Meer, damit das Wasser zurückflutet und den Ägypter, seine Wagen und Reiter, zudeckt.
1915ExodusExo21427Mose streckte seine Hand über das Meer und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurück, während die Ägypter auf der Flucht ihm entgegenliefen. So trieb der Herr die Ägypter mitten ins Meer.
1916ExodusExo21428Das Wasser kehrte zurück und bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die den Israeliten ins Meer nachgezogen war. Nicht ein Einziger von ihnen blieb übrig.
1917ExodusExo21429Die Israeliten aber waren auf trockenem Boden mitten durch das Meer gezogen, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.
1918ExodusExo21430So rettete der Herr an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter. Israel sah die Ägypter tot am Strand liegen.
1919ExodusExo21431Als Israel sah, dass der Herr mit mächtiger Hand an den Ägyptern gehandelt hatte, fürchtete das Volk den Herrn. Sie glaubten an den Herrn und an Mose, seinen Knecht.
1920ExodusExo2151Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, /denn er ist hoch und erhaben. /Rosse und Wagen warf er ins Meer.
1921ExodusExo2152Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, /er ist für mich zum Retter geworden. /Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; /den Gott meines Vaters will ich rühmen.
1922ExodusExo2153Der Herr ist ein Krieger, /Jahwe ist sein Name.
1923ExodusExo2154Pharaos Wagen und seine Streitmacht /warf er ins Meer. /Seine besten Kämpfer versanken im Schilfmeer.
1924ExodusExo2155Fluten deckten sie zu, /sie sanken in die Tiefe wie Steine.
1925ExodusExo2156Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke; /deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind.
1926ExodusExo2157In deiner erhabenen Größe /wirfst du die Gegner zu Boden. /Du sendest deinen Zorn; /er frisst sie wie Stoppeln.
1927ExodusExo2158Du schnaubtest vor Zorn, /da türmte sich Wasser, /da standen Wogen als Wall, /Fluten erstarrten im Herzen des Meeres.
1928ExodusExo2159Da sagte der Feind: Ich jage nach, hole ein. /Ich teile die Beute, ich stille die Gier. /Ich zücke mein Schwert, meine Hand jagt sie davon.
1929ExodusExo21510Da schnaubtest du Sturm. Das Meer deckte sie zu. /Sie sanken wie Blei ins tosende Wasser.
1930ExodusExo21511Wer ist wie du unter den Göttern, o Herr? /Wer ist wie du gewaltig und heilig, /gepriesen als furchtbar, Wunder vollbringend?
1931ExodusExo21512Du strecktest deine Rechte aus, /da verschlang sie die Erde.
1932ExodusExo21513Du lenktest in deiner Güte /das Volk, das du erlöst hast, /du führtest sie machtvoll /zu deiner heiligen Wohnung.
1933ExodusExo21514Als die Völker das hörten, erzitterten sie, /die Philister packte das Schütteln.
1934ExodusExo21515Damals erschraken die Häuptlinge Edoms, /die Mächtigen von Moab packte das Zittern, /Kanaans Bewohner, sie alle verzagten.
1935ExodusExo21516Schrecken und Furcht überfiel sie, /sie erstarrten zu Stein /vor der Macht deines Arms, /bis hindurchzog, o Herr, dein Volk, /bis hindurchzog das Volk, das du erschufst.
1936ExodusExo21517Du brachtest sie hin /und pflanztest sie ein /auf dem Berg deines Erbes. /Einen Ort, wo du thronst, Herr, /hast du gemacht; /ein Heiligtum, Herr, haben deine Hände gegründet.
1937ExodusExo21518Der Herr ist König für immer und ewig.
1938ExodusExo21519Denn als die Rosse des Pharao mit Wagen und Reitern ins Meer zogen, ließ der Herr das Wasser des Meeres auf sie zurückfluten, nachdem die Israeliten auf trockenem Boden mitten durchs Meer gezogen waren.
1939ExodusExo21520Die Prophetin Mirjam, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in die Hand und alle Frauen zogen mit Paukenschlag und Tanz hinter ihr her.
1940ExodusExo21521Mirjam sang ihnen vor: Singt dem Herrn ein Lied, /denn er ist hoch und erhaben! /Rosse und Wagen warf er ins Meer.
1941ExodusExo21522Mose ließ Israel vom Schilfmeer aufbrechen und sie zogen zur Wüste Schur weiter. Drei Tage waren sie in der Wüste unterwegs und fanden kein Wasser.
1942ExodusExo21523Als sie nach Mara kamen, konnten sie das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war. Deshalb nannte man es Mara (Bitterbrunn).
1943ExodusExo21524Da murrte das Volk gegen Mose und sagte: Was sollen wir trinken?
1944ExodusExo21525Er schrie zum Herrn und der Herr zeigte ihm ein Stück Holz. Als er es ins Wasser warf, wurde das Wasser süß. Dort gab Gott dem Volk Gesetz und Rechtsentscheidungen und dort stellte er es auf die Probe.
1945ExodusExo21526Er sagte: Wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst und tust, was in seinen Augen gut ist, wenn du seinen Geboten gehorchst und auf alle seine Gesetze achtest, werde ich dir keine der Krankheiten schicken, die ich den Ägyptern geschickt habe. Denn ich bin der Herr, dein Arzt.
1946ExodusExo21527Dann kamen sie nach Elim. Dort gab es zwölf Quellen und siebzig Palmen; dort am Wasser schlugen sie ihr Lager auf.
1947ExodusExo2161Die ganze Gemeinde der Israeliten brach von Elim auf und kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und dem Sinai liegt. Es war der fünfzehnte Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus Ägypten.
1948ExodusExo2162Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron.
1949ExodusExo2163Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.
1950ExodusExo2164Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht.
1951ExodusExo2165Wenn sie am sechsten Tag feststellen, was sie zusammengebracht haben, wird es doppelt so viel sein, wie sie sonst täglich gesammelt haben.
1952ExodusExo2166Da sagten Mose und Aaron zu allen Israeliten: Heute Abend sollt ihr erfahren, dass der Herr euch aus Ägypten geführt hat,
1953ExodusExo2167und morgen werdet ihr die Herrlichkeit des Herrn schauen; denn er hat euer Murren gegen ihn gehört. Aber wer sind schon wir, dass ihr gegen uns murrt?
1954ExodusExo2168Weiter sagte Mose: Wenn der Herr euch heute Abend Fleisch zu essen gibt und euch am Morgen mit Brot sättigt, wenn er also euer Murren hört, mit dem ihr ihn bedrängt, was sind wir dann? Nicht uns galt euer Murren, sondern dem Herrn.
1955ExodusExo2169Dann sagte Mose zu Aaron: Sag der ganzen Gemeinde der Israeliten: Tretet hin vor den Herrn; denn er hat euer Murren gehört.
1956ExodusExo21610Während Aaron zur ganzen Gemeinde der Israeliten sprach, wandten sie sich zur Wüste hin. Da erschien plötzlich in der Wolke die Herrlichkeit des Herrn.
1957ExodusExo21611Der Herr sprach zu Mose:
1958ExodusExo21612Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: Am Abend werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt sein von Brot und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin.
1959ExodusExo21613Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager.
1960ExodusExo21614Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde.
1961ExodusExo21615Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt.
1962ExodusExo21616Das ordnet der Herr an: Sammelt davon so viel, wie jeder zum Essen braucht, ein Gomer je Kopf. Jeder darf so viel Gomer holen, wie Personen im Zelt sind.
1963ExodusExo21617Die Israeliten taten es und sammelten ein, der eine viel, der andere wenig.
1964ExodusExo21618Als sie die Gomer zählten, hatte keiner, der viel gesammelt hatte, zu viel und keiner, der wenig gesammelt hatte, zu wenig. Jeder hatte so viel gesammelt, wie er zum Essen brauchte.
1965ExodusExo21619Mose sagte zu ihnen: Davon darf bis zum Morgen niemand etwas übrig lassen.
1966ExodusExo21620Doch sie hörten nicht auf Mose, sondern einige ließen etwas bis zum Morgen übrig. Aber es wurde wurmig und stank. Da geriet Mose in Zorn über sie.
1967ExodusExo21621Sie sammelten es Morgen für Morgen, jeder so viel, wie er zum Essen brauchte. Sobald die Sonnenhitze einsetzte, zerging es.
1968ExodusExo21622Am sechsten Tag sammelten sie die doppelte Menge Brot, zwei Gomer für jeden. Da kamen alle Sippenhäupter der Gemeinde und berichteten es Mose.
1969ExodusExo21623Er sagte zu ihnen: Es ist so, wie der Herr gesagt hat: Morgen ist Feiertag, heiliger Sabbat zur Ehre des Herrn. Backt, was ihr backen wollt, und kocht, was ihr kochen wollt, den Rest bewahrt bis morgen früh auf!
1970ExodusExo21624Sie bewahrten es also bis zum Morgen auf, wie es Mose angeordnet hatte, und es faulte nicht, noch wurde es madig.
1971ExodusExo21625Da sagte Mose: Esst es heute, denn heute ist Sabbat zur Ehre des Herrn. Heute findet ihr draußen nichts.
1972ExodusExo21626Sechs Tage dürft ihr es sammeln, am siebten Tag ist Sabbat; da findet ihr nichts.
1973ExodusExo21627Am siebten Tag gingen trotzdem einige vom Volk hinaus, um zu sammeln, fanden aber nichts.
1974ExodusExo21628Da sprach der Herr zu Mose: Wie lange wollt ihr euch noch weigern, meine Gebote und Weisungen zu befolgen?
1975ExodusExo21629Ihr seht, der Herr hat euch den Sabbat gegeben; daher gibt er auch am sechsten Tag Brot für zwei Tage. Jeder bleibe, wo er ist. Am siebten Tag verlasse niemand seinen Platz.
1976ExodusExo21630Das Volk ruhte also am siebten Tag.
1977ExodusExo21631Das Haus Israel nannte das Brot Manna. Es war weiß wie Koriandersamen und schmeckte wie Honigkuchen.
1978ExodusExo21632Mose sagte: Der Herr ordnet Folgendes an. Ein volles Gomer Manna ist für die Generationen nach euch aufzubewahren, damit sie das Brot sehen, das ich euch in der Wüste zu essen gab, als ich euch aus Ägypten herausführte.
1979ExodusExo21633Zu Aaron sagte Mose: Nimm ein Gefäß, schütte ein volles Gomer Manna hinein und stell es vor den Herrn! Es soll für die nachkommenden Generationen aufbewahrt werden.
1980ExodusExo21634Wie der Herr dem Mose befohlen hatte, stellte Aaron das Manna vor die Bundesurkunde, damit es dort aufbewahrt würde.
1981ExodusExo21635Die Israeliten aßen vierzig Jahre lang Manna, bis sie in bewohntes Land kamen. Sie aßen Manna, bis sie die Grenze von Kanaan erreichten.
1982ExodusExo21636Ein Gomer ist der zehnte Teil eines Efa.
1983ExodusExo2171Die ganze Gemeinde der Israeliten zog von der Wüste Sin weiter, von einem Rastplatz zum andern, wie es der Herr jeweils bestimmte. In Refidim schlugen sie ihr Lager auf. Weil das Volk kein Wasser zu trinken hatte,
1984ExodusExo2172geriet es mit Mose in Streit und sagte: Gebt uns Wasser zu trinken! Mose aber antwortete: Was streitet ihr mit mir? Warum stellt ihr den Herrn auf die Probe?
1985ExodusExo2173Das Volk dürstete dort nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Warum hast du uns überhaupt aus Ägypten hierher geführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen?
1986ExodusExo2174Mose schrie zum Herrn: Was soll ich mit diesem Volk anfangen? Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich.
1987ExodusExo2175Der Herr antwortete Mose: Geh am Volk vorbei und nimm einige von den Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh!
1988ExodusExo2176Dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken. Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels.
1989ExodusExo2177Den Ort nannte er Massa und Meriba (Probe und Streit), weil die Israeliten Streit begonnen und den Herrn auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht?
1990ExodusExo2178Als Amalek kam und in Refidim den Kampf mit Israel suchte,
1991ExodusExo2179sagte Mose zu Josua: Wähl uns Männer aus und zieh in den Kampf gegen Amalek! Ich selbst werde mich morgen auf den Gipfel des Hügels stellen und den Gottesstab mitnehmen.
1992ExodusExo21710Josua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen.
1993ExodusExo21711Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker.
1994ExodusExo21712Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben ihn unter Mose und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging.
1995ExodusExo21713So besiegte Josua mit scharfem Schwert Amalek und sein Heer.
1996ExodusExo21714Danach sprach der Herr zu Mose: Halte das zur Erinnerung in einer Urkunde fest und präg es Josua ein! Denn ich will die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel austilgen.
1997ExodusExo21715Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen «Jahwe mein Feldzeichen».
1998ExodusExo21716Er sagte: Die Hand an Jahwes Feldzeichen! Krieg ist zwischen Jahwe und Amalek von Generation zu Generation.
1999ExodusExo2181Jitro, der Priester von Midian, der Schwiegervater des Mose, hörte, was Gott alles an Mose und seinem Volk Israel getan und wie der Herr Israel aus Ägypten herausgeführt hatte.
2000ExodusExo2182Da nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, Zippora mit sich, die Frau des Mose - Mose hatte sie wieder zurückgeschickt -,
2001ExodusExo2183und ihre beiden Söhne. Der eine hieß Gerschom (Ödgast), weil Mose gesagt hatte: Gast bin ich in fremdem Land.
2002ExodusExo2184Der andere hieß Eliëser (Gotthelf), weil Mose gesagt hatte: Der Gott meines Vaters hat mir geholfen und hat mich vor dem Schwert des Pharao gerettet.
2003ExodusExo2185Jitro, der Schwiegervater des Mose, kam mit dessen Söhnen und dessen Frau in die Wüste am Gottesberg, wo Mose gerade lagerte.
2004ExodusExo2186Er ließ Mose sagen: Ich, dein Schwiegervater Jitro, komme zu dir zusammen mit deiner Frau und ihren beiden Söhnen.
2005ExodusExo2187Da ging Mose seinem Schwiegervater entgegen, fiel vor ihm nieder und küsste ihn. Dann fragten sie einander nach ihrem Wohlergehen und gingen ins Zelt.
2006ExodusExo2188Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was der Herr dem Pharao und den Ägyptern um Israels willen angetan hatte, auch von allen Schwierigkeiten, denen sie unterwegs begegnet waren, und wie der Herr sie gerettet hatte.
2007ExodusExo2189Jitro freute sich über alles, was der Herr an Israel Gutes getan hatte, als er es aus der Hand der Ägypter rettete.
2008ExodusExo21810Jitro sagte: Gepriesen sei der Herr, der euch aus der Hand der Ägypter und des Pharao gerettet hat.
2009ExodusExo21811Jetzt weiß ich: Jahwe ist größer als alle Götter. Denn die Ägypter haben Israel hochmütig behandelt, doch der Herr hat das Volk aus ihrer Hand gerettet.
2010ExodusExo21812Dann holte Jitro, der Schwiegervater des Mose, Tiere für Brandopfer und Schlachtopfer zur Ehre Gottes. Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit dem Schwiegervater des Mose vor dem Angesicht Gottes ein Mahl zu halten.
2011ExodusExo21813Am folgenden Morgen setzte sich Mose, um für das Volk Recht zu sprechen. Die Leute mussten vor Mose vom Morgen bis zum Abend anstehen.
2012ExodusExo21814Als der Schwiegervater des Mose sah, was er alles für das Volk zu tun hatte, sagte er: Was soll das, was du da für das Volk tust? Warum sitzt du hier allein und die vielen Leute müssen vom Morgen bis zum Abend vor dir anstehen?
2013ExodusExo21815Mose antwortete seinem Schwiegervater: Die Leute kommen zu mir, um Gott zu befragen.
2014ExodusExo21816Wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir. Ich entscheide dann ihren Fall und teile ihnen die Gesetze und Weisungen Gottes mit.
2015ExodusExo21817Da sagte der Schwiegervater zu Mose: Es ist nicht richtig, wie du das machst.
2016ExodusExo21818So richtest du dich selbst zugrunde und auch das Volk, das bei dir ist. Das ist zu schwer für dich; allein kannst du es nicht bewältigen.
2017ExodusExo21819Nun hör zu, ich will dir einen Rat geben und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor Gott! Bring ihre Rechtsfälle vor ihn,
2018ExodusExo21820unterrichte sie in den Gesetzen und Weisungen und lehre sie, wie sie leben und was sie tun sollen.
2019ExodusExo21821Du aber sieh dich im ganzen Volk nach tüchtigen, gottesfürchtigen und zuverlässigen Männern um, die Bestechung ablehnen. Gib dem Volk Vorsteher für je tausend, hundert, fünfzig und zehn!
2020ExodusExo21822Sie sollen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfügung stehen. Alle wichtigen Fälle sollen sie vor dich bringen, die leichteren sollen sie selber entscheiden. Entlaste dich und lass auch andere Verantwortung tragen!
2021ExodusExo21823Wenn du das tust, sofern Gott zustimmt, bleibst du der Aufgabe gewachsen und die Leute hier können alle zufrieden heimgehen.
2022ExodusExo21824Mose hörte auf seinen Schwiegervater und tat alles, was er vorschlug.
2023ExodusExo21825Mose wählte sich tüchtige Männer in ganz Israel aus und setzte sie als Hauptleute über das Volk ein, als Vorsteher für je tausend, hundert, fünfzig und zehn.
2024ExodusExo21826Sie standen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfügung. Die schwierigen Fälle brachten sie vor Mose, alle leichteren entschieden sie selber.
2025ExodusExo21827Mose verabschiedete seinen Schwiegervater und dieser kehrte in sein Land zurück.
2026ExodusExo2191Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten - am heutigen Tag - kamen sie in der Wüste Sinai an.
2027ExodusExo2192Sie waren von Refidim aufgebrochen und kamen in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg.
2028ExodusExo2193Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der Herr vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden:
2029ExodusExo2194Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und hierher zu mir gebracht habe.
2030ExodusExo2195Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde,
2031ExodusExo2196ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören. Das sind die Worte, die du den Israeliten mitteilen sollst.
2032ExodusExo2197Mose ging und rief die Ältesten des Volkes zusammen. Er legte ihnen alles vor, was der Herr ihm aufgetragen hatte.
2033ExodusExo2198Das ganze Volk antwortete einstimmig und erklärte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun. Mose überbrachte dem Herrn die Antwort des Volkes.
2034ExodusExo2199Der Herr sprach zu Mose: Ich werde zu dir in einer dichten Wolke kommen; das Volk soll es hören, wenn ich mit dir rede, damit sie auch an dich immer glauben. Da berichtete Mose dem Herrn, was das Volk gesagt hatte.
2035ExodusExo21910Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Volk! Ordne an, dass sie sich heute und morgen heilig halten und ihre Kleider waschen.
2036ExodusExo21911Sie sollen sich für den dritten Tag bereithalten. Am dritten Tag nämlich wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen.
2037ExodusExo21912Zieh um das Volk eine Grenze und sag: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder auch nur seinen Fuß zu berühren. Jeder, der den Berg berührt, wird mit dem Tod bestraft.
2038ExodusExo21913Keine Hand soll den Berg berühren. Wer es aber tut, soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden; ob Tier oder Mensch, niemand darf am Leben bleiben. Erst wenn das Horn ertönt, dürfen sie auf den Berg steigen.
2039ExodusExo21914Mose stieg vom Berg zum Volk hinunter und ordnete an, das Volk solle sich heilig halten und seine Kleider waschen.
2040ExodusExo21915Er sagte zum Volk: Haltet euch für den dritten Tag bereit! Berührt keine Frau!
2041ExodusExo21916Am dritten Tag, im Morgengrauen, begann es zu donnern und zu blitzen. Schwere Wolken lagen über dem Berg und gewaltiger Hörnerschall erklang. Das ganze Volk im Lager begann zu zittern.
2042ExodusExo21917Mose führte es aus dem Lager hinaus Gott entgegen. Unten am Berg blieben sie stehen.
2043ExodusExo21918Der ganze Sinai war in Rauch gehüllt, denn der Herr war im Feuer auf ihn herabgestiegen. Der Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. Der ganze Berg bebte gewaltig
2044ExodusExo21919und der Hörnerschall wurde immer lauter. Mose redete und Gott antwortete im Donner.
2045ExodusExo21920Der Herr war auf den Sinai, auf den Gipfel des Berges, herabgestiegen. Er hatte Mose zu sich auf den Gipfel des Berges gerufen und Mose war hinaufgestiegen.
2046ExodusExo21921Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinunter und schärf dem Volk ein, sie sollen nicht neugierig sein und nicht versuchen, zum Herrn vorzudringen; sonst müssten viele von ihnen umkommen.
2047ExodusExo21922Auch die Priester, die sich dem Herrn nähern, müssen sich geheiligt haben, damit der Herr in ihre Reihen keine Bresche reißt.
2048ExodusExo21923Mose entgegnete dem Herrn: Das Volk kann nicht auf den Sinai steigen. Denn du selbst hast uns eingeschärft: Zieh eine Grenze um den Berg und erklär ihn für heilig!
2049ExodusExo21924Doch der Herr sprach zu ihm: Geh hinunter und komm zusammen mit Aaron wieder herauf! Die Priester aber und das Volk sollen nicht versuchen hinaufzusteigen und zum Herrn vorzudringen, sonst reißt er in ihre Reihen eine Bresche.
2050ExodusExo21925Da ging Mose zum Volk hinunter und sagte es ihnen.
2051ExodusExo2201Dann sprach Gott alle diese Worte:
2052ExodusExo2202Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
2053ExodusExo2203Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
2054ExodusExo2204Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
2055ExodusExo2205Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;
2056ExodusExo2206bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.
2057ExodusExo2207Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
2058ExodusExo2208Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!
2059ExodusExo2209Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.
2060ExodusExo22010Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat.
2061ExodusExo22011Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.
2062ExodusExo22012Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
2063ExodusExo22013Du sollst nicht morden.
2064ExodusExo22014Du sollst nicht die Ehe brechen.
2065ExodusExo22015Du sollst nicht stehlen.
2066ExodusExo22016Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
2067ExodusExo22017Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
2068ExodusExo22018Das ganze Volk erlebte, wie es donnerte und blitzte, wie Hörner erklangen und der Berg rauchte. Da bekam das Volk Angst, es zitterte und hielt sich in der Ferne.
2069ExodusExo22019Sie sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören. Gott soll nicht mit uns reden, sonst sterben wir.
2070ExodusExo22020Da sagte Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht! Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen. Die Furcht vor ihm soll über euch kommen, damit ihr nicht sündigt.
2071ExodusExo22021Das Volk hielt sich in der Ferne und Mose näherte sich der dunklen Wolke, in der Gott war.
2072ExodusExo22022Der Herr sprach zu Mose: Sag den Israeliten: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel her mit euch geredet habe.
2073ExodusExo22023Ihr sollt euch neben mir keine Götter aus Silber machen, auch Götter aus Gold sollt ihr euch nicht machen.
2074ExodusExo22024Du sollst mir einen Altar aus Erde errichten und darauf deine Schafe, Ziegen und Rinder als Brandopfer und Heilsopfer schlachten. An jedem Ort, an dem ich meinem Namen ein Gedächtnis stifte, will ich zu dir kommen und dich segnen.
2075ExodusExo22025Wenn du mir einen Altar aus Steinen errichtest, so sollst du ihn nicht aus behauenen Quadern bauen. Du entweihst ihn, wenn du mit einem Meißel daran arbeitest.
2076ExodusExo22026Du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit deine Blöße dabei nicht zum Vorschein komme.
2077ExodusExo2211Das sind die Rechtsvorschriften, die du ihnen vorlegen sollst:
2078ExodusExo2212Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden.
2079ExodusExo2213Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen.
2080ExodusExo2214Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, dann gehören Frau und Kinder ihrem Herrn und er muss allein gehen.
2081ExodusExo2215Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen,
2082ExodusExo2216dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave.
2083ExodusExo2217Wenn einer seine Tochter als Sklavin verkauft hat, soll sie nicht wie andere Sklaven entlassen werden.
2084ExodusExo2218Hat ihr Herr sie für sich selbst bestimmt, mag er sie aber nicht mehr, dann soll er sie zurückkaufen lassen. Er hat nicht das Recht, sie an Fremde zu verkaufen, da er seine Zusage nicht eingehalten hat.
2085ExodusExo2219Hat er sie für seinen Sohn bestimmt, verfahre er mit ihr nach dem Recht, das für Töchter gilt.
2086ExodusExo22110Nimmt er sich noch eine andere Frau, darf er sie in Nahrung, Kleidung und Beischlaf nicht benachteiligen.
2087ExodusExo22111Wenn er ihr diese drei Dinge nicht gewährt, darf sie unentgeltlich, ohne Bezahlung, gehen.
2088ExodusExo22112Wer einen Menschen so schlägt, dass er stirbt, wird mit dem Tod bestraft.
2089ExodusExo22113Wenn er ihm aber nicht aufgelauert hat, sondern Gott es durch seine Hand geschehen ließ, werde ich dir einen Ort festsetzen, an den er fliehen kann.
2090ExodusExo22114Hat einer vorsätzlich gehandelt und seinen Mitbürger aus dem Hinterhalt umgebracht, sollst du ihn von meinem Altar wegholen, damit er stirbt.
2091ExodusExo22115Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, wird mit dem Tod bestraft.
2092ExodusExo22116Wer einen Menschen raubt, gleichgültig, ob er ihn verkauft hat oder ob man ihn noch in seiner Gewalt vorfindet, wird mit dem Tod bestraft.
2093ExodusExo22117Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft.
2094ExodusExo22118Wenn Männer in Streit geraten und einer den andern mit einem Stein oder einer Hacke verletzt, sodass er zwar nicht stirbt, aber bettlägerig wird,
2095ExodusExo22119später wieder aufstehen und mit Krücken draußen umhergehen kann, so ist der freizusprechen, der geschlagen hat; nur für die Arbeitsunfähigkeit des Geschädigten muss er Ersatz leisten und er muss für die Heilung aufkommen.
2096ExodusExo22120Wenn einer seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock so schlägt, dass er unter seiner Hand stirbt, dann muss der Sklave gerächt werden.
2097ExodusExo22121Wenn er noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, dann soll den Täter keine Rache treffen; es geht ja um sein eigenes Geld.
2098ExodusExo22122Wenn Männer miteinander raufen und dabei eine schwangere Frau treffen, sodass sie eine Fehlgeburt hat, ohne dass ein weiterer Schaden entsteht, dann soll der Täter eine Buße zahlen, die ihm der Ehemann der Frau auferlegt; er kann die Zahlung nach dem Urteil von Schiedsrichtern leisten.
2099ExodusExo22123Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben,
2100ExodusExo22124Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß,
2101ExodusExo22125Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.
2102ExodusExo22126Wenn einer seinem Sklaven oder seiner Sklavin ein Auge ausschlägt, soll er ihn für das ausgeschlagene Auge freilassen.
2103ExodusExo22127Wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er ihn für den ausgeschlagenen Zahn freilassen.
2104ExodusExo22128Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stößt, dass der Betreffende stirbt, dann muss man das Rind steinigen und sein Fleisch darf man nicht essen; der Eigentümer des Rinds aber bleibt straffrei.
2105ExodusExo22129Hat das Rind aber schon früher gestoßen und hat der Eigentümer, obwohl man ihn darauf aufmerksam gemacht hat, auf das Tier nicht aufgepasst, sodass es einen Mann oder eine Frau getötet hat, dann soll man das Rind steinigen und auch sein Eigentümer soll getötet werden.
2106ExodusExo22130Will man ihm aber eine Sühne auferlegen, soll er als Lösegeld für sein Leben so viel geben, wie man von ihm fordert.
2107ExodusExo22131Stößt das Rind einen Sohn oder eine Tochter, verfahre man nach dem gleichen Grundsatz.
2108ExodusExo22132Stößt das Rind einen Sklaven oder eine Sklavin, soll der Eigentümer dem Herrn dreißig Silberschekel zahlen; das Rind aber soll gesteinigt werden.
2109ExodusExo22133Wenn jemand einen Brunnen offen lässt oder einen Brunnen gräbt, ohne ihn abzudecken, und es fällt ein Rind oder ein Esel hinein,
2110ExodusExo22134dann soll der Eigentümer des Brunnens Ersatz leisten; er soll dem Eigentümer des Tieres Geld zahlen, das verendete Tier aber gehört ihm.
2111ExodusExo22135Wenn jemandes Rind das Rind eines anderen stößt, sodass es eingeht, soll man das lebende Rind verkaufen und den Erlös aufteilen; auch das verendete Rind soll man aufteilen.
2112ExodusExo22136Wenn jedoch der Eigentümer wusste, dass das Rind schon früher stößig war, aber trotzdem nicht darauf aufgepasst hat, soll er das Rind ersetzen, Rind für Rind, das verendete Rind aber gehört ihm.
2113ExodusExo22137Wenn einer ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft, soll er fünf Stück Großvieh für das Rind oder vier Stück Kleinvieh für das Schaf als Ersatz geben.
2114ExodusExo2221Wird ein Dieb beim Einbruch ertappt und so geschlagen, dass er stirbt, so entsteht dadurch keine Blutschuld.
2115ExodusExo2222Doch ist darüber bereits die Sonne aufgegangen, dann entsteht Blutschuld. Ein Dieb muss Ersatz leisten. Besitzt er nichts, soll man ihn für den Wert des Gestohlenen verkaufen.
2116ExodusExo2223Findet man das Gestohlene, sei es Rind, Esel oder Schaf, noch lebend in seinem Besitz, dann soll er doppelten Ersatz leisten.
2117ExodusExo2224Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg abbrennt und das Feuer sich ausbreiten lässt, sodass es das Feld eines andern in Brand steckt, dann soll er den besten Ertrag seines Feldes oder Weinbergs als Ersatz dafür geben.
2118ExodusExo2225Breitet sich das Feuer aus, erfasst es eine Dornenhecke und vernichtet einen Getreidehaufen, auf dem Halm stehendes Getreide oder ein Feld, dann soll der für den Brand Verantwortliche den Schaden ersetzen.
2119ExodusExo2226Übergibt jemand einem andern Geld oder Gerät zur Aufbewahrung und es wird aus dessen Haus gestohlen, dann soll der Dieb, wenn man ihn findet, doppelten Ersatz leisten.
2120ExodusExo2227Findet man den Dieb nicht, soll der Hausherr vor Gott erklären, dass er sich nicht selbst am Eigentum des andern vergriffen hat.
2121ExodusExo2228Wenn jemandem etwas veruntreut wurde, ein Rind, ein Esel, ein Schaf, ein Kleid oder sonst etwas, und er behauptet: Ja, das ist es, dann soll der Streitfall der beiden vor Gott kommen. Wen Gott als schuldig bezeichnet, soll dem andern doppelten Ersatz leisten.
2122ExodusExo2229Wenn jemand einem andern einen Esel, ein Rind, ein Schaf oder sonst ein Haustier zur Verwahrung übergibt und das Tier eingeht, sich etwas bricht oder fortgetrieben wird, ohne dass es jemand sieht,
2123ExodusExo22210dann soll ein Eid beim Namen des Herrn Klarheit darüber schaffen, dass der eine sich nicht am Eigentum des andern vergriffen hat. Der Eigentümer soll an sich nehmen, was noch da ist, ohne dass der andere Ersatz zu leisten hätte.
2124ExodusExo22211Ist es ihm aber gestohlen worden, muss er dem Eigentümer Ersatz leisten.
2125ExodusExo22212Ist das Tier gerissen worden, bringe er es zum Beweis herbei; dann braucht er für das Gerissene keinen Ersatz zu leisten.
2126ExodusExo22213Leiht jemand von einem andern ein Tier und bricht es sich etwas oder geht ein, und zwar in Abwesenheit des Eigentümers, so muss er Ersatz leisten.
2127ExodusExo22214War der Eigentümer aber anwesend, so braucht der andere keinen Ersatz zu leisten. Ist er Taglöhner, so geht es von seinem Lohn ab.
2128ExodusExo22215Wenn jemand ein noch nicht verlobtes Mädchen verführt und bei ihm schläft, dann soll er das Brautgeld zahlen und sie zur Frau nehmen.
2129ExodusExo22216Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, dann hat er ihm so viel zu zahlen, wie der Brautpreis für eine Jungfrau beträgt.
2130ExodusExo22217Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.
2131ExodusExo22218Jeder, der mit einem Tier verkehrt, soll mit dem Tod bestraft werden.
2132ExodusExo22219Wer einer Gottheit außer Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden.
2133ExodusExo22220Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.
2134ExodusExo22221Ihr sollt keine Witwe oder Waise ausnützen.
2135ExodusExo22222Wenn du sie ausnützt und sie zu mir schreit, werde ich auf ihren Klageschrei hören.
2136ExodusExo22223Mein Zorn wird entbrennen und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, sodass eure Frauen zu Witwen und eure Söhne zu Waisen werden.
2137ExodusExo22224Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der neben dir wohnt, Geld, dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Wucherer benehmen. Ihr sollt von ihm keinen Wucherzins fordern.
2138ExodusExo22225Nimmst du von einem Mitbürger den Mantel zum Pfand, dann sollst du ihn bis Sonnenuntergang zurückgeben;
2139ExodusExo22226denn es ist seine einzige Decke, der Mantel, mit dem er seinen bloßen Leib bedeckt. Worin soll er sonst schlafen? Wenn er zu mir schreit, höre ich es, denn ich habe Mitleid.
2140ExodusExo22227Du sollst Gott nicht verächtlich machen und den Fürsten deines Volkes nicht verfluchen.
2141ExodusExo22228Deinen Reichtum und Überfluss sollst du nicht für dich behalten. Den Erstgeborenen unter deinen Söhnen sollst du mir geben.
2142ExodusExo22229Ebenso sollst du es mit deinen Rindern, Schafen und Ziegen halten. Sieben Tage sollen sie bei ihrer Mutter bleiben, am achten Tag sollst du sie mir übergeben.
2143ExodusExo22230Als heilige Männer sollt ihr mir gehören. Fleisch von einem Tier, das auf dem Feld gerissen wurde, sollt ihr nicht essen; ihr sollt es den Hunden vorwerfen.
2144ExodusExo2231Du sollst kein leeres Gerücht verbreiten. Biete deine Hand nicht dem, der Unrecht hat, indem du als falscher Zeuge auftrittst.
2145ExodusExo2232Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist, und sollst in einem Rechtsverfahren nicht so aussagen, dass du dich der Mehrheit fügst und das Recht beugst.
2146ExodusExo2233Du sollst auch den Geringen in seinem Rechtsstreit nicht begünstigen.
2147ExodusExo2234Wenn du dem verirrten Rind oder dem Esel deines Feindes begegnest, sollst du ihm das Tier zurückbringen.
2148ExodusExo2235Wenn du siehst, wie der Esel deines Gegners unter der Last zusammenbricht, dann lass ihn nicht im Stich, sondern leiste ihm Hilfe!
2149ExodusExo2236Du sollst das Recht des Armen in seinem Rechtsstreit nicht beugen.
2150ExodusExo2237Von einem unlauteren Verfahren sollst du dich fern halten. Wer unschuldig und im Recht ist, den bring nicht um sein Leben; denn ich spreche den Schuldigen nicht frei.
2151ExodusExo2238Du sollst dich nicht bestechen lassen; denn Bestechung macht Sehende blind und verkehrt die Sache derer, die im Recht sind.
2152ExodusExo2239Einen Fremden sollst du nicht ausbeuten. Ihr wisst doch, wie es einem Fremden zumute ist; denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.
2153ExodusExo22310Sechs Jahre kannst du in deinem Land säen und die Ernte einbringen;
2154ExodusExo22311im siebten sollst du es brach liegen lassen und nicht bestellen. Die Armen in deinem Volk sollen davon essen, den Rest mögen die Tiere des Feldes fressen. Das Gleiche sollst du mit deinem Weinberg und deinen Ölbäumen tun.
2155ExodusExo22312Sechs Tage kannst du deine Arbeit verrichten, am siebten Tag aber sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Sklavin und der Fremde zu Atem kommen.
2156ExodusExo22313Auf alles, was ich euch gesagt habe, sollt ihr achten. Den Namen eines anderen Gottes sollt ihr nicht aussprechen, er soll dir nicht über die Lippen kommen.
2157ExodusExo22314Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern.
2158ExodusExo22315Du sollst das Fest der ungesäuerten Brote halten. Im Monat Abib sollst du zur festgesetzten Zeit sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe. Denn in diesem Monat bist du aus Ägypten ausgezogen. Man soll nicht mit leeren Händen vor mir erscheinen.
2159ExodusExo22316Du sollst auch das Fest der Ernte, des ersten Ertrags deiner Aussaat auf dem Feld, halten, ebenso das Fest der Lese am Ende des Jahres, wenn du den Ertrag deines Feldes eingebracht hast.
2160ExodusExo22317Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer vor dem Herrn erscheinen.
2161ExodusExo22318Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht über gesäuertes Brot fließen lassen. Das Fett meines Festopfers darf nicht bis zum Morgen liegen bleiben.
2162ExodusExo22319Von den Erstlingsfrüchten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
2163ExodusExo22320Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.
2164ExodusExo22321Achte auf ihn und hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er würde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwärtig.
2165ExodusExo22322Wenn du auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben, die dich bedrängen.
2166ExodusExo22323Wenn mein Engel dir vorausgeht und dich in das Land der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Kanaaniter, Hiwiter und Jebusiter führt und wenn ich sie verschwinden lasse,
2167ExodusExo22324dann sollst du dich vor ihren Göttern nicht niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Du sollst keine Kultgegenstände herstellen wie sie, sondern sie zerstören und ihre Steinmale zerschlagen.
2168ExodusExo22325Wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, dient, wird er dein Brot und dein Wasser segnen. Ich werde Krankheiten von dir fern halten.
2169ExodusExo22326In deinem Land wird es keine Frau geben, die eine Fehlgeburt hat oder kinderlos bleibt. Ich lasse dich die volle Zahl deiner Lebenstage erreichen.
2170ExodusExo22327Ich sende meinen Schrecken vor dir her, ich verwirre jedes Volk, zu dem du kommst, und alle deine Feinde lasse ich vor dir die Flucht ergreifen.
2171ExodusExo22328Ich lasse vor dir Panik ausbrechen; sie wird die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter vor dir hertreiben.
2172ExodusExo22329Ich vertreibe sie aber nicht gleich im ersten Jahr; sonst verödet das Land und die wilden Tiere könnten zu deinem Schaden überhand nehmen.
2173ExodusExo22330Nur allmählich will ich sie vor dir zurückdrängen, bis du so zahlreich geworden bist, dass du das Land in Besitz nehmen kannst.
2174ExodusExo22331Ich setze deine Landesgrenzen fest vom Schilfmeer bis zum Philistermeer, von der Wüste bis zum Strom. Wenn ich die Einwohner des Landes in deine Hand gebe und du sie vertreibst,
2175ExodusExo22332dann sollst du keinen Bund mit ihnen und ihren Göttern schließen.
2176ExodusExo22333Sie sollen nicht in deinem Land bleiben. Sonst könnten sie dich zur Sünde gegen mich verführen, sodass du ihre Götter verehrst; denn dann würde dir das zu einer Falle.
2177ExodusExo224Exo 24:2 [1] Zu Mose sprach er: Steig zum Herrn hinauf zusammen mit Aaron, Nadab, Abihu und mit siebzig von den Ältesten Israels; werft euch in einiger Entfernung nieder! [2] Mose allein soll sich dem Herrn nähern, die anderen dürfen nicht näher kommen und das Volk darf den Berg nicht mit ihm zusammen besteigen.
2178ExodusExo2243Mose kam und übermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun.
2179ExodusExo2244Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am nächsten Morgen stand er zeitig auf und errichtete am Fuß des Berges einen Altar und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels.
2180ExodusExo2245Er schickte die jungen Männer Israels aus. Sie brachten Brandopfer dar und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.
2181ExodusExo2246Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in eine Schüssel, mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
2182ExodusExo2247Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen.
2183ExodusExo2248Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.
2184ExodusExo2249Danach stiegen Mose, Aaron, Nadab, Abihu und die siebzig von den Ältesten Israels hinauf
2185ExodusExo22410und sie sahen den Gott Israels. Die Fläche unter seinen Füßen war wie mit Saphir ausgelegt und glänzte hell wie der Himmel selbst.
2186ExodusExo22411Gott streckte nicht seine Hand gegen die Edlen der Israeliten aus; sie durften Gott sehen und sie aßen und tranken.
2187ExodusExo22412Der Herr sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib hier! Ich will dir die Steintafeln übergeben, die Weisung und die Gebote, die ich aufgeschrieben habe. Du sollst das Volk darin unterweisen.
2188ExodusExo22413Da erhob sich Mose mit seinem Diener Josua und stieg den Gottesberg hinauf.
2189ExodusExo22414Zu den Ältesten sagte er: Bleibt hier, bis wir zu euch zurückkehren; Aaron und Hur sind ja bei euch. Wer ein Anliegen hat, wende sich an sie.
2190ExodusExo22415Dann stieg Mose auf den Berg und die Wolke bedeckte den Berg.
2191ExodusExo22416Die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf den Sinai herab und die Wolke bedeckte den Berg sechs Tage lang. Am siebten Tag rief der Herr mitten aus der Wolke Mose herbei.
2192ExodusExo22417Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn auf dem Gipfel des Berges zeigte sich vor den Augen der Israeliten wie verzehrendes Feuer.
2193ExodusExo22418Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg hinauf. Vierzig Tage und vierzig Nächte blieb Mose auf dem Berg.
2194ExodusExo2251Der Herr sprach zu Mose:
2195ExodusExo2252Sag zu den Israeliten, sie sollen für mich eine Abgabe erheben. Von jedem, den sein Sinn dazu bewegt, sollt ihr die Abgabe erheben.
2196ExodusExo2253Das ist die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold, Silber, Kupfer,
2197ExodusExo2254violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare,
2198ExodusExo2255rötliche Widderfelle, Tahaschhäute und Akazienholz;
2199ExodusExo2256Öl für den Leuchter, Balsame für das Salböl und für duftendes Räucherwerk;
2200ExodusExo2257Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche.
2201ExodusExo2258Macht mir ein Heiligtum! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen.
2202ExodusExo2259Genau nach dem Muster der Wohnstätte und aller ihrer Gegenstände, das ich dir zeige, sollt ihr es herstellen.
2203ExodusExo22510Macht eine Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch!
2204ExodusExo22511Überzieh sie innen und außen mit purem Gold und bring daran ringsherum eine Goldleiste an!
2205ExodusExo22512Gieß für sie vier Goldringe und befestige sie an ihren vier Füßen, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite!
2206ExodusExo22513Fertige Stangen aus Akazienholz an und überzieh sie mit Gold!
2207ExodusExo22514Steck die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man die Lade damit tragen kann.
2208ExodusExo22515Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben; man soll sie nicht herausziehen.
2209ExodusExo22516In die Lade sollst du die Bundesurkunde legen, die ich dir gebe.
2210ExodusExo22517Verfertige auch eine Deckplatte aus purem Gold zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit!
2211ExodusExo22518Mach zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeite sie an den beiden Enden der Deckplatte heraus!
2212ExodusExo22519Mach je einen Kerub an dem einen und dem andern Ende; auf der Deckplatte macht die Kerubim an den beiden Enden!
2213ExodusExo22520Die Kerubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, mit ihren Flügeln die Deckplatte beschirmen und sie sollen ihre Gesichter einander zuwenden; der Deckplatte sollen die Gesichter der Kerubim zugewandt sein.
2214ExodusExo22521Setz die Deckplatte oben auf die Lade und in die Lade leg die Bundesurkunde, die ich dir gebe.
2215ExodusExo22522Dort werde ich mich dir zu erkennen geben und dir über der Deckplatte zwischen den beiden Kerubim, die auf der Lade der Bundesurkunde sind, alles sagen, was ich dir für die Israeliten auftragen werde.
2216ExodusExo22523Fertige auch einen Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch!
2217ExodusExo22524Überzieh ihn mit purem Gold und bring daran ringsherum eine Goldleiste an!
2218ExodusExo22525Mach ihm ringsherum eine handbreite Einfassung und verfertige um diese Einfassung eine goldene Leiste!
2219ExodusExo22526Mach ihm vier Goldringe und befestige die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Füßen gebildet werden.
2220ExodusExo22527Die Ringe sollen dicht unter der Einfassung die Stangen aufnehmen, mit denen man den Tisch trägt.
2221ExodusExo22528Mach die Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Gold! Mit ihnen soll man den Tisch tragen.
2222ExodusExo22529Dazu mach Schüsseln, Schalen, Kannen und Krüge für die Trankopfer! Aus purem Gold sollst du sie anfertigen.
2223ExodusExo22530Auf dem Tisch sollst du ständig Schaubrote vor mir auflegen.
2224ExodusExo22531Verfertige auch einen Leuchter aus purem Gold! Der Leuchter, sein Gestell, sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blüten sollen aus einem Stück getrieben sein.
2225ExodusExo22532Von seinen Seiten sollen sechs Arme ausgehen, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei auf der anderen Seite.
2226ExodusExo22533Der erste Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen und der zweite Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen.
2227ExodusExo22534Auf dem Schaft des Leuchters sollen vier mandelblütenförmige Kelche, Knospen und Blüten sein,
2228ExodusExo22535je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen.
2229ExodusExo22536Seine Knospen und die Arme sollen ein Ganzes mit dem Schaft bilden; das Ganze soll ein Stück aus getriebenem purem Gold sein.
2230ExodusExo22537Dann mach für den Leuchter sieben Lampen und setze seine Lampen so auf, dass sie das Licht nach vorn fallen lassen;
2231ExodusExo22538dazu Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold.
2232ExodusExo22539Aus einem Talent puren Goldes soll man den Leuchter und alle diese Geräte machen.
2233ExodusExo22540Sieh zu, dass du ihn nach dem Muster ausführst, das du auf dem Berg gesehen hast.
2234ExodusExo2261Die Wohnstätte sollst du aus zehn Zelttüchern herstellen; aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin mit Kerubim sollst du sie machen, wie es ein Kunstweber macht.
2235ExodusExo2262Ein Zelttuch soll achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit sein; alle Zelttücher sollen dasselbe Maß haben.
2236ExodusExo2263Fünf Zelttücher sollen jeweils aneinander gefügt sein.
2237ExodusExo2264Mach Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, am Ende des zusammengefügten Stückes; ebenso sollst du es am Rand des letzten Zelttuchs des außen zusammengefügten Stückes machen.
2238ExodusExo2265Fünfzig Schleifen sollst du an dem einen Zelttuch anbringen und fünfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefügten Stückes; die Schleifen sollen einander entsprechen.
2239ExodusExo2266Du sollst auch fünfzig Goldhaken machen und die Zelttücher mit den Haken verbinden, eines mit dem andern; so soll die Wohnstätte ein Ganzes bilden.
2240ExodusExo2267Mach Decken aus Ziegenhaar für das Zelt über der Wohnstätte; elf Stück sollst du herstellen.
2241ExodusExo2268Eine Decke soll dreißig Ellen lang und vier Ellen breit sein; die elf Decken sollen dasselbe Maß haben.
2242ExodusExo2269Verbinde fünf Decken zu einem Stück und sechs Decken zu einem Stück; die sechste Decke sollst du an der Vorderseite des Zeltes doppelt zusammenlegen.
2243ExodusExo22610Fünfzig Schleifen mach am Saum der Decke, die das Ende eines zusammengesetzten Stückes bildet, und ebenso fünfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des andern zusammengesetzten Stückes bildet.
2244ExodusExo22611Fertige fünfzig Kupferhaken an, häng die Haken in die Schleifen und setz das Zelt so zusammen, dass es ein Ganzes bildet.
2245ExodusExo22612Den herabhängenden überschüssigen Teil der Zeltdecke lass zur Hälfte an der Rückseite der Wohnstätte herabhängen!
2246ExodusExo22613Die überschüssige Elle auf beiden Längsseiten der Zeltdecken soll auf die beiden Seiten der Wohnstätte herabhängen, sodass sie sie bedeckt.
2247ExodusExo22614Schließlich mach für das Zelt eine Decke aus rötlichen Widderfellen und darüber eine Decke aus Tahaschhäuten!
2248ExodusExo22615Mach für die Wohnstätte Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen!
2249ExodusExo22616Jedes Brett soll zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit sein;
2250ExodusExo22617jedes Brett soll durch zwei Zapfen mit dem nächsten verbunden werden. So mach es mit allen Brettern für die Wohnstätte!
2251ExodusExo22618An Brettern für die Wohnstätte verfertige zwanzig für die Südseite!
2252ExodusExo22619Stell vierzig Sockel aus Silber her als Unterlage für die zwanzig Bretter je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen!
2253ExodusExo22620Für die zweite Seite der Wohnstätte, die Nordseite, ebenfalls zwanzig Bretter
2254ExodusExo22621und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes.
2255ExodusExo22622Für die Rückseite der Wohnstätte, die Westseite, verfertige sechs Bretter
2256ExodusExo22623und zwei Bretter stell für die Eckstücke an der Rückseite der Wohnstätte her!
2257ExodusExo22624Sie sollen einander entsprechen und von unten bis oben zum ersten Ring reichen. So soll es mit den beiden Brettern geschehen, die die Eckstücke bilden.
2258ExodusExo22625Acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber sollen vorhanden sein, je zwei Sockel als Unterlage für jedes Brett.
2259ExodusExo22626Verfertige Querlatten aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnstätte,
2260ExodusExo22627fünf für die Bretter der zweiten Seite der Wohnstätte und fünf für die Bretter der Rückseite der Wohnstätte, der Westseite!
2261ExodusExo22628Die mittlere Querlatte soll in der Mitte der Bretter angebracht werden und von einem Ende zum andern reichen.
2262ExodusExo22629Überzieh die Bretter mit Gold und mach Ringe aus Gold, welche die Querlatten aufnehmen; auch die Querlatten überzieh mit Gold!
2263ExodusExo22630So errichte die Wohnstätte nach dem Muster, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist.
2264ExodusExo22631Mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; wie Kunstweberarbeit soll er gemacht werden, mit Kerubim.
2265ExodusExo22632Häng ihn an die vier mit Gold überzogenen Akaziensäulen, die auf vier Sockeln aus Silber stehen sollen. Auch die Nägel der Säulen sollen aus Gold sein.
2266ExodusExo22633Häng den Vorhang an die Haken und bring dorthin, hinter den Vorhang, die Lade der Bundesurkunde! Der Vorhang trenne euch das Heiligtum vom Allerheiligsten.
2267ExodusExo22634Setz die Deckplatte auf die Lade der Bundesurkunde im Allerheiligsten!
2268ExodusExo22635Stell den Tisch außen vor den Vorhang, den Leuchter gegenüber dem Tisch an die Südseite der Wohnstätte; den Tisch stell an die Nordseite!
2269ExodusExo22636Für den Eingang des Zeltes mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; Arbeit eines Buntwirkers soll er sein.
2270ExodusExo22637Für den Vorhang mach fünf Akaziensäulen, überzieh sie mit Gold und gieß für sie fünf kupferne Sockel! Auch die Nägel der Säulen sollen aus Gold sein.
2271ExodusExo2271Dann mach aus Akazienholz den Altar, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit - der Altar soll also quadratisch sein - und drei Ellen hoch.
2272ExodusExo2272Mach ihm Hörner an seinen vier Ecken - seine Hörner sollen mit ihm ein Ganzes bilden - und überzieh ihn mit Kupfer!
2273ExodusExo2273Stell auch die Gefäße her für seine Fett-Asche, seine Schaufeln und Schalen, seine Gabeln und Feuerpfannen! Alle seine Geräte sollst du aus Kupfer herstellen.
2274ExodusExo2274Mach für den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, und befestige am Netzgitter vier Kupferringe, und zwar an seinen vier Enden!
2275ExodusExo2275Bring das Gitterwerk unterhalb der Altareinfassung unten an! Das Netzgitter soll bis zur Mitte des Altars reichen.
2276ExodusExo2276Verfertige für den Altar Stangen - Stangen aus Akazienholz - und überzieh sie mit Kupfer!
2277ExodusExo2277Man soll die Stangen in die Ringe stecken, und zwar sollen die Stangen an beiden Seiten des Altars angebracht sein, wenn man ihn trägt.
2278ExodusExo2278Mach ihn hohl, aus Brettern! Wie man es dir auf dem Berg gezeigt hat, so soll man es ausführen.
2279ExodusExo2279Dann mach den Vorhof der Wohnstätte: für die Südseite die Behänge des Vorhofs aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen lang für eine Seite,
2280ExodusExo22710seine zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber;
2281ExodusExo22711ebenso für die nördliche Längsseite Behänge, hundert Ellen lang, ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber;
2282ExodusExo22712für die Breitseite des Vorhofs im Westen Behänge von fünfzig Ellen, ihre zehn Säulen und deren Sockel.
2283ExodusExo22713Der Vorhof an der Ostseite soll fünfzig Ellen breit sein,
2284ExodusExo22714und zwar fünfzehn Ellen Behänge für die eine Seitenwand mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel;
2285ExodusExo22715für die andere Seitenwand ebenso fünfzehn Ellen Behänge mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel;
2286ExodusExo22716für das Tor des Vorhofs als Buntwirkerarbeit einen Vorhang von zwanzig Ellen aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, mit ihren vier Säulen und deren vier Sockeln;
2287ExodusExo22717alle Säulen des Vorhofs ringsum mit Querstangen aus Silber sowie ihre Nägel aus Silber und ihre Sockel aus Kupfer.
2288ExodusExo22718Der Vorhof soll hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und fünf Ellen hoch sein, die Behänge aus gezwirntem Byssus, ihre Sockel aus Kupfer.
2289ExodusExo22719Alle Geräte der Wohnstätte, die darin zu irgendeinem Dienst verwendet werden, alle ihre Zeltpflöcke und alle Zeltpflöcke des Vorhofs sollen aus Kupfer sein.
2290ExodusExo22720Du aber befiehl den Israeliten, dass sie dir reines Öl aus gestoßenen Oliven für den Leuchter liefern, damit immer Licht brennt.
2291ExodusExo22721Im Offenbarungszelt außerhalb des Vorhangs vor der Bundesurkunde sollen es Aaron und seine Söhne zurichten; es soll vom Abend bis zum Morgen vor dem Herrn brennen, als eine ständig eingehaltene Verpflichtung bei den Israeliten von Generation zu Generation.
2292ExodusExo2281Lass aus der Mitte der Israeliten deinen Bruder Aaron und mit ihm auch seine Söhne zu dir kommen, damit sie mir als Priester dienen, Aaron mit Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar, den Söhnen Aarons.
2293ExodusExo2282Lass für deinen Bruder Aaron heilige Gewänder anfertigen, die ihm zur Ehre und zum Schmuck gereichen.
2294ExodusExo2283Rede mit allen Sachverständigen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe; sie sollen Aarons Gewänder anfertigen, damit er geheiligt sei und mir als Priester dient.
2295ExodusExo2284Das sind die Gewänder, die sie anfertigen sollen: Lostasche, Efod, Obergewand, Leibrock aus gewirktem Stoff, Turban und Gürtel. Sie sollen also für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne heilige Gewänder anfertigen, damit er mir als Priester dient.
2296ExodusExo2285Sie sollen dazu Gold, violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus verwenden.
2297ExodusExo2286Das Efod sollen sie als Kunstweberarbeit herstellen, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
2298ExodusExo2287Es soll zwei miteinander verbundene Schulterstücke haben, und zwar an seinen beiden Enden sollen sie miteinander verbunden sein.
2299ExodusExo2288Die Schärpe am Efod soll von derselben Machart sein und mit ihm ein einziges Stück bilden, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
2300ExodusExo2289Nimm die beiden Karneolsteine und schneide die Namen der Söhne Israels ein:
2301ExodusExo22810sechs von den Namen in den einen Stein und die übrigen sechs Namen in den andern Stein, in der Reihenfolge, wie sie geboren wurden.
2302ExodusExo22811In Steinschneidearbeit wie Siegelgravierung sollst du in die beiden Steine die Namen der Söhne Israels schneiden, in Goldfassungen eingesetzt sollst du sie herstellen.
2303ExodusExo22812Befestige die beiden Steine an den Schulterstücken des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern. Aaron soll ihre Namen auf beiden Schulterstücken vor dem Herrn zur Erinnerung tragen.
2304ExodusExo22813Du sollst also die Fassung aus Gold
2305ExodusExo22814und zwei Kettchen aus purem Gold machen; dreh sie wie eine Schnur, und befestige die schnurartigen Kettchen an den Fassungen!
2306ExodusExo22815Mach eine Lostasche für den Schiedsspruch; als Kunstweberarbeit wie das Efod sollst du sie herstellen; aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du sie herstellen.
2307ExodusExo22816Sie soll quadratisch sein, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit.
2308ExodusExo22817Besetze sie mit gefassten Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd;
2309ExodusExo22818die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis;
2310ExodusExo22819die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst;
2311ExodusExo22820die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie sollen in Gold gefasst und eingesetzt sein.
2312ExodusExo22821Die Steine sollen auf die Namen der Söhne Israels lauten, zwölf Steine auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder laute auf einen Namen der zwölf Stämme.
2313ExodusExo22822Befestige an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold!
2314ExodusExo22823An der Lostasche bring zwei goldene Ringe an und befestige die Ringe an den Enden der Lostasche!
2315ExodusExo22824Sodann verbinde die beiden Goldschnüre mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche;
2316ExodusExo22825die zwei andern Enden der Schnüre befestige an den beiden Einfassungen und häng sie an die Vorderseite der Schulterstücke des Efod!
2317ExodusExo22826Mach noch zwei Goldringe und befestige sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist.
2318ExodusExo22827Mach zwei weitere Goldringe und befestige sie unten an den beiden Schulterstücken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschärpe.
2319ExodusExo22828Man soll die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur binden, damit sie über der Efodschärpe bleibt und sich die Lostasche nicht vom Efod verschiebt.
2320ExodusExo22829Aaron soll die Namen der Söhne Israels in der Lostasche für den Schiedsspruch über seinem Herzen tragen, wenn er zum Heiligtum kommt, zur immer währenden Erinnerung vor dem Herrn.
2321ExodusExo22830In die Lostasche für den Schiedsspruch steck die Lose Urim und Tummim; sie sollen sich über dem Herzen Aarons befinden, wenn er vor den Herrn kommt; Aaron trage den Schiedsspruch für die Israeliten über seinem Herzen ständig vor dem Herrn.
2322ExodusExo22831Verfertige den Efodmantel ganz aus violettem Purpur;
2323ExodusExo22832in seiner Mitte soll sich eine Öffnung für den Kopf befinden; an seiner Öffnung ringsum soll wie bei der Öffnung eines Panzerhemds ein gewebter, unzerreißbarer Rand angebracht sein.
2324ExodusExo22833An seinem unteren Saum mach Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin, an seinem Saum ringsum, und dazwischen goldene Glöckchen ringsum:
2325ExodusExo22834ein Goldglöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels.
2326ExodusExo22835Aaron soll ihn beim Dienst tragen; sein Ton soll zu hören sein, wenn er in das Heiligtum vor den Herrn hintritt und wenn er wieder herauskommt; sonst muss er sterben.
2327ExodusExo22836Mach eine Rosette aus purem Gold und bring darauf nach Art der Siegelgravierung die Inschrift an: Heilig dem Herrn.
2328ExodusExo22837Befestige die Rosette an einer Schnur aus violettem Purpur und bring sie am Turban an; sie soll an der Vorderseite des Turbans angebracht werden.
2329ExodusExo22838Sie soll auf Aarons Stirn sein, denn Aaron ist verantwortlich für die Verfehlungen an den Weihegaben, die die Israeliten weihen, für alle heiligen Abgaben; sie soll ständig auf Aarons Stirn sein, damit sie dem Herrn genehm sind.
2330ExodusExo22839Web den Leibrock aus Byssus; mach einen Turban aus Byssus und einen Gürtel in Buntwirkerarbeit!
2331ExodusExo22840Für die Söhne Aarons verfertige Leibröcke und mach ihnen Gürtel! Mach für sie auch Kopfbünde, die ihnen zur Ehre und zum Schmuck gereichen.
2332ExodusExo22841Dann bekleide damit deinen Bruder Aaron und zusammen mit ihm auch seine Söhne und salbe sie, setze sie ins Priesteramt ein und weihe sie, damit sie mir als Priester dienen.
2333ExodusExo22842Mach ihnen Beinkleider aus Leinen, damit sie ihre Scham bedecken; von den Hüften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen.
2334ExodusExo22843Aaron und seine Söhne sollen sie tragen, wenn sie zum Offenbarungszelt kommen oder sich dem Altar nähern, um den Dienst am Heiligtum zu verrichten; so werden sie keine Schuld auf sich laden und nicht sterben. Als ständig einzuhaltende Verpflichtung gelte dies für ihn und seine Nachkommen.
2335ExodusExo2291Das ist es, was du mit ihnen tun sollst, wenn du sie zum Priesterdienst für mich weihst: Nimm einen Jungstier und zwei fehlerlose Widder,
2336ExodusExo2292ungesäuerte Brote, mit Öl vermengte ungesäuerte Kuchen und mit Öl bestrichene ungesäuerte Brotfladen; aus Feinmehl sollst du sie zubereiten.
2337ExodusExo2293Leg sie in einen Korb und bring sie im Korb herbei, dazu den Jungstier und die beiden Widder!
2338ExodusExo2294Lass Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes treten, und wasche sie mit Wasser!
2339ExodusExo2295Nimm die Gewänder und bekleide Aaron mit Leibrock, Efodmantel, Efod und Lostasche und bind ihm die Efodschärpe um!
2340ExodusExo2296Setz ihm den Turban auf den Kopf und befestige das heilige Diadem am Turban!
2341ExodusExo2297Nimm Salböl, gieß es auf sein Haupt und salb ihn!
2342ExodusExo2298Lass seine Söhne herantreten und bekleide sie mit Leibröcken!
2343ExodusExo2299Gürte Aaron und seine Söhne mit einem Gürtel und bind ihnen die Kopfbünde um! Das Priestertum gehört dann ihnen als dauerndes Anrecht. Setz also Aaron und seine Söhne ins Priesteramt ein!
2344ExodusExo22910Lass den Jungstier vor das Offenbarungszelt bringen und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Jungstiers legen.
2345ExodusExo22911Dann schlachte den Jungstier vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes!
2346ExodusExo22912Nimm vom Blut des Jungstiers und gib etwas davon mit deinem Finger auf die Hörner des Altars! Das ganze übrige Blut aber gieß am Sockel des Altars aus!
2347ExodusExo22913Nimm das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett und lass es auf dem Altar in Rauch aufgehen!
2348ExodusExo22914Das Fleisch des Jungstiers, sein Fell und seinen Mageninhalt verbrenn im Feuer außerhalb des Lagers, denn es ist ein Sündopfer.
2349ExodusExo22915Dann hol den einen Widder und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
2350ExodusExo22916Schlachte den Widder, nimm sein Blut und gieß es ringsum an den Altar!
2351ExodusExo22917Zerleg den Widder in seine Teile, wasche seine Eingeweide und seine Beine und leg sie auf seine übrigen Teile und auf seinen Kopf!
2352ExodusExo22918Dann lass den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen! Ein Brandopfer ist es für den Herrn zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn ist es.
2353ExodusExo22919Dann hol den zweiten Widder und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
2354ExodusExo22920Schlachte den Widder, nimm von seinem Blut und streich es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und seiner Söhne, auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes! Das übrige Blut gieß ringsum an den Altar!
2355ExodusExo22921Nimm vom Blut auf dem Altar und vom Salböl und bespreng damit Aaron und dessen Gewänder sowie seine Söhne und deren Gewänder! Er und seine Gewänder werden so geweiht sein und mit ihm auch seine Söhne und deren Gewänder.
2356ExodusExo22922Dann nimm vom Widder das Fett, den Fettschwanz, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett sowie die rechte Schenkelkeule; denn es ist der Widder der Priestereinsetzung.
2357ExodusExo22923Nimm dazu ein rundes Brot, einen mit Öl zubereiteten Brotkuchen und einen Brotfladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der sich vor dem Herrn befindet.
2358ExodusExo22924Das alles leg Aaron und seinen Söhnen in die Hände und lass sie es vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen!
2359ExodusExo22925Dann nimm die Stücke wieder aus ihren Händen und lass sie auf dem Altar mit dem Brandopfer in Rauch aufgehen, zum beruhigenden Duft vor dem Herrn; ein Feueropfer für den Herrn ist es.
2360ExodusExo22926Dann nimm die Brust des Widders der Priestereinsetzung Aarons und schwing sie vor dem Herrn zur Darbringung hin und her! Die Brust gehört dir als Anteil.
2361ExodusExo22927Erkläre die Brust des Darbringungsritus und die Keule des Erhebungsritus als heilig; denn sie wurden vom Widder des Einsetzungsopfers genommen, dem Widder Aarons und dem seiner Söhne.
2362ExodusExo22928Sie gehören Aaron und seinen Söhnen als dauerndes Anrecht gegenüber den Israeliten, denn es ist ein Erhebungsopfer, und zwar ein Erhebungsopfer von den Israeliten, von ihren Heilsopfern, ihren Erhebungsopfern zur Ehre des Herrn.
2363ExodusExo22929Die heiligen Gewänder Aarons gehören nach ihm seinen Söhnen, damit man sie darin salbt und ins Priesteramt einsetzt.
2364ExodusExo22930Sieben Tage lang soll sie derjenige von seinen Söhnen tragen, der an seiner Stelle Priester wird und ins Offenbarungszelt eintritt, um im Heiligtum den Dienst zu verrichten.
2365ExodusExo22931Nimm den Einsetzungswidder und koch sein Fleisch an heiliger Stätte!
2366ExodusExo22932Aaron und seine Söhne sollen das Widderfleisch und das Brot aus dem Korb am Eingang des Offenbarungszeltes essen.
2367ExodusExo22933Sie sollen das essen, womit sie bei ihrer Priestereinsetzung und Weihe entsühnt wurden; kein Laie darf davon essen, denn es ist heilig.
2368ExodusExo22934Wenn vom Fleisch des Einsetzungsopfers und vom Brot etwas bis zum Morgen übrig bleibt, dann sollst du das Übriggebliebene im Feuer verbrennen; man darf es nicht essen, denn es ist heilig.
2369ExodusExo22935Tu mit Aaron und seinen Söhnen genau so, wie ich es dir befohlen habe. Sieben Tage verwende für ihre Priestereinsetzung!
2370ExodusExo22936Bereite täglich einen Sündopferstier für die Entsühnung zu und entsündige den Altar, indem du ihn entsühnst. Salb ihn, um ihn zu weihen.
2371ExodusExo22937Sieben Tage sollst du den Altar entsühnen und so weihen. Der Altar ist dann hochheilig; jeder, der den Altar berührt, wird heilig.
2372ExodusExo22938Folgendes sollst du auf dem Altar darbringen: Tagtäglich und ständig zwei männliche einjährige Lämmer.
2373ExodusExo22939Das eine Lamm sollst du am Morgen, das andere zur Zeit der Abenddämmerung darbringen,
2374ExodusExo22940dazu ein Zehntel Feinmehl, das mit einem viertel Hin Öl aus gestoßenen Oliven vermengt ist, und als Trankopfer ein viertel Hin Wein für ein Lamm.
2375ExodusExo22941Das zweite Lamm bring zur Zeit der Abenddämmerung dar, mit einer Opfergabe und einem Trankopfer wie am Morgen, zum beruhigenden Duft als Feueropfer für den Herrn.
2376ExodusExo22942Es soll von Generation zu Generation ein immer währendes Brandopfer am Eingang des Offenbarungszeltes vor dem Herrn sein, wo ich mich euch offenbare, um mit dir dort zu reden.
2377ExodusExo22943Ich werde mich dort den Israeliten offenbaren und mich in meiner Herrlichkeit als heilig erweisen.
2378ExodusExo22944Ich werde das Offenbarungszelt, den Altar, Aaron und seine Söhne heiligen und für meinen Priesterdienst weihen.
2379ExodusExo22945Ich werde mitten unter den Israeliten wohnen und ihnen Gott sein.
2380ExodusExo22946Sie sollen erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott bin, der sie aus Ägypten herausgeführt hat, um in ihrer Mitte zu wohnen, ich, der Herr, ihr Gott.
2381ExodusExo2301Mach auch einen Altar zum Verbrennen von Räucherwerk; aus Akazienholz sollst du ihn machen.
2382ExodusExo2302Er soll eine Elle lang, eine Elle breit, also quadratisch, und zwei Ellen hoch sein; seine Hörner sollen mit ihm eine Einheit bilden.
2383ExodusExo2303Mit purem Gold überzieh ihn, seine Platte, seine Wände ringsum und seine Hörner und bring an ihm ringsum eine Goldleiste an!
2384ExodusExo2304Mach für ihn zwei Paar Goldringe, befestige sie unterhalb seiner Leiste an seinen beiden Seiten, seinen Seitenwänden, zum Aufnehmen der Stangen, sodass man ihn damit tragen kann.
2385ExodusExo2305Mach die Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Gold!
2386ExodusExo2306Stell ihn vor den Vorhang vor der Lade der Bundesurkunde, vor der Deckplatte über der Bundesurkunde! Dort will ich mich dir offenbaren.
2387ExodusExo2307Aaron soll auf ihm Morgen für Morgen duftendes Räucherwerk verbrennen; wenn er die Lampen herrichtet, soll er es verbrennen.
2388ExodusExo2308Wenn Aaron zur Zeit der Abenddämmerung die Lampen wieder aufsetzt, soll er das Räucherwerk verbrennen; es soll ein immer währendes Rauchopfer vor dem Herrn sein von Generation zu Generation.
2389ExodusExo2309Ihr dürft auf ihm weder ein unerlaubtes Rauchopfer, noch ein Brandopfer, noch ein Speiseopfer darbringen; auch dürft ihr auf ihm kein Trankopfer ausgießen.
2390ExodusExo23010An seinen Hörnern soll Aaron einmal im Jahr die Sühne für die Sünden vollziehen; mit dem Blut des Sühneopfers soll man einmal im Jahr auf ihm die Sühne vollziehen von Generation zu Generation. Etwas Hochheiliges ist es für den Herrn.
2391ExodusExo23011Der Herr sprach zu Mose:
2392ExodusExo23012Wenn du die Zählung der Israeliten für ihre Veranlagung durchführst, soll jeder von ihnen ein Lösegeld für seine Person anlässlich der Veranlagung an den Herrn zahlen, damit sie kein Unheil wegen der Veranlagung trifft.
2393ExodusExo23013Jeder von ihnen, der zur Veranlagung kommt, soll einen halben Schekel, entsprechend dem Schekelgewicht des Heiligtums, entrichten: zwanzig Gera auf einen Schekel; einen halben Schekel soll die Abgabe für den Herrn betragen.
2394ExodusExo23014Jeder von zwanzig Jahren und darüber, der zur Veranlagung kommt, soll eine Abgabe für den Herrn entrichten.
2395ExodusExo23015Der Reiche soll nicht mehr, der Arme nicht weniger als einen halben Schekel geben, wenn ihr die Abgabe für den Herrn als Lösegeld für eure Person entrichtet.
2396ExodusExo23016Nimm das Silber des Lösegeldes von den Israeliten und verwende es für den Dienst im Offenbarungszelt; es diene den Israeliten zur Erinnerung vor dem Herrn, als Lösegeld für eure Person.
2397ExodusExo23017Der Herr sprach zu Mose:
2398ExodusExo23018Verfertige ein Becken aus Kupfer und ein Gestell aus Kupfer für die Waschungen und stell es zwischen das Offenbarungszelt und den Altar; dann füll Wasser ein!
2399ExodusExo23019Aaron und seine Söhne sollen darin ihre Hände und Füße waschen.
2400ExodusExo23020Wenn sie zum Offenbarungszelt kommen, sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben. Ebenso sollen sie es halten, wenn sie zum Altar treten, um den Dienst zu verrichten und um Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen zu lassen.
2401ExodusExo23021Sie sollen sich ihre Hände und Füße waschen, damit sie nicht sterben. Dies soll für sie eine immer währende Verpflichtung sein, für Aaron und seine Nachkommen von Generation zu Generation.
2402ExodusExo23022Der Herr sprach zu Mose:
2403ExodusExo23023Nimm dir Balsam von bester Sorte: fünfhundert Schekel erstarrte Tropfenmyrrhe, halb so viel, also zweihundertfünfzig Schekel, wohlriechenden Zimt, zweihundertfünfzig Schekel Gewürzrohr
2404ExodusExo23024und fünfhundert Schekel Zimtnelken, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, dazu ein Hin Olivenöl,
2405ExodusExo23025und mach daraus ein heiliges Salböl, eine würzige Salbe, wie sie der Salbenmischer bereitet. Ein heiliges Salböl soll es sein.
2406ExodusExo23026Damit salbe das Offenbarungszelt und die Lade der Bundesurkunde,
2407ExodusExo23027den Tisch und den Leuchter mit ihren Geräten und den Rauchopferaltar,
2408ExodusExo23028ferner den Brandopferaltar samt allen seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell.
2409ExodusExo23029So sollst du sie weihen, damit sie hochheilig seien; ein jeder, der sie berührt, wird heilig.
2410ExodusExo23030Auch Aaron und seine Söhne sollst du salben und sie weihen, damit sie mir als Priester dienen.
2411ExodusExo23031Zu den Israeliten aber sag: Das soll euch als ein mir heiliges Salböl gelten von Generation zu Generation.
2412ExodusExo23032Auf keinen menschlichen Körper darf es gegossen werden und ihr dürft auch keines in der gleichen Mischung herstellen; denn heilig ist es, heilig soll es euch sein.
2413ExodusExo23033Wer eine solche Mischung herstellt oder damit einen Laien salbt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2414ExodusExo23034Der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Duftstoffe, Staktetropfen, Räucherklaue, Galbanum, Gewürzkräuter und reinen Weihrauch, von jedem gleich viel,
2415ExodusExo23035und mach Räucherwerk daraus, ein Würzgemisch, wie es der Salbenmischer herstellt, gesalzen, rein und heilig.
2416ExodusExo23036Zerstoß einen Teil davon ganz fein und bring davon wieder einen Teil vor die Bundesurkunde im Offenbarungszelt, wo ich dir begegnen werde; hochheilig soll es euch sein.
2417ExodusExo23037Das Räucherwerk, das du bereiten sollst - in derselben Mischung dürft ihr euch kein anderes herstellen -, soll dir als dem Herrn heilig gelten.
2418ExodusExo23038Wer solches um des Duftes willen herstellt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2419ExodusExo2311Der Herr sprach zu Mose:
2420ExodusExo2312Siehe, ich habe Bezalel, den Sohn Uris, den Enkel Hurs, vom Stamm Juda, beim Namen gerufen
2421ExodusExo2313und ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, mit Verstand und mit Kenntnis für jegliche Arbeit:
2422ExodusExo2314Pläne zu entwerfen und sie in Gold, Silber und Kupfer auszuführen
2423ExodusExo2315und durch Schneiden und Fassen von Steinen und durch Schnitzen von Holz allerlei Werke herzustellen.
2424ExodusExo2316Ich habe ihm Oholiab, den Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, beigegeben und allen Kunstverständigen Weisheit verliehen, damit sie alles ausführen, was ich dir aufgetragen habe:
2425ExodusExo2317das Offenbarungszelt, die Lade für die Bundesurkunde, die Deckplatte darauf und alle Geräte des Zeltes,
2426ExodusExo2318den Tisch mit seinen Geräten, den Leuchter aus reinem Gold mit allen seinen Geräten und den Rauchopferaltar,
2427ExodusExo2319den Brandopferaltar mit allen seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell,
2428ExodusExo23110die gewirkten Gewänder und die heiligen Gewänder des Priesters Aaron sowie die Gewänder seiner Söhne für den Priesterdienst,
2429ExodusExo23111das Salböl und das duftende Räucherwerk für das Heiligtum. Sie sollen alles so ausführen, wie ich es dir befohlen habe.
2430ExodusExo23112Der Herr sprach zu Mose:
2431ExodusExo23113Sag den Israeliten: Ihr sollt meine Sabbate halten; denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Generation zu Generation, damit man erkennt, dass ich, der Herr, es bin, der euch heiligt.
2432ExodusExo23114Darum haltet den Sabbat; denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entweiht, soll mit dem Tod bestraft werden. Denn jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2433ExodusExo23115Sechs Tage soll man arbeiten; der siebte Tag ist Sabbat, Ruhetag, heilig für den Herrn. Jeder, der am Sabbat arbeitet, soll mit dem Tod bestraft werden.
2434ExodusExo23116Die Israeliten sollen also den Sabbat halten, indem sie ihn von Generation zu Generation als einen ewigen Bund halten.
2435ExodusExo23117Für alle Zeiten wird er ein Zeichen zwischen mir und den Israeliten sein. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht; am siebten Tag ruhte er und atmete auf.
2436ExodusExo2311Exo 31:19 [18] Nachdem der Herr zu Mose auf dem Berg Sinai alles gesagt hatte, übergab er ihm die beiden Tafeln der Bundesurkunde, steinerne Tafeln, auf die der Finger Gottes geschrieben hatte.
2437ExodusExo2321Als das Volk sah, dass Mose noch immer nicht vom Berg herabkam, versammelte es sich um Aaron und sagte zu ihm: Komm, mach uns Götter, die vor uns herziehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten heraufgebracht hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.
2438ExodusExo2322Aaron antwortete: Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern die goldenen Ringe ab, die sie an den Ohren tragen, und bringt sie her!
2439ExodusExo2323Da nahm das ganze Volk die goldenen Ohrringe ab und brachte sie zu Aaron.
2440ExodusExo2324Er nahm sie von ihnen entgegen, zeichnete mit einem Griffel eine Skizze und goss danach ein Kalb. Da sagten sie: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
2441ExodusExo2325Als Aaron das sah, baute er vor dem Kalb einen Altar und rief aus: Morgen ist ein Fest zur Ehre des Herrn.
2442ExodusExo2326Am folgenden Morgen standen sie zeitig auf, brachten Brandopfer dar und führten Tiere für das Heilsopfer herbei. Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken und stand auf, um sich zu vergnügen.
2443ExodusExo2327Da sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, läuft ins Verderben.
2444ExodusExo2328Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
2445ExodusExo2329Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut: Ein störrisches Volk ist es.
2446ExodusExo23210Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt. Dich aber will ich zu einem großen Volk machen.
2447ExodusExo23211Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen, und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen dein Volk entbrannt? Du hast es doch mit großer Macht und starker Hand aus Ägypten herausgeführt.
2448ExodusExo23212Sollen etwa die Ägypter sagen können: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen? Lass ab von deinem glühenden Zorn und lass dich das Böse reuen, das du deinem Volk antun wolltest.
2449ExodusExo23213Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit einem Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben und sie sollen es für immer besitzen.
2450ExodusExo23214Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das er seinem Volk angedroht hatte.
2451ExodusExo23215Mose kehrte um und stieg den Berg hinab, die zwei Tafeln der Bundesurkunde in der Hand, die Tafeln, die auf beiden Seiten beschrieben waren. Auf der einen wie auf der andern Seite waren sie beschrieben.
2452ExodusExo23216Die Tafeln hatte Gott selbst gemacht und die Schrift, die auf den Tafeln eingegraben war, war Gottes Schrift.
2453ExodusExo23217Josua hörte das Lärmen und Schreien des Volkes und sagte zu Mose: Horch, Krieg ist im Lager.
2454ExodusExo23218Mose antwortete: Nicht Siegesgeschrei, auch nicht Geschrei nach Niederlage ist das Geschrei, das ich höre.
2455ExodusExo23219Als Mose dem Lager näher kam und das Kalb und den Tanz sah, entbrannte sein Zorn. Er schleuderte die Tafeln fort und zerschmetterte sie am Fuß des Berges.
2456ExodusExo23220Dann packte er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es im Feuer und zerstampfte es zu Staub. Den Staub streute er in Wasser und gab es den Israeliten zu trinken.
2457ExodusExo23221Zu Aaron sagte Mose: Was hat dir dieses Volk getan, dass du ihm eine so große Schuld aufgeladen hast?
2458ExodusExo23222Aaron erwiderte: Mein Herr möge sich doch nicht vom Zorn hinreißen lassen. Du weißt doch, wie böse das Volk ist.
2459ExodusExo23223Sie haben zu mir gesagt: Mach uns Götter, die uns vorangehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten heraufgeführt hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.
2460ExodusExo23224Da habe ich zu ihnen gesagt: Wer Goldschmuck trägt, soll ihn ablegen. Sie haben mir das Gold übergeben, ich habe es ins Feuer geworfen und herausgekommen ist dieses Kalb.
2461ExodusExo23225Mose sah, wie verwildert das Volk war. Denn Aaron hatte es verwildern lassen, zur Schadenfreude ihrer Widersacher.
2462ExodusExo23226Mose trat an das Lagertor und sagte: Wer für den Herrn ist, her zu mir! Da sammelten sich alle Leviten um ihn.
2463ExodusExo23227Er sagte zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder lege sein Schwert an. Zieht durch das Lager von Tor zu Tor! Jeder erschlage seinen Bruder, seinen Freund, seinen Nächsten.
2464ExodusExo23228Die Leviten taten, was Mose gesagt hatte. Vom Volk fielen an jenem Tag gegen dreitausend Mann.
2465ExodusExo23229Dann sagte Mose: Füllt heute eure Hände mit Gaben für den Herrn! Denn jeder von euch ist heute gegen seinen Sohn und seinen Bruder vorgegangen und der Herr hat Segen auf euch gelegt.
2466ExodusExo23230Am folgenden Morgen sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde begangen. Jetzt will ich zum Herrn hinaufsteigen; vielleicht kann ich für eure Sünde Sühne erwirken.
2467ExodusExo23231Mose kehrte zum Herrn zurück und sagte: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen. Götter aus Gold haben sie sich gemacht.
2468ExodusExo23232Doch jetzt nimm ihre Sünde von ihnen! Wenn nicht, dann streich mich aus dem Buch, das du angelegt hast.
2469ExodusExo23233Der Herr antwortete Mose: Nur den, der gegen mich gesündigt hat, streiche ich aus meinem Buch.
2470ExodusExo23234Aber jetzt geh, führe das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Mein Engel wird vor dir hergehen. Am Tag aber, an dem ich Rechenschaft verlange, werde ich über ihre Sünde mit ihnen abrechnen.
2471ExodusExo23235Der Herr schlug das Volk mit Unheil, weil sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron anfertigen ließ.
2472ExodusExo2331Der Herr sprach zu Mose: Geh, zieh mit dem Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, fort von hier, in das Land hinauf, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versichert habe: Deinen Nachkommen gebe ich es.
2473ExodusExo2332Ich sende einen Engel, der dir vorangeht, und ich vertreibe die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
2474ExodusExo2333In ein Land, in dem Milch und Honig fließen, wirst du kommen. Ich selbst ziehe nicht in deiner Mitte hinauf, denn du bist ein störrisches Volk. Es könnte sonst geschehen, dass ich dich unterwegs vertilge.
2475ExodusExo2334Als das Volk diese Drohung hörte, trauerten sie und keiner legte seinen Schmuck an.
2476ExodusExo2335Da sprach der Herr zu Mose: Sag zu den Israeliten: Ihr seid ein störrisches Volk. Wenn ich auch nur einen einzigen Augenblick mit dir zöge, müsste ich dir ein Ende machen. Jetzt aber leg deinen Schmuck ab! Dann will ich sehen, was ich mit dir tun kann.
2477ExodusExo2336Da trugen die Israeliten keinen Schmuck mehr, vom Berg Horeb an.
2478ExodusExo2337Mose nahm das Zelt und schlug es für sich außerhalb des Lagers auf, in einiger Entfernung vom Lager. Er nannte es Offenbarungszelt. Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungszelt vor das Lager hinaus.
2479ExodusExo2338Wenn Mose zum Zelt hinausging, erhob sich das ganze Volk. Jeder trat vor sein Zelt und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt eintrat.
2480ExodusExo2339Sobald Mose das Zelt betrat, ließ sich die Wolkensäule herab und blieb am Zelteingang stehen. Dann redete der Herr mit Mose.
2481ExodusExo23310Wenn das ganze Volk die Wolkensäule am Zelteingang stehen sah, erhoben sich alle und warfen sich vor ihren Zelten zu Boden.
2482ExodusExo23311Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden. Wenn Mose aber dann ins Lager zurückging, wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, nicht vom Zelt.
2483ExodusExo23312Mose sagte zum Herrn: Du sagst zwar zu mir: Führ dieses Volk hinauf! Du hast mich aber nicht wissen lassen, wen du mitschickst. Du hast doch gesagt: Ich kenne deinen Namen und habe dir meine Gnade geschenkt.
2484ExodusExo23313Wenn ich aber wirklich deine Gnade gefunden habe, so lass mich doch deinen Weg wissen! Dann werde ich dich erkennen und es wird sich bestätigen, dass ich deine Gnade gefunden habe. Sieh diese Leute an: Es ist doch dein Volk!
2485ExodusExo23314Der Herr antwortete: Mein Angesicht wird mitgehen, bis ich dir Ruhe verschafft habe.
2486ExodusExo23315Mose entgegnete dem Herrn: Wenn dein Angesicht nicht mitgeht, dann führ uns lieber nicht von hier hinauf!
2487ExodusExo23316Woran soll man erkennen, dass ich zusammen mit deinem Volk deine Gnade gefunden habe? Doch wohl daran, dass du mit uns ziehst. Und dann werden wir, ich und dein Volk, vor allen Völkern auf der Erde ausgezeichnet werden.
2488ExodusExo23317Der Herr erwiderte Mose: Auch das, was du jetzt verlangt hast, will ich tun; denn du hast nun einmal meine Gnade gefunden und ich kenne dich mit Namen.
2489ExodusExo23318Dann sagte Mose: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!
2490ExodusExo23319Der Herr gab zur Antwort: Ich will meine ganze Schönheit vor dir vorüberziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Ich gewähre Gnade, wem ich will, und ich schenke Erbarmen, wem ich will.
2491ExodusExo23320Weiter sprach er: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.
2492ExodusExo23321Dann sprach der Herr: Hier, diese Stelle da! Stell dich an diesen Felsen!
2493ExodusExo23322Wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht, stelle ich dich in den Felsspalt und halte meine Hand über dich, bis ich vorüber bin.
2494ExodusExo23323Dann ziehe ich meine Hand zurück und du wirst meinen Rücken sehen. Mein Angesicht aber kann niemand sehen.
2495ExodusExo2341Weiter sprach der Herr zu Mose: Hau dir zwei steinerne Tafeln zurecht wie die ersten! Ich werde darauf die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln standen, die du zerschmettert hast.
2496ExodusExo2342Halte dich für morgen früh bereit! Steig am Morgen auf den Sinai und dort auf dem Gipfel des Berges stell dich vor mich hin!
2497ExodusExo2343Niemand soll mit dir hinaufsteigen; auch soll sich kein Mensch auf dem ganzen Berg sehen lassen und kein Schaf oder Rind soll am Abhang des Berges weiden.
2498ExodusExo2344Da hieb Mose zwei Tafeln aus Stein zurecht wie die ersten. Am Morgen stand Mose zeitig auf und ging auf den Sinai hinauf, wie es ihm der Herr aufgetragen hatte. Die beiden steinernen Tafeln nahm er mit.
2499ExodusExo2345Der Herr aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben ihn hin. Er rief den Namen Jahwe aus.
2500ExodusExo2346Der Herr ging an ihm vorüber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue:
2501ExodusExo2347Er bewahrt Tausenden Huld, nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg, lässt aber (den Sünder) nicht ungestraft; er verfolgt die Schuld der Väter an den Söhnen und Enkeln, an der dritten und vierten Generation.
2502ExodusExo2348Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde und warf sich zu Boden.
2503ExodusExo2349Er sagte: Wenn ich deine Gnade gefunden habe, mein Herr, dann ziehe doch mein Herr mit uns. Es ist zwar ein störrisches Volk, doch vergib uns unsere Schuld und Sünde und lass uns dein Eigentum sein!
2504ExodusExo23410Da sprach der Herr: Hiermit schließe ich einen Bund: Vor deinem ganzen Volk werde ich Wunder wirken, wie sie auf der ganzen Erde und unter allen Völkern nie geschehen sind. Das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, wird die Taten des Herrn sehen; denn was ich mit dir vorhabe, wird Furcht erregen.
2505ExodusExo23411Halte dich an das, was ich dir heute auftrage. Ich werde die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vor dir vertreiben.
2506ExodusExo23412Du hüte dich aber, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, einen Bund zu schließen; sie könnten dir sonst, wenn sie in deiner Mitte leben, zu einer Falle werden.
2507ExodusExo23413Ihre Altäre sollt ihr vielmehr niederreißen, ihre Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfähle umhauen.
2508ExodusExo23414Du darfst dich nicht vor einem andern Gott niederwerfen. Denn Jahwe trägt den Namen «der Eifersüchtige»; ein eifersüchtiger Gott ist er.
2509ExodusExo23415Hüte dich, einen Bund mit den Bewohnern des Landes zu schließen. Sonst werden sie dich einladen, wenn sie mit ihren Göttern Unzucht treiben und ihren Göttern Schlachtopfer darbringen, und du wirst von ihren Schlachtopfern essen.
2510ExodusExo23416Du wirst von ihren Töchtern für deine Söhne Frauen nehmen; sie werden mit ihren Göttern Unzucht treiben und auch deine Söhne zur Unzucht mit ihren Göttern verführen.
2511ExodusExo23417Du sollst dir keine Götter aus Metall gießen.
2512ExodusExo23418Du sollst das Fest der ungesäuerten Brote halten. Im Monat Abib sollst du zur festgesetzten Zeit sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe. Denn im Monat Abib bist du aus Ägypten ausgezogen.
2513ExodusExo23419Das Erste, was den Mutterschoß durchbricht, jeder männliche Erstling beim Vieh, bei deinen Rindern und Schafen, gehört mir.
2514ExodusExo23420Den Erstling vom Esel aber sollst du durch ein Schaf auslösen. Willst du ihn nicht auslösen, dann brich ihm das Genick! Jeden Erstgeborenen deiner Söhne musst du auslösen. Man soll vor mir nicht mit leeren Händen erscheinen.
2515ExodusExo23421Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebten Tag sollst du ruhen; selbst zur Zeit des Pflügens und des Erntens sollst du ruhen.
2516ExodusExo23422Du sollst das Wochenfest feiern, das Fest der Erstlingsfrüchte von der Weizenernte und das Fest der Lese an der Jahreswende.
2517ExodusExo23423Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer vor dem Herrn, dem Gott Israels, erscheinen.
2518ExodusExo23424Wenn ich die Völker vor dir vertrieben und deine Grenzen weiter vorgeschoben habe, wird niemand in dein Land einfallen, während du dreimal im Jahr hinaufziehst, um vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen.
2519ExodusExo23425Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht über gesäuertes Brot fließen lassen und vom Schlachttier des Paschafestes darf nichts bis zum Morgen liegen bleiben.
2520ExodusExo23426Von den Erstlingsfrüchten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
2521ExodusExo23427Dann sprach der Herr zu Mose: Schreib diese Worte auf! Denn aufgrund dieser Worte schließe ich mit dir und mit Israel einen Bund.
2522ExodusExo23428Mose blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte. Er aß kein Brot und trank kein Wasser. Er schrieb die Worte des Bundes, die zehn Worte, auf Tafeln.
2523ExodusExo23429Als Mose vom Sinai herunterstieg, hatte er die beiden Tafeln der Bundesurkunde in der Hand. Während Mose vom Berg herunterstieg, wusste er nicht, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, weil er mit dem Herrn geredet hatte.
2524ExodusExo23430Als Aaron und alle Israeliten Mose sahen, strahlte die Haut seines Gesichtes Licht aus und sie fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen.
2525ExodusExo23431Erst als Mose sie rief, kamen Aaron und alle Sippenhäupter der Gemeinde zu ihm zurück und Mose redete mit ihnen.
2526ExodusExo23432Dann kamen alle Israeliten herbei und er übergab ihnen alle Gebote, die der Herr ihm auf dem Sinai mitgeteilt hatte.
2527ExodusExo23433Als Mose aufhörte, mit ihnen zu reden, legte er über sein Gesicht einen Schleier.
2528ExodusExo23434Wenn Mose zum Herrn hineinging, um mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam. Wenn er herauskam, trug er den Israeliten alles vor, was ihm aufgetragen worden war.
2529ExodusExo23435Wenn die Israeliten das Gesicht des Mose sahen und merkten, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, legte er den Schleier über sein Gesicht, bis er wieder hineinging, um mit dem Herrn zu reden.
2530ExodusExo2351Mose versammelte die ganze Gemeinde der Israeliten und sagte zu ihnen: Das ist es, was der Herr euch zu tun befohlen hat:
2531ExodusExo2352Sechs Tage soll man arbeiten; der siebte Tag ist heilig, Sabbat, Ruhetag zur Ehre des Herrn. Jeder, der an ihm arbeitet, soll mit dem Tod bestraft werden.
2532ExodusExo2353Am Sabbat sollt ihr in keiner eurer Wohnstätten Feuer anzünden.
2533ExodusExo2354Mose sagte zur ganzen Gemeinde der Israeliten: Der Herr hat Folgendes befohlen:
2534ExodusExo2355Erhebt von euch eine Abgabe für den Herrn! Jeder, den sein Herz dazu bewegt, soll eine Abgabe für den Herrn bringen: Gold, Silber, Kupfer,
2535ExodusExo2356violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare,
2536ExodusExo2357rötliche Widderfelle, Tahaschhäute und Akazienholz,
2537ExodusExo2358Öl für den Leuchter, Balsam für das Salböl und für das duftende Räucherwerk,
2538ExodusExo2359Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche.
2539ExodusExo23510Alle Sachverständigen unter euch sollen kommen und alles anfertigen, was der Herr angeordnet hat:
2540ExodusExo23511die Wohnstätte, ihr Zelt und seine Decke, seine Haken, Bretter, Querlatten, Säulen und Sockel,
2541ExodusExo23512die Lade und ihre Stangen, die Deckplatte und den Vorhang,
2542ExodusExo23513den Tisch, seine Stangen, alle seine Geräte und die Schaubrote,
2543ExodusExo23514den Leuchter mit seinen Geräten und Lampen sowie das Öl für den Leuchter,
2544ExodusExo23515den Räucheraltar mit seinen Stangen, das Salböl, das duftende Räucherwerk und den Türvorhang für den Eingang der Wohnstätte,
2545ExodusExo23516den Brandopferaltar, sein Gitter aus Kupfer, seine Stangen, all sein Gerät, das Becken und sein Gestell,
2546ExodusExo23517die Behänge des Vorhofs, seine Säulen und Sockel sowie den Vorhang für das Tor des Vorhofs,
2547ExodusExo23518die Zeltpflöcke der Wohnstätte und des Vorhofs mit ihren Stricken,
2548ExodusExo23519die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewänder für den Priester Aaron und die Gewänder für seine Söhne zum Priesterdienst.
2549ExodusExo23520Da ging die ganze Gemeinde der Israeliten weg von Mose;
2550ExodusExo23521als sie wiederkamen, brachte jeder, den sein Herz bewog, und jeder, den sein Geist dazu antrieb, die Abgabe für den Herrn zur Herstellung des Offenbarungszeltes und für seinen gesamten Dienst und die heiligen Gewänder.
2551ExodusExo23522Männer und Frauen kamen; alle brachten auf eigenen Antrieb hin Spangen, Nasenreife und Fingerringe, Halsketten, allerlei Goldgegenstände, jeder, der Gold für den Herrn als Weihegabe bringen wollte.
2552ExodusExo23523Alle, die etwas an violettem und rotem Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaaren, rötlichen Widderfellen oder Tahaschhäuten bei sich fanden, brachten es.
2553ExodusExo23524Alle, die eine Abgabe an Silber oder Kupfer leisten wollten, brachten die Abgabe für den Herrn; alle, die Akazienholz beschaffen konnten, geeignet für jede Bearbeitung, brachten es herbei.
2554ExodusExo23525Alle Frauen, die sich auf Handarbeit verstanden, spannen und brachten das Gesponnene: violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus.
2555ExodusExo23526Alle kunstfertigen Frauen, die sich angespornt fühlten, spannen Ziegenhaare.
2556ExodusExo23527Die Sippenhäupter brachten Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche,
2557ExodusExo23528Balsam und Öl für den Leuchter, für das Salböl und für das duftende Räucherwerk.
2558ExodusExo23529Alle Männer und Frauen, die ihr Herz dazu trieb, etwas zu irgendeiner Arbeit beizutragen, die der Herr durch Mose anzufertigen befohlen hatte, alle diese Israeliten brachten eine Spende für den Herrn.
2559ExodusExo23530Dann sagte Mose zu den Israeliten: Seht, der Herr hat Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, beim Namen gerufen
2560ExodusExo23531und ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, Klugheit und Kenntnis für jegliche Arbeit,
2561ExodusExo23532Pläne zu entwerfen und sie in Gold, Silber und Kupfer auszuführen
2562ExodusExo23533und durch Schneiden und Fassen von Steinen und durch Schnitzen von Holz allerlei Kunstwerke herzustellen.
2563ExodusExo23534Auch hat er ihm und Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, die Gabe verliehen, andere zu lehren.
2564ExodusExo23535Er hat sie erfüllt mit Kunstsinn zum Ausführen jeder Arbeit eines Steinschneiders, eines Kunstwebers und eines Buntwirkers in violettem und rotem Purpur, Karmesin und Byssus sowie eines Webers. Sie können alle Arbeiten ausführen und die Pläne dazu entwerfen.
2565ExodusExo2361Bezalel und Oholiab und alle kunstverständigen Männer, denen der Herr Weisheit und Klugheit zum Entwerfen und Ausführen der ganzen Arbeiten für den Dienst am Heiligtum gegeben hat, sollen alles tun, was der Herr angeordnet hat.
2566ExodusExo2362Mose berief also Bezalel, Oholiab und alle kunstverständigen Männer, denen der Herr Weisheit in ihr Herz gegeben hatte, jeden, den sein Herz antrieb, sich ans Werk zu machen und es durchzuführen.
2567ExodusExo2363Sie nahmen von Mose alle Abgaben entgegen, die die Israeliten gebracht hatten, damit die Arbeiten für den Dienst am Heiligtum ausgeführt werden könnten. Man brachte ihm auch weiterhin Morgen für Morgen Spenden.
2568ExodusExo2364Alle Kunstverständigen, die alle Arbeiten für das Heiligtum ausführten, kamen aber - jeder von seiner Arbeit, die er gerade verrichtete -
2569ExodusExo2365und sagten zu Mose: Das Volk bringt mehr, als man für die Arbeit benötigt, die der Herr auszuführen befahl.
2570ExodusExo2366Da erließ Mose einen Befehl und ließ im Lager ausrufen: Weder Mann noch Frau soll sich weiterhin um eine Abgabe für das Heiligtum bemühen. So bewog man das Volk, nichts mehr zu bringen.
2571ExodusExo2367Es war Material mehr als genug vorhanden, um alle Arbeiten durchzuführen.
2572ExodusExo2368Die Kunstverständigen unter den Arbeitern verfertigten die Wohnstätte aus zehn Zelttüchern: aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin, mit Kerubimfiguren; als Kunstweberarbeit machten sie es.
2573ExodusExo2369Ein Zelttuch war achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit; alle Zelttücher hatten dasselbe Maß.
2574ExodusExo23610Er fügte jeweils fünf Zelttücher aneinander.
2575ExodusExo23611Dann machte er Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, das das Ende des zusammengefügten Stückes bildete; ebenso machte er es am Rande des letzten Zelttuchs des anderen zusammengefügten Stückes.
2576ExodusExo23612Fünfzig Schleifen brachte er an dem einen Zelttuch an und fünfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefügten Stückes; die Schleifen entsprachen einander.
2577ExodusExo23613Dann machte er fünfzig Goldhaken und verband die Zelttücher mit den Haken, eines mit dem andern; so wurde die Wohnstätte ein Ganzes.
2578ExodusExo23614Er machte Decken aus Ziegenhaar für das Zelt über der Wohnstätte; elf Decken stellte er her.
2579ExodusExo23615Eine Decke war dreißig Ellen lang und vier Ellen breit; die elf Decken hatten dasselbe Maß.
2580ExodusExo23616Er verband fünf Decken zu einem Stück und sechs Decken zu einem Stück.
2581ExodusExo23617Er machte fünfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des einen zusammengesetzten Stückes bildete, und ebenso fünfzig Schleifen am Saum der Decke, welche das Ende des anderen zusammengesetzten Stückes bildete.
2582ExodusExo23618Er fertigte fünfzig Kupferhaken an, um das Zelt zusammenzusetzen, damit es ein Ganzes ergäbe.
2583ExodusExo23619Schließlich machte er für das Zelt eine Decke aus rötlichen Widderfellen und darüber eine Decke aus Tahaschhäuten.
2584ExodusExo23620Er machte für die Wohnstätte Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen.
2585ExodusExo23621Jedes Brett war zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit;
2586ExodusExo23622jedes Brett wurde durch zwei Zapfen mit dem nächsten verbunden. So machte er es mit allen Brettern der Wohnstätte.
2587ExodusExo23623An Brettern für die Wohnstätte verfertigte er zwanzig für die Südseite.
2588ExodusExo23624Er stellte vierzig Sockel aus Silber als Unterlage für die zwanzig Bretter her: je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen.
2589ExodusExo23625Für die zweite Seite der Wohnstätte, die Nordseite, machte er ebenfalls zwanzig Bretter
2590ExodusExo23626und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes.
2591ExodusExo23627Für die Rückseite der Wohnstätte, die Westseite, verfertigte er sechs Bretter
2592ExodusExo23628und zwei Bretter stellte er für die Eckstücke an der Rückseite der Wohnstätte her.
2593ExodusExo23629Sie entsprachen einander und reichten von unten bis oben, zum ersten Ring. So machte er es mit den beiden Brettern, die die beiden Eckstücke bildeten.
2594ExodusExo23630Es waren also acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber vorhanden: je zwei Sockel als Unterlage für ein Brett.
2595ExodusExo23631Er verfertigte Querlatten aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnstätte,
2596ExodusExo23632fünf für die Bretter auf der zweiten Seite der Wohnstätte und fünf für die Bretter der Rückseite der Wohnstätte, der Westseite.
2597ExodusExo23633Er brachte die mittlere Querlatte in der Mitte der Bretter an; sie reichte von einem Ende zum andern.
2598ExodusExo23634Er überzog die Bretter mit Gold und machte Ringe aus Gold, die die Querlatten aufnahmen; auch die Querlatten überzog er mit Gold.
2599ExodusExo23635Er machte einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; er machte ihn in Kunstweberarbeit, mit Kerubimfiguren.
2600ExodusExo23636Er machte für ihn vier Akaziensäulen, überzog sie mit Gold - auch die Nägel waren aus Gold - und goss für sie vier Sockel aus Silber.
2601ExodusExo23637Für den Eingang des Zeltes machte er einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus in Buntwirkerarbeit
2602ExodusExo23638sowie seine fünf Säulen mit ihren Nägeln und überzog ihre Kapitelle und ihre Querstangen mit Gold; ihre fünf Sockel waren aus Kupfer.
2603ExodusExo2371Dann machte Bezalel die Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch.
2604ExodusExo2372Er überzog sie innen und außen mit purem Gold und brachte daran ringsherum eine Goldleiste an.
2605ExodusExo2373Er goss für sie vier Goldringe und befestigte sie an ihren vier Füßen, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite.
2606ExodusExo2374Er fertigte Stangen aus Akazienholz an und überzog sie mit Gold.
2607ExodusExo2375Er steckte die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man damit die Lade tragen konnte.
2608ExodusExo2376Er verfertigte auch eine Deckplatte aus purem Gold, zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit.
2609ExodusExo2377Er machte zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeitete sie aus den beiden Enden der Deckplatte heraus,
2610ExodusExo2378und zwar einen Kerub an dem einen Ende und einen Kerub an dem andern Ende der Deckplatte; er arbeitete die Kerubim an ihren beiden Enden heraus.
2611ExodusExo2379Die Kerubim breiteten ihre Flügel nach oben aus; mit ihren Flügeln beschirmten sie die Deckplatte und sie wandten ihre Gesichter einander zu; die Gesichter waren der Deckplatte zugewandt.
2612ExodusExo23710Er fertigte auch den Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch.
2613ExodusExo23711Er überzog ihn mit purem Gold und brachte daran ringsherum eine Goldleiste an.
2614ExodusExo23712Er machte ihm ringsherum eine handbreite Einfassung und verfertigte um diese Einfassung eine goldene Leiste.
2615ExodusExo23713Er goss für ihn vier Goldringe und befestigte die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Füßen gebildet wurden.
2616ExodusExo23714Die Ringe waren dicht unter der Einfassung, sodass sie die Stangen aufnahmen und man den Tisch tragen konnte.
2617ExodusExo23715Er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, sodass man den Tisch tragen konnte.
2618ExodusExo23716Dazu machte er die Geräte, die auf dem Tisch stehen sollten: seine Schüsseln, Schalen, Kannen und Krüge für die Trankopfer - alles aus purem Gold.
2619ExodusExo23717Er machte den Leuchter aus purem Gold. Der Leuchter, sein Gestell und sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blüten waren aus einem Stück getrieben.
2620ExodusExo23718Von seinen Seiten gingen sechs Arme aus, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei Leuchterarme auf der anderen Seite.
2621ExodusExo23719Der erste Arm wies drei mandelblütenförmige Kelche auf mit je einer Knospe und einer Blüte und der zweite Arm wies drei mandelblütenförmige Kelche auf mit je einer Knospe und einer Blüte; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgingen.
2622ExodusExo23720An dem Leuchter waren vier mandelblütenförmige Kelche, Knospen und Blüten:
2623ExodusExo23721je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgingen.
2624ExodusExo23722Die Knospen und Arme bildeten mit dem Schaft ein Ganzes; das Ganze war ein Stück aus getriebenem purem Gold.
2625ExodusExo23723Dann machte er auch für den Leuchter die sieben Lampen, seine Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold.
2626ExodusExo23724Aus einem Talent puren Goldes machte er den Leuchter und alle dazugehörenden Geräte.
2627ExodusExo23725Auch machte er den Räucheraltar aus Akazienholz, eine Elle lang, eine Elle breit - also quadratisch - und zwei Ellen hoch; seine Hörner bildeten mit ihm eine Einheit.
2628ExodusExo23726Er überzog ihn mit purem Gold, seine Platte, seine Wände ringsum und seine Hörner, und brachte an ihm ringsum eine Goldleiste an.
2629ExodusExo23727Er machte für ihn zwei Paar Goldringe und befestigte sie unterhalb der Leiste an seinen beiden Seiten, seinen Seitenwänden, zum Aufnehmen der Stangen, sodass man ihn damit tragen konnte.
2630ExodusExo23728Er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.
2631ExodusExo23729Er bereitete auch das heilige Salböl und das reine duftende Räucherwerk, wie Salbenmischer sie zubereiten.
2632ExodusExo2381Dann machte er den Brandopferaltar aus Akazienholz, fünf Ellen lang, fünf Ellen breit - also quadratisch - und drei Ellen hoch.
2633ExodusExo2382Er machte ihm Hörner an seinen vier Ecken - seine Hörner bildeten mit ihm ein Ganzes - und überzog ihn mit Kupfer.
2634ExodusExo2383Er stellte auch alle Altargeräte her: die Gefäße, die Schaufeln, die Schalen, die Gabeln und die Feuerpfannen. Alle seine Geräte stellte er aus Kupfer her.
2635ExodusExo2384Er machte auch für den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, unterhalb der Einfassung bis zu seiner halben Höhe.
2636ExodusExo2385Dann goss er vier Ringe an die vier Enden des kupfernen Gitterwerkes zum Aufnehmen der Stangen.
2637ExodusExo2386Er verfertigte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Kupfer.
2638ExodusExo2387Er steckte die Stangen in die Ringe an den Seiten des Altars, sodass man ihn damit tragen konnte; er machte ihn hohl, aus Brettern.
2639ExodusExo2388Er machte das Becken und sein Gestell aus Kupfer, und zwar aus den Spiegeln der Frauen, die am Eingang des Offenbarungszeltes Dienst taten.
2640ExodusExo2389Dann machte er den Vorhof: für die südliche Längsseite Vorhofbehänge aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen.
2641ExodusExo23810Ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel waren aus Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren aus Silber.
2642ExodusExo23811Für die nördliche Längsseite hundert Ellen Behänge; ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel waren aus Kupfer; die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren aus Silber.
2643ExodusExo23812Für die Westseite fünfzig Ellen Behänge, ihre zehn Säulen und deren zehn Sockel; die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren aus Silber.
2644ExodusExo23813Für die Vorderseite, gegen Osten hin, fünfzig Ellen Behänge,
2645ExodusExo23814und zwar fünfzehn Ellen Behänge für die eine Seitenwand mit den drei Säulen und den drei Sockeln,
2646ExodusExo23815ebenso für die andere Seitenwand. So waren beiderseits des Vorhoftores fünfzehn Ellen Behänge mit den drei Säulen und den drei Sockeln.
2647ExodusExo23816Alle Behänge des Vorhofs ringsum bestanden aus gezwirntem Byssus.
2648ExodusExo23817Die Sockel der Säulen waren aus Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen aus Silber, der Überzug ihrer Kapitelle aus Silber. Alle Säulen des Vorhofs hatten Querstangen aus Silber.
2649ExodusExo23818Für das Tor des Vorhofs machte er einen Vorhang: Er war Buntwirkerarbeit aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, zwanzig Ellen breit und fünf Ellen hoch, entsprechend den übrigen Behängen des Vorhofs.
2650ExodusExo23819Ihre vier Säulen und deren vier Sockel waren aus Kupfer, ihre Nägel aus Silber und auch der Überzug ihrer Kapitelle und ihre Querstangen aus Silber.
2651ExodusExo23820Alle Zeltpflöcke für die Wohnstätte und den Vorhof ringsum waren aus Kupfer.
2652ExodusExo23821Das ist die Veranlagung zugunsten der Wohnstätte, der Stätte der Bundesurkunde; diese Veranlagung hatte Mose den Leviten unter dem Priester Itamar, dem Sohn Aarons, übertragen.
2653ExodusExo23822Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, führte alles aus, was der Herr dem Mose befohlen hatte.
2654ExodusExo23823Mit Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, als Steinschneider, Kunstweber und Buntwirker des violetten und roten Purpurs, des Karmesins und des Byssus führte er alles aus.
2655ExodusExo23824Das gesamte Gold, das man für alle Arbeiten zur Errichtung des Heiligtums verwendete - es war das Gold der Weihegaben -, wog 29 Talente und 730 Schekel, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums.
2656ExodusExo23825Das Silber betrug aufgrund der Veranlagung der Gemeinde 100 Talente und 1775 Schekel, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums,
2657ExodusExo23826einen Halbschekel für jede Person, also die Hälfte eines Schekels, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, für jeden von zwanzig Jahren und darüber, der zur Veranlagung vortreten musste, also für 603550 Mann.
2658ExodusExo23827Verwendet wurden 100 Talente Silber zum Guss der Sockel des Heiligtums und der Sockel der Behänge, 100 Talente für 100 Sockel, also ein Talent für einen Sockel.
2659ExodusExo23828Aus 1775 Schekel machte er die Nägel für die Säulen, überzog die Kapitelle und verband sie miteinander.
2660ExodusExo23829Das Kupfer der Weihegaben betrug 70 Talente und 2400 Schekel.
2661ExodusExo23830Daraus machte er die Sockel für den Eingang des Offenbarungszeltes, den kupfernen Altar samt seinem kupfernen Gitterwerk und alle Altargeräte
2662ExodusExo23831sowie die Sockel für den Vorhof ringsum, die Torsockel des Vorhofs, alle Zeltpflöcke der Wohnstätte und alle Zeltpflöcke des Vorhofs ringsum.
2663ExodusExo2391Aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin verfertigten sie die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum und verfertigten die heiligen Gewänder für Aaron, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2664ExodusExo2392Sie stellten das Efod her aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
2665ExodusExo2393Sie schlugen goldene Plättchen breit, schnitten sie in Fäden, um sie zwischen violettem und rotem Purpur, Karmesin und Byssus als Kunstweberarbeit einzuwirken.
2666ExodusExo2394Für das Efod machten sie miteinander verbundene Schulterstücke und befestigten sie an ihren beiden Enden.
2667ExodusExo2395Eine Efodschärpe daran bildete mit ihm ein einziges Stück und war von derselben Machart, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2668ExodusExo2396Sie bearbeiteten die in Goldfassungen eingesetzten Karneolsteine und schnitten nach Siegelart die Namen der Söhne Israels ein.
2669ExodusExo2397Man setzte sie dann auf die Schulterstücke des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2670ExodusExo2398Die Lostasche verfertigte man als Kunstweberarbeit wie das Efod, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
2671ExodusExo2399Sie machten die Lostasche quadratisch, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit.
2672ExodusExo23910Sie besetzten sie mit Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd,
2673ExodusExo23911die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis,
2674ExodusExo23912die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst,
2675ExodusExo23913die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie waren in Gold gefasst.
2676ExodusExo23914Die Steine lauteten auf die Namen der Söhne Israels, zwölf auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder lautete auf den Namen eines der zwölf Stämme.
2677ExodusExo23915Sie befestigten an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold.
2678ExodusExo23916Sie machten zwei goldene Einfassungen und zwei Goldringe und befestigten die beiden Ringe an den beiden Enden der Lostasche.
2679ExodusExo23917Die beiden goldenen Schnüre verbanden sie mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche;
2680ExodusExo23918die zwei anderen Enden der Schnüre befestigten sie an den beiden Einfassungen und hängten sie an die Vorderseite der Schulterstücke des Efod.
2681ExodusExo23919Sie machten noch zwei Goldringe und befestigten sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist.
2682ExodusExo23920Sie machten zwei weitere Goldringe und befestigten sie unten an den beiden Schulterstücken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschärpe.
2683ExodusExo23921Sie banden die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur, sodass sie über der Efodschärpe blieb und sich die Lostasche nicht vom Efod verschob, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2684ExodusExo23922Er machte den Efodmantel als Weberarbeit gänzlich aus violettem Purpur.
2685ExodusExo23923In seiner Mitte war die Mantelöffnung, wie die Öffnung eines Panzerhemds; die Öffnung hatte ringsum einen gewebten unzerreißbaren Rand.
2686ExodusExo23924An seinem unteren Saum machten sie Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus gezwirntem Karmesin.
2687ExodusExo23925Sie machten Glöckchen aus reinem Gold und befestigten die Glöckchen zwischen den Granatäpfeln am Saum des Mantels, ringsum zwischen den Granatäpfeln:
2688ExodusExo23926ein Glöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels für den Dienst, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2689ExodusExo23927Danach machten sie die Leibröcke aus Byssus als Weberarbeit für Aaron und seine Söhne,
2690ExodusExo23928den Turban aus Byssus, den Schmuck der Kopfbünde aus Byssus, die leinenen Beinkleider aus gezwirntem Byssus
2691ExodusExo23929und den Gürtel aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin, als Buntwirkerarbeit, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2692ExodusExo23930Sie machten eine Rosette aus purem Gold, das heilige Diadem, und brachten darauf die Inschrift nach Art der Siegelgravierung an: Heilig dem Herrn.
2693ExodusExo23931Sie befestigten sie an einer Schnur aus violettem Purpur, um sie oben am Turban anzubringen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2694ExodusExo23932So wurde das ganze Werk für die Wohnstätte des Offenbarungszeltes vollendet; die Israeliten taten genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. So machten sie es.
2695ExodusExo23933Sie brachten die Wohnstätte zu Mose: das Zelt mit allen seinen Geräten, seinen Haken, Brettern, Querlatten, Säulen und Sockeln,
2696ExodusExo23934die Decke aus rötlichen Widderfellen, die Decke aus Tahaschhäuten und die Vorhangdecke,
2697ExodusExo23935die Lade der Bundesurkunde mit ihren Stangen und der Deckplatte,
2698ExodusExo23936den Tisch und alle dazugehörigen Geräte sowie die Schaubrote,
2699ExodusExo23937den Leuchter aus purem Gold, seine Lampen - die Lampen der Reihe nach aufgestellt - und alle seine Geräte sowie das Öl für den Leuchter,
2700ExodusExo23938den goldenen Altar, das Salböl, das duftende Räucherwerk und den Vorhang für den Eingang des Zeltes,
2701ExodusExo23939den kupfernen Altar und das zugehörige kupferne Gitterwerk mit seinen Stangen und allen seinen Geräten, das Becken und sein Gestell,
2702ExodusExo23940die Behänge des Vorhofs, seine Säulen und Sockel sowie den Vorhang für das Tor des Vorhofs, seine Schnüre und Zeltpflöcke und alle Geräte für den Dienst an der Wohnstätte, am Offenbarungszelt,
2703ExodusExo23941die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewänder für den Priester Aaron und die Gewänder seiner Söhne für den Priesterdienst.
2704ExodusExo23942Genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte, führten die Israeliten die gesamte Arbeit aus.
2705ExodusExo23943Mose besichtigte das ganze Werk: Sie hatten es gemacht, wie der Herr es befohlen hatte. So hatten sie es gemacht und Mose segnete sie.
2706ExodusExo2401Der Herr sprach zu Mose:
2707ExodusExo2402Am ersten Tag des ersten Monats sollst du die Wohnstätte des Offenbarungszeltes aufstellen.
2708ExodusExo2403Stell die Lade der Bundesurkunde hinein und verdeck die Lade durch den Vorhang!
2709ExodusExo2404Bring den Tisch hinein und leg seine Ausrüstung zurecht; stell den Leuchter auf und setz seine Lampen auf!
2710ExodusExo2405Stell den goldenen Räucheraltar vor die Lade der Bundesurkunde und häng den Vorhang vor den Eingang der Wohnstätte!
2711ExodusExo2406Errichte den Brandopferaltar vor dem Eingang der Wohnstätte, des Offenbarungszeltes!
2712ExodusExo2407Das Becken stell zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und gieß Wasser hinein!
2713ExodusExo2408Errichte den Vorhof ringsum und häng den Vorhang an das Tor des Vorhofs!
2714ExodusExo2409Nimm das Salböl und salbe die Wohnstätte und alles, was in ihr ist. Weihe sie mit allen ihren Geräten! So wird sie heilig sein.
2715ExodusExo24010Salbe auch den Brandopferaltar mit all seinen Geräten und weihe den Altar! So wird der Altar hochheilig sein.
2716ExodusExo24011Salbe das Becken mit seinem Gestell und weihe es!
2717ExodusExo24012Dann lass Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes herantreten und wasche sie mit Wasser!
2718ExodusExo24013Bekleide Aaron mit den heiligen Gewändern, salbe und weihe ihn, damit er mir als Priester dient.
2719ExodusExo24014Dann lass seine Söhne herantreten und bekleide sie mit Leibröcken;
2720ExodusExo24015salbe sie, wie du ihren Vater gesalbt hast, damit sie mir als Priester dienen. Ihre Salbung soll ihnen ein immer währendes Priestertum sichern von Generation zu Generation.
2721ExodusExo24016Mose tat es. Er machte alles, wie es der Herr ihm befohlen hatte.
2722ExodusExo24017Im zweiten Jahr, am ersten Tag des ersten Monats, stellte man die Wohnstätte auf.
2723ExodusExo24018Mose stellte die Wohnstätte auf, legte ihre Sockel hin, setzte ihre Bretter darauf, brachte ihre Querlatten an und stellte ihre Säulen auf.
2724ExodusExo24019Dann spannte er das Zelt über die Wohnstätte und legte die Decke des Zeltes darüber, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2725ExodusExo24020Dann nahm er die Bundesurkunde, legte sie in die Lade, brachte die Stangen an der Lade an und setzte die Deckplatte oben auf die Lade.
2726ExodusExo24021Er brachte die Lade in die Wohnstätte, spannte die Vorhangdecke auf und verdeckte so die Lade der Bundesurkunde, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2727ExodusExo24022Er stellte den Tisch in das Offenbarungszelt, an die Nordseite der Wohnstätte, vor den Vorhang.
2728ExodusExo24023Darauf schichtete er die Brote vor dem Herrn auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2729ExodusExo24024Er stellte den Leuchter in das Offenbarungszelt, dem Tisch gegenüber, an die Südseite der Wohnstätte.
2730ExodusExo24025Er setzte die Lampen vor dem Herrn auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2731ExodusExo24026Dann stellte er den goldenen Altar in das Offenbarungszelt vor den Vorhang.
2732ExodusExo24027Er ließ auf ihm duftendes Räucherwerk verbrennen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2733ExodusExo24028Dann hängte er den Vorhang an den Eingang der Wohnstätte.
2734ExodusExo24029Den Brandopferaltar stellte er an den Eingang der Wohnstätte, des Offenbarungszeltes, und brachte auf ihm das Brand- und Speiseopfer dar, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2735ExodusExo24030Er stellte das Becken zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und goss Wasser zum Waschen hinein.
2736ExodusExo24031Darin wuschen Mose, Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße.
2737ExodusExo24032Wenn sie in das Offenbarungszelt eintraten oder sich dem Altar näherten, wuschen sie sich, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2738ExodusExo24033Er errichtete den Vorhof um die Wohnstätte und den Altar und ließ den Vorhang am Tor des Vorhofs aufhängen. So vollendete Mose das Werk.
2739ExodusExo24034Dann verhüllte die Wolke das Offenbarungszelt und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte.
2740ExodusExo24035Mose konnte das Offenbarungszelt nicht betreten, denn die Wolke lag darauf, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte.
2741ExodusExo24036Immer, wenn die Wolke sich von der Wohnstätte erhob, brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung dauerte.
2742ExodusExo24037Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, brachen sie nicht auf, bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob.
2743ExodusExo24038Bei Tag schwebte über der Wohnstätte die Wolke des Herrn, bei Nacht aber war an ihr Feuer vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange ihre Wanderung dauerte.
2744LevitikusLev311Der Herr rief Mose, redete ihn vom Offenbarungszelt aus an und sprach:
2745LevitikusLev312Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn einer von euch dem Herrn von den Haustieren eine Opfergabe darbringt, könnt ihr das mit Rind und Kleinvieh tun.
2746LevitikusLev313Ist seine Opfergabe ein Brandopfer vom Rind, so bringe er ein männliches Tier ohne Fehler dar; er soll es an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen, damit es vor dem Herrn Annahme findet.
2747LevitikusLev314Er lege seine Hand auf den Kopf des Opfertiers, damit es für ihn angenommen werde, um ihn zu entsühnen.
2748LevitikusLev315Er soll dann den Stier vor dem Herrn schlachten und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut darbringen. Sie sollen es ringsum an den Altar sprengen, der am Eingang des Offenbarungszeltes steht.
2749LevitikusLev316Dann soll er das Opfer abhäuten und es in Stücke zerlegen.
2750LevitikusLev317Die Söhne Aarons, die Priester, sollen Feuer auf den Altar bringen und Holz darauf schichten.
2751LevitikusLev318Hierauf sollen die Söhne Aarons, die Priester, die Stücke sowie den Kopf und das Fett auf das Holz über dem Altarfeuer legen.
2752LevitikusLev319Der Priester soll dann die Eingeweide und die Beine mit Wasser waschen und das Ganze auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
2753LevitikusLev3110Ist seine Opfergabe ein Brandopfer vom Kleinvieh, von den Schafen oder Ziegen, dann soll er ein fehlerloses männliches Tier bringen.
2754LevitikusLev3111Er soll es an der Nordseite des Altars vor dem Herrn schlachten und die Söhne Aarons, die Priester, sollen sein Blut ringsum an den Altar sprengen.
2755LevitikusLev3112Dann soll der Priester es in Stücke zerlegen und diese sowie den Kopf und das Fett auf das Holz über dem Altarfeuer legen.
2756LevitikusLev3113Er soll dann die Eingeweide und die Beine mit Wasser waschen und der Priester soll das Ganze darbringen und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
2757LevitikusLev3114Ist seine Opfergabe für den Herrn ein Brandopfer vom Geflügel, dann soll er eine Turteltaube oder eine junge Taube bringen.
2758LevitikusLev3115Der Priester soll sie zum Altar bringen, ihren Kopf abtrennen und ihn auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen; ihr Blut soll gegen die Altarwand ausgepresst werden.
2759LevitikusLev3116Dann soll er ihren Kropf mit den Federn entfernen und ihn an der Ostseite des Altars auf den Platz der Fett-Asche werfen.
2760LevitikusLev3117Darauf soll der Priester den Vogel an den Flügeln einreißen, ohne ihn dabei zu teilen, und ihn auf dem Altar, auf dem Holz über dem Feuer, in Rauch aufgehen lassen. Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
2761LevitikusLev321Wenn jemand dem Herrn ein Speiseopfer darbringt, muss seine Opfergabe aus Feinmehl bestehen, auf das er Öl gießen und Weihrauch legen soll.
2762LevitikusLev322Er bringe es zu den Söhnen Aarons, den Priestern. Er nehme davon eine Hand voll, vom Feinmehl und vom Öl mit dem ganzen Weihrauch, und der Priester lasse sie auf dem Altar als Gedächtnisanteil in Rauch aufgehen, als ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
2763LevitikusLev323Der Rest des Speiseopfers gehört Aaron und seinen Söhnen als etwas Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn.
2764LevitikusLev324Wenn du ein im Ofen gebackenes Speiseopfer darbringst, so soll es aus Feinmehl sein, ein mit Öl vermengter ungesäuerter Kuchen und ein mit Öl bestrichener ungesäuerter Brotfladen.
2765LevitikusLev325Ist deine Opfergabe eine auf einer Ofenplatte zubereitete Speise, so soll sie aus ungesäuertem Feinmehl sein, das mit Öl vermengt ist.
2766LevitikusLev326Du sollst sie zerbröckeln und Öl darüber gießen. Ein Speiseopfer ist es.
2767LevitikusLev327Ist deine Opfergabe eine im Kochtopf zubereitete Speise, so soll sie aus Feinmehl mit Öl angemacht sein.
2768LevitikusLev328Du sollst die daraus zubereitete Speise zum Herrn bringen. Man soll sie dem Priester reichen, der sie an den Altar bringt.
2769LevitikusLev329Der Priester soll davon den Gedächtnisanteil abheben und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
2770LevitikusLev3210Der Rest des Speiseopfers gehört Aaron und seinen Söhnen als etwas Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn.
2771LevitikusLev3211Kein Speiseopfer, das ihr dem Herrn darbringt, darf mit Sauerteig angemacht sein; denn ihr dürft dem Herrn weder Sauerteig noch Honig als Feueropfer darbringen.
2772LevitikusLev3212Ihr sollt sie dem Herrn als Erstlingsopfer darbringen, aber auf dem Altar sollen sie nicht zum beruhigenden Duft aufsteigen.
2773LevitikusLev3213Jedes Speiseopfer sollst du salzen und deinem Speiseopfer sollst du das Salz des Bundes deines Gottes nicht fehlen lassen; jede deiner Opfergaben sollst du mit Salz darbringen.
2774LevitikusLev3214Wenn du dem Herrn ein Speiseopfer von den Erstlingsfrüchten darbringst, sollst du geröstete reife Körner und Grütze aus frischen Körnern als Speiseopfer deiner Erstlingsfrüchte darbringen.
2775LevitikusLev3215Du sollst Öl darauf gießen und Weihrauch darauf geben. Ein Speiseopfer ist es.
2776LevitikusLev3216Der Priester soll den Gedächtnisanteil mit einem Teil der Grütze und des Öls mit dem ganzen Weihrauch als ein Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen lassen.
2777LevitikusLev331Ist seine Opfergabe ein Heilsopfer und vom Rind, dann soll er ein männliches oder ein weibliches fehlerloses Tier vor den Herrn bringen.
2778LevitikusLev332Er soll seine Hand auf den Kopf des Opfers legen und es am Eingang des Offenbarungszeltes schlachten. Dann sollen die Söhne Aarons, die Priester, das Blut ringsum an den Altar sprengen.
2779LevitikusLev333Er soll einen Teil dieses Opfers als Feueropfer für den Herrn darbringen, und zwar das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden,
2780LevitikusLev334die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst.
2781LevitikusLev335Die Söhne Aarons sollen diesen Teil mit dem Brandopfer, das auf dem Holz über dem Feuer liegt, auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Es ist ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
2782LevitikusLev336Ist seine Opfergabe ein Heilsopfer für den Herrn vom Kleinvieh, dann soll er ein männliches oder weibliches fehlerloses Tier darbringen.
2783LevitikusLev337Wenn er ein Schaf darbringt, soll er es vor den Herrn bringen.
2784LevitikusLev338Er soll seine Hand auf den Kopf des Opfers legen und es vor dem Offenbarungszelt schlachten; dann sollen die Söhne Aarons das Blut ringsum an den Altar sprengen.
2785LevitikusLev339Von diesem Heilsopfer soll er das Fett als Feueropfer für den Herrn darbringen: den ganzen Fettschwanz, den er nahe an den Schwanzwirbelknochen ablösen soll, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden,
2786LevitikusLev3310die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst.
2787LevitikusLev3311Der Priester lasse diese Teile auf dem Altar in Rauch aufgehen. Das soll eine Feueropferspeise für den Herrn sein.
2788LevitikusLev3312Wenn er eine Ziege darbringt, soll er sie vor den Herrn bringen.
2789LevitikusLev3313Er soll seine Hand auf ihren Kopf legen und sie vor dem Offenbarungszelt schlachten; dann sollen die Söhne Aarons ihr Blut ringsum an den Altar sprengen.
2790LevitikusLev3314Von ihr soll er als Feueropfer für den Herrn darbringen: das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden,
2791LevitikusLev3315die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst.
2792LevitikusLev3316Der Priester lasse diese Teile auf dem Altar in Rauch aufgehen. Sie sind eine Feueropferspeise zum beruhigenden Duft für den Herrn. Das ganze Fett gehört dem Herrn.
2793LevitikusLev3317Als feste Regel gelte bei euch von Generation zu Generation an allen euren Wohnstätten: Ihr dürft weder Fett noch Blut genießen.
2794LevitikusLev341Der Herr sprach zu Mose:
2795LevitikusLev342Sag zu den Israeliten: Wenn einer ohne Vorsatz gegen eines der Gebote des Herrn sündigt und etwas Verbotenes tut,
2796LevitikusLev343dann soll er, wenn es ein gesalbter Priester ist, der sündigt und dadurch Schuld auf das Volk lädt, dem Herrn für die von ihm begangene Sünde einen fehlerlosen Jungstier als Sündopfer darbringen.
2797LevitikusLev344Er soll diesen Jungstier zum Eingang des Offenbarungszeltes vor den Herrn bringen, ihm die Hand auf den Kopf legen und ihn vor dem Herrn schlachten.
2798LevitikusLev345Dann soll der gesalbte Priester etwas vom Blut dieses Stiers nehmen, es in das Offenbarungszelt bringen,
2799LevitikusLev346seinen Finger in das Blut tauchen und es vor dem Herrn siebenmal gegen den Vorhang des Heiligtums spritzen.
2800LevitikusLev347Darauf soll der Priester etwas vom Blut auf die Hörner des Rauchopferaltars tun, der vor dem Herrn im Offenbarungszelt steht, und dann soll er das ganze Blut des Stiers am Sockel des Brandopferaltars ausgießen, der sich am Eingang des Offenbarungszeltes befindet.
2801LevitikusLev348Dann soll er das ganze Fett des Sündopferstieres abheben, und zwar das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden,
2802LevitikusLev349die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst -
2803LevitikusLev3410genauso, wie es beim Stier des Heilsopfers geschieht -, und der Priester lasse diese Teile auf dem Brandopferaltar in Rauch aufgehen.
2804LevitikusLev3411Das Fell des Stiers aber, sein ganzes Fleisch mit dem Kopf, den Beinen, den Eingeweiden und dem Mageninhalt,
2805LevitikusLev3412also den ganzen Stier, soll er aus dem Lager hinaus an einen reinen Ort, nämlich den Abfallplatz der Fett-Asche, schaffen und ihn auf einem Holzfeuer verbrennen; auf dem Abfallplatz der Fett-Asche soll es verbrannt werden.
2806LevitikusLev3413Wenn die ganze Gemeinde Israels ohne Vorsatz gesündigt und etwas vom Herrn Verbotenes getan hat, ohne es bemerkt zu haben, und dadurch schuldig wurde,
2807LevitikusLev3414dann soll die Gemeinde für die Verfehlung, sobald sie bekannt wird, einen Jungstier als Sündopfer darbringen und ihn vor das Offenbarungszelt bringen.
2808LevitikusLev3415Die Ältesten der Gemeinde sollen ihre Hände vor dem Herrn auf den Kopf des Stiers legen und man soll ihn vor dem Herrn schlachten.
2809LevitikusLev3416Dann soll der gesalbte Priester etwas vom Blut des Stiers in das Offenbarungszelt tragen,
2810LevitikusLev3417seinen Finger in das Blut tauchen und es siebenmal gegen den Vorhang vor dem Herrn spritzen.
2811LevitikusLev3418Darauf soll er ein wenig von dem Blut auf die Hörner des Altars tun, der vor dem Herrn im Offenbarungszelt steht, und dann soll er das ganze Blut am Sockel des Brandopferaltars ausgießen, der sich am Eingang des Offenbarungszeltes befindet.
2812LevitikusLev3419Dann soll er das ganze Fett des Tieres abheben und es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen.
2813LevitikusLev3420Er soll mit dem Stier tun, was auch mit dem Sündopferstier gemacht wird; so soll er es mit ihm machen. Dann soll er die Gemeinde entsühnen und es wird ihnen vergeben werden.
2814LevitikusLev3421Er soll den Stier aus dem Lager hinausbringen und ihn verbrennen, wie er den ersten Stier verbrannt hat. Das ist das Sündopfer für die Gemeinde.
2815LevitikusLev3422Angenommen, ein Sippenhaupt sündigt, tut ohne Vorsatz etwas, was der Herr, sein Gott, verboten hat, und wird dadurch schuldig
2816LevitikusLev3423oder man teilt ihm eine Verfehlung mit, die er begangen hat, so soll er als seine Opfergabe einen fehlerlosen Ziegenbock bringen.
2817LevitikusLev3424Er soll die Hand auf den Kopf des Bockes legen und ihn dort schlachten, wo man das Brandopfer vor dem Herrn schlachtet. Ein Sündopfer ist es.
2818LevitikusLev3425Der Priester soll mit seinem Finger etwas vom Blut des Sündopfers auf die Hörner des Brandopferaltars tun, dann das Blut am Sockel des Brandopferaltars ausgießen
2819LevitikusLev3426und das ganze Fett, wie das Fett des Heilsopfers, auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. So entsühnt der Priester den Betreffenden und löst ihn von seiner Sünde; dann wird ihm vergeben werden.
2820LevitikusLev3427Wenn jemand aus dem Volk ohne Vorsatz sündigt und schuldig wird, weil er etwas vom Herrn Verbotenes getan hat,
2821LevitikusLev3428oder man teilt ihm eine Verfehlung mit, die er begangen hat, so bringe er als seine Opfergabe für seine Sünde, die er begangen hat, eine fehlerlose Ziege.
2822LevitikusLev3429Er soll die Hand auf den Kopf des Sündopfers legen und es dort schlachten, wo man das Brandopfer schlachtet.
2823LevitikusLev3430Der Priester soll mit seinem Finger etwas vom Blut auf die Hörner des Brandopferaltars tun und dann das ganze Blut am Sockel des Altars ausgießen.
2824LevitikusLev3431Er soll das ganze Fett ablösen, wie man das Fett eines Heilsopfers ablöst, und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als beruhigenden Duft für den Herrn und so diesen Mann entsühnen; dann wird ihm vergeben werden.
2825LevitikusLev3432Will er aber zum Sündopfer ein Schaf als Opfergabe bringen, soll er ein fehlerloses weibliches Tier bringen.
2826LevitikusLev3433Er soll die Hand auf den Kopf des Sündopfers legen und es dort schlachten, wo man das Brandopfer schlachtet.
2827LevitikusLev3434Der Priester soll mit seinem Finger etwas vom Blut dieses Opfers nehmen, auf die Hörner des Brandopferaltars tun und das ganze Blut am Sockel des Altars ausgießen.
2828LevitikusLev3435Das ganze Fett soll er ablösen, wie man das Fett des Schafes eines Heilsopfers ablöst. Der Priester soll die Fettteile mit dem Feueropfer des Herrn auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen und ihn so entsühnen, um ihn von seiner Sünde zu lösen, die er begangen hat; dann wird ihm vergeben werden.
2829LevitikusLev351Angenommen, jemand sündigt in einem der folgenden Fälle: er hat eine laute Verfluchung gehört, ist Zeuge, da er es gesehen oder darum gewusst hat, aber er zeigt es nicht an und lädt damit Schuld auf sich;
2830LevitikusLev352oder jemand berührt eine unreine Sache, das Aas eines unreinen wilden Tieres oder eines unreinen Haustiers oder eines unreinen Kriechtiers und es blieb ihm verborgen, aber er merkt es dann und wird unrein und schuldig;
2831LevitikusLev353oder er berührt etwas Unreines von einem Menschen, dessen Berührung unrein macht, und bemerkt es nicht, aber er erfährt es später und wird schuldig;
2832LevitikusLev354oder jemand schwört unbesonnen, ob zum Schaden oder zum Nutzen, wie eben der Mensch bisweilen unbesonnen schwört, aber er merkt es gar nicht, doch dann erfährt er es und wird schuldig durch so etwas -
2833LevitikusLev355wenn also jemand in einem dieser Fälle schuldig wird, so soll er gestehen, wodurch er sich verfehlt hat.
2834LevitikusLev356Als Schuldopfer für seine begangene Verfehlung soll er dann ein weibliches Stück Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege, vor den Herrn als Sündopfer bringen und der Priester soll ihn entsühnen und so von seiner Verfehlung lösen.
2835LevitikusLev357Wenn seine Mittel für ein Schaf nicht ausreichen, soll er als Schuldopfer für seine Verfehlung zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben vor den Herrn bringen, die eine als Sünd- und die andere als Brandopfer.
2836LevitikusLev358Er soll sie zum Priester bringen und dieser soll zuerst die eine für das Sündopfer darbringen. Er soll ihren Kopf vom Genick trennen, aber nicht ganz abreißen;
2837LevitikusLev359er soll etwas vom Blut des Sündopfers gegen die Altarwand spritzen und das übrige Blut am Sockel des Altars auspressen. Ein Sündopfer ist das.
2838LevitikusLev3510Die zweite Taube soll er, wie vorgeschrieben, als Brandopfer darbringen. Der Priester soll ihn entsühnen und von der Sünde, die er begangen hat, lösen; dann wird ihm vergeben werden.
2839LevitikusLev3511Falls seine Mittel für zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nicht ausreichen, soll er als Opfergabe für seine Verfehlung ein Zehntel Efa Feinmehl darbringen, aber weder Öl noch Weihrauch darauftun, denn es ist ein Sündopfer.
2840LevitikusLev3512Er bringe es dem Priester, der davon eine Hand voll nimmt und als Gedächtnisanteil auf dem Altar mit den Feueropfern des Herrn in Rauch aufgehen lässt. Ein Sündopfer ist das.
2841LevitikusLev3513Der Priester soll ihn so für die von ihm in einem dieser Fälle begangene Verfehlung entsühnen und es wird ihm vergeben werden. Dem Priester gehört das Gleiche wie beim Speiseopfer.
2842LevitikusLev3514Der Herr sprach zu Mose:
2843LevitikusLev3515Wenn jemand sich verfehlt und sich ohne Vorsatz an Dingen vergeht, die dem Herrn heilig sind, soll er als Schuldopfer für den Herrn von seiner Herde einen fehlerlosen Widder bringen, der in Silberschekel nach dem Schekelgewicht des Heiligtums zu schätzen ist.
2844LevitikusLev3516Wenn er sich am Heiligen verfehlt hat, soll er Ersatz leisten und noch ein Fünftel des Wertes hinzufügen. Er soll es dem Priester geben und dieser soll ihn mit dem Schuldopferwidder entsühnen; dann wird ihm vergeben werden.
2845LevitikusLev3517Wenn jemand sich verfehlt und etwas tut, was der Herr verboten hat, es nicht bemerkt, aber dann schuldig wird, soll er die Folgen seiner Schuld tragen.
2846LevitikusLev3518Er soll als Schuldopfer einen fehlerlosen Widder von seiner Herde nach dem üblichen Schätzwert zum Priester bringen und dieser soll ihn für seine unabsichtliche Verfehlung, die er ohne Vorsatz begangen hat, entsühnen; dann wird ihm vergeben werden.
2847LevitikusLev3519Ein Schuldopfer ist das; der Betreffende hat sich tatsächlich vor dem Herrn schuldig gemacht.
2848LevitikusLev3520Der Herr sprach zu Mose:
2849LevitikusLev3521Wenn jemand sündigt und eine Veruntreuung gegen den Herrn begeht, indem er einen aus seinem Volk über anvertrautes oder hinterlegtes oder geraubtes Gut täuscht oder ihn übervorteilt
2850LevitikusLev3522oder verlorenes Gut findet und es leugnet oder einen Meineid leistet hinsichtlich irgendeiner Sünde, die ein Mensch begehen kann,
2851LevitikusLev3523wenn er also auf solche Weise sündigt und schuldig wird, muss er das, was er geraubt oder durch Übervorteilung gewonnen hat oder was ihm anvertraut wurde, oder das Verlorene, das er gefunden hat, zurückgeben
2852LevitikusLev3524oder er muss den Schaden, den er durch den Meineid angerichtet hat, wieder gutmachen; am Tag seines Schuldopfers erstatte er dem Geschädigten den um ein Fünftel vermehrten Wert.
2853LevitikusLev3525Er soll einen fehlerlosen Widder von seiner Herde nach dem üblichen Schätzwert als sein Schuldopfer vor den Herrn zum Priester bringen
2854LevitikusLev3526und dieser soll ihn vor dem Herrn entsühnen; dann wird ihm jede Tat vergeben werden, durch die er sich schuldig gemacht hat.
2855LevitikusLev361Der Herr sprach zu Mose:
2856LevitikusLev362Trag Aaron und seinen Söhnen auf: Für das Brandopfer gilt folgendes Gesetz: Das Brandopfer soll die ganze Nacht bis zum Morgen auf der Feuerstelle des Altars bleiben und das Altarfeuer soll darauf brennen.
2857LevitikusLev363Der Priester soll sein Leinengewand anlegen und seinen Körper mit einem leinenen Beinkleid bedecken. Dann soll er die Fett-Asche nehmen, zu der das Brandopfer auf dem Altar vom Feuer verzehrt wurde, und sie neben den Altar schütten.
2858LevitikusLev364Dann soll er seine Kleider ablegen, andere anziehen und die Fett-Asche aus dem Lager hinaus an einen reinen Platz schaffen.
2859LevitikusLev365Das Feuer soll auf dem Altar brennen bleiben, es darf nicht erlöschen und der Priester soll jeden Morgen Holz nachlegen. Er lege darauf das Brandopfer und lasse auf ihm die Fetteile des Heilsopfers in Rauch aufgehen.
2860LevitikusLev366Ein ständiges Feuer soll auf dem Altar brennen; es darf nicht verlöschen.
2861LevitikusLev367Für das Speiseopfer gilt folgendes Gesetz: Einer der Söhne Aarons bringt es vor den Herrn zur Vorderseite des Altars,
2862LevitikusLev368hebt von ihm eine Hand voll Feinmehl, zusammen mit dem Öl und dem ganzen darauf befindlichen Weihrauch ab und lässt es als Gedächtnisanteil für den Herrn auf dem Altar zum beruhigenden Duft in Rauch aufgehen.
2863LevitikusLev369Das Übrige sollen Aaron und seine Söhne als ungesäuertes Brot an einem heiligen Ort, im Vorhof des Offenbarungszeltes, essen.
2864LevitikusLev3610Man soll den Anteil an meinen Feueropfern, den ich ihnen gebe, nicht gesäuert backen. Es ist etwas Hochheiliges wie das Sünd- und das Schuldopfer.
2865LevitikusLev3611Jede männliche Person unter den Söhnen Aarons darf von diesem Anteil an den Feueropfern des Herrn essen. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation. Alles, was damit in Berührung kommt, wird heilig.
2866LevitikusLev3612Der Herr sprach zu Mose:
2867LevitikusLev3613Das ist die Opfergabe, die Aaron und seine Söhne am Tag ihrer Salbung dem Herrn darbringen sollen: ein Zehntel Efa Feinmehl als dauerndes Speiseopfer, die Hälfte am Morgen und die Hälfte am Abend.
2868LevitikusLev3614Dieses Speiseopfer soll, mit Öl eingerührt, auf einer Ofenplatte zubereitet werden; du sollst es in mehrere Stücke zerbröckeln und als beruhigenden Duft für den Herrn darbringen.
2869LevitikusLev3615Der Priester, der an Aarons Stelle aus dem Kreis seiner Söhne gesalbt ist, soll es zubereiten. Als feste Regel gelte: Das Speiseopfer soll für den Herrn ganz in Rauch aufgehen;
2870LevitikusLev3616jedes Speiseopfer eines Priesters soll ein Ganzopfer sein; man darf es nicht essen.
2871LevitikusLev3617Der Herr sprach zu Mose:
2872LevitikusLev3618Sag zu Aaron und seinen Söhnen: Für das Sündopfer gilt folgendes Gesetz: Dort, wo man das Brandopfer schlachtet, soll das Sündopfer vor dem Herrn geschlachtet werden. Es ist etwas Hochheiliges.
2873LevitikusLev3619Der Priester, der dieses Opfer darbringt, soll es essen; an einem heiligen Ort, im Vorhof des Offenbarungszeltes, muss es gegessen werden.
2874LevitikusLev3620Alles, was mit dem Fleisch in Berührung kommt, wird heilig, und wenn vom Blut etwas auf die Gewänder spritzt, soll die Stelle an einem heiligen Ort gewaschen werden.
2875LevitikusLev3621Das Tongefäß, in dem das Fleisch gekocht wird, soll zerbrochen werden, und wenn es in einem Bronzegefäß gekocht wird, muss dieses gescheuert und mit Wasser abgespült werden.
2876LevitikusLev3622Jede männliche Person unter den Priestern darf davon essen; es ist etwas Hochheiliges.
2877LevitikusLev3623Aber man darf kein Sündopfer essen, dessen Blut man in das Offenbarungszelt gebracht hat, um im Heiligtum die Sühne zu vollziehen; es muss im Feuer verbrannt werden.
2878LevitikusLev371Für das Schuldopfer gilt folgendes Gesetz: Es ist etwas Hochheiliges.
2879LevitikusLev372Dort, wo man das Brandopfer schlachtet, soll man das Schuldopfer schlachten und der Priester soll das Blut ringsum an den Altar sprengen.
2880LevitikusLev373Dann soll er das ganze Fett davon darbringen: den Fettschwanz, das Fett, das die Eingeweide bedeckt,
2881LevitikusLev374die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst.
2882LevitikusLev375Der Priester lasse das alles auf dem Altar als Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen; es ist ein Schuldopfer.
2883LevitikusLev376Jede männliche Person unter den Priestern darf davon essen; man soll es an einem heiligen Ort essen. Es ist etwas Hochheiliges.
2884LevitikusLev377Für das Schuldopfer gilt dasselbe Gesetz wie für das Sündopfer. Es gehört dem Priester, der damit die Sühne vollzieht.
2885LevitikusLev378Das Fell des Opfertieres, das einer als ein Brandopfer zum Priester bringt, gehört dem Priester, der es darbringt.
2886LevitikusLev379Jedes Speiseopfer, das im Ofen gebacken oder in einem Kochtopf oder auf einer Ofenplatte zubereitet wurde, gehört dem Priester, der es darbringt.
2887LevitikusLev3710Jedes mit Öl vermengte und jedes trockene Speiseopfer gehört allen Söhnen Aarons ohne Unterschied.
2888LevitikusLev3711Für das Heilsopfer, das man für den Herrn darbringt, gilt folgendes Gesetz:
2889LevitikusLev3712Wenn man es als Dankopfer darbringt, soll man zu diesem Dankschlachtopfer ungesäuerten, mit Öl vermengten Kuchen hinzutun und ungesäuerte, mit Öl bestrichene Brotfladen sowie Kuchen aus Feinmehl, das mit Öl vermengt und eingerührt ist.
2890LevitikusLev3713Dazu soll man auch Gebäck aus gesäuertem Brot geben und das alles zusammen mit dem Heilsopfer als Dankopfer darbringen.
2891LevitikusLev3714Einen Teil von jeder Opfergabe soll man mit dem Erhebungsritus dem Herrn darbringen; es gehört dem Priester, der das Blut des Heilsopfers sprengt.
2892LevitikusLev3715Das Opferfleisch des Schlachtdankopfers soll am Tag der Darbringung gegessen werden; nichts davon darf bis zum nächsten Morgen liegen bleiben.
2893LevitikusLev3716Wenn es sich um ein Gelübde oder um ein freiwilliges Opfer handelt, darf das Fleisch am Tag der Darbringung und am folgenden Tag gegessen werden; was übrig bleibt, darf gegessen werden;
2894LevitikusLev3717was aber vom Fleisch des Schlachtopfers dann noch übrig bleibt, soll am dritten Tag verbrannt werden.
2895LevitikusLev3718Wenn man vom Fleisch des Heilsopfers am dritten Tag isst, findet der Darbringende keine Annahme. Es wird ihm nicht angerechnet und ist untauglich und die Person, die davon isst, muss die Folgen ihrer Schuld tragen.
2896LevitikusLev3719Fleisch, das mit irgendetwas Unreinem in Berührung kommt, darf man nicht essen; man soll es im Feuer verbrennen. Jeder Reine darf Opferfleisch essen;
2897LevitikusLev3720wenn aber jemand im Zustand der Unreinheit vom Fleisch des Heilsopfers isst, das dem Herrn gehört, soll er aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2898LevitikusLev3721Wenn jemand mit irgendetwas Unreinem in Berührung kommt, sei es mit etwas Unreinem von einem Menschen oder einem unreinen Tier oder irgendeiner unreinen, abscheulichen Sache, und dann vom Fleisch eines Heilsopfers isst, das für den Herrn geopfert wird, soll er aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2899LevitikusLev3722Der Herr sprach zu Mose:
2900LevitikusLev3723Sag zu den Israeliten: Von Rind, Schaf oder Ziege dürft ihr keinerlei Fett essen.
2901LevitikusLev3724Das Fett eines verendeten oder zerrissenen Tieres kann zu jedem Zweck verwendet werden, doch essen dürft ihr es auf keinen Fall.
2902LevitikusLev3725Jeder, der dennoch das Fett eines Tieres isst, das man als Feueropfer für den Herrn darbringt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2903LevitikusLev3726Wo immer ihr wohnt, dürft ihr kein Blut genießen, weder von Vögeln, noch vom Vieh.
2904LevitikusLev3727Wer Blut genießt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2905LevitikusLev3728Der Herr sprach zu Mose:
2906LevitikusLev3729Sag zu den Israeliten: Wer ein Tier als Heilsopfer für den Herrn darbringen will, soll davon als Opfergabe für den Herrn Folgendes herbeibringen:
2907LevitikusLev3730Mit seinen Händen bringe er als Feueropfer für den Herrn das Fett des Bruststückes; er soll dieses Fett und die Brust bringen, die er vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen soll.
2908LevitikusLev3731Der Priester lasse das Fett auf dem Altar in Rauch aufgehen, die Brust aber gehört Aaron und seinen Söhnen.
2909LevitikusLev3732Für den Erhebungsritus gebt von euren Heilsopfern die rechte Schenkelkeule dem Priester!
2910LevitikusLev3733Diese rechte Schenkelkeule soll jenem der Söhne Aarons als Anteil gehören, der das Blut und das Fett des Heilsopfers darbringt.
2911LevitikusLev3734Ich nehme nämlich von den Heilsopfern der Israeliten die Brust für den Darbringungsritus und die Schenkelkeule für den Erhebungsritus und gebe sie dem Priester Aaron und seinen Söhnen als ein dauerndes Anrecht, das die Israeliten ihnen gewähren müssen.
2912LevitikusLev3735Das also ist der Anteil Aarons und seiner Söhne an den Feueropfern des Herrn an dem Tag, an dem er sie dem Herrn als Priester darbringt.
2913LevitikusLev3736Das hat der Herr ihnen zu geben befohlen an dem Tag, an dem er sie unter den Israeliten salbte. Das gelte für sie als feste Regel von Generation zu Generation.
2914LevitikusLev3737Das ist das Gesetz für Brandopfer, Speiseopfer, Sündopfer, Schuldopfer, Priestereinsetzungsopfer und Heilsopfer.
2915LevitikusLev3738So hat es der Herr dem Mose auf dem Sinai an dem Tag aufgetragen, an dem er die Israeliten verpflichtete, ihre Gaben dem Herrn in der Wüste Sinai darzubringen.
2916LevitikusLev381Der Herr sprach zu Mose:
2917LevitikusLev382Nimm Aaron und seine Söhne, die Gewänder, das Salböl, den Stier für das Sündopfer, die beiden Widder und den Korb mit den ungesäuerten Broten!
2918LevitikusLev383Dann ruf die ganze Gemeinde am Eingang des Offenbarungszeltes zusammen!
2919LevitikusLev384Mose tat, was ihm der Herr befohlen hatte, und die Gemeinde versammelte sich am Eingang des Offenbarungszeltes.
2920LevitikusLev385Mose sagte zur Gemeinde: Der Herr hat angeordnet, das Folgende zu tun.
2921LevitikusLev386Mose ließ Aaron und seine Söhne näher treten und wusch sie mit Wasser.
2922LevitikusLev387Er legte ihm das Gewand an, gürtete ihn mit dem Gürtel, bekleidete ihn mit dem Obergewand und legte ihm das Efod an. Dann band er ihm die Schärpe um, an der er das Efod befestigte.
2923LevitikusLev388Er übergab ihm die Lostasche, in die er die Lose Urim und Tummim steckte.
2924LevitikusLev389Dann setzte er ihm den Turban auf und befestigte an der Vorderseite des Turbans die goldene Rosette, das heilige Diadem, wie der Herr dem Mose vorgeschrieben hatte.
2925LevitikusLev3810Darauf nahm Mose das Salböl und salbte die Wohnstätte und alles, was darin war, um sie zu weihen.
2926LevitikusLev3811Mit dem Öl spritzte er siebenmal gegen den Altar, salbte ihn und alle seine Geräte, das Becken und sein Gestell, um sie zu weihen.
2927LevitikusLev3812Vom Salböl goss er etwas auf das Haupt Aarons und salbte ihn, um ihn zu weihen.
2928LevitikusLev3813Dann ließ Mose die Söhne Aarons näher treten, bekleidete sie mit Gewändern und legte ihnen den Gürtel an; er setzte ihnen den Kopfbund auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2929LevitikusLev3814Dann ließ er den Sündopferstier heranbringen. Auf seinen Kopf legten Aaron und seine Söhne ihre Hände
2930LevitikusLev3815und Mose schlachtete ihn. Dann nahm Mose das Blut und tat etwas davon mit seinem Finger ringsum auf die Hörner des Altars, um ihn zu entsündigen. Nachher goss er das Blut am Sockel des Altars aus und weihte ihn; so entsühnte er ihn.
2931LevitikusLev3816Danach nahm er das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett und ließ diese Stücke auf dem Altar in Rauch aufgehen.
2932LevitikusLev3817Was vom Stier noch übrig war, sein Fell und Fleisch sowie seinen Mageninhalt verbrannte er außerhalb des Lagers, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2933LevitikusLev3818Dann ließ er den Widder für das Brandopfer herbeibringen. Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders
2934LevitikusLev3819und Mose schlachtete ihn. Er sprengte das Blut ringsum gegen den Altar.
2935LevitikusLev3820Dann zerteilte er den Widder und ließ den Kopf, die Teile und das Fett in Rauch aufgehen.
2936LevitikusLev3821Er wusch die Eingeweide und die Beine mit Wasser und ließ den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen. Es war ein Brandopfer zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2937LevitikusLev3822Dann ließ er den zweiten Widder, den Widder für das Opfer der Priestereinsetzung, herbeibringen. Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders
2938LevitikusLev3823und Mose schlachtete ihn. Er nahm etwas Blut und tat es auf das rechte Ohrläppchen Aarons, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.
2939LevitikusLev3824Dann ließ er die Söhne Aarons näher treten und tat etwas Blut auf ihr rechtes Ohrläppchen, auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes. Danach goss Mose das Blut ringsum an den Altar.
2940LevitikusLev3825Er nahm auch das Fett, den Fettschwanz, das ganze Fett, das sich über den Eingeweiden befindet, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett und die rechte Schenkelkeule.
2941LevitikusLev3826Aus dem Korb mit den ungesäuerten Broten, der vor dem Herrn stand, nahm er einen ungesäuerten Kuchen, einen Ölbrotkuchen und einen Brotfladen, die er auf die Fettstücke und die rechte Schenkelkeule legte.
2942LevitikusLev3827Das alles gab er in die Hände Aarons und seiner Söhne und ließ sie es vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen.
2943LevitikusLev3828Dann nahm es Mose wieder aus ihren Händen und ließ es auf dem Altar mit dem Brandopfer in Rauch aufgehen. Das war das Opfer der Priestereinsetzung zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn.
2944LevitikusLev3829Mose nahm auch das Bruststück und vollzog mit ihm vor dem Herrn den Darbringungsritus. Dieser Teil des Einsetzungswidders gehörte Mose als Anteil, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2945LevitikusLev3830Danach nahm Mose etwas Salböl und etwas Blut, das auf dem Altar war, und spritzte es auf Aaron und dessen Gewänder sowie auf seine Söhne und deren Gewänder. So weihte er Aaron und dessen Gewänder sowie seine Söhne und deren Gewänder.
2946LevitikusLev3831Mose sagte zu Aaron und seinen Söhnen: Kocht das Fleisch am Eingang des Offenbarungszeltes! Ihr sollt es dort essen, ebenso wie das Brot aus dem Einsetzungskorb, wie ich es angeordnet habe mit den Worten: Aaron und seine Söhne sollen es essen.
2947LevitikusLev3832Was vom Fleisch und vom Brot übrig bleibt, sollt ihr verbrennen.
2948LevitikusLev3833Sieben Tage lang sollt ihr den Eingang des Offenbarungszeltes nicht verlassen, bis die Zeit eurer Einsetzung um ist; denn sieben Tage dauert eure Einsetzung.
2949LevitikusLev3834Wie man es am heutigen Tag getan hat, so hat der Herr angeordnet, soll man es auch weiter tun, um euch zu entsühnen.
2950LevitikusLev3835Sieben Tage lang, Tag und Nacht, sollt ihr am Eingang des Offenbarungszeltes bleiben und auf die Anordnungen des Herrn achten; dann werdet ihr nicht sterben. Denn so ist es mir befohlen worden.
2951LevitikusLev3836Aaron und seine Söhne taten alles, was der Herr durch Mose angeordnet hatte.
2952LevitikusLev391Am achten Tag rief Mose Aaron, seine Söhne und die Ältesten Israels zusammen
2953LevitikusLev392und sagte zu Aaron: Nimm ein Kalb, ein junges Rind, für ein Sündopfer und einen Widder für ein Brandopfer, fehlerlose Tiere, und bring sie her vor den Herrn!
2954LevitikusLev393Dann sollst du zu den Israeliten sagen: Nehmt einen Ziegenbock für ein Sündopfer, ferner ein Kalb und ein Schaf, einjährige und fehlerlose Tiere, für ein Brandopfer,
2955LevitikusLev394ein Rind und einen Widder für ein Heilsopfer, um sie vor dem Herrn zu schlachten, und ein Speiseopfer, das mit Öl vermengt ist. Denn heute wird euch der Herr erscheinen.
2956LevitikusLev395Sie brachten, was Mose befohlen hatte, zum Offenbarungszelt und die ganze Gemeinde kam herbei und stellte sich vor dem Herrn auf.
2957LevitikusLev396Mose sagte: Das ist es, was der Herr euch zu tun geboten hat, damit euch die Herrlichkeit des Herrn erscheint.
2958LevitikusLev397Dann sagte Mose zu Aaron: Tritt zum Altar hin, bring dein Sünd- und dein Brandopfer dar und vollzieh so für dich und das Volk die Sühne! Dann bring das Opfer des Volkes dar und entsühne es, wie der Herr befohlen hat.
2959LevitikusLev398Aaron trat an den Altar und schlachtete das Kalb für seine eigene Sünde.
2960LevitikusLev399Dann brachten ihm die Söhne Aarons das Blut; er tauchte seinen Finger in das Blut, tat es auf die Hörner des Altars und goss das übrige Blut am Sockel des Altars aus.
2961LevitikusLev3910Das Fett des Sündopfers, die Nieren und die Fettmasse über der Leber des Sündopfers ließ er auf dem Altar in Rauch aufgehen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
2962LevitikusLev3911Das Fleisch und das Fell verbrannte er außerhalb des Lagers.
2963LevitikusLev3912Danach schlachtete er das Brandopfer; die Söhne Aarons reichten ihm das Blut und er sprengte es ringsum an den Altar.
2964LevitikusLev3913Sie reichten ihm die einzelnen Stücke und den Kopf des Brandopfers und er ließ sie auf dem Altar in Rauch aufgehen.
2965LevitikusLev3914Er wusch die Eingeweide und Beine und ließ auch sie mit dem Brandopfer auf dem Altar in Rauch aufgehen.
2966LevitikusLev3915Dann ließ er das Opfer des Volkes heranbringen. Er nahm den Bock für das Sündopfer des Volkes, schlachtete ihn und brachte ihn wie den ersten als Sündopfer dar.
2967LevitikusLev3916Darauf ließ er das Brandopfer bringen und verfuhr nach der Vorschrift.
2968LevitikusLev3917Er ließ das Speiseopfer bringen, nahm eine Hand voll davon und ließ es auf dem Altar in Rauch aufgehen, dazu noch das Morgenbrandopfer.
2969LevitikusLev3918Dann schlachtete er das Rind und den Widder als Heilsopfer für das Volk. Die Söhne Aarons reichten ihm das Blut und er sprengte es ringsum an den Altar.
2970LevitikusLev3919Die Fettstücke des Rinds und des Widders, und zwar den Fettschwanz, das Eingeweidenetz, die Nieren und die Fettmasse über der Leber,
2971LevitikusLev3920legte er auf die Bruststücke und ließ sie auf dem Altar in Rauch aufgehen.
2972LevitikusLev3921Die Bruststücke und die rechte Schenkelkeule schwang Aaron vor dem Herrn hin und her und brachte sie so dar, wie es Mose befohlen hatte.
2973LevitikusLev3922Dann erhob Aaron seine Hände über das Volk und segnete es. Nachdem er so das Sünd- und das Brandopfer sowie das Heilsopfer vollzogen hatte, stieg er herunter
2974LevitikusLev3923und Mose ging mit Aaron in das Offenbarungszelt. Dann kamen beide heraus und segneten das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn dem ganzen Volk.
2975LevitikusLev3924Feuer ging vom Herrn aus und verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke auf dem Altar. Als das ganze Volk das sah, stieß es Jubelschreie aus und alle fielen auf ihr Gesicht nieder.
2976LevitikusLev3101Die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen jeder seine Räucherpfanne. Sie legten Feuer auf, taten Räucherwerk darauf und brachten vor dem Herrn ein unerlaubtes Feuer dar, eines, das er ihnen nicht befohlen hatte.
2977LevitikusLev3102Da ging vom Herrn ein Feuer aus, das sie verzehrte, und sie kamen vor dem Herrn um.
2978LevitikusLev3103Da sagte Mose zu Aaron: Das ist es, was der Herr meinte, als er sprach: An denen, die mir nahe sind, /erweise ich mich heilig /und vor dem ganzen Volk /zeige ich mich herrlich. Aaron schwieg.
2979LevitikusLev3104Mose rief Mischaël und Elizafan, die Söhne von Aarons Onkel Usiël, und sagte zu ihnen: Kommt her und tragt eure Brüder vom Heiligtum weg, vor das Lager hinaus!
2980LevitikusLev3105Sie traten heran und trugen sie in ihren Gewändern vor das Lager hinaus, wie es Mose gesagt hatte.
2981LevitikusLev3106Zu Aaron und seinen Söhnen Eleasar und Itamar sagte Mose: Lasst euer Haar nicht lose herunterhängen und zerreißt nicht eure Kleider, sonst müsst ihr sterben und der Herr zürnt über die ganze Gemeinde. Eure Brüder, das ganze Haus Israel, sollen über den Brand weinen, den der Herr entfacht hat.
2982LevitikusLev3107Verlasst nicht den Eingang des Offenbarungszeltes, sonst müsst ihr sterben; denn das Salböl des Herrn ist auf euch. Sie taten, was Mose gesagt hatte.
2983LevitikusLev3108Der Herr sagte zu Aaron:
2984LevitikusLev3109Wenn ihr zum Offenbarungszelt kommt, dürft ihr, du und deine Söhne, weder Wein noch Bier trinken, sonst müsst ihr sterben. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation.
2985LevitikusLev31010Ihr sollt zwischen heilig und profan, zwischen unrein und rein unterscheiden
2986LevitikusLev31011und die Israeliten sollt ihr über alle Vorschriften belehren, die der Herr euch durch Mose verkündet hat.
2987LevitikusLev31012Mose sagte zu Aaron und seinen überlebenden Söhnen Eleasar und Itamar: Nehmt das Speiseopfer, das von den Feueropfern des Herrn übrig bleibt, esst davon die ungesäuerten Brote neben dem Altar, denn es ist etwas Hochheiliges.
2988LevitikusLev31013An einem heiligen Ort sollt ihr es essen, denn es ist das, was dir und deinen Söhnen von den Feueropfern des Herrn zusteht; so ist es mir nämlich befohlen worden.
2989LevitikusLev31014Die Brust vom Darbringungsritus und die Schenkelkeule vom Erhebungsritus sollt ihr, du, deine Söhne und deine Töchter, an einem reinen Ort essen, denn sie sind der für dich und deine Söhne bestimmte Anteil an den Heilsopfern der Israeliten, den man dir gibt.
2990LevitikusLev31015Die Schenkelkeule vom Erhebungsritus und die Brust vom Darbringungsritus, die bei den Fettstücken der Feueropfer sind, sollen sie zur Darbringung vor den Herrn bringen; sie sollen dir und deinen Söhnen als dauerndes Anrecht gehören, wie es der Herr befohlen hat.
2991LevitikusLev31016Mose erkundigte sich nach dem Sündopferbock, und siehe da, man hatte ihn verbrannt. Er geriet über Eleasar und Itamar, die überlebenden Söhne Aarons, in Zorn und sagte:
2992LevitikusLev31017Warum habt ihr das Sündopfer nicht an einem heiligen Ort gegessen? Es ist etwas Hochheiliges und es wurde euch gegeben, damit ihr die Schuld von der Gemeinde wegnehmt, indem ihr sie vor dem Herrn entsühnt.
2993LevitikusLev31018Sein Blut wurde ja nicht in das Innere des Heiligtums gebracht; das Fleisch hättet ihr im Heiligtum essen sollen, wie ich es angeordnet habe.
2994LevitikusLev31019Aaron antwortete Mose: Heute haben sie ihr Sünd- und ihr Brandopfer vor dem Herrn dargebracht und doch hat mich so etwas getroffen. Wenn ich heute das Sündopfer gegessen hätte, hätte das dem Herrn gefallen?
2995LevitikusLev31020Als Mose das hörte, schien es ihm richtig.
2996LevitikusLev3111Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
2997LevitikusLev3112Sagt den Israeliten: Das sind die Tiere, die ihr von allem Vieh auf der Erde essen dürft:
2998LevitikusLev3113Alle Tiere, die gespaltene Klauen haben, Paarzeher sind und wiederkäuen, dürft ihr essen.
2999LevitikusLev3114Jedoch dürft ihr von den Tieren, die wiederkäuen oder gespaltene Klauen haben, Folgende nicht essen: Ihr sollt für unrein halten das Kamel, weil es zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat;
3000LevitikusLev3115ihr sollt für unrein halten den Klippdachs, weil er zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat;
3001LevitikusLev3116ihr sollt für unrein halten den Hasen, weil er zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat;
3002LevitikusLev3117ihr sollt für unrein halten das Wildschwein, weil es zwar gespaltene Klauen hat und Paarzeher ist, aber nicht wiederkäut.
3003LevitikusLev3118Ihr dürft von ihrem Fleisch nicht essen und ihr Aas nicht berühren; ihr sollt sie für unrein halten.
3004LevitikusLev3119Von allen Tieren, die im Wasser leben, dürft ihr essen; alle Tiere mit Flossen und Schuppen, die im Wasser, in Meeren und Flüssen leben, dürft ihr essen.
3005LevitikusLev31110Aber alles, was in Meeren oder Flüssen lebt, alles Kleingetier des Wassers und alle Lebewesen, die im Wasser leben und keine Flossen oder Schuppen haben, seien euch abscheulich.
3006LevitikusLev31111Ihr sollt sie als abscheulich ansehen; von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen und ihr Aas sollt ihr verabscheuen.
3007LevitikusLev31112Alles, was ohne Flossen oder Schuppen im Wasser lebt, haltet für abscheulich!
3008LevitikusLev31113Unter den Vögeln sollt ihr Folgende verabscheuen - man darf sie nicht essen, sie sind abscheulich: Aasgeier, Schwarzgeier, Bartgeier,
3009LevitikusLev31114Milan, die verschiedenen Bussardarten,
3010LevitikusLev31115alle Arten des Raben,
3011LevitikusLev31116Adlereule, Kurzohreule, Langohreule und die verschiedenen Falkenarten,
3012LevitikusLev31117Kauz, Fischeule, Bienenfresser,
3013LevitikusLev31118Weißeule, Kleineule, Fischadler,
3014LevitikusLev31119den Storch, die verschiedenen Reiherarten, Wiedehopf und Fledermaus.
3015LevitikusLev31120Alle Kleintiere mit Flügeln und vier Füßen seien euch abscheulich.
3016LevitikusLev31121Von diesen Kleintieren mit Flügeln und vier Füßen dürft ihr aber jene essen, die Springbeine haben, um damit auf dem Boden zu hüpfen.
3017LevitikusLev31122Von ihnen dürft ihr die verschiedenen Arten der Wanderheuschrecke, der Solam-, der Hargol- und der Hagab-Heuschrecke essen.
3018LevitikusLev31123Alle übrigen Kleintiere mit Flügeln und vier Füßen aber seien euch abscheulich.
3019LevitikusLev31124An diesen Tieren verunreinigt ihr euch; jeder, der ihr Aas berührt, wird unrein bis zum Abend.
3020LevitikusLev31125Jeder, der ihr Aas trägt, muss seine Kleider waschen und ist unrein bis zum Abend.
3021LevitikusLev31126Alle Tiere mit gespaltenen Klauen, die aber nicht Paarzeher sind und nicht wiederkäuen, sollt ihr für unrein halten; jeder, der sie berührt, wird unrein.
3022LevitikusLev31127Alle Vierfüßler, die auf Pfoten gehen, sollt ihr für unrein halten; jeder, der ihr Aas berührt, wird unrein bis zum Abend,
3023LevitikusLev31128und wer ihr Aas trägt, muss seine Kleider waschen und ist unrein bis zum Abend. Ihr sollt sie für unrein halten.
3024LevitikusLev31129Unter dem Kleingetier, das auf dem Boden kriecht, sollt ihr für unrein halten den Maulwurf, die Maus und die verschiedenen Arten der Eidechsen,
3025LevitikusLev31130nämlich den Gecko, die Koach- und die Letaa-Eidechse, den Salamander und das Chamäleon.
3026LevitikusLev31131Unter allem Kleingetier sollt ihr diese für unrein halten. Jeder, der sie berührt, wenn sie tot sind, ist unrein bis zum Abend.
3027LevitikusLev31132Jeder Gegenstand, auf den eines dieser Tiere fällt, wenn sie tot sind, wird unrein, jedes Holzgerät, Kleid, Fell, grobes Zeug und jeder Gebrauchsgegenstand. Man muss einen solchen Gegenstand in Wasser tauchen; er ist unrein bis zum Abend und erst dann wieder rein.
3028LevitikusLev31133Jedes Tongefäß, in das ein solches Tier fällt, müsst ihr zerbrechen und sein Inhalt ist unrein.
3029LevitikusLev31134Jede Speise, die man essen will, wird unrein, wenn Wasser aus einem solchen Gefäß darauf kommt; jedes Getränk, das man trinken will, wird durch ein solches Gefäß unrein.
3030LevitikusLev31135Alles, worauf ein Aas von ihnen fällt, wird unrein; ein Backofen und ein kleiner Herd müssen niedergerissen werden, denn sie sind unrein und als unrein sollen sie euch gelten.
3031LevitikusLev31136Nur eine Quelle und eine Zisterne mit angesammeltem Wasser bleiben rein. Jeder, der ein Aas von jenen Tieren berührt, wird unrein.
3032LevitikusLev31137Wenn ein Aas von ihnen auf irgendeinen Samen fällt, der gesät werden soll, so bleibt er rein.
3033LevitikusLev31138Wenn aber das Korn mit Wasser befeuchtet war und ein solches Aas darauf fällt, sollt ihr es für unrein halten.
3034LevitikusLev31139Wenn eines der Tiere, das euch zur Nahrung dient, verendet, so wird der, der sein Aas berührt, unrein bis zum Abend.
3035LevitikusLev31140Wer von solchem Fleisch isst, muss seine Kleider waschen und ist unrein bis zum Abend; wer solches Aas trägt, muss seine Kleider waschen und ist unrein bis zum Abend.
3036LevitikusLev31141Jedes Kleintier, das sich auf dem Boden bewegt, ist abscheulich und darf nicht gegessen werden.
3037LevitikusLev31142Alles, was sich auf dem Bauch oder auf vier und mehr Füßen fortbewegt, kurz alles Kleingetier, das sich auf dem Boden bewegt, dürft ihr nicht essen, denn es ist abscheulich.
3038LevitikusLev31143Macht euch nicht selbst abscheulich mit all diesem Gewimmel von Kleintieren und macht euch durch sie nicht unrein, indem ihr euch durch sie verunreinigen lasst.
3039LevitikusLev31144Denn ich bin der Herr, euer Gott. Erweist euch als heilig, und seid heilig, weil ich heilig bin. Verunreinigt euch daher nicht selbst durch alle diese Kleintiere, die auf dem Boden kriechen.
3040LevitikusLev31145Denn ich bin der Herr, der euch aus Ägypten heraufgeführt hat, um euer Gott zu sein. Ihr sollt daher heilig sein, weil ich heilig bin.
3041LevitikusLev31146Das ist das Gesetz über das Vieh, die Vögel, alle Lebewesen, die sich im Wasser bewegen, und alle Lebewesen, die auf dem Boden kriechen.
3042LevitikusLev31147So soll man das Unreine und das Reine unterscheiden, die Tiere, die man essen darf, und jene, die man nicht essen darf.
3043LevitikusLev3121Der Herr sprach zu Mose:
3044LevitikusLev3122Sag zu den Israeliten: Wenn eine Frau niederkommt und einen Knaben gebiert, ist sie sieben Tage unrein, wie sie in der Zeit ihrer Regel unrein ist.
3045LevitikusLev3123Am achten Tag soll man die Vorhaut des Kindes beschneiden
3046LevitikusLev3124und dreiunddreißig Tage soll die Frau wegen ihrer Reinigungsblutung zu Hause bleiben. Sie darf nichts Geweihtes berühren und nicht zum Heiligtum kommen, bis die Zeit ihrer Reinigung vorüber ist.
3047LevitikusLev3125Wenn sie ein Mädchen gebiert, ist sie zwei Wochen unrein wie während ihrer Regel. Sechsundsechzig Tage soll sie wegen ihrer Reinigungsblutung zu Hause bleiben.
3048LevitikusLev3126Wenn die Zeit ihrer Reinigung vorüber ist, soll sie, für einen Sohn ebenso wie für eine Tochter, ein einjähriges Schaf als Brandopfer und eine junge Taube oder eine Turteltaube als Sündopfer zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
3049LevitikusLev3127Er soll es vor dem Herrn darbringen und sie entsühnen; so wird sie von ihrem Blutfluss gereinigt. Das ist das Gesetz für eine Frau, die einen Knaben oder ein Mädchen gebiert.
3050LevitikusLev3128Wenn sie die Mittel für ein Schaf nicht aufbringen kann, soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine als Brandopfer und die andere als Sündopfer; der Priester soll sie entsühnen und so wird sie gereinigt.
3051LevitikusLev3131Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
3052LevitikusLev3132Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein heller Fleck bildet, liegt Verdacht auf Hautaussatz vor. Man soll ihn zum Priester Aaron oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, führen.
3053LevitikusLev3133Der Priester soll das Übel auf der Haut untersuchen. Wenn das Haar an der kranken Stelle weiß wurde und die Stelle tiefer als die übrige Haut liegt, ist es Aussatz. Nachdem der Priester das Übel untersucht hat, soll er den Erkrankten für unrein erklären.
3054LevitikusLev3134Wenn aber auf der Haut ein weißer Fleck besteht, der nicht merklich tiefer als die übrige Haut liegt, und das Haar nicht weiß geworden ist, soll der Priester den Befallenen für sieben Tage absondern.
3055LevitikusLev3135Am siebten Tag untersuche er ihn wieder. Wenn er mit seinen eigenen Augen feststellt, dass das Übel gleich geblieben ist und sich auf der Haut nicht ausgebreitet hat, soll er ihn noch einmal für sieben Tage absondern
3056LevitikusLev3136und ihn am siebten Tag abermals untersuchen. Wenn er dann feststellt, dass das Übel nachgelassen und sich auf der Haut nicht ausgebreitet hat, soll ihn der Priester für rein erklären. Es handelt sich um einen Ausschlag. Der Kranke soll seine Kleider waschen, dann ist er rein.
3057LevitikusLev3137Breitet sich jedoch der Ausschlag auf der Haut aus, nachdem der Kranke vom Priester untersucht und für rein erklärt wurde, soll er sich ihm noch einmal zeigen.
3058LevitikusLev3138Stellt der Priester fest, dass der Ausschlag sich auf der Haut ausgebreitet hat, soll der Priester ihn für unrein erklären: Es handelt sich um Aussatz.
3059LevitikusLev3139Wenn sich also an jemandem ein Übel von der Art des Aussatzes zeigt, soll man ihn zum Priester bringen.
3060LevitikusLev31310Stellt der Priester fest, dass sich auf der Haut eine weiße Schwellung zeigt, dass die Haare heller geworden sind und dass sich an der Schwellung wildes Fleisch gebildet hat,
3061LevitikusLev31311dann ist es ein veralteter Aussatz auf der Haut. Der Priester soll ihn für unrein erklären, ohne ihn erst abzusondern, denn er ist unrein.
3062LevitikusLev31312Wenn aber der Aussatz auf der Haut ausbricht, sie völlig ergreift und sich vom Kopf bis zu den Füßen erstreckt, überall, wohin der Priester schaut,
3063LevitikusLev31313so soll er den Kranken untersuchen und, falls er feststellt, dass der Aussatz den ganzen Körper bedeckt, den Kranken für rein erklären. Da er völlig weiß geworden ist, ist er rein.
3064LevitikusLev31314An dem Tag jedoch, an dem an ihm wildes Fleisch sichtbar wird, ist er unrein.
3065LevitikusLev31315Hat der Priester das wilde Fleisch untersucht, soll er ihn für unrein erklären. Das wilde Fleisch ist etwas Unreines; es ist Aussatz.
3066LevitikusLev31316Wenn aber das wilde Fleisch verschwindet und die befallene Stelle weiß wird, soll der Mann den Priester aufsuchen.
3067LevitikusLev31317Dieser soll ihn untersuchen, und wenn er feststellt, dass die betroffene Stelle tatsächlich weiß geworden ist, soll er den Kranken für rein erklären: Er ist rein.
3068LevitikusLev31318Wenn sich auf der Haut eines Menschen ein Furunkel bildet und wieder abheilt,
3069LevitikusLev31319sich aber dann an der Stelle des Furunkels eine weiße Schwellung oder ein hellroter Fleck bildet, soll er sich dem Priester zeigen;
3070LevitikusLev31320dieser soll ihn untersuchen. Wenn er eine merkliche Vertiefung der Haut und heller gewordenes Haar feststellt, soll der Priester ihn für unrein erklären; es ist ein Fall von Aussatz, der im Furunkel ausgebrochen ist.
3071LevitikusLev31321Wenn der Priester bei der Untersuchung weder weiße Haare noch eine Vertiefung der Haut, vielmehr ein Abklingen des Übels feststellt, soll er den Kranken sieben Tage lang absondern.
3072LevitikusLev31322Wenn sich das Übel dann doch auf der Haut ausbreitet, soll er ihn für unrein erklären: Es ist ein Fall von Aussatz.
3073LevitikusLev31323Wenn aber der helle Fleck unverändert bleibt, ohne sich auszubreiten, so ist es eine Narbe vom Furunkel; der Priester soll diesen Menschen für rein erklären.
3074LevitikusLev31324Wenn jemand auf der Haut eine Brandwunde hat und sich eine Wucherung als hellroter oder weißer Fleck bildet,
3075LevitikusLev31325soll ihn der Priester untersuchen. Wenn er heller gewordenes Haar oder eine merkliche Vertiefung des Fleckes in der Haut feststellt, ist es Aussatz, der in der Brandwunde ausgebrochen ist. Der Priester soll den Menschen für unrein erklären; es ist ein Fall von Aussatz.
3076LevitikusLev31326Untersucht ihn der Priester und stellt kein weißes Haar auf dem Fleck, keine Vertiefung der Haut, sondern ein Abklingen fest, so soll er ihn sieben Tage lang absondern.
3077LevitikusLev31327Am siebten Tag soll er ihn wieder untersuchen. Hat sich das Übel auf der Haut ausgebreitet, soll er ihn für unrein erklären; es ist ein Fall von Aussatz.
3078LevitikusLev31328Wenn der helle Fleck unverändert geblieben ist, ohne sich auf der Haut auszubreiten, vielmehr abgeblasst ist, so ist es nur eine angeschwollene Brandnarbe. Der Priester soll den Kranken für rein erklären, denn es ist nur eine Brandnarbe.
3079LevitikusLev31329Zeigt sich bei einem Mann oder bei einer Frau an Kopf oder Kinn eine kranke Stelle,
3080LevitikusLev31330soll der Priester sie untersuchen. Stellt er dort eine merkliche Hautvertiefung mit rötlich gelb glänzendem, schütter gewordenem Haar fest, soll er den Kranken für unrein erklären. Es ist eine Flechte, ein Aussatz des Kopfes oder des Kinns.
3081LevitikusLev31331Stellt der Priester bei der Untersuchung dieses Falls von Flechte weder eine merkliche Hautvertiefung noch schwarzes Haar fest, soll er den mit Flechte Behafteten sieben Tage lang absondern.
3082LevitikusLev31332Am siebten Tag soll er das Übel untersuchen. Stellt er fest, dass sich die Flechte nicht ausgebreitet hat, an ihr kein rötlich gelb glänzendes Haar aufgetreten ist und auch keine merkliche Hautvertiefung besteht,
3083LevitikusLev31333soll sich der Kranke rasieren, dabei aber die befallene Stelle aussparen und der Priester soll ihn noch einmal sieben Tage lang absondern.
3084LevitikusLev31334Am siebten Tag soll er das Übel wieder untersuchen. Stellt er fest, dass es sich auf der Haut nicht ausgebreitet hat und dass keine merkliche Hautvertiefung besteht, soll er den Kranken für rein erklären. Dieser soll seine Kleider waschen, dann ist er rein.
3085LevitikusLev31335Hat sich aber die Flechte nach der Reinerklärung doch auf der Haut ausgebreitet,
3086LevitikusLev31336soll ihn der Priester wieder untersuchen. Stellt er fest, dass sich die Flechte auf der Haut ausbreitet, braucht der Priester nicht erst festzustellen, ob das Haar rötlich gelb glänzend ist; er ist unrein.
3087LevitikusLev31337Scheint aber dem Priester die Flechte gleich zu bleiben und wächst an ihr schwarzes Haar, so heilt sie ab; er ist rein und der Priester soll ihn für rein erklären.
3088LevitikusLev31338Zeigen sich bei einem Mann oder bei einer Frau Flecken, weiße Flecken auf der Haut,
3089LevitikusLev31339so soll der Priester sie untersuchen. Stellt er fest, dass diese Flecken auf der Haut verblassen, so handelt es sich um einen Ausschlag, der auf der Haut ausgebrochen ist; der Kranke ist rein.
3090LevitikusLev31340Verliert ein Mann auf seinem Kopf die Haare, so ist es eine Hinterkopfglatze; er ist rein.
3091LevitikusLev31341Geschieht es an der Schädelvorderseite, so ist es eine Stirnglatze; er ist rein.
3092LevitikusLev31342Entsteht aber auf der Glatze des Hinterkopfes oder über der Stirn ein hellroter Fleck, so ist es Aussatz, der auf dem Kopf oder auf der Stirn dieses Menschen ausbricht.
3093LevitikusLev31343Der Priester soll ihn untersuchen. Stellt er auf der Hinterkopf- oder auf der Stirnglatze eine hellrote Aussatzschwellung fest, die wie Hautaussatz aussieht,
3094LevitikusLev31344so ist der Mensch aussätzig; er ist unrein. Der Priester muss ihn für unrein erklären; er ist an seinem Kopf von Aussatz befallen.
3095LevitikusLev31345Der Aussätzige, der von diesem Übel betroffen ist, soll eingerissene Kleider tragen und das Kopfhaar ungepflegt lassen; er soll den Schnurrbart verhüllen und ausrufen: Unrein! Unrein!
3096LevitikusLev31346Solange das Übel besteht, bleibt er unrein; er ist unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll er sich aufhalten.
3097LevitikusLev31347Zeigt sich Aussatz auf einem Kleidungsstück, sei es ein Woll- oder Leinenkleid,
3098LevitikusLev31348ein Gewebe oder Gewirke aus Leinen oder Wolle, oder auf Leder oder auf irgendeinem Ledergegenstand,
3099LevitikusLev31349so ist das ein Fall von Aussatz, der dem Priester dann zu zeigen ist, wenn der Fleck auf dem Kleid, dem Leder, dem Gewebe, dem Gewirke oder irgendeinem Ledergerät grüngelblich oder rötlich erscheint.
3100LevitikusLev31350Der Priester soll das Übel untersuchen und den befallenen Gegenstand sieben Tage lang absondern.
3101LevitikusLev31351Wenn er am siebten Tage beobachtet, dass sich das Übel auf dem Kleid, dem Gewebe, dem Gewirke, dem Leder oder Ledergegenstand, was immer es auch sein mag, ausgebreitet hat, so ist es ein Fall von bösartigem Aussatz: Der befallene Gegenstand ist unrein.
3102LevitikusLev31352Man soll dieses Kleid, dieses Gewebe, dieses Gewirke aus Wolle oder Leinen oder das Ledergerät, was es auch sein mag, auf dem sich das Übel zeigt, verbrennen; denn es ist bösartiger Aussatz, der im Feuer verbrannt werden muss.
3103LevitikusLev31353Wenn aber der Priester bei der Untersuchung feststellt, dass das Übel sich auf diesem Kleid, Gewebe, Gewirke oder Ledergerät nicht ausgebreitet hat,
3104LevitikusLev31354soll er den befallenen Gegenstand waschen lassen und ihn noch einmal sieben Tage lang absondern.
3105LevitikusLev31355Nach dem Abwaschen soll er das Übel untersuchen, und wenn er feststellt, dass sich sein Aussehen nicht verändert hat, so ist der Gegenstand unrein, auch wenn sich das Übel nicht ausbreitet; du sollst ihn im Feuer verbrennen. Es liegt eine ausgefressene Vertiefung an seiner Vorder- oder Rückseite vor.
3106LevitikusLev31356Stellt aber der Priester bei der Untersuchung fest, dass das Übel nach dem Abwaschen abgeblasst ist, so soll er die befallene Stelle von dem Kleid, dem Leder, dem Gewebe oder dem Gewirke abreißen.
3107LevitikusLev31357Sollte aber das Übel auf diesem Kleid, Gewebe, Gewirke oder Ledergerät wieder erscheinen, so greift das Übel weiter um sich und du sollst den befallenen Gegenstand im Feuer verbrennen.
3108LevitikusLev31358Aber das Kleid, das Gewebe, das Gewirke oder das Ledergerät, auf dem das Übel nach dem Abwaschen verschwunden ist, soll noch einmal gewaschen werden und ist dann rein.
3109LevitikusLev31359Das ist das Gesetz für den Fall von Aussatz auf einem Woll- oder Leinenkleid, einem Gewebe, Gewirke oder Ledergerät, wenn es gilt, sie für rein oder unrein zu erklären.
3110LevitikusLev3141Der Herr sprach zu Mose:
3111LevitikusLev3142Das ist das Gesetz für den Aussätzigen, wenn er für rein erklärt wird: Man soll ihn zum Priester führen
3112LevitikusLev3143und der Priester soll vor das Lager herauskommen. Stellt er nach der Untersuchung fest, dass der Aussätzige von seinem Aussatz geheilt ist,
3113LevitikusLev3144soll er anordnen, dass man für den, der sich der Reinigung unterzieht, zwei lebende reine Vögel, Zedernholz, Karmesin und Ysop nimmt.
3114LevitikusLev3145Dann soll er anordnen, den einen Vogel über einem Tongefäß mit Quellwasser zu schlachten.
3115LevitikusLev3146Den lebenden Vogel, das Zedernholz, das Karmesin und den Ysop soll er nehmen und alles, auch den lebenden Vogel, in das Blut des über dem Quellwasser geschlachteten Vogels tauchen.
3116LevitikusLev3147Nun soll er den, der sich der Reinigung vom Aussatz unterzieht, siebenmal besprengen und, nachdem er ihn für rein erklärt hat, den lebenden Vogel ins freie Feld fliegen lassen.
3117LevitikusLev3148Der sich der Reinigung unterzieht, der soll seine Kleider waschen, sein ganzes Haar scheren, sich in Wasser baden und dann rein sein. Nachher darf er ins Lager kommen, muss aber noch sieben Tage außerhalb seines Zeltes bleiben.
3118LevitikusLev3149Am siebten Tag soll er sein ganzes Haar scheren, die Kopfhaare, den Bart und die Augenbrauen; alle Haare muss er scheren. Nachdem er seine Kleider gewaschen und seinen Körper in Wasser gebadet hat, ist er rein.
3119LevitikusLev31410Am achten Tag soll er zwei fehlerlose Widder, ein einjähriges fehlerloses Schaf, drei Zehntel Efa Speiseopfermehl, das mit Öl vermengt ist, und ein Log Öl nehmen.
3120LevitikusLev31411Der Priester, der die Reinigung vornimmt, soll den, der sich der Reinigung unterzieht, mit seinen Opfergaben am Eingang des Offenbarungszeltes vor dem Herrn aufstellen.
3121LevitikusLev31412Dann soll er den einen Widder nehmen, ihn zusammen mit dem Log Öl als Schuldopfer darbringen und mit beiden den Darbringungsritus vor dem Herrn vollziehen.
3122LevitikusLev31413Er soll den Widder an der Stelle schlachten, wo man das Sünd- und das Brandopfer schlachtet, an dem heiligen Ort. Dieses Schuldopfer nämlich gehört wie ein Sündopfer dem Priester, es ist etwas Hochheiliges.
3123LevitikusLev31414Der Priester soll etwas Blut vom Schlachtopfer nehmen und es auf das rechte Ohrläppchen dessen tun, der sich der Reinigung unterzieht, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.
3124LevitikusLev31415Dann soll er etwas von dem Log Öl nehmen und auf seinen eigenen linken Handteller gießen.
3125LevitikusLev31416Er soll einen Finger seiner rechten Hand in das Öl, das auf seinem linken Handteller ist, tauchen und mit diesem Finger siebenmal Öl vor dem Herrn verspritzen.
3126LevitikusLev31417Dann soll er etwas von dem auf seinem Handteller übrig gebliebenen Öl auf das rechte Ohrläppchen dessen tun, der sich der Reinigung unterzieht, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes, auf das Blut des Schuldopfers.
3127LevitikusLev31418Den Rest des Öls, das er auf seinem Handteller hat, soll er auf den Kopf dessen tun, der sich der Reinigung unterzieht. So soll er ihn vor dem Herrn entsühnen.
3128LevitikusLev31419Nun soll der Priester das Sündopfer durchführen und den, der sich der Reinigung unterzieht, von seiner Unreinheit entsühnen. Danach soll er das Brandopfer schlachten
3129LevitikusLev31420und dieses und das Speiseopfer auf dem Altar als Ganzopfer darbringen. Hat der Priester den betreffenden Menschen entsühnt, so ist er rein.
3130LevitikusLev31421Wenn er arm ist und seine Mittel nicht ausreichen, soll der Priester einen einzigen Schuldopferwidder für den Darbringungsritus nehmen, um ihn zu entsühnen. Er soll nur ein Zehntel Efa Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, und ein Log Öl als Speiseopfer nehmen,
3131LevitikusLev31422und je nachdem es seine Mittel gestatten, soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben bringen, von denen die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer dienen soll.
3132LevitikusLev31423Er soll sie am achten Tag zu seiner Reinigung dem Priester zum Eingang des Offenbarungszeltes vor den Herrn bringen.
3133LevitikusLev31424Der Priester soll den Schuldopferwidder und das Log Öl nehmen und damit den Darbringungsritus vor dem Herrn vollziehen.
3134LevitikusLev31425Hat er diesen Schuldopferwidder geschlachtet, dann nehme er etwas Blut vom Schuldopfer und tue es auf das rechte Ohrläppchen dessen, der sich der Reinigung unterzieht, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.
3135LevitikusLev31426Er soll etwas Öl auf seinen linken Handteller gießen
3136LevitikusLev31427und etwas von diesem Öl, das auf seinem linken Handteller ist, mit seinem rechten Zeigefinger siebenmal vor dem Herrn verspritzen.
3137LevitikusLev31428Dann soll er etwas von dem Öl, das auf seinem Handteller ist, auf das rechte Ohrläppchen dessen, der sich der Reinigung unterzieht, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes tun, und zwar auf die Stelle des Schuldopferblutes.
3138LevitikusLev31429Den Rest des Öls auf seinem Handteller soll der Priester auf den Kopf dessen tun, der sich der Reinigung unterzieht. So soll er ihn vor dem Herrn entsühnen.
3139LevitikusLev31430Seinen Mitteln entsprechend soll er die eine der beiden Turteltauben oder jungen Tauben
3140LevitikusLev31431als ein Sündopfer und die andere als ein Brandopfer mit einem Speiseopfer verwenden. Der Priester soll damit den, der sich der Reinigung unterzieht, vor dem Herrn entsühnen.
3141LevitikusLev31432Das ist das Gesetz für einen, der vom Aussatz befallen ist und dessen Mittel für seine Reinigung nicht ausreichen.
3142LevitikusLev31433Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
3143LevitikusLev31434Wenn ihr in das Land Kanaan kommt, das ich euch zum Besitz gebe, und ich lasse an einem Haus des Landes, das ihr besitzen werdet, Aussatz auftreten,
3144LevitikusLev31435so soll der Hausherr kommen, es dem Priester anzeigen und sagen: Ich habe an meinem Haus so etwas wie Aussatz gesehen.
3145LevitikusLev31436Der Priester soll anordnen, dass man das Haus räumt, bevor er kommt, um das Übel zu untersuchen; auf diese Weise wird das, was sich im Haus befindet, nicht unrein. Danach erst soll der Priester kommen, um das Haus zu besichtigen.
3146LevitikusLev31437Stellt er dabei fest, dass sich an den Mauern des Hauses grünlich gelbe oder rötliche Vertiefungen zeigen, die Mulden in der Mauer bilden,
3147LevitikusLev31438so soll der Priester aus dem Haus hinausgehen und den Eingang für sieben Tage abschließen.
3148LevitikusLev31439Am siebten Tag soll er wiederkommen. Stellt er bei der Besichtigung fest, dass sich das Übel an den Hausmauern ausgebreitet hat,
3149LevitikusLev31440so ordne er an, die Steine, die vom Übel befallen sind, herauszureißen und sie vor die Stadt hinaus an einen unreinen Ort zu werfen.
3150LevitikusLev31441Dann soll er die Innenwände des Hauses abkratzen lassen und man soll den so entfernten Mörtel aus der Stadt hinausschaffen und an einen unreinen Ort schütten.
3151LevitikusLev31442Man soll andere Steine nehmen, um die herausgerissenen zu ersetzen, und das Haus mit frischem Mörtel bestreichen.
3152LevitikusLev31443Hat man die Steine entfernt, das Haus abgekratzt und neu verputzt und das Übel bricht wieder aus,
3153LevitikusLev31444soll der Priester kommen, um es zu besichtigen. Stellt er fest, dass sich das Übel an dem Haus ausgebreitet hat, so ist bösartiger Aussatz an dem Haus; es ist unrein.
3154LevitikusLev31445Man soll es niederreißen und seine Steine, seine Balken und seinen ganzen Mörtelverputz vor die Stadt hinausbringen an einen unreinen Ort.
3155LevitikusLev31446Jeder, der das Haus während der Tage, an denen es durch den Priester verschlossen war, betreten hat, ist unrein bis zum Abend.
3156LevitikusLev31447Wer im Haus geschlafen hat, muss seine Kleider waschen; wer im Haus gegessen hat, muss seine Kleider waschen.
3157LevitikusLev31448Kommt aber der Priester, um das Übel zu besichtigen, und stellt fest, dass sich das Übel, nachdem das Haus neu verputzt wurde, nicht ausgebreitet hat, soll er das Haus für rein erklären, denn das Übel ist abgeheilt.
3158LevitikusLev31449Um das Haus zu entsündigen, soll er zwei Vögel, Zedernholz, Karmesin und Ysop nehmen.
3159LevitikusLev31450Er soll einen der Vögel über einem Tongefäß mit Quellwasser schlachten.
3160LevitikusLev31451Dann soll er das Zedernholz, den Ysop, das Karmesin und den lebenden Vogel nehmen, um sie in das Blut des geschlachteten Vogels und in das Quellwasser zu tauchen. Er soll das Haus siebenmal besprengen und,
3161LevitikusLev31452nachdem er das Haus mit dem Blut des Vogels, dem Quellwasser, dem lebenden Vogel, dem Zedernholz, dem Ysop und dem Karmesin entsündigt hat,
3162LevitikusLev31453den lebenden Vogel aus der Stadt hinaus ins freie Feld fliegen lassen. So entsühnt er das Haus und es ist wieder rein.
3163LevitikusLev31454Das ist das Gesetz für alle Fälle von Aussatz und Flechte,
3164LevitikusLev31455von Aussatz an Kleidern und Häusern,
3165LevitikusLev31456von Geschwülsten, Ausschlag und hellen Flecken,
3166LevitikusLev31457zur Unterweisung, wann etwas unrein oder rein ist. Das ist das Gesetz über den Aussatz.
3167LevitikusLev3151Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
3168LevitikusLev3152Redet zu den Israeliten und sagt zu ihnen: Wenn ein Mann einen Ausfluss aus seinem Körper hat, so ist dieser Ausfluss unrein.
3169LevitikusLev3153Hat er diesen Ausfluss, so besteht seine Unreinheit, ob sein Körper den Ausfluss fließen lässt oder ihn zurückhält; bei ihm liegt Unreinheit vor.
3170LevitikusLev3154Jedes Lager, auf das sich dieser Mann legt, und jeder Gegenstand, auf den er sich setzt, ist unrein.
3171LevitikusLev3155Wer sein Lager berührt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3172LevitikusLev3156Wer sich auf einen Gegenstand setzt, auf dem der Leidende saß, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3173LevitikusLev3157Wer den Körper des Leidenden berührt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3174LevitikusLev3158Wenn der Kranke eine reine Person anspuckt, muss sie ihre Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3175LevitikusLev3159Jeder Sattel, den der Kranke benutzt, ist unrein.
3176LevitikusLev31510Jeder, der irgendeinen Gegenstand berührt, der unter dem Kranken war, ist unrein bis zum Abend. Wer einen solchen Gegenstand trägt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3177LevitikusLev31511Jeder, den der Kranke berührt, ohne zuvor seine Hände mit Wasser abzuspülen, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3178LevitikusLev31512Ein Tongefäß, das der Kranke berührt, muss zerbrochen und jedes Holzgerät mit Wasser abgespült werden.
3179LevitikusLev31513Wird dieser Mann von seinem Ausfluss rein, soll er sieben Tage bis zu seiner Reinigung zählen. Danach muss er seine Kleider waschen, seinen Körper in Quellwasser baden und ist dann rein.
3180LevitikusLev31514Am achten Tag soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, vor den Herrn zum Eingang des Offenbarungszeltes kommen und sie dem Priester geben.
3181LevitikusLev31515Mit der einen soll der Priester ein Sündopfer und mit der andern ein Brandopfer darbringen. Der Priester soll ihn so vor dem Herrn wegen seines Ausflusses entsühnen.
3182LevitikusLev31516Hat ein Mann Samenerguss, soll er seinen ganzen Körper in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3183LevitikusLev31517Jedes Kleid und jedes Lederstück, auf das Samen gekommen ist, muss mit Wasser gesäubert werden und ist unrein bis zum Abend.
3184LevitikusLev31518Schläft ein Mann, der Samenerguss hat, mit einer Frau, müssen sie sich beide in Wasser baden und sind unrein bis zum Abend.
3185LevitikusLev31519Hat eine Frau Blutfluss und ist solches Blut an ihrem Körper, soll sie sieben Tage lang in der Unreinheit ihrer Regel verbleiben. Wer sie berührt, ist unrein bis zum Abend.
3186LevitikusLev31520Alles, worauf sie sich in diesem Zustand legt, ist unrein; alles, worauf sie sich setzt, ist unrein.
3187LevitikusLev31521Wer ihr Lager berührt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3188LevitikusLev31522Wer irgendeinen Gegenstand berührt, auf dem sie saß, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3189LevitikusLev31523Befindet sich etwas auf dem Bett oder auf dem Gegenstand, auf dem sie saß, wird derjenige, der es berührt, unrein bis zum Abend.
3190LevitikusLev31524Schläft ein Mann mit ihr, so kommt die Unreinheit ihrer Regel auf ihn. Er wird für sieben Tage unrein. Jedes Lager, auf das er sich legt, wird unrein.
3191LevitikusLev31525Hat eine Frau mehrere Tage außerhalb der Zeit ihrer Regel einen Blutfluss oder hält ihre Regel länger an, ist sie für die ganze Dauer dieses Ausflusses im gleichen Zustand der Unreinheit wie während der Zeit ihrer Regel.
3192LevitikusLev31526Jedes Lager, auf das sie sich während der ganzen Dauer ihres Ausflusses legt, ist so wie ihr Lager, auf dem sie während ihrer Regel liegt. Jeder Gegenstand, auf den sie sich setzt, wird unrein wie bei der Unreinheit ihrer Regel.
3193LevitikusLev31527Jeder, der diese Gegenstände berührt, wird unrein; er muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
3194LevitikusLev31528Ist sie von ihrem Ausfluss rein, soll sie sieben Tage zählen und dann rein sein.
3195LevitikusLev31529Am achten Tag soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und sie dem Priester zum Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
3196LevitikusLev31530Der Priester soll die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer verwenden. Er soll sie so vor dem Herrn wegen ihres verunreinigenden Ausflusses entsühnen.
3197LevitikusLev31531Ihr sollt die Israeliten vor ihrer Unreinheit warnen, damit sie nicht in ihr sterben müssen, weil sie meine Wohnstätte in ihrer Mitte verunreinigen.
3198LevitikusLev31532Das ist das Gesetz für einen Mann, der einen Ausfluss hat, für einen, den ein Samenerguss unrein gemacht hat,
3199LevitikusLev31533und für die Frau in der Unreinheit ihrer Regel, also für den Mann oder die Frau mit Ausfluss und den Mann, der mit einer unreinen Frau schläft.
3200LevitikusLev3161Nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, die umgekommen waren, als sie vor den Herrn hintraten, redete der Herr mit Mose.
3201LevitikusLev3162Der Herr sprach zu Mose: Sag deinem Bruder Aaron, er soll nicht zu jeder beliebigen Zeit das Heiligtum hinter dem Vorhang vor der Deckplatte der Lade betreten. Dann wird er nicht sterben, wenn ich über der Deckplatte in einer Wolke erscheine.
3202LevitikusLev3163Aaron darf nur so in das Heiligtum kommen: mit einem Jungstier für ein Sündopfer und einem Widder für ein Brandopfer.
3203LevitikusLev3164Ein geweihtes Leinengewand soll er anhaben, leinene Beinkleider tragen, sich mit einem Leinengürtel gürten und um den Kopf einen Leinenturban binden. Das sind heilige Gewänder; deshalb soll er seinen ganzen Körper in Wasser baden und sie erst dann anlegen.
3204LevitikusLev3165Von der Gemeinde der Israeliten soll er zwei Ziegenböcke für ein Sündopfer und einen Widder für ein Brandopfer erhalten.
3205LevitikusLev3166Hat er den Jungstier für seine eigene Sünde dargebracht und sich und sein Haus entsühnt,
3206LevitikusLev3167dann soll Aaron die beiden Ziegenböcke nehmen und sie vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes aufstellen.
3207LevitikusLev3168Für die beiden Böcke soll er Lose kennzeichnen, ein Los «für den Herrn» und ein Los «für Asasel».
3208LevitikusLev3169Aaron soll den Bock, für den das Los «für den Herrn» herauskommt, herbeiführen und ihn als Sündopfer darbringen.
3209LevitikusLev31610Der Bock, für den das Los «für Asasel» herauskommt, soll lebend vor den Herrn gestellt werden, um für die Sühne zu dienen und zu Asasel in die Wüste geschickt zu werden.
3210LevitikusLev31611Aaron soll den Jungstier für sein eigenes Sündopfer herbeibringen lassen, um sich und sein Haus zu entsühnen, und diesen Jungstier als Sündopfer für sich schlachten.
3211LevitikusLev31612Dann soll er eine Räucherpfanne voll glühender Kohlen vom Altar, der vor dem Herrn steht, und zwei Hand voll zerstoßenen duftenden Räucherwerks nehmen. Er soll alles hinter den Vorhang bringen
3212LevitikusLev31613und das Räucherwerk auf das Feuer vor dem Herrn tun; die Wolke des Räucherwerks soll die Deckplatte über der Lade einhüllen, damit er nicht sterben muss.
3213LevitikusLev31614Dann soll er vom Blut des Jungstiers nehmen und es mit seinem Finger gegen die Vorderseite der Deckplatte spritzen; auch vor die Deckplatte soll er mit seinem Finger siebenmal etwas Blut spritzen.
3214LevitikusLev31615Nachher soll er den Bock schlachten, der als Sündopfer für das Volk bestimmt ist, und sein Blut hinter den Vorhang tragen. Er soll es mit diesem Blut ebenso machen wie mit dem Blut des Jungstiers und es auf die Deckplatte und vor die Deckplatte spritzen.
3215LevitikusLev31616So soll er das Heiligtum von den Unreinheiten der Israeliten, von all ihren Freveltaten und Sünden entsühnen und so soll er mit dem Offenbarungszelt verfahren, das bei ihnen inmitten ihrer Unreinheiten seinen Sitz hat.
3216LevitikusLev31617Kein Mensch darf im Offenbarungszelt sein, wenn er in das Heiligtum eintritt, um die Sühne zu vollziehen, bis er es wieder verlässt. Hat er sich, sein Haus und die ganze Gemeinde Israels entsühnt,
3217LevitikusLev31618so soll er zum Altar vor dem Herrn hinausgehen und ihn entsühnen. Er soll etwas Blut des Jungstiers und des Bockes nehmen und es auf die Hörner rings um den Altar tun.
3218LevitikusLev31619Etwas von diesem Blut soll er mit seinem Finger siebenmal auf den Altar spritzen. So soll er ihn von den Unreinheiten der Israeliten reinigen und ihn heiligen.
3219LevitikusLev31620Hat er so die Entsühnung des Heiligtums, des Offenbarungszeltes und des Altars beendet, soll er den lebenden Bock herbringen lassen.
3220LevitikusLev31621Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes legen und über ihm alle Sünden der Israeliten, alle ihre Frevel und alle ihre Fehler bekennen. Nachdem er sie so auf den Kopf des Bockes geladen hat, soll er ihn durch einen bereitstehenden Mann in die Wüste treiben lassen
3221LevitikusLev31622und der Bock soll alle ihre Sünden mit sich in die Einöde tragen. Hat er den Bock in die Wüste geschickt,
3222LevitikusLev31623dann soll Aaron wieder in das Offenbarungszelt gehen, die Leinengewänder, die er beim Betreten des Heiligtums angelegt hat, ablegen und sie dort verwahren.
3223LevitikusLev31624Er soll seinen Körper in Wasser an einem heiligen Ort baden, wieder seine Kleider anlegen und hinausgehen, um sein Brandopfer und das des Volkes darzubringen. Er soll sich und das Volk entsühnen
3224LevitikusLev31625und das Fett des Sündopfers auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen.
3225LevitikusLev31626Der Mann, der den Bock für Asasel hinausgeführt hat, muss seine Kleider waschen, seinen Körper in Wasser baden und darf danach wieder in das Lager kommen.
3226LevitikusLev31627Den Jungstier und den Bock, die man als Sündopfer dargebracht und deren Blut man in das Heiligtum zur Entsühnung gebracht hat, soll man aus dem Lager hinausschaffen und ihr Fell, ihr Fleisch und ihren Mageninhalt im Feuer verbrennen.
3227LevitikusLev31628Wer sie verbrannt hat, muss seine Kleider waschen, den Körper in Wasser baden und darf danach wieder ins Lager kommen.
3228LevitikusLev31629Folgendes soll euch als feste Regel gelten: Im siebten Monat, am zehnten Tag des Monats, sollt ihr euch Enthaltung auferlegen und keinerlei Arbeit tun, der Einheimische und ebenso der Fremde, der in eurer Mitte lebt.
3229LevitikusLev31630Denn an diesem Tag entsühnt man euch, um euch zu reinigen. Vor dem Herrn werdet ihr von allen euren Sünden wieder rein.
3230LevitikusLev31631Dieser Tag ist für euch ein vollständiger Ruhetag, und ihr sollt euch Enthaltung auferlegen. Das gelte als feste Regel.
3231LevitikusLev31632Der Priester, den man gesalbt und an Stelle seines Vaters als Priester eingesetzt hat, soll die Sühne vollziehen. Er soll die Leinengewänder, die heiligen Gewänder, anlegen.
3232LevitikusLev31633Er soll das geweihte Heiligtum, das Offenbarungszelt und den Altar entsühnen; dann soll er die Priester und das ganze Volk der Gemeinde entsühnen.
3233LevitikusLev31634Das soll für euch als feste Regel gelten: Einmal im Jahr sollen die Israeliten von allen ihren Sünden entsühnt werden. Und man tat, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
3234LevitikusLev3171Der Herr sprach zu Mose:
3235LevitikusLev3172Rede zu Aaron, seinen Söhnen und allen Israeliten und sag zu ihnen: Das ist es, worauf der Herr euch verpflichtet hat:
3236LevitikusLev3173Jeder Mann aus dem Haus Israel, der innerhalb oder außerhalb des Lagers ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege schlachtet
3237LevitikusLev3174und das Tier nicht zum Eingang des Offenbarungszeltes bringt, um es dem Herrn vor seiner Wohnstätte zu opfern, dem soll es als Blutschuld angerechnet werden; er hat Blut vergossen und soll aus der Mitte seines Volkes ausgemerzt werden.
3238LevitikusLev3175Daher sollen die Israeliten die Opfer, die sie (jetzt noch) auf dem freien Feld schlachten, dem Priester für den Herrn zum Eingang des Offenbarungszeltes bringen und sie als Heilsopfer für den Herrn schlachten.
3239LevitikusLev3176Der Priester soll das Blut auf den Altar des Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes gießen und das Fett zum beruhigenden Duft für den Herrn in Rauch aufgehen lassen.
3240LevitikusLev3177Sie sollen nicht mehr ihre Schlachtopfer für Bocksdämonen schlachten, mit denen sie Unzucht treiben. Das gelte ihnen und ihren kommenden Generationen als feste Regel.
3241LevitikusLev3178Du sollst ihnen weiter sagen: Jeder Mann aus dem Haus Israel oder jeder Fremde in eurer Mitte, der ein Brand- oder Schlachtopfer darbringt,
3242LevitikusLev3179ohne es zum Eingang des Offenbarungszeltes zu bringen, um es für den Herrn zu vollziehen, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
3243LevitikusLev31710Jeder Mann aus dem Haus Israel oder jeder Fremde in eurer Mitte, der irgendwie Blut genießt, gegen einen solchen werde ich mein Angesicht wenden und ihn aus der Mitte seines Volkes ausmerzen.
3244LevitikusLev31711Die Lebenskraft des Fleisches sitzt nämlich im Blut. Dieses Blut habe ich euch gegeben, damit ihr auf dem Altar für euer Leben die Sühne vollzieht; denn das Blut ist es, das für ein Leben sühnt.
3245LevitikusLev31712Deshalb habe ich zu den Israeliten gesagt: Niemand unter euch darf Blut genießen, auch der Fremde, der in eurer Mitte lebt, darf kein Blut genießen.
3246LevitikusLev31713Jeder unter den Israeliten oder der Fremde in eurer Mitte, der Wild oder für den Genuss erlaubte Vögel erlegt, muss das Blut ausfließen lassen und es mit Erde bedecken.
3247LevitikusLev31714Denn das Leben aller Wesen aus Fleisch ist das Blut, das darin ist. Ich habe zu den Israeliten gesagt: Das Blut irgendeines Wesens aus Fleisch dürft ihr nicht genießen; denn das Leben aller Wesen aus Fleisch ist ihr Blut. Jeder, der es genießt, soll ausgemerzt werden.
3248LevitikusLev31715Jeder, sei er einheimisch oder fremd, der ein verendetes oder zerrissenes Tier isst, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend; dann ist er rein.
3249LevitikusLev31716Wer seine Kleider nicht wäscht und seinen Körper nicht in Wasser badet, muss die Folgen seiner Schuld tragen.
3250LevitikusLev3181Der Herr sprach zu Mose:
3251LevitikusLev3182Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Ich bin der Herr, euer Gott.
3252LevitikusLev3183Ihr sollt nicht tun, was man in Ägypten tut, wo ihr gewohnt habt; ihr sollt nicht tun, was man in Kanaan tut, wohin ich euch führe. Ihre Bräuche sollt ihr nicht befolgen.
3253LevitikusLev3184Meine Vorschriften sollt ihr einhalten und meine Satzungen sollt ihr beachten und befolgen. Ich bin der Herr, euer Gott.
3254LevitikusLev3185Ihr sollt auf meine Satzungen und meine Vorschriften achten. Wer sie einhält, wird durch sie leben. Ich bin der Herr.
3255LevitikusLev3186Niemand von euch darf sich einer Blutsverwandten nähern, um ihre Scham zu entblößen. Ich bin der Herr.
3256LevitikusLev3187Die Scham deines Vaters, nämlich die Scham deiner Mutter, darfst du nicht entblößen. Sie ist deine Mutter, du darfst ihre Scham nicht entblößen.
3257LevitikusLev3188Die Scham der Frau deines Vaters darfst du nicht entblößen; sie ist die Scham deines Vaters.
3258LevitikusLev3189Die Scham deiner Schwester, einer Tochter deines Vaters oder einer Tochter deiner Mutter, darfst du nicht entblößen, sei sie im Haus oder außerhalb geboren.
3259LevitikusLev31810Die Scham einer Tochter deines Sohnes oder einer Tochter deiner Tochter darfst du nicht entblößen; denn ihre Scham ist deine eigene Scham.
3260LevitikusLev31811Die Scham der Tochter einer Frau deines Vaters darfst du nicht entblößen. Sie ist deinem Vater geboren, also deine Schwester; du darfst ihre Scham nicht entblößen.
3261LevitikusLev31812Die Scham einer Schwester deines Vaters darfst du nicht entblößen; denn sie ist mit deinem Vater leiblich verwandt.
3262LevitikusLev31813Die Scham der Schwester deiner Mutter darfst du nicht entblößen; denn sie ist mit deiner Mutter leiblich verwandt.
3263LevitikusLev31814Die Scham des Bruders deines Vaters darfst du nicht entblößen; du darfst dich seiner Frau nicht nähern; denn sie ist deine Tante.
3264LevitikusLev31815Die Scham deiner Schwiegertochter darfst du nicht entblößen. Sie ist die Frau deines Sohnes; du darfst ihre Scham nicht entblößen.
3265LevitikusLev31816Die Scham der Frau deines Bruders darfst du nicht entblößen; denn sie ist die Scham deines Bruders.
3266LevitikusLev31817Die Scham einer Frau und gleichzeitig die ihrer Tochter darfst du nicht entblößen; weder die Tochter ihres Sohnes noch die Tochter ihrer Tochter darfst du nehmen, um ihre Scham zu entblößen. Sie sind leiblich verwandt, es wäre Blutschande.
3267LevitikusLev31818Du darfst neben einer Frau nicht auch noch deren Schwester heiraten; du würdest sie zur Nebenbuhlerin machen, wenn du zu Lebzeiten der Frau die Scham ihrer Schwester entblößt.
3268LevitikusLev31819Einer Frau, die wegen ihrer Regel unrein ist, darfst du dich nicht nähern, um ihre Scham zu entblößen.
3269LevitikusLev31820Der Frau deines Stammesgenossen darfst du nicht beiwohnen; du würdest dadurch unrein.
3270LevitikusLev31821Von deinen Nachkommen darfst du keinen für Moloch darbringen. Du darfst den Namen deines Gottes nicht entweihen. Ich bin der Herr.
3271LevitikusLev31822Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel.
3272LevitikusLev31823Keinem Vieh darfst du beiwohnen; du würdest dadurch unrein. Keine Frau darf vor ein Vieh hintreten, um sich mit ihm zu begatten; das wäre eine schandbare Tat.
3273LevitikusLev31824Ihr sollt euch nicht durch all das verunreinigen; denn durch all das haben sich die Völker verunreinigt, die ich vor euch vertrieben habe.
3274LevitikusLev31825Das Land wurde unrein, ich habe an ihm seine Schuld geahndet und das Land hat seine Bewohner ausgespien.
3275LevitikusLev31826Ihr aber sollt auf meine Satzungen und Vorschriften achten und keine dieser Gräueltaten begehen, weder der Einheimische noch der Fremde, der in eurer Mitte lebt.
3276LevitikusLev31827Denn all diese Gräueltaten haben die Leute begangen, die vor euch im Land waren, und so wurde das Land unrein.
3277LevitikusLev31828Wird es etwa euch, wenn ihr es verunreinigt, nicht ebenso ausspeien, wie es das Volk vor euch ausgespien hat?
3278LevitikusLev31829Alle nämlich, die irgendeine dieser Gräueltaten begehen, werden aus der Mitte ihres Volkes ausgemerzt.
3279LevitikusLev31830Achtet auf meine Anordnungen, befolgt keinen von den gräulichen Bräuchen, die man vor euch befolgt hat, und verunreinigt euch nicht durch sie. Ich bin der Herr, euer Gott.
3280LevitikusLev3191Der Herr sprach zu Mose:
3281LevitikusLev3192Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig.
3282LevitikusLev3193Jeder von euch soll Mutter und Vater fürchten und auf meine Sabbate achten; ich bin der Herr, euer Gott.
3283LevitikusLev3194Ihr sollt euch nicht anderen Göttern zuwenden und euch nicht Götterbilder aus Metall gießen; ich bin der Herr, euer Gott.
3284LevitikusLev3195Wenn ihr für den Herrn ein Heilsopfer schlachtet, opfert es so, dass ihr Annahme findet.
3285LevitikusLev3196An dem Tag, an dem ihr es schlachtet, oder am folgenden Tag soll es gegessen werden; was davon am dritten Tag noch übrig ist, soll im Feuer verbrannt werden.
3286LevitikusLev3197Isst man davon am dritten Tag, so ist das Opfer untauglich und findet keine Annahme mehr.
3287LevitikusLev3198Wer davon isst, muss die Folgen seiner Schuld tragen; denn er hat die Heiligkeit des Herrn entweiht. Ein solcher Mensch soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
3288LevitikusLev3199Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollt ihr das Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten. Du sollst keine Nachlese von deiner Ernte halten.
3289LevitikusLev31910In deinem Weinberg sollst du keine Nachlese halten und die abgefallenen Beeren nicht einsammeln. Du sollst sie dem Armen und dem Fremden überlassen. Ich bin der Herr, euer Gott.
3290LevitikusLev31911Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen.
3291LevitikusLev31912Ihr sollt nicht falsch bei meinem Namen schwören; du würdest sonst den Namen deines Gottes entweihen. Ich bin der Herr.
3292LevitikusLev31913Du sollst deinen Nächsten nicht ausbeuten und ihn nicht um das Seine bringen. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht bis zum Morgen bei dir bleiben.
3293LevitikusLev31914Du sollst einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen; vielmehr sollst du deinen Gott fürchten. Ich bin der Herr.
3294LevitikusLev31915Ihr sollt in der Rechtsprechung kein Unrecht tun. Du sollst weder für einen Geringen noch für einen Großen Partei nehmen; gerecht sollst du deinen Stammesgenossen richten.
3295LevitikusLev31916Du sollst deinen Stammesgenossen nicht verleumden und dich nicht hinstellen und das Leben deines Nächsten fordern. Ich bin der Herr.
3296LevitikusLev31917Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder tragen. Weise deinen Stammesgenossen zurecht, so wirst du seinetwegen keine Schuld auf dich laden.
3297LevitikusLev31918An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.
3298LevitikusLev31919Ihr sollt auf meine Satzungen achten: Unter deinem Vieh sollst du nicht zwei Tiere verschiedener Art sich begatten lassen. Dein Feld sollst du nicht mit zweierlei Arten besäen. Du sollst kein aus zweierlei Fäden gewebtes Kleid anlegen.
3299LevitikusLev31920Wohnt ein Mann einer Frau bei, die einem andern Mann als Sklavin zur Nebenfrau bestimmt ist und die weder losgekauft noch freigelassen ist, dann soll der Fall untersucht werden; sterben sollen sie nicht, da sie nicht freigelassen war.
3300LevitikusLev31921Er soll als sein Schuldopfer für den Herrn einen Widder zum Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
3301LevitikusLev31922Mit diesem Widder soll der Priester ihn vor dem Herrn von der begangenen Sünde entsühnen; so wird ihm die Sünde, die er begangen hat, vergeben.
3302LevitikusLev31923Wenn ihr in das Land kommt und einen Fruchtbaum pflanzt, sollt ihr seine Früchte behandeln, als ob sie seine Vorhaut wären. Drei Jahre lang sollen sie für euch etwas Unbeschnittenes sein, das man nicht essen darf.
3303LevitikusLev31924Im vierten Jahr sollen alle Früchte als Festgabe für den Herrn geheiligt sein.
3304LevitikusLev31925Erst im fünften Jahr dürft ihr die Früchte essen und den Ertrag für euch ernten. Ich bin der Herr, euer Gott.
3305LevitikusLev31926Ihr sollt nichts mit Blut essen. Wahrsagerei und Zauberei sollt ihr nicht treiben.
3306LevitikusLev31927Ihr sollt euer Kopfhaar nicht rundum abschneiden. Du sollst deinen Bart nicht stutzen.
3307LevitikusLev31928Für einen Toten dürft ihr keine Einschnitte auf eurem Körper anbringen und ihr dürft euch keine Zeichen einritzen lassen. Ich bin der Herr.
3308LevitikusLev31929Entweih nicht deine Tochter, indem du sie der Unzucht preisgibst, damit das Land nicht der Unzucht verfällt und voller Schandtat wird.
3309LevitikusLev31930Ihr sollt auf meine Sabbate achten und mein Heiligtum fürchten. Ich bin der Herr.
3310LevitikusLev31931Wendet euch nicht an die Totenbeschwörer und sucht nicht die Wahrsager auf; sie verunreinigen euch. Ich bin der Herr, euer Gott.
3311LevitikusLev31932Du sollst vor grauem Haar aufstehen, das Ansehen eines Greises ehren und deinen Gott fürchten. Ich bin der Herr.
3312LevitikusLev31933Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.
3313LevitikusLev31934Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.
3314LevitikusLev31935Ihr sollt kein Unrecht begehen bei Gericht, mit Längenmaß, Gewicht und Hohlmaß.
3315LevitikusLev31936Ihr sollt richtige Waagen, richtige Gewichtsteine, richtiges Efa und richtiges Hin haben. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten geführt hat.
3316LevitikusLev31937Ihr sollt auf alle meine Satzungen und alle meine Vorschriften achten und sie befolgen. Ich bin der Herr.
3317LevitikusLev3201Der Herr sprach zu Mose:
3318LevitikusLev3202Sag zu den Israeliten: Jeder Mann unter den Israeliten oder unter den Fremden in Israel, der eines seiner Kinder dem Moloch gibt, wird mit dem Tod bestraft. Die Bürger des Landes sollen ihn steinigen.
3319LevitikusLev3203Ich richte mein Angesicht gegen einen solchen und merze ihn aus seinem Volk aus, weil er eines seiner Kinder dem Moloch gegeben, dadurch mein Heiligtum verunreinigt und meinen heiligen Namen entweiht hat.
3320LevitikusLev3204Falls die Bürger des Landes ihre Augen diesem Mann gegenüber verschließen, wenn er eines seiner Kinder dem Moloch gibt, und ihn nicht töten,
3321LevitikusLev3205so richte ich mein Angesicht gegen ihn und seine Sippe und merze sie aus der Mitte ihres Volkes aus, ihn und alle, die sich mit ihm dem Molochdienst hingeben.
3322LevitikusLev3206Gegen einen, der sich an Totenbeschwörer und Wahrsager wendet und sich mit ihnen abgibt, richte ich mein Angesicht und merze ihn aus seinem Volk aus.
3323LevitikusLev3207Ihr sollt euch heiligen, um heilig zu sein; denn ich bin der Herr, euer Gott.
3324LevitikusLev3208Ihr sollt auf meine Satzungen achten und sie befolgen. Ich bin der Herr, der euch heiligt.
3325LevitikusLev3209Jeder, der seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft. Da er seinen Vater oder seine Mutter verflucht hat, soll sein Blut auf ihn kommen.
3326LevitikusLev32010Ein Mann, der mit der Frau seines Nächsten die Ehe bricht, wird mit dem Tod bestraft, der Ehebrecher samt der Ehebrecherin.
3327LevitikusLev32011Ein Mann, der mit der Frau seines Vaters schläft, hat die Scham seines Vaters entblößt. Beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.
3328LevitikusLev32012Schläft einer mit seiner Schwiegertochter, so werden beide mit dem Tod bestraft. Sie haben eine schändliche Tat begangen, ihr Blut soll auf sie kommen.
3329LevitikusLev32013Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.
3330LevitikusLev32014Heiratet einer eine Frau und ihre Mutter, so ist das Blutschande. Ihn und die beiden Frauen soll man verbrennen, damit es keine Blutschande unter euch gibt.
3331LevitikusLev32015Ein Mann, der einem Tier beiwohnt, wird mit dem Tod bestraft; auch das Tier sollt ihr töten.
3332LevitikusLev32016Nähert sich eine Frau einem Tier, um sich mit ihm zu begatten, dann sollst du die Frau und das Tier töten. Sie werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.
3333LevitikusLev32017Nimmt einer seine Schwester, eine Tochter seines Vaters oder eine Tochter seiner Mutter und sieht ihre Scham und sie sieht die seine, so ist es eine Schandtat. Sie sollen vor den Augen der Söhne ihres Volkes ausgemerzt werden. Er hat die Scham seiner Schwester entblößt; er muss die Folgen seiner Schuld tragen.
3334LevitikusLev32018Ein Mann, der mit einer Frau während ihrer Regel schläft und ihre Scham entblößt, hat ihre Blutquelle aufgedeckt und sie hat ihre Blutquelle entblößt; daher sollen beide aus ihrem Volk ausgemerzt werden.
3335LevitikusLev32019Die Scham der Schwester deiner Mutter oder der Schwester deines Vaters sollst du nicht entblößen; denn wer seine eigene Verwandte entblößt, muss die Folgen seiner Schuld tragen.
3336LevitikusLev32020Ein Mann, der mit seiner Tante schläft, hat die Scham seines Onkels entblößt. Sie müssen die Folgen ihrer Sünde tragen; sie sollen kinderlos sterben.
3337LevitikusLev32021Nimmt einer die Frau seines Bruders, so ist das Befleckung. Er hat die Scham seines Bruders entblößt; sie sollen kinderlos bleiben.
3338LevitikusLev32022Ihr sollt auf alle meine Satzungen und Vorschriften achten und sie befolgen; dann wird euch das Land nicht ausspeien, in das ich euch führe, und ihr werdet dort wohnen können.
3339LevitikusLev32023Ihr sollt euch nicht nach den Bräuchen des Volkes richten, das ich vor euren Augen vertreibe; denn all diese Dinge haben sie getan, so dass es mich vor ihnen ekelte.
3340LevitikusLev32024Daher habe ich euch gesagt: Ihr seid es, die ihren Boden in Besitz nehmen sollen. Ich bin es, der ihn euch zum Besitz geben wird, ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch von diesen Völkern ausgesondert hat.
3341LevitikusLev32025So unterscheidet zwischen reinem und unreinem Vieh, zwischen unreinen und reinen Vögeln! Macht euch nicht selbst abscheulich mit diesen Tieren, diesen Vögeln, mit allem, was auf dem Boden kriecht. Ich habe es für euch als unrein unterschieden.
3342LevitikusLev32026Seid mir geheiligt; denn ich, der Herr, bin heilig und ich habe euch von all diesen Völkern ausgesondert, damit ihr mir gehört.
3343LevitikusLev32027Männer oder Frauen, in denen ein Toten- oder ein Wahrsagegeist ist, sollen mit dem Tod bestraft werden. Man soll sie steinigen, ihr Blut soll auf sie kommen.
3344LevitikusLev3211Der Herr sprach zu Mose: Rede zu den Priestern, den Söhnen Aarons, und sag zu ihnen: Keiner von ihnen darf sich an der Leiche eines seiner Stammesgenossen verunreinigen,
3345LevitikusLev3212außer an seinen nächsten Verwandten: seiner Mutter, seinem Vater, seinem Sohn, seiner Tochter oder seinem Bruder.
3346LevitikusLev3213An seiner unverheirateten Schwester, die seine nahe Verwandte blieb, da sie keinem Mann angehörte, darf er unrein werden.
3347LevitikusLev3214Nicht aber darf er an seiner Schwester, die mit einem Stammesgenossen verheiratet ist, unrein werden; er würde sich entweihen.
3348LevitikusLev3215Die Priester sollen sich auf ihrem Kopf keine Glatze scheren, ihren Bart nicht stutzen und an ihrem Körper keine Einschnitte machen.
3349LevitikusLev3216Sie sollen ihrem Gott geheiligt sein und den Namen ihres Gottes nicht entweihen. Denn sie sind es, die die Feueropfer des Herrn, die Speise ihres Gottes, darbringen; darum sollen sie heilig sein.
3350LevitikusLev3217Sie dürfen weder eine Dirne, noch eine Entehrte, noch eine Frau heiraten, die ihr Mann verstoßen hat; denn der Priester ist seinem Gott geweiht.
3351LevitikusLev3218Du sollst ihn heilig halten, denn er bringt die Speise deines Gottes dar. Heilig soll er dir sein, denn ich bin heilig, der Herr, der euch heiligt.
3352LevitikusLev3219Wenn sich die Tochter eines Priesters als Dirne entweiht, so entweiht sie ihren Vater; sie soll im Feuer verbrannt werden.
3353LevitikusLev32110Der Priester, der unter seinen Brüdern den höchsten Rang einnimmt, auf dessen Haupt das Salböl ausgegossen wurde und der durch das Anlegen der heiligen Gewänder eingesetzt ist, soll sein Haar nicht lose herunterhängen lassen, seine Kleider nicht zerreißen,
3354LevitikusLev32111sich an keinem Leichnam verunreinigen, auch nicht, wenn es sich um Vater oder Mutter handelt.
3355LevitikusLev32112Er soll sich nicht vom Heiligtum entfernen, um nicht das Heiligtum seines Gottes zu entweihen; denn die Weihe des Salböls seines Gottes ist auf ihm. Ich bin der Herr.
3356LevitikusLev32113Er soll nur eine Jungfrau heiraten.
3357LevitikusLev32114Eine Witwe, eine Verstoßene oder eine Entehrte, eine Dirne, darf er nicht heiraten; nur eine Jungfrau aus seinem Stamm darf er zur Frau nehmen;
3358LevitikusLev32115sonst würde er seine Nachkommenschaft unter seinen Stammesgenossen entweihen; denn ich, der Herr, bin es, der ihn heiligt.
3359LevitikusLev32116Der Herr sprach zu Mose:
3360LevitikusLev32117Sag zu Aaron: Keiner deiner Nachkommen, auch in den kommenden Generationen, der ein Gebrechen hat, darf herantreten, um die Speise seines Gottes darzubringen.
3361LevitikusLev32118Denn keiner mit einem Gebrechen darf herantreten: kein Blinder oder Lahmer, kein im Gesicht oder am Körper Entstellter,
3362LevitikusLev32119kein Mann, der einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat,
3363LevitikusLev32120keiner mit Buckel, Muskelschwund, Augenstar, Krätze, Flechte oder Hodenquetschung.
3364LevitikusLev32121Keiner der Nachkommen Aarons, des Priesters, darf herantreten, um die Feueropfer des Herrn darzubringen, wenn er ein Gebrechen hat. Er hat ein Gebrechen, er darf nicht herantreten, um die Speise seines Gottes darzubringen.
3365LevitikusLev32122Doch darf er von der Speise seines Gottes, von den hochheiligen und heiligen Dingen, essen,
3366LevitikusLev32123aber nicht zum Vorhang kommen und sich nicht dem Altar nähern; denn er hat ein Gebrechen und darf meine heiligen Gegenstände nicht entweihen; denn ich bin der Herr, der sie geheiligt hat.
3367LevitikusLev32124Das sagte Mose zu Aaron, zu dessen Söhnen und zu allen Israeliten.
3368LevitikusLev3221Der Herr sprach zu Mose:
3369LevitikusLev3222Sag zu Aaron und seinen Söhnen, sie sollen sich mit den heiligen Opfergaben der Israeliten in Acht nehmen, um meinen heiligen Namen nicht zu entweihen; sie müssen für mich heilig gehalten werden. Ich bin der Herr.
3370LevitikusLev3223Sag zu ihnen: Jeder aus euren Nachkommen, auch in den kommenden Generationen, der sich im Zustand der Unreinheit den heiligen Opfergaben nähert, die die Israeliten dem Herrn weihen, soll ausgemerzt und aus meiner Gegenwart weggeschafft werden. Ich bin der Herr.
3371LevitikusLev3224Keiner aus den Nachkommen Aarons, der aussätzig ist oder einen Ausfluss hat, darf von den heiligen Gaben essen, ehe er rein ist. Wer irgendetwas berührt hat, das durch eine Leiche unrein wurde, wer einen Samenerguss hatte,
3372LevitikusLev3225wer Kleintiere berührt hat und sich damit verunreinigte oder einen Menschen, der ihn durch eine eigene Unreinheit befleckte,
3373LevitikusLev3226jeder, der solche Berührungen hatte, soll bis zum Abend unrein sein und darf von den heiligen Gaben erst essen, nachdem er seinen Körper in Wasser gebadet hat.
3374LevitikusLev3227Mit Sonnenuntergang soll er wieder rein sein und darf danach von den heiligen Gaben essen; denn sie sind sein Lebensunterhalt.
3375LevitikusLev3228Er darf kein verendetes oder zerrissenes Tier essen; er würde sich dadurch verunreinigen. Ich bin der Herr.
3376LevitikusLev3229Sie sollen auf meine Anordnungen achten und keine Sünde auf sich laden; sie sollen sterben, falls sie sie entweihen. Ich, der Herr, bin es, der sie heiligt.
3377LevitikusLev32210Kein Laie darf Heiliges essen; weder der Hausgenosse eines Priesters noch sein Lohnarbeiter darf etwas Heiliges essen.
3378LevitikusLev32211Aber wenn ein Priester eine Person mit seinem Geld als Eigentum erwirbt, darf sie davon essen wie einer, der in seinem Haus geboren ist; sie dürfen von seiner Nahrung essen.
3379LevitikusLev32212Wenn eine Priestertochter einen Laien heiratet, darf sie vom Anteil des Erhebungsritus, von den heiligen Gaben nicht essen;
3380LevitikusLev32213aber wenn sie verwitwet oder verstoßen ist und keine Kinder hat und deshalb in das Haus ihres Vaters zurückkehrt, darf sie wie in ihrer Jugend vom Lebensunterhalt ihres Vaters essen; kein Laie aber darf davon essen.
3381LevitikusLev32214Wenn einer ohne Vorsatz etwas Heiliges isst, soll er es dem Priester ersetzen und ein Fünftel des Wertes hinzufügen.
3382LevitikusLev32215Die Priester dürfen die heiligen Gaben der Israeliten, die sie dem Herrn darbieten, nicht entweihen.
3383LevitikusLev32216Sie würden den Israeliten Schuld aufladen, die zu einem Schuldopfer verpflichtet, wenn sie ihre heiligen Gaben äßen; denn ich bin der Herr, der diese Gaben geheiligt hat.
3384LevitikusLev32217Der Herr sprach zu Mose:
3385LevitikusLev32218Rede zu Aaron, seinen Söhnen und allen Israeliten und sag zu ihnen: Jeder aus dem Haus Israel oder von den Fremden in Israel, der seine Opfergabe wegen eines Gelübdes oder freiwillig bringt und sie für den Herrn als Brandopfer darbringt,
3386LevitikusLev32219muss, damit ihr Annahme findet, ein fehlerloses, männliches Tier von den Rindern, Schafen oder Ziegen darbringen.
3387LevitikusLev32220Ihr dürft kein Tier mit einem Gebrechen darbringen, denn ihr würdet damit keine Annahme finden.
3388LevitikusLev32221Wenn jemand ein Heilsopfer für den Herrn darbringt, sei es, um ein Gelübde zu erfüllen, oder sei es als freiwillige Gabe, so soll es ein fehlerloses Rind oder Schaf oder eine fehlerlose Ziege sein, um Annahme zu finden; es darf kein Gebrechen haben.
3389LevitikusLev32222Ihr dürft dem Herrn kein Tier opfern, das blind, verstümmelt, krätzig, aussätzig, eitrig ist oder zerbrochene Gliedmaßen hat. Kein Stück von solchen Tieren dürft ihr auf den Altar als ein Feueropfer für den Herrn legen.
3390LevitikusLev32223Ein entstelltes oder verstümmeltes Rind oder Schaf kannst du als freiwillige Opfergabe verwenden, aber als Einlösung eines Gelübdes ist es missfällig.
3391LevitikusLev32224Ihr dürft dem Herrn kein Tier darbringen, das zerdrückte, zerschlagene, ausgerissene oder abgeschnittene Hoden hat. Ihr dürft das in eurem Land nicht tun
3392LevitikusLev32225und ihr dürft kein solches Tier aus der Hand eines Fremden erwerben, um es als Speise eures Gottes darzubringen. Ein derartiger Eingriff an ihnen bewirkt ein Gebrechen; sie würden euch keine Annahme bringen.
3393LevitikusLev32226Der Herr sprach zu Mose:
3394LevitikusLev32227Wenn ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege geboren wird, soll das Junge sieben Tage bei seiner Mutter bleiben. Vom achten Tag an ist es als Feueropfer für den Herrn annehmbar.
3395LevitikusLev32228Ein Rind oder Schaf sollt ihr nicht an einem Tag zugleich mit seinem Jungen schlachten.
3396LevitikusLev32229Wenn ihr dem Herrn ein Dankopfer darbringt, opfert es so, dass es angenommen werden kann.
3397LevitikusLev32230Man soll es noch am selben Tag essen, ohne etwas davon bis zum Morgen übrig zu lassen. Ich bin der Herr.
3398LevitikusLev32231Ihr sollt auf meine Gebote achten und sie befolgen; ich bin der Herr.
3399LevitikusLev32232Ihr sollt meinen heiligen Namen nicht entweihen, damit ich inmitten der Israeliten geheiligt werde; ich, der Herr, bin es, der euch heiligt.
3400LevitikusLev32233Ich, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, um euer Gott zu sein, ich bin der Herr.
3401LevitikusLev3231Der Herr sprach zu Mose:
3402LevitikusLev3232Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Die Feste des Herrn, die ihr als Tage heiliger Versammlung ausrufen sollt, sind folgende:
3403LevitikusLev3233Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist vollständiger Ruhetag, ein Tag heiliger Versammlung, an dem ihr keinerlei Arbeit verrichten dürft. Es ist ein Feiertag zur Ehre des Herrn überall, wo ihr wohnt.
3404LevitikusLev3234Das sind die Feste des Herrn, Tage heiliger Versammlungen, die ihr zur festgesetzten Zeit ausrufen sollt:
3405LevitikusLev3235Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, zur Abenddämmerung, ist Pascha zur Ehre des Herrn.
3406LevitikusLev3236Am fünfzehnten Tag dieses Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote zur Ehre des Herrn. Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen.
3407LevitikusLev3237Am ersten Tag habt ihr heilige Versammlung; ihr dürft keine schwere Arbeit verrichten.
3408LevitikusLev3238Sieben Tage hindurch sollt ihr ein Feueropfer für den Herrn darbringen. Am siebten Tag ist heilige Versammlung; da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
3409LevitikusLev3239Der Herr sprach zu Mose:
3410LevitikusLev32310Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch gebe, und wenn ihr dort die Ernte einbringt, sollt ihr dem Priester die erste Garbe eurer Ernte bringen.
3411LevitikusLev32311Er soll sie vor dem Herrn hin- und herschwingen und sie so darbringen, damit ihr Annahme findet. Am Tag nach dem Sabbat soll der Priester den Ritus ausführen.
3412LevitikusLev32312Am Tag, an dem ihr die Garbe darbringt, sollt ihr dem Herrn auch ein fehlerloses einjähriges Schaf als Brandopfer herrichten,
3413LevitikusLev32313dazu als Speiseopfer zwei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist. Das Ganze soll ein Feueropfer für den Herrn zum beruhigenden Duft sein; dazu kommt ein viertel Hin Wein als Trankopfer.
3414LevitikusLev32314Vor diesem Tag, bevor ihr eurem Gott die Opfergabe gebracht habt, dürft ihr kein Brot und kein geröstetes oder frisches Korn essen. Das gelte als feste Regel bei euch von Generation zu Generation überall, wo ihr wohnt.
3415LevitikusLev32315Vom Tag nach dem Sabbat, an dem ihr die Garbe für die Darbringung gebracht habt, sollt ihr sieben volle Wochen zählen.
3416LevitikusLev32316Zählt fünfzig Tage bis zum Tag nach dem siebten Sabbat, und dann bringt dem Herrn ein neues Speiseopfer dar!
3417LevitikusLev32317Bringt als Erstlingsgaben für den Herrn aus euren Wohnsitzen zwei Brote dar, gebacken aus zwei zehntel Efa Feinmehl mit Sauerteig.
3418LevitikusLev32318Zum Brot bringt sieben fehlerlose einjährige Lämmer, einen Jungstier und zwei Widder als Brandopfer für den Herrn dar, dazu das Speiseopfer sowie das Trankopfer als ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
3419LevitikusLev32319Bereitet auch einen Ziegenbock als Sündopfer und zwei einjährige Lämmer als Heilsopfer zu!
3420LevitikusLev32320Der Priester soll sie, zusammen mit dem Brot der Erstlingsgaben, vor dem Herrn hin- und herschwingen und sie so darbringen; sie sind mit den beiden Lämmern heilige Gaben für den Herrn, die dem Priester gehören.
3421LevitikusLev32321Am selben Tag ruft eine heilige Versammlung aus und haltet sie ab! Da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation überall, wo ihr wohnt.
3422LevitikusLev32322Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollst du dein Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten und keine Nachlese deiner Ernte halten. Du sollst das dem Armen und dem Fremden überlassen. Ich bin der Herr, euer Gott.
3423LevitikusLev32323Der Herr sprach zu Mose:
3424LevitikusLev32324Sag zu den Israeliten: Im siebten Monat, am ersten Tag des Monats, ist für euch Ruhetag, in Erinnerung gerufen durch Lärmblasen, eine heilige Versammlung.
3425LevitikusLev32325Da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten und ihr sollt dem Herrn ein Feueropfer darbringen.
3426LevitikusLev32326Der Herr sprach zu Mose:
3427LevitikusLev32327Am zehnten Tag dieses siebten Monats ist der Versöhnungstag. Da sollt ihr heilige Versammlung halten. Ihr sollt euch Enthaltung auferlegen und dem Herrn ein Feueropfer darbringen.
3428LevitikusLev32328An ebendiesem Tag dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten, denn es ist der Versöhnungstag, an dem man euch vor dem Herrn, eurem Gott, entsühnt.
3429LevitikusLev32329Denn jede Person, die sich an diesem Tag nicht Enthaltung auferlegt, soll aus ihren Stammesgenossen ausgemerzt werden.
3430LevitikusLev32330Wer an diesem Tag irgendeine Arbeit verrichtet, den werde ich aus der Mitte seines Volkes austilgen.
3431LevitikusLev32331Ihr dürft keinerlei Arbeit tun. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation überall, wo ihr wohnt.
3432LevitikusLev32332Dieser Tag ist für euch ein vollständiger Ruhetag. Ihr sollt euch Enthaltung auferlegen. Vom Abend des neunten Tags in diesem Monat bis zum folgenden Abend sollt ihr Ruhetag halten.
3433LevitikusLev32333Der Herr sprach zu Mose:
3434LevitikusLev32334Sag zu den Israeliten: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats ist sieben Tage hindurch das Laubhüttenfest zur Ehre des Herrn.
3435LevitikusLev32335Am ersten Tag, einem Tag heiliger Versammlung, dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
3436LevitikusLev32336Sieben Tage hindurch sollt ihr ein Feueropfer für den Herrn darbringen. Am achten Tag habt ihr heilige Versammlung und ihr sollt ein Feueropfer für den Herrn darbringen. Es ist der Tag der Festversammlung; da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
3437LevitikusLev32337Das sind die Festzeiten des Herrn, die ihr als Tage heiliger Versammlung ausrufen sollt, dazu bestimmt, für den Herrn Feueropfer, Brandopfer, Speiseopfer, Schlachtopfer und Trankopfer darzubringen, dem jeweiligen Tag entsprechend,
3438LevitikusLev32338abgesehen von den Sabbaten des Herrn und abgesehen von euren Geschenken, den gelobten und freiwilligen Gaben, die ihr dem Herrn gebt.
3439LevitikusLev32339Am fünfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes erntet, feiert sieben Tage lang das Fest des Herrn! Am ersten und am achten Tag ist Ruhetag.
3440LevitikusLev32340Am ersten Tag nehmt schöne Baumfrüchte, Palmwedel, Zweige von dicht belaubten Bäumen und von Bachweiden und seid sieben Tage lang vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich!
3441LevitikusLev32341Feiert dieses Fest zur Ehre des Herrn jährlich sieben Tage lang! Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation. Ihr sollt dieses Fest im siebten Monat feiern.
3442LevitikusLev32342Sieben Tage sollt ihr in Hütten wohnen. Alle Einheimischen in Israel sollen in Hütten wohnen,
3443LevitikusLev32343damit eure kommenden Generationen wissen, dass ich die Israeliten in Hütten wohnen ließ, als ich sie aus Ägypten herausführte. Ich bin der Herr, euer Gott.
3444LevitikusLev32344Da teilte Mose den Israeliten die Festzeiten des Herrn mit.
3445LevitikusLev3241Der Herr sprach zu Mose:
3446LevitikusLev3242Befiehl den Israeliten, dass sie dir für den Leuchter reines Öl aus zerstoßenen Oliven bringen, damit man ständig eine Lampe brennen lassen kann.
3447LevitikusLev3243Im Offenbarungszelt, vor dem Vorhang der Lade, soll Aaron diese Lampe aufstellen. Sie soll hier vor dem Herrn ständig vom Abend bis zum Morgen brennen. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation.
3448LevitikusLev3244Aaron soll die Lampen auf dem Leuchter aus reinem Gold vor dem Herrn ständig in Ordnung halten.
3449LevitikusLev3245Du sollst Feinmehl nehmen und daraus zwölf Kuchen backen; aus zwei zehntel Efa Feinmehl soll jeder einzelne Kuchen zubereitet sein.
3450LevitikusLev3246Dann sollst du sie in zwei Schichten, sechs in jeder Schicht, auf den Tisch aus reinem Gold vor den Herrn legen.
3451LevitikusLev3247Auf jede Schicht sollst du reinen Weihrauch tun; er soll der Gedächtnisanteil des Brotes sein, ein Feueropfer für den Herrn.
3452LevitikusLev3248Sabbat für Sabbat soll man die Brote vor dem Herrn zurichten als dauernde Bundesleistung von Seiten der Israeliten.
3453LevitikusLev3249Sie gehören Aaron und seinen Söhnen, die sie an einem heiligen Ort essen sollen; denn sie sind für ihn etwas Hochheiliges, ein dauerndes Anrecht von den Feueropfern des Herrn.
3454LevitikusLev32410Der Sohn einer Israelitin und eines Ägypters ging unter die Israeliten. Im Lager geriet er in Streit mit einem Mann, der Israelit war.
3455LevitikusLev32411Der Sohn der Israelitin schmähte den Gottesnamen und fluchte. Da brachten sie ihn zu Mose. Der Name der Mutter war Schelomit; sie war die Tochter Dibris aus dem Stamm Dan.
3456LevitikusLev32412Man nahm ihn in Gewahrsam, um auf einen Spruch des Herrn hin zu entscheiden.
3457LevitikusLev32413Der Herr sprach zu Mose:
3458LevitikusLev32414Lass den, der den Fluch ausgesprochen hat, aus dem Lager hinausführen! Alle, die es gehört haben, sollen ihm ihre Hände auf den Kopf legen; dann soll ihn die ganze Gemeinde steinigen.
3459LevitikusLev32415Sag den Israeliten: Jeder, der seinem Gott flucht, muss die Folgen seiner Sünde tragen.
3460LevitikusLev32416Wer den Namen des Herrn schmäht, wird mit dem Tod bestraft; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Der Fremde muss ebenso wie der Einheimische getötet werden, wenn er den Gottesnamen schmäht.
3461LevitikusLev32417Wer einen Menschen erschlägt, wird mit dem Tod bestraft.
3462LevitikusLev32418Wer ein Stück Vieh erschlägt, muss es ersetzen: Leben für Leben.
3463LevitikusLev32419Wenn jemand einen Stammesgenossen verletzt, soll man ihm antun, was er getan hat:
3464LevitikusLev32420Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Der Schaden, den er einem Menschen zugefügt hat, soll ihm zugefügt werden.
3465LevitikusLev32421Wer ein Stück Vieh erschlägt, muss es ersetzen; wer aber einen Menschen erschlägt, wird mit dem Tod bestraft.
3466LevitikusLev32422Gleiches Recht soll bei euch für den Fremden wie für den Einheimischen gelten; denn ich bin der Herr, euer Gott.
3467LevitikusLev32423Nachdem Mose so zu den Israeliten gesprochen hatte, führten sie den, der den Fluch ausgesprochen hatte, aus dem Lager hinaus und steinigten ihn. So erfüllten sie, was der Herr dem Mose aufgetragen hatte.
3468LevitikusLev3251Der Herr sprach zu Mose auf dem Berg Sinai:
3469LevitikusLev3252Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch gebe, soll das Land Sabbatruhe zur Ehre des Herrn halten.
3470LevitikusLev3253Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen, sechs Jahre sollst du deinen Weinberg beschneiden und seinen Ertrag ernten.
3471LevitikusLev3254Aber im siebten Jahr soll das Land eine vollständige Sabbatruhe zur Ehre des Herrn halten: Dein Feld sollst du nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden.
3472LevitikusLev3255Den Nachwuchs deiner Ernte sollst du nicht ernten und die Trauben deines nicht beschnittenen Weinstockes sollst du nicht lesen. Für das Land soll es ein Jahr der Sabbatruhe sein.
3473LevitikusLev3256Der Sabbat des Landes selbst soll euch ernähren: dich, deinen Knecht, deine Magd, deinen Lohnarbeiter, deinen Halbbürger, alle, die bei dir leben.
3474LevitikusLev3257Auch deinem Vieh und den Tieren in deinem Land wird sein ganzer Ertrag zur Nahrung dienen.
3475LevitikusLev3258Du sollst sieben Jahreswochen, siebenmal sieben Jahre, zählen; die Zeit von sieben Jahreswochen ergibt für dich neunundvierzig Jahre.
3476LevitikusLev3259Im siebten Monat, am zehnten Tag des Monats, sollst du das Signalhorn ertönen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr das Horn im ganzen Land ertönen lassen.
3477LevitikusLev32510Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren.
3478LevitikusLev32511Dieses fünfzigste Jahr gelte euch als Jubeljahr. Ihr sollt nicht säen, den Nachwuchs nicht abernten, die unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen.
3479LevitikusLev32512Denn es ist ein Jubeljahr, es soll euch als heilig gelten. Vom Feld weg sollt ihr den Ertrag essen.
3480LevitikusLev32513In diesem Jubeljahr soll jeder von euch zu seinem Besitz zurückkehren.
3481LevitikusLev32514Wenn du deinem Stammesgenossen etwas verkaufst oder von ihm etwas kaufst, sollt ihr einander nicht übervorteilen.
3482LevitikusLev32515Kaufst du von deinem Stammesgenossen, so berücksichtige die Zahl der Jahre nach dem Jubeljahr; verkauft er dir, dann soll er die noch ausstehenden Ertragsjahre berücksichtigen.
3483LevitikusLev32516Je höher die Anzahl der Jahre, desto höher berechne den Kaufpreis; je geringer die Anzahl der Jahre, desto weniger verlang von ihm; denn es ist die Zahl von Ernteerträgen, die er dir verkauft.
3484LevitikusLev32517Ihr sollt einander nicht übervorteilen. Fürchte deinen Gott; denn ich bin der Herr, euer Gott.
3485LevitikusLev32518Ihr sollt meine Satzungen befolgen und auf meine Vorschriften achten und sie ausführen; dann werdet ihr im Land in Sicherheit wohnen.
3486LevitikusLev32519Das Land wird seine Frucht geben, ihr werdet euch satt essen und in Sicherheit darin wohnen.
3487LevitikusLev32520Wenn ihr aber fragt: Was sollen wir im siebten Jahr essen, wenn wir nicht säen und unseren Ertrag nicht ernten dürfen? -
3488LevitikusLev32521Seht, ich werde für euch im sechsten Jahr meinen Segen aufbieten und er wird den Ertrag für drei Jahre geben.
3489LevitikusLev32522Wenn ihr im achten Jahr sät, werdet ihr noch bis zum neunten Jahr vom alten Ertrag essen können; bis der Ertrag dieses Jahres kommt, werdet ihr vom alten essen können.
3490LevitikusLev32523Das Land darf nicht endgültig verkauft werden; denn das Land gehört mir und ihr seid nur Fremde und Halbbürger bei mir.
3491LevitikusLev32524Für jeden Grundbesitz sollt ihr ein Rückkaufrecht auf das Land gewähren.
3492LevitikusLev32525Wenn dein Bruder verarmt und etwas von seinem Grundbesitz verkauft, soll sein Verwandter als Löser für ihn eintreten und den verkauften Boden seines Bruders auslösen.
3493LevitikusLev32526Hat einer keinen Löser, hat er aber die nötigen Mittel für den Rückkauf selbst aufgebracht,
3494LevitikusLev32527dann soll er die Jahre seit dem Verkauf anrechnen und den Restbetrag dem Käufer zurückzahlen; sein Grundbesitz fällt an ihn zurück.
3495LevitikusLev32528Bringt er die nötigen Mittel für diese Ersatzleistung nicht auf, dann soll der verkaufte Grund bis zum Jubeljahr im Besitz des Käufers bleiben. Im Jubeljahr wird das Grundstück frei und es kommt wieder zu seinem Besitz.
3496LevitikusLev32529Verkauft jemand ein Wohnhaus in einer ummauerten Stadt, so besteht das Rückkaufrecht bis zum Ablauf des Jahres, das dem Verkauf folgt; sein Rückkaufrecht ist zeitlich beschränkt.
3497LevitikusLev32530Erfolgt der Rückkauf bis zum Ablauf des Jahres nicht, dann soll das Haus innerhalb der ummauerten Stadt dem Käufer und seinen Nachkommen endgültig verbleiben; er braucht es im Jubeljahr nicht zu verlassen.
3498LevitikusLev32531Aber die Häuser in Dörfern, die nicht von Mauern umgeben sind, werden als Bestandteil des freien Feldes betrachtet; für sie besteht ein Rückkaufrecht und der Käufer muss es im Jubeljahr verlassen.
3499LevitikusLev32532Für die Städte der Leviten, die Häuser der Städte, die ihr Erbbesitz sind, gilt: Die Leviten haben ein zeitlich unbegrenztes Rückkaufrecht.
3500LevitikusLev32533Wenn einer von den Leviten auf Einlösung verzichtet, fällt im Jubeljahr das Haus in der Stadt als Erbbesitz zurück; denn die Häuser in den Städten der Leviten sind deren Eigentum mitten unter den Israeliten.
3501LevitikusLev32534Das Weideland, das zu diesen Städten gehört, kann nicht verkauft werden; denn es ist zeitlich unbegrenzt ihr Eigentum.
3502LevitikusLev32535Wenn dein Bruder verarmt und sich neben dir nicht halten kann, sollst du ihn, auch einen Fremden oder Halbbürger, unterstützen, damit er neben dir leben kann.
3503LevitikusLev32536Nimm von ihm keinen Zins und Wucher! Fürchte deinen Gott und dein Bruder soll neben dir leben können.
3504LevitikusLev32537Du sollst ihm weder dein Geld noch deine Nahrung gegen Zins und Wucher geben.
3505LevitikusLev32538Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, um euch Kanaan zu geben und euer Gott zu sein.
3506LevitikusLev32539Wenn ein Bruder bei dir verarmt und sich dir verkauft, darfst du ihm keine Sklavenarbeit auferlegen;
3507LevitikusLev32540er soll dir wie ein Lohnarbeiter oder ein Halbbürger gelten und bei dir bis zum Jubeljahr arbeiten.
3508LevitikusLev32541Dann soll er von dir frei weggehen, er und seine Kinder, und soll zu seiner Sippe, zum Eigentum seiner Väter zurückkehren.
3509LevitikusLev32542Denn sie sind meine Knechte; ich habe sie aus Ägypten herausgeführt; sie sollen nicht verkauft werden, wie ein Sklave verkauft wird.
3510LevitikusLev32543Du sollst nicht mit Gewalt über ihn herrschen. Fürchte deinen Gott!
3511LevitikusLev32544Die Sklaven und Sklavinnen, die euch gehören sollen, kauft von den Völkern, die rings um euch wohnen; von ihnen könnt ihr Sklaven und Sklavinnen erwerben.
3512LevitikusLev32545Auch von den Kindern der Halbbürger, die bei euch leben, aus ihren Sippen, die mit euch leben, von den Kindern, die sie in eurem Land gezeugt haben, könnt ihr Sklaven erwerben. Sie sollen euer Eigentum sein
3513LevitikusLev32546und ihr dürft sie euren Söhnen vererben, damit diese sie als dauerndes Eigentum besitzen; ihr sollt sie als Sklaven haben. Aber was eure Brüder, die Israeliten, angeht, so soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.
3514LevitikusLev32547Wenn ein Fremder oder ein Halbbürger bei dir zu Vermögen kommt, aber dein Bruder von ihm wirtschaftlich abhängig wird und sich ihm oder einem Nachkommen aus der Familie eines Fremden verkauft,
3515LevitikusLev32548dann soll es, wenn er sich verkauft hat, für ihn ein Loskaufrecht geben: Einer seiner Brüder soll ihn auslösen.
3516LevitikusLev32549Auslösen sollen ihn sein Onkel, der Sohn seines Onkels oder sonst ein Verwandter aus seiner Sippe. Falls seine eigenen Mittel ausreichen, kann er sich selbst loskaufen.
3517LevitikusLev32550Er soll mit dem, der ihn gekauft hat, die Jahre zwischen dem Verkaufs- und dem Jubeljahr berechnen; die Summe des Verkaufspreises soll auf die Zahl der Jahre verteilt werden, wobei die verbrachte Zeit wie die eines Lohnarbeiters gilt.
3518LevitikusLev32551Wenn noch viele Jahre abzudienen sind, soll er ihrer Zahl entsprechend den Lösepreis von seiner Kaufsumme absetzen.
3519LevitikusLev32552Wenn nur noch wenige Jahre bis zum Jubeljahr übrig sind, soll er es ihm berechnen; den Jahren entsprechend soll er den Lösepreis bezahlen.
3520LevitikusLev32553Er gelte wie ein Lohnarbeiter Jahr um Jahr bei seinem Herrn; dieser soll nicht vor deinen Augen mit Gewalt über ihn herrschen.
3521LevitikusLev32554Wenn er in der Zwischenzeit nicht losgekauft wird, soll er im Jubeljahr freigelassen werden, er und seine Kinder.
3522LevitikusLev32555Denn mir gehören die Israeliten als Knechte, meine Knechte sind sie; ich habe sie aus Ägypten herausgeführt, ich, der Herr, euer Gott.
3523LevitikusLev3261Ihr sollt euch keine Götzen machen, euch weder ein Gottesbild noch ein Steinmal aufstellen und in eurem Land keine Steine mit Bildwerken aufrichten, um euch vor ihnen niederzuwerfen; denn ich bin der Herr, euer Gott.
3524LevitikusLev3262Ihr sollt auf meine Sabbate achten und mein Heiligtum fürchten; ich bin der Herr.
3525LevitikusLev3263Wenn ihr nach meinen Satzungen handelt, auf meine Gebote achtet und sie befolgt,
3526LevitikusLev3264so gebe ich euch Regen zur rechten Zeit; die Erde liefert ihren Ertrag, und der Baum des Feldes gibt seine Früchte;
3527LevitikusLev3265die Dreschzeit reicht bei euch bis zur Weinlese und die Weinlese bis zur Aussaat. Ihr esst euch satt an eurem Brot und wohnt in eurem Land in Sicherheit.
3528LevitikusLev3266Ich schaffe Frieden im Land: Ihr legt euch nieder und niemand schreckt euch auf. Ich lasse die Raubtiere aus dem Land verschwinden. Kein Schwert kommt über euer Land.
3529LevitikusLev3267Verfolgt ihr eure Feinde, so werden sie vor euren Augen dem Schwert verfallen.
3530LevitikusLev3268Fünf von euch werden hundert verfolgen, hundert von euch werden zehntausend verfolgen und eure Feinde werden vor euren Augen dem Schwert verfallen.
3531LevitikusLev3269Euch wende ich mich zu, mache euch fruchtbar und zahlreich und halte meinen Bund mit euch aufrecht.
3532LevitikusLev32610Ihr werdet noch von der alten Ernte zu essen haben und das Alte hinausschaffen müssen, um Platz für das Neue zu haben.
3533LevitikusLev32611Ich schlage meine Wohnstätte in eurer Mitte auf und habe gegen euch keine Abneigung.
3534LevitikusLev32612Ich gehe in eurer Mitte; ich bin euer Gott und ihr seid mein Volk.
3535LevitikusLev32613Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Land der Ägypter herausgeführt hat, sodass ihr nicht mehr ihre Sklaven zu sein braucht. Ich habe eure Jochstangen zerbrochen und euch wieder aufrecht gehen lassen.
3536LevitikusLev32614Aber wenn ihr auf mich nicht hört und alle diese Gebote nicht befolgt,
3537LevitikusLev32615wenn ihr meine Satzungen missachtet, meine Vorschriften verabscheut und meinen Bund brecht, indem ihr keines meiner Gebote befolgt,
3538LevitikusLev32616so tue auch ich euch Folgendes an: Ich biete gegen euch Bestürzung auf, Schwindsucht und Fieber, die das Augenlicht zum Verlöschen bringen und den Atem ersticken. Ihr sät euer Saatgut vergeblich; eure Feinde werden es verzehren.
3539LevitikusLev32617Ich wende mein Angesicht gegen euch und ihr werdet von euren Feinden geschlagen. Eure Gegner treten euch nieder; ihr flieht, selbst wenn euch niemand verfolgt.
3540LevitikusLev32618Wenn ihr dann immer noch nicht auf mich hört, fahre ich fort, euch zu züchtigen; siebenfach züchtige ich euch für eure Sünden.
3541LevitikusLev32619Ich breche eure stolze Macht und mache euren Himmel wie Eisen und euer Land wie Bronze.
3542LevitikusLev32620Eure Kraft verbraucht sich vergeblich, euer Land liefert keinen Ertrag mehr und die Bäume im Land tragen keine Früchte mehr.
3543LevitikusLev32621Wenn ihr mir feindlich begegnet und nicht auf mich hören wollt, werde ich noch weitere Schläge über euch kommen lassen, siebenfach, wie es euren Sünden entspricht.
3544LevitikusLev32622Ich lasse auf euch die wilden Tiere los, die euer Land entvölkern, euer Vieh vernichten und euch an Zahl so verringern, dass eure Wege veröden.
3545LevitikusLev32623Wenn ihr euch dadurch noch nicht warnen lasst und mir weiterhin feindlich begegnet,
3546LevitikusLev32624begegne auch ich euch feindlich und schlage auch ich euch siebenfach für eure Sünden.
3547LevitikusLev32625Ich lasse über euch das Schwert kommen, das Rache für den Bund nehmen wird. Zieht ihr euch in eure Städte zurück, so sende ich die Pest in eure Mitte und ihr geratet in Feindeshand.
3548LevitikusLev32626Ich entziehe euch dann euren Vorrat an Brot, sodass zehn Frauen euer Brot in einem einzigen Backofen backen, dass man euch das Brot abgewogen zuteilt und ihr euch nicht satt essen könnt.
3549LevitikusLev32627Und wenn ihr daraufhin noch immer nicht auf mich hört und mir immer noch feindlich begegnet,
3550LevitikusLev32628begegne auch ich euch im Zorn und züchtige euch siebenfach für eure Sünden.
3551LevitikusLev32629Ihr esst das Fleisch eurer Söhne und Töchter.
3552LevitikusLev32630Ich vernichte eure Kulthöhen, zerstöre eure Räucheraltäre, häufe eure Leichen über die Leichen eurer Götzen und verabscheue euch.
3553LevitikusLev32631Ich mache eure Städte zu Ruinen, verwüste eure Heiligtümer und will den beruhigenden Duft eurer Opfer nicht mehr riechen.
3554LevitikusLev32632Ich selbst verwüste das Land; eure Feinde, die sich darin niederlassen, werden darüber entsetzt sein.
3555LevitikusLev32633Euch aber zerstreue ich unter die Völker und zücke hinter euch das Schwert. Euer Land wird zur Wüste und eure Städte werden zu Ruinen.
3556LevitikusLev32634Dann erhält das Land seine Sabbate ersetzt, in der ganzen Zeit der Verwüstung, während ihr im Land eurer Feinde seid. Dann hat das Land Ruhe und erhält Ersatz für seine Sabbate.
3557LevitikusLev32635Während der ganzen Zeit der Verwüstung hat es Sabbatruhe, die es an euren Sabbaten nicht hatte, als ihr noch darin wohntet.
3558LevitikusLev32636In das Herz derer, die von euch überleben, bringe ich Angst in den Ländern ihrer Feinde; das bloße Rascheln verwelkter Blätter jagt sie auf und sie fliehen, wie man vor dem Schwert flieht; sie fallen, ohne dass jemand sie verfolgt.
3559LevitikusLev32637Sie stürzen übereinander wie vor dem Schwert, ohne dass jemand sie verfolgt. Ihr könnt vor euren Feinden nicht standhalten,
3560LevitikusLev32638ihr geht unter den Völkern zugrunde und das Land eurer Feinde frisst euch.
3561LevitikusLev32639Diejenigen von euch, die dann noch überleben, siechen dahin in den Ländern eurer Feinde wegen ihrer Sünden, auch wegen der Sünden ihrer Väter, sodass sie, gleich ihnen, dahinsiechen.
3562LevitikusLev32640Dann werden sie die Schuld eingestehen, die sie selbst und ihre Väter begangen haben durch ihren Treubruch und auch dadurch, dass sie mir feindlich begegnet sind,
3563LevitikusLev32641sodass auch ich ihnen feindlich begegnete und sie in das Land ihrer Feinde führte. Ihr unbeschnittenes Herz muss sich dann beugen und ihre Sünden müssen sie sühnen.
3564LevitikusLev32642Dann werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken, meines Bundes mit Isaak und meines Bundes mit Abraham und ich werde meines Landes gedenken.
3565LevitikusLev32643Das Land aber muss von ihnen verlassen werden und seine Sabbate ersetzt bekommen, indem es ohne seine Bewohner verödet daliegt. Sie sollen ihre Schuld sühnen, weil sie immer wieder meine Vorschriften missachtet und meine Satzungen verabscheut haben.
3566LevitikusLev32644Aber selbst wenn sie im Land ihrer Feinde sind, werde ich sie nicht missachten und sie nicht verabscheuen, um ihnen etwa ein Ende zu machen und meinen Bund mit ihnen zu widerrufen; denn ich bin der Herr, ihr Gott.
3567LevitikusLev32645Ich werde zu ihren Gunsten des Bundes mit den früheren Generationen gedenken, die ich vor den Augen der Völker aus Ägypten herausgeführt habe, um ihr Gott zu sein, ich, der Herr.
3568LevitikusLev32646Das sind die Satzungen, Vorschriften und Gesetze, die der Herr zwischen sich und den Israeliten auf dem Sinai durch die Vermittlung des Mose erlassen hat.
3569LevitikusLev3271Der Herr sprach zu Mose:
3570LevitikusLev3272Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Will jemand ein Gelübde für den Herrn einlösen, das er nach dem üblichen Wert einer Person abgelegt hat,
3571LevitikusLev3273so gilt für einen Mann zwischen zwanzig und sechzig Jahren ein Schätzwert von fünfzig Silberschekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums,
3572LevitikusLev3274für eine Frau ein Schätzwert von dreißig Schekel,
3573LevitikusLev3275für einen Jugendlichen zwischen fünf und zwanzig Jahren, wenn es ein Junge ist, ein Schätzwert von zwanzig Schekel, wenn es ein Mädchen ist, ein Schätzwert von zehn Schekel,
3574LevitikusLev3276für einen Knaben zwischen einem Monat und fünf Jahren ein Schätzwert von fünf und für ein Mädchen ein Schätzwert von drei Silberschekel,
3575LevitikusLev3277für einen Mann von sechzig und mehr Jahren ein Schätzwert von fünfzehn und für eine Frau ein Schätzwert von zehn Schekel.
3576LevitikusLev3278Ist derjenige, der das Gelübde gemacht hat, nicht in der Lage, den Schätzwert zu entrichten, dann soll er die Person dem Priester vorstellen. Dieser soll den Schätzwert nach Maßgabe dessen, was der Gelobende aufbringen kann, feststellen.
3577LevitikusLev3279Handelt es sich um Tiere, die man für den Herrn als Opfergabe darbringen kann, so wird jedes Tier, das man dem Herrn gibt, etwas Heiliges.
3578LevitikusLev32710Man darf es weder auswechseln noch vertauschen, nicht ein gutes gegen ein schlechtes oder ein schlechtes gegen ein gutes geben. Wenn man aber doch ein Tier gegen ein anderes vertauscht, so wird sowohl das eine als auch das andere etwas Heiliges.
3579LevitikusLev32711Handelt es sich um ein unreines Tier, von dem man keine Opfergabe für den Herrn darbringen darf, soll man das Tier dem Priester vorführen,
3580LevitikusLev32712und dieser soll den Durchschnittswert feststellen; an seine Schätzung soll man sich halten.
3581LevitikusLev32713Will man es auslösen, so soll man den Schätzwert um ein Fünftel erhöhen.
3582LevitikusLev32714Will man sein Haus dem Herrn weihen, so soll es der Priester schätzen, indem er seinen Durchschnittswert feststellt. Man halte sich an die Schätzung des Priesters.
3583LevitikusLev32715Will der Mann, der das Haus gelobt hat, es auslösen, so soll er ein Fünftel des Geldes zum Schätzwert hinzufügen und es soll wieder ihm gehören.
3584LevitikusLev32716Weiht ein Mann eines von seinen Erbgrundstücken dem Herrn, so soll der Schätzwert seines Saatgutes geschätzt werden. Ein Hómer Saatgerste entspricht fünfzig Silberschekeln.
3585LevitikusLev32717Weiht jemand das Feld vom Jubeljahr an, so halte man sich an diesen Schätzwert;
3586LevitikusLev32718weiht er es aber nach dem Jubeljahr, soll ihm der Priester den Preis entsprechend der bis zum nächsten Jubeljahr ausstehenden Jahre berechnen und vom Schätzwert abziehen.
3587LevitikusLev32719Will derjenige, der das Feld geweiht hat, es wieder auslösen, soll er ein Fünftel des Geldes zum Schätzwert hinzufügen, und es soll wieder ihm gehören.
3588LevitikusLev32720Löst er es nicht aus, verkauft es aber einem anderen, so kann es nicht mehr ausgelöst werden,
3589LevitikusLev32721und das Feld wird, wenn es im Jubeljahr frei wird, etwas Heiliges für den Herrn, wie ein Feld, das geweihtes Gut ist. Es wird Eigentum des Priesters.
3590LevitikusLev32722Wenn jemand dem Herrn ein Feld weiht, das er erworben hat und das nicht zu seinem Erbbesitz gehört,
3591LevitikusLev32723berechne der Priester den Schätzwert mit Rücksicht auf die Zeit bis zum Jubeljahr und der Mann bezahle die Summe am selben Tag als etwas Heiliges für den Herrn.
3592LevitikusLev32724Im Jubeljahr soll das Feld an den Verkäufer zurückfallen, dem es als ererbter Landbesitz gehört.
3593LevitikusLev32725Jede Schätzung bei dir soll nach dem Schekelgewicht des Heiligtums erfolgen: Zwanzig Gera entsprechen einem Schekel.
3594LevitikusLev32726Eine Erstgeburt beim Vieh, die als Erstlingsgabe dem Herrn gehört, kann man nicht weihen, weder ein Rind noch ein Schaf; denn es gehört schon dem Herrn.
3595LevitikusLev32727Aber wenn es die Erstgeburt eines unreinen Tiers ist, kann man es um den um ein Fünftel erhöhten Schätzwert auslösen. Wird das Tier nicht ausgelöst, soll es nach dem Schätzwert verkauft werden.
3596LevitikusLev32728Aber nichts von dem, was ein Mann von seinem Eigentum an Menschen, Vieh und Feldbesitz als Banngut dem Herrn geweiht hat, darf verkauft oder ausgelöst werden. Alles Banngut ist etwas Hochheiliges; es gehört dem Herrn.
3597LevitikusLev32729Kein menschliches Wesen, das als Banngut geweiht wird, kann zurückgekauft werden; man muss es töten.
3598LevitikusLev32730Jeder Zehnt des Landes, der vom Ertrag des Landes oder von den Baumfrüchten abzuziehen ist, gehört dem Herrn; es ist etwas Heiliges für den Herrn.
3599LevitikusLev32731Will ein Mann einen Teil seines Zehnten auslösen, muss er ein Fünftel dazuzahlen.
3600LevitikusLev32732Jeder Zehnt an Rind, Schaf und Ziege ist dem Herrn geweiht, jedes zehnte Stück von allem, was unter dem Hirtenstab hindurchgeht.
3601LevitikusLev32733Man soll nicht zwischen dem Guten und dem Schlechten unterscheiden und keinen Tausch vornehmen. Wenn man es dennoch tut, werden das Tier und das mit ihm vertauschte Tier etwas Heiliges; es darf nicht ausgelöst werden
3602LevitikusLev32734Das sind die Gebote, die der Herr dem Mose für die Israeliten auf dem Sinai gegeben hat.
3603NumerNum411Am ersten Tag des zweiten Monats im zweiten Jahr nach dem Auszug aus Ägypten sprach der Herr in der Wüste Sinai im Offenbarungszelt zu Mose:
3604NumerNum412Ermittelt die Gesamtzahl der Israeliten in der Gemeinde, geordnet nach Sippenverbänden und Großfamilien; zählt mit Namen alle Männer,
3605NumerNum413die zwanzig Jahre und älter sind, alle wehrfähigen Israeliten. Mustert sie für ihre Heeresverbände, du und Aaron!
3606NumerNum414Aus jedem Stamm soll euch dabei ein Mann helfen, und zwar jeweils das Haupt einer Großfamilie.
3607NumerNum415Das sind die Namen der Männer, die euch helfen sollen: aus Ruben Elizur, der Sohn Schedëurs;
3608NumerNum416aus Simeon Schelumiël, der Sohn Zurischaddais;
3609NumerNum417aus Juda Nachschon, der Sohn Amminadabs;
3610NumerNum418aus Issachar Netanel, der Sohn Zuars;
3611NumerNum419aus Sebulon Eliab, der Sohn Helons;
3612NumerNum4110von den Nachkommen Josefs: aus Efraim Elischama, der Sohn Ammihuds, und aus Manasse Gamliël, der Sohn Pedazurs;
3613NumerNum4111aus Benjamin Abidan, der Sohn Gidonis;
3614NumerNum4112aus Dan Ahiëser, der Sohn Ammischaddais;
3615NumerNum4113aus Ascher Pagiël, der Sohn Ochrans;
3616NumerNum4114aus Gad Eljasaf, der Sohn Reguëls;
3617NumerNum4115aus Naftali Ahira, der Sohn Enans.
3618NumerNum4116Das sind die von der Gemeinde berufenen Anführer der Stämme ihrer Väter, die Befehlshaber der Tausendschaften Israels.
3619NumerNum4117Mose und Aaron nahmen diese namentlich genannten Männer
3620NumerNum4118und versammelten die ganze Gemeinde am ersten Tag des zweiten Monats. Dann ermittelte man die Abstammung aller Männer von zwanzig Jahren und darüber; man zählte sie namentlich, geordnet nach Sippen und Großfamilien.
3621NumerNum4119Wie der Herr es Mose befohlen hatte, so musterte man sie in der Wüste Sinai.
3622NumerNum4120Zuerst kamen die Nachkommen Rubens, des Erstgeborenen Israels: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle Männer von zwanzig Jahren und darüber, alle Wehrfähigen.
3623NumerNum4121Die Zahl der aus dem Stamm Ruben Gemusterten betrug 46500 Mann.
3624NumerNum4122Sodann die Simeoniter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle Männer von zwanzig Jahren und darüber, alle Wehrfähigen.
3625NumerNum4123Die Zahl der aus dem Stamm Simeon Gemusterten betrug 59300 Mann.
3626NumerNum4124Sodann die Gaditer: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3627NumerNum4125Die Zahl der aus dem Stamm Gad Gemusterten betrug 45650 Mann.
3628NumerNum4126Sodann die Nachkommen Judas: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3629NumerNum4127Die Zahl der aus dem Stamm Juda Gemusterten betrug 74600 Mann.
3630NumerNum4128Sodann die Issachariter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3631NumerNum4129Die Zahl der aus dem Stamm Issachar Gemusterten betrug 54400 Mann.
3632NumerNum4130Sodann die Sebuloniter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3633NumerNum4131Die Zahl der aus dem Stamm Sebulon Gemusterten betrug 57400 Mann.
3634NumerNum4132Sodann die Nachkommen Josefs, zuerst die Efraimiter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3635NumerNum4133Die Zahl der aus dem Stamm Efraim Gemusterten betrug 40500 Mann.
3636NumerNum4134Sodann die Manassiter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3637NumerNum4135Die Zahl der aus dem Stamm Manasse Gemusterten betrug 32200 Mann.
3638NumerNum4136Sodann die Benjaminiter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3639NumerNum4137Die Zahl der aus dem Stamm Benjamin Gemusterten betrug 35400 Mann.
3640NumerNum4138Sodann die Daniter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3641NumerNum4139Die Zahl der aus dem Stamm Dan Gemusterten betrug 62700 Mann.
3642NumerNum4140Sodann die Ascheriter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3643NumerNum4141Die Zahl der aus dem Stamm Ascher Gemusterten betrug 41500 Mann.
3644NumerNum4142Sodann die Naftaliter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
3645NumerNum4143Die Zahl der aus dem Stamm Naftali Gemusterten betrug 53400 Mann.
3646NumerNum4144Das waren die Gemusterten, die Mose und Aaron zusammen mit den Anführern Israels zählten; es waren zwölf Anführer, aus jedem Stamm einer, jeweils das Haupt einer Großfamilie.
3647NumerNum4145So ergab sich die Gesamtzahl der gemusterten Israeliten, geordnet nach Großfamilien, also aller wehrfähigen Männer in Israel von zwanzig Jahren und darüber.
3648NumerNum4146Als Gesamtzahl der Gemusterten ergab sich 603550 Mann.
3649NumerNum4147Die aber, die dem Stamm ihrer Väter nach Leviten waren, wurden nicht gemustert.
3650NumerNum4148Der Herr sprach zu Mose:
3651NumerNum4149Unter den Israeliten sollst du nur den Stamm Levi nicht mustern und zählen.
3652NumerNum4150Betrau die Leviten mit der Sorge für die Wohnstätte der Bundesurkunde, für ihre Geräte und für alles, was dazu gehört. Sie sollen die Wohnstätte und alle ihre Geräte tragen und sollen sie pflegen; sie sollen ihren Lagerplatz rings um die Wohnstätte haben.
3653NumerNum4151Wenn die Wohnstätte weitergetragen werden soll, sollen die Leviten sie abbauen, und wenn die Wohnstätte das Lager bezieht, sollen die Leviten sie aufstellen. Wer ihr zu nahe kommt, ohne dazu befugt zu sein, wird mit dem Tod bestraft.
3654NumerNum4152Im Lager soll jeder Israelit sein Zelt an der Stelle aufschlagen, zu der er gehört, und bei dem Feldzeichen, zu dem er gehört, also bei seiner Abteilung im Heer.
3655NumerNum4153Die Leviten aber sollen ihr Lager rings um die Wohnstätte der Bundesurkunde aufschlagen, damit nicht der Zorn (Gottes) die Gemeinde der Israeliten trifft; die Leviten sollen auf die Anordnung über die Wohnstätte der Bundesurkunde achten.
3656NumerNum4154Die Israeliten taten alles genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. So machten sie es.
3657NumerNum421Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
3658NumerNum422Alle Israeliten sollen bei ihren Feldzeichen lagern, jede Großfamilie mit einer eigenen Fahne. Sie sollen rings um das Offenbarungszelt so lagern, dass es jeder vor sich hat.
3659NumerNum423Vorne, nach Osten hin, ist das Lager Judas mit seinem Feldzeichen, geordnet nach Abteilungen. Befehlshaber der Nachkommen Judas ist Nachschon, der Sohn Amminadabs;
3660NumerNum424sein Heer zählt im Ganzen 74600 gemusterte Männer.
3661NumerNum425Daran anschließend ist das Lager des Stammes Issachar; Befehlshaber der Issachariter ist Netanel, der Sohn Zuars;
3662NumerNum426sein Heer zählt im Ganzen 54400 gemusterte Männer.
3663NumerNum427Dann folgt der Stamm Sebulon; Befehlshaber der Sebuloniter ist Eliab, der Sohn Helons;
3664NumerNum428sein Heer zählt im Ganzen 57400 gemusterte Männer.
3665NumerNum429Die Gesamtzahl der Gemusterten, die zum Lager Judas gehören, beträgt 186400 Mann, geordnet nach Abteilungen. Sie brechen als Erste auf.
3666NumerNum4210Im Süden ist das Lager Rubens mit seinem Feldzeichen, geordnet nach Abteilungen. Befehlshaber der Rubeniter ist Elizur, der Sohn Schedëurs;
3667NumerNum4211sein Heer zählt im Ganzen 46500 gemusterte Männer.
3668NumerNum4212Daran anschließend ist das Lager des Stammes Simeon; Befehlshaber der Simeoniter ist Schelumiël, der Sohn Zurischaddais;
3669NumerNum4213sein Heer zählt im Ganzen 59300 gemusterte Männer.
3670NumerNum4214Dann folgt der Stamm Gad; Befehlshaber der Gaditer ist Eljasaf, der Sohn Reguëls;
3671NumerNum4215sein Heer zählt im Ganzen 45650 gemusterte Männer.
3672NumerNum4216Die Gesamtzahl der Gemusterten, die zum Lager Rubens gehören, beträgt 151450 Mann, geordnet nach Abteilungen. Sie brechen als Zweite auf.
3673NumerNum4217Dann bricht das Offenbarungszelt auf und das Lager der Leviten, das in der Mitte der Lager liegt. Wie sie lagern, so brechen sie auf, jeder an seiner Stelle, nach Feldzeichen geordnet.
3674NumerNum4218Im Westen ist das Lager Efraims mit seinem Feldzeichen, geordnet nach Abteilungen. Befehlshaber der Efraimiter ist Elischama, der Sohn Ammihuds;
3675NumerNum4219sein Heer zählt im Ganzen 40500 gemusterte Männer.
3676NumerNum4220Daran anschließend kommt der Stamm Manasse; Befehlshaber der Manassiter ist Gamliël, der Sohn Pedazurs;
3677NumerNum4221sein Heer zählt im Ganzen 32200 gemusterte Männer.
3678NumerNum4222Dann folgt der Stamm Benjamin; Befehlshaber der Benjaminiter ist Abidan, der Sohn Gidonis;
3679NumerNum4223sein Heer zählt im Ganzen 35400 gemusterte Männer.
3680NumerNum4224Die Gesamtzahl der Gemusterten, die zum Lager Efraims gehören, beträgt 108100 Mann, geordnet nach Abteilungen. Sie brechen als Dritte auf.
3681NumerNum4225Im Norden ist das Lager Dans mit seinem Feldzeichen, geordnet nach Abteilungen. Befehlshaber der Daniter ist Ahiëser, der Sohn Ammischaddais;
3682NumerNum4226sein Heer zählt im Ganzen 62700 gemusterte Männer.
3683NumerNum4227Daran anschließend ist das Lager des Stammes Ascher; Befehlshaber der Ascheriter ist Pagiël, der Sohn Ochrans;
3684NumerNum4228sein Heer zählt im Ganzen 41500 gemusterte Männer.
3685NumerNum4229Dann folgt der Stamm Naftali; Befehlshaber der Naftaliter ist Ahira, der Sohn Enans;
3686NumerNum4230sein Heer zählt im Ganzen 53400 gemusterte Männer.
3687NumerNum4231Die Gesamtzahl der Gemusterten, die zum Lager Dans gehören, beträgt 157600 Mann. Sie brechen als Letzte auf, nach Feldzeichen geordnet.
3688NumerNum4232Das sind also die gemusterten Israeliten, geordnet nach Großfamilien. Die Gesamtzahl der Gemusterten im Lager, geordnet nach Abteilungen, beträgt 603550 Mann.
3689NumerNum4233Die Leviten wurden, wie der Herr es Mose befohlen hatte, unter den Israeliten nicht gemustert.
3690NumerNum4234Die Israeliten führten alles aus, was der Herr dem Mose befohlen hatte; sie lagerten geordnet nach ihren Feldzeichen und so brachen sie auch auf, jeder in seiner Sippe und bei seiner Großfamilie.
3691NumerNum431Das ist die Geschlechterfolge nach Aaron und Mose, zu der Zeit, als der Herr mit Mose auf dem Sinai redete.
3692NumerNum432Das waren die Namen der Söhne Aarons: Nadab als Erstgeborener, dann Abihu, Eleasar und Itamar.
3693NumerNum433Das waren die Namen der Söhne Aarons, der gesalbten Priester, die man ins Priesteramt eingesetzt hatte.
3694NumerNum434Nadab und Abihu waren vor den Augen des Herrn gestorben, als sie in der Wüste Sinai dem Herrn ein unrechtmäßiges Feueropfer darbrachten. Sie hatten keine Söhne und so versahen dann Eleasar und Itamar unter der Aufsicht ihres Vaters Aaron den Priesterdienst.
3695NumerNum435Der Herr sprach zu Mose:
3696NumerNum436Lass den Stamm Levi vor dem Priester Aaron antreten, damit sie ihm dienen.
3697NumerNum437Sie sollen auf seine Anordnungen achten und in der ganzen Gemeinde vor dem Offenbarungszelt für Ordnung sorgen, wenn sie an der Wohnstätte Dienst tun.
3698NumerNum438Sie sollen alle Geräte des Offenbarungszeltes in Ordnung halten und bei den Israeliten für Ordnung sorgen, wenn sie an der Wohnstätte Dienst tun.
3699NumerNum439Die Leviten sollst du Aaron und seinen Söhnen zuweisen; sie sollen unter den Israeliten ausschließlich für den Dienst bei Aaron bestimmt sein.
3700NumerNum4310Aaron und seine Söhne aber sollst du beauftragen, den Priesterdienst zu versehen. Wer unbefugt daran teilnimmt, wird mit dem Tod bestraft.
3701NumerNum4311Der Herr sprach zu Mose:
3702NumerNum4312Hiermit nehme ich die Leviten als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten, die den Mutterschoß durchbrechen. Die Leviten gehören mir;
3703NumerNum4313denn alle Erstgeborenen gehören mir. Als ich in Ägypten alle Erstgeborenen erschlug, habe ich alle Erstgeborenen in Israel mir geheiligt, bei den Menschen und beim Vieh. Mir gehören sie; ich bin der Herr.
3704NumerNum4314Der Herr sprach in der Wüste Sinai zu Mose:
3705NumerNum4315Mustere die Leviten nach ihren Großfamilien und Sippen! Alle männlichen Personen von einem Monat und darüber sollst du mustern.
3706NumerNum4316Da musterte sie Mose, wie ihm durch den Mund des Herrn befohlen worden war.
3707NumerNum4317Das waren die Namen der Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari.
3708NumerNum4318Die Namen der Söhne Gerschons und ihrer Sippen waren Libni und Schimi,
3709NumerNum4319die der Söhne Kehats und ihrer Sippen Amram, Jizhar, Hebron und Usiël,
3710NumerNum4320die der Söhne Meraris und ihrer Sippen Machli und Muschi. Das waren die Sippen des Stammes Levi, geordnet nach Großfamilien.
3711NumerNum4321Zu Gerschon gehörten die Sippe der Libniter und die Sippe der Schimiter; das waren die Sippen der Gerschoniter.
3712NumerNum4322Die Zahl ihrer gemusterten männlichen Personen von einem Monat und darüber betrug im Ganzen 7500.
3713NumerNum4323Die Sippen der Gerschoniter lagerten hinter der Wohnstätte gegen Westen.
3714NumerNum4324Anführer der Großfamilie der Gerschoniter war Eljasaf, der Sohn Laëls.
3715NumerNum4325Die Gerschoniter hatten am Offenbarungszelt die Sorge für die Wohnstätte und das Zelt, für seine Decke und den Vorhang am Eingang des Offenbarungszeltes,
3716NumerNum4326für die Behänge des Vorhofs, für den Vorhang am Eingang des Vorhofs, der ringsum die Wohnstätte und den Altar umgibt, und für die Zeltstricke, je nachdem, wie es der Dienst erforderte.
3717NumerNum4327Zu Kehat gehörten die Sippe der Amramiter, die Sippe der Jizhariter, die Sippe der Hebroniter und die Sippe der Usiëliter; das waren die Sippen der Kehatiter.
3718NumerNum4328Die Zahl der männlichen Personen von einem Monat und darüber betrug im Ganzen 8600; sie hatten am Heiligtum Dienst zu tun.
3719NumerNum4329Die Sippen der Kehatiter lagerten an der Südseite der Wohnstätte.
3720NumerNum4330Familienoberhaupt der Sippen der Kehatiter war Elizafan, der Sohn Usiëls.
3721NumerNum4331Sie hatten die Sorge für die Lade, den Tisch, den Leuchter, die Altäre, die heiligen Geräte, mit denen sie ihren Dienst versahen, für den Vorhang und alles, was zu diesem Dienst gehörte.
3722NumerNum4332Der oberste Anführer der Leviten war der Priester Eleasar, der Sohn Aarons. Er war mit der Aufsicht derer betraut, die am Heiligtum Dienst zu tun hatten.
3723NumerNum4333Zu Merari gehörten die Sippe der Machliter und die Sippe der Muschiter; das waren die Sippen der Merariter.
3724NumerNum4334Die Zahl ihrer gemusterten männlichen Personen von einem Monat und darüber betrug im Ganzen 6200.
3725NumerNum4335Familienoberhaupt der Sippen der Merariter war Zuriël, der Sohn Abihajils. Sie lagerten an der Nordseite der Wohnstätte.
3726NumerNum4336Die Söhne Meraris waren betraut mit der Sorge für die Bretter der Wohnstätte, ihre Querlatten, Säulen und Sockel, ihre Geräte und alles, was zu diesem Dienst gehörte,
3727NumerNum4337ferner für die Säulen des Vorhofs ringsum, ihre Sockel, ihre Zeltpflöcke und Stricke.
3728NumerNum4338Vor der Wohnstätte, an der Vorderseite, östlich vom Offenbarungszelt, lagerten Mose und Aaron mit seinen Söhnen. Sie hatten den Dienst am Heiligtum zu tun, wie er den Israeliten aufgetragen worden war. Wer unbefugt daran teilnimmt, wird mit dem Tod bestraft.
3729NumerNum4339Die Gesamtzahl der Leviten, die Mose und Aaron auf Befehl des Herrn musterten, aller männlichen Personen von einem Monat und darüber, nach Sippen geordnet, betrug 22000.
3730NumerNum4340Der Herr sprach zu Mose: Zähle alle männlichen erstgeborenen Israeliten, die einen Monat und älter sind, stell ihre Zahl namentlich fest!
3731NumerNum4341Dann nimm für mich, für mich, den Herrn, die Leviten als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten entgegen, außerdem das Vieh der Leviten als Ersatz für alle Erstlinge unter dem Vieh der Israeliten!
3732NumerNum4342Mose musterte alle erstgeborenen Israeliten, wie es ihm der Herr befohlen hatte.
3733NumerNum4343Die Gesamtzahl der männlichen Erstgeborenen, die einen Monat und älter waren, betrug bei dieser namentlichen Zählung 22273.
3734NumerNum4344Dann sprach der Herr zu Mose:
3735NumerNum4345Nimm die Leviten als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten entgegen, außerdem das Vieh der Leviten als Ersatz für das Vieh der Israeliten! Die Leviten gehören mir, mir, dem Herrn.
3736NumerNum4346Es sind aber 273 erstgeborene Israeliten mehr als Leviten; sie müssen ausgelöst werden.
3737NumerNum4347Erheb für jeden fünf Schekel; erheb sie nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, den Schekel zu zwanzig Gera.
3738NumerNum4348Übergib das Geld Aaron und seinen Söhnen zur Auslösung der überzähligen Israeliten!
3739NumerNum4349Da erhob Mose das Lösegeld von denen, die die Zahl der Leviten überstiegen und deshalb auszulösen waren.
3740NumerNum43501365 Silberschekel erhob Mose von den erstgeborenen Israeliten, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums,
3741NumerNum4351und er übergab Aaron und seinen Söhnen das Lösegeld, wie es ihm der Herr befohlen hatte.
3742NumerNum441Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
3743NumerNum442Ermittelt die Zahl der Kehatiter unter den Leviten, geordnet nach Sippen und Großfamilien,
3744NumerNum443zählt alle Wehrfähigen zwischen dreißig und fünfzig Jahren! Sie sollen im Offenbarungszelt tätig sein.
3745NumerNum444Die Kehatiter haben im Offenbarungszelt das Hochheilige zu betreuen.
3746NumerNum445Beim Aufbruch gehen Aaron und seine Söhne hinein, nehmen die Vorhangdecke ab und hüllen damit die Lade der Bundesurkunde ein.
3747NumerNum446Darüber legen sie eine Decke aus Tahaschhaut, breiten darüber ein Tuch, ganz aus violettem Purpur, und bringen an der Lade die Stangen an.
3748NumerNum447Auch über den Tisch der Schaubrote breiten sie ein Tuch aus violettem Purpur. Darauf legen sie die Schüsseln, die Schalen, die Krüge und die Kannen für das Trankopfer; auch die Schaubrote sollen darauf sein.
3749NumerNum448Dann breiten sie darüber ein karmesinrotes Tuch, bedecken es mit einer Tahaschhaut und bringen die dazugehörenden Stangen an.
3750NumerNum449Weiter nehmen sie ein Tuch aus violettem Purpur und hüllen damit den Leuchter ein, auch seine einzelnen Lampen, die Dochtscheren und Pfannen und alle Ölbehälter, die man für den Leuchter braucht.
3751NumerNum4410Ihn und alle zu ihm gehörenden Geräte legen sie auf eine Decke aus Tahaschhaut, dann legen sie alles auf das Traggestell.
3752NumerNum4411Über den goldenen Altar breiten sie ein Tuch aus violettem Purpur, hüllen ihn in eine Decke aus Tahaschhaut und bringen seine Stangen an.
3753NumerNum4412Dann nehmen sie alle zum Dienst im Heiligtum erforderlichen Geräte, legen sie auf ein Tuch aus violettem Purpur, hüllen sie in eine Decke aus Tahaschhaut und legen sie auf das Traggestell.
3754NumerNum4413Sie säubern den Altar von der Fett-Asche und breiten ein Tuch aus rotem Purpur über ihn.
3755NumerNum4414Auf den Altar legen sie alle Geräte, die man für den Altardienst braucht, die Pfannen, Gabeln, Schaufeln und Schalen, alle Altargeräte; darüber breiten sie eine Hülle aus Tahaschhaut und bringen die Altarstangen an.
3756NumerNum4415Erst wenn Aaron und seine Söhne beim Aufbruch des Lagers mit dem Verhüllen des Heiligtums und aller heiligen Geräte fertig sind, kommen die Kehatiter und übernehmen den Trägerdienst. Sie dürfen aber das Heilige nicht berühren, sonst müssen sie sterben. Das ist die Aufgabe, die die Kehatiter am Offenbarungszelt als Träger haben.
3757NumerNum4416Der Priester Eleasar, der Sohn Aarons, hat die Verantwortung für das Öl des Leuchters, das duftende Räucherwerk, das ständige Speiseopfer und das Salböl, die Verantwortung für die ganze Wohnstätte und für alles, was es darin an Heiligem und an Geräten gibt.
3758NumerNum4417Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
3759NumerNum4418Sorgt dafür, dass die Sippen des Stammes der Kehatiter nicht aus dem Kreis der Leviten ausgerottet werden.
3760NumerNum4419Damit sie am Leben bleiben und nicht wegen Berührung des Hochheiligen sterben, sollt ihr so verfahren: Aaron und seine Söhne sollen kommen und jedem von ihnen anweisen, was er zu tun und zu tragen hat.
3761NumerNum4420Dann ist es nicht möglich, dass sie hineingehen und das Heilige auch nur für einen Augenblick sehen, und sie werden nicht sterben.
3762NumerNum4421Der Herr sprach zu Mose:
3763NumerNum4422Ermittle auch die Zahl der Gerschoniter, geordnet nach Großfamilien und Sippen!
3764NumerNum4423Du sollst sie mustern für den Dienst am Offenbarungszelt, alle wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren.
3765NumerNum4424Die Sippen der Gerschoniter haben folgende Pflichten als Diener und Träger:
3766NumerNum4425Sie tragen die Zelttücher der Wohnstätte und das Offenbarungszelt, seine Decke, die Tahaschdecke, die darüber liegt, und den Vorhang am Eingang des Offenbarungszeltes,
3767NumerNum4426ferner die Behänge des Vorhofs, den Vorhang am Toreingang des Vorhofs, der rings um die Wohnstätte und um den Altar liegt, die dazugehörenden Stricke und alle Geräte, die sie zu ihrer Arbeit brauchen; sie sollen alle Arbeiten verrichten, die daran auszuführen sind.
3768NumerNum4427Der ganze Dienst der Gerschoniter soll nach der Anweisung Aarons und seiner Söhne geschehen, die ihnen alles sagen, alles, was sie zu tragen und zu tun haben. Beauftragt sie mit dem gesamten Trägerdienst!
3769NumerNum4428Das ist die Aufgabe der Gerschoniter am Offenbarungszelt. Die Aufsicht über ihren Dienst hat der Priester Itamar, der Sohn Aarons.
3770NumerNum4429Ferner sollst du die Merariter mustern, geordnet nach Sippen und Großfamilien.
3771NumerNum4430Du sollst sie mustern für den Dienst am Offenbarungszelt, alle wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren.
3772NumerNum4431Das sind ihre Pflichten und einzelnen Aufgaben als Träger beim Offenbarungszelt: Sie haben die Bretter der Wohnstätte zu tragen, ihre Querlatten, Säulen und Sockel,
3773NumerNum4432die Säulen des Vorhofs ringsum, ihre Sockel, Zeltpflöcke und Stricke sowie alle Geräte, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben brauchen. Ihr sollt jedem die Gegenstände einzeln zuweisen, die sie zu tragen haben.
3774NumerNum4433Das ist im Ganzen die Aufgabe der Sippen der Merariter am Offenbarungszelt. Die Aufsicht über sie hat der Priester Itamar, der Sohn Aarons.
3775NumerNum4434Mose, Aaron und die Anführer der Gemeinde musterten die Kehatiter, geordnet nach Sippen und Großfamilien,
3776NumerNum4435für den Dienst am Offenbarungszelt, alle wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren.
3777NumerNum4436Die Zahl der nach Sippen gemusterten Männer betrug 2750.
3778NumerNum4437Das waren die in den Sippen der Kehatiter Gemusterten, alle, die am Offenbarungszelt Dienst zu tun hatten. Mose und Aaron hatten sie gemustert, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte.
3779NumerNum4438Bei den Gerschonitern betrug die Zahl der nach Sippen und Großfamilien für den Dienst am Offenbarungszelt Gemusterten,
3780NumerNum4439die Zahl aller wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren,
3781NumerNum4440die, geordnet nach Sippen und Großfamilien, gemustert worden waren, 2630.
3782NumerNum4441Das waren die in den Sippen der Gerschoniter Gemusterten, alle, die am Offenbarungszelt Dienst zu tun hatten. Mose und Aaron hatten sie auf Befehl des Herrn gemustert.
3783NumerNum4442Bei den Sippen der Merariter betrug die Zahl der nach Sippen und Großfamilien zum Dienst am Offenbarungszelt Gemusterten,
3784NumerNum4443die Zahl aller wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren,
3785NumerNum4444die, geordnet nach Sippen, gemustert worden waren, 3200.
3786NumerNum4445Das waren die in den Sippen der Merariter Gemusterten. Mose und Aaron hatten sie gemustert, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte.
3787NumerNum4446Die Gesamtzahl der Gemusterten, die Mose, Aaron und die Anführer Israels bei den Leviten, geordnet nach Sippen und Großfamilien, gemustert hatten,
3788NumerNum4447die Zahl aller Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren, die zur Erfüllung der Aufgaben und Trägerdienste am Offenbarungszelt fähig waren,
3789NumerNum4448die Gesamtzahl dieser Gemusterten betrug 8580.
3790NumerNum4449Wie es der Herr durch Mose befohlen hatte, so betraute man jeden Einzelnen von ihnen mit seiner Aufgabe und mit seinem Trägerdienst. Jedem wurde seine Aufgabe zugewiesen, wie der Herr es Mose befohlen hatte.
3791NumerNum451Der Herr sprach zu Mose:
3792NumerNum452Befiehl den Israeliten, jeden aus dem Lager zu schicken, der an Aussatz oder an einem Ausfluss leidet, und jeden, der sich an einer Leiche verunreinigt hat.
3793NumerNum453Ob Mann oder Frau, schickt sie weg, weist sie aus dem Lager hinaus! Sie sollen nicht das Lager unrein machen, in dem ich mitten unter ihnen wohne.
3794NumerNum454Die Israeliten taten, was der Herr gesagt hatte, und schickten sie aus dem Lager. Wie der Herr es Mose gesagt hatte, so machten sie es.
3795NumerNum455Der Herr sprach zu Mose:
3796NumerNum456Sag zu den Israeliten: Wenn ein Mann oder eine Frau etwas, was dem Herrn gehört, veruntreut hat, also eine von den Sünden begangen hat, wie sie bei Menschen vorkommen, dann ist dieser Mensch schuldig geworden.
3797NumerNum457Sie sollen die Sünde, die sie begangen haben, bekennen und der Schuldige soll das, was er schuldet, voll ersetzen und dem, an dem er schuldig geworden ist, noch ein Fünftel dazugeben.
3798NumerNum458Wenn aber der Anspruchsberechtigte keinen Löser hat, dem der Schuldige Ersatz leisten könnte, dann gehört der geschuldete Betrag dem Herrn zugunsten des Priesters, ebenso wie der Sühnewidder, mit dem der Priester für ihn die Sühne erwirkt.
3799NumerNum459Dem Priester gehören auch alle Weihegeschenke, die die Israeliten zu ihm bringen.
3800NumerNum4510Jeder kann selbst bestimmen, was er als Weihegeschenk geben will; was er aber dem Priester gibt, gehört dem Priester.
3801NumerNum4511Der Herr sprach zu Mose:
3802NumerNum4512Rede zu den Israeliten und sag ihnen: Angenommen, eine Frau gerät auf Abwege, sie wird ihrem Mann untreu,
3803NumerNum4513und ein anderer Mann schläft mit ihr, ohne dass es ihr Mann merkt, angenommen also, sie ist unrein geworden, ohne dass es entdeckt wird, und es gibt keine Zeugen, weil sie nicht ertappt worden ist,
3804NumerNum4514der Mann aber schöpft Verdacht und wird eifersüchtig auf seine Frau, die wirklich unrein geworden ist; angenommen aber auch, er schöpft Verdacht und wird auf seine Frau eifersüchtig, obwohl sie in Wirklichkeit nicht unrein geworden ist:
3805NumerNum4515In einem solchen Fall soll der Mann seine Frau zum Priester bringen und soll zugleich die für sie vorgesehene Opfergabe mitbringen: ein zehntel Efa Gerstenmehl. Er darf kein Öl darauf gießen und keinen Weihrauch darauf streuen; denn es ist ein Eifersuchtsopfer, ein Opfer zur Ermittlung der Schuld.
3806NumerNum4516Der Priester führt die Frau hinein und stellt sie vor den Herrn.
3807NumerNum4517Er nimmt heiliges Wasser in einem Tongefäß; dann nimmt er etwas Staub vom Fußboden der Wohnstätte und streut ihn in das Wasser.
3808NumerNum4518Dann stellt der Priester die Frau vor den Herrn, löst ihr Haar und legt ihr das Ermittlungsopfer, das heißt das Eifersuchtsopfer, in die Hände; der Priester aber hält das bittere, fluchbringende Wasser in der Hand.
3809NumerNum4519Dann beschwört der Priester die Frau und sagt zu ihr: Wenn kein Mann mit dir geschlafen hat, wenn du deinem Mann nicht untreu gewesen, also nicht unrein geworden bist, dann wird sich deine Unschuld durch dieses bittere, fluchbringende Wasser erweisen.
3810NumerNum4520Wenn du aber deinem Mann untreu gewesen, wenn du unrein geworden bist und wenn ein anderer als dein eigener Mann mit dir geschlafen hat -
3811NumerNum4521und nun soll der Priester die Frau mit einem Fluch beschwören und zu ihr sprechen -, dann wird der Herr dich zum sprichwörtlichen Beispiel für einen Fluch und Schwur in deinem Volk machen. Der Herr wird deine Hüften einfallen und deinen Bauch anschwellen lassen.
3812NumerNum4522Dieses fluchbringende Wasser wird in deine Eingeweide eindringen, sodass dein Bauch anschwillt und deine Hüften einfallen. Darauf soll die Frau antworten: Amen, amen.
3813NumerNum4523Der Priester aber schreibt diese Flüche auf und wischt die Schrift sodann in das bittere Wasser.
3814NumerNum4524Dann gibt er der Frau das bittere, fluchbringende Wasser zu trinken, damit dieses Fluchwasser in sie eindringt und ihr bittere Schmerzen bereitet.
3815NumerNum4525Der Priester nimmt aus der Hand der Frau das Eifersuchtsopfer, schwingt die Opfergabe vor dem Herrn hin und her und bringt sie so dar; dann legt er sie auf den Altar.
3816NumerNum4526Der Priester nimmt von der Opfergabe eine Hand voll als Gedächtnisanteil weg und lässt ihn auf dem Altar in Rauch aufgehen. Dann erst lässt er die Frau das Wasser trinken.
3817NumerNum4527Sobald er sie das Wasser hat trinken lassen, wird das fluchbringende Wasser in sie eindringen und bittere Schmerzen bewirken, falls sie unrein und ihrem Mann untreu geworden ist: Es wird ihren Bauch anschwellen und ihre Hüften einfallen lassen, sodass die Frau in ihrem Volk zum sprichwörtlichen Beispiel für einen Fluch wird.
3818NumerNum4528Wenn sie aber nicht unrein geworden, sondern rein ist, dann wird sich zeigen, dass sie unschuldig ist, und sie kann weiterhin Kinder bekommen.
3819NumerNum4529Das ist das Eifersuchtsgesetz für den Fall, dass eine Frau ihren Mann betrügt und unrein geworden ist
3820NumerNum4530oder dass ein Mann gegen seine Frau Verdacht schöpft, auf sie eifersüchtig wird und sie vor den Herrn treten lässt. Wenn der Priester dieses Gesetz auf sie anwendet,
3821NumerNum4531dann ist der Mann von Schuld frei, die Frau aber muss die Folgen ihrer Schuld tragen.
3822NumerNum461Der Herr sprach zu Mose:
3823NumerNum462Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ein Mann oder eine Frau etwas Besonderes tun will und das Nasiräergelübde ablegt, sodass er ein dem Herrn geweihter Nasiräer ist,
3824NumerNum463dann soll er auf Wein und Bier verzichten; er soll keinen gegorenen Wein und kein gegorenes Bier trinken, auch keinen Traubensaft, er soll weder frische noch getrocknete Trauben essen.
3825NumerNum464Solange er Nasiräer ist, soll er nichts essen, was von Weinreben stammt, von den unreifen Trauben angefangen bis zu den Trebern.
3826NumerNum465Solange das Nasiräergelübde in Kraft ist, soll auch kein Schermesser sein Haupt berühren, bis die Zeit abgelaufen ist, für die er sich dem Herrn als Nasiräer geweiht hat. Er ist heilig, er muss sein Haar ganz frei wachsen lassen.
3827NumerNum466Solange er sich dem Herrn als Nasiräer geweiht hat, soll er auch nicht in die Nähe eines Toten kommen.
3828NumerNum467Nicht einmal an Vater oder Mutter, an Bruder oder Schwester soll er sich verunreinigen, wenn sie sterben; denn er trägt an seinem Haupt das Zeichen dafür, dass er sich seinem Gott als Nasiräer geweiht hat.
3829NumerNum468Solange er Nasiräer ist, ist er dem Herrn heilig.
3830NumerNum469Wenn aber jemand in seiner Nähe ganz plötzlich stirbt und er dabei sein geweihtes Haupt unrein macht, dann soll er sein Haar an dem Tag abschneiden, an dem er wieder rein wird: Am siebten Tag soll er sein Haar abschneiden,
3831NumerNum4610am achten Tag aber soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
3832NumerNum4611Der Priester richtet die eine zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer her und entsühnt den, der an der Leiche eine Sünde auf sich geladen hat; am selben Tag erklärt der Priester sein Haupt wieder für heilig.
3833NumerNum4612Er soll sich dann dem Herrn für die Zeit, für die er sich als Nasiräer verpflichtet hatte, von neuem weihen und ein einjähriges Lamm als Schuldopfer darbringen. Die schon abgeleistete Zeit aber ist verfallen, da das vorige Weihegelübde ungültig geworden ist.
3834NumerNum4613Das ist das Nasiräergesetz. Am Tag, an dem die Zeit seiner Nasiräerweihe abgelaufen ist, soll man den Mann zum Eingang des Offenbarungszeltes führen.
3835NumerNum4614Er bringt seine Opfergabe für den Herrn mit: ein fehlerloses einjähriges männliches Lamm als Brandopfer, ein fehlerloses einjähriges weibliches Lamm als Sühnopfer, einen fehlerlosen Widder als Heilsopfer,
3836NumerNum4615ferner einen Korb voll ungesäuerter Kuchen aus Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, sowie voll ungesäuerter Brotfladen, die mit Öl bestrichen sind, ferner das dazugehörende Speiseopfer und die dazugehörenden Trankopfer.
3837NumerNum4616Der Priester bringt alles vor den Herrn und richtet für den Betreffenden das Sündopfer und das Brandopfer her.
3838NumerNum4617Auch richtet er den Widder für das Heilsopfer zur Ehre des Herrn her, zusammen mit dem Korb voll ungesäuertem Gebäck; dann richtet der Priester für den Betreffenden das Speiseopfer und das Trankopfer her.
3839NumerNum4618Der Nasiräer schneidet am Eingang des Offenbarungszeltes sein geweihtes Haupthaar ab, nimmt das geweihte Haar und wirft es in das Feuer, das unter dem Heilsopfer brennt.
3840NumerNum4619Nachdem der Nasiräer sich das Nasiräerhaar abgeschnitten hat, nimmt der Priester den gekochten Vorderschenkel des Widders, einen ungesäuerten Kuchen aus dem Korb und einen ungesäuerten Brotfladen und legt es dem Nasiräer auf die Hände.
3841NumerNum4620Dann schwingt sie der Priester vor dem Herrn hin und her und bringt sie so dar. Das ist eine heilige Gabe für den Priester, zusätzlich zur Widderbrust für den Darbringungsritus und zur Schenkelkeule für den Erhebungsritus. Danach darf der Nasiräer wieder Wein trinken.
3842NumerNum4621Das ist das Gesetz für den Nasiräer, der aufgrund seines Weihegelübdes dem Herrn eine Opfergabe gelobt, abgesehen von dem, was er sonst noch leisten kann. Wie es den Worten des Gelübdes entspricht, das er abgelegt hat, so muss er handeln, nach dem Nasiräergesetz, das für seinen Fall gilt.
3843NumerNum4622Der Herr sprach zu Mose:
3844NumerNum4623Sag zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen:
3845NumerNum4624Der Herr segne dich und behüte dich.
3846NumerNum4625Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
3847NumerNum4626Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.
3848NumerNum4627So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen.
3849NumerNum471An dem Tag, an dem Mose die Wohnstätte errichtet hatte, salbte und weihte er sie, dazu alle ihre Geräte, ebenso auch den Altar und alle seine Geräte. Er salbte sie und weihte alles.
3850NumerNum472Die Anführer Israels, die Oberhäupter ihrer Großfamilien, die Stammesführer, die an der Spitze der Gemusterten standen, brachten ihre Gaben herbei.
3851NumerNum473Sie brachten dem Herrn als ihre Gabe: sechs Planwagen und zwölf Rinder, jeweils für zwei Stammesführer einen Wagen und für jeden Stammesführer einen Stier. Das brachten sie vor die Wohnstätte.
3852NumerNum474Der Herr sprach zu Mose:
3853NumerNum475Nimm die Gaben von ihnen an; sie sollen für den Dienst am Offenbarungszelt verwendet werden. Übergib sie den Leviten, je nach ihrer Aufgabe.
3854NumerNum476Da nahm Mose die Wagen und die Rinder und übergab sie den Leviten.
3855NumerNum477Zwei Wagen und vier Rinder übergab er den Gerschonitern für ihre Aufgaben;
3856NumerNum478vier Wagen und acht Rinder übergab er dem Priester Itamar, dem Sohn Aarons, für die Merariter und ihre Aufgaben;
3857NumerNum479den Kehatitern übergab er nichts, weil ihnen der Dienst an den heiligen Gegenständen anvertraut war, die sie auf ihren Schultern tragen mussten.
3858NumerNum4710Die Stammesführer brachten an dem Tag, an dem man den Altar salbte, auch die Spende für die Altarweihe und legten ihre Gaben vor den Altar.
3859NumerNum4711Der Herr hatte zu Mose gesagt: Täglich soll jeweils ein Stammesführer seine Gabe als Spende für die Altarweihe bringen.
3860NumerNum4712So brachte am ersten Tag Nachschon, der Sohn Amminadabs, für den Stamm Juda seine Gabe herbei.
3861NumerNum4713Sie bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3862NumerNum4714ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3863NumerNum4715aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3864NumerNum4716einem Ziegenbock für das Sündopfer
3865NumerNum4717sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Nachschons, des Sohnes Amminadabs.
3866NumerNum4718Am zweiten Tag brachte Netanel, der Sohn Zuars, der Stammesführer von Issachar, seine Gabe herbei.
3867NumerNum4719Er brachte eine silberne Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, eine silberne Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3868NumerNum4720ferner eine goldene Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3869NumerNum4721dazu einen Jungstier, einen Widder und ein einjähriges Lamm für das Brandopfer,
3870NumerNum4722einen Ziegenbock für das Sündopfer
3871NumerNum4723sowie zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer für das Heilsopfer. Das war die Gabe Netanels, des Sohnes Zuars.
3872NumerNum4724Am dritten Tag kam der Stammesführer der Sebuloniter, Eliab, der Sohn Helons.
3873NumerNum4725Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3874NumerNum4726ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3875NumerNum4727aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3876NumerNum4728einem Ziegenbock für das Sündopfer
3877NumerNum4729sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Eliabs, des Sohnes Helons.
3878NumerNum4730Am vierten Tag kam der Stammesführer der Rubeniter, Elizur, der Sohn Schedëurs.
3879NumerNum4731Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3880NumerNum4732ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3881NumerNum4733aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3882NumerNum4734einem Ziegenbock für das Sündopfer
3883NumerNum4735sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Elizurs, des Sohnes Schedëurs.
3884NumerNum4736Am fünften Tag kam der Stammesführer der Simeoniter, Schelumiël, der Sohn Zurischaddais.
3885NumerNum4737Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3886NumerNum4738ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3887NumerNum4739aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3888NumerNum4740einem Ziegenbock für das Sündopfer
3889NumerNum4741sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Schelumiëls, des Sohnes Zurischaddais.
3890NumerNum4742Am sechsten Tag kam der Stammesführer der Gaditer, Eljasaf, der Sohn Reguëls.
3891NumerNum4743Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3892NumerNum4744ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3893NumerNum4745aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3894NumerNum4746einem Ziegenbock für das Sündopfer
3895NumerNum4747sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Eljasafs, des Sohnes Reguëls.
3896NumerNum4748Am siebten Tag kam der Stammesführer der Efraimiter, Elischama, der Sohn Ammihuds.
3897NumerNum4749Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3898NumerNum4750ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3899NumerNum4751aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3900NumerNum4752einem Ziegenbock für das Sündopfer
3901NumerNum4753sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Elischamas, des Sohnes Ammihuds.
3902NumerNum4754Am achten Tag kam der Stammesführer der Manassiter, Gamliël, der Sohn Pedazurs.
3903NumerNum4755Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3904NumerNum4756ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3905NumerNum4757aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3906NumerNum4758einem Ziegenbock für das Sündopfer
3907NumerNum4759sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Gamliëls, des Sohnes Pedazurs.
3908NumerNum4760Am neunten Tag kam der Stammesführer der Benjaminiter, Abidan, der Sohn Gidonis.
3909NumerNum4761Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3910NumerNum4762ferner aus einer goldenen Schale zu zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3911NumerNum4763aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3912NumerNum4764einem Ziegenbock für das Sündopfer
3913NumerNum4765sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Abidans, des Sohnes Gidonis.
3914NumerNum4766Am zehnten Tag kam der Stammesführer der Daniter, Ahiëser, der Sohn Ammischaddais.
3915NumerNum4767Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3916NumerNum4768ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3917NumerNum4769aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3918NumerNum4770einem Ziegenbock für das Sündopfer
3919NumerNum4771sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Ahiësers, des Sohnes Ammischaddais.
3920NumerNum4772Am elften Tag kam der Stammesführer der Ascheriter, Pagiël, der Sohn Ochrans.
3921NumerNum4773Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3922NumerNum4774ferner aus einer goldenen Schale zu zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3923NumerNum4775aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3924NumerNum4776einem Ziegenbock für das Sündopfer
3925NumerNum4777sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Pagiëls, des Sohnes Ochrans.
3926NumerNum4778Am zwölften Tag kam der Stammesführer der Naftaliter, Ahira, der Sohn Enans.
3927NumerNum4779Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
3928NumerNum4780ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
3929NumerNum4781aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
3930NumerNum4782einem Ziegenbock für das Sündopfer
3931NumerNum4783sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Ahiras, des Sohnes Enans.
3932NumerNum4784Das war die Spende der Stammesführer Israels für die Weihe des Altars, als man den Altar salbte: zwölf silberne Schüsseln, zwölf silberne Schalen, zwölf goldene Schalen,
3933NumerNum4785jede silberne Schüssel hundertdreißig Schekel schwer, jede silberne Schale siebzig Schekel schwer, das Silber aller Gefäße zusammen also zweitausendvierhundert Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums,
3934NumerNum4786ferner zwölf goldene Schalen, gefüllt mit Räucherwerk, jede Schale zehn Schekel schwer, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, das Gold aller Schalen zusammen also hundertzwanzig Schekel;
3935NumerNum4787dazu insgesamt zwölf Rinder, und zwar Stiere, für das Brandopfer, zwölf Widder, zwölf einjährige Lämmer und die dazugehörenden Speiseopfer, ferner zwölf Ziegenböcke für das Sündopfer,
3936NumerNum4788außerdem im Ganzen vierundzwanzig Rinder, und zwar Stiere, sechzig Widder, sechzig Böcke und sechzig einjährige Lämmer für das Heilsopfer. Das war die Spende für die Weihe des Altars, nachdem man ihn gesalbt hatte.
3937NumerNum4789Wenn Mose das Offenbarungszelt betrat, um mit dem Herrn zu reden, hörte er die Stimme zu ihm reden. Sie sprach zu ihm von der Deckplatte her, die auf der Lade der Bundesurkunde lag, aus dem Raum zwischen den Kerubim.
3938NumerNum481Der Herr sprach zu Mose:
3939NumerNum482Rede zu Aaron und sag zu ihm: Wenn du die Lampen auf den Leuchter steckst, dann so, dass das Licht der sieben Lampen vom Leuchter aus nach vorn fällt.
3940NumerNum483Das tat Aaron; er steckte die Lampen so auf, dass ihr Licht vom Leuchter aus nach vorn fiel, wie der Herr es Mose aufgetragen hatte.
3941NumerNum484Der Leuchter war aus Gold getrieben, vom Gestell bis zu den Blüten war er aus Gold getrieben. Mose hatte den Leuchter nach dem Muster angefertigt, das der Herr ihm gezeigt hatte.
3942NumerNum485Der Herr sprach zu Mose:
3943NumerNum486Sondere die Leviten von den Israeliten ab und reinige sie!
3944NumerNum487So sollst du ihre Reinigung vollziehen: Spreng über sie das Entsündigungswasser! Sie selbst sollen sich an ihrem ganzen Körper mit einem Schermesser die Haare schneiden, ihre Kleider waschen und sich reinigen.
3945NumerNum488Dann sollen sie einen Jungstier nehmen und dazu als Speiseopfer Feinmehl, das mit Öl vermengt ist. Einen zweiten Jungstier sollst du für das Sündopfer nehmen.
3946NumerNum489Dann sollst du die Leviten vor das Offenbarungszelt führen und die ganze Gemeinde der Israeliten versammeln.
3947NumerNum4810Lass die Leviten vor den Herrn treten! Die Israeliten sollen den Leviten die Hände auflegen
3948NumerNum4811und Aaron soll an den Leviten im Namen der Israeliten vor den Augen des Herrn die Weihe vornehmen. Auf diese Weise sollen sie den Dienst des Herrn antreten.
3949NumerNum4812Die Leviten sollen ihre Hände den Stieren auf den Kopf legen. Dann richte den einen als Sündopfer und den anderen als Brandopfer für den Herrn her, um die Leviten zu entsühnen.
3950NumerNum4813Lass die Leviten vor Aaron und seine Söhne treten und vollzieh an ihnen die Weihe für den Herrn!
3951NumerNum4814Auf diese Weise sollst du die Leviten aus den Israeliten aussondern; dann gehören die Leviten mir.
3952NumerNum4815Danach sollen die Leviten mit ihrem Dienst am Offenbarungszelt beginnen. Reinige sie und vollzieh an ihnen die Weihe;
3953NumerNum4816denn sie sind mir von den Israeliten übergeben, als Ersatz für alle, die den Mutterschoß durchbrechen; als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten habe ich sie mir genommen.
3954NumerNum4817Denn alle erstgeborenen Israeliten gehören mir, sowohl bei den Menschen als auch beim Vieh. An dem Tag, an dem ich in Ägypten alle Erstgeborenen erschlug, habe ich sie als mir heilig erklärt
3955NumerNum4818und habe die Leviten als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten genommen.
3956NumerNum4819Ich gebe die Leviten dem Aaron und seinen Söhnen; aus dem Kreis der Israeliten sind sie ihnen übergeben, damit sie am Offenbarungszelt den Gottesdienst der Israeliten vollziehen und die Israeliten entsühnen. Dann wird die Israeliten kein Unheil treffen, wenn sie dem Heiligtum zu nahe kommen.
3957NumerNum4820Mose, Aaron und die ganze Gemeinde der Israeliten taten mit den Leviten genau das, was der Herr dem Mose hinsichtlich der Leviten befohlen hatte; das taten die Israeliten mit den Leviten.
3958NumerNum4821Die Leviten ließen sich entsündigen und wuschen ihre Kleider. Aaron vollzog an ihnen vor den Augen des Herrn die Weihe und entsühnte sie; so machte er sie rein.
3959NumerNum4822Danach traten die Leviten bei Aaron und seinen Söhnen ihren Dienst am Offenbarungszelt an. Was der Herr dem Mose hinsichtlich der Leviten befohlen hatte, das tat man mit ihnen.
3960NumerNum4823Der Herr sprach zu Mose:
3961NumerNum4824Folgendes gilt für die Leviten: Mit fünfundzwanzig Jahren und darüber ist jeder verpflichtet, am Offenbarungszelt seinen Dienst zu tun.
3962NumerNum4825Mit fünfzig Jahren endet seine Verpflichtung und er braucht keinen Dienst mehr zu tun;
3963NumerNum4826er kann aber am Offenbarungszelt seinen Brüdern bei der Ausübung ihrer Pflichten helfen; doch den eigentlichen Dienst soll er nicht versehen. So sollst du die Dienstpflichten der Leviten ordnen.
3964NumerNum491Im ersten Monat des zweiten Jahres nach ihrem Auszug aus Ägypten sprach der Herr in der Wüste Sinai zu Mose:
3965NumerNum492Die Israeliten sollen zur festgesetzten Zeit das Paschafest feiern.
3966NumerNum493Am vierzehnten Tag dieses Monats sollt ihr es in der Abenddämmerung zur festgesetzten Zeit feiern. Ihr sollt es genau nach den dafür geltenden Gesetzen und Vorschriften feiern.
3967NumerNum494Da befahl Mose den Israeliten, das Paschafest zu feiern.
3968NumerNum495So feierten sie am vierzehnten Tag des ersten Monats in der Abenddämmerung das Paschafest in der Wüste Sinai. Genau so, wie der Herr es Mose befohlen hatte, machten es die Israeliten.
3969NumerNum496Es gab Männer, die unrein waren, weil sie einen Toten berührt hatten, und die deshalb an jenem Tag das Paschafest nicht feiern konnten. Die Männer kamen noch am selben Tag zu Mose und Aaron
3970NumerNum497und sagten zu ihnen: Wir sind unrein, weil wir einen Toten berührt haben. Warum soll es uns verwehrt sein, zur festgesetzten Zeit wie die anderen Israeliten dem Herrn unsere Opfergabe darzubringen?
3971NumerNum498Mose antwortete ihnen: Bleibt da; ich will hören, was euch der Herr befiehlt.
3972NumerNum499Der Herr sprach zu Mose:
3973NumerNum4910Sag den Israeliten: Wenn einige von euch oder von euren Nachkommen unrein sind wegen eines Toten oder wenn sie weit weg auf einer Reise sind, aber trotzdem das Paschafest für den Herrn feiern wollen,
3974NumerNum4911dann sollen sie es im zweiten Monat am vierzehnten Tag in der Abenddämmerung feiern; zu ungesäuerten Broten und Bitterkräutern sollen sie das Paschalamm essen.
3975NumerNum4912Sie sollen davon nichts bis zum nächsten Morgen übrig lassen und sollen an dem Paschalamm keinen Knochen zerbrechen. Genau so, wie es das Paschagesetz vorschreibt, sollen sie handeln.
3976NumerNum4913Wer jedoch rein ist und sich nicht auf einer Reise befindet, es aber trotzdem unterlässt, das Paschafest zu feiern, der soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden, denn er hat dem Herrn seine Gabe nicht zur festgesetzten Zeit dargebracht; ein solcher Mensch muss die Folgen seiner Sünde tragen.
3977NumerNum4914Wenn ein Fremder bei euch lebt und das Paschafest für den Herrn feiern will, dann soll er es nach dem Paschagesetz und Pascharecht feiern. Für den Fremden und für den Einheimischen soll bei euch dasselbe Gesetz gelten.
3978NumerNum4915An dem Tag, als man die Wohnstätte aufstellte, bedeckte eine Wolke die Wohnstätte, das Zelt der Bundesurkunde. Am Abend legte sie sich wie ein Feuerschein über die Wohnstätte und blieb dort bis zum Morgen.
3979NumerNum4916So war es die ganze Zeit: Bei Tag bedeckte die Wolke die Wohnstätte und bei Nacht der Feuerschein.
3980NumerNum4917Jedes Mal, wenn sich die Wolke über dem Zelt erhob, brachen die Israeliten auf, und wo sich die Wolke niederließ, dort schlugen die Israeliten ihr Lager auf.
3981NumerNum4918Nach dem Gebot des Herrn brachen die Israeliten auf und nach dem Gebot des Herrn schlugen sie ihr Lager auf. Solange die Wolke über der Wohnstätte lag, blieben sie im Lager.
3982NumerNum4919Auch wenn die Wolke längere Zeit über der Wohnstätte stehen blieb, achteten die Israeliten auf die Anordnung des Herrn und brachen nicht auf.
3983NumerNum4920Und wenn die Wolke nur wenige Tage über der Wohnstätte stehen blieb, blieben sie nach dem Gebot des Herrn nur so lange in ihrem Lager, bis sie nach dem Gebot des Herrn aufzubrechen hatten.
3984NumerNum4921Wenn die Wolke nur vom Abend bis zum Morgen blieb und sich am Morgen erhob, dann brachen sie am nächsten Morgen auf. Ob es bei Tag oder bei Nacht war: wenn die Wolke sich erhob, brachen sie auf.
3985NumerNum4922Ob es zwei Tage dauerte oder einen Monat oder noch länger: wenn die Wolke über der Wohnstätte anhielt und stehen blieb, dann schlugen die Israeliten ihr Lager auf und brachen nicht auf; erst wenn sie sich erhob, brachen sie auf.
3986NumerNum4923Nach dem Gebot des Herrn schlugen sie das Lager auf, nach dem Gebot des Herrn brachen sie auf. Sie achteten auf die Anordnungen des Herrn, so wie es ihnen der Herr durch Mose befahl.
3987NumerNum4101Der Herr sprach zu Mose:
3988NumerNum4102Mach dir zwei silberne Trompeten! Aus getriebenem Metall sollst du sie machen. Sie sollen dir dazu dienen, die Gemeinde einzuberufen und den einzelnen Lagern das Zeichen zum Aufbruch zu geben.
3989NumerNum4103Wenn man mit den Trompeten bläst, soll sich die ganze Gemeinde am Eingang des Offenbarungszeltes bei dir versammeln.
3990NumerNum4104Wenn man nur einmal bläst, sollen sich die Befehlshaber, die Hauptleute der Tausendschaften Israels, bei dir versammeln.
3991NumerNum4105Wenn ihr aber mit großem Lärm blast, dann sollen die Lager auf der Ostseite aufbrechen.
3992NumerNum4106Wenn ihr zum zweiten Mal mit großem Lärm blast, dann sollen die Lager auf der Südseite aufbrechen. Je nachdem, wie sie aufzubrechen haben, soll man mit großem Lärm blasen.
3993NumerNum4107Wenn die Versammlung einberufen werden soll, dann blast, aber nicht mit großem Lärm!
3994NumerNum4108Die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Trompeten blasen. Das soll als feste Regel bei euch gelten, von Generation zu Generation.
3995NumerNum4109Wenn ihr in eurem Land in einen Krieg mit einem Gegner verwickelt werdet, der euch bedrängt, dann blast mit euren Trompeten Alarm! So werdet ihr euch beim Herrn, eurem Gott, in Erinnerung bringen und vor euren Feinden gerettet werden.
3996NumerNum41010Auch an euren Freudentagen, an den Festen und Monatsanfängen, blast zu euren Brand- und Heilsopfern mit den Trompeten! Das wird euch bei eurem Gott in Erinnerung bringen. Ich bin der Herr, euer Gott.
3997NumerNum41011Am zwanzigsten Tag des zweiten Monats im zweiten Jahr erhob sich die Wolke über der Wohnstätte der Bundesurkunde.
3998NumerNum41012Da brachen die Israeliten von der Wüste Sinai auf, wie es die Ordnung für den Aufbruch vorsah, und die Wolke ließ sich in der Wüste Paran nieder.
3999NumerNum41013So brachen sie zum ersten Mal auf, wie ihnen der Herr durch Mose befohlen hatte.
4000NumerNum41014Als Erstes brach das Feldzeichen des Lagers Juda auf, nach Abteilungen geordnet. Judas Heer befehligte Nachschon, der Sohn Amminadabs.
4001NumerNum41015Das Heer des Stammes der Issachariter befehligte Netanel, der Sohn Zuars.
4002NumerNum41016Das Heer des Stammes der Sebuloniter befehligte Eliab, der Sohn Helons.
4003NumerNum41017Nach dem Abbau der Wohnstätte brachen die Gerschoniter und die Merariter auf, die die Wohnstätte trugen.
4004NumerNum41018Dann brach das Feldzeichen des Lagers der Rubeniter auf, nach Abteilungen geordnet. Rubens Heer befehligte Elizur, der Sohn Schedëurs.
4005NumerNum41019Das Heer des Stammes der Simeoniter befehligte Schelumiël, der Sohn Zurischaddais.
4006NumerNum41020Das Heer des Stammes der Gaditer befehligte Eljasaf, der Sohn Reguëls.
4007NumerNum41021Dann brachen die Kehatiter auf, die das Heiligtum trugen. Die Wohnstätte stellte man auf, bevor sie ankamen.
4008NumerNum41022Dann brach das Feldzeichen des Lagers der Efraimiter auf, nach Abteilungen geordnet. Efraims Heer befehligte Elischama, der Sohn Ammihuds.
4009NumerNum41023Das Heer des Stammes der Manassiter befehligte Gamliël, der Sohn Pedazurs.
4010NumerNum41024Das Heer des Stammes der Benjaminiter befehligte Abidan, der Sohn Gidonis.
4011NumerNum41025Dann brach das Feldzeichen des Lagers der Daniter auf; sie bildeten die Nachhut aller nach Abteilungen geordneten Lager. Das Heer Dans befehligte Ahiëser, der Sohn Ammischaddais.
4012NumerNum41026Das Heer des Stammes der Ascheriter befehligte Pagiël, der Sohn Ochrans.
4013NumerNum41027Das Heer des Stammes der Naftaliter befehligte Ahira, der Sohn Enans.
4014NumerNum41028Das war die Ordnung für den Aufbruch der Israeliten, geordnet nach Abteilungen. So brachen sie auf.
4015NumerNum41029Mose sagte zu Hobab, dem Sohn des Midianiters Reguël, seines Schwiegervaters: Wir brechen auf zu dem Ort, von dem der Herr gesagt hat: Ihn gebe ich euch. Geh mit uns! Wir werden dir Gutes tun; denn der Herr hat zugesagt, Israel Gutes zu tun.
4016NumerNum41030Hobab erwiderte ihm: Ich gehe nicht mit, sondern ich gehe in mein Land und zu meiner Verwandtschaft zurück.
4017NumerNum41031Da sagte Mose: Verlass uns doch nicht! Denn du kennst die Orte in der Wüste, an denen wir unser Lager aufschlagen können; du kannst unser Auge sein.
4018NumerNum41032Wenn du also mitgehst, dann werden wir all das Gute, das der Herr uns schenkt, mit dir teilen.
4019NumerNum41033Sie brachen vom Berg des Herrn auf und zogen drei Tagesmärsche weit. Die Bundeslade des Herrn zog drei Tage lang vor ihnen her, um einen Rastplatz für sie zu erkunden.
4020NumerNum41034Die Wolke des Herrn war bei Tag über ihnen, wenn sie vom Lager aufbrachen.
4021NumerNum41035Wenn die Lade aufbrach, sagte Mose: Steh auf, Herr, dann zerstreuen sich deine Feinde, /dann fliehen deine Gegner vor dir.
4022NumerNum41036Und wenn man Halt machte, sagte er: Lass dich nieder, Herr, /bei den zehntausendmal Tausenden Israels!
4023NumerNum4111Das Volk lag dem Herrn mit schweren Vorwürfen in den Ohren. Als der Herr das hörte, entbrannte sein Zorn; das Feuer des Herrn brach bei ihnen aus und griff am Rand des Lagers um sich.
4024NumerNum4112Da schrie das Volk zu Mose und Mose setzte sich beim Herrn für sie ein. Darauf ging das Feuer wieder aus.
4025NumerNum4113Daher nannte man den Ort Tabera (Feuerbrand), da das Feuer des Herrn bei ihnen ausgebrochen war.
4026NumerNum4114Die Leute, die sich ihnen angeschlossen hatten, wurden von der Gier gepackt und auch die Israeliten begannen wieder zu weinen und sagten: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe!
4027NumerNum4115Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, an die Zwiebeln und an den Knoblauch.
4028NumerNum4116Doch jetzt vertrocknet uns die Kehle, nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna.
4029NumerNum4117[[Das Manna war wie Koriandersamen und es sah wie Bdelliumharz aus.
4030NumerNum4118Die Leute pflegten umherzugehen und es zu sammeln; sie mahlten es mit der Handmühle oder zerstampften es im Mörser, kochten es in einem Topf und bereiteten daraus Brotfladen. Es schmeckte wie Ölkuchen.
4031NumerNum4119Wenn bei Nacht der Tau auf das Lager fiel, fiel auch das Manna.]]
4032NumerNum41110Mose hörte die Leute weinen, eine Sippe wie die andere; jeder weinte am Eingang seines Zeltes. Da entbrannte der Zorn des Herrn; Mose aber war verstimmt
4033NumerNum41111und sagte zum Herrn: Warum hast du deinen Knecht so schlecht behandelt und warum habe ich nicht deine Gnade gefunden, dass du mir die Last mit diesem ganzen Volk auferlegst?
4034NumerNum41112Habe denn ich dieses ganze Volk in meinem Schoß getragen oder habe ich es geboren, dass du zu mir sagen kannst: Nimm es an deine Brust, wie der Wärter den Säugling, und trag es in das Land, das ich seinen Vätern mit einem Eid zugesichert habe?
4035NumerNum41113Woher soll ich für dieses ganze Volk Fleisch nehmen? Sie weinen vor mir und sagen zu mir: Gib uns Fleisch zu essen!
4036NumerNum41114Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen, es ist mir zu schwer.
4037NumerNum41115Wenn du mich so behandelst, dann bring mich lieber gleich um, wenn ich überhaupt deine Gnade gefunden habe. Ich will mein Elend nicht mehr ansehen.
4038NumerNum41116Da sprach der Herr zu Mose: Versammle siebzig von den Ältesten Israels vor mir, Männer, die du als Älteste des Volkes und Listenführer kennst; bring sie zum Offenbarungszelt! Dort sollen sie sich mit dir zusammen aufstellen.
4039NumerNum41117Dann komme ich herab und rede dort mit dir. Ich nehme etwas von dem Geist, der auf dir ruht, und lege ihn auf sie. So können sie mit dir zusammen an der Last des Volkes tragen und du musst sie nicht mehr allein tragen.
4040NumerNum41118Zum Volk aber sollst du sagen: Heiligt euch für morgen, dann werdet ihr Fleisch zu essen haben. Denn ihr habt dem Herrn die Ohren vollgeweint und gesagt: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe! In Ägypten ging es uns gut. Der Herr wird euch Fleisch zu essen geben.
4041NumerNum41119Nicht nur einen Tag werdet ihr es essen, nicht zwei Tage, nicht fünf Tage, nicht zehn Tage und nicht zwanzig Tage,
4042NumerNum41120sondern Monate lang, bis es euch zum Hals heraushängt und ihr euch davor ekelt. Denn ihr habt den Herrn, der mitten unter euch ist, missachtet und habt vor ihm geweint und gesagt: Warum sind wir aus Ägypten weggezogen?
4043NumerNum41121Da entgegnete Mose: Sechshunderttausend Mann zu Fuß zählt das Volk, bei dem ich lebe, und du sagst: Ich gebe ihnen Fleisch, dass sie Monate lang zu essen haben?
4044NumerNum41122Selbst wenn man alle Schafe, Ziegen und Rinder für sie schlachtet, reicht das für sie? Wenn man alle Fische des Meeres für sie fängt, reicht das für sie?
4045NumerNum41123Der Herr antwortete Mose: Ist etwa der Arm des Herrn zu kurz? Du wirst bald sehen, ob mein Wort an dir in Erfüllung geht oder nicht.
4046NumerNum41124Mose ging hinaus und teilte dem Volk die Worte des Herrn mit. Dann versammelte er siebzig Älteste des Volkes und stellte sie rings um das Zelt auf.
4047NumerNum41125Der Herr kam in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Sobald der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in prophetische Verzückung, die kein Ende nahm.
4048NumerNum41126Zwei Männer aber waren im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch über sie war der Geist gekommen. Sie standen in der Liste, waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen. Sie gerieten im Lager in prophetische Verzückung.
4049NumerNum41127Ein junger Mann lief zu Mose und berichtete ihm: Eldad und Medad sind im Lager in prophetische Verzückung geraten.
4050NumerNum41128Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran!
4051NumerNum41129Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern? Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde, wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!
4052NumerNum41130Dann ging Mose mit den Ältesten Israels in das Lager zurück.
4053NumerNum41131Darauf brach ein Wind los, den der Herr geschickt hatte, und trieb Wachteln vom Meer heran. Er warf sie auf das Lager, einen Tagesmarsch weit in der einen Richtung und einen Tagesmarsch weit in der anderen Richtung rings um das Lager; zwei Ellen hoch lagen sie auf dem Erdboden.
4054NumerNum41132Da stand das Volk auf und sammelte die Wachteln ein, den ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag. Jeder sammelte mindestens zehn Hómer. Sie legten sie rings um das Lager zum Dörren aus.
4055NumerNum41133Sie hatten aber das Fleisch noch zwischen den Zähnen, es war noch nicht gegessen, da entbrannte der Zorn des Herrn über das Volk und der Herr schlug das Volk mit einer bösen Plage.
4056NumerNum41134Daher nannte man den Ort Kibrot-Taawa (Giergräber), da man dort die Leute begrub, die von der Gier gepackt worden waren.
4057NumerNum41135Von Kibrot-Taawa brach das Volk nach Hazerot auf.
4058NumerNum4121Als sie in Hazerot waren, redeten Mirjam und Aaron über Mose wegen der kuschitischen Frau, die er sich genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine Kuschiterin zur Frau genommen.
4059NumerNum4122Sie sagten: Hat etwa der Herr nur mit Mose gesprochen? Hat er nicht auch mit uns gesprochen? Das hörte der Herr.
4060NumerNum4123Mose aber war ein sehr demütiger Mann, demütiger als alle Menschen auf der Erde.
4061NumerNum4124Kurz darauf sprach der Herr zu Mose, Aaron und Mirjam: Geht ihr drei hinaus zum Offenbarungszelt! Da gingen die drei hinaus.
4062NumerNum4125Der Herr kam in der Wolkensäule herab, blieb am Zelteingang stehen und rief Aaron und Mirjam. Beide traten vor
4063NumerNum4126und der Herr sprach: Hört meine Worte! Wenn es bei euch einen Propheten gibt, so gebe ich mich ihm in Visionen zu erkennen und rede mit ihm im Traum.
4064NumerNum4127Anders bei meinem Knecht Mose. Mein ganzes Haus ist ihm anvertraut.
4065NumerNum4128Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht, nicht in Rätseln. Er darf die Gestalt des Herrn sehen. Warum habt ihr es gewagt, über meinen Knecht Mose zu reden?
4066NumerNum4129Der Herr wurde zornig auf sie und ging weg.
4067NumerNum41210Kaum hatte die Wolke das Zelt verlassen, da war Mirjam weiß wie Schnee vor Aussatz. Aaron wandte sich Mirjam zu und sah: Sie war aussätzig.
4068NumerNum41211Da sagte Aaron zu Mose: Mein Herr, ich bitte dich, lass uns nicht die Folgen der Sünde tragen, die wir leichtfertig begangen haben.
4069NumerNum41212Mirjam soll nicht wie eine Totgeburt sein, die schon halb verwest ist, wenn sie den Schoß der Mutter verlässt.
4070NumerNum41213Da schrie Mose zum Herrn: Ach, heile sie doch!
4071NumerNum41214Der Herr antwortete Mose: Wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespuckt hätte, müsste sie sich dann nicht sieben Tage lang schämen? Sie soll sieben Tage lang aus dem Lager ausgesperrt sein; erst dann soll man sie wieder hereinlassen.
4072NumerNum41215So wurde Mirjam sieben Tage aus dem Lager ausgesperrt. Das Volk brach nicht auf, bis man Mirjam wieder hereinließ.
4073NumerNum41216Erst nachher brach das Volk von Hazerot auf und schlug dann sein Lager in der Wüste Paran auf.
4074NumerNum4131Der Herr sprach zu Mose:
4075NumerNum4132Schick einige Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will. Aus jedem Väterstamm sollt ihr einen Mann aussenden, und zwar jeweils einen der führenden Männer.
4076NumerNum4133Da schickte Mose von der Wüste Paran die Männer aus, wie es der Herr befohlen hatte. Sie alle waren führende Männer unter den Israeliten
4077NumerNum4134und das sind ihre Namen: aus dem Stamm Ruben Schamua, der Sohn Sakkurs;
4078NumerNum4135aus dem Stamm Simeon Schafat, der Sohn Horis;
4079NumerNum4136aus dem Stamm Juda Kaleb, der Sohn Jefunnes;
4080NumerNum4137aus dem Stamm Issachar Jigal, der Sohn Josefs;
4081NumerNum4138aus dem Stamm Efraim Hoschea, der Sohn Nuns;
4082NumerNum4139aus dem Stamm Benjamin Palti, der Sohn Rafus;
4083NumerNum41310aus dem Stamm Sebulon Gadiël, der Sohn Sodis;
4084NumerNum41311aus dem Josefstamm Manasse Gadi, der Sohn Susis;
4085NumerNum41312aus dem Stamm Dan Ammiël, der Sohn Gemallis;
4086NumerNum41313aus dem Stamm Ascher Setur, der Sohn Michaels;
4087NumerNum41314aus dem Stamm Naftali Nachbi, der Sohn Wofsis;
4088NumerNum41315aus dem Stamm Gad Gëuël, der Sohn Machis.
4089NumerNum41316Das waren die Namen der Männer, die Mose zur Erkundigung des Landes aussandte. Hoschea aber, den Sohn Nuns, nannte Mose Josua.
4090NumerNum41317Als Mose sie ausschickte, um Kanaan erkunden zu lassen, sagte er zu ihnen: Zieht von hier durch den Negeb und steigt hinauf ins Gebirge!
4091NumerNum41318Seht, wie das Land beschaffen ist und ob das Volk, das darin wohnt, stark oder schwach ist, ob es klein oder groß ist;
4092NumerNum41319seht, wie das Land beschaffen ist, in dem das Volk wohnt, ob es gut ist oder schlecht und wie die Städte angelegt sind, in denen es wohnt, ob sie offen oder befestigt sind
4093NumerNum41320und ob das Land fett oder mager ist, ob es dort Bäume gibt oder nicht. Habt Mut und bringt Früchte des Landes mit! Es war gerade die Zeit der ersten Trauben.
4094NumerNum41321Da zogen die Männer hinauf und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis Rehob bei Lebo-Hamat.
4095NumerNum41322Sie durchzogen zuerst den Negeb und kamen bis Hebron. Dort lebten Ahiman, Scheschai und Talmai, Söhne des Anak. Hebron war sieben Jahre vor der Stadt Zoan, die in Ägypten liegt, erbaut worden.
4096NumerNum41323Von dort kamen sie in das Traubental. Dort schnitten sie eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweit auf einer Stange, dazu auch einige Granatäpfel und Feigen.
4097NumerNum41324Den Ort nannte man später Traubental wegen der Traube, die die Israeliten dort abgeschnitten hatten.
4098NumerNum41325Vierzig Tage, nachdem man sie zur Erkundung des Landes ausgeschickt hatte, machten sie sich auf den Rückweg.
4099NumerNum41326Sie kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch. Sie berichteten ihnen und der ganzen Gemeinde und zeigten ihnen die Früchte des Landes.
4100NumerNum41327Sie erzählten Mose: Wir kamen in das Land, in das du uns geschickt hast: Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen; das hier sind seine Früchte.
4101NumerNum41328Aber das Volk, das im Land wohnt, ist stark und die Städte sind befestigt und sehr groß. Auch haben wir die Söhne des Anak dort gesehen.
4102NumerNum41329Amalek wohnt im Gebiet des Negeb, die Hetiter, die Jebusiter und Amoriter wohnen im Gebirge und die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan.
4103NumerNum41330Kaleb beruhigte das Volk, das über Mose aufgebracht war, und sagte: Wir können trotzdem hinaufziehen und das Land in Besitz nehmen; wir werden es gewiss bezwingen.
4104NumerNum41331Die Männer aber, die mit Kaleb zusammen nach Kanaan hinaufgezogen waren, sagten: Wir können nichts gegen dieses Volk ausrichten; es ist stärker als wir.
4105NumerNum41332Und sie verbreiteten bei den Israeliten falsche Gerüchte über das Land, das sie erkundet hatten, und sagten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, ist ein Land, das seine Bewohner auffrisst; alle Leute, die wir dort gesehen haben, sind hochgewachsen.
4106NumerNum41333Sogar die Riesen haben wir dort gesehen - die Anakiter gehören nämlich zu den Riesen. Wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor und auch ihnen erschienen wir so.
4107NumerNum4141Da erhob die ganze Gemeinde ein lautes Geschrei und das Volk weinte die ganze Nacht.
4108NumerNum4142Alle Israeliten murrten über Mose und Aaron und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten oder wenigstens hier in der Wüste gestorben!
4109NumerNum4143Warum nur will uns der Herr in jenes Land bringen? Etwa damit wir durch das Schwert umkommen und unsere Frauen und Kinder eine Beute der Feinde werden? Wäre es für uns nicht besser, nach Ägypten zurückzukehren?
4110NumerNum4144Und sie sagten zueinander: Wir wollen einen neuen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren.
4111NumerNum4145Da warfen sich Mose und Aaron vor der ganzen Gemeindeversammlung der Israeliten auf ihr Gesicht nieder.
4112NumerNum4146Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, zwei von denen, die das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider
4113NumerNum4147und sagten zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, dieses Land ist überaus schön.
4114NumerNum4148Wenn der Herr uns wohlgesinnt ist und uns in dieses Land bringt, dann schenkt er uns ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
4115NumerNum4149Lehnt euch nur nicht gegen den Herrn auf! Habt keine Angst vor den Leuten in jenem Land; sie werden unsere Beute. Ihr schützender Schatten ist von ihnen gewichen, denn der Herr ist mit uns. Habt keine Angst vor ihnen!
4116NumerNum41410Doch die ganze Gemeinde drohte Mose und Aaron zu steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn am Offenbarungszelt allen Israeliten,
4117NumerNum41411und der Herr sprach zu Mose: Wie lange verachtet mich dieses Volk noch, wie lange noch wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich mitten unter ihnen vollbracht habe?
4118NumerNum41412Ich will sie mit der Pest schlagen und vertreiben; aber dich will ich zu einem Volk machen, das größer und mächtiger ist als dieses.
4119NumerNum41413Da antwortete Mose dem Herrn: Die Ägypter werden hören, dass du dieses Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte hierher geführt hast,
4120NumerNum41414und sie werden zu den Einwohnern dieses Landes sagen, sie hätten gehört, dass du, Herr, mitten in diesem Volk warst, dass du, Herr, sichtbar erschienen bist, dass deine Wolke über ihnen stand, dass du ihnen bei Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule vorangegangen bist,
4121NumerNum41415dass du dann aber dieses Volk wie einen einzigen Mann umgebracht hast. Wenn sie das alles über dich hören, werden die Völker sagen:
4122NumerNum41416Weil Jahwe nicht imstande war, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen mit einem Eid zugesichert hatte, hat er sie in der Wüste abgeschlachtet.
4123NumerNum41417Gerade jetzt sollte sich die Kraft meines Herrn in ihrer ganzen Größe zeigen, wie du gesagt hast:
4124NumerNum41418Ich bin Jahwe, langmütig und reich an Huld, der Schuld und Frevel wegnimmt, der aber (den Sünder) nicht ungestraft lässt, der die Schuld der Väter an den Söhnen verfolgt, an der dritten und vierten Generation:
4125NumerNum41419Verzeih also diesem Volk seine Sünde nach deiner großen Huld, wie du diesem Volk auch schon bisher vergeben hast, von Ägypten bis hierher.
4126NumerNum41420Da sprach der Herr: Ich verzeihe ihm, da du mich bittest.
4127NumerNum41421Doch so wahr ich lebe und die Herrlichkeit des Herrn das ganze Land erfüllt:
4128NumerNum41422Alle Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste vollbracht habe und die mich jetzt schon zum zehnten Mal auf die Probe gestellt und doch nicht auf mich gehört haben,
4129NumerNum41423sie alle werden das Land nicht zu sehen bekommen, das ich ihren Vätern mit einem Eid zugesichert habe. Keiner von denen, die mich verachtet haben, wird es zu sehen bekommen.
4130NumerNum41424Meinen Knecht Kaleb aber, der anders denkt und treu zu mir hält, ihn werde ich in das Land bringen. Er darf es betreten und seine Nachkommen sollen es erben.
4131NumerNum41425[[Die Amalekiter und die Kanaaniter sitzen in der Ebene.]] Brecht also morgen auf und schlagt eine andere Richtung ein, in die Wüste, zum Schilfmeer hin!
4132NumerNum41426Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
4133NumerNum41427Wie lange soll das mit dieser bösen Gemeinde so weitergehen, die immer über mich murrt? Ich habe mir das Murren der Israeliten jetzt lange genug angehört.
4134NumerNum41428Sag ihnen: So wahr ich lebe - Spruch des Herrn -, ich will euch das antun, womit ihr mir die Ohren vollgeschrien habt:
4135NumerNum41429Hier in der Wüste sollen eure Leichen liegen bleiben, alle ohne Ausnahme; jeder von euch, der gemustert worden ist, wird sterben, alle Männer von zwanzig Jahren und darüber, die über mich gemurrt haben.
4136NumerNum41430Keiner von euch wird in das Land kommen, auch wenn ich meine Hand erhoben und geschworen habe, euch darin wohnen zu lassen, außer Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns.
4137NumerNum41431Eure Kinder aber, von denen ihr gesagt habt, sie würden eine Beute der Feinde werden, sie werde ich in das Land bringen. Sie werden das Land kennen lernen, das ihr verschmäht habt.
4138NumerNum41432Eure Leichen aber werden in dieser Wüste liegen bleiben.
4139NumerNum41433Eure Söhne müssen vierzig Jahre lang ihr Vieh in der Wüste weiden lassen; sie haben so lange unter eurer Untreue zu leiden, bis ihr alle tot in der Wüste liegt.
4140NumerNum41434So viele Tage, wie ihr gebraucht habt, um das Land zu erkunden, nämlich vierzig Tage, so viele Jahre lang - für jeden Tag ein Jahr müsst ihr die Folgen eurer Schuld tragen, also vierzig Jahre lang; dann werdet ihr erkennen, was es heißt, mir Widerstand zu leisten.
4141NumerNum41435Ich, der Herr, habe gesprochen. Unwiderruflich werde ich es mit dieser ganzen bösen Gemeinde so machen, die sich gegen mich zusammengerottet hat: In dieser Wüste finden sie ihr Ende, hier müssen sie sterben.
4142NumerNum41436Die Männer, die Mose ausgeschickt hatte, um das Land erkunden zu lassen, die dann aber nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde zum Murren verführt hatten,
4143NumerNum41437fielen plötzlich tot zu Boden, vor den Augen des Herrn, alle, die über das Land falsche Gerüchte verbreitet hatten.
4144NumerNum41438Nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, blieben am Leben, als einzige von allen, die ausgezogen waren, um das Land zu erkunden.
4145NumerNum41439Mose sagte das alles den Israeliten. Da wurde das Volk sehr traurig.
4146NumerNum41440Sie standen am nächsten Morgen auf, um auf die Höhe des Gebirges zu steigen; sie sagten: Wir ziehen jetzt zu dem Ort hinauf, den der Herr genannt hat. Ja, wir haben gesündigt.
4147NumerNum41441Da sagte Mose: Warum übertretet ihr den Befehl des Herrn? Das wird euch nicht gelingen.
4148NumerNum41442Zieht nicht hinauf, denn der Herr ist nicht bei euch; ihr werdet von euren Feinden nur geschlagen werden.
4149NumerNum41443Denn ihr habt dort die Amalekiter und die Kanaaniter gegen euch, und ihr werdet durch das Schwert umkommen. Weil ihr euch vom Herrn abgewendet habt, wird der Herr nicht mit euch sein.
4150NumerNum41444Doch in ihrem Starrsinn stiegen sie auf die Höhe des Gebirges hinauf. Aber die Bundeslade des Herrn und Mose wichen nicht von ihrer Stelle mitten im Lager.
4151NumerNum41445Da kamen die Amalekiter und die Kanaaniter, die dort im Gebirge wohnten, herunter und schlugen die Israeliten und zersprengten sie bis nach Horma.
4152NumerNum4151Der Herr sprach zu Mose:
4153NumerNum4152Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch zur Besiedlung geben will,
4154NumerNum4153und wenn ihr für den Herrn ein Feueropfer vorbereitet, ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer zur Erfüllung eines Gelübdes oder als freiwillige Gabe oder anlässlich eurer Feste, um dem Herrn einen beruhigenden Duft von einem Rind oder Schaf darzubringen,
4155NumerNum4154dann soll jeder, der dem Herrn seine Opfergabe bringt, als Speiseopfer ein Zehntel Feinmehl darbringen, das mit einem viertel Hin Öl vermengt ist.
4156NumerNum4155Und beim Brand- oder Schlachtopfer sollst du auf je ein Lamm ein viertel Hin Wein als Trankopfer herrichten.
4157NumerNum4156Auf einen Widder aber sollst du als Speiseopfer zwei Zehntel Feinmehl herrichten, das mit einem drittel Hin Öl vermengt ist,
4158NumerNum4157und als Trankopfer sollst du ein drittel Hin Wein darbringen, als beruhigenden Duft für den Herrn.
4159NumerNum4158Richtest du ein Kalb als Brand- oder Schlachtopfer zur Erfüllung eines Gelübdes oder als Heilsopfer zur Ehre des Herrn her,
4160NumerNum4159dann bring auf jedes Kalb als Speiseopfer drei Zehntel Feinmehl dar, das mit einem halben Hin Öl vermengt ist;
4161NumerNum41510als Trankopfer sollst du in diesem Fall ein halbes Hin Wein darbringen. Das ist ein Feueropfer und ein beruhigender Duft für den Herrn.
4162NumerNum41511So soll man es bei jedem Rind, bei jedem Widder, bei jedem jungen Lamm und jeder jungen Ziege machen.
4163NumerNum41512Je nachdem, wie viele Tiere ihr zum Opfer herrichtet, sollt ihr es jeweils machen.
4164NumerNum41513So soll es jeder Einheimische machen, wenn er ein Feueropfer als beruhigenden Duft für den Herrn darbringt.
4165NumerNum41514Wenn ein Fremder, der bei euch lebt, oder einer, dessen Familie schon seit Generationen unter euch lebt, ein Feueropfer als beruhigenden Duft für den Herrn darbringen will, dann soll er es ebenso machen wie ihr.
4166NumerNum41515Für euch und für die Fremden, die bei euch leben, gilt ein und dieselbe Regel; das soll bei euch als feste Regel des Herrn gelten, von Generation zu Generation, für euch ebenso wie für den Fremden:
4167NumerNum41516Gleiches Gesetz und gleiches Recht gilt für euch und für die Fremden, die bei euch leben.
4168NumerNum41517Der Herr sprach zu Mose:
4169NumerNum41518Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, in das ich euch bringe,
4170NumerNum41519und wenn ihr vom Brot des Landes esst, dann sollt ihr eine Abgabe für den Herrn entrichten.
4171NumerNum41520Als Erstlingsgabe von eurem Brotteig sollt ihr einen Kuchen abgeben. Ihr sollt ihn wie die Abgabe von der Tenne abliefern.
4172NumerNum41521Von dem ersten Gebäck aus eurem Teig sollt ihr dem Herrn eine Abgabe entrichten, von Generation zu Generation.
4173NumerNum41522Wenn ihr aus Versehen irgendeines dieser Gebote, die der Herr dem Mose mitgeteilt hat, nicht haltet,
4174NumerNum41523irgendetwas, was der Herr euch durch Mose befohlen hat seit dem Tag, an dem der Herr die Gebote gegeben hat, und weiterhin von Generation zu Generation,
4175NumerNum41524dann soll, wenn das Versehen vorkam, ohne dass die Gemeinde es bemerkte, die ganze Gemeinde einen Jungstier zum Brandopfer als beruhigenden Duft für den Herrn herrichten, ferner das dazugehörende Speise- und Trankopfer, wie es Vorschrift ist, sowie einen Ziegenbock als Sündopfer.
4176NumerNum41525Der Priester soll die ganze Gemeinde der Israeliten entsühnen, dann wird ihnen vergeben werden; denn es war ein Versehen und sie haben ihre Opfergabe als Feueropfer für den Herrn und ihr Sündopfer für ihr Versehen vor den Herrn gebracht.
4177NumerNum41526Der ganzen Gemeinde der Israeliten und den Fremden, die bei ihnen leben, wird vergeben werden, denn das ganze Volk war von dem Versehen betroffen.
4178NumerNum41527Wenn ein einzelner versehentlich sündigt, dann soll er eine einjährige Ziege als Sündopfer darbringen.
4179NumerNum41528Der Priester soll die Person, die versehentlich gesündigt hat, vor dem Herrn entsühnen; dann wird ihr vergeben werden.
4180NumerNum41529Für die einheimischen Israeliten und für die Fremden, die bei ihnen leben, gilt das gleiche Gesetz, wenn jemand etwas aus Versehen tut.
4181NumerNum41530Wer aber, sei er einheimisch oder fremd, etwas vorsätzlich tut, der begeht eine Gotteslästerung. Ein solcher Mensch soll aus seinem Volk ausgemerzt werden;
4182NumerNum41531denn er hat das Wort des Herrn verachtet und sein Gesetz gebrochen. Ein solcher Mensch muss ausgemerzt werden; er hat schwere Schuld auf sich geladen.
4183NumerNum41532Als die Israeliten in der Wüste waren, entdeckten sie einmal, dass einer am Sabbat Holz sammelte.
4184NumerNum41533Die Leute, die ihn beim Holz Sammeln angetroffen hatten, brachten ihn vor Mose und Aaron und vor die ganze Gemeinde.
4185NumerNum41534Man sperrte ihn ein, weil noch nicht entschieden war, was mit ihm geschehen sollte.
4186NumerNum41535Der Herr sprach zu Mose: Der Mann ist mit dem Tod zu bestrafen. Die ganze Gemeinde soll ihn draußen vor dem Lager steinigen.
4187NumerNum41536Da führte die ganze Gemeinde den Mann vor das Lager hinaus und steinigte ihn zu Tod, wie der Herr es Mose befohlen hatte.
4188NumerNum41537Der Herr sprach zu Mose:
4189NumerNum41538Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen, sie sollen sich Quasten an ihre Kleiderzipfel nähen, von Generation zu Generation, und sollen an den Quasten eine violette Purpurschnur anbringen;
4190NumerNum41539sie soll bei euch zur Quaste gehören. Wenn ihr sie seht, werdet ihr euch an alle Gebote des Herrn erinnern, ihr werdet sie halten und eurem Herzen und euren Augen nicht nachgeben, wenn sie euch zur Untreue verleiten wollen.
4191NumerNum41540Ihr sollt so an alle meine Gebote denken und sie halten; dann werdet ihr eurem Gott heilig sein.
4192NumerNum41541Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, um für euch Gott zu sein, ich, der Herr, euer Gott.
4193NumerNum4161Korach, der Sohn Jizhars, des Sohnes Kehats, des Sohnes Levis, ferner Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, und On, der Sohn Pallus, der Rubeniter,
4194NumerNum4162erhoben sich gegen Mose, zusammen mit zweihundertfünfzig führenden Männern aus der Gemeinde, angesehenen Abgeordneten der Versammlung.
4195NumerNum4163Sie rotteten sich gegen Mose und Aaron zusammen und sagten zu ihnen: Ihr nehmt euch zu viel heraus. Alle sind heilig, die ganze Gemeinde, und der Herr ist mitten unter ihnen. Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des Herrn?
4196NumerNum4164Als Mose das hörte, warf er sich auf sein Gesicht nieder
4197NumerNum4165und er sagte zu Korach und seinem ganzen Anhang: Morgen früh wird der Herr zeigen, wer zu ihm gehört, wer der Heilige ist und wer sich ihm nähern darf. Wen der Herr erwählt, der darf sich ihm nähern.
4198NumerNum4166Du, Korach, und dein ganzer Anhang, macht Folgendes: Nehmt euch Räucherpfannen,
4199NumerNum4167tut Feuer hinein und legt Weihrauch für den Herrn darauf, und zwar morgen! Dann wird sich zeigen, wen der Herr erwählt und wer der Heilige ist. Ihr nehmt euch zu viel heraus, ihr Leviten!
4200NumerNum4168Dann sagte Mose zu Korach: Hört, ihr Leviten!
4201NumerNum4169Ist es euch noch zu wenig, dass euch der Gott Israels aus der Gemeinde Israels herausgehoben hat, um euch in seine Nähe zu holen, damit ihr an der Wohnstätte des Herrn Dienst tut, vor die Gemeinde tretet und für sie euren Dienst verrichtet?
4202NumerNum41610Er hat dich und alle deine Brüder, die Leviten, die bei dir sind, in seine Nähe geholt, doch nun wollt ihr auch noch das Priesteramt.
4203NumerNum41611Deshalb rottet ihr, du und dein ganzer Anhang, euch gegen den Herrn zusammen. Über ihn, nicht über Aaron, murrt ihr.
4204NumerNum41612Dann ließ Mose Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, rufen. Sie aber ließen ihm sagen: Wir kommen nicht.
4205NumerNum41613Ist es nicht genug, dass du uns aus einem Land, in dem Milch und Honig fließen, hergeholt hast, um uns in der Wüste sterben zu lassen? Willst du dich auch noch als unser Herrscher aufspielen?
4206NumerNum41614Du hast uns nicht in ein Land gebracht, in dem Milch und Honig fließen, und hast uns keine Felder und Weinberge zum Besitz gegeben. Hältst du diese Männer hier etwa für blind? Wir kommen nicht.
4207NumerNum41615Da wurde Mose sehr zornig und sagte zum Herrn: Sieh ihre Opfer nicht an! Nicht einen einzigen Esel habe ich ihnen weggenommen, keinem von ihnen habe ich etwas zuleide getan.
4208NumerNum41616Dann sagte Mose zu Korach: Du und dein ganzer Anhang, erscheint morgen vor dem Herrn, du, diese Männer und Aaron!
4209NumerNum41617Nehmt eure Räucherpfannen mit, tut Weihrauch hinein und bringt eure Räucherpfannen vor den Herrn, jeder seine eigene Räucherpfanne, im Ganzen also zweihundertfünfzig Räucherpfannen, auch du und Aaron, bringt eure Räucherpfannen mit!
4210NumerNum41618Jeder nahm also seine Räucherpfanne, sie taten Feuer hinein, legten Weihrauch darauf und traten an den Eingang des Offenbarungszeltes, zusammen mit Mose und Aaron.
4211NumerNum41619Korach aber versammelte die ganze Gemeinde bei ihnen am Eingang des Offenbarungszeltes. Da erschien der ganzen Gemeinde die Herrlichkeit des Herrn.
4212NumerNum41620Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
4213NumerNum41621Sondert euch von dieser Gemeinde ab! Ich will ihr auf einen Schlag ein Ende bereiten.
4214NumerNum41622Da warfen sie sich auf ihr Gesicht nieder und sagten: Gott, du Gott der Geister, die alle Menschen beleben, ein einzelner Mensch sündigt und du willst der ganzen Gemeinde zürnen?
4215NumerNum41623Der Herr antwortete Mose:
4216NumerNum41624Sag der Gemeinde: Entfernt euch aus der Nähe der Zelte Korachs, Datans und Abirams!
4217NumerNum41625Da stand Mose auf und ging zu Datan und Abiram und die Ältesten Israels folgten ihm.
4218NumerNum41626Dann sagte er zur Gemeinde: Geht aus der Nähe der Zelte dieser niederträchtigen Leute weg und rührt nichts von dem an, was ihnen gehört, sonst werdet auch ihr wegen aller ihrer Sünden hingerafft.
4219NumerNum41627Da entfernten sie sich aus der Nähe der Zelte Korachs, Datans und Abirams. Datan und Abiram waren herausgekommen und standen am Eingang ihrer Zelte, zusammen mit ihren Frauen, Söhnen und kleinen Kindern.
4220NumerNum41628Dann sagte Mose: Daran sollt ihr erkennen, dass der Herr mich gesandt hat, damit ich alle diese Taten vollbringe, und dass ich nicht aus eigenem Antrieb gehandelt habe:
4221NumerNum41629Wenn diese Leute sterben, wie jeder Mensch stirbt, und wenn sie nur so wie jeder andere Mensch Rechenschaft ablegen müssen, dann hat der Herr mich nicht gesandt.
4222NumerNum41630Wenn aber der Herr etwas ganz Ungewöhnliches tut, wenn die Erde ihren Rachen aufreißt und sie verschlingt zusammen mit allem, was ihnen gehört, wenn sie also lebend in die Unterwelt hinabstürzen, dann werdet ihr erkennen, dass diese Leute den Herrn beleidigt haben.
4223NumerNum41631Kaum hatte er das gesagt, da spaltete sich der Boden unter ihnen,
4224NumerNum41632die Erde öffnete ihren Rachen und verschlang sie samt ihrem Haus, mit allen Menschen, die zu Korach gehörten, und mit ihrem ganzen Besitz.
4225NumerNum41633Sie und alles, was zu ihnen gehörte, stürzten lebend in die Unterwelt hinab. Die Erde deckte sie zu und sie waren aus der Gemeinde verschwunden.
4226NumerNum41634Alle Israeliten, die um sie herumstanden, liefen weg, als sie sie schreien hörten; sie sagten: Die Erde wird auch uns noch verschlingen.
4227NumerNum41635Vom Herrn ging ein Feuer aus und fraß die zweihundertfünfzig Männer, die den Weihrauch dargebracht hatten.
4228NumerNum4171Darauf sprach der Herr zu Mose:
4229NumerNum4172Sag zum Priester Eleasar, dem Sohn Aarons, er soll die Räucherpfannen aus der Asche herausnehmen, denn sie sind heilig. Die Glut aber streut weit auseinander!
4230NumerNum4173Die Räucherpfannen der Männer, die wegen ihrer Sünde ums Leben gekommen sind, soll man zu Blech hämmern und damit den Altar überziehen; denn sie haben die Räucherpfannen vor den Herrn gebracht und damit sind die Pfannen heilig geworden. Sie sollen für die Israeliten ein Zeichen sein.
4231NumerNum4174Da nahm der Priester Eleasar die kupfernen Räucherpfannen der Männer, die im Feuer umgekommen waren, und hämmerte daraus einen Überzug für den Altar.
4232NumerNum4175Das sollte den Israeliten ein mahnendes Zeichen dafür sein, dass kein Unbefugter, keiner, der nicht zu den Nachkommen Aarons gehört, sich dem Herrn nähern darf, um für ihn Weihrauch zu verbrennen; sonst geht es ihm genauso, wie es der Herr durch Mose dem Korach und seinem Anhang angekündigt hatte.
4233NumerNum4176Am nächsten Tag murrte die ganze Gemeinde der Israeliten über Mose und Aaron; sie sagten: Ihr habt das Volk des Herrn getötet.
4234NumerNum4177Als sich die Gemeinde gegen Mose und Aaron zusammenrottete und sich dem Offenbarungszelt zuwandte, bedeckte die Wolke das Zelt und die Herrlichkeit des Herrn erschien.
4235NumerNum4178Mose und Aaron gingen vor das Offenbarungszelt
4236NumerNum4179und der Herr sprach zu Mose:
4237NumerNum41710Verlasst diese Gemeinde, denn ich will sie in einem einzigen Augenblick vernichten. Da warfen sich Mose und Aaron auf ihr Gesicht nieder
4238NumerNum41711und Mose sagte zu Aaron: Nimm die Räucherpfanne, tu Feuer vom Altar hinein, und leg Weihrauch darauf; dann geh schnell zur Gemeinde und entsühne sie! Denn vom Herrn ist ein Zorngericht ausgegangen und die Plage hat schon begonnen.
4239NumerNum41712Da nahm Aaron die Räucherpfanne, wie Mose gesagt hatte, und lief mitten unter die Leute, die versammelt waren. Und wirklich, die Plage hatte im Volk schon begonnen. Aaron legte Weihrauch in die Pfanne und entsühnte das Volk.
4240NumerNum41713Er trat zwischen die Toten und die Lebenden und da hörte die Plage auf.
4241NumerNum41714Durch die Plage waren aber bereits vierzehntausendsiebenhundert Menschen gestorben, nicht gerechnet die Toten, die wegen Korach umgekommen waren.
4242NumerNum41715Darauf kehrte Aaron zu Mose an den Eingang des Offenbarungszeltes zurück; die Plage hatte aufgehört.
4243NumerNum41716Dann sprach der Herr zu Mose:
4244NumerNum41717Rede zu den Israeliten und lass dir jeweils von einer Großfamilie einen Stab geben, und zwar von der Großfamilie des Stammesführers, im Ganzen also zwölf Stäbe, und schreib ihre Namen darauf!
4245NumerNum41718Auf den Stab Levis schreib den Namen Aaron; denn auf jede Großfamilie eines Stammesführers kommt ein Stab.
4246NumerNum41719Dann leg die Stäbe in das Offenbarungszelt vor die Bundesurkunde, dort, wo ich euch begegne.
4247NumerNum41720Dann wird der Stab dessen, den ich erwähle, Blätter bekommen. So will ich vor mir das Murren zum Schweigen bringen, mit dem sie euch belästigen.
4248NumerNum41721Mose berichtete es den Israeliten. Darauf gaben ihm alle Stammesführer die Stäbe, jede Großfamilie eines Stammesführers einen, im Ganzen also zwölf Stäbe. Auch Aarons Stab war darunter.
4249NumerNum41722Mose legte die Stäbe im Offenbarungszelt vor dem Herrn nieder.
4250NumerNum41723Als Mose am nächsten Tag zum Zelt der Bundesurkunde kam, da war der Stab Aarons, der das Haus Levi vertrat, grün geworden; er trieb Zweige, blühte und trug Mandeln.
4251NumerNum41724Da nahm Mose alle Stäbe von ihrem Platz vor dem Herrn weg und brachte sie zu den Israeliten hinaus. Als sie die Stäbe sahen, nahm jeder den seinen.
4252NumerNum41725Darauf sagte der Herr zu Mose: Trag den Stab Aarons zurück vor die Bundesurkunde! Dort soll er aufbewahrt werden als ein Zeichen für alle Aufsässigen. Mach mir auf diese Weise ihrem Murren ein Ende, dann werden sie nicht sterben.
4253NumerNum41726Mose tat genau so, wie es ihm der Herr befohlen hatte. So machte er es.
4254NumerNum41727Die Israeliten aber sagten zu Mose: Sieh her, wir kommen um, wir gehen zugrunde, alle gehen wir noch zugrunde.
4255NumerNum41728Jeder, der zu nahe an die Wohnstätte des Herrn kommt, stirbt. Sollen wir denn alle umkommen?
4256NumerNum4181Der Herr sprach zu Aaron: Du, deine Söhne und deine ganze Familie, ihr tragt die Verantwortung für das Heiligtum; du und mit dir deine Söhne, ihr tragt die Verantwortung für euer Priesteramt.
4257NumerNum4182Aber auch deine Brüder, den Stamm Levi, deinen väterlichen Stamm, lass zusammen mit dir herkommen! Sie sollen sich dir anschließen und dir dienen, während ihr, du und deine Söhne, vor dem Offenbarungszelt seid.
4258NumerNum4183Sie sollen sich an deine Anordnungen und an die für das ganze Zelt geltende Ordnung halten. Nur den heiligen Geräten und dem Altar dürfen sie nicht zu nahe kommen, sonst müssen sie sterben und ihr mit ihnen.
4259NumerNum4184Sie sollen sich dir anschließen und sich beim ganzen Dienst am Zelt an die Ordnung halten, die am Offenbarungszelt gilt. Kein Unbefugter darf in eure Nähe kommen.
4260NumerNum4185Wenn ihr euch an die Ordnung haltet, die am Heiligtum und am Altar gilt, wird der Zorn (Gottes) nicht mehr über die Israeliten kommen.
4261NumerNum4186Seht, ich habe eure Brüder, die Leviten, aus den Israeliten euch übergeben; sie sind dem Herrn übergeben, um den Dienst am Offenbarungszelt zu verrichten.
4262NumerNum4187Du aber und mit dir deine Söhne, ihr sollt euer Priesteramt in allem ausüben, was den Altar und den Raum hinter dem Vorhang betrifft; dort sollt ihr euren Dienst tun. Als einen Dienst, der ein Geschenk ist, übergebe ich euch das Priesteramt. Wer sich nähert, ohne dazu befugt zu sein, ist mit dem Tod zu bestrafen.
4263NumerNum4188Der Herr sagte zu Aaron: Ich selbst übergebe dir jetzt die Verwaltung der Abgaben, die mir entrichtet werden. Von allen heiligen Gaben der Israeliten gebe ich sie dir als Anteil und deinen Söhnen als ein dauerndes Anrecht.
4264NumerNum4189Dir soll an den hochheiligen Gaben all das zufallen, was nicht für das Feuer bestimmt ist: alle ihre Opfergaben bei allen ihren Speise-, Sünd- und Schuldopfern, die sie mir als hochheilige Gaben entrichten; dir und deinen Söhnen gehören sie.
4265NumerNum41810Esst sie am hochheiligen Ort! Jede männliche Person darf davon essen; sie sollen dir als heilig gelten.
4266NumerNum41811Auch das gehört dir: die Abgabe, die die Israeliten bei allem entrichten, was sie darbringen. Dir und deinen Söhnen und Töchtern, die bei dir sind, habe ich diese Abgabe als dauerndes Anrecht gegeben. Jeder, der rein ist in deinem Haus, darf davon essen.
4267NumerNum41812Das Beste von allem Öl, das Beste von allem Most und Getreide, die Erstlingsgaben, die sie dem Herrn entrichten, sie habe ich für dich bestimmt.
4268NumerNum41813Von allem, was es in ihrem Land gibt, gehören dir die Erstlingsfrüchte, die sie dem Herrn bringen. Jeder, der rein ist in deinem Haus, darf davon essen.
4269NumerNum41814Alles, was in Israel geweiht wird, gehört dir.
4270NumerNum41815Alle lebenden Wesen, die den Mutterschoß durchbrechen und die man dem Herrn darbringt, Mensch und Vieh, gehören dir. Du musst aber den Erstgeborenen bei den Menschen auslösen und ebenso musst du auch die erstgeborenen Tiere bei unreinem Vieh auslösen,
4271NumerNum41816und zwar musst du die, die ausgelöst werden, im Alter von etwa einem Monat, je nachdem, wie du sie einschätzt, mit Geld auslösen, mit fünf Schekel, gerechnet nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, das sind zwanzig Gera.
4272NumerNum41817Aber die Erstlinge vom Rind, vom Schaf oder von der Ziege darfst du nicht auslösen; sie sind heilig. Ihr Blut sollst du auf den Altar sprengen und ihre Fettteile als Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn in Rauch aufgehen lassen.
4273NumerNum41818Ihr Fleisch gehört dir, wie auch die Brust vom Darbringungsritus und auch die rechte Keule dir gehören.
4274NumerNum41819Alle Abgaben von den heiligen Opfern, die die Israeliten dem Herrn entrichten, habe ich dir und deinen Söhnen und Töchtern, die bei dir sind, als dauerndes Anrecht gegeben. Das soll für dich und auch für deine Nachkommen als ein ewiger «Salzbund» vor dem Herrn gelten.
4275NumerNum41820Der Herr sprach zu Aaron: Du sollst in ihrem Land keinen erblichen Besitz haben. Dir gehört unter ihnen kein Besitzanteil; ich bin dein Besitz und dein Erbteil mitten unter den Israeliten.
4276NumerNum41821Den Leviten gebe ich als Erbteil den ganzen Zehnten, den die Israeliten entrichten, als Entgelt für den Dienst, den die Leviten verrichten, den Dienst am Offenbarungszelt.
4277NumerNum41822Die Israeliten dürfen künftig nicht mehr in die Nähe des Offenbarungszeltes kommen; sonst laden sie eine Sünde auf sich und sterben.
4278NumerNum41823Nur der Levit soll am Offenbarungszelt Dienst tun; die Leviten tragen die Verantwortung - das soll bei euch von Generation zu Generation als feste Regel gelten. Darum sollen sie unter den Israeliten keinen Erbbesitz haben.
4279NumerNum41824Denn als Erbteil für die Leviten habe ich die Zehnten bestimmt, die die Israeliten dem Herrn als Abgabe entrichten. Darum habe ich zu den Leviten gesagt, sie sollen keinen Erbbesitz unter den Israeliten bekommen.
4280NumerNum41825Der Herr sprach zu Mose:
4281NumerNum41826Rede zu den Leviten und sag zu ihnen: Wenn ihr von den Israeliten den Zehnten entgegennehmt, den ich euch von ihnen als euren Anteil zugewiesen habe, dann entrichtet davon dem Herrn eine Abgabe als Zehnten vom Zehnten!
4282NumerNum41827Das soll als eure Abgabe angerechnet werden wie bei den anderen die Abgabe vom Getreide der Tenne und vom Inhalt der Kelter.
4283NumerNum41828So sollt auch ihr dem Herrn eine Abgabe von allen euch zustehenden Zehnten entrichten, die ihr von den Israeliten erhaltet; diese Abgabe für den Herrn sollt ihr dem Priester Aaron übergeben.
4284NumerNum41829Von allem, was man euch gibt, sollt ihr die ganze Abgabe für den Herrn leisten, von allem das Beste, als heilige Gabe.
4285NumerNum41830Ferner sag zu ihnen: Wenn ihr davon das Beste abliefert, wird es den Leviten angerechnet wie den anderen der Ertrag von Tenne und Kelter.
4286NumerNum41831Diesen dürft ihr überall essen, ihr und eure Familien, denn es gehört euch als Lohn für euren Dienst am Offenbarungszelt.
4287NumerNum41832Ihr dürft aber keine Sünde auf euch laden, wenn ihr selbst das Beste abzugeben habt, und ihr dürft die heiligen Gaben der Israeliten nicht entweihen. Wenn ihr das befolgt, werdet ihr nicht sterben.
4288NumerNum4191Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
4289NumerNum4192Das ist die Verordnung, die der Herr erlässt: Sag den Israeliten, sie sollen dir eine fehlerlose, einwandfreie rote Kuh bringen, die noch nie ein Joch getragen hat.
4290NumerNum4193Übergebt die Kuh dem Priester Eleasar! Dann soll man sie vor das Lager hinausführen und sie vor seinen Augen schlachten.
4291NumerNum4194Der Priester Eleasar nimmt mit seinem Finger etwas von ihrem Blut und spritzt damit siebenmal gegen die Vorderseite des Offenbarungszeltes.
4292NumerNum4195Darauf verbrennt man die Kuh vor seinen Augen. Ihr Fell, ihr Fleisch und ihr Blut, alles soll man verbrennen, samt ihrem Mageninhalt.
4293NumerNum4196Der Priester nimmt Zedernholz, Ysop und Karmesin und wirft alles in das Feuer, in dem die Kuh verbrannt wird.
4294NumerNum4197Dann wäscht der Priester seine Kleider, badet seinen Körper in Wasser und kehrt nachher ins Lager zurück; der Priester bleibt aber bis zum Abend unrein.
4295NumerNum4198Derjenige, der die Kuh verbrannt hat, wäscht seine Kleider und badet seinen Körper in Wasser; er bleibt aber bis zum Abend unrein.
4296NumerNum4199Ein reiner Mann sammelt die Asche der Kuh und legt sie an einen reinen Ort außerhalb des Lagers. Sie wird für die Gemeinde der Israeliten zur Zubereitung des Reinigungswassers aufbewahrt. Es ist ein Sündopfer.
4297NumerNum41910Derjenige, der die Asche der Kuh gesammelt hat, wäscht dann seine Kleider, bleibt aber bis zum Abend unrein. Für die Israeliten und für die Fremden, die bei ihnen leben, gilt die feste Regel:
4298NumerNum41911Wer irgendeinen toten Menschen berührt, ist sieben Tage lang unrein.
4299NumerNum41912Am dritten Tag entsündigt er sich mit dem Reinigungswasser und am siebten Tag wird er rein. Wenn er sich am dritten Tag nicht entsündigt, dann wird er am siebten Tag nicht rein.
4300NumerNum41913Jeder, der einen toten Menschen, einen Verstorbenen, anrührt und sich nicht entsündigt, hat die Wohnstätte des Herrn verunreinigt. Ein solcher Mensch muss aus Israel ausgemerzt werden, weil er sich nicht hat mit dem Reinigungswasser besprengen lassen. Er ist unrein; seine Unreinheit haftet ihm immer noch an.
4301NumerNum41914Folgendes Gesetz gilt, wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt: Jeder, der ins Zelt kommt oder der schon im Zelt ist, wird für sieben Tage unrein;
4302NumerNum41915auch jedes offene Gefäß, das keinen verschnürten Deckel hat, ist unrein.
4303NumerNum41916Jeder, der auf freiem Feld einen mit dem Schwert Erschlagenen, einen Toten, menschliche Gebeine oder ein Grab berührt, ist für sieben Tage unrein.
4304NumerNum41917Für den Unreinen nimmt man etwas Brandasche vom Sündopfer, schüttet sie in ein Gefäß und gießt Quellwasser darüber.
4305NumerNum41918Ein reiner Mann nimmt Ysop, taucht ihn in das Wasser und bespritzt damit das Zelt sowie die Gefäße und die Menschen, die im Zelt sind, oder den, der Gebeine, einen Erschlagenen, einen Toten oder ein Grab berührt hat.
4306NumerNum41919Der Reine bespritzt den Unreinen am dritten und am siebten Tag und entsündigt ihn am siebten Tag. Dann wäscht der Betreffende seine Kleider und badet seinen Körper in Wasser; am Abend ist er dann rein.
4307NumerNum41920Wer aber unrein geworden ist und sich nicht entsündigt, ein solcher Mensch ist aus der Versammlung auszumerzen; denn er hat das Heiligtum des Herrn verunreinigt. Er hat sich nicht mit dem Reinigungswasser besprengen lassen; er ist unrein.
4308NumerNum41921Das soll bei den Israeliten als feste Regel gelten. Auch wer das Reinigungswasser verspritzt hat, wäscht seine Kleider; wer mit dem Reinigungswasser in Berührung kommt, ist bis zum Abend unrein.
4309NumerNum41922Alles, was der Unreine berührt, ist unrein. Ebenso ist jeder, der ihn berührt, bis zum Abend unrein.
4310NumerNum4201Im ersten Monat kam die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin und das Volk ließ sich in Kadesch nieder. Dort starb Mirjam und wurde auch dort begraben.
4311NumerNum4202Da die Gemeinde kein Wasser hatte, rotteten sie sich gegen Mose und Aaron zusammen.
4312NumerNum4203Das Volk geriet mit Mose in Streit; sie sagten: Wären wir doch umgekommen wie unsere Brüder, die vor den Augen des Herrn gestorben sind.
4313NumerNum4204Warum habt ihr das Volk des Herrn in diese Wüste geführt? Nur damit wir hier zusammen mit unserem Vieh sterben?
4314NumerNum4205Wozu habt ihr uns aus Ägypten hierher geführt? Nur um uns an diesen elenden Ort zu bringen, eine Gegend ohne Korn und Feigen, ohne Wein und Granatäpfel? Nicht einmal Trinkwasser gibt es.
4315NumerNum4206Mose und Aaron verließen die Versammlung, gingen zum Eingang des Offenbarungszeltes und warfen sich auf ihr Gesicht nieder. Da erschien ihnen die Herrlichkeit des Herrn.
4316NumerNum4207Der Herr sprach zu Mose:
4317NumerNum4208Nimm deinen Stab; dann versammelt die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und sagt vor ihren Augen zu dem Felsen, er solle sein Wasser fließen lassen. Auf diese Weise wirst du für sie Wasser aus dem Felsen fließen lassen und ihnen und ihrem Vieh zu trinken geben.
4318NumerNum4209Mose holte den Stab von seinem Platz vor dem Herrn, wie der Herr ihm befohlen hatte.
4319NumerNum42010Mose und Aaron riefen die Versammlung vor dem Felsen zusammen und Mose sagte zu ihnen: Hört, ihr Meuterer, können wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser fließen lassen?
4320NumerNum42011Dann hob er seine Hand hoch und schlug mit seinem Stab zweimal auf den Felsen. Da kam Wasser heraus, viel Wasser, und die Gemeinde und ihr Vieh konnten trinken.
4321NumerNum42012Der Herr aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt und mich vor den Augen der Israeliten nicht als den Heiligen bezeugen wolltet, darum werdet ihr dieses Volk nicht in das Land hineinführen, das ich ihm geben will.
4322NumerNum42013Das ist das Wasser von Meriba (Streitwasser), weil die Israeliten mit dem Herrn gestritten haben und er sich als der Heilige erwiesen hat.
4323NumerNum42014Mose schickte von Kadesch aus Boten zum König von Edom und ließ ihm sagen: So sagt dein Bruder Israel: Du kennst alle Mühsal, die uns getroffen hat.
4324NumerNum42015Unsere Väter sind nach Ägypten gezogen und wir haben viele Jahre in Ägypten gewohnt. Aber die Ägypter haben uns und unsere Väter schlecht behandelt.
4325NumerNum42016Da haben wir zum Herrn geschrien und er hat uns gehört. Er schickte einen Boten und der Bote führte uns aus Ägypten heraus. Jetzt sind wir in Kadesch, einer Stadt an der Grenze deines Gebietes.
4326NumerNum42017Wir möchten durch dein Land ziehen. Wir werden eure Felder und Weinberge nicht betreten und kein Brunnenwasser trinken. Wir werden die Königsstraße benutzen und weder rechts noch links davon abbiegen, bis wir dein Gebiet durchzogen haben.
4327NumerNum42018Edom aber ließ dem Mose sagen: Du wirst bei mir nicht durchziehen, sonst ziehe ich dir mit dem Schwert entgegen.
4328NumerNum42019Da ließen ihm die Israeliten sagen: Wir wollen auf der Straße ziehen. Und wenn wir von deinem Wasser trinken, ich und meine Herden, dann zahle ich dafür. Ich will nichts anderes, nur zu Fuß durch dein Land ziehen.
4329NumerNum42020Aber Edom ließ wieder sagen: Du wirst nicht durchziehen. Und Edom zog mit schwer bewaffneten Kriegern Israel entgegen, zur Abwehr entschlossen.
4330NumerNum42021Da Edom sich also weigerte, Israel durch sein Gebiet ziehen zu lassen, musste Israel einen Umweg machen.
4331NumerNum42022Die Israeliten brachen von Kadesch auf und die ganze Gemeinde kam zum Berg Hor.
4332NumerNum42023Am Berg Hor, an der Grenze von Edom, sprach der Herr zu Mose und Aaron:
4333NumerNum42024Aaron wird jetzt mit seinen Vorfahren vereint; er wird nicht in das Land kommen, das ich für die Israeliten bestimmt habe; denn ihr habt euch am Wasser von Meriba gegen meinen Befehl aufgelehnt.
4334NumerNum42025Nimm Aaron und seinen Sohn Eleasar und führ sie auf den Berg Hor hinauf!
4335NumerNum42026Dann nimm Aaron seine Gewänder ab und leg sie seinem Sohn Eleasar an! Aaron wird dort mit seinen Vätern vereint werden und sterben.
4336NumerNum42027Mose tat, was ihm der Herr befohlen hatte. Sie stiegen vor den Augen der ganzen Gemeinde auf den Berg Hor.
4337NumerNum42028Mose nahm Aaron die Gewänder ab und legte sie seinem Sohn Eleasar an. Dann starb Aaron dort auf dem Gipfel des Berges, Mose aber und Eleasar stiegen vom Berg herab.
4338NumerNum42029Als die Gemeinde sah, dass Aaron dahingeschieden war, beweinte ihn das ganze Haus Israel dreißig Tage lang.
4339NumerNum4211Als der kanaanitische König von Arad, der im Negeb saß, hörte, dass Israel auf dem Weg von Atarim heranzog, griff er die Israeliten an und machte einige Gefangene.
4340NumerNum4212Da gelobte Israel dem Herrn: Wenn du mir dieses Volk in meine Gewalt gibst, dann weihe ich ihre Städte dem Untergang.
4341NumerNum4213Der Herr hörte auf Israel und gab die Kanaaniter in seine Gewalt. Israel weihte sie und ihre Städte dem Untergang. Daher nannte man den Ort Horma (Untergangsweihe).
4342NumerNum4214Die Israeliten brachen vom Berg Hor auf und schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen. Unterwegs aber verlor das Volk den Mut,
4343NumerNum4215es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung sind wir überdrüssig.
4344NumerNum4216Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen die Menschen und viele Israeliten starben.
4345NumerNum4217Die Leute kamen zu Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, dass er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk.
4346NumerNum4218Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange und häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht.
4347NumerNum4219Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.
4348NumerNum42110Die Israeliten brachen auf und schlugen ihr Lager in Obot auf.
4349NumerNum42111Dann brachen sie von Obot auf und schlugen in Ije-Abarim ihr Lager auf, in der Wüste, die östlich von Moab liegt.
4350NumerNum42112Von dort brachen sie auf und schlugen ihr Lager am Bach Sered auf.
4351NumerNum42113Von dort brachen sie auf und schlugen das Lager jenseits des Arnon auf, in der Wüste, die sich vom Amoritergebiet bis zum Arnon ausdehnt. Der Arnon bildet nämlich die Grenze zwischen Moab und den Amoritern.
4352NumerNum42114Deshalb heißt es im Buch der Kriege des Herrn: Waheb in Sufa und die Bäche des Arnon
4353NumerNum42115und die Wasserscheide, die sich zum Wohngebiet von Ar hinneigt und sich an das Gebiet von Moab anlehnt.
4354NumerNum42116Von dort ging es weiter nach Beer (Brunnen); es ist der Brunnen, von dem der Herr zu Mose gesagt hat: Versammle das Volk, damit ich ihnen Wasser gebe.
4355NumerNum42117Damals sang Israel das folgende Lied: Steig auf, Brunnen! Singt über ihn ein Lied,
4356NumerNum42118über den Brunnen, den Heerführer gruben, /den die Edlen des Volkes aushoben /mit dem Zepter, mit ihren Stäben. Aus der Wüste (zogen sie weiter) nach Mattana,
4357NumerNum42119von Mattana nach Nahaliël, von Nahaliël nach Bamot,
4358NumerNum42120von Bamot zum Tal im Grünland von Moab, zum Gipfel des Pisga, der auf das Ödland herabschaut.
4359NumerNum42121Israel schickte Boten zum Amoriterkönig Sihon und ließ ihm sagen:
4360NumerNum42122Ich möchte durch dein Land ziehen. Wir werden nicht in die Felder und Weinberge abbiegen und wir werden kein Wasser aus euren Brunnen trinken. Wir wollen nur die Königsstraße benutzen, bis wir dein Gebiet durchzogen haben.
4361NumerNum42123Doch Sihon ließ Israel nicht durch sein Gebiet ziehen. Er versammelte sein ganzes Volk und zog Israel in die Wüste entgegen. Als er nach Jahaz gekommen war, griff er Israel an.
4362NumerNum42124Aber Israel schlug ihn mit scharfem Schwert und besetzte sein Land vom Arnon bis zum Jabbok, das heißt bis zu dem Gebiet der Ammoniter, denn Jaser bildete damals die Grenze zu den Ammonitern.
4363NumerNum42125Die Israeliten nahmen alle jene Städte ein und ließen sich in den Amoriterstädten nieder, in Heschbon und allen seinen Tochterstädten.
4364NumerNum42126Heschbon war nämlich die Hauptstadt Sihons, des Amoriterkönigs. Sihon hatte aber zuvor gegen den ersten König von Moab Krieg geführt und hatte ihm sein ganzes Land bis zum Arnon abgenommen.
4365NumerNum42127Darum sagen die Spruchdichter: /Kommt nach Heschbon! /Aufgebaut, neu gegründet wird Sihons Stadt.
4366NumerNum42128Denn von Heschbon ging ein Feuer aus, /eine Flamme von Sihons Burg, /sie hat Ar-Moab gefressen /und die Arnonhöhen verschlungen.
4367NumerNum42129Weh dir, Moab, /mit dir ist es aus, Volk des Kamosch. /Seine Söhne hat er zu Flüchtlingen gemacht, /seine Töchter zu Gefangenen /des Amoriterkönigs Sihon.
4368NumerNum42130Ihre Scholle ist dahin /von Heschbon bis Dibon, /von Naschim bis Nofach bei Medeba.
4369NumerNum42131Die Israeliten ließen sich im Land der Amoriter nieder.
4370NumerNum42132Mose schickte Boten aus, um Jaser auskundschaften zu lassen. Die Israeliten eroberten Jasers Tochterstädte und vertrieben die Amoriter, die dort wohnten.
4371NumerNum42133Dann änderten sie die Richtung und zogen den Weg zum Baschan hinauf. Og, der König des Baschan, zog ihnen mit seinem ganzen Volk nach Edreï zum Kampf entgegen.
4372NumerNum42134Der Herr sagte zu Mose: Hab keine Angst vor ihm; denn ich gebe ihn mit seinem ganzen Volk und seinem Land in deine Gewalt. Mach mit ihm, was du schon mit dem Amoriterkönig Sihon gemacht hast, der in Heschbon saß.
4373NumerNum42135Da erschlugen die Israeliten Og und seine Söhne und sein ganzes Volk; keiner von ihnen konnte entrinnen. Die Israeliten aber besetzten sein Land.
4374NumerNum4221Die Israeliten brachen auf und schlugen ihr Lager in den Steppen von Moab auf, jenseits des Jordan bei Jericho.
4375NumerNum4222Balak, der Sohn Zippors, hatte gesehen, was Israel den Amoritern alles angetan hatte.
4376NumerNum4223Moab erschrak sehr vor dem Volk (der Israeliten), weil es so groß war, und es packte ihn das Grauen vor den Israeliten.
4377NumerNum4224Da sagte Moab zu den Ältesten von Midian: Jetzt wird uns dieser Haufen ringsum alles abfressen, wie die Rinder das Gras auf den Weiden abgrasen. Damals war Balak, der Sohn Zippors, König von Moab.
4378NumerNum4225Er schickte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor am Strom, ins Land seiner Stammesgenossen, um ihn rufen zu lassen. Er ließ ihm sagen: Aus Ägypten ist ein Volk herangezogen, das das ganze Land bedeckt und nun mir gegenüber sich niedergelassen hat.
4379NumerNum4226Darum komm her und verfluch mir dieses Volk; denn es ist zu mächtig für mich. Vielleicht kann ich es dann schlagen und aus dem Land vertreiben. Ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet; wen du verfluchst, der ist verflucht.
4380NumerNum4227Die Ältesten von Moab und die Ältesten von Midian machten sich auf den Weg, mit Wahrsagerlohn in den Händen. Als sie zu Bileam kamen, wiederholten sie ihm die Worte Balaks.
4381NumerNum4228Bileam sagte zu ihnen: Bleibt über Nacht hier, dann werde ich euch berichten, was der Herr zu mir sagt. Da blieben die Hofleute aus Moab bei Bileam.
4382NumerNum4229Gott kam zu Bileam und fragte ihn: Wer sind die Männer, die bei dir wohnen?
4383NumerNum42210Bileam antwortete Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat Boten zu mir geschickt und lässt mir sagen:
4384NumerNum42211Das Volk, das aus Ägypten herangezogen ist, bedeckt das ganze Land. Darum komm und verwünsch es für mich! Vielleicht kann ich es dann im Kampf besiegen und vertreiben.
4385NumerNum42212Gott antwortete Bileam: Geh nicht mit! Verfluch das Volk nicht; denn es ist gesegnet.
4386NumerNum42213Am Morgen stand Bileam auf und sagte zu den Hofleuten Balaks: Kehrt in euer Land zurück; denn der Herr erlaubt mir nicht, mit euch zu gehen.
4387NumerNum42214Da machten sich die Hofleute aus Moab auf den Weg und kehrten zu Balak zurück. Sie berichteten: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu kommen.
4388NumerNum42215Balak schickte noch einmal Hofleute aus, mehr und vornehmere als das erste Mal.
4389NumerNum42216Sie kamen zu Bileam und sagten zu ihm: So sagt Balak, der Sohn Zippors: Lass dich nicht abhalten, zu mir zu kommen.
4390NumerNum42217Ich will dir einen sehr hohen Lohn geben; alles, was du von mir verlangst, will ich tun. Nur komm und verwünsch mir dieses Volk!
4391NumerNum42218Bileam antwortete den Dienern Balaks: Auch wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, könnte ich dem Befehl des Herrn, meines Gottes, nicht zuwiderhandeln, sei es in einer unwichtigen oder einer wichtigen Sache.
4392NumerNum42219Doch bleibt auch ihr jetzt über Nacht hier, bis ich weiß, was der Herr weiter zu mir sagt.
4393NumerNum42220In der Nacht kam Gott zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu holen, dann mach dich auf den Weg und geh mit! Aber du darfst nur das tun, was ich dir sage.
4394NumerNum42221Am Morgen stand Bileam auf, sattelte seinen Esel und ging mit den Hofleuten aus Moab.
4395NumerNum42222Aber Gott wurde zornig, weil Bileam mitging, und der Engel des Herrn trat Bileam in feindlicher Absicht in den Weg, als Bileam, begleitet von zwei jungen Männern, auf seinem Esel dahinritt.
4396NumerNum42223Der Esel sah den Engel des Herrn auf dem Weg stehen, mit dem gezückten Schwert in der Hand, und er verließ den Weg und wich ins Feld aus. Da schlug ihn Bileam, um ihn auf den Weg zurückzubringen.
4397NumerNum42224Darauf stellte sich der Engel des Herrn auf den engen Weg zwischen den Weinbergen, der zu beiden Seiten Mauern hatte.
4398NumerNum42225Als der Esel den Engel des Herrn sah, drückte er sich an der Mauer entlang und drückte dabei das Bein Bileams gegen die Mauer. Da schlug ihn Bileam wieder.
4399NumerNum42226Der Engel des Herrn ging weiter und stellte sich an eine besonders enge Stelle, wo es weder rechts noch links eine Möglichkeit gab auszuweichen.
4400NumerNum42227Als der Esel den Engel des Herrn sah, ging er unter Bileam in die Knie. Bileam aber wurde wütend und schlug den Esel mit dem Stock.
4401NumerNum42228Da öffnete der Herr dem Esel den Mund und der Esel sagte zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich jetzt schon zum dritten Mal schlägst?
4402NumerNum42229Bileam erwiderte dem Esel: Weil du mich zum Narren hältst. Hätte ich ein Schwert dabei, dann hätte ich dich schon umgebracht.
4403NumerNum42230Der Esel antwortete Bileam: Bin ich nicht dein Esel, auf dem du seit eh und je bis heute geritten bist? War es etwa je meine Gewohnheit, mich so gegen dich zu benehmen? Da musste Bileam zugeben: Nein.
4404NumerNum42231Nun öffnete der Herr dem Bileam die Augen und er sah den Engel des Herrn auf dem Weg stehen, mit dem gezückten Schwert in der Hand. Da verneigte sich Bileam und warf sich auf sein Gesicht nieder.
4405NumerNum42232Der Engel des Herrn sagte zu ihm: Warum hast du deinen Esel dreimal geschlagen? Ich bin dir feindlich in den Weg getreten, weil mir der Weg, den du gehst, zu abschüssig ist.
4406NumerNum42233Der Esel hat mich gesehen und ist mir schon dreimal ausgewichen. Wäre er mir nicht ausgewichen, dann hätte ich dich vielleicht jetzt schon umgebracht, ihn aber am Leben gelassen.
4407NumerNum42234Bileam antwortete dem Engel des Herrn: Ich habe gesündigt, aber nur, weil ich nicht wusste, dass du mir im Weg standest. Jetzt aber will ich umkehren, wenn dir mein Vorhaben nicht recht ist.
4408NumerNum42235Der Engel des Herrn antwortete Bileam: Geh mit den Männern, aber rede nichts, außer was ich dir sage. Da ging Bileam mit den Hofleuten Balaks.
4409NumerNum42236Als Balak hörte, dass Bileam kam, ging er ihm entgegen bis zur Grenzstadt Moabs am Arnon, unmittelbar an der Grenze.
4410NumerNum42237Balak sagte zu Bileam: Ich hatte dich rufen lassen. Warum bist du nicht zu mir gekommen? Kann ich dir nicht einen hohen Lohn geben?
4411NumerNum42238Bileam antwortete Balak: Jetzt bin ich zwar bei dir. Aber kann ich jetzt etwas reden? Ich kann nur sagen, was Gott mir in den Mund legt.
4412NumerNum42239Bileam ging mit Balak weiter nach Kirjat-Huzot.
4413NumerNum42240Balak schlachtete Rinder und Schafe und ließ damit Bileam und die Hofleute, die dabei waren, bewirten.
4414NumerNum42241Am nächsten Morgen nahm Balak Bileam mit sich und führte ihn zu den Baalshöhen hinauf. Von dort konnte er bis zum Volk sehen.
4415NumerNum4231Bileam sagte zu Balak: Errichte mir hier sieben Altäre und stell mir hier sieben junge Stiere und sieben Widder bereit!
4416NumerNum4232Balak tat, was Bileam gesagt hatte, und Balak und Bileam brachten auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder dar.
4417NumerNum4233Dann sagte Bileam zu Balak: Bleib bei deinem Brandopfer stehen! Ich aber will beiseite gehen; vielleicht begegnet mir der Herr. Was er mich sehen lässt, werde ich dir mitteilen. Dann ging er auf die kahle Höhe.
4418NumerNum4234Gott begegnete Bileam. Bileam sagte zu ihm: Ich habe sieben Altäre hergerichtet und auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder dargebracht.
4419NumerNum4235Da legte der Herr dem Bileam ein Wort in den Mund und sagte: Geh zu Balak zurück und sag ihm das und das!
4420NumerNum4236Bileam kehrte also zurück. Balak stand bei seinem Brandopfer und alle Hofleute Moabs waren bei ihm.
4421NumerNum4237Da begann Bileam mit seinem Orakelspruch und sagte: Aus Aram führte mich Balak her, /der König von Moab vom Ostgebirge: /«Geh, verfluche mir Jakob! /Geh, drohe Israel!»
4422NumerNum4238Doch wie soll ich verwünschen, /wen Gott nicht verwünscht, /wie soll ich drohen, /wem Jahwe nicht droht?
4423NumerNum4239Denn vom Gipfel der Felsen sehe ich es, /von den Höhen aus erblicke ich es: /Dort, ein Volk, es wohnt für sich, /es zählt sich nicht zu den Völkern.
4424NumerNum42310Wer zählt Jakobs Menge, zahlreich wie Staub, /wer die Zehntausende Israels? /Oh, könnte ich den Tod der Gerechten sterben /und wäre mein Ende dem seinen gleich.
4425NumerNum42311Da sagte Balak zu Bileam: Was hast du mir angetan? Ich habe dich geholt, damit du meine Feinde verwünschst, und nun hast du sie stattdessen gesegnet.
4426NumerNum42312Bileam antwortete: Muss ich nicht das sagen, was der Herr mir in den Mund legt?
4427NumerNum42313Darauf sagte Balak zu ihm: Geh mit mir an einen anderen Ort, von wo aus du das Volk sehen kannst. Du wirst freilich nur den äußersten Rand sehen; ganz wirst du es nicht sehen. Von dort aus verwünsch es mir!
4428NumerNum42314Er nahm ihn mit zum Späherfeld am Gipfel des Pisga, errichtete dort sieben Altäre und brachte auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder dar.
4429NumerNum42315Bileam sagte zu Balak: Bleib hier bei deinem Brandopfer stehen, ich aber will dort drüben auf die Begegnung mit dem Herrn warten.
4430NumerNum42316Der Herr begegnete Bileam, legte ihm ein Wort in den Mund und sagte: Kehr zu Balak zurück und sag ihm das und das!
4431NumerNum42317Als Bileam zu Balak kam, stand er bei seinem Opfer und die Hofleute Moabs waren bei ihm. Balak fragte ihn: Was hat der Herr gesagt?
4432NumerNum42318Da begann Bileam mit seinem Orakelspruch und sagte: Auf, Balak, höre, /lausche mir, Sohn Zippors!
4433NumerNum42319Gott ist kein Mensch, der lügt, /kein Menschenkind, das etwas bereut. /Spricht er etwas und tut es dann nicht, /sagt er etwas und hält es dann nicht?
4434NumerNum42320Sieh her, ich habe es übernommen zu segnen; /so muss ich segnen, ich kann's nicht widerrufen.
4435NumerNum42321Man erblickt kein Übel in Jakob, /man sieht kein Unheil in Israel. /Jahwe, sein Gott, ist bei ihm, /seinem König jubelt Israel zu.
4436NumerNum42322Gott hat sie aus Ägypten geführt. /Er hat Hörner wie ein Wildstier.
4437NumerNum42323Zauberei wirkt nicht gegen Jakob, /Beschwörung hilft nicht gegen Israel - /[[Jetzt sagt man zu Jakob, zu Israel: /Was hat Gott getan?]]
4438NumerNum42324ein Volk wie ein Löwe, der aufsteht, /wie ein Raubtier, das sich erhebt. /Es legt sich nicht hin, /bevor es die Beute gefressen /und das Blut der Erschlagenen getrunken hat.
4439NumerNum42325Da sagte Balak zu Bileam: Wenn du es schon nicht verwünschen willst, dann segne es doch wenigstens nicht!
4440NumerNum42326Bileam antwortete Balak: Habe ich es dir nicht gesagt: Ich muss alles tun, was der Herr mir befiehlt.
4441NumerNum42327Darauf sagte Balak zu Bileam: Komm mit, ich will dich noch an einen anderen Ort mitnehmen. Vielleicht ist es Gott recht, dass du mir das Volk von dort aus verfluchst.
4442NumerNum42328Balak nahm also Bileam mit auf den Gipfel des Pegor, der auf das Ödland herabschaut.
4443NumerNum42329Bileam sagte zu Balak: Bau mir hier sieben Altäre und stell mir hier sieben junge Stiere und sieben Widder bereit!
4444NumerNum42330Balak tat, was Bileam gesagt hatte, und brachte auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder dar.
4445NumerNum4241Bileam aber sah, dass es dem Herrn recht war, wenn er Israel segnete. Er suchte nicht geheimnisvolle Zeichen, wie er sonst zu tun pflegte, sondern wandte sein Gesicht der Wüste zu.
4446NumerNum4242Als Bileam aufblickte, sah er Israel im Lager, nach Stämmen geordnet. Da kam der Geist Gottes über ihn,
4447NumerNum4243er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Spruch Bileams, des Sohnes Beors, /Spruch des Mannes mit geschlossenem Auge,
4448NumerNum4244Spruch dessen, der Gottesworte hört, /der eine Vision des Allmächtigen sieht, /der daliegt mit entschleierten Augen:
4449NumerNum4245Jakob, wie schön sind deine Zelte, /wie schön deine Wohnstätten, Israel!
4450NumerNum4246Wie Bachtäler ziehen sie sich hin, /wie Gärten am Strom, /wie Eichen, vom Herrn gepflanzt, /wie Zedern am Wasser.
4451NumerNum4247Von seinen Schöpfeimern rinnt das Wasser, /reichlich Wasser hat seine Saat. /Sein König ist Agag überlegen, /seine Königsherrschaft erstarkt.
4452NumerNum4248Ja, Gott hat ihn aus Ägypten geführt. /Er hat Hörner wie ein Wildstier. /Er frißt die Völker, die ihm Feind sind, /er zermalmt ihre Knochen /und zerbricht ihre Pfeile.
4453NumerNum4249Er duckt sich, liegt da wie ein Löwe, /wie ein Raubtier. Wer wagt es, ihn aufzujagen? /Wer dich segnet, ist gesegnet, /und wer dich verflucht, ist verflucht.
4454NumerNum42410Da wurde Balak zornig auf Bileam. Er schlug die Hände zusammen und sagte zu Bileam: Ich habe dich gerufen, damit du meine Feinde verwünschst, du aber hast sie schon dreimal gesegnet.
4455NumerNum42411Geh weg, dorthin, woher du gekommen bist! Ich habe versprochen, dir einen hohen Lohn zu geben, aber Jahwe hat dich daran gehindert, ihn zu erhalten.
4456NumerNum42412Bileam antwortete Balak: Habe ich nicht gleich zu deinen Boten, die du zu mir geschickt hast, gesagt:
4457NumerNum42413Auch wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gibt, kann ich dem Befehl des Herrn nicht zuwiderhandeln und nach eigenem Gutdünken Gutes oder Böses bewirken. Ich muss sagen, was der Herr sagt.
4458NumerNum42414Gut, ich gehe jetzt zu meinem Volk zurück. Ich will dir aber noch verraten, was dieses Volk deinem Volk in der Zukunft antun wird.
4459NumerNum42415Und er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Spruch Bileams, des Sohnes Beors, /Spruch des Mannes mit geschlossenem Auge,
4460NumerNum42416Spruch dessen, der Gottesworte hört, /der die Gedanken des Höchsten kennt, /der eine Vision des Allmächtigen sieht, /der daliegt mit entschleierten Augen:
4461NumerNum42417Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, /ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: /Ein Stern geht in Jakob auf, /ein Zepter erhebt sich in Israel. /Er zerschlägt Moab die Schläfen /und allen Söhnen Sets den Schädel.
4462NumerNum42418Edom wird sein Eigentum, /Seïr, sein Feind, wird sein Besitz. /Israel aber wird mächtig und stark.
4463NumerNum42419Aus Jakob steigt einer herab /und vernichtet alles, was aus der Stadt entkam.
4464NumerNum42420Dann sah Bileam Amalek; er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Amalek war das erste unter den Völkern, /doch es endet im Untergang.
4465NumerNum42421Dann sah Bileam die Keniter; er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Dein Wohnsitz, Kain, ist sicher und fest, /dein Nest ist auf Felsen gebaut;
4466NumerNum42422doch es wird hinweggefegt werden. /Nicht mehr lange, dann führt Assur dich weg.
4467NumerNum42423Er begann nochmals mit seinem Orakelspruch und sagte: Weh, wer wird am Leben bleiben, wenn Gott das tut?
4468NumerNum42424Schiffe kommen von den Kittäern, /sie demütigen Assur, sie demütigen Eber. /Doch auch er endet im Untergang.
4469NumerNum42425Dann brach Bileam auf und kehrte in seine Heimat zurück und auch Balak zog seines Weges.
4470NumerNum4251Als sich Israel in Schittim aufhielt, begann das Volk mit den Moabiterinnen Unzucht zu treiben.
4471NumerNum4252Sie luden das Volk zu den Opferfesten ihrer Götter ein, das Volk aß mit ihnen und fiel vor ihren Göttern nieder.
4472NumerNum4253So ließ sich Israel mit Baal-Pegor ein. Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel
4473NumerNum4254und der Herr sprach zu Mose: Nimm alle Anführer des Volkes und spieße sie für den Herrn im Angesicht der Sonne auf Pfähle, damit sich der glühende Zorn des Herrn von Israel abwendet.
4474NumerNum4255Da sagte Mose zu den Richtern Israels: Jeder soll die von seinen Leuten töten, die sich mit Baal-Pegor eingelassen haben.
4475NumerNum4256Unter den Israeliten war einer, der zu seinen Brüdern kam und eine Midianiterin mitbrachte, und zwar vor den Augen des Mose und der ganzen Gemeinde der Israeliten, während sie am Eingang des Offenbarungszeltes weinten.
4476NumerNum4257Als das der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, sah, stand er mitten in der Gemeinde auf, ergriff einen Speer,
4477NumerNum4258ging dem Israeliten in den Frauenraum nach und durchbohrte beide, den Israeliten und die Frau, auf ihrem Lager. Danach nahm die Plage, die die Israeliten getroffen hatte, ein Ende.
4478NumerNum4259Im Ganzen aber waren vierundzwanzigtausend Menschen an der Plage gestorben.
4479NumerNum42510Der Herr sprach zu Mose:
4480NumerNum42511Der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, hat meinen Zorn von den Israeliten abgewendet dadurch, dass er sich bei ihnen für mich ereiferte. So musste ich die Israeliten nicht in meinem leidenschaftlichen Eifer umbringen.
4481NumerNum42512Darum sage ich: Hiermit gewähre ich ihm meinen Friedensbund.
4482NumerNum42513Ihm und seinen Nachkommen wird der Bund des ewigen Priestertums zuteil, weil er sich für seinen Gott ereifert und die Israeliten entsühnt hat.
4483NumerNum42514Der Israelit, der zusammen mit der Midianiterin erschlagen worden war, hieß Simri; er war ein Sohn Salus und ein führender Mann aus einer simeonitischen Großfamilie.
4484NumerNum42515Die erschlagene Midianiterin hieß Kosbi; sie war die Tochter Zurs, und dieser war das Haupt einer Großfamilie in Midian.
4485NumerNum42516Der Herr sprach zu Mose:
4486NumerNum42517Greift die Midianiter an und schlagt sie;
4487NumerNum42518denn auch sie haben euch arglistig angegriffen, als sie euch mit Pegor und mit ihrer Schwester Kosbi überlisteten, der Tochter eines führenden Midianiters, die erschlagen wurde, als die Plage wegen Pegor ausgebrochen war.
4488NumerNum42519Nach jener Plage
4489NumerNum4261sagte der Herr zu Mose und zu dem Priester Eleasar, dem Sohn Aarons:
4490NumerNum4262Ermittelt die Gesamtzahl der Gemeinde aller Israeliten, die zwanzig Jahre und älter sind, aller wehrfähigen Israeliten, nach Großfamilien geordnet.
4491NumerNum4263Da redeten Mose und der Priester Eleasar zu den Israeliten in den Steppen von Moab, am Jordan bei Jericho,
4492NumerNum4264zu allen Männern von zwanzig Jahren und darüber, wie der Herr es Mose befohlen hatte. Das sind die Israeliten, die aus Ägypten ausgezogen waren:
4493NumerNum4265Ruben war der Erstgeborene Israels. Zu den Rubenitern gehörten von Henoch die Sippe der Henochiter, von Pallu die Sippe der Palluiter,
4494NumerNum4266von Hezron die Sippe der Hezroniter, von Karmi die Sippe der Karmiter.
4495NumerNum4267Das waren die Sippen der Rubeniter. Die Zahl der bei ihnen Gemusterten betrug 43730 Mann.
4496NumerNum4268Der Sohn Pallus war Eliab;
4497NumerNum4269die Söhne Eliabs: Nemuël, Datan und Abiram. Datan und Abiram waren die Abgeordneten der Gemeinde, die mit Mose und Aaron in Streit geraten waren, zusammen mit den Anhängern Korachs, als diese mit dem Herrn in Streit geraten waren.
4498NumerNum42610Die Erde tat ihren Rachen auf und verschlang sie und Korach, als seine Anhänger ums Leben kamen; das Feuer fraß die zweihundertfünfzig Mann und sie wurden zu einem warnenden Zeichen.
4499NumerNum42611Die Söhne Korachs waren aber dabei nicht ums Leben gekommen.
4500NumerNum42612Zu den Simeonitern gehörten folgende Sippen: von Jemuël die Sippe der Jemuëliter, von Jamin die Sippe der Jaminiter, von Jachin die Sippe der Jachiniter,
4501NumerNum42613von Serach die Sippe der Serachiter, von Schaul die Sippe der Schauliter.
4502NumerNum42614Das waren die Sippen der Simeoniter, im Ganzen 22200 Mann.
4503NumerNum42615Zu den Gaditern gehörten folgende Sippen: von Zifjon die Sippe der Zifjoniter, von Haggi die Sippe der Haggiter, von Schuni die Sippe der Schuniter,
4504NumerNum42616von Osni die Sippe der Osniter, von Eri die Sippe der Eriter,
4505NumerNum42617von Arod die Sippe der Aroditer, von Areli die Sippe der Areliter.
4506NumerNum42618Das waren die Sippen der Gaditer mit ihren Gemusterten, im Ganzen 40500 Mann.
4507NumerNum42619Die Söhne Judas waren: Er und Onan; Er und Onan aber waren in Kanaan gestorben.
4508NumerNum42620Zu Juda gehörten folgende Sippen: von Schela die Sippe der Schelaniter, von Perez die Sippe der Pereziter, von Serach die Sippe der Serachiter.
4509NumerNum42621Zu den Perezitern gehörten von Hezron die Sippe der Hezroniter und von Hamul die Sippe der Hamuliter.
4510NumerNum42622Das waren die Sippen Judas mit ihren Gemusterten, im Ganzen 76 500 Mann.
4511NumerNum42623Zu den Issacharitern gehörten folgende Sippen: von Tola die Sippe der Tolaiter, von Puwa die Sippe der Puwaniter,
4512NumerNum42624von Jaschub die Sippe der Jaschubiter, von Schimron die Sippe der Schimroniter.
4513NumerNum42625Das waren die Sippen Issachars mit ihren Gemusterten, im Ganzen 64300 Mann.
4514NumerNum42626Zu den Sebulonitern gehörten folgende Sippen: von Sered die Sippe der Serediter, von Elon die Sippe der Eloniter, von Jachleel die Sippe der Jachleeliter.
4515NumerNum42627Das waren die Sippen der Sebuloniter mit ihren Gemusterten, im Ganzen 60500 Mann.
4516NumerNum42628Bei den Josefstämmen Manasse und Efraim gehörten folgende Sippen
4517NumerNum42629zu den Manassitern: von Machir die Sippe der Machiriter; Machir zeugte Gilead und von Gilead stammt die Sippe der Gileaditer.
4518NumerNum42630Das sind die Gileaditer: von Iëser die Sippe der Iëseriter, von Helek die Sippe der Helekiter,
4519NumerNum42631von Asriël die Sippe der Asriëliter, von Schechem die Sippe der Schechemiter,
4520NumerNum42632von Schemida die Sippe der Schemidaiter, von Hefer die Sippe der Heferiter.
4521NumerNum42633Zelofhad, der Sohn Hefers, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; die Töchter Zelofhads hießen Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza.
4522NumerNum42634Das waren die Sippen Manasses mit ihren Gemusterten, im Ganzen 52700 Mann.
4523NumerNum42635Zu den Efraimitern gehörten folgende Sippen: von Schutelach die Sippe der Schutelachiter, von Becher die Sippe der Becheriter, von Tahan die Sippe der Tahaniter.
4524NumerNum42636Zu den Schutelachitern gehört von Eran die Sippe der Eraniter.
4525NumerNum42637Das waren die Sippen der Efraimiter mit ihren Gemusterten, im Ganzen 32500 Mann. Das waren die Josefstämme nach ihren Sippen.
4526NumerNum42638Zu den Benjaminitern gehörten folgende Sippen: von Bela die Sippe der Belaiter, von Aschbel die Sippe der Aschbeliter, von Ahiram die Sippe der Ahiramiter,
4527NumerNum42639von Schufam die Sippe der Schufamiter, von Hufam die Sippe der Hufamiter.
4528NumerNum42640Die Söhne Belas waren Ard und Naaman; von Ard stammt die Sippe der Arditer, von Naaman die Sippe der Naamaniter.
4529NumerNum42641Das waren die Benjaminiter nach ihren Sippen; die Zahl der bei ihnen Gemusterten betrug 45600 Mann.
4530NumerNum42642Zu den Danitern gehörten folgende Sippen: von Schuham die Sippe der Schuhamiter. Das waren die Sippen Dans.
4531NumerNum42643Die Zahl der Gemusterten bei den Sippen der Schuhamiter betrug im Ganzen 64400 Mann.
4532NumerNum42644Zu den Ascheritern gehörten folgende Sippen: von Jimna die Sippe der Jimnaiter, von Jischwi die Sippe der Jischwiter, von Beria die Sippe der Beriaiter.
4533NumerNum42645Zu den Beriaitern gehörten folgende Sippen: von Heber die Sippe der Heberiter, von Malkiël die Sippe der Malkiëliter.
4534NumerNum42646Die Tochter Aschers hieß Serach.
4535NumerNum42647Das waren die Sippen der Ascheriter mit ihren Gemusterten, im Ganzen 53400 Mann.
4536NumerNum42648Zu den Naftalitern gehörten folgende Sippen: von Jachzeel die Sippe der Jachzeeliter, von Guni die Sippe der Guniter,
4537NumerNum42649von Jezer die Sippe der Jezeriter, von Schillem die Sippe der Schillemiter.
4538NumerNum42650Das waren die Sippen Naftalis. Die Zahl der bei ihnen Gemusterten betrug 45400 Mann.
4539NumerNum42651Die Gesamtzahl der gemusterten Israeliten betrug 601730 Mann.
4540NumerNum42652Der Herr sprach zu Mose:
4541NumerNum42653An diese Männer soll das Land als Erbbesitz verteilt werden, entsprechend der Zahl der verzeichneten Namen.
4542NumerNum42654Wer mehr Namen zählt, dem sollst du einen größeren Erbbesitz geben; wer weniger zählt, dem sollst du einen kleineren Erbbesitz geben. Jedem soll sein Erbbesitz entsprechend der Zahl der bei ihm Gemusterten gegeben werden.
4543NumerNum42655Doch soll das Land durch das Los verteilt werden und sie sollen ihren Erbbesitz nach den Namen der Stämme ihrer Väter erhalten.
4544NumerNum42656Der Erbbesitz soll durch das Los zwischen den großen und den kleinen Stämmen aufgeteilt werden.
4545NumerNum42657Zu den im Stamm Levi Gemusterten gehörten folgende Sippen: von Gerschon die Sippe der Gerschoniter, von Kehat die Sippe der Kehatiter, von Merari die Sippe der Merariter.
4546NumerNum42658Das sind die Sippen Levis: die Sippe der Libniter, die Sippe der Hebroniter, die Sippe der Machliter, die Sippe der Muschiter, die Sippe der Korachiter. Kehat zeugte Amram.
4547NumerNum42659Die Frau Amrams hieß Jochebed; sie war die Tochter Levis, die dem Levi noch in Ägypten geboren wurde. Sie gebar dem Amram Aaron und Mose sowie deren Schwester Mirjam.
4548NumerNum42660Dem Aaron wurden Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar geboren.
4549NumerNum42661Nadab und Abihu aber waren gestorben, als sie dem Herrn ein unerlaubtes Feueropfer darbrachten.
4550NumerNum42662Bei den Leviten wurden im Ganzen 23000 Mann gemustert, alle männlichen Personen im Alter von einem Monat und darüber. Sie wurden aber nicht zusammen mit den Israeliten gemustert; denn ihnen wurde kein Erbbesitz wie den anderen Israeliten gegeben.
4551NumerNum42663Das waren die von Mose und dem Priester Eleasar gemusterten Israeliten, die sie in den Steppen von Moab am Jordan bei Jericho gemustert hatten.
4552NumerNum42664Unter ihnen war niemand mehr von denen, die Mose und der Priester Aaron in der Wüste Sinai gemustert hatten.
4553NumerNum42665Denn über sie hatte der Herr ja gesagt: Sie müssen in der Wüste sterben. Daher war keiner von ihnen am Leben geblieben außer Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns.
4554NumerNum4271Die Töchter Zelofhads, des Sohnes Hefers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, aus den Sippen Manasses, des Sohnes Josefs, - diese Töchter hießen Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza -,
4555NumerNum4272kamen zu Mose, zum Priester Eleasar, zu den Anführern und zur ganzen Gemeinde an den Eingang des Offenbarungszeltes und sagten:
4556NumerNum4273Unser Vater ist in der Wüste gestorben. Er gehörte nicht zu den Anhängern Korachs, die sich gegen den Herrn zusammengerottet hatten; denn er war bereits wegen seiner eigenen Sünde gestorben. Aber er hinterließ keine Söhne.
4557NumerNum4274Warum soll nun der Name unseres Vaters aus seiner Sippe verschwinden, weil er keinen Sohn hatte? Gib uns also eigenen Grund und Boden bei den Brüdern unseres Vaters!
4558NumerNum4275Mose trug ihren Fall dem Herrn vor
4559NumerNum4276und der Herr sprach zu Mose:
4560NumerNum4277Die Töchter Zelofhads haben Recht. Du musst ihnen eigenen Grund und Boden als Erbbesitz bei den Brüdern ihres Vaters geben, also den Erbbesitz ihres Vaters auf sie übertragen.
4561NumerNum4278Sag zu den Israeliten: Wenn jemand ohne Söhne stirbt, dann übertragt seinen Erbbesitz auf seine Tochter!
4562NumerNum4279Hat er keine Tochter, dann gebt seinen Erbbesitz seinen Brüdern!
4563NumerNum42710Hat er keine Brüder, dann gebt seinen Erbbesitz den Brüdern seines Vaters!
4564NumerNum42711Hat sein Vater keine Brüder, dann gebt seinen Erbbesitz dem nächsten Verwandten aus seiner Sippe; er soll ihn bekommen. Das wurde für die Israeliten geltendes Recht, wie der Herr es Mose befohlen hatte.
4565NumerNum42712Der Herr sprach zu Mose: Steig auf das Abarimgebirge dort und sieh dir das Land an, das ich den Israeliten gegeben habe.
4566NumerNum42713Wenn du es gesehen hast, wirst du mit deinen Vorfahren vereint werden wie dein Bruder Aaron;
4567NumerNum42714denn ihr habt euch in der Wüste Zin meinem Befehl widersetzt, als die Gemeinde aufbegehrte und ihr vor ihren Augen hättet bezeugen sollen, dass ich der Heilige bin. [[Das ist das «Streitwasser» von Kadesch in der Wüste Zin.]]
4568NumerNum42715Da sagte Mose zum Herrn:
4569NumerNum42716Der Herr, der Gott der Geister, die alle Menschen beleben, setze einen Mann als Anführer der Gemeinde ein,
4570NumerNum42717der vor ihnen her in den Kampf zieht und vor ihnen her wieder in das Lager einzieht, der sie zum Krieg hinausführt und sie zurückführt; die Gemeinde des Herrn soll nicht sein wie Schafe, die keinen Hirten haben.
4571NumerNum42718Der Herr antwortete Mose: Nimm Josua, den Sohn Nuns, einen Mann, der mit Geist begabt ist, und leg ihm deine Hand auf!
4572NumerNum42719Dann lass ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeinde treten und gib ihm vor ihren Augen deine Anweisungen!
4573NumerNum42720Gib ihm einen Teil deiner Würde ab, damit die ganze Gemeinde der Israeliten auf ihn hört.
4574NumerNum42721Er soll vor den Priester Eleasar treten und ihn vor dem Herrn um die Entscheidungen durch das Urim-Orakel bitten. Nach seinem Befehl sollen sie in den Kampf ziehen und nach seinem Befehl sollen sie wieder in das Lager einziehen, er und mit ihm alle Israeliten und die ganze Gemeinde.
4575NumerNum42722Mose tat, was ihm der Herr befohlen hatte. Er nahm Josua und ließ ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeinde treten.
4576NumerNum42723Er legte ihm seine Hände auf und gab ihm seine Anweisungen, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte.
4577NumerNum4281Der Herr sprach zu Mose:
4578NumerNum4282Gib den Israeliten folgenden Befehl und sag zu ihnen: Ihr sollt darauf bedacht sein, zur festgesetzten Zeit meine Opfergaben, meine Speise, durch das Feueropfer als beruhigenden Duft mir darzubringen.
4579NumerNum4283Sag ihnen: Das ist das Feueropfer, das ihr dem Herrn darbringen sollt: täglich zwei fehlerlose einjährige Lämmer als regelmäßiges Brandopfer.
4580NumerNum4284Das eine Lamm sollst du am Morgen, das zweite Lamm zur Abenddämmerung herrichten,
4581NumerNum4285dazu ein zehntel Efa Feinmehl, das mit einem viertel Hin gestoßenen Öls vermengt ist, als Speiseopfer.
4582NumerNum4286Das ist das regelmäßige Brandopfer, das am Sinai als beruhigender Duft für den Herrn, als Feueropfer hergerichtet wurde.
4583NumerNum4287Das dazugehörende Trankopfer soll aus einem viertel Hin je Lamm bestehen. Am Heiligtum gieß als Trankopfer für den Herrn berauschendes Getränk aus!
4584NumerNum4288Das zweite Lamm sollst du zur Abenddämmerung herrichten; ebenso wie am Morgen sollst du es zusammen mit einem Speiseopfer und einem dazugehörenden Trankopfer als Feueropfer, als beruhigenden Duft für den Herrn herrichten.
4585NumerNum4289Am Sabbat aber nimm zwei fehlerlose einjährige Lämmer, dazu als Speiseopfer zwei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, sowie das dazugehörende Trankopfer;
4586NumerNum42810das sei das Sabbatbrandopfer an jedem Sabbat, zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer mit dem entsprechenden Trankopfer.
4587NumerNum42811An den Monatsanfängen sollt ihr für den Herrn als Brandopfer zwei einjährige Jungstiere, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer darbringen,
4588NumerNum42812dazu je Jungstier drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, als Speiseopfer, außerdem zwei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, als zu dem Widder gehörendes Speiseopfer
4589NumerNum42813sowie je Lamm ein Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, als Speiseopfer; dies sei das Brandopfer als beruhigender Duft, als Feueropfer für den Herrn.
4590NumerNum42814Die dazugehörenden Trankopfer bestehen aus einem halben Hin Wein je Jungstier, einem drittel Hin für den Widder und einem viertel Hin Wein je Lamm. Das ist das monatliche Opfer, das in jedem Monat des Jahres am Neumond dargebracht wird.
4591NumerNum42815Auch soll man einen Ziegenbock als Sündopfer für den Herrn herrichten, zusätzlich zu dem regelmäßigen Brandopfer und dem dazugehörenden Trankopfer.
4592NumerNum42816Am vierzehnten Tag des ersten Monats ist das Paschafest zur Ehre des Herrn.
4593NumerNum42817Der fünfzehnte Tag dieses Monats ist ein Festtag. Sieben Tage lang isst man ungesäuerte Brote.
4594NumerNum42818Am ersten Tag findet eine heilige Versammlung statt; an ihm dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten;
4595NumerNum42819ihr sollt ein Feueropfer darbringen, ein Brandopfer für den Herrn: zwei Jungstiere, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer.
4596NumerNum42820Als das dazugehörende Speiseopfer sollt ihr je Jungstier drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, und zwei Zehntel für den Widder herrichten;
4597NumerNum42821außerdem sollst du je Lamm ein Zehntel herrichten,
4598NumerNum42822dazu einen Ziegenbock als Sündopfer, um euch zu entsühnen.
4599NumerNum42823Das sollt ihr zusätzlich zu dem Morgenopfer herrichten, das zu dem regelmäßigen Brandopfer gehört.
4600NumerNum42824Ebenso sollt ihr es während der sieben Tage täglich mit den Speisen und mit dem Feueropfer als dem beruhigenden Duft für den Herrn halten. Das soll zusätzlich zu dem regelmäßigen Brandopfer und dem dazugehörenden Trankopfer geschehen.
4601NumerNum42825Am siebten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung abhalten; an diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
4602NumerNum42826Auch am Tag der Erstlingsfrüchte, wenn ihr dem Herrn das Speiseopfer vom neuen Getreide darbringt, an eurem Wochenfest, sollt ihr die heilige Versammlung abhalten; auch an diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten;
4603NumerNum42827ihr sollt als Brandopfer und als beruhigenden Duft für den Herrn zwei Jungstiere, einen Widder und sieben einjährige Lämmer darbringen,
4604NumerNum42828ferner als dazugehörendes Speiseopfer je Jungstier drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, zwei Zehntel für den einen Widder
4605NumerNum42829und ein Zehntel für jedes der sieben Lämmer,
4606NumerNum42830außerdem einen Ziegenbock, um euch zu entsühnen.
4607NumerNum42831Das sollt ihr zusätzlich zu dem regelmäßigen Brandopfer, dem dazugehörenden Speiseopfer und den dazugehörenden Trankopfern darbringen. Aber ihr dürft dabei nur fehlerlose Tiere verwenden.
4608NumerNum4291Am ersten Tag des siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung abhalten; an diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten. Es soll für euch ein Tag sein, an dem mit großem Lärm die Trompete geblasen wird.
4609NumerNum4292Richtet als Brandopfer, als beruhigenden Duft für den Herrn einen Jungstier, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer her,
4610NumerNum4293ferner als zu dem Stier gehörendes Speiseopfer drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, sowie zwei Zehntel für den einen Widder
4611NumerNum4294und ein Zehntel für jedes der sieben Lämmer,
4612NumerNum4295dazu einen Ziegenbock als Sündopfer, um euch zu entsühnen,
4613NumerNum4296das alles zusätzlich zum monatlichen Brandopfer und zum dazugehörenden Speiseopfer und zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer, zum dazugehörenden Speiseopfer und den dazugehörenden Trankopfern, wie sie der Vorschrift entsprechen, als beruhigenden Duft, als Feueropfer für den Herrn.
4614NumerNum4297Am zehnten Tag dieses siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung abhalten. An diesem Tag sollt ihr euch Enthaltung auferlegen und dürft keinerlei Arbeit verrichten;
4615NumerNum4298ihr sollt dem Herrn ein Brandopfer als beruhigenden Duft darbringen. Dafür sollt ihr einen Jungstier, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer verwenden,
4616NumerNum4299ferner als zu dem Stier gehörendes Speiseopfer drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, sowie zwei Zehntel für den einen Widder
4617NumerNum42910und ein Zehntel für jedes der sieben Lämmer,
4618NumerNum42911außerdem einen Ziegenbock als Sündopfer, und zwar zusätzlich zum Sündopfer der Entsühnung, zum regelmäßigen Brandopfer, zum dazugehörenden Speiseopfer und den dazugehörenden Trankopfern.
4619NumerNum42912Am fünfzehnten Tag des siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung abhalten. An diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten; ihr sollt sieben Tage lang ein Fest zur Ehre des Herrn feiern.
4620NumerNum42913Ihr sollt ein Brandopfer darbringen, als Feueropfer, als beruhigenden Duft für den Herrn. Dreizehn Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sollen es sein,
4621NumerNum42914ferner als dazugehörendes Speiseopfer drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, für jeden der dreizehn Stiere, zwei Zehntel für jeden der zwei Widder
4622NumerNum42915und ein Zehntel für jedes der vierzehn Lämmer,
4623NumerNum42916außerdem ein Ziegenbock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
4624NumerNum42917Am zweiten Tag sollen es zwölf Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
4625NumerNum42918dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
4626NumerNum42919ferner ein Ziegenbock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer sowie zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
4627NumerNum42920Am dritten Tag sollen es elf Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
4628NumerNum42921dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
4629NumerNum42922ferner ein Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
4630NumerNum42923Am vierten Tag sollen es zehn Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
4631NumerNum42924dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
4632NumerNum42925ferner ein Ziegenbock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
4633NumerNum42926Am fünften Tag sollen es neun Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
4634NumerNum42927dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
4635NumerNum42928ferner ein Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
4636NumerNum42929Am sechsten Tag sollen es acht Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
4637NumerNum42930dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
4638NumerNum42931ferner ein Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
4639NumerNum42932Am siebten Tag sollen es sieben Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
4640NumerNum42933dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
4641NumerNum42934ferner ein Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
4642NumerNum42935Am achten Tag sollt ihr eine Festversammlung abhalten. An diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten;
4643NumerNum42936ihr sollt als Brandopfer, als Feueropfer, als beruhigenden Duft für den Herrn einen Stier, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer darbringen,
4644NumerNum42937dazu die dem Stier, dem Widder und den Lämmern entsprechenden Speise- und Trankopfer, wie es vorgeschrieben ist,
4645NumerNum42938ferner einen Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
4646NumerNum42939Das sollt ihr zur Ehre des Herrn an euren Festtagen tun, abgesehen von euren Brand-, Speise-, Trank- und Heilsopfern, die ihr gelobt habt oder freiwillig darbringt.
4647NumerNum4301Mose teilte den Israeliten alles genau so mit, wie es ihm der Herr aufgetragen hatte.
4648NumerNum4302Mose sagte zu den Stammeshäuptern der Israeliten: Das befiehlt der Herr:
4649NumerNum4303Wenn ein Mann dem Herrn ein Gelübde ablegt oder sich durch einen Eid zu einer Enthaltung verpflichtet, dann darf er sein Wort nicht brechen; genau so, wie er es ausgesprochen hat, muss er es ausführen.
4650NumerNum4304Wenn aber eine Frau dem Herrn ein Gelübde ablegt oder sich zu einer Enthaltung verpflichtet, während sie noch ledig im Haus ihres Vaters lebt,
4651NumerNum4305dann soll ihr Vater von ihrem Gelübde oder von der Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, erfahren. Schweigt ihr Vater dazu, dann treten die Gelübde oder jede Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, in Kraft;
4652NumerNum4306versagt aber ihr Vater an dem Tag, an dem er davon erfährt, seine Zustimmung, dann tritt das Gelübde oder die Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, nicht in Kraft; der Herr wird es ihr erlassen, weil ihr Vater seine Zustimmung versagt hat.
4653NumerNum4307Heiratet sie einen Mann, während sie durch ein Gelübde oder durch ein voreiliges Wort, mit dem sie sich verpflichtet hat, gebunden ist,
4654NumerNum4308dann bleiben die Gelübde oder die Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, in Kraft, falls ihr Mann an dem Tag, an dem er davon erfährt, dazu schweigt.
4655NumerNum4309Wenn ihr Mann aber an dem Tag, an dem er davon erfährt, seine Zustimmung versagt, dann hat er ihr Gelübde, an das sie gebunden war, oder das voreilige Wort, durch das sie sich verpflichtet hatte, außer Kraft gesetzt und der Herr wird es ihr erlassen.
4656NumerNum43010Aber das Gelübde einer Witwe oder einer verstoßenen Frau - alles, wozu sie sich verpflichtet hat - bleibt für sie in Kraft.
4657NumerNum43011Wenn sie im Haus ihres Mannes etwas gelobt oder sich mit einem Eid zu einer Enthaltung verpflichtet hat,
4658NumerNum43012dann bleiben alle Gelübde und jede Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, in Kraft, wenn ihr Mann zwar davon gehört, aber geschwiegen und seine Zustimmung nicht versagt hat.
4659NumerNum43013Wenn aber ihr Mann an dem Tag, an dem er davon hörte, ihr Gelübde oder die Verpflichtung zur Enthaltung, die sie ausgesprochen hat, außer Kraft gesetzt hat, dann ist alles aufgehoben; ihr Mann hat es außer Kraft gesetzt und der Herr wird es ihr erlassen.
4660NumerNum43014Ihr Mann kann jedes Gelübde und jeden Eid, der zu einer Enthaltung verpflichtet, anerkennen oder außer Kraft setzen.
4661NumerNum43015Schweigt ihr Mann dazu von einem Tag bis zum andern, dann erkennt er alle Gelübde und Verpflichtungen zur Enthaltung an. Er hat sie anerkannt, denn er hat an dem Tag, an dem er davon erfahren hat, geschwiegen.
4662NumerNum43016Hat er aber davon erfahren und setzte sie erst später außer Kraft, dann trägt er dafür die Verantwortung.
4663NumerNum43017Das sind die Gesetze, die der Herr dem Mose aufgetragen hat; sie gelten für den Mann und seine Frau, für den Vater und seine ledige Tochter, solange sie noch im Haus ihres Vaters lebt.
4664NumerNum4311Der Herr sprach zu Mose:
4665NumerNum4312Nimm für die Israeliten Rache an den Midianitern! Danach wirst du mit deinen Vorfahren vereint werden.
4666NumerNum4313Da redete Mose zum Volk und sagte: Rüstet einen Teil eurer Männer für den Heeresdienst! Sie sollen über Midian herfallen, um die Rache des Herrn an Midian zu vollstrecken.
4667NumerNum4314Aus jedem Stamm Israels sollt ihr tausend Mann zum Heer abstellen.
4668NumerNum4315Man hob also aus den Tausendschaften Israels je Stamm tausend Mann aus, im Ganzen zwölftausend zum Krieg gerüstete Männer.
4669NumerNum4316Mose schickte die tausend Mann je Stamm zum Heer, zusammen mit dem Priester Pinhas, dem Sohn Eleasars, der die heiligen Geräte und die Lärmtrompeten mitnahm.
4670NumerNum4317Sie zogen gegen Midian zu Feld, wie der Herr es Mose befohlen hatte, und brachten alle männlichen Personen um.
4671NumerNum4318Als sie die Männer erschlagen hatten, brachten sie auch noch die Könige von Midian um: Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die fünf Könige von Midian. Auch Bileam, den Sohn Beors, brachten sie mit dem Schwert um.
4672NumerNum4319Die Frauen von Midian und deren kleine Kinder nahmen die Israeliten als Gefangene mit. Das ganze Vieh und der reiche Besitz der Midianiter wurde ihre Beute.
4673NumerNum43110Alle Städte im Siedlungsgebiet der Midianiter und ihre Zeltdörfer brannten sie nieder.
4674NumerNum43111Alle Menschen und das ganze Vieh, das sie erbeutet und geraubt hatten, nahmen sie mit.
4675NumerNum43112Sie brachten die Gefangenen und die geraubte Beute zu Mose, zum Priester Eleasar und zur Gemeinde der Israeliten in das Lager in den Steppen von Moab am Jordan bei Jericho.
4676NumerNum43113Mose, der Priester Eleasar und alle Anführer der Gemeinde gingen ihnen aus dem Lager entgegen.
4677NumerNum43114Mose aber geriet in Zorn über die Befehlshaber, die Hauptleute der Tausendschaften und die Hauptleute der Hundertschaften, die von dem Kriegszug zurückkamen.
4678NumerNum43115Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen am Leben gelassen?
4679NumerNum43116Gerade sie haben auf den Rat Bileams hin die Israeliten dazu verführt, vom Herrn abzufallen und dem Pegor zu dienen, sodass die Plage über die Gemeinde des Herrn kam.
4680NumerNum43117Nun bringt alle männlichen Kinder um und ebenso alle Frauen, die schon einen Mann erkannt und mit einem Mann geschlafen haben.
4681NumerNum43118Aber alle weiblichen Kinder und die Frauen, die noch nicht mit einem Mann geschlafen haben, lasst für euch am Leben!
4682NumerNum43119Schlagt aber für sieben Tage eure Zelte außerhalb des Lagers auf! Jeder von euch, der einen Menschen umgebracht hat, und jeder, der einen Erschlagenen berührt hat, muss sich am dritten und am siebten Tag der Entsündigung unterziehen, ihr selbst wie eure Gefangenen.
4683NumerNum43120Auch alle Kleidungsstücke, alle Lederwaren, alle Erzeugnisse aus Ziegenhaaren und alle Holzgeräte müsst ihr entsündigen.
4684NumerNum43121Der Priester Eleasar sagte zu den Männern, die von dem Kriegszug zurückgekehrt waren: Das ist die gesetzliche Verordnung, die der Herr dem Mose aufgetragen hat:
4685NumerNum43122Nur das Gold, das Silber, das Kupfer, das Eisen, das Zinn und das Blei,
4686NumerNum43123alles, was Feuer nicht verbrennen kann, sollt ihr durchs Feuer ziehen, damit es rein wird. Doch es muss auch noch mit Reinigungswasser entsündigt werden. Alles aber, was im Feuer verbrennen kann, zieht durchs Wasser!
4687NumerNum43124Wascht am siebten Tag eure Kleider, dann seid ihr rein und dürft in das Lager zurückkommen.
4688NumerNum43125Der Herr sprach zu Mose:
4689NumerNum43126Zähl zusammen mit dem Priester Eleasar und den Familienhäuptern der Gemeinde die Beute, die gefangenen Menschen und Tiere!
4690NumerNum43127Teil die Beute zur Hälfte zwischen denen, die am Krieg teilgenommen haben, und der ganzen Gemeinde.
4691NumerNum43128Dann erheb von den Kriegern, die mit dem Heer ausgezogen sind, als Steuer für den Herrn je einen von fünfhundert Gefangenen, je ein Tier von fünfhundert Rindern, Eseln, Schafen und Ziegen.
4692NumerNum43129Nehmt sie von dem Beuteanteil der Krieger; dann gib sie dem Priester Eleasar als Abgabe für den Herrn!
4693NumerNum43130Von dem Anteil der Beute, der auf die Israeliten entfällt, sollst du je einen von fünfzig Gefangenen und je ein Tier von fünfzig Rindern, Eseln, Schafen und Ziegen, also vom ganzen Vieh, nehmen und den Leviten übergeben, die auf die Anordnungen für die Wohnstätte des Herrn zu achten haben.
4694NumerNum43131Mose und der Priester Eleasar taten, was der Herr dem Mose befohlen hatte.
4695NumerNum43132Die überaus reiche Beute, die das Kriegsvolk im Heer gemacht hatte, betrug 675000 Schafe und Ziegen,
4696NumerNum4313372000 Rinder,
4697NumerNum4313461000 Esel
4698NumerNum43135und insgesamt 32000 Menschen, Frauen, die noch mit keinem Mann geschlafen hatten.
4699NumerNum43136Die Hälfte des Anteils derer, die mit dem Heer ausgezogen waren, betrug also 337500 Schafe und Ziegen;
4700NumerNum43137die Steuer für den Herrn von den Schafen und Ziegen betrug also 675 Stück.
4701NumerNum43138Rinder waren es 36000, davon fielen 72 als Steuer an den Herrn.
4702NumerNum43139Esel waren es 30500, davon fielen 61 als Steuer an den Herrn.
4703NumerNum43140Menschen waren es 16000, davon fielen 32 als Steuer an den Herrn.
4704NumerNum43141Mose übergab die Steuer als Abgabe für den Herrn dem Priester Eleasar, wie der Herr es ihm befohlen hatte.
4705NumerNum43142Von der für die Israeliten bestimmten Hälfte, die Mose von der gesamten Beute der Krieger abgezweigt hatte,
4706NumerNum43143von der für die Gemeinde bestimmten Hälfte - im Ganzen 337500 Schafe und Ziegen,
4707NumerNum4314436000 Rinder,
4708NumerNum4314530500 Esel
4709NumerNum43146und 16000 Menschen -
4710NumerNum43147von dieser für die Israeliten bestimmten Hälfte also nahm Mose je eine von fünfzig gefangenen Frauen und je eines von fünfzig Tieren und übergab sie den Leviten, die auf die Anordnungen für die Wohnstätte des Herrn zu achten haben, wie der Herr es Mose befohlen hatte.
4711NumerNum43148Die Befehlshaber der Heeresverbände, die Hauptleute der Tausendschaften und die Hauptleute der Hundertschaften kamen zu Mose
4712NumerNum43149und sagten: Deine Knechte haben die Krieger gezählt, die unter unserem Befehl standen; kein einziger Mann wird vermisst.
4713NumerNum43150Darum bringen wir eine Gabe für den Herrn, jeder, was er an Goldgeräten, an Armbändern, Spangen, Siegelringen, Ohrringen und anderen Schmucksachen gefunden hat; damit wollen wir uns vor dem Herrn entsühnen.
4714NumerNum43151Mose und der Priester Eleasar nahmen das Gold und alle Kunstgegenstände von ihnen entgegen.
4715NumerNum43152Diese Abgabe an Gold, die sie für den Herrn von den Hauptleuten der Tausendschaften und den Hauptleuten der Hundertschaften einsammelten, betrug im Ganzen 16750 Schekel.
4716NumerNum43153Von den Kriegern hatte nämlich jeder auch noch für sich Beute gemacht.
4717NumerNum43154Mose und der Priester Eleasar nahmen das Gold von den Hauptleuten der Tausendschaften und von den Hauptleuten der Hundertschaften entgegen und brachten es in das Offenbarungszelt, als Zeichen, das den Herrn an die Israeliten erinnern sollte.
4718NumerNum4321Die Rubeniter und die Gaditer hatten sehr große Viehherden. Als sie nun das Land Jaser und das Land Gilead sahen, erschien ihnen diese Gegend gut geeignet für ihre Viehhaltung.
4719NumerNum4322Darum kamen sie zu Mose, zu dem Priester Eleasar und zu den Anführern der Gemeinde und sagten:
4720NumerNum4323Atarot, Dibon, Jaser, Nimra, Heschbon, Elale, Sibma, Nebo und Beon,
4721NumerNum4324das Land, das der Herr für die Gemeinde Israel erobert hat, ist gut geeignet für die Viehhaltung und deine Knechte haben Viehherden.
4722NumerNum4325Sie sagten: Wenn wir dein Wohlwollen gefunden haben, dann gebe man dieses Land deinen Knechten als Besitz. Nimm uns nicht über den Jordan mit!
4723NumerNum4326Mose antwortete den Gaditern und den Rubenitern: Sollen eure Brüder in den Krieg ziehen, während ihr hier sitzen bleibt?
4724NumerNum4327Warum wollt ihr den Israeliten den Mut nehmen, in das Land hinüberzuziehen, das der Herr für sie bestimmt hat?
4725NumerNum4328Genauso haben es schon eure Väter gemacht, als ich sie von Kadesch-Barnea ausgeschickt hatte, damit sie das Land erkundeten.
4726NumerNum4329Sie waren bis zum Traubental hinaufgekommen, hatten das Land gesehen und haben dann den Israeliten den Mut genommen, sodass sie das Land nicht mehr betreten wollten, das der Herr für sie bestimmt hatte.
4727NumerNum43210Damals entbrannte der Zorn des Herrn und er schwor:
4728NumerNum43211Auf keinen Fall werden die, die aus Ägypten heraufgekommen sind, die Männer von zwanzig Jahren und darüber, das Land zu sehen bekommen, das ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid zugesichert habe; denn sie haben nicht treu zu mir gehalten.
4729NumerNum43212Nur der Kenasiter Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns, waren ausgenommen, denn sie hielten treu zum Herrn.
4730NumerNum43213Der Zorn des Herrn entbrannte über Israel und er ließ sie vierzig Jahre lang in der Wüste umherirren, bis die ganze Generation ausgestorben war, die getan hatte, was dem Herrn missfiel.
4731NumerNum43214Und jetzt kommt ihr anstelle eurer Väter, ihr Brut von Sündern, um den glühenden Zorn des Herrn auf Israel noch größer zu machen?
4732NumerNum43215Wenn ihr euch von ihm abwendet, wird er dieses ganze Volk noch länger in der Wüste lassen und ihr richtet das ganze Volk zugrunde.
4733NumerNum43216Doch sie traten noch näher an Mose heran und sagten: Wir errichten hier Pferche für unser Vieh, unsere Schafe und Ziegen, und bauen Städte für unsere Kinder.
4734NumerNum43217Wir selbst aber rüsten uns und ziehen bewaffnet vor den Israeliten her, bis wir sie in ihr Land gebracht haben. Unterdessen werden unsere Kinder in den Städten wohnen, die zum Schutz gegen die Einwohner des Landes befestigt sind.
4735NumerNum43218Wir kehren nicht in unsere Häuser zurück, bevor jeder Israelit seinen Erbbesitz erhalten hat.
4736NumerNum43219Wir verlangen auf der anderen Seite des Jordan keinen Erbbesitz wie sie, wenn wir diesseits, östlich des Jordan, unseren Erbbesitz bekommen.
4737NumerNum43220Mose antwortete ihnen: Wenn ihr das tut, wenn ihr euch also vor den Augen des Herrn zum Kampf rüstet
4738NumerNum43221und jeder von euch, der sich gerüstet hat, vor den Augen des Herrn den Jordan überschreitet und kämpft, bis er seine Feinde vertrieben hat
4739NumerNum43222und das Land dem Herrn unterworfen ist, dann dürft ihr nachher umkehren und ihr seid gegenüber dem Herrn und Israel frei von weiteren Verpflichtungen. Dann soll dieses Land vor den Augen des Herrn euch als Eigentum gehören.
4740NumerNum43223Wenn ihr das aber nicht tut, versündigt ihr euch gegen den Herrn. Dann habt ihr die Folgen für eure Sünde zu tragen; das müsst ihr wissen.
4741NumerNum43224Baut euch Städte für eure Kinder und errichtet Pferche für eure Schafe und Ziegen! Aber haltet auch, was ihr versprochen habt.
4742NumerNum43225Da sagten die Gaditer und die Rubeniter zu Mose: Deine Knechte werden tun, was mein Herr befiehlt.
4743NumerNum43226Unsere Kinder, unsere Frauen und unsere Herden, unser ganzes Vieh, werden dort in den Städten von Gilead bleiben.
4744NumerNum43227Alle deine Knechte aber werden sich rüsten und vor den Augen des Herrn über den Jordan in den Krieg ziehen, wie mein Herr befiehlt.
4745NumerNum43228Für sie gab Mose dem Priester Eleasar, Josua, dem Sohn Nuns, und den Familienhäuptern der israelitischen Stämme folgende Weisung:
4746NumerNum43229Er sagte zu ihnen: Wenn die Gaditer und die Rubeniter, zum Kampf gerüstet, vor den Augen des Herrn mit euch den Jordan überschreiten und wenn ihr das Land unterworfen habt, dann gebt ihnen das Land Gilead zum Besitz!
4747NumerNum43230Wenn sie sich aber nicht rüsten und mit euch hinübergehen, dann sollen sie mitten unter euch in Kanaan eigenen Grund und Boden erhalten.
4748NumerNum43231Die Gaditer und die Rubeniter antworteten: Was der Herr zu deinen Knechten sagt, werden wir tun.
4749NumerNum43232Wir rüsten uns und ziehen vor den Augen des Herrn nach Kanaan hinüber, dann bleibt uns jenseits des Jordan unser Erbbesitz erhalten.
4750NumerNum43233Da übergab Mose den Gaditern, den Rubenitern und dem halben Stamm des Manasse, des Sohnes Josefs, das Reich des Amoriterkönigs Sihon und das Reich Ogs, des Königs des Baschan, das Land mit seinen Städten und deren ganzen Umgebung, soweit das Land reichte.
4751NumerNum43234Die Gaditer erbauten die befestigten Städte Dibon, Atarot, Aroër,
4752NumerNum43235Atrot-Schofan, Jaser, Jogboha,
4753NumerNum43236Bet-Nimra und Bet-Haran und errichteten Schafpferche.
4754NumerNum43237Die Rubeniter erbauten Heschbon, Elale, Kirjatajim,
4755NumerNum43238Nebo und Baal-Meon, denen sie andere Namen gaben, sowie Sibma. Sie gaben nämlich den Städten, die sie wieder aufbauten, neue Namen.
4756NumerNum43239Die Söhne Machirs, des Sohnes des Manasse, zogen nach Gilead und eroberten es. Sie vertrieben die Amoriter, die dort lebten.
4757NumerNum43240Da übergab Mose Gilead dem Machir, dem Sohn des Manasse, und Machir ließ sich dort nieder.
4758NumerNum43241Jaïr, der Sohn des Manasse, zog in den Kampf und eroberte die Zeltdörfer der Amoriter; er nannte sie Hawot-Jaïr (Zeltdörfer Jaïrs).
4759NumerNum43242Nobach zog in den Kampf, eroberte Kenat und seine Tochterstädte und nannte es nach seinem eigenen Namen Nobach.
4760NumerNum4331Das sind die Wegstrecken, die die Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten unter der Führung von Mose und Aaron zurücklegten, nach Abteilungen geordnet.
4761NumerNum4332Mose schrieb die Orte, an denen sie zu den einzelnen Wegstrecken aufbrachen, auf Befehl des Herrn auf. Das sind also die Wegstrecken in der Reihenfolge, in der die Israeliten aufbrachen:
4762NumerNum4333Aus Ramses brachen sie am fünfzehnten Tag des ersten Monats auf. Am Tag nach dem Paschafest zogen die Israeliten vor den Augen aller Ägypter voll Zuversicht aus,
4763NumerNum4334während die Ägypter ihre Erstgeborenen begruben, die der Herr bei ihnen alle erschlagen hatte, und während der Herr an ihren Göttern sein Strafgericht vollstreckte.
4764NumerNum4335Die Israeliten brachen von Ramses auf und schlugen ihr Lager in Sukkot auf.
4765NumerNum4336Von Sukkot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Etam, am Rand der Wüste, auf.
4766NumerNum4337Von Etam brachen sie auf, bogen nach Pi-Hahirot gegenüber Baal-Zefon ab und schlugen ihr Lager vor Migdol auf.
4767NumerNum4338Von Pi-Hahirot brachen sie auf und zogen mitten durch das Meer in die Wüste. In der Wüste Etam waren sie drei Tage unterwegs und schlugen dann ihr Lager in Mara auf.
4768NumerNum4339Von Mara brachen sie auf und kamen nach Elim. In Elim gab es zwölf Quellen und siebzig Palmen; daher schlugen sie dort ihr Lager auf.
4769NumerNum43310Von Elim brachen sie auf und schlugen ihr Lager am Schilfmeer auf.
4770NumerNum43311Vom Schilfmeer brachen sie auf und schlugen ihr Lager in der Wüste Sin auf.
4771NumerNum43312Von der Wüste Sin brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Dofka auf.
4772NumerNum43313Von Dofka brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Alusch auf.
4773NumerNum43314Von Alusch brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Refidim auf; dort hatte das Volk kein Wasser zu trinken.
4774NumerNum43315Von Refidim brachen sie auf und schlugen ihr Lager in der Wüste Sinai auf.
4775NumerNum43316Aus der Wüste Sinai brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Kibrot-Taawa auf.
4776NumerNum43317Von Kibrot-Taawa brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Hazerot auf.
4777NumerNum43318Von Hazerot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Ritma auf.
4778NumerNum43319Von Ritma brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Rimmon-Perez auf.
4779NumerNum43320Von Rimmon-Perez brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Libna auf.
4780NumerNum43321Von Libna brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Rissa auf.
4781NumerNum43322Von Rissa brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Kehelata auf.
4782NumerNum43323Von Kehelata brachen sie auf und schlugen ihr Lager am Berg Schefer auf.
4783NumerNum43324Vom Berg Schefer brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Harada auf.
4784NumerNum43325Von Harada brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Makhelot auf.
4785NumerNum43326Von Makhelot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Tahat auf.
4786NumerNum43327Von Tahat brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Terach auf.
4787NumerNum43328Von Terach brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Mitka auf.
4788NumerNum43329Von Mitka brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Haschmona auf.
4789NumerNum43330Von Haschmona brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Moserot auf.
4790NumerNum43331Von Moserot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Bene-Jaakan auf.
4791NumerNum43332Von Bene-Jaakan brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Hor-Gidgad auf.
4792NumerNum43333Von Hor-Gidgad brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Jotbata auf.
4793NumerNum43334Von Jotbata brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Abrona auf.
4794NumerNum43335Von Abrona brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Ezjon-Geber auf.
4795NumerNum43336Von Ezjon-Geber brachen sie auf und schlugen ihr Lager in der Wüste Zin, das heißt Kadesch, auf.
4796NumerNum43337Von Kadesch brachen sie auf und schlugen ihr Lager am Berg Hor am Rand von Edom auf.
4797NumerNum43338Auf Befehl des Herrn stieg der Priester Aaron auf den Berg Hor und starb dort im vierzigsten Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, am ersten Tag des fünften Monats.
4798NumerNum43339Aaron war hundertdreiundzwanzig Jahre alt, als er auf dem Berg Hor starb.
4799NumerNum43340Der kanaanitische König von Arad, der im Negeb, im Süden Kanaans saß, hörte, dass die Israeliten heranrückten.
4800NumerNum43341Vom Berg Hor brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Zalmona auf.
4801NumerNum43342Von Zalmona brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Punon auf.
4802NumerNum43343Von Punon brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Obot auf.
4803NumerNum43344Von Obot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Ije-Abarim, im Gebiet von Moab, auf.
4804NumerNum43345Von Ijim brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Dibon-Gad auf.
4805NumerNum43346Von Dibon-Gad brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Almon-Diblatajim auf.
4806NumerNum43347Von Almon-Diblatajim brachen sie auf und schlugen ihr Lager im Abarimgebirge vor Nebo auf.
4807NumerNum43348Vom Abarimgebirge brachen sie auf und schlugen ihr Lager in den Steppen von Moab am Jordan bei Jericho auf;
4808NumerNum43349ihr Lager am Jordan erstreckte sich von Bet-Jeschimot bis Abel-Schittim in den Steppen von Moab.
4809NumerNum43350In den Steppen von Moab, am Jordan bei Jericho, sprach der Herr zu Mose:
4810NumerNum43351Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr den Jordan überschritten und Kanaan betreten habt,
4811NumerNum43352dann vertreibt vor euch alle Einwohner des Landes und vernichtet alle ihre Götterbilder! Alle ihre aus Metall gegossenen Figuren sollt ihr vernichten und alle ihre Kulthöhen zerstören.
4812NumerNum43353Dann nehmt das Land in Besitz und lasst euch darin nieder; denn ich habe es euch zum Besitz gegeben.
4813NumerNum43354Verteilt das Land durch das Los an eure Sippen! Einem großen Stamm gebt großen Erbbesitz, einem kleinen Stamm gebt kleinen Erbbesitz! Worauf das Los eines jeden fällt, das soll ihm gehören. Teilt das Land so unter die Stämme eurer Väter auf!
4814NumerNum43355Wenn ihr die Einwohner des Landes vor euch nicht vertreibt, dann werden die, die von ihnen übrig bleiben, zu Splittern in euren Augen und zu Stacheln in eurer Seite. Sie werden euch in dem Land, in dem ihr wohnt, in eine große Gefahr bringen.
4815NumerNum43356Dann werde ich mit euch machen, was ich mit ihnen machen wollte.
4816NumerNum4341Der Herr sprach zu Mose:
4817NumerNum4342Befiehl den Israeliten und sag ihnen, wenn ihr nach Kanaan kommt: Das ist das Land, das euch als erblicher Besitz zufällt, Kanaan in seinen jetzigen Grenzen.
4818NumerNum4343Eure Südgrenze soll von der Wüste Zin aus an Edom entlang verlaufen, und zwar soll sie vom Ende des Salzmeers im Osten ausgehen.
4819NumerNum4344Dann soll eure Grenze südlich des Skorpionenpasses sich bis Zin erstrecken. Ihre Ausläufer sollen bis südlich von Kadesch-Barnea reichen. Von dort soll sie sich bis Hazar-Addar und bis Azmon hinziehen.
4820NumerNum4345Von Azmon soll die Grenze zum Grenzbach Ägyptens abbiegen und die Ausläufer der Grenze sollen bis zum Meer reichen.
4821NumerNum4346Eure Grenze im Westen soll das Große Meer mit seinem Strand sein. Das sei eure Westgrenze.
4822NumerNum4347Das sei eure Nordgrenze: Vom Großen Meer sollt ihr euch eine Linie bis zum Berg Hor abstecken,
4823NumerNum4348und vom Berg Hor eine Linie bis Lebo-Hamat. Die Ausläufer dieser Grenze sollen bis Zedad reichen.
4824NumerNum4349Dann soll die Grenze weitergehen bis Sifron und ihre Ausläufer sollen bis Hazar-Enan reichen. Das sei eure Nordgrenze.
4825NumerNum43410Als Ostgrenze sollt ihr eine Linie von Hazar-Enan bis Schefam abstecken.
4826NumerNum43411Von Schefam soll die Grenze nach Ribla östlich von Ajin hinuntersteigen. Dann soll die Grenze zum Rand des Gebirges östlich des Sees von Kinneret hinuntergehen.
4827NumerNum43412Dann soll die Grenze zum Jordan hinunterführen und ihre Ausläufer sollen bis zum Salzmeer reichen. Das seien die Grenzen rings um euer Land.
4828NumerNum43413Da befahl Mose den Israeliten: Das ist das Land, das ihr durch das Los als Erbbesitz verteilen sollt. Der Herr hat befohlen, es den neuneinhalb Stämmen zu geben;
4829NumerNum43414denn der Stamm der Rubeniter mit seinen Sippen und der Stamm der Gaditer mit seinen Sippen und der halbe Stamm Manasse haben ihren Erbbesitz schon erhalten.
4830NumerNum43415Diese zweieinhalb Stämme haben ihren Erbbesitz jenseits des Jordan erhalten, östlich von Jericho.
4831NumerNum43416Der Herr sprach zu Mose:
4832NumerNum43417Das sind die Namen der Männer, die das Land unter euch verteilen sollen: der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns.
4833NumerNum43418Außerdem nehmt zur Verteilung des Landes je einen führenden Mann aus jedem Stamm hinzu!
4834NumerNum43419Das sind die Namen dieser Männer: für den Stamm Juda Kaleb, der Sohn Jefunnes;
4835NumerNum43420für den Stamm der Simeoniter Schemuël, der Sohn Ammihuds;
4836NumerNum43421für den Stamm Benjamin Elidad, der Sohn Kislons;
4837NumerNum43422für den Stamm der Daniter der Anführer Bukki, der Sohn Joglis;
4838NumerNum43423bei den Josefstämmen für den Stamm der Manassiter der Anführer Hanniël, der Sohn Efods,
4839NumerNum43424und für den Stamm der Efraimiter der Anführer Kemuël, der Sohn Schiftans;
4840NumerNum43425für den Stamm der Sebuloniter der Anführer Elizafan, der Sohn Parnachs;
4841NumerNum43426für den Stamm der Issachariter der Anführer Paltiël, der Sohn Asans;
4842NumerNum43427für den Stamm der Ascheriter der Anführer Ahihud, der Sohn Schelomis;
4843NumerNum43428für den Stamm der Naftaliter der Anführer Pedahel, der Sohn Ammihuds.
4844NumerNum43429Das waren die Männer, die der Herr dazu verpflichtete, in Kanaan den Israeliten ihren Erbanteil zuzuteilen.
4845NumerNum4351In der Steppe von Moab, am Jordan bei Jericho, sprach der Herr zu Mose:
4846NumerNum4352Befiehl den Israeliten, sie sollen von ihrem Erbbesitz den Leviten einige Städte abgeben, in denen sie sich niederlassen können. Auch die ringsum zu den Städten gehörende Weidefläche sollt ihr den Leviten überlassen.
4847NumerNum4353Die Städte sollen ihnen als Wohnsitz gehören und die dazugehörenden Weideflächen sollen ihrem Vieh, ihren Herden und allen ihren Tieren zur Verfügung stehen.
4848NumerNum4354Die Weideflächen der Städte, die ihr den Leviten gebt, sollen ringsum von der Stadtmauer zweitausend Ellen nach außen reichen.
4849NumerNum4355Außerhalb der Stadt sollt ihr in östlicher Richtung zweitausend Ellen, in südlicher Richtung zweitausend Ellen, in westlicher Richtung zweitausend Ellen und in nördlicher Richtung zweitausend Ellen abmessen. Die Stadt soll also in der Mitte liegen. Das soll den Leviten als Weidefläche der Städte gehören.
4850NumerNum4356Unter den Städten, die ihr ihnen abgebt, sollen sechs Asylstädte sein, die ihr als Zufluchtsorte für den bestimmt, der einen Menschen erschlagen hat. Außerdem sollt ihr ihnen weitere zweiundvierzig Städte geben.
4851NumerNum4357Im Ganzen sind es achtundvierzig Städte samt ihren Weideflächen, die ihr den Leviten abgeben sollt.
4852NumerNum4358Die Zahl der Städte, die ihr vom Landbesitz der Israeliten abgebt, sollt ihr bei einem großen Stamm höher, bei einem kleinen niedriger ansetzen; jeder Stamm soll von seinen Städten den Leviten so viele abgeben, wie es der Größe seines eigenen Erbbesitzes entspricht.
4853NumerNum4359Der Herr sprach zu Mose:
4854NumerNum43510Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr den Jordan überschritten und Kanaan betreten habt,
4855NumerNum43511dann sollt ihr einige Städte auswählen, die euch als Asylstädte dienen. Dorthin kann einer fliehen, der einen Menschen ohne Vorsatz erschlagen hat.
4856NumerNum43512Die Städte sollen euch als Asyl vor dem Bluträcher dienen, sodass der, der getötet hat, nicht sterben muss, bevor er vor dem Gericht der Gemeinde stand.
4857NumerNum43513Von den Städten, die ihr abgebt, sollen euch sechs als Asylstädte dienen.
4858NumerNum43514Drei dieser Städte sollt ihr jenseits des Jordan und drei in Kanaan bestimmen; sie sollen Asylstädte sein.
4859NumerNum43515Den Israeliten, auch den Fremden und den Halbbürgern bei euch, sollen diese sechs Städte als Asyl zur Verfügung stehen; dorthin kann jeder fliehen, der ohne Vorsatz einen Menschen erschlagen hat.
4860NumerNum43516Wenn er ihn aber mit einem Eisengerät so geschlagen hat, dass er stirbt, ist er ein Mörder. Der Mörder ist mit dem Tod zu bestrafen.
4861NumerNum43517Wenn er ihn mit einem Stein in der Hand, der groß genug ist, jemanden zu töten, so geschlagen hat, dass er stirbt, ist er ein Mörder. Der Mörder ist mit dem Tod zu bestrafen.
4862NumerNum43518Auch wenn er ihn mit einem hölzernen Gegenstand, der geeignet ist, einen Menschen zu töten, so geschlagen hat, dass er stirbt, ist er ein Mörder. Der Mörder ist mit dem Tod zu bestrafen.
4863NumerNum43519Der Bluträcher darf den Mörder töten; sobald er ihn trifft, darf er ihn töten.
4864NumerNum43520Wenn einer einen andern aus Hass stößt oder aus dem Hinterhalt nach ihm wirft, sodass er stirbt,
4865NumerNum43521oder wenn er ihn in feindlicher Absicht mit der Hand so schlägt, dass er stirbt, dann soll der, der zugeschlagen hat, mit dem Tod bestraft werden; er ist ein Mörder. Der Bluträcher darf den Mörder töten, sobald er ihn trifft.
4866NumerNum43522Wenn aber einer einen andern aus Unachtsamkeit, ohne feindliche Absicht, gestoßen oder ohne Hinterhältigkeit irgendeinen Gegenstand auf ihn geworfen hat
4867NumerNum43523oder wenn er, ohne ihn zu sehen, einen Stein, der einen Menschen töten kann, auf ihn fallen ließ, sodass er starb - vorausgesetzt, er war nicht sein Feind und suchte ihn auch nicht zu schädigen -,
4868NumerNum43524dann soll die Gemeinde zwischen dem, der getötet hat, und dem Bluträcher nach diesen Grundsätzen ein Urteil fällen:
4869NumerNum43525Die Gemeinde soll den, der getötet hat, vor der Gewalt des Bluträchers retten und ihn in die Asylstadt, in die er geflohen war, zurückbringen. Er darf darin wohnen, bis der Hohepriester stirbt, den man mit heiligem Öl gesalbt hat.
4870NumerNum43526Wenn der, der getötet hat, das Gebiet der Asylstadt verlässt, in die er geflohen ist,
4871NumerNum43527und der Bluträcher ihn außerhalb seiner Asylstadt trifft, darf dieser den, der getötet hat, umbringen; dadurch entsteht ihm keine Blutschuld.
4872NumerNum43528Denn der, der getötet hat, soll bis zum Tod des Hohenpriesters in der Asylstadt bleiben; nach dem Tod des Hohenpriesters kann er zu seinem Land und zu seinem Besitz zurückkehren.
4873NumerNum43529Das soll bei euch überall, wo ihr wohnt, von Generation zu Generation als Recht gelten.
4874NumerNum43530Wenn irgendjemand einen Menschen erschlägt, darf man den Mörder nur aufgrund von Zeugenaussagen töten; doch aufgrund der Aussage nur eines einzigen Zeugen darf man einen Menschen nicht töten.
4875NumerNum43531Ihr sollt kein Sühnegeld annehmen für das Leben eines Mörders, der schuldig gesprochen und zum Tod verurteilt ist; denn er muss mit dem Tod bestraft werden.
4876NumerNum43532Auch dürft ihr von einem, der in eine Asylstadt geflohen ist, kein Sühnegeld annehmen, sodass er vor dem Tod des Hohenpriesters in die Heimat zurückkehren könnte.
4877NumerNum43533Ihr dürft das Land, in dem ihr wohnt, nicht entweihen; denn Blut entweiht das Land, und man kann das Land von dem darin vergossenen Blut nur durch das Blut dessen entsühnen, der es vergossen hat.
4878NumerNum43534Verunreinigt nicht das Land, in dem ihr euch niedergelassen habt und in dessen Mitte ich selbst wohne; denn ich, der Herr, wohne mitten unter den Israeliten.
4879NumerNum4361Die Familienoberhäupter der Nachkommen Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, aus den Sippen der Nachkommen Josefs, kamen zu Mose und den führenden Männern, den Familienhäuptern der Israeliten, um mit ihnen zu reden.
4880NumerNum4362Sie sagten: Der Herr hat meinem Herrn aufgetragen, das Land durch das Los als Erbbesitz an die Israeliten zu verteilen. Mein Herr erhielt aber vom Herrn auch den Auftrag, den Erbbesitz unseres Bruders Zelofhad seinen Töchtern zu geben.
4881NumerNum4363Wenn diese nun einen Mann aus einem anderen israelitischen Stamm heiraten, dann geht ihr Besitz dem Erbbesitz unserer Väter verloren und wird zum Erbbesitz des Stammes, in den sie einheiraten; er geht also unserem Erbanteil verloren.
4882NumerNum4364Sobald das Jubeljahr für die Israeliten kommt, wird ihr Erbbesitz zum Erbbesitz des Stammes, in den sie einheiraten, aber dem Erbbesitz unseres väterlichen Stammes geht ihr Erbbesitz verloren.
4883NumerNum4365Da befahl Mose den Israeliten auf Anweisung des Herrn: Die Männer vom Stamm der Söhne Josefs haben Recht.
4884NumerNum4366Das ist es, was der Herr den Töchtern Zelofhads befiehlt: Heiratet, wen ihr wollt, nur müsst ihr einen Mann aus einer Sippe eures väterlichen Stammes heiraten.
4885NumerNum4367Der Erbbesitz darf bei den Israeliten nicht von einem Stamm auf den andern übergehen; denn jeder Israelit soll fest mit dem Erbbesitz seines väterlichen Stammes verbunden bleiben.
4886NumerNum4368Jede Tochter, die Anspruch auf Erbbesitz in einem israelitischen Stamm hat, muss einen Mann aus einer Sippe ihres väterlichen Stammes heiraten, damit bei den Israeliten jeder im Erbbesitz seiner Väter bleibt.
4887NumerNum4369Der Erbbesitz darf nicht von einem Stamm auf einen andern übergehen. Denn jeder Israelit soll fest mit dem Erbbesitz seines Stammes verbunden bleiben.
4888NumerNum43610Die Töchter Zelofhads taten, was der Herr dem Mose befohlen hatte.
4889NumerNum43611Machla, Tirza, Hogla, Milka und Noa, die Töchter Zelofhads, heirateten Söhne ihrer Onkel;
4890NumerNum43612sie heirateten Männer aus den Sippen der Nachkommen Manasses, des Sohnes Josefs. So blieb ihr Erbbesitz dem Stamm ihrer väterlichen Sippe erhalten.
4891NumerNum43613Das sind die Gebote und Rechte, die der Herr den Israeliten in den Steppen von Moab, am Jordan bei Jericho, durch Mose gegeben hat.
4892DeuteronomiumDeu511Das sind die Worte, die Mose vor ganz Israel gesprochen hat. Er sprach sie jenseits des Jordan, in der Wüste, in der Araba, östlich von Suf, zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab.
4893DeuteronomiumDeu512Elf Tage sind es vom Horeb auf dem Weg zum Gebirge Seïr bis nach Kadesch-Barnea.
4894DeuteronomiumDeu513Es war im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am ersten Tag des Monats. Mose sagte den Israeliten genau das, was ihm der Herr für sie aufgetragen hatte.
4895DeuteronomiumDeu514Nachdem er Sihon, den König der Amoriter, der in Heschbon seinen Sitz hatte, und Og, den König des Baschan, der in Aschtarot seinen Sitz hatte, bei Edreï geschlagen hatte,
4896DeuteronomiumDeu515begann Mose jenseits des Jordan im Land Moab, diese Weisung aufzuschreiben. Er sagte:
4897DeuteronomiumDeu516Der Herr, unser Gott, hat am Horeb zu uns gesagt: Ihr habt euch lange genug an diesem Berg aufgehalten.
4898DeuteronomiumDeu517Nun wendet euch dem Bergland der Amoriter zu, brecht auf und zieht hinauf! Zieht aus gegen alle seine Bewohner in der Araba, auf dem Gebirge, in der Schefela, im Negeb und an der Meeresküste! Zieht in das Land der Kanaaniter und in das Gebiet des Libanon, bis an den großen Strom, den Eufrat!
4899DeuteronomiumDeu518Hiermit liefere ich euch das Land aus. Zieht hinein und nehmt es in Besitz, das Land, von dem ihr wisst: Der Herr hat euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es ihnen und später ihren Nachkommen zu geben.
4900DeuteronomiumDeu519Damals habe ich zu euch gesagt: Ich kann euch nicht allein tragen.
4901DeuteronomiumDeu5110Der Herr, euer Gott, hat euch zahlreich gemacht. Ja, ihr seid heute schon so zahlreich wie die Sterne am Himmel.
4902DeuteronomiumDeu5111Und der Herr, der Gott eurer Väter, lasse eure Zahl auf das Tausendfache wachsen und segne euch, wie er es euch versprochen hat.
4903DeuteronomiumDeu5112Wie soll ich allein euch tragen: eure Bürde, eure Last, eure Rechtshändel?
4904DeuteronomiumDeu5113Schlagt für jeden eurer Stämme weise, gebildete und bewährte Männer vor, damit ich sie als eure Führer einsetze.
4905DeuteronomiumDeu5114Ihr habt mir geantwortet: Das ist ein guter Vorschlag. Führ ihn aus!
4906DeuteronomiumDeu5115Also habe ich die Führer eurer Stämme, weise und bewährte Männer, genommen und sie zu euren Führern ernannt: als Anführer für je tausend, Anführer für je hundert, Anführer für je fünfzig, Anführer für je zehn, und als Listenführer, für jeden eurer Stämme.
4907DeuteronomiumDeu5116Damals habe ich eure Richter verpflichtet: Lasst jeden Streit zwischen euren Brüdern vor euch kommen. Entscheidet gerecht, sei es der Streit eines Mannes mit einem Bruder oder mit einem Fremden.
4908DeuteronomiumDeu5117Kennt vor Gericht kein Ansehen der Person! Klein wie Groß hört an! Fürchtet euch nicht vor angesehenen Leuten; denn das Gericht hat mit Gott zu tun. Und ist euch eine Sache zu schwierig, legt sie mir vor; dann werde ich sie anhören.
4909DeuteronomiumDeu5118Damals habe ich euch alle Vorschriften gegeben, nach denen ihr handeln sollt.
4910DeuteronomiumDeu5119Dann brachen wir auf, verließen den Horeb und wanderten durch diese ganze große und Furcht erregende Wüste - ihr habt sie erlebt - auf dem Weg zum Amoriterbergland, wie es uns der Herr, unser Gott, befohlen hatte. Wir kamen bis Kadesch-Barnea.
4911DeuteronomiumDeu5120Dort sagte ich zu euch: Nun seid ihr am Bergland der Amoriter angekommen, das der Herr, unser Gott, uns gibt.
4912DeuteronomiumDeu5121Sieh, der Herr, dein Gott, hat dir das Land ausgeliefert. Zieh hinauf und nimm es in Besitz, wie der Herr, der Gott deiner Väter, es dir befohlen hat. Fürchte dich nicht und hab keine Angst!
4913DeuteronomiumDeu5122Da seid ihr zu mir gekommen, ihr alle, und habt gesagt: Wir wollen einige Männer vorausschicken. Sie sollen uns das Land auskundschaften und uns Bericht erstatten über den Weg, den wir hinaufziehen, und über die Städte, auf die wir treffen werden.
4914DeuteronomiumDeu5123Der Vorschlag erschien mir gut. Ich wählte unter euch zwölf Männer aus, für jeden Stamm einen.
4915DeuteronomiumDeu5124Sie wendeten sich dem Bergland zu, zogen hinauf, gelangten bis zum Traubental und erkundeten es.
4916DeuteronomiumDeu5125Sie pflückten einige von den Früchten des Landes, brachten sie zu uns herab und erstatteten uns Bericht. Sie sagten: Das Land, das der Herr, unser Gott, uns gibt, ist prächtig.
4917DeuteronomiumDeu5126Doch ihr habt euch geweigert hinaufzuziehen. Ihr habt euch dem Befehl des Herrn, eures Gottes, widersetzt
4918DeuteronomiumDeu5127und habt in euren Zelten gemurrt. Ihr habt gesagt: Weil er uns hasst, hat der Herr uns aus Ägypten geführt. Er will uns in die Gewalt der Amoriter geben, um uns zu vernichten.
4919DeuteronomiumDeu5128Wohin geraten wir, wenn wir hinaufziehen? Unsere Brüder haben uns den Mut genommen, als sie berichteten: Ein Volk, größer und zahlreicher als wir, Städte, groß, mit himmelhohen Mauern. Sogar Anakiter haben wir dort gesehen.
4920DeuteronomiumDeu5129Da habe ich zu euch gesagt: Ihr dürft nicht vor ihnen zurückweichen und dürft euch nicht vor ihnen fürchten.
4921DeuteronomiumDeu5130Der Herr, euer Gott, der euch vorangeht, wird für euch kämpfen, genau so, wie er vor euren Augen in Ägypten auf eurer Seite gekämpft hat.
4922DeuteronomiumDeu5131Das Gleiche tat er in der Wüste, du hast es selbst erlebt. Da hat der Herr, dein Gott, dich auf dem ganzen Weg, den ihr gewandert seid, getragen, wie ein Vater seinen Sohn trägt, bis ihr an diesen Ort kamt.
4923DeuteronomiumDeu5132Trotzdem habt ihr nicht an den Herrn, euren Gott, geglaubt,
4924DeuteronomiumDeu5133der euch auf dem Weg vorangegangen war, um euch die Stelle für das Lager zu suchen. Bei Nacht ging er im Feuer voran, um euch den Weg zu zeigen, auf dem ihr gehen solltet, bei Tag in der Wolke.
4925DeuteronomiumDeu5134Der Herr hörte euer lautes Murren, wurde unwillig und schwor:
4926DeuteronomiumDeu5135Kein einziger von diesen Männern, von dieser verdorbenen Generation, soll das prächtige Land sehen, von dem ihr wisst: Ich habe geschworen, es euren Vätern zu geben.
4927DeuteronomiumDeu5136Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes, wird es sehen. Ihm und seinen Söhnen werde ich das Land geben, das er betreten hat. Denn er ist dem Herrn ganz und gar nachgefolgt.
4928DeuteronomiumDeu5137Auch mir grollte der Herr euretwegen und sagte: Auch du sollst nicht in das Land hineinkommen.
4929DeuteronomiumDeu5138Josua, der Sohn Nuns, dein Gehilfe, wird hineinkommen. Verleih ihm Macht: Er soll das Land an Israel als Erbbesitz verteilen.
4930DeuteronomiumDeu5139Und eure Kleinen, von denen ihr sagt: Zur Beute werden sie!, und eure Kinder, die heute noch nichts von Gut und Böse wissen, sie werden in das Land hineinkommen. Ihnen gebe ich es und sie nehmen es dann auch in Besitz.
4931DeuteronomiumDeu5140Ihr aber, wendet euch zur Wüste, brecht auf und nehmt den Weg zum Schilfmeer!
4932DeuteronomiumDeu5141Ihr habt mir darauf erwidert: Wir haben vor dem Herrn gesündigt. Doch jetzt wollen wir hinaufziehen und kämpfen, genau so, wie es uns der Herr, unser Gott, befohlen hat. Und jeder legte die Waffen an und gürtete sich, um ins Bergland zu ziehen.
4933DeuteronomiumDeu5142Doch der Herr sprach zu mir: Sag ihnen: Ihr sollt nicht hinaufziehen und nicht kämpfen; denn ich bin nicht in eurer Mitte. Ich will nicht, dass eure Feinde euch niederstoßen.
4934DeuteronomiumDeu5143Ich habe euch zugeredet, doch ihr habt nicht gehört. Ihr habt euch dem Befehl des Herrn widersetzt. In eurer Vermessenheit seid ihr ins Bergland gezogen.
4935DeuteronomiumDeu5144Da rückten die Amoriter, die dort im Bergland wohnen, gegen euch aus. Sie verfolgten euch wie ein Bienenschwarm und versprengten euch in Seïr bis nach Horma hin.
4936DeuteronomiumDeu5145Als ihr zurückkamt, weintet ihr vor dem Herrn. Doch er hat auf eure Klagen nicht gehört und hatte kein Ohr mehr für euch.
4937DeuteronomiumDeu5146Dann hieltet ihr euch lange in Kadesch auf - die ganze Zeit, die ihr dort geblieben seid.
4938DeuteronomiumDeu521Dann wendeten wir uns der Wüste zu, brachen auf und nahmen den Weg zum Schilfmeer, wie es der Herr mir befohlen hatte. Wir umzogen lange Zeit das Gebirge Seïr.
4939DeuteronomiumDeu522Dann sagte der Herr zu mir:
4940DeuteronomiumDeu523Ihr seid jetzt lange genug um dieses Gebirge herumgezogen. Wendet euch jetzt nach Norden!
4941DeuteronomiumDeu524Befiehl dem Volk: Ihr werdet jetzt durch das Gebiet von Stammverwandten ziehen, durch das Gebiet der Nachkommen Esaus, die in Seïr wohnen. Wenn sie Furcht vor euch zeigen, dann seid auf der Hut,
4942DeuteronomiumDeu525und beginnt keine Feindseligkeiten gegen sie! Von ihrem Land gebe ich euch keinen Fußbreit; denn das Gebirge Seïr habe ich für Esau zum Besitz bestimmt.
4943DeuteronomiumDeu526Was ihr an Getreide zum Essen braucht, kauft von ihnen für Silber; selbst das Trinkwasser beschafft euch von ihnen gegen Silber!
4944DeuteronomiumDeu527Der Herr, dein Gott, hatte dich reich gesegnet bei der Arbeit deiner Hände. Er wusste, dass du in dieser großen Wüste unterwegs warst. Vierzig Jahre lang war der Herr, dein Gott, bei dir. Nichts hat dir gefehlt.
4945DeuteronomiumDeu528Wir zogen also weg aus dem Gebiet in der Nähe der Söhne Esaus, unserer Stammverwandten, die in Seïr wohnen, weg vom Weg durch die Araba, von Elat und Ezjon-Geber. Wir wendeten uns (nach Norden) und zogen den Weg zur Wüste Moab entlang.
4946DeuteronomiumDeu529Und der Herr sagte zu mir: Begegne Moab nicht feindlich, beginn keinen Kampf mit ihnen! Von ihrem Land bestimme ich dir kein Stück zum Besitz; denn Ar habe ich für die Nachkommen Lots zum Besitz bestimmt.
4947DeuteronomiumDeu5210Einst saßen dort die Emiter, ein Volk, das groß, zahlreich und hoch gewachsen war wie die Anakiter.
4948DeuteronomiumDeu5211Wie die Anakiter galten auch sie als Rafaïter, die Moabiter aber nennen sie Emiter.
4949DeuteronomiumDeu5212In Seïr saßen einst die Horiter, aber deren Besitz haben die Nachkommen Esaus übernommen. Als sie vordrangen, vernichteten sie die Horiter und setzten sich an deren Stelle, so wie die Israeliten es mit dem Land taten, das ihnen der Herr zum Besitz bestimmt hatte.
4950DeuteronomiumDeu5213Und jetzt steht auf und überquert das Tal des Sered! Da überquerten wir das Tal des Sered.
4951DeuteronomiumDeu5214Die Zeit, die wir von Kadesch-Barnea an gewandert waren, bis wir das Tal des Sered überquerten, betrug achtunddreißig Jahre. So lange dauerte es, bis die Generation der waffenfähigen Männer vollständig ausgestorben war, sodass sich keiner von ihnen mehr im Lager befand, wie es ihnen der Herr geschworen hatte.
4952DeuteronomiumDeu5215Der Herr hatte seine Hand gegen sie ausgestreckt und Verwirrung unter ihnen verbreitet, bis sie ausgestorben waren, sodass sich keiner von ihnen mehr im Lager befand.
4953DeuteronomiumDeu5216Als alle waffenfähigen Männer ausgestorben und tot waren, sodass keiner von ihnen mehr im Volk lebte,
4954DeuteronomiumDeu5217sagte der Herr zu mir:
4955DeuteronomiumDeu5218Wenn du heute durch das Gebiet von Moab, durch Ar, ziehst,
4956DeuteronomiumDeu5219kommst du nahe an den Ammonitern vorbei. Begegne ihnen nicht feindlich, beginne keine Feindseligkeiten gegen sie! Vom Land der Ammoniter bestimme ich dir kein Stück zum Besitz; denn ich habe es für die Nachkommen Lots zum Besitz bestimmt.
4957DeuteronomiumDeu5220Auch dieses gilt als Land der Rafaïter. Einst saßen die Rafaïter darin. Die Ammoniter nennen sie die Samsummiter,
4958DeuteronomiumDeu5221ein Volk, das groß, zahlreich und hoch gewachsen war wie die Anakiter. Der Herr vernichtete die Rafaïter, als die Ammoniter eindrangen. Diese übernahmen ihren Besitz und setzten sich an ihre Stelle.
4959DeuteronomiumDeu5222Das war das Gleiche, was der Herr für die Nachkommen Esaus getan hat, die in Seïr sitzen. Als sie vordrangen, vernichtete er die Horiter. Die Nachkommen Esaus übernahmen ihren Besitz und setzten sich an ihre Stelle. So blieb es bis heute.
4960DeuteronomiumDeu5223Das Gleiche geschah mit den Awitern, die in einzelnen Dörfern bis nach Gaza hin saßen. Die Kaftoriter, die aus Kaftor ausgewandert waren, vernichteten sie und setzten sich an ihre Stelle.
4961DeuteronomiumDeu5224Steht auf, brecht auf und überquert das Tal des Arnon! Hiermit gebe ich Sihon, den König von Heschbon, den Amoriter, mit seinem Land in eure Gewalt. Fang an, in Besitz zu nehmen! Bei Sihon sollst du den Kampf beginnen.
4962DeuteronomiumDeu5225Und ich fange heute an, den Völkern überall unter dem Himmel Schrecken und Furcht vor dir ins Gesicht zu zeichnen. Wenn sie von dir nur hören, zittern sie. Sie winden sich vor Angst, wenn sie dich sehen.
4963DeuteronomiumDeu5226Da sandte ich aus der Wüste Kedemot Boten zu Sihon, dem König von Heschbon, und ließ ihm folgendes Abkommen vorschlagen:
4964DeuteronomiumDeu5227Ich will durch dein Land ziehen. Ich werde mich genau an den Weg halten, ohne ihn rechts oder links zu verlassen.
4965DeuteronomiumDeu5228Was ich an Getreide zum Essen brauche, wirst du mir für Silber verkaufen, auch das Trinkwasser wirst du mir gegen Silber geben. Ich werde nur zu Fuß durchziehen,
4966DeuteronomiumDeu5229so wie die Nachkommen Esaus, die in Seïr wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen, es mir erlaubt haben. (Das soll gelten,) bis ich über den Jordan in das Land gezogen bin, das der Herr, unser Gott, uns gibt.
4967DeuteronomiumDeu5230Doch Sihon, der König von Heschbon, weigerte sich, uns bei sich durchziehen zu lassen. Denn der Herr, dein Gott, hatte seinen Kampfgeist gestärkt und ihm Mut gemacht, um ihn in deine Gewalt zu geben, wie es inzwischen geschehen ist.
4968DeuteronomiumDeu5231Zu mir aber sagte der Herr: Hiermit fange ich an. Ich liefere dir Sihon und sein Land aus. Du fang an, in Besitz zu nehmen! Fang mit seinem Land an!
4969DeuteronomiumDeu5232Sihon rückte mit seinem ganzen Volk gegen uns aus, um bei Jahaz zu kämpfen.
4970DeuteronomiumDeu5233Der Herr, unser Gott, lieferte ihn uns aus. Wir schlugen ihn, seine Söhne und sein ganzes Volk.
4971DeuteronomiumDeu5234Damals eroberten wir alle seine Städte. Wir weihten die ganze männliche Bevölkerung, die Frauen, die Kinder und die Greise der Vernichtung; keinen ließen wir überleben.
4972DeuteronomiumDeu5235Als Beute behielten wir nur das Vieh und das, was wir in den eroberten Städten geplündert hatten.
4973DeuteronomiumDeu5236Von Aroër am Rand des Arnontals und von der Stadt, die im Tal liegt, bis hin nach Gilead gab es keine befestigte Stadt, deren Mauern für uns zu hoch waren. Alle hat uns der Herr, unser Gott, ausgeliefert.
4974DeuteronomiumDeu5237Nur dem Land der Ammoniter hast du dich nicht genähert, dem gesamten Randgebiet des Jabboktals und den Städten im Gebirge, also allem, was der Herr, unser Gott, uns verwehrt hatte.
4975DeuteronomiumDeu531Dann wendeten wir uns dem Weg zum Baschan zu und zogen hinauf. Og, der König des Baschan, rückte mit seinem ganzen Volk gegen uns aus, um bei Edreï zu kämpfen.
4976DeuteronomiumDeu532Der Herr sagte zu mir: Fürchte ihn nicht, denn ich gebe ihn, sein ganzes Volk und sein Land in deine Gewalt. Tu mit ihm, was du mit Sihon getan hast, dem König der Amoriter, der in Heschbon seinen Sitz hatte.
4977DeuteronomiumDeu533Und der Herr, unser Gott, gab auch Og, den König des Baschan, und sein ganzes Volk in unsere Gewalt. Wir schlugen ihn und ließen keinen überleben.
4978DeuteronomiumDeu534Damals eroberten wir alle seine Städte. Es gab keine befestigte Stadt, die wir ihnen nicht genommen hätten: sechzig Städte, den ganzen Bezirk von Argob, das Königreich des Og im Baschan.
4979DeuteronomiumDeu535Alle diese Städte waren durch hohe Mauern, Torflügel und Torbalken befestigt. Hinzu kamen die zahlreichen offenen Landstädte.
4980DeuteronomiumDeu536Wir weihten sie der Vernichtung, wie wir es mit Sihon, dem König von Heschbon, getan hatten. Wir weihten die ganze männliche Bevölkerung und die Frauen, Kinder und Greise der Vernichtung.
4981DeuteronomiumDeu537Alles Vieh und das, was wir in den Städten geplündert hatten, behielten wir als Beute.
4982DeuteronomiumDeu538Damals entrissen wir der Gewalt der beiden Amoriterkönige jenseits des Jordan das Land vom Arnontal bis zum Gebirge Hermon -
4983DeuteronomiumDeu539die Sidonier nennen den Hermon Sirjon, die Amoriter nennen ihn Senir -,
4984DeuteronomiumDeu5310alle Städte der Hochebene, ganz Gilead und den ganzen Baschan bis nach Salka und Edreï, das heißt nur die Städte des Königreichs Ogs im Baschan.
4985DeuteronomiumDeu5311Denn Og, der König des Baschan, war als Einziger von den letzten Rafaïtern noch übrig geblieben. Sein Bett war aus Eisen. Steht es nicht in Rabba, der Hauptstadt der Ammoniter? Es ist neun gewöhnliche Ellen lang und vier breit.
4986DeuteronomiumDeu5312Dieses Land nahmen wir damals in Besitz. Von Aroër an, das am Arnontal liegt, einschließlich der Hälfte des Gebirges Gilead und ihrer Städte, übergab ich es (euch,) den Rubenitern und Gaditern.
4987DeuteronomiumDeu5313Den Rest von Gilead und den ganzen Baschan, soweit er zum Königreich Ogs gehört hatte, übergab ich (euch,) der einen Hälfte des Stammes Manasse - den ganzen Bezirk von Argob. Diesen ganzen Baschan bezeichnet man als Land der Rafaïter.
4988DeuteronomiumDeu5314Jaïr, der Sohn Manasses, übernahm den ganzen Bezirk von Argob einschließlich des Gebiets der Geschuriter und der Maachatiter und benannte sie nach seinem eigenen Namen: Er nannte den Baschan Hawot-Jaïr (Zeltdörfer Jaïrs). So heißt er noch heute.
4989DeuteronomiumDeu5315Dem Machir übergab ich Gilead,
4990DeuteronomiumDeu5316den Rubenitern und Gaditern aber gab ich das Gebiet von Gilead bis zum Arnontal, das Tal selbst und das zugehörige Gebiet bis zum Jabbok, wo das Tal die Grenze zu den Ammonitern bildet,
4991DeuteronomiumDeu5317dazu die Araba und den Jordan mit dem zugehörigen Gebiet, vom See Kinneret bis zum Meer der Araba, dem Salzmeer am Fuß der Steilhänge des Pisga, nach Osten hin.
4992DeuteronomiumDeu5318Damals wies ich euch an: Der Herr, euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, sodass ihr es in Besitz nehmen könnt. Doch jetzt, in Waffen, sollt ihr zunächst mit allen Wehrfähigen an der Spitze eurer Brüder, der Israeliten, über den Jordan ziehen.
4993DeuteronomiumDeu5319Nur eure Frauen, Kinder, Greise und Herden - ich weiß, ihr habt viele Herden - können in den Städten bleiben, die ich für euch bestimmt habe.
4994DeuteronomiumDeu5320Erst wenn der Herr euren Brüdern wie euch Ruhe verschafft hat, erst wenn auch sie das Land jenseits des Jordan in Besitz genommen haben, das der Herr, euer Gott, ihnen gibt, dürft ihr zurückkehren, jeder zu seinem Besitz, den ich für euch bestimmt habe.
4995DeuteronomiumDeu5321Damals wies ich Josua an: Du hast mit eigenen Augen alles gesehen, was der Herr, euer Gott, mit diesen beiden Königen getan hat. Das Gleiche wird der Herr mit allen Königreichen tun, zu denen du hinüberziehst.
4996DeuteronomiumDeu5322Ihr sollt sie nicht fürchten; denn der Herr, euer Gott, ist es, der für euch kämpft.
4997DeuteronomiumDeu5323Damals rief ich den Herrn um Gnade für mich an:
4998DeuteronomiumDeu5324Gott, mein Herr! Du hast angefangen, deinen Knecht deine Macht und deine starke Hand schauen zu lassen. Welcher Gott im Himmel oder auf der Erde hat etwas vollbracht, was deinen Taten und deinen Siegen vergleichbar wäre?
4999DeuteronomiumDeu5325Lass mich doch hinüberziehen! Lass mich das prächtige Land jenseits des Jordan sehen, dieses prächtige Bergland und den Libanon!
5000DeuteronomiumDeu5326Doch euretwegen zürnte mir der Herr und erhörte mich nicht. Der Herr sagte zu mir: Genug! Trag mir diese Sache niemals wieder vor!
5001DeuteronomiumDeu5327Steig auf den Gipfel des Pisga, richte die Augen nach Westen, nach Norden, nach Süden und nach Osten und schau mit eigenen Augen hinüber! Doch hinüberziehen über den Jordan hier wirst du nicht.
5002DeuteronomiumDeu5328Setz Josua ein, verleih ihm Macht und Stärke: Er soll an der Spitze dieses Volkes hinüberziehen. Er soll an sie das Land als Erbbesitz verteilen, das du nur schauen darfst.
5003DeuteronomiumDeu5329So blieben wir in der Talschlucht gegenüber Bet-Pegor.
5004DeuteronomiumDeu541Und nun, Israel, höre die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch zu halten lehre. Hört und ihr werdet leben, ihr werdet in das Land, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gibt, hineinziehen und es in Besitz nehmen.
5005DeuteronomiumDeu542Ihr sollt dem Wortlaut dessen, worauf ich euch verpflichte, nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen; ihr sollt auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, achten, auf die ich euch verpflichte.
5006DeuteronomiumDeu543Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, was der Herr wegen des Baal-Pegor getan hat. Jeden, der dem Baal-Pegor nachfolgte, hat der Herr, dein Gott, in deiner Mitte vernichtet.
5007DeuteronomiumDeu544Ihr aber habt euch am Herrn, eurem Gott, fest gehalten, und darum seid ihr alle heute noch am Leben.
5008DeuteronomiumDeu545Hiermit lehre ich euch, wie es mir der Herr, mein Gott, aufgetragen hat, Gesetze und Rechtsvorschriften. Ihr sollt sie innerhalb des Landes halten, in das ihr hineinzieht, um es in Besitz zu nehmen.
5009DeuteronomiumDeu546Ihr sollt auf sie achten und sollt sie halten. Denn darin besteht eure Weisheit und eure Bildung in den Augen der Völker. Wenn sie dieses Gesetzeswerk kennen lernen, müssen sie sagen: In der Tat, diese große Nation ist ein weises und gebildetes Volk.
5010DeuteronomiumDeu547Denn welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind, wie Jahwe, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen?
5011DeuteronomiumDeu548Oder welche große Nation besäße Gesetze und Rechtsvorschriften, die so gerecht sind wie alles in dieser Weisung, die ich euch heute vorlege?
5012DeuteronomiumDeu549Jedoch, nimm dich in Acht, achte gut auf dich! Vergiss nicht die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen, und die Worte, die du gehört hast. Lass sie dein ganzes Leben lang nicht aus dem Sinn! Präge sie deinen Kindern und Kindeskindern ein!
5013DeuteronomiumDeu5410Vergiss nicht den Tag, als du am Horeb vor dem Herrn, deinem Gott, standest. Der Herr hatte zu mir gesagt: Ruf mir das Volk zusammen! Ich will sie meine Worte hören lassen. Sie sollen lernen, mich zu fürchten, so lange, wie sie im Land leben, und sie sollen es auch ihre Kinder lehren.
5014DeuteronomiumDeu5411Ihr wart herangekommen und standet unten am Berg und der Berg brannte: Feuer, hoch bis in den Himmel hinauf, Finsternis, Wolken und Dunkel.
5015DeuteronomiumDeu5412Der Herr sprach zu euch mitten aus dem Feuer. Ihr hörtet den Donner der Worte. Eine Gestalt habt ihr nicht gesehen. Ihr habt nur den Donner gehört.
5016DeuteronomiumDeu5413Der Herr offenbarte euch seinen Bund, er verpflichtete euch, ihn zu halten: die Zehn Worte. Er schrieb sie auf zwei Steintafeln.
5017DeuteronomiumDeu5414Mir befahl damals der Herr, euch Gesetze und Rechtsvorschriften zu lehren, die ihr in dem Land halten sollt, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.
5018DeuteronomiumDeu5415Nehmt euch um eures Lebens willen gut in Acht! Denn eine Gestalt habt ihr an dem Tag, als der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch sprach, nicht gesehen.
5019DeuteronomiumDeu5416Lauft nicht in euer Verderben und macht euch kein Gottesbildnis, das irgendetwas darstellt, keine Statue, kein Abbild eines männlichen oder weiblichen Wesens,
5020DeuteronomiumDeu5417kein Abbild irgendeines Tiers, das auf der Erde lebt, kein Abbild irgendeines gefiederten Vogels, der am Himmel fliegt,
5021DeuteronomiumDeu5418kein Abbild irgendeines Tiers, das am Boden kriecht, und kein Abbild irgendeines Meerestieres im Wasser unter der Erde.
5022DeuteronomiumDeu5419Wenn du die Augen zum Himmel erhebst und das ganze Himmelsheer siehst, die Sonne, den Mond und die Sterne, dann lass dich nicht verführen! Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. Der Herr, dein Gott, hat sie allen anderen Völkern überall unter dem Himmel zugewiesen.
5023DeuteronomiumDeu5420Euch aber hat der Herr genommen und aus dem Schmelzofen, aus Ägypten, herausgeführt, damit ihr sein Volk, sein Erbbesitz werdet wie ihr es heute seid.
5024DeuteronomiumDeu5421Zwar hat der Herr mir wegen eures Murrens gegrollt und mir geschworen, ich dürfe nicht über den Jordan ziehen und das prächtige Land betreten, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt.
5025DeuteronomiumDeu5422Ich muss in diesem Land hier sterben und werde nicht über den Jordan ziehen. Aber ihr werdet hinüberziehen und dieses prächtige Land in Besitz nehmen.
5026DeuteronomiumDeu5423Nehmt euch in Acht! Vergesst nicht den Bund, den der Herr, euer Gott, mit euch geschlossen hat. Ihr sollt euch kein Gottesbildnis machen, das irgendetwas darstellt, was der Herr, dein Gott, dir verboten hat.
5027DeuteronomiumDeu5424Denn der Herr, dein Gott, ist verzehrendes Feuer. Er ist ein eifersüchtiger Gott.
5028DeuteronomiumDeu5425Wenn du Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr im Land heimisch seid, wenn ihr dann ins Verderben lauft und ein Gottesbildnis macht, das irgendetwas darstellt, wenn ihr also tut, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, böse ist, und wenn ihr ihn erzürnt -
5029DeuteronomiumDeu5426den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an: dann werdet ihr unverzüglich aus dem Land ausgetilgt sein, in das ihr jetzt über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. Nicht lange werdet ihr darin leben. Ihr werdet vernichtet werden.
5030DeuteronomiumDeu5427Der Herr wird euch unter die Völker verstreuen. Nur einige von euch werden übrig bleiben in den Nationen, zu denen der Herr euch führt.
5031DeuteronomiumDeu5428Dort müsst ihr Göttern dienen, Machwerken von Menschenhand, aus Holz und Stein. Sie können nicht sehen und nicht hören, nicht essen und nicht riechen.
5032DeuteronomiumDeu5429Dort werdet ihr den Herrn, deinen Gott, wieder suchen. Du wirst ihn auch finden, wenn du dich mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele um ihn bemühst.
5033DeuteronomiumDeu5430Wenn du in Not bist, werden alle diese Worte dich finden. In späteren Tagen wirst du zum Herrn, deinem Gott, zurückkehren und auf seine Stimme hören.
5034DeuteronomiumDeu5431Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott. Er lässt dich nicht fallen und gibt dich nicht dem Verderben preis und vergisst nicht den Bund mit deinen Vätern, den er ihnen beschworen hat.
5035DeuteronomiumDeu5432Forsche doch einmal in früheren Zeiten nach, die vor dir gewesen sind, seit dem Tag, als Gott den Menschen auf der Erde schuf; forsche nach vom einen Ende des Himmels bis zum andern Ende: Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses und hat man je solche Worte gehört?
5036DeuteronomiumDeu5433Hat je ein Volk einen Gott mitten aus dem Feuer im Donner sprechen hören, wie du ihn gehört hast, und ist am Leben geblieben?
5037DeuteronomiumDeu5434Oder hat je ein Gott es ebenso versucht, zu einer Nation zu kommen und sie mitten aus einer anderen herauszuholen unter Prüfungen, unter Zeichen, Wundern und Krieg, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm und unter großen Schrecken, wie es der Herr, euer Gott, in Ägypten mit euch getan hat, vor deinen Augen?
5038DeuteronomiumDeu5435Das hast du sehen dürfen, damit du erkennst: Jahwe ist der Gott, kein anderer ist außer ihm.
5039DeuteronomiumDeu5436Vom Himmel herab ließ er dich seinen Donner hören, um dich zu erziehen. Auf der Erde ließ er dich sein großes Feuer sehen und mitten aus dem Feuer hast du seine Worte gehört.
5040DeuteronomiumDeu5437Weil er deine Väter lieb gewonnen hatte, hat er alle Nachkommen eines jeden von ihnen erwählt und dich dann in eigener Person durch seine große Kraft aus Ägypten geführt,
5041DeuteronomiumDeu5438um bei deinem Angriff Völker zu vertreiben, die größer und mächtiger sind als du, um dich in ihr Land zu führen und es dir als Erbbesitz zu geben, wie es jetzt geschieht.
5042DeuteronomiumDeu5439Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen: Jahwe ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner sonst.
5043DeuteronomiumDeu5440Daher sollst du auf seine Gesetze und seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achten, damit es dir und später deinen Nachkommen gut geht und du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt für alle Zeit.
5044DeuteronomiumDeu5441Damals hat Mose jenseits des Jordan, nach Osten hin, drei Städten eine Sonderstellung zugewiesen.
5045DeuteronomiumDeu5442Dorthin soll jeder, der einen Menschen getötet hat, fliehen können, falls er den andern ohne Vorsatz getötet hat und nicht schon früher mit ihm verfeindet gewesen ist. Wenn er in eine dieser Städte flieht, darf er am Leben bleiben.
5046DeuteronomiumDeu5443Es sind Bezer im Wüstengebiet der Hochebene für die Rubeniter, Ramot in Gilead für die Gaditer und Golan im Baschan für die Manassiter.
5047DeuteronomiumDeu5444Und das ist die Weisung, die Mose den Israeliten vorgelegt hat.
5048DeuteronomiumDeu5445Das sind die Satzungen, die Gesetze und Rechtsvorschriften, die Mose den Israeliten verkündet hat, als sie aus Ägypten zogen.
5049DeuteronomiumDeu5446Es geschah jenseits des Jordan, in der Talschlucht gegenüber Bet-Pegor, im Land Sihons, des Königs der Amoriter, der in Heschbon seinen Sitz hatte. Ihn hatten Mose und die Israeliten geschlagen, als sie aus Ägypten zogen.
5050DeuteronomiumDeu5447Sie hatten sein Land und das Land Ogs, des Königs des Baschan, in Besitz genommen, das Land der beiden Amoriterkönige jenseits des Jordan, im Osten,
5051DeuteronomiumDeu5448von Aroër am Rand des Arnontals bis zum Gebirge Sion - das ist der Hermon -
5052DeuteronomiumDeu5449und die ganze Araba jenseits des Jordan nach Osten hin, bis zum Meer der Araba unterhalb der Steilhänge des Pisga.
5053DeuteronomiumDeu551Mose rief ganz Israel zusammen. Er sagte zu ihnen: Höre, Israel, die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch heute vortrage. Ihr sollt sie lernen, auf sie achten und sie halten.
5054DeuteronomiumDeu552Der Herr, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen.
5055DeuteronomiumDeu553Nicht mit unseren Vätern hat der Herr diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier stehen, mit uns allen, mit den Lebenden.
5056DeuteronomiumDeu554Auge in Auge hat der Herr auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet.
5057DeuteronomiumDeu555Ich stand damals zwischen dem Herrn und euch, um euch das Wort des Herrn weiterzugeben; denn ihr wart aus Furcht vor dem Feuer nicht auf den Berg gekommen. Der Herr sprach:
5058DeuteronomiumDeu556Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
5059DeuteronomiumDeu557Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
5060DeuteronomiumDeu558Du sollst dir kein Gottesbildnis machen, das irgendetwas darstellt am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
5061DeuteronomiumDeu559Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen und an der dritten und vierten Generation;
5062DeuteronomiumDeu5510bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.
5063DeuteronomiumDeu5511Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
5064DeuteronomiumDeu5512Achte auf den Sabbat: Halte ihn heilig, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat.
5065DeuteronomiumDeu5513Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.
5066DeuteronomiumDeu5514Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Rind, dein Esel und dein ganzes Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Dein Sklave und deine Sklavin sollen sich ausruhen wie du.
5067DeuteronomiumDeu5515Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm dort herausgeführt. Darum hat es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht, den Sabbat zu halten.
5068DeuteronomiumDeu5516Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat, damit du lange lebst und es dir gut geht in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
5069DeuteronomiumDeu5517Du sollst nicht morden,
5070DeuteronomiumDeu5518du sollst nicht die Ehe brechen,
5071DeuteronomiumDeu5519du sollst nicht stehlen,
5072DeuteronomiumDeu5520du sollst nicht Falsches gegen deinen Nächsten aussagen,
5073DeuteronomiumDeu5521du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen und du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, nicht sein Feld, seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel, nichts, was deinem Nächsten gehört.
5074DeuteronomiumDeu5522Diese Worte sagte der Herr auf dem Berg zu eurer vollzähligen Versammlung, mitten aus dem Feuer, aus Wolken und Dunkel, unter lautem Donner, diese Worte und sonst nichts. Er schrieb sie auf zwei Steintafeln und übergab sie mir.
5075DeuteronomiumDeu5523Als ihr den Donner mitten aus der Finsternis gehört hattet und der Berg immer noch in Feuer stand, seid ihr zu mir gekommen - eure Stammesführer und Ältesten -
5076DeuteronomiumDeu5524und habt gesagt: Sieh, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und Macht gezeigt und wir haben seine donnernde Stimme mitten aus dem Feuer gehört. Heute ist es uns geschehen, dass Gott zu Menschen sprach und sie am Leben blieben.
5077DeuteronomiumDeu5525Trotzdem: Warum sollen wir noch einmal das Leben aufs Spiel setzen? Denn dieses große Feuer könnte uns verzehren. Wenn wir noch einmal die donnernde Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören, werden wir sterben.
5078DeuteronomiumDeu5526Denn welches Wesen aus Fleisch wäre am Leben geblieben, wenn es wie wir die donnernde Stimme des lebendigen Gottes gehört hätte, als er mitten aus dem Feuer redete?
5079DeuteronomiumDeu5527Geh du allein hin! Höre alles, was der Herr, unser Gott, sagt. Berichte uns dann alles, was der Herr, unser Gott, dir gesagt hat, und wir werden es hören und halten.
5080DeuteronomiumDeu5528Der Herr hörte euer Geschrei, als ihr auf mich einredetet, und sagte zu mir: Ich habe das Geschrei dieses Volkes gehört, mit dem es dich bedrängt hat. Alles, was sie von dir verlangen, ist recht.
5081DeuteronomiumDeu5529Möchten sie doch diese Gesinnung behalten, mich fürchten und ihr Leben lang auf alle meine Gebote achten, damit es ihnen und ihren Nachkommen immer gut geht.
5082DeuteronomiumDeu5530Geh und sag ihnen: Kehrt zu euren Zelten zurück!
5083DeuteronomiumDeu5531Und du, stell dich hierher zu mir! Ich will dir das ganze Gebot mitteilen, die Gesetze und Rechtsvorschriften, die du sie lehren sollst und die sie halten sollen in dem Land, das ich ihnen gebe und das sie in Besitz nehmen sollen.
5084DeuteronomiumDeu5532Daher sollt ihr darauf achten, dass ihr handelt, wie es der Herr, euer Gott, euch vorgeschrieben hat. Ihr sollt weder rechts noch links abweichen.
5085DeuteronomiumDeu5533Ihr sollt nur auf dem Weg gehen, den der Herr, euer Gott, euch vorgeschrieben hat, damit ihr Leben habt und es euch gut geht und ihr lange lebt in dem Land, das ihr in Besitz nehmt.
5086DeuteronomiumDeu561Und das ist das Gebot, das sind die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch im Auftrag des Herrn, eures Gottes, lehren soll und die ihr halten sollt in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.
5087DeuteronomiumDeu562Wenn du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf alle seine Gesetze und Gebote, auf die ich dich verpflichte, dein ganzes Leben lang achtest, du, dein Sohn und dein Enkel, wirst du lange leben.
5088DeuteronomiumDeu563Deshalb, Israel, sollst du hören und darauf achten, (alles, was der Herr, unser Gott, mir gesagt hat,) zu halten, damit es dir gut geht und ihr so unermesslich zahlreich werdet, wie es der Herr, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat, in dem Land, wo Milch und Honig fließen.
5089DeuteronomiumDeu564Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig.
5090DeuteronomiumDeu565Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
5091DeuteronomiumDeu566Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.
5092DeuteronomiumDeu567Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.
5093DeuteronomiumDeu568Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden.
5094DeuteronomiumDeu569Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.
5095DeuteronomiumDeu5610Und wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land führt, von dem du weißt: er hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es dir zu geben - große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast,
5096DeuteronomiumDeu5611mit Gütern gefüllte Häuser, die du nicht gefüllt hast, in den Felsen gehauene Zisternen, die du nicht gehauen hast, Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast -, wenn du dann isst und satt wirst:
5097DeuteronomiumDeu5612nimm dich in Acht, dass du nicht den Herrn vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat.
5098DeuteronomiumDeu5613Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten; ihm sollst du dienen, bei seinem Namen sollst du schwören.
5099DeuteronomiumDeu5614Ihr sollt nicht anderen Göttern nachfolgen, keinem Gott eines Volkes, das in eurer Nachbarschaft wohnt.
5100DeuteronomiumDeu5615Denn der Herr, dein Gott, ist als eifersüchtiger Gott in deiner Mitte. Der Zorn des Herrn, deines Gottes, könnte gegen dich entbrennen, er könnte dich im ganzen Land vernichten.
5101DeuteronomiumDeu5616Ihr sollt den Herrn, euren Gott, nicht auf die Probe stellen, wie ihr ihn bei Massa auf die Probe gestellt habt.
5102DeuteronomiumDeu5617Ihr sollt auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, genau achten, auf seine Satzungen und Gesetze, auf die er dich verpflichtet hat.
5103DeuteronomiumDeu5618Du sollst tun, was in seinen Augen richtig und gut ist. Dann wird es dir gut gehen und du kannst in das prächtige Land, das der Herr deinen Vätern mit einem Schwur versprochen hat, hineinziehen und es in Besitz nehmen.
5104DeuteronomiumDeu5619Der Herr wird alle deine Feinde vor dir herjagen, wie er es zugesagt hat.
5105DeuteronomiumDeu5620Wenn dich morgen dein Sohn fragt: Warum achtet ihr auf die Satzungen, die Gesetze und Rechtsvorschriften, auf die der Herr, unser Gott, euch verpflichtet hat?,
5106DeuteronomiumDeu5621dann sollst du deinem Sohn antworten: Wir waren Sklaven des Pharao in Ägypten und der Herr hat uns mit starker Hand aus Ägypten geführt.
5107DeuteronomiumDeu5622Der Herr hat vor unseren Augen gewaltige, unheilvolle Zeichen und Wunder an Ägypten, am Pharao und an seinem ganzen Haus getan,
5108DeuteronomiumDeu5623uns aber hat er dort herausgeführt, um uns in das Land, das er unseren Vätern mit einem Schwur versprochen hatte, hineinzuführen und es uns zu geben.
5109DeuteronomiumDeu5624Der Herr hat uns verpflichtet, alle diese Gesetze zu halten und den Herrn, unseren Gott, zu fürchten, damit es uns das ganze Leben lang gut geht und er uns Leben schenkt, wie wir es heute haben.
5110DeuteronomiumDeu5625Nur dann werden wir (vor Gott) im Recht sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gesetz vor dem Herrn, unserem Gott, so zu halten, wie er es uns zur Pflicht gemacht hat.
5111DeuteronomiumDeu571Wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land geführt hat, in das du jetzt hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, wenn er dir viele Völker aus dem Weg räumt - Hetiter, Girgaschiter und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die zahlreicher und mächtiger sind als du -,
5112DeuteronomiumDeu572wenn der Herr, dein Gott, sie dir ausliefert und du sie schlägst, dann sollst du sie der Vernichtung weihen. Du sollst keinen Vertrag mit ihnen schließen, sie nicht verschonen
5113DeuteronomiumDeu573und dich nicht mit ihnen verschwägern. Deine Tochter gib nicht seinem Sohn und nimm seine Tochter nicht für deinen Sohn!
5114DeuteronomiumDeu574Wenn er deinen Sohn verleitet, mir nicht mehr nachzufolgen, und sie dann anderen Göttern dienen, wird der Zorn des Herrn gegen euch entbrennen und wird dich unverzüglich vernichten.
5115DeuteronomiumDeu575So sollt ihr gegen sie vorgehen: Ihr sollt ihre Altäre niederreißen, ihre Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfähle umhauen und ihre Götterbilder im Feuer verbrennen.
5116DeuteronomiumDeu576Denn du bist ein Volk, das dem Herrn, deinem Gott, heilig ist. Dich hat der Herr, dein Gott, ausgewählt, damit du unter allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das ihm persönlich gehört.
5117DeuteronomiumDeu577Nicht weil ihr zahlreicher als die anderen Völker wäret, hat euch der Herr ins Herz geschlossen und ausgewählt; ihr seid das kleinste unter allen Völkern.
5118DeuteronomiumDeu578Weil der Herr euch liebt und weil er auf den Schwur achtet, den er euren Vätern geleistet hat, deshalb hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus dem Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.
5119DeuteronomiumDeu579Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott, ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die ihn lieben und auf seine Gebote achten.
5120DeuteronomiumDeu5710Denen aber, die ihm Feind sind, vergilt er sofort und tilgt einen jeden aus; er zögert nicht, wenn einer ihm Feind ist, sondern vergilt ihm sofort.
5121DeuteronomiumDeu5711Deshalb sollst du auf das Gebot achten, auf die Gesetze und Rechtsvorschriften, auf die ich dich heute verpflichte, und du sollst sie halten.
5122DeuteronomiumDeu5712Wenn ihr diese Rechtsvorschriften hört, auf sie achtet und sie haltet, wird der Herr, dein Gott, dafür auf den Bund achten und dir die Huld bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat.
5123DeuteronomiumDeu5713Er wird dich lieben, dich segnen und dich zahlreich machen. Er wird die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackers segnen, dein Korn, deinen Wein und dein Öl, die Kälber, Lämmer und Zicklein, in dem Land, von dem du weißt: Er hat deinen Vätern geschworen, es dir zu geben.
5124DeuteronomiumDeu5714Du wirst mehr als die anderen Völker gesegnet sein. Weder Mann noch Frau noch Vieh, nichts wird bei dir unfruchtbar sein.
5125DeuteronomiumDeu5715Alle Krankheiten wird der Herr von dir ablenken. Keine der schweren ägyptischen Seuchen, die du kennst, wird er dir auferlegen, sondern über alle deine Feinde wird er sie bringen.
5126DeuteronomiumDeu5716Du wirst alle Völker verzehren, die der Herr, dein Gott, für dich bestimmt. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihnen aufsteigen lassen. Und du sollst ihren Göttern nicht dienen; denn dann liefest du in eine Falle.
5127DeuteronomiumDeu5717Wenn du überlegst: Diese Völker sind größer als ich - wie sollte ich sie vertreiben können?,
5128DeuteronomiumDeu5718dann sollst du vor ihnen keine Furcht haben. Du sollst an das denken, was der Herr, dein Gott, mit dem Pharao und mit ganz Ägypten gemacht hat:
5129DeuteronomiumDeu5719an die schweren Prüfungen, die du mit eigenen Augen gesehen hast, an die Zeichen und Wunder, an die starke Hand und den hoch erhobenen Arm, mit denen der Herr, dein Gott, dich herausgeführt hat. So wird es der Herr, dein Gott, mit allen Völkern machen, vor denen du Furcht hast.
5130DeuteronomiumDeu5720Außerdem wird der Herr, dein Gott, Panik unter ihnen ausbrechen lassen, so lange, bis auch die ausgetilgt sind, die überleben konnten und sich vor dir versteckt haben.
5131DeuteronomiumDeu5721Du sollst nicht erschreckt zurückweichen, wenn sie angreifen; denn der Herr, dein Gott, ist als großer und Furcht erregender Gott in deiner Mitte.
5132DeuteronomiumDeu5722Doch der Herr, dein Gott, wird diese Völker dir nur nach und nach aus dem Weg räumen. Du kannst sie nicht rasch ausmerzen, weil sonst die wilden Tiere überhand nehmen und dir schaden.
5133DeuteronomiumDeu5723Doch wird der Herr, dein Gott, dir diese Völker ausliefern. Er wird sie in ausweglose Verwirrung stürzen, bis sie vernichtet sind.
5134DeuteronomiumDeu5724Er wird ihre Könige in deine Gewalt geben. Du wirst ihren Namen unter dem Himmel austilgen. Keiner wird deinem Angriff standhalten können, bis du sie schließlich vernichtet hast.
5135DeuteronomiumDeu5725Ihre Götterbilder sollt ihr im Feuer verbrennen. Du sollst nicht das Silber oder Gold haben wollen, mit dem sie überzogen sind. Du sollst es nicht an dich nehmen, damit du dabei nicht in eine Falle läufst. Denn es ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.
5136DeuteronomiumDeu5726Du sollst aber keinen Gräuel in dein Haus bringen, sonst bist du wie er der Vernichtung geweiht. Du sollst Grauen und Abscheu vor ihm haben, denn er ist der Vernichtung geweiht.
5137DeuteronomiumDeu581Ihr sollt auf das ganze Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, achten und es halten, damit ihr Leben habt und zahlreich werdet und in das Land, das der Herr euren Vätern mit einem Schwur versprochen hat, hineinziehen und es in Besitz nehmen könnt.
5138DeuteronomiumDeu582Du sollst an den ganzen Weg denken, den der Herr, dein Gott, dich während dieser vierzig Jahre in der Wüste geführt hat, um dich gefügig zu machen und dich zu prüfen. Er wollte erkennen, wie du dich entscheiden würdest: ob du auf seine Gebote achtest oder nicht.
5139DeuteronomiumDeu583Durch Hunger hat er dich gefügig gemacht und hat dich dann mit dem Manna gespeist, das du nicht kanntest und das auch deine Väter nicht kannten. Er wollte dich erkennen lassen, dass der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was der Mund des Herrn spricht.
5140DeuteronomiumDeu584Deine Kleider sind dir nicht in Lumpen vom Leib gefallen und dein Fuß ist nicht geschwollen, diese vierzig Jahre lang.
5141DeuteronomiumDeu585Daraus sollst du die Erkenntnis gewinnen, dass der Herr, dein Gott, dich erzieht, wie ein Vater seinen Sohn erzieht.
5142DeuteronomiumDeu586Du sollst auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, achten, auf seinen Wegen gehen und ihn fürchten.
5143DeuteronomiumDeu587Wenn der Herr, dein Gott, dich in ein prächtiges Land führt, ein Land mit Bächen, Quellen und Grundwasser, das im Tal und am Berg hervorquillt,
5144DeuteronomiumDeu588ein Land mit Weizen und Gerste, mit Weinstock, Feigenbaum und Granatbaum, ein Land mit Ölbaum und Honig,
5145DeuteronomiumDeu589ein Land, in dem du nicht armselig dein Brot essen musst, in dem es dir an nichts fehlt, ein Land, dessen Steine aus Eisen sind, aus dessen Bergen du Erz gewinnst;
5146DeuteronomiumDeu5810wenn du dort isst und satt wirst und den Herrn, deinen Gott, für das prächtige Land, das er dir gegeben hat, preist,
5147DeuteronomiumDeu5811dann nimm dich in acht und vergiss den Herrn, deinen Gott, nicht, missachte nicht seine Gebote, Rechtsvorschriften und Gesetze, auf die ich dich heute verpflichte.
5148DeuteronomiumDeu5812Und wenn du gegessen hast und satt geworden bist und prächtige Häuser gebaut hast und sie bewohnst,
5149DeuteronomiumDeu5813wenn deine Rinder, Schafe und Ziegen sich vermehren und Silber und Gold sich bei dir häuft und dein gesamter Besitz sich vermehrt,
5150DeuteronomiumDeu5814dann nimm dich in Acht, dass dein Herz nicht hochmütig wird und du den Herrn, deinen Gott, nicht vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat;
5151DeuteronomiumDeu5815der dich durch die große und Furcht erregende Wüste geführt hat, durch Feuernattern und Skorpione, durch ausgedörrtes Land, wo es kein Wasser gab; der für dich Wasser aus dem Felsen der Steilwand hervorsprudeln ließ;
5152DeuteronomiumDeu5816der dich in der Wüste mit dem Manna speiste, das deine Väter noch nicht kannten, (und der das alles tat,) um dich gefügig zu machen, dich zu prüfen und dir zuletzt Gutes zu tun.
5153DeuteronomiumDeu5817Dann nimm dich in Acht und denk nicht bei dir: Ich habe mir diesen Reichtum aus eigener Kraft und mit eigener Hand erworben.
5154DeuteronomiumDeu5818Denk vielmehr an den Herrn, deinen Gott: Er war es, der dir die Kraft gab, Reichtum zu erwerben, weil er seinen Bund, den er deinen Vätern geschworen hatte, so verwirklichen wollte, wie er es heute tut.
5155DeuteronomiumDeu5819Wenn du aber den Herrn, deinen Gott, vergisst und anderen Göttern nachfolgst, ihnen dienst und dich vor ihnen niederwirfst - heute rufe ich Zeugen gegen euch an: dann werdet ihr völlig ausgetilgt werden.
5156DeuteronomiumDeu5820Wie die Völker, die der Herr bei eurem Angriff austilgt, so werdet auch ihr dafür ausgetilgt werden, dass ihr nicht auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, gehört habt.
5157DeuteronomiumDeu591Höre, Israel! Heute wirst du den Jordan überschreiten, um in das Land von Völkern, die größer und mächtiger sind als du, hineinzuziehen und ihren Besitz zu übernehmen. Du wirst in große Städte mit himmelhohen Mauern kommen,
5158DeuteronomiumDeu592zu einem großen, hoch gewachsenen Volk, den Anakitern - du kennst ja die Redensart und hast sie oft gehört: Wer kann den Söhnen Anaks widerstehen?
5159DeuteronomiumDeu593Heute wirst du erkennen, dass der Herr, dein Gott, wie ein verzehrendes Feuer selbst vor dir hinüberzieht. Er wird sie vernichten und er wird sie dir unterwerfen, sodass du sie unverzüglich vertreiben und austilgen kannst, wie es der Herr dir zugesagt hat.
5160DeuteronomiumDeu594Wenn der Herr, dein Gott, sie vor dir herjagt, sollst du nicht meinen: Ich bin im Recht, daher lässt mich der Herr in das Land hineinziehen und es in Besitz nehmen; diese Völker sind im Unrecht, daher vertreibt sie der Herr vor mir.
5161DeuteronomiumDeu595Denn nicht, weil du im Recht bist und die richtige Gesinnung hast, kannst du in ihr Land hineinziehen und es in Besitz nehmen. Vielmehr vertreibt der Herr, dein Gott, diese Völker vor dir, weil sie im Unrecht sind und weil der Herr die Zusage einlösen will, die er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob mit einem Schwur bekräftigt hat.
5162DeuteronomiumDeu596Du sollst erkennen: Du bist ein halsstarriges Volk. Daher kann dir der Herr, dein Gott, dieses prächtige Land nicht etwa aufgrund eines Rechtsanspruchs geben, damit du es in Besitz nimmst.
5163DeuteronomiumDeu597Denk daran und vergiss nicht, dass du in der Wüste den Unwillen des Herrn, deines Gottes, erregt hast. Von dem Tag an, als du aus Ägypten auszogst, bis zur Ankunft an diesem Ort habt ihr euch dem Herrn ständig widersetzt.
5164DeuteronomiumDeu598Vor allem am Horeb habt ihr den Unwillen des Herrn erregt. Damals grollte er euch so sehr, dass er euch vernichten wollte.
5165DeuteronomiumDeu599Als ich auf den Berg gestiegen war, um die Steintafeln entgegenzunehmen, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen hatte, blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg, aß kein Brot und trank kein Wasser.
5166DeuteronomiumDeu5910Der Herr übergab mir die beiden Steintafeln, die mit dem Gottesfinger beschrieben waren. Auf den Tafeln standen alle die Worte, die der Herr am Tag der Versammlung auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte.
5167DeuteronomiumDeu5911Es war am Ende der vierzig Tage und der vierzig Nächte, als mir der Herr die beiden Steintafeln, die Tafeln des Bundes, übergab
5168DeuteronomiumDeu5912und zu mir sagte: Steh auf, steig rasch hinunter, weg von hier; denn dein Volk, das du aus Ägypten geführt hast, läuft ins Verderben. Sie sind rasch von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Bildnis gegossen.
5169DeuteronomiumDeu5913Weiter sagte der Herr zu mir: Ich habe mir dieses Volk angesehen. Ja, es ist ein halsstarriges Volk.
5170DeuteronomiumDeu5914Lass mich, damit ich sie vernichte, ihren Namen unter dem Himmel auslösche und dich zu einem Volk mache, das mächtiger und zahlreicher als dieses ist.
5171DeuteronomiumDeu5915Ich wandte mich um und stieg den Berg hinunter. Der Berg stand in Feuer. Ich trug die beiden Tafeln des Bundes auf meinen Armen.
5172DeuteronomiumDeu5916Und ich sah, was geschehen war: Ja, ihr hattet euch an dem Herrn, eurem Gott, versündigt, ihr hattet euch ein Kalb gegossen, ihr wart rasch von dem Weg abgewichen, den der Herr euch vorgeschrieben hatte.
5173DeuteronomiumDeu5917Ich packte die beiden Tafeln, die ich auf meinen Armen trug, schleuderte sie fort und zerschmetterte sie vor euren Augen.
5174DeuteronomiumDeu5918Dann warf ich mich vor dem Herrn nieder. Wie beim ersten Mal blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte vor ihm, aß kein Brot und trank kein Wasser, wegen all der Sünde, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was in den Augen des Herrn böse ist, sodass ihr ihn erzürntet.
5175DeuteronomiumDeu5919Denn ich hatte Angst vor dem glühenden Zorn des Herrn. Er war voll Unwillen gegen euch und wollte euch vernichten. Doch der Herr erhörte mich auch diesmal.
5176DeuteronomiumDeu5920[[Auch dem Aaron grollte der Herr sehr und er wollte ihn vernichten. Damals betete ich auch für Aaron.]]
5177DeuteronomiumDeu5921Ich nahm das Kalb, die Sünde, die ihr euch gemacht hattet, verbrannte es im Feuer, zerstieß es und zermahlte es vollständig, bis es feiner Staub war; den Staub streute ich in den Bach, der vom Berg herunterfließt.
5178DeuteronomiumDeu5922Auch in Tabera, in Massa und in Kibrot-Taawa habt ihr den Unwillen des Herrn erregt.
5179DeuteronomiumDeu5923Als der Herr euch von Kadesch-Barnea aussandte mit dem Befehl: Zieht hinauf und nehmt das Land in Besitz, das ich euch gebe!, da habt ihr euch dem Befehl des Herrn, eures Gottes, widersetzt, ihr habt ihm nicht geglaubt und nicht auf seine Stimme gehört.
5180DeuteronomiumDeu5924Ihr habt euch dem Herrn widersetzt, seit er euch kennt.
5181DeuteronomiumDeu5925Ich warf mich also vor dem Herrn nieder und lag vor ihm vierzig Tage und vierzig Nächte lang. Ich warf mich nieder, weil der Herr gedroht hatte, er werde euch vernichten.
5182DeuteronomiumDeu5926Ich betete zum Herrn und sagte: Gott, mein Herr, bring nicht das Verderben über dein Volk und deinen Erbbesitz, die du in deiner Macht freigekauft und mit starker Hand aus Ägypten geführt hast.
5183DeuteronomiumDeu5927Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Jakob! Beachte nicht den Starrsinn dieses Volkes, sein Verschulden und seine Sünde,
5184DeuteronomiumDeu5928damit man nicht in dem Land, aus dem du uns geführt hast, sagt: Offenbar kann der Herr sie nicht in das Land führen, das er ihnen zugesagt hat, oder er liebt sie nicht; also hat er sie nur herausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen.
5185DeuteronomiumDeu5929Sie sind aber doch dein Volk und dein Erbbesitz, die du mit großer Kraft und hoch erhobenem Arm herausgeführt hast.
5186DeuteronomiumDeu5101Damals sagte der Herr zu mir: Hau zwei Steintafeln zurecht, so wie die ersten, und steig zu mir auf den Berg! Fertige auch eine hölzerne Lade an!
5187DeuteronomiumDeu5102Ich will auf die Tafeln die gleichen Worte schreiben wie auf die ersten, die du zerschmettert hast; diese Tafeln sollst du dann in die Lade legen.
5188DeuteronomiumDeu5103Ich fertigte eine Lade aus Akazienholz an, hieb zwei Steintafeln zurecht, so wie die ersten, und stieg auf den Berg. Ich hielt die beiden Tafeln in der Hand.
5189DeuteronomiumDeu5104Wie bei der ersten Inschrift schrieb der Herr auf die Tafeln die Zehn Worte, die er am Tag der Versammlung auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte, und der Herr übergab sie mir.
5190DeuteronomiumDeu5105Ich wandte mich um, stieg den Berg hinunter und legte die Tafeln in die Lade, die ich angefertigt hatte. Dort blieben sie, wie der Herr es mir befohlen hatte.
5191DeuteronomiumDeu5106[[Die Israeliten zogen von Beerot-Bene-Jaakan nach Moser. Dort starb Aaron, dort wurde er auch begraben. Sein Sohn Eleasar wurde an seiner Stelle Priester.
5192DeuteronomiumDeu5107Von dort zogen sie nach Hor-Gidgad, von Hor-Gidgad nach Jotbata, einer Gegend, wo es Bäche gab, die immer Wasser führten.]]
5193DeuteronomiumDeu5108Damals sonderte der Herr den Stamm Levi aus, damit er die Lade des Bundes des Herrn trage, vor dem Herrn stehe, vor ihm Dienst tue und in seinem Namen den Segen spreche. So geschieht es noch heute.
5194DeuteronomiumDeu5109Deshalb erhielt Levi nicht wie seine Brüder Landanteil und Erbbesitz. Der Herr ist sein Erbbesitz, wie es der Herr, dein Gott, ihm zugesagt hat.
5195DeuteronomiumDeu51010Zu mir aber, als ich wie beim ersten Mal vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf dem Berg blieb und als der Herr mich auch diesmal erhörte, weil er dich nicht dem Verderben preisgeben wollte,
5196DeuteronomiumDeu51011sprach der Herr: Steh auf und tritt zum Aufbruch an die Spitze des Volkes! Sie sollen in das Land hineinziehen und es in Besitz nehmen, das Land, von dem du weißt: Ich habe ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben.
5197DeuteronomiumDeu51012Und nun, Israel, was fordert der Herr, dein Gott, von dir außer dem einen: dass du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf allen seinen Wegen gehst, ihn liebst und dem Herrn, deinem Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dienst;
5198DeuteronomiumDeu51013dass du ihn fürchtest, indem du auf die Gebote des Herrn und seine Gesetze achtest, auf die ich dich heute verpflichte. Dann wird es dir gut gehen.
5199DeuteronomiumDeu51014Sieh, dem Herrn, deinem Gott, gehören der Himmel, der Himmel über den Himmeln, die Erde und alles, was auf ihr lebt.
5200DeuteronomiumDeu51015Doch nur deine Väter hat der Herr ins Herz geschlossen, nur sie hat er geliebt. Und euch, ihre Nachkommen, hat er später unter allen Völkern ausgewählt, wie es sich heute zeigt.
5201DeuteronomiumDeu51016Ihr sollt die Vorhaut eures Herzens beschneiden und nicht länger halsstarrig sein.
5202DeuteronomiumDeu51017Denn der Herr, euer Gott, ist der Gott über den Göttern und der Herr über den Herren. Er ist der große Gott, der Held und der Furchterregende. Er lässt kein Ansehen gelten und nimmt keine Bestechung an.
5203DeuteronomiumDeu51018Er verschafft Waisen und Witwen ihr Recht. Er liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung -
5204DeuteronomiumDeu51019auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen.
5205DeuteronomiumDeu51020Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten. Ihm sollst du dienen, an ihm sollst du dich festhalten, bei seinem Namen sollst du schwören.
5206DeuteronomiumDeu51021Er ist dein Lobgesang, er ist dein Gott. Für dich hat er all das Große und Furchterregende getan, das du mit eigenen Augen gesehen hast.
5207DeuteronomiumDeu51022Als deine Vorfahren nach Ägypten zogen, waren sie nur siebzig an der Zahl; jetzt aber hat der Herr, dein Gott, dich so zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel.
5208DeuteronomiumDeu5111Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben und dein Leben lang auf seine Dienstordnung, auf seine Gesetze, Rechtsvorschriften und Gebote achten.
5209DeuteronomiumDeu5113seine Zeichen und seine Taten: was er in Ägypten mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und mit seinem ganzen Land getan hat;
5210DeuteronomiumDeu5114was er mit dem ägyptischen Heer, den Rossen und Streitwagen getan hat - das Wasser des Schilfmeers ließ der Herr über ihnen zusammenschlagen, als sie euch nachsetzten, und er riss sie in die Tiefe, sodass sie heute nicht mehr sind -;
5211DeuteronomiumDeu5115was er mit euch in der Wüste getan hat, bis ihr an diesen Ort gekommen seid;
5212DeuteronomiumDeu5116was er mit Datan und Abiram getan hat, den Söhnen Eliabs, des Sohnes Rubens - die Erde riss ihren Rachen auf und verschlang sie mit ihren Familien, ihren Zelten und ihrem ganzen Tross in der Mitte von ganz Israel.
5213DeuteronomiumDeu5118Daher sollt ihr auf das ganze Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, achten, damit ihr stark seid und in das Land, in das ihr jetzt hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, hineinziehen und es in Besitz nehmen könnt.
5214DeuteronomiumDeu5119Ihr sollt darauf achten, damit ihr lange lebt in dem Land, von dem ihr wisst: Der Herr hat euren Vätern geschworen, es ihnen und ihren Nachkommen zu geben, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
5215DeuteronomiumDeu51110Denn das Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, aus dem ihr ausgezogen seid. Dort musstest du, wenn der Same gesät war, den Boden künstlich bewässern wie in einem Gemüsegarten.
5216DeuteronomiumDeu51111Das Land, in das ihr jetzt hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land mit Bergen und Tälern und es trinkt das Wasser, das als Regen vom Himmel fällt.
5217DeuteronomiumDeu51112Es ist ein Land, um das der Herr, dein Gott, sich kümmert. Stets ruhen auf ihm die Augen des Herrn, deines Gottes, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres.
5218DeuteronomiumDeu51113Und wenn ihr auf meine Gebote hört, auf die ich euch heute verpflichte, wenn ihr also den Herrn, euren Gott, liebt und ihm mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dient,
5219DeuteronomiumDeu51114dann gebe ich eurem Land seinen Regen zur rechten Zeit, den Regen im Herbst und den Regen im Frühjahr, und du kannst Korn, Most und Öl ernten;
5220DeuteronomiumDeu51115dann gebe ich deinem Vieh sein Gras auf dem Feld und du kannst essen und satt werden.
5221DeuteronomiumDeu51116Aber nehmt euch in Acht! Lasst euer Herz nicht verführen, weicht nicht vom Weg ab, dient nicht anderen Göttern und werft euch nicht vor ihnen nieder!
5222DeuteronomiumDeu51117Sonst wird der Zorn des Herrn gegen euch entbrennen; er wird den Himmel zuschließen, es wird kein Regen fallen, der Acker wird keinen Ertrag bringen und ihr werdet unverzüglich aus dem prächtigen Land getilgt sein, das der Herr euch geben will.
5223DeuteronomiumDeu51118Diese meine Worte sollt ihr auf euer Herz und auf eure Seele schreiben. Ihr sollt sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf eurer Stirn werden.
5224DeuteronomiumDeu51119Ihr sollt sie eure Söhne lehren, indem ihr von ihnen redet, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.
5225DeuteronomiumDeu51120Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.
5226DeuteronomiumDeu51121So sollen die Tage, die ihr und eure Söhne in dem Land lebt, von dem ihr wisst: der Herr hat euren Vätern geschworen, es ihnen zu geben, so zahlreich werden wie die Tage, die der Himmel sich über der Erde wölbt.
5227DeuteronomiumDeu51122Wenn ihr auf dieses ganze Gebot, auf das ich euch heute verpflichte, genau achtet und es haltet, wenn ihr den Herrn, euren Gott, liebt, auf allen seinen Wegen geht und euch an ihm fest haltet,
5228DeuteronomiumDeu51123dann wird der Herr alle diese Völker vor euch vertreiben und ihr werdet den Besitz von Völkern übernehmen, die größer und mächtiger sind als ihr.
5229DeuteronomiumDeu51124Jede Stelle, die euer Fuß berührt, soll euch gehören, von der Wüste an. Dazu soll der Libanon euer Gebiet sein, vom Strom, dem Eufrat, bis zum Meer im Westen.
5230DeuteronomiumDeu51125Keiner wird eurem Angriff standhalten können. Dem ganzen Land, das ihr betretet, wird der Herr, euer Gott, Schrecken und Furcht vor euch ins Gesicht zeichnen, wie er es euch zugesagt hat.
5231DeuteronomiumDeu51126Seht, heute werde ich euch den Segen und den Fluch vorlegen:
5232DeuteronomiumDeu51127den Segen, weil ihr auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, auf die ich euch heute verpflichte, hört,
5233DeuteronomiumDeu51128und den Fluch für den Fall, dass ihr nicht auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, hört, sondern von dem Weg abweicht, den ich euch heute vorschreibe, und anderen Göttern nachfolgt, die ihr früher nicht gekannt habt.
5234DeuteronomiumDeu51129Und wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land geführt hat, in das du jetzt hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, dann sollst du auf dem Berg Garizim den Segen und auf dem Berg Ebal den Fluch verkünden.
5235DeuteronomiumDeu51130[[Liegen denn beide nicht jenseits des Jordan, hinter der Straße, im Westen, im Gebiet der Kanaaniter, die in der Araba wohnen, gegenüber Gilgal bei den Orakel-Eichen?]]
5236DeuteronomiumDeu51131Wenn ihr jetzt den Jordan überschreitet, um in das Land, das der Herr, euer Gott, euch gibt, hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen, und wenn ihr es in Besitz genommen habt und es bewohnt,
5237DeuteronomiumDeu51132dann sollt ihr auf alle Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch heute vorlege, achten und sie halten.
5238DeuteronomiumDeu5121Das sind die Gesetze und Rechtsvorschriften, auf die ihr achten und die ihr halten sollt in dem Land, das der Herr, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, damit du es in Besitz nimmst. Sie sollen so lange gelten, wie ihr in dem Land leben werdet.
5239DeuteronomiumDeu5122Ihr sollt alle Kultstätten zerstören, an denen die Völker, deren Besitz ihr übernehmt, ihren Göttern gedient haben: auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem üppigen Baum.
5240DeuteronomiumDeu5123Ihr sollt ihre Altäre niederreißen und ihre Steinmale zerschlagen. Ihre Kultpfähle sollt ihr im Feuer verbrennen und die Bilder ihrer Götter umhauen. Ihre Namen sollt ihr an jeder solchen Stätte tilgen.
5241DeuteronomiumDeu5124Ihr sollt nicht das Gleiche tun (wie diese Völker), wenn ihr den Herrn, euren Gott, verehrt,
5242DeuteronomiumDeu5125sondern ihr sollt nach der Stätte fragen, die der Herr, euer Gott, aus allen euren Stammesgebieten auswählen wird, indem er dort seinen Namen anbringt. Nach seiner Wohnung sollt ihr fragen und dorthin sollst du ziehen.
5243DeuteronomiumDeu5126Dorthin sollt ihr eure Brandopfertiere und Schlachtopfertiere bringen, eure Zehnten und Handerhebungsopfer, was ihr dem Herrn gelobt habt und was ihr freiwillig gebt, und die Erstlinge eurer Rinder, Schafe und Ziegen.
5244DeuteronomiumDeu5127Dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, das Mahl halten. Ihr sollt fröhlich sein, ihr und eure Familien, aus Freude über alles, was eure Hände geschafft haben, weil der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat.
5245DeuteronomiumDeu5128Ihr sollt nicht tun, was jeder Einzelne für richtig hält, wie es hier bei uns heute noch geschieht.
5246DeuteronomiumDeu5129Denn ihr seid bis jetzt nicht in die Ruhe und in den Erbbesitz eingezogen, die der Herr, dein Gott, dir gibt.
5247DeuteronomiumDeu51210Wenn ihr aber den Jordan überschritten habt und in dem Land wohnt, das der Herr, euer Gott, an euch als Erbbesitz verteilt, wenn er euch Ruhe vor allen euren Feinden ringsum verschafft hat und ihr in Sicherheit wohnt,
5248DeuteronomiumDeu51211dann sollt ihr alles, wozu ich euch verpflichte, an die Stätte bringen, die der Herr, euer Gott, auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt: eure Brandopfertiere und Schlachtopfertiere, eure Zehnten und Handerhebungsopfer und alle eure auserlesenen Gaben, die ihr dem Herrn gelobt habt.
5249DeuteronomiumDeu51212Dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich sein, ihr, eure Söhne und Töchter, eure Sklaven und Sklavinnen sowie die Leviten, die in euren Stadtbereichen Wohnrecht haben; denn der Levit hat nicht wie ihr Landanteil und Erbbesitz.
5250DeuteronomiumDeu51213Nimm dich in Acht! Verbrenn deine Brandopfertiere nicht an irgendeiner Stätte, die dir gerade vor die Augen kommt,
5251DeuteronomiumDeu51214sondern nur an der Stätte, die der Herr im Gebiet eines deiner Stämme auswählt. Dort sollst du deine Brandopfertiere verbrennen und dort sollst du alles ausführen, wozu ich dich verpflichte.
5252DeuteronomiumDeu51215Doch darfst du immer, wenn du es möchtest, und überall in deinen Stadtbereichen schlachten und Fleisch essen, so weit der Segen reicht, den dir der Herr, dein Gott, geschenkt hat. Jeder, der Reine wie der Unreine, darf davon essen, wie bei Gazelle und Damhirsch.
5253DeuteronomiumDeu51216Das Blut aber sollt ihr nicht genießen, sondern wie Wasser auf die Erde schütten.
5254DeuteronomiumDeu51217Auch darfst du in deinen Stadtbereichen nicht den Zehnten von Korn, Wein und Öl verzehren, die Erstlinge von Rindern, Schafen und Ziegen, alle Gaben, die du dem Herrn gelobt hast, die freiwilligen Gaben und deine Handerhebungsopfer.
5255DeuteronomiumDeu51218Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du sie verzehren, an der Stätte, die der Herr, dein Gott, auswählen wird - du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin sowie die Leviten, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben -, und du sollst vor dem Herrn, deinem Gott, fröhlich sein und dich freuen über alles, was deine Hände geschafft haben.
5256DeuteronomiumDeu51219Nimm dich in Acht, und lass die Leviten nicht im Stich, solange du im Land lebst.
5257DeuteronomiumDeu51220Wenn der Herr, dein Gott, dein Gebiet vergrößert, wie er es dir zugesagt hat, und du, weil du Appetit auf Fleisch hast, sagst: Ich möchte gern Fleisch essen, dann darfst du so viel Fleisch essen, wie du möchtest.
5258DeuteronomiumDeu51221Und wenn die Entfernung zu der Stätte, die der Herr, dein Gott, auswählen wird, indem er dort seinen Namen anbringt, zu groß ist, dann schlachte, so wie ich es dir erlaubt habe, Rinder, Schafe oder Ziegen, die der Herr dir geschenkt hat, und iss in deinen Stadtbereichen, so viel du möchtest.
5259DeuteronomiumDeu51222Auch sollst du davon essen, wie man von Gazelle und Damhirsch isst: Der Reine und der Unreine dürfen gemeinsam davon essen.
5260DeuteronomiumDeu51223Doch beherrsche dich und genieße kein Blut; denn Blut ist Lebenskraft und du sollst nicht zusammen mit dem Fleisch die Lebenskraft verzehren.
5261DeuteronomiumDeu51224Du sollst es nicht genießen, sondern wie Wasser auf die Erde schütten.
5262DeuteronomiumDeu51225Du sollst es nicht genießen, damit es dir und später deinen Söhnen gut geht, weil du tust, was in den Augen des Herrn richtig ist.
5263DeuteronomiumDeu51226Die heiligen Abgaben jedoch, zu denen du verpflichtet bist, und die Gaben, die du selbst dem Herrn gelobt hast, sollst du aufladen und du sollst damit zu der Stätte ziehen, die der Herr auswählen wird.
5264DeuteronomiumDeu51227Dort sollst du deine Brandopfertiere auf dem Altar des Herrn, deines Gottes, darbringen, das Fleisch und das Blut. Bei deinen Schlachtopfertieren soll das Blut auf den Altar des Herrn, deines Gottes, geschüttet werden, das Fleisch sollst du essen.
5265DeuteronomiumDeu51228Achte und höre auf alle diese Worte, auf die ich dich verpflichte, damit es dir und später deinen Söhnen immer gut geht, weil du tust, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, gut und richtig ist.
5266DeuteronomiumDeu51229Wenn der Herr, dein Gott, die Völker, in deren Land du hineinziehst, um ihren Besitz zu übernehmen, vor dir niedergestreckt hat, wenn du ihren Besitz übernommen hast und dort wohnst,
5267DeuteronomiumDeu51230dann nimm dich in Acht! Lauf nicht hinter ihnen her in die Falle, nachdem sie bei deinem Angriff vernichtet worden sind. Erkundige dich nicht nach ihren Göttern und frag nicht: Wie dienen denn diese Völker ihren Göttern? Ich will das Gleiche tun wie sie.
5268DeuteronomiumDeu51231Wenn du dem Herrn, deinem Gott, dienst, sollst du nicht das Gleiche tun wie sie; denn sie haben, wenn sie ihren Göttern dienten, alle Gräuel begangen, die der Herr hasst. Sie haben sogar ihre Söhne und Töchter im Feuer verbrannt, wenn sie ihren Göttern dienten.
5269DeuteronomiumDeu5131Ihr sollt auf den vollständigen Wortlaut dessen, worauf ich euch verpflichte, achten und euch daran halten. Ihr sollt nichts hinzufügen und nichts wegnehmen.
5270DeuteronomiumDeu5132Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder ein Traumseher auftritt und dir ein Zeichen oder Wunder ankündigt,
5271DeuteronomiumDeu5133wobei er sagt: Folgen wir anderen Göttern nach, die du bisher nicht kanntest, und verpflichten wir uns, ihnen zu dienen!, und wenn das Zeichen und Wunder, das er dir angekündigt hatte, eintrifft,
5272DeuteronomiumDeu5134dann sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten oder Traumsehers hören; denn der Herr, euer Gott, prüft euch, um zu erkennen, ob ihr das Volk seid, das den Herrn, seinen Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele liebt.
5273DeuteronomiumDeu5135Ihr sollt dem Herrn, eurem Gott, nachfolgen, ihn sollt ihr fürchten, auf seine Gebote sollt ihr achten, auf seine Stimme sollt ihr hören, ihm sollt ihr dienen, an ihm sollt ihr euch fest halten.
5274DeuteronomiumDeu5136Der Prophet oder Traumseher aber soll mit dem Tod bestraft werden. Er hat euch aufgewiegelt gegen den Herrn, euren Gott, der euch aus Ägypten geführt und dich aus dem Sklavenhaus freigekauft hat. Denn er wollte dich davon abbringen, auf dem Weg zu gehen, den der Herr, dein Gott, dir vorgeschrieben hat. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
5275DeuteronomiumDeu5137Wenn dein Bruder, der dieselbe Mutter hat wie du, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau, mit der du schläfst, oder dein Freund, den du liebst wie dich selbst, dich heimlich verführen will und sagt: Gehen wir und dienen wir anderen Göttern - (wobei er Götter meint,) die du und deine Vorfahren noch nicht kannten,
5276DeuteronomiumDeu5138unter den Göttern der Völker, die in eurer Nachbarschaft wohnen, in der Nähe oder weiter entfernt, zwischen dem einen Ende der Erde und dem andern Ende der Erde -,
5277DeuteronomiumDeu5139dann sollst du nicht nachgeben und nicht auf ihn hören. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihm aufsteigen lassen, sollst keine Nachsicht für ihn kennen und die Sache nicht vertuschen.
5278DeuteronomiumDeu51310Sondern du sollst ihn anzeigen. Wenn er hingerichtet wird, sollst du als Erster deine Hand gegen ihn erheben, dann erst das ganze Volk.
5279DeuteronomiumDeu51311Du sollst ihn steinigen und er soll sterben; denn er hat versucht, dich vom Herrn, deinem Gott, abzubringen, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
5280DeuteronomiumDeu51312Ganz Israel soll davon hören, damit sie sich fürchten und nicht noch einmal einen solchen Frevel in deiner Mitte begehen.
5281DeuteronomiumDeu51313Wenn du aus einer deiner Städte, die der Herr, dein Gott, dir als Wohnort gibt, erfährst:
5282DeuteronomiumDeu51314Niederträchtige Menschen sind aus deiner Mitte herausgetreten und haben ihre Mitbürger vom Herrn abgebracht, indem sie sagten: Gehen wir und dienen wir anderen Göttern, die ihr bisher nicht kanntet!,
5283DeuteronomiumDeu51315wenn du dann durch Augenschein und Vernehmung genaue Ermittlungen angestellt hast und sich gezeigt hat: Ja, es ist wahr, der Tatbestand steht fest, dieser Gräuel ist in deiner Mitte geschehen,
5284DeuteronomiumDeu51316dann sollst du die Bürger dieser Stadt mit scharfem Schwert erschlagen, du sollst an der Stadt und an allem, was darin lebt, auch am Vieh, mit scharfem Schwert die Vernichtungsweihe vollstrecken.
5285DeuteronomiumDeu51317Alles, was du in der Stadt erbeutet hast, sollst du auf dem Marktplatz aufhäufen, dann sollst du die Stadt und die gesamte Beute als Ganzopfer für den Herrn, deinen Gott, im Feuer verbrennen. Für immer soll sie ein Schutthügel bleiben und nie wieder aufgebaut werden.
5286DeuteronomiumDeu51318Von dem, was der Vernichtung geweiht war, soll nichts in deiner Hand zurückbleiben, damit der Herr von seinem glühenden Zorn ablässt und dir wieder sein Erbarmen schenkt, sich deiner annimmt und dich wieder zahlreich macht, wie er es deinen Vätern geschworen hat
5287DeuteronomiumDeu51319für den Fall, dass du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, auf alle seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achtest und tust, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, richtig ist.
5288DeuteronomiumDeu5141Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes. Ihr sollt euch für einen Toten nicht wund ritzen und keine Stirnglatzen scheren.
5289DeuteronomiumDeu5142Denn du bist ein Volk, das dem Herrn, deinem Gott, heilig ist, und dich hat der Herr ausgewählt, damit du unter allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das ihm persönlich gehört.
5290DeuteronomiumDeu5143Du sollst nichts essen, was ein Gräuel ist.
5291DeuteronomiumDeu5144Dies sind die Großtiere, die ihr essen dürft: Rind, Lamm, Zicklein,
5292DeuteronomiumDeu5145Damhirsch, Gazelle, Rehbock, Wildziege, Wisent, Wildschaf und Steinbock.
5293DeuteronomiumDeu5146Ihr dürft jedes Großtier essen, das gespaltene Klauen hat, und zwar ganz gespaltene Klauen, und das zu den Wiederkäuern gehört.
5294DeuteronomiumDeu5147Von den Großtieren, die wiederkäuen oder ganz gespaltene Klauen haben, dürft ihr aber Folgende nicht essen: Kamel, Hase, Klippdachs. Sie sind zwar Wiederkäuer, haben aber keine gespaltenen Klauen. Sie sollen euch als unrein gelten.
5295DeuteronomiumDeu5148Ebenso das Wildschwein, denn es hat zwar gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer. Es soll euch als unrein gelten. Vom Fleisch dieser Tiere dürft ihr nicht essen und ihr Aas dürft ihr nicht berühren.
5296DeuteronomiumDeu5149Von allem, was im Wasser lebt, dürft ihr Folgendes essen: Alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen.
5297DeuteronomiumDeu51410Alles, was keine Flossen und keine Schuppen hat, dürft ihr nicht essen. Es soll euch als unrein gelten.
5298DeuteronomiumDeu51411Alle reinen Vögel dürft ihr essen.
5299DeuteronomiumDeu51412Dies sind die Vögel, die ihr nicht essen dürft: Aasgeier, Schwarzgeier, Bartgeier,
5300DeuteronomiumDeu51413Milan, die verschiedenen Bussardarten,
5301DeuteronomiumDeu51414alle Arten des Raben,
5302DeuteronomiumDeu51415Adlereule, Kurzohreule, Langohreule und die verschiedenen Falkenarten,
5303DeuteronomiumDeu51416Kauz, Bienenfresser, Weißeule,
5304DeuteronomiumDeu51417Kleineule, Fischadler, Fischeule,
5305DeuteronomiumDeu51418Storch und die verschiedenen Reiherarten, Wiedehopf, Fledermaus
5306DeuteronomiumDeu51419und alles fliegende Kleingetier: Sie sollen euch als unrein gelten und dürfen nicht gegessen werden.
5307DeuteronomiumDeu51420Alle reinen geflügelten Tiere dürft ihr essen. [21a] Ihr dürft keinerlei Aas essen. Du sollst es dem Fremden, der in euren Stadtbereichen Wohnrecht hat, zum Essen überlassen oder es einem Ausländer verkaufen. Denn du bist ein Volk, das dem Herrn, deinem Gott, heilig ist.
5308DeuteronomiumDeu51421 [21b] Du sollst ein Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
5309DeuteronomiumDeu51422Du sollst jedes Jahr den Zehnten von der gesamten Ernte geben, die dein Acker erbringt aus dem, was du angebaut hast.
5310DeuteronomiumDeu51423Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du an der Stätte, die er auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt, deinen Zehnten an Korn, Wein und Öl und die Erstlinge deiner Rinder, Schafe und Ziegen verzehren, damit du lernst, den Herrn, deinen Gott, zu fürchten, solange du lebst.
5311DeuteronomiumDeu51424Wenn aber der Weg dorthin deine Kräfte übersteigt, weil die Stätte, die der Herr auswählt, indem er dort seinen Namen anbringt, so weit entfernt liegt und der Herr, dein Gott, dich so gesegnet hat, dass du den Zehnten nicht dorthin tragen kannst,
5312DeuteronomiumDeu51425dann sollst du alles für Silber verkaufen, das Silber als deinen Besitz zusammenbinden, zu der Stätte ziehen, die der Herr, dein Gott, auswählt,
5313DeuteronomiumDeu51426dort für das Silber alles kaufen, worauf du Appetit hast - Rinder, Schafe, Ziegen, Wein und Bier, alles, wonach es deinen Gaumen verlangt -, und dann sollst du vor dem Herrn, deinem Gott, Mahl halten und fröhlich sein, du und deine Familie.
5314DeuteronomiumDeu51427Auch sollst du die Leviten, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben, nicht im Stich lassen, denn sie haben nicht wie du Landanteil und Erbbesitz.
5315DeuteronomiumDeu51428In jedem dritten Jahr sollst du den ganzen Zehnten deiner Jahresernte in deinen Stadtbereichen abliefern und einlagern
5316DeuteronomiumDeu51429und die Leviten, die ja nicht wie du Landanteil und Erbbesitz haben, die Fremden, die Waisen und die Witwen, die in deinen Stadtbereichen wohnen, können kommen, essen und satt werden, damit der Herr, dein Gott, dich stets segnet bei der Arbeit, die deine Hände tun.
5317DeuteronomiumDeu5151In jedem siebten Jahr sollst du die Ackerbrache einhalten.
5318DeuteronomiumDeu5152Und so lautet eine Bestimmung für die Brache: Jeder Gläubiger soll den Teil seines Vermögens, den er einem andern unter Personalhaftung als Darlehen gegeben hat, brachliegen lassen. Er soll gegen den andern, falls dieser sein Bruder ist, nicht mit Zwang vorgehen; denn er hat die Brache für den Herrn verkündet.
5319DeuteronomiumDeu5153Gegen einen Ausländer darfst du mit Zwang vorgehen. Wenn es sich aber um deinen Bruder handelt, dann lass deinen Vermögensteil brachliegen!
5320DeuteronomiumDeu5154Doch eigentlich sollte es bei dir gar keine Armen geben; denn der Herr wird dich reich segnen in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt und das du in Besitz nimmst,
5321DeuteronomiumDeu5155wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, auf dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, achtest und es hältst.
5322DeuteronomiumDeu5156Wenn der Herr, dein Gott, dich segnet, wie er es dir zugesagt hat, dann kannst du vielen Völkern gegen Pfand leihen, du selbst aber brauchst nichts zu verpfänden; du wirst über viele Völker Gewalt haben, über dich aber werden sie keine Gewalt haben.
5323DeuteronomiumDeu5157Wenn bei dir ein Armer lebt, irgendeiner deiner Brüder in irgendeinem deiner Stadtbereiche in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht hartherzig sein und sollst deinem armen Bruder deine Hand nicht verschließen.
5324DeuteronomiumDeu5158Du sollst ihm deine Hand öffnen und ihm gegen Pfand leihen, was der Not, die ihn bedrückt, abhilft.
5325DeuteronomiumDeu5159Nimm dich in Acht, dass du nicht in niederträchtigem Herzen den Gedanken hegst: Bald kommt das siebte Jahr, das Brachjahr!, und deinen armen Bruder böse ansiehst und ihm nichts gibst, sodass er den Herrn gegen dich anruft und Strafe für diese Sünde über dich kommt.
5326DeuteronomiumDeu51510Du sollst ihm etwas geben, und wenn du ihm gibst, soll auch dein Herz nicht böse darüber sein; denn wegen dieser Tat wird dich der Herr, dein Gott, segnen in allem, was du arbeitest, und in allem, was deine Hände schaffen.
5327DeuteronomiumDeu51511Die Armen werden niemals ganz aus deinem Land verschwinden. Darum mache ich dir zur Pflicht: Du sollst deinem Not leidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hand öffnen.
5328DeuteronomiumDeu51512Wenn dein Bruder, ein Hebräer - oder auch eine Hebräerin -, sich dir verkauft, soll er dir sechs Jahre als Sklave dienen. Im siebten Jahr sollst du ihn als freien Mann entlassen.
5329DeuteronomiumDeu51513Und wenn du ihn als freien Mann entlässt, sollst du ihn nicht mit leeren Händen entlassen.
5330DeuteronomiumDeu51514Du sollst ihm von deinen Schafen und Ziegen, von deiner Tenne und von deiner Kelter so viel mitgeben, wie er tragen kann. Wie der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat, so sollst du ihn bedenken.
5331DeuteronomiumDeu51515Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat der Herr, dein Gott, dich freigekauft. Darum verpflichte ich dich heute auf dieses Gebot.
5332DeuteronomiumDeu51516Wenn dieser Sklave dir aber erklärt: Ich will nicht von dir freigelassen werden - denn er hat dich und deine Familie lieb gewonnen, weil es ihm bei dir gut ging -,
5333DeuteronomiumDeu51517so nimm einen Pfriem und stich ihn durch sein Ohr in die Tür: Dann ist er dein Sklave für immer. Bei einer Sklavin sollst du das Gleiche tun.
5334DeuteronomiumDeu51518Halt es nicht für eine Härte, wenn du ihn als freien Mann entlassen musst; denn was er in den sechs Jahren für dich erarbeitet hat, entspricht dem, was du einem Tagelöhner als Lohn hättest zahlen müssen. Dann wird der Herr, dein Gott, dich in allem segnen, was du tust.
5335DeuteronomiumDeu51519Alle männlichen Erstlinge, die unter deinen Rindern, Schafen und Ziegen geboren werden, sollst du dem Herrn, deinem Gott, weihen. Mit einem Erstlingsstier darfst du nicht arbeiten und ein Erstlingsschaf darfst du nicht scheren.
5336DeuteronomiumDeu51520Jahr für Jahr sollst du die Erstlinge vor dem Herrn, deinem Gott, an der Stätte, die der Herr auswählt, essen, du und deine Familie.
5337DeuteronomiumDeu51521Doch wenn ein Tier einen Fehler hat, wenn es hinkt oder blind ist, wenn es irgendeinen Makel hat, sollst du es nicht für den Herrn, deinen Gott, schlachten.
5338DeuteronomiumDeu51522In deinen Stadtbereichen sollst du es verzehren; der Reine und der Unreine können es gemeinsam essen, wie bei Gazelle und Damhirsch.
5339DeuteronomiumDeu51523Nur das Blut sollst du nicht genießen, sondern wie Wasser auf die Erde schütten.
5340DeuteronomiumDeu5161Achte auf den Monat Abib und feiere dem Herrn, deinem Gott, das Paschafest; denn im Monat Abib hat der Herr, dein Gott, dich nachts aus Ägypten geführt.
5341DeuteronomiumDeu5162Als Paschatiere für den Herrn, deinen Gott, sollst du Schafe, Ziegen oder Rinder schlachten an der Stätte, die der Herr auswählen wird, indem er dort seinen Namen wohnen lässt.
5342DeuteronomiumDeu5163Du sollst nichts Gesäuertes dazu essen. Sieben Tage lang sollst du ungesäuertes Brot dazu essen, die Speise der Bedrängnis, damit du dein ganzes Leben lang des Tages gedenkst, an dem du aus Ägypten gezogen bist. Denn in Hast bist du aus Ägypten gezogen.
5343DeuteronomiumDeu5164In deinem ganzen Gebiet soll sieben Tage lang kein Sauerteig zu finden sein und vom Fleisch des Tieres, das du am Abend des ersten Tages schlachtest, darf bis zum andern Morgen nichts übrig bleiben.
5344DeuteronomiumDeu5165Du darfst das Paschatier nicht in irgendeinem der Stadtbereiche schlachten, die der Herr, dein Gott, dir geben wird,
5345DeuteronomiumDeu5166sondern nur an der Stätte, die der Herr, dein Gott, auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt. Dort sollst du das Paschatier schlachten, am Abend bei Sonnenuntergang, zu der Stunde, in der du aus Ägypten gezogen bist.
5346DeuteronomiumDeu5167Du sollst es an der Stätte kochen und verzehren, die der Herr, dein Gott, ausgewählt hat, und am Morgen darfst du wieder zu deinen Zelten zurückkehren.
5347DeuteronomiumDeu5168Sechs Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, am siebten Tag ist eine Festversammlung für den Herrn, deinen Gott; da sollst du keine Arbeit tun.
5348DeuteronomiumDeu5169Du sollst sieben Wochen zählen. Wenn man die Sichel an den Halm legt, sollst du beginnen, die sieben Wochen zu zählen.
5349DeuteronomiumDeu51610Danach sollst du dem Herrn, deinem Gott, das Wochenfest feiern und dabei eine freiwillige Gabe darbringen, die du danach bemisst, wie der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat.
5350DeuteronomiumDeu51611Du sollst vor dem Herrn, deinem Gott, fröhlich sein, du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, auch die Leviten, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben, und die Fremden, Waisen und Witwen, die in deiner Mitte leben. Du sollst fröhlich sein an der Stätte, die der Herr, dein Gott, auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt.
5351DeuteronomiumDeu51612Denk daran: Du bist in Ägypten Sklave gewesen. Daher sollst du auf diese Gesetze achten und sie halten.
5352DeuteronomiumDeu51613Das Laubhüttenfest sollst du sieben Tage lang feiern, nachdem du das Korn von der Tenne und den Wein aus der Kelter eingelagert hast.
5353DeuteronomiumDeu51614Du sollst an deinem Fest fröhlich sein, du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, die Leviten und die Fremden, Waisen und Witwen, die in deinen Stadtbereichen wohnen.
5354DeuteronomiumDeu51615Sieben Tage lang sollst du dem Herrn, deinem Gott, das Fest feiern an der Stätte, die der Herr auswählt. Wenn dich der Herr, dein Gott, in allem gesegnet hat, in deiner Ernte und in der Arbeit deiner Hände, dann sollst du wirklich fröhlich sein.
5355DeuteronomiumDeu51616Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer hingehen, um das Angesicht des Herrn, deines Gottes, an der Stätte, die er auswählt, zu schauen: am Fest der Ungesäuerten Brote, am Wochenfest und am Laubhüttenfest. Man soll nicht mit leeren Händen hingehen, um das Angesicht des Herrn zu schauen,
5356DeuteronomiumDeu51617sondern jeder mit seiner Gabe, die dem Segen entspricht, den du vom Herrn, deinem Gott, erhalten hast.
5357DeuteronomiumDeu51618Richter und Listenführer sollst du in allen Stadtbereichen einsetzen, die der Herr, dein Gott, dir in deinen Stammesgebieten gibt. Sie sollen dem Volk Recht sprechen und gerechte Urteile fällen.
5358DeuteronomiumDeu51619Du sollst das Recht nicht beugen. Du sollst kein Ansehen der Person kennen. Du sollst keine Bestechung annehmen; denn Bestechung macht Weise blind und verdreht die Fälle derer, die im Recht sind.
5359DeuteronomiumDeu51620Gerechtigkeit, Gerechtigkeit - ihr sollst du nachjagen, damit du Leben hast und das Land in Besitz nehmen kannst, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
5360DeuteronomiumDeu51621Du sollst neben dem Altar des Herrn, deines Gottes, den du dir baust, keinen Kultpfahl, keinerlei Holz einpflanzen.
5361DeuteronomiumDeu51622Du sollst kein Steinmal von der Art errichten, die der Herr, dein Gott, hasst.
5362DeuteronomiumDeu5171Du sollst dem Herrn, deinem Gott, keinen Stier und kein Lamm schlachten, die einen Fehler, irgendeine Missbildung haben, denn das ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.
5363DeuteronomiumDeu5172Wenn in deiner Mitte, in einem der Stadtbereiche, die der Herr, dein Gott, dir gibt, ein Mann - oder auch eine Frau - lebt, der tut, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, böse ist, und sich über seinen Bund hinwegsetzt,
5364DeuteronomiumDeu5173wenn er hingeht, anderen Göttern dient und sich vor ihnen niederwirft - und zwar vor der Sonne, dem Mond oder dem ganzen Himmelsheer, was ich verboten habe -,
5365DeuteronomiumDeu5174wenn dir das gemeldet wird, wenn du den Fall anhängig machst, genaue Ermittlungen anstellst und es sich zeigt: Ja, es ist wahr, der Tatbestand steht fest, dieser Gräuel ist in Israel geschehen!,
5366DeuteronomiumDeu5175dann sollst du diesen Mann oder diese Frau, die den Frevel begangen haben, den Mann oder die Frau, zu einem deiner Stadttore führen und steinigen und sie sollen sterben.
5367DeuteronomiumDeu5176Wenn es um Leben oder Tod eines Angeklagten geht, darf er nur auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin zum Tod verurteilt werden. Auf die Aussage eines einzigen Zeugen hin darf er nicht zum Tod verurteilt werden.
5368DeuteronomiumDeu5177Wenn er hingerichtet wird, sollen die Zeugen als Erste ihre Hand gegen ihn erheben, dann erst das ganze Volk. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
5369DeuteronomiumDeu5178Wenn bei einem Verfahren wegen Mord, Eigentumsdelikt oder Körperverletzung - also wegen Streitsachen, über die in deinen Stadtbereichen entschieden werden darf - der Fall für dich zu ungewöhnlich liegt, dann sollst du dich aufmachen, zu der Stätte hinaufziehen, die der Herr auswählt,
5370DeuteronomiumDeu5179und vor die levitischen Priester und den Richter treten, der dann amtiert. Du sollst genaue Ermittlungen anstellen lassen und sie sollen dir den Urteilsspruch verkünden.
5371DeuteronomiumDeu51710Dann sollst du dich an den Spruch halten, den sie dir an dieser Stätte, die der Herr auswählt, verkünden, und du sollst auf alles, was sie dich lehren, genau achten und es halten.
5372DeuteronomiumDeu51711An den Wortlaut der Weisung, die sie dich lehren, und an das Urteil, das sie fällen, sollst du dich halten. Von dem Spruch, den sie dir verkünden, sollst du weder rechts noch links abweichen.
5373DeuteronomiumDeu51712Ein Mann aber, der so vermessen ist, auf den Priester, der dort steht, um vor dem Herrn, deinem Gott, Dienst zu tun, oder auf den Richter nicht zu hören, dieser Mann soll sterben. Du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.
5374DeuteronomiumDeu51713Das ganze Volk soll davon hören, damit sie sich fürchten und nicht noch einmal so vermessen sind.
5375DeuteronomiumDeu51714Wenn du in das Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, hineingezogen bist, es in Besitz genommen hast, in ihm wohnst und dann sagst: Ich will einen König über mich einsetzen wie alle Völker in meiner Nachbarschaft!,
5376DeuteronomiumDeu51715dann darfst du einen König über dich einsetzen, doch nur einen, den der Herr, dein Gott, auswählt. Nur aus der Mitte deiner Brüder darfst du einen König über dich einsetzen. Einen Ausländer darfst du nicht über dich einsetzen, weil er nicht dein Bruder ist.
5377DeuteronomiumDeu51716Der König soll sich aber nicht zu viele Pferde halten. Er soll das Volk nicht nach Ägypten zurückbringen, um mehr Pferde zu bekommen; denn der Herr hat zu euch gesagt: Ihr sollt auf diesem Weg nie wieder zurückkehren.
5378DeuteronomiumDeu51717Er soll sich auch keine große Zahl von Frauen nehmen, damit sein Sinn nicht vom rechten Weg abweicht. Er soll nicht zu viel Silber und Gold anhäufen.
5379DeuteronomiumDeu51718Und wenn er seinen Königsthron bestiegen hat, soll er sich von dieser Weisung, die die levitischen Priester aufbewahren, auf einer Schriftrolle eine Zweitschrift anfertigen lassen.
5380DeuteronomiumDeu51719Sein Leben lang soll er die Weisung mit sich führen und in der Rolle lesen, damit er lernt, den Herrn, seinen Gott, zu fürchten, auf alle Worte dieser Weisung und dieser Gesetze zu achten, sie zu halten,
5381DeuteronomiumDeu51720sein Herz nicht über seine Brüder zu erheben und von dem Gebot weder rechts noch links abzuweichen, damit er lange als König in Israels Mitte lebt, er und seine Nachkommen.
5382DeuteronomiumDeu5181Die levitischen Priester - der ganze Stamm Levi - sollen nicht wie das übrige Israel Landanteil und Erbbesitz haben. Sie sollen sich von den Opferanteilen des Herrn, von seinem Erbbesitz, ernähren.
5383DeuteronomiumDeu5182Der Stamm Levi soll inmitten seiner Brüder leben, aber keinen Erbbesitz haben. Der Herr selbst ist sein Erbbesitz, wie er es ihm zugesagt hat.
5384DeuteronomiumDeu5183Und das ist das Recht, das die Priester gegenüber dem Volk haben, gegenüber denen, die ein Schlachtopfertier schlachten, sei es ein Stier oder ein Lamm: Man soll dem Priester den Bug, die Kinnbacken und den Labmagen geben.
5385DeuteronomiumDeu5184Du sollst ihm den ersten Ertrag von Korn, Wein und Öl und den ersten Ertrag der Schafschur geben.
5386DeuteronomiumDeu5185Denn der Herr, dein Gott, hat den Stamm Levi unter allen deinen Stämmen dazu ausgewählt, dass er im Namen des Herrn dasteht und Dienst tut - Levi und seine Nachkommen, ihr Leben lang.
5387DeuteronomiumDeu5186Wenn ein Levit aus einem deiner Stadtbereiche irgendwo in Israel, in dem er als Fremder gewohnt hat, zu der Stätte kommt, die der Herr ausgewählt hat, und zwar, wann immer er möchte,
5388DeuteronomiumDeu5187und wenn er dann wie alle seine levitischen Brüder, die dort vor dem Herrn stehen, im Namen des Herrn, seines Gottes, Dienst tut,
5389DeuteronomiumDeu5188sollen alle die gleiche Zuteilung erhalten, ohne dass man berücksichtigt, wie groß sein väterliches Vermögen ist.
5390DeuteronomiumDeu5189Wenn du in das Land hineinziehst, das der Herr, dein Gott, dir gibt, sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker nachzuahmen.
5391DeuteronomiumDeu51810Es soll bei dir keinen geben, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keinen, der Losorakel befragt, Wolken deutet, aus dem Becher weissagt, zaubert,
5392DeuteronomiumDeu51811Gebetsbeschwörungen hersagt oder Totengeister befragt, keinen Hellseher, keinen, der Verstorbene um Rat fragt.
5393DeuteronomiumDeu51812Denn jeder, der so etwas tut, ist dem Herrn ein Gräuel. Wegen dieser Gräuel vertreibt sie der Herr, dein Gott, vor dir.
5394DeuteronomiumDeu51813Du sollst ganz und gar bei dem Herrn, deinem Gott, bleiben.
5395DeuteronomiumDeu51814Denn diese Völker, deren Besitz du übernimmst, hören auf Wolkendeuter und Orakelleser. Für dich aber hat der Herr, dein Gott, es anders bestimmt.
5396DeuteronomiumDeu51815Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören.
5397DeuteronomiumDeu51816Der Herr wird ihn als Erfüllung von allem erstehen lassen, worum du am Horeb, am Tag der Versammlung, den Herrn, deinen Gott, gebeten hast, als du sagtest: Ich kann die donnernde Stimme des Herrn, meines Gottes, nicht noch einmal hören und dieses große Feuer nicht noch einmal sehen, ohne dass ich sterbe.
5398DeuteronomiumDeu51817Damals sagte der Herr zu mir: Was sie von dir verlangen, ist recht.
5399DeuteronomiumDeu51818Einen Propheten wie dich will ich ihnen mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage.
5400DeuteronomiumDeu51819Einen Mann aber, der nicht auf meine Worte hört, die der Prophet in meinem Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenschaft.
5401DeuteronomiumDeu51820Doch ein Prophet, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu verkünden, dessen Verkündigung ich ihm nicht aufgetragen habe, oder der im Namen anderer Götter spricht, ein solcher Prophet soll sterben.
5402DeuteronomiumDeu51821Und wenn du denkst: Woran können wir ein Wort erkennen, das der Herr nicht gesprochen hat?,
5403DeuteronomiumDeu51822dann sollst du wissen: Wenn ein Prophet im Namen des Herrn spricht und sein Wort sich nicht erfüllt und nicht eintrifft, dann ist es ein Wort, das nicht der Herr gesprochen hat. Der Prophet hat sich nur angemaßt, es zu sprechen. Du sollst dich dadurch nicht aus der Fassung bringen lassen.
5404DeuteronomiumDeu5191Wenn der Herr, dein Gott, die Völker, deren Land der Herr, dein Gott, dir geben will, niederstreckt und du ihren Besitz übernimmst und in ihren Städten und Häusern wohnst,
5405DeuteronomiumDeu5192sollst du in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, damit du es in Besitz nimmst, drei Städten eine Sonderstellung zuweisen.
5406DeuteronomiumDeu5193Du sollst die Wegstrecken berechnen und die Fläche des Landes, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, in drei Teile teilen. Dann kann jeder, der einen Menschen getötet hat, in diese Städte fliehen.
5407DeuteronomiumDeu5194Und so lautet die Bestimmung für einen, der jemand getötet hat und dorthin flieht, um am Leben zu bleiben: Wenn er den andern ohne Vorsatz erschlagen hat und nicht schon früher mit ihm verfeindet gewesen ist,
5408DeuteronomiumDeu5195zum Beispiel wenn er mit einem andern in den Wald gegangen ist, um Bäume zu fällen, seine Hand mit der Axt ausgeholt hat, um einen Baum umzuhauen, das Eisenblatt sich vom Stiel gelöst und den andern getroffen hat und dieser gestorben ist, dann kann er in eine dieser Städte fliehen, um am Leben zu bleiben.
5409DeuteronomiumDeu5196Es darf nicht sein, dass der Weg (zum Heiligtum) zu weit ist, damit nicht der Bluträcher, der aus Rachedurst den, der getötet hat, verfolgt, ihn einholt und tödlich trifft, obwohl kein Recht besteht, ihn zu töten, da er ja mit dem Getöteten nicht schon früher verfeindet war.
5410DeuteronomiumDeu5197Deshalb mache ich dir zur Pflicht: Du sollst drei Städten eine Sonderstellung zuweisen.
5411DeuteronomiumDeu5198Und wenn der Herr, dein Gott, dein Gebiet vergrößert, wie er es deinen Vätern geschworen hat, und dir das ganze Land, von dem er gesagt hat, er werde es deinen Vätern geben, wirklich gibt,
5412DeuteronomiumDeu5199weil du auf dieses ganze Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, achtest und es hältst, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst und dein Leben lang auf seinen Wegen gehst, dann sollst du diese drei Städte um drei weitere vermehren.
5413DeuteronomiumDeu51910So soll verhindert werden, dass mitten in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, unschuldiges Blut vergossen wird und Blutschuld über dich kommt.
5414DeuteronomiumDeu51911Wenn es sich um einen Mann handelt, der mit einem andern verfeindet war, wenn er ihm auflauerte, ihn überfiel und tödlich traf, sodass er starb, und wenn er in eine dieser Städte floh,
5415DeuteronomiumDeu51912dann sollen die Ältesten seiner Stadt ihn von dort holen lassen und in die Gewalt des Bluträchers geben und er soll sterben.
5416DeuteronomiumDeu51913Du sollst in dir kein Mitleid mit ihm aufsteigen lassen. Du sollst das Blut des Unschuldigen aus Israel wegschaffen und es wird dir gut gehen.
5417DeuteronomiumDeu51914An deinem Erbbesitz, der dir in dem Land zugeteilt werden soll, das der Herr, dein Gott, dir gibt, damit du es in Besitz nimmst, sollst du die Grenzmarkierung zu deinem Nachbarn hin, die die Vorfahren errichtet haben, nicht verrücken.
5418DeuteronomiumDeu51915Wenn es um ein Verbrechen oder ein Vergehen geht, darf ein einzelner Belastungszeuge nicht Recht bekommen, welches Vergehen auch immer der Angeklagte begangen hat. Erst auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen darf eine Sache Recht bekommen.
5419DeuteronomiumDeu51916Wenn jemand vor Gericht geht und als Zeuge einen andern zu Unrecht der Anstiftung zum Aufruhr bezichtigt,
5420DeuteronomiumDeu51917wenn die beiden Parteien mit ihrem Rechtsstreit vor den Herrn hintreten, vor die Priester und Richter, die dann amtieren,
5421DeuteronomiumDeu51918wenn die Richter eine genaue Ermittlung anstellen und sich zeigt: Der Mann ist ein falscher Zeuge, er hat seinen Bruder fälschlich bezichtigt,
5422DeuteronomiumDeu51919dann sollt ihr mit ihm so verfahren, wie er mit seinem Bruder verfahren wollte. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
5423DeuteronomiumDeu51920Die Übrigen sollen davon hören, damit sie sich fürchten und nicht noch einmal ein solches Verbrechen in deiner Mitte begehen.
5424DeuteronomiumDeu51921Und du sollst in dir kein Mitleid aufsteigen lassen: Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß.
5425DeuteronomiumDeu5201Wenn du zum Kampf gegen deine Feinde ausziehst und Pferde und Wagen und ein Kriegsvolk erblickst, das zahlreicher ist als du, dann sollst du dich nicht vor ihnen fürchten; denn der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat, ist bei dir.
5426DeuteronomiumDeu5202Wenn ihr in den Kampf zieht, soll der Priester vortreten, dem Kriegsvolk eine Ansprache halten
5427DeuteronomiumDeu5203und zu ihnen sagen: Höre, Israel! Ihr zieht heute in den Kampf gegen eure Feinde. Verliert nicht den Mut! Fürchtet euch nicht, geratet nicht durcheinander und weicht nicht erschreckt zurück, wenn sie angreifen.
5428DeuteronomiumDeu5204Denn der Herr, euer Gott, zieht mit euch, um für euch gegen eure Feinde zu kämpfen und euch zu retten.
5429DeuteronomiumDeu5205Dann sollen die Listenführer zum Kriegsvolk sagen: Ist unter euch einer, der ein neues Haus gebaut und noch nicht eingeweiht hat? Er trete weg und kehre zu seinem Haus zurück, damit er nicht im Kampfe fällt und ein anderer es einweiht.
5430DeuteronomiumDeu5206Ist unter euch einer, der einen Weinberg angelegt und noch nicht die erste Lese gehalten hat? Er trete weg und kehre nach Hause zurück, damit er nicht im Kampfe fällt und ein anderer die erste Lese hält.
5431DeuteronomiumDeu5207Ist unter euch einer, der sich mit einer Frau verlobt und sie noch nicht geheiratet hat? Er trete weg und kehre nach Hause zurück, damit er nicht im Kampfe fällt und ein anderer seine Frau heiratet.
5432DeuteronomiumDeu5208Außerdem sollen die Listenführer zum Kriegsvolk sagen: Ist unter euch einer, der sich fürchtet und keinen Mut hat? Er trete weg und kehre nach Hause zurück, damit nicht auch noch seinen Brüdern der Mut genommen wird.
5433DeuteronomiumDeu5209Und wenn die Listenführer damit zu Ende sind, dies dem Kriegsvolk zu sagen, sollen sie Truppenführer ernennen und ihnen das Kommando über das Kriegsvolk übertragen.
5434DeuteronomiumDeu52010Wenn du vor eine Stadt ziehst, um sie anzugreifen, dann sollst du ihr zunächst eine friedliche Einigung vorschlagen.
5435DeuteronomiumDeu52011Nimmt sie die friedliche Einigung an und öffnet dir die Tore, dann soll die gesamte Bevölkerung, die du dort vorfindest, zum Frondienst verpflichtet und dir untertan sein.
5436DeuteronomiumDeu52012Lehnt sie eine friedliche Einigung mit dir ab und will sich mit dir im Kampf messen, dann darfst du sie belagern.
5437DeuteronomiumDeu52013Wenn der Herr, dein Gott, sie in deine Gewalt gibt, sollst du alle männlichen Personen mit scharfem Schwert erschlagen.
5438DeuteronomiumDeu52014Die Frauen aber, die Kinder und Greise, das Vieh und alles, was sich sonst in der Stadt befindet, alles, was sich darin plündern lässt, darfst du dir als Beute nehmen. Was du bei deinen Feinden geplündert hast, darfst du verzehren; denn der Herr, dein Gott, hat es dir geschenkt.
5439DeuteronomiumDeu52015So sollst du mit allen Städten verfahren, die sehr weit von dir entfernt liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören.
5440DeuteronomiumDeu52016Aus den Städten dieser Völker jedoch, die der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, darfst du nichts, was Atem hat, am Leben lassen.
5441DeuteronomiumDeu52017Vielmehr sollst du die Hetiter und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, Hiwiter und Jebusiter der Vernichtung weihen, so wie es der Herr, dein Gott, dir zur Pflicht gemacht hat,
5442DeuteronomiumDeu52018damit sie euch nicht lehren, alle Gräuel nachzuahmen, die sie begingen, wenn sie ihren Göttern dienten, und ihr nicht gegen den Herrn, euren Gott, sündigt.
5443DeuteronomiumDeu52019Wenn du eine Stadt längere Zeit hindurch belagerst, um sie anzugreifen und zu erobern, dann sollst du ihrem Baumbestand keinen Schaden zufügen, indem du die Axt daran legst. Du darfst von den Bäumen essen, sie aber nicht fällen mit dem Gedanken, die Bäume auf dem Feld seien der Mensch selbst, sodass sie von dir belagert werden müssten.
5444DeuteronomiumDeu52020Nur den Bäumen, von denen du weißt, dass sie keine Fruchtbäume sind, darfst du Schaden zufügen. Du darfst sie fällen und daraus Belagerungswerk bauen gegen die Stadt, die gegen dich kämpfen will, bis sie schließlich fällt.
5445DeuteronomiumDeu5211Wenn in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, damit du es in Besitz nimmst, einer auf freiem Feld ermordet aufgefunden wird und man nicht weiß, wer ihn erschlagen hat,
5446DeuteronomiumDeu5212dann sollen deine Ältesten und Richter hinausgehen und feststellen, wie weit die Städte ringsum von dem Ermordeten entfernt sind.
5447DeuteronomiumDeu5213Wenn feststeht, welche Stadt dem Ermordeten am nächsten liegt, sollen die Ältesten dieser Stadt eine junge Kuh aussuchen, die noch nicht zur Arbeit verwendet worden ist, das heißt, die noch nicht unter dem Joch gegangen ist.
5448DeuteronomiumDeu5214Die Ältesten dieser Stadt sollen die Kuh in ein ausgetrocknetes Bachtal bringen, wo weder geackert noch gesät wird. Dort sollen sie im Bachbett der Kuh das Genick brechen.
5449DeuteronomiumDeu5215Dann sollen die Priester, die Nachkommen Levis, herantreten; denn sie hat der Herr, dein Gott, dazu ausgewählt, vor ihm Dienst zu tun und im Namen des Herrn den Segen zu sprechen. Nach ihrem Spruch soll jeder Rechtsstreit und jeder Fall von Körperverletzung entschieden werden.
5450DeuteronomiumDeu5216Alle Ältesten dieser Stadt sollen, weil sie dem Ermordeten am nächsten sind, über der Kuh, der im Bachbett das Genick gebrochen wurde, ihre Hände waschen.
5451DeuteronomiumDeu5217Sie sollen feierlich sagen: Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen und unsere Augen haben nichts gesehen.
5452DeuteronomiumDeu5218Deck es zu, zum Schutz deines Volkes Israel, das du freigekauft hast, Herr, und lass kein unschuldig vergossenes Blut in der Mitte deines Volkes Israel bleiben. Dann ist das Blut zu ihrem Schutz zugedeckt.
5453DeuteronomiumDeu5219Du wirst das unschuldig vergossene Blut aus deiner Mitte wegschaffen können, wenn du tust, was in den Augen des Herrn richtig ist.
5454DeuteronomiumDeu52110Wenn du zum Kampf gegen deine Feinde ausziehst und der Herr, dein Gott, sie alle in deine Gewalt gibt, wenn du dabei Gefangene machst
5455DeuteronomiumDeu52111und unter den Gefangenen eine Frau von schöner Gestalt erblickst, wenn sie dein Herz gewinnt und du sie heiraten möchtest,
5456DeuteronomiumDeu52112dann sollst du sie in dein Haus bringen und sie soll sich den Kopf scheren, ihre Nägel kürzen
5457DeuteronomiumDeu52113und die Gefangenenkleidung ablegen. Sie soll in deinem Haus wohnen und einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter beweinen. Danach darfst du mit ihr Verkehr haben, du darfst ihr Mann werden und sie deine Frau.
5458DeuteronomiumDeu52114Wenn sie dir aber nicht mehr gefällt, darfst du sie entlassen, und sie darf tun, was sie will. Auf keinen Fall darfst du sie für Silber verkaufen. Auch darfst du sie nicht als Sklavin kennzeichnen. Denn du hast sie dir gefügig gemacht.
5459DeuteronomiumDeu52115Wenn ein Mann zwei Frauen hat, eine, die er liebt, und eine, die er nicht liebt, und wenn beide ihm Söhne gebären, die geliebte wie die ungeliebte, und der erstgeborene Sohn von der ungeliebten stammt,
5460DeuteronomiumDeu52116dann darf er, wenn er sein Erbe unter seine Söhne verteilt, den Sohn der geliebten Frau nicht als Erstgeborenen behandeln und damit gegen das Recht des wirklichen Erstgeborenen, des Sohnes der ungeliebten Frau, verstoßen.
5461DeuteronomiumDeu52117Vielmehr soll er den Erstgeborenen, den Sohn der Ungeliebten, anerkennen, indem er ihm von allem, was er besitzt, den doppelten Anteil gibt. Ihn hat er zuerst gezeugt, er besitzt das Erstgeborenenrecht.
5462DeuteronomiumDeu52118Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn hat, der nicht auf die Stimme seines Vaters und seiner Mutter hört, und wenn sie ihn züchtigen und er trotzdem nicht auf sie hört,
5463DeuteronomiumDeu52119dann sollen Vater und Mutter ihn packen, vor die Ältesten der Stadt und die Torversammlung des Ortes führen
5464DeuteronomiumDeu52120und zu den Ältesten der Stadt sagen: Unser Sohn hier ist störrisch und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Verschwender und Trinker.
5465DeuteronomiumDeu52121Dann sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen und er soll sterben. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Ganz Israel soll davon hören, damit sie sich fürchten.
5466DeuteronomiumDeu52122Wenn jemand ein Verbrechen begangen hat, auf das die Todesstrafe steht, wenn er hingerichtet wird und du den Toten an einen Pfahl hängst,
5467DeuteronomiumDeu52123dann soll die Leiche nicht über Nacht am Pfahl hängen bleiben, sondern du sollst ihn noch am gleichen Tag begraben; denn ein Gehenkter ist ein von Gott Verfluchter. Du sollst das Land nicht unrein werden lassen, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt.
5468DeuteronomiumDeu5221Du sollst nicht untätig zusehen, wie ein Stier oder ein Lamm deines Bruders sich verläuft. Du sollst dann nicht so tun, als gingen sie dich nichts an, sondern sie deinem Bruder zurückbringen.
5469DeuteronomiumDeu5222Wenn dein Bruder nicht in der Nähe wohnt oder wenn du ihn nicht kennst, sollst du das Tier in deinen Stall tun und es soll dir zur Verfügung stehen, bis dein Bruder es sucht und du es ihm zurückgeben kannst.
5470DeuteronomiumDeu5223Ebenso sollst du es mit einem Esel halten, ebenso mit einem Gewand, ebenso mit allem anderen, was dein Bruder verloren hat: was er verloren hat und was du findest. Du kannst gar nicht so tun, als ginge dich das nichts an.
5471DeuteronomiumDeu5224Du sollst nicht untätig zusehen, wie ein Esel oder ein Ochse deines Bruders auf dem Weg zusammenbricht. Du sollst dann nicht so tun, als gingen sie dich nichts an, sondern ihm helfen, sie wieder aufzurichten.
5472DeuteronomiumDeu5225Eine Frau soll nicht die Ausrüstung eines Mannes tragen und ein Mann soll kein Frauenkleid anziehen; denn jeder, der das tut, ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.
5473DeuteronomiumDeu5226Wenn du unterwegs auf einem Baum oder auf der Erde zufällig ein Vogelnest mit Jungen oder mit Eiern darin findest und die Mutter auf den Jungen oder auf den Eiern sitzt, sollst du die Mutter nicht zusammen mit den Jungen herausnehmen.
5474DeuteronomiumDeu5227Sondern du sollst die Mutter fliegen lassen und nur die Jungen nehmen, damit es dir gut geht und du lange lebst.
5475DeuteronomiumDeu5228Wenn du ein neues Haus baust, sollst du um die Dachterrasse eine Brüstung ziehen. Du sollst nicht dadurch, dass jemand herunterfällt, Blutschuld auf dein Haus legen.
5476DeuteronomiumDeu5229Du sollst in deinem Weinberg keine anderen Pflanzen anbauen, sonst verfällt das Ganze dem Heiligtum, sowohl was du zusätzlich angebaut hast als auch was der Weinberg trägt.
5477DeuteronomiumDeu52210Du sollst nicht Ochse und Esel zusammen vor den Pflug spannen.
5478DeuteronomiumDeu52211Du sollst für deine Kleidung kein Mischgewebe aus Wolle und Flachs verwenden.
5479DeuteronomiumDeu52212Du sollst an den vier Zipfeln des Überwurfs, den du trägst, Quasten anbringen.
5480DeuteronomiumDeu52213Wenn ein Mann eine Frau geheiratet und mit ihr Verkehr gehabt hat, sie aber später nicht mehr liebt
5481DeuteronomiumDeu52214und ihr Anrüchiges vorwirft, sie in Verruf bringt und behauptet: Diese Frau habe ich geheiratet, aber als ich mich ihr näherte, entdeckte ich, dass sie nicht mehr unberührt war!,
5482DeuteronomiumDeu52215wenn Vater und Mutter des Mädchens dann das Beweisstück ihrer Unberührtheit holen und zu den Ältesten der Stadt ans Tor bringen
5483DeuteronomiumDeu52216und der Vater des Mädchens den Ältesten erklärt: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur Frau gegeben, aber er liebt sie nicht mehr,
5484DeuteronomiumDeu52217ja er wirft ihr jetzt Anrüchiges vor, indem er sagt: Ich habe entdeckt, dass deine Tochter nicht mehr unberührt war!; aber hier ist das Beweisstück für die Unberührtheit meiner Tochter!, und wenn sie das Gewand (aus der Hochzeitsnacht) vor den Ältesten der Stadt ausbreiten,
5485DeuteronomiumDeu52218dann sollen die Ältesten dieser Stadt den Mann packen und züchtigen lassen.
5486DeuteronomiumDeu52219Sie sollen ihm eine Geldbuße von hundert Silberschekel auferlegen und sie dem Vater des Mädchens übergeben, weil der Mann eine unberührte Israelitin in Verruf gebracht hat. Sie soll seine Frau bleiben. Er darf sie niemals entlassen.
5487DeuteronomiumDeu52220Wenn der Vorwurf aber zutrifft, wenn sich keine Beweisstücke für die Unberührtheit des Mädchens beibringen lassen,
5488DeuteronomiumDeu52221soll man das Mädchen hinausführen und vor die Tür ihres Vaterhauses bringen. Dann sollen die Männer ihrer Stadt sie steinigen und sie soll sterben; denn sie hat eine Schandtat in Israel begangen, indem sie in ihrem Vaterhaus Unzucht trieb. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
5489DeuteronomiumDeu52222Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er bei einer verheirateten Frau liegt, dann sollen beide sterben, der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. Du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.
5490DeuteronomiumDeu52223Wenn ein unberührtes Mädchen mit einem Mann verlobt ist und ein anderer Mann ihr in der Stadt begegnet und sich mit ihr hinlegt,
5491DeuteronomiumDeu52224dann sollt ihr beide zum Tor dieser Stadt führen. Ihr sollt sie steinigen und sie sollen sterben, das Mädchen, weil es in der Stadt nicht um Hilfe geschrien hat, und der Mann, weil er sich die Frau eines andern gefügig gemacht hat. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
5492DeuteronomiumDeu52225Wenn der Mann dem verlobten Mädchen aber auf freiem Feld begegnet, sie fest hält und sich mit ihr hinlegt, dann soll nur der Mann sterben, der bei ihr gelegen hat,
5493DeuteronomiumDeu52226dem Mädchen aber sollst du nichts tun. Bei dem Mädchen handelt es sich nicht um ein Verbrechen, auf das der Tod steht; denn dieser Fall ist so zu beurteilen, wie wenn ein Mann einen andern überfällt und ihn tötet.
5494DeuteronomiumDeu52227Auf freiem Feld ist er ihr begegnet, das verlobte Mädchen mag um Hilfe geschrien haben, aber es ist kein Helfer da gewesen.
5495DeuteronomiumDeu52228Wenn ein Mann einem unberührten Mädchen, das noch nicht verlobt ist, begegnet, sie packt und sich mit ihr hinlegt und sie ertappt werden,
5496DeuteronomiumDeu52229soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Silberschekel zahlen und sie soll seine Frau werden, weil er sie sich gefügig gemacht hat. Er darf sie niemals entlassen.
5497DeuteronomiumDeu5231Ein Mann darf eine Frau seines Vaters nicht heiraten; denn er darf das Bett seines Vaters nicht aufdecken.
5498DeuteronomiumDeu5232In die Versammlung des Herrn darf keiner aufgenommen werden, dessen Hoden zerquetscht sind oder dessen Glied verstümmelt ist.
5499DeuteronomiumDeu5233In die Versammlung des Herrn darf kein Bastard aufgenommen werden; auch in der zehnten Generation dürfen seine Nachkommen nicht in die Versammlung des Herrn aufgenommen werden.
5500DeuteronomiumDeu5234In die Versammlung des Herrn darf kein Ammoniter oder Moabiter aufgenommen werden, auch nicht in der zehnten Generation. Niemals dürfen ihre Nachkommen in die Versammlung des Herrn aufgenommen werden;
5501DeuteronomiumDeu5235denn sie sind euch nicht mit Brot und Wasser auf dem Weg entgegengegangen, als ihr aus Ägypten zogt, und Moab hat Bileam, den Sohn Beors, aus Petor in Mesopotamien gedungen und gegen dich ausgesandt, damit er dich verfluchte -
5502DeuteronomiumDeu5236doch der Herr, dein Gott, hat sich geweigert, Bileam zu erhören, und der Herr, dein Gott, hat für dich den Fluch in Segen verwandelt; denn der Herr, dein Gott, liebt dich.
5503DeuteronomiumDeu5237Du sollst dich nie und nimmer um einen Friedens- und Freundschaftsvertrag mit ihnen bemühen.
5504DeuteronomiumDeu5238Der Edomiter dagegen soll dir kein Gräuel sein; denn er ist dein Bruder. Der Ägypter soll dir kein Gräuel sein; denn du hast als Fremder in seinem Land gewohnt.
5505DeuteronomiumDeu5239In der dritten Generation dürfen ihre leiblichen Nachkommen in die Versammlung des Herrn aufgenommen werden.
5506DeuteronomiumDeu52310Wenn du ins Feld ziehst und gegenüber deinen Feinden das Lager aufschlägst, sollst du dich vor jeder Unsauberkeit hüten.
5507DeuteronomiumDeu52311Wenn jemand unter dir ist, der nicht mehr rein ist, weil nachts etwas geschah, soll er in das Vorgelände des Lagers gehen und das Lager nicht betreten.
5508DeuteronomiumDeu52312Wenn der Abend kommt, soll er sich mit Wasser waschen, und wenn die Sonne untergeht, darf er in das Lager zurückkehren.
5509DeuteronomiumDeu52313Du sollst im Vorgelände des Lagers eine Ecke haben, wo du austreten kannst.
5510DeuteronomiumDeu52314In deinem Gepäck sollst du eine Schaufel haben, und wenn du dich draußen hinhocken willst, dann grab damit ein Loch und nachher deck deine Notdurft wieder zu!
5511DeuteronomiumDeu52315Denn der Herr, dein Gott, hält sich in der Mitte deines Lagers auf, um dich der Gefahr zu entreißen und dir deine Feinde auszuliefern. Dein Lager soll heilig sein, damit er bei dir nichts Anstößiges sieht und sich nicht von dir abwendet.
5512DeuteronomiumDeu52316Du sollst einen fremden Untertan, der vor seinem Herrn bei dir Schutz sucht, seinem Herrn nicht ausliefern.
5513DeuteronomiumDeu52317Bei dir soll er wohnen dürfen, in deiner Mitte, in einem Ort, den er sich in einem deiner Stadtbereiche auswählt, wo es ihm gefällt. Du sollst ihn nicht ausbeuten.
5514DeuteronomiumDeu52318Unter den Frauen Israels soll es keine sakrale Prostitution geben, und unter den Männern Israels soll es keine sakrale Prostitution geben.
5515DeuteronomiumDeu52319Du sollst weder Dirnenlohn noch Hundegeld in den Tempel des Herrn, deines Gottes, bringen. Kein Gelübde kann dazu verpflichten; denn auch diese beiden Dinge sind dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.
5516DeuteronomiumDeu52320Du darfst von deinem Bruder keine Zinsen nehmen: weder Zinsen für Geld noch Zinsen für Getreide noch Zinsen für sonst etwas, wofür man Zinsen nimmt.
5517DeuteronomiumDeu52321Von einem Ausländer darfst du Zinsen nehmen, von deinem Bruder darfst du keine Zinsen nehmen, damit der Herr, dein Gott, dich segnet in allem, was deine Hände schaffen, in dem Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen.
5518DeuteronomiumDeu52322Wenn du vor dem Herrn, deinem Gott, ein Gelübde machst, sollst du nicht zögern, es zu erfüllen; sonst wird es der Herr, dein Gott, von dir einfordern und die Strafe für diese Sünde wird über dich kommen.
5519DeuteronomiumDeu52323Wenn du davon absiehst, Gelübde zu machen, wird auch die Strafe für diese Sünde nicht über dich kommen.
5520DeuteronomiumDeu52324Was deinem Mund entfahren ist, darauf sollst du auch achten und du sollst es halten, da du dem Herrn, deinem Gott, ja aus freien Stücken gelobt hast, was dein Mund genannt hat.
5521DeuteronomiumDeu52325Wenn du in den Weinberg eines andern kommst, darfst du so viel Trauben essen, wie du magst, bis du satt bist, nur darfst du nichts in ein Gefäß tun.
5522DeuteronomiumDeu52326Wenn du durch das Kornfeld eines andern kommst, darfst du mit der Hand Ähren abreißen, aber die Sichel darfst du auf dem Kornfeld eines andern nicht schwingen.
5523DeuteronomiumDeu5241Wenn ein Mann eine Frau geheiratet hat und ihr Ehemann geworden ist, sie ihm dann aber nicht gefällt, weil er an ihr etwas Anstößiges entdeckt, wenn er ihr dann eine Scheidungsurkunde ausstellt, sie ihr übergibt und sie aus seinem Haus fortschickt,
5524DeuteronomiumDeu5242wenn sie sein Haus dann verlässt, hingeht und die Frau eines anderen Mannes wird,
5525DeuteronomiumDeu5243wenn auch der andere Mann sie nicht mehr liebt, ihr eine Scheidungsurkunde ausstellt, sie ihr übergibt und sie aus seinem Haus fortschickt, oder wenn der andere Mann, der sie geheiratet hat, stirbt,
5526DeuteronomiumDeu5244dann darf sie ihr erster Mann, der sie fortgeschickt hat, nicht wieder heiraten, sodass sie wieder seine Frau würde, nachdem sie für ihn unberührbar geworden ist. Das wäre dem Herrn ein Gräuel. Du sollst das Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, nicht der Sünde verfallen lassen.
5527DeuteronomiumDeu5245Wenn ein Mann neu vermählt ist, muss er nicht mit dem Heer ausrücken. Man soll auch keine andere Leistung von ihm verlangen. Ein Jahr lang darf er frei von Verpflichtungen zu Hause bleiben und die Frau, die er geheiratet hat, erfreuen.
5528DeuteronomiumDeu5246Man darf nicht die Handmühle oder den oberen Mühlstein als Pfand nehmen; denn dann nimmt man das Leben selbst als Pfand.
5529DeuteronomiumDeu5247Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er einen seiner Brüder, einen Israeliten, entführt, ihn als Sklaven kennzeichnet und verkauft, dann soll dieser Entführer sterben. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
5530DeuteronomiumDeu5248Nimm dich in Acht, wenn Aussatz als Seuche auftritt. Achte genau auf alles, wozu euch die levitischen Priester anweisen, und haltet es! So wie ich es ihnen aufgetragen habe, sollt ihr darauf achten und es halten.
5531DeuteronomiumDeu5249Denkt an das, was der Herr, dein Gott, als ihr aus Ägypten zogt, unterwegs mit Mirjam getan hat.
5532DeuteronomiumDeu52410Wenn du einem andern irgendein Darlehen gibst, sollst du, um das Pfand zu holen, nicht sein Haus betreten.
5533DeuteronomiumDeu52411Du sollst draußen stehen bleiben und der Mann, dem du das Darlehen gibst, soll dir ein Pfand nach draußen bringen.
5534DeuteronomiumDeu52412Wenn er in Not ist, sollst du sein Pfand nicht über Nacht behalten.
5535DeuteronomiumDeu52413Bei Sonnenuntergang sollst du ihm sein Pfand zurückgeben. Dann kann er in seinem Mantel schlafen, er wird dich segnen und du wirst vor dem Herrn, deinem Gott, im Recht sein.
5536DeuteronomiumDeu52414Du sollst den Lohn eines Notleidenden und Armen unter deinen Brüdern oder unter den Fremden, die in deinem Land innerhalb deiner Stadtbereiche wohnen, nicht zurückhalten.
5537DeuteronomiumDeu52415An dem Tag, an dem er arbeitet, sollst du ihm auch seinen Lohn geben. Die Sonne soll darüber nicht untergehen; denn er ist in Not und lechzt danach. Dann wird er nicht den Herrn gegen dich anrufen und es wird keine Strafe für eine Sünde über dich kommen.
5538DeuteronomiumDeu52416Väter sollen nicht für ihre Söhne und Söhne nicht für ihre Väter mit dem Tod bestraft werden. Jeder soll nur für sein eigenes Verbrechen mit dem Tod bestraft werden.
5539DeuteronomiumDeu52417Du sollst das Recht von Fremden, die Waisen sind, nicht beugen; du sollst das Kleid einer Witwe nicht als Pfand nehmen.
5540DeuteronomiumDeu52418Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat dich der Herr, dein Gott, dort freigekauft. Darum mache ich es dir zur Pflicht, diese Bestimmung einzuhalten.
5541DeuteronomiumDeu52419Wenn du dein Feld aberntest und eine Garbe auf dem Feld vergisst, sollst du nicht umkehren, um sie zu holen. Sie soll den Fremden, Waisen und Witwen gehören, damit der Herr, dein Gott, dich bei jeder Arbeit deiner Hände segnet.
5542DeuteronomiumDeu52420Wenn du einen Ölbaum abgeklopft hast, sollst du nicht auch noch die Zweige absuchen. Was noch hängt, soll den Fremden, Waisen und Witwen gehören.
5543DeuteronomiumDeu52421Wenn du in deinem Weinberg die Trauben geerntet hast, sollst du keine Nachlese halten. Sie soll den Fremden, Waisen und Witwen gehören.
5544DeuteronomiumDeu52422Denk daran: Du bist in Ägypten Sklave gewesen. Darum mache ich es dir zur Pflicht, diese Bestimmung einzuhalten.
5545DeuteronomiumDeu5251Wenn zwei Männer eine Auseinandersetzung haben, vor Gericht gehen und man zwischen ihnen die Entscheidung fällt, indem man dem Recht gibt, der im Recht ist, und den schuldig spricht, der schuldig ist,
5546DeuteronomiumDeu5252dann soll der Richter, falls der Schuldige zu einer Prügelstrafe verurteilt wurde, anordnen, dass er sich hinlegt und in seiner Gegenwart eine bestimmte Anzahl von Schlägen erhält, wie es seiner Schuld entspricht.
5547DeuteronomiumDeu5253Vierzig Schläge darf er ihm geben lassen, mehr nicht. Sonst könnte dein Bruder, wenn man ihm darüber hinaus noch viele Schläge gibt, in deinen Augen entehrt werden.
5548DeuteronomiumDeu5254Du sollst dem Ochsen zum Dreschen keinen Maulkorb anlegen.
5549DeuteronomiumDeu5255Wenn zwei Brüder zusammen wohnen und der eine von ihnen stirbt und keinen Sohn hat, soll die Frau des Verstorbenen nicht die Frau eines fremden Mannes außerhalb der Familie werden. Ihr Schwager soll sich ihrer annehmen, sie heiraten und die Schwagerehe mit ihr vollziehen.
5550DeuteronomiumDeu5256Der erste Sohn, den sie gebiert, soll den Namen des verstorbenen Bruders weiterführen. So soll dessen Name in Israel nicht erlöschen.
5551DeuteronomiumDeu5257Wenn der Mann aber seine Schwägerin nicht heiraten will und seine Schwägerin zu den Ältesten ans Tor hinaufgeht und sagt: Mein Schwager will dem Namen seines Bruders in Israel keinen Bestand sichern und hat es deshalb abgelehnt, mit mir die Schwagerehe einzugehen!,
5552DeuteronomiumDeu5258wenn die Ältesten seiner Stadt ihn dann vorladen und zur Rede stellen, er aber bei seiner Haltung bleibt und erklärt: Ich will sie nicht heiraten!,
5553DeuteronomiumDeu5259dann soll seine Schwägerin vor den Augen der Ältesten zu ihm hintreten, ihm den Schuh vom Fuß ziehen, ihm ins Gesicht spucken und ausrufen: So behandelt man einen, der seinem Bruder das Haus nicht baut.
5554DeuteronomiumDeu52510Ihm soll man in Israel den Namen geben: Barfüßerhaus.
5555DeuteronomiumDeu52511Wenn zwei Männer, ein Mann und sein Bruder, miteinander raufen und die Frau des einen hinzukommt, um ihren Mann aus der Gewalt des andern, der auf ihn einschlägt, zu befreien, und wenn sie die Hand ausstreckt und dessen Schamteile ergreift,
5556DeuteronomiumDeu52512dann sollst du ihr die Hand abhacken. Du sollst in dir kein Mitleid aufsteigen lassen.
5557DeuteronomiumDeu52513Du sollst in deinem Beutel nicht zwei verschiedene Gewichte haben, ein größeres und ein kleineres.
5558DeuteronomiumDeu52514Du sollst in deinem Haus nicht zwei verschiedene Efa haben, ein größeres und ein kleineres.
5559DeuteronomiumDeu52515Volle und richtige Gewichte sollst du haben, volle und richtige Hohlmaße sollst du haben, damit du lange in dem Land lebst, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
5560DeuteronomiumDeu52516Denn alle, die so etwas tun, alle Betrüger, sind dem Herrn ein Gräuel.
5561DeuteronomiumDeu52517Denk daran, was Amalek dir unterwegs angetan hat, als ihr aus Ägypten zogt:
5562DeuteronomiumDeu52518wie er unterwegs auf dich stieß und, als du müde und matt warst, ohne jede Gottesfurcht alle erschöpften Nachzügler von hinten niedermachte.
5563DeuteronomiumDeu52519Wenn der Herr, dein Gott, dir von allen deinen Feinden ringsum Ruhe verschafft hat in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, damit du es in Besitz nimmst, dann lösche die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel aus! Du sollst nicht vergessen.
5564DeuteronomiumDeu5261Wenn du in das Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, hineinziehst, es in Besitz nimmst und darin wohnst,
5565DeuteronomiumDeu5262dann sollst du von den ersten Erträgen aller Feldfrüchte, die du in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, eingebracht hast, etwas nehmen und in einen Korb legen. Dann sollst du zu der Stätte ziehen, die der Herr, dein Gott, auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt.
5566DeuteronomiumDeu5263Du sollst vor den Priester treten, der dann amtiert, und sollst zu ihm sagen: Heute bestätige ich vor dem Herrn, deinem Gott, dass ich in das Land gekommen bin, von dem ich weiß: Er hat unseren Vätern geschworen, es uns zu geben.
5567DeuteronomiumDeu5264Dann soll der Priester den Korb aus deiner Hand entgegennehmen und ihn vor den Altar des Herrn, deines Gottes, stellen.
5568DeuteronomiumDeu5265Du aber sollst vor dem Herrn, deinem Gott, folgendes Bekenntnis ablegen: Mein Vater war ein heimatloser Aramäer. Er zog nach Ägypten, lebte dort als Fremder mit wenigen Leuten und wurde dort zu einem großen, mächtigen und zahlreichen Volk.
5569DeuteronomiumDeu5266Die Ägypter behandelten uns schlecht, machten uns rechtlos und legten uns harte Fronarbeit auf.
5570DeuteronomiumDeu5267Wir schrien zum Herrn, dem Gott unserer Väter, und der Herr hörte unser Schreien und sah unsere Rechtlosigkeit, unsere Arbeitslast und unsere Bedrängnis.
5571DeuteronomiumDeu5268Der Herr führte uns mit starker Hand und hoch erhobenem Arm, unter großem Schrecken, unter Zeichen und Wundern aus Ägypten,
5572DeuteronomiumDeu5269er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
5573DeuteronomiumDeu52610Und siehe, nun bringe ich hier die ersten Erträge von den Früchten des Landes, das du mir gegeben hast, Herr. Wenn du den Korb vor den Herrn, deinen Gott, gestellt hast, sollst du dich vor dem Herrn, deinem Gott, niederwerfen.
5574DeuteronomiumDeu52611Dann sollst du fröhlich sein und dich freuen über alles Gute, das der Herr, dein Gott, dir und deiner Familie gegeben hat: du, die Leviten und die Fremden in deiner Mitte.
5575DeuteronomiumDeu52612Wenn du im dritten Jahr, dem Zehntjahr, alle Zehntanteile von deiner Ernte vollständig ausgesondert und für die Leviten, Fremden, Waisen und Witwen abgeliefert hast und sie davon in deinen Stadtbereichen essen und satt werden,
5576DeuteronomiumDeu52613dann sollst du vor dem Herrn, deinem Gott, sagen: Ich habe alle heiligen Abgaben aus meinem Haus geschafft. Ich habe sie für die Leviten und die Fremden, für die Waisen und die Witwen gegeben, genau nach deinem Gebot, auf das du mich verpflichtet hast. Ich habe dein Gebot nicht übertreten und habe es nicht vergessen.
5577DeuteronomiumDeu52614Ich habe in der Trauerzeit nicht davon gegessen. Ich habe nichts davon weggeschafft, als ich unrein war. Ich habe nichts davon einem Toten gespendet. Ich habe auf die Stimme des Herrn, meines Gottes, gehört. Ich habe alles so gehalten, wie du es mir zur Pflicht gemacht hast.
5578DeuteronomiumDeu52615Blick von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, herab, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben hast, wie du es unseren Vätern geschworen hattest, das Land, wo Milch und Honig fließen.
5579DeuteronomiumDeu52616Heute, an diesem Tag, verpflichtet dich der Herr, dein Gott, diese Gesetze und die Rechtsvorschriften zu halten. Du sollst auf sie achten und sie halten mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele.
5580DeuteronomiumDeu52617Heute hast du der Erklärung des Herrn zugestimmt. Er hat dir erklärt: Er will dein Gott werden und du sollst auf seinen Wegen gehen, auf seine Gesetze, Gebote und Rechtsvorschriften achten und auf seine Stimme hören.
5581DeuteronomiumDeu52618Und der Herr hat heute deiner Erklärung zugestimmt. Du hast ihm erklärt: Du möchtest das Volk werden, das ihm persönlich gehört, wie er es dir zugesagt hat. Du willst auf alle seine Gebote achten;
5582DeuteronomiumDeu52619er soll dich über alle Völker, die er geschaffen hat, erheben - zum Lob, zum Ruhm, zur Zierde -; und du möchtest ein Volk werden, das ihm, dem Herrn, deinem Gott, heilig ist, wie er es zugesagt hat.
5583DeuteronomiumDeu527Deu 27:2 [1] Mose und die Ältesten Israels befahlen dem Volk: Achtet auf das ganze Gebot, auf das ich euch heute verpflichte.
5584DeuteronomiumDeu5273und alle Worte dieser Weisung darauf schreiben, wenn du hinüberziehst, um in das Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, das Land, wo Milch und Honig fließen, hineinzuziehen, wie der Herr, der Gott deiner Väter, es dir zugesagt hat.
5585DeuteronomiumDeu5274Wenn ihr über den Jordan zieht, sollt ihr diese Steine, die zu errichten ich euch heute befehle, auf dem Berg Garizim aufrichten. Mit Kalk sollst du sie bestreichen.
5586DeuteronomiumDeu5275Dort sollst du dem Herrn, deinem Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen. Du darfst nicht mit Eisenwerkzeug daran arbeiten.
5587DeuteronomiumDeu5276Aus unbehauenen Steinen sollst du den Altar des Herrn, deines Gottes, bauen und auf ihm sollst du Brandopfertiere für den Herrn, deinen Gott, verbrennen.
5588DeuteronomiumDeu5277Dort sollst du Heilsopfertiere schlachten und verzehren und vor dem Herrn, deinem Gott, fröhlich sein.
5589DeuteronomiumDeu5278Und auf die Steine sollst du in schöner Schrift alle Worte dieser Weisung schreiben.
5590DeuteronomiumDeu5279Mose und die levitischen Priester sagten zu ganz Israel: Sei still und höre, Israel: Heute, an diesem Tag, bist du das Volk des Herrn, deines Gottes, geworden.
5591DeuteronomiumDeu52710Du sollst auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hören und seine Gebote und Gesetze halten, auf die ich dich heute verpflichte.
5592DeuteronomiumDeu52711Am gleichen Tag befahl Mose dem Volk:
5593DeuteronomiumDeu52712Folgende Stämme sollen sich auf dem Berg Garizim aufstellen, um das Volk zu segnen, wenn ihr den Jordan überschritten habt: Simeon, Levi, Juda, Issachar, Josef und Benjamin.
5594DeuteronomiumDeu52713Folgende Stämme sollen sich am Berg Ebal aufstellen, um den Fluch zu sprechen: Ruben, Gad, Ascher, Sebulon, Dan und Naftali.
5595DeuteronomiumDeu52714Die Leviten sollen über alle Männer Israels mit lauter Stimme ausrufen:
5596DeuteronomiumDeu52715Verflucht ist der Mann, der ein Gottesbildnis, das dem Herrn ein Gräuel ist, ein Künstlermachwerk, schnitzt oder gießt und es heimlich aufstellt. Und das ganze Volk soll ausrufen: Amen.
5597DeuteronomiumDeu52716Verflucht, wer Vater oder Mutter schmäht. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5598DeuteronomiumDeu52717Verflucht, wer den Grenzstein seines Nachbarn verrückt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5599DeuteronomiumDeu52718Verflucht, wer einem Blinden den falschen Weg weist. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5600DeuteronomiumDeu52719Verflucht, wer das Recht der Fremden, die Waisen sind, und das der Witwen beugt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5601DeuteronomiumDeu52720Verflucht, wer sich mit der Frau seines Vaters hinlegt, denn er deckt das Bett seines Vaters auf. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5602DeuteronomiumDeu52721Verflucht, wer sich mit irgendeinem Tier hinlegt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5603DeuteronomiumDeu52722Verflucht, wer sich mit seiner Schwester hinlegt, mit der Tochter seines Vaters oder mit der Tochter seiner Mutter. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5604DeuteronomiumDeu52723Verflucht, wer sich mit seiner Schwiegermutter hinlegt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5605DeuteronomiumDeu52724Verflucht, wer einen andern heimlich erschlägt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5606DeuteronomiumDeu52725Verflucht, wer sich bestechen lässt, einen unschuldigen Menschen zu töten. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5607DeuteronomiumDeu52726Verflucht, wer nicht die Worte dieser Weisung stützt, indem er sie hält. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
5608DeuteronomiumDeu5281Wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, indem du auf alle seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achtest und sie hältst, wird dich der Herr, dein Gott, über alle Völker der Erde erheben.
5609DeuteronomiumDeu5282Alle diese Segnungen werden über dich kommen und dich erreichen, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst:
5610DeuteronomiumDeu5283Gesegnet bist du in der Stadt, gesegnet bist du auf dem Land.
5611DeuteronomiumDeu5284Gesegnet ist die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Ackers und die Frucht deines Viehs, die Kälber, Lämmer und Zicklein.
5612DeuteronomiumDeu5285Gesegnet ist dein Korb und dein Backtrog.
5613DeuteronomiumDeu5286Gesegnet bist du, wenn du heimkehrst, gesegnet bist du, wenn du ausziehst.
5614DeuteronomiumDeu5287Der Herr stößt die Feinde, die sich gegen dich erheben, nieder und liefert sie dir aus. Auf einer Straße ziehen sie gegen dich aus, auf sieben Straßen fliehen sie vor dir.
5615DeuteronomiumDeu5288Der Herr befiehlt dem Segen, an deiner Seite zu sein: in deinen Speichern und bei allem, was deine Hände schaffen. Der Herr segnet dich in dem Land, das er, dein Gott, dir gibt.
5616DeuteronomiumDeu5289Der Herr lässt dich erstehen als das Volk, das ihm heilig ist, wie er es dir unter der Bedingung geschworen hat, dass du auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, achtest und auf seinen Wegen gehst.
5617DeuteronomiumDeu52810Dann sehen alle Völker der Erde, dass der Name des Herrn über dir ausgerufen ist, und fürchten sich vor dir.
5618DeuteronomiumDeu52811Der Herr schenkt dir Gutes im Überfluss bei der Frucht deines Leibes, bei der Frucht deines Viehs und bei der Frucht deines Ackers in dem Land, von dem du weißt: Der Herr hat deinen Vätern geschworen, es dir zu geben.
5619DeuteronomiumDeu52812Der Herr öffnet dir den Himmel, seine Schatzkammer voll köstlichen Wassers: Er gibt deinem Land zur rechten Zeit Regen und segnet jede Arbeit deiner Hände. An viele Völker kannst du ausleihen und du brauchst nichts zu entleihen.
5620DeuteronomiumDeu52813Der Herr macht dich zum Kopf und nicht zum Schwanz. Du kennst nur den Aufstieg, du kennst keinen Abstieg, wenn du auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, auf die ich dich heute verpflichte, hörst, auf sie achtest und sie hältst.
5621DeuteronomiumDeu52814Von allen Worten, die ich euch heute vorschreibe, sollst du weder rechts noch links abweichen. Du sollst nicht anderen Göttern nachfolgen und ihnen dienen.
5622DeuteronomiumDeu52815Wenn du nicht auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, indem du nicht auf alle seine Gebote und Gesetze, auf die ich dich heute verpflichte, achtest und sie nicht hältst, werden alle diese Verfluchungen über dich kommen und dich erreichen:
5623DeuteronomiumDeu52816Verflucht bist du in der Stadt, verflucht bist du auf dem Land.
5624DeuteronomiumDeu52817Verflucht ist dein Korb und dein Backtrog.
5625DeuteronomiumDeu52818Verflucht ist die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackers, die Kälber, Lämmer und Zicklein.
5626DeuteronomiumDeu52819Verflucht bist du, wenn du heimkehrst, verflucht bist du, wenn du ausziehst.
5627DeuteronomiumDeu52820Verfluchtsein, Verwirrtsein, Verwünschtsein lässt der Herr auf dich los, auf alles, was deine Hände schaffen und was du tust, bis du bald vernichtet und bis du ausgetilgt bist wegen deines Tuns, durch das du mich böswillig verlassen hast.
5628DeuteronomiumDeu52821Der Herr heftet die Pest an dich, bis er dich ausgemerzt hat aus dem Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen.
5629DeuteronomiumDeu52822Der Herr schlägt dich mit Schwindsucht, Fieber und Brand, mit Glut und Trockenheit, Versengung und Vergilbung. Sie verfolgen dich, bis du ausgetilgt bist.
5630DeuteronomiumDeu52823Der Himmel über deinem Kopf wird zu Erz, die Erde unter dir wird zu Eisen.
5631DeuteronomiumDeu52824Der Herr verwandelt den Regen, den dein Land erhält, in Staub. Asche fällt vom Himmel auf dich herab, bis du vernichtet bist.
5632DeuteronomiumDeu52825Der Herr stößt dich nieder und liefert dich deinen Feinden aus. Auf einer Straße ziehst du gegen sie aus, auf sieben Straßen fliehst du vor ihnen. Alle Könige der Erde erschauern vor dir.
5633DeuteronomiumDeu52826Deine Leichen liegen da, zum Fraß für alle Vögel des Himmels und für die Tiere der Erde und keiner verscheucht sie.
5634DeuteronomiumDeu52827Der Herr schlägt dich mit dem ägyptischen Geschwür, mit Beulen, Krätze und Grind und keiner kann dich heilen.
5635DeuteronomiumDeu52828Der Herr schlägt dich mit Wahnsinn, Blindheit und Irresein.
5636DeuteronomiumDeu52829Am hellen Mittag tappst du im Dunkel wie ein Blinder. Deine Wege führen nicht zum Erfolg. Dein Leben lang wirst du ausgebeutet und ausgeraubt und niemand hilft dir.
5637DeuteronomiumDeu52830Du verlobst dich mit einer Frau und ein anderer schläft mit ihr. Du baust ein Haus und wohnst nicht darin. Du legst einen Weinberg an und hältst nicht einmal die erste Lese.
5638DeuteronomiumDeu52831Dein Ochse wird vor deinen Augen geschlachtet und du bekommst nicht einmal davon zu essen. Dein Esel wird dir weggerissen und kehrt nicht zurück. Deine Schafe und Ziegen werden deinen Feinden ausgeliefert und niemand kommt dir zu Hilfe.
5639DeuteronomiumDeu52832Deine Söhne und Töchter werden einem anderen Volk ausgeliefert, du siehst dir den ganzen Tag nach ihnen die Augen aus und zwingst sie doch nicht herbei.
5640DeuteronomiumDeu52833Den Ertrag deines Ackers und all deinen Gewinn verzehrt ein Volk, das du früher nicht einmal gekannt hast, und du wirst dein Leben lang nur ausgebeutet und misshandelt.
5641DeuteronomiumDeu52834Wahnsinn befällt dich bei dem Anblick, der sich deinen Augen bietet.
5642DeuteronomiumDeu52835Der Herr schlägt dich mit bösen Geschwüren am Knie und am Schenkel, und keiner kann dich heilen. Von der Sohle bis zum Scheitel bist du krank.
5643DeuteronomiumDeu52836Der Herr bringt dich und den König, den du über dich eingesetzt hast, zu einem Volk, das du und deine Väter früher nicht einmal gekannt haben, und dort musst du anderen Göttern dienen, Göttern aus Holz und Stein.
5644DeuteronomiumDeu52837Alle Völker, zu denen der Herr dich führt, wenden sich entsetzt von dir ab, sagen Spottverse über dich auf und stimmen Hohngelächter an.
5645DeuteronomiumDeu52838Viel Saatgut trägst du aufs Feld, aber du erntest wenig. Das andere hat die Heuschrecke gefressen.
5646DeuteronomiumDeu52839Weinberge legst du an und pflegst sie, aber du trinkst keinen Wein und bringst keinen in den Keller. Der Wurm hat ihn weggefressen.
5647DeuteronomiumDeu52840Ölbäume wachsen überall in deinem Land, aber du hast kein Öl, um dich zu salben. Dein Ölbaum hat die Oliven abgeworfen.
5648DeuteronomiumDeu52841Söhne und Töchter hast du gezeugt, aber sie sind nicht bei dir. Sie sind als Gefangene weggezogen.
5649DeuteronomiumDeu52842Alle deine Bäume und Feldfrüchte nimmt das Ungeziefer in Besitz.
5650DeuteronomiumDeu52843Der Fremde, der in deiner Mitte wohnt, steigt immer höher nach oben, hoch über dich hinaus, und du steigst immer tiefer hinab.
5651DeuteronomiumDeu52844Er leiht dir aus und du kannst ihm nichts ausleihen. Er wird zum Kopf und du wirst zum Schwanz.
5652DeuteronomiumDeu52845Alle diese Verfluchungen werden über dich kommen, dich verfolgen und dich erreichen, bis du vernichtet bist, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht hörst und nicht auf seine Gebote und Gesetze, auf die er dich verpflichtet hat, achtest.
5653DeuteronomiumDeu52846Für immer werden sie als Zeichen und Wunder an dir und an deinen Nachkommen haften.
5654DeuteronomiumDeu52847Weil du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedient hast aus Freude und Dankbarkeit dafür, dass alles in Fülle da war,
5655DeuteronomiumDeu52848musst du deinen Feinden dienen, die der Herr gegen dich ausgesandt hat. Hunger und Durst wirst du leiden, nackt sein und nichts mehr haben. Er legt dir ein eisernes Joch auf den Nacken, bis er dich vernichtet hat.
5656DeuteronomiumDeu52849Der Herr trägt zum Kampf gegen dich ein Volk aus der Ferne herbei, von den Enden der Erde, das wie ein Adler herabstößt, ein Volk, dessen Sprache du noch nie gehört hast,
5657DeuteronomiumDeu52850ein Volk mit unbeweglichem Gesicht, das sich dem Greis nicht zuwendet und für das Kind kein Mitleid zeigt.
5658DeuteronomiumDeu52851Es verzehrt die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Ackers, bis du vernichtet bist. Es lässt dir nichts übrig vom Korn, vom Wein und vom Öl, von den Kälbern, Lämmern und Zicklein, bis es dich ausgetilgt hat.
5659DeuteronomiumDeu52852Es belagert dich in allen deinen Städten, bis die Mauern fallen, die hohen, fest gefügten Mauern, auf die du dich in deinem ganzen Land verlässt. Es belagert dich in allen deinen Städten in dem ganzen Land, das der Herr, dein Gott, dir gegeben hat.
5660DeuteronomiumDeu52853In der Not der Belagerung, wenn dein Feind dich einschnürt, musst du die Frucht deines eigenen Leibes essen, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die dir der Herr, dein Gott, geschenkt hat.
5661DeuteronomiumDeu52854Der weichlichste und verwöhnteste Mann blickt dann bei dir missgünstig auf seinen Bruder, auf die Frau, mit der er schläft, und auf den Rest der Kinder, die er noch übrig gelassen hat,
5662DeuteronomiumDeu52855und möchte niemandem etwas abgeben von dem Fleisch seiner Kinder, das er isst, weil ihm keine Nahrung mehr übrig geblieben ist in der Not der Belagerung, wenn dein Feind dich in allen deinen Städten einschnürt.
5663DeuteronomiumDeu52856Die weichlichste und verwöhnteste Frau, die noch nie versucht hat, ihren Fuß auf die Erde zu setzen vor lauter Verwöhntheit und Verweichlichung, blickt missgünstig auf den Mann, mit dem sie schläft, auf ihren Sohn und ihre Tochter,
5664DeuteronomiumDeu52857auf die Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt, und auf die Kinder, die sie noch gebären wird; denn sie will sie heimlich essen, weil sie nichts mehr hat in der Not der Belagerung, wenn dein Feind dich in allen deinen Städten einschnürt.
5665DeuteronomiumDeu52858Wenn du nicht auf alle Worte dieser Weisung, die in dieser Urkunde aufgezeichnet sind, achtest und sie hältst, aus Furcht vor diesem herrlichen und Furcht erregenden Namen, vor Jahwe, deinem Gott,
5666DeuteronomiumDeu52859wird der Herr die Schläge, die er dir und deinen Nachkommen versetzt, über alles Gewohnte hinaus steigern zu gewaltigen und hartnäckigen Schlägen, zu schlimmen und hartnäckigen Krankheiten.
5667DeuteronomiumDeu52860Er wird alle ägyptischen Seuchen, vor denen du Angst hast, wieder über dich bringen und sie werden an dir haften bleiben.
5668DeuteronomiumDeu52861Auch alle Krankheiten und Schläge, die nicht in der Urkunde dieser Weisung aufgezeichnet sind, wird der Herr über dich bringen, bis du vernichtet bist.
5669DeuteronomiumDeu52862Dann werden nur noch wenige Leute von euch übrig bleiben, statt dass ihr zahlreich seid wie die Sterne am Himmel; denn du hast nicht auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, gehört.
5670DeuteronomiumDeu52863So wie der Herr seine Freude daran hatte, euch Gutes zu tun und euch zahlreich zu machen, so wird der Herr seine Freude daran haben, euch auszutilgen und euch zu vernichten. Ihr werdet aus dem Land, in das du nun hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, herausgerissen werden.
5671DeuteronomiumDeu52864Der Herr wird dich unter alle Völker verstreuen, vom einen Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde. Dort musst du anderen Göttern dienen, die du und deine Väter vorher nicht einmal gekannt haben, Göttern aus Holz und Stein.
5672DeuteronomiumDeu52865Unter diesen Nationen wirst du keine Ruhe finden. Es wird keine Stelle geben, wohin du deinen Fuß setzen kannst. Der Herr wird dir dort das Herz erzittern, die Augen verlöschen und den Atem stocken lassen.
5673DeuteronomiumDeu52866Du wirst in Lebensgefahr schweben, bei Nacht und bei Tag erschrecken und deines Lebens nicht mehr sicher sein.
5674DeuteronomiumDeu52867Am Morgen wirst du sagen: Wenn es doch schon Abend wäre!, und am Abend: Wenn es doch schon Morgen wäre! - um dem Schrecken zu entfliehen, der dein Herz befällt, und dem Anblick, der sich deinen Augen bietet.
5675DeuteronomiumDeu52868Der Herr wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückbringen, auf einem Weg, von dem ich dir gesagt hatte: Du sollst ihn niemals wieder sehen. Dort werdet ihr euch deinen Feinden als Sklaven und Sklavinnen zum Verkauf anbieten, aber niemand wird euch kaufen.
5676DeuteronomiumDeu5286Deu 28:70 [69] Das sind die Worte, mit denen der Bund geschlossen wurde, den Mose im Auftrag des Herrn in Moab mit den Israeliten schloss, zusätzlich zu dem Bund, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte.
5677DeuteronomiumDeu5291Mose rief ganz Israel zusammen und sagte zu den Israeliten: Ihr habt alles gesehen, was der Herr in Ägypten vor euren Augen mit dem Pharao, mit seinem ganzen Hof und seinem ganzen Land getan hat.
5678DeuteronomiumDeu5292Mit eigenen Augen hast du jene schweren Prüfungen, die großen Zeichen und Wunder gesehen.
5679DeuteronomiumDeu5293Aber einen Verstand, der wirklich erkennt, Augen, die wirklich sehen, und Ohren, die wirklich hören, hat der Herr euch bis zum heutigen Tag nicht gegeben.
5680DeuteronomiumDeu5294Ich habe euch vierzig Jahre lang durch die Wüste geführt. Eure Kleider sind euch nicht in Lumpen vom Leib gefallen, deine Schuhe sind dir nicht an den Füßen zerrissen,
5681DeuteronomiumDeu5295ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein und kein Bier getrunken, denn ihr solltet erkennen: Ich bin Jahwe, euer Gott.
5682DeuteronomiumDeu5296Und so kamt ihr bis an diesen Ort. Sihon, der König von Heschbon, und Og, der König des Baschan, sind gegen uns zum Kampf ausgerückt und wir haben sie geschlagen.
5683DeuteronomiumDeu5297Wir haben ihnen ihr Land genommen und es den Rubenitern, den Gaditern und der Hälfte des Stammes der Manassiter als Erbbesitz gegeben.
5684DeuteronomiumDeu5298Darum achtet auf die Bestimmungen dieses Bundes und haltet sie, damit euch alles, was ihr tut, gelingt.
5685DeuteronomiumDeu5299Ihr habt euch heute alle vor dem Herrn, eurem Gott, aufgestellt: eure Anführer, Stammesführer, Ältesten und Listenführer, alle Männer Israels,
5686DeuteronomiumDeu52910eure Kinder und Greise, eure Frauen und auch die Fremden in deinem Lager, vom Holzarbeiter bis zum Wasserträger.
5687DeuteronomiumDeu52911Du schreitest jetzt zwischen den Zeichen des Bundes mit dem Herrn, deinem Gott, hindurch, den Zeichen der Selbstverwünschung. Der Herr, dein Gott, schließt heute mit dir diesen Bund,
5688DeuteronomiumDeu52912um dich heute als sein Volk einzusetzen und dein Gott zu werden, wie er es dir zugesagt und deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.
5689DeuteronomiumDeu52913Nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund und setze diese Verwünschung in Kraft,
5690DeuteronomiumDeu52914sondern ich schließe ihn mit denen, die heute hier bei uns vor dem Herrn, unserem Gott, stehen, und mit denen, die heute nicht hier bei uns sind.
5691DeuteronomiumDeu52915Ihr wisst noch von unserem Aufenthalt in Ägypten und von unserem Zug mitten durch die Völker, deren Gebiet ihr durchziehen musstet.
5692DeuteronomiumDeu52916Ihr habt bei ihnen Scheusale und Götzen aus Holz und Stein, aus Silber und Gold gesehen.
5693DeuteronomiumDeu52917Es soll keinen unter euch geben, weder Mann noch Frau, weder Sippe noch Stamm, der heute sein Herz vom Herrn, unserem Gott, abwendet und anfängt, den Göttern dieser Völker zu dienen. Es soll bei euch keine Wurzel wachsen, die Gift und Wermut hervorbringt,
5694DeuteronomiumDeu52918das heißt keinen, der beim Hören der Worte dieser Verwünschung insgeheim folgenden Gegensegen über sich spricht: Mir soll nichts geschehen, wenn ich aus eigenem Entschluss etwas tue, damit Wasserfülle die Dürre beendet.
5695DeuteronomiumDeu52919Der Herr wird sich weigern, ihm zu verzeihen, er wird schnauben vor Zorn und Eifersucht gegen einen solchen Menschen. Jede Verwünschung, die in dieser Urkunde aufgezeichnet ist, wird auf ihn lauern und der Herr wird seinen Namen unter dem Himmel auslöschen.
5696DeuteronomiumDeu52920Entsprechend den Verwünschungen, die beim Abschluss des Bundes gesprochen werden und in dieser Urkunde der Weisung einzeln aufgezeichnet sind, wird der Herr ihn von allen Stämmen Israels absondern, damit es ihm schlecht ergeht.
5697DeuteronomiumDeu52921Dann wird eine spätere Generation, also eure Söhne, die nach euch erstehen, und die Ausländer, die aus fernen Ländern kommen, die Schläge sehen, die dieses Land getroffen haben, und die Seuchen, die der Herr in ihm ausbrechen ließ:
5698DeuteronomiumDeu52922Schwefel und Salz bedecken es; seine Fläche ist eine einzige Brandstätte; es kann nicht besät werden und lässt nichts aufkeimen; kein Hälmchen kann wachsen; alles ist wie nach der Zerstörung von Sodom und Gomorra, Adma und Zebojim, die der Herr in seinem glühenden Zorn zerstört hat.
5699DeuteronomiumDeu52923Dann werden sie und alle Völker fragen: Warum hat der Herr diesem Land so etwas angetan? Warum entbrannte dieser gewaltige Zorn?
5700DeuteronomiumDeu52924Und man wird antworten: Weil sie den Bund verlassen haben, den Jahwe, der Gott ihrer Väter, mit ihnen geschlossen hatte, als er sie aus Ägypten führte,
5701DeuteronomiumDeu52925weil sie angefangen haben, anderen Göttern zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen, Göttern, die sie vorher nicht einmal gekannt hatten und die er ihnen nicht zugewiesen hatte.
5702DeuteronomiumDeu52926Deshalb entbrannte der Zorn des Herrn gegen dieses Land. Deshalb brachte der Herr den ganzen Fluch, der in dieser Urkunde aufgezeichnet ist, über das Land,
5703DeuteronomiumDeu52927riss sie mit glühendem Zorn und großem Unwillen aus ihrem Land heraus und warf sie in ein anderes Land, in dem sie heute noch sind.
5704DeuteronomiumDeu52928Was noch verborgen ist, steht bei dem Herrn, unserem Gott. Was schon offenbar ist, gilt für uns und unsere Kinder auf ewig: dass wir alle Bestimmungen dieser Weisung halten sollen.
5705DeuteronomiumDeu5301Und wenn alle diese Worte über dich gekommen sind, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, wenn du sie dir zu Herzen nimmst mitten unter den Völkern, unter die der Herr, dein Gott, dich versprengt hat,
5706DeuteronomiumDeu5302und wenn du zum Herrn, deinem Gott, zurückkehrst und auf seine Stimme hörst in allem, wozu ich dich heute verpflichte, du und deine Kinder, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele,
5707DeuteronomiumDeu5303dann wird der Herr, dein Gott, dein Schicksal wenden, er wird sich deiner erbarmen, sich dir zukehren und dich aus allen Völkern zusammenführen, unter die der Herr, dein Gott, dich verstreut hat.
5708DeuteronomiumDeu5304Und wenn einige von dir bis ans Ende des Himmels versprengt sind, wird dich der Herr, dein Gott, von dort zusammenführen, von dort wird er dich holen.
5709DeuteronomiumDeu5305Und der Herr, dein Gott, wird dich in das Land, das deine Väter in Besitz genommen haben, zurückbringen. Du wirst es wieder in Besitz nehmen und er wird dich glücklicher und zahlreicher machen als deine Väter.
5710DeuteronomiumDeu5306Der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden. Dann wirst du den Herrn, deinen Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele lieben können, damit du Leben hast.
5711DeuteronomiumDeu5307Alle diese Verwünschungen aber wird der Herr, dein Gott, über deine Feinde und Gegner verhängen, die dich verfolgt haben.
5712DeuteronomiumDeu5308Du jedoch wirst umkehren, auf die Stimme des Herrn hören und alle seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, halten,
5713DeuteronomiumDeu5309und der Herr, dein Gott, wird dir Gutes im Überfluss schenken, bei jeder Arbeit deiner Hände, bei der Frucht deines Leibes, bei der Frucht deines Viehs und bei der Frucht deines Ackers. Denn der Herr wird sich, wie er sich an deinen Vätern gefreut hat, auch an dir wieder freuen. Er wird dir Gutes tun,
5714DeuteronomiumDeu53010wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst und auf seine Gebote und Gesetze achtest, die in dieser Urkunde der Weisung einzeln aufgezeichnet sind, und wenn du zum Herrn, deinem Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele zurückkehrst.
5715DeuteronomiumDeu53011Dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.
5716DeuteronomiumDeu53012Es ist nicht im Himmel, sodass du sagen müsstest: Wer steigt für uns in den Himmel hinauf, holt es herunter und verkündet es uns, damit wir es halten können?
5717DeuteronomiumDeu53013Es ist auch nicht jenseits des Meeres, sodass du sagen müsstest: Wer fährt für uns über das Meer, holt es herüber und verkündet es uns, damit wir es halten können?
5718DeuteronomiumDeu53014Nein, das Wort ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, du kannst es halten.
5719DeuteronomiumDeu53015Hiermit lege ich dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor.
5720DeuteronomiumDeu53016Wenn du auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, auf die ich dich heute verpflichte, hörst, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst, auf seinen Wegen gehst und auf seine Gebote, Gesetze und Rechtsvorschriften achtest, dann wirst du leben und zahlreich werden und der Herr, dein Gott, wird dich in dem Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, segnen.
5721DeuteronomiumDeu53017Wenn du aber dein Herz abwendest und nicht hörst, wenn du dich verführen lässt, dich vor anderen Göttern niederwirfst und ihnen dienst -
5722DeuteronomiumDeu53018heute erkläre ich euch: Dann werdet ihr ausgetilgt werden; ihr werdet nicht lange in dem Land leben, in das du jetzt über den Jordan hinüberziehst, um hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen.
5723DeuteronomiumDeu53019Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an. Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen.
5724DeuteronomiumDeu53020Liebe den Herrn, deinen Gott, hör auf seine Stimme und halte dich an ihm fest; denn er ist dein Leben. Er ist die Länge deines Lebens, das du in dem Land verbringen darfst, von dem du weißt: Der Herr hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es ihnen zu geben.
5725DeuteronomiumDeu5311Mose trat vor ganz Israel hin und sprach diese Worte.
5726DeuteronomiumDeu5312Er sagte zu ihnen: Ich bin jetzt hundertzwanzig Jahre alt. Ich kann nicht mehr in den Kampf ziehen. Auch hat der Herr zu mir gesagt: Du wirst den Jordan hier nicht überschreiten.
5727DeuteronomiumDeu5313Der Herr, dein Gott, zieht selbst vor dir hinüber, er selbst vernichtet diese Völker bei deinem Angriff, sodass du ihren Besitz übernehmen kannst. Josua zieht vor dir hinüber, wie es der Herr zugesagt hat.
5728DeuteronomiumDeu5314Der Herr wird an ihnen tun, was er an Sihon und Og, den Amoriterkönigen, die er vernichtete, und an ihrem Land getan hat.
5729DeuteronomiumDeu5315Der Herr wird sie euch ausliefern: Dann sollt ihr an ihnen genau nach dem Gebot handeln, auf das ich euch verpflichtet habe.
5730DeuteronomiumDeu5316Empfangt Macht und Stärke: Fürchtet euch nicht und weicht nicht erschreckt zurück, wenn sie angreifen; denn der Herr, dein Gott, zieht mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht.
5731DeuteronomiumDeu5317Mose rief Josua herbei und sagte vor den Augen ganz Israels zu ihm: Empfange Macht und Stärke: Du sollst mit diesem Volk in das Land hineinziehen, von dem du weißt: Der Herr hat ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben. Du sollst es an sie als Erbbesitz verteilen.
5732DeuteronomiumDeu5318Der Herr selbst zieht vor dir her. Er ist mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht. Du sollst dich nicht fürchten und keine Angst haben.
5733DeuteronomiumDeu5319Mose schrieb diese Weisung auf und übergab sie den Priestern, den Nachkommen Levis, die die Lade des Bundes des Herrn trugen, und allen Ältesten Israels.
5734DeuteronomiumDeu53110Mose schrieb ihnen vor: In jedem siebten Jahr, in einer der Festzeiten des Brachjahres, beim Laubhüttenfest,
5735DeuteronomiumDeu53111wenn ganz Israel zusammenkommt, um an der Stätte, die der Herr auswählt, das Angesicht des Herrn, deines Gottes zu schauen, sollst du diese Weisung vor ganz Israel laut vortragen.
5736DeuteronomiumDeu53112Versammle das Volk - die Männer und Frauen, Kinder und Greise, dazu die Fremden, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben -, damit sie zuhören und auswendig lernen und den Herrn, euren Gott, fürchten und darauf achten, dass sie alle Bestimmungen dieser Weisung halten.
5737DeuteronomiumDeu53113Vor allem ihre Kinder, die das alles noch nicht kennen, sollen zuhören und lernen, den Herrn, euren Gott, zu fürchten. Das sollt ihr so lange tun, wie ihr in dem Land lebt, in das ihr jetzt über den Jordan hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.
5738DeuteronomiumDeu53114Der Herr sagte zu Mose: Sieh, deine Zeit ist gekommen: Du wirst sterben. Ruf Josua und tritt mit ihm in das Offenbarungszelt, damit ich ihn einsetzen kann. Mose und Josua gingen hin und traten in das Offenbarungszelt hinein.
5739DeuteronomiumDeu53115Der Herr erschien ihnen am Zelt in einer Wolkensäule. Die Wolkensäule stand über dem Eingang des Zeltes.
5740DeuteronomiumDeu53116Und der Herr sagte zu Mose: Sieh, du wirst jetzt bald zu deinen Vätern gebettet werden. Dann wird dieses Volk sich erheben; man wird in seiner Mitte Unzucht treiben, indem man den fremden Göttern des Landes nachfolgt, in das es jetzt hineinzieht, es wird mich verlassen und den Bund brechen, den ich mit ihm geschlossen habe.
5741DeuteronomiumDeu53117An jenem Tag wird mein Zorn gegen sie entbrennen. Ich werde sie verlassen und mein Angesicht vor ihnen verbergen. Dann wird dieses Volk verzehrt werden. Not und Zwang jeder Art werden es treffen. An jenem Tag wird es sich fragen: Hat mich diese Not nicht deshalb getroffen, weil mein Gott nicht mehr in meiner Mitte ist?
5742DeuteronomiumDeu53118Aber ich werde an jenem Tag mein Angesicht nur noch mehr verbergen wegen all des Bösen, das dieses Volk getan hat; denn es hat sich anderen Göttern zugewandt.
5743DeuteronomiumDeu53119Doch jetzt schreibt dieses Lied auf! Lehre es die Israeliten! Lass es sie auswendig lernen, damit dieses Lied mein Zeuge gegen die Israeliten werde.
5744DeuteronomiumDeu53120Wenn ich dieses Volk in das Land geführt habe, das ich seinen Vätern mit einem Schwur versprochen habe, in das Land, wo Milch und Honig fließen, und wenn es gegessen hat und satt und fett geworden ist und sich anderen Göttern zugewandt hat, wenn sie ihnen gedient und mich verworfen haben und es so meinen Bund gebrochen hat,
5745DeuteronomiumDeu53121dann wird, wenn Not und Zwang jeder Art es treffen, dieses Lied vor ihm als Zeuge aussagen; denn seine Nachkommen werden es nicht vergessen, sondern es auswendig wissen. Ich kenne seine Neigung, die sich schon heute regt, noch ehe ich es in das Land gebracht habe, das ich mit einem Schwur versprochen habe.
5746DeuteronomiumDeu53122An jenem Tag schrieb Mose dieses Lied auf und lehrte es die Israeliten.
5747DeuteronomiumDeu53123Der Herr aber setzte Josua, den Sohn Nuns, in sein Amt ein und sagte: Empfange Macht und Stärke: Du sollst die Israeliten in das Land führen, das ich ihnen mit einem Schwur versprochen habe. Ich werde bei dir sein.
5748DeuteronomiumDeu53124Als Mose damit zu Ende war, den Text dieser Weisung in eine Urkunde einzutragen, ohne irgendetwas auszulassen,
5749DeuteronomiumDeu53125befahl Mose den Leviten, die die Lade des Bundes des Herrn trugen:
5750DeuteronomiumDeu53126Nehmt diese Urkunde der Weisung entgegen und legt sie neben die Lade des Bundes des Herrn, eures Gottes! Dort diene sie als Zeuge gegen euch.
5751DeuteronomiumDeu53127Denn ich kenne deine Widersetzlichkeit und deine Halsstarrigkeit. Seht, schon jetzt, wo ich noch unter euch lebe, habt ihr euch dem Herrn widersetzt. Was wird erst nach meinem Tod geschehen?
5752DeuteronomiumDeu53128Versammelt um mich alle Ältesten eurer Stämme und alle eure Listenführer, damit ich ihnen diesen Text vortragen und Himmel und Erde gegen sie als Zeugen anrufen kann.
5753DeuteronomiumDeu53129Denn ich weiß: Nach meinem Tod werdet ihr ins Verderben laufen und von dem Weg abweichen, den ich euch vorgeschrieben habe. Dann, in künftigen Tagen, wird euch die Not begegnen, weil ihr tut, was in den Augen des Herrn böse ist, und weil ihr ihn durch euer Machwerk erzürnt.
5754DeuteronomiumDeu53130Und Mose trug der vollzähligen Versammlung Israels den Wortlaut dieses Liedes vor, ohne irgendetwas auszulassen:
5755DeuteronomiumDeu5321Hört zu, ihr Himmel, ich will reden, /die Erde lausche meinen Worten.
5756DeuteronomiumDeu5322Meine Lehre wird strömen wie Regen, /meine Botschaft wird fallen wie Tau, /wie Regentropfen auf das Gras /und wie Tauperlen auf die Pflanzen.
5757DeuteronomiumDeu5323Ich will den Namen des Herrn verkünden. /Preist die Größe unseres Gottes!
5758DeuteronomiumDeu5324Er heißt: der Fels. Vollkommen ist, was er tut; /denn alle seine Wege sind recht. /Er ist ein unbeirrbar treuer Gott, /er ist gerecht und gerade.
5759DeuteronomiumDeu5325Ein falsches, verdrehtes Geschlecht fiel von ihm ab, /Verkrüppelte, die nicht mehr seine Söhne sind.
5760DeuteronomiumDeu5326Ist das euer Dank an den Herrn, /du dummes, verblendetes Volk? /Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer? /Hat er dich nicht geformt und hingestellt?
5761DeuteronomiumDeu5327Denk an die Tage der Vergangenheit, /lerne aus den Jahren der Geschichte! /Frag deinen Vater, er wird es dir erzählen, /frag die Alten, sie werden es dir sagen.
5762DeuteronomiumDeu5328Als der Höchste (den Göttern) die Völker übergab, /als er die Menschheit aufteilte, /legte er die Gebiete der Völker /nach der Zahl der Götter fest;
5763DeuteronomiumDeu5329der Herr nahm sich sein Volk als Anteil, /Jakob wurde sein Erbland.
5764DeuteronomiumDeu53210Er fand ihn in der Steppe, /in der Wüste, wo wildes Getier heult. /Er hüllte ihn ein, gab auf ihn Acht /und hütete ihn wie seinen Augenstern,
5765DeuteronomiumDeu53211wie der Adler, der sein Nest beschützt /und über seinen Jungen schwebt, /der seine Schwingen ausbreitet, ein Junges ergreift /und es flügelschlagend davonträgt.
5766DeuteronomiumDeu53212Der Herr allein hat Jakob geleitet, /kein fremder Gott stand ihm zur Seite.
5767DeuteronomiumDeu53213Er führte ihn auf die Berge des Landes, /er nährte ihn mit den Früchten des Feldes, /er stillte ihn mit Wein aus den Felsen, /mit Öl aus Felsspalten.
5768DeuteronomiumDeu53214Mit Butter von Kühen, Milch von Schafen und Ziegen, /dazu kam Fett von Lämmern, /von Widdern aus Baschan /und von Ziegenböcken, /dazu Feinmehl aus Weizen. /Das Blut der Trauben trankst du gegoren.
5769DeuteronomiumDeu53215Und Jakob aß und wurde satt, /Jeschurun wurde fett und bockte. /Ja, fett und voll und feist bist du geworden. /Er stieß den Gott, der ihn geformt hatte, von sich /und hielt den Fels für dumm, der ihn gerettet hatte.
5770DeuteronomiumDeu53216Sie weckten seine Eifersucht durch Fremde, /durch gräuliche Wesen reizten sie ihn zum Zorn:
5771DeuteronomiumDeu53217Sie opferten Geistern, die keine Gottheiten sind, /und Göttern, die sie früher nicht kannten, /Neulingen, die erst vor kurzem gekommen waren, /vor denen eure Väter sich nicht fürchteten.
5772DeuteronomiumDeu53218An den Fels, der dich gezeugt hat, /dachtest du nicht mehr, /du vergaßest den Gott, der dich geboren hat.
5773DeuteronomiumDeu53219Da sah der Herr, dass er geschmäht wurde /von seinen Söhnen und Töchtern, /die seinen Zorn erregten.
5774DeuteronomiumDeu53220Und er sagte: Ich will mein Gesicht vor ihnen verbergen /und dann sehen, was in Zukunft mit ihnen geschieht. /Denn sie sind eine Generation des Aufruhrs, /Söhne, in denen die Untreue sitzt.
5775DeuteronomiumDeu53221Sie haben meine Eifersucht geweckt /durch einen Gott, der kein Gott ist, /mich zum Zorn gereizt durch ihre Götter aus Luft - /so wecke ich ihre Eifersucht /durch ein Volk, das kein Volk ist, /durch ein dummes Volk reize ich sie zum Zorn.
5776DeuteronomiumDeu53222In meiner Nase ist Feuer entbrannt. /Es lodert bis in die unterste Totenwelt, /verzehrt die Erde und was auf ihr wächst /und schmilzt die Fundamente der Berge.
5777DeuteronomiumDeu53223Immer neue Not bürde ich ihnen auf, /ich setze gegen sie alle meine Pfeile ein.
5778DeuteronomiumDeu53224Sie werden ausgemergelt durch den Hunger, /verzehrt durch die Pest und die verheerende Seuche. /Den Zahn der Raubtiere lasse ich auf sie los, /dazu das Gift der im Staube Kriechenden.
5779DeuteronomiumDeu53225Auf der Straße raubt das Schwert die Kinder /und in den Zimmern der Schrecken. /Da stirbt der junge Mann und das Mädchen, /der Säugling und der Greis.
5780DeuteronomiumDeu53226Ich könnte sagen: Sie sollen nicht mehr sein, /kein Mensch soll später noch an sie denken,
5781DeuteronomiumDeu53227müsste ich nicht auch ihren Feind angreifen, /der meinen Zorn erregt, /ihre Gegner, die sich nicht täuschen sollen, /die nicht sagen sollen: Unsere Hand ist erhoben, /der Herr hat nichts von allem getan.
5782DeuteronomiumDeu53228Doch diesem Volk fehlt es an Rat, /ihm mangelt es an Verstand.
5783DeuteronomiumDeu53229Wären sie klug, so begriffen sie alles /und verstünden, was in Zukunft mit ihnen geschieht.
5784DeuteronomiumDeu53230Wie kann ein Einziger hinter tausend herjagen /und zwei zehntausend in die Flucht schlagen, /es sei denn, ihr Fels hat sie verkauft, /der Herr hat sie preisgegeben?
5785DeuteronomiumDeu53231Doch der Fels unserer Feinde ist nicht wie unser Fels; /das beweisen unsere Feinde.
5786DeuteronomiumDeu53232Ihr Weinstock stammt von dem Weinstock Sodoms, /vom Todesacker Gomorras. /Ihre Trauben sind giftige Trauben /und tragen bittere Beeren.
5787DeuteronomiumDeu53233Ihr Wein ist Schlangengift /und Gift von ekligen Ottern.
5788DeuteronomiumDeu53234Liegt dies nicht bei mir verborgen, /in meinen Vorratskammern versiegelt
5789DeuteronomiumDeu53235bis zum Tag der Strafe und Vergeltung, /bis zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird? /Doch der Tag ihres Verderbens ist nah /und ihr Verhängnis kommt schnell. -
5790DeuteronomiumDeu53236Ja, der Herr wird seinem Volk Recht geben /und mit seinen Dienern Mitleid haben. /Er wird sehen: Jede Hand ist ermüdet, /es gibt nur noch Unterdrückte und Hilflose.
5791DeuteronomiumDeu53237Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter? /Wo ist der Fels, bei dem sie Schutz suchten?
5792DeuteronomiumDeu53238Die das Fett ihrer Schlachtopfer essen, /die den Wein ihrer Trankopfer trinken - /die sollen vortreten und euch helfen. /Dieser Fels soll ein Schutzdach über euch sein.
5793DeuteronomiumDeu53239Jetzt seht: Ich bin es, nur ich, /und kein Gott tritt mir entgegen. /Ich bin es, der tötet und der lebendig macht. /Ich habe verwundet; nur ich werde heilen. /Niemand kann retten, wonach meine Hand gegriffen hat.
5794DeuteronomiumDeu53240Ich hebe meine Hand zum Himmel empor /und sage: So wahr ich ewig lebe:
5795DeuteronomiumDeu53241Habe ich erst die Klinge meines Schwertes geschliffen, /um das Recht in meine Hand zu nehmen, /dann zwinge ich meinen Gegnern die Strafe auf /und denen, die mich hassen, die Vergeltung.
5796DeuteronomiumDeu53242Meine Pfeile mache ich trunken von Blut, /während mein Schwert sich ins Fleisch frisst - /trunken vom Blut Erschlagener und Gefangener, /ins Fleisch des höchsten feindlichen Fürsten.
5797DeuteronomiumDeu53243Erhebt das Siegesgeschrei, ihr Himmel, zusammen mit ihm, /werft euch vor ihm nieder, ihr Götter! /Denn er erzwingt die Strafe für das Blut seiner Söhne /und entsühnt das Land seines Volkes.
5798DeuteronomiumDeu53244Dann kam Mose zum Volk und trug ihm das Lied in seinem vollen Wortlaut vor, er und Josua, der Sohn Nuns.
5799DeuteronomiumDeu53245Als Mose damit zu Ende war, alle diese Worte vor ganz Israel vorzutragen,
5800DeuteronomiumDeu53246sagte er zu ihnen: Schenkt allen Bestimmungen eure Beachtung. Heute beschwöre ich euch: Verpflichtet eure Kinder, dass auch sie auf alle Bestimmungen dieser Weisung achten und sie halten.
5801DeuteronomiumDeu53247Das ist kein leeres Wort, das ohne Bedeutung für euch wäre, sondern es ist euer Leben. Wenn ihr diesem Wort folgt, werdet ihr lange in dem Land leben, in das ihr jetzt über den Jordan hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.
5802DeuteronomiumDeu53248Am selben Tag sagte der Herr zu Mose:
5803DeuteronomiumDeu53249Geh hinauf in das Gebirge Abarim, das du vor dir siehst, steig auf den Berg Nebo, der in Moab gegenüber Jericho liegt, und schau auf das Land Kanaan, das ich den Israeliten als Grundbesitz geben werde.
5804DeuteronomiumDeu53250Dort auf dem Berg, den du ersteigst, sollst du sterben und sollst mit deinen Vorfahren vereint werden, wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und mit seinen Vorfahren vereint wurde.
5805DeuteronomiumDeu53251Denn ihr seid mir untreu gewesen inmitten der Israeliten beim Haderwasser von Kadesch in der Wüste Zin und habt mich inmitten der Israeliten nicht als den Heiligen geehrt.
5806DeuteronomiumDeu53252Du darfst das Land von der anderen Talseite aus sehen. Aber du darfst das Land, das ich den Israeliten geben werde, nicht betreten.
5807DeuteronomiumDeu5331Und das ist der Segen, mit dem Mose, der Mann Gottes, die Israeliten segnete, bevor er starb.
5808DeuteronomiumDeu5332Er sprach: Der Herr kam hervor aus dem Sinai, /er leuchtete vor ihnen auf aus Seïr, /er strahlte aus dem Gebirge Paran, /er trat heraus aus Tausenden von Heiligen. /Ihm zur Rechten flammte vor ihnen das Feuer des Gesetzes.
5809DeuteronomiumDeu5333Der du die Völker liebst: /In deiner Hand sind alle Heiligen eines jeden von ihnen. /Sie haben sich dir zu Füßen geworfen, /jeder wird sich erheben, wenn du es befiehlst.
5810DeuteronomiumDeu5334Mose hat uns eine Weisung übergeben, /ein Besitztum für eine Gemeinde Jakobs,
5811DeuteronomiumDeu5335und ein König erstand in Jeschurun - /als sich die Häupter des Volkes versammelten, /die Vereinigung der Stämme Israels.
5812DeuteronomiumDeu5336Ruben soll leben, er sterbe nicht aus - /doch habe er wenig Männer.
5813DeuteronomiumDeu5337Und dies sagte er für Juda: Höre, Herr, die Stimme Judas, /führ ihn heim zu seinem Volk. /Mit eigenen Händen kämpfe er dafür - /sei du ihm Hilfe gegen seine Feinde.
5814DeuteronomiumDeu5338Für Levi sagte er: Levi hat deine Tummim erhalten, /deine Urim dein treuer Gefolgsmann, /den du in Massa auf die Probe stelltest, /mit dem du strittest am Wasser von Meriba;
5815DeuteronomiumDeu5339der von seinem Vater und seiner Mutter sagte: /Ich habe beide nie gesehen!, /und der seine Brüder nicht erkannte /und von seinen Kindern nichts wissen wollte. /Denn die Leviten haben auf dein Wort geachtet - /nun wachen sie über deinen Bund.
5816DeuteronomiumDeu53310Sie lehren Jakob deine Rechtsvorschriften, /Israel deine Weisung. /Sie legen Weihrauch auf, damit du ihn riechst, /legen das Ganzopfer auf deinen Altar.
5817DeuteronomiumDeu53311Segne, Herr, Levis Besitz, /freu dich am Werk seiner Hände! /Zerschlag seinen Feinden die Hüften, /seinen Hassern, sodass sie sich nicht mehr erheben.
5818DeuteronomiumDeu53312Für Benjamin sagte er: In Sicherheit wohne /der Liebling des Herrn. /Täglich wacht /über ihn der Höchste /und zwischen seinen Schultern wohne er.
5819DeuteronomiumDeu53313Und für Josef sagte er: Sein Land sei vom Herrn gesegnet /mit Köstlichem des Himmels, mit Tau, /mit Grundwasser, das in der Tiefe lagert,
5820DeuteronomiumDeu53314mit Köstlichem aus den Erzeugnissen der Sonne, /mit Köstlichem aus dem, was jeden Monat sprießt,
5821DeuteronomiumDeu53315mit dem Besten uralter Berge, /mit Köstlichem ewiger Hügel,
5822DeuteronomiumDeu53316mit Köstlichem des Landes und seiner Bewohner /und (über ihn komme) die Gnade dessen, /der im Dornbusch wohnt. /Das komme über Josefs Haupt, /auf den Scheitel des Geweihten aus seiner Brüder Schar.
5823DeuteronomiumDeu53317Der Erstling seines Stiers - wie herrlich ist er! /Seine Hörner sind Büffelhörner. /Mit ihnen stoße er die Völker alle zusammen nieder, /die Enden der Welt. /Das sind die Zehntausende aus Efraim, /das sind die Tausende aus Manasse.
5824DeuteronomiumDeu53318Und für Sebulon sagte er: Lache, Sebulon, wenn du in See stichst, /und du, Issachar, in deinen Zelten!
5825DeuteronomiumDeu53319Sie werden Völker zum Berge rufen, /dort werden sie gültige Opfer schlachten. /Denn sie nähren sich vom Überfluss der Meere, /von Schätzen, die im Sand verborgen sind.
5826DeuteronomiumDeu53320Und für Gad sagte er: Gepriesen sei der, der Gad Raum schafft. /Gad lauert wie ein Löwe, /Arm und Kopf reißt er ab.
5827DeuteronomiumDeu53321Das erste Stück hat er sich ausgesucht, /denn wo der Anteil des Anführers war, /da versammelten sich die Häupter des Volkes. /Er tat, was vor dem Herrn recht ist, /(hielt sich) gemeinsam mit Israel (an) seine Rechtsvorschriften.
5828DeuteronomiumDeu53322Und für Dan sagte er: Dan ist ein junger Löwe, /der aus dem Baschan hervorspringt.
5829DeuteronomiumDeu53323Und für Naftali sagte er: Naftali, gesättigt mit Gnade, /gefüllt mit dem Segen des Herrn - /See und Süden nimm in Besitz!
5830DeuteronomiumDeu53324Und für Ascher sagte er: Mehr als die (anderen) Söhne sei Ascher gesegnet, /bei seinen Brüdern sei er beliebt, /er bade seinen Fuß in Öl.
5831DeuteronomiumDeu53325Deine Riegel seien von Eisen und Bronze. /Hab Frieden, solange du lebst!
5832DeuteronomiumDeu53326Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, /der in den Himmel steigt, um dir zu helfen, /auf die Wolken in seiner Hoheit.
5833DeuteronomiumDeu53327Eine Wohnung ist der Gott der Urzeit, /von unten (tragen sie) die Arme des Ewigen. /Er trieb den Feind vor dir her, /er sagte (zu dir): Vernichte!
5834DeuteronomiumDeu53328So siedelte Israel sich sicher an, /die Quelle Jakobs für sich allein, /in einem Land voller Korn und Wein, /dessen Himmel Tau träufeln lässt.
5835DeuteronomiumDeu53329Wie glücklich bist du, Israel! /Wer ist dir gleich, /du Volk, gerettet durch den Herrn, /den Schild, der dir hilft, /deine Hoheit, wenn das Schwert kommt? Deine Feinde werden sich vor dir erniedrigen /und du setzt deinen Fuß auf ihre Nacken.
5836DeuteronomiumDeu5341Mose stieg aus den Steppen von Moab hinauf auf den Nebo, den Gipfel des Pisga gegenüber Jericho, und der Herr zeigte ihm das ganze Land. Er zeigte ihm Gilead bis nach Dan hin,
5837DeuteronomiumDeu5342ganz Naftali, das Gebiet von Efraim und Manasse, ganz Juda bis zum Mittelmeer,
5838DeuteronomiumDeu5343den Negeb und die Jordangegend, den Talgraben von Jericho, der Palmenstadt, bis Zoar.
5839DeuteronomiumDeu5344Der Herr sagte zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe mit dem Schwur: Deinen Nachkommen werde ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen schauen lassen. Hinüberziehen wirst du nicht.
5840DeuteronomiumDeu5345Danach starb Mose, der Knecht des Herrn, dort in Moab, wie es der Herr bestimmt hatte.
5841DeuteronomiumDeu5346Man begrub ihn im Tal, in Moab, gegenüber Bet-Pegor. Bis heute kennt niemand sein Grab.
5842DeuteronomiumDeu5347Mose war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb. Sein Auge war noch nicht getrübt, seine Frische war noch nicht geschwunden.
5843DeuteronomiumDeu5348Die Israeliten beweinten Mose dreißig Tage lang in den Steppen von Moab. Danach war die Zeit des Weinens und der Klage um Mose beendet.
5844DeuteronomiumDeu5349Josua, der Sohn Nuns, war vom Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt. Die Israeliten hörten auf ihn und taten, was der Herr dem Mose aufgetragen hatte.
5845DeuteronomiumDeu53410Niemals wieder ist in Israel ein Prophet wie Mose aufgetreten. Ihn hat der Herr Auge in Auge berufen.
5846DeuteronomiumDeu53411Keiner ist ihm vergleichbar, wegen all der Zeichen und Wunder, die er in Ägypten im Auftrag des Herrn am Pharao, an seinem ganzen Hof und an seinem ganzen Land getan hat,
5847DeuteronomiumDeu53412wegen all der Beweise seiner starken Hand und wegen all der Furcht erregenden und großen Taten, die Mose vor den Augen von ganz Israel vollbracht hat.
5848JosuaJos611Nachdem Mose, der Knecht des Herrn, gestorben war, sagte der Herr zu Josua, dem Sohn Nuns, dem Diener des Mose:
5849JosuaJos612Mein Knecht Mose ist gestorben. Mach dich also auf den Weg und zieh über den Jordan hier mit diesem ganzen Volk in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, geben werde.
5850JosuaJos613Jeden Ort, den euer Fuß betreten wird, gebe ich euch, wie ich es Mose versprochen habe.
5851JosuaJos614Euer Gebiet soll von der Steppe und vom Libanon an bis zum großen Strom, zum Eufrat, reichen - das ist das ganze Land der Hetiter - und bis hin zum großen Meer, wo die Sonne untergeht.
5852JosuaJos615Niemand wird dir Widerstand leisten können, solange du lebst. Wie ich mit Mose war, will ich auch mit dir sein. Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.
5853JosuaJos616Sei mutig und stark! Denn du sollst diesem Volk das Land zum Besitz geben, von dem du weißt: Ich habe ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben.
5854JosuaJos617Sei nur mutig und stark und achte genau darauf, dass du ganz nach der Weisung handelst, die mein Knecht Mose dir gegeben hat. Weich nicht nach rechts und nicht nach links davon ab, damit du Erfolg hast in allem, was du unternimmst.
5855JosuaJos618Über dieses Gesetzbuch sollst du immer reden und Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, genau so zu handeln, wie darin geschrieben steht. Dann wirst du auf deinem Weg Glück und Erfolg haben.
5856JosuaJos619Habe ich dir nicht befohlen: Sei mutig und stark? Fürchte dich also nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir bei allem, was du unternimmst.
5857JosuaJos6110Da befahl Josua den Listenführern im Volk:
5858JosuaJos6111Geht durch das Lager und befehlt den Leuten: Versorgt euch mit Lebensmitteln; denn in drei Tagen werdet ihr den Jordan hier überschreiten, um in das Land hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen, das der Herr, euer Gott, euch zu eigen gibt.
5859JosuaJos6112Und den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse sagte Josua:
5860JosuaJos6113Erinnert euch an das, was Mose, der Knecht des Herrn, euch geboten hat: Der Herr, euer Gott, gewährt euch Ruhe und gibt euch dieses Land.
5861JosuaJos6114Eure Frauen, eure Kinder und euer Vieh sollen in dem Land bleiben, das Mose euch östlich des Jordan gegeben hat. Ihr aber sollt mit euren Brüdern hinübergehen, ihnen kampfbereit mit allen Kriegern voranziehen und ihnen helfen,
5862JosuaJos6115bis der Herr euren Brüdern ebenso wie euch Ruhe gewährt und bis auch sie das Land in Besitz nehmen, das der Herr, euer Gott, ihnen gibt. Dann sollt ihr in euren eigenen Besitz zurückkehren, in das Land, das euch Mose, der Knecht des Herrn, östlich des Jordan gegen Sonnenaufgang als Besitz gegeben hat.
5863JosuaJos6116Sie antworteten Josua: Alles, was du uns befohlen hast, wollen wir tun und dahin, wohin du uns schickst, werden wir gehen.
5864JosuaJos6117Genauso, wie wir auf Mose gehört haben, wollen wir auch auf dich hören. Der Herr aber, dein Gott, möge mit dir sein, wie er mit Mose gewesen ist.
5865JosuaJos6118Jeder, der sich deinem Befehl widersetzt und nicht allen deinen Anordnungen gehorcht, soll mit dem Tod bestraft werden. Sei nur mutig und stark!
5866JosuaJos621Josua, der Sohn Nuns, schickte von Schittim heimlich zwei Kundschafter aus und befahl ihnen: Geht, erkundet das Land, besonders die Stadt Jericho! Sie brachen auf und kamen zu dem Haus einer Dirne namens Rahab; dort wollten sie übernachten.
5867JosuaJos622Man meldete dem König von Jericho: Heute Nacht sind ein paar Männer hierher gekommen, Israeliten, um das Land auszukundschaften.
5868JosuaJos623Da schickte der König von Jericho Boten zu Rahab und ließ ihr sagen: Gib die Männer heraus, die bei dir in deinem Haus eingekehrt sind; denn sie sind gekommen, um das ganze Land auszukundschaften.
5869JosuaJos624Da nahm die Frau die beiden Männer und versteckte sie. (Zu den Boten aber) sagte sie: Ja, die Männer sind zu mir gekommen; doch ich wusste nicht, woher sie waren.
5870JosuaJos625Als das Stadttor bei Einbruch der Dunkelheit geschlossen werden sollte, sind die Männer weggegangen; ich weiß aber nicht, wohin sie gegangen sind. Lauft ihnen schnell nach, dann könnt ihr sie noch einholen.
5871JosuaJos626Sie hatte aber die Männer auf das flache Dach gebracht und unter den Flachsstängeln versteckt, die auf dem Dach aufgeschichtet waren.
5872JosuaJos627Inzwischen hatte man die Verfolgung der Männer aufgenommen, und zwar in Richtung Jordan, zu den Furten hin. Und man hatte das Stadttor geschlossen, nachdem die Verfolger hinausgegangen waren.
5873JosuaJos628Bevor die Männer sich niederlegten, stieg Rahab zu ihnen auf das Dach hinauf
5874JosuaJos629und sagte zu ihnen: Ich weiß, dass der Herr euch das Land gegeben hat und dass uns Furcht vor euch befallen hat und alle Bewohner des Landes aus Angst vor euch vergehen.
5875JosuaJos6210Denn wir haben gehört, wie der Herr das Wasser des Schilfmeers euretwegen austrocknen ließ, als ihr aus Ägypten ausgezogen seid. Wir haben auch gehört, was ihr mit Sihon und Og, den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan, gemacht habt: Ihr habt sie dem Untergang geweiht.
5876JosuaJos6211Als wir das hörten, zerschmolz unser Herz und jedem stockte euretwegen der Atem; denn der Herr, euer Gott, ist Gott droben im Himmel und hier unten auf der Erde.
5877JosuaJos6212Nun schwört mir beim Herrn, dass ihr der Familie meines Vaters euer Wohlwollen erweist, wie ich es euch erwiesen habe, und gebt mir ein sicheres Zeichen dafür,
5878JosuaJos6213dass ihr meinen Vater und meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und alles, was ihnen gehört, am Leben lasst und dass ihr uns vor dem Tod bewahrt.
5879JosuaJos6214Die Männer antworteten ihr: Wir bürgen mit unserem Leben für euch, wenn ihr nur unsere Sache nicht verratet. Wenn uns der Herr das Land gibt, werden wir dir unser Wohlwollen und unsere Treue zeigen.
5880JosuaJos6215Darauf ließ die Frau sie mit einem Seil durch das Fenster die Stadtmauer hinab; das Haus, in dem sie wohnte, war nämlich in die Stadtmauer eingebaut.
5881JosuaJos6216Sie riet ihnen: Geht ins Gebirge, damit die Verfolger euch nicht finden; dort haltet euch drei Tage lang verborgen, bis die Verfolger zurückgekehrt sind; dann könnt ihr eures Weges gehen.
5882JosuaJos6217Die Männer sagten zu ihr: Wir können uns nur unter folgender Bedingung an den Eid halten, den du uns hast schwören lassen:
5883JosuaJos6218Wenn wir in das Land eindringen, musst du diese geflochtene purpurrote Schnur an das Fenster binden, durch das du uns herabgelassen hast, und du musst deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und die ganze Familie deines Vaters bei dir in deinem Haus versammeln.
5884JosuaJos6219Jeder aber, der aus der Tür deines Hauses heraustritt, ist selbst schuld, wenn sein Blut vergossen wird. Wir sind dann ohne Schuld. Doch bei jedem, der mit dir in deinem Haus bleibt, tragen wir die Schuld, wenn Hand an ihn gelegt wird.
5885JosuaJos6220Auch wenn du unsere Sache verrätst, brauchen wir uns nicht an den Eid zu halten, den du uns hast schwören lassen.
5886JosuaJos6221Sie antwortete: Es sei, wie ihr gesagt habt. Dann ließ sie die beiden gehen und band die purpurrote Schnur an das Fenster.
5887JosuaJos6222Die Männer gingen also und kamen ins Gebirge; dort blieben sie drei Tage, bis die Verfolger (in die Stadt) zurückgekehrt waren. Die Verfolger hatten sie überall gesucht, aber nicht gefunden.
5888JosuaJos6223Dann machten sich die beiden Männer auf den Rückweg. Sie stiegen vom Gebirge herab, überschritten den Jordan und kamen zu Josua, dem Sohn Nuns. Sie erzählten ihm alles, was sie erfahren hatten,
5889JosuaJos6224und sagten: Der Herr hat uns das ganze Land ausgeliefert; alle Bewohner des Landes vergehen aus Angst vor uns.
5890JosuaJos631Am frühen Morgen brach Josua mit allen Israeliten von Schittim auf. Als sie an den Jordan kamen, übernachteten sie dort, bevor sie ihn überschritten.
5891JosuaJos632Nach drei Tagen gingen die Listenführer durch das Lager
5892JosuaJos633und befahlen dem Volk: Wenn ihr die Bundeslade des Herrn, eures Gottes, seht und die levitischen Priester, die sie tragen, dann sollt auch ihr von dort, wo ihr gerade seid, aufbrechen und ihr folgen;
5893JosuaJos634nur müsst ihr zwischen ihr und euch einen Abstand von zweitausend Ellen lassen, ihr dürft nicht zu nahe an sie herankommen. So werdet ihr wissen, welchen Weg ihr gehen sollt; denn ihr seid den Weg ja früher noch nie gegangen.
5894JosuaJos635Und Josua sagte zum Volk: Heiligt euch; denn morgen wird der Herr mitten unter euch Wunder tun.
5895JosuaJos636Und zu den Priestern sagte Josua: Nehmt die Bundeslade auf und zieht dem Volk voran! Und sie nahmen die Bundeslade auf und gingen dem Volk voraus.
5896JosuaJos637Da sagte der Herr zu Josua: Heute fange ich an, dich vor den Augen ganz Israels groß zu machen, damit alle erkennen, dass ich mit dir sein werde, wie ich mit Mose gewesen bin.
5897JosuaJos638Du aber sollst den Priestern, die die Bundeslade tragen, befehlen: Wenn ihr zum Ufer des Jordan kommt, geht in den Jordan hinein und bleibt dort stehen!
5898JosuaJos639Darauf sagte Josua zu den Israeliten: Kommt her und hört die Worte des Herrn, eures Gottes!
5899JosuaJos6310Dann sagte Josua: Daran sollt ihr erkennen, dass ein lebendiger Gott mitten unter euch ist: Er wird die Kanaaniter, die Hetiter, Hiwiter, Perisiter, Girgaschiter, Amoriter und Jebusiter vor euren Augen vertreiben.
5900JosuaJos6311Seht, die Bundeslade des Herrn der ganzen Erde zieht vor euch her durch den Jordan.
5901JosuaJos6312Wählt nun zwölf Männer aus den Stämmen Israels aus, aus jedem Stamm einen!
5902JosuaJos6313Sobald die Füße der Priester, die die Lade des Herrn tragen, des Herrn der ganzen Erde, im Wasser des Jordan stehen, wird das Wasser des Jordan, das von oben herabkommt, wie abgeschnitten sein und wie ein Wall dastehen.
5903JosuaJos6314Als dann das Volk seine Zelte verließ und aufbrach, um den Jordan zu überschreiten, gingen die Priester, die die Bundeslade trugen, an der Spitze des Volkes.
5904JosuaJos6315Und als die Träger der Lade an den Jordan kamen und die Füße der Priester, die die Lade trugen, das Wasser berührten - der Jordan war aber während der ganzen Erntezeit über alle Ufer getreten -,
5905JosuaJos6316da blieben die Fluten des Jordan stehen. Das von oben herabkommende Wasser stand wie ein Wall in weiter Entfernung, bei der Stadt Adam, die in der Nähe von Zaretan liegt. Die zum Meer der Araba, zum Salzmeer, hinabfließenden Fluten dagegen liefen vollständig ab und das Volk zog Jericho gegenüber durch den Jordan.
5906JosuaJos6317Die Priester, die die Bundeslade des Herrn trugen, standen, während ganz Israel trockenen Fußes hindurchzog, fest und sicher mitten im Jordan auf trockenem Boden, bis das ganze Volk den Jordan durchschritten hatte.
5907JosuaJos641Als das ganze Volk den Jordan durchschritten hatte, sagte der Herr zu Josua:
5908JosuaJos642Wählt aus dem Volk zwölf Männer aus, aus jedem Stamm einen,
5909JosuaJos643und befehlt ihnen: Hebt hier, an der Stelle mitten im Jordan, wo die Priester fest und sicher standen, zwölf Steine auf, nehmt sie mit hinüber und legt sie an dem Ort nieder, an dem ihr die nächste Nacht verbringt.
5910JosuaJos644Da rief Josua die zwölf Männer, die er aus den Israeliten bestimmt hatte, aus jedem Stamm einen,
5911JosuaJos645und sagte zu ihnen: Geht vor der Lade des Herrn, eures Gottes, her bis zur Mitte des Jordan; dort soll jeder von euch einen Stein auf seine Schulter heben, so viele Steine, wie es Stämme der Israeliten gibt.
5912JosuaJos646Sie sollen unter euch ein Zeichen sein. Wenn euch eure Söhne morgen fragen: Was bedeuten diese Steine für euch?,
5913JosuaJos647dann antwortet ihnen: (Sie bedeuten,) dass die Fluten des Jordan vor der Bundeslade des Herrn wie abgeschnitten waren; als sie durch den Jordan zog, waren die Fluten des Jordan wie abgeschnitten. So sind diese Steine ein ewiges Erinnerungszeichen für die Israeliten.
5914JosuaJos648Die Israeliten taten, was Josua befohlen hatte, und nahmen zwölf Steine mitten aus dem Jordan, so viele, wie es Stämme der Israeliten gab, wie es der Herr dem Josua befohlen hatte. Sie nahmen sie mit hinüber zu ihrem Rastplatz und stellten sie dort auf.
5915JosuaJos649Und in der Mitte des Jordan richtete Josua zwölf Steine auf, dort, wo die Priester gestanden hatten, die die Bundeslade trugen; sie stehen dort bis zum heutigen Tag.
5916JosuaJos6410Die Priester aber, die die Lade trugen, blieben mitten im Jordan stehen, bis alles geschehen war, was der Herr durch Josua dem Volk befohlen hatte [[ganz so, wie Mose dem Josua befohlen hatte]], und das Volk beeilte sich und zog hinüber.
5917JosuaJos6411Als das ganze Volk vollständig hinübergezogen war, zog auch die Lade des Herrn hinüber und die Priester (gingen wieder) dem Volk voraus.
5918JosuaJos6412Die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse zogen kampfbereit vor den Israeliten her, wie es ihnen Mose befohlen hatte.
5919JosuaJos6413Es waren etwa vierzigtausend bewaffnete Männer, die vor den Augen des Herrn zum Kampf in die Steppen von Jericho zogen.
5920JosuaJos6414An jenem Tag machte der Herr den Josua in den Augen ganz Israels groß und man hatte Ehrfurcht vor ihm, wie man vor Mose zeit seines Lebens Ehrfurcht hatte.
5921JosuaJos6415Da sagte der Herr zu Josua:
5922JosuaJos6416Befiehl den Priestern, die die Lade der Bundesurkunde tragen, aus dem Jordan heraufzusteigen.
5923JosuaJos6417Da befahl Josua den Priestern: Steigt aus dem Jordan herauf!
5924JosuaJos6418Als nun die Priester, die die Bundeslade des Herrn trugen, aus der Mitte des Jordan heraufstiegen und ihre Füße das Ufer berührten, da kehrte das Wasser des Jordan an seinen Ort zurück und trat wie zuvor wieder über alle Ufer.
5925JosuaJos6419Das Volk zog am zehnten Tag des ersten Monats durch den Jordan und schlug in Gilgal, am Ostrand des Gebietes von Jericho, sein Lager auf.
5926JosuaJos6420In Gilgal stellte Josua die zwölf Steine auf, die man aus dem Jordan mitgenommen hatte.
5927JosuaJos6421Er sagte zu den Israeliten: Wenn eure Söhne morgen ihre Väter fragen: Was bedeuten diese Steine?,
5928JosuaJos6422dann sollt ihr sie belehren: Hier hat Israel trockenen Fußes den Jordan durchschritten;
5929JosuaJos6423denn der Herr, euer Gott, hat das Wasser des Jordan vor euren Augen austrocknen lassen, bis ihr hindurchgezogen wart, genau so wie es Jahwe, euer Gott, mit dem Schilfmeer machte, das er vor unseren Augen austrocknen ließ, bis wir hindurchgezogen waren.
5930JosuaJos6424Daran sollen alle Völker der Erde erkennen, dass die Hand des Herrn stark ist, und ihr sollt allezeit Jahwe, euren Gott, fürchten.
5931JosuaJos651Alle Könige der Amoriter jenseits des Jordan im Westen und alle Könige der Kanaaniter am Meer hörten, dass der Herr das Wasser des Jordan vor den Augen der Israeliten austrocknen ließ, bis sie hinübergezogen waren; da zerschmolz ihr Herz und jedem stockte der Atem wegen der Israeliten.
5932JosuaJos652Damals sagte der Herr zu Josua: Mach dir Steinmesser und ordne wieder eine Beschneidung der Israeliten an, eine zweite!
5933JosuaJos653Da machte sich Josua Steinmesser und er beschnitt die Israeliten auf dem «Hügel der Vorhäute».
5934JosuaJos654Josua nahm die Beschneidung vor, weil das ganze Volk, das aus Ägypten ausgezogen war, das heißt die Männer, alle Krieger, nach ihrem Auszug aus Ägypten auf dem Weg durch die Wüste gestorben waren.
5935JosuaJos655Als das Volk auszog, waren alle beschnitten. Alle aber, die nach dem Auszug aus Ägypten unterwegs in der Wüste geboren wurden, hatte man nicht beschnitten.
5936JosuaJos656Denn vierzig Jahre lang wanderten die Israeliten durch die Wüste. Schließlich war das ganze Volk, alle Krieger, die aus Ägypten ausgezogen waren, umgekommen, weil sie nicht auf die Stimme des Herrn gehört hatten. Der Herr hatte ihnen geschworen, er werde sie das Land nicht schauen lassen, das er ihren Vätern mit einem Eid zugesichert hatte, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
5937JosuaJos657Ihre Söhne, die der Herr an ihre Stelle treten ließ, beschnitt Josua; denn sie waren noch unbeschnitten, da man sie unterwegs nicht beschnitten hatte.
5938JosuaJos658Als nun das ganze Volk beschnitten war, blieb man an Ort und Stelle, im Lager, bis die Männer wieder gesund waren.
5939JosuaJos659Und der Herr sagte zu Josua: Heute habe ich die ägyptische Schande von euch abgewälzt. Darum nennt man diesen Ort bis zum heutigen Tag Gilgal (Wälzplatz).
5940JosuaJos6510Als die Israeliten in Gilgal ihr Lager hatten, feierten sie am Abend des vierzehnten Tages jenes Monats in den Steppen von Jericho das Pascha.
5941JosuaJos6511Am Tag nach dem Pascha, genau an diesem Tag, aßen sie ungesäuerte Brote und geröstetes Getreide aus den Erträgen des Landes.
5942JosuaJos6512Vom folgenden Tag an, nachdem sie von den Erträgen des Landes gegessen hatten, blieb das Manna aus; von da an hatten die Israeliten kein Manna mehr, denn sie aßen in jenem Jahr von der Ernte des Landes Kanaan.
5943JosuaJos6513Als Josua bei Jericho war und Ausschau hielt, sah er plötzlich einen Mann mit einem gezückten Schwert in der Hand vor sich stehen. Josua ging auf ihn zu und fragte ihn: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?
5944JosuaJos6514Er antwortete: Nein, ich bin der Anführer des Heeres des Herrn. Ich bin soeben gekommen. Da warf sich Josua vor ihm zu Boden, um ihm zu huldigen, und fragte ihn: Was befiehlt mein Herr seinem Knecht?
5945JosuaJos6515Der Anführer des Heeres des Herrn antwortete Josua: Zieh deine Schuhe aus; denn der Ort, wo du stehst, ist heilig. Und Josua tat es.
5946JosuaJos661Jericho hielt wegen der Israeliten die Tore fest verschlossen. Niemand konnte heraus und niemand konnte hinein.
5947JosuaJos662Da sagte der Herr zu Josua: Sieh her, ich gebe Jericho und seinen König samt seinen Kriegern in deine Gewalt.
5948JosuaJos663Ihr sollt mit allen Kriegern um die Stadt herumziehen und sie einmal umkreisen. Das sollst du sechs Tage lang tun.
5949JosuaJos664Sieben Priester sollen sieben Widderhörner vor der Lade hertragen. Am siebten Tag sollt ihr siebenmal um die Stadt herumziehen und die Priester sollen die Hörner blasen.
5950JosuaJos665Wenn das Widderhorn geblasen wird und ihr den Hörnerschall hört, soll das ganze Volk in lautes Kriegsgeschrei ausbrechen. Darauf wird die Mauer der Stadt in sich zusammenstürzen; dann soll das Volk hinübersteigen, jeder an der nächstbesten Stelle.
5951JosuaJos666Da rief Josua, der Sohn Nuns, die Priester und sagte: Nehmt die Bundeslade und lasst sieben Priester sieben Widderhörner vor der Lade des Herrn hertragen.
5952JosuaJos667Und zum Volk sagte er: Zieht rings um die Stadt herum und lasst die bewaffneten Männer vor der Lade des Herrn herziehen!
5953JosuaJos668Und es geschah so, wie Josua es dem Volk gesagt hatte: Sieben Priester trugen die sieben Widderhörner vor dem Herrn her und bliesen im Gehen die Hörner und die Bundeslade des Herrn zog hinter ihnen her.
5954JosuaJos669Die bewaffneten Männer gingen vor den Priestern her, die die Hörner bliesen, die Nachhut folgte der Lade und man blies ständig die Hörner.
5955JosuaJos6610Dem Volk aber befahl Josua: Erhebt kein Kriegsgeschrei und lasst eure Stimmen nicht hören! Kein Wort komme aus eurem Mund bis zu dem Tag, an dem ich zu euch sage: Erhebt das Kriegsgeschrei! Dann sollt ihr losschreien.
5956JosuaJos6611Darauf ließ er die Lade des Herrn um die Stadt herumziehen und sie einmal umkreisen. Dann kam man zum Lager zurück und übernachtete im Lager.
5957JosuaJos6612Früh am anderen Morgen brach Josua auf und die Priester trugen die Lade des Herrn.
5958JosuaJos6613Sieben Priester trugen die sieben Widderhörner der Lade des Herrn voraus und bliesen ständig die Hörner. Die bewaffneten Männer zogen vor ihnen her und die Nachhut folgte der Lade des Herrn. Man blies ständig die Hörner.
5959JosuaJos6614So zogen sie auch am zweiten Tag einmal um die Stadt herum und kehrten wieder ins Lager zurück. Das machten sie sechs Tage lang.
5960JosuaJos6615Am siebten Tag aber brachen sie beim Anbruch der Morgenröte auf und zogen, wie gewohnt, um die Stadt, siebenmal; nur an diesem Tag zogen sie siebenmal um die Stadt.
5961JosuaJos6616Als die Priester beim siebten Mal die Hörner bliesen, sagte Josua zum Volk: Erhebt das Kriegsgeschrei! Denn der Herr hat die Stadt in eure Gewalt gegeben.
5962JosuaJos6617Die Stadt mit allem, was in ihr ist, soll zu Ehren des Herrn dem Untergang geweiht sein. Nur die Dirne Rahab und alle, die bei ihr im Haus sind, sollen am Leben bleiben, weil sie die Boten versteckt hat, die wir ausgeschickt hatten.
5963JosuaJos6618Hütet euch aber davor, von dem, was dem Untergang geweiht ist, etwas zu begehren und wegzunehmen; sonst weiht ihr das Lager Israels dem Untergang und stürzt es ins Unglück.
5964JosuaJos6619Alles Gold und Silber und die Geräte aus Bronze und Eisen sollen dem Herrn geweiht sein und in den Schatz des Herrn kommen.
5965JosuaJos6620Darauf erhob das Volk das Kriegsgeschrei und die Widderhörner wurden geblasen. Als das Volk den Hörnerschall hörte, brach es in lautes Kriegsgeschrei aus. Die Stadtmauer stürzte in sich zusammen, und das Volk stieg in die Stadt hinein, jeder an der nächstbesten Stelle. So eroberten sie die Stadt.
5966JosuaJos6621Mit scharfem Schwert weihten sie alles, was in der Stadt war, dem Untergang, Männer und Frauen, Kinder und Greise, Rinder, Schafe und Esel.
5967JosuaJos6622Zu den beiden Männern, die das Land erkundet hatten, sagte Josua: Geht zu dem Haus der Dirne und holt von dort die Frau und alles, was ihr gehört, wie ihr es ihr geschworen habt.
5968JosuaJos6623Da gingen die jungen Männer, die Kundschafter, und holten Rahab, ihren Vater, ihre Mutter, ihre Brüder und alles, was ihr gehörte; sie führten ihre ganze Verwandtschaft (aus der Stadt) heraus und wiesen ihnen einen Platz außerhalb des Lagers Israels an.
5969JosuaJos6624Die Stadt aber und alles, was darin war, brannte man nieder; nur das Silber und Gold und die Geräte aus Bronze und Eisen brachte man in den Schatz im Haus des Herrn.
5970JosuaJos6625Die Dirne Rahab und die Familie ihres Vaters und alles, was ihr gehörte, ließ Josua am Leben. So wohnt ihre Familie bis heute mitten in Israel; denn Rahab hatte die Boten versteckt, die Josua ausgesandt hatte, um Jericho auskundschaften zu lassen.
5971JosuaJos6626Damals schwor Josua: Verflucht beim Herrn sei der Mann, der es unternimmt, diese Stadt Jericho wieder aufzubauen. Seinen Erstgeborenen soll es ihn kosten, wenn er sie neu gründet, und seinen Jüngsten, wenn er ihre Tore wieder aufrichtet.
5972JosuaJos6627Der Herr war mit Josua und sein Ruhm verbreitete sich im ganzen Land.
5973JosuaJos671Die Israeliten aber veruntreuten etwas von dem, was dem Untergang geweiht war. Denn Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda, nahm etwas von dem, was dem Untergang geweiht war. Da entbrannte der Zorn des Herrn über die Israeliten.
5974JosuaJos672Josua schickte von Jericho aus einige Männer nach Ai, das bei Bet-Awen, östlich von Bet-El liegt, und sagte zu ihnen: Geht hinauf, und erkundet das Land! Die Männer gingen hinauf und erkundeten Ai.
5975JosuaJos673Als sie zu Josua zurückkamen, sagten sie zu ihm: Es braucht nicht das ganze Volk hinaufzuziehen. Etwa zwei- oder dreitausend Mann sollen hinaufziehen; sie können Ai besiegen. Bemüh nicht das ganze Volk dorthin! Denn dort sind nur wenige Leute.
5976JosuaJos674So stiegen vom Volk etwa dreitausend Mann nach Ai hinauf; aber sie mussten vor den Männern von Ai die Flucht ergreifen.
5977JosuaJos675Die Männer von Ai erschlugen sechsunddreißig von ihnen; die andern verfolgten sie vom Stadttor bis zu den Steinbrüchen und schlugen sie an der Steige. Da zerschmolz das Herz des Volkes und wurde zu Wasser.
5978JosuaJos676Josua zerriss seine Kleider und warf sich zusammen mit den Ältesten vor der Lade des Herrn mit dem Gesicht zu Boden und blieb dort bis zum Abend liegen. Sie streuten sich Asche auf das Haupt
5979JosuaJos677und Josua sagte: Ach Herr, mein Gott! Warum hast du dieses Volk über den Jordan ziehen lassen? Um uns den Amoritern auszuliefern, damit sie uns vernichten? Hätten wir uns doch dazu entschlossen, jenseits des Jordan zu bleiben!
5980JosuaJos678Ach Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Rücken gezeigt hat?
5981JosuaJos679Das werden die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes hören und sie werden uns umzingeln und unseren Namen im ganzen Land ausrotten. Was willst du dann für deinen großen Namen tun?
5982JosuaJos6710Da sagte der Herr zu Josua: Steh auf! Warum liegst du da, mit dem Gesicht zur Erde?
5983JosuaJos6711Israel hat gesündigt. Sie haben sich sogar gegen meinen Bund vergangen, den ich ihnen auferlegt habe. Sie haben etwas weggenommen von dem, was dem Untergang geweiht war; sie haben es gestohlen; sie haben es unterschlagen und zu ihren eigenen Sachen getan.
5984JosuaJos6712Deshalb können die Israeliten dem Angriff ihrer Feinde nicht mehr standhalten und müssen ihren Feinden den Rücken zeigen; denn sie sind nun selbst dem Untergang geweiht. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr bei euch nicht alles, was dem Untergang geweiht ist, vernichtet.
5985JosuaJos6713Auf! Heilige das Volk und sag: Heiligt euch für morgen! Denn so hat der Herr, der Gott Israels, gesprochen: Bei dir, Israel, ist etwas, was dem Untergang geweiht ist. Du kannst dem Angriff deiner Feinde nicht standhalten, solange ihr nicht alles, was dem Untergang geweiht ist, aus eurer Mitte entfernt habt.
5986JosuaJos6714Morgen sollt ihr Stamm für Stamm antreten und der Stamm, den der Herr bezeichnet, soll Sippe für Sippe antreten und die Sippe, die der Herr dann bezeichnet, soll Großfamilie für Großfamilie antreten und die Großfamilie, die der Herr dann bezeichnet, soll Mann für Mann antreten.
5987JosuaJos6715Bei wem man dann etwas findet, das dem Untergang geweiht ist, der soll mit allem, was er hat, verbrannt werden, weil er sich am Bund des Herrn vergangen und in Israel eine Schandtat verübt hat.
5988JosuaJos6716Josua ließ also früh am Morgen Israel Stamm für Stamm antreten; da wurde der Stamm Juda bezeichnet.
5989JosuaJos6717Dann ließ er die Sippen Judas antreten; da wurde die Sippe der Serachiter bezeichnet. Dann ließ er die Sippe der Serachiter nach Großfamilien antreten; da wurde Sabdi bezeichnet.
5990JosuaJos6718Dann ließ er dessen Familie Mann für Mann antreten; da wurde Achan, der Sohn Karmis, der Enkel Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda bezeichnet.
5991JosuaJos6719Josua sagte zu Achan: Mein Sohn, gib dem Herrn, dem Gott Israels, die Ehre und leg vor ihm ein Geständnis ab! Sag mir offen, was du getan hast, und verheimliche mir nichts!
5992JosuaJos6720Achan antwortete Josua: Es ist wahr, ich habe mich gegen den Herrn, den Gott Israels, versündigt. Das und das habe ich getan:
5993JosuaJos6721Ich sah unter der Beute einen schönen Mantel aus Schinar, außerdem zweihundert Schekel Silber und einen Goldbarren, der fünfzig Schekel wog. Ich wollte es haben und nahm es an mich. Es ist in meinem Zelt im Boden vergraben, das Silber an unterster Stelle.
5994JosuaJos6722Josua schickte Boten und sie liefen zum Zelt, und wirklich: die Sachen waren im Zelt Achans vergraben, das Silber an unterster Stelle.
5995JosuaJos6723Sie holten alles aus dem Zelt heraus, brachten es zu Josua und allen Israeliten und breiteten es vor dem Herrn aus.
5996JosuaJos6724Da nahm Josua Achan, den Sohn Serachs, ebenso das Silber und den Mantel und den Goldbarren, seine Söhne und Töchter, seine Rinder, Esel und Schafe, sein Zelt und seine ganze Habe. Er und ganz Israel brachten alles ins Tal Achor.
5997JosuaJos6725Dann sagte Josua: Womit du uns ins Unglück gestürzt hast, damit stürzt dich der Herr heute ins Unglück. Und ganz Israel steinigte Achan. [[Sie verbrannten sie im Feuer und steinigten sie.]]
5998JosuaJos6726Man errichtete über ihm einen großen Steinhaufen, der bis zum heutigen Tag zu sehen ist, und der Herr ließ ab von seinem glühenden Zorn. Deshalb nennt man diesen Ort bis heute Achortal (Unglückstal).
5999JosuaJos681Dann sagte der Herr zu Josua: Fürchte dich nicht und hab keine Angst! Nimm alle kriegstüchtigen Männer, brich auf und zieh nach Ai! Siehe, ich habe den König von Ai und sein Volk, seine Stadt und sein Land in deine Gewalt gegeben.
6000JosuaJos682Du sollst es mit Ai und seinem König ebenso machen, wie du es mit Jericho und seinem König gemacht hast. Doch ihren Besitz und das Vieh in der Stadt dürft ihr erbeuten. Leg im Rücken der Stadt einen Hinterhalt!
6001JosuaJos683Da brach Josua mit dem ganzen Heer auf und zog nach Ai. Er wählte dreißigtausend kampferprobte Männer aus und schickte sie bei Nacht weg
6002JosuaJos684mit dem Befehl: Seht zu, dass ihr im Rücken der Stadt einen Hinterhalt legt, aber nicht zu weit entfernt von der Stadt. Dort haltet euch alle bereit!
6003JosuaJos685Ich aber werde mit allen Leuten, die bei mir sind, gegen die Stadt vorrücken, und wenn man dann wie beim ersten Mal einen Ausfall macht, werden wir vor ihnen fliehen.
6004JosuaJos686Sie werden uns verfolgen, bis wir sie von der Stadt weggelockt haben, denn sie werden denken: Sie fliehen vor uns wie beim ersten Mal. Wenn wir vor ihnen geflohen sind,
6005JosuaJos687dann könnt ihr aus dem Hinterhalt hervorbrechen und die Stadt besetzen. Der Herr, euer Gott, wird sie euch ausliefern.
6006JosuaJos688Wenn ihr dann die Stadt eingenommen habt, sollt ihr sie in Brand stecken. Handelt nach dem Wort des Herrn! Seht, ich habe es euch befohlen.
6007JosuaJos689Dann schickte sie Josua weg und sie legten sich westlich von Ai in den Hinterhalt, zwischen Bet-El und Ai. Josua aber blieb die Nacht über beim Volk.
6008JosuaJos6810Früh am Morgen stand Josua auf, musterte das Volk und zog zusammen mit den Ältesten Israels an der Spitze des Volkes nach Ai hinauf.
6009JosuaJos6811Das ganze Heer zog mit ihm hinauf und rückte bis in die Nähe der Stadt vor. Im Norden von Ai schlugen sie ihr Lager auf; zwischen ihnen und Ai lag ein Tal.
6010JosuaJos6812Dann nahm er etwa fünftausend Mann und legte sie westlich der Stadt, zwischen Bet-El und Ai, in einen Hinterhalt.
6011JosuaJos6813So stellten sie das Volk auf: Das Lager war im Norden der Stadt und der Hinterhalt westlich der Stadt. Josua aber verbrachte die Nacht unten im Tal.
6012JosuaJos6814Als das der König von Ai sah, brach er mit den Männern der Stadt am Morgen in aller Eile auf und zog mit seinem ganzen Volk zum (sogenannten) Versammlungsplatz vor der Steppe, um gegen Israel zu kämpfen. Er wusste nicht, dass man ihm im Rücken der Stadt einen Hinterhalt gelegt hatte.
6013JosuaJos6815Josua und die Israeliten ließen sich von ihnen schlagen und flohen zur Wüste hin.
6014JosuaJos6816Nun wurde das ganze Volk, das noch in der Stadt war, zu ihrer Verfolgung aufgeboten. Sie verfolgten Josua und wurden so von der Stadt weggelockt.
6015JosuaJos6817Niemand blieb in Ai [[und Bet-El]] zurück; alle rückten aus, ließen die Stadt ohne Schutz zurück und verfolgten die Israeliten.
6016JosuaJos6818Da sagte der Herr zu Josua: Streck das Sichelschwert in deiner Hand gegen Ai aus, denn ich gebe es in deine Gewalt. Josua streckte das Sichelschwert in seiner Hand gegen Ai aus.
6017JosuaJos6819Als er seine Hand ausstreckte, brachen die Männer im Hinterhalt eiligst aus ihrer Stellung hervor, stürmten in die Stadt, nahmen sie ein und steckten sie sogleich in Brand.
6018JosuaJos6820Als die Männer von Ai sich umwandten, sahen sie plötzlich aus der Stadt Rauch zum Himmel aufsteigen. Aber sie konnten weder vor noch zurück und hatten keine Möglichkeit zur Flucht. Denn das Volk, das zur Wüste hin geflohen war, wandte sich nun gegen den Verfolger.
6019JosuaJos6821Als nämlich Josua und ganz Israel sahen, dass aus der Stadt Rauch aufstieg, dass also die Männer aus dem Hinterhalt die Stadt eingenommen hatten, machten sie kehrt und schlugen die Männer von Ai.
6020JosuaJos6822Denn weil diese ihnen aus der Stadt nachgerückt waren, waren sie nun von beiden Seiten her mitten zwischen die Israeliten geraten. Die Israeliten schlugen sie so vernichtend, dass keiner von ihnen mehr übrig blieb, der hätte entkommen und sich in Sicherheit bringen können.
6021JosuaJos6823Den König von Ai aber nahmen sie lebend gefangen und brachten ihn zu Josua.
6022JosuaJos6824Als die Israeliten sämtliche Bewohner von Ai, die ihnen nachgejagt waren, ohne Ausnahme auf freiem Feld und in der Wüste mit scharfem Schwert getötet hatten und alle gefallen waren, kehrte ganz Israel nach Ai zurück und machte auch dort alles mit scharfem Schwert nieder.
6023JosuaJos6825Es gab an jenem Tag insgesamt zwölftausend Gefallene, Männer und Frauen, alle Einwohner von Ai.
6024JosuaJos6826Josua aber ließ seine Hand mit dem Sichelschwert nicht sinken, bis er alle Einwohner von Ai dem Untergang geweiht hatte.
6025JosuaJos6827Nur das Vieh und den Besitz der Stadt nahm Israel für sich als Beute, nach dem Befehl, den der Herr Josua gegeben hatte.
6026JosuaJos6828Dann brannte Josua Ai nieder und machte es für immer zu einem Trümmerhaufen und zu einem öden Platz; das ist es geblieben bis zum heutigen Tag.
6027JosuaJos6829Den König von Ai aber ließ er an einem Baum aufhängen; dort hing er bis zum Abend. Als die Sonne unterging, nahm man die Leiche auf Befehl Josuas von dem Baum ab und warf sie vor das Tor der Stadt. Man errichtete über ihr einen großen Steinhaufen, der noch heute da ist.
6028JosuaJos6830Damals errichtete Josua auf dem Berg Ebal für den Herrn, den Gott Israels, einen Altar
6029JosuaJos6831aus unbehauenen Steinen, die noch kein eisernes Werkzeug berührt hatte, so wie Mose, der Knecht des Herrn, es den Israeliten geboten hatte und wie es im Gesetzbuch des Mose geschrieben steht. Auf diesem Altar brachte man dem Herrn Brandopfer dar und schlachtete Heilsopfer.
6030JosuaJos6832Und Josua brachte dort auf den Steinen eine Abschrift des Gesetzes des Mose an; er schrieb vor den Augen der Israeliten darauf.
6031JosuaJos6833Ganz Israel und die Ältesten, die Listenführer und die Richter, standen zu beiden Seiten der Lade neben den levitischen Priestern, den Trägern der Bundeslade des Herrn, dazu Fremde und Einheimische. Die eine Hälfte von ihnen war dem Berg Garizim zugewandt, die andere dem Berg Ebal, wie es Mose, der Knecht Jahwes, für die Segnung des Volkes Israel früher angeordnet hatte.
6032JosuaJos6834Danach verlas Josua das Gesetz im vollen Wortlaut, Segen und Fluch, genau so, wie es im Buch des Gesetzes aufgezeichnet ist.
6033JosuaJos6835Von all dem, was Mose angeordnet hatte, gab es kein einziges Wort, das Josua nicht vor der ganzen Versammlung Israels verlesen hätte; auch die Frauen und Kinder und die Fremden, die mit ihnen zogen, waren dabei.
6034JosuaJos691Davon hörten alle Könige jenseits des Jordan, auf dem Gebirge, in der Schefela und an der ganzen Küste des großen Meeres bis hin zum Libanon: die Hetiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hiwiter und die Jebusiter.
6035JosuaJos692Sie taten sich zusammen, um gemeinsam gegen Josua und Israel den Kampf aufzunehmen.
6036JosuaJos693Als die Einwohner von Gibeon erfuhren, was Josua mit Jericho und Ai gemacht hatte,
6037JosuaJos694griffen sie zu einer List. Sie versahen sich mit Verpflegung, packten alte Säcke und alte, brüchige und geflickte Weinschläuche auf ihre Esel und machten sich damit auf den Weg.
6038JosuaJos695Sie zogen alte, geflickte Schuhe und alte Mäntel an. Das ganze Brot in ihrem Vorrat war trocken und krümelig.
6039JosuaJos696So zogen sie zu Josua ins Lager nach Gilgal und sagten zu ihm und zu den Israeliten: Wir kommen aus einem fernen Land. Schließt doch einen Vertrag mit uns!
6040JosuaJos697Da antworteten die Israeliten den Hiwitern: Vielleicht wohnt ihr mitten in unserem Gebiet. Wie können wir da einen Vertrag mit euch schließen?
6041JosuaJos698Sie aber sagten zu Josua: Wir sind deine Knechte. Josua fragte sie: Wer seid ihr und woher kommt ihr?
6042JosuaJos699Sie antworteten ihm: Deine Knechte kommen aus einem weit entfernten Land, angezogen vom Ruhm des Herrn, deines Gottes. Wir haben von seinem Ruhm und von allem gehört, was er in Ägypten getan hat,
6043JosuaJos6910und auch von allem, was er mit den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan gemacht hat, mit Sihon, dem König von Heschbon, und mit Og, dem König des Baschan in Aschtarot.
6044JosuaJos6911Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner des Landes zu uns: Nehmt Verpflegung für unterwegs mit, zieht ihnen entgegen und sagt zu ihnen: Wir sind eure Knechte. Nun schließt mit uns einen Vertrag!
6045JosuaJos6912Unser Brot hier war noch warm, als wir es aus unseren Häusern als Vorrat mitnahmen an dem Tag, als wir uns auf den Weg zu euch machten. Jetzt aber, seht her: Es ist trocken und krümelig.
6046JosuaJos6913Auch diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten; und jetzt, seht her: Sie sind brüchig. Und hier, unsere Mäntel und unsere Schuhe, sie sind durch den weiten Weg ganz abgenützt.
6047JosuaJos6914Da nahmen die Israeliten etwas von der Verpflegung; aber den Mund des Herrn befragten sie nicht.
6048JosuaJos6915So gewährte ihnen Josua Frieden und schloss mit ihnen einen Vertrag, sie am Leben zu lassen. Auch die Vorsteher der Gemeinde leisteten ihnen einen Eid.
6049JosuaJos6916Drei Tage aber, nachdem sie mit ihnen den Vertrag geschlossen hatten, erfuhren sie, dass die Männer aus der Nähe waren und mitten in ihrem Gebiet wohnten.
6050JosuaJos6917Die Israeliten brachen auf und kamen am dritten Tag zu ihren Städten: nach Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim.
6051JosuaJos6918Aber die Israeliten erschlugen die Einwohner nicht, weil die Vorsteher der Gemeinde ihnen beim Herrn, dem Gott Israels, einen Eid geleistet hatten. Doch die ganze Gemeinde war empört über die Vorsteher.
6052JosuaJos6919Da sagten alle Vorsteher zu der Gemeinde: Wir haben ihnen beim Herrn, dem Gott Israels, einen Eid geleistet. Darum können wir ihnen nichts tun.
6053JosuaJos6920Wir wollen es so mit ihnen machen: Wir werden sie am Leben lassen, damit nicht wegen des Eides, den wir ihnen geschworen haben, ein Zorngericht über uns kommt.
6054JosuaJos6921Die Vorsteher sagten also zu ihnen: Sie sollen am Leben bleiben. So wurden sie Holzfäller und Wasserträger für die ganze Gemeinde, wie es ihnen die Vorsteher sagten.
6055JosuaJos6922Darauf rief Josua die Gibeoniter und sagte zu ihnen: Warum habt ihr uns getäuscht und gesagt: Wir wohnen sehr weit entfernt von euch, obwohl ihr mitten in unserem Gebiet wohnt?
6056JosuaJos6923Nun seid ihr verflucht; ihr müsst für immer Sklaven, Holzfäller und Wasserträger für das Haus meines Gottes sein.
6057JosuaJos6924Sie antworteten Josua: Deinen Knechten wurde genau berichtet, was Jahwe, dein Gott, seinem Knecht Mose befohlen hat: euch das ganze Land zu geben und alle Bewohner des Landes vor euren Augen zu vernichten. Darum hatten wir große Angst vor euch und fürchteten um unser Leben. Deshalb haben wir das getan.
6058JosuaJos6925Jetzt sind wir in deiner Hand. Mach mit uns, was dir gut und recht erscheint.
6059JosuaJos6926Daraufhin tat er Folgendes: Er rettete sie zwar aus der Gewalt der Israeliten, sodass sie sie nicht töteten;
6060JosuaJos6927doch er machte sie an jenem Tag zu Holzfällern und Wasserträgern für die Gemeinde und für den Altar des Herrn an dem Ort, den er erwählen würde. Das sind sie bis zum heutigen Tag geblieben.
6061JosuaJos6101Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, hörte, dass Josua Ai erobert und dem Untergang geweiht hatte - wie er es mit Jericho und seinem König gemacht hatte, so hatte er es auch mit Ai und seinem König gemacht - und dass die Einwohner von Gibeon mit den Israeliten Frieden geschlossen hatten und weiterhin mitten unter ihnen leben durften.
6062JosuaJos6102Da bekam er große Angst; denn die Stadt Gibeon war ebenso groß wie die Städte mit Königssitz; sie war größer als Ai und alle ihre Männer waren kampferprobte Krieger.
6063JosuaJos6103Darum sandte Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, Boten an Hoham, den König von Hebron, an Piram, den König von Jarmut, an Jafia, den König von Lachisch, und an Debir, den König von Eglon, und ließ ihnen sagen:
6064JosuaJos6104Zieht herauf zu mir und helft mir! Wir wollen Gibeon schlagen, weil es mit Josua und den Israeliten Frieden geschlossen hat.
6065JosuaJos6105Da sammelten sich die fünf Könige der Amoriter und zogen mit ihren ganzen Heeren hinauf: der König von Jerusalem, der König von Hebron, der König von Jarmut, der König von Lachisch und der König von Eglon. Sie belagerten Gibeon und eröffneten den Kampf gegen die Stadt.
6066JosuaJos6106Darauf sandten die Männer von Gibeon (Boten) zu Josua ins Lager nach Gilgal und ließen ihm sagen: Lass deine Knechte nicht im Stich! Zieh schnell herauf zu uns, rette uns und komm uns zu Hilfe; denn alle Amoriterkönige, die das Bergland bewohnen, haben sich gegen uns zusammengetan.
6067JosuaJos6107Da zog Josua mit dem ganzen Heer, mit allen kampferprobten Männern, von Gilgal herauf.
6068JosuaJos6108Der Herr sagte zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich gebe sie in deine Gewalt. Keiner von ihnen kann dir standhalten.
6069JosuaJos6109Nachdem Josua die ganze Nacht von Gilgal her auf dem Marsch gewesen war, stieß er plötzlich auf sie.
6070JosuaJos61010Der Herr versetzte sie beim Anblick der Israeliten in Verwirrung, sodass Josua ihnen bei Gibeon eine schwere Niederlage beibringen konnte. Er verfolgte sie in Richtung auf die Steige von Bet-Horon und schlug sie bis nach Aseka und Makkeda zurück.
6071JosuaJos61011Als sie auf der Flucht vor Israel an den Abhang von Bet-Horon kamen, warf der Herr große Steine auf sie vom Himmel her, bis nach Aseka hin, sodass viele umkamen. Es kamen mehr durch die Hagelsteine um, als die Israeliten mit dem Schwert töteten.
6072JosuaJos61012Damals, als der Herr die Amoriter den Israeliten preisgab, redete Josua mit dem Herrn; dann sagte er in Gegenwart der Israeliten: Sonne, bleib stehen über Gibeon /und du, Mond, über dem Tal von Ajalon! -
6073JosuaJos61013Und die Sonne blieb stehen /und der Mond stand still, /bis das Volk an seinen Feinden Rache genommen hatte. Das steht im «Buch des Aufrechten». Die Sonne blieb also mitten am Himmel stehen und ihr Untergang verzögerte sich, ungefähr einen ganzen Tag lang.
6074JosuaJos61014Weder vorher noch nachher hat es je einen solchen Tag gegeben, an dem der Herr auf die Stimme eines Menschen gehört hätte; der Herr kämpfte nämlich für Israel.
6075JosuaJos61015Danach kehrte Josua und mit ihm ganz Israel in das Lager nach Gilgal zurück.
6076JosuaJos61016Die fünf Könige aber waren geflohen und hatten sich in der Höhle bei Makkeda versteckt.
6077JosuaJos61017Da meldete man Josua: Wir haben die fünf Könige gefunden; sie haben sich in der Höhle bei Makkeda versteckt.
6078JosuaJos61018Josua sagte: Wälzt große Steine vor den Eingang der Höhle und stellt einige Männer davor, um die Könige zu bewachen.
6079JosuaJos61019Ihr (anderen) aber bleibt nicht stehen, sondern verfolgt die Feinde und macht auch noch die Nachhut nieder! Lasst sie nicht bis zu ihren Städten gelangen; denn der Herr, euer Gott, hat sie in eure Gewalt gegeben.
6080JosuaJos61020So brachten Josua und die Israeliten ihnen endgültig eine schwere Niederlage bei, die sie völlig vernichtete; nur einige Flüchtlinge konnten entkommen und in die festen Städte gelangen.
6081JosuaJos61021Darauf kehrte das ganze Heer wohlbehalten zu Josua nach Makkeda zurück und keiner wagte es mehr, die Israeliten zu bedrohen.
6082JosuaJos61022Dann sagte Josua: Öffnet den Eingang der Höhle und bringt die fünf Könige aus der Höhle zu mir her!
6083JosuaJos61023Sie taten es und führten die fünf Könige aus der Höhle heraus: den König von Jerusalem, den König von Hebron, den König von Jarmut, den König von Lachisch und den König von Eglon.
6084JosuaJos61024Als man die Könige zu Josua gebracht hatte, rief Josua alle Israeliten herbei und sagte zu den Anführern der Krieger, die mit ihm ausgezogen waren: Kommt her, setzt diesen Königen euren Fuß auf den Nacken! Sie kamen herbei und setzten ihnen den Fuß auf den Nacken.
6085JosuaJos61025Und Josua sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht und habt keine Angst! Seid mutig und stark! Denn so wird es der Herr mit allen euren Feinden machen, mit denen ihr kämpfen werdet.
6086JosuaJos61026Danach erschlug Josua die Könige und ließ die Leichen an fünf Bäumen aufhängen. Dort blieben sie bis zum Abend hängen.
6087JosuaJos61027Bei Sonnenuntergang befahl Josua, sie von den Bäumen abzunehmen und in die Höhle zu werfen, in der sie sich zuvor versteckt hatten. Dann wälzte man große Steine vor den Eingang der Höhle; sie liegen dort bis zum heutigen Tag.
6088JosuaJos61028Am gleichen Tag nahm Josua Makkeda ein und erschlug seine Einwohner und seinen König mit scharfem Schwert. Er weihte sie und alles, was in der Stadt lebte, dem Untergang; niemand ließ er entkommen. Mit dem König von Makkeda machte er es, wie er es mit dem König von Jericho gemacht hatte.
6089JosuaJos61029Dann zog Josua mit ganz Israel von Makkeda weiter nach Libna und kämpfte gegen Libna.
6090JosuaJos61030Der Herr gab auch Libna und seinen König in die Gewalt Israels. Josua erschlug alles, was in ihm lebte, mit scharfem Schwert; niemand ließ er entkommen. Mit seinem König machte er es, wie er es mit dem König von Jericho gemacht hatte.
6091JosuaJos61031Dann zog Josua mit ganz Israel von Libna weiter nach Lachisch, belagerte die Stadt und griff sie an.
6092JosuaJos61032Und der Herr gab auch Lachisch in die Gewalt Israels. Josua nahm die Stadt am zweiten Tag ein. Er erschlug alles, was in ihr lebte, mit scharfem Schwert, genau so, wie er es mit Libna gemacht hatte.
6093JosuaJos61033Als Horam, der König von Geser, heranzog, um Lachisch zu helfen, schlug Josua auch ihn und sein Volk und ließ niemand übrig, der hätte entkommen können.
6094JosuaJos61034Dann zog Josua mit ganz Israel von Lachisch weiter nach Eglon. Sie belagerten die Stadt und griffen sie an.
6095JosuaJos61035Noch am gleichen Tag nahmen sie die Stadt ein und erschlugen ihre Einwohner mit scharfem Schwert. Alles, was in ihr lebte, weihte man noch am gleichen Tag dem Untergang, genau so, wie man es mit Lachisch gemacht hatte.
6096JosuaJos61036Von Eglon zog Josua mit ganz Israel nach Hebron hinauf und griff es an.
6097JosuaJos61037Sie nahmen die Stadt ein und erschlugen [[ihren König und]] alles, was in ihr lebte, ebenso die Einwohner aller ihrer Tochterstädte, mit scharfem Schwert; niemand ließ er entkommen, genau so, wie er es mit Eglon gemacht hatte. Er weihte die Stadt und alles, was in ihr lebte, dem Untergang.
6098JosuaJos61038Dann wandte sich Josua mit ganz Israel gegen Debir und griff die Stadt an.
6099JosuaJos61039Er eroberte die Stadt und ihre (Tochter)städte, nahm ihren König gefangen, erschlug ihre Einwohner mit scharfem Schwert und weihte alles, was in ihr lebte, dem Untergang; niemand ließ er entkommen. Wie er es mit Hebron und mit Libna und seinem König gemacht hatte, so machte er es auch mit Debir und seinem König.
6100JosuaJos61040So schlug Josua das ganze Land - das Bergland und den Negeb, die Schefela und ihre Ausläufer - mit allen seinen Königen. Niemand ließ er entkommen; alles, was lebte, weihte er dem Untergang, wie es der Herr, der Gott Israels, befohlen hatte.
6101JosuaJos61041Josua eroberte (das ganze Gebiet) von Kadesch-Barnea bis Gaza und ebenso das ganze Land Goschen und das Gebiet bis nach Gibeon.
6102JosuaJos61042Aller dieser Könige und ihrer Länder bemächtigte sich Josua mit einem Schlag; denn der Herr, der Gott Israels, kämpfte für Israel.
6103JosuaJos61043Dann kehrte Josua mit ganz Israel in das Lager nach Gilgal zurück.
6104JosuaJos6111Als Jabin, der König von Hazor, das hörte, schickte er Boten zu Jobab, dem König von Madon, zum König von Schimron, zum König von Achschaf
6105JosuaJos6112und zu den Königen im Norden auf dem Gebirge und in der Araba südlich von Kinneret, in der Schefela und auf den Höhen von Dor im Westen,
6106JosuaJos6113zu den Kanaanitern im Osten und im Westen, zu den Amoritern, Hetitern und Perisitern, zu den Jebusitern im Gebirge und den Hiwitern am Fuß des Hermon im Land Mizpe.
6107JosuaJos6114Da rückten sie aus mit all ihren Truppen, einem Heer so groß und zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, dazu mit einer großen Menge von Pferden und Wagen.
6108JosuaJos6115Alle diese Könige taten sich zusammen, rückten heran und bezogen gemeinsam ihr Lager bei den Wassern von Merom, um den Kampf mit Israel aufzunehmen.
6109JosuaJos6116Der Herr sagte zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn morgen um diese Zeit werde ich sie alle erschlagen Israel zu Füßen legen. Du wirst ihre Pferde lähmen und ihre Wagen in Brand stecken.
6110JosuaJos6117Da rückte Josua mit dem ganzen Heer an den Wassern von Merom plötzlich gegen sie vor und überfiel sie.
6111JosuaJos6118Der Herr gab sie in die Gewalt der Israeliten und die Israeliten schlugen sie und verfolgten sie bis Groß-Sidon und Misrefot-Majim und bis zur Ebene von Mizpe im Osten. Sie schlugen sie so vernichtend, dass keiner von ihnen übrig blieb, der hätte entkommen können.
6112JosuaJos6119Josua machte mit ihnen, was der Herr ihm gesagt hatte: Er lähmte ihre Pferde und steckte ihre Wagen in Brand.
6113JosuaJos61110Daraufhin kehrte Josua um und nahm Hazor ein; ihren König erschlug er mit dem Schwert. Hazor hatte früher die Oberherrschaft über alle diese Königreiche.
6114JosuaJos61111Die Israeliten erschlugen alles, was in der Stadt lebte, mit scharfem Schwert und weihten es dem Untergang. Nichts Lebendiges blieb übrig. Die Stadt selbst steckte man in Brand.
6115JosuaJos61112Aller dieser Königsstädte samt ihren Königen bemächtigte sich Josua; er erschlug alles mit scharfem Schwert und weihte es dem Untergang, wie Mose, der Knecht des Herrn, befohlen hatte.
6116JosuaJos61113Alle die Städte, die (heute noch) auf ihren Trümmerhügeln stehen, verbrannte Israel nicht; nur Hazor brannte Josua nieder.
6117JosuaJos61114Den ganzen Besitz aus diesen Städten und das Vieh nahmen die Israeliten für sich, die Menschen aber erschlugen sie alle mit scharfem Schwert und rotteten sie völlig aus. Niemand ließen sie am Leben.
6118JosuaJos61115Wie der Herr es seinem Knecht Mose befohlen hatte, so hatte es Mose Josua befohlen und so führte Josua es aus: Er unterließ nichts von all dem, was der Herr dem Mose befohlen hatte.
6119JosuaJos61116So nahm Josua dieses ganze Land ein, das Gebirge und den ganzen Negeb, das ganze Land Goschen und die Schefela, die Araba und das Gebirge Israels mit seiner Schefela:
6120JosuaJos61117(das ganze Land) von den kahlen Bergen, die nach Seïr hin ansteigen, bis nach Baal-Gad in der Libanonsenke am Fuß des Hermongebirges. Alle ihre Könige nahm Josua gefangen und schlug sie tot.
6121JosuaJos61118Lange Zeit führte Josua gegen alle diese Könige Krieg.
6122JosuaJos61119Es gab keine Stadt, die mit den Israeliten Frieden geschlossen hätte, außer den Hiwitern, die Gibeon bewohnten. Alle musste man im Kampf nehmen.
6123JosuaJos61120Denn vom Herrn war beschlossen worden, ihr Herz angesichts des Kampfes mit Israel zu verhärten, um sie dem Untergang zu weihen; Israel sollte keine Gnade bei ihnen walten lassen, sondern sie ausrotten, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
6124JosuaJos61121Damals zog Josua auch gegen die Anakiter, die im Gebirge, in Hebron, in Debir, in Anab, im Bergland von Juda und im Bergland von Israel wohnten; er rottete sie überall aus und weihte sie samt ihren Städten dem Untergang.
6125JosuaJos61122Im Land der Israeliten blieben keine Anakiter übrig; nur in Gaza, Gat und Aschdod verblieben sie.
6126JosuaJos61123Josua nahm das ganze Land ein, genau so, wie es der Herr zu Mose gesagt hatte, und Josua verteilte es als Erbbesitz an Israel entsprechend seiner Stammeseinteilung. Dann war der Krieg zu Ende und das Land hatte Ruhe.
6127JosuaJos6121Das sind die Könige des Landes, die von den Israeliten geschlagen wurden, und die Länder, die sie in Besitz nahmen, jenseits des Jordan im Osten vom Arnontal bis zum Hermongebirge mit der ganzen Araba im Osten:
6128JosuaJos6122Sihon, der Amoriterkönig, der in Heschbon wohnte; er herrschte von Aroër am Rand des Arnontales und von der Mitte des Tals an über das halbe Gilead bis zum Jabboktal, das die Grenze zu den Ammonitern bildet,
6129JosuaJos6123ferner über die Araba bis zum See Kinneret im Osten und bis zum Meer der Araba, dem Salzmeer im Osten in Richtung auf Bet-Jeschimot und im Süden über das Gebiet am Fuß des Berges Pisga,
6130JosuaJos6124dann das Gebiet des Og, des Königs von Baschan, der von den Rafaïtern übrig geblieben war und in Aschtarot und in Edreï wohnte;
6131JosuaJos6125er herrschte über das Hermongebirge und Salcha und den ganzen Baschan bis zum Gebiet der Geschuriter und der Maachatiter sowie über das halbe Gilead bis zum Gebiet Sihons, des Königs von Heschbon.
6132JosuaJos6126Mose, der Knecht des Herrn, und die Israeliten hatten sie geschlagen und Mose, der Knecht des Herrn, hatte das Land den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse zum Besitz gegeben.
6133JosuaJos6127Das sind die Könige des Landes, die Josua und die Israeliten jenseits des Jordan im Westen geschlagen hatten, von Baal-Gad in der Libanonsenke bis zu den kahlen Bergen, die nach Seïr hin ansteigen Josua gab ihr Land den Stämmen Israels zum Besitz, deren Stammeseinteilung entsprechend:
6134JosuaJos6128im Gebirge und in der Schefela, in der Araba und an den Bergabhängen, in der Wüste und im Negeb, (das Land) der Hetiter, der Amoriter, der Kanaaniter, der Perisiter, der Hiwiter und der Jebusiter:
6135JosuaJos6129Der König von Jericho: einer; der König von Ai, das seitlich von Bet-El liegt: einer;
6136JosuaJos61210der König von Jerusalem: einer; der König von Hebron: einer;
6137JosuaJos61211der König von Jarmut: einer; der König von Lachisch: einer;
6138JosuaJos61212der König von Eglon: einer; der König von Geser: einer;
6139JosuaJos61213der König von Debir: einer; der König von Geder: einer;
6140JosuaJos61214der König von Horma: einer; der König von Arad: einer;
6141JosuaJos61215der König von Libna: einer; der König von Adullam: einer;
6142JosuaJos61216der König von Makkeda: einer; der König von Bet-El: einer;
6143JosuaJos61217der König von Tappuach: einer; der König von Hefer: einer;
6144JosuaJos61218der König von Afek: einer; der König von Scharon: einer;
6145JosuaJos61219der König von Madon: einer; der König von Hazor: einer;
6146JosuaJos61220der König von Schimron-Meron: einer; der König von Achschaf: einer;
6147JosuaJos61221der König von Taanach: einer; der König von Megiddo: einer;
6148JosuaJos61222der König von Kedesch: einer; der König von Jokneam am Karmel: einer;
6149JosuaJos61223der König von Dor an der Höhe von Dor: einer; der König von Gojim in Galiläa: einer;
6150JosuaJos61224der König von Tirza: einer; zusammen: einunddreißig Könige.
6151JosuaJos6131Als Josua alt und hochbetagt war, sagte der Herr zu ihm: Du bist alt und hochbetagt, aber vom Land bleibt noch sehr viel in Besitz zu nehmen.
6152JosuaJos6132Das ist das Land, das noch übrig ist: alle Bezirke der Philister und das ganze Gebiet der Geschuriter
6153JosuaJos6133vom Schihor-Fluss östlich von Ägypten bis zum Gebiet von Ekron im Norden - es wird den Kanaanitern zugerechnet -, die fünf Philisterfürsten von Gaza, Aschdod, Aschkelon, Gat und Ekron sowie die Awiter
6154JosuaJos6134im Süden, das ganze Land der Kanaaniter und Meara, das zu Sidon gehört, bis nach Afek und bis zum Gebiet der Amoriter,
6155JosuaJos6135ferner das Land der Gibliter und der ganze Libanon im Osten, von Baal-Gad am Fuß des Hermongebirges bis nach Lebo-Hamat.
6156JosuaJos6136Alle Bewohner des Berglandes vom Libanon bis nach Misrefot-Majim, alle Sidonier werde ich selbst vor den Israeliten vertreiben. Du aber verlose das Land unter Israel als Erbbesitz, wie ich es dir befohlen habe.
6157JosuaJos6137Verteil nun dieses Land als Erbbesitz an die neun Stämme und den halben Stamm Manasse.
6158JosuaJos6138Die andere Hälfte des Stammes Manasse und mit ihm die Rubeniter und Gaditer hatten ihren Erbbesitz schon erhalten; ihn hatte Mose ihnen jenseits des Jordan im Osten gegeben, [[wie ihn Mose, der Knecht des Herrn, ihnen zugewiesen hatte]],
6159JosuaJos6139von Aroër am Rand des Arnontales und von der Stadt an, die mitten im Tal liegt, also die ganze Ebene von Medeba bis Dibon,
6160JosuaJos61310alle Städte des Amoriterkönigs Sihon, der in Heschbon herrschte, bis zum Gebiet der Ammoniter,
6161JosuaJos61311dazu Gilead und das Gebiet der Geschuriter und Maachatiter und das ganze Hermongebirge und den ganzen Baschan bis nach Salcha,
6162JosuaJos61312das ganze Reich des Og im Baschan, der in Aschtarot und Edreï herrschte. Er war vom Rest der Rafaïter übrig geblieben. Mose hatte sie geschlagen und vertrieben.
6163JosuaJos61313Aber die Israeliten vertrieben die Geschuriter und die Maachatiter nicht; so wohnen Geschuriter und Maachatiter bis zum heutigen Tag mitten in Israel.
6164JosuaJos61314Nur dem Stamm Levi gab Josua keinen Erbbesitz; der Herr, der Gott Israels, ist sein Erbteil, wie der Herr ihm gesagt hatte.
6165JosuaJos61315Die Zuteilung an den Stamm der Rubeniter hatte also Mose entsprechend ihren Sippen vorgenommen.
6166JosuaJos61316Ihnen war zuteil geworden das Gebiet von Aroër am Rand des Arnontales und von der Stadt an, die mitten im Tal liegt: die ganze Ebene bei Medeba,
6167JosuaJos61317Heschbon und alle seine Städte in der Ebene, Dibon, Bamot-Baal und Bet-Baal-Meon,
6168JosuaJos61318Jahaz, Kedemot und Mefaat,
6169JosuaJos61319Kirjatajim, Sibma und Zeret-Schahar auf dem Berg im Tal,
6170JosuaJos61320Bet-Pegor, die Abhänge des Pisga, Bet-Jeschimot
6171JosuaJos61321und alle Städte der Ebene, das heißt: das ganze Reich des Amoriterkönigs Sihon, der in Heschbon herrschte. Mose hatte ihn und die Fürsten Midians geschlagen: Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die Heerführer Sihons, die im Land wohnten.
6172JosuaJos61322Auch den Wahrsager Bileam, den Sohn Beors, hatten die Israeliten zusammen mit den anderen mit dem Schwert erschlagen.
6173JosuaJos61323Die Grenze der Rubeniter bildete der Jordan und sein Ufergebiet. Dieses Gebiet mit seinen Städten und Gehöften ist der Erbbesitz der Rubeniter, entsprechend ihren Sippen.
6174JosuaJos61324Mose hatte auch die Zuteilung an den Stamm Gad, die Gaditer, entsprechend ihren Sippen vorgenommen.
6175JosuaJos61325Ihnen war zuteil geworden das Gebiet von Jaser und alle Städte Gileads, das halbe Land der Ammoniter bis Aroër, das gegenüber Rabba liegt,
6176JosuaJos61326(das Land) von Heschbon bis Ramat-Mizpe und Betonim und von Mahanajim bis zum Gebiet von Lo-Dabar,
6177JosuaJos61327dazu im Tal Bet-Haram, Bet-Nimra, Sukkot und Zafon - der Rest des Reiches Sihons, des Königs von Heschbon -, ferner der Jordan und das Gebiet bis zum Ende des Sees von Kinneret jenseits des Jordan im Osten.
6178JosuaJos61328Dieses Gebiet mit seinen Städten und Gehöften ist der Erbbesitz der Gaditer, entsprechend ihren Sippen.
6179JosuaJos61329Mose hatte auch die Zuteilung an den halben Stamm Manasse vorgenommen, [[dem halben Stamm Manasse wurde zuteil]] entsprechend seinen Sippen.
6180JosuaJos61330Sein Gebiet umfasste von Mahanajim an den ganzen Baschan, das ganze Reich des Königs Og vom Baschan und alle Zeltdörfer Jaïrs im Baschan, sechzig Städte.
6181JosuaJos61331Die Hälfte von Gilead sowie Aschtarot und Edreï, die Königsstädte des Og vom Baschan, fiel den Nachkommen Machirs, des Sohnes Manasses zu, und zwar der Hälfte der Machiriter entsprechend ihren Sippen.
6182JosuaJos61332Das sind die Gebiete, die Mose in den Steppen von Moab jenseits des Jordan östlich von Jericho als Erbbesitz verteilt hatte.
6183JosuaJos61333Dem Stamm Levi aber hatte Mose keinen Erbbesitz zugeteilt. Der Herr, der Gott Israels, ist ihr Erbteil, wie er es ihnen gesagt hatte.
6184JosuaJos6141Das sind die Gebiete, die die Israeliten als Erbbesitz im Land Kanaan erhielten und die der Priester Eleasar sowie Josua, der Sohn Nuns, und die Anführer der Sippen der Israeliten zuteilten -
6185JosuaJos6142durch das Los teilten sie es ihnen zu, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte -, den neuneinhalb Stämmen.
6186JosuaJos6143Denn Mose hatte zweieinhalb Stämmen ihren Erbbesitz schon jenseits des Jordan zugewiesen; den Leviten gab er keinen Erbbesitz in ihrer Mitte.
6187JosuaJos6144Denn die Nachkommen Josefs bildeten zwei Stämme, Manasse und Efraim. Den Leviten gab man also keinen Landanteil, sondern nur Städte als Wohnsitz und die dazugehörenden Weideflächen für das Vieh, das sie besaßen.
6188JosuaJos6145Wie es der Herr dem Mose befohlen hatte, so machten es die Israeliten und verteilten das Land.
6189JosuaJos6146Damals traten die Judäer in Gilgal an Josua heran und Kaleb, der Sohn des Kenasiters Jefunne, sagte zu ihm: Du weißt, was der Herr zu Mose, dem Gottesmann, in Kadesch-Barnea über mich und dich gesagt hat.
6190JosuaJos6147Ich war vierzig Jahre alt, als mich Mose, der Knecht des Herrn, in Kadesch-Barnea aussandte, damit ich das Land erkundete, und ich erstattete ihm Bericht, wie ich es mir vorgenommen hatte.
6191JosuaJos6148Während meine Brüder, die mit mir hinaufgezogen waren, das Volk mutlos machten, hielt ich treu zum Herrn, meinem Gott.
6192JosuaJos6149An jenem Tag schwor Mose: Das Land, das dein Fuß betreten hat, soll dir und deinen Söhnen für immer als Erbbesitz gehören, weil du treu zum Herrn, deinem Gott, gehalten hast.
6193JosuaJos61410Nun sieh her: Der Herr hat mich, wie er es versprochen hat, am Leben gelassen. Fünfundvierzig Jahre ist es her, seit der Herr dieses Wort zu Mose gesprochen hat, als Israel durch die Wüste zog. Heute bin ich, wie du siehst, fünfundachtzig Jahre alt.
6194JosuaJos61411Ich bin immer noch so stark wie damals, als Mose mich ausgesandt hat; wie meine Kraft damals war, so ist sie noch heute, wenn es gilt, zu kämpfen, auszuziehen und heimzukehren.
6195JosuaJos61412Nun gib mir also dieses Bergland, von dem der Herr an jenem Tag geredet hat. Denn du hast selbst an jenem Tag gehört, dass Anakiter dort sind und große befestigte Städte. Vielleicht ist der Herr mit mir, sodass ich sie vertreiben kann, wie der Herr gesagt hat.
6196JosuaJos61413Da segnete Josua Kaleb, den Sohn Jefunnes, und gab ihm Hebron als Erbbesitz.
6197JosuaJos61414Deshalb gehört Hebron bis zum heutigen Tag dem Kenasiter Kaleb, dem Sohn Jefunnes, weil er treu zum Herrn, dem Gott Israels, gehalten hat.
6198JosuaJos61415Hebron hieß früher Kirjat-Arba (Stadt des Arba); Arba war der größte Mann unter den Anakitern. Danach war der Krieg zu Ende und das Land hatte Ruhe.
6199JosuaJos6151An den Stamm der Judäer fiel durch das Los, entsprechend seinen Sippen, der Anteil gegen die Grenze Edoms hin, südwärts der Wüste Zin zu gelegen, die im äußersten Süden ist.
6200JosuaJos6152Die Südgrenze Judas beginnt am Ende des Salzmeeres, an der (Meeres)zunge, die sich nach Süden erstreckt,
6201JosuaJos6153verläuft dann südlich zur Skorpionen-Steige, zieht sich hinüber nach Zin, steigt südlich von Kadesch-Barnea hinauf, führt hinüber nach Hezron, steigt hinauf nach Addar und wendet sich nach Karka;
6202JosuaJos6154dann führt sie hinüber nach Azmon, geht hinaus zum Grenzbach Ägyptens und läuft am Meer aus. Das ist die Südgrenze des Stammes Juda.
6203JosuaJos6155Die Ostgrenze bildet das Salzmeer bis zur Jordanmündung. Für die Nordseite beginnt die Grenze an der Meereszunge bei der Jordanmündung.
6204JosuaJos6156Die Grenze geht dann nach Bet-Hogla hinauf und läuft nördlich an Bet-Araba vorbei. Dann zieht sie sich hinauf zum Stein Bohans, des Sohnes Rubens.
6205JosuaJos6157Vom Achortal steigt sie empor nach Debir und wendet sich nordwärts nach Gelilot gegenüber der Steige von Adummim, die südlich des Bachtals liegt; dann führt sie hinüber zum Wasser von En-Schemesch und läuft hinaus zur Rogel-Quelle.
6206JosuaJos6158Von da an steigt die Grenze hinauf in das Ben-Hinnom-Tal südlich des Bergrückens der Jebusiter - das ist Jerusalem - und weiter empor zum Gipfel des Berges, der westlich des Hinnom-Tals am nördlichen Rand der Rafaïter-Ebene liegt.
6207JosuaJos6159Vom Gipfel des Berges biegt die Grenze ab zur Neftoach-Quelle und führt hinaus zum Berg Efron. Dann biegt sie ab nach Baala, das ist Kirjat-Jearim.
6208JosuaJos61510Von Baala wendet sich die Grenze nach Westen zum Berg Seïr, führt dann an der Nordflanke des Berges von Jearim, das ist Kesalon, vorbei, hinab nach Bet-Schemesch und hinüber nach Timna.
6209JosuaJos61511Dann verläuft sie hinaus zur Nordflanke von Ekron, biegt ab nach Schikkaron, geht hinüber zum Berg Baala und hinaus nach Jabneel. Die Grenze läuft aus am Meer.
6210JosuaJos61512Das große Meer und das Küstengebiet bilden die Westgrenze. Das ist das Gebiet der Judäer ringsum, entsprechend ihren Sippen.
6211JosuaJos61513Kaleb aber, dem Sohn Jefunnes, gab Josua einen Anteil mitten unter den Judäern, nach der Anweisung des Herrn an Josua (und zwar) Kirjat-Arba - Arba war der Vater Anaks -, das heißt Hebron.
6212JosuaJos61514Kaleb vertrieb von dort die drei Anakiter Scheschai, Ahiman und Talmai, die Söhne Anaks.
6213JosuaJos61515Von dort zog er hinauf zu den Einwohnern von Debir. Debir hieß früher Kirjat-Sefer.
6214JosuaJos61516Und Kaleb sagte: Wer Kirjat-Sefer besiegt und einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau.
6215JosuaJos61517Otniël, der Sohn des Kenas, eines Bruders Kalebs, nahm die Stadt ein und Kaleb gab ihm seine Tochter Achsa zur Frau.
6216JosuaJos61518Als sie bei Otniël ankam, drängte er sie, von ihrem Vater ein Stück Land zu verlangen. Da ließ sie sich vom Esel herabgleiten und Kaleb fragte sie: Was hast du?
6217JosuaJos61519Sie antwortete: Gib mir ein Geschenk als Zeichen des Segens! Wenn du mich schon ins Trockenland schickst, dann gib mir auch Wasserstellen! Da gab er ihr die obere und die untere Wasserquelle.
6218JosuaJos61520Das ist der Erbbesitz des Stammes der Judäer, entsprechend ihren Sippen:
6219JosuaJos61521Die Städte im Bereich des Stammes der Judäer waren folgende: an der Grenze zu Edom im Negeb: Kabzeel, Eder, Jagur,
6220JosuaJos61522Kina, Dimona, Adada,
6221JosuaJos61523Kadesch, Hazor, Jitna,
6222JosuaJos61524Sif, Telem, Bealot,
6223JosuaJos61525Hazor-Hadatta, Kerijot-Hezron, das ist Hazor,
6224JosuaJos61526Amam, Schema, Molada,
6225JosuaJos61527Hazar-Gadda, Heschmon, Bet-Pelet,
6226JosuaJos61528Hazar-Schual, Beerscheba und seine Tochterstädte,
6227JosuaJos61529Baala, Ijim, Ezem,
6228JosuaJos61530Eltolad, Kesil, Horma,
6229JosuaJos61531Ziklag, Madmanna, Sansanna,
6230JosuaJos61532Lebaot, Schilhim und En-Rimmon: im ganzen neunundzwanzig Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
6231JosuaJos61533in der Schefela: Eschtaol, Zora, Aschna,
6232JosuaJos61534Sanoach, En-Gannim, Tappuach, Enajim,
6233JosuaJos61535Jarmut, Adullam, Socho, Aseka,
6234JosuaJos61536Schaarajim, Aditajim, Gedera und Gederotajim: vierzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
6235JosuaJos61537Zenan, Hadascha, Migdal-Gad,
6236JosuaJos61538Dilan, Mizpe, Jokteel,
6237JosuaJos61539Lachisch, Bozkat, Eglon,
6238JosuaJos61540Kabbon, Lachmas, Kitlisch,
6239JosuaJos61541Gederot, Bet-Dagon, Naama und Makkeda: sechzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
6240JosuaJos61542Libna, Eter, Aschan,
6241JosuaJos61543Jiftach, Aschna, Nezib,
6242JosuaJos61544Keïla, Achsib und Marescha: neun Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
6243JosuaJos61545Ekron mit den dazugehörenden Tochterstädten und Gehöften,
6244JosuaJos61546von Ekron bis zum Meer alles, was auf der Seite von Aschdod liegt, samt den dazugehörenden Gehöften;
6245JosuaJos61547Aschdod mit den dazugehörenden Tochterstädten und Gehöften, Gaza mit den dazugehörenden Tochterstädten und Gehöften bis zum Grenzbach Ägyptens und zum großen Meer mit dem Küstengebiet;
6246JosuaJos61548auf dem Gebirge: Schamir, Jattir, Socho,
6247JosuaJos61549Danna, Kirjat-Sanna, das ist Debir,
6248JosuaJos61550Anab, Eschtemoa, Anim,
6249JosuaJos61551Goschen, Holon und Gilo: elf Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
6250JosuaJos61552Arab, Duma, Eschan,
6251JosuaJos61553Janum, Bet-Tappuach, Afeka,
6252JosuaJos61554Humta, Kirjat-Arba, das ist Hebron, und Zior: neun Städte und die dazugehörenden Gehöfte;
6253JosuaJos61555Maon, Karmel, Sif, Jutta,
6254JosuaJos61556Jesreel, Jokdeam, Sanoach,
6255JosuaJos61557Kaim, Gibea und Timna: zehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
6256JosuaJos61558Halhul, Bet-Zur, Gedor,
6257JosuaJos61559Maarat, Bet-Anot und Eltekon: sechs Städte mit den dazugehörenden Gehöften; Tekoa, Efrata, das ist Betlehem, Pegor, Etam, Kulon, Tatam, Schoresch, Kerem, Gallim, Bet-Ter und Manocho: elf Städte mit den dazugehörenden Gehöften:
6258JosuaJos61560Kirjat-Baal, das ist Kirjat-Jearim, und Rabba: zwei Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
6259JosuaJos61561in der Steppe: Bet-Araba, Middin, Sechacha,
6260JosuaJos61562Nibschan, Ir-Melach und En-Gedi: sechs Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6261JosuaJos61563Nur die Jebusiter, die in Jerusalem wohnten, konnten die Judäer nicht vertreiben und so wohnen die Jebusiter bis zum heutigen Tag mit den Judäern zusammen in Jerusalem.
6262JosuaJos6161Das war der Anteil, der den Nachkommen Josefs durch das Los zufiel: (Seine Grenze verläuft) vom Jordan bei Jericho zu den Quellen von Jericho im Osten, dann von Jericho aus in die Wüste aufsteigend und ins Gebirge von Bet-El.
6263JosuaJos6162Von Bet-El geht sie nach Lus hinaus und hinüber zum Gebiet der Arkiter nach Atarot.
6264JosuaJos6163Dann führt sie westwärts hinab zum Gebiet der Jafletiter bis zum Gebiet von Unter-Bet-Horon und Geser und läuft am Meer aus.
6265JosuaJos6164Erbbesitz erhielten auch die Söhne Josefs, Manasse und Efraim.
6266JosuaJos6165Dies war das Gebiet der Efraimiter, entsprechend ihren Sippen: Die Grenze ihres Erbbesitzes [[im Osten]] verläuft von Atarot-Adar bis Ober-Bet-Horon
6267JosuaJos6166und läuft zum Meer. Von Michmetat im Norden wendet sich die Grenze ostwärts nach Taanat-Schilo und geht ostwärts daran vorbei nach Janoach.
6268JosuaJos6167Von Janoach führt sie hinab nach Atarot und Naara, berührt Jericho und läuft am Jordan aus.
6269JosuaJos6168Von Tappuach geht die Grenze westwärts zum Bach Kana und läuft am Meer aus. Das ist der Erbbesitz des Stammes der Efraimiter, entsprechend ihren Sippen;
6270JosuaJos6169ferner (gehören) den Efraimitern vereinzelte Städte mitten im Erbbesitz der Manassiter, und zwar die Städte samt den dazugehörenden Gehöften.
6271JosuaJos61610Die Efraimiter konnten aber die Kanaaniter, die in Geser wohnten, nicht vertreiben. So wohnen die Kanaaniter bis zum heutigen Tag mitten in Efraim; sie wurden aber zu Fronknechten gemacht.
6272JosuaJos6171Dem Stamm des Manasse - er war der Erstgeborene Josefs - fiel durch das Los folgender Anteil zu: Machir, der Erstgeborene Manasses, der Vater Gileads, - er war ein kampferprobter Mann - erhielt Gilead und den Baschan.
6273JosuaJos6172Auch die übrigen Söhne Manasses erhielten einen (Anteil) entsprechend ihren Sippen: die Söhne Abiësers, die Söhne Heleks, die Söhne Asriëls, die Söhne Schechems, die Söhne Hefers und die Söhne Schemidas; das sind die männlichen Nachkommen Manasses, des Sohnes Josefs, mit ihren Sippen.
6274JosuaJos6173Zelofhad aber, der Sohn Hefers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter. Seine Töchter hatten folgende Namen: Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza.
6275JosuaJos6174Sie erschienen vor dem Priester Eleasar und vor Josua, dem Sohn Nuns, und vor den Anführern und sagten: Der Herr hat Mose befohlen, uns Erbbesitz im Kreis unserer Brüder zu geben. Da gab er ihnen, gemäß der Anweisung des Herrn, Erbbesitz im Kreis der Brüder ihres Vaters.
6276JosuaJos6175So entfielen auf Manasse, abgesehen vom Land Gilead und dem Baschan, die jenseits des Jordan liegen, zehn Anteile.
6277JosuaJos6176Denn die Töchter Manasses erhielten Erbbesitz im Kreis seiner Söhne. Das Land Gilead aber erhielten die übrigen Söhne Manasses.
6278JosuaJos6177Das Gebiet Manasses reicht vom Gebiet Aschers bis nach Michmetat, das gegenüber von Sichem liegt. Von dort verläuft die Grenze nach Süden bis zu den Einwohnern von En-Tappuach.
6279JosuaJos6178Manasse wurde das Gebiet von Tappuach zuteil, Tappuach selbst aber, an der Grenze Manasses, den Efraimitern.
6280JosuaJos6179Dann zieht sich die Grenze hinab zum Bach Kana; südlich des Bachs gehören einzelne Städte mitten unter den Städten Manasses zu Efraim. Nördlich des Bachs ist die Grenze Manasses; sie läuft am Meer aus.
6281JosuaJos61710Das Gebiet im Süden gehört Efraim und das Gebiet im Norden Manasse, dessen Grenze das Meer bildet. Im Norden grenzen sie an Ascher, im Osten an Issachar.
6282JosuaJos61711Manasse erhielt in Issachar und in Ascher Bet-Schean und seine Tochterstädte, Jibleam und seine Tochterstädte, die Einwohner von Dor und seinen Tochterstädten, die Einwohner von En-Dor und seinen Tochterstädten, die Einwohner von Taanach und seinen Tochterstädten, die Einwohner von Megiddo und seinen Tochterstädten [[drei Anhöhen]].
6283JosuaJos61712Doch die Manassiter konnten diese Städte nicht in Besitz nehmen; es gelang den Kanaanitern, ihre Wohnsitze in diesem Land zu halten.
6284JosuaJos61713Als die Israeliten jedoch stark geworden waren, zwangen sie die Kanaaniter zur Fron; aber vertreiben konnten sie sie nicht.
6285JosuaJos61714Die Nachkommen Josefs sagten zu Josua: Warum hast du uns nur ein einziges Los und nur einen einzigen Anteil als Erbbesitz gegeben, obwohl wir ein zahlreiches Volk sind, nachdem uns der Herr so sehr gesegnet hat?
6286JosuaJos61715Josua antwortete ihnen: Wenn ihr ein so zahlreiches Volk seid, dann steigt doch hinauf in das Waldgebiet und rodet für euch dort im Land der Perisiter und Rafaïter, wenn euch das Gebirge Efraim zu eng ist.
6287JosuaJos61716Da sagten die Nachkommen Josefs: Das Bergland reicht für uns nicht aus. Im ebenen Land aber wohnen die Kanaaniter, die alle eiserne Kampfwagen haben, wie etwa die Leute in Bet-Schean und seinen Tochterstädten und die Leute in der Ebene Jesreel.
6288JosuaJos61717Josua erwiderte dem Haus Josef, Efraim und Manasse: Ihr seid ein zahlreiches Volk und habt große Kraft. Ihr erhaltet nicht nur einen einzigen Anteil;
6289JosuaJos61718denn auch das Bergland soll euch gehören. Es ist bewaldet; ihr könnt es roden. Das so gewonnene Land soll euch gehören, wenn ihr auch die Kanaaniter nicht vertreiben könnt, weil sie eiserne Kampfwagen haben und weil sie stark sind.
6290JosuaJos6181Die ganze Gemeinde der Israeliten versammelte sich in Schilo. Dort schlugen sie das Offenbarungszelt auf; das ganze Land lag unterworfen vor ihnen.
6291JosuaJos6182Aber noch waren von den Israeliten sieben Stämme übrig, die ihren Erbbesitz nicht zugeteilt bekommen hatten.
6292JosuaJos6183Da sagte Josua zu den Israeliten: Wie lange wollt ihr noch zögern, hinzugehen und das Land in Besitz zu nehmen, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gegeben hat?
6293JosuaJos6184Bestimmt drei Männer aus jedem Stamm; ich will sie aussenden. Sie sollen sich auf den Weg machen, durch das ganze Land ziehen und es im Hinblick auf ihren Erbbesitz schriftlich aufnehmen. Dann sollen sie (wieder) zu mir kommen.
6294JosuaJos6185Ihr sollt es unter euch in sieben Teile aufteilen. Juda soll auf seinem Gebiet im Süden bleiben und das Haus Josef soll auf seinem Gebiet im Norden bleiben.
6295JosuaJos6186Ihr also sollt das Land in sieben Teilen schriftlich aufnehmen und (die Aufzeichnung) zu mir hierher bringen. Ich werde dann hier vor dem Herrn, unserem Gott, das Los für euch werfen.
6296JosuaJos6187Doch Levi bekommt keinen Anteil unter euch, denn sein Erbbesitz ist das Priestertum des Herrn. Und Gad, Ruben und der halbe Stamm Manasse haben bereits ihren Erbbesitz erhalten; ihn hat Mose, der Knecht des Herrn, ihnen gegeben, jenseits des Jordan im Osten.
6297JosuaJos6188Da machten sich die Männer auf den Weg und zogen fort. Josua hatte denen, die fortzogen, befohlen, das Land schriftlich aufzunehmen, und gesagt: Geht, zieht durch das Land und nehmt es schriftlich auf! Dann kommt zu mir zurück und ich will hier in Schilo vor dem Herrn das Los für euch werfen.
6298JosuaJos6189Die Männer gingen fort, durchquerten das Land und zeichneten es in einem Buch auf, geordnet nach Städten und in sieben Teile gegliedert. Dann kamen sie wieder zu Josua ins Lager nach Schilo.
6299JosuaJos61810Und Josua warf in Schilo vor den Augen des Herrn das Los für die Israeliten. So verteilte Josua das Land an sie, entsprechend ihren Abteilungen.
6300JosuaJos61811Das (erste) Los fiel auf den Stamm der Benjaminiter und ihre Sippen. Als ihr Anteil ergab sich das Gebiet zwischen den Judäern und den Nachkommen Josefs.
6301JosuaJos61812Ihre Grenze im Norden beginnt am Jordan. Dann steigt sie hinauf zum Bergrücken nördlich von Jericho und weiter nach Westen ins Gebirge und läuft sodann ins Weidegebiet von Bet-Awen hinaus.
6302JosuaJos61813Von dort zieht sie sich hinüber nach Lus, südlich am Bergrücken von Lus, das ist Bet-El, vorbei; dann steigt sie nach Atrot-Addar hinab zu dem Berg, der südlich von Unter-Bet-Horon liegt.
6303JosuaJos61814Darauf biegt sie ab und wendet sich auf der Westseite nach Süden, von dem Berg aus, der Bet-Horon südlich gegenüberliegt. Sie läuft aus bei Kirjat-Baal, das ist Kirjat-Jearim, eine Stadt der Judäer. Das ist die Westseite.
6304JosuaJos61815Die Südseite (der Grenze) beginnt am Rand von Kirjat-Jearim. Sie verläuft dann westwärts hin zur Neftoach-Quelle.
6305JosuaJos61816Dann zieht sie sich hinab zum Rand des Berges, der dem Ben-Hinnom-Tal gegenüber im Norden der Rafaïter-Ebene liegt. Sie steigt in das Ben-Hinnom-Tal hinab südlich des Bergrückens der Jebusiter und führt zur Rogel-Quelle hinunter.
6306JosuaJos61817Dann biegt sie nach Norden ab, geht weiter nach En-Schemesch und nach Gelilot, gegenüber der Steige von Adummim, und steigt dann zum Stein des Bohan, des Sohnes Rubens, hinab.
6307JosuaJos61818Sie geht nördlich am Bergrücken von Bet-Araba vorbei und führt weiter in die Araba hinunter.
6308JosuaJos61819Dann führt die Grenze nördlich am Bergrücken von Bet-Hogla vorbei und läuft nördlich der Landzunge des Salzmeers aus, am südlichen Ende des Jordan. Das ist die Südgrenze.
6309JosuaJos61820Der Jordan bildet die Grenze auf der Ostseite. Das ist der Erbbesitz der Benjaminiter mit seinen Grenzen ringsum, entsprechend ihren Sippen.
6310JosuaJos61821Das sind die Städte des Stammes der Benjaminiter, entsprechend ihren Sippen: Jericho, Bet-Hogla, Emek-Keziz,
6311JosuaJos61822Bet-Araba, Zemarajim, Bet-El,
6312JosuaJos61823Awim, Para, Ofra,
6313JosuaJos61824Kefar-Ammoni, Ofni und Geba: zwölf Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
6314JosuaJos61825ferner Gibeon, Rama, Beerot,
6315JosuaJos61826Mizpe, Kefira, Moza,
6316JosuaJos61827Rekem, Jirpeel, Tarala,
6317JosuaJos61828Zela, Elef, Jebus, das ist Jerusalem, Gibea und Kirjat: vierzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften. Das ist der Erbbesitz der Benjaminiter, entsprechend ihren Sippen.
6318JosuaJos6191Das zweite Los fiel [[auf Simeon]] auf den Stamm der Simeoniter und ihre Sippen. Ihr Erbbesitz lag mitten im Erbbesitz der Judäer.
6319JosuaJos6192Sie erhielten als Erbbesitz: Beerscheba, Scheba, Molada,
6320JosuaJos6193Hazar-Schual, Baala, Ezem,
6321JosuaJos6194Eltolad, Betul, Horma,
6322JosuaJos6195Ziklag, Bet-Markabot, Hazar-Susa,
6323JosuaJos6196Bet-Lebaot und Scharuhen: dreizehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
6324JosuaJos6197ferner Ajin, Rimmon, Atar und Aschan: vier Städte mit den dazugehörenden Gehöften,
6325JosuaJos6198dazu alle Gehöfte rings um diese Städte bis hin nach Baalat-Beer und Ramat-Negeb. Das ist der Erbbesitz des Stamms der Simeoniter, entsprechend ihren Sippen.
6326JosuaJos6199Der Erbbesitz der Simeoniter war ein Stück vom Anteil der Judäer; denn der Anteil der Judäer war für diese zu groß. So erhielten die Simeoniter Erbbesitz mitten in deren Erbbesitz.
6327JosuaJos61910Das dritte Los fiel auf die Sebuloniter und ihre Sippen. Das Gebiet ihres Erbbesitzes erstreckt sich bis nach Sarid.
6328JosuaJos61911Ihre Grenze steigt westwärts nach Marala hinauf, berührt Dabbeschet und stößt an das Bachtal gegenüber von Jokneam.
6329JosuaJos61912Von Sarid aus wendet sie sich nach Osten [[dem Sonnenaufgang zu]] zum Gebiet von Kislot-Tabor, läuft weiter nach Daberat und hinauf nach Jafia.
6330JosuaJos61913Von dort geht sie wieder ostwärts dem Sonnenaufgang zu nach Gat-Hefer und Et-Kazin und weiter nach Rimmon und biegt dann ab nach Nea.
6331JosuaJos61914Sie zieht sich um Nea herum, geht dann in nördlicher Richtung nach Hannaton und läuft im Tal Jiftach-El aus.
6332JosuaJos61915(Dazu kommen) . . . Kattat, Nahalal, Schimron, Jidala und Betlehem: zwölf Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6333JosuaJos61916Das ist der Erbbesitz der Sebuloniter, entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6334JosuaJos61917Das vierte Los fiel [[auf Issachar,]] auf die Issachariter und ihre Sippen.
6335JosuaJos61918Ihr Gebiet erstreckt sich bis Jesreel und (umfasst) Kesullot, Schunem,
6336JosuaJos61919Hafarajim, Schion, Anahara,
6337JosuaJos61920Rabbit, Kischjon, Ebez,
6338JosuaJos61921Remet, En-Gannim, En-Hadda und Bet-Pazzez.
6339JosuaJos61922Die Grenze berührt Tabor, Schahazajim und Bet-Schemesch. Dann läuft sie am Jordan aus: Im Ganzen sind es sechzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6340JosuaJos61923Das ist der Erbbesitz der Issachariter, entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6341JosuaJos61924Das fünfte Los fiel auf den Stamm der Ascheriter und ihre Sippen.
6342JosuaJos61925Ihr Gebiet umfasst Helkat, Hali, Beten, Achschaf,
6343JosuaJos61926Alammelech, Amad und Mischal; es stößt im Westen an den Karmel und an den Fluss Libnat.
6344JosuaJos61927Im Osten dagegen verläuft die Grenze nach Bet-Dagon, stößt an Sebulon und berührt im Norden das Tal Jiftach-El, ferner Bet-Emek und Negiël und geht dann nordwärts nach Kabul
6345JosuaJos61928- Abdon, Rehob, Hammon und Kana gehören dazu - und bis nach Groß-Sidon.
6346JosuaJos61929Dann wendet sich die Grenze nach Rama und geht bis zur Festung Tyrus. Von dort wendet sie sich nach Hosa und läuft am Meer aus. (Dazu gehören) . . . Mahaleb, Achsib,
6347JosuaJos61930Umma, Afek und Rehob: (im ganzen) zweiundzwanzig Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6348JosuaJos61931Das ist der Erbbesitz des Stammes der Ascheriter, entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6349JosuaJos61932Das sechste Los fiel auf die Naftaliter und ihre Sippen.
6350JosuaJos61933Ihre Grenze geht von Helef, von der Eiche bei Zaanannim, aus über Adami-Nekeb und Jabneel bis nach Lakkum und läuft am Jordan aus.
6351JosuaJos61934Umgekehrt geht die Grenze westwärts nach Asnot-Tabor und von dort hinaus nach Hukkok. Sie stößt im Süden an Sebulon; im Westen stößt sie an Ascher und im Osten [[an Juda und]] an den Jordan.
6352JosuaJos61935(Dazu kommen) die befestigten Städte Ziddim, Zer, Hammat-Rakkat, Kinneret,
6353JosuaJos61936Adama, Rama, Hazor,
6354JosuaJos61937Kedesch, Edreï, En-Hazor,
6355JosuaJos61938Jiron, Migdal-El, Horem, Bet-Anat und Bet-Schemesch: neunzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6356JosuaJos61939Das ist der Erbbesitz der Naftaliter entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6357JosuaJos61940Das siebte Los fiel auf den Stamm der Daniter und ihre Sippen.
6358JosuaJos61941Das Gebiet ihres Erbbesitzes umfasste Zora, Eschtaol, Ir-Schemesch,
6359JosuaJos61942Schaalbim, Ajalon, Jitla,
6360JosuaJos61943Elon, Timna, Ekron,
6361JosuaJos61944Elteke, Gibbeton, Baalat,
6362JosuaJos61945Jehud, Bene-Berak, Gat-Rimmon,
6363JosuaJos61946Me-Jarkon, Rakkon samt dem Gebiet gegenüber Jafo.
6364JosuaJos61947Doch das Gebiet wurde den Danitern zu eng. Da zogen die Daniter nach Leschem hinauf, eröffneten den Kampf gegen Leschem, nahmen es ein und erschlugen seine Einwohner mit scharfem Schwert. Sie nahmen die Stadt in Besitz und blieben dort. Sie nannten Leschem von nun an Dan, nach dem Namen ihres Stammvaters Dan.
6365JosuaJos61948Das ist der Erbbesitz des Stammes der Daniter, entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
6366JosuaJos61949So vollendeten die Israeliten die Verteilung der Gebiete des Landes. Die Israeliten gaben auch Josua, dem Sohn Nuns, Erbbesitz in ihrer Mitte.
6367JosuaJos61950Auf Befehl des Herrn gaben sie ihm die Stadt, die er sich erbeten hatte: Timnat-Serach im Gebirge Efraim. Er baute die Stadt wieder auf und wohnte dort.
6368JosuaJos61951Das sind die erblichen Anteile, die der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns, und die Häupter der Großfamilien der Israeliten in Schilo vor den Augen des Herrn, am Eingang des Offenbarungszeltes, den Stämmen der Israeliten durch das Los zuteilten. Dann waren sie mit der Verteilung des Landes fertig.
6369JosuaJos6201Damals sagte der Herr zu Josua:
6370JosuaJos6202Sag den Israeliten: Bestimmt die Asylstädte bei euch, von denen ich zu euch durch Mose gesprochen habe.
6371JosuaJos6203Dorthin kann jeder fliehen, der getötet hat, das heißt, der versehentlich, ohne Vorsatz, einen Menschen erschlagen hat. Die Städte sollen euch als Asyl vor dem Bluträcher dienen.
6372JosuaJos6204Wenn jemand in eine von diesen Städten flieht, soll er am Eingang des Stadttors stehen bleiben und den Ältesten der Stadt seine Sache vortragen. Sie sollen ihn zu sich in die Stadt aufnehmen und ihm eine Unterkunft geben, damit er bei ihnen bleiben kann.
6373JosuaJos6205Wenn dann der Bluträcher ihn verfolgt, sollen sie ihm den, der getötet hat, nicht ausliefern; denn er hat seinen Nächsten versehentlich erschlagen und ohne ihn vorher gehasst zu haben.
6374JosuaJos6206Er soll in dieser Stadt bleiben, bis er vor die Gemeinde zur Gerichtsverhandlung treten kann, bis zum Tod des Hohenpriesters, der in jenen Tagen im Amt ist. Dann darf der, der getötet hat, wieder in seine Stadt und in sein Haus zurückkehren - in die Stadt, aus der er geflohen ist.
6375JosuaJos6207Man wählte also Kedesch in Galiläa, im Gebirge Naftali, aus, ferner Sichem im Gebirge Efraim und Kirjat-Arba, das ist Hebron, im Gebirge Juda.
6376JosuaJos6208Jenseits des Jordan [[östlich von Jericho]] bestimmte man Bezer in der Steppe, in der Ebene, vom Stamm Ruben, Ramot in Gilead vom Stamm Gad und Golan im Baschan vom Stamm Manasse.
6377JosuaJos6209Das waren die Asylstädte für alle Israeliten und für die Fremden, die sich bei ihnen aufhielten. Dorthin konnte jeder, der ohne Vorsatz einen Menschen erschlagen hatte, fliehen, um nicht durch die Hand des Bluträchers zu sterben, bevor er vor der Gemeinde gestanden hätte.
6378JosuaJos6211Die Familienoberhäupter der Leviten kamen in Schilo im Land Kanaan zu dem Priester Eleasar, zu Josua, dem Sohn Nuns, und zu den Stammeshäuptern der Israeliten
6379JosuaJos6212und sagten zu ihnen: Der Herr hat durch Mose befohlen, uns Städte zum Wohnen und ihre Weideflächen für unser Vieh zu geben.
6380JosuaJos6213Da gaben die Israeliten den Leviten nach der Anordnung des Herrn aus ihrem Erbbesitz die folgenden Städte mit ihren Weideflächen.
6381JosuaJos6214Als das Los auf die Sippen der Kehatiter fiel, erhielten unter den Leviten die Nachkommen des Priesters Aaron durch das Los dreizehn Städte vom Stamm Juda, vom Stamm der Simeoniter und vom Stamm Benjamin.
6382JosuaJos6215Die übrigen Kehatiter erhielten, entsprechend ihren Sippen, durch das Los zehn Städte vom Stamm Efraim, vom Stamm Dan und vom halben Stamm Manasse.
6383JosuaJos6216Die Nachkommen Gerschons erhielten, entsprechend ihren Sippen, durch das Los dreizehn Städte vom Stamm Issachar, vom Stamm Ascher, vom Stamm Naftali und vom halben Stamm Manasse im Baschan.
6384JosuaJos6217Die Nachkommen Meraris erhielten, entsprechend ihren Sippen, zwölf Städte vom Stamm Ruben, vom Stamm Gad und vom Stamm Sebulon.
6385JosuaJos6218Diese Städte mit ihren Weideflächen gaben die Israeliten durch das Los den Leviten, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte.
6386JosuaJos6219Vom Stamm der Judäer und vom Stamm der Simeoniter gaben sie ihnen die folgenden, namentlich genannten Städte.
6387JosuaJos62110Sie wurden den Nachkommen Aarons unter den Kehatitern, unter den Leviten, zuteil; denn auf sie fiel das erste Los.
6388JosuaJos62111Ihnen gab man die Stadt des Arba, des Vaters Anaks, also Hebron, im Gebirge Juda, mit seinen Weideflächen ringsum.
6389JosuaJos62112Das Ackerland der Stadt aber und die dazugehörenden Gehöfte hatte man Kaleb, dem Sohn Jefunnes, als Besitz gegeben.
6390JosuaJos62113Den Nachkommen des Priesters Aaron gab man also die Asylstadt für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Hebron mit seinen Weideflächen, ferner Libna mit seinen Weideflächen,
6391JosuaJos62114Jattir mit seinen Weideflächen, Eschtemoa mit seinen Weideflächen,
6392JosuaJos62115Holon mit seinen Weideflächen, Debir mit seinen Weideflächen,
6393JosuaJos62116Ajin mit seinen Weideflächen, Jutta mit seinen Weideflächen und Bet-Schemesch mit seinen Weideflächen: neun Städte von den zwei Stämmen (den Judäern und den Simeonitern).
6394JosuaJos62117Vom Stamm Benjamin (gab man ihnen) Gibeon mit seinen Weideflächen, Geba mit seinen Weideflächen,
6395JosuaJos62118Anatot mit seinen Weideflächen und Alemet mit seinen Weideflächen: vier Städte.
6396JosuaJos62119Im Ganzen erhielten die Nachkommen Aarons, die Priester waren, dreizehn Städte mit ihren Weideflächen.
6397JosuaJos62120Die Sippen der levitischen Kehatiter, die von den Nachkommen Kehats außerdem noch vorhanden waren, erhielten die Städte ihres Anteils vom Stamm Efraim.
6398JosuaJos62121Man gab ihnen die Asylstädte für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Sichem mit seinen Weideflächen im Gebirge Efraim, ferner Geser mit seinen Weideflächen,
6399JosuaJos62122Kibzajim mit seinen Weideflächen und Bet-Horon mit seinen Weideflächen: vier Städte;
6400JosuaJos62123vom Stamm Dan erhielten sie Elteke mit seinen Weideflächen, Gibbeton mit seinen Weideflächen,
6401JosuaJos62124Ajalon mit seinen Weideflächen und Gat-Rimmon mit seinen Weideflächen: vier Städte;
6402JosuaJos62125vom halben Stamm Manasse erhielten sie Taanach mit seinen Weideflächen und Gat-Rimmon mit seinen Weideflächen: zwei Städte.
6403JosuaJos62126Im Ganzen erhielten die Sippen der übrigen Nachkommen Kehats zehn Städte.
6404JosuaJos62127Den Gerschonitern aus den levitischen Sippen gab man vom halben Stamm Manasse die Asylstadt für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Golan im Baschan mit seinen Weideflächen sowie Aschtarot mit seinen Weideflächen: zwei Städte;
6405JosuaJos62128vom Stamm Issachar erhielten sie Kischjon mit seinen Weideflächen, Daberat mit seinen Weideflächen,
6406JosuaJos62129Jarmut mit seinen Weideflächen und En-Gannim mit seinen Weideflächen: vier Städte;
6407JosuaJos62130vom Stamm Ascher erhielten sie Mischal mit seinen Weideflächen, Abdon mit seinen Weideflächen,
6408JosuaJos62131Helkat mit seinen Weideflächen und Rehob mit seinen Weideflächen: vier Städte;
6409JosuaJos62132vom Stamm Naftali erhielten sie die Asylstadt für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Kedesch in Galiläa mit seinen Weideflächen sowie Hammot-Dor mit seinen Weideflächen und Kartan mit seinen Weideflächen: drei Städte.
6410JosuaJos62133Im Ganzen erhielten die Gerschoniter, entsprechend ihren Sippen, dreizehn Städte mit ihren Weideflächen.
6411JosuaJos62134Den übrigen Leviten, also den Sippen der Nachkommen Meraris, gab man vom Stamm Sebulon Jokneam mit seinen Weideflächen, Karta mit seinen Weideflächen,
6412JosuaJos62135Dimna mit seinen Weideflächen und Nahalal mit seinen Weideflächen: vier Städte;
6413JosuaJos62136dazu vom Stamm Ruben Bezer mit seinen Weideflächen, Jahaz mit seinen Weideflächen,
6414JosuaJos62137Kedemot mit seinen Weideflächen und Mefaat mit seinen Weideflächen: vier Städte;
6415JosuaJos62138vom Stamm Gad erhielten sie die Asylstadt für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Ramot-Gilead mit seinen Weideflächen, ferner Mahanajim mit seinen Weideflächen,
6416JosuaJos62139Heschbon mit seinen Weideflächen und Jaser mit seinen Weideflächen: zusammen vier Städte.
6417JosuaJos62140Im Ganzen erhielten die Merariter entsprechend ihren Sippen, die unter den Sippen der Leviten noch übrig waren, als ihren Anteil zwölf Städte.
6418JosuaJos62141Die Gesamtanzahl der Levitenstädte mitten im Besitz der Israeliten betrug achtundvierzig, mit ihren Weideflächen.
6419JosuaJos62142Diese Städte bestanden jeweils aus der Stadt und den Weideflächen in ihrer Umgebung; so war es bei allen diesen Städten.
6420JosuaJos62143So gab der Herr Israel das ganze Land, das er ihren Vätern mit einem Eid zugesichert hatte. Sie nahmen es in Besitz und wohnten darin.
6421JosuaJos62144Und der Herr verschaffte ihnen Ruhe ringsum, genau so, wie er es ihren Vätern mit einem Eid zugesichert hatte. Keiner von all ihren Feinden konnte ihnen Widerstand leisten; alle ihre Feinde gab der Herr in ihre Gewalt.
6422JosuaJos62145Keine von all den Zusagen, die der Herr dem Haus Israel gegeben hatte, war ausgeblieben; jede war in Erfüllung gegangen.
6423JosuaJos6221Damals rief Josua die Rubeniter, die Gaditer und den halben Stamm Manasse zu sich
6424JosuaJos6222und sagte zu ihnen: Ihr habt alles befolgt, was euch Mose, der Knecht des Herrn, befohlen hat; ihr habt auch mir in allem gehorcht, was ich euch befohlen habe.
6425JosuaJos6223Ihr habt eure Brüder während dieser langen Zeit bis heute nicht im Stich gelassen und habt darauf geachtet, den Befehl des Herrn, eures Gottes, zu befolgen.
6426JosuaJos6224Nun hat der Herr, euer Gott, euren Brüdern Ruhe verschafft, wie er es ihnen versprochen hatte. Kehrt also nun wieder zu euren Zelten zurück, in das Land, das euch gehört und das euch Mose, der Knecht des Herrn, jenseits des Jordan gegeben hat.
6427JosuaJos6225Achtet aber genau darauf, das Gebot und das Gesetz zu erfüllen, das euch Mose, der Knecht des Herrn, gegeben hat: den Herrn, euren Gott, zu lieben, auf allen seinen Wegen zu gehen, seine Gebote zu halten, euch ihm anzuschließen und ihm von ganzem Herzen und ganzer Seele zu dienen.
6428JosuaJos6226Dann segnete sie Josua und ließ sie ziehen und sie begaben sich zu ihren Zelten.
6429JosuaJos6227Der einen Hälfte des Stammes Manasse hatte Mose im Baschan (Land) gegeben, der anderen Hälfte gab Josua bei ihren Brüdern (Land) auf der anderen Seite des Jordan im Westen. Als Josua sie nun wieder zu ihren Zelten ziehen ließ und sie segnete,
6430JosuaJos6228sagte er zu ihnen: Mit reichen Schätzen kehrt ihr zu euren Zelten zurück, mit sehr viel Vieh, mit Silber und Gold, mit Bronze, Eisen und sehr vielen Gewändern. Teilt die Beute, die ihr euren Feinden abgenommen habt, mit euren Brüdern.
6431JosuaJos6229So verließen die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse die Israeliten und zogen von Schilo im Land Kanaan nach Gilead, in das Land, das ihnen gehörte und das sie auf den durch Mose ergangenen Befehl des Herrn hin in Besitz genommen hatten.
6432JosuaJos62210Als sie zu den Steinkreisen am Jordan kamen, die noch im Land Kanaan liegen, errichteten die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse dort am Jordan einen Altar von stattlichem Aussehen.
6433JosuaJos62211Da erhielten die Israeliten folgende Nachricht: Schaut, die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse haben gegenüber dem Land Kanaan bei den Steinkreisen am Jordan jenseits des Gebiets der Israeliten einen Altar errichtet.
6434JosuaJos62212Als die Israeliten das hörten, versammelte sich die ganze Gemeinde Israels in Schilo, um gegen sie ins Feld zu ziehen.
6435JosuaJos62213Die Israeliten schickten den Priester Pinhas, den Sohn Eleasars, zu den Rubenitern, den Gaditern und zum halben Stamm Manasse in Gilead.
6436JosuaJos62214Mit ihm gingen zehn Anführer [[aus jeder Familie]], aus jedem Stamm Israels je ein Anführer; jeder gehörte zu den Familienoberhäuptern der Tausendschaften Israels.
6437JosuaJos62215Als sie zu den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse ins Land Gilead kamen, sagten sie zu ihnen:
6438JosuaJos62216So hat die ganze Gemeinde des Herrn gesagt: Was soll denn dieser Treubruch bedeuten, den ihr gegen den Gott Israels begeht, indem ihr euch heute vom Herrn abwendet, indem ihr euch einen Altar errichtet und euch heute dadurch gegen den Herrn auflehnt?
6439JosuaJos62217Ist uns der Frevel von Pegor zu wenig? Von ihm haben wir uns bis heute noch nicht gereinigt und seinetwegen ist die Plage über die Gemeinde des Herrn gekommen.
6440JosuaJos62218Ihr aber wendet euch heute vom Herrn ab. Wenn ihr euch heute gegen den Herrn auflehnt, wird sich sein Zorn morgen gegen die ganze Gemeinde Israels richten.
6441JosuaJos62219Falls das Land, das euch gehört, unrein ist, dann kommt herüber in das Land, das dem Herrn gehört und wo die Wohnstätte des Herrn ist, und siedelt euch bei uns an! Aber lehnt euch nicht gegen den Herrn auf und zieht uns nicht dadurch in euren Aufruhr hinein, dass ihr für euch selber einen zweiten Altar, neben dem Altar des Herrn, unseres Gottes, baut.
6442JosuaJos62220Ist nicht sein Zorn über die ganze Gemeinde Israels gekommen, als sich Achan, der Sohn Serachs, treulos an dem Gut vergriffen hatte, das dem Untergang geweiht war? Und er war nur ein einzelner Mann. Musste er nicht für seinen Frevel sterben?
6443JosuaJos62221Darauf antworteten die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse den Befehlshabern der Tausendschaften Israels:
6444JosuaJos62222Gott, ja Gott, der Herr - Gott, ja Gott, der Herr, er weiß es und Israel soll es wissen: Wenn das Untreue, wenn das Auflehnung gegen den Herrn war, dann soll er uns heute nicht helfen.
6445JosuaJos62223Ob wir uns einen Altar errichtet haben, um uns vom Herrn abzuwenden, und ob wir auf ihm Brandopfer und Speiseopfer darbringen und Heilsopfer herrichten wollten, möge der Herr selbst untersuchen.
6446JosuaJos62224Nein, wir haben das nur aus Sorge getan, und zwar aus folgender Überlegung: Eure Söhne könnten morgen zu unseren Söhnen sagen: Was habt ihr mit dem Herrn, dem Gott Israels, zu tun?
6447JosuaJos62225Als Grenze hat der Herr den Jordan zwischen uns und euch, das heißt den Rubenitern und Gaditern, gelegt. Ihr habt keinen Anteil am Herrn. So könnten eure Söhne unsere Söhne davon abhalten, den Herrn zu fürchten.
6448JosuaJos62226Deshalb sagten wir uns: Wir wollen einen Altar errichten, nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer;
6449JosuaJos62227er soll vielmehr ein Zeuge sein zwischen uns und euch und zwischen den Generationen nach uns dafür, dass wir den Dienst vor dem Angesicht des Herrn durch Brandopfer, Schlachtopfer und Heilsopfer verrichten dürfen. Dann können eure Söhne morgen nicht unseren Söhnen sagen: Ihr habt keinen Anteil am Herrn.
6450JosuaJos62228Wir dachten: Wenn sie morgen so zu uns und unseren Nachkommen sprechen, werden wir zu ihnen sagen: Seht euch doch die Gestalt des Altares des Herrn an, den unsere Väter errichtet haben, nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer, sondern damit er Zeuge zwischen uns und euch sei.
6451JosuaJos62229Es sei fern von uns, dass wir uns gegen den Herrn auflehnen und uns heute von ihm abwenden, indem wir einen zweiten Altar für Brandopfer, Speiseopfer und Schlachtopfer neben dem Altar des Herrn, unseres Gottes, errichten, der vor seiner Wohnstätte steht.
6452JosuaJos62230Als der Priester Pinhas und die Oberhäupter der Gemeinde [[die Befehlshaber der Tausendschaften Israels]], die bei ihm waren, hörten, was die Rubeniter, die Gaditer und die Manassiter sagten, waren sie damit einverstanden.
6453JosuaJos62231Und der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, sagte zu den Rubenitern, den Gaditern und den Manassitern: Jetzt wissen wir, dass der Herr mitten unter uns ist; denn ihr habt keinen solchen Treubruch gegen den Herrn begangen. Dadurch habt ihr die Israeliten vor der (strafenden) Hand des Herrn bewahrt.
6454JosuaJos62232Dann verließen der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, und die Oberhäupter die Rubeniter und Gaditer und kehrten aus dem Land Gilead ins Land Kanaan zu den Israeliten zurück. Sie berichteten ihnen alles
6455JosuaJos62233und die Israeliten waren damit einverstanden. Sie priesen Gott und dachten nicht mehr daran, gegen die Rubeniter und Gaditer ins Feld zu ziehen und das Land zu verwüsten, in dem sie wohnten.
6456JosuaJos62234Die Rubeniter und Gaditer nannten den Altar Zeuge, denn (sie sagten): Er steht mitten unter uns als Zeuge dafür, dass Jahwe Gott ist.
6457JosuaJos6231Lange Zeit später, nachdem der Herr Israel Ruhe vor all seinen Feinden ringsum verschafft hatte und Josua alt und betagt geworden war,
6458JosuaJos6232rief Josua ganz Israel, seine Ältesten und Häupter, seine Richter und Listenführer zusammen und sagte zu ihnen: Ich bin nun alt und betagt.
6459JosuaJos6233Ihr habt selbst alles gesehen, was der Herr, euer Gott, mit all diesen Völkern vor euren Augen gemacht hat; denn der Herr, euer Gott, hat selbst für euch gekämpft.
6460JosuaJos6234Seht, ich habe euch die Gebiete dieser Völker, die noch übrig geblieben sind, und all der Völker, die ich vernichtet habe, vom Jordan bis zum großen Meer im Westen entsprechend euren Stämmen als Erbbesitz zugeteilt.
6461JosuaJos6235Der Herr, euer Gott, wird sie (auch künftig) vor euren Augen verjagen und sie vor euren Augen vertreiben und ihr werdet ihr Land in Besitz nehmen, wie es euch der Herr, euer Gott, versprochen hat.
6462JosuaJos6236Haltet aber immer daran fest, alles zu beachten und zu tun, was im Gesetzbuch des Mose geschrieben steht; weicht nicht nach rechts oder links davon ab!
6463JosuaJos6237Vermischt euch nicht mit diesen Völkern, die bei euch noch übrig geblieben sind; den Namen ihrer Götter sollt ihr nicht nennen und nicht bei ihnen schwören, ihr sollt ihnen nicht dienen und euch nicht vor ihnen niederwerfen,
6464JosuaJos6238sondern am Herrn, eurem Gott, fest halten, wie ihr es bis heute getan habt.
6465JosuaJos6239Der Herr hat vor euren Augen große und mächtige Völker vertrieben; bis heute konnte niemand euch standhalten.
6466JosuaJos62310Ein Einziger von euch kann tausend verfolgen; denn der Herr, euer Gott, kämpft selbst für euch, wie er es euch versprochen hat.
6467JosuaJos62311Achtet darum um eures Lebens willen sehr darauf, dass ihr (immer) den Herrn, euren Gott, liebt.
6468JosuaJos62312Denn wenn ihr euch wirklich von ihm abwendet und euch diesen Völkern, die bei euch noch übrig geblieben sind, anschließt, wenn ihr euch mit ihnen verschwägert, wenn ihr euch mit ihnen vermischt und sie sich mit euch vermischen,
6469JosuaJos62313dann könnt ihr gewiss sein, dass der Herr, euer Gott, diese Völker nicht mehr vor euren Augen vertreiben wird. Sie werden zur Schlinge und zur Falle für euch, zur Peitsche für euren Rücken und zum Stachel in euren Augen, bis ihr aus diesem schönen Land verschwindet, das der Herr, euer Gott, euch gegeben hat.
6470JosuaJos62314Ich selbst muss heute den Weg alles Irdischen gehen. Ihr aber sollt mit ganzem Herzen und ganzer Seele erkennen, dass von all den Zusagen, die der Herr, euer Gott, euch gegeben hat, keine einzige ausgeblieben ist; alle sind sie eingetroffen, keine einzige von ihnen ist ausgeblieben.
6471JosuaJos62315Wie aber bisher jede Zusage, die der Herr, euer Gott, euch gegeben hat, eingetroffen ist, so wird der Herr, euer Gott, künftig jede Drohung gegen euch verwirklichen, bis er euch aus diesem schönen Land hinweggerafft hat, das euch der Herr, euer Gott, gegeben hat.
6472JosuaJos62316Wenn ihr euch gegen den Bund, auf den der Herr, euer Gott, euch verpflichtet hat, vergeht, wenn ihr anderen Göttern dient und sie anbetet, dann wird der Zorn des Herrn gegen euch entbrennen und ihr werdet rasch aus dem schönen Land verschwinden, das er euch gegeben hat.
6473JosuaJos6241Josua versammelte alle Stämme Israels in Sichem; er rief die Ältesten Israels, seine Oberhäupter, Richter und Listenführer zusammen und sie traten vor Gott hin.
6474JosuaJos6242Josua sagte zum ganzen Volk: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jenseits des Stroms wohnten eure Väter von Urzeiten an [[Terach, der Vater Abrahams und der Vater Nahors]] und dienten anderen Göttern.
6475JosuaJos6243Da holte ich euren Vater Abraham von jenseits des Stroms und ließ ihn durch das ganze Land Kanaan ziehen. Ich schenkte ihm zahlreiche Nachkommenschaft und gab ihm Isaak.
6476JosuaJos6244Dem Isaak gab ich Jakob und Esau und ich verlieh Esau das Bergland Seïr, damit er es in Besitz nahm. Jakob aber und seine Söhne zogen nach Ägypten hinab.
6477JosuaJos6245Dann sandte ich Mose und Aaron und strafte Ägypten durch das, was ich in Ägypten tat. Danach habe ich euch herausgeführt
6478JosuaJos6246[[ich führte eure Väter heraus]] aus Ägypten und ihr seid ans Meer gekommen. Die Ägypter aber verfolgten eure Väter mit Wagen und Pferden bis zum Schilfmeer.
6479JosuaJos6247Da schrien eure Väter zum Herrn und er legte zwischen euch und die Ägypter eine Finsternis und ließ das Meer über sie kommen, sodass es sie überflutete. Mit eigenen Augen habt ihr gesehen, was ich in Ägypten getan habe. Dann habt ihr euch lange in der Wüste aufgehalten.
6480JosuaJos6248Ich brachte euch in das Land der Amoriter, die jenseits des Jordan wohnten. Sie kämpften mit euch, aber ich gab sie in eure Gewalt; ihr habt ihr Land in Besitz genommen und ich habe sie euretwegen vernichtet.
6481JosuaJos6249Dann erhob sich der König Balak von Moab, der Sohn Zippors, und kämpfte gegen Israel. Er schickte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, und ließ ihn rufen, damit er euch verflucht.
6482JosuaJos62410Ich aber wollte keinen Fluch von Bileam hören. Darum musste er euch segnen und ich rettete euch aus seiner Gewalt.
6483JosuaJos62411Dann habt ihr den Jordan durchschritten und seid nach Jericho gekommen; die Bürger von Jericho kämpften gegen euch, ebenso die Amoriter, die Perisiter, die Kanaaniter, die Hetiter, die Girgaschiter, die Hiwiter und die Jebusiter und ich gab sie in eure Gewalt.
6484JosuaJos62412Ich habe Panik vor euch hergeschickt. Sie trieb sie vor euch her [[die beiden Könige der Amoriter]]; das geschah nicht durch dein Schwert und deinen Bogen.
6485JosuaJos62413Ich gab euch ein Land, um das ihr euch nicht bemüht hattet, und Städte, die ihr nicht erbaut hattet. Ihr habt in ihnen gewohnt und ihr habt von Weinbergen und Ölbäumen gegessen, die ihr nicht gepflanzt hattet.
6486JosuaJos62414Fürchtet also jetzt den Herrn und dient ihm in vollkommener Treue. Schafft die Götter fort, denen eure Väter jenseits des Stroms und in Ägypten gedient haben, und dient dem Herrn!
6487JosuaJos62415Wenn es euch aber nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.
6488JosuaJos62416Das Volk antwortete: Das sei uns fern, dass wir den Herrn verlassen und anderen Göttern dienen.
6489JosuaJos62417Denn der Herr, unser Gott, war es, der uns und unsere Väter aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat und der vor unseren Augen alle die großen Wunder getan hat. Er hat uns beschützt auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind, und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind.
6490JosuaJos62418Der Herr hat alle Völker vertrieben, auch die Amoriter, die vor uns im Land wohnten. Auch wir wollen dem Herrn dienen; denn er ist unser Gott.
6491JosuaJos62419Da sagte Josua zum Volk: Ihr seid nicht imstande, dem Herrn zu dienen, denn er ist ein heiliger Gott, ein eifersüchtiger Gott; er wird euch eure Frevel und eure Sünden nicht verzeihen.
6492JosuaJos62420Wenn ihr den Herrn verlasst und fremden Göttern dient, dann wird er sich von euch abwenden, wird Unglück über euch bringen und euch ein Ende bereiten, obwohl er euch zuvor Gutes getan hat.
6493JosuaJos62421Das Volk aber sagte zu Josua: Nein, wir wollen dem Herrn dienen.
6494JosuaJos62422Josua antwortete dem Volk: Ihr seid Zeugen gegen euch selbst, dass ihr euch für den Herrn und für seinen Dienst entschieden habt. [[Sie antworteten: Das sind wir.]]
6495JosuaJos62423Schafft also jetzt die fremden Götter ab, die noch bei euch sind, und neigt eure Herzen dem Herrn zu, dem Gott Israels!
6496JosuaJos62424Das Volk sagte zu Josua: Dem Herrn, unserem Gott, wollen wir dienen und auf seine Stimme hören.
6497JosuaJos62425So schloss Josua an jenem Tag einen Bund für das Volk und gab dem Volk Gesetz und Recht in Sichem.
6498JosuaJos62426Josua schrieb alle diese Worte in das Buch des Gesetzes Gottes und er nahm einen großen Stein und stellte ihn in Sichem unter der Eiche auf, die im Heiligtum des Herrn steht.
6499JosuaJos62427Dabei sagte er zu dem ganzen Volk: Seht her, dieser Stein wird ein Zeuge sein gegen uns; denn er hat alle Worte des Herrn gehört, die er zu uns gesprochen hat. Er soll ein Zeuge sein gegen euch, damit ihr euren Gott nicht verleugnet.
6500JosuaJos62428Dann entließ Josua das Volk, einen jeden in seinen Erbbesitz.
6501JosuaJos62429Nach diesen Ereignissen starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des Herrn, im Alter von hundertzehn Jahren.
6502JosuaJos62430Man begrub ihn in Timnat-Serach, im Gebiet seines Erbbesitzes auf dem Gebirge Efraim, nördlich vom Berg Gaasch.
6503JosuaJos62431Israel aber diente dem Herrn, solange Josua lebte und solange die Ältesten am Leben waren, die Josua überlebten und alles wussten, was der Herr für Israel getan hatte.
6504JosuaJos62432Die Gebeine Josefs, die die Israeliten aus Ägypten mitgebracht hatten, begrub man in Sichem auf dem Grundstück, das Jakob von den Söhnen Hamors, des Vaters Sichems, für hundert Kesita erworben hatte; es war den Nachkommen Josefs als Erbbesitz zuteil geworden.
6505JosuaJos62433Auch Eleasar, der Sohn Aarons, starb und man begrub ihn in Gibea, (der Stadt) seines Sohnes Pinhas, die man ihm im Gebirge Efraim gegeben hatte.
6506RichterRi711Nach dem Tod Josuas befragten die Israeliten den Herrn: Wer von uns soll zuerst gegen die Kanaaniter in den Kampf ziehen?
6507RichterRi712Der Herr antwortete: Juda soll (zuerst) hinaufziehen; ich gebe das Land in seine Gewalt.
6508RichterRi713Da sagte Juda zu seinem Bruder Simeon: Zieh mit mir hinauf in das Gebiet, das mir durch das Los zugefallen ist; wir wollen (zusammen) gegen die Kanaaniter kämpfen. Dann werde auch ich mit dir in dein Gebiet ziehen. Da ging Simeon mit ihm.
6509RichterRi714Juda zog hinauf und der Herr gab die Kanaaniter und die Perisiter in ihre Gewalt. Sie schlugen sie bei Besek - (ein Heer von) zehntausend Mann.
6510RichterRi715Sie stießen bei Besek auf Adoni-Besek, kämpften mit ihm und schlugen die Kanaaniter und die Perisiter.
6511RichterRi716Adoni-Besek floh, aber sie verfolgten ihn, ergriffen ihn und hackten ihm die Daumen und die großen Zehen ab.
6512RichterRi717Da sagte Adoni-Besek: Siebzig Könige mit abgehackten Daumen und abgehackten großen Zehen haben unter meinem Tisch (den Abfall) aufgelesen. Wie ich gehandelt habe, so vergilt mir Gott. Man brachte ihn nach Jerusalem und dort starb er.
6513RichterRi718Die Judäer kämpften auch gegen Jerusalem, nahmen es ein, schlugen die Stadt mit scharfem Schwert und steckten sie in Brand.
6514RichterRi719Danach zogen die Judäer weiter, um gegen die Kanaaniter zu kämpfen, die im Gebirge, im Negeb und in der Schefela wohnten.
6515RichterRi7110Juda zog auch gegen die Kanaaniter, die in Hebron wohnten - Hebron hieß früher Kirjat-Arba -, und sie schlugen Scheschai, Ahiman und Talmai.
6516RichterRi7111Von dort zogen sie weiter gegen die Einwohner von Debir. Debir hieß früher Kirjat-Sefer.
6517RichterRi7112Da sagte Kaleb: Wer Kirjat-Sefer schlägt und einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau.
6518RichterRi7113Otniël, der Sohn des Kenas, des jüngeren Bruders Kalebs, nahm die Stadt ein. Da gab ihm Kaleb seine Tochter Achsa zur Frau.
6519RichterRi7114Als sie nun ankam, drängte er sie, von ihrem Vater ein Stück Land zu verlangen. Da ließ sie sich vom Esel herabgleiten und Kaleb fragte sie: Was hast du?
6520RichterRi7115Sie antwortete: Gib mir ein Geschenk als Zeichen des Segens! Wenn du mich schon ins Trockenland schickst, dann gib mir auch Wasserstellen! Da gab Kaleb ihr die Obere und die Untere Quelle.
6521RichterRi7116Die Söhne des Keniters (Hobab), des Schwiegervaters des Mose, waren mit den Judäern von der Palmenstadt zur Wüste Juda südlich von Arad hinaufgezogen; nun zogen sie weiter und ließen sich bei den Amalekitern nieder.
6522RichterRi7117Juda aber zog mit seinem Bruder Simeon weiter. Sie schlugen die Kanaaniter, die in Zefat wohnten, weihten die Stadt dem Untergang und nannten sie Horma (Untergangsweihe).
6523RichterRi7118Doch Gaza und sein Gebiet, Aschkelon und sein Gebiet, Ekron und sein Gebiet konnte Juda nicht erobern.
6524RichterRi7119Der Herr war mit Juda, sodass es das Bergland in Besitz nehmen konnte. Aber die Bewohner der Ebene konnten sie nicht vertreiben, weil sie eiserne Kampfwagen hatten.
6525RichterRi7120Dem Kaleb gab man Hebron, wie Mose es angeordnet hatte; er vertrieb von dort die drei Söhne Anaks.
6526RichterRi7121Die Benjaminiter konnten die Jebusiter, die in Jerusalem wohnten, nicht vertreiben und so blieben die Jebusiter bei den Benjaminitern in Jerusalem wohnen bis auf den heutigen Tag.
6527RichterRi7122Auch die Nachkommen Josefs zogen hinauf, und zwar nach Bet-El. Und der Herr war mit ihnen.
6528RichterRi7123Die Nachkommen Josefs ließen Bet-El beobachten. Die Stadt hieß früher Lus.
6529RichterRi7124Als die Wachen einen Mann aus der Stadt herauskommen sahen, sagten sie zu ihm: Zeig uns, wo man in die Stadt eindringen kann, dann werden wir dir unser Wohlwollen beweisen.
6530RichterRi7125Er zeigte ihnen eine Stelle, wo sie in die Stadt eindringen konnten, und sie schlugen die Stadt mit scharfem Schwert. Den Mann aber und seine ganze Sippe ließen sie gehen.
6531RichterRi7126Der Mann ging in das Land der Hetiter, erbaute eine Stadt und nannte sie Lus. Das ist ihr Name bis auf den heutigen Tag.
6532RichterRi7127Manasse konnte (die Einwohner von) Bet-Schean und seinen Tochterstädten sowie von Taanach und seinen Tochterstädten, die Einwohner von Dor und seinen Tochterstädten, die Einwohner von Jibleam und seinen Tochterstädten und die Einwohner von Megiddo und seinen Tochterstädten nicht vertreiben. So gelang es den Kanaanitern, in dieser Gegend zu verbleiben.
6533RichterRi7128Als die Israeliten stark geworden waren, zwangen sie die Kanaaniter zur Fron, aber vertreiben konnten sie sie nicht.
6534RichterRi7129Efraim konnte die Kanaaniter nicht vertreiben, die in Geser wohnten. Darum blieben die Kanaaniter mitten unter ihnen in Geser wohnen.
6535RichterRi7130Sebulon konnte die Einwohner von Kitron und die Einwohner von Nahalol nicht vertreiben. Darum blieben die Kanaaniter mitten unter ihnen wohnen, aber sie wurden Fronarbeiter.
6536RichterRi7131Ascher konnte die Einwohner von Akko und die Einwohner von Sidon nicht vertreiben, auch nicht (die Einwohner) von Mahaleb, Achsib, Helba, Afek und Roheb.
6537RichterRi7132Darum leben die Ascheriter mitten unter den Kanaanitern, die in der Gegend wohnen blieben, weil man sie nicht vertreiben konnte.
6538RichterRi7133Naftali konnte die Einwohner von Bet-Schemesch und die Einwohner von Bet-Anat nicht vertreiben und wohnt deshalb mitten unter den Kanaanitern, die im Land verblieben sind. Die Einwohner von Bet-Schemesch und Bet-Anat aber wurden Fronarbeiter.
6539RichterRi7134Die Amoriter drängten die Daniter ins Bergland ab und ließen sie nicht in die Ebene herabkommen.
6540RichterRi7135Es gelang den Amoritern, in Har-Heres, Ajalon und Schaalbim zu bleiben; als aber das Haus Josef ihnen überlegen war, wurden sie Fronarbeiter.
6541RichterRi7136Das Gebiet der Amoriter reicht von der Skorpionensteige bis nach Sela und darüber hinaus.
6542RichterRi721Der Engel des Herrn kam von Gilgal nach Bochim hinauf und sagte: Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und euch in das Land gebracht, das ich euren Vätern mit einem Eid zugesichert hatte. Ich hatte gesagt: Ich werde meinen Bund mit euch niemals aufheben;
6543RichterRi722aber ihr dürft keinen Bund mit den Bewohnern dieses Landes schließen und ihre Altäre sollt ihr niederreißen. Doch ihr habt auf meine Stimme nicht gehört. Warum habt ihr das getan?
6544RichterRi723Deshalb sage ich euch jetzt: Ich werde sie nicht vor euren Augen vertreiben, sondern sie sollen euch Widerstand leisten und ihre Götter sollen euch zu Fall bringen.
6545RichterRi724Als der Engel des Herrn das zum Volk gesagt hatte, brachen alle Israeliten in lautes Weinen aus.
6546RichterRi725Darum nannten sie jenen Ort Bochim (Ort des Weinens). Und sie brachten dort dem Herrn Opfer dar.
6547RichterRi726Als Josua das Volk ziehen ließ, machten sich die Israeliten auf den Weg, um das Land in Besitz zu nehmen; jeder (ging) zu seinem Erbbesitz.
6548RichterRi727Und das Volk diente dem Herrn, solange Josua lebte und solange die Ältesten am Leben waren, die Josua überlebten und all die großen Taten des Herrn gesehen hatten, die er für Israel getan hatte.
6549RichterRi728Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des Herrn, starb im Alter von hundertzehn Jahren
6550RichterRi729und man begrub ihn in Timnat-Heres, im Gebiet seines Erbbesitzes auf dem Gebirge Efraim, nördlich vom Berg Gaasch.
6551RichterRi7210Auch seine ganze Generation wurde mit ihren Vätern vereint und nach ihnen kam eine andere Generation, die den Herrn und die Taten, die er für Israel vollbracht hatte, nicht mehr kannte.
6552RichterRi7211Die Israeliten taten, was dem Herrn missfiel, und dienten den Baalen.
6553RichterRi7212Sie verließen den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus Ägypten herausgeführt hatte, und liefen anderen Göttern nach, den Göttern der Völker, die rings um sie wohnen. Sie warfen sich vor ihnen nieder und erzürnten dadurch den Herrn.
6554RichterRi7213Als sie den Herrn verließen und dem Baal und den Astarten dienten,
6555RichterRi7214entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel. Er gab sie in die Gewalt von Räubern, die sie ausplünderten, und lieferte sie der Gewalt ihrer Feinde ringsum aus, sodass sie ihren Feinden keinen Widerstand mehr leisten konnten.
6556RichterRi7215Sooft sie auch in den Krieg zogen, war die Hand des Herrn gegen sie, und sie hatten kein Glück, wie der Herr gesagt und ihnen geschworen hatte. So gerieten sie in große Not.
6557RichterRi7216Der Herr aber setzte Richter ein, die sie aus der Gewalt der Räuber befreiten.
6558RichterRi7217Doch sie gehorchten auch ihren Richtern nicht, sondern gaben sich anderen Göttern hin und warfen sich vor ihnen nieder. Rasch wichen sie von dem Weg ab, den ihre Väter, den Geboten des Herrn gehorsam, gegangen waren. Sie handelten nicht so (wie ihre Väter).
6559RichterRi7218Wenn aber der Herr bei ihnen Richter einsetzte, dann war der Herr mit dem Richter und rettete die Israeliten aus der Gewalt ihrer Feinde, solange der Richter lebte; denn der Herr hatte Mitleid mit ihnen, wenn sie über ihre Feinde und Unterdrücker klagten.
6560RichterRi7219Sobald aber der Richter gestorben war, wurden sie rückfällig und trieben es noch schlimmer als ihre Väter, liefen anderen Göttern nach, dienten ihnen und warfen sich vor ihnen nieder. Sie ließen nicht ab von ihrem bösen Treiben und von ihrem störrischen Verhalten.
6561RichterRi7220Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel. Er sagte: Weil dieses Volk meinen Bund übertreten hat, zu dem ich ihre Väter verpflichtet habe, und weil es nicht auf meine Stimme hört,
6562RichterRi7221werde auch ich kein einziges der Völker mehr vor ihren Augen vertreiben, die Josua bei seinem Tod noch übrig gelassen hat.
6563RichterRi7222Israel soll durch sie auf die Probe gestellt werden, ob es daran fest hält, den Weg des Herrn zu gehen, wie es seine Väter taten, oder nicht.
6564RichterRi7223Darum ließ der Herr diese Völker (im Land) und vertrieb sie vorerst nicht. Er hatte sie auch nicht in die Gewalt Josuas gegeben.
6565RichterRi731Das sind die Völker, die der Herr (im Land) ließ, um durch sie die Israeliten, alle, die von all den Kämpfen um Kanaan nichts mehr wussten, auf die Probe zu stellen
6566RichterRi732- (er tat das) nur, um die Generationen der Israeliten, die das Kriegführen nicht mehr kannten, darin zu unterrichten; denn sie wussten von den Kriegen, die früher waren, nichts mehr -:
6567RichterRi733die fünf Fürsten der Philister und alle Kanaaniter und Sidonier und Hiwiter, die auf dem Libanongebirge wohnen, vom Berg Baal-Hermon bis nach Lebo-Hamat.
6568RichterRi734Sie waren dazu da, dass die Israeliten durch sie auf die Probe gestellt würden und dass in Erfahrung gebracht würde, ob sie den Geboten des Herrn gehorchten, auf die er ihre Väter durch Mose verpflichtet hatte.
6569RichterRi735Die Israeliten wohnten also mitten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern.
6570RichterRi736Sie nahmen sich deren Töchter zu Frauen und ihre Töchter gaben sie deren Söhnen und sie dienten deren Göttern.
6571RichterRi737Die Israeliten taten, was dem Herrn missfiel. Sie vergaßen den Herrn, ihren Gott, und dienten den Baalen und den Kultpfählen.
6572RichterRi738Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen die Israeliten und er lieferte sie der Gewalt des Kuschan-Rischatajim aus, des Königs von Aram in Mesopotamien. So mussten die Israeliten acht Jahre lang Kuschan-Rischatajim dienen.
6573RichterRi739Als die Israeliten zum Herrn schrien, gab der Herr den Israeliten einen Retter, der sie befreite: Otniël, den Sohn des Kenas, den jüngeren Bruder Kalebs.
6574RichterRi7310Der Geist des Herrn kam über ihn und er wurde Richter in Israel. Er zog in den Kampf und der Herr gab Kuschan-Rischatajim, den König von Aram, in seine Gewalt und Otniël unterwarf Kuschan-Rischatajim.
6575RichterRi7311Darauf hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe; dann starb Otniël, der Sohn des Kenas.
6576RichterRi7312Und wiederum taten die Israeliten, was dem Herrn missfiel. Der Herr aber gab Eglon, dem König von Moab, Macht über Israel, weil sie taten, was dem Herrn missfiel.
6577RichterRi7313Eglon verbündete sich mit den Ammonitern und Amalekitern, zog in den Kampf, schlug Israel und eroberte die Palmenstadt.
6578RichterRi7314Darauf mussten die Israeliten achtzehn Jahre lang Eglon, dem König von Moab, dienen.
6579RichterRi7315Als aber die Israeliten zum Herrn schrien, gab ihnen der Herr einen Retter: Ehud, den Sohn Geras, aus dem Stamm Benjamin, einen Linkshänder. Als nun die Israeliten durch ihn Tribut an Eglon, den König von Moab, schickten,
6580RichterRi7316machte sich Ehud einen Dolch mit zwei Schneiden, eine Spanne lang, und band ihn unter seinem Gewand an seine rechte Hüfte.
6581RichterRi7317So überbrachte er Eglon, dem König von Moab, den Tribut. Eglon aber war ein sehr beleibter Mann.
6582RichterRi7318Als Ehud mit der Übergabe des Tributs zu Ende war, schickte er die Leute, die die Abgaben getragen hatten, weg;
6583RichterRi7319er selber aber kehrte bei den Götterbildern in Gilgal um, ging (zum König) zurück und sagte: Ich habe eine geheime Botschaft an dich, König. Da gebot der König Ruhe und alle Anwesenden gingen hinaus.
6584RichterRi7320Nun trat Ehud zu ihm herein. Eglon saß in seinem kühlen Obergemach, das für ihn allein bestimmt war, und Ehud sagte: Ich habe eine Botschaft Gottes für dich. Da erhob sich der König von seinem Sessel.
6585RichterRi7321Ehud aber streckte seine linke Hand aus, ergriff den Dolch an seiner rechten Hüfte und stieß ihn Eglon in den Leib.
6586RichterRi7322Die Klinge drang samt dem Heft hinein und das Fett umschloss die Klinge. Ehud zog den Dolch nicht aus dem Leib Eglons heraus [[er ging zum Seiteneingang hinaus]],
6587RichterRi7323sondern schloss die Tür des Obergemachs hinter sich, schob den Riegel vor und ging zur Halle hinaus.
6588RichterRi7324Als er weggegangen war, kamen die Diener und sahen, dass die Tür des Obergemachs verriegelt war. Sie meinten, Eglon verrichte in der kühlen Kammer seine Notdurft.
6589RichterRi7325Sie warteten aber vergeblich. Und als er die Tür des Obergemachs nicht öffnete, nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf: Da lag ihr Herr tot auf dem Boden.
6590RichterRi7326Ehud aber war entkommen, während sie gezögert hatten. Er war bereits an den Götterbildern vorbeigegangen und hatte sich nach Seïra in Sicherheit gebracht.
6591RichterRi7327Sobald er dort angekommen war, ließ er auf dem Gebirge Efraim das Widderhorn blasen und die Israeliten zogen mit ihm vom Gebirge hinab, er an ihrer Spitze.
6592RichterRi7328Er sagte zu ihnen: Folgt mir, denn der Herr hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Gewalt gegeben. Sie zogen mit ihm hinab, besetzten die Jordanübergänge nach Moab und ließen niemand mehr hinüber.
6593RichterRi7329Damals erschlugen sie von Moab etwa zehntausend Mann, alles starke und kriegstüchtige Männer, und keiner entkam.
6594RichterRi7330So musste sich Moab an jenem Tag der Gewalt Israels unterwerfen und das Land hatte achtzig Jahre lang Ruhe.
6595RichterRi7331Auf Ehud folgte Schamgar, der Sohn des Anat. Er erschlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken. Auf diese Weise trug auch er zur Rettung Israels bei.
6596RichterRi741Als Ehud gestorben war, taten die Israeliten wieder, was dem Herrn missfiel.
6597RichterRi742Darum lieferte sie der Herr der Gewalt Jabins, des Königs von Kanaan, aus, der in Hazor herrschte. Sein Heerführer war Sisera, der in Haroschet-Gojim wohnte.
6598RichterRi743Da schrien die Israeliten zum Herrn, denn Sisera besaß neunhundert eiserne Kampfwagen und hatte die Israeliten zwanzig Jahre lang grausam unterdrückt.
6599RichterRi744Damals war Debora, eine Prophetin, die Frau des Lappidot, Richterin in Israel.
6600RichterRi745Sie hatte ihren Sitz unter der Debora-Palme zwischen Rama und Bet-El im Gebirge Efraim und die Israeliten kamen zu ihr hinauf, um sich Recht sprechen zu lassen.
6601RichterRi746Sie schickte Boten zu Barak, dem Sohn Abinoams aus Kedesch-Naftali, ließ ihn rufen und sagte zu ihm: Der Herr, der Gott Israels, befiehlt: Geh hin, zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Naftaliter und Sebuloniter mit dir!
6602RichterRi747Ich aber werde Sisera, den Heerführer Jabins, mit seinen Wagen und seiner Streitmacht zu dir an den Bach Kischon lenken und ihn in deine Hand geben.
6603RichterRi748Barak sagte zu ihr: Wenn du mit mir gehst, werde ich gehen; wenn du aber nicht mit mir gehst, werde ich nicht gehen.
6604RichterRi749Sie sagte: Ja, ich gehe mit dir; aber der Ruhm bei dem Unternehmen, zu dem du ausziehst, wird dann nicht dir zuteil; denn der Herr wird Sisera der Hand einer Frau ausliefern. Und Debora machte sich auf und ging zusammen mit Barak nach Kedesch.
6605RichterRi7410Barak rief Sebulon und Naftali in Kedesch zusammen und zehntausend Mann folgten ihm (auf den Tabor) hinauf. Auch Debora ging mit ihm.
6606RichterRi7411Der Keniter Heber aber, der sich von Kain, von den Söhnen Hobabs, des Schwiegervaters des Mose, getrennt hatte, hatte sein Zelt an der Eiche von Zaanannim bei Kedesch aufgeschlagen.
6607RichterRi7412Als man nun Sisera meldete, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor gezogen sei,
6608RichterRi7413beorderte Sisera alle seine Wagen - neunhundert eiserne Kampfwagen und das ganze Kriegsvolk, das er bei sich hatte, von Haroschet-Gojim an den Bach Kischon.
6609RichterRi7414Da sagte Debora zu Barak: Auf! Denn das ist der Tag, an dem der Herr den Sisera in deine Gewalt gegeben hat. Ja, der Herr zieht selbst vor dir her. Barak zog also vom Berg Tabor herab und die zehntausend Mann folgten ihm.
6610RichterRi7415Und der Herr brachte Sisera, alle seine Wagen und seine ganze Streitmacht [[mit scharfem Schwert]] vor den Augen Baraks in große Verwirrung. Sisera sprang vom Wagen und floh zu Fuß.
6611RichterRi7416Barak verfolgte die Wagen und das Heer bis nach Haroschet-Gojim. Das ganze Heer Siseras fiel unter dem scharfen Schwert; nicht ein einziger Mann blieb übrig.
6612RichterRi7417Sisera war zu Fuß zum Zelt der Jaël, der Frau des Keniters Heber, geflohen; denn zwischen Jabin, dem König von Hazor, und der Familie des Keniters Heber herrschte Frieden.
6613RichterRi7418Jaël ging Sisera entgegen und sagte zu ihm: Kehr ein, Herr, kehr ein bei mir, hab keine Angst! Da begab er sich zu ihr ins Zelt und sie deckte ihn mit einem Teppich zu.
6614RichterRi7419Er sagte zu ihr: Gib mir doch etwas Wasser zu trinken, ich habe Durst. Sie öffnete einen Schlauch mit Milch und gab ihm zu trinken; dann deckte sie ihn wieder zu.
6615RichterRi7420Er sagte zu ihr: Stell dich an den Zelteingang, und wenn einer kommt und dich fragt: Ist jemand hier?, dann antworte: Nein.
6616RichterRi7421Doch Jaël, die Frau Hebers, holte einen Zeltpflock, nahm einen Hammer in die Hand, ging leise zu Sisera hin und schlug ihm den Zeltpflock durch die Schläfe, sodass er noch in den Boden drang. So fand Sisera, der vor Erschöpfung eingeschlafen war, den Tod.
6617RichterRi7422Da erschien gerade Barak, der Sisera verfolgte. Jaël ging ihm entgegen und sagte: Komm, ich zeige dir den Mann, den du suchst. Er ging mit ihr hinein; da sah er Sisera tot am Boden liegen, mit dem Pflock in seiner Schläfe.
6618RichterRi7423So demütigte Gott an diesem Tag Jabin, den König von Kanaan, vor den Israeliten
6619RichterRi7424und die Faust der Israeliten lag immer schwerer auf Jabin, dem König von Kanaan, bis sie Jabin, den König von Kanaan, ganz vernichtet hatten.
6620RichterRi751Debora und Barak, der Sohn Abinoams, sangen an jenem Tag dieses Lied:
6621RichterRi752Dass Führer Israel führten /und das Volk sich bereit zeigte, /dafür preist den Herrn!
6622RichterRi753Hört, ihr Könige, horcht auf, ihr Fürsten! /Ich will dem Herrn zu Ehren singen, /ich will zu Ehren des Herrn, /des Gottes Israels, spielen.
6623RichterRi754Herr, als du auszogst aus Seïr, /als du vom Grünland Edoms heranschrittest, /da bebte die Erde, die Himmel ergossen sich, /ja, aus den Wolken ergoss sich das Wasser.
6624RichterRi755Die Berge wankten vor dem Blick des Herrn, [[das ist der Sinai]] /vor dem Blick des Herrn, des Gottes Israels.
6625RichterRi756In den Tagen Schamgars, des Sohnes des Anat, /in den Tagen Jaëls lagen die Wege verlassen da; /wer unterwegs war, musste Umwege machen.
6626RichterRi757Bewohner des offenen Landes gab es nicht mehr, /es gab sie nicht mehr in Israel, /bis du dich erhobst, Debora, /bis du dich erhobst, Mutter in Israel.
6627RichterRi758Man hatte sich neue Götter erwählt. /Es gab kein Brot an den Toren. /Schild und Speer waren nicht mehr zu sehen /bei den Vierzigtausend in Israel.
6628RichterRi759Mein Herz gehört Israels Führern. /Ihr, die ihr bereit seid im Volk, /preist den Herrn!
6629RichterRi7510Ihr, die ihr auf weißen Eselinnen reitet, /die ihr auf Teppichen sitzt, /die ihr auf der Straße dahinzieht, singt!
6630RichterRi7511Horch, sie jubeln zwischen den Tränken; /dort besingt man die rettenden Taten des Herrn, /seine hilfreiche Tat an den Bauern in Israel. /Damals zog das Volk des Herrn hinab zu den Toren.
6631RichterRi7512Auf, auf, Debora! Auf, auf, sing ein Lied! /Erheb dich, Barak, /führ deine Gefangenen heim, /Sohn Abinoams!
6632RichterRi7513Dann steige herab, /was übrig ist unter den Herrlichen des Volkes. /Der Herr steige herab /mit mir unter den Helden.
6633RichterRi7514Aus Efraim zogen sie hinunter ins Tal, /hinter ihnen Benjamin mit seinen Scharen; /von Machir stiegen die Führer hinab, /von Sebulon die, die das Zepter tragen.
6634RichterRi7515Die Fürsten Issachars zusammen mit Debora /und wie Issachar so auch Barak, /ins Tal getragen von seinen Füßen. /In Rubens Bezirken /überlegte man lange.
6635RichterRi7516Warum sitzt du zwischen den Hürden /und hörst bei den Herden dem Flötenspiel zu? /In Rubens Bezirken /überlegte man lange.
6636RichterRi7517Gilead bleibt jenseits des Jordan. /Warum verweilt Dan bei den Schiffen? /Ascher sitzt am Ufer des Meeres, /bleibt ruhig an seinen Buchten.
6637RichterRi7518Sebulon ist ein Volk, /das sein Leben aufs Spiel setzt, /auch Naftali auf den Höhen des Feldes.
6638RichterRi7519Könige kamen und kämpften, /damals kämpften Kanaans Könige /in Taanach, an den Wassern Megiddos, /doch Beute an Silber machten sie nicht.
6639RichterRi7520Vom Himmel her kämpften die Sterne, /von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen Sisera.
6640RichterRi7521Der Bach Kischon schwemmte sie fort, /der altberühmte Bach, der Bach Kischon. /Meine Seele soll auftreten mit Macht.
6641RichterRi7522Damals stampften die Hufe der Pferde /im Jagen, im Dahinjagen der Hengste.
6642RichterRi7523Ihr sollt Meros verfluchen, /spricht der Engel des Herrn. /Mit Flüchen flucht seinen Bewohnern; /denn sie kamen dem Herrn nicht zu Hilfe, /zu Hilfe dem Herrn unter den Helden.
6643RichterRi7524Gepriesen sei Jaël unter den Frauen, /die Frau des Keniters Heber, /gepriesen unter den Frauen im Zelt.
6644RichterRi7525Er hatte Wasser verlangt, sie gab ihm Milch, /in einer prächtigen Schale reichte sie Sahne.
6645RichterRi7526Ihre Hand streckte sie aus nach dem Pflock, /ihre Rechte nach dem Hammer des Schmieds. /Sie erschlug Sisera, zermalmte sein Haupt, /zerschlug, durchbohrte seine Schläfe.
6646RichterRi7527Zu ihren Füßen brach er zusammen, fiel nieder, lag da, /zu ihren Füßen brach er zusammen, fiel nieder. /Wo er zusammenbrach, da lag er vernichtet.
6647RichterRi7528Aus ihrem Fenster blickt Siseras Mutter /und klagt durch das Gitter: /Warum säumt sein Wagen zu kommen, /warum zögert der Hufschlag seiner Gespanne?
6648RichterRi7529Eine Kluge aus ihren Fürstinnen antwortet ihr, /und sie selbst wiederholt deren Worte:
6649RichterRi7530Sicher machen und teilen sie Beute, /ein, zwei Frauen für jeden Mann, /Beute an Kleidern für Sisera, /Beute an Kleidern, /für meinen Hals als Beute ein, zwei bunte Tücher.
6650RichterRi7531So gehen all deine Feinde zugrunde, Herr. /Doch die, die ihn lieben, sind wie die Sonne, /wenn sie aufgeht in ihrer Kraft. Dann hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe.
6651RichterRi76Jdg 6:2 [1] Die Israeliten taten, was dem Herrn missfiel. Da gab sie der Herr in die Gewalt Midians, sieben Jahre lang.
6652RichterRi763Doch immer, wenn die Israeliten gesät hatten, kamen Midian, die Amalekiter und die Leute aus dem Osten und zogen gegen sie heran.
6653RichterRi764Sie belagerten die Israeliten und vernichteten die Ernte des Landes bis hin in die Gegend von Gaza. Sie ließen in Israel keine Lebensmittel übrig, auch kein Schaf, kein Rind und keinen Esel.
6654RichterRi765Denn sie zogen mit ihren Herden und Zelten heran und kamen so zahlreich wie die Heuschrecken herbei. Zahllos waren sie selbst und auch ihre Kamele. Sie kamen und verheerten das Land.
6655RichterRi766So verarmte Israel sehr wegen Midian und die Israeliten schrien zum Herrn.
6656RichterRi767Als nun die Israeliten wegen Midian zum Herrn schrien,
6657RichterRi768schickte der Herr einen Propheten zu den Israeliten. Dieser sagte zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich selbst habe euch aus Ägypten heraufgeführt. Ich habe euch aus dem Sklavenhaus herausgeführt.
6658RichterRi769Ich habe euch aus der Gewalt Ägyptens und aus der Gewalt all eurer Unterdrücker befreit. Ich habe sie vor euren Augen vertrieben und euch ihr Land gegeben.
6659RichterRi7610Und ich habe euch gesagt: Ich bin der Herr, euer Gott. Fürchtet nicht die Götter der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt nicht auf meine Stimme gehört.
6660RichterRi7611Der Engel des Herrn kam und setzte sich unter die Eiche bei Ofra, die dem Abiësriter Joasch gehörte. Sein Sohn Gideon war gerade dabei, in der Kelter Weizen zu dreschen, um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen.
6661RichterRi7612Da erschien ihm der Engel des Herrn und sagte zu ihm: Der Herr sei mit dir, starker Held.
6662RichterRi7613Doch Gideon sagte zu ihm: Ach, mein Herr, ist der Herr wirklich mit uns? Warum hat uns dann all das getroffen? Wo sind alle seine wunderbaren Taten, von denen uns unsere Väter erzählt haben? Sie sagten doch: Wirklich, der Herr hat uns aus Ägypten heraufgeführt. Jetzt aber hat uns der Herr verstoßen und uns der Faust Midians preisgegeben.
6663RichterRi7614Da wandte sich der Herr ihm zu und sagte: Geh und befrei mit der Kraft, die du hast, Israel aus der Faust Midians! Ja, ich sende dich.
6664RichterRi7615Er entgegnete ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel befreien? Sieh doch, meine Sippe ist die schwächste in Manasse und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters.
6665RichterRi7616Doch der Herr sagte zu ihm: Weil ich mit dir bin, wirst du Midian schlagen, als wäre es nur ein Mann.
6666RichterRi7617Gideon erwiderte ihm: Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann gib mir ein Zeichen dafür, dass du selbst es bist, der mit mir redet.
6667RichterRi7618Entfern dich doch nicht von hier, bis ich zu dir zurückkomme; ich will eine Gabe für dich holen und sie vor dich hinlegen. Er sagte: Ich werde bleiben, bis du zurückkommst.
6668RichterRi7619Gideon ging (ins Haus) hinein und bereitete ein Ziegenböckchen zu sowie ungesäuerte Brote von einem Efa Mehl. Er legte das Fleisch in einen Korb, tat die Brühe in einen Topf, brachte beides zu ihm hinaus unter die Eiche und setzte es ihm vor.
6669RichterRi7620Da sagte der Engel Gottes zu ihm: Nimm das Fleisch und die Brote, und leg sie hier auf den Felsen, die Brühe aber gieß weg! Gideon tat es.
6670RichterRi7621Der Engel des Herrn streckte den Stab aus, den er in der Hand hatte, und berührte mit seiner Spitze das Fleisch und die Brote. Da stieg Feuer von dem Felsblock auf und verzehrte das Fleisch und die Brote. Der Engel des Herrn aber war Gideons Augen entschwunden.
6671RichterRi7622Als nun Gideon sah, dass es der Engel des Herrn gewesen war, sagte er: Weh mir, Herr und Gott, ich habe den Engel des Herrn von Angesicht zu Angesicht gesehen.
6672RichterRi7623Der Herr erwiderte ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben.
6673RichterRi7624Gideon errichtete an jener Stelle einen Altar für den Herrn und nannte ihn: Der Herr ist Friede. Der Altar steht bis zum heutigen Tag in Ofra, (der Stadt) der Abiësriter.
6674RichterRi7625In jener Nacht sagte der Herr zu Gideon: Nimm das Rind deines Vaters, den siebenjährigen fetten Farren, reiß den Altar des Baal nieder, der deinem Vater gehört, und den Kultpfahl daneben hau um!
6675RichterRi7626Bau einen Altar für den Herrn, deinen Gott, auf der Höhe der Burg hier, entsprechend der vorgeschriebenen Ordnung, nimm den fetten Farren und bring ihn mit dem Holz des Kultpfahls, den du umhaust, als Brandopfer dar.
6676RichterRi7627Da nahm Gideon zehn seiner Knechte und tat, was der Herr zu ihm gesagt hatte. Weil er sich aber vor seiner Familie und den Leuten der Stadt fürchtete, es bei Tag zu tun, tat er es bei Nacht.
6677RichterRi7628Als die Einwohner der Stadt am Morgen aufstanden, sahen sie, dass der Altar des Baal zerstört, der Kultpfahl daneben umgehauen und der fette Farren auf dem neu erbauten Altar geopfert war.
6678RichterRi7629Da sagten sie zueinander: Wer hat das getan? Sie suchten und forschten nach und stellten fest: Gideon, der Sohn des Joasch, hat es getan.
6679RichterRi7630Die Einwohner der Stadt sagten deshalb zu Joasch: Gib deinen Sohn heraus! Er muss sterben, denn er hat den Altar des Baal niedergerissen und den Kultpfahl daneben umgehauen.
6680RichterRi7631Joasch erwiderte allen, die um ihn herumstanden: Wollt ihr etwa für Baal streiten? Wollt [ihr] ihn retten? Wer für ihn streitet, soll noch vor dem Morgen sterben. Wenn Baal Gott ist, soll er für sich selbst streiten, weil man seinen Altar niedergerissen hat.
6681RichterRi7632Darum nannte man Gideon seit jenem Tag Jerubbaal - das heißt: Baal möge gegen ihn streiten -; denn er hat seinen Altar niedergerissen.
6682RichterRi7633Ganz Midian, Amalek und die Leute aus dem Osten taten sich zusammen, zogen herüber und schlugen in der Ebene Jesreel ihr Lager auf.
6683RichterRi7634Da kam der Geist des Herrn über Gideon. Gideon blies ins Widderhorn und rief die Abiësriter, ihm (in den Kampf) zu folgen.
6684RichterRi7635Auch schickte er Boten in ganz Manasse umher und rief Manasse, ihm (in den Kampf) zu folgen. Außerdem schickte er Boten in Ascher, Sebulon und Naftali umher und auch diese stießen zu ihnen.
6685RichterRi7636Da sagte Gideon zu Gott: Wenn du Israel wirklich durch meine Hand retten willst, wie du gesagt hast -
6686RichterRi7637sieh her, ich lege frisch geschorene Wolle auf die Tenne; wenn der Tau allein auf die Wolle fällt und es auf dem ganzen (übrigen) Boden trocken bleibt, dann weiß ich, dass du durch meine Hand Israel retten willst, wie du gesagt hast.
6687RichterRi7638Und so geschah es. Als er früh am Morgen hinkam und die Wolle ausdrückte, konnte er den Tau - eine Schale voll Wasser - aus der Wolle herauspressen.
6688RichterRi7639Darauf sagte Gideon zu Gott: Dein Zorn möge nicht gegen mich entbrennen, wenn ich noch einmal rede. Ich möchte es nur noch dieses eine Mal mit der Wolle versuchen: Die Wolle allein soll dieses Mal trocken bleiben und auf dem ganzen (übrigen) Boden soll Tau liegen.
6689RichterRi7640Und Gott machte es in der folgenden Nacht so: Die Wolle allein blieb trocken und auf dem ganzen übrigen Boden lag Tau.
6690RichterRi771Am frühen Morgen brach Jerubbaal - das ist Gideon - mit allen Leuten, die er bei sich hatte, auf und sie errichteten bei der Harod-Quelle ihr Lager; das Lager Midians war nördlich davon beim Hügel More in der Ebene.
6691RichterRi772Der Herr sagte zu Gideon: Die Leute, die du bei dir hast, sind zu zahlreich, als dass ich Midian in deine Gewalt geben könnte. Sonst könnte sich Israel mir gegenüber rühmen und sagen: Meine eigene Hand hat mich gerettet.
6692RichterRi773Ruf daher so laut, dass die Leute es hören: Wer sich fürchtet und Angst hat, soll umkehren. Gideon musterte sie und darauf kehrten von den Leuten zweiundzwanzigtausend um, während zehntausend bei ihm blieben.
6693RichterRi774Doch der Herr sagte zu Gideon: Die Leute sind immer noch zu zahlreich. Führ sie hinab ans Wasser; dort will ich sie für dich mustern. Von wem ich sagen werde: Er soll mit dir gehen!, der soll mitgehen, und jeder, von dem ich zu dir sagen werde: Dieser soll nicht mit dir gehen!, der soll nicht mitgehen.
6694RichterRi775Gideon führte die Leute zum Wasser hinab und der Herr sagte zu ihm: Stell alle, die das Wasser mit der Zunge auflecken, wie es ein Hund tut, auf einen besonderen Platz, und ebenso alle, die sich zum Trinken hinknien.
6695RichterRi776Die Zahl derer, die das Wasser aufleckten, betrug dreihundert Mann. Alle übrigen Leute aber knieten sich hin, um das Wasser zu trinken, indem sie es mit der Hand zum Mund führten.
6696RichterRi777Der Herr sagte zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die (das Wasser) aufgeleckt haben, will ich euch retten; ich werde Midian in deine Gewalt geben. Alle übrigen Leute sollen nach Hause gehen.
6697RichterRi778Gideon entließ also alle Israeliten, jeden zu seinem Zelt, und sie nahmen die Verpflegung der Leute und ihre Widderhörner mit. Nur die dreihundert Mann behielt er bei sich. Das Lager Midians lag unterhalb von ihm in der Ebene.
6698RichterRi779In jener Nacht geschah es, dass Jahwe zu ihm sagte: Steh auf, geh zum Lager hinab; denn ich habe es in deine Gewalt gegeben.
6699RichterRi7710Wenn du dich aber davor fürchtest hinabzusteigen, dann geh (zuerst allein) mit deinem Diener Pura ins Lager hinab
6700RichterRi7711und höre, was man dort redet. Dann wirst du die Kraft bekommen, zum Lager hinabzuziehen. Gideon ging also mit seinem Diener Pura bis unmittelbar an die Krieger im Lager heran.
6701RichterRi7712Midian und Amalek und die Leute des Ostens waren in die Ebene eingefallen, zahlreich wie die Heuschrecken, und ihre Kamele waren zahllos wie der Sand am Ufer des Meeres.
6702RichterRi7713Als Gideon ankam, erzählte gerade einer dem andern einen Traum. Er sagte: Hör zu, ich hatte einen Traum: Ich sah, wie ein Laib Gerstenbrot ins Lager Midians rollte. Er gelangte bis zum Zelt und stieß dagegen, sodass es umfiel und umgestülpt dalag. Dann brach das Zelt zusammen.
6703RichterRi7714Der andere antwortete: Das bedeutet nichts anderes als das Schwert des Israeliten Gideon, des Sohnes des Joasch. Gott hat Midian und das ganze Lager in seine Gewalt gegeben.
6704RichterRi7715Als Gideon die Erzählung von dem Traum und seine Deutung hörte, warf er sich nieder und betete. Dann kehrte er ins Lager Israels zurück und rief: Auf! Der Herr hat das Lager Midians in eure Gewalt gegeben.
6705RichterRi7716Gideon teilte die dreihundert Mann in drei Abteilungen und gab allen Männern Widderhörner und leere Krüge in die Hand; in den Krügen waren Fackeln.
6706RichterRi7717Er sagte zu ihnen: Seht auf mich und macht alles ebenso wie ich! Passt auf: Ich gehe nun an den Rand des Lagers (der Midianiter) und das, was ich mache, müsst auch ihr machen.
6707RichterRi7718Wenn ich und alle, die bei mir sind, das Widderhorn blasen, dann müsst auch ihr rings um das ganze Lager eure Hörner blasen und rufen: Für den Herrn und Gideon!
6708RichterRi7719Gideon und die hundert Mann, die bei ihm waren, gelangten zu Beginn der mittleren Nachtwache an den Rand des Lagers (der Midianiter); man hatte gerade die Wachen aufgestellt. Sie bliesen das Widderhorn und zerschlugen die Krüge, die sie in der Hand hatten.
6709RichterRi7720Nun bliesen auch die beiden anderen Abteilungen ihre Hörner, zerschlugen die Krüge, ergriffen mit der linken Hand die Fackeln, während sie in der rechten Hand die Widderhörner hielten, um zu blasen, und schrien: Das Schwert für den Herrn und Gideon!
6710RichterRi7721Dabei blieben sie rings um das Lager stehen, jeder an dem Platz, wo er gerade war. Im Lager liefen alle durcheinander, schrien und flohen.
6711RichterRi7722Als die dreihundert Männer ihre Hörner bliesen, richtete der Herr im ganzen Lager das Schwert des einen gegen den andern. Alle im Lager flohen bis nach Bet-Schitta, Zereda, Sefat-Abel-Mehola und Tabbat.
6712RichterRi7723Nun wurden die Israeliten aus Naftali, Ascher und ganz Manasse aufgeboten, um die Midianiter zu verfolgen.
6713RichterRi7724Außerdem schickte Gideon Boten im ganzen Bergland von Efraim umher und ließ sagen: Zieht hinab gegen Midian und nehmt ihm die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und (besetzt) den Jordanübergang! So wurden alle Männer Efraims zusammengerufen und sie besetzten die Wasserstellen bis Bet-Bara und den Jordanübergang.
6714RichterRi7725Sie nahmen auch die zwei Midianiterfürsten Oreb (Rabe) und Seeb (Wolf) gefangen. Oreb töteten sie am Rabenfelsen und Seeb töteten sie an der Wolfskelter; dann setzten sie die Verfolgung Midians fort. Die Köpfe Orebs und Seebs aber brachten sie zu Gideon über den Jordan.
6715RichterRi781Die Efraimiter aber sagten zu Gideon: Was hast du uns da angetan, dass du uns nicht hast rufen lassen, als du ausgezogen bist, um gegen Midian zu kämpfen? Und sie stritten heftig mit ihm.
6716RichterRi782Er antwortete ihnen: Was habe ich schon getan im Vergleich zu euch? Ist nicht die Nachlese Efraims besser als die Weinlese Abiësers?
6717RichterRi783In eure Gewalt hat Gott Oreb und Seeb, die Fürsten Midians, gegeben. Was vermochte ich zu tun im Vergleich zu euch? Als er das sagte, legte sich ihr Zorn gegen ihn.
6718RichterRi784Als Gideon an den Jordan gekommen und mit den dreihundert Männern, die bei ihm waren, hinübergegangen war, erschöpft von der Verfolgung,
6719RichterRi785sagte er zu den Einwohnern von Sukkot: Gebt doch den Leuten, die mir folgen, einige Laibe Brot, denn sie sind erschöpft. Ich bin dabei, Sebach und Zalmunna, die Könige von Midian, zu verfolgen.
6720RichterRi786Doch die Oberen von Sukkot entgegneten: Hast du denn Sebach und Zalmunna schon in deiner Gewalt? Warum sollten wir deinem Heer Brot geben?
6721RichterRi787Darauf sagte Gideon: Wahrhaftig, wenn der Herr Sebach und Zalmunna in meine Gewalt gegeben hat, dann dresche ich euch den Leib mit Wüstendornen und Stechdisteln.
6722RichterRi788Dann zog er von Sukkot hinauf nach Penuël und sprach die Leute dort in derselben Weise an, aber die Einwohner von Penuël antworteten ihm genauso, wie die Männer von Sukkot geantwortet hatten.
6723RichterRi789Da drohte er auch den Männern von Penuël: Wenn ich heil zurückkehre, werde ich die Burg hier niederreißen.
6724RichterRi7810Sebach und Zalmunna befanden sich mit ihrem Heerlager in Karkor; es waren etwa fünfzehntausend Mann; das war alles, was von dem ganzen Heerlager der Leute aus dem Osten übrig geblieben war. Hundertzwanzigtausend mit dem Schwert bewaffnete Männer waren gefallen.
6725RichterRi7811Gideon zog auf dem Beduinenweg östlich von Nobach und Jogboha hinauf und schlug das (feindliche) Heer, das sich in Sicherheit wähnte.
6726RichterRi7812Sebach und Zalmunna, die beiden Könige von Midian, flohen, aber er verfolgte sie, nahm sie gefangen und scheuchte das ganze Heerlager auseinander.
6727RichterRi7813Als Gideon, der Sohn des Joasch, aus dem Kampf von Maale-Heres zurückkehrte,
6728RichterRi7814nahm er einen jungen Mann fest, der zu den Leuten von Sukkot gehörte. Er fragte ihn aus und dieser musste ihm die Oberen und Ältesten von Sukkot aufschreiben, siebenundsiebzig Männer.
6729RichterRi7815Als er nun zu den Einwohnern von Sukkot kam, sagte er: Hier sind Sebach und Zalmunna, deretwegen ihr mich verhöhnt habt mit den Worten: Ist denn Sebach und Zalmunna schon in deiner Hand? Warum sollten wir deinen erschöpften Männern Brot geben?
6730RichterRi7816Dann ergriff er die Ältesten der Stadt, die Männer von Sukkot, und drosch sie mit den Wüstendornen und mit den Stechdisteln.
6731RichterRi7817Die Burg von Penuël aber riss er nieder und tötete die Männer in der Stadt.
6732RichterRi7818Dann sagte er zu Sebach und Zalmunna: Wie sahen die Männer aus, die ihr in Tabor getötet habt? Sie antworteten: Sie waren wie du; jeder sah aus wie ein Königssohn.
6733RichterRi7819Er entgegnete: Es waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter. So wahr der Herr lebt: Hättet ihr sie am Leben gelassen, würde ich euch nicht töten.
6734RichterRi7820Und er sagte zu Jeter, seinem Erstgeborenen: Auf, töte sie! Aber der Junge zog sein Schwert nicht; er hatte Angst, weil er noch so jung war.
6735RichterRi7821Da sagten Sebach und Zalmunna: Steh selber auf und schlag uns nieder! Denn wie der Mann, so seine Kraft. Da stand Gideon auf und tötete Sebach und Zalmunna. Dann nahm er ihren Kamelen die kleinen Monde ab, die sie am Hals trugen.
6736RichterRi7822Die Israeliten sagten zu Gideon: Werde unser Herrscher, du und auch dein Sohn und dein Enkel; denn du hast uns aus der Gewalt Midians befreit.
6737RichterRi7823Aber Gideon antwortete ihnen: Ich will nicht über euch herrschen, und auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen; der Herr soll über euch herrschen.
6738RichterRi7824Weiter sagte Gideon zu ihnen: Ich möchte euch um etwas bitten: Jeder von euch gebe mir einen Ring aus seiner Beute. Die Feinde hatten nämlich goldene Ringe, denn sie waren Ismaeliter.
6739RichterRi7825Sie antworteten: Wir geben sie dir gern. Sie breiteten einen Mantel aus und jeder legte einen Ring aus seiner Beute darauf.
6740RichterRi7826Das Gewicht der goldenen Ringe, um die er gebeten hatte, betrug tausendsiebenhundert Goldschekel, ohne die kleinen Monde und die Ohrgehänge und die Purpurkleider, die die Könige von Midian getragen hatten, und ohne die Halsketten ihrer Kamele.
6741RichterRi7827Gideon machte daraus ein Efod und stellte es in seiner Stadt Ofra auf. Und ganz Israel trieb dort damit Abgötterei. Das brachte Gideon und sein Haus zu Fall.
6742RichterRi7828Midian aber war von den Israeliten gedemütigt, sodass es sein Haupt nicht mehr erheben konnte. Das Land hatte dann vierzig Jahre lang Ruhe, solange Gideon lebte.
6743RichterRi7829Jerubbaal, der Sohn des Joasch, ging heim und blieb bei seiner Familie.
6744RichterRi7830Gideon hatte siebzig leibliche Söhne, denn er hatte viele Frauen.
6745RichterRi7831Auch seine Nebenfrau, die in Sichem war, gebar ihm einen Sohn; dem gab er den Namen Abimelech.
6746RichterRi7832Gideon, der Sohn des Joasch, starb in hohem Alter und wurde im Grab seines Vaters Joasch in Ofra, der Stadt der Abiësriter, begraben.
6747RichterRi7833Als Gideon tot war, trieben die Israeliten wieder Abgötterei mit den Baalen und machten den «Baal des Bundes» zu ihrem Gott.
6748RichterRi7834Die Israeliten dachten nicht mehr an den Herrn, ihren Gott, der sie aus der Gewalt all ihrer Feinde ringsum befreit hatte.
6749RichterRi7835Auch dem Haus Jerubbaal-Gideon erwiesen sie kein Wohlwollen, wie es all dem Guten entsprochen hätte, das es für Israel getan hatte.
6750RichterRi791Abimelech, der Sohn Jerubbaals, ging nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und sagte zu ihnen und zur ganzen Sippe der Familie seiner Mutter:
6751RichterRi792Redet doch allen Bürgern von Sichem zu und sagt: Was ist besser für euch: wenn siebzig Männer über euch herrschen, alle Söhne Jerubbaals, oder wenn nur ein Mann über euch herrscht? Denkt auch daran, dass ich euer Fleisch und Bein bin.
6752RichterRi793Da redeten die Brüder seiner Mutter seinetwegen allen Bürgern Sichems zu, und zwar genau mit seinen Worten, sodass sich ihr Herz Abimelech zuwandte. Denn sie sagten sich: Er ist unser Bruder.
6753RichterRi794Sie gaben ihm siebzig Silberstücke aus dem Tempel des «Baal des Bundes» und Abimelech warb damit Männer an, die nichts zu verlieren hatten und zu allem fähig waren; sie wurden sein Gefolge.
6754RichterRi795Dann drang er in das Haus seines Vaters in Ofra ein und brachte seine Brüder, die Söhne Jerubbaals, siebzig Mann, auf ein und demselben Stein um. Nur Jotam, der jüngste Sohn Jerubbaals, blieb übrig, weil er sich versteckt hatte.
6755RichterRi796Da versammelten sich alle Bürger von Sichem und Bet-Millo, zogen zu der Eiche, die bei Sichem steht, und machten Abimelech zum König.
6756RichterRi797Als man das Jotam meldete, stellte er sich auf den Gipfel des Berges Garizim und rief ihnen mit erhobener Stimme zu: Hört auf mich, ihr Bürger von Sichem, /damit Gott auf euch hört.
6757RichterRi798Einst machten sich die Bäume auf, /um sich einen König zu salben, /und sie sagten zum Ölbaum: /Sei du unser König!
6758RichterRi799Der Ölbaum sagte zu ihnen: /Soll ich mein Fett aufgeben, /mit dem man Götter und Menschen ehrt, /und hingehen, um über den anderen Bäumen zu schwanken?
6759RichterRi7910Da sagten die Bäume zum Feigenbaum: /Komm, sei du unser König!
6760RichterRi7911Der Feigenbaum sagte zu ihnen: /Soll ich meine Süßigkeit aufgeben /und meine guten Früchte /und hingehen, um über den anderen Bäumen zu schwanken?
6761RichterRi7912Da sagten die Bäume zum Weinstock: /Komm, sei du unser König!
6762RichterRi7913Der Weinstock sagte zu ihnen: /Soll ich meinen Most aufgeben, /der Götter und Menschen erfreut, /und hingehen, um über den anderen Bäumen zu schwanken?
6763RichterRi7914Da sagten alle Bäume zum Dornenstrauch: /Komm, sei du unser König!
6764RichterRi7915Der Dornenstrauch sagte zu den Bäumen: /Wollt ihr mich wirklich zu eurem König salben? /Kommt, findet Schutz in meinem Schatten! /Wenn aber nicht, dann soll vom Dornenstrauch Feuer ausgehen /und die Zedern des Libanon fressen.
6765RichterRi7916Wenn ihr also treu und redlich gehandelt habt, als ihr Abimelech zum König machtet, und wenn ihr an Jerubbaal und seinem Haus gut gehandelt habt, wenn ihr so an ihm gehandelt habt, wie das Wirken meines Vaters es verdient,
6766RichterRi7917der für euch gekämpft, sein Leben gewagt und euch aus der Gewalt Midians befreit hat,
6767RichterRi7918während ihr euch heute gegen das Haus meines Vaters erhoben habt, seine Söhne, siebzig Männer, auf ein und demselben Stein umgebracht und Abimelech, den Sohn seiner Sklavin, zum König über die Bürger von Sichem gemacht habt, weil er euer Bruder ist, -
6768RichterRi7919wenn ihr also heute treu und redlich an Jerubbaal und seinem Haus gehandelt habt, dann sollt ihr eure Freude haben an Abimelech und er soll seine Freude an euch haben.
6769RichterRi7920Wenn aber nicht, dann soll Feuer von Abimelech ausgehen und die Bürger Sichems und Bet-Millos fressen. Und von den Bürgern Sichems und von Bet-Millo soll Feuer ausgehen und Abimelech fressen.
6770RichterRi7921Dann machte sich Jotam davon, floh vor seinem Bruder Abimelech nach Beer und ließ sich dort nieder.
6771RichterRi7922Als Abimelech drei Jahre lang über Israel geherrscht hatte,
6772RichterRi7923sandte Gott einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem, sodass die Bürger von Sichem von Abimelech abfielen.
6773RichterRi7924Das Verbrechen an den siebzig Söhnen Jerubbaals sollte sich rächen; über ihren Bruder Abimelech, der sie umgebracht hatte, sollte die Strafe für das Blutvergießen kommen und ebenso über die Bürger von Sichem, die ihm tatkräftig bei der Ermordung seiner Brüder geholfen hatten.
6774RichterRi7925Die Bürger von Sichem legten ihm auf den Höhen der Berge einen Hinterhalt. Sie raubten dort jeden aus, der auf seinem Weg bei ihnen vorbeikam. Das wurde Abimelech gemeldet.
6775RichterRi7926Gaal, der Sohn Ebeds, kam mit seinen Brüdern und Knechten nach Sichem und die Bürger von Sichem fassten Vertrauen zu ihm.
6776RichterRi7927Sie gingen aufs Feld hinaus, hielten in ihren Weinbergen die Weinlese, kelterten und feierten ein Freudenfest; sie zogen zum Haus ihres Gottes, aßen und tranken und verfluchten Abimelech.
6777RichterRi7928Gaal, der Sohn Ebeds, sagte: Wer ist schon Abimelech? Und was ist Sichem, dass wir Abimelech dienen sollten? Ist er nicht der Sohn Jerubbaals und ist nicht Sebul sein Vogt? Dient lieber den Männern Hamors, des Vaters von Sichem! Warum sollten wir ihm dienen?
6778RichterRi7929Wäre doch dieses Volk in meiner Gewalt; ich wollte Abimelech vertreiben. Ich würde zu Abimelech sagen: Du hast ein großes Heer, also zieh in den Kampf!
6779RichterRi7930Als Sebul, der Vogt der Stadt, von den Reden Gaals, des Sohnes Ebeds, hörte, entbrannte sein Zorn.
6780RichterRi7931Er schickte Boten zu Abimelech nach Aruma und ließ ihm sagen: Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen und hetzen nun die Stadt gegen dich auf.
6781RichterRi7932Brich also noch in der Nacht mit den Leuten auf, die du bei dir hast, und leg dich auf dem freien Feld in einen Hinterhalt!
6782RichterRi7933Am Morgen aber brich bei Sonnenaufgang auf und rück gegen die Stadt vor! Sobald dann Gaal mit seinen Leuten gegen dich ausrückt, mach mit ihm, wie es sich für dich ergibt.
6783RichterRi7934Abimelech brach noch in der Nacht mit allen Leuten, die er bei sich hatte, auf und sie legten sich in vier Abteilungen bei Sichem in einen Hinterhalt.
6784RichterRi7935Als Gaal, der Sohn Ebeds, herauskam und vor das Stadttor trat, brach Abimelech mit seinen Leuten aus dem Hinterhalt hervor.
6785RichterRi7936Als Gaal die Männer sah, sagte er zu Sebul: Sieh, da steigen Leute von den Höhen der Berge herunter. Sebul entgegnete ihm: Du siehst den Schatten der Berge für Menschen an.
6786RichterRi7937Doch Gaal redete weiter und sagte: Sieh doch, da kommen Leute vom Nabel des Landes herab und eine Abteilung kommt aus der Richtung der Orakel-Eiche.
6787RichterRi7938Da sagte Sebul zu ihm: Wo bleibt nun dein großes Maul, mit dem du gesagt hast: Wer ist schon Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Sind das nicht die Leute, die du verachtet hast? Rück jetzt nur aus, und kämpfe mit ihnen!
6788RichterRi7939Da rückte Gaal an der Spitze der Bürger von Sichem aus und kämpfte gegen Abimelech.
6789RichterRi7940Aber er musste vor ihm fliehen und Abimelech verfolgte ihn und viele wurden erschlagen, sie fielen, noch bevor sie das Tor erreicht hatten.
6790RichterRi7941Abimelech aber kehrte nach Aruma zurück und Sebul vertrieb Gaal und seine Brüder; sie konnten nicht mehr in Sichem bleiben.
6791RichterRi7942Am anderen Morgen gingen die Leute (von Sichem) aufs Feld hinaus. Das meldete man Abimelech.
6792RichterRi7943Er nahm seine Leute, teilte sie in drei Abteilungen und legte auf dem Feld einen Hinterhalt. Als er sah, wie die Leute aus der Stadt herauskamen, überfiel er sie und erschlug sie.
6793RichterRi7944Abimelech stürmte mit der Abteilung, die bei ihm war, vor und bezog am Eingang des Stadttors Stellung, während die beiden anderen Abteilungen auf die, die auf dem Feld waren, eindrangen und sie erschlugen.
6794RichterRi7945Abimelech kämpfte den ganzen Tag gegen die Stadt. Er eroberte sie und tötete ihre Einwohner. Dann zerstörte er die Stadt und streute Salz über sie.
6795RichterRi7946Als die Besatzung der Burg von Sichem davon hörte, zog sie sich in das Gewölbe des Tempels des «Bundesgottes» zurück.
6796RichterRi7947Abimelech wurde gemeldet, dass sich die ganze Besatzung der Burg von Sichem dort versammelt hatte.
6797RichterRi7948Daraufhin stieg Abimelech mit all seinen Leuten den Berg Zalmon hinauf. Abimelech nahm seine Axt in die Hand, hieb einen Busch ab, hob ihn auf, legte ihn auf seine Schulter und sagte zu seinen Leuten: Macht mir nach, was ihr gesehen habt, aber schnell!
6798RichterRi7949Da hieben auch alle seine Leute einen Busch ab und zogen hinter Abimelech her. Sie legten die Zweige auf das Gewölbe und zündeten sie an und steckten das Gewölbe über der Besatzung in Brand. So kam auch die ganze Besatzung der Burg von Sichem um, etwa tausend Männer und Frauen.
6799RichterRi7950Dann zog Abimelech nach Tebez, belagerte die Stadt und nahm sie ein.
6800RichterRi7951Mitten in der Stadt aber war eine starke Burg. Dorthin flohen alle Männer und Frauen, alle Bürger der Stadt. Sie schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach der Burg.
6801RichterRi7952Abimelech rückte an die Burg heran und eröffnete den Kampf gegen sie. Als er sich dem Burgtor näherte, um es in Brand zu stecken,
6802RichterRi7953warf eine Frau Abimelech einen Mühlstein auf den Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel.
6803RichterRi7954Da rief er seinen Waffenträger und sagte zu ihm: Schnell, zieh dein Schwert und töte mich! Man soll nicht von mir sagen: Eine Frau hat ihn umgebracht. Der junge Mann durchbohrte ihn und er starb.
6804RichterRi7955Als die Israeliten sahen, dass Abimelech tot war, ging jeder zurück in seinen Heimatort.
6805RichterRi7956So ließ Gott das Verbrechen, das Abimelech an seinem Vater begangen hatte, als er seine siebzig Brüder umbrachte, auf ihn selbst zurückfallen.
6806RichterRi7957Auch auf die Einwohner von Sichem ließ Gott alles Böse, das sie getan hatten, zurückfallen. So kam über sie der Fluch Jotams, des Sohnes Jerubbaals.
6807RichterRi7101Nach Abimelech trat Tola auf, der Sohn Puwas, des Sohnes Dodos, um Israel zu retten, ein Mann aus Issachar. Er wohnte in Schamir auf dem Gebirge Efraim.
6808RichterRi7102Er war dreiundzwanzig Jahre lang Richter über Israel. Dann starb er und wurde in Schamir begraben.
6809RichterRi7103Nach ihm trat Jaïr aus Gilead auf; er war zweiundzwanzig Jahre lang Richter über Israel.
6810RichterRi7104Er hatte dreißig Söhne, die auf dreißig Eseln ritten und dreißig Städte besaßen. Man nennt sie bis auf den heutigen Tag «die Zeltdörfer Jaïrs»; sie liegen im Land Gilead.
6811RichterRi7105Als Jaïr starb, wurde er in Kamon begraben.
6812RichterRi7106Die Israeliten taten wieder, was dem Herrn missfiel. Sie dienten den Baalen und Astarten, den Göttern Arams, den Göttern Sidons, den Göttern Moabs, den Göttern der Ammoniter und den Göttern der Philister. Sie verließen den Herrn und dienten ihm nicht mehr.
6813RichterRi7107Deshalb entbrannte der Zorn des Herrn über Israel und er lieferte sie der Gewalt der Philister und der Ammoniter aus.
6814RichterRi7108Sie quälten und unterdrückten die Israeliten in jener Zeit achtzehn Jahre lang, alle Israeliten jenseits des Jordan im Land der Amoriter, nämlich in Gilead.
6815RichterRi7109Dann kamen die Ammoniter über den Jordan, um auch gegen Juda, Benjamin und das Haus Efraim Krieg zu führen. Israel geriet in große Bedrängnis
6816RichterRi71010und die Israeliten schrien zum Herrn: Wir haben gegen dich gesündigt; denn wir haben unseren Gott verlassen und den Baalen gedient.
6817RichterRi71011Der Herr erwiderte den Israeliten: Nicht wahr, von Ägypten an [[auch von den Amoritern, Ammonitern und Philistern her,
6818RichterRi71012ebenso die Sidonier, Amalek und Midian]] haben sie euch unterdrückt. Als ihr aber zu mir geschrien habt, habe ich euch aus ihrer Gewalt befreit.
6819RichterRi71013Ihr aber habt mich verlassen und anderen Göttern gedient. Darum werde ich euch nicht mehr retten.
6820RichterRi71014Geht und schreit doch zu den Göttern, die ihr euch erwählt habt; sie sollen euch retten in der Zeit der Not.
6821RichterRi71015Die Israeliten aber sagten zum Herrn: Wir haben gesündigt. Mach mit uns, was dir gefällt, nur rette uns heute!
6822RichterRi71016Und sie entfernten die fremden Götter aus ihrer Mitte und dienten dem Herrn. Da konnte er das Elend Israels nicht länger ertragen.
6823RichterRi71017Die Ammoniter wurden aufgeboten und schlugen ihr Lager in Gilead auf. Auch die Israeliten versammelten sich; sie bezogen ihr Lager in Mizpa.
6824RichterRi71018Da sagten die Leute [[die führenden Männer Gileads]] zueinander: Wer ist der Mann, der den Kampf gegen die Ammoniter aufnimmt? Er soll das Oberhaupt aller Bewohner Gileads werden.
6825RichterRi7111Jiftach, der Gileaditer, war ein tapferer Held; er war der Sohn einer Dirne und Gilead war sein Vater.
6826RichterRi7112Auch Gileads Ehefrau gebar ihm Söhne. Als nun die Söhne der Ehefrau herangewachsen waren, jagten sie Jiftach fort und sagten zu ihm: Du sollst im Haus unseres Vaters nicht erben; denn du bist der Sohn einer anderen Frau.
6827RichterRi7113Da floh Jiftach vor seinen Brüdern. Er ließ sich im Land Tob nieder, und Männer, die nichts zu verlieren hatten, scharten sich um ihn und zogen mit ihm (zu Streifzügen) aus.
6828RichterRi7114Nach einiger Zeit begannen die Ammoniter Krieg mit Israel.
6829RichterRi7115Als nun die Ammoniter mit Israel Krieg begannen, machten sich die Ältesten Gileads auf den Weg, um Jiftach aus dem Land Tob zu holen.
6830RichterRi7116Sie sagten zu Jiftach: Komm, sei unser Anführer, dann können wir gegen die Ammoniter kämpfen.
6831RichterRi7117Jiftach erwiderte den Ältesten Gileads: Habt ihr mich nicht gehasst und aus dem Haus meines Vaters verjagt? Warum kommt ihr jetzt zu mir, da ihr in Bedrängnis seid?
6832RichterRi7118Die Ältesten Gileads antworteten Jiftach: Eben darum haben wir uns jetzt dir wieder zugewandt. Du sollst mit uns gehen und gegen die Ammoniter kämpfen; du sollst unser Oberhaupt und der Anführer aller Bewohner Gileads werden.
6833RichterRi7119Jiftach entgegnete den Ältesten Gileads: Wenn ihr mich zum Kampf gegen die Ammoniter zurückholt und der Herr sie vor meinen Augen preisgibt, werde ich dann wirklich euer Oberhaupt sein?
6834RichterRi71110Die Ältesten Gileads antworteten Jiftach: Der Herr soll unser Zeuge sein: Wirklich, so wie du es eben gesagt hast, so werden wir es machen.
6835RichterRi71111Daraufhin ging Jiftach mit den Ältesten Gileads und die Leute machten ihn zu ihrem Oberhaupt und Anführer. Jiftach aber brachte in Mizpa alle seine Angelegenheiten vor den Herrn.
6836RichterRi71112Danach schickte Jiftach Boten zum König der Ammoniter und ließ ihn fragen: Was haben wir gegeneinander, dass du herangerückt bist, um in meinem Land Krieg zu führen?
6837RichterRi71113Der König der Ammoniter antwortete den Boten Jiftachs: Israel hat mir mein Land zwischen dem Arnon und dem Jabbok, bis hin zum Jordan, weggenommen, als es aus Ägypten heraufzog. Gib es jetzt freiwillig wieder zurück!
6838RichterRi71114Darauf schickte Jiftach noch einmal Boten zum König der Ammoniter
6839RichterRi71115und ließ ihm sagen: So spricht Jiftach: Israel hat das Land Moabs und das Land der Ammoniter nicht weggenommen.
6840RichterRi71116Als Israel aus Ägypten heraufzog, wanderte es durch die Wüste bis zum Schilfmeer und kam nach Kadesch.
6841RichterRi71117Da schickte Israel Boten zum König von Edom und ließ ihm sagen: Ich möchte durch dein Land ziehen. Aber der König von Edom hörte nicht darauf. Auch zum König von Moab schickten sie, aber auch er wollte nicht (hören). Deshalb blieb Israel in Kadesch.
6842RichterRi71118Es zog dann durch die Wüste, umging das Land Edoms und das Land Moabs und kam so in das Gebiet östlich vom Land Moabs. Sie schlugen jenseits des Arnon ihr Lager auf, kamen also gar nicht in das Gebiet Moabs; denn der Arnon ist die Grenze Moabs.
6843RichterRi71119Dann sandte Israel Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, dem König von Heschbon, und ließ ihm sagen: Wir möchten durch dein Gebiet in unser Land ziehen.
6844RichterRi71120Sihon aber glaubte nicht, dass Israel nur durch sein Gebiet durchziehen wollte. Er sammelte daher seine Männer, schlug in Jahaz sein Lager auf und eröffnete den Kampf gegen Israel.
6845RichterRi71121Der Herr, der Gott Israels, aber gab Sihon und alle seine Männer in die Gewalt Israels. Israel schlug sie und eroberte das ganze Land, das die Amoriter bewohnten.
6846RichterRi71122So nahmen sie das ganze Land der Amoriter vom Arnon bis zum Jabbok und von der Wüste bis zum Jordan in Besitz.
6847RichterRi71123Der Herr, der Gott Israels, hat also die Amoriter vor den Augen seines Volkes Israel vertrieben. Und du willst es nun aus seinem Besitz vertreiben?
6848RichterRi71124Ist es nicht so: Wen Kemosch, dein Gott, vertreibt, dessen Besitz nimmst du, und wen immer der Herr, unser Gott, vor unseren Augen vertreibt, dessen Besitz nehmen wir.
6849RichterRi71125Bist du denn wirklich besser als der Moabiterkönig Balak, der Sohn Zippors? Hat er denn mit Israel einen Streit oder einen Krieg angefangen?
6850RichterRi71126Israel saß dreihundert Jahre lang in Heschbon und seinen Tochterstädten, in Aroër und seinen Tochterstädten und in allen Städten, die zu beiden Seiten des Arnon liegen. Warum habt ihr diese Städte nicht in jener Zeit an euch gerissen?
6851RichterRi71127Was mich betrifft, so habe ich dir kein Unrecht getan, aber du willst mir Böses antun, indem du den Kampf gegen mich eröffnest. Der Herr soll unser Richter sein; er möge heute im Streit zwischen den Israeliten und den Ammonitern entscheiden.
6852RichterRi71128Doch der König der Ammoniter hörte nicht auf die Botschaft, die ihm Jiftach schickte.
6853RichterRi71129Da kam der Geist des Herrn über Jiftach und Jiftach zog durch Gilead und Manasse nach Mizpa in Gilead und von Mizpa in Gilead zog er gegen die Ammoniter.
6854RichterRi71130Jiftach legte dem Herrn ein Gelübde ab und sagte: Wenn du die Ammoniter wirklich in meine Gewalt gibst
6855RichterRi71131und wenn ich wohlbehalten von den Ammonitern zurückkehre, dann soll, was immer mir (als Erstes) aus der Tür meines Hauses entgegenkommt, dem Herrn gehören und ich will es ihm als Brandopfer darbringen.
6856RichterRi71132Darauf zog Jiftach gegen die Ammoniter in den Kampf und der Herr gab sie in seine Gewalt.
6857RichterRi71133Er schlug sie im ganzen Gebiet zwischen Aroër und Minnit bis hin nach Abel-Keramim vernichtend (und nahm) zwanzig Städte (ein). So wurden die Ammoniter vor den Augen der Israeliten gedemütigt.
6858RichterRi71134Als Jiftach nun nach Mizpa zu seinem Haus zurückkehrte, da kam ihm seine Tochter entgegen; sie tanzte zur Pauke. Sie war sein einziges Kind; er hatte weder einen Sohn noch eine andere Tochter.
6859RichterRi71135Als er sie sah, zerriss er seine Kleider und sagte: Weh, meine Tochter! Du machst mich niedergeschlagen und stürzt mich ins Unglück. Ich habe dem Herrn mit eigenem Mund etwas versprochen und kann nun nicht mehr zurück.
6860RichterRi71136Sie erwiderte ihm: Mein Vater, wenn du dem Herrn mit eigenem Mund etwas versprochen hast, dann tu mit mir, was du versprochen hast, nachdem dir der Herr Rache an deinen Feinden, den Ammonitern, verschafft hat.
6861RichterRi71137Und sie sagte zu ihrem Vater: Nur das eine möge mir gewährt werden: Lass mir noch zwei Monate Zeit, damit ich in die Berge gehe und zusammen mit meinen Freundinnen meine Jugend beweine.
6862RichterRi71138Er entgegnete: Geh nur!, und ließ sie für zwei Monate fort. Sie aber ging mit ihren Freundinnen hin und beweinte ihre Jugend in den Bergen.
6863RichterRi71139Als zwei Monate zu Ende waren, kehrte sie zu ihrem Vater zurück und er tat mit ihr, was er gelobt hatte; sie aber hatte noch mit keinem Mann Verkehr gehabt. So wurde es Brauch in Israel,
6864RichterRi71140dass Jahr für Jahr die Töchter Israels (in die Berge) gehen und die Tochter des Gileaditers Jiftach beklagen, vier Tage lang, jedes Jahr.
6865RichterRi7121Die Männer aus Efraim wurden (zum Kampf) aufgeboten; sie zogen nach Zafon und sagten zu Jiftach: Warum bist du gegen die Ammoniter in den Kampf gezogen und hast uns nicht aufgefordert, mit dir zu ziehen? Wir werden dir dein Haus über dem Kopf anzünden.
6866RichterRi7122Jiftach sagte zu ihnen: Ich selbst und mein Volk lagen mit den Ammonitern in heftigem Streit. Ich habe euch gerufen, aber ihr habt mich nicht aus ihrer Gewalt befreit.
6867RichterRi7123Als ich nun sah, dass ihr mir nicht helfen wolltet, setzte ich mein Leben aufs Spiel und zog gegen die Ammoniter und der Herr gab sie in meine Gewalt. Warum seid ihr nun heute zu mir heraufgekommen, um Krieg mit mir anzufangen?
6868RichterRi7124Darauf sammelte Jiftach alle Männer aus Gilead und kämpfte gegen Efraim und die Männer aus Gilead schlugen Efraim. Die Efraimiter hatten gesagt: Ihr seid Flüchtlinge aus Efraim; Gilead liegt ja mitten in Efraim, mitten in Manasse.
6869RichterRi7125Gilead besetzte die nach Efraim führenden Übergänge über den Jordan. Und wenn efraimitische Flüchtlinge (kamen und) sagten: Ich möchte hinüber!, fragten ihn die Männer aus Gilead: Bist du ein Efraimiter? Wenn er Nein sagte,
6870RichterRi7126forderten sie ihn auf: Sag doch einmal «Schibbolet». Sagte er dann «Sibbolet», weil er es nicht richtig aussprechen konnte, ergriffen sie ihn und machten ihn dort an den Furten des Jordan nieder. So fielen damals zweiundvierzigtausend Mann aus Efraim.
6871RichterRi7127Jiftach war sechs Jahre lang Richter in Israel. Dann starb Jiftach, der Gileaditer, und wurde in seiner Stadt in Gilead begraben.
6872RichterRi7128Nach ihm war Ibzan aus Betlehem Richter in Israel.
6873RichterRi7129Er hatte dreißig Söhne; dreißig Töchter gab er nach auswärts (in die Ehe) und dreißig Töchter führte er seinen Söhnen von auswärts zu. Ibzan war sieben Jahre lang Richter in Israel.
6874RichterRi71210Dann starb er und wurde in Betlehem begraben.
6875RichterRi71211Nach ihm war Elon, der Sebuloniter, Richter in Israel; er war zehn Jahre lang Richter in Israel.
6876RichterRi71212Dann starb der Sebuloniter Elon und wurde in Ajalon im Land Sebulon begraben.
6877RichterRi71213Nach ihm war Abdon, der Sohn Hillels aus Piraton, Richter in Israel.
6878RichterRi71214Er hatte vierzig Söhne und dreißig Enkel, die auf siebzig Eseln ritten. Er war acht Jahre lang Richter in Israel.
6879RichterRi71215Dann starb Abdon, der Sohn Hillels aus Piraton, und wurde in Piraton, im Land Efraim, auf dem Amalekiterberg begraben.
6880RichterRi7131Die Israeliten taten wieder, was dem Herrn missfiel. Deshalb gab sie der Herr vierzig Jahre lang in die Gewalt der Philister.
6881RichterRi7132Damals lebte in Zora ein Mann namens Manoach, aus der Sippe der Daniter; seine Frau war unfruchtbar und hatte keine Kinder.
6882RichterRi7133Der Engel des Herrn erschien der Frau und sagte zu ihr: Gewiss, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder; aber du sollst schwanger werden und einen Sohn gebären.
6883RichterRi7134Nimm dich jedoch in Acht und trink weder Wein noch Bier und iss nichts Unreines!
6884RichterRi7135Denn siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Es darf kein Schermesser an seine Haare kommen; denn der Knabe wird von Geburt an ein Gott geweihter Nasiräer sein. Er wird damit beginnen, Israel aus der Gewalt der Philister zu befreien.
6885RichterRi7136Die Frau ging und sagte zu ihrem Mann: Ein Gottesmann ist zu mir gekommen; er sah aus, wie der Engel Gottes aussieht, überaus Furcht erregend. Ich habe ihn nicht gefragt, woher er kam, und er hat mir auch seinen Namen nicht genannt.
6886RichterRi7137Er sagte zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Trink jedoch keinen Wein und kein Bier und iss nichts Unreines; denn der Knabe wird von Geburt an ein Gott geweihter Nasiräer sein, bis zum Tag seines Todes.
6887RichterRi7138Da betete Manoach zum Herrn und sagte: Bitte, mein Herr, lass doch den Gottesmann, den du gesandt hast, noch einmal zu uns kommen und uns belehren, was wir mit dem Knaben machen sollen, der geboren werden soll.
6888RichterRi7139Und Gott erhörte die Bitte Manoachs. Der Engel Gottes kam noch einmal zu der Frau, als sie gerade auf dem Feld war; ihr Mann Manoach war nicht bei ihr.
6889RichterRi71310Sie lief schnell zu ihrem Mann, um es ihm mitzuteilen; sie sagte zu ihm: Eben ist der Mann, der damals zu mir gekommen ist, wieder erschienen.
6890RichterRi71311Manoach stand auf und folgte seiner Frau. Als er zu dem Mann kam, fragte er ihn: Bist du der Mann, der mit meiner Frau geredet hat? Er antwortete: Ja, ich bin es.
6891RichterRi71312Da sagte Manoach: Wenn sich nun dein Wort erfüllt, wie sollen wir es mit dem Knaben halten, was sollen wir mit ihm tun?
6892RichterRi71313Der Engel des Herrn antwortete Manoach: Die Frau soll sich vor all dem hüten, was ich ihr gesagt habe.
6893RichterRi71314Nichts, was vom Weinstock kommt, darf sie genießen; weder Wein noch Bier darf sie trinken und nichts Unreines essen. Alles, was ich ihr befohlen habe, muss sie beachten.
6894RichterRi71315Manoach sagte zum Engel des Herrn: Wir möchten dich gern einladen und dir ein Ziegenböckchen zubereiten.
6895RichterRi71316Aber der Engel des Herrn sagte zu Manoach: Auch wenn du mich einlädst, werde ich von deinem Mahl nichts essen. Wenn du aber ein Brandopfer herrichten willst, bring es dem Herrn dar! Manoach wusste nämlich nicht, dass es der Engel des Herrn war.
6896RichterRi71317Deshalb fragte Manoach den Engel des Herrn: Wie ist dein Name? Wenn eintrifft, was du gesagt hast, möchten wir dir gern Ehre erweisen.
6897RichterRi71318Der Engel des Herrn erwiderte: Warum fragst du mich nach meinem Namen? Er ist wunderbar.
6898RichterRi71319Da nahm Manoach das Ziegenböckchen und brachte es zusammen mit einem Speiseopfer auf einem Felsblock dem Herrn dar, der Wunder tut. [[Manoach und seine Frau sahen zu.]]
6899RichterRi71320Als die Flamme vom Altar zum Himmel aufstieg, stieg der Engel des Herrn in der Flamme des Altars mit empor. Als Manoach und seine Frau das sahen, warfen sie sich zu Boden auf ihr Gesicht.
6900RichterRi71321Von da an aber erschien der Engel des Herrn dem Manoach und seiner Frau nicht mehr. Da erkannte Manoach, dass es der Engel des Herrn gewesen war,
6901RichterRi71322und sagte zu seiner Frau: Sicher müssen wir sterben, weil wir Gott gesehen haben.
6902RichterRi71323Doch seine Frau entgegnete ihm: Wenn der Herr uns hätte töten wollen, hätte er nicht aus unserer Hand Brand- und Speiseopfer angenommen und er hätte uns nicht all das sehen und uns auch nichts Derartiges hören lassen.
6903RichterRi71324Die Frau gebar einen Sohn und nannte ihn Simson; der Knabe wuchs heran und der Herr segnete ihn.
6904RichterRi71325Dann aber begann der Geist des Herrn, ihn umherzutreiben im Lager Dans zwischen Zora und Eschtaol.
6905RichterRi7141Als Simson (eines Tages) nach Timna hinabging, fiel sein Blick auf eine der jungen Philisterinnen aus Timna.
6906RichterRi7142Als er wieder heraufkam, teilte er es seinem Vater und seiner Mutter mit und sagte: Ich habe in Timna eine junge Philisterin gesehen. Gebt sie mir doch zur Frau!
6907RichterRi7143Sein Vater und seine Mutter erwiderten ihm: Gibt es denn unter den Töchtern deiner Stammesbrüder und in meinem ganzen Volk keine Frau, sodass du fortgehen und eine Frau von diesen unbeschnittenen Philistern heiraten musst? Simson antwortete seinem Vater: Gib mir diese, denn sie gefällt mir.
6908RichterRi7144Sein Vater und seine Mutter wussten nicht, dass es vom Herrn so geplant war, weil er einen Anlass zum Kampf mit den Philistern suchte. Damals herrschten nämlich die Philister über Israel.
6909RichterRi7145Simson ging [[mit seinem Vater und seiner Mutter]] nach Timna. Als sie bei den Weinbergen von Timna waren, kam ihm plötzlich ein brüllender junger Löwe entgegen.
6910RichterRi7146Da kam der Geist des Herrn über Simson und Simson zerriss den Löwen mit bloßen Händen, als würde er ein Böckchen zerreißen. Aber seinem Vater und seiner Mutter teilte er nicht mit, was er getan hatte.
6911RichterRi7147Dann ging er hinab und redete mit der Frau und sie gefiel Simson.
6912RichterRi7148Nach einiger Zeit ging er wieder hin, um sie zu heiraten. Dabei bog er vom Weg ab, um nach dem Kadaver des Löwen zu sehen. Da fand er im Körper des Löwen einen Bienenschwarm und Honig.
6913RichterRi7149Er löste den Honig mit den Händen heraus und aß davon im Weitergehen. Als er zu seinem Vater und zu seiner Mutter kam, gab er ihnen davon und sie aßen ebenfalls. Er sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Kadaver des Löwen herausgeholt hatte.
6914RichterRi71410Auch sein Vater kam zu der Frau hinab und Simson veranstaltete dort ein Trinkgelage, wie es die jungen Leute zu machen pflegen.
6915RichterRi71411Weil man aber vor ihm Angst hatte, holte man dreißig Männer hinzu, die um ihn sein sollten.
6916RichterRi71412Simson sagte zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr es mir in den sieben Tagen des Gelages erraten und lösen könnt, dann will ich euch dreißig Hemden und dreißig Festgewänder geben.
6917RichterRi71413Wenn ihr mir aber die Lösung nicht sagen könnt, dann sollt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Festgewänder geben. Sie sagten zu ihm: Sag uns dein Rätsel, wir möchten es hören.
6918RichterRi71414Er sagte zu ihnen: Vom Fresser kommt Speise, vom Starken kommt Süßes. Sie aber konnten es drei Tage lang nicht lösen.
6919RichterRi71415Am vierten Tag sagten sie zur Frau Simsons: Überrede deinen Mann, dass er uns die Lösung des Rätsels nennt; sonst werden wir dich samt dem Haus deines Vaters verbrennen. Habt ihr uns hierher eingeladen, um uns arm zu machen?
6920RichterRi71416Da weinte die Frau Simsons vor ihm und sagte: Du hast eine Abneigung gegen mich und liebst mich nicht. Du hast den Söhnen meines Volkes ein Rätsel aufgegeben und hast mir nicht die Lösung gesagt. Er erwiderte ihr: Ich habe es ja nicht einmal meinem Vater und meiner Mutter gesagt. Wie sollte ich es dir sagen?
6921RichterRi71417Sie aber weinte sieben Tage lang vor ihm, solange sie Gelage hielten. Am siebten Tag aber sagte er es ihr, weil sie ihm so zusetzte, und sie teilte die Lösung den Söhnen ihres Vaters mit.
6922RichterRi71418Und am siebten Tag sagten die Männer der Stadt zu ihm, bevor die Sonne unterging: Was ist süßer als Honig und was ist stärker als ein Löwe? Er erwiderte ihnen: Hättet ihr nicht mit meiner Kuh gepflügt, dann hättet ihr mein Rätsel nicht erraten.
6923RichterRi71419Und der Geist des Herrn kam über ihn; er ging nach Aschkelon hinab und erschlug dort dreißig Mann von ihnen, nahm ihnen ihre Kleider und gab die Gewänder denen, die das Rätsel gelöst hatten. Dann ging er zornentbrannt hinauf in das Haus seines Vaters.
6924RichterRi71420Seine Frau erhielt sein Freund, der der Brautführer gewesen war.
6925RichterRi7151Einige Zeit danach, zur Zeit der Weizenernte, besuchte Simson seine Frau. Er brachte ein Ziegenböckchen mit und sagte (zu ihrem Vater): Ich will zu meiner Frau in die Kammer. Aber ihr Vater ließ ihn nicht hinein,
6926RichterRi7152sondern sagte: Ich dachte, du magst sie sicher nicht mehr. Darum habe ich sie deinem Freund gegeben. Aber ist nicht ihre jüngere Schwester noch schöner als sie? Die kannst du an ihrer Stelle haben.
6927RichterRi7153Simson antwortete ihm: Diesmal bin ich frei von Schuld, wenn ich den Philistern etwas Böses antue.
6928RichterRi7154Simson ging weg und fing dreihundert Füchse. Dann nahm er Fackeln, band je zwei Füchse an den Schwänzen zusammen und befestigte eine Fackel in der Mitte zwischen zwei Schwänzen.
6929RichterRi7155Er zündete die Fackeln an und ließ die Füchse in die Getreidefelder der Philister laufen. So verbrannte er die Garben und das noch stehende Korn, ebenso die Weingärten und die Ölbäume.
6930RichterRi7156Als die Philister fragten: Wer hat das getan?, antwortete man: Simson, der Schwiegersohn des Timniters, weil dieser ihm seine Frau weggenommen und seinem Freund gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten die Frau samt dem Haus ihres Vaters.
6931RichterRi7157Darauf sagte ihnen Simson: Wenn ihr es so macht, dann werde ich nicht mehr aufhören, bis ich an euch Rache genommen habe.
6932RichterRi7158Und er schlug ihnen mit gewaltigen Schlägen die Knochen entzwei. Dann ging er weg und hauste in der Felsenhöhle von Etam.
6933RichterRi7159Die Philister zogen nach Juda herauf, schlugen dort ihr Lager auf und besetzten die Gegend von Lehi.
6934RichterRi71510Die Männer von Juda fragten sie: Warum seid ihr gegen uns gezogen? Sie antworteten: Wir sind heraufgekommen, um Simson gefangen zu nehmen und es mit ihm so zu machen, wie er es mit uns gemacht hat.
6935RichterRi71511Da zogen dreitausend Männer aus Juda zur Felsenhöhle von Etam hinab und sagten zu Simson: Weißt du nicht, dass die Philister unsere Herren sind? Was hast du uns da angetan? Er antwortete ihnen: Wie sie es mit mir gemacht haben, so habe ich es mit ihnen gemacht.
6936RichterRi71512Sie erwiderten ihm: Wir sind herabgekommen, um dich zu fesseln und in die Gewalt der Philister zu geben. Simson sagte zu ihnen: Schwört mir, dass ihr selber nicht über mich herfallen werdet.
6937RichterRi71513Sie antworteten ihm: Nein, wir wollen dich nur fesseln und in ihre Gewalt geben, aber töten wollen wir dich nicht. Sie fesselten ihn also mit zwei neuen Stricken und führten ihn aus der Felsenhöhle weg.
6938RichterRi71514Als er nach Lehi hinaufkam und die Philister ihm mit Triumphgeschrei entgegenliefen, kam der Geist des Herrn über ihn. Die Stricke an seinen Armen wurden wie Fäden, die vom Feuer versengt werden, und die Fesseln fielen von seinen Händen.
6939RichterRi71515Er fand den noch blutigen Kinnbacken eines Esels, ergriff ihn mit der Hand und erschlug damit tausend Männer.
6940RichterRi71516Damals sagte Simson: Mit dem Kinnbacken eines Esels habe ich sie gründlich verprügelt; mit einem Eselskinnbacken habe ich tausend Männer erschlagen.
6941RichterRi71517Als er das gesagt hatte, warf er den Kinnbacken weg; daher nannte man den Ort Ramat Lehi (Kinnbackenhöhe).
6942RichterRi71518Weil er großen Durst hatte, rief er zum Herrn und sagte: Du hast deinem Knecht diesen großen Sieg verliehen; jetzt aber soll ich vor Durst sterben und den Unbeschnittenen in die Hände fallen.
6943RichterRi71519Da spaltete Gott die Höhle von Lehi und es kam Wasser daraus hervor, sodass Simson trinken konnte. Seine Lebensgeister kehrten zurück und er lebte wieder auf. Deshalb nennt man die Quelle bei Lehi bis zum heutigen Tag «Quelle des Rufers».
6944RichterRi71520Simson war zur Zeit der Philister zwanzig Jahre lang Richter in Israel.
6945RichterRi7161Als Simson (eines Tages) nach Gaza kam, sah er dort eine Dirne und ging zu ihr.
6946RichterRi7162Als man den Leuten von Gaza berichtete: Simson ist hier!, suchten sie überall (nach ihm) und lauerten ihm [[die ganze Nacht]] am Stadttor auf. Die ganze Nacht über verhielten sie sich still und sagten: Wir warten bis zum Morgengrauen, dann bringen wir ihn um.
6947RichterRi7163Simson aber schlief bis gegen Mitternacht. Dann stand er auf, packte die Flügel des Stadttors mit den beiden Pfosten und riss sie zusammen mit dem Riegel heraus. Er lud alles auf seine Schultern und trug es auf den Gipfel des Berges, der Hebron gegenüberliegt.
6948RichterRi7164Danach verliebte sich Simson in eine Frau im Tal Sorek; sie hieß Delila.
6949RichterRi7165Die Fürsten der Philister kamen zu ihr und sagten zu ihr: Versuch ihn zu betören und herauszufinden, wodurch er so große Kraft besitzt und wie wir ihn überwältigen und fesseln können, um ihn zu bezwingen. Jeder von uns gibt dir dann elfhundert Silberstücke.
6950RichterRi7166Darauf sagte Delila zu Simson: Sag mir doch, wodurch du so große Kraft besitzt und wie man dich fesseln kann, um dich niederzuzwingen.
6951RichterRi7167Simson sagte zu ihr: Wenn man mich mit sieben frischen Sehnen fesselt, die noch nicht getrocknet sind, dann werde ich schwach und bin wie jeder andere Mensch.
6952RichterRi7168Die Fürsten der Philister brachten ihr also sieben frische Sehnen, die noch nicht getrocknet waren, und sie fesselte ihn damit,
6953RichterRi7169während einige Männer bei ihr in der Kammer auf der Lauer lagen. Dann rief sie ihm zu: Simson, die Philister kommen! Er aber zerriss die Sehnen, wie ein Zwirnfaden reißt, wenn er dem Feuer zu nahe gekommen ist. Doch das Geheimnis seiner Kraft wurde nicht bekannt.
6954RichterRi71610Darauf sagte Delila zu Simson: Du hast mich getäuscht und mir etwas vorgelogen. Sag mir doch endlich, womit man dich fesseln kann.
6955RichterRi71611Er erwiderte ihr: Wenn man mich mit neuen Stricken fesselt, mit denen noch keine Arbeit getan worden ist, werde ich schwach und bin wie jeder andere Mensch.
6956RichterRi71612Delila nahm also neue Stricke und band ihn damit. Dann rief sie ihm zu: Simson, die Philister kommen!, während wieder einige Männer in der Kammer auf der Lauer lagen. Er aber riss die Stricke von seinen Armen wie Fäden.
6957RichterRi71613Darauf sagte Delila zu Simson: Bis jetzt hast du mich getäuscht und mir etwas vorgelogen. Sag mir doch, womit man dich fesseln kann. Er erwiderte ihr: Wenn du die sieben Locken auf meinem Kopf mit den Kettfäden des Webstuhls verknotest und mit dem Pflock festmachst, werde ich schwach und bin wie jeder andere Mensch.
6958RichterRi71614Nun wiegte sie ihn in den Schlaf und verknotete die sieben Locken auf seinem Kopf mit den Kettfäden und machte sie mit dem Pflock fest. Dann rief sie ihm zu: Simson, die Philister kommen! Er fuhr aus dem Schlaf hoch und riss den Webepflock mit den Kettfäden heraus.
6959RichterRi71615Darauf sagte sie zu ihm: Wie kannst du sagen: Ich liebe dich!, wenn mir dein Herz nicht gehört? Jetzt hast du mich dreimal belogen und mir nicht gesagt, wodurch du so große Kraft besitzt.
6960RichterRi71616Als sie ihm mit ihrem Gerede jeden Tag zusetzte und ihn (immer mehr) bedrängte, wurde er es zum Sterben leid;
6961RichterRi71617er offenbarte ihr alles und sagte zu ihr: Ein Schermesser ist mir noch nicht an die Haare gekommen; denn ich bin von Geburt an Gott als Nasiräer geweiht. Würden mir die Haare geschoren, dann würde meine Kraft mich verlassen; ich würde schwach und wäre wie jeder andere Mensch.
6962RichterRi71618Nun merkte Delila, dass er ihr alles offenbart hatte. Sie schickte jemand zu den Philisterfürsten, um sie zu rufen und ihnen sagen zu lassen: Kommt her! Diesmal hat er mir alles offenbart. Die Philisterfürsten kamen zu ihr herauf und brachten das Geld mit.
6963RichterRi71619Delila ließ Simson auf ihren Knien einschlafen, [[rief einen Mann]] und schnitt dann die sieben Locken auf seinem Kopf ab. So begann sie ihn zu schwächen und seine Kraft wich von ihm.
6964RichterRi71620Dann rief sie: Simson, die Philister kommen! Er erwachte aus seinem Schlaf und dachte: Ich werde auch diesmal wie bisher entkommen und die Fesseln abschütteln. Denn er wusste nicht, dass der Herr ihn verlassen hatte.
6965RichterRi71621Da packten ihn die Philister und stachen ihm die Augen aus. Sie führten ihn nach Gaza hinab und fesselten ihn mit Bronzeketten und er musste im Gefängnis die Mühle drehen.
6966RichterRi71622Doch sein Haar, das man abgeschnitten hatte, fing wieder an zu wachsen.
6967RichterRi71623Die Fürsten der Philister versammelten sich, um ihrem Gott Dagon ein großes Opfer darzubringen und ein Freudenfest zu feiern. Sie sagten: Unser Gott hat unseren Feind Simson in unsere Gewalt gegeben.
6968RichterRi71624Als das Volk Simson sah, priesen sie ihren Gott und sagten: Unser Gott hat unseren Feind /in unsere Gewalt gegeben, /ihn, der unser Land verwüstet hat, /der so viele von uns erschlagen hat.
6969RichterRi71625Als sie guter Dinge waren, sagten sie: Ruft Simson her, wir wollen unseren Spaß mit ihm treiben. Und sie ließen Simson aus dem Gefängnis holen, damit er ihr Spaßmacher sei. Sie stellten ihn zwischen die Säulen.
6970RichterRi71626Simson aber sagte zu dem Jungen, der ihn an der Hand führte: Lass mich los, ich will die Säulen betasten, von denen das Haus getragen wird, und mich daranlehnen.
6971RichterRi71627Das Haus war voll von Männern und Frauen; alle Fürsten der Philister waren da und auf dem Flachdach saßen etwa dreitausend Männer und Frauen. Sie alle wollten Simson als Spaßmacher sehen.
6972RichterRi71628Simson aber rief zum Herrn und sagte: Herr und Gott, denk doch an mich und gib mir nur noch dieses eine Mal die Kraft, mein Gott, damit ich an den Philistern Rache nehmen kann, wenigstens für eines von meinen beiden Augen.
6973RichterRi71629Dann packte Simson die beiden Mittelsäulen, von denen das Haus getragen wurde, und stemmte sich gegen sie, gegen die eine mit der rechten Hand und gegen die andere mit der linken.
6974RichterRi71630Er sagte: So mag ich denn zusammen mit den Philistern sterben. Er streckte sich mit aller Kraft und das Haus stürzte über den Fürsten und über allen Leuten, die darin waren, zusammen. So war die Zahl derer, die er bei seinem Tod tötete, größer als die, die er während seines Lebens getötet hatte.
6975RichterRi71631Seine Brüder und die ganze Familie seines Vaters kamen herab; sie holten ihn, brachten ihn heim und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol im Grab seines Vaters Manoach. Simson war zwanzig Jahre lang Richter in Israel.
6976RichterRi7171Im Gebirge Efraim lebte ein Mann namens Micha.
6977RichterRi7172Er sagte zu seiner Mutter: Die elfhundert Silberstücke, die dir jemand weggenommen hat und deretwegen du den Fluch ausgestoßen und ihn sogar vor meinen Ohren wiederholt hast, dieses Geld befindet sich bei mir; ich selber habe es genommen. Seine Mutter sagte: Sei gesegnet vom Herrn, mein Sohn.
6978RichterRi7173Er gab die elfhundert Silberstücke seiner Mutter zurück. Seine Mutter aber sagte: Ich weihe mein Silber dem Herrn, damit es wieder meinem Sohn zugute kommt. Man soll ein mit Metall überzogenes Gottesbild machen. Fürs Erste aber will ich es dir wiedergeben.
6979RichterRi7174Doch der Sohn gab das Silber seiner Mutter zurück. Seine Mutter nahm zweihundert Silberstücke und gab sie einem Goldschmied. Der machte ein mit Metall überzogenes Gottesbild daraus, das dann im Haus Michas aufgestellt wurde.
6980RichterRi7175So hatte Micha ein Gotteshaus. Er machte nun ein Efod und Terafim und stellte einen seiner Söhne dazu an, ihm als Priester zu dienen.
6981RichterRi7176In jenen Tagen gab es in Israel noch keinen König; jeder tat, was ihm gefiel.
6982RichterRi7177In Betlehem in Juda lebte (damals) ein junger Mann [[aus der Sippe Juda]]. Er war Levit und lebte dort als Fremder.
6983RichterRi7178Dieser Mann zog aus der Stadt, aus Betlehem in Juda, fort, um sich irgendwo als Fremder niederzulassen, wo immer es sei. Auf seiner Wanderung kam er auch ins Gebirge Efraim zum Haus Michas.
6984RichterRi7179Micha fragte ihn: Woher kommst du? Er antwortete ihm: Ich bin ein Levit aus Betlehem in Juda und bin unterwegs, um mich irgendwo als Fremder niederzulassen, wo immer es sei.
6985RichterRi71710Micha sagte zu ihm: Bleib bei mir und sei mir Vater und Priester! Ich werde dir jährlich zehn Silberstücke geben, dazu die nötigen Kleider und deinen Lebensunterhalt. [[Da ging der Levit.]]
6986RichterRi71711Der Levit willigte ein, bei ihm zu bleiben, und der junge Mann wurde für Micha wie einer seiner Söhne.
6987RichterRi71712Micha stellte also den jungen Leviten als Priester an und er blieb bei ihm im Haus.
6988RichterRi71713Und Micha sagte: Nun weiß ich, dass der Herr mir Gutes erweisen wird; denn ich habe einen Leviten als Priester.
6989RichterRi7181Damals gab es noch keinen König in Israel. Der Stamm der Daniter war zu jener Zeit dabei, sich einen Erbbesitz zu suchen, um sich niederzulassen; denn es war ihm inmitten der Stämme Israels bis zu jener Zeit noch kein Erbbesitz zugefallen.
6990RichterRi7182Daher schickten die Daniter von ihrer Sippe fünf kampferprobte Männer aus Zora und Eschtaol aus, um das Land zu durchstreifen und zu erkunden. Sie sagten zu ihnen: Geht, erkundet das Land! Die Männer kamen ins Gebirge Efraim zum Haus Michas und übernachteten dort.
6991RichterRi7183Als sie beim Haus Michas waren, fiel ihnen die Mundart des jungen Leviten auf. Sie gingen zu ihm hin und fragten ihn: Wer hat dich hierher gebracht? Was willst du hier und was tust du hier?
6992RichterRi7184Er antwortete ihnen: Das und das hat Micha mit mir gemacht; er hat mich angestellt und so wurde ich sein Priester.
6993RichterRi7185Sie sagten zu ihm: Befrag doch Gott für uns, damit wir erfahren, ob die Reise, die wir machen, Erfolg haben wird.
6994RichterRi7186Der Priester erwiderte ihnen: Zieht in Frieden weiter! Der Weg, den ihr gehen wollt, liegt vor den Augen des Herrn.
6995RichterRi7187Die fünf Männer zogen weiter und kamen nach Lajisch. Sie sahen, dass das Volk dort ungestört nach Art der Sidonier lebte, ruhig und sicher. Es gab niemand, der Schaden anrichtete im Land, keinen Eroberer und keine Unterdrückung. Sie waren weit entfernt von den Sidoniern und hatten auch mit den Aramäern nichts zu tun.
6996RichterRi7188Als die Männer zu ihren Brüdern nach Zora und Eschtaol kamen, sagten ihre Brüder zu ihnen: Wie ist es euch ergangen?
6997RichterRi7189Sie antworteten: Auf, lasst uns gegen jene Leute (in den Kampf) ziehen. Denn wir haben gesehen, dass das Land sehr schön ist. Warum wollt ihr zögern? Seid nicht so träge! Macht euch auf den Weg dorthin und nehmt das Land in Besitz!
6998RichterRi71810Ihr findet ein sorgloses Volk vor, wenn ihr hinkommt. Das Land ist nach allen Seiten hin weiträumig. Wahrhaftig, Gott hat es in eure Gewalt gegeben. Es ist ein Ort, wo es an nichts fehlt, was es auf Erden gibt.
6999RichterRi71811Darauf brachen von dort, also von Zora und Eschtaol aus, sechshundert mit Waffen ausgerüstete Männer aus der Sippe der Daniter auf.
7000RichterRi71812Sie zogen hinauf und schlugen bei Kirjat-Jearim in Juda ihr Lager auf; deshalb nennt man diesen Ort bis auf den heutigen Tag «Lager Dans»; es liegt hinter Kirjat-Jearim.
7001RichterRi71813Von dort zogen sie hinüber ins Gebirge Efraim und kamen zum Haus Michas.
7002RichterRi71814Da sagten die fünf Männer, die unterwegs gewesen waren, um das Land [[Lajisch]] zu erkunden, zu ihren Brüdern: Wisst ihr auch, dass es in diesen Häusern ein Efod und Terafim sowie ein mit Metall überzogenes Gottesbild gibt? Überlegt also, was ihr tun wollt.
7003RichterRi71815Da bogen sie (von ihrem Weg) ab und gingen zum Haus des jungen Leviten [[zum Haus Michas]] und begrüßten ihn.
7004RichterRi71816Die sechshundert mit Waffen ausgerüsteten Daniter blieben am Hoftor stehen,
7005RichterRi71817während die fünf Männer, die unterwegs gewesen waren, um das Land zu erkunden, hineingingen. Sie nahmen das Gottesbild mit dem Metallüberzug sowie das Efod und die Terafim, während der Priester am Eingang des Tores bei den sechshundert mit Waffen ausgerüsteten Männern stand.
7006RichterRi71818Als die Leute in das Haus Michas eindrangen und das Gottesbild mit dem Metallüberzug, das Efod und die Terafim nahmen, fragte sie der Priester: Was macht ihr da?
7007RichterRi71819Sie antworteten ihm: Schweig! Halt den Mund! Geh mit uns und werde uns Vater und Priester! Was ist besser - wenn du Priester im Haus eines einzigen Mannes bist oder wenn du Priester für einen Stamm und eine Sippe in Israel bist?
7008RichterRi71820Das erschien dem Priester gut. Er nahm das Efod, die Terafim und das Gottesbild und begab sich damit unter die Leute.
7009RichterRi71821Dann brachen sie auf und zogen weiter. Die Kinder, das Vieh und die Habe führten sie an der Spitze des Zuges mit sich.
7010RichterRi71822Als sie schon weit vom Haus Michas weg waren, rief Micha die Männer in den Häusern, die in der Nähe lagen, zusammen und sie verfolgten die Daniter.
7011RichterRi71823Sie riefen hinter den Danitern her, diese aber wandten sich um und sagten zu Micha: Was ist los? Warum habt ihr euch zusammengetan?
7012RichterRi71824Er antwortete: Ihr habt meinen Gott, den ich mir gemacht hatte, und auch den Priester weggenommen und seid davongezogen. Was habe ich jetzt noch? Wie könnt ihr da zu mir sagen: Was ist los?
7013RichterRi71825Die Daniter entgegneten ihm: Lass dein Geschwätz, sonst fallen unsere erbitterten Leute über euch her und du bist selbst schuld, wenn du zusammen mit deiner Familie das Leben verlierst.
7014RichterRi71826Dann zogen die Daniter auf ihrem Weg weiter. Micha aber sah ein, dass sie stärker waren als er, kehrte um und ging nach Hause zurück.
7015RichterRi71827Sie aber nahmen das Bild, das Micha angefertigt hatte, samt dem Priester, den er hatte, und überfielen Lajisch, ein ruhiges und friedliches Volk. Sie erschlugen die Leute mit scharfem Schwert und steckten die Stadt in Brand.
7016RichterRi71828Niemand konnte zu Hilfe kommen; denn die Stadt lag weit entfernt von Sidon und hatte auch mit den Aramäern nichts zu tun; sie lag im Tal von Bet-Rehob. Die Daniter bauten die Stadt wieder auf und wohnten in ihr.
7017RichterRi71829Sie nannten sie Dan, nach dem Namen ihres Stammvaters Dan, der einst dem Israel geboren worden war. Doch früher hatte die Stadt den Namen Lajisch.
7018RichterRi71830Die Daniter stellten das Gottesbild bei sich auf und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose, und seine Nachkommen dienten dem Stamm der Daniter als Priester bis zu dem Tag, an dem die Bewohner des Landes in die Gefangenschaft geführt wurden.
7019RichterRi71831Sie hatten also das Gottesbild, das Micha gemacht hatte, bei sich aufgestellt und (es stand dort) die ganze Zeit über, solange es das Gotteshaus in Schilo gab.
7020RichterRi7191In jenen Tagen, als es noch keinen König in Israel gab, lebte im entlegensten Teil des Gebirges Efraim ein Levit als Fremder. Er hatte sich eine Frau aus Betlehem in Juda zur Nebenfrau genommen.
7021RichterRi7192Aber seine Nebenfrau wurde zornig auf ihn und verließ ihn; sie ging in das Haus ihres Vaters nach Betlehem in Juda zurück. Dort war sie nun schon vier Monate lang.
7022RichterRi7193Da machte sich ihr Mann auf den Weg und zog ihr mit seinem Knecht und zwei Eseln nach, um ihr ins Gewissen zu reden und sie zurückzuholen. Die Frau brachte ihn in das Haus ihres Vaters, und als der Vater der jungen Frau ihn sah, kam er ihm freudig entgegen.
7023RichterRi7194Da sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, ihn dringend darum bat, blieb er drei Tage bei ihm. Sie aßen und tranken und er übernachtete dort.
7024RichterRi7195Als sie am vierten Tag frühmorgens aufgestanden waren und er sich auf den Weg machen wollte, sagte der Vater der jungen Frau zu seinem Schwiegersohn: Stärke dich erst noch mit einem Bissen Brot; dann könnt ihr gehen.
7025RichterRi7196Sie setzten sich und die beiden aßen und tranken zusammen. Der Vater der jungen Frau aber sagte zu dem Mann: Entschließ dich doch, (noch einmal) über Nacht zu bleiben, und lass es dir gut gehen!
7026RichterRi7197Der Mann stand auf, um zu gehen; doch sein Schwiegervater nötigte ihn, sodass er dort noch einmal übernachtete.
7027RichterRi7198Als er sich dann am Morgen des fünften Tages auf den Weg machen wollte, sagte der Vater der jungen Frau: Stärke dich erst noch und bleibt hier, bis der Tag zur Neige geht. So aßen die beiden zusammen.
7028RichterRi7199Dann stand der Mann auf, um mit seiner Nebenfrau und seinem Knecht abzureisen. Sein Schwiegervater aber, der Vater der jungen Frau, sagte zu ihm: Sieh doch, der Tag geht zu Ende und es wird Abend. Bleibt über Nacht hier! Der Tag geht zur Neige; übernachte hier und lass es dir gut gehen! Morgen früh könnt ihr euch dann auf den Heimweg zu deinem Zelt machen.
7029RichterRi71910Aber der Mann wollte nicht mehr übernachten, sondern erhob sich und ging mit seinen zwei gesattelten Eseln, seiner Nebenfrau und seinem Knecht fort. Sie kamen zu einem Ort gegenüber von Jebus, das heißt Jerusalem.
7030RichterRi71911Als sie dort waren, war der Tag schon fast zu Ende gegangen. Darum sagte der Knecht zu seinem Herrn: Komm, wir wollen in der Jebusiterstadt hier einkehren und übernachten.
7031RichterRi71912Sein Herr antwortete ihm: Wir wollen nicht in einer Stadt von Fremden, die nicht zu den Israeliten gehört, einkehren, sondern nach Gibea weiterziehen.
7032RichterRi71913Und er sagte zu seinem Knecht: Lass uns lieber zu einem anderen Ort gehen; wir wollen in Gibea oder Rama übernachten.
7033RichterRi71914Sie zogen also weiter; als sie bei Gibea, das zu Benjamin gehört, waren, ging die Sonne unter.
7034RichterRi71915Sie bogen daher dort (vom Weg) ab, um nach Gibea hineinzugehen und dort zu übernachten. In der Stadt setzte er sich auf dem Marktplatz nieder; aber es fand sich niemand, der ihn in seinem Haus zum Übernachten aufnehmen wollte.
7035RichterRi71916Schließlich kam ein alter Mann am Abend von seiner Arbeit auf dem Feld. Der Mann stammte aus dem Gebirge Efraim und lebte als Fremder in Gibea; die Einwohner des Ortes waren Benjaminiter.
7036RichterRi71917Als der alte Mann aufsah, erblickte er den Wanderer auf dem Platz der Stadt und fragte ihn: Woher kommst du und wohin gehst du?
7037RichterRi71918Er antwortete ihm: Wir sind auf der Durchreise von Betlehem in Juda zum entlegensten Teil des Gebirges Efraim. Von dort komme ich; ich war nach Betlehem in Juda gegangen und bin nun auf dem Weg nach Hause. Aber hier findet sich niemand, der mich in sein Haus aufnimmt,
7038RichterRi71919obwohl wir alles dabeihaben, Stroh und Futter für unsere Esel und auch Brot und Wein für mich, deine Magd und den Knecht, der bei deinem Diener ist. Es fehlt also an nichts.
7039RichterRi71920Der alte Mann entgegnete: Sei mir willkommen! Was dir fehlt, das lass nur meine Sorge sein; auf dem Platz jedenfalls darfst du nicht übernachten.
7040RichterRi71921Und er führte ihn in sein Haus und schüttete den Eseln Futter vor. Sie wuschen sich die Füße und aßen und tranken.
7041RichterRi71922Während sie sich's nun wohl sein ließen, umringten plötzlich einige Männer aus der Stadt, übles Gesindel, das Haus, schlugen an die Tür und sagten zu dem alten Mann, dem Besitzer des Hauses: Bring den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist; wir wollen unseren Mutwillen mit ihm treiben.
7042RichterRi71923Der Besitzer des Hauses ging zu ihnen hinaus und sagte zu ihnen: Nein, meine Brüder, so etwas Schlimmes dürft ihr nicht tun. Dieser Mann ist als Gast in mein Haus gekommen; darum dürft ihr keine solche Schandtat begehen.
7043RichterRi71924Da ist meine jungfräuliche Tochter und seine Nebenfrau. Sie will ich zu euch hinausbringen; ihr könnt sie euch gefügig machen und mit ihnen tun, was euch gefällt. Aber an diesem Mann dürft ihr keine solche Schandtat begehen.
7044RichterRi71925Doch die Männer wollten nicht auf ihn hören. Da ergriff der Levit seine Nebenfrau und brachte sie zu ihnen auf die Straße hinaus. Sie missbrauchten sie und trieben die ganze Nacht hindurch bis zum Morgen ihren Mutwillen mit ihr. Sie ließen sie erst gehen, als die Morgenröte heraufzog.
7045RichterRi71926Als der Morgen anbrach, kam die Frau zurück; vor der Haustür des Mannes, bei dem ihr Herr wohnte, brach sie zusammen und blieb dort liegen, bis es hell wurde.
7046RichterRi71927Ihr Herr stand am Morgen auf, öffnete die Haustür und ging hinaus, um seine Reise fortzusetzen. Da lag die Frau, seine Nebenfrau, zusammengebrochen am Eingang des Hauses, die Hände auf der Schwelle.
7047RichterRi71928Er sagte zu ihr: Steh auf, wir wollen gehen! Doch sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel und machte sich auf die Heimreise.
7048RichterRi71929Als er nach Hause gekommen war, nahm er ein Messer, ergriff seine Nebenfrau, zerschnitt sie in zwölf Stücke, Glied für Glied, und schickte sie in das ganze Gebiet Israels.
7049RichterRi71930Jeder, der das sah, sagte: So etwas ist noch nie geschehen, so etwas hat man nicht erlebt, seit die Söhne Israels aus Ägypten heraufgezogen sind, bis zum heutigen Tag. Denkt darüber nach, beratet und sagt (was ihr dazu meint)!
7050RichterRi7201Alle Israeliten von Dan bis Beerscheba und auch die Bewohner von Gilead kamen herbei und die Gemeinde versammelte sich einmütig beim Herrn in Mizpa.
7051RichterRi7202Die Häupter des ganzen Volkes, alle Stämme Israels, traten zu einer Versammlung des Volkes Gottes zusammen, vierhunderttausend Mann zu Fuß, mit Schwertern bewaffnet.
7052RichterRi7203Die Benjaminiter erfuhren, dass die Israeliten nach Mizpa hinaufgezogen waren. Die Israeliten sagten: Berichtet, wie dieses Verbrechen geschehen ist.
7053RichterRi7204Der Levit, der Mann der ermordeten Frau, antwortete: Ich bin mit meiner Nebenfrau nach Gibea, das in Benjamin liegt, gekommen, um zu übernachten.
7054RichterRi7205Da rotteten sich die Bürger von Gibea gegen mich zusammen und umringten nachts in feindlicher Absicht das Haus. Sie wollten mich umbringen und meine Nebenfrau vergewaltigten sie, sodass sie gestorben ist.
7055RichterRi7206Da nahm ich den Leichnam meiner Nebenfrau, schnitt ihn in Stücke und schickte sie in alle Gebiete des Erbbesitzes der Israeliten; denn sie hatten mitten in Israel ein schändliches Verbrechen begangen.
7056RichterRi7207Nun seid ihr alle hier, ihr Israeliten; also besprecht euch miteinander und beratet hier (was zu tun ist)!
7057RichterRi7208Da erhob sich das ganze Volk wie ein Mann und sagte: Keiner von uns darf in sein Zelt gehen und keiner von uns darf in sein Haus zurückkehren.
7058RichterRi7209Wir wollen Folgendes mit Gibea machen: Wir wollen gegen die Stadt (in den Kampf) ziehen.
7059RichterRi72010Und zwar wählen wir aus allen Stämmen Israels jeweils zehn Männer von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend durch das Los aus. Sie sollen Verpflegung für die Leute holen, die gekommen sind, um mit Gibea in Benjamin zu machen, was es nach der Schandtat verdient, die es mitten in Israel begangen hat.
7060RichterRi72011So versammelten sich alle Israeliten, geschlossen wie ein Mann, bei der Stadt.
7061RichterRi72012Und die Stämme Israels schickten Boten durch das ganze Gebiet des Stammes Benjamin und ließen sagen: Was ist das für eine üble Tat, die bei euch geschehen ist?
7062RichterRi72013Gebt uns also das üble Gesindel von Gibea heraus, wir wollen es töten und wollen das Böse in Israel austilgen. Doch die Benjaminiter wollten nicht auf die Stimme ihrer Brüder, der Israeliten, hören.
7063RichterRi72014Sie kamen vielmehr aus ihren Städten bei Gibea zusammen, um gegen die Israeliten in den Kampf zu ziehen.
7064RichterRi72015Als man an jenem Tag die Benjaminiter aus den Städten musterte, zählte man sechsundzwanzigtausend mit Schwertern bewaffnete Männer, ohne die Einwohner von Gibea. [[Siebenhundert auserlesene Männer wurden gemustert.]]
7065RichterRi72016Unter diesen Männern befanden sich siebenhundert besonders auserlesene Männer; sie waren alle Linkshänder und konnten einen Stein haargenau schleudern, ohne je das Ziel zu verfehlen.
7066RichterRi72017Auch die Männer Israels ließen sich mustern. Es waren ohne die Benjaminiter vierhunderttausend mit dem Schwert bewaffnete Männer, alles tüchtige Krieger.
7067RichterRi72018Sie brachen auf, zogen nach Bet-El hinauf und befragten Gott. Die Israeliten sagten: Wer von uns soll zuerst gegen die Benjaminiter in den Kampf ziehen? Der Herr antwortete: Zuerst Juda.
7068RichterRi72019Die Israeliten brachen am Morgen auf und bezogen ihr Lager gegenüber Gibea.
7069RichterRi72020Dann rückten die Israeliten zum Kampf gegen die Benjaminiter aus und stellten sich ihnen gegenüber vor Gibea zum Kampf auf.
7070RichterRi72021Die Benjaminiter rückten von Gibea aus und streckten an diesem Tag zweiundzwanzigtausend Israeliten zu Boden.
7071RichterRi72022Doch die Männer Israels fassten wieder Mut und stellten sich noch einmal zum Kampf auf, am gleichen Ort, wo sie sich am ersten Tag aufgestellt hatten.
7072RichterRi72023Die Israeliten waren nämlich (inzwischen nach Bet-El) hinaufgezogen, hatten bis zum Abend vor dem Herrn geweint und ihn gefragt: Sollen wir noch einmal zum Kampf gegen unseren Bruder Benjamin antreten? Der Herr hatte geantwortet: Zieht hinauf gegen ihn!
7073RichterRi72024Als nun die Israeliten am zweiten Tag gegen die Benjaminiter vorrückten,
7074RichterRi72025zogen ihnen die Benjaminiter wiederum von Gibea aus entgegen und streckten noch einmal achtzehntausend Männer aus Israel zu Boden, die alle mit Schwertern bewaffnet waren.
7075RichterRi72026Darauf zogen alle Israeliten, das ganze Volk, hinauf nach Bet-El. Dort saßen sie klagend vor dem Herrn; sie fasteten an jenem Tag bis zum Abend und brachten dem Herrn Brandopfer und Heilsopfer dar.
7076RichterRi72027Dann befragten die Israeliten wieder den Herrn. In Bet-El stand nämlich in jenen Tagen die Bundeslade Gottes
7077RichterRi72028und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, tat in jenen Tagen Dienst vor dem Angesicht des Herrn. Die Israeliten sagten: Sollen wir noch einmal ausrücken zum Kampf mit unserem Bruder Benjamin oder sollen wir es aufgeben? Der Herr antwortete: Zieht hinauf! Denn morgen gebe ich ihn in eure Gewalt.
7078RichterRi72029Darauf legten die Israeliten rings um Gibea Leute in den Hinterhalt.
7079RichterRi72030Am dritten Tag zogen die Israeliten wieder gegen die Benjaminiter hinauf und stellten sich, wie die beiden vorigen Male, bei Gibea auf.
7080RichterRi72031Die Benjaminiter aber rückten gegen die Israeliten aus und ließen sich von der Stadt weglocken; sie begannen, wie die beiden vorigen Male, auf freiem Feld einzelne Israeliten zu erschlagen, und zwar an den Straßen, von denen die eine nach Bet-El, die andere nach Gibeon hinaufführt, im Ganzen etwa dreißig Mann.
7081RichterRi72032Die Benjaminiter dachten: Sie werden von uns geschlagen wie beim ersten Mal. Die Israeliten aber sagten: Wir wollen fliehen und sie von der Stadt weg zu den Straßen hinlocken.
7082RichterRi72033Alle Israeliten zogen sich also von ihrem Platz zurück und stellten sich bei Baal-Tamar wieder auf. Die Israeliten aber, die westlich von Gibea im Hinterhalt lagen, brachen aus ihrer Stellung hervor.
7083RichterRi72034Darauf rückten zehntausend ausgewählte Männer aus ganz Israel gegenüber Gibea heran. Es gab einen schweren Kampf; die Benjaminiter erkannten nicht, dass das Unheil sie ereilte.
7084RichterRi72035Der Herr schlug die Benjaminiter vor den Augen Israels und die Israeliten machten an jenem Tag fünfundzwanzigtausendundeinhundert Mann aus Benjamin nieder, alles mit Schwertern bewaffnete Krieger.
7085RichterRi72036Die Benjaminiter sahen, dass sie geschlagen waren. Die Israeliten gaben Benjamin weiteres Gelände preis; denn sie vertrauten auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea gelegt hatten.
7086RichterRi72037Die Leute im Hinterhalt stürmten nun schnell auf Gibea los. Sie kamen aus dem Hinterhalt hervor und erschlugen alles in der Stadt mit scharfem Schwert.
7087RichterRi72038Die Israeliten hatten mit den Männern im Hinterhalt verabredet, dass sie eine Rauchwolke aus der Stadt aufsteigen lassen sollten.
7088RichterRi72039Als nun die Israeliten im Kampf kehrtmachten und Benjamin anfing, etwa dreißig Israeliten zu erschlagen, weil sie sagten: Sicher wird Israel von uns völlig geschlagen wie beim ersten Kampf!,
7089RichterRi72040da begann aus der Stadt eine hohe Rauchsäule aufzusteigen. Als die Benjaminiter sich umwandten, sahen sie, dass die Stadt wie ein Ganzopfer zum Himmel emporflammte.
7090RichterRi72041Als dann die Israeliten wieder kehrtmachten, gerieten die Benjaminiter in Verwirrung; denn sie erkannten, dass das Unglück sie ereilt hatte.
7091RichterRi72042Sie zogen sich vor den Israeliten in Richtung auf die Wüste zurück, konnten aber dem Kampf nicht entrinnen. Denn nun kamen auch die Männer (Israels) aus der Stadt, nahmen die Benjaminiter in die Zange und vernichteten sie.
7092RichterRi72043Sie umzingelten die Benjaminiter und verfolgten sie von Noha [[zertraten sie]] bis in die Gegend östlich von Gibea.
7093RichterRi72044Achtzehntausend Mann aus Benjamin fielen, alles kampferprobte Männer.
7094RichterRi72045Die Übrigen wandten sich um und flohen auf die Wüste zu, nach Sela-Rimmon. Die Israeliten hielten Nachlese und vernichteten auf den Straßen noch einmal fünftausend Mann. Bei der Verfolgung, die sich bis nach Gidom hinzog, erschlugen sie nochmals zweitausend von ihnen.
7095RichterRi72046Die Gesamtzahl der Gefallenen aus Benjamin betrug an diesem Tag fünfundzwanzigtausend, lauter mit dem Schwert bewaffnete Krieger.
7096RichterRi72047Nur sechshundert Mann konnten sich absetzen und in die Wüste nach Sela-Rimmon fliehen; sie blieben vier Monate in Sela-Rimmon.
7097RichterRi72048Die Israeliten aber kehrten zu den Benjaminitern zurück und erschlugen alles, was zu finden war, mit scharfem Schwert, die Stadt samt Menschen und Vieh. Ebenso steckten sie alle Städte, die sie finden konnten, in Brand.
7098RichterRi7211Die Israeliten hatten in Mizpa geschworen: Keiner von uns darf seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben.
7099RichterRi7212Nun kam das Volk nach Bet-El; sie saßen dort bis zum Abend vor Gott, jammerten laut und klagten sehr.
7100RichterRi7213Sie sagten: Warum, Herr, Gott Israels, musste das in Israel geschehen, dass heute ein ganzer Stamm Israels fehlt?
7101RichterRi7214Am anderen Morgen in aller Frühe erbaute das Volk dort einen Altar und brachte Brandopfer und Heilsopfer dar.
7102RichterRi7215Und die Israeliten fragten: Wer aus allen Stämmen Israels ist nicht zu der Versammlung zum Herrn heraufgekommen? Man hatte nämlich gegen den, der nicht zum Herrn nach Mizpa hinaufziehen würde, einen feierlichen Schwur getan und gesagt: Er wird mit dem Tod bestraft.
7103RichterRi7216Nun aber hatten die Israeliten Mitleid mit ihrem Bruder Benjamin und sagten: Heute ist ein ganzer Stamm von Israel abgehauen worden.
7104RichterRi7217Wie können wir denen, die übrig geblieben sind, Frauen verschaffen? Wir haben doch beim Herrn geschworen, ihnen keine von unseren Töchtern zur Frau zu geben.
7105RichterRi7218Darum fragten sie: Ist etwa einer von den Stämmen Israels nicht zum Herrn nach Mizpa hinaufgezogen? Und tatsächlich war niemand aus Jabesch-Gilead zur Versammlung ins Heerlager gekommen.
7106RichterRi7219Denn als man die Leute musterte, zeigte es sich, dass keiner der Einwohner von Jabesch-Gilead da war.
7107RichterRi72110Die Gemeinde schickte deshalb zwölftausend Mann von den Kriegsleuten nach Jabesch-Gilead mit dem Befehl: Geht hin und erschlagt die Einwohner von Jabesch-Gilead mit scharfem Schwert, auch Frauen und Kinder.
7108RichterRi72111So sollt ihr es machen: Alles, was männlich ist, und alle Frauen, die schon Verkehr mit einem Mann hatten, sollt ihr dem Untergang weihen.
7109RichterRi72112Sie fanden aber unter den Einwohnern von Jabesch-Gilead vierhundert jungfräuliche Mädchen, die noch keinen Verkehr mit einem Mann hatten. Diese brachten sie ins Lager nach Schilo im Land Kanaan.
7110RichterRi72113Darauf schickte die ganze Gemeinde Boten und verhandelte mit den Benjaminitern, die in Sela-Rimmon waren, und bot ihnen Frieden an.
7111RichterRi72114So kehrten die Benjaminiter damals zurück und die Israeliten gaben ihnen die Frauen aus Jabesch-Gilead, die sie dort am Leben gelassen hatten. Aber diese reichten für sie nicht aus.
7112RichterRi72115Das Volk hatte Mitleid mit Benjamin; denn der Herr hatte eine Lücke in die Stämme Israels gerissen.
7113RichterRi72116Die Ältesten der Gemeinde sagten: Wie können wir den übrigen Männern Frauen verschaffen, da in Benjamin die Frauen ausgerottet sind?
7114RichterRi72117Und sie sagten: Der Besitz der übrig gebliebenen Benjaminiter ist ja noch immer da. Kein Stamm darf in Israel ausgelöscht werden.
7115RichterRi72118Von unseren Töchtern können wir ihnen jedoch keine als Frauen geben; denn die Israeliten haben geschworen: Verflucht sei, wer den Benjaminitern eine Frau gibt.
7116RichterRi72119Sie sagten also: Da ist doch Jahr für Jahr ein Fest des Herrn in Schilo nördlich von Bet-El, östlich der Straße, die von Bet-El nach Sichem führt, südlich von Lebona.
7117RichterRi72120Und sie forderten die Benjaminiter auf: Geht hin und legt euch in den Weinbergen dort auf die Lauer!
7118RichterRi72121Wenn ihr dann seht, wie die Töchter Schilos herauskommen, um im Reigen zu tanzen, dann kommt aus den Weinbergen hervor und jeder von euch soll sich von den Töchtern Schilos eine Frau rauben. Dann geht heim ins Land Benjamin!
7119RichterRi72122Wenn dann ihre Väter oder Brüder kommen und bei uns Klage erheben, werden wir zu ihnen sagen: Vergebt ihnen; denn wir konnten im Kampf (gegen Jabesch) nicht für jeden eine Frau gewinnen und ihr selbst konntet sie ihnen nicht geben; sonst hättet ihr euch schuldig gemacht.
7120RichterRi72123Die Benjaminiter machten es so und jeder nahm sich eines von den tanzenden Mädchen, die sie raubten. Dann kehrten sie in ihren Erbbesitz zurück, bauten die Städte wieder auf und wohnten darin.
7121RichterRi72124Auch die Israeliten gingen dann in Bet-El wieder auseinander, jeder zu seinem Stamm und zu seiner Sippe. Jeder zog heim in seinen Erbbesitz.
7122RichterRi72125In jenen Tagen gab es noch keinen König in Israel; jeder tat, was ihm gefiel.
7123RutRut811Zu der Zeit, als die Richter regierten, kam eine Hungersnot über das Land. Da zog ein Mann mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen aus Betlehem in Juda fort, um sich als Fremder im Grünland Moabs niederzulassen.
7124RutRut812Der Mann hieß Elimelech, seine Frau Noomi, und seine Söhne hießen Machlon und Kiljon; sie waren Efratiter aus Betlehem in Juda. Als sie im Grünland Moabs ankamen, blieben sie dort.
7125RutRut813Elimelech, der Mann Noomis, starb und sie blieb mit ihren beiden Söhnen zurück.
7126RutRut814Diese nahmen sich moabitische Frauen, Orpa und Rut, und so wohnten sie dort etwa zehn Jahre lang.
7127RutRut815Dann starben auch Machlon und Kiljon und Noomi blieb allein, ohne ihren Mann und ohne ihre beiden Söhne.
7128RutRut816Da brach sie mit ihren Schwiegertöchtern auf, um aus dem Grünland Moabs heimzukehren; denn sie hatte dort gehört, der Herr habe sich seines Volkes angenommen und ihm Brot gegeben.
7129RutRut817Sie verließ zusammen mit ihren beiden Schwiegertöchtern den Ort, wo sie sich aufgehalten hatte. Als sie nun auf dem Heimweg in das Land Juda waren,
7130RutRut818sagte Noomi zu ihren Schwiegertöchtern: Kehrt doch beide heim zu euren Müttern! Der Herr erweise euch Liebe, wie ihr sie den Toten und mir erwiesen habt.
7131RutRut819Der Herr lasse jede von euch Geborgenheit finden bei einem Gatten. Damit küsste sie beide zum Abschied; doch Orpa und Rut begannen laut zu weinen
7132RutRut8110und sagten zu ihr: Nein, wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen.
7133RutRut8111Noomi sagte: Kehrt doch um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir ziehen? Habe ich etwa in meinem Leib noch Söhne, die eure Männer werden könnten?
7134RutRut8112Kehrt um, meine Töchter, und geht; denn ich bin zu alt, noch einem Mann zu gehören. Selbst wenn ich dächte, ich habe noch Hoffnung, ja, wenn ich noch diese Nacht einem Mann gehörte und gar Söhne bekäme:
7135RutRut8113Wolltet ihr warten, bis sie erwachsen sind? Wolltet ihr euch so lange abschließen und ohne einen Mann leben? Nein, meine Töchter! Mir täte es bitter leid um euch; denn mich hat die Hand des Herrn getroffen.
7136RutRut8114Da weinten sie noch lauter. Doch dann gab Orpa ihrer Schwiegermutter den Abschiedskuss, während Rut nicht von ihr ließ.
7137RutRut8115Noomi sagte: Du siehst, deine Schwägerin kehrt heim zu ihrem Volk und zu ihrem Gott. Folge ihr doch!
7138RutRut8116Rut antwortete: Dränge mich nicht, dich zu verlassen und umzukehren. Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.
7139RutRut8117Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich begraben sein. Der Herr soll mir dies und das antun - nur der Tod wird mich von dir scheiden.
7140RutRut8118Als sie sah, dass Rut darauf bestand, mit ihr zu gehen, redete sie nicht länger auf sie ein.
7141RutRut8119So zogen sie miteinander bis Betlehem. Als sie in Betlehem ankamen, geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung. Die Frauen sagten: Ist das nicht Noomi?
7142RutRut8120Doch sie erwiderte: Nennt mich nicht mehr Noomi (Liebliche), sondern Mara (Bittere); denn viel Bitteres hat der Allmächtige mir getan.
7143RutRut8121Reich bin ich ausgezogen, aber mit leeren Händen hat der Herr mich heimkehren lassen. Warum nennt ihr mich noch Noomi, da doch der Herr gegen mich gesprochen und der Allmächtige mir Schlimmes angetan hat?
7144RutRut8122So kehrte Noomi mit Rut, ihrer moabitischen Schwiegertochter, aus dem Grünland Moabs heim. Zu Beginn der Gerstenernte kamen sie in Betlehem an.
7145RutRut821Noomi hatte einen Verwandten von ihrem Mann her, einen Grundbesitzer; er war aus dem Geschlecht Elimelechs und hieß Boas.
7146RutRut822Eines Tages sagte die Moabiterin Rut zu Noomi: Ich möchte aufs Feld gehen und Ähren lesen, wo es mir jemand erlaubt. Sie antwortete ihr: Geh, Tochter!
7147RutRut823Rut ging hin und las auf dem Feld hinter den Schnittern her. Dabei war sie auf ein Grundstück des Boas aus dem Geschlecht Elimelechs geraten.
7148RutRut824Und nun kam Boas von Betlehem dazu. Er sagte zu den Schnittern: Der Herr sei mit euch! Sie antworteten ihm: Der Herr segne dich.
7149RutRut825Boas fragte seinen Knecht, der die Schnitter beaufsichtigte: Wem gehört dieses Mädchen da?
7150RutRut826Der Knecht antwortete: Es ist eine junge Moabiterin, die mit Noomi aus dem Grünland Moabs gekommen ist.
7151RutRut827Sie hat gesagt: Ich möchte gern Ähren lesen und bei den Garben hinter den Schnittern her sammeln. So kam sie zu uns und hielt aus vom Morgen bis jetzt und gönnte sich kaum Ruhe.
7152RutRut828Boas sagte zu Rut: Höre wohl, meine Tochter, geh auf kein anderes Feld, um zu lesen; entfern dich nicht von hier, sondern halte dich an meine Mägde;
7153RutRut829behalte das Feld im Auge, wo sie ernten, und geh hinter ihnen her! Ich werde meinen Knechten befehlen, dich nicht anzurühren. Hast du Durst, so darfst du zu den Gefäßen gehen und von dem trinken, was die Knechte schöpfen.
7154RutRut8210Sie sank vor ihm nieder, beugte sich zur Erde und sagte: Wie habe ich es verdient, dass du mich so achtest, da ich doch eine Fremde bin?
7155RutRut8211Boas antwortete ihr: Mir wurde alles berichtet, was du nach dem Tod deines Mannes für deine Schwiegermutter getan hast, wie du deinen Vater und deine Mutter, dein Land und deine Verwandtschaft verlassen hast und zu einem Volk gegangen bist, das dir zuvor unbekannt war.
7156RutRut8212Der Herr, der Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um dich unter seinen Flügeln zu bergen, möge dir dein Tun vergelten und dich reich belohnen.
7157RutRut8213Sie sagte: Du bist sehr gütig zu mir, Herr. Du hast mir Mut gemacht und so freundlich zu deiner Magd gesprochen und ich bin nicht einmal eine deiner Mägde.
7158RutRut8214Zur Essenszeit sagte Boas zu ihr: Komm und iss von dem Brot, tauch deinen Bissen in die Würztunke! Sie setzte sich neben die Schnitter. Er reichte ihr geröstete Körner und sie aß sich satt und behielt noch übrig.
7159RutRut8215Als sie wieder aufstand zum Ährenlesen, befahl Boas seinen Knechten: Auch wenn sie zwischen den Garben liest, dürft ihr sie nicht schelten.
7160RutRut8216Ihr sollt sogar für sie etwas aus den Bündeln herausziehen und liegen lassen; sie mag es auflesen und ihr dürft sie nicht schelten.
7161RutRut8217So sammelte sie auf dem Feld bis zum Abend. Als sie ausklopfte, was sie aufgelesen hatte, war es etwa ein Efa Gerste.
7162RutRut8218Sie hob es auf, ging in die Stadt und zeigte ihrer Schwiegermutter, was sie aufgelesen hatte. Dann packte sie aus, was sie von ihrer Mahlzeit übrig behalten hatte, und gab es ihr.
7163RutRut8219Ihre Schwiegermutter fragte: Wo hast du heute gelesen und gearbeitet? Gesegnet sei, der auf dich Acht hatte. Sie berichtete ihrer Schwiegermutter, bei wem sie gearbeitet hatte, und sagte: Der Mann, bei dem ich heute gearbeitet habe, heißt Boas.
7164RutRut8220Da sagte Noomi zu ihrer Schwiegertochter: Gesegnet sei er vom Herrn, der seine Gunst den Lebenden und Toten nicht entzogen hat. Und sie erzählte ihr: Der Mann ist mit uns verwandt, er ist einer unserer Löser.
7165RutRut8221Die Moabiterin Rut sagte: Er hat noch zu mir gesagt: Halte dich an meine Knechte, bis sie meine Ernte eingebracht haben.
7166RutRut8222Gut, meine Tochter, sagte Noomi zu Rut, wenn du mit seinen Mägden hinausgehst, dann kann man dich auf einem anderen Feld nicht belästigen.
7167RutRut8223Rut hielt sich beim Ährenlesen an die Mägde des Boas, bis die Gersten- und Weizenernte beendet war. Danach blieb sie bei ihrer Schwiegermutter.
7168RutRut831Ihre Schwiegermutter Noomi sagte zu ihr: Meine Tochter, ich möchte dir ein Heim verschaffen, in dem es dir gut geht.
7169RutRut832Nun ist ja Boas, bei dessen Mägden du warst, ein Verwandter von uns. Heute Abend worfelt er die Gerste auf der Tenne.
7170RutRut833Wasch dich, salbe dich und zieh dein Obergewand an, dann geh zur Tenne! Zeig dich aber dem Mann nicht, bis er fertig gegessen und getrunken hat.
7171RutRut834Wenn er sich niederlegt, so merk dir den Ort, wo er sich hinlegt. Geh dann hin, deck den Platz zu seinen Füßen auf und leg dich dorthin! Er wird dir dann sagen, was du tun sollst.
7172RutRut835Rut antwortete ihr: Alles, was du sagst, will ich tun.
7173RutRut836Sie ging zur Tenne und tat genauso, wie ihre Schwiegermutter ihr aufgetragen hatte.
7174RutRut837Als Boas gegessen und getrunken hatte und es ihm wohl zumute wurde, ging er hin, um sich neben dem Getreidehaufen schlafen zu legen. Nun trat sie leise heran, deckte den Platz zu seinen Füßen auf und legte sich nieder.
7175RutRut838Um Mitternacht schrak der Mann auf, beugte sich vor und fand eine Frau zu seinen Füßen liegen.
7176RutRut839Er fragte: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Rut, deine Magd. Breite doch den Saum deines Gewandes über deine Magd, denn du bist Löser.
7177RutRut8310Da sagte er: Gesegnet bist du vom Herrn, meine Tochter. So zeigst du deine Zuneigung noch schöner als zuvor; denn du bist nicht den jungen Männern, ob arm oder reich, nachgelaufen.
7178RutRut8311Fürchte dich nicht, meine Tochter! Alles, was du sagst, will ich dir tun; denn jeder in diesen Mauern weiß, dass du eine tüchtige Frau bist.
7179RutRut8312Gewiss, ich bin Löser, aber es gibt noch einen Löser, der näher verwandt ist als ich.
7180RutRut8313Bleib über Nacht, und wenn er dich dann am Morgen lösen will, gut, so mag er lösen. Wenn er dich aber nicht lösen will, so werde ich dich lösen, so wahr der Herr lebt. Bleib liegen bis zum Morgen!
7181RutRut8314Sie blieb zu seinen Füßen liegen bis zum Morgen. Doch noch ehe man einander erkennen konnte, stand sie auf. Denn Boas wollte nicht bekannt werden lassen, dass die Frau auf die Tenne gekommen war.
7182RutRut8315Er sagte zu ihr: Reich mir das Tuch, das du umgelegt hast. Sie hielt es hin und er füllte sechs Maß Gerste hinein und lud es ihr auf. Dann ging er zur Stadt.
7183RutRut8316Rut kam nun zu ihrer Schwiegermutter und diese fragte: Wie steht es, meine Tochter? Sie erzählte ihr, wie viel Gutes ihr der Mann erwiesen hatte,
7184RutRut8317und sagte: Diese sechs Maß Gerste hat er mir gegeben; denn er meinte: Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.
7185RutRut8318Noomi antwortete ihr: Warte ab, meine Tochter, bis du erfährst, wie die Sache ausgeht; denn der Mann wird nicht ruhen, ehe er noch heute die Sache erledigt hat.
7186RutRut841Indes war Boas zum Tor gegangen und hatte sich dort niedergelassen. Da ging gerade der Löser vorüber, von dem Boas gesprochen hatte. Er sagte zu ihm: Komm herüber und setz dich hierher! Der kam herüber und setzte sich.
7187RutRut842Dann holte Boas zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sagte: Setzt euch hierher! Sie taten es.
7188RutRut843Darauf sagte er zu dem Löser: Das Grundstück, das unserem Verwandten Elimelech gehört, will Noomi, die aus dem Grünland Moabs zurückgekehrt ist, verkaufen.
7189RutRut844Ich dachte, ich will dich davon unterrichten und dir sagen: Erwirb es in Gegenwart der hier Sitzenden und in Gegenwart der Ältesten meines Volkes! Wenn du lösen willst, so löse! Willst du aber nicht lösen, so sag es mir, damit ich es weiß; denn außer dir ist niemand zum Lösen da und ich bin nach dir an der Reihe. Jener antwortete: Ich werde lösen.
7190RutRut845Boas fuhr fort: Wenn du den Acker aus der Hand der Noomi erwirbst, dann erwirbst du zugleich auch die Moabiterin Rut, die Frau des Verstorbenen, um den Namen des Toten auf seinem Erbe wieder erstehen zu lassen.
7191RutRut846Der Löser sagte: Dann kann ich für mich nicht lösen, sonst schädige ich mein eigenes Erbe. Übernimm du mein Löserecht; denn ich kann nicht lösen.
7192RutRut847Früher bestand in Israel folgender Brauch: Um ein Löse- oder Tauschgeschäft rechtskräftig zu machen, zog man den Schuh aus und gab ihn seinem Partner. Das galt in Israel als Bestätigung.
7193RutRut848Der Löser sagte nun zu Boas: Erwirb es!, und er zog seinen Schuh aus.
7194RutRut849Boas sagte zu den Ältesten und zu allem Volk: Ihr seid heute Zeugen, dass ich alles Eigentum Elimelechs sowie das Kiljons und Machlons aus der Hand der Noomi erworben habe.
7195RutRut8410Auch Rut, die Moabiterin, die Frau Machlons, habe ich mir zur Frau erworben, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbe wieder erstehen zu lassen, damit sein Name unter seinen Verwandten und innerhalb der Mauern seiner Stadt nicht erlischt. Ihr seid heute Zeugen.
7196RutRut8411Da antwortete alles Volk im Tor samt den Ältesten: Wir sind Zeugen. Der Herr mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und Lea, die zwei, die das Haus Israel aufgebaut haben. Komm zu Reichtum in Efrata und zu Ansehen in Betlehem!
7197RutRut8412Dein Haus gleiche dem Haus des Perez, den Tamar dem Juda geboren hat, durch die Nachkommenschaft, die der Herr dir aus dieser jungen Frau geben möge.
7198RutRut8413So nahm Boas Rut zur Frau und ging zu ihr. Der Herr ließ sie schwanger werden und sie gebar einen Sohn.
7199RutRut8414Da sagten die Frauen zu Noomi: Gepriesen sei der Herr, der es dir heute nicht an einem Löser hat fehlen lassen. Sein Name soll in Israel gerühmt werden.
7200RutRut8415Du wirst jemand haben, der dein Herz erfreut und dich im Alter versorgt; denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, hat ihn geboren, sie, die mehr wert ist als sieben Söhne.
7201RutRut8416Noomi nahm das Kind, drückte es an ihre Brust und wurde seine Wärterin.
7202RutRut8417Die Nachbarinnen wollten ihm einen Namen geben und sagten: Der Noomi ist ein Sohn geboren. Und sie gaben ihm den Namen Obed. Er ist der Vater Isais, des Vaters Davids.
7203RutRut8418Das ist die Geschlechterfolge nach Perez: Perez zeugte Hezron,
7204RutRut8419Hezron zeugte Ram, Ram zeugte Amminadab,
7205RutRut8420Amminadab zeugte Nachschon, Nachschon zeugte Salmon,
7206RutRut8421Salmon zeugte Boas, Boas zeugte Obed,
7207RutRut8422Obed zeugte Isai und Isai zeugte David.
72081 Samuel1Sam911Einst lebte ein Mann aus Ramatajim, ein Zufiter vom Gebirge Efraim. Er hieß Elkana und war ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Efraimiter.
72091 Samuel1Sam912Er hatte zwei Frauen. Die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder
72101 Samuel1Sam913Dieser Mann zog Jahr für Jahr von seiner Stadt nach Schilo hinauf, um den Herrn der Heere anzubeten und ihm zu opfern. Dort waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des Herrn.
72111 Samuel1Sam914An dem Tag, an dem Elkana das Opfer darbrachte, gab er seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile.
72121 Samuel1Sam915Hanna aber gab er einen doppelten Anteil; denn er hatte Hanna lieb, obwohl der Herr ihren Schoß verschlossen hatte.
72131 Samuel1Sam916Ihre Rivalin aber kränkte und demütigte sie sehr, weil der Herr ihren Schoß verschlossen hatte.
72141 Samuel1Sam917So machte es Elkana Jahr für Jahr. Sooft sie zum Haus des Herrn hinaufzogen, kränkte Peninna sie; und Hanna weinte und aß nichts.
72151 Samuel1Sam918Ihr Mann Elkana fragte sie: Hanna, warum weinst du, warum isst du nichts, warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht viel mehr wert als zehn Söhne?
72161 Samuel1Sam919Nachdem man in Schilo gegessen und getrunken hatte, stand Hanna auf und trat vor den Herrn. Der Priester Eli saß an den Türpfosten des Tempels des Herrn auf seinem Stuhl.
72171 Samuel1Sam9110Hanna war verzweifelt, betete zum Herrn und weinte sehr.
72181 Samuel1Sam9111Sie machte ein Gelübde und sagte: Herr der Heere, wenn du das Elend deiner Magd wirklich ansiehst, wenn du an mich denkst und deine Magd nicht vergisst und deiner Magd einen männlichen Nachkommen schenkst, dann will ich ihn für sein ganzes Leben dem Herrn überlassen; kein Schermesser soll an sein Haupt kommen.
72191 Samuel1Sam9112So betete sie lange vor dem Herrn. Eli beobachtete ihren Mund;
72201 Samuel1Sam9113denn Hanna redete nur still vor sich hin, ihre Lippen bewegten sich, doch ihre Stimme war nicht zu hören. Eli hielt sie deshalb für betrunken
72211 Samuel1Sam9114und sagte zu ihr: Wie lange willst du dich noch wie eine Betrunkene aufführen? Sieh zu, dass du deinen Weinrausch los wirst!
72221 Samuel1Sam9115Hanna gab zur Antwort: Nein, Herr! Ich bin eine unglückliche Frau. Ich habe weder Wein getrunken noch Bier; ich habe nur dem Herrn mein Herz ausgeschüttet.
72231 Samuel1Sam9116Halte deine Magd nicht für eine nichtsnutzige Frau; denn nur aus großem Kummer und aus Traurigkeit habe ich so lange geredet.
72241 Samuel1Sam9117Eli erwiderte und sagte: Geh in Frieden! Der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast.
72251 Samuel1Sam9118Sie sagte: Möge deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Dann ging sie weg; sie aß wieder und hatte kein trauriges Gesicht mehr.
72261 Samuel1Sam9119Am nächsten Morgen standen sie früh auf und beteten den Herrn an. Dann machten sie sich auf den Heimweg und kehrten in ihr Haus nach Rama zurück. Elkana erkannte seine Frau Hanna; der Herr dachte an sie,
72271 Samuel1Sam9120und Hanna wurde schwanger. Als die Zeit abgelaufen war, gebar sie einen Sohn und nannte ihn Samuel, denn (sie sagte): Ich habe ihn vom Herrn erbeten.
72281 Samuel1Sam9121Als dann Elkana mit seiner ganzen Familie wieder hinaufzog, um dem Herrn das jährliche Opfer und die Gaben, die er gelobt hatte, darzubringen,
72291 Samuel1Sam9122zog Hanna nicht mit, sondern sagte zu ihrem Mann: Ich werde den Knaben erst, wenn er entwöhnt ist, hinaufbringen; dann soll er vor dem Angesicht des Herrn erscheinen und für immer dort bleiben.
72301 Samuel1Sam9123Ihr Mann Elkana sagte zu ihr: Tu, was dir gefällt. Bleib hier, bis du ihn entwöhnt hast. Wenn nur der Herr sein Wort erfüllt! Die Frau blieb also daheim und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnte.
72311 Samuel1Sam9124Als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein. So brachte sie ihn zum Haus des Herrn in Schilo; der Knabe aber war damals noch sehr jung.
72321 Samuel1Sam9125Als sie den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Knaben zu Eli,
72331 Samuel1Sam9126und Hanna sagte: Bitte, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr, ich bin die Frau, die damals neben dir stand, um zum Herrn zu beten.
72341 Samuel1Sam9127Ich habe um diesen Knaben gebetet und der Herr hat mir die Bitte erfüllt, die ich an ihn gerichtet habe.
72351 Samuel1Sam9128Darum lasse ich ihn auch vom Herrn zurückfordern. Er soll für sein ganzes Leben ein vom Herrn Zurückgeforderter sein. Und sie beteten dort den Herrn an.
72361 Samuel1Sam921Hanna betete. Sie sagte: Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, /große Kraft gibt mir der Herr. /Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; /denn ich freue mich über deine Hilfe.
72371 Samuel1Sam922Niemand ist heilig, nur der Herr; /denn außer dir gibt es keinen (Gott); /keiner ist ein Fels wie unser Gott.
72381 Samuel1Sam923Redet nicht immer so vermessen, /kein freches Wort komme aus eurem Mund; /denn der Herr ist ein wissender Gott /und bei ihm werden die Taten geprüft.
72391 Samuel1Sam924Der Bogen der Helden wird zerbrochen, /die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.
72401 Samuel1Sam925Die Satten verdingen sich um Brot, /doch die Hungrigen können feiern für immer. /Die Unfruchtbare bekommt sieben Kinder, /doch die Kinderreiche welkt dahin.
72411 Samuel1Sam926Der Herr macht tot und lebendig, /er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.
72421 Samuel1Sam927Der Herr macht arm und macht reich, /er erniedrigt und er erhöht.
72431 Samuel1Sam928Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub /und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt; /er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, /einen Ehrenplatz weist er ihm zu. /Ja, dem Herrn gehören die Pfeiler der Erde; /auf sie hat er den Erdkreis gegründet.
72441 Samuel1Sam929Er behütet die Schritte seiner Frommen, /doch die Frevler verstummen in der Finsternis; /denn der Mensch ist nicht stark aus eigener Kraft.
72451 Samuel1Sam9210Wer gegen den Herrn streitet, wird zerbrechen, /der Höchste lässt es donnern am Himmel. /Der Herr hält Gericht bis an die Grenzen der Erde. /Seinem König gebe er Kraft /und erhöhe die Macht seines Gesalbten.
72461 Samuel1Sam9211Darauf kehrte Elkana in sein Haus nach Rama zurück, der Knabe aber stand von da an im Dienst des Herrn unter der Aufsicht des Priesters Eli.
72471 Samuel1Sam9212Die Söhne Elis waren nichtsnutzige Menschen. Sie kümmerten sich nicht um den Herrn
72481 Samuel1Sam9213und sie pflegten sich gegenüber dem Volk so zu verhalten: Sooft jemand ein Schlachtopfer darbrachte und das Fleisch kochte, kam ein Diener des Priesters mit einer dreizinkigen Gabel in der Hand.
72491 Samuel1Sam9214Er stach in den Kessel oder den Topf, in das Becken oder die Schüssel, und alles, was die Gabel heraufholte, nahm der Priester für sich. So machten sie es bei allen Israeliten, die dorthin, nach Schilo, kamen.
72501 Samuel1Sam9215Noch bevor man das Fett in Rauch aufgehen ließ, kam der Diener des Priesters und sagte zu dem Mann, der opferte: Gib mir Fleisch zum Braten für den Priester; er nimmt von dir aber kein gekochtes Fleisch an, sondern nur rohes.
72511 Samuel1Sam9216Wenn ihm der Mann erwiderte: Zuerst muss man doch das Fett in Rauch aufgehen lassen, dann nimm dir, was dein Herz begehrt!, sagte ihm der Diener: Nein, gib es sofort her, sonst nehme ich es mit Gewalt.
72521 Samuel1Sam9217Die Sünde der jungen Männer war sehr schwer in den Augen des Herrn; denn sie behandelten das Opfer des Herrn mit Verachtung.
72531 Samuel1Sam9218Der junge Samuel aber versah den Dienst vor dem Angesicht des Herrn, bekleidet mit dem leinenen Efod.
72541 Samuel1Sam9219Seine Mutter machte ihm immer wieder ein kleines Obergewand und brachte es ihm jedes Jahr mit, wenn sie zusammen mit ihrem Mann hinaufzog, um das jährliche Opfer darzubringen.
72551 Samuel1Sam9220Dann segnete Eli Elkana und seine Frau und sagte: Der Herr gebe dir für den, den er von dir erbeten hat, andere Nachkommenschaft von dieser Frau. Darauf gingen sie wieder in ihren Heimatort zurück.
72561 Samuel1Sam9221Der Herr aber nahm sich Hannas an; sie wurde schwanger und bekam noch drei Söhne und zwei Töchter. Der Knabe Samuel aber wuchs beim Herrn heran.
72571 Samuel1Sam9222Eli war sehr alt geworden. Er hörte von allem, was seine Söhne allen Israeliten antaten, auch, dass sie mit den Frauen schliefen, die sich vor dem Eingang des Offenbarungszeltes aufhielten.
72581 Samuel1Sam9223Er sagte zu ihnen: Warum tut ihr so etwas? Warum muss ich von allen Leuten solch schlimme Dinge über euch hören?
72591 Samuel1Sam9224Nein, meine Söhne, was man, wie ich höre, im Volk des Herrn über euch verbreitet, ist nicht gut.
72601 Samuel1Sam9225Wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigt, kann Gott Schiedsrichter sein. Wenn aber ein Mensch gegen den Herrn sündigt, wer kann dann für ihn eintreten? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der Herr war entschlossen, sie umkommen zu lassen.
72611 Samuel1Sam9226Der Knabe Samuel aber wuchs heran und gewann immer mehr an Gunst beim Herrn und auch bei den Menschen.
72621 Samuel1Sam9227Da kam ein Gottesmann zu Eli und sagte zu ihm: So spricht der Herr: Habe ich mich dem Haus deines Vaters nicht deutlich offenbart, als deine Vorfahren in Ägypten dem Haus des Pharao gehörten?
72631 Samuel1Sam9228Ich habe sie aus allen Stämmen Israels für mich als Priester erwählt, damit sie zu meinem Altar hinaufgehen, das Rauchopfer darbringen und vor meinen Augen das Efod tragen. Auch habe ich dem Haus deines Vaters alle Feueropfer der Israeliten überlassen.
72641 Samuel1Sam9229Warum missachtet ihr also aus Missgunst Schlachtopfer und Speiseopfer, die ich angeordnet habe? Warum ehrst du deine Söhne mehr als mich und warum mästet ihr euch mit dem Besten aller Gaben meines Volkes Israel?
72651 Samuel1Sam9230Darum - Spruch des Herrn, des Gottes Israels: Ich hatte fest zugesagt: Dein Haus und das Haus deines Vaters sollen für ewig vor meinem Angesicht ihren Dienst versehen. Nun aber - Spruch des Herrn: Das sei fern von mir; denn nur die, die mich ehren, werde ich ehren, die aber, die mich verachten, geraten in Schande.
72661 Samuel1Sam9231Es werden Tage kommen, da werde ich deinen Arm abhauen und die Macht deines Vaterhauses vernichten; in deinem Haus wird es keinen alten Mann mehr geben.
72671 Samuel1Sam9232Du wirst voll Neid auf all das Gute blicken, das der Herr für Israel tun wird. Nie mehr wird es in deinem Haus einen alten Mann geben.
72681 Samuel1Sam9233Nur einen werde ich nicht wegreißen von meinem Altar, wenn ich deine Augen brechen und deine Seele verschmachten lasse; aber der ganze Nachwuchs deines Hauses wird im besten Mannesalter sterben.
72691 Samuel1Sam9234Und das soll das Zeichen sein, das sich an deinen beiden Söhnen Hofni und Pinhas verwirklichen wird: Beide werden an einem Tag sterben.
72701 Samuel1Sam9235Ich aber werde mir einen zuverlässigen Priester einsetzen, der nach meinem Herzen und nach meinem Sinn handeln wird. Ich will ihm ein Haus bauen, das Bestand hat, und er wird allezeit vor den Augen meines Gesalbten seinen Dienst versehen.
72711 Samuel1Sam9236Wer dann von deinem Haus noch übrig ist, wird kommen und sich um ein Geldstück oder einen Laib Brot vor ihm niederwerfen und sagen: Nimm mich doch in eine der Priestergruppen auf, damit ich ein Stück Brot zu essen habe.
72721 Samuel1Sam931Der junge Samuel versah den Dienst des Herrn unter der Aufsicht Elis. In jenen Tagen waren Worte des Herrn selten; Visionen waren nicht häufig.
72731 Samuel1Sam932Eines Tages geschah es: Eli schlief auf seinem Platz; seine Augen waren schwach geworden und er konnte nicht mehr sehen.
72741 Samuel1Sam933Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen und Samuel schlief im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes stand.
72751 Samuel1Sam934Da rief der Herr den Samuel und Samuel antwortete: Hier bin ich.
72761 Samuel1Sam935Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen.
72771 Samuel1Sam936Der Herr rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen!
72781 Samuel1Sam937Samuel kannte den Herrn noch nicht und das Wort des Herrn war ihm noch nicht offenbart worden.
72791 Samuel1Sam938Da rief der Herr den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben gerufen hatte.
72801 Samuel1Sam939Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich (wieder) ruft, dann antworte: Rede, Herr; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder.
72811 Samuel1Sam9310Da kam der Herr, trat (zu ihm) heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört.
72821 Samuel1Sam9311Der Herr sagte zu Samuel: Fürwahr, ich werde in Israel etwas tun, sodass jedem, der davon hört, beide Ohren gellen.
72831 Samuel1Sam9312An jenem Tag werde ich an Eli vom Anfang bis zum Ende alles verwirklichen, was ich seinem Haus angedroht habe.
72841 Samuel1Sam9313Ich habe ihm angekündigt, dass ich über sein Haus für immer das Urteil gesprochen habe wegen seiner Schuld; denn er wusste, wie seine Söhne Gott lästern, und gebot ihnen nicht Einhalt.
72851 Samuel1Sam9314Darum habe ich dem Haus Eli geschworen: Die Schuld des Hauses Eli kann durch Opfer und durch Gaben in Ewigkeit nicht gesühnt werden.
72861 Samuel1Sam9315Samuel blieb bis zum Morgen liegen, dann öffnete er die Türen zum Haus des Herrn. Er fürchtete sich aber, Eli von der Vision zu berichten.
72871 Samuel1Sam9316Da rief Eli Samuel und sagte: Samuel, mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich.
72881 Samuel1Sam9317Eli fragte: Was war es, das er zu dir gesagt hat? Verheimliche mir nichts! Gott möge dir dies und das antun, wenn du mir auch nur eines von all den Worten verheimlichst, die er zu dir gesprochen hat.
72891 Samuel1Sam9318Da teilte ihm Samuel alle Worte mit und verheimlichte ihm nichts. Darauf sagte Eli: Es ist der Herr. Er tue, was ihm gefällt.
72901 Samuel1Sam9319Samuel wuchs heran und der Herr war mit ihm und ließ keines von all seinen Worten unerfüllt.
72911 Samuel1Sam9320Ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkannte, dass Samuel als Prophet des Herrn beglaubigt war.
72921 Samuel1Sam9321Auch weiterhin erschien der Herr in Schilo: Der Herr offenbarte sich Samuel in Schilo durch sein Wort.
72931 Samuel1Sam941Das Wort Samuels erging an ganz Israel. Israel zog gegen die Philister in den Krieg. Sie schlugen ihr Lager bei Eben-Eser auf und die Philister hatten ihr Lager in Afek.
72941 Samuel1Sam942Die Philister rückten in Schlachtordnung gegen Israel vor und der Kampf wogte hin und her. Israel wurde von den Philistern besiegt, die von Israels Heer auf dem Feld etwa viertausend Mann erschlugen.
72951 Samuel1Sam943Als das Volk ins Lager zurückkam, sagten die Ältesten Israels: Warum hat der Herr heute die Philister über uns siegen lassen? Wir wollen die Bundeslade des Herrn aus Schilo zu uns holen; er soll in unsere Mitte kommen und uns aus der Gewalt unserer Feinde retten.
72961 Samuel1Sam944Das Volk schickte also (Männer) nach Schilo und sie holten von dort die Bundeslade des Herrn der Heere, der über den Kerubim thront. Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, begleiteten die Bundeslade Gottes.
72971 Samuel1Sam945Als nun die Bundeslade des Herrn ins Lager kam, erhob ganz Israel ein lautes Freudengeschrei, sodass die Erde dröhnte.
72981 Samuel1Sam946Die Philister hörten das laute Geschrei und sagten: Was ist das für ein lautes Geschrei im Lager der Hebräer? Als sie erfuhren, dass die Lade des Herrn ins Lager gekommen sei,
72991 Samuel1Sam947fürchteten sich die Philister; denn sie sagten: Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen. Und sie riefen: Weh uns! Denn so etwas ist früher nie geschehen.
73001 Samuel1Sam948Weh uns! Wer rettet uns aus der Hand dieses mächtigen Gottes? Das ist der Gott, der Ägypten mit allerlei Plagen [[in der Wüste]] geschlagen hat.
73011 Samuel1Sam949Seid tapfer, Philister, und seid Männer, damit ihr nicht den Hebräern dienen müsst, wie sie euch gedient haben. Seid Männer und kämpft!
73021 Samuel1Sam9410Da traten die Philister zum Kampf an und Israel wurde besiegt, sodass alle zu ihren Zelten flohen. Es war eine sehr schwere Niederlage. Von Israel fielen dreißigtausend Mann Fußvolk.
73031 Samuel1Sam9411Die Lade Gottes wurde erbeutet und die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, fanden den Tod.
73041 Samuel1Sam9412Ein Benjaminiter lief vom Schlachtfeld weg und kam noch am gleichen Tag nach Schilo, mit zerrissenen Kleidern und Staub auf dem Haupt.
73051 Samuel1Sam9413Als er ankam, saß Eli auf seinem Stuhl neben der Straße und hielt Ausschau; denn er hatte Angst um die Lade Gottes. Als der Mann kam und in der Stadt berichtete, schrie die ganze Stadt auf.
73061 Samuel1Sam9414Eli hörte das laute Geschrei und fragte: Was bedeutet dieser Lärm? Der Mann lief schnell herbei und berichtete Eli.
73071 Samuel1Sam9415Eli war achtundneunzig Jahre alt; seine Augen waren starr geworden, sodass er nichts mehr sehen konnte.
73081 Samuel1Sam9416Der Mann sagte zu Eli: Ich bin der Mann, der vom Schlachtfeld gekommen ist; ich bin heute aus der Schlacht geflohen. Eli fragte: Wie ist es denn zugegangen, mein Sohn?
73091 Samuel1Sam9417Der Bote antwortete: Israel ist vor den Philistern geflohen. Das Volk hat eine schwere Niederlage erlitten. Auch deine beiden Söhne Hofni und Pinhas sind tot und die Lade Gottes ist weggeschleppt worden.
73101 Samuel1Sam9418Als er die Lade Gottes erwähnte, fiel Eli rückwärts von seinem Stuhl neben dem Tor, brach sich das Genick und starb, denn er war ein alter und schwerfälliger Mann. Er war vierzig Jahre lang Richter in Israel gewesen.
73111 Samuel1Sam9419Seine Schwiegertochter, die Frau des Pinhas, war schwanger und stand vor der Niederkunft. Als sie die Nachricht vernahm, dass die Lade Gottes weggeschleppt und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann tot waren, sank sie zu Boden und gebar (ihr Kind); denn die Wehen waren über sie gekommen.
73121 Samuel1Sam9420Sie lag im Sterben und die Frauen, die um sie herumstanden, sagten: Fürchte dich nicht, du hast einen Sohn geboren. Doch sie achtete nicht darauf und antwortete nichts.
73131 Samuel1Sam9421Sie nannte den Knaben Ikabod - das will besagen: Fort ist die Herrlichkeit aus Israel - wegen des Verlustes der Lade Gottes und wegen (des Todes) ihres Schwiegervaters und ihres Mannes.
73141 Samuel1Sam9422Sie sagte: Fort ist die Herrlichkeit aus Israel, denn die Lade Gottes ist weggeschleppt worden.
73151 Samuel1Sam951Die Philister brachten die Lade Gottes, die sie erbeutet hatten, von Eben-Eser nach Aschdod.
73161 Samuel1Sam952Dann nahmen sie die Lade Gottes, brachten sie in den Tempel Dagons und stellten sie neben Dagon auf.
73171 Samuel1Sam953Als die Einwohner von Aschdod aber am nächsten Morgen aufstanden, war Dagon vornüber gefallen und lag vor der Lade des Herrn mit dem Gesicht auf dem Boden. Sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinen Platz.
73181 Samuel1Sam954Doch als sie am nächsten Morgen in der Frühe wieder aufstanden, da war Dagon wieder vornüber gefallen und lag vor der Lade des Herrn mit dem Gesicht auf dem Boden. Dagons Kopf und seine beiden Hände lagen abgeschlagen auf der Schwelle. Nur der Rumpf war Dagon geblieben.
73191 Samuel1Sam955Deshalb treten die Priester Dagons und alle, die in den Tempel Dagons kommen, bis zum heutigen Tag nicht auf die Schwelle des Dagon von Aschdod.
73201 Samuel1Sam956Die Hand des Herrn lastete schwer auf den Einwohnern von Aschdod, und er versetzte sie in Schrecken und schlug Aschdod und sein Gebiet mit der Beulenpest.
73211 Samuel1Sam957Als die Einwohner von Aschdod sahen, was geschah, sagten sie: Die Lade des Gottes Israels darf nicht bei uns bleiben; denn seine Hand liegt schwer auf uns und auf unserem Gott Dagon.
73221 Samuel1Sam958Sie sandten (Boten) zu allen Fürsten der Philister, riefen sie bei sich zusammen und fragten sie: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen? Die Fürsten erklärten: Die Lade des Gottes Israels soll nach Gat hinüberziehen. Darauf brachte man die Lade des Gottes Israels nach Gat.
73231 Samuel1Sam959Doch nachdem man sie nach Gat gebracht hatte, kam die Hand des Herrn über diese Stadt und versetzte sie in gewaltigen Schrecken. Er schlug die Leute der Stadt, vom Kleinsten bis zum Größten, sodass Pestbeulen bei ihnen aufbrachen.
73241 Samuel1Sam9510Darauf schickte man die Lade Gottes nach Ekron. Als die Lade Gottes nach Ekron kam, schrien die Einwohner von Ekron auf und sagten: Sie bringen die Lade des Gottes Israels zu uns herüber, um uns und unser Volk zu töten.
73251 Samuel1Sam9511Darauf sandten sie (Boten) zu allen Fürsten der Philister, riefen sie zusammen und sagten: Schafft die Lade des Gottes Israels fort! Sie soll an den Ort zurückkehren, an den sie gehört, und nicht uns und unser Volk töten. Denn ein tödlicher Schrecken lag über der ganzen Stadt; die Hand Gottes lastete schwer auf ihr.
73261 Samuel1Sam9512Die Leute, die nicht starben, waren mit Pestbeulen geschlagen, und der Hilfeschrei der Stadt stieg zum Himmel empor.
73271 Samuel1Sam961Die Lade des Herrn war sieben Monate lang im Gebiet der Philister.
73281 Samuel1Sam962Dann riefen die Philister ihre Priester und Wahrsager herbei und fragten sie: Was sollen wir mit der Lade des Herrn machen? Gebt uns Auskunft, auf welche Weise wir sie an den Ort zurückschicken sollen, an den sie gehört.
73291 Samuel1Sam963Sie antworteten: Wenn ihr die Lade des Gottes Israels zurückschickt, dann schickt sie nicht ohne Gabe zurück! Ihr müsst vielmehr ein Sühnegeschenk entrichten. Dann werdet ihr Heilung finden und ihr werdet erkennen, warum seine Hand nicht von euch ablässt.
73301 Samuel1Sam964Sie fragten weiter: Was für ein Sühnegeschenk sollen wir ihm entrichten? Sie antworteten: Fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse, entsprechend der Zahl der Philisterfürsten; denn alle hat die gleiche Plage getroffen, auch eure Fürsten.
73311 Samuel1Sam965Macht also Abbilder eurer Pestbeulen und der Mäuse, die euer Land verwüsten, und gebt dem Gott Israels die Ehre! Vielleicht lässt er seine Hand leichter werden über euch, eurem Gott und eurem Land.
73321 Samuel1Sam966Warum wollt ihr euer Herz verhärten, wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verhärtet haben? Sie mussten doch auch die Israeliten, nachdem sie sie übel behandelt hatten, entlassen und diese konnten fortgehen.
73331 Samuel1Sam967Macht also jetzt einen neuen Wagen; holt zwei säugende Kühe, auf die noch kein Joch gelegt worden ist, und spannt die Kühe vor den Wagen; ihre Kälber aber nehmt ihnen weg und bringt sie nach Hause!
73341 Samuel1Sam968Dann nehmt die Lade des Herrn und stellt sie auf den Wagen und legt daneben in einer Tasche die goldenen Gegenstände, die ihr ihm als Sühnegabe entrichten wollt; dann lasst sie fortziehen!
73351 Samuel1Sam969Gebt aber acht: Wenn die Lade in Richtung Bet-Schemesch, also in ihr Gebiet hinaufzieht, dann war er es, der uns dieses große Unheil zugefügt hat; wenn nicht, dann wissen wir, dass nicht seine Hand uns getroffen hat, sondern dass es ein Zufall gewesen ist.
73361 Samuel1Sam9610Die Leute machten es so. Sie nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an den Wagen; ihre Kälber aber hielten sie zu Hause zurück.
73371 Samuel1Sam9611Sie stellten die Lade des Herrn auf den Wagen und auch die Tasche mit den goldenen Mäusen und den Abbildern ihrer Geschwüre.
73381 Samuel1Sam9612Die Kühe aber gingen geradewegs in Richtung Bet-Schemesch; sie folgten genau der Straße, wichen weder nach rechts noch nach links ab und brüllten immerzu. Die Fürsten der Philister folgten ihnen bis zur Grenze von Bet-Schemesch.
73391 Samuel1Sam9613Die Leute von Bet-Schemesch waren gerade im Tal bei der Weizenernte. Als sie aufblickten und die Lade sahen, freuten sie sich sehr darüber.
73401 Samuel1Sam9614Als der Wagen bis zum Feld Joschuas von Bet-Schemesch gekommen war, blieb er stehen. Dort lag ein großer Stein. Sie spalteten das Holz des Wagens und brachten die Kühe dem Herrn als Brandopfer dar.
73411 Samuel1Sam9615[[Die Leviten hatten die Lade des Herrn und die Tasche, die neben ihr stand und in der goldene Gegenstände waren, herabgehoben und auf den großen Stein gestellt. Die Männer von Bet-Schemesch brachten an jenem Tag dem Herrn Brandopfer und Schlachtopfer dar.]]
73421 Samuel1Sam9616Die fünf Fürsten der Philister sahen zu; dann kehrten sie am gleichen Tag nach Ekron zurück.
73431 Samuel1Sam9617Das sind die goldenen Geschwüre, die die Philister dem Herrn als Sühnegabe entrichtet haben: eines für Aschdod, eines für Gaza, eines für Aschkelon, eines für Gat, eines für Ekron,
73441 Samuel1Sam9618dazu die goldenen Mäuse entsprechend der Zahl der Philisterstädte unter den fünf Fürsten, von der befestigten Stadt bis zum offenen Dorf. Der große Stein, auf den man die Lade des Herrn gestellt hatte, liegt noch bis zum heutigen Tag auf dem Feld des Joschua aus Bet-Schemesch.
73451 Samuel1Sam9619Der Herr aber strafte die Leute von Bet-Schemesch, weil sie die Lade des Herrn angeschaut hatten. Er erschlug aus dem Volk siebzig Mann [[fünfzigtausend Mann]]. Da trauerte das Volk, weil der Herr einen so schweren Schlag gegen das Volk geführt hatte.
73461 Samuel1Sam9620Die Männer von Bet-Schemesch sagten: Wer kann vor dem Herrn, diesem heiligen Gott, bestehen? Und zu wem soll er von uns aus hinaufziehen?
73471 Samuel1Sam9621Sie schickten Boten zu den Einwohnern von Kirjat-Jearim und ließen sagen: Die Philister haben die Lade des Herrn zurückgebracht. Kommt herab und holt sie zu euch hinauf!
73481 Samuel1Sam971Da kamen die Leute von Kirjat-Jearim und holten die Lade des Herrn zu sich hinauf. Sie brachten sie in das Haus Abinadabs auf der Anhöhe. Und seinen Sohn Eleasar weihten sie, dass er die Lade des Herrn bewache.
73491 Samuel1Sam972Seit dem Tag, an dem die Lade in Kirjat-Jearim ihre Wohnung nahm, war eine lange Zeit vergangen, zwanzig Jahre. Als sich das ganze Haus Israel klagend an den Herrn wandte,
73501 Samuel1Sam973sagte Samuel zum ganzen Haus Israel: Wenn ihr von ganzem Herzen zum Herrn zurückkehren wollt, dann schafft die fremden Götter mitsamt den Astarten aus eurer Mitte fort! Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu, und dient ihm allein; dann wird er euch aus der Gewalt der Philister befreien.
73511 Samuel1Sam974Da entfernten die Israeliten die Baale und Astarten und dienten nur noch dem Herrn.
73521 Samuel1Sam975Darauf sagte Samuel: Versammelt ganz Israel in Mizpa; ich will für euch zum Herrn beten.
73531 Samuel1Sam976Da versammelten sie sich in Mizpa, sie schöpften Wasser und gossen es vor dem Herrn aus. Dort fasteten sie an diesem Tag und sagten: Wir haben uns gegen den Herrn versündigt. Samuel sprach den Israeliten Recht in Mizpa.
73541 Samuel1Sam977Die Philister erfuhren, dass sich die Israeliten in Mizpa versammelt hatten, und ihre Fürsten zogen gegen Israel heran. Als die Israeliten das hörten, bekamen sie Angst vor den Philistern.
73551 Samuel1Sam978Sie sagten zu Samuel: Kehr dich nicht schweigend von uns ab und hör nicht auf, zum Herrn, unserem Gott, zu rufen, damit er uns aus der Hand der Philister befreit.
73561 Samuel1Sam979Da nahm Samuel ein junges Lamm und brachte es dem Herrn als Ganzopfer dar. Er rief zum Herrn für Israel und der Herr erhörte ihn.
73571 Samuel1Sam9710Als Samuel das Brandopfer darbrachte, rückten die Philister schon zum Kampf gegen Israel heran. Da ließ der Herr mit gewaltigem Krachen noch am gleichen Tag einen Donner gegen die Philister erschallen und brachte sie so in Verwirrung, dass sie von den Israeliten geschlagen wurden.
73581 Samuel1Sam9711Nun zogen die Israeliten von Mizpa aus, verfolgten die Philister bis unterhalb von Bet-Kar und schlugen sie.
73591 Samuel1Sam9712Samuel nahm einen Stein und stellte ihn zwischen Mizpa und Jeschana auf. Er nannte ihn Eben-Eser (Stein der Hilfe) und sagte: Bis hierher hat uns der Herr geholfen.
73601 Samuel1Sam9713So wurden die Philister gedemütigt und drangen nicht mehr in das Gebiet Israels ein; und die Hand des Herrn lastete auf den Philistern, solange Samuel lebte.
73611 Samuel1Sam9714Die Städte von Ekron bis Gat, die die Philister Israel weggenommen hatten, kamen an Israel zurück; das ganze Gebiet dieser Städte entriss Israel den Philistern wieder. Aber zwischen Israel und den Amoritern war Friede.
73621 Samuel1Sam9715Samuel war Richter in Israel, solange er lebte.
73631 Samuel1Sam9716Jahr für Jahr zog er umher und machte die Runde durch Bet-El, Gilgal und Mizpa und sprach an all diesen Orten Israel Recht.
73641 Samuel1Sam9717Dann kehrte er jeweils nach Rama zurück, denn dort hatte er sein Haus. Auch dort sprach er Israel Recht und er baute dort einen Altar für den Herrn.
73651 Samuel1Sam981Als Samuel alt geworden war, setzte er seine Söhne als Richter Israels ein.
73661 Samuel1Sam982Sein erstgeborener Sohn hieß Joël, sein zweiter Abija. Sie waren in Beerscheba Richter.
73671 Samuel1Sam983Seine Söhne gingen nicht auf seinen Wegen, sondern waren auf ihren Vorteil aus, ließen sich bestechen und beugten das Recht.
73681 Samuel1Sam984Deshalb versammelten sich alle Ältesten Israels und gingen zu Samuel nach Rama.
73691 Samuel1Sam985Sie sagten zu ihm: Du bist nun alt und deine Söhne gehen nicht auf deinen Wegen. Darum setze jetzt einen König bei uns ein, der uns regieren soll, wie es bei allen Völkern der Fall ist.
73701 Samuel1Sam986Aber Samuel missfiel es, dass sie sagten: Gib uns einen König, der uns regieren soll. Samuel betete deshalb zum Herrn,
73711 Samuel1Sam987und der Herr sagte zu Samuel: Hör auf die Stimme des Volkes in allem, was sie zu dir sagen. Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen: Ich soll nicht mehr ihr König sein.
73721 Samuel1Sam988Das entspricht ganz ihren Taten, die sie (immer wieder) getan haben, seitdem ich sie aus Ägypten heraufgeführt habe, bis zum heutigen Tag; sie haben mich verlassen und anderen Göttern gedient. So machen sie es nun auch mit dir.
73731 Samuel1Sam989Doch hör jetzt auf ihre Stimme, warne sie aber eindringlich und mach ihnen bekannt, welche Rechte der König hat, der über sie herrschen wird.
73741 Samuel1Sam9810Samuel teilte dem Volk, das einen König von ihm verlangte, alle Worte des Herrn mit.
73751 Samuel1Sam9811Er sagte: Das werden die Rechte des Königs sein, der über euch herrschen wird: Er wird eure Söhne holen und sie für sich bei seinen Wagen und seinen Pferden verwenden und sie werden vor seinem Wagen herlaufen.
73761 Samuel1Sam9812Er wird sie zu Obersten über (Abteilungen von) Tausend und zu Führern über (Abteilungen von) Fünfzig machen. Sie müssen sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen. Sie müssen seine Kriegsgeräte und die Ausrüstung seiner Streitwagen anfertigen.
73771 Samuel1Sam9813Eure Töchter wird er holen, damit sie ihm Salben zubereiten und kochen und backen.
73781 Samuel1Sam9814Eure besten Felder, Weinberge und Ölbäume wird er euch wegnehmen und seinen Beamten geben.
73791 Samuel1Sam9815Von euren Äckern und euren Weinbergen wird er den Zehnten erheben und ihn seinen Höflingen und Beamten geben.
73801 Samuel1Sam9816Eure Knechte und Mägde, eure besten jungen Leute und eure Esel wird er holen und für sich arbeiten lassen.
73811 Samuel1Sam9817Von euren Schafherden wird er den Zehnten erheben. Ihr selber werdet seine Sklaven sein.
73821 Samuel1Sam9818An jenem Tag werdet ihr wegen des Königs, den ihr euch erwählt habt, um Hilfe schreien, aber der Herr wird euch an jenem Tag nicht antworten.
73831 Samuel1Sam9819Doch das Volk wollte nicht auf Samuel hören, sondern sagte: Nein, ein König soll über uns herrschen.
73841 Samuel1Sam9820Auch wir wollen wie alle anderen Völker sein. Unser König soll uns Recht sprechen, er soll vor uns herziehen und soll unsere Kriege führen.
73851 Samuel1Sam9821Samuel hörte alles an, was das Volk sagte, und trug es dem Herrn vor.
73861 Samuel1Sam9822Und der Herr sagte zu Samuel: Hör auf ihre Stimme und setz ihnen einen König ein! Da sagte Samuel zu den Israeliten: Geht heim, jeder in seine Stadt!
73871 Samuel1Sam991Damals lebte in Benjamin ein Mann namens Kisch, ein Sohn Abiëls, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Afiachs, ein wohlhabender Benjaminiter.
73881 Samuel1Sam992Er hatte einen Sohn namens Saul, der jung und schön war; kein anderer unter den Israeliten war so schön wie er; er überragte alle um Haupteslänge.
73891 Samuel1Sam993Eines Tages verliefen sich die Eselinnen von Sauls Vater Kisch. Da sagte Kisch zu seinem Sohn Saul: Nimm einen von den Knechten, mach dich mit ihm auf den Weg und such die Eselinnen!
73901 Samuel1Sam994Sie durchquerten das Gebirge Efraim und durchstreiften das Gebiet von Schalischa, fanden sie aber nicht. Sie zogen durch das Gebiet von Schaalim - ohne Erfolg; dann durchwanderten sie das Land Jemini, fanden sie aber wieder nicht.
73911 Samuel1Sam995Als sie in das Gebiet von Zuf gekommen waren, sagte Saul zu seinem Knecht, der ihn begleitete: Komm, wir wollen umkehren, sonst macht sich mein Vater um uns noch mehr Sorgen als um die Eselinnen.
73921 Samuel1Sam996Der Knecht erwiderte ihm: In dieser Stadt wohnt doch ein Gottesmann. Er ist sehr angesehen; alles, was er sagt, trifft mit Sicherheit ein. Lasst uns jetzt zu ihm gehen; vielleicht kann er uns sagen, welchen Weg wir hätten gehen sollen.
73931 Samuel1Sam997Saul antwortete dem Knecht: Was sollen wir dem Mann mitbringen, wenn wir hingehen? Das Brot in unseren Taschen ist zu Ende. Wir haben nichts, was wir dem Gottesmann als Geschenk bringen könnten. Oder haben wir sonst etwas?
73941 Samuel1Sam998Darauf antwortete ihm der Knecht: Sieh her, ich habe noch einen Viertel-Silberschekel bei mir. Den will ich dem Gottesmann geben, damit er uns Auskunft über den Weg gibt.
73951 Samuel1Sam999- Früher sagte man in Israel, wenn man hinging, um Gott zu befragen: Wir wollen zum Seher gehen. Denn wer heute Prophet genannt wird, hieß früher Seher. -
73961 Samuel1Sam9910Saul sagte zu seinem Knecht: Dein Vorschlag ist gut. Komm, wir wollen hingehen. Sie gingen also in die Stadt, wo der Gottesmann wohnte.
73971 Samuel1Sam9911Als sie die Steige zur Stadt hinaufgingen, trafen sie einige Mädchen, die herauskamen, um Wasser zu schöpfen. Sie fragten sie: Ist der Seher hier?
73981 Samuel1Sam9912Sie antworteten ihnen: Ja, er ist da, da vorn. Beeilt euch aber, denn er ist gerade in die Stadt gekommen, weil das Volk heute auf der Kulthöhe ein Opferfest feiert.
73991 Samuel1Sam9913Wenn ihr in die Stadt kommt, werdet ihr ihn gerade noch treffen, bevor er zur Kulthöhe hinaufsteigt, um am Mahl teilzunehmen. Denn das Volk isst nicht, ehe er kommt, weil er das Opfer segnen muss; erst dann essen die Eingeladenen. Geht also hinauf; denn jetzt könnt ihr ihn treffen.
74001 Samuel1Sam9914Da gingen sie weiter zur Stadt hinauf. Und als sie zur Mitte der Stadt gekommen waren, kam ihnen gerade Samuel entgegen, der zur Kulthöhe hinaufgehen wollte.
74011 Samuel1Sam9915Der Herr aber hatte Samuel, einen Tag bevor Saul kam, das Ohr für eine Offenbarung geöffnet und gesagt:
74021 Samuel1Sam9916Morgen um diese Zeit schicke ich einen Mann aus dem Gebiet Benjamins zu dir. Ihn sollst du zum Fürsten meines Volkes Israel salben. Er wird mein Volk aus der Gewalt der Philister befreien; denn ich habe die Not meines Volkes Israel gesehen und sein Hilfeschrei ist zu mir gedrungen.
74031 Samuel1Sam9917Als Samuel Saul sah, sagte der Herr zu ihm: Das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: Der wird über mein Volk herrschen.
74041 Samuel1Sam9918Saul trat mitten im Tor zu Samuel und fragte: Sag mir doch, wo das Haus des Sehers ist.
74051 Samuel1Sam9919Samuel antwortete Saul: Ich bin der Seher. Geh vor mir her zur Kulthöhe hinauf! Ihr sollt heute mit mir essen. Morgen früh will ich dich dann weiterziehen lassen. Ich werde dir Auskunft über alles geben, was du auf dem Herzen hast.
74061 Samuel1Sam9920Über die Eselinnen, die dir vor drei Tagen abhanden gekommen sind, brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Sie wurden gefunden. Auf wen aber richtet sich die ganze Sehnsucht Israels? Gilt sie nicht dir und dem ganzen Haus deines Vaters?
74071 Samuel1Sam9921Da antwortete Saul: Bin ich nicht ein Benjaminiter, also aus dem kleinsten Stamm Israels? Ist meine Sippe nicht die geringste von allen Sippen des Stammes Benjamin? Warum sagst du so etwas zu mir?
74081 Samuel1Sam9922Samuel nahm Saul und seinen Knecht mit, führte sie in das Haus und wies ihnen die Ehrenplätze unter den Eingeladenen an; es waren etwa dreißig Männer (versammelt).
74091 Samuel1Sam9923Samuel sagte zum Koch: Bring das Stück her, das ich dir gegeben habe, das, von dem ich dir gesagt habe: Halt es bei dir zurück!
74101 Samuel1Sam9924Da trug der Koch die Keule auf und setzte sie Saul vor; er sagte: Das ist das, was übrig blieb. Greif zu und iss! Als ich das Volk eingeladen hatte, ist dieses Stück für dich und für diese Stunde aufgehoben worden. An jenem Tag aß Saul zusammen mit Samuel.
74111 Samuel1Sam9925Dann stiegen sie von der Kulthöhe in die Stadt hinab und Samuel hatte mit Saul auf dem Flachdach eine Unterredung.
74121 Samuel1Sam9926Früh am Morgen, als die Dämmerung anbrach, rief Samuel zu Saul aufs Dach hinauf: Steh auf! Ich will dir das Geleit geben. Saul stand auf und beide gingen zusammen hinaus.
74131 Samuel1Sam9927Als sie zur Grenze des Stadtgebietes gekommen waren, sagte Samuel zu Saul: Sag dem Knecht, er soll vorausgehen; du aber bleib nun hier stehen! Ich will dir ein Gotteswort verkünden. Da ging der Knecht voraus.
74141 Samuel1Sam9101Da nahm Samuel den Ölkrug und goss Saul das Öl auf das Haupt, küsste ihn und sagte: Hiermit hat der Herr dich zum Fürsten über sein Erbe gesalbt.
74151 Samuel1Sam9102Wenn du jetzt von mir weggehst, wirst du beim Grab der Rahel in Zelzach im Gebiet von Benjamin zwei Männer treffen und sie werden zu dir sagen: Die Eselinnen, nach denen du auf der Suche bist, sind gefunden worden. Doch denkt dein Vater nicht mehr an die Sache mit den Eselinnen, sondern macht sich Sorgen um euch und sagt: Was kann ich nur wegen meines Sohnes unternehmen?
74161 Samuel1Sam9103Wenn du dann von dort weiterziehst und zur Tabor-Eiche kommst, werden dir dort drei Männer begegnen, die zu Gott nach Bet-El hinaufziehen. Einer trägt ein Böckchen, einer trägt drei Laib Brot und einer trägt einen Schlauch Wein.
74171 Samuel1Sam9104Sie werden dich grüßen und dir zwei Brote geben; die sollst du von ihnen annehmen.
74181 Samuel1Sam9105Danach wirst du nach Gibeat-Elohim kommen, wo die Vorposten der Philister stehen. Wenn du dort in die Stadt hineingehst, wirst du eine Schar von Propheten treffen, die von der Kulthöhe herabkommen, und vor ihnen wird Harfe, Pauke, Flöte und Zither gespielt. Sie selbst sind in prophetischer Verzückung.
74191 Samuel1Sam9106Dann wird der Geist des Herrn über dich kommen und du wirst wie sie in Verzückung geraten und in einen anderen Menschen verwandelt werden.
74201 Samuel1Sam9107Wenn du aber all diese Zeichen erlebst, dann tu, was sich gerade ergibt; denn Gott ist mit dir.
74211 Samuel1Sam9108Hernach geh mir voraus nach Gilgal hinab! Ich werde dann bereits auf dem Weg zu dir sein, um Brandopfer darzubringen und Heilsopfer zu schlachten. Sieben Tage musst du warten, bis ich zu dir komme. Dann werde ich dir verkünden, was du tun sollst.
74221 Samuel1Sam9109Als sich Saul nun umwandte, um von Samuel wegzugehen, verwandelte Gott sein Herz. Und noch am gleichen Tag trafen alle diese Zeichen ein.
74231 Samuel1Sam91010Als sie, Saul und sein Knecht, nach Gibea gelangten, kam ihnen tatsächlich eine Schar von Propheten entgegen. Der Geist Gottes kam über Saul und Saul geriet mitten unter ihnen in prophetische Verzückung.
74241 Samuel1Sam91011Alle, die ihn von früher kannten, sahen, wie er zusammen mit den Propheten in Verzückung war. Die Leute sagten zueinander: Was ist denn nur mit dem Sohn des Kisch geschehen? Ist auch Saul unter den Propheten?
74251 Samuel1Sam91012Einer von dort erwiderte: Wer ist denn schon deren Vater? So ist das Sprichwort entstanden: Ist denn auch Saul unter den Propheten?
74261 Samuel1Sam91013Als die Verzückung zu Ende war, ging Saul nach Gibea hinein.
74271 Samuel1Sam91014Der Onkel Sauls fragte ihn und seinen Knecht: Wo seid ihr denn gewesen? Er antwortete: Wir waren weg, um die Eselinnen zu suchen. Als wir aber sahen, dass sie nirgends (zu finden) waren, gingen wir zu Samuel.
74281 Samuel1Sam91015Sauls Onkel sagte: Erzähl mir doch, was Samuel euch gesagt hat.
74291 Samuel1Sam91016Saul antwortete seinem Onkel: Er hat uns mit Bestimmtheit gesagt, dass die Eselinnen gefunden worden sind. Die Sache mit dem Königtum aber, von der Samuel gesprochen hatte, erzählte er ihm nicht.
74301 Samuel1Sam91017Samuel rief das Volk zum Herrn nach Mizpa zusammen.
74311 Samuel1Sam91018Er sagte zu den Israeliten: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten heraufgeführt, ich habe euch aus der Gewalt der Ägypter befreit und aus der Gewalt all der Königreiche, die euch bedrängt haben.
74321 Samuel1Sam91019Ihr aber habt heute euren Gott verworfen, der euer Retter in allen Nöten und Bedrängnissen war, und ihr habt gesagt: Nein, du sollst einen König bei uns einsetzen. Stellt euch jetzt also vor dem Herrn auf, (geordnet) nach euren Stämmen und Tausendschaften.
74331 Samuel1Sam91020Und Samuel ließ alle Stämme Israels antreten (um das Los zu werfen). Das Los fiel auf den Stamm Benjamin.
74341 Samuel1Sam91021Darauf ließ er den Stamm Benjamin (geordnet) nach seinen Sippen antreten und das Los fiel auf die Sippe Matri. Und schließlich fiel das Los auf Saul, den Sohn des Kisch. Man suchte ihn (überall), fand ihn aber nicht.
74351 Samuel1Sam91022Sie befragten noch einmal den Herrn: Ist noch jemand hierher gekommen? Der Herr antwortete: Ja, aber er hat sich beim Tross versteckt.
74361 Samuel1Sam91023Sie liefen hin und holten ihn von dort. Als er mitten unter das Volk trat, überragte er alle anderen um Haupteslänge.
74371 Samuel1Sam91024Und Samuel sagte zum ganzen Volk: Habt ihr gesehen, wen der Herr erwählt hat? Keiner ist ihm gleich im ganzen Volk. Da jubelte das ganze Volk und sagte: Es lebe der König!
74381 Samuel1Sam91025Samuel machte dem Volk das Königsrecht bekannt, schrieb es in ein Buch und legte das Buch vor dem Herrn nieder. Dann entließ Samuel das ganze Volk, jeden in sein Haus.
74391 Samuel1Sam91026Auch Saul ging in sein Haus nach Gibea. Und mit ihm zog eine Schar von Männern, deren Herz Gott berührt hatte.
74401 Samuel1Sam91027Niederträchtige Menschen aber sagten: Was kann uns der schon helfen? Sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk. Er aber tat, als merkte er es nicht.
74411 Samuel1Sam9111Da zog der Ammoniter Nahasch heran und belagerte Jabesch-Gilead. Die Männer von Jabesch sagten zu Nahasch: Schließ einen Vertrag mit uns, dann wollen wir dir dienen.
74421 Samuel1Sam9112Der Ammoniter Nahasch erwiderte ihnen: Unter einer Bedingung will ich mit euch einen Vertrag schließen: Ich steche euch allen das rechte Auge aus und bringe damit Schande über ganz Israel.
74431 Samuel1Sam9113Die Ältesten von Jabesch sagten: Lass uns sieben Tage Zeit! Wir wollen Boten durch das ganze Gebiet von Israel schicken. Wenn sich niemand findet, der uns retten kann, werden wir uns dir ergeben.
74441 Samuel1Sam9114Als die Boten nach Gibea-Saul kamen und die Sache dem Volk vortrugen, brach das ganze Volk in lautes Weinen aus.
74451 Samuel1Sam9115Saul kam gerade hinter seinen Rindern vom Feld her und fragte: Was haben denn die Leute, dass sie weinen? Sie erzählten ihm, was die Männer von Jabesch berichtet hatten.
74461 Samuel1Sam9116Als Saul das hörte, kam der Geist Gottes über ihn und sein Zorn entbrannte heftig.
74471 Samuel1Sam9117Er ergriff ein Gespann Rinder und hieb es in Stücke, schickte die Stücke durch Boten in das ganze Gebiet von Israel und ließ sagen: Wer nicht hinter Saul und Samuel in den Kampf zieht, dessen Rindern soll es ebenso gehen. Da fiel der Schrecken des Herrn auf das ganze Volk und sie rückten aus wie ein Mann.
74481 Samuel1Sam9118Als Saul sie in Besek musterte, waren es dreihunderttausend Männer aus Israel und dreißigtausend Männer aus Juda.
74491 Samuel1Sam9119Sie sagten zu den Boten, die gekommen waren: Folgendes sollt ihr den Männern von Jabesch-Gilead sagen: Morgen, wenn die Sonne am heißesten brennt, bekommt ihr Hilfe. Die Boten gingen heim und berichteten alles und die Männer von Jabesch freuten sich.
74501 Samuel1Sam91110Sie ließen Nahasch sagen: Morgen werden wir zu euch hinauskommen. Dann könnt ihr mit uns machen, was euch gefällt.
74511 Samuel1Sam91111Am nächsten Morgen stellte Saul das Volk in drei Abteilungen auf. Um die Zeit der Morgenwache drangen sie mitten in das Lager ein und zur Zeit der Mittagshitze hatten sie die Ammoniter geschlagen. Nur wenige blieben übrig; sie wurden zerstreut, sodass nicht einmal zwei von ihnen beieinander blieben.
74521 Samuel1Sam91112Da sagte das Volk zu Samuel: Wer hat damals gesagt: Soll etwa Saul als König über uns herrschen? Gebt diese Männer heraus, damit wir sie töten.
74531 Samuel1Sam91113Saul aber sagte: An diesem Tag soll niemand getötet werden; denn heute hat der Herr Israel Hilfe gebracht.
74541 Samuel1Sam91114Samuel sagte zum Volk: Kommt, wir wollen nach Gilgal gehen und dort das Königtum erneuern.
74551 Samuel1Sam91115Da ging das ganze Volk nach Gilgal. Sie machten dort in Gilgal Saul vor dem Herrn zum König, schlachteten dem Herrn Heilsopfer und Saul und alle Männer Israels waren voll Freude.
74561 Samuel1Sam9121Samuel sagte zu ganz Israel: Ihr wisst, ich habe in allem, was ihr mir gesagt habt, auf euch gehört und einen König bei euch eingesetzt.
74571 Samuel1Sam9122Seht, hier ist nun der König, der vor euch in den Krieg ziehen wird. Ich selbst bin alt und grau geworden und meine Söhne leben ja mitten unter euch. Von meiner Jugend an bis zum heutigen Tag bin ich vor euch hergegangen.
74581 Samuel1Sam9123Hier stehe ich; antwortet mir in Gegenwart des Herrn und seines Gesalbten: Wem habe ich je ein Rind weggenommen? Wem habe ich einen Esel weggenommen? Wen habe ich übervorteilt, wen ungerecht behandelt? Von wem habe ich Bestechungsgeld angenommen und habe beide Augen zugedrückt? Ich will es euch zurückerstatten.
74591 Samuel1Sam9124Sie antworteten: Du hast uns weder übervorteilt noch ungerecht behandelt, noch hast du von jemand etwas angenommen.
74601 Samuel1Sam9125Er sagte zu ihnen: Der Herr ist Zeuge euch gegenüber und auch sein Gesalbter ist heute Zeuge dafür, dass ihr mir nichts vorwerfen könnt. Sie erwiderten: Sie sind Zeugen.
74611 Samuel1Sam9126Und Samuel sagte zum Volk: Der Herr ist es gewesen, der Mose und Aaron erschaffen und eure Väter aus Ägypten heraufgeführt hat.
74621 Samuel1Sam9127Tretet nun zu mir, damit ich mit euch vor den Augen des Herrn ins Gericht gehe und euch alle Wohltaten des Herrn vorhalte, die er euch und euren Vätern erwiesen hat.
74631 Samuel1Sam9128Als Jakob nach Ägypten gekommen war und die Ägypter eure Väter unterdrückten und sie zum Herrn schrien, da sandte der Herr Mose und Aaron. Sie führten eure Väter aus Ägypten heraus und gaben ihnen Wohnsitze an diesem Ort.
74641 Samuel1Sam9129Eure Väter aber vergaßen den Herrn, ihren Gott. Da verkaufte er sie an Sisera, den Feldherrn von Hazor, an die Philister und an den König von Moab und diese führten Krieg gegen sie.
74651 Samuel1Sam91210Da schrien sie zum Herrn und sagten: Wir haben gesündigt; denn wir haben den Herrn verlassen und den Baalen und Astarten gedient. Befrei uns jetzt aus der Gewalt unserer Feinde; wir wollen wieder dir dienen.
74661 Samuel1Sam91211Darauf sandte der Herr Jerubbaal, Barak, Jiftach und Samuel und befreite euch aus der Gewalt eurer Feinde ringsumher, sodass ihr in Sicherheit leben konntet.
74671 Samuel1Sam91212Als ihr aber saht, dass Nahasch, der König der Ammoniter, gegen euch ausrückte, sagtet ihr zu mir: Nein, ein König soll über uns herrschen!, obwohl doch der Herr, euer Gott, euer König ist.
74681 Samuel1Sam91213Seht, hier ist euer König, den ihr verlangt und den ihr euch erwählt habt. Ja, der Herr hat euch einen König gegeben.
74691 Samuel1Sam91214Wenn ihr den Herrn fürchtet und ihm dient, wenn ihr auf seine Stimme hört und euch seinem Befehl nicht widersetzt, wenn sowohl ihr als auch der König, der über euch herrscht, dem Herrn, eurem Gott, folgt (dann geht es euch gut).
74701 Samuel1Sam91215Wenn ihr aber nicht auf die Stimme des Herrn hört und euch seinem Befehl widersetzt, dann wird die Hand des Herrn gegen euch (ausgestreckt) sein wie gegen eure Väter.
74711 Samuel1Sam91216Nun tretet her und seht die große Tat mit an, die der Herr vor euren Augen vollbringen wird.
74721 Samuel1Sam91217Ist jetzt nicht gerade Weizenernte? Ich werde zum Herrn rufen und er wird Gewitter und Regen schicken. So werdet ihr erkennen und einsehen, wie groß euer Unrecht in den Augen des Herrn ist, das ihr dadurch begangen habt, dass ihr für euch einen König verlangt habt.
74731 Samuel1Sam91218Samuel rief zum Herrn und der Herr schickte noch am gleichen Tag Gewitter und Regen. Da geriet das ganze Volk in große Furcht vor dem Herrn und vor Samuel
74741 Samuel1Sam91219und alle sagten zu Samuel: Bete für deine Knechte zum Herrn, deinem Gott, damit wir nicht umkommen; denn wir haben all unseren Sünden noch die Bosheit hinzugefügt, einen König für uns zu verlangen.
74751 Samuel1Sam91220Samuel erwiderte dem Volk: Fürchtet euch nicht! Ihr habt all dieses Böse getan; doch weicht (von nun an) nicht mehr von der Nachfolge des Herrn ab und dient dem Herrn mit ganzem Herzen!
74761 Samuel1Sam91221Weicht ja nicht ab und folgt nicht den nichtigen (Göttern), die nichts nützen und nicht retten können, weil sie nichtig sind.
74771 Samuel1Sam91222Um seines großen Namens willen wird der Herr sein Volk nicht verstoßen; denn er hat sich entschlossen, euch zu seinem Volk zu machen.
74781 Samuel1Sam91223Auch ich weise es weit von mir, mich am Herrn zu versündigen, und höre deshalb nicht auf, für euch zu beten; ich werde euch den guten und geraden Weg weisen.
74791 Samuel1Sam91224Nur fürchtet den Herrn und dient ihm treu und von ganzem Herzen! Denn ihr seht, welch große Dinge er an euch getan hat.
74801 Samuel1Sam91225Wenn ihr aber wieder Böses tut, dann werdet sowohl ihr als auch euer König dahingerafft werden.
74811 Samuel1Sam9131Saul war . . . Jahre alt, als er König wurde, und er regierte zwei . . . Jahre über Israel.
74821 Samuel1Sam9132Saul wählte sich dreitausend Mann aus Israel aus; zweitausend davon waren bei Saul in Michmas und auf dem Berg von Bet-El und tausend waren bei Jonatan in Gibea-Benjamin. Den Rest des Volkes entließ er, jeden zu seinem Zelt.
74831 Samuel1Sam9133Jonatan erschlug den Vogt der Philister, der in Geba saß; die Philister hörten davon. Saul aber ließ im ganzen Land das Widderhorn blasen und ausrufen: Die Hebräer sollen es hören.
74841 Samuel1Sam9134Und ganz Israel hörte die Kunde: Saul hat den Vogt der Philister erschlagen und dadurch hat sich Israel bei den Philistern verhasst gemacht. Das Volk wurde aufgeboten, Saul nach Gilgal zu folgen.
74851 Samuel1Sam9135Die Philister versammelten sich zum Kampf gegen Israel; sie hatten dreitausend Wagen und sechstausend Wagenkämpfer und ein Heer so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres. Sie zogen herauf und schlugen bei Michmas, östlich von Bet-Awen, ihr Lager auf.
74861 Samuel1Sam9136Als die Israeliten sahen, dass sie in Gefahr gerieten und dass das Volk bedrängt wurde, versteckten sie sich in Höhlen, Schlupflöchern, Felsspalten, Gruben und Zisternen.
74871 Samuel1Sam9137Viele gingen über den Jordan in das Land Gad und Gilead. Saul war noch in Gilgal und das ganze Volk, das ihm gefolgt war, hatte große Angst.
74881 Samuel1Sam9138Er wartete in Gilgal sieben Tage auf Samuel, wie vereinbart, aber Samuel kam nicht. Als ihm nun das Volk davonlief,
74891 Samuel1Sam9139sagte Saul: Bringt das Brandopfer und die Heilsopfer zu mir her! Und er brachte das Opfer dar.
74901 Samuel1Sam91310Gerade als er mit der Darbringung des Opfers fertig war, kam Samuel. Saul ging ihm entgegen, um ihn zu begrüßen.
74911 Samuel1Sam91311Samuel aber fragte: Was hast du getan? Saul antwortete: Weil ich sah, dass mir das Volk davonlief und du nicht zu dem vereinbarten Zeitpunkt gekommen bist und die Philister sich bei Michmas versammelt haben,
74921 Samuel1Sam91312dachte ich: Jetzt werden die Philister gegen mich nach Gilgal herabziehen, noch ehe ich den Herrn gnädig gestimmt habe. Darum habe ich es gewagt, das Brandopfer darzubringen.
74931 Samuel1Sam91313Samuel erwiderte Saul: Du hast töricht gehandelt: Hättest du den Befehl befolgt, den dir der Herr, dein Gott, gegeben hat, dann hätte er jetzt deine Herrschaft über Israel für immer gefestigt.
74941 Samuel1Sam91314Nun aber wird deine Herrschaft keinen Bestand haben. Der Herr hat sich einen Mann nach seinem Herzen gesucht und ihn zum Fürsten seines Volkes gemacht. Denn du hast nicht befolgt, was der Herr dir befohlen hat.
74951 Samuel1Sam91315Danach brach Samuel auf und ging von Gilgal nach Gibea-Benjamin hinauf. Saul musterte das Volk, das noch bei ihm war; es waren etwa sechshundert Mann.
74961 Samuel1Sam91316Saul, sein Sohn Jonatan und die Leute, die noch bei ihnen waren, standen bei Geba-Benjamin, während die Philister ihr Lager bei Michmas hatten.
74971 Samuel1Sam91317Da zogen aus dem Lager der Philister drei Abteilungen aus, um zu plündern. Eine Abteilung wandte sich in Richtung Ofra im Gebiet von Schual;
74981 Samuel1Sam91318die zweite Abteilung zog in Richtung Bet-Horon, und die dritte Abteilung wandte sich in Richtung auf den Hügel, der über das Hyänental weg in die Wüste hinüberschaut.
74991 Samuel1Sam91319Damals war im ganzen Land kein Schmied zu finden. Denn die Philister hatten sich gesagt: Die Hebräer sollen sich keine Schwerter und Lanzen machen können.
75001 Samuel1Sam91320Alle Israeliten mussten zu den Philistern hinabgehen, wenn jemand sich eine Pflugschar, eine Hacke, eine Axt oder eine Sichel schmieden lassen wollte.
75011 Samuel1Sam91321Der Preis für das Schärfen der Pflugscharen, der Hacken, des Dreizacks und der Äxte und das Einsetzen des Ochsenstachels betrug ein Pim.
75021 Samuel1Sam91322Als es nun zum Krieg kam, fand sich im ganzen Volk, das bei Saul und Jonatan war, weder ein Schwert noch ein Speer. Nur Saul und sein Sohn Jonatan hatten (solche Waffen).
75031 Samuel1Sam91323Ein Posten der Philister rückte gegen den Pass von Michmas vor.
75041 Samuel1Sam9141Eines Tages sagte Jonatan, der Sohn Sauls, zu seinem Waffenträger: Komm, wir wollen zu dem Posten der Philister hinübergehen, der da drüben steht. Seinem Vater sagte er aber nichts davon.
75051 Samuel1Sam9142Saul saß an der Flurgrenze von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der bei Migron steht. Das Volk, das er bei sich hatte, zählte etwa sechshundert Mann.
75061 Samuel1Sam9143Damals trug Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruder Ikabods, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Elis, des Priesters des Herrn in Schilo, das Efod. Auch das Volk wusste nicht, dass Jonatan weggegangen war.
75071 Samuel1Sam9144An den Übergängen, wo Jonatan zu dem Posten der Philister hinüberzukommen versuchte, war hüben und drüben eine Felszacke; die eine nannte man Bozez, die andere Senne.
75081 Samuel1Sam9145Die eine Felszacke erhebt sich wie eine Säule auf der Nordseite, gegenüber von Michmas, die andere auf der Südseite, gegenüber von Geba.
75091 Samuel1Sam9146Jonatan sagte also zu seinem Waffenträger: Komm, wir wollen hinübergehen zu dem Posten dieser Unbeschnittenen. Vielleicht wird der Herr für uns handeln; für den Herrn ist es ja keine Schwierigkeit zu helfen, sei es durch viele oder durch wenige.
75101 Samuel1Sam9147Sein Waffenträger erwiderte ihm: Tu nur, was du im Sinn hast. Geh, ich bin mit dabei; ganz wie du willst.
75111 Samuel1Sam9148Jonatan sagte: Hör zu! Wir wollen zu den Männern hinübergehen und uns ihnen offen zeigen.
75121 Samuel1Sam9149Und wenn sie dann zu uns sagen: Bleibt stehen, bis wir zu euch kommen!, dann bleiben wir stehen, wo wir sind, und gehen nicht zu ihnen hinauf.
75131 Samuel1Sam91410Wenn sie aber sagen: Kommt zu uns herauf!, dann wollen wir zu ihnen hinaufsteigen; denn der Herr hat sie in unsere Hand gegeben. Das soll für uns das Zeichen sein.
75141 Samuel1Sam91411Die beiden zeigten sich also dem Posten der Philister. Die Philister sagten: Seht nur, die Hebräer sind aus ihren Löchern hervorgekommen, in denen sie sich versteckt hatten.
75151 Samuel1Sam91412Die Wachtposten riefen zu Jonatan und seinem Waffenträger hinüber und sagten: Kommt nur herauf zu uns, wir werden euch etwas erzählen. Da sagte Jonatan zu seinem Waffenträger: Geh hinter mir hinauf; denn der Herr hat sie in die Gewalt Israels gegeben.
75161 Samuel1Sam91413Jonatan kletterte auf Händen und Füßen hinauf und sein Waffenträger folgte ihm. Da ergriffen sie vor Jonatan die Flucht, aber sein Waffenträger, der hinter ihm war, tötete sie.
75171 Samuel1Sam91414Das war der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffenträger führten. Sie erschlugen etwa zwanzig Mann, auf einer Fläche, die ungefähr einen halben Morgen groß war.
75181 Samuel1Sam91415Großer Schrecken entstand im Lager (der Philister) und auf dem Feld und im ganzen Volk; auch der Vorposten und die plündernden Abteilungen erschraken. Dazu bebte die Erde und es entstand ein Gottesschrecken.
75191 Samuel1Sam91416Die Späher Sauls in Gibea-Benjamin sahen ein Getümmel, das wogte und hin und her lief.
75201 Samuel1Sam91417Da sagte Saul zu den Leuten, die bei ihm waren: Prüft einmal und seht nach, wer von unseren Leuten weggegangen ist. Sie sahen nach, und tatsächlich fehlten Jonatan und sein Waffenträger.
75211 Samuel1Sam91418Saul sagte zu Ahija: Bring die Lade Gottes her! Denn die Lade war an jenem Tag bei den Israeliten (im Lager).
75221 Samuel1Sam91419Während Saul mit dem Priester redete, wurde das Getümmel im Lager der Philister immer größer. Da sagte Saul zu dem Priester: Halt ein!
75231 Samuel1Sam91420Saul aber und alle Leute, die bei ihm waren, zogen gemeinsam in den Kampf. Da sahen sie, dass (im Lager der Philister) jeder sein Schwert gegen den anderen gerichtet hatte und dass ein ganz gewaltiges Getümmel entstanden war.
75241 Samuel1Sam91421Auch die Hebräer, die bis zu diesem Zeitpunkt aufseiten der Philister gestanden und mit ihnen in den Krieg gezogen waren, wandten sich nun (von ihnen) ab, um aufseiten Israels zu sein, das zu Saul und Jonatan hielt.
75251 Samuel1Sam91422Als die Israeliten, die sich im Gebirge Efraim versteckt hatten, hörten, dass die Philister auf der Flucht waren, setzten auch sie ihnen im Kampf nach
75261 Samuel1Sam91423und der Kampf dehnte sich bis Bet-Awen aus. So rettete der Herr an jenem Tag Israel.
75271 Samuel1Sam91424Die Israeliten aber waren an jenem Tag in Bedrängnis geraten. Darum stellte Saul das Volk unter einen Fluch und sagte: Verflucht sei jeder, der vor dem Abend etwas isst, bevor ich mich an meinen Feinden gerächt habe. Das Volk nahm also bis zum Abend keine Nahrung zu sich.
75281 Samuel1Sam91425Nun gab es in jener ganzen Gegend viele Bienennester, sodass Honig auf freiem Feld zu finden war.
75291 Samuel1Sam91426Als das Volk zu den Waben kam und sah, dass Honig aus ihnen herausfloss, streckte niemand seine Hand aus, um etwas davon zu nehmen. Denn das Volk fürchtete den Schwur (Sauls).
75301 Samuel1Sam91427Jonatan aber hatte nicht gehört, wie sein Vater das Volk beschwor. Er tauchte den Stock, den er in der Hand hielt, mit der Spitze in eine Honigwabe und führte den Honig mit der Hand zum Mund. Da leuchteten seine Augen wieder.
75311 Samuel1Sam91428Einer aus dem Volk aber sagte: Dein Vater hat das Volk mit einem Eid beschworen und gesagt: Verflucht sei jeder, der heute etwas isst. Das Volk war aber erschöpft.
75321 Samuel1Sam91429Jonatan erwiderte: Mein Vater stürzt das Land ins Unglück. Seht nur, meine Augen leuchten, weil ich ein bisschen von diesem Honig gegessen habe.
75331 Samuel1Sam91430Ja, hätte das Volk heute von der Beute, die es gemacht hat, ordentlich gegessen! Dann wäre die Niederlage der Philister noch größer geworden.
75341 Samuel1Sam91431Die Israeliten schlugen an diesem Tag die Philister (im ganzen Gebiet) zwischen Michmas und Ajalon, das Volk aber war sehr erschöpft.
75351 Samuel1Sam91432Deshalb stürzte sich das Volk auf die Beute, nahm Schafe, Rinder und Kälber, schlachtete sie, sodass das Blut einfach auf die Erde floss. Und das Volk aß (das Fleisch) samt dem Blut.
75361 Samuel1Sam91433Da meldete man Saul: Sieh nur, das Volk versündigt sich gegen den Herrn, es isst (das Fleisch) samt dem Blut. Er sagte: Ihr habt ein Unrecht begangen. Wälzt sofort einen großen Stein her!
75371 Samuel1Sam91434Und er befahl: Geht unter die Leute und sagt ihnen: Jeder soll sein Rind und sein Lamm zu mir bringen und es hier schlachten und essen. Versündigt euch nicht gegen den Herrn, indem ihr es samt dem Blut esst. Da brachten die Leute noch in der Nacht alles, was sie in der Hand hatten, herbei und schlachteten es dort.
75381 Samuel1Sam91435Und Saul erbaute dem Herrn einen Altar. Es war der erste Altar, den er dem Herrn erbaute.
75391 Samuel1Sam91436Saul sagte: Wir wollen in der Nacht hinter den Philistern herziehen und unter ihnen plündern, bis der Tag anbricht. Keinen von ihnen wollen wir übrig lassen. Die Leute antworteten: Tu nur, was du für richtig hältst. Der Priester aber sagte: Wir wollen (erst) hier vor Gott hintreten.
75401 Samuel1Sam91437Saul fragte also Gott: Soll ich hinter den Philistern herziehen? Wirst du sie in die Gewalt Israels geben? Gott aber gab an jenem Tag keine Antwort.
75411 Samuel1Sam91438Darauf sagte Saul: Alle Anführer des Volkes, kommt her und forscht nach, wodurch diese Sünde heute zustande gekommen ist.
75421 Samuel1Sam91439So wahr der Herr, der Retter Israels, lebt: Selbst wenn es sich um meinen Sohn Jonatan handeln würde - er muss sterben. Doch niemand aus dem Volk antwortete.
75431 Samuel1Sam91440Saul aber sagte zu allen Israeliten: Ihr sollt auf der einen Seite stehen, ich und mein Sohn Jonatan wollen auf der anderen Seite stehen. Das Volk antwortete Saul: Tu, was du für richtig hältst.
75441 Samuel1Sam91441Darauf sagte Saul zum Herrn: Gott Israels, gib uns volle Klarheit! Da fiel das Los auf Jonatan und Saul, das Volk aber ging frei aus.
75451 Samuel1Sam91442Saul sagte: Werft nun das Los zwischen mir und meinem Sohn Jonatan! Das Los fiel auf Jonatan.
75461 Samuel1Sam91443Da sagte Saul zu Jonatan: Sag mir, was hast du getan? Jonatan bekannte es ihm und sagte: Ich habe mit der Spitze des Stockes, den ich in der Hand hatte, ein wenig Honig genommen und davon versucht. Ich bin bereit zu sterben.
75471 Samuel1Sam91444Saul erwiderte: Gott möge mir dies und das antun - Jonatan, du musst sterben.
75481 Samuel1Sam91445Aber das Volk sagte zu Saul: Soll Jonatan sterben, der so viel für die Rettung Israels getan hat? Das darf nicht sein! So wahr der Herr lebt: Ihm soll kein Haar gekrümmt werden. Denn nur mit Gottes Hilfe hat er heute diese Tat vollbracht. So befreite das Volk Jonatan und er brauchte nicht zu sterben.
75491 Samuel1Sam91446Saul aber gab die Verfolgung der Philister auf und zog wieder hinauf und die Philister kehrten in ihre Städte zurück.
75501 Samuel1Sam91447Als Saul die Königswürde über Israel erlangt hatte, führte er ringsum mit all seinen Feinden Krieg: mit Moab und den Ammonitern, mit Edom und den Königen von Zoba und mit den Philistern. Wohin er sich auch wandte, war er siegreich.
75511 Samuel1Sam91448Er vollbrachte tapfere Taten, schlug Amalek und befreite Israel aus der Gewalt derer, die es ausraubten.
75521 Samuel1Sam91449Die Söhne Sauls waren Jonatan, Jischwi und Malkischua. Die ältere seiner beiden Töchter hieß Merab, die jüngere Michal.
75531 Samuel1Sam91450Sauls Frau hieß Ahinoam; sie war eine Tochter des Ahimaaz. Sein Heerführer hieß Abner; er war ein Sohn Ners, des Onkels Sauls;
75541 Samuel1Sam91451Kisch, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiëls.
75551 Samuel1Sam91452Der harte Krieg gegen die Philister hörte nicht auf, solange Saul lebte. Jeden starken und kriegstüchtigen Mann, den Saul sah, nahm er in seinen Dienst.
75561 Samuel1Sam9151Samuel sagte zu Saul: Der Herr hatte mich gesandt, um dich zum König seines Volkes Israel zu salben. Darum gehorche jetzt den Worten des Herrn!
75571 Samuel1Sam9152So spricht der Herr der Heere: Ich habe beobachtet, was Amalek Israel angetan hat: Es hat sich ihm in den Weg gestellt, als Israel aus Ägypten heraufzog.
75581 Samuel1Sam9153Darum zieh jetzt in den Kampf und schlag Amalek! Weihe alles, was ihm gehört, dem Untergang! Schone es nicht, sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!
75591 Samuel1Sam9154Saul bot das Volk auf und musterte es in Telaim. Es waren zweihunderttausend Mann Fußvolk [[und zehntausend Mann aus Juda]].
75601 Samuel1Sam9155Saul rückte bis zur Stadt der Amalekiter vor und legte im Bachtal einen Hinterhalt.
75611 Samuel1Sam9156Den Kenitern aber ließ er sagen: Auf, zieht fort, verlasst das Gebiet der Amalekiter, damit ich euch nicht zusammen mit ihnen vernichte; denn ihr habt euch gegenüber allen Israeliten freundlich verhalten, als sie aus Ägypten heraufzogen. Da verließen die Keniter das Gebiet der Amalekiter.
75621 Samuel1Sam9157Saul aber schlug die Amalekiter (im ganzen Gebiet) zwischen Hawila und der Gegend von Schur, das Ägypten gegenüberliegt.
75631 Samuel1Sam9158Agag, den König von Amalek, brachte er lebend in seine Gewalt; das ganze Volk aber weihte er mit scharfem Schwert dem Untergang.
75641 Samuel1Sam9159Saul und das Volk schonten Agag, ebenso auch die besten von den Schafen und Rindern, nämlich das Mastvieh und die Lämmer, sowie alles, was sonst noch wertvoll war. Das wollten sie nicht dem Untergang weihen. Nur alles Minderwertige und Wertlose weihten sie dem Untergang.
75651 Samuel1Sam91510Deshalb erging das Wort des Herrn an Samuel:
75661 Samuel1Sam91511Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe. Denn er hat sich von mir abgewandt und hat meine Befehle nicht ausgeführt. Das verdross Samuel sehr und er schrie die ganze Nacht zum Herrn.
75671 Samuel1Sam91512Am nächsten Morgen machte sich Samuel auf den Weg und ging Saul entgegen. Man hatte Samuel mitgeteilt: Saul ist nach Karmel gekommen und hat sich (dort) ein Denkmal errichtet; dann ist er umgekehrt und nach Gilgal hinab weitergezogen.
75681 Samuel1Sam91513Als Samuel nun zu Saul kam, sagte Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom Herrn. Ich habe den Befehl des Herrn ausgeführt.
75691 Samuel1Sam91514Samuel erwiderte: Und was bedeutet dieses Blöken von Schafen, das mir in die Ohren dringt, und das Gebrüll der Rinder, das ich da höre?
75701 Samuel1Sam91515Saul antwortete: Man hat sie aus Amalek mitgebracht, weil das Volk die besten von den Schafen und Rindern geschont hat, um sie dem Herrn, deinem Gott, zu opfern. Das übrige haben wir dem Untergang geweiht.
75711 Samuel1Sam91516Da sagte Samuel zu Saul: Hör auf! Ich will dir verkünden, was der Herr mir heute Nacht gesagt hat. Saul antwortete: Sprich!
75721 Samuel1Sam91517Samuel sagte: Bist du nicht, obwohl du dir gering vorkommst, das Haupt der Stämme Israels? Der Herr hat dich zum König von Israel gesalbt.
75731 Samuel1Sam91518Dann hat dich der Herr auf den Weg geschickt und gesagt: Geh und weihe die Amalekiter, die Übeltäter, dem Untergang; kämpfe gegen sie, bis du sie vernichtet hast.
75741 Samuel1Sam91519Warum hast du nicht auf die Stimme des Herrn gehört, sondern hast dich auf die Beute gestürzt und getan, was dem Herrn missfällt?
75751 Samuel1Sam91520Saul erwiderte Samuel: Ich habe doch auf die Stimme des Herrn gehört; ich bin den Weg gegangen, auf den der Herr mich geschickt hat; ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und die Amalekiter dem Untergang geweiht.
75761 Samuel1Sam91521Aber das Volk hat von der Beute einige Schafe und Rinder genommen, das Beste von dem, was dem Untergang geweiht war, um es dem Herrn, /deinem Gott, in Gilgal zu opfern.
75771 Samuel1Sam91522Samuel aber sagte: Hat der Herr an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Gefallen /wie am Gehorsam gegenüber der Stimme des Herrn? /Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer, /Hinhören besser als das Fett von Widdern.
75781 Samuel1Sam91523Denn Trotz ist ebenso eine Sünde wie die Zauberei, /Widerspenstigkeit ist ebenso (schlimm) /wie Frevel und Götzendienst. /Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, /verwirft er dich als König.
75791 Samuel1Sam91524Da sagte Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt; denn ich habe mich über den Befehl des Herrn und deine Anweisungen hinweggesetzt, ich habe mich vor dem Volk gefürchtet und auf seine Stimme gehört.
75801 Samuel1Sam91525Darum nimm doch die Sünde von mir weg und kehr mit mir zurück, damit ich den Herrn anbete.
75811 Samuel1Sam91526Samuel erwiderte Saul: Ich kehre nicht mit dir zurück; denn du hast das Wort des Herrn verworfen und nun hat der Herr dich verworfen, sodass du nicht mehr König von Israel sein kannst.
75821 Samuel1Sam91527Als Samuel sich umwandte, um wegzugehen, griff Saul nach dem Zipfel seines Mantels, doch der riss ab.
75831 Samuel1Sam91528Da sagte Samuel zu ihm: So entreißt dir heute der Herr die Herrschaft über Israel und gibt sie einem anderen, der besser ist als du.
75841 Samuel1Sam91529Er, der ewige Ruhm Israels, kann weder lügen noch bereuen. Er ist doch kein Mensch, sodass er etwas bereuen müsste.
75851 Samuel1Sam91530Saul erwiderte: Ich habe gesündigt; erweise mir aber jetzt vor den Ältesten des Volkes und vor Israel die Ehre, mit mir zurückzukehren, damit ich den Herrn, deinen Gott, anbete.
75861 Samuel1Sam91531Da kehrte Samuel um und folgte Saul und Saul betete den Herrn an.
75871 Samuel1Sam91532Darauf sagte Samuel: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir! Agag wurde in Fesseln zu ihm gebracht und sagte: Wahrhaftig, die Bitterkeit des Todes ist gewichen.
75881 Samuel1Sam91533Samuel aber erwiderte: Wie dein Schwert die Frauen um ihre Kinder gebracht, /so sei unter den Frauen deine Mutter kinderlos gemacht. Und Samuel hieb vor den Augen des Herrn in Gilgal Agag in Stücke.
75891 Samuel1Sam91534Dann ging Samuel nach Rama und Saul zog hinauf in sein Haus nach Gibea-Saul.
75901 Samuel1Sam91535Samuel sah Saul vor dem Tag seines Todes nicht mehr. Samuel trauerte um Saul, weil es den Herrn reute, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.
75911 Samuel1Sam9161Der Herr sagte zu Samuel: Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe ihn doch verworfen; er soll nicht mehr als König über Israel herrschen. Fülle dein Horn mit Öl und mach dich auf den Weg! Ich schicke dich zu dem Betlehemiter Isai; denn ich habe mir einen von seinen Söhnen als König ausersehen.
75921 Samuel1Sam9162Samuel erwiderte: Wie kann ich da hingehen? Saul wird es erfahren und mich umbringen. Der Herr sagte: Nimm ein junges Rind mit und sag: Ich bin gekommen, um dem Herrn ein Schlachtopfer darzubringen.
75931 Samuel1Sam9163Lade Isai zum Opfer ein! Ich selbst werde dich dann erkennen lassen, was du tun sollst: Du sollst mir nur den salben, den ich dir nennen werde.
75941 Samuel1Sam9164Samuel tat, was der Herr befohlen hatte. Als er nach Betlehem kam, gingen ihm die Ältesten der Stadt zitternd entgegen und fragten: Bedeutet dein Kommen Frieden?
75951 Samuel1Sam9165Er antwortete: Frieden. Ich bin gekommen, um dem Herrn ein Schlachtopfer darzubringen. Heiligt euch und kommt mit mir zum Opfer! Dann heiligte er Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfer ein.
75961 Samuel1Sam9166Als sie kamen und er den Eliab sah, dachte er: Gewiss steht nun vor dem Herrn sein Gesalbter.
75971 Samuel1Sam9167Der Herr aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.
75981 Samuel1Sam9168Nun rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel treten. Dieser sagte: Auch ihn hat der Herr nicht erwählt.
75991 Samuel1Sam9169Isai ließ Schima kommen. Samuel sagte: Auch ihn hat der Herr nicht erwählt.
76001 Samuel1Sam91610So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel treten, aber Samuel sagte zu Isai: Diese hat der Herr nicht erwählt.
76011 Samuel1Sam91611Und er fragte Isai: Sind das alle deine Söhne? Er antwortete: Der jüngste fehlt noch, aber der hütet gerade die Schafe. Samuel sagte zu Isai: Schick jemand hin und lass ihn holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er hergekommen ist.
76021 Samuel1Sam91612Isai schickte also jemand hin und ließ ihn kommen. David war blond, hatte schöne Augen und eine schöne Gestalt. Da sagte der Herr: Auf, salbe ihn! Denn er ist es.
76031 Samuel1Sam91613Samuel nahm das Horn mit dem Öl und salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn war über David von diesem Tag an. Samuel aber brach auf und kehrte nach Rama zurück.
76041 Samuel1Sam91614Der Geist des Herrn war von Saul gewichen; jetzt quälte ihn ein böser Geist, der vom Herrn kam.
76051 Samuel1Sam91615Da sagten die Diener Sauls zu ihm: Du siehst, ein böser Geist Gottes quält dich.
76061 Samuel1Sam91616Darum möge unser Herr seinen Knechten, die vor ihm stehen, befehlen, einen Mann zu suchen, der die Zither zu spielen versteht. Sobald dich der böse Geist Gottes überfällt, soll er auf der Zither spielen; dann wird es dir wieder gut gehen.
76071 Samuel1Sam91617Saul sagte zu seinen Dienern: Seht euch für mich nach einem Mann um, der gut spielen kann, und bringt ihn her zu mir!
76081 Samuel1Sam91618Einer der jungen Männer antwortete: Ich kenne einen Sohn des Betlehemiters Isai, der Zither zu spielen versteht. Und er ist tapfer und ein guter Krieger, wortgewandt, von schöner Gestalt, und der Herr ist mit ihm.
76091 Samuel1Sam91619Da schickte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Schick mir deinen Sohn David, der bei den Schafen ist.
76101 Samuel1Sam91620Isai nahm einen Esel, dazu Brot, einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und schickte seinen Sohn David damit zu Saul.
76111 Samuel1Sam91621So kam David zu Saul und trat in seinen Dienst; Saul gewann ihn sehr lieb, und David wurde sein Waffenträger.
76121 Samuel1Sam91622Darum schickte Saul zu Isai und ließ ihm sagen: David soll in meinem Dienst bleiben; denn er hat mein Wohlwollen gefunden.
76131 Samuel1Sam91623Sooft nun ein Geist Gottes Saul überfiel, nahm David die Zither und spielte darauf. Dann fühlte sich Saul erleichtert, es ging ihm wieder gut und der böse Geist wich von ihm.
76141 Samuel1Sam9171Die Philister zogen ihre Truppen zum Kampf zusammen. Sie versammelten sich bei Socho, das zu Juda gehört, und schlugen zwischen Socho und Aseka in Efes-Dammim ihr Lager auf.
76151 Samuel1Sam9172Auch Saul und die Männer Israels sammelten sich; sie schlugen ihr Lager im Terebinthental auf und traten zum Kampf gegen die Philister an.
76161 Samuel1Sam9173Die Philister standen an dem Berg auf der einen Seite, die Israeliten an dem Berg auf der anderen Seite; zwischen ihnen lag das Tal.
76171 Samuel1Sam9174Da trat aus dem Lager der Philister ein Vorkämpfer namens Goliat aus Gat hervor. Er war sechs Ellen und eine Spanne groß.
76181 Samuel1Sam9175Auf seinem Kopf hatte er einen Helm aus Bronze und er trug einen Schuppenpanzer aus Bronze, der fünftausend Schekel wog.
76191 Samuel1Sam9176Er hatte bronzene Schienen an den Beinen und zwischen seinen Schultern hing ein Sichelschwert aus Bronze.
76201 Samuel1Sam9177Der Schaft seines Speeres war (so dick) wie ein Weberbaum und die eiserne Speerspitze wog sechshundert Schekel. Sein Schildträger ging vor ihm her.
76211 Samuel1Sam9178Goliat trat vor und rief zu den Reihen der Israeliten hinüber: Warum seid ihr ausgezogen und habt euch zum Kampf aufgestellt? Bin ich nicht ein Philister und seid ihr nicht die Knechte Sauls? Wählt euch doch einen Mann aus! Er soll zu mir herunterkommen.
76221 Samuel1Sam9179Wenn er mich im Kampf erschlagen kann, wollen wir eure Knechte sein. Wenn ich ihm aber überlegen bin und ihn erschlage, dann sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen.
76231 Samuel1Sam91710Und der Philister sagte weiter: Heute habe ich die Reihen Israels verhöhnt (und gesagt): Schickt mir doch einen Mann, damit wir gegeneinander kämpfen können.
76241 Samuel1Sam91711Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, erschraken sie und hatten große Angst.
76251 Samuel1Sam91712David war der Sohn eines Efratiters namens Isai aus Betlehem in Juda, der acht Söhne hatte. Zur Zeit Sauls war Isai bereits alt und betagt.
76261 Samuel1Sam91713Die drei ältesten Söhne Isais waren zusammen mit Saul in den Krieg gezogen. Seine drei Söhne, die mit in den Krieg gezogen waren, hießen Eliab - er war der Erstgeborene -, der zweite Abinadab, der dritte Schima.
76271 Samuel1Sam91714Die drei Ältesten waren Saul gefolgt. David aber war der jüngste.
76281 Samuel1Sam91715David kehrte öfters vom Hof Sauls nach Betlehem zurück, um die Schafe seines Vaters zu hüten.
76291 Samuel1Sam91716Der Philister kam jeden Morgen und Abend und stellte sich kampfbereit hin - vierzig Tage lang.
76301 Samuel1Sam91717Eines Tages sagte Isai zu seinem Sohn David: Nimm für deine Brüder ein Efa von diesem gerösteten Korn und diese zehn Brote und lauf damit zu ihnen ins Lager.
76311 Samuel1Sam91718Und diese zehn Käse bring dem Obersten der Tausendschaft! Sieh nach, ob es deinen Brüdern gut geht, und lass dir ein Pfand (als Lebenszeichen) von ihnen geben!
76321 Samuel1Sam91719Saul ist mit ihnen und all den anderen Israeliten im Terebinthental und sie kämpfen gegen die Philister.
76331 Samuel1Sam91720David brach früh am Morgen auf, überließ die Herde einem Wächter, lud die Sachen auf und ging, wie es ihm Isai befohlen hatte. Als er zur Wagenburg kam, rückte das Heer gerade in Schlachtordnung aus und ließ den Kampfruf erschallen.
76341 Samuel1Sam91721Israel und die Philister stellten sich, Reihe gegen Reihe, zum Kampf auf.
76351 Samuel1Sam91722David legte das Gepäck ab, überließ es dem Wächter des Trosses und lief zur Schlachtreihe. Er ging zu seinen Brüdern und fragte, wie es ihnen gehe.
76361 Samuel1Sam91723Während er noch mit ihnen redete, trat gerade aus den Reihen der Philister ihr Vorkämpfer, der Philister namens Goliat aus Gat, hervor; er rief die gewohnten Worte und David hörte es.
76371 Samuel1Sam91724Als die Israeliten den Mann sahen, hatten sie alle große Angst vor ihm und flohen.
76381 Samuel1Sam91725Sie sagten: Habt ihr gesehen, wie dieser Mann daherkommt? Er kommt doch nur, um Israel zu verhöhnen. Wer ihn erschlägt, den wird der König sehr reich machen; er wird ihm seine Tochter geben und seine Familie wird er von allen Steuern in Israel befreien.
76391 Samuel1Sam91726David fragte die Männer, die bei ihm standen: Was wird man für den Mann tun, der diesen Philister erschlägt und die Schande von Israel wegnimmt? Wer ist denn dieser unbeschnittene Philister, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen darf?
76401 Samuel1Sam91727Die Leute antworteten ihm dasselbe: Das und das wird man dem tun, der ihn erschlägt.
76411 Samuel1Sam91728Sein ältester Bruder Eliab hörte, wie er mit den Männern redete, und er wurde zornig auf David. Er sagte: Wozu bist du denn hergekommen? Wem hast du denn die paar Schafe in der Wüste überlassen? Ich kenne doch deine Keckheit und die Bosheit in dir. Du bist nur hergekommen, um den Kampf zu sehen.
76421 Samuel1Sam91729David erwiderte: Was habe ich denn jetzt wieder getan? Ich habe doch nur gefragt.
76431 Samuel1Sam91730Dann wandte er sich von ihm ab und einem anderen zu und fragte ihn dasselbe. Die Leute antworteten ihm wie beim ersten Mal.
76441 Samuel1Sam91731Als bekannt wurde, was David gesagt hatte, berichtete man davon auch in Sauls Umgebung und Saul ließ ihn holen.
76451 Samuel1Sam91732David sagte zu Saul: Niemand soll wegen des Philisters den Mut sinken lassen. Dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen.
76461 Samuel1Sam91733Saul erwiderte ihm: Du kannst nicht zu diesem Philister hingehen, um mit ihm zu kämpfen; du bist zu jung, er aber ist ein Krieger seit seiner Jugend.
76471 Samuel1Sam91734David sagte zu Saul: Dein Knecht hat für seinen Vater die Schafe gehütet. Wenn ein Löwe oder ein Bär kam und ein Lamm aus der Herde wegschleppte,
76481 Samuel1Sam91735lief ich hinter ihm her, schlug auf ihn ein und riss das Tier aus seinem Maul. Und wenn er sich dann gegen mich aufrichtete, packte ich ihn an der Mähne und schlug ihn tot.
76491 Samuel1Sam91736Dein Knecht hat den Löwen und den Bären erschlagen und diesem unbeschnittenen Philister soll es genauso ergehen wie ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat.
76501 Samuel1Sam91737Und David sagte weiter: Der Herr, der mich aus der Gewalt des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch aus der Gewalt dieses Philisters retten. Da antwortete Saul David: Geh, der Herr sei mit dir.
76511 Samuel1Sam91738Und Saul zog David seine Rüstung an; er setzte ihm einen bronzenen Helm auf den Kopf und legte ihm seinen Panzer an,
76521 Samuel1Sam91739und über der Rüstung hängte er ihm sein Schwert um. David versuchte (in der Rüstung) zu gehen, aber er war es nicht gewohnt. Darum sagte er zu Saul: Ich kann in diesen Sachen nicht gehen, ich bin nicht daran gewöhnt. Und er legte sie wieder ab,
76531 Samuel1Sam91740nahm seinen Stock in die Hand, suchte sich fünf glatte Steine aus dem Bach und legte sie in die Hirtentasche, die er bei sich hatte (und) die (ihm als) Schleudersteintasche (diente). Die Schleuder in der Hand, ging er auf den Philister zu.
76541 Samuel1Sam91741Der Philister kam immer näher an David heran; sein Schildträger schritt vor ihm her.
76551 Samuel1Sam91742Voll Verachtung blickte der Philister David an, als er ihn sah; denn David war noch sehr jung, er war blond und von schöner Gestalt.
76561 Samuel1Sam91743Der Philister sagte zu David: Bin ich denn ein Hund, dass du mit einem Stock zu mir kommst? Und er verfluchte David bei seinen Göttern.
76571 Samuel1Sam91744Er rief David zu: Komm nur her zu mir, ich werde dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren (zum Fraß) geben.
76581 Samuel1Sam91745David antwortete dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Sichelschwert, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heere, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast.
76591 Samuel1Sam91746Heute wird dich der Herr mir ausliefern. Ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen. Die Leichen des Heeres der Philister werde ich noch heute den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren (zum Fraß) geben. Alle Welt soll erkennen, dass Israel einen Gott hat.
76601 Samuel1Sam91747Auch alle, die hier versammelt sind, sollen erkennen, dass der Herr nicht durch Schwert und Speer Rettung verschafft; denn es ist ein Krieg des Herrn und er wird euch in unsere Gewalt geben.
76611 Samuel1Sam91748Als der Philister weiter vorrückte und immer näher an David herankam, lief auch David von der Schlachtreihe (der Israeliten) aus schnell dem Philister entgegen.
76621 Samuel1Sam91749Er griff in seine Hirtentasche, nahm einen Stein heraus, schleuderte ihn ab und traf den Philister an der Stirn. Der Stein drang in die Stirn ein und der Philister fiel mit dem Gesicht zu Boden.
76631 Samuel1Sam91750So besiegte David den Philister mit einer Schleuder und einem Stein; er traf den Philister und tötete ihn, ohne ein Schwert in der Hand zu haben.
76641 Samuel1Sam91751Dann lief David hin und trat neben den Philister. Er ergriff sein Schwert, zog es aus der Scheide, schlug ihm den Kopf ab und tötete ihn. Als die Philister sahen, dass ihr starker Mann tot war, flohen sie.
76651 Samuel1Sam91752Die Männer von Israel und Juda aber griffen an, erhoben das Kriegsgeschrei und verfolgten die Philister bis nach Gat und bis vor die Tore von Ekron. Von Schaarajim bis nach Gat und Ekron lagen die erschlagenen Philister am Weg.
76661 Samuel1Sam91753Nach der Verfolgung kehrten die Israeliten zurück und plünderten das Lager der Philister.
76671 Samuel1Sam91754David nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem. Goliats Waffen aber legte er in sein Zelt.
76681 Samuel1Sam91755Als Saul David dem Philister entgegengehen sah, sagte er zu Abner, seinem Heerführer: Abner, wessen Sohn ist der junge Mann? Abner antwortete: So wahr du lebst, König, ich weiß es nicht.
76691 Samuel1Sam91756Der König sagte: Dann erkundige dich, wessen Sohn der Knabe ist.
76701 Samuel1Sam91757Als David zurückkehrte, nachdem er den Philister erschlagen hatte, nahm ihn Abner mit und führte ihn zu Saul. David hatte den Kopf des Philisters noch in der Hand.
76711 Samuel1Sam91758Saul fragte ihn: Wessen Sohn bist du, junger Mann? David antwortete: Der Sohn deines Knechtes Isai aus Betlehem.
76721 Samuel1Sam9181Nach dem Gespräch Davids mit Saul schloss Jonatan David in sein Herz. Und Jonatan liebte David wie sein eigenes Leben.
76731 Samuel1Sam9182Saul behielt David von jenem Tag an bei sich und ließ ihn nicht mehr in das Haus seines Vaters zurückkehren.
76741 Samuel1Sam9183Jonatan schloss mit David einen Bund, weil er ihn wie sein eigenes Leben liebte.
76751 Samuel1Sam9184Er zog den Mantel, den er anhatte, aus und gab ihn David, ebenso seine Rüstung, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.
76761 Samuel1Sam9185David zog ins Feld und überall, wohin Saul ihn schickte, hatte er Erfolg, sodass Saul ihn an die Spitze seiner Krieger stellte. David war beim ganzen Volk und bei den Dienern Sauls beliebt.
76771 Samuel1Sam9186Als sie nach Davids Sieg über den Philister heimkehrten, zogen die Frauen aus allen Städten Israels König Saul singend und tanzend mit Handpauken, Freudenrufen und Zimbeln entgegen.
76781 Samuel1Sam9187Die Frauen spielten und riefen voll Freude: Saul hat Tausend erschlagen, /David aber Zehntausend.
76791 Samuel1Sam9188Saul wurde darüber sehr zornig. Das Lied missfiel ihm und er sagte: David geben sie Zehntausend, mir aber geben sie nur Tausend. Jetzt fehlt ihm nur noch die Königswürde.
76801 Samuel1Sam9189Von diesem Tag an war Saul gegen David voll Argwohn.
76811 Samuel1Sam91810Am folgenden Tag kam über Saul wieder ein böser Gottesgeist, sodass er in seinem Haus in Raserei geriet. David aber spielte wie jeden Tag. Saul hatte den Speer in der Hand.
76821 Samuel1Sam91811Saul dachte: Ich will David an die Wand spießen!, und schleuderte den Speer, aber David wich ihm zweimal aus.
76831 Samuel1Sam91812Und Saul begann sich vor David zu fürchten, weil der Herr mit David war, Saul aber verlassen hatte.
76841 Samuel1Sam91813Darum entfernte Saul David aus seiner Umgebung und machte ihn zum Obersten einer Tausendschaft. So zog David an der Spitze der Leute hinaus (in den Krieg) und wieder heim.
76851 Samuel1Sam91814David hatte Erfolg, wohin ihn auch sein Weg führte, und der Herr war mit ihm.
76861 Samuel1Sam91815Als Saul sah, dass David sehr erfolgreich war, bekam er noch mehr Angst vor ihm.
76871 Samuel1Sam91816Ganz Israel und Juda aber liebte David, weil er an ihrer Spitze hinaus (in den Krieg) und wieder heimzog.
76881 Samuel1Sam91817Saul sagte zu David: Hier ist meine älteste Tochter Merab. Ich will sie dir zur Frau geben, wenn du dich mir als tapfer erweist und die Kriege des Herrn führst. Saul dachte nämlich: Ich will nicht meine Hand gegen ihn erheben; das sollen die Philister tun.
76891 Samuel1Sam91818David antwortete Saul: Wer bin ich denn und was ist schon meine Sippe und die Verwandtschaft meines Vaters in Israel, dass ich der Schwiegersohn des Königs werden sollte?
76901 Samuel1Sam91819Als aber dann die Zeit kam, in der Sauls Tochter Merab David zur Frau gegeben werden sollte, wurde sie Adriël aus Mehola zur Frau gegeben.
76911 Samuel1Sam91820Sauls Tochter Michal liebte David; dies teilte man Saul mit. Es war ihm recht;
76921 Samuel1Sam91821denn er sagte sich: Ich will sie ihm geben; sie soll ihm zum Verhängnis werden, sodass er den Philistern in die Hände fällt. Saul sagte zu David: Heute in zwei Jahren kannst du mein Schwiegersohn werden.
76931 Samuel1Sam91822Seinen Dienern aber befahl Saul: Redet heimlich mit David und sagt: Du siehst, dass der König Gefallen an dir hat und dass alle seine Diener dich gern haben; du könntest sofort der Schwiegersohn des Königs werden.
76941 Samuel1Sam91823Sauls Diener redeten also in dieser Weise mit David. David aber erwiderte: Scheint es euch so leicht zu sein, der Schwiegersohn des Königs zu werden? Ich bin doch ein armer und geringer Mann.
76951 Samuel1Sam91824Die Diener berichteten Saul: Das und das hat David gesagt.
76961 Samuel1Sam91825Saul antwortete: So sollt ihr David sagen: Der König möchte keine andere Brautgabe als die Vorhäute von hundert Philistern, um an den Feinden des Königs Rache zu nehmen. Saul plante nämlich, David den Philistern in die Hände fallen zu lassen.
76971 Samuel1Sam91826Seine Diener berichteten David, was Saul gesagt hatte, und es war David recht, dass er so der Schwiegersohn des Königs werden sollte. Die gesetzte Frist war noch nicht um,
76981 Samuel1Sam91827als David sich auf den Weg machte und mit seinen Leuten zog; er erschlug zweihundert von den Philistern, brachte ihre Vorhäute zum König und legte sie vollzählig vor ihn hin, um sein Schwiegersohn zu werden. Und Saul gab ihm seine Tochter Michal zur Frau.
76991 Samuel1Sam91828Als Saul immer deutlicher erkannte, dass der Herr mit David war und dass seine Tochter Michal ihn liebte,
77001 Samuel1Sam91829fürchtete er sich noch mehr vor David. So wurde Saul für alle Zeit zum Feind Davids.
77011 Samuel1Sam91830Die Fürsten der Philister zogen (immer wieder) in den Kampf; sooft sie aber ausrückten, hatte David mehr Erfolg als alle anderen Diener Sauls, sodass sein Name immer mehr galt.
77021 Samuel1Sam9191Saul redete vor seinem Sohn Jonatan und vor allen seinen Dienern davon, dass er David töten wolle. Sauls Sohn Jonatan aber hatte David sehr gern;
77031 Samuel1Sam9192deshalb berichtete er David davon und sagte: Mein Vater Saul will dich töten. Nimm dich also morgen früh in Acht, verbirg dich in einem Versteck!
77041 Samuel1Sam9193Ich aber will zusammen mit meinem Vater auf das Feld hinausgehen; dort, wo du dich versteckt hältst, werde ich stehen bleiben und mit meinem Vater über dich reden, und wenn ich etwas erfahre, werde ich dir Bescheid geben.
77051 Samuel1Sam9194Jonatan redete also zugunsten Davids mit seinem Vater und sagte zu ihm: Der König möge sich doch nicht an seinem Knecht David versündigen; denn er hat sich ja auch nicht an dir versündigt und seine Taten sind für dich sehr nützlich gewesen.
77061 Samuel1Sam9195Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen. Der Herr hat (durch ihn) ganz Israel viel Hilfe gebracht. Du hast es selbst gesehen und dich darüber gefreut. Warum willst du dich nun versündigen und unschuldiges Blut vergießen, indem du David ohne jeden Grund tötest?
77071 Samuel1Sam9196Saul hörte auf Jonatan und schwor: So wahr der Herr lebt: David soll nicht umgebracht werden.
77081 Samuel1Sam9197Jonatan rief David und berichtete ihm alles. Dann führte Jonatan David zu Saul und David war wieder in Sauls Dienst wie vorher.
77091 Samuel1Sam9198Der Krieg ging weiter und David zog wieder gegen die Philister in den Kampf. Er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei und sie ergriffen die Flucht.
77101 Samuel1Sam9199Doch wieder kam vom Herrn ein böser Geist über Saul, während er in seinem Haus saß und den Speer in der Hand hielt und David auf der Zither spielte.
77111 Samuel1Sam91910Da versuchte Saul, David mit dem Speer an die Wand zu spießen; aber er wich Saul aus, sodass der Speer in die Wand fuhr. David floh und brachte sich in Sicherheit. Noch in derselben Nacht
77121 Samuel1Sam91911schickte Saul Boten zum Haus Davids, die ihm auflauern und ihn am nächsten Morgen töten sollten. Doch Michal, Davids Frau, warnte ihn und sagte: Wenn du dich nicht noch in dieser Nacht in Sicherheit bringst, wirst du morgen früh umgebracht.
77131 Samuel1Sam91912Michal ließ David durch das Fenster hinab, sodass er fliehen und sich in Sicherheit bringen konnte.
77141 Samuel1Sam91913Dann nahm Michal das Götterbild, legte es in Davids Bett, umgab seinen Kopf mit einem Geflecht von Ziegenhaaren und deckte es mit einem Kleidungsstück zu.
77151 Samuel1Sam91914Als nun Saul die Boten schickte, die David holen sollten, sagte sie: Er ist krank.
77161 Samuel1Sam91915Saul schickte die Boten (zurück), um nach David zu sehen, und befahl: Bringt ihn im Bett zu mir her; er soll umgebracht werden.
77171 Samuel1Sam91916Als die Boten kamen, entdeckten sie im Bett ein Götterbild mit einem Geflecht von Ziegenhaaren um den Kopf.
77181 Samuel1Sam91917Da sagte Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind entkommen lassen, sodass er sich in Sicherheit bringen konnte? Michal antwortete Saul: Er hat zu mir gesagt: Lass mich weggehen, sonst bringe ich dich um.
77191 Samuel1Sam91918David floh also und brachte sich in Sicherheit. Er kam zu Samuel nach Rama und erzählte ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Dann ging er zusammen mit Samuel ins Prophetenhaus und beide blieben dort.
77201 Samuel1Sam91919Als man nun Saul berichtete: David ist in Rama, und zwar im Prophetenhaus!,
77211 Samuel1Sam91920da schickte Saul Boten, um David holen zu lassen. Sobald sie die Schar der Propheten mit Samuel an ihrer Spitze in prophetischer Verzückung sahen, kam der Geist Gottes auch über die Boten Sauls und auch sie gerieten in Verzückung.
77221 Samuel1Sam91921Als man Saul das meldete, schickte er andere Boten; aber auch sie gerieten in Verzückung. Da schickte er zum dritten Mal Boten; doch auch sie gerieten in Verzückung.
77231 Samuel1Sam91922Darauf ging er selbst nach Rama. Als er zu der großen Zisterne in Sechu kam, fragte er: Wo sind Samuel und David? Man antwortete ihm: Sie sind gerade im Prophetenhaus in Rama.
77241 Samuel1Sam91923Als er von dort zum Prophetenhaus in Rama weiterging, kam auch über ihn der Geist Gottes, und er ging in prophetischer Verzückung weiter, bis er zum Prophetenhaus in Rama kam.
77251 Samuel1Sam91924Er zog sogar seine Kleider aus und blieb auch in Samuels Gegenwart in Verzückung. Den ganzen Tag und die ganze Nacht über lag er nackt da. Deshalb sagt man: Ist denn auch Saul unter den Propheten?
77261 Samuel1Sam9201David floh aus dem Prophetenhaus in Rama, ging zu Jonatan und hielt ihm vor: Was habe ich denn getan? Was ist meine Schuld? Was habe ich gegen deinen Vater verbrochen, dass er mir nach dem Leben trachtet?
77271 Samuel1Sam9202Jonatan antwortete ihm: Das ist undenkbar. Du wirst nicht sterben. Du weißt doch: Mein Vater tut nichts Wichtiges oder Unwichtiges, ohne es mir zu offenbaren. Warum sollte mein Vater gerade das vor mir verheimlichen? Nein, das kann nicht sein.
77281 Samuel1Sam9203David aber beteuerte nochmals: Dein Vater weiß genau, dass ich dein Wohlwollen gefunden habe, und sagt sich: Jonatan soll das nicht wissen, sonst wird er betrübt. Aber, so wahr der Herr lebt und so wahr du selbst lebst: Zwischen mir und dem Tod liegt nur ein Schritt.
77291 Samuel1Sam9204Jonatan fragte David: Was meinst du? Was könnte ich für dich tun?
77301 Samuel1Sam9205David antwortete Jonatan: Du weißt doch, morgen ist Neumond. Da müsste ich unbedingt am Mahl des Königs teilnehmen. Lass mich fortgehen, damit ich mich bis übermorgen Abend auf dem Feld versteckt halte.
77311 Samuel1Sam9206Wenn dein Vater mich vermisst, dann sag: David hat mich dringend gebeten, in seine Heimatstadt Betlehem gehen zu dürfen, weil dort das jährliche Opfer für die ganze Sippe stattfindet.
77321 Samuel1Sam9207Wenn er dann sagt: Gut!, dann steht es günstig für deinen Knecht. Wenn er aber in heftigen Zorn gerät, dann kannst du daran erkennen, dass das Unheil von ihm beschlossen ist.
77331 Samuel1Sam9208Zeig deinem Knecht also deine Freundschaft; denn du hast mit deinem Knecht einen Bund vor dem Herrn geschlossen. Wenn ich Schuld auf mich geladen habe, dann töte mich gleich! Warum willst du mich erst zu deinem Vater bringen?
77341 Samuel1Sam9209Jonatan antwortete: Das darf nicht mit dir geschehen. Sobald ich sicher weiß, dass mein Vater beschlossen hat, Unheil über dich zu bringen, werde ich es dir auf jeden Fall mitteilen.
77351 Samuel1Sam92010David aber fragte Jonatan: Wer wird mir die Nachricht bringen, wenn dir dein Vater etwa eine schroffe Antwort gibt?
77361 Samuel1Sam92011Jonatan sagte zu David: Komm, wir wollen aufs Feld hinausgehen. Beide gingen aufs Feld hinaus.
77371 Samuel1Sam92012Und Jonatan sagte zu David: Beim Herrn, dem Gott Israels: Wenn ich morgen oder übermorgen um diese Zeit bei meinem Vater in Erfahrung bringe, dass es gut für David steht, dann werde ich jemand schicken und es dir sagen lassen.
77381 Samuel1Sam92013Der Herr möge Jonatan dies und das antun: Wenn mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat, werde ich es dir sagen und werde dich in Frieden gehen lassen. Der Herr möge mit dir sein, wie er mit meinem Vater gewesen ist.
77391 Samuel1Sam92014Nicht wahr, wenn ich dann noch am Leben bin, wirst du entsprechend der Huld des Herrn an mir handeln. Wenn ich aber umkomme,
77401 Samuel1Sam92015dann entzieh meinem Haus niemals deine Gunst, selbst wenn der Herr jeden der Feinde Davids auf dem Erdboden ausrottet.
77411 Samuel1Sam92016So schloss Jonatan einen Bund mit dem Haus David. - Der Herr halte sich schadlos an Davids Feinden. -
77421 Samuel1Sam92017Und Jonatan ließ auch David bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie sein eigenes Leben.
77431 Samuel1Sam92018Dann sagte Jonatan zu ihm: Morgen ist Neumond. Du wirst vermisst werden; denn man wird deinen Platz beobachten.
77441 Samuel1Sam92019Übermorgen aber geh weit hinab, an den Ort, wo du dich am Tag der Tat versteckt hattest, und setz dich neben den Stein dort.
77451 Samuel1Sam92020Ich werde dann drei Pfeile in seine Nähe schießen, als ob ich ein Ziel treffen wollte.
77461 Samuel1Sam92021Dann gib Acht: Ich schicke meinen Diener (und sage zu ihm): Geh, such nach den Pfeilen! Wenn ich dem Diener ausdrücklich sage: Pass auf, die Pfeile liegen von dir aus herwärts, hol sie!, dann komm, denn es steht günstig für dich und es liegt nichts vor, so wahr der Herr lebt.
77471 Samuel1Sam92022Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage: Pass auf, die Pfeile liegen von dir aus weiter draußen!, dann geh weg, denn der Herr schickt dich fort.
77481 Samuel1Sam92023Für diese Vereinbarung, die wir, ich und du, getroffen haben, soll der Herr auf ewig mein und dein Zeuge sein.
77491 Samuel1Sam92024Daraufhin versteckte sich David auf dem Feld. So kam der Neumond und der König setzte sich zu Tisch, um das Mahl zu halten.
77501 Samuel1Sam92025Er setzte sich wie jedes Mal auf seinen gewohnten Platz an der Wand; Jonatan saß ihm gegenüber und Abner saß an Sauls Seite. Davids Platz aber blieb leer.
77511 Samuel1Sam92026Saul sagte an diesem Tag nichts, denn er dachte: Es ist ihm etwas zugestoßen, was ihn unrein sein lässt; sicher ist er nicht rein.
77521 Samuel1Sam92027Als aber am zweiten Tag, dem Tag nach dem Neumond, der Platz Davids wieder leer blieb, sagte Saul zu seinem Sohn Jonatan: Warum ist der Sohn Isais gestern und heute nicht zum Essen gekommen?
77531 Samuel1Sam92028Jonatan antwortete Saul: David hat mich dringend gebeten, nach Betlehem gehen zu dürfen.
77541 Samuel1Sam92029Er sagte: Lass mich gehen; denn in der Stadt findet ein Opfer unserer Sippe statt. Mein Bruder selbst hat mich aufgefordert (zu kommen). Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann möchte ich jetzt gehen und meine Brüder wieder sehen. Deswegen ist David nicht an den Tisch des Königs gekommen.
77551 Samuel1Sam92030Da wurde Saul zornig über Jonatan und sagte: Du Sohn eines entarteten und aufsässigen Weibes! Ich weiß sehr gut, dass du dich zu deiner eigenen Schande und zur Schande des Schoßes deiner Mutter für den Sohn Isais entschieden hast.
77561 Samuel1Sam92031Doch solange der Sohn Isais auf Erden lebt, wirst weder du noch dein Königtum Bestand haben. Schick also sofort jemand hin und lass ihn holen; denn er ist ein Kind des Todes.
77571 Samuel1Sam92032Jonatan antwortete seinem Vater Saul: Warum soll er umgebracht werden? Was hat er getan?
77581 Samuel1Sam92033Da schleuderte Saul den Speer gegen ihn, um ihn zu töten. Nun wusste Jonatan, dass sein Vater beschlossen hatte, David umzubringen.
77591 Samuel1Sam92034Voll Zorn stand er vom Tisch auf und aß an diesem zweiten Neumondtag nichts; denn er war bekümmert wegen David, weil sein Vater ihn beschimpft hatte.
77601 Samuel1Sam92035Am nächsten Morgen ging Jonatan, wie er mit David verabredet hatte, aufs Feld hinaus und ein junger Diener war bei ihm.
77611 Samuel1Sam92036Er sagte zu dem Diener: Lauf, such die Pfeile, die ich abschieße. Der Diener lief und er schoss einen Pfeil über ihn hinaus.
77621 Samuel1Sam92037Als der Diener an die Stelle kam, wohin Jonatan den Pfeil geschossen hatte, rief Jonatan dem Diener nach: Liegt der Pfeil von dir aus nicht noch weiter draußen?
77631 Samuel1Sam92038Und er rief dem Diener nach: Beeil dich, schnell, bleib nicht stehen! Der Diener Jonatans hob den Pfeil auf und kam zu seinem Herrn zurück.
77641 Samuel1Sam92039Der Diener aber ahnte nichts; nur Jonatan und David wussten von der Vereinbarung.
77651 Samuel1Sam92040Jonatan gab dem Diener, den er bei sich hatte, seine Waffen und sagte zu ihm: Geh, bring sie in die Stadt!
77661 Samuel1Sam92041Als der Diener heimgegangen war, verließ David sein Versteck neben dem Stein, warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder und verneigte sich dreimal tief (vor Jonatan). Dann küssten sie einander und beide weinten. David hörte nicht auf zu weinen
77671 Samuel1Sam92042und Jonatan sagte zu ihm: Geh in Frieden! Für das, was wir beide uns im Namen des Herrn geschworen haben, sei der Herr zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Nachkommen auf ewig Zeuge.
77681 Samuel1Sam9211Dann brach David auf und ging weg, Jonatan aber begab sich in die Stadt zurück.
77691 Samuel1Sam9212David gelangte nach Nob zu dem Priester Ahimelech. Ahimelech kam David aufgeregt entgegen und fragte ihn: Warum bist du allein und hast niemand bei dir?
77701 Samuel1Sam9213David antwortete dem Priester Ahimelech: Der König hat mir einen Auftrag gegeben und zu mir gesagt: Niemand darf etwas von der Angelegenheit erfahren, in der ich dich sende und mit der ich dich beauftrage. Darum habe ich meine Leute an einen bestimmten Ort bestellt.
77711 Samuel1Sam9214Hast du vielleicht etwas zur Hand für mich? Fünf Brote vielleicht? Dann gib sie mir, oder gib mir, was du sonst finden kannst.
77721 Samuel1Sam9215Der Priester gab David Antwort und sagte: Gewöhnliches Brot habe ich nicht zur Hand, nur heiliges Brot ist da; aber dann müssen sich die jungen Männer von Frauen ferngehalten haben.
77731 Samuel1Sam9216David antwortete dem Priester: Wir haben uns schon gestern und vorgestern von Frauen ferngehalten. Als ich auszog, waren die Waffen der jungen Männer geheiligt; wenn dies auch ein gewöhnlicher Marsch ist, so wird er doch durch die Waffen geheiligt.
77741 Samuel1Sam9217Da gab ihm der Priester heiliges Brot, denn es gab dort nur die Schaubrote, die man von (dem Tisch) vor dem Angesicht des Herrn entfernt, um an dem Tag, an dem sie weggenommen werden, frisches Brot aufzulegen.
77751 Samuel1Sam9218Damals hielt sich dort im Heiligtum des Herrn gerade einer von den Knechten Sauls auf, ein Edomiter namens Doëg; er war der Oberste von Sauls Hirten.
77761 Samuel1Sam9219David fragte Ahimelech: Hast du einen Speer oder ein Schwert zur Hand? Denn ich konnte weder mein Schwert noch andere Waffen mitnehmen, weil der Auftrag des Königs so dringend war.
77771 Samuel1Sam92110Der Priester antwortete: Das Schwert des Philisters Goliat, den du im Terebinthental erschlagen hast, liegt hier, in einem Mantel eingewickelt, hinter dem Efod. Wenn du es nehmen willst, nimm es! Außer diesem gibt es keines hier. David sagte: Kein anderes kommt ihm gleich; gib es mir!
77781 Samuel1Sam92111David brach noch am gleichen Tag auf und floh vor Saul. Er kam zu Achisch, dem König von Gat.
77791 Samuel1Sam92112Doch die Diener des Achisch sagten zu ihrem Herrn: Ist das nicht David, der König des Landes? Ist das nicht der, von dem man beim Reigentanz gesungen hat: Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntausend?
77801 Samuel1Sam92113David nahm sich diese Worte zu Herzen und er fürchtete sich sehr vor Achisch, dem König von Gat.
77811 Samuel1Sam92114Darum verstellte er sich vor ihnen und tat in ihrer Gegenwart so, als sei er wahnsinnig; er kritzelte auf die Flügel des Tores und ließ sich den Speichel in den Bart laufen.
77821 Samuel1Sam92115Achisch sagte zu seinen Dienern: Seht ihr nicht, dass der Mann verrückt ist? Warum bringt ihr ihn zu mir?
77831 Samuel1Sam92116Gibt es bei mir nicht schon genug Verrückte, sodass ihr auch noch diesen Mann zu mir herbringt, damit er bei mir verrückt spielt? Soll der etwa auch noch in mein Haus kommen?
77841 Samuel1Sam9221Darum ging David von dort weg und brachte sich in der Höhle von Adullam in Sicherheit. Als seine Brüder und seine Familie davon hörten, kamen sie zu ihm hinab.
77851 Samuel1Sam9222Auch schlossen sich ihm viele Männer an, die unter Druck standen, sowie alle möglichen Leute, die Schulden hatten oder verbittert waren, und er wurde ihr Anführer. So waren etwa vierhundert Mann um ihn.
77861 Samuel1Sam9223Von dort zog David nach Mizpe-Moab und sagte zum König von Moab: Mein Vater und meine Mutter möchten (von zu Hause) wegziehen und bei euch bleiben, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat.
77871 Samuel1Sam9224So brachte er seine Eltern zum König von Moab und sie blieben bei ihm, solange David sich in den unzugänglichen Bergen aufhielt.
77881 Samuel1Sam9225Der Prophet Gad aber sagte zu David: Bleib nicht in den Bergen, sondern zieh weg und geh wieder ins Land Juda! Und David zog weg und kam nach Jaar-Heret.
77891 Samuel1Sam9226Saul hörte, David und die Männer, die er bei sich hatte, seien entdeckt worden. Er saß gerade in Gibea unter der Tamariske auf der Höhe. Er hatte den Speer in der Hand und alle seine Diener standen um ihn herum.
77901 Samuel1Sam9227Da sagte Saul zu seinen Dienern, die um ihn standen: Hört her, ihr Benjaminiter! Euch allen wird wohl der Sohn Isais Felder und Weinberge geben und euch zu Obersten von Tausendschaften und Hundertschaften machen,
77911 Samuel1Sam9228weil ihr euch alle gegen mich verschworen habt. Keiner hat mir etwas davon gesagt, als mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais schloss, und keinem tat es Leid um mich, sodass er mir mitgeteilt hätte, dass mein Sohn meinen Knecht dazu angestiftet hat, mir aufzulauern, wie es jetzt der Fall ist.
77921 Samuel1Sam9229Da antwortete der Edomiter Doëg, der bei den Dienern Sauls stand: Ich habe den Sohn Isais gesehen, wie er gerade nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kam.
77931 Samuel1Sam92210Ahimelech befragte für ihn den Herrn und gab ihm Verpflegung; auch das Schwert des Philisters Goliat gab er ihm.
77941 Samuel1Sam92211Darauf schickte der König jemand hin und ließ den Priester Ahimelech, den Sohn Ahitubs, rufen sowie alle vom Haus seines Vaters, die Priester von Nob. Als sie alle zum König gekommen waren,
77951 Samuel1Sam92212sagte Saul: Hör her, Sohn Ahitubs! Er antwortete: Hier bin ich, mein Herr.
77961 Samuel1Sam92213Saul sagte zu ihm: Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isais? Du hast ihm doch Brot und ein Schwert gegeben und für ihn Gott befragt, sodass er sich gegen mich erheben und mir auflauern kann, wie es heute der Fall ist.
77971 Samuel1Sam92214Ahimelech erwiderte dem König: Wer hat sich denn von allen deinen Dienern so sehr bewährt wie David, der Schwiegersohn des Königs, der Anführer deiner Leibwache, der in deinem Haus hoch geehrt ist?
77981 Samuel1Sam92215Habe ich denn erst heute begonnen, für ihn Gott zu befragen? Keineswegs! Der König möge seinem Knecht und dem ganzen Haus meines Vaters nichts unterstellen; denn dein Knecht hat von all dem nichts gewusst, weder Wichtiges noch Unwichtiges.
77991 Samuel1Sam92216Doch der König sagte: Du bist dem Tod verfallen, Ahimelech, du und das ganze Haus deines Vaters.
78001 Samuel1Sam92217Und der König sagte den Läufern, die bei ihm standen: Umzingelt die Priester des Herrn und tötet sie! Denn auch sie haben David die Hand gereicht; sie haben gewusst, dass er auf der Flucht war, und mir nichts davon berichtet. Aber die Diener des Königs wollten ihre Hand nicht erheben, um die Priester des Herrn niederzustoßen.
78011 Samuel1Sam92218Da sagte der König zu Doëg: Komm her, stoß du die Priester nieder! Der Edomiter Doëg ging zu den Priestern hin und stieß sie nieder. Er brachte an jenem Tag fünfundachtzig Männer um, die das leinene Efod trugen.
78021 Samuel1Sam92219Auch die Priesterstadt Nob schlug er mit scharfem Schwert: Die Männer und Frauen, die Kinder und Säuglinge, die Rinder, Esel und Schafe (erschlug er) mit scharfem Schwert.
78031 Samuel1Sam92220Nur ein einziger Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, namens Abjatar konnte sich in Sicherheit bringen und zu David fliehen.
78041 Samuel1Sam92221Abjatar berichtete David, dass Saul die Priester des Herrn umgebracht hatte.
78051 Samuel1Sam92222Da sagte David zu Abjatar: Ich wusste schon an jenem Tag, als der Edomiter Doëg dort war, dass er Saul bestimmt alles berichten werde. Ich selbst bin schuld am Tod all der Leute aus dem Haus deines Vaters.
78061 Samuel1Sam92223Bleib bei mir, fürchte dich nicht; denn der, der mir nach dem Leben trachtet, trachtet auch dir nach dem Leben; bei mir bist du in Sicherheit.
78071 Samuel1Sam9231Man berichtete David: Die Philister kämpfen gerade gegen Keïla und plündern die Scheunen.
78081 Samuel1Sam9232Da befragte David den Herrn: Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen? Der Herr antwortete David: Geh, schlag die Philister und rette Keïla!
78091 Samuel1Sam9233Aber die Männer Davids sagten: Schau, wir müssen schon hier in Juda Angst haben, wie viel mehr erst dann, wenn wir nach Keïla gegen die Truppen der Philister ziehen sollen.
78101 Samuel1Sam9234David befragte daher noch einmal den Herrn und der Herr gab zur Antwort: Brich auf, zieh nach Keïla hinab; denn ich werde die Philister in deine Hand geben.
78111 Samuel1Sam9235Darauf zog David mit seinen Männern gegen Keïla und kämpfte gegen die Philister. Er trieb ihre Herden weg und brachte den Philistern eine schwere Niederlage bei. So rettete David die Einwohner von Keïla.
78121 Samuel1Sam9236Als Abjatar, der Sohn Ahimelechs, zu David nach Keïla floh, nahm er auch das Efod mit.
78131 Samuel1Sam9237Saul aber wurde berichtet, dass David in Keïla war. Und Saul sagte: Gott hat ihn mir ausgeliefert; er hat sich selbst gefangen, indem er in eine Stadt mit Tor und Riegel gegangen ist.
78141 Samuel1Sam9238Saul bot das ganze Volk zum Kampf auf, um nach Keïla hinabzuziehen und David und seine Männer zu belagern.
78151 Samuel1Sam9239Als David merkte, dass Saul Böses gegen ihn im Schild führte, sagte er zu dem Priester Abjatar: Bring das Efod her!
78161 Samuel1Sam92310Dann sprach David: Herr, Gott Israels, dein Knecht hat gehört, dass Saul beabsichtigt, nach Keïla zu kommen, um die Stadt meinetwegen zu vernichten.
78171 Samuel1Sam92311Werden die Bürger von Keïla mich ihm ausliefern? Wird Saul herabkommen, wie dein Knecht gehört hat? Herr, Gott Israels, teile es deinem Knecht mit! Der Herr antwortete: Er wird herabkommen.
78181 Samuel1Sam92312David fragte weiter: Werden die Bürger von Keïla mich und meine Männer an Saul ausliefern? Der Herr antwortete: Sie werden euch ausliefern.
78191 Samuel1Sam92313Da brach David mit seinen Männern auf, etwa sechshundert Mann. Sie verließen Keïla und streiften umher, wie es sich gerade ergab. Als Saul berichtet wurde, dass David aus Keïla entkommen war, ließ er von seinem Plan ab und rückte nicht aus.
78201 Samuel1Sam92314David setzte sich in der Steppe auf Bergfestungen fest; er ließ sich in den Bergen der Steppe Sif nieder. Saul suchte ihn die ganze Zeit, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand.
78211 Samuel1Sam92315David aber wusste, dass Saul ausgezogen war, weil er ihm nach dem Leben trachtete. Als David in Horescha in der Steppe Sif war,
78221 Samuel1Sam92316brach Jonatan, der Sohn Sauls, auf und ging zu David nach Horescha; er stärkte Davids Vertrauen auf Gott.
78231 Samuel1Sam92317Er sagte zu ihm: Fürchte dich nicht; die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht erreichen. Du wirst König über Israel sein und ich werde der Zweite nach dir sein. Auch mein Vater Saul weiß das.
78241 Samuel1Sam92318Und die beiden schlossen vor dem Herrn (erneut) einen Bund. David blieb in Horescha und Jonatan ging wieder nach Hause.
78251 Samuel1Sam92319Einige Sifiter gingen zu Saul nach Gibea hinauf und berichteten ihm: David hat sich bei uns auf den Bergfestungen bei Horescha versteckt, und zwar auf der Anhöhe von Hachila südlich von Jeschimon.
78261 Samuel1Sam92320Wenn es dir, König, beliebt, herabzukommen, dann komm! Es wird dann unsere Sache sein, ihn dem König auszuliefern.
78271 Samuel1Sam92321Saul erwiderte: Gesegnet seid ihr vom Herrn, weil ihr Mitleid mit mir habt.
78281 Samuel1Sam92322Geht, haltet euch bereit, forscht nach und merkt euch den Ort, wo er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat; denn man hat mir gesagt, er sei schlau.
78291 Samuel1Sam92323Beobachtet und erkundet alle Schlupfwinkel, in denen er sich verstecken könnte. Wenn ihr sichere Angaben habt, kehrt zu mir zurück; dann werde ich mit euch gehen. Wenn er wirklich im Land ist, werde ich ihn unter allen Tausendschaften Judas aufspüren.
78301 Samuel1Sam92324Sie brachen auf und zogen vor Saul her nach Sif. David aber und seine Männer waren in der Steppe Maon, in der Araba südlich von Jeschimon.
78311 Samuel1Sam92325Saul und seine Männer machten sich auf die Suche. Als man das David meldete, zog er weiter hinunter zu den Felsen in der Steppe Maon und blieb dort. Saul hörte davon und folgte ihm in die Steppe Maon.
78321 Samuel1Sam92326Saul zog auf der einen Seite des Berges dahin, David und seine Männer auf der anderen Seite des Berges. David versuchte, rasch von Saul wegzukommen, während Saul und seine Männer schon dabei waren, ihn und seine Leute zu umzingeln, um sie gefangen zu nehmen.
78331 Samuel1Sam92327Doch da kam ein Bote zu Saul und sagte: Komm schnell, die Philister sind in das Land eingefallen.
78341 Samuel1Sam92328Saul ließ von der Verfolgung Davids ab und zog den Philistern entgegen. Deshalb nennt man diesen Ort Sela-Machlekot (Fels der Trennung).
78351 Samuel1Sam9241Von dort zog David hinauf und setzte sich in den schwer zugänglichen Bergen bei En-Gedi fest.
78361 Samuel1Sam9242Als Saul von der Verfolgung der Philister zurückkehrte, berichtete man ihm: Gib Acht, David ist in der Steppe von En-Gedi.
78371 Samuel1Sam9243Da nahm Saul dreitausend Mann, ausgesuchte Leute aus ganz Israel, und zog aus, um David und seine Männer bei den Steinbock-Felsen zu suchen.
78381 Samuel1Sam9244Auf seinem Weg kam er zu einigen Schafhürden. Dort war eine Höhle. Saul ging hinein, um seine Notdurft zu verrichten. David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle.
78391 Samuel1Sam9245Da sagten die Männer zu David: Das ist der Tag, von dem der Herr zu dir gesagt hat: Sieh her, ich gebe deinen Feind in deine Gewalt und du kannst mit ihm machen, was dir richtig erscheint. Da stand David auf und schnitt heimlich einen Zipfel von Sauls Mantel ab.
78401 Samuel1Sam9246Hinterher aber schlug David das Gewissen, weil er einen Zipfel vom Mantel Sauls abgeschnitten hatte.
78411 Samuel1Sam9247Er sagte zu seinen Männern: Der Herr bewahre mich davor, meinem Gebieter, dem Gesalbten des Herrn, so etwas anzutun und Hand an ihn zu legen; denn er ist der Gesalbte des Herrn.
78421 Samuel1Sam9248Und David fuhr seine Leute mit scharfen Worten an und ließ nicht zu, dass sie sich an Saul vergriffen. Als Saul die Höhle verlassen hatte und seinen Weg fortsetzte,
78431 Samuel1Sam9249stand auch David auf, verließ die Höhle und rief Saul nach: Mein Herr und König! Als Saul sich umblickte, verneigte sich David bis zur Erde und warf sich (vor ihm) nieder.
78441 Samuel1Sam92410Dann sagte David zu Saul: Warum hörst du auf die Worte von Leuten, die sagen: Gib acht, David will dein Verderben.
78451 Samuel1Sam92411Doch heute kannst du mit eigenen Augen sehen, dass der Herr dich heute in der Höhle in meine Gewalt gegeben hat. Man hat mir gesagt, ich solle dich töten; aber ich habe dich geschont. Ich sagte: Ich will nicht die Hand an meinen Herrn legen; denn er ist der Gesalbte des Herrn.
78461 Samuel1Sam92412Sieh her, mein Vater! Hier, der Zipfel deines Mantels ist in meiner Hand. Wenn ich einen Zipfel deines Mantels abgeschnitten und dich nicht getötet habe, dann kannst du erkennen und einsehen, dass ich weder Bosheit noch Aufruhr im Sinn habe und dass ich mich nicht gegen dich versündigt habe; du aber stellst mir nach, um mir das Leben zu nehmen.
78471 Samuel1Sam92413Der Herr soll zwischen mir und dir entscheiden. Der Herr soll mich an dir rächen; aber meine Hand wird dich nicht anrühren,
78481 Samuel1Sam92414wie das alte Sprichwort sagt: Von den Frevlern geht Frevel aus; aber meine Hand soll dich nicht anrühren.
78491 Samuel1Sam92415Hinter wem zieht der König von Israel her? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzigen Floh!
78501 Samuel1Sam92416Der Herr soll unser Richter sein und zwischen mir und dir entscheiden. Er blicke her, er soll meinen Rechtsstreit führen und mir dir gegenüber Recht verschaffen.
78511 Samuel1Sam92417Als David das zu Saul gesagt hatte, antwortete Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul begann laut zu weinen
78521 Samuel1Sam92418und sagte zu David: Du bist gerechter als ich; denn du hast mir Gutes erwiesen, während ich böse an dir gehandelt habe.
78531 Samuel1Sam92419Du hast heute bewiesen, dass du gut an mir gehandelt hast; obwohl der Herr mich in deine Gewalt gegeben hatte, hast du mich nicht getötet.
78541 Samuel1Sam92420Wenn jemand auf seinen Feind trifft, lässt er ihn dann im Guten seinen Weg weiterziehen? Der Herr möge dir mit Gutem vergelten, was du mir heute getan hast.
78551 Samuel1Sam92421Jetzt weiß ich, dass du König werden wirst und dass das Königtum in deiner Hand Bestand haben wird.
78561 Samuel1Sam92422Darum schwöre mir nun beim Herrn, dass du meine Nachkommen nicht ausrotten und meinen Namen nicht aus dem Haus meines Vaters austilgen wirst.
78571 Samuel1Sam92423Und David schwor es Saul. Saul zog nach Hause, David aber und seine Männer stiegen wieder in die unzugänglichen Berge hinauf.
78581 Samuel1Sam9251Samuel starb und ganz Israel versammelte sich und hielt für ihn die Totenklage. Man begrub ihn in seinem Haus in Rama. Danach brach David auf und zog in die Steppe Paran hinab.
78591 Samuel1Sam9252Damals lebte in Maon ein Mann, der sein Gut in Karmel hatte. Der Mann war sehr reich; er besaß dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Er war eben dabei, in Karmel seine Schafe zu scheren.
78601 Samuel1Sam9253Der Mann hieß Nabal und seine Frau Abigajil. Die Frau war klug und von schöner Gestalt, aber der Mann war roh und bösartig; er war ein Kalebiter.
78611 Samuel1Sam9254David hörte in der Steppe, dass Nabal dabei war, seine Schafe zu scheren.
78621 Samuel1Sam9255Er schickte zehn junge Männer hin und sagte zu ihnen: Geht hinauf nach Karmel, und wenn ihr zu Nabal kommt, entbietet ihm in meinem Namen den Friedensgruß
78631 Samuel1Sam9256und sagt so zu meinem Bruder: Friede sei mit dir, Friede mit deinem Haus, Friede mit allem, was dir gehört.
78641 Samuel1Sam9257Ich habe soeben gehört, dass du bei der Schafschur bist. Nun sind deine Hirten mit ihren Schafen bei uns gewesen; wir haben ihnen nichts zuleide getan und sie haben nichts vermisst, solange sie in Karmel waren.
78651 Samuel1Sam9258Frag deine jungen Leute, sie werden es dir bestätigen. Mögen also meine jungen Männer dein Wohlwollen finden; wir sind ja an deinem Festtag gekommen. Darum gib deinen Knechten und deinem Sohn David, was du gerade zur Hand hast.
78661 Samuel1Sam9259Davids junge Leute kamen zu Nabal und redeten im Auftrag Davids, wie er es gesagt hatte, mit ihm; danach warteten sie ruhig ab.
78671 Samuel1Sam92510Nabal aber gab den Knechten Davids zur Antwort: Wer ist denn David, wer ist der Sohn Isais? Heute gibt es viele Knechte, die ihren Herren davongelaufen sind.
78681 Samuel1Sam92511Soll ich etwa mein Brot und mein Wasser und was ich für meine Schafscherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind?
78691 Samuel1Sam92512Die Leute Davids kehrten um und kamen (zu David zurück). Als sie angekommen waren, berichteten sie ihm alles, was Nabal gesagt hatte.
78701 Samuel1Sam92513Da sagte David zu seinen Männern: Jeder hänge sein Schwert um. Alle hängten ihr Schwert um; auch David hängte sein Schwert um. Und sie zogen mit David hinauf, etwa vierhundert Mann, während zweihundert beim Gepäck blieben.
78711 Samuel1Sam92514Inzwischen hatte einer der jungen Männer Abigajil, der Frau Nabals, berichtet: David hat aus der Steppe Boten geschickt, um unserem Herrn seine Segenswünsche entbieten zu lassen, aber er hat sie schroff abgewiesen.
78721 Samuel1Sam92515Dabei waren die Männer sehr freundlich zu uns. Wir wurden nicht beschimpft und wir haben nie etwas vermisst in der ganzen Zeit, in der wir mit ihnen umherzogen, als wir auf der Weide waren.
78731 Samuel1Sam92516Sie haben bei Tag und bei Nacht eine Mauer um uns gebildet, die ganze Zeit hindurch, da wir mit ihnen zusammen waren und unsere Schafe hüteten.
78741 Samuel1Sam92517Nun aber überleg dir genau, was du tun kannst; denn unserem Herrn und seinem ganzen Haus droht Unheil. Er ist ein so übler Mensch, dass man nicht mit ihm reden kann.
78751 Samuel1Sam92518Da nahm Abigajil in aller Eile zweihundert Brote und zwei Schläuche Wein, fünf schon zurechtgemachte Schafe, fünf Sea geröstetes Korn, hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen, lud alles auf Esel
78761 Samuel1Sam92519und sagte zu ihren Knechten: Geht mir schon voraus, ich komme euch gleich nach. Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts davon mit.
78771 Samuel1Sam92520Als sie auf ihrem Esel im Schutz eines Berges hinabritt, kamen ihr plötzlich David und seine Männer entgegen, sodass sie mit ihnen zusammentraf.
78781 Samuel1Sam92521David hatte eben gesagt: Wahrhaftig, ich habe all das, was diesem Mann gehört, ganz umsonst in der Steppe beschützt; von all seinem Besitz wurde nichts vermisst, doch er hat mir Gutes mit Bösem vergolten.
78791 Samuel1Sam92522Gott möge mir dies und das antun, wenn ich von allem, was ihm gehört, bis zum Morgen auch nur einen Mann übriglasse.
78801 Samuel1Sam92523Als Abigajil David sah, stieg sie schnell von ihrem Esel, warf sich vor David nieder und verneigte sich bis zur Erde.
78811 Samuel1Sam92524Sie fiel ihm zu Füßen und sagte: Mich allein, Herr, trifft die Schuld. Möge deine Magd mit dir reden dürfen; höre, was deine Magd zu sagen hat.
78821 Samuel1Sam92525Mein Herr achte nicht auf diesen üblen Mann Nabal; denn wie sein Name sagt, so ist er: Nabal (Tor) heißt er und voll Torheit ist er. Ich, deine Magd, habe die jungen Leute, die du, mein Herr, geschickt hast, nicht gesehen.
78831 Samuel1Sam92526Doch nun, so wahr der Herr lebt und so wahr du selbst lebst, hat dich der Herr davor bewahrt, Blutschuld auf dich zu laden und dir selbst zu helfen. Möge es deinen Feinden und allen, die gegen meinen Herrn Böses planen, ebenso ergehen wie Nabal.
78841 Samuel1Sam92527Dieses Geschenk aber, das deine Magd meinem Herrn mitgebracht hat, möge jetzt den jungen Leuten gegeben werden, die meinem Herrn folgen.
78851 Samuel1Sam92528Verzeih deiner Magd ihr Vergehen! Denn der Herr wird meinem Herrn sicher ein Haus errichten, das Bestand hat, weil mein Herr die Kriege des Herrn führt, und man wird dir nichts Böses vorwerfen können, solange du lebst.
78861 Samuel1Sam92529Wenn sich aber ein Mensch erhebt, um dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, dann sei das Leben meines Herrn beim Herrn, deinem Gott, eingebunden in den Beutel des Lebens; das Leben deiner Feinde aber möge der Herr mit einer Schleuder fortschleudern.
78871 Samuel1Sam92530Wenn dann der Herr meinem Herrn all das Gute erweist, das er dir versprochen hat, und dich zum Fürsten über Israel macht,
78881 Samuel1Sam92531dann sollst du nicht darüber stolpern und dein Gewissen soll meinem Herrn nicht vorwerfen können, dass du ohne Grund Blut vergossen hast und dass sich mein Herr selbst geholfen hat. Wenn der Herr aber meinem Herrn Gutes erweist, dann denk an deine Magd!
78891 Samuel1Sam92532Da sagte David zu Abigajil: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der dich mir heute entgegengeschickt hat.
78901 Samuel1Sam92533Gepriesen sei deine Klugheit und gepriesen seist du, weil du mich heute daran gehindert hast, Blutschuld auf mich zu laden und mir selbst zu helfen.
78911 Samuel1Sam92534Aber so wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, der mich davon abgehalten hat, dir etwas Böses zu tun: Wärest du mir nicht so schnell entgegengekommen, dann wäre von Nabals Männern am anderen Morgen keiner mehr übrig gewesen.
78921 Samuel1Sam92535Und David nahm von ihr entgegen, was sie ihm gebracht hatte, und sagte zu ihr: Geh in Frieden hinauf in dein Haus! Denk aber daran: Ich habe auf dich gehört und dich gnädig aufgenommen.
78931 Samuel1Sam92536Als Abigajil zu Nabal kam, veranstaltete er in seinem Haus gerade ein Trinkgelage wie ein König. Nabal war in fröhlicher Stimmung, aber völlig betrunken. Darum erzählte sie ihm mit keinem Wort, was geschehen war, bis zum anderen Morgen.
78941 Samuel1Sam92537Als dann am Morgen der Rausch Nabals vorüber war, berichtete ihm seine Frau, was sich zugetragen hatte. Da versagte das Herz in seiner Brust und er war wie versteinert.
78951 Samuel1Sam92538Nach etwa zehn Tagen schlug der Herr den Nabal, sodass er starb.
78961 Samuel1Sam92539Als David hörte, dass Nabal tot sei, sagte er: Gepriesen sei der Herr, der meinen Rechtsstreit gegen Nabal wegen der Schmach, die mir angetan wurde, geführt hat und der seinen Knecht von einer bösen Tat zurückgehalten hat; die Bosheit Nabals aber hat der Herr auf ihn selbst zurückfallen lassen. Darauf schickte David (Boten) zu Abigajil (mit dem Angebot), er wolle sie zur Frau nehmen.
78971 Samuel1Sam92540Die Diener Davids kamen zu Abigajil nach Karmel, redeten mit ihr und sagten: David schickt uns zu dir, weil er dich zur Frau nehmen will.
78981 Samuel1Sam92541Sie stand auf, verneigte sich bis zur Erde und sagte: Deine Magd steht als Dienerin bereit, um den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen.
78991 Samuel1Sam92542Dann machte sich Abigajil in aller Eile auf, setzte sich auf ihren Esel und ihre fünf Mägde folgten ihr. Sie zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau.
79001 Samuel1Sam92543Aus Jesreel hatte sich David zuvor schon Ahinoam zur Frau genommen. So hatte er zwei Frauen.
79011 Samuel1Sam92544Saul aber hatte seine Tochter Michal, die Frau Davids, Palti, dem Sohn des Lajisch aus Gallim, gegeben.
79021 Samuel1Sam9261Die Sifiter kamen zu Saul nach Gibea und sagten: David hält sich auf der Anhöhe von Hachila gegenüber von Jeschimon auf.
79031 Samuel1Sam9262Saul machte sich mit dreitausend Mann, ausgesuchten Kriegern aus Israel, auf den Weg und zog in die Wüste von Sif hinab, um dort nach David zu suchen.
79041 Samuel1Sam9263Er schlug sein Lager auf der Anhöhe von Hachila am Weg gegenüber von Jeschimon auf, David aber blieb in der Wüste. Als er sah, dass Saul ihm in die Wüste folgte,
79051 Samuel1Sam9264schickte er Kundschafter aus und erfuhr, an welchem Ort sich Saul aufhielt.
79061 Samuel1Sam9265Er brach auf und kam zu dem Ort, wo Saul sein Lager hatte. Und David konnte die Stelle sehen, wo Saul sich mit seinem Heerführer Abner, dem Sohn Ners, zur Ruhe hingelegt hatte: Saul schlief mitten im Lager, während seine Leute rings um ihn herum lagen.
79071 Samuel1Sam9266Da wandte sich David an den Hetiter Ahimelech und an Abischai, den Sohn der Zeruja, den Bruder Joabs, und sagte: Wer geht mit mir zu Saul ins Lager hinab? Abischai antwortete: Ich gehe mit.
79081 Samuel1Sam9267So kamen David und Abischai in der Nacht zu den Leuten (Sauls) und fanden Saul mitten im Lager schlafend; sein Speer steckte neben seinem Kopf in der Erde und rings um ihn schliefen Abner und seine Leute.
79091 Samuel1Sam9268Da sagte Abischai zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand gegeben. Jetzt werde ich ihn mit einem einzigen Speerstoß auf den Boden spießen, einen zweiten brauche ich nicht dafür.
79101 Samuel1Sam9269David aber erwiderte Abischai: Bring ihn nicht um! Denn wer hat je seine Hand gegen den Gesalbten des Herrn erhoben und ist ungestraft geblieben?
79111 Samuel1Sam92610Und er fügte hinzu: So wahr der Herr lebt: Der Herr möge ihn schlagen, ob nun der Tag kommt, an dem er sterben muss, oder ob er in den Krieg zieht und dort umkommt.
79121 Samuel1Sam92611Mich aber bewahre der Herr davor, dass ich meine Hand gegen den Gesalbten des Herrn erhebe. Nimm jetzt den Speer neben seinem Kopf und den Wasserkrug und lass uns gehen!
79131 Samuel1Sam92612David nahm den Speer und den Wasserkrug, die neben Sauls Kopf waren, und sie gingen weg. Niemand sah und niemand bemerkte etwas, und keiner wachte auf; alle schliefen, denn der Herr hatte sie in einen tiefen Schlaf fallen lassen.
79141 Samuel1Sam92613David ging auf die andere Seite (des Tals) hinüber und stellte sich in größerer Entfernung auf den Gipfel des Berges, sodass ein weiter Zwischenraum zwischen ihnen war.
79151 Samuel1Sam92614Dann rief er dem Volk und Abner, dem Sohn Ners, zu: Abner, willst du antworten? Abner antwortete und sagte: Wer bist du, warum rufst du nach dem König?
79161 Samuel1Sam92615David antwortete Abner: Bist du nicht ein Mann, dem keiner in Israel gleicht? Warum hast du deinen Herrn, den König, nicht bewacht? Es ist nämlich einer aus dem Volk ins Lager eingedrungen, um den König, deinen Herrn, umzubringen.
79171 Samuel1Sam92616Das war nicht gut, was du da gemacht hast. So wahr der Herr lebt: Ihr habt den Tod verdient, weil ihr euren Herrn, den Gesalbten des Herrn, nicht bewacht habt. Sieh doch nach, wo der Speer des Königs und der Wasserkrug sind, die neben dem Kopf des Königs standen.
79181 Samuel1Sam92617Saul erkannte die Stimme Davids und sagte: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? David antwortete: Es ist meine Stimme, mein Herr und König.
79191 Samuel1Sam92618Dann fragte er: Warum verfolgt eigentlich mein Herr seinen Knecht? Was habe ich denn getan? Welches Unrecht habe ich begangen?
79201 Samuel1Sam92619Möge doch mein Herr, der König, jetzt auf die Worte seines Knechtes hören: Wenn der Herr dich gegen mich aufgereizt hat, möge er ein wohlriechendes Opfer erhalten. Wenn es aber Menschen waren, dann sollen sie verflucht sein vor dem Herrn; denn sie haben mich vertrieben, sodass ich jetzt nicht mehr am Erbbesitz des Herrn teilhaben kann. Sie sagen: Geh fort, diene anderen Göttern!
79211 Samuel1Sam92620Doch mein Blut soll nicht fern vom Herrn zur Erde fließen. Der König von Israel ist ausgezogen, um einen einzigen Floh zu suchen, wie man in den Bergen ein Rebhuhn jagt.
79221 Samuel1Sam92621Darauf sagte Saul: Ich habe gesündigt. Komm zurück, mein Sohn David! Ja, ich werde dir nichts zuleide tun, weil dir heute mein Leben so kostbar war. Ich sehe ein, ich habe töricht gehandelt und schwere Fehler gemacht.
79231 Samuel1Sam92622David erwiderte: Seht her, hier ist der Speer des Königs. Einer von den jungen Männern soll herüberkommen und ihn holen.
79241 Samuel1Sam92623Der Herr wird jedem seine Gerechtigkeit und Treue vergelten. Obwohl dich der Herr heute in meine Hand gegeben hatte, wollte ich meine Hand nicht an den Gesalbten des Herrn legen.
79251 Samuel1Sam92624Doch denk daran: Wie dein Leben heute in meinen Augen wertvoll war, so wird auch mein Leben in den Augen des Herrn wertvoll sein; er wird mich aus aller Bedrängnis erretten.
79261 Samuel1Sam92625Saul sagte zu David: Gesegnet seist du, mein Sohn David. Du wirst es sicher vollbringen, dir wird es auch bestimmt gelingen. Und David zog weiter, Saul aber kehrte an seinen Ort zurück.
79271 Samuel1Sam9271David überlegte: Eines Tages werde ich doch noch durch Saul umgebracht. Es bleibt nichts anderes übrig, als mich im Land der Philister in Sicherheit zu bringen. Dann wird Saul mich in Ruhe lassen und aufhören, mich weiter im ganzen Gebiet Israels zu suchen, und ich bin seiner Hand entkommen.
79281 Samuel1Sam9272David machte sich also auf den Weg und ging mit den sechshundert Männern, die bei ihm waren, zu Achisch hinüber, dem Sohn Maochs, dem König von Gat.
79291 Samuel1Sam9273Und er blieb mit seinen Leuten bei Achisch in Gat; alle hatten ihre Familien bei sich, David seine beiden Frauen: Ahinoam, die Jesreeliterin, und Abigajil aus Karmel, die (frühere) Frau Nabals.
79301 Samuel1Sam9274Als man Saul meldete, dass David nach Gat geflohen war, suchte er nicht mehr weiter nach ihm.
79311 Samuel1Sam9275David sagte zu Achisch: Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann weise mir einen Platz in einer der Städte des flachen Landes zu, wo ich mich niederlassen kann. Warum soll dein Knecht bei dir in der Königsstadt wohnen?
79321 Samuel1Sam9276Da gab ihm Achisch noch am gleichen Tag Ziklag. Deshalb gehört Ziklag den Königen von Juda bis zum heutigen Tag.
79331 Samuel1Sam9277Die Zeit, die David im Land der Philister verbrachte, betrug ein Jahr und vier Monate.
79341 Samuel1Sam9278David zog mit seinen Männern aus und sie unternahmen Raubzüge bei den Geschuritern, den Geresitern und den Amalekitern; diese bewohnen von jeher das Gebiet in Richtung Schur und nach Ägypten zu.
79351 Samuel1Sam9279David verheerte das Land und ließ weder Männer noch Frauen am Leben; Schafe und Rinder, Esel, Kamele und Kleider aber nahm er mit. Wenn er dann zurückkehrte und zu Achisch kam
79361 Samuel1Sam92710und Achisch ihn fragte: Wohin habt ihr heute euren Raubzug gemacht?, antwortete David: Ins Südland von Juda, oder: Ins Südland der Jerachmeeliter, oder: Ins Südland der Keniter.
79371 Samuel1Sam92711Weder Männer noch Frauen ließ er am Leben und er brachte niemand nach Gat; denn er sagte sich: Niemand soll etwas über uns berichten und sagen können: Das und das hat David gemacht. So hielt er es die ganze Zeit über, solange er sich im Land der Philister aufhielt.
79381 Samuel1Sam92712Achisch aber schenkte David Vertrauen, denn er sagte sich: Er hat sich bei seinem Volk, bei den Israeliten, so verhasst gemacht, dass er für immer mein Knecht bleiben muss.
79391 Samuel1Sam9281In jenen Tagen sammelten die Philister ihre Truppen, um gegen Israel in den Kampf zu ziehen. Da sagte Achisch zu David: Du weißt sehr wohl, dass du samt deinen Männern mit mir ins Feldlager ziehen musst.
79401 Samuel1Sam9282David antwortete Achisch: Auf diese Weise wirst du selbst erfahren, was dein Knecht tun wird. Achisch sagte zu David: Gut, ich mache dich für diese ganze Zeit zu meinem Leibwächter.
79411 Samuel1Sam9283Samuel war gestorben und ganz Israel hatte die Totenklage für ihn gehalten und ihn in seiner Stadt Rama begraben. Saul aber hatte die Totenbeschwörer und die Wahrsager aus dem Land vertrieben.
79421 Samuel1Sam9284Als sich die Philister gesammelt hatten, rückten sie heran und schlugen bei Schunem ihr Lager auf. Saul versammelte ganz Israel und sie schlugen ihr Lager im (Bergland von) Gilboa auf.
79431 Samuel1Sam9285Als Saul das Lager der Philister sah, bekam er große Angst und sein Herz begann zu zittern.
79441 Samuel1Sam9286Da befragte Saul den Herrn, aber der Herr gab ihm keine Antwort, weder durch Träume, noch durch die Losorakel, noch durch die Propheten.
79451 Samuel1Sam9287Daher sagte Saul zu seinen Dienern: Sucht mir eine Frau, die Gewalt über einen Totengeist hat; ich will zu ihr gehen und sie befragen. Seine Diener antworteten ihm: In En-Dor gibt es eine Frau, die über einen Totengeist Gewalt hat.
79461 Samuel1Sam9288Da machte sich Saul unkenntlich, zog andere Kleider an und ging mit zwei Männern zu der Frau. Sie kamen in der Nacht bei der Frau an und er sagte zu ihr: Wahrsage mir durch den Totengeist! Lass für mich den heraufsteigen, den ich dir nenne.
79471 Samuel1Sam9289Die Frau antwortete ihm: Du weißt doch selbst, was Saul getan hat: Er hat die Totenbeschwörer und die Wahrsager im Land ausgerottet. Warum stellst du mir eine Falle, um mich zu töten?
79481 Samuel1Sam92810Saul aber schwor ihr beim Herrn und sagte: So wahr der Herr lebt: Es soll dich in dieser Sache keine Schuld treffen.
79491 Samuel1Sam92811Die Frau sagte: Wen soll ich für dich heraufsteigen lassen? Er antwortete: Lass Samuel für mich heraufsteigen!
79501 Samuel1Sam92812Als die Frau Samuel erblickte, schrie sie laut auf und sagte zu Saul: Warum hast du mich getäuscht? Du bist ja Saul!
79511 Samuel1Sam92813Der König sagte zu ihr: Hab keine Angst! Was siehst du denn? Die Frau antwortete Saul: Ich sehe einen Geist aus der Erde heraufsteigen.
79521 Samuel1Sam92814Er fragte sie: Wie sieht er aus? Sie antwortete: Ein alter Mann steigt herauf; er ist in einen Mantel gehüllt. Da erkannte Saul, dass es Samuel war. Er verneigte sich mit dem Gesicht zur Erde und warf sich zu Boden.
79531 Samuel1Sam92815Und Samuel sagte zu Saul: Warum hast du mich aufgestört und mich heraufsteigen lassen? Saul antwortete: Ich bin in großer Bedrängnis. Die Philister führen Krieg gegen mich und Gott ist von mir gewichen und hat mir keine Antwort mehr gegeben, weder durch die Propheten noch durch die Träume. Darum habe ich dich gerufen, damit du mir sagst, was ich tun soll.
79541 Samuel1Sam92816Samuel erwiderte: Warum fragst du mich? Der Herr ist doch von dir gewichen und ist dein Feind geworden.
79551 Samuel1Sam92817Er hat getan, was er durch mich angekündigt hatte: Der Herr hat dir das Königtum aus der Hand gerissen und hat es einem anderen, nämlich David, gegeben.
79561 Samuel1Sam92818Weil du nicht auf die Stimme des Herrn gehört und seinen glühenden Zorn an Amalek nicht vollstreckt hast, darum hat dir der Herr heute das getan.
79571 Samuel1Sam92819Der Herr wird auch Israel zusammen mit dir in die Gewalt der Philister geben und morgen wirst du samt deinen Söhnen bei mir sein; auch das Heerlager Israels wird der Herr in die Gewalt der Philister geben.
79581 Samuel1Sam92820Da fiel Saul der Länge nach jäh zu Boden; so sehr war er über die Worte Samuels erschrocken. Es war auch keine Kraft mehr in ihm, weil er den ganzen Tag und die ganze Nacht keinen Bissen gegessen hatte.
79591 Samuel1Sam92821Die Frau ging zu Saul hin und sah, dass er ganz verstört war; sie sagte zu ihm: Deine Magd hat auf deine Stimme gehört; ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, als ich auf das hörte, was du zu mir gesagt hast.
79601 Samuel1Sam92822Jetzt aber höre auch du auf die Stimme deiner Magd! Ich will dir ein Stück Brot zum Essen geben. Dann wirst du wieder zu Kräften kommen und kannst deines Weges gehen.
79611 Samuel1Sam92823Er aber weigerte sich und sagte: Ich esse nichts. Doch seine Diener und die Frau drängten ihn, bis er auf ihre Stimme hörte. Er erhob sich vom Boden und setzte sich aufs Bett.
79621 Samuel1Sam92824Die Frau hatte ein Mastkalb im Haus. Sie schlachtete es in aller Eile, nahm Mehl, knetete Teig und backte ungesäuerte Brote.
79631 Samuel1Sam92825Das alles setzte sie Saul und seinen Knechten vor; sie aßen, standen auf und gingen noch in der gleichen Nacht zurück.
79641 Samuel1Sam9291Die Philister versammelten ihr ganzes Heer bei Afek, während die Israeliten ihr Lager an der Quelle bei Jesreel aufgeschlagen hatten.
79651 Samuel1Sam9292Als nun die Fürsten der Philister mit ihren Hundertschaften und Tausendschaften auf dem Marsch waren - David und seine Männer zogen mit Achisch am Schluss -,
79661 Samuel1Sam9293fragten die Obersten der Philister: Was sollen diese Hebräer hier? Achisch antwortete den Obersten der Philister: Das ist doch David, der Knecht Sauls, des Königs von Israel, der seit Jahr und Tag bei mir ist. Seit dem Tag, da er übergelaufen ist, bis heute fand ich bei ihm nichts Nachteiliges.
79671 Samuel1Sam9294Die Obersten der Philister aber wurden zornig auf ihn und sagten zu ihm: Schick den Mann zurück! Er soll an den Ort zurückkehren, den du ihm zugewiesen hast, und nicht mit uns in den Kampf ziehen. Dann kann er sich in der Schlacht nicht gegen uns wenden. Womit könnte er sich die Gunst seines Herrn besser erwerben als mit den Köpfen unserer Leute hier?
79681 Samuel1Sam9295Ist das nicht der gleiche David, von dem man beim Reigentanz gesungen hat: Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntausend?
79691 Samuel1Sam9296Da rief Achisch David zu sich und sagte zu ihm: So wahr Jahwe lebt, du bist ein aufrechter Mann und es wäre in meinen Augen gut, wenn du mit mir ins Feld ziehen und wieder zurückkommen würdest; denn ich habe an dir nichts Unrechtes entdeckt seit dem Tag, an dem du zu mir gekommen bist, bis heute. Aber den Fürsten bist du nicht genehm.
79701 Samuel1Sam9297Darum kehr jetzt um und zieh in Frieden; so wirst du nichts tun, was den Fürsten der Philister missfällt.
79711 Samuel1Sam9298David sagte zu Achisch: Was habe ich denn getan? Was hast du an deinem Knecht auszusetzen gehabt von dem Tag an, an dem ich in deinen Dienst getreten bin, bis heute? Warum darf ich nicht mitkommen und gegen die Feinde meines Herrn, des Königs, kämpfen?
79721 Samuel1Sam9299Achisch antwortete David: Gewiss, mir bist du teuer wie ein Engel Gottes; aber die Obersten der Philister haben gesagt: Er soll nicht mit uns in den Kampf ziehen.
79731 Samuel1Sam92910Darum brich morgen früh auf, samt den Knechten deines Herrn, die mit dir gekommen sind. Brecht morgen früh auf, sobald es hell wird, und geht (nach Hause)!
79741 Samuel1Sam92911David machte sich also mit seinen Männern in aller Frühe auf den Weg; er zog noch am Morgen weg und kehrte ins Land der Philister zurück; die Philister aber zogen nach Jesreel hinauf.
79751 Samuel1Sam9301Als David und seine Männer am dritten Tag nach Ziklag kamen, waren die Amalekiter in den Negeb und in Ziklag eingefallen und hatten Ziklag erobert und niedergebrannt.
79761 Samuel1Sam9302Die Frauen und was sonst in der Stadt war, Jung und Alt, hatten sie, ohne jemand zu töten, gefangen genommen und bei ihrem Abzug mit sich weggeführt.
79771 Samuel1Sam9303Als David mit seinen Männern zur Stadt kam, sah er, dass sie niedergebrannt und die Frauen, Söhne und Töchter gefangen genommen worden waren.
79781 Samuel1Sam9304Da brachen David und die Leute, die bei ihm waren, in lautes Weinen aus und sie weinten, bis sie keine Kraft mehr zum Weinen hatten.
79791 Samuel1Sam9305Auch die beiden Frauen Davids, die Jesreeliterin Ahinoam und Abigajil, die (frühere) Frau Nabals aus Karmel, waren gefangen genommen worden.
79801 Samuel1Sam9306David geriet in große Bedrängnis, denn das Volk drohte ihn zu steinigen; alle im Volk waren gegen ihn erbittert wegen (des Verlustes) ihrer Söhne und Töchter. Aber David fühlte, dass der Herr, sein Gott, ihm Kraft gab.
79811 Samuel1Sam9307Er sagte zu dem Priester Abjatar, dem Sohn Ahimelechs: Bring das Efod zu mir! Abjatar brachte das Efod zu David.
79821 Samuel1Sam9308Und David befragte den Herrn: Soll ich diese Räuberbande verfolgen? Werde ich sie einholen? Der Herr antwortete: Verfolg sie! Denn du wirst sie mit Sicherheit einholen und deine Leute befreien.
79831 Samuel1Sam9309David brach also mit den sechshundert Mann, die bei ihm waren, auf und sie kamen bis zum Bach Besor. Die Nachzügler machten dort Rast.
79841 Samuel1Sam93010David nahm mit vierhundert Mann die Verfolgung auf; die zweihundert Mann machten Rast, weil sie zu erschöpft waren, um den Bach Besor zu überschreiten.
79851 Samuel1Sam93011Man griff dort im Gelände einen Ägypter auf und brachte ihn zu David. Sie gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken,
79861 Samuel1Sam93012außerdem gepresste Feigen und zwei Rosinenkuchen. Als er gegessen hatte, kehrten seine Lebensgeister zurück; er hatte nämlich schon drei Tage und drei Nächte keinen Bissen Brot mehr gegessen und keinen Schluck Wasser getrunken.
79871 Samuel1Sam93013David fragte ihn: Zu wem gehörst du und woher bist du? Er sagte: Ich bin ein junger Ägypter, der Sklave eines Amalekiters. Mein Herr hat mich zurückgelassen, als ich heute vor drei Tagen krank wurde.
79881 Samuel1Sam93014Wir waren in das Südland der Kereter und in das Gebiet von Juda und in das Südland von Kaleb eingefallen und hatten Ziklag niedergebrannt.
79891 Samuel1Sam93015David sagte zu ihm: Kannst du mich zu dieser Räuberbande hinführen? Er antwortete: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht tötest und mich nicht an meinen Herrn ausliefern wirst; dann will ich dich zu dieser Räuberbande hinführen.
79901 Samuel1Sam93016Als er David hinführte, sah man die Amalekiter über die ganze Gegend verstreut; sie aßen und tranken und feierten, weil sie im Land der Philister und im Land Juda so reiche Beute gemacht hatten.
79911 Samuel1Sam93017David fiel im Morgengrauen über sie her (und der Kampf dauerte) bis zum Abend des folgenden Tages; keiner von ihnen entkam, außer vierhundert jungen Männern, die sich auf ihre Kamele setzen und fliehen konnten.
79921 Samuel1Sam93018David entriss den Amalekitern alles wieder, was sie erbeutet hatten; auch seine beiden Frauen befreite er.
79931 Samuel1Sam93019Nichts fehlte, weder Jung noch Alt, weder Söhne noch Töchter, weder von der Beute noch sonst etwas, was die Amalekiter ihnen weggenommen hatten. Alles brachte David zurück.
79941 Samuel1Sam93020David nahm auch alle Schafe und Rinder mit. Man trieb sie vor David her und sagte: Das ist Davids Beute.
79951 Samuel1Sam93021David kam zu den zweihundert Mann zurück, die zu erschöpft gewesen waren, um ihm zu folgen, und die man am Bach Besor zurückgelassen hatte. Sie kamen David und seinen Leuten entgegen, und als David mit seinen Leuten herankam, entbot er ihnen den Friedensgruß.
79961 Samuel1Sam93022Doch einige boshafte und nichtsnutzige Männer, die mit David gezogen waren, sagten: Sie sind nicht mit uns gezogen; darum wollen wir ihnen auch nichts von der Beute geben, die wir zurückgeholt haben, ausgenommen ihre Frauen und ihre Kinder. Diese sollen sie mitnehmen und (nach Hause) gehen.
79971 Samuel1Sam93023David aber erwiderte: So dürft ihr es mit dem, was der Herr uns gegeben hat, nicht machen, meine Brüder. Er hat uns behütet und die Räuberbande, die uns überfallen hatte, in unsere Hand gegeben.
79981 Samuel1Sam93024Wer würde in dieser Sache auf euch hören? Nein, der Anteil dessen, der beim Tross geblieben ist, soll genau so groß sein wie der Anteil dessen, der in den Kampf gezogen ist. Man soll die Beute gleichmäßig verteilen.
79991 Samuel1Sam93025So geschah es an jenem Tag und auch weiterhin; denn David machte es zu Brauch und Recht in Israel und so ist es bis auf den heutigen Tag geblieben.
80001 Samuel1Sam93026Als David dann nach Ziklag heimgekehrt war, schickte er einen Teil von der Beute an die Ältesten von Juda, die ihm nahestanden, und ließ ihnen sagen: Hier ist ein Geschenk für euch aus der Beute von den Feinden des Herrn
80011 Samuel1Sam93027- an die Ältesten in Bet-El, in Ramat-Negeb, in Jattir,
80021 Samuel1Sam93028in Aroër, in Sifmot, in Eschtemoa,
80031 Samuel1Sam93029in Karmel, in den Städten der Jerachmeeliter, in den Städten der Keniter,
80041 Samuel1Sam93030in Horma, in Bor-Aschan, in Atach,
80051 Samuel1Sam93031und in Hebron, ferner an all die Orte, wo David auf seinen Streifzügen mit seinen Männern gewesen war.
80061 Samuel1Sam9311Als die Philister gegen Israel kämpften, flohen die Israeliten vor ihnen; viele waren gefallen und lagen erschlagen auf dem Gebirge von Gilboa.
80071 Samuel1Sam9312Die Philister verfolgten Saul und seine Söhne und erschlugen Sauls Söhne Jonatan, Abinadab und Malkischua.
80081 Samuel1Sam9313Um Saul selbst entstand ein schwerer Kampf. Die Bogenschützen hatten ihn getroffen und er war sehr schwer verwundet.
80091 Samuel1Sam9314Da sagte Saul zu seinem Waffenträger: Zieh dein Schwert und durchbohre mich damit! Sonst kommen diese Unbeschnittenen, durchbohren mich und treiben ihren Mutwillen mit mir. Der Waffenträger wollte es nicht tun; denn er hatte große Angst. Da nahm Saul selbst das Schwert und stürzte sich hinein.
80101 Samuel1Sam9315Als der Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb zusammen mit Saul.
80111 Samuel1Sam9316So kamen Saul, seine drei Söhne, sein Waffenträger und alle seine Männer an jenem Tag gemeinsam ums Leben.
80121 Samuel1Sam9317Als die Israeliten auf der anderen Seite der Ebene und jenseits des Jordan sahen, dass die Israeliten geflohen und dass Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie ihre Städte und flohen. Dann kamen die Philister und besetzten die Städte.
80131 Samuel1Sam9318Als am nächsten Tag die Philister kamen, um die Erschlagenen auszuplündern, fanden sie Saul und seine drei Söhne, die auf dem Gebirge von Gilboa gefallen waren.
80141 Samuel1Sam9319Sie schlugen ihm den Kopf ab, zogen ihm die Rüstung aus und schickten beides im Land der Philister umher, um ihrem Götzentempel und dem Volk die Siegesnachricht zu übermitteln.
80151 Samuel1Sam93110Die Rüstung Sauls legten sie im Astartetempel nieder; seinen Leichnam aber hefteten sie an die Mauer von Bet-Schean.
80161 Samuel1Sam93111Als die Einwohner von Jabesch-Gilead hörten, was die Philister mit Saul gemacht hatten,
80171 Samuel1Sam93112brachen alle kriegstüchtigen Männer auf, marschierten die ganze Nacht hindurch und nahmen die Leiche Sauls und die Leichen seiner Söhne von der Mauer von Bet-Schean ab; sie brachten sie nach Jabesch und verbrannten sie dort.
80181 Samuel1Sam93113Dann nahmen sie die Gebeine, begruben sie unter der Tamariske von Jabesch und fasteten sieben Tage lang.
80192 Samuel2Sam1011Als David nach dem Tod Sauls von seinem Sieg über die Amalekiter zurückgekehrt war und sich zwei Tage lang in Ziklag aufgehalten hatte,
80202 Samuel2Sam1012 kam am dritten Tag ein Mann aus dem Lager Sauls, mit zerrissenen Kleidern und Staub auf dem Haupt. Als er bei David angelangt war, warf er sich (vor ihm) auf den Boden nieder und huldigte ihm.
80212 Samuel2Sam1013 David fragte ihn: Woher kommst du? Er antwortete ihm: Ich habe mich aus dem Lager Israels gerettet.
80222 Samuel2Sam1014 David sagte zu ihm: Wie stehen die Dinge? Berichte mir! Er erwiderte: Das Volk ist aus dem Kampf geflohen, viele von den Männern sind gefallen und umgekommen; auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot.
80232 Samuel2Sam1015 David fragte den jungen Mann, der ihm die Nachricht brachte: Woher weißt du, dass Saul und sein Sohn Jonatan tot sind?
80242 Samuel2Sam1016 Der junge Mann, der ihm die Nachricht brachte, sagte: Ich kam zufällig auf das Gebirge von Gilboa; da sah ich, wie sich Saul auf seinen Speer stützte und Kriegswagen und Reiter auf ihn eindrangen.
80252 Samuel2Sam1017 Er wandte sich um, und als er mich sah, rief er mich. Ich antwortete: Hier bin ich.
80262 Samuel2Sam1018 Er fragte mich: Wer bist du? Ich gab ihm zur Antwort: Ich bin ein Amalekiter.
80272 Samuel2Sam1019 Da sagte er zu mir: Komm her zu mir und töte mich! Denn mich hat ein Schwächeanfall erfasst, aber noch ist alles Leben in mir.
80282 Samuel2Sam10110 Ich ging also zu ihm hin und tötete ihn; denn ich wusste, dass er seine Niederlage nicht überleben würde. Dann nahm ich den Stirnreif, den er auf dem Kopf trug, und die Spange, die er am Arm hatte, und bringe sie nun hierher zu meinem Herrn.
80292 Samuel2Sam10111 Da fasste David sein Gewand und zerriss es und ebenso (machten es) alle Männer, die bei ihm waren.
80302 Samuel2Sam10112 Sie klagten, weinten und fasteten bis zum Abend wegen Saul, seines Sohnes Jonatan, des Volkes des Herrn und des Hauses Israel, die unter dem Schwert gefallen waren.
80312 Samuel2Sam10113 Und David fragte den jungen Mann, der ihm die Nachricht gebracht hatte: Woher bist du? Er antwortete: Ich bin der Sohn eines Einwanderers aus Amalek.
80322 Samuel2Sam10114 David fragte ihn: Wie kommt es, dass du dich nicht davor gefürchtet hast, deine Hand auszustrecken, um den Gesalbten des Herrn umzubringen?
80332 Samuel2Sam10115 Darauf rief David einen von seinen jungen Männern zu sich und sagte: Komm her, stoß ihn nieder! Und er schlug ihn tot.
80342 Samuel2Sam10116 David aber sagte zu ihm: Dein Blut über dein Haupt; denn dein Mund hat dich verurteilt, als du sagtest: Ich habe den Gesalbten des Herrn getötet.
80352 Samuel2Sam10117 Und David sang die folgende Totenklage auf Saul und seinen Sohn Jonatan;
80362 Samuel2Sam10118 er sagte, man solle es die Söhne Judas als Bogenlied lehren; es steht im «Buch des Aufrechten»:
80372 Samuel2Sam10119 Israel, dein Stolz liegt erschlagen auf deinen Höhen. /Ach, die Helden sind gefallen!
80382 Samuel2Sam10120 Meldet es nicht in Gat, /verkündet es nicht auf Aschkelons Straßen, /damit die Töchter der Philister sich nicht freuen, /damit die Töchter der Unbeschnittenen nicht jauchzen.
80392 Samuel2Sam10121 Ihr Berge in Gilboa, kein Tau und kein Regen /falle auf euch, ihr trügerischen Gefilde. /Denn dort wurde der Schild der Helden befleckt, /der Schild des Saul, als wäre er nicht mit Öl gesalbt.
80402 Samuel2Sam10122 Ohne das Blut von Erschlagenen, /ohne das Mark der Helden /kam der Bogen Jonatans nie zurück; /auch das Schwert Sauls /kehrte niemals erfolglos zurück.
80412 Samuel2Sam10123 Saul und Jonatan, die Geliebten und Teuren, /im Leben und Tod sind sie nicht getrennt. /Sie waren schneller als Adler, /waren stärker als Löwen.
80422 Samuel2Sam10124 Ihr Töchter Israels, um Saul müsst ihr weinen; /er hat euch in köstlichen Purpur gekleidet, /hat goldenen Schmuck auf eure Gewänder geheftet.
80432 Samuel2Sam10125 Ach, die Helden sind gefallen mitten im Kampf. /Jonatan liegt erschlagen auf deinen Höhen.
80442 Samuel2Sam10126 Weh ist mir um dich, mein Bruder Jonatan. /Du warst mir sehr lieb. /Wunderbarer war deine Liebe für mich /als die Liebe der Frauen.
80452 Samuel2Sam10127 Ach, die Helden sind gefallen, /die Waffen des Kampfes verloren.
80462 Samuel2Sam1021 Danach befragte David den Herrn: Soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Der Herr antwortete ihm: Zieh hinauf! David fragte: Wohin soll ich ziehen? Er antwortete: Nach Hebron.
80472 Samuel2Sam1022 David zog also nach Hebron mit seinen beiden Frauen, Ahinoam aus Jesreel und Abigajil, der (früheren) Frau Nabals aus Karmel.
80482 Samuel2Sam1023 Auch die Männer, die bei ihm waren, führte David hinauf, jeden mit seiner Familie, und sie ließen sich in den Städten um Hebron nieder.
80492 Samuel2Sam1024 Dann kamen die Männer Judas (nach Hebron) und salbten David dort zum König über das Haus Juda. Als man David berichtete, dass die Einwohner von Jabesch-Gilead Saul begraben hatten,
80502 Samuel2Sam1025 schickte er Boten zu den Männern von Jabesch-Gilead und ließ ihnen sagen: Ihr sollt vom Herrn gesegnet sein, weil ihr Saul, eurem Herrn, dieses Wohlwollen erwiesen und ihn begraben habt.
80512 Samuel2Sam1026 Möge der Herr euch jetzt auch sein Wohlwollen und seine Treue erweisen; auch ich will euch dafür Gutes tun, dass ihr das getan habt.
80522 Samuel2Sam1027 Nun aber zeigt euren Mut und seid tapfer; denn Saul, euer Herr, ist tot, mich aber hat das Haus Juda zu seinem König gesalbt.
80532 Samuel2Sam1028 Doch Abner, der Sohn Ners, der Heerführer Sauls, hatte Ischbaal, den Sohn Sauls, mit sich nach Mahanajim genommen
80542 Samuel2Sam1029 und ihn (dort) zum König über Gilead, Ascher, Jesreel, Efraim und Benjamin und über ganz Israel gemacht.
80552 Samuel2Sam10210 Sauls Sohn Ischbaal war vierzig Jahre alt, als er König von Israel wurde, und er war zwei Jahre König; nur das Haus Juda stand hinter David.
80562 Samuel2Sam10211 Die Zeit, die David in Hebron König über das Haus Juda war, betrug sieben Jahre und sechs Monate.
80572 Samuel2Sam10212 Abner, der Sohn Ners, zog mit den Knechten Ischbaals, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon.
80582 Samuel2Sam10213 Auch Joab, der Sohn der Zeruja, und die Knechte Davids waren ausgezogen; sie trafen mit ihnen am Teich von Gibeon zusammen. Die einen blieben diesseits, die anderen jenseits des Teiches.
80592 Samuel2Sam10214 Da sagte Abner zu Joab: Die jungen Männer könnten doch zu einem Kampfspiel vor uns antreten. Joab erwiderte: Sie sollen antreten.
80602 Samuel2Sam10215 Sie stellten sich also auf und es wurde abgezählt: zwölf für Benjamin und Ischbaal, den Sohn Sauls, und zwölf von den Leuten Davids.
80612 Samuel2Sam10216 Jeder fasste seinen Gegner am Kopf und stieß ihm das Schwert in die Seite, sodass alle miteinander fielen. Deshalb nannte man diesen Ort bei Gibeon: Helkat-Hazzurim (Feld der Steinmesser).
80622 Samuel2Sam10217 Der Kampf wurde an jenem Tag sehr hart. Abner und die Israeliten wurden von den Leuten Davids geschlagen.
80632 Samuel2Sam10218 Auch die drei Söhne der Zeruja waren dabei: Joab, Abischai und Asaël. Asaël war so flink auf den Beinen wie eine Gazelle im Gelände.
80642 Samuel2Sam10219 Asaël jagte Abner nach, ohne nach rechts oder links abzuweichen.
80652 Samuel2Sam10220 Da wandte sich Abner um und sagte: Bist du es, Asaël? Asaël antwortete: Ja, ich bin es.
80662 Samuel2Sam10221 Abner sagte zu ihm: Bieg doch nach rechts oder links ab, greif dir einen von den jungen Männern und nimm dir seine Rüstung! Asaël aber wollte nicht von ihm ablassen.
80672 Samuel2Sam10222 Abner sagte noch einmal zu Asaël: Lass von mir ab! Warum soll ich dich zu Boden schlagen? Wie könnte ich dann noch deinem Bruder Joab in die Augen blicken?
80682 Samuel2Sam10223 Als Asaël sich weigerte, von ihm abzulassen, stieß ihm Abner das (stumpfe) Ende des Speers in den Bauch, sodass der Speer hinten wieder herauskam. Asaël stürzte zu Boden und starb auf der Stelle. Alle aber, die an den Ort kamen, wo Asaël niedergestürzt und gestorben war, blieben stehen.
80692 Samuel2Sam10224 Joab und Abischai jedoch jagten Abner nach. Als die Sonne unterging, waren sie bis Gibeat-Amma gelangt, das Giach gegenüber am Weg in die Steppe von Gibeon liegt.
80702 Samuel2Sam10225 Die Benjaminiter in der Gefolgschaft Abners sammelten sich, bildeten eine geschlossene Gruppe und stellten sich auf dem Gipfel eines Hügels auf.
80712 Samuel2Sam10226 Abner rief Joab zu: Soll denn das Schwert unaufhörlich um sich fressen? Weißt du nicht, dass das zu einem bitteren Ende führen wird? Wann endlich wirst du deinen Leuten befehlen, die Verfolgung ihrer Brüder aufzugeben?
80722 Samuel2Sam10227 Joab antwortete: So wahr Gott lebt: Wenn du nichts gesagt hättest, dann hätten die Leute erst am Morgen den Rückzug angetreten und aufgehört, ihre Brüder zu verfolgen.
80732 Samuel2Sam10228 Dann ließ Joab das Widderhorn blasen und alle (seine) Leute machten Halt; sie setzten den Kampf nicht mehr fort und verfolgten die Israeliten nicht mehr.
80742 Samuel2Sam10229 Abner und seine Männer durchzogen während jener Nacht die Araba, überschritten den Jordan, gingen durch die Schlucht und kamen nach Mahanajim zurück.
80752 Samuel2Sam10230 Als Joab aufhörte, Abner zu verfolgen, und seine Leute wieder sammelte, fehlten außer Asaël von den Leuten Davids neunzehn Mann.
80762 Samuel2Sam10231 Davids Leute aber hatten von den Benjaminitern und von den Männern Abners dreihundertsechzig Mann erschlagen [[die waren tot]].
80772 Samuel2Sam10232 Sie nahmen Asaël mit und begruben ihn im Grab seines Vaters in Betlehem. Dann marschierte Joab mit seinen Männern die ganze Nacht hindurch in Richtung Hebron, das sie bei Tagesanbruch erreichten.
80782 Samuel2Sam1031 Der Krieg zwischen dem Haus Saul und dem Haus David zog sich lange hin. David wurde immer stärker, während das Haus Saul immer schwächer wurde.
80792 Samuel2Sam1032 In Hebron wurden David folgende Söhne geboren: Sein Erstgeborener Amnon stammte von Ahinoam aus Jesreel,
80802 Samuel2Sam1033 sein zweiter, Kilab, von Abigajil, der (früheren) Frau Nabals aus Karmel; der dritte war Abschalom, der Sohn der Maacha, der Tochter des Königs Talmai von Geschur,
80812 Samuel2Sam1034 der vierte Adonija, der Sohn der Haggit, der fünfte Schefatja, der Sohn der Abital,
80822 Samuel2Sam1035 der sechste Jitream von Davids Frau Egla. Diese Söhne wurden David in Hebron geboren.
80832 Samuel2Sam1036 Solange zwischen dem Haus Saul und dem Haus David Krieg herrschte, hielt Abner entschieden zum Haus Saul.
80842 Samuel2Sam1037 Saul hatte eine Nebenfrau namens Rizpa gehabt; sie war eine Tochter Ajas. Da sagte Ischbaal zu Abner: Warum bist du zu der Nebenfrau meines Vaters gegangen?
80852 Samuel2Sam1038 Da wurde Abner sehr zornig über die Frage Ischbaals und sagte: Bin ich denn ein Hundskopf aus Juda? Ich erweise dem Haus Sauls, deines Vaters, und seinen Brüdern und Verwandten auch heute mein Wohlwollen und habe dich nicht in die Hände Davids fallen lassen. Und du willst mich jetzt wegen eines Vergehens mit dieser Frau zur Rechenschaft ziehen?
80862 Samuel2Sam1039 Gott soll Abner dies und das antun, wenn ich nicht gegenüber David so handle, wie der Herr es ihm geschworen hat:
80872 Samuel2Sam10310 das Königtum dem Haus Saul zu nehmen und den Thron Davids aufzustellen in Israel und Juda, von Dan bis Beerscheba.
80882 Samuel2Sam10311 Darauf konnte Ischbaal Abner nichts erwidern; denn er hatte Angst vor ihm.
80892 Samuel2Sam10312 Abner schickte in eigener Sache Boten zu David und ließ ihm sagen: Wem gehört das Land? Schließ also einen Vertrag mit mir; dann werde ich dir helfen, um ganz Israel auf deine Seite zu bringen.
80902 Samuel2Sam10313 David antwortete: Gut, ich will einen Vertrag mit dir schließen; nur das eine verlange ich von dir: Du darfst mir nicht unter die Augen treten, falls du nicht Michal, die Tochter Sauls, mitbringst, wenn du kommst und vor mir erscheinst.
80912 Samuel2Sam10314 Dann schickte David Boten zu Ischbaal, dem Sohn Sauls, und ließ ihm sagen: Gib meine Frau Michal heraus, für die ich die hundert Vorhäute der Philister als Brautpreis bezahlt habe.
80922 Samuel2Sam10315 Ischbaal schickte (einen Boten) zu ihrem Mann Paltiël, dem Sohn des Lajisch, und ließ sie ihm wegnehmen.
80932 Samuel2Sam10316 Ihr Mann lief bis nach Bahurim weinend hinter ihr her. Erst als Abner zu ihm sagte: Geh, kehr um!, kehrte er um.
80942 Samuel2Sam10317 Darauf verhandelte Abner mit den Ältesten Israels und sagte: Schon seit langer Zeit wollt ihr David zu eurem König haben.
80952 Samuel2Sam10318 Jetzt müsst ihr handeln. Denn der Herr hat zu David gesagt: Durch meinen Knecht David will ich mein Volk Israel aus der Gewalt der Philister und all seiner Feinde retten.
80962 Samuel2Sam10319 Auch mit den Benjaminitern redete Abner (in dieser Weise). Dann ging Abner nach Hebron, um David alles zu berichten, was Israel und das ganze Haus Benjamin für gut befunden hatten.
80972 Samuel2Sam10320 So kam Abner mit zwanzig Männern zu David nach Hebron. David veranstaltete für Abner und seine Begleiter ein Mahl.
80982 Samuel2Sam10321 Abner sagte zu David: Ich will mich auf den Weg machen und ganz Israel um meinen Herrn, den König, sammeln. Sie sollen mit dir einen Vertrag schließen und du sollst überall König sein, wo du es wünschst. Damit ließ David Abner in Frieden ziehen.
80992 Samuel2Sam10322 Inzwischen kamen die Leute Davids und Joab von einem Streifzug; sie brachten reiche Beute mit. Abner war nicht mehr bei David in Hebron; denn David hatte ihn in Frieden ziehen lassen.
81002 Samuel2Sam10323 Als Joab mit seiner ganzen Mannschaft ankam, meldete man ihm: Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen und der König hat ihn wieder in Frieden ziehen lassen.
81012 Samuel2Sam10324 Joab ging zum König und sagte zu ihm: Was hast du getan? Abner ist zu dir gekommen. Warum hast du ihn wieder weggehen lassen?
81022 Samuel2Sam10325 Du kennst doch Abner, den Sohn Ners. Er ist nur gekommen, um dich zu täuschen und zu erkunden, wann du kommst und wann du gehst, und so zu erfahren, was du alles vorhast.
81032 Samuel2Sam10326 Als Joab David verlassen hatte, schickte er Boten hinter Abner her, die ihn von Bor-Sira zurückholten. David aber wusste nichts davon.
81042 Samuel2Sam10327 Als Abner nach Hebron zurückkehrte, führte ihn Joab beiseite in das Innere des Tores, als wolle er ungestört mit ihm reden. Dort stach er ihn, um Blutrache für seinen Bruder Asaël zu nehmen, in den Bauch, sodass er starb.
81052 Samuel2Sam10328 Als David später davon hörte, sagte er: Ich und mein Königtum sind vor dem Herrn für alle Zeit ohne Schuld am Blut Abners, des Sohnes Ners.
81062 Samuel2Sam10329 Sie falle auf Joab und seine ganze Familie zurück. Immer soll es in Joabs Familie Menschen geben, die an Blutungen und Aussatz leiden, die an Krücken gehen, durch das Schwert umkommen und denen es an Brot mangelt.
81072 Samuel2Sam10330 Joab und sein Bruder Abischai brachten Abner um, weil er ihren Bruder Asaël bei Gibeon im Kampf getötet hatte.
81082 Samuel2Sam10331 David aber sagte zu Joab und allen Leuten, die bei ihm waren: Zerreißt eure Kleider, legt Trauergewänder an und geht klagend vor Abner her! König David selbst aber ging hinter der Bahre her.
81092 Samuel2Sam10332 Man begrub Abner in Hebron. Und der König begann am Grab Abners laut zu weinen und auch das ganze Volk weinte.
81102 Samuel2Sam10333 Der König stimmte die Totenklage für Abner an und sang: Musste Abner sterben, /wie ein schlechter Mensch stirbt?
81112 Samuel2Sam10334 Deine Hände waren nicht gefesselt /und deine Füße lagen nicht in Ketten. /Du bist gefallen, /wie man unter der Hand von Verbrechern fällt. Da weinten alle noch mehr um ihn.
81122 Samuel2Sam10335 Als nun die Leute kamen, um David zum Essen zu bewegen, während es noch Tag war, schwor David: Gott soll mir dies und das antun, wenn ich Brot oder sonst etwas zu mir nehme, bevor die Sonne untergeht.
81132 Samuel2Sam10336 Als das Volk das erfuhr, gefiel es ihm sehr, wie überhaupt alles, was der König tat, dem ganzen Volk gefiel.
81142 Samuel2Sam10337 Alle Leute, auch ganz Israel, erkannten an jenem Tag, dass die Ermordung Abners, des Sohnes Ners, nicht vom König ausgegangen war.
81152 Samuel2Sam10338 Und der König sagte zu seinen Dienern: Wisst ihr nicht, dass heute ein Fürst gefallen ist und ein großer Mann in Israel?
81162 Samuel2Sam10339 Obwohl ich zum König gesalbt worden bin, bin ich heute noch zu schwach und diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind stärker als ich. Dem, der das Verbrechen begangen hat, vergelte der Herr so, wie es seiner bösen Tat entspricht.
81172 Samuel2Sam1041 Als Ischbaal, der Sohn Sauls, hörte, dass Abner in Hebron ums Leben gekommen war, verlor er allen Mut und ganz Israel war bestürzt.
81182 Samuel2Sam1042 Der Sohn Sauls hatte zwei Männer als Truppenführer; der eine hieß Baana, der andere Rechab; sie waren Söhne Rimmons aus Beerot, Benjaminiter; denn auch Beerot wird zu Benjamin gerechnet.
81192 Samuel2Sam1043 Die Beerotiter sind nämlich einst nach Gittajim geflohen und leben dort bis zum heutigen Tag als Fremde.
81202 Samuel2Sam1044 Jonatan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an beiden Füßen gelähmt war. Er war fünf Jahre alt gewesen, als die Nachricht vom Tod Sauls und Jonatans aus Jesreel eintraf; seine Amme hatte ihn aufgehoben, um mit ihm zu fliehen, aber in der Eile der Flucht war er ihr vom Arm gefallen; seitdem war er gelähmt. Sein Name war Merib-Baal.
81212 Samuel2Sam1045 Rechab und Baana, die Söhne Rimmons aus Beerot, machten sich auf den Weg und kamen um die heißeste Zeit des Tages zum Haus Ischbaals, der eben seine Mittagsruhe hielt.
81222 Samuel2Sam1046 Die Türhüterin des Hauses war beim Weizenreinigen schläfrig geworden und eingeschlafen;
81232 Samuel2Sam1047 so konnten Rechab und sein Bruder Baana unbemerkt in das Haus eindringen. Ischbaal lag in seinem Schlafzimmer auf dem Bett. Sie schlugen ihn tot, hieben ihm den Kopf ab und nahmen den Kopf mit. Sie gingen die ganze Nacht hindurch auf dem Weg durch die Araba,
81242 Samuel2Sam1048 brachten den Kopf Ischbaals zu David nach Hebron und sagten zum König: Da ist der Kopf deines Feindes Ischbaal, des Sohnes Sauls, der dir nach dem Leben trachtete. Aber der Herr hat heute unserem Herrn, dem König, Rache an Saul und seinen Nachkommen verschafft.
81252 Samuel2Sam1049 David erwiderte Rechab und seinem Bruder Baana, den Söhnen Rimmons aus Beerot: So wahr der Herr lebt, der mich aus aller Not befreit hat:
81262 Samuel2Sam10410 Den, der mir die Nachricht gebracht hat: Saul ist tot!, und der gemeint hat, ein Freudenbote zu sein, den habe ich in Ziklag ergreifen und umbringen lassen; so gab ich ihm den verdienten Botenlohn.
81272 Samuel2Sam10411 Und wenn nun ruchlose Männer einen rechtschaffenen Mann in seinem Haus auf seinem Bett erschlagen haben, sollte ich dann nicht sein Blut von euch zurückfordern und euch von der Erde austilgen?
81282 Samuel2Sam10412 Und David gab seinen Leuten den Befehl, sie zu töten; sie taten es. Sie schlugen ihnen Hände und Füße ab und hängten die Leichen am Teich von Hebron auf. Den Kopf Ischbaals aber nahmen sie und begruben ihn im Grab Abners in Hebron.
81292 Samuel2Sam1051 Alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron und sagten: Wir sind doch dein Fleisch und Bein.
81302 Samuel2Sam1052 Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du es gewesen, der Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt hat. Der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden.
81312 Samuel2Sam1053 Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron; der König David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn und sie salbten David zum König von Israel.
81322 Samuel2Sam1054 David war dreißig Jahre alt, als er König wurde, und er regierte vierzig Jahre lang.
81332 Samuel2Sam1055 In Hebron war er sieben Jahre und sechs Monate König von Juda und in Jerusalem war er dreiunddreißig Jahre König von ganz Israel und Juda.
81342 Samuel2Sam1056 Der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die in dieser Gegend wohnten. Die Jebusiter aber sagten zu David: Du kommst hier nicht herein; die Blinden und Lahmen werden dich vertreiben. Das sollte besagen: David wird hier nicht eindringen.
81352 Samuel2Sam1057 Dennoch eroberte David die Burg Zion; sie wurde die Stadt Davids.
81362 Samuel2Sam1058 David sagte an jenem Tag: Jeder, der den Schacht erreicht, soll die Jebusiter erschlagen, auch die Lahmen und Blinden, die David in der Seele verhasst sind. Daher sagt man: Ein Blinder und ein Lahmer kommt nicht ins Haus.
81372 Samuel2Sam1059 David ließ sich in der Burg nieder und nannte sie die Stadt Davids. Und David begann ringsum zu bauen, und zwar vom Millo an bis zur Burg.
81382 Samuel2Sam10510 David wurde immer mächtiger und der Herr, der Gott der Heere, war mit ihm.
81392 Samuel2Sam10511 Hiram, der König von Tyrus, schickte eine Gesandtschaft zu David und ließ ihm Zedernholz überbringen; auch Zimmerleute und Steinmetzen schickte er und sie bauten für David einen Palast.
81402 Samuel2Sam10512 So erkannte David, dass der Herr ihn als König von Israel bestätigt hatte und dass der Herr sein Königtum wegen seines Volkes Israel zu hohem Ansehen gebracht hatte.
81412 Samuel2Sam10513 Als David von Hebron gekommen war, nahm er sich noch Nebenfrauen, auch Frauen aus Jerusalem. So wurden ihm noch mehr Söhne und Töchter geboren.
81422 Samuel2Sam10514 Das sind die Namen der Söhne, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Schima, Schobab, Natan, Salomo,
81432 Samuel2Sam10515 Jibhar, Elischua, Nefeg, Jafia,
81442 Samuel2Sam10516 Elischama, Eljada und Elifelet.
81452 Samuel2Sam10517 Die Philister hörten, dass man David zum König von Israel gesalbt hatte. Da zogen alle herauf, um David gefangen zu nehmen. David erfuhr davon und zog sich in eine Bergfestung zurück.
81462 Samuel2Sam10518 Als die Philister herankamen und in der Rafaïterebene umherstreiften,
81472 Samuel2Sam10519 befragte David den Herrn; er sagte: Soll ich die Philister angreifen? Wirst du sie in meine Hand geben? Der Herr antwortete David: Greif sie an; denn ich werde die Philister bestimmt in deine Hand geben.
81482 Samuel2Sam10520 Da zog David nach Baal-Perazim. Dort schlug er die Philister und sagte: Der Herr hat die Reihen meiner Feinde vor meinen Augen durchbrochen, wie Wasser (einen Damm) durchbricht. Deshalb nennt man jenen Ort Baal-Perazim (Herr der Durchbrüche).
81492 Samuel2Sam10521 Die Philister ließen dort ihre Götterbilder zurück, sodass David und seine Männer sie mitnehmen konnten.
81502 Samuel2Sam10522 Doch die Philister zogen noch einmal herauf und streiften in der Rafaïterebene umher.
81512 Samuel2Sam10523 David befragte wieder den Herrn und der Herr antwortete ihm: Zieh nicht hinauf, umgeh sie in ihrem Rücken und komm von den Baka-Bäumen her an sie heran!
81522 Samuel2Sam10524 Wenn du dann in den Wipfeln der Baka-Bäume ein Geräusch wie von Schritten hörst, dann beeil dich; denn dann geht der Herr vor dir her, um das Heer der Philister zu schlagen.
81532 Samuel2Sam10525 David tat, was der Herr ihm befohlen hatte, und er schlug die Philister (im ganzen Gebiet) zwischen Geba und der Gegend von Geser.
81542 Samuel2Sam1061 David versammelte wiederum alle jungen Krieger aus Israel, dreißigtausend Mann,
81552 Samuel2Sam1062 brach auf und zog mit seinem ganzen Heer nach Baala in Juda, um von dort die Lade Gottes heraufzuholen, über der der Name des Herrn der Heere, der über den Kerubim thront, ausgerufen worden ist.
81562 Samuel2Sam1063 Sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen und holten sie so vom Haus Abinadabs, das auf einem Hügel stand; Usa und Achjo, die Söhne Abinadabs, lenkten den neuen Wagen
81572 Samuel2Sam1064 [[sie holten sie also aus dem Haus Abinadabs, das auf dem Hügel stand,]] mit der Lade Gottes und Achjo ging vor der Lade her.
81582 Samuel2Sam1065 David und das ganze Haus Israel tanzten und sangen vor dem Herrn mit ganzer Hingabe und spielten auf Zithern, Harfen und Pauken, mit Rasseln und Zimbeln.
81592 Samuel2Sam1066 Als sie zur Tenne Nachons kamen, brachen die Rinder aus und Usa streckte seine Hand nach der Lade Gottes aus und fasste sie an.
81602 Samuel2Sam1067 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Usa und Gott erschlug ihn auf der Stelle wegen dieser Vermessenheit, sodass er neben der Lade Gottes starb.
81612 Samuel2Sam1068 David war sehr erregt darüber, dass der Herr den Usa so plötzlich dahingerafft hatte, und man nennt den Ort bis heute darum Perez-Usa (Wegraffung Usas).
81622 Samuel2Sam1069 An jenem Tag bekam David Angst vor dem Herrn und er sagte: Wie soll die Lade des Herrn jemals zu mir kommen?
81632 Samuel2Sam10610 Darum wollte David die Lade des Herrn nicht zu sich in die Davidstadt bringen lassen, sondern stellte sie in das Haus des Obed-Edom aus Gat.
81642 Samuel2Sam10611 Drei Monate lang blieb die Lade des Herrn im Haus Obed-Edoms aus Gat, und der Herr segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus.
81652 Samuel2Sam10612 Als man König David berichtete: Der Herr hat das Haus Obed-Edoms und alles, was ihm gehört, um der Lade Gottes willen gesegnet, da ging David hin und brachte die Lade Gottes voll Freude aus dem Haus Obed-Edoms in die Davidstadt hinauf.
81662 Samuel2Sam10613 Sobald die Träger der Lade des Herrn sechs Schritte gegangen waren, opferte er einen Stier und ein Mastkalb.
81672 Samuel2Sam10614 Und David tanzte mit ganzer Hingabe vor dem Herrn her und trug dabei das leinene Efod.
81682 Samuel2Sam10615 So brachten David und das ganze Haus Israel die Lade des Herrn unter Jubelgeschrei und unter dem Klang des Widderhorns hinauf.
81692 Samuel2Sam10616 Als die Lade des Herrn in die Davidstadt kam, schaute Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster, und als sie sah, wie der König David vor dem Herrn hüpfte und tanzte, verachtete sie ihn in ihrem Herzen.
81702 Samuel2Sam10617 Man trug die Lade des Herrn in das Zelt, das David für sie aufgestellt hatte, und setzte sie an ihren Platz in der Mitte des Zeltes und David brachte dem Herrn Brandopfer und Heilsopfer dar.
81712 Samuel2Sam10618 Als David mit dem Darbringen der Brandopfer und Heilsopfer fertig war, segnete er das Volk im Namen des Herrn der Heere
81722 Samuel2Sam10619 und ließ an das ganze Volk, an alle Israeliten, Männer und Frauen, je einen Laib Brot, einen Dattelkuchen und einen Traubenkuchen austeilen. Dann gingen alle wieder nach Hause.
81732 Samuel2Sam10620 Als David zurückkehrte, um seine Familie zu begrüßen, kam ihm Michal, die Tochter Sauls, entgegen und sagte: Wie würdevoll hat sich heute der König von Israel benommen, als er sich vor den Augen der Mägde seiner Untertanen bloßgestellt hat, wie sich nur einer vom Gesindel bloßstellen kann.
81742 Samuel2Sam10621 David erwiderte Michal: Vor dem Herrn, der mich statt deines Vaters und seines ganzen Hauses erwählt hat, um mich zum Fürsten über das Volk des Herrn, über Israel, zu bestellen, vor dem Herrn habe ich getanzt;
81752 Samuel2Sam10622 für ihn will ich mich gern noch geringer machen als diesmal und in meinen eigenen Augen niedrig erscheinen. Bei den Mägden jedenfalls, von denen du gesprochen hast, stehe ich in Ehren.
81762 Samuel2Sam10623 Michal aber, die Tochter Sauls, bekam bis zu ihrem Tod kein Kind.
81772 Samuel2Sam1071 Als nun der König in seinem Haus wohnte und der Herr ihm Ruhe vor allen seinen Feinden ringsum verschafft hatte,
81782 Samuel2Sam1072 sagte er zu dem Propheten Natan: Ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, die Lade Gottes aber wohnt in einem Zelt.
81792 Samuel2Sam1073 Natan antwortete dem König: Geh nur und tu alles, was du im Sinn hast; denn der Herr ist mit dir.
81802 Samuel2Sam1074 Aber in jener Nacht erging das Wort des Herrn an Natan:
81812 Samuel2Sam1075 Geh zu meinem Knecht David und sag zu ihm: So spricht der Herr: Du willst mir ein Haus bauen, damit ich darin wohne?
81822 Samuel2Sam1076 Seit dem Tag, als ich die Israeliten aus Ägypten heraufgeführt habe, habe ich bis heute nie in einem Haus gewohnt, sondern bin in einer Zeltwohnung umhergezogen.
81832 Samuel2Sam1077 Habe ich in der Zeit, als ich bei den Israeliten von Ort zu Ort zog, jemals zu einem der Richter Israels, die ich als Hirten über mein Volk Israel eingesetzt hatte, ein Wort gesagt und sie gefragt: Warum habt ihr mir kein Haus aus Zedernholz gebaut?
81842 Samuel2Sam1078 Sag also jetzt meinem Knecht David: So spricht der Herr der Heere: Ich habe dich von der Weide und von der Herde weggeholt, damit du Fürst über mein Volk Israel wirst,
81852 Samuel2Sam1079 und ich bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gegangen bist. Ich habe alle deine Feinde vor deinen Augen vernichtet und ich will dir einen großen Namen machen, der dem Namen der Großen auf der Erde gleich ist.
81862 Samuel2Sam10710 Ich will meinem Volk Israel einen Platz zuweisen und es einpflanzen, damit es an seinem Ort (sicher) wohnen kann und sich nicht mehr ängstigen muss und schlechte Menschen es nicht mehr unterdrücken wie früher
81872 Samuel2Sam10711 und auch von dem Tag an, an dem ich Richter in meinem Volk Israel eingesetzt habe. Ich verschaffe dir Ruhe vor allen deinen Feinden. Nun verkündet dir der Herr, dass der Herr dir ein Haus bauen wird.
81882 Samuel2Sam10712 Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern legst, werde ich deinen leiblichen Sohn als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen.
81892 Samuel2Sam10713 Er wird für meinen Namen ein Haus bauen und ich werde seinem Königsthron ewigen Bestand verleihen.
81902 Samuel2Sam10714 Ich will für ihn Vater sein und er wird für mich Sohn sein. Wenn er sich verfehlt, werde ich ihn nach Menschenart mit Ruten und mit Schlägen züchtigen.
81912 Samuel2Sam10715 Meine Huld aber soll nicht von ihm weichen, wie sie von Saul gewichen ist, den ich vor deinen Augen verstoßen habe.
81922 Samuel2Sam10716 Dein Haus und dein Königtum sollen durch mich auf ewig bestehen bleiben; dein Thron soll auf ewig Bestand haben.
81932 Samuel2Sam10717 Natan sprach zu David genauso, wie es (ihm) gesagt und offenbart worden war.
81942 Samuel2Sam10718 Da ging König David hin und setzte sich vor dem Herrn nieder und sagte: Wer bin ich, mein Herr und Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast?
81952 Samuel2Sam10719 Weil das in deinen Augen noch zu wenig war, mein Herr und Gott, hast du dem Haus deines Knechtes sogar Zusagen für die ferne Zukunft gemacht. Ist das eine Weisung, wie sie einem (schwachen) Menschen zukommt, mein Herr und Gott?
81962 Samuel2Sam10720 Was soll David noch weiter zu dir sagen? Du kennst deinen Knecht, mein Herr und Gott.
81972 Samuel2Sam10721 Um deines Wortes willen und nach der Absicht deines Herzens hast du alle diese großen Taten getan und deinem Knecht offenbart.
81982 Samuel2Sam10722 Darum bist du groß, mein Herr und Gott. Ja, keiner ist dir gleich, und außer dir gibt es keinen Gott nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben.
81992 Samuel2Sam10723 Welches andere Volk auf der Erde ist wie dein Volk Israel? Wo wäre ein Gott hingegangen, um ein Volk für sich als sein Volk freizukaufen und ihm einen Namen zu machen und für dieses Volk große und erstaunliche Taten zu vollbringen, so wie du ganze Völker und ihre Götter vertrieben hast vor den Augen deines Volkes, das du dir von den Ägyptern freigekauft hast?
82002 Samuel2Sam10724 Du hast Israel auf ewig zu deinem Volk bestimmt und du, Herr, bist sein Gott geworden.
82012 Samuel2Sam10725 Doch nun, Herr und Gott, verleih dem Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus gesprochen hast, für immer Geltung und tu, was du gesagt hast.
82022 Samuel2Sam10726 Dann wird dein Name groß sein für ewige Zeiten und man wird sagen: Der Herr der Heere ist Israels Gott!, und das Haus deines Knechtes David wird vor deinen Augen Bestand haben.
82032 Samuel2Sam10727 Denn du, Herr der Heere, Gott Israels, hast deinem Knecht offenbart: Ich will dir ein Haus bauen. Darum fand dein Knecht den Mut, so zu dir zu beten:
82042 Samuel2Sam10728 Ja, mein Herr und Gott, du bist der einzige Gott und deine Worte sind wahr. Du hast deinem Knecht ein solches Glück zugesagt.
82052 Samuel2Sam10729 So segne jetzt gnädig das Haus deines Knechtes, damit es ewig vor deinen Augen Bestand hat. Denn du, mein Herr und Gott, hast es versprochen und mit deinem Segen wird das Haus deines Knechtes für immer gesegnet sein.
82062 Samuel2Sam1081 Hernach schlug David die Philister. Er unterwarf sie und nahm ihnen die Zügel der Herrschaft aus der Hand.
82072 Samuel2Sam1082 Auch die Moabiter schlug er. Sie mussten sich nebeneinander auf die Erde legen und er maß die Reihe mit einer Messschnur ab: jeweils zwei Schnurlängen wurden getötet und jeweils eine volle Schnurlänge ließ er am Leben. So wurden die Moabiter David untertan und tributpflichtig.
82082 Samuel2Sam1083 David schlug auch Hadad-Eser, den Sohn Rehobs, den König von Zoba, als dieser ausgezogen war, um seine Macht am Eufrat wiederzugewinnen.
82092 Samuel2Sam1084 David nahm von ihm siebzehnhundert Wagenkämpfer und zwanzigtausend Fußsoldaten gefangen; er ließ alle Wagenpferde lähmen und behielt nur hundert (für sich) zurück.
82102 Samuel2Sam1085 Als die Aramäer von Damaskus Hadad-Eser, dem König von Zoba, zu Hilfe kamen, erschlug David 22000 von den Aramäern
82112 Samuel2Sam1086 und besetzte das Aramäerreich von Damaskus. So wurden die Aramäer David untertan und tributpflichtig. Der Herr half David bei allem, was er unternahm.
82122 Samuel2Sam1087 David erbeutete die goldenen Schilde, die die Krieger Hadad-Esers trugen, und brachte sie nach Jerusalem.
82132 Samuel2Sam1088 In Tebach und Berotai, den Städten Hadad-Esers, erbeutete der König David eine große Menge Bronze.
82142 Samuel2Sam1089 Als Toï, der König von Hamat, hörte, dass David das ganze Heer Hadad-Esers geschlagen hatte,
82152 Samuel2Sam10810 schickte er seinen Sohn Hadoram mit Gefäßen aus Gold, Silber und Bronze zu König David. Er ließ ihm den Friedensgruß entbieten und ihn dazu beglückwünschen, dass er Hadad-Eser im Krieg geschlagen hatte; Toï lebte nämlich im Krieg mit Hadad-Eser.
82162 Samuel2Sam10811 König David weihte auch diese Gefäße dem Herrn, zusammen mit dem Gold und Silber, das er von all den Völkern, die er unterwarf, erbeutet hatte:
82172 Samuel2Sam10812 von Aram und Moab, von den Ammonitern, den Philistern, von Amalek, sowie die Beute von Hadad-Eser, dem Sohn Rehobs, dem König von Zoba.
82182 Samuel2Sam10813 So machte sich David einen Namen. Als er nach dem Sieg über Aram zurückkehrte, schlug er Edom im Salztal, achtzehntausend Mann,
82192 Samuel2Sam10814 und setzte in Edom Vögte ein. [[In ganz Edom setzte er Vögte ein.]] So wurde ganz Edom von David unterworfen. Der Herr half David bei allem, was er unternahm.
82202 Samuel2Sam10815 David war König von ganz Israel und sorgte für Recht und Gerechtigkeit in seinem ganzen Volk.
82212 Samuel2Sam10816 Joab, der Sohn der Zeruja, war Heerführer und Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Sprecher des Königs.
82222 Samuel2Sam10817 Zadok, der Sohn Ahitubs, und Abjatar, der Sohn Ahimelechs, waren Priester, Seraja war Staatsschreiber.
82232 Samuel2Sam10818 Benaja, der Sohn Jojadas, war der Befehlshaber der Kereter und Peleter. Auch die Söhne Davids waren Priester.
82242 Samuel2Sam1091 David sagte: Gibt es noch jemand, der vom Haus Saul übrig geblieben ist? Ich will ihm um Jonatans willen eine Huld erweisen.
82252 Samuel2Sam1092 Zum Haus Sauls gehörte ein Knecht namens Ziba; man rief ihn zu David und der König fragte ihn: Bist du Ziba? Er antwortete: Ja, dein Knecht.
82262 Samuel2Sam1093 Der König fragte ihn: Ist vom Haus Sauls niemand mehr am Leben, dass ich ihm göttliche Huld erweisen könnte? Ziba antwortete dem König: Es gibt einen Sohn Jonatans, der an beiden Füßen gelähmt ist.
82272 Samuel2Sam1094 Der König sagte zu ihm: Wo ist er? Ziba antwortete dem König: Er lebt jetzt im Haus Machirs, des Sohnes Ammiëls, in Lo-Dabar.
82282 Samuel2Sam1095 Da schickte der König David hin und ließ ihn aus dem Haus Machirs, des Sohnes Ammiëls, in Lo-Dabar holen.
82292 Samuel2Sam1096 Als Merib-Baal, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David kam, warf er sich (vor ihm) auf sein Gesicht nieder und huldigte ihm. David sagte: Merib-Baal! Er antwortete: Hier ist dein Knecht.
82302 Samuel2Sam1097 David sagte zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will dir um deines Vaters Jonatan willen eine Huld erweisen: Ich gebe dir alle Felder deines Großvaters Saul zurück und du sollst immer an meinem Tisch essen.
82312 Samuel2Sam1098 Da warf sich Merib-Baal (vor ihm) nieder und sagte: Was ist dein Knecht, dass du dich einem toten Hund zuwendest, wie ich es bin?
82322 Samuel2Sam1099 Der König David rief Ziba, den Diener Sauls, und sagte zu ihm: Alles, was Saul und seiner ganzen Familie gehört hat, gebe ich dem Sohn deines Herrn.
82332 Samuel2Sam10910 Du sollst mit deinen Söhnen und Knechten für ihn das Land bebauen und ihm den Ertrag bringen, damit der Sohn deines Herrn zu essen hat. Merib-Baal selbst aber, der Sohn deines Herrn, soll immer an meinem Tisch essen. Ziba hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte.
82342 Samuel2Sam10911 Ziba sagte zum König: Genauso, wie es mein Herr, der König, seinem Knecht befohlen hat, wird es dein Knecht tun. Und Merib-Baal aß am Tisch Davids wie einer von den Söhnen des Königs.
82352 Samuel2Sam10912 Merib-Baal hatte einen kleinen Sohn namens Micha und alle, die im Haus Zibas wohnten, waren Merib-Baals Knechte.
82362 Samuel2Sam10913 Merib-Baal blieb also in Jerusalem; denn er aß immer am Tisch des Königs; er war aber an beiden Füßen gelähmt.
82372 Samuel2Sam10101 Als darauf der König der Ammoniter starb und sein Sohn Hanun an seiner Stelle König wurde,
82382 Samuel2Sam10102 sagte David: Ich will Hanun, dem Sohn des Nahasch, mein Wohlwollen zeigen, so wie sein Vater mir sein Wohlwollen gezeigt hat. Und David schickte eine Gesandtschaft zu ihm und ließ ihm durch seine Diener sein Beileid zum Tod seines Vaters aussprechen. Als die Diener in das Land der Ammoniter kamen,
82392 Samuel2Sam10103 sagten die Fürsten der Ammoniter zu Hanun, ihrem Herrn: Will David wirklich deinen Vater vor deinen Augen ehren, weil er Leute schickt, die dir sein Beileid aussprechen sollen? Hat David seine Diener nicht viel eher zu dir geschickt, um die Stadt zu durchforschen und auszukundschaften und sie dann verwüsten zu lassen?
82402 Samuel2Sam10104 Darauf ließ Hanun die Diener Davids festnehmen, ihnen die Hälfte des Bartes abscheren und ihnen die Kleider zur Hälfte abschneiden, bis zum Gesäß herauf. So schickte er sie weg.
82412 Samuel2Sam10105 Als man David das meldete, schickte er ihnen jemand entgegen und ließ ihnen, weil sie so schwer geschändet waren, sagen: Bleibt in Jericho und kehrt erst zurück, wenn euer Bart wieder gewachsen ist.
82422 Samuel2Sam10106 Als die Ammoniter merkten, dass sie sich bei David verhasst gemacht hatten, schickten sie (Boten) und warben die Aramäer von Bet-Rehob und von Zoba an, zwanzigtausend Mann Fußvolk, außerdem den König von Maacha mit tausend Mann und die Leute von Tob mit zwölftausend Mann.
82432 Samuel2Sam10107 David erfuhr davon und schickte Joab mit dem ganzen Heer, allen kriegstüchtigen Männern, hin.
82442 Samuel2Sam10108 Die Ammoniter rückten aus und stellten sich vor dem Stadttor zum Kampf auf, während die Aramäer von Zoba und Rehob und die Leute von Tob und Maacha jeweils für sich draußen auf dem freien Feld standen.
82452 Samuel2Sam10109 Als Joab sah, dass ihm ein Angriff von vorn und von hinten drohte, traf er eine Auswahl aus den Kerntruppen Israels und stellte sie gegen die Aramäer auf.
82462 Samuel2Sam101010 Den Rest des Heeres unterstellte er seinem Bruder Abischai, damit er sie den Ammonitern gegenüber aufstelle.
82472 Samuel2Sam101011 Joab sagte: Wenn die Aramäer stärker sind als ich, dann komm du mir zu Hilfe! Wenn die Ammoniter stärker sind als du, dann werde ich dir zu Hilfe kommen.
82482 Samuel2Sam101012 Sei tapfer! Wir wollen mutig für unser Volk und für die Städte unseres Gottes kämpfen. Der Herr aber möge tun, was er für recht hält.
82492 Samuel2Sam101013 Da griff Joab mit seinen Leuten die Aramäer an und diese ergriffen die Flucht vor ihm.
82502 Samuel2Sam101014 Als die Ammoniter sahen, dass die Aramäer flohen, ergriffen auch sie die Flucht vor Abischai und zogen sich in die Stadt zurück. Joab kehrte nach dem Kampf gegen die Ammoniter nach Jerusalem zurück.
82512 Samuel2Sam101015 Die Aramäer sahen, dass sie von Israel geschlagen waren, aber sie sammelten sich wieder.
82522 Samuel2Sam101016 Hadad-Eser schickte Boten und ließ die Aramäer, die diesseits des Stroms wohnten, ausrücken. Sie kamen nach Helam, an ihrer Spitze Schobach, der Oberbefehlshaber Hadad-Esers.
82532 Samuel2Sam101017 Als man das David meldete, versammelte er ganz Israel, überschritt den Jordan und kam nach Helam. Die Aramäer nahmen David gegenüber Aufstellung und eröffneten den Kampf gegen ihn.
82542 Samuel2Sam101018 Doch sie mussten vor den Israeliten fliehen. David vernichtete siebenhundert aramäische Kriegswagen und tötete vierzigtausend Reiter. Auch Schobach, den Oberbefehlshaber des Heeres, schlug er nieder, sodass er an Ort und Stelle starb.
82552 Samuel2Sam101019 Die Könige, die Hadad-Esers Vasallen waren, sahen nun ein, dass sie von den Israeliten besiegt waren. Sie schlossen Frieden mit den Israeliten und unterwarfen sich ihnen. Von da an fürchteten sich die Aramäer, den Ammonitern noch weiter zu helfen.
82562 Samuel2Sam10111 Um die Jahreswende, zu der Zeit, in der die Könige in den Krieg ziehen, schickte David den Joab mit seinen Männern und ganz Israel aus und sie verwüsteten das Land der Ammoniter und belagerten Rabba. David selbst aber blieb in Jerusalem.
82572 Samuel2Sam10112 Als David einmal zur Abendzeit von seinem Lager aufstand und auf dem Flachdach des Königspalastes hin- und herging, sah er von dort aus eine Frau, die badete. Die Frau war sehr schön anzusehen.
82582 Samuel2Sam10113 David schickte jemand hin und erkundigte sich nach ihr. Man sagte ihm: Das ist Batseba, die Tochter Ammiëls, die Frau des Hetiters Urija.
82592 Samuel2Sam10114 Darauf schickte David Boten zu ihr und ließ sie holen; sie kam zu ihm, und er schlief mit ihr - sie hatte sich gerade von ihrer Unreinheit gereinigt. Dann kehrte sie in ihr Haus zurück.
82602 Samuel2Sam10115 Die Frau war aber schwanger geworden und schickte deshalb zu David und ließ ihm mitteilen: Ich bin schwanger.
82612 Samuel2Sam10116 Darauf sandte David einen Boten zu Joab (und ließ ihm sagen): Schick den Hetiter Urija zu mir! Und Joab schickte Urija zu David.
82622 Samuel2Sam10117 Als Urija zu ihm kam, fragte David, ob es Joab und dem Volk gut gehe und wie es mit dem Kampf stehe.
82632 Samuel2Sam10118 Dann sagte er zu Urija: Geh in dein Haus hinab und wasch dir die Füße! Urija verließ das Haus des Königs und es wurde ihm ein Geschenk des Königs nachgetragen.
82642 Samuel2Sam10119 Urija aber legte sich am Tor des Königshauses bei den Knechten seines Herrn nieder und ging nicht in sein Haus hinab.
82652 Samuel2Sam101110 Man berichtete David: Urija ist nicht in sein Haus hinabgegangen. Darauf sagte David zu Urija: Bist du nicht gerade von einer Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinuntergegangen?
82662 Samuel2Sam101111 Urija antwortete David: Die Lade und Israel und Juda wohnen in Hütten und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Feld; da soll ich in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen? So wahr du lebst und so wahr deine Seele lebt, das werde ich nicht tun.
82672 Samuel2Sam101112 Darauf sagte David zu Urija: Bleib auch heute noch hier; morgen werde ich dich wegschicken. So blieb Urija an jenem Tag in Jerusalem. Am folgenden Tag
82682 Samuel2Sam101113 lud David ihn ein, bei ihm zu essen und zu trinken, und machte ihn betrunken. Am Abend aber ging Urija weg, um sich wieder auf seinem Lager bei den Knechten seines Herrn niederzulegen; er ging nicht in sein Haus hinab.
82692 Samuel2Sam101114 Am anderen Morgen schrieb David einen Brief an Joab und ließ ihn durch Urija überbringen.
82702 Samuel2Sam101115 Er schrieb in dem Brief: Stellt Urija nach vorn, wo der Kampf am heftigsten ist, dann zieht euch von ihm zurück, sodass er getroffen wird und den Tod findet.
82712 Samuel2Sam101116 Joab hatte die Stadt beobachtet und er stellte Urija an einen Platz, von dem er wusste, dass dort besonders tüchtige Krieger standen.
82722 Samuel2Sam101117 Als dann die Leute aus der Stadt einen Ausfall machten und gegen Joab kämpften, fielen einige vom Volk, das heißt von den Kriegern Davids; auch der Hetiter Urija fand den Tod.
82732 Samuel2Sam101118 Joab schickte (einen Boten) zu David und ließ ihm den Verlauf des Kampfes berichten.
82742 Samuel2Sam101119 Und er befahl dem Boten: Wenn du dem König alles über den Verlauf des Kampfes bis zu Ende berichtet hast
82752 Samuel2Sam101120 und wenn dann der König in Zorn gerät und zu dir sagt: Warum seid ihr beim Kampf so nahe an die Stadt herangegangen? Habt ihr nicht gewusst, dass sie von der Mauer herabschießen?
82762 Samuel2Sam101121 Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbaals, erschlagen? Hat nicht eine Frau in Tebez einen Mühlstein von der Mauer auf ihn herabgeworfen, sodass er starb? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangegangen?, dann sollst du sagen: Auch dein Knecht, der Hetiter Urija, ist tot.
82772 Samuel2Sam101122 Der Bote ging fort, kam zu David und berichtete ihm alles, was Joab ihm aufgetragen hatte.
82782 Samuel2Sam101123 Der Bote sagte zu David: Die Männer waren stärker als wir und waren gegen uns bis aufs freie Feld vorgedrungen; wir aber drängten sie bis zum Eingang des Tores zurück.
82792 Samuel2Sam101124 Da schossen die Schützen von der Mauer herab auf deine Knechte, sodass einige von den Knechten des Königs starben; auch dein Knecht, der Hetiter Urija, ist tot.
82802 Samuel2Sam101125 Da sagte David zu dem Boten: So sollst du zu Joab sagen: Betrachte die Sache nicht als so schlimm; denn das Schwert frisst bald hier, bald dort. Setz den Kampf gegen die Stadt mutig fort und zerstöre sie! So sollst du ihm Mut machen.
82812 Samuel2Sam101126 Als die Frau Urijas hörte, dass ihr Mann Urija tot war, hielt sie für ihren Gemahl die Totenklage.
82822 Samuel2Sam101127 Sobald die Trauerzeit vorüber war, ließ David sie zu sich in sein Haus holen. Sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Dem Herrn aber missfiel, was David getan hatte.
82832 Samuel2Sam10121 Darum schickte der Herr den Natan zu David; dieser ging zu David und sagte zu ihm: In einer Stadt lebten einst zwei Männer; der eine war reich, der andere arm.
82842 Samuel2Sam10122 Der Reiche besaß sehr viele Schafe und Rinder,
82852 Samuel2Sam10123 der Arme aber besaß nichts außer einem einzigen kleinen Lamm, das er gekauft hatte. Er zog es auf und es wurde bei ihm zusammen mit seinen Kindern groß. Es aß von seinem Stück Brot und es trank aus seinem Becher, in seinem Schoß lag es und war für ihn wie eine Tochter.
82862 Samuel2Sam10124 Da kam ein Besucher zu dem reichen Mann und er brachte es nicht über sich, eines von seinen Schafen oder Rindern zu nehmen, um es für den zuzubereiten, der zu ihm gekommen war. Darum nahm er dem Armen das Lamm weg und bereitete es für den Mann zu, der zu ihm gekommen war.
82872 Samuel2Sam10125 Da geriet David in heftigen Zorn über den Mann und sagte zu Natan: So wahr der Herr lebt: Der Mann, der das getan hat, verdient den Tod.
82882 Samuel2Sam10126 Das Lamm soll er vierfach ersetzen, weil er das getan und kein Mitleid gehabt hat.
82892 Samuel2Sam10127 Da sagte Natan zu David: Du selbst bist der Mann. So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich zum König von Israel gesalbt und ich habe dich aus der Hand Sauls gerettet.
82902 Samuel2Sam10128 Ich habe dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn in den Schoß gegeben und ich habe dir das Haus Israel und Juda gegeben, und wenn das zu wenig ist, gebe ich dir noch manches andere dazu.
82912 Samuel2Sam10129 Aber warum hast du das Wort des Herrn verachtet und etwas getan, was ihm missfällt? Du hast den Hetiter Urija mit dem Schwert erschlagen und hast dir seine Frau zur Frau genommen; durch das Schwert der Ammoniter hast du ihn umgebracht.
82922 Samuel2Sam101210 Darum soll jetzt das Schwert auf ewig nicht mehr von deinem Haus weichen; denn du hast mich verachtet und dir die Frau des Hetiters genommen, damit sie deine Frau werde.
82932 Samuel2Sam101211 So spricht der Herr: Ich werde dafür sorgen, dass sich aus deinem eigenen Haus das Unheil gegen dich erhebt, und ich werde dir vor deinen Augen deine Frauen wegnehmen und sie einem andern geben; er wird am hellen Tag bei deinen Frauen liegen.
82942 Samuel2Sam101212 Ja, du hast es heimlich getan, ich aber werde es vor ganz Israel und am hellen Tag tun.
82952 Samuel2Sam101213 Darauf sagte David zu Natan: Ich habe gegen den Herrn gesündigt. Natan antwortete David: Der Herr hat dir deine Sünde vergeben; du wirst nicht sterben.
82962 Samuel2Sam101214 Weil du aber die Feinde des Herrn durch diese Sache zum Lästern veranlasst hast, muss der Sohn, der dir geboren wird, sterben.
82972 Samuel2Sam101215 Dann ging Natan nach Hause. Der Herr aber ließ das Kind, das die Frau des Urija dem David geboren hatte, schwer krank werden.
82982 Samuel2Sam101216 David suchte Gott wegen des Knaben auf und fastete streng; und wenn er heimkam, legte er sich bei Nacht auf die bloße Erde.
82992 Samuel2Sam101217 Die Ältesten seines Hauses kamen zu ihm, um ihn dazu zu bewegen, von der Erde aufzustehen. Er aber wollte nicht und aß auch nicht mit ihnen.
83002 Samuel2Sam101218 Am siebten Tag aber starb das Kind. Davids Diener fürchteten sich, ihm mitzuteilen, dass das Kind tot war; denn sie sagten: Wir haben ihm zugeredet, als das Kind noch am Leben war; er aber hat nicht auf uns gehört. Wie können wir ihm jetzt sagen: Das Kind ist tot? Er würde ein Unheil anrichten.
83012 Samuel2Sam101219 David jedoch sah, dass seine Diener miteinander flüsterten, und merkte daran, dass das Kind tot war. Er fragte seine Diener: Ist das Kind tot? Sie antworteten: Ja, es ist tot.
83022 Samuel2Sam101220 Da erhob sich David von der Erde, wusch sich, salbte sich, wechselte seine Kleider, ging zum Haus des Herrn und warf sich (davor) nieder. Als er dann nach Hause zurückkehrte, verlangte er (zu essen). Man setzte ihm etwas vor und er aß.
83032 Samuel2Sam101221 Da fragten ihn seine Diener: Was soll das bedeuten, was du getan hast? Als das Kind noch am Leben war, hast du seinetwegen gefastet und geweint. Nachdem aber das Kind tot ist, stehst du auf und isst.
83042 Samuel2Sam101222 Er antwortete: Als das Kind noch am Leben war, habe ich gefastet und geweint; denn ich dachte: Wer weiß, vielleicht ist der Herr mir gnädig und das Kind bleibt am Leben.
83052 Samuel2Sam101223 Jetzt aber, da es tot ist, warum soll ich da noch fasten? Kann ich es zurückholen? Ich werde einmal zu ihm gehen, aber es kommt nicht zu mir zurück.
83062 Samuel2Sam101224 Und David tröstete seine Frau Batseba; er ging zu ihr hinein und schlief mit ihr. Und sie gebar einen Sohn und er gab ihm den Namen Salomo. Der Herr liebte Salomo
83072 Samuel2Sam101225 und sandte den Propheten Natan, damit er ihm um des Herrn willen den Namen Jedidja (Liebling des Herrn) gebe.
83082 Samuel2Sam101226 Joab kämpfte gegen Rabba, (die Stadt) der Ammoniter, und er eroberte die Königsstadt.
83092 Samuel2Sam101227 Darauf schickte Joab Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und dabei auch die Wasserstadt eingenommen.
83102 Samuel2Sam101228 Darum versammle jetzt den Rest des Heeres, belagere die Stadt und nimm sie selbst ein, damit nicht ich sie einnehme und mein Name über ihr ausgerufen wird.
83112 Samuel2Sam101229 David sammelte also das ganze Heer, zog nach Rabba, kämpfte gegen die Stadt und nahm sie ein.
83122 Samuel2Sam101230 Dann nahm er ihrem König die Krone vom Haupt, deren Gewicht ein Talent Gold betrug und an der ein kostbarer Stein war; sie wurde nun Davids Krone. Und er schaffte eine sehr große Beute aus der Stadt fort.
83132 Samuel2Sam101231 Auch ihre Einwohner führte er fort und stellte sie an die Steinsägen, an die eisernen Spitzhacken und an die eisernen Äxte und ließ sie in den Ziegeleien arbeiten. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.
83142 Samuel2Sam10131 Danach geschah folgendes: Abschalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester namens Tamar und Amnon, der Sohn Davids, verliebte sich in sie.
83152 Samuel2Sam10132 Amnon war sehr bedrückt und wurde fast krank wegen seiner Schwester Tamar; denn sie war Jungfrau und es schien Amnon unmöglich, ihr etwas anzutun.
83162 Samuel2Sam10133 Nun hatte Amnon einen Freund namens Jonadab, einen Sohn des Schima, des Bruders Davids. Jonadab war ein sehr kluger Mann.
83172 Samuel2Sam10134 Er sagte zu Amnon: Warum bist du jeden Morgen so bedrückt, Sohn des Königs? Willst du es mir nicht erzählen? Amnon antwortete ihm: Ich liebe Tamar, die Schwester meines Bruders Abschalom.
83182 Samuel2Sam10135 Da sagte Jonadab zu ihm: Leg dich ins Bett und stell dich krank! Wenn dann dein Vater kommt, um nach dir zu sehen, sag zu ihm: Lass doch meine Schwester Tamar zu mir kommen und mir etwas zu essen machen; sie soll die Krankenkost vor meinen Augen zubereiten, sodass ich zusehen und aus ihrer Hand essen kann.
83192 Samuel2Sam10136 Amnon legte sich also hin und stellte sich krank. Als der König kam, um nach ihm zu sehen, sagte Amnon zum König: Meine Schwester Tamar möge doch zu mir kommen; sie soll mir vor meinen Augen zwei Kuchen backen und ich will die Krankenkost aus ihrer Hand essen.
83202 Samuel2Sam10137 David schickte jemand ins Haus der Tamar und ließ ihr sagen: Geh doch in das Haus deines Bruders Amnon und mach ihm etwas zu essen!
83212 Samuel2Sam10138 Tamar ging in das Haus ihres Bruders Amnon, der im Bett lag. Sie nahm Teig, knetete vor seinen Augen die Kuchen und backte sie.
83222 Samuel2Sam10139 Dann nahm sie die Pfanne und legte ihm (das Gericht) vor. Amnon aber wollte nichts essen, sondern sagte: Schickt alle hinaus! Als alle aus dem Zimmer hinausgegangen waren,
83232 Samuel2Sam101310 sagte Amnon zu Tamar: Bring das Essen in die (innere) Kammer, ich möchte sie aus deiner Hand essen. Tamar nahm die Kuchen, die sie zubereitet hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon in die Kammer.
83242 Samuel2Sam101311 Als sie ihm aber die Kuchen zum Essen reichte, griff er nach ihr und sagte zu ihr: Komm, leg dich zu mir, Schwester!
83252 Samuel2Sam101312 Sie antwortete ihm: Nein, mein Bruder, entehre mich nicht! So etwas tut man in Israel nicht. Begeh keine solche Schandtat!
83262 Samuel2Sam101313 Wohin sollte ich denn in meiner Schande gehen? Du würdest als einer der niederträchtigsten Menschen in Israel dastehen. Rede doch mit dem König, er wird mich dir nicht verweigern.
83272 Samuel2Sam101314 Doch Amnon wollte nicht auf sie hören, sondern packte sie und zwang sie, mit ihm zu schlafen.
83282 Samuel2Sam101315 Hinterher aber empfand Amnon eine sehr große Abneigung gegen sie; ja, der Hass, mit dem er sie nun hasste, war größer als die Liebe, mit der er sie geliebt hatte. Amnon sagte zu ihr: Steh auf, geh weg!
83292 Samuel2Sam101316 Sie erwiderte ihm: Nicht doch! Wenn du mich wegschickst, wäre das ein noch größeres Unrecht als das, das du mir schon angetan hast. Er aber wollte nicht auf sie hören,
83302 Samuel2Sam101317 sondern rief den jungen Mann, der in seinen Diensten stand, und sagte: Bringt dieses Mädchen da von mir weg auf die Straße hinaus und schließt die Tür hinter ihr ab!
83312 Samuel2Sam101318 Sein Diener brachte sie hinaus und schloss die Tür hinter ihr zu. Sie hatte ein Ärmelkleid an; denn solche Obergewänder trugen die Königstöchter, solange sie Jungfrauen waren.
83322 Samuel2Sam101319 Tamar aber streute sich Asche auf das Haupt und zerriss das Ärmelkleid, das sie anhatte, sie legte ihre Hand auf den Kopf und ging schreiend weg.
83332 Samuel2Sam101320 Ihr Bruder Abschalom fragte sie: War dein Bruder Amnon mit dir zusammen? Sprich nicht darüber, meine Schwester, er ist ja dein Bruder. Nimm dir die Sache nicht so zu Herzen! Von da an lebte Tamar einsam im Haus ihres Bruders Abschalom.
83342 Samuel2Sam101321 Doch der König David erfuhr von der ganzen Sache und wurde darüber sehr zornig.
83352 Samuel2Sam101322 Abschalom aber redete nicht mehr mit Amnon, weder im Guten noch im Bösen; er hasste Amnon, weil dieser seine Schwester Tamar vergewaltigt hatte.
83362 Samuel2Sam101323 Zwei Jahre später ließ Abschalom in Baal-Hazor, das bei Efraim liegt, seine Schafe scheren und lud alle Söhne des Königs ein.
83372 Samuel2Sam101324 Er ging zum König und sagte: Dein Knecht lässt gerade seine Schafe scheren. Der König möge doch samt seinen Dienern seinen Knecht dorthin begleiten.
83382 Samuel2Sam101325 Der König antwortete Abschalom: Nein, mein Sohn, wir können doch nicht alle kommen; wir wollen dir nicht zur Last fallen. Obwohl Abschalom ihn dringend bat, wollte er nicht mitgehen, sondern wollte ihn mit dem Segensgruß verabschieden.
83392 Samuel2Sam101326 Da sagte Abschalom: Kann nicht wenigstens mein Bruder Amnon mit uns gehen? Der König fragte ihn: Warum soll er mit dir gehen?
83402 Samuel2Sam101327 Abschalom aber drängte ihn (noch mehr) und der König ließ Amnon und seine anderen Söhne mit ihm gehen.
83412 Samuel2Sam101328 Abschalom befahl seinen jungen Leuten: Gebt Acht: Wenn Amnon vom Wein guter Laune ist, werde ich zu euch sagen: Schlagt Amnon tot! Dann tötet ihn! Habt keine Angst! Ich selbst habe es euch ja befohlen. Seid mutig und tapfer!
83422 Samuel2Sam101329 Die jungen Leute Abschaloms machten mit Amnon, was ihnen Abschalom befohlen hatte. Da sprangen alle Söhne des Königs auf, stiegen auf ihre Maultiere und flohen.
83432 Samuel2Sam101330 Sie waren noch auf dem Weg, als zu David das Gerücht gelangte: Abschalom hat alle Söhne des Königs erschlagen; nicht einer von ihnen ist übrig geblieben.
83442 Samuel2Sam101331 Da stand der König auf, zerriss seine Kleider und warf sich zu Boden. Auch alle seine Diener, die um ihn herumstanden, zerrissen ihre Kleider.
83452 Samuel2Sam101332 Jonadab aber, der Sohn Schimas, des Bruders Davids, sagte: Mein Herr soll nicht glauben, dass alle jungen Männer, alle Söhne des Königs, tot sind. Nur Amnon ist tot; denn Abschalom war verbittert seit dem Tag, an dem Amnon seine Schwester vergewaltigte.
83462 Samuel2Sam101333 Mein Herr, der König, nehme sich die Sache nicht so zu Herzen und denke nicht: Alle Söhne des Königs sind tot. Nur Amnon ist tot.
83472 Samuel2Sam101334 Abschalom aber war geflohen. Der junge Mann jedoch, der Wache hielt, schaute aus und sah plötzlich, dass eine Menge Leute auf dem hinter ihm liegenden Weg von der Seite des Berges herabkamen.
83482 Samuel2Sam101335 Da sagte Jonadab zum König: Sieh, da kommen die Söhne des Königs. Es ist so, wie dein Knecht gesagt hat.
83492 Samuel2Sam101336 Kaum hatte er das gesagt, da kamen die Söhne des Königs. Sie begannen laut zu weinen und auch der König und alle seine Diener brachen in heftiges Weinen aus.
83502 Samuel2Sam101337 Abschalom aber floh und ging zu Talmai, dem Sohn des Königs Ammihud von Geschur und David trauerte lange Zeit um seinen Sohn.
83512 Samuel2Sam101338 Abschalom war also geflohen und nach Geschur gegangen; dort blieb er drei Jahre.
83522 Samuel2Sam101339 Dann aber hörte der König allmählich auf, gegen Abschalom zu hadern; denn er hatte sich damit abgefunden, dass Amnon tot war.
83532 Samuel2Sam10141 Als Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, dass das Herz des Königs sich wieder Abschalom zuwandte,
83542 Samuel2Sam10142 schickte er (einen Boten) nach Tekoa und ließ von dort eine kluge Frau holen. Er sagte zu ihr: Tu so, als ob du trauerst, zieh Trauergewänder an und salbe dich nicht mit Öl! Stell dich wie eine Frau, die schon lange Zeit um einen Toten trauert.
83552 Samuel2Sam10143 Dann geh zum König und sprich Folgendes zu ihm - und Joab sagte ihr, was sie sagen sollte.
83562 Samuel2Sam10144 Die Frau aus Tekoa ging zum König, warf sich mit dem Gesicht auf die Erde nieder, um ihm zu huldigen und sagte: Hilf mir, mein König!
83572 Samuel2Sam10145 Der König fragte sie: Was hast du? Sie antwortete: Ach, ich bin eine Witwe; mein Mann ist tot.
83582 Samuel2Sam10146 Deine Magd hatte zwei Söhne. Die beiden bekamen auf dem Feld Streit miteinander, und weil niemand da war, der sich zwischen die beiden gestellt hätte, schlug der eine den anderen tot.
83592 Samuel2Sam10147 Da erhob sich die ganze Verwandtschaft gegen deine Magd. Sie sagten: Gib den, der seinen Bruder erschlagen hat, heraus, damit wir ihn töten, weil er seinen Bruder ums Leben gebracht hat. So wollten sie sogar den Erben vernichten. Sie wollten die Kohle, die mir geblieben ist, auslöschen, um meinem Mann weder Namen noch Nachkommen auf dem Erdboden zu lassen.
83602 Samuel2Sam10148 Da sagte der König zu der Frau: Geh nach Hause! Ich werde deine Sache in Ordnung bringen.
83612 Samuel2Sam10149 Die Frau aus Tekoa erwiderte dem König: Mein Herr und König, dann lastet die Schuld auf mir und dem Haus meines Vaters. Der König aber und sein Thron werden schuldlos sein.
83622 Samuel2Sam101410 Der König antwortete: Wenn jemand gegen dich spricht, bring ihn zu mir; er wird dir nicht wieder zu nahe treten.
83632 Samuel2Sam101411 Sie aber sagte: Der König rufe doch den Herrn, deinen Gott, dafür an, dass der Bluträcher nicht noch mehr Unheil anrichtet und meinen Sohn umbringt. Der König antwortete: So wahr der Herr lebt, deinem Sohn soll kein Haar gekrümmt werden.
83642 Samuel2Sam101412 Darauf sagte die Frau: Deine Magd möchte meinem Herrn, dem König, noch ein Wort sagen. Er antwortete: Sprich!
83652 Samuel2Sam101413 Da fragte die Frau: Warum planst du genau das Gleiche gegen das Volk Gottes? Wenn der König ein solches Urteil gefällt hat, spricht er sich selbst schuldig, da er seinen verstoßenen (Sohn) nicht zurückkehren lässt.
83662 Samuel2Sam101414 Wir müssen alle sterben und sind wie das Wasser, das man auf die Erde schüttet und nicht wieder einsammeln kann. Aber Gott wird dem das Leben nicht nehmen, der darauf aus ist, dass ein von ihm Verstoßener nicht verstoßen bleibt.
83672 Samuel2Sam101415 Dass ich aber hergekommen bin, um dem König, meinem Herrn, das zu sagen, geschah, weil die Leute mir Angst machten. Darum sagte sich deine Magd: Ich will mit dem König reden; vielleicht wird der König tun, was seine Magd sagt.
83682 Samuel2Sam101416 Ja, der König wird (auf mich) hören und seine Magd aus der Hand des Mannes retten, der mich zusammen mit meinem Sohn aus dem Erbbesitz austilgen will.
83692 Samuel2Sam101417 Deine Magd hat sich gesagt: Das Wort meines Herrn, des Königs, wird mich beruhigen; denn mein Herr, der König, ist gerade so wie der Engel Gottes: Er hört Gutes und Böses. Der Herr, dein Gott, sei mit dir.
83702 Samuel2Sam101418 Der König erwiderte der Frau: Verhehl mir nichts von dem, was ich dich jetzt frage. Die Frau sagte: Mein Herr und König, rede!
83712 Samuel2Sam101419 Da fragte der König: Hat etwa Joab bei all dem die Hand im Spiel? Die Frau antwortete: So wahr du lebst, mein Herr und König, an all dem, was mein Herr, der König, sagt, kann man sich unmöglich rechts oder links vorbeidrücken. Ja, dein Knecht Joab war es, der mir das befohlen hat; er hat all diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt.
83722 Samuel2Sam101420 Das hat dein Knecht Joab getan, um der Sache ein anderes Gesicht zu geben. Mein Herr ist weise wie der Engel Gottes, der alles weiß, was im Land geschieht.
83732 Samuel2Sam101421 Darauf sagte der König zu Joab: Gut, ich erfülle dir diese deine Bitte. Geh, bring den jungen Abschalom zurück!
83742 Samuel2Sam101422 Joab warf sich mit dem Gesicht auf die Erde nieder und huldigte (dem König). Er segnete den König und sagte: Heute hat dein Knecht erkannt, dass ich dein Wohlwollen gefunden habe, mein Herr und König, weil der König die Bitte seines Knechtes erfüllt hat.
83752 Samuel2Sam101423 Dann brach Joab auf, ging nach Geschur und brachte Abschalom nach Jerusalem zurück.
83762 Samuel2Sam101424 Der König aber sagte: Er soll in sein Haus gehen, aber er soll mir nicht unter die Augen treten. Abschalom ging in sein Haus, aber dem König durfte er nicht unter die Augen treten.
83772 Samuel2Sam101425 In ganz Israel gab es keinen schöneren und lobenswerteren Mann als Abschalom. Vom Scheitel bis zur Sohle war kein Makel an ihm.
83782 Samuel2Sam101426 Und wenn er sein Haar schneiden ließ - das geschah von Zeit zu Zeit, weil es so schwer wurde, dass er es schneiden lassen musste - und man wog sein Haar, dann wog es zweihundert Schekel nach königlichem Gewicht.
83792 Samuel2Sam101427 Drei Söhne wurden Abschalom geboren und eine Tochter namens Tamar; sie wurde eine Frau von großer Schönheit.
83802 Samuel2Sam101428 Abschalom wohnte zwei Jahre lang in Jerusalem, ohne dem König unter die Augen zu treten.
83812 Samuel2Sam101429 Da schickte Abschalom jemand zu Joab, weil er ihn zum König senden wollte; aber Joab wollte nicht kommen. Er schickte noch ein zweites Mal jemand hin, aber er wollte wieder nicht kommen.
83822 Samuel2Sam101430 Da sagte Abschalom zu seinen Knechten: Seht, das Feld Joabs, das neben meinem liegt; er hat dort Gerste (angebaut). Geht hin, steckt es in Brand! Die Diener Abschaloms steckten das Feld in Brand.
83832 Samuel2Sam101431 Darauf machte sich Joab auf den Weg, suchte Abschalom in seinem Haus auf und fragte ihn: Warum haben deine Knechte das Feld in Brand gesteckt, das mir gehört?
83842 Samuel2Sam101432 Abschalom antwortete: Ich hatte doch jemand zu dir geschickt und dir sagen lassen: Komm her, ich möchte dich zum König senden. Du sollst ihn fragen: Wozu bin ich eigentlich von Geschur hergekommen? Es wäre für mich besser gewesen, ich wäre dort geblieben. Jetzt aber möchte ich dem König vor die Augen treten. Wenn eine Schuld auf mir liegt, soll er mich töten.
83852 Samuel2Sam101433 Joab ging zum König und berichtete ihm alles und der König ließ Abschalom rufen. Er kam zum König und fiel vor ihm mit dem Gesicht zur Erde nieder. Und der König küsste Abschalom.
83862 Samuel2Sam10151 Einige Zeit danach schaffte sich Abschalom einen Wagen und Pferde an sowie fünfzig Mann, die immer vor ihm herliefen.
83872 Samuel2Sam10152 Früh am Morgen stellte er sich neben den Weg zum Stadttor, und sooft jemand mit einer Streitsache zum König vor Gericht gehen wollte, sprach er ihn an und sagte: Aus welcher Stadt bist du? Wenn der dann antwortete: Dein Knecht ist aus einem der Stämme Israels!,
83882 Samuel2Sam10153 sagte Abschalom zu ihm: Was du sagst, ist ja gut und recht, aber beim König gibt es niemand, der dich anhört.
83892 Samuel2Sam10154 Und Abschalom fügte hinzu: Würde mich doch jemand zum Richter im Land machen, damit jeder, der einen Streit oder eine Rechtssache hat, zu mir kommt; ich würde ihm Recht verschaffen.
83902 Samuel2Sam10155 Ging dann einer auf ihn zu, um vor ihm niederzufallen, dann streckte er die Hand aus, hielt ihn fest und küsste ihn.
83912 Samuel2Sam10156 So machte es Abschalom bei allen Israeliten, die zum König vor Gericht gehen wollten, und so stahl er sich in das Herz der Israeliten.
83922 Samuel2Sam10157 Nach vier Jahren sagte Abschalom zum König: Ich möchte nach Hebron gehen, um ein Gelübde zu erfüllen, das ich dem Herrn abgelegt habe.
83932 Samuel2Sam10158 Denn dein Knecht hat bei seinem Aufenthalt in Geschur in Aram das Gelübde gemacht: Wenn der Herr mich wirklich nach Jerusalem zurückkehren lässt, dann will ich für den Herrn einen Gottesdienst feiern.
83942 Samuel2Sam10159 Der König antwortete ihm: Geh in Frieden! Da brach Abschalom auf und ging nach Hebron.
83952 Samuel2Sam101510 Doch (von dort) schickte er Boten an alle Stämme Israels und ließ ihnen sagen: Wenn ihr den Klang des Widderhorns hört, dann sollt ihr rufen: Abschalom ist König in Hebron.
83962 Samuel2Sam101511 Zweihundert Männer aus Jerusalem waren mit Abschalom gegangen; er hatte sie eingeladen und sie waren mit ihm gezogen, ohne von der ganzen Sache etwas zu ahnen.
83972 Samuel2Sam101512 Als er seine Opfer darbrachte, ließ Abschalom auch den Giloniter Ahitofel, den Berater Davids, aus seiner Heimatstadt Gilo kommen. So wurde die Verschwörung immer größer und immer mehr Leute schlossen sich Abschalom an.
83982 Samuel2Sam101513 Als ein Bote kam und David meldete: Das Herz der Israeliten hat sich Abschalom zugewandt!,
83992 Samuel2Sam101514 sagte David zu allen seinen Dienern, die noch bei ihm in Jerusalem waren: Auf, wir müssen fliehen, denn für uns gibt es keine Rettung vor Abschalom. Beeilt euch mit dem Aufbruch, sonst kommt er und holt uns ein, bringt Unglück über uns und schlägt die Stadt mit scharfem Schwert.
84002 Samuel2Sam101515 Die Diener des Königs sagten zu ihm: Ganz wie der Herr und König sich entscheidet. Hier sind deine Knechte.
84012 Samuel2Sam101516 So zog der König fort und sein ganzes Haus folgte ihm. Nur die zehn Nebenfrauen ließ der König zurück; sie sollten das Haus bewachen.
84022 Samuel2Sam101517 Als der König mit den Leuten, die ihm folgten, fortzog, blieben sie beim letzten Haus stehen
84032 Samuel2Sam101518 und alle seine Diener zogen an ihm vorüber, dazu alle Kereter und Peleter und alle Gatiter, jene sechshundert Mann, die ihm aus Gat gefolgt waren; sie alle zogen vor dem König vorüber.
84042 Samuel2Sam101519 Da sagte der König zu Ittai aus Gat: Warum willst auch du mit uns gehen? Kehr um und bleib beim (neuen) König! Denn du bist ein Ausländer und aus deiner Heimat verbannt.
84052 Samuel2Sam101520 Erst gestern bist du gekommen - und schon heute sollte ich dich aufjagen, um mit uns zu gehen? Ich gehe, wohin ich eben gehe. Du aber kehr um und bring deine Brüder in Liebe und Treue zurück!
84062 Samuel2Sam101521 Doch Ittai erwiderte dem König: So wahr der Herr lebt und so wahr mein Herr, der König, lebt: Nur an dem Ort, wo mein Herr, der König, ist, dort wird auch dein Diener sein, sei es um zu leben oder um zu sterben.
84072 Samuel2Sam101522 Da sagte David zu Ittai: Dann geh und zieh (mit deinen Leuten) vorüber! Und der Gatiter zog mit allen seinen Männern und dem ganzen Tross, den er bei sich hatte, vorüber.
84082 Samuel2Sam101523 Alle weinten laut, als die Leute (an David) vorüberzogen. Dann überschritt der König den Bach Kidron und alle zogen weiter auf dem Weg zur Steppe.
84092 Samuel2Sam101524 Auch Zadok und all die Leviten um ihn, die die Bundeslade Gottes trugen, waren dabei. Sie stellten die Lade Gottes nieder und Abjatar brachte Opfer dar, bis alle Leute aus der Stadt vollzählig (an David) vorübergezogen waren.
84102 Samuel2Sam101525 Der König sagte zu Zadok: Bring die Lade Gottes in die Stadt zurück! Wenn ich vor den Augen des Herrn Gnade finde, dann wird er mich zurückführen und mich die Lade und ihre Stätte wieder sehen lassen.
84112 Samuel2Sam101526 Wenn er aber sagt: Ich habe an dir keinen Gefallen!, gut, dann mag er mit mir machen, was ihm gefällt.
84122 Samuel2Sam101527 Und (weiter) sagte der König zu dem Priester Zadok: Siehst du das ein? Kehr in Frieden in die Stadt zurück, ebenso dein Sohn Ahimaaz und Abjatars Sohn Jonatan, eure beiden Söhne.
84132 Samuel2Sam101528 Merkt euch: Ich werde an den Furten zur Steppe warten, bis von euch eine Nachricht kommt, die mir Bescheid gibt.
84142 Samuel2Sam101529 Darauf brachten Zadok und Abjatar die Lade Gottes nach Jerusalem zurück und blieben dort.
84152 Samuel2Sam101530 David stieg weinend und mit verhülltem Haupte den Ölberg hinauf; er ging barfuß und alle Leute, die bei ihm waren, verhüllten ihr Haupt und zogen weinend hinauf.
84162 Samuel2Sam101531 Man hatte David die Nachricht gebracht, dass auch Ahitofel unter den Verschwörern aufseiten Abschaloms war. Da sagte David: Herr, vereitle den Rat Ahitofels!
84172 Samuel2Sam101532 Als David auf den Gipfel des Berges kam, auf dem man sich vor Gott niederwirft, kam ihm plötzlich der Arkiter Huschai entgegen, mit zerrissenen Kleidern und Erde auf dem Haupt.
84182 Samuel2Sam101533 David sagte zu ihm: Wenn du mit mir ziehst, wärest du mir nur eine Last.
84192 Samuel2Sam101534 Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Abschalom sagst: Ich bin dein Knecht, mein König, ich war früher der Knecht deines Vaters, jetzt aber will ich dein Knecht sein!, dann kannst du für mich den Rat Ahitofels durchkreuzen.
84202 Samuel2Sam101535 Die Priester Zadok und Abjatar werden auch dort bei dir sein und du kannst alles, was du aus dem Haus des Königs hörst, den Priestern Zadok und Abjatar berichten.
84212 Samuel2Sam101536 Sie haben dort auch ihre beiden Söhne bei sich, Zadok den Ahimaaz und Abjatar den Jonatan; durch sie könnt ihr mir alles übermitteln, was ihr hört.
84222 Samuel2Sam101537 So kam Huschai, der Freund Davids, in die Stadt zurück, als Abschalom gerade in Jerusalem ankam.
84232 Samuel2Sam10161 Als David vom Gipfel des Berges aus ein Stück weiterzog, da kam ihm Ziba, der Diener Merib-Baals, mit einem Paar gesattelter Esel entgegen. Sie waren mit zweihundert Broten, hundert Traubenkuchen, hundert frischen Früchten und einem Schlauch Wein beladen.
84242 Samuel2Sam10162 Der König fragte Ziba: Was hast du damit vor? Ziba antwortete: Die Esel sind für die königliche Familie als Reittiere bestimmt, das Brot und die Früchte zur Verpflegung deiner Diener, der Wein ist zum Trinken für die, die in der Steppe müde werden.
84252 Samuel2Sam10163 Der König fragte: Wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba antwortete dem König: Er ist in Jerusalem geblieben; denn er hat gesagt: Heute wird mir das Haus Israel das Königtum meines Vaters wiedergeben.
84262 Samuel2Sam10164 Da sagte der König zu Ziba: Jetzt soll alles, was Merib-Baal gehört, dir gehören. Ziba antwortete: Ich habe mich (vor dir) niedergeworfen; möge ich Gnade finden vor deinen Augen, mein Herr und König.
84272 Samuel2Sam10165 Als König David nach Bahurim kam, da kam plötzlich aus der Stadt ein Mann namens Schimi, ein Sohn Geras aus der Sippe des Hauses Saul. Er kam David mit Flüchen entgegen,
84282 Samuel2Sam10166 und warf mit Steinen nach ihm und allen Dienern des Königs David, obwohl das ganze Volk und alle Krieger rechts und links um ihn standen.
84292 Samuel2Sam10167 Schimi schrie und fluchte: Verschwinde, verschwinde, du Mörder, du Niederträchtiger!
84302 Samuel2Sam10168 Der Herr hat all deine Blutschuld am Haus Sauls, an dessen Stelle du König geworden bist, auf dich zurückfallen lassen. Der Herr hat das Königtum in die Hand deines Sohnes Abschalom gegeben. Nun bist du ins Unglück geraten; denn du bist ein Mörder.
84312 Samuel2Sam10169 Da sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zum König: Warum flucht dieser tote Hund meinem Herrn, dem König? Ich will hinübergehen und ihm den Kopf abschlagen.
84322 Samuel2Sam101610 Doch der König antwortete: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Wenn er flucht und wenn der Herr ihm gesagt hat: Verfluch David!, wer darf dann fragen: Warum tust du das?
84332 Samuel2Sam101611 Und weiter sagte David zu Abischai und all seinen Dienern: Seht, mein leiblicher Sohn trachtet mir nach dem Leben, wie viel mehr muss es dann dieser Benjaminiter tun. Lasst ihn fluchen! Sicherlich hat es ihm der Herr geboten.
84342 Samuel2Sam101612 Vielleicht sieht der Herr mein Elend an und erweist mir Gutes für den Fluch, der mich heute trifft.
84352 Samuel2Sam101613 David und seine Männer setzten ihren Weg fort; Schimi ging am Berghang neben ihnen her und fluchte ununterbrochen, warf mit Steinen nach ihm und bewarf ihn mit Erde.
84362 Samuel2Sam101614 Erschöpft kam der König mit allen Leuten, die er bei sich hatte, an den Jordan; dort konnte er wieder Atem schöpfen.
84372 Samuel2Sam101615 Abschalom war mit dem ganzen Heer der Israeliten nach Jerusalem gekommen; auch Ahitofel war bei ihm.
84382 Samuel2Sam101616 Als der Arkiter Huschai, der Freund Davids, zu Abschalom kam, sagte er zu Abschalom: Es lebe der König, es lebe der König!
84392 Samuel2Sam101617 Abschalom fragte Huschai: So sieht die Liebe zu deinem Freund aus? Warum bist du nicht mit deinem Freund gegangen?
84402 Samuel2Sam101618 Huschai sagte zu Abschalom: Nein, ich gehöre vielmehr zu dem, den der Herr und dieses Volk und alle Israeliten erwählt haben; bei ihm will ich bleiben.
84412 Samuel2Sam101619 Und außerdem: Wem diene ich denn? Doch nur seinem Sohn. Wie ich vor den Augen deines Vaters Dienst getan habe, so will ich auch dir zur Verfügung stehen.
84422 Samuel2Sam101620 Abschalom sagte zu Ahitofel: Gebt einen Rat, was wir tun sollen.
84432 Samuel2Sam101621 Ahitofel sagte zu Abschalom: Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters, die er hiergelassen hat, um das Haus zu bewachen. So wird ganz Israel erfahren, dass du dich bei deinem Vater verhasst gemacht hast, und alle, die zu dir halten, werden ermutigt.
84442 Samuel2Sam101622 Man errichtete für Abschalom ein Zelt auf dem Dach, und Abschalom ging vor den Augen ganz Israels zu den Nebenfrauen seines Vaters.
84452 Samuel2Sam101623 Ein Rat, den Ahitofel gab, galt in jenen Tagen so viel, als hätte man ein Gotteswort erbeten. So viel galt jeder Rat Ahitofels, bei David wie bei Abschalom.
84462 Samuel2Sam10171 Und Ahitofel sagte weiter zu Abschalom: Ich möchte zwölftausend Mann auswählen, mit ihnen noch heute Nacht aufbrechen und David nachsetzen.
84472 Samuel2Sam10172 Ich will ihn überfallen, wenn er noch müde und ermattet ist, und ihm einen Schrecken einjagen. Alle Leute, die bei ihm sind, werden fliehen und ich kann den König, wenn er allein ist, erschlagen.
84482 Samuel2Sam10173 Dann werde ich das ganze Volk zu dir zurückführen, wie eine Neuvermählte zu ihrem Mann heimgeholt wird. Du trachtest ja nur dem einen Mann nach dem Leben; das ganze übrige Volk aber soll Frieden haben.
84492 Samuel2Sam10174 Der Plan erschien Abschalom und allen Ältesten Israels gut.
84502 Samuel2Sam10175 Abschalom aber sagte: Ruft auch den Arkiter Huschai! Wir wollen hören, was er zu sagen hat.
84512 Samuel2Sam10176 Als Huschai kam, sagte Abschalom zu ihm: Das und das hat Ahitofel gesagt. Sollen wir seinen Vorschlag ausführen? Wenn nicht, dann rede du!
84522 Samuel2Sam10177 Da sagte Huschai zu Abschalom: Diesmal ist der Rat, den Ahitofel gegeben hat, nicht gut.
84532 Samuel2Sam10178 Und er fuhr fort: Du kennst deinen Vater und seine Männer; sie sind Krieger und von wildem Mut erfüllt, wie eine Bärin im freien Gelände, der man die Jungen geraubt hat. Dein Vater ist ein Krieger, der mit seinen Leuten keine Nachtruhe hält.
84542 Samuel2Sam10179 Sicher hält er sich jetzt in einer Höhle oder an einem anderen Ort versteckt. Wenn nun gleich zu Anfang einige von deinen Leuten fallen und man hört davon, wird man sagen: Die Anhänger Abschaloms haben eine Niederlage erlitten.
84552 Samuel2Sam101710 Dann wird auch der Tapferste - und habe er ein Herz wie ein Löwe völlig den Mut verlieren; denn ganz Israel weiß, dass dein Vater ein Held ist und tapfere Männer bei sich hat.
84562 Samuel2Sam101711 Darum rate ich: Alle Israeliten zwischen Dan und Beerscheba sollen sich bei dir versammeln, (ein Heer) so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres. Du selbst musst (mit ihnen) in den Kampf ziehen.
84572 Samuel2Sam101712 Wenn wir ihn dann in einem der Orte, wo er sich aufhält, finden, überfallen wir ihn, wie der Tau auf die Erde fällt; dann wird von ihm und allen Männern, die bei ihm sind, auch nicht einer übrig bleiben.
84582 Samuel2Sam101713 Und wenn er sich in eine Stadt zurückzieht, so wird ganz Israel Seile an (den Mauern) jener Stadt befestigen und wir schleifen sie ins Tal hinab, sodass dort, wo sie sind, kein Stein mehr zu finden ist.
84592 Samuel2Sam101714 Da sagten Abschalom und alle Israeliten: Der Rat des Arkiters Huschai ist besser als der Rat Ahitofels. Der Herr hatte es nämlich so bestimmt; der gute Rat Ahitofels sollte durchkreuzt werden, weil der Herr Unheil über Abschalom bringen wollte.
84602 Samuel2Sam101715 Darauf sagte Huschai zu den Priestern Zadok und Abjatar: Das und das hat Ahitofel Abschalom und den Ältesten Israels geraten und das und das habe ich geraten.
84612 Samuel2Sam101716 Schickt jetzt schnell jemand zu David und lasst ihm sagen: Bleib heute Nacht nicht bei den Furten, (die) zur Steppe (hinüberführen), sondern zieh sofort hinüber, damit nicht der König samt allen Leuten, die er bei sich hat, vernichtet wird.
84622 Samuel2Sam101717 Jonatan und Ahimaaz aber hielten sich an der Rogel-Quelle auf; eine Magd ging zu ihnen und brachte ihnen die Nachricht, sie aber gingen zu König David und machten ihm Meldung. Sie durften sich nämlich nicht sehen lassen und konnten deshalb die Stadt nicht betreten.
84632 Samuel2Sam101718 Doch ein junger Mann sah sie trotzdem und meldete es Abschalom. Die beiden aber gingen schnell weiter und kamen zum Haus eines Mannes in Bahurim, der in seinem Hof einen Brunnen hatte. Sie stiegen hinein
84642 Samuel2Sam101719 und die Frau nahm eine Decke, breitete sie über die Öffnung des Brunnens und streute Körner darauf, sodass man nichts merken konnte.
84652 Samuel2Sam101720 Als Abschaloms Knechte zu der Frau ins Haus kamen, fragten sie: Wo sind Ahimaaz und Jonatan? Die Frau antwortete ihnen: Sie sind von hier zum Wasser weitergegangen. Die Knechte machten sich auf die Suche, als sie sie aber nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück.
84662 Samuel2Sam101721 Nachdem sie weggegangen waren, stiegen die beiden aus dem Brunnen heraus, gingen zu König David und brachten ihm die Nachricht. Sie sagten zu David: Brecht auf und geht schnell über den Fluss hinüber; denn Ahitofel hat gegen euch den und den Rat erteilt.
84672 Samuel2Sam101722 Da brach David mit allen Leuten, die noch bei ihm waren, auf, und zog über den Jordan. Als es Morgen wurde, war auch nicht mehr einer da, der den Jordan nicht überschritten hätte.
84682 Samuel2Sam101723 Als Ahitofel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde, sattelte er seinen Esel, brach auf und kehrte in seine Heimatstadt zurück. Dann bestellte er sein Haus und erhängte sich. So starb er und man begrub ihn im Grab seines Vaters.
84692 Samuel2Sam101724 Als David nach Mahanajim gekommen war, überschritt Abschalom mit allen Israeliten den Jordan.
84702 Samuel2Sam101725 Abschalom hatte Amasa anstelle Joabs an die Spitze des Heeres gestellt. Amasa war der Sohn eines Ismaeliters namens Jeter und der Abigal, die eine Tochter des Nahasch und eine Schwester von Joabs Mutter Zeruja war.
84712 Samuel2Sam101726 Die Israeliten unter Abschalom schlugen ihr Lager im Gebiet von Gilead auf.
84722 Samuel2Sam101727 Als nun David nach Mahanajim gekommen war, brachten ihm Schobi, der Sohn des Nahasch aus der Ammoniterstadt Rabba, und Machir, der Sohn Ammiëls aus Lo-Dabar, sowie der Gileaditer Barsillai aus Roglim
84732 Samuel2Sam101728 Matten und Decken, irdene Gefäße, Weizen, Gerste, Mehl und geröstetes Korn, Bohnen und Linsen [[und geröstetes Korn]];
84742 Samuel2Sam101729 außerdem brachten sie David und seinen Leuten Honig und Butter, Schafe und Käse als Nahrung. Denn sie sagten: Das Volk in der Steppe ist hungrig, durstig und erschöpft.
84752 Samuel2Sam10181 Dann musterte David die Leute, die bei ihm waren, und setzte Anführer ein über die einzelnen Tausendschaften und Hundertschaften.
84762 Samuel2Sam10182 Dann ließ er seine Leute ausrücken, ein Drittel (von ihnen) unter Joab, ein Drittel unter Abischai, dem Sohn der Zeruja und Bruder Joabs, und ein Drittel unter dem Gatiter Ittai. Der König sagte zu seinen Leuten: Auch ich will mit euch in den Kampf ziehen.
84772 Samuel2Sam10183 Doch sie erwiderten: Du sollst nicht mit uns in den Kampf ziehen; denn wenn wir fliehen, wird man sich um uns nicht kümmern; und wenn die Hälfte von uns stirbt, wird man sich um uns nicht kümmern. Doch du giltst so viel wie zehntausend von uns und außerdem wäre es besser, wenn du uns von der Stadt aus zu Hilfe kommen könntest.
84782 Samuel2Sam10184 Der König antwortete ihnen: Ich will tun, was ihr für richtig haltet. Darauf stellte sich der König neben das Tor (der Stadt) und die Leute zogen nach Hundertschaften und Tausendschaften geordnet hinaus.
84792 Samuel2Sam10185 Und der König befahl Joab, Abischai und Ittai: Geht mir mit dem Jungen, mit Abschalom, schonend um! Alle Leute hörten, wie der König seinen Anführern wegen Abschalom diese Anweisung gab.
84802 Samuel2Sam10186 Die Leute zogen ins Feld, den Israeliten entgegen, und im Wald Efraim kam es zur Schlacht.
84812 Samuel2Sam10187 Die Israeliten wurden von den Leuten Davids geschlagen und erlitten eine schwere Niederlage; an jenem Tag fielen zwanzigtausend von ihnen.
84822 Samuel2Sam10188 Der Kampf breitete sich über die ganze dortige Gegend aus und der Wald verschlang an jenem Tag mehr Krieger als das Schwert.
84832 Samuel2Sam10189 Plötzlich kam Abschalom in das Blickfeld der Krieger Davids; er ritt auf einem Maultier. Als das Maultier unter den Ästen einer großen Eiche hindurchlief, blieb Abschalom mit dem Kopf fest an der Eiche hängen, sodass er zwischen Himmel und Erde schwebte und das Maultier unter ihm weglief.
84842 Samuel2Sam101810 Jemand sah es und meldete Joab: Ich habe gerade Abschalom an einer Eiche hängen sehen.
84852 Samuel2Sam101811 Joab sagte zu dem Mann, der ihm das meldete: Wenn du es gesehen hast, warum hast du ihn nicht sofort an Ort und Stelle niedergestoßen? Ich hätte dir dann gern zehn Silberstücke und einen Gürtel gegeben.
84862 Samuel2Sam101812 Der Mann antwortete Joab: Auch wenn ich tausend Silberstücke auf die Hand ausgezahlt erhielte, würde ich meine Hand nicht gegen den Sohn des Königs erheben; denn der König hat dir, Abischai und Ittai vor unseren Ohren befohlen: Gebt mir auf den Jungen, auf Abschalom, Acht!
84872 Samuel2Sam101813 Hätte ich heimtückisch gehandelt und ihm etwas getan - dem König bleibt ohnehin nichts verborgen -, dann würdest du dich (aus der Sache) heraushalten.
84882 Samuel2Sam101814 Joab erwiderte: Ich kann mich nicht noch länger mit dir aufhalten. Und er nahm drei Spieße in die Hand und stieß sie Abschalom, der noch lebend an der Eiche hing, ins Herz.
84892 Samuel2Sam101815 Die zehn Waffenträger Joabs umringten Abschalom und schlugen ihn tot.
84902 Samuel2Sam101816 Dann ließ Joab das Widderhorn blasen und die Krieger hörten auf, die Israeliten zu verfolgen, weil Joab ihnen Einhalt gebot.
84912 Samuel2Sam101817 Sie nahmen Abschalom und warfen ihn im Wald in eine tiefe Grube und errichteten über ihm einen riesigen Steinhaufen. Alle Israeliten aber flohen, jeder in sein Zelt. -
84922 Samuel2Sam101818 Abschalom hatte sich schon zu Lebzeiten den Gedenkstein, der jetzt im Königstal steht, herbeischaffen und für sich aufstellen lassen; denn er sagte sich: Ich habe keinen Sohn, der meinen Namen im Gedächtnis (der Menschen) halten würde. Er benannte den Stein nach seinem Namen; deshalb heißt er bis zum heutigen Tag «Abschaloms Hand»
84932 Samuel2Sam101819 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte: Ich will zum König eilen und ihm die freudige Nachricht bringen, dass der Herr ihm Recht gegenüber seinen Feinden verschafft hat.
84942 Samuel2Sam101820 Joab sagte zu ihm: Du würdest heute kein Freudenbote sein. An einem anderen Tag kannst du eine gute Nachricht überbringen; heute würdest du nichts Erfreuliches melden; denn der Sohn des Königs ist tot.
84952 Samuel2Sam101821 Und Joab befahl einem Kuschiter: Geh, melde dem König, was du gesehen hast. Der Kuschiter warf sich vor Joab nieder, dann eilte er davon.
84962 Samuel2Sam101822 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte noch einmal zu Joab: Mag kommen, was will, ich möchte auch hineilen, hinter dem Kuschiter her. Joab antwortete: Warum willst du denn hinlaufen, mein Sohn? Du bekommst keinen Botenlohn.
84972 Samuel2Sam101823 Doch Ahimaaz sagte: Mag kommen, was will; ich laufe hin. Joab erwiderte: Dann lauf! Ahimaaz lief los, nahm den Weg durch die Jordansenke und überholte den Kuschiter.
84982 Samuel2Sam101824 David saß zwischen den beiden Toren. Der Späher aber war auf das Dach des Tores, auf die Mauer, gestiegen, und als er Ausschau hielt, sah er einen einzelnen Mann herbeilaufen.
84992 Samuel2Sam101825 Der Späher rief dem König die Meldung zu. Der König sagte: Wenn er allein ist, dann bringt er eine gute Nachricht. Während der Mann herankam,
85002 Samuel2Sam101826 sah der Späher noch einen anderen herbeieilen und rief zum Tor hinab: Da läuft noch ein einzelner Mann herbei. Der König sagte: Auch er bringt eine gute Nachricht.
85012 Samuel2Sam101827 Darauf sagte der Späher: Ich sehe, der erste läuft in der Art des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks. Und der König sagte: Das ist ein guter Mann, er kommt mit einer guten Nachricht.
85022 Samuel2Sam101828 Ahimaaz rief dem König den Friedensgruß zu, warf sich vor ihm mit dem Gesicht zur Erde nieder und sagte: Gepriesen sei der Herr, dein Gott, der (dir) die Männer ausgeliefert hat, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben.
85032 Samuel2Sam101829 Der König fragte: Geht es dem Jungen, Abschalom, gut? Ahimaaz antwortete: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den Knecht des Königs, deinen Knecht, wegschickte; darum weiß ich nicht, was da geschah.
85042 Samuel2Sam101830 Der König befahl: Tritt zur Seite und stell dich hierher! Ahimaaz trat zur Seite und blieb dort stehen.
85052 Samuel2Sam101831 Da kam auch der Kuschiter und sagte: Mein Herr, der König, lasse sich die gute Nachricht bringen, dass der Herr dir heute Recht verschafft hat gegenüber allen, die sich gegen dich erhoben hatten.
85062 Samuel2Sam101832 Der König fragte den Kuschiter: Geht es dem Jungen, Abschalom, gut? Der Kuschiter antwortete: Wie dem jungen Mann möge es allen Feinden meines Herrn, des Königs, ergehen, allen, die sich in böser Absicht gegen dich erhoben haben.
85072 Samuel2Sam10191 Da zuckte der König zusammen, stieg in den oberen Raum des Tores hinauf und weinte. Während er hinaufging, rief er (immer wieder): Mein Sohn Abschalom, mein Sohn, mein Sohn Abschalom! Wäre ich doch an deiner Stelle gestorben, Abschalom, mein Sohn, mein Sohn!
85082 Samuel2Sam10192 Man meldete Joab: Der König weint und trauert um Abschalom.
85092 Samuel2Sam10193 So wurde der Tag der Rettung für das ganze Volk zu einem Trauertag; denn die Leute hörten an diesem Tag: Der König ist voll Schmerz wegen seines Sohnes.
85102 Samuel2Sam10194 Die Leute schlichen sich an jenem Tag in die Stadt, wie sich Leute davonschleichen, die Schande auf sich geladen haben, weil sie im Kampf geflohen sind.
85112 Samuel2Sam10195 Der König aber hatte sein Gesicht verhüllt und rief laut: Mein Sohn Abschalom! Abschalom, mein Sohn, mein Sohn!
85122 Samuel2Sam10196 Da ging Joab zum König ins Haus hinein und sagte: Du hast heute alle deine Diener offen beschimpft, die dir, deinen Söhnen und Töchtern, deinen Frauen und Nebenfrauen das Leben gerettet haben.
85132 Samuel2Sam10197 Du zeigst ja denen deine Liebe, die dich hassen, und deinen Hass denen, die dich lieben; denn du gabst uns heute zu verstehen, dass dir die Anführer und die Krieger nichts bedeuten. Jetzt weiß ich, dass es in deinen Augen ganz richtig wäre, wenn Abschalom noch am Leben wäre, wir alle aber heute gestorben wären.
85142 Samuel2Sam10198 Doch nun steh auf, geh hinaus und sag deinen Leuten einige anerkennende Worte! Denn ich schwöre dir beim Herrn: Wenn du nicht (zu ihnen) hinausgehst, dann wird bis zur kommenden Nacht keiner mehr bei dir sein und das wird für dich schlimmer sein als alles Unheil, das dir von deiner Jugend an bis jetzt zugestoßen ist.
85152 Samuel2Sam10199 Da stand der König auf und setzte sich in das Tor. Und im Volk wurde bekannt: Der König sitzt im Tor. Da kamen alle Leute zum König.
85162 Samuel2Sam101910 Nachdem die Israeliten geflohen und in ihre Zelte zurückgekehrt waren, stritten sich alle Leute in allen Stämmen Israels und sagten: Der König hat uns aus der Gewalt unserer Feinde befreit, er hat uns aus der Gewalt der Philister gerettet und jetzt hat er vor Abschalom aus dem Land fliehen müssen.
85172 Samuel2Sam101911 Abschalom aber, den wir zu unserem König gesalbt haben, ist im Kampf gefallen. Warum zögert ihr jetzt, den König zurückzuholen?
85182 Samuel2Sam101912 So redete man in ganz Israel. Und die Nachricht davon drang bis zum König vor [[in sein Haus]]. Da schickte König David (einen Boten) zu den Priestern Zadok und Abjatar und ließ ihnen sagen: Sagt zu den Ältesten Judas: Warum wollt ihr die letzten sein, die den König in sein Haus zurückholen?
85192 Samuel2Sam101913 Ihr seid meine Brüder, ihr seid mein Fleisch und Bein. Warum wollt ihr die letzten sein, die den König zurückholen?
85202 Samuel2Sam101914 Und zu Amasa sollt ihr sagen: Bist du nicht mein Fleisch und Bein? Gott soll mir dies und das antun, wenn du nicht bei mir für alle Zeit anstelle Joabs der Befehlshaber des Heeres sein wirst.
85212 Samuel2Sam101915 So machte David sich das Herz aller Männer in Juda geneigt, sodass sie wie ein Mann zu ihm hielten. Sie sandten dem König die Aufforderung: Kehr zurück, du selbst und alle deine Diener!
85222 Samuel2Sam101916 Da machte sich der König auf den Rückweg und kam an den Jordan, die Judäer aber, die dem König entgegengezogen waren, um ihn über den Jordan zu geleiten, waren bis nach Gilgal gekommen.
85232 Samuel2Sam101917 Auch der Benjaminiter Schimi aus Bahurim, der Sohn Geras, eilte herbei und zog mit den Männern von Juda dem König David entgegen.
85242 Samuel2Sam101918 Bei ihm waren tausend Mann aus Benjamin, darunter Ziba, der Diener des Hauses Saul, mit seinen fünfzehn Söhnen und seinen zwanzig Knechten. Sie waren schon vor dem König an den Jordan gelangt
85252 Samuel2Sam101919 und durchschritten die Furt, um die Familie des Königs hinüberzugeleiten und alles zu tun, was dem König gut erschien. Als der König gerade den Jordan überschreiten wollte, fiel Schimi, der Sohn Geras, vor ihm nieder
85262 Samuel2Sam101920 und sagte zu ihm: Mein Herr möge mir meine Schuld nicht anrechnen; mögest du nicht an das denken, was dein Knecht sich an dem Tag zu Schulden kommen ließ, als mein Herr, der König, Jerusalem verließ; der König nehme es sich nicht so zu Herzen;
85272 Samuel2Sam101921 denn dein Knecht weiß, dass er gesündigt hat. Sieh her, ich bin heute als Erster vom ganzen Haus Josef hergekommen, um meinem Herrn, dem König, entgegenzugehen.
85282 Samuel2Sam101922 Da fragte Abischai, der Sohn der Zeruja: Müsste nicht Schimi dafür mit dem Tod bestraft werden, dass er den Gesalbten des Herrn verflucht hat?
85292 Samuel2Sam101923 David aber sagte: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Warum benehmt ihr euch plötzlich wie Feinde von mir? Soll heute jemand in Israel getötet werden, wo ich doch weiß, dass ich ab heute wieder König von Israel bin?
85302 Samuel2Sam101924 Und der König sagte zu Schimi: Du sollst nicht sterben. Der König bekräftigte es ihm mit einem Schwur.
85312 Samuel2Sam101925 Auch Merib-Baal, der Sohn Sauls, kam dem König entgegen. Er hatte seine Füße und seinen Bart nicht mehr gepflegt und seine Kleider nicht gewaschen seit dem Tag, an dem der König weggegangen war, bis zu dem Tag, an dem er wohlbehalten zurückkam.
85322 Samuel2Sam101926 Als er von Jerusalem aus dem König entgegenkam, fragte ihn der König: Warum bist du damals nicht mit mir weggegangen, Merib-Baal?
85332 Samuel2Sam101927 Er antwortete: Mein Herr und König, mein Diener hat mich hintergangen. Dein Knecht sagte zu ihm: Ich will mir die Eselin satteln und mit dem König zusammen wegreiten; dein Knecht ist ja lahm.
85342 Samuel2Sam101928 Man hat deinen Knecht bei meinem Herrn, dem König, verleumdet. Aber mein Herr, der König, ist wie der Engel Gottes; darum tu, was dir gefällt.
85352 Samuel2Sam101929 Obwohl das ganze Haus meines Vaters von meinem Herrn, dem König, nichts anderes als den Tod zu erwarten hatte, hast du deinen Knecht unter die aufgenommen, die an deinem Tisch essen. Was habe ich noch für ein Recht, den König weiterhin anzurufen?
85362 Samuel2Sam101930 Der König antwortete ihm: Warum machst du so (viele) Worte? Ich habe bestimmt: Du und Ziba, ihr sollt euch das Land teilen.
85372 Samuel2Sam101931 Darauf sagte Merib-Baal: Er kann auch das ganze nehmen, nachdem mein Herr, der König, wohlbehalten in sein Haus zurückgekehrt ist.
85382 Samuel2Sam101932 Der Gileaditer Barsillai war aus Roglim herabgekommen und mit dem König an den Jordan gezogen, um ihn am Jordan zu verabschieden.
85392 Samuel2Sam101933 Barsillai war sehr alt, ein Mann von achtzig Jahren. Er hatte den König versorgt, als dieser sich in Mahanajim aufhielt; er war nämlich sehr reich.
85402 Samuel2Sam101934 Der König sagte zu Barsillai: Zieh mit mir hinüber, ich will für dich bei mir in Jerusalem sorgen.
85412 Samuel2Sam101935 Doch Barsillai antwortete dem König: Wie viele Jahre habe ich denn noch zu leben, dass ich mit dem König nach Jerusalem hinaufziehen sollte?
85422 Samuel2Sam101936 Ich bin jetzt achtzig Jahre alt. Kann ich denn noch Gutes und Böses unterscheiden? Kann dein Knecht noch Geschmack finden an dem, was er isst und trinkt? Höre ich denn noch die Stimme der Sänger und Sängerinnen? Warum soll denn dein Knecht noch meinem Herrn, dem König, zur Last fallen?
85432 Samuel2Sam101937 Nur eine kleine Strecke wollte dein Knecht den König zum Jordan begleiten. Warum will sich der König bei mir in dieser Weise erkenntlich zeigen?
85442 Samuel2Sam101938 Dein Knecht möchte umkehren und in seiner Heimatstadt beim Grab seines Vaters und seiner Mutter sterben. Aber hier ist dein Knecht Kimham; er mag mit meinem Herrn, dem König, hinüberziehen. Tu für ihn, was dir gefällt.
85452 Samuel2Sam101939 Der König erwiderte: Kimham soll mit mir hinüberziehen; ich werde für ihn tun, was du für gut hältst. Alles aber, was du von mir begehrst, will ich für dich tun.
85462 Samuel2Sam101940 Darauf zog das ganze Volk über den Jordan und auch der König ging hinüber. Der König küsste Barsillai und segnete ihn und Barsillai kehrte in seinen Heimatort zurück.
85472 Samuel2Sam101941 Der König aber zog weiter nach Gilgal und Kimham ging mit ihm. Das ganze Volk von Juda zog mit dem König, dazu halb Israel.
85482 Samuel2Sam101942 Da kamen alle Israeliten zum König und sagten zu ihm: Warum haben unsere Brüder, die Männer von Juda, dich uns geraubt und den König, seine Familie und alle seine Männer über den Jordan geführt?
85492 Samuel2Sam101943 Alle Judäer antworteten den Israeliten: Weil der König uns näher steht. Warum bist du darüber erzürnt? Haben wir denn ein Stück vom König gegessen oder ist er etwa von uns weggetragen worden?
85502 Samuel2Sam101944 Die Israeliten antworteten den Judäern: Ich habe zehn Anteile am König, außerdem bin ich dir gegenüber der Erstgeborene. Warum hast du mich also gering geachtet? War es nicht zuerst mein Wunsch, meinen König zurückzuholen? Die Antwort der Judäer hierauf war noch schärfer als die Rede der Israeliten.
85512 Samuel2Sam10201 Damals lebte ein niederträchtiger Mensch namens Scheba, ein Sohn des Bichri, ein Benjaminiter. Er ließ das Widderhorn blasen und rief: Welchen Anteil haben wir an David? /Wir haben keinen Erbbesitz beim Sohn Isais. /In deine Zelte, Israel!
85522 Samuel2Sam10202 Da verließen alle Israeliten Davids Gefolgschaft und folgten Scheba, dem Sohn Bichris. Die Männer aus Juda aber hielten weiter zu ihrem König, vom Jordan bis nach Jerusalem.
85532 Samuel2Sam10203 Als David in sein Haus nach Jerusalem zurückkehrte, nahm der König die zehn Nebenfrauen, die er zurückgelassen hatte, um das Haus zu bewachen, und ließ sie in Gewahrsam bringen. Er versorgte sie, ging aber nicht mehr zu ihnen und sie blieben bis zu ihrem Tod eingesperrt - schon zu Lebzeiten des Mannes im Witwenstand.
85542 Samuel2Sam10204 Der König befahl Amasa: Ruf mir in drei Tagen die Männer Judas zusammen; dann sei auch du selbst wieder hier!
85552 Samuel2Sam10205 Amasa ging, um die Judäer zusammenzurufen. Aber er versäumte die Frist, die der König ihm gesetzt hatte.
85562 Samuel2Sam10206 Da sagte David zu Abischai: Nun wird uns Scheba, der Sohn Bichris, gefährlicher als Abschalom. Nimm darum die Knechte deines Herrn mit und verfolg Scheba, damit er nicht die befestigten Städte einnimmt und uns die Augen ausreißt.
85572 Samuel2Sam10207 Da zog Abischai mit Joab und den Keretern und Peletern und allen Helden in den Kampf. Sie zogen von Jerusalem aus, um Scheba, den Sohn Bichris, zu verfolgen.
85582 Samuel2Sam10208 Als sie bei dem großen Stein von Gibeon waren, war Amasa gerade vor ihnen angekommen. Joab trug sein Gewand [[seine Kleidung]] und darüber einen Gurt für das Schwert. Dieses hing so in einer Scheide an seiner Hüfte, dass es herausglitt, wenn die Scheide hervorkam.
85592 Samuel2Sam10209 Joab sagte zu Amasa: Geht es dir gut, mein Bruder? und griff mit der rechten Hand nach dem Bart Amasas, um ihn zu küssen.
85602 Samuel2Sam102010 Amasa aber achtete nicht auf das Schwert, das Joab in der (linken) Hand hatte, und Joab stieß es ihm in den Bauch, sodass seine Eingeweide zu Boden quollen. Amasa starb, ohne dass Joab ein zweites Mal zustieß. Dann setzten Joab und sein Bruder Abischai die Verfolgung Schebas, des Sohnes Bichris, fort.
85612 Samuel2Sam102011 Einer von den Leuten Joabs aber blieb bei Amasa stehen und rief: Wer zu Joab hält und wer zu David gehört, der folge Joab nach.
85622 Samuel2Sam102012 Amasa aber hatte sich in seinem Blut mitten auf der Straße gewälzt. Als der Mann sah, dass alle Leute stehen blieben, schaffte er Amasa von der Straße weg auf das Feld und warf ein Kleidungsstück über ihn, weil jeder, der vorbeikam und ihn sah, stehen blieb.
85632 Samuel2Sam102013 Erst nachdem er ihn von der Straße weggeschafft hatte, zogen alle Männer vorüber und Joab nach, um Scheba, den Sohn Bichris, zu verfolgen.
85642 Samuel2Sam102014 Scheba zog in allen Stämmen Israels umher, bis nach Abel-Bet-Maacha. Alle Bichriter sammelten sich um ihn und folgten ihm.
85652 Samuel2Sam102015 Als aber die Leute Joabs angekommen waren, schlossen sie ihn in Abel-Bet-Maacha ein; sie schütteten einen Damm gegen die Stadt auf, der bis an die Mauer heranreichte, und alle Leute, die bei Joab geblieben waren, bemühten sich, die Mauer zu zerstören und zum Einsturz zu bringen.
85662 Samuel2Sam102016 Da rief eine kluge Frau aus der Stadt: Hört her! Hört her! Sagt Joab: Komm hierher, ich will mit dir reden.
85672 Samuel2Sam102017 Er trat zu ihr heran. Die Frau fragte: Bist du Joab? Er antwortete: Ja, ich bin es. Da sagte sie zu ihm: Hör auf die Worte deiner Magd! Er antwortete: Ich höre.
85682 Samuel2Sam102018 Sie sagte: Früher pflegte man zu sagen: Man frage doch in Abel an, dann kann man die Sache zu einem (guten) Ende führen.
85692 Samuel2Sam102019 Wir sind die friedlichsten, treuesten Menschen in Israel. Du aber bist darauf aus, eine Stadt, die für Israel (wie) eine Mutter ist, zu vernichten. Warum zerstörst du das Erbe des Herrn?
85702 Samuel2Sam102020 Joab antwortete: Das liegt mir ganz und gar fern: Ich will die Stadt nicht vernichten und zerstören.
85712 Samuel2Sam102021 So ist es nicht. Vielmehr hat ein Mann aus dem Gebirge Efraim namens Scheba, ein Sohn Bichris, seine Hand gegen den König, gegen David, erhoben. Ihn allein gebt heraus! Dann werde ich von der Stadt abziehen. Die Frau sagte zu Joab: Gib Acht, sein Kopf wird dir über die Mauer zugeworfen werden.
85722 Samuel2Sam102022 Dann redete die kluge Frau mit allen Leuten (in der Stadt), und sie schlugen Scheba, dem Sohn Bichris, den Kopf ab und warfen ihn Joab zu. Da ließ Joab das Widderhorn blasen und alle zogen von der Stadt ab und gingen wieder zu ihren Zelten; Joab aber kehrte nach Jerusalem zum König zurück.
85732 Samuel2Sam102023 Joab war Befehlshaber des ganzen Heeres der Israeliten und Benaja, der Sohn Jojadas, war der Befehlshaber der Kereter und Peleter.
85742 Samuel2Sam102024 Adoniram beaufsichtigte die Fronarbeiten und Joschafat, der Sohn Ahiluds, war der Sprecher des Königs.
85752 Samuel2Sam102025 Schewa war Staatsschreiber und Zadok und Abjatar waren Priester.
85762 Samuel2Sam102026 Auch der Jaïriter Ira war Davids Priester.
85772 Samuel2Sam10211 Zur Zeit Davids herrschte drei Jahre hintereinander eine Hungersnot. Da suchte David den Herrn auf (um ihn zu befragen). Der Herr sagte: Auf Saul und seinem Haus lastet eine Blutschuld, weil er die Gibeoniter getötet hat.
85782 Samuel2Sam10212 Da rief der König die Gibeoniter zu sich und redete mit ihnen. Die Gibeoniter stammten nicht von den Söhnen Israels ab, sondern von einem Rest der Amoriter. Obwohl die Israeliten sich ihnen gegenüber mit einem Eid (zum Wohlwollen) verpflichtet hatten, versuchte Saul in seinem Eifer für die Söhne Israels und Judas, sie zu vernichten.
85792 Samuel2Sam10213 David sagte also zu den Gibeonitern: Was soll ich für euch tun? Womit kann ich Sühne leisten, damit ihr dem Erbe des Herrn wieder Segen bringt?
85802 Samuel2Sam10214 Die Gibeoniter antworteten ihm: Wir wollen weder Silber noch Gold von Saul und seinem Haus; auch steht es uns nicht zu, jemand in Israel zu töten. David sagte: Was meint ihr, was soll ich für euch tun?
85812 Samuel2Sam10215 Sie sagten zum König: Der Mann, der uns vernichten wollte und der darauf aus war, uns auszurotten, sodass wir uns in keinem Gebiet Israels mehr hätten halten können,
85822 Samuel2Sam10216 von dessen Söhnen soll man uns sieben Männer geben. Wir wollen sie vor dem Herrn im Gibea Sauls, des vom Herrn Erwählten, hinrichten. Der König antwortete: Ich will sie euch geben.
85832 Samuel2Sam10217 Merib-Baal, den Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, aber verschonte der König wegen der Abmachung zwischen David und Jonatan, dem Sohn Sauls, die sie mit einem Eid beim Herrn bekräftigt hatten.
85842 Samuel2Sam10218 Der König nahm Armoni und Mefi-Boschet, die beiden Söhne, die Rizpa, die Tochter Ajas, dem Saul geboren hatte, und die fünf Söhne, die Michal, die Tochter Sauls, dem Adriël, dem Sohn Barsillais aus Mehola, geboren hatte.
85852 Samuel2Sam10219 Er lieferte sie den Gibeonitern aus, die sie auf dem Berg vor dem Angesicht des Herrn hinrichteten; so kamen alle sieben auf einmal um. Sie wurden in den ersten Tagen der Ernte getötet, zu Beginn der Gerstenernte.
85862 Samuel2Sam102110 Rizpa, die Tochter Ajas, aber nahm Sackleinen und legte es für sich auf den Felsen und (sie blieb dort) bei den Toten vom Beginn der Ernte, bis sich Wasser vom Himmel über die Toten ergoss. Sie ließ nicht zu, dass bei Tag die Vögel des Himmels und bei Nacht die Tiere des Feldes an sie herankamen.
85872 Samuel2Sam102111 Als David erzählt wurde, was Rizpa, die Tochter Ajas und Nebenfrau Sauls, getan hatte,
85882 Samuel2Sam102112 holte er die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan von den Bürgern von Jabesch-Gilead, die sie heimlich vom Marktplatz in Bet-Schean weggenommen hatten, wo die Philister sie aufgehängt hatten, als sie Israel am Gilboa schlugen.
85892 Samuel2Sam102113 Er ließ also von dort die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan heraufbringen. Dann sammelte man die Gebeine der Hingerichteten ein
85902 Samuel2Sam102114 und begrub sie zusammen mit den Gebeinen Sauls und seines Sohnes Jonatan in Zela im Land Benjamin, im Grab von Sauls Vater Kisch. Man tat alles, was der König befohlen hatte, und Gott ließ sich daraufhin für das Land gnädig stimmen.
85912 Samuel2Sam102115 Wieder einmal kam es zum Krieg zwischen den Philistern und Israel. David zog mit seinen Leuten hinab. Als sie gegen die Philister kämpften, wurde David müde.
85922 Samuel2Sam102116 Jischbi aus Nob, ein Rafaïter, dessen Bronze-Speer dreihundert Schekel wog und der mit einem neuen Schwert umgürtet war, sagte, er werde David erschlagen.
85932 Samuel2Sam102117 Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, kam David zu Hilfe und schlug den Philister tot. Damals leisteten die Männer Davids ihm folgenden Schwur: Du wirst nicht mehr mit uns in den Kampf ziehen, damit du nicht die Leuchte Israels auslöschst.
85942 Samuel2Sam102118 Danach kam es bei Gob wieder zum Kampf mit den Philistern. Damals erschlug Sibbechai aus Huscha den Sippai, der zu den Rafaïtern gehörte.
85952 Samuel2Sam102119 Als es wieder einmal bei Gob zum Kampf gegen die Philister kam, erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs aus Betlehem, den Goliat aus Gat, dessen Speer einem Weberbaum glich.
85962 Samuel2Sam102120 Dann kam es noch einmal bei Gat zum Kampf. Da trat ein Mann von riesenhafter Größe auf; er hatte an jeder Hand sechs Finger und an jedem Fuß sechs Zehen, zusammen vierundzwanzig; auch er stammte von Rafa ab.
85972 Samuel2Sam102121 Als er Israel verhöhnte, erschlug ihn Jonatan, der Sohn von Davids Bruder Schima.
85982 Samuel2Sam102122 Diese vier stammten von Rafa aus Gat ab; sie fielen durch die Hand Davids und seiner Krieger.
85992 Samuel2Sam10221 David sang dem Herrn an dem Tag, als ihn der Herr aus der Gewalt all seiner Feinde und aus der Gewalt Sauls errettet hatte, folgendes Lied:
86002 Samuel2Sam10222 Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter,
86012 Samuel2Sam10223 mein Gott, mein Fels, bei dem ich mich berge, /mein Schild und sicheres Heil, meine Feste, /meine Zuflucht, mein Helfer, /der mich vor der Gewalttat rettet.
86022 Samuel2Sam10224 Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!, /und ich werde vor meinen Feinden gerettet.
86032 Samuel2Sam10225 Denn mich umfingen die Wellen des Todes, /mich erschreckten die Fluten des Verderbens.
86042 Samuel2Sam10226 Die Bande der Unterwelt umstrickten mich, /über mich fielen die Schlingen des Todes.
86052 Samuel2Sam10227 In meiner Not rief ich zum Herrn /und rief zu meinem Gott. /Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen, /mein Hilfeschrei (drang) zu seinen Ohren.
86062 Samuel2Sam10228 Da wankte und schwankte die Erde, /die Grundfesten des Himmels erbebten. /Sie wankten, denn sein Zorn war entbrannt.
86072 Samuel2Sam10229 Rauch stieg aus seiner Nase auf, /aus seinem Mund kam verzehrendes Feuer, /glühende Kohlen sprühten aus von ihm.
86082 Samuel2Sam102210 Er neigte den Himmel und fuhr herab, /zu seinen Füßen dunkle Wolken.
86092 Samuel2Sam102211 Er fuhr auf dem Kerub und flog daher; /er schwebte auf den Flügeln des Windes.
86102 Samuel2Sam102212 Er hüllte sich in Finsternis, /in dunkles Wasser und dichtes Gewölk wie in ein Zelt.
86112 Samuel2Sam102213 Von seinem Glanz flammten glühende Kohlen auf.
86122 Samuel2Sam102214 Da ließ der Herr den Donner vom Himmel her dröhnen, /der Höchste ließ seine Stimme erschallen.
86132 Samuel2Sam102215 Er schoss seine Pfeile und streute sie, /er schleuderte Blitze und jagte sie dahin.
86142 Samuel2Sam102216 Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeres, /die Grundfesten der Erde wurden entblößt /durch das Drohen des Herrn, /vor dem Schnauben seines zornigen Atems.
86152 Samuel2Sam102217 Er griff aus der Höhe herab und fasste mich, /zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.
86162 Samuel2Sam102218 Er entriss mich meinen mächtigen Feinden, /die stärker waren als ich und mich hassten.
86172 Samuel2Sam102219 Sie überfielen mich am Tag meines Unheils, /doch der Herr wurde mein Halt.
86182 Samuel2Sam102220 Er führte mich hinaus ins Weite, /er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.
86192 Samuel2Sam102221 Der Herr hat mir vergolten, /weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind.
86202 Samuel2Sam102222 Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn /und fiel nicht ruchlos ab von meinem Gott.
86212 Samuel2Sam102223 Ja, ich habe alle seine Gebote vor Augen, /weiche von seinen Gesetzen niemals ab.
86222 Samuel2Sam102224 Ich war vor ihm ohne Makel, /ich nahm mich in Acht vor der Sünde.
86232 Samuel2Sam102225 Darum hat der Herr mir vergolten, /weil ich gerecht bin /und weil ich rein bin vor seinen Augen.
86242 Samuel2Sam102226 Gegen den Treuen zeigst du dich treu, /an dem Aufrichtigen handelst du recht.
86252 Samuel2Sam102227 Gegen den Reinen zeigst du dich rein, /doch falsch gegen den Falschen.
86262 Samuel2Sam102228 Dem bedrückten Volk bringst du Heil, /doch die Blicke der Stolzen zwingst du nieder.
86272 Samuel2Sam102229 Ja, du bist meine Leuchte, Herr. /Der Herr macht meine Finsternis hell.
86282 Samuel2Sam102230 Mit dir erstürme ich Wälle, /mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
86292 Samuel2Sam102231 Vollkommen ist Gottes Weg, /das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert. /Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.
86302 Samuel2Sam102232 Denn wer ist Gott als allein der Herr, /wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?
86312 Samuel2Sam102233 Gott ist meine starke Burg, /er gab mir meinen Weg ohne Hindernis frei.
86322 Samuel2Sam102234 Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, /auf hohem Weg ließ er mich gehen.
86332 Samuel2Sam102235 Er lehrte meine Hände kämpfen, /meine Arme, den ehernen Bogen zu spannen.
86342 Samuel2Sam102236 Du gabst mir deine Hilfe zum Schild, /dein Zuspruch machte mich groß.
86352 Samuel2Sam102237 Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, /meine Knöchel wanken nicht.
86362 Samuel2Sam102238 Ich verfolge meine Feinde und vertilge sie, /ich kehre nicht um, bis sie vernichtet sind.
86372 Samuel2Sam102239 Ich vernichte sie, ich schlage sie nieder; /sie können sich nicht mehr erheben, /sie fallen und liegen unter meinen Füßen.
86382 Samuel2Sam102240 Du hast mich zum Kampf mit Kraft umgürtet, /hast (alle) in die Knie gezwungen, /die sich gegen mich erhoben.
86392 Samuel2Sam102241 Meine Feinde hast du zur Flucht gezwungen; /ich konnte die vernichten, die mich hassen.
86402 Samuel2Sam102242 Sie schreien, doch hilft ihnen niemand, /sie schreien zum Herrn, doch er gibt keine Antwort.
86412 Samuel2Sam102243 Ich zermalme sie wie Staub auf der Erde, /wie Unrat auf der Straße zertrete, zermalme ich sie.
86422 Samuel2Sam102244 Du rettest mich aus dem Streit meines Volkes, /bewahrst mich als Haupt ganzer Völker. /Stämme, die ich früher nicht kannte, /sind mir nun untertan.
86432 Samuel2Sam102245 Mir huldigen die Söhne der Fremde; /sobald sie mich nur hören, gehorchen sie mir.
86442 Samuel2Sam102246 Die Söhne der Fremde schwinden dahin, /sie kommen zitternd aus ihren Burgen hervor.
86452 Samuel2Sam102247 Es lebt der Herr! Mein Fels sei gepriesen! /Der Gott, der Fels meines Heils, sei hoch erhoben;
86462 Samuel2Sam102248 denn Gott verschaffte mir Vergeltung /und unterwarf mir die Völker.
86472 Samuel2Sam102249 Du hast mich meinen Feinden entführt, /mich über meine Gegner erhoben, /dem Mann der Gewalt mich entrissen.
86482 Samuel2Sam102250 Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, /ich will deinem Namen singen und spielen.
86492 Samuel2Sam102251 Seinem König verlieh er große Hilfe, /Huld erwies er seinem Gesalbten, /David und seinem Stamm auf ewig.
86502 Samuel2Sam10231 Das sind die letzten Worte Davids: Spruch Davids, des Sohnes Isais, /Spruch des hochgestellten Mannes, /des Gesalbten des Gottes Jakobs, /des Lieblingshelden der Lieder Israels:
86512 Samuel2Sam10232 Der Geist des Herrn sprach durch mich, /sein Wort war auf meiner Zunge.
86522 Samuel2Sam10233 Der Gott Israels sprach, /zu mir sagte der Fels Israels: /Wer gerecht über die Menschen herrscht, /wer voll Gottesfurcht herrscht,
86532 Samuel2Sam10234 der ist wie das Licht am Morgen, /wenn die Sonne aufstrahlt /an einem Morgen ohne Wolken, /der nach dem Regen grünes Gras /aus der Erde hervorsprießen lässt.
86542 Samuel2Sam10235 Ist nicht mein Haus durch Gott gesichert? /Weil er mir einen ewigen Bund gewährt hat, ist es in allem wohlgeordnet und gut gesichert. /All mein Heil und alles, was ich begehrte, /ließ er es nicht aufsprießen?
86552 Samuel2Sam10236 All die Übeltäter aber sind wie verwehte Dornen; /man fasst sie nicht mit der Hand an.
86562 Samuel2Sam10237 Wenn jemand sie anrühren will, /rüstet er sich mit Eisen und einer Lanze; /sie werden im Feuer verbrannt.
86572 Samuel2Sam10238 Das sind die Namen der Helden Davids: Jischbaal, der Hachmoniter, das Haupt der Drei; er schwang seine Streitaxt über achthundert Männer und erschlug sie alle auf einmal.
86582 Samuel2Sam10239 Nach ihm kommt (als Zweiter) der Ahoachiter Eleasar, der Sohn Dodos, unter den drei Helden. Er war bei David in Pas-Dammim, als die Philister sich zum Kampf sammelten. Als sich die Israeliten zurückzogen,
86592 Samuel2Sam102310 hielt er (allein) stand und schlug auf die Philister ein, bis seine Hand erlahmte und am Schwert erstarrte. So verschaffte der Herr an jenem Tag (Israel) einen großen Sieg. Das Volk kehrte wieder um und folgte Eleasar, aber nur noch, um zu plündern.
86602 Samuel2Sam102311 Nach ihm kommt (als dritter) der Harariter Schamma, der Sohn Ages. Einst versammelten sich die Philister bei Lehi. Dort war ein Linsenfeld. Als das Volk vor den Philistern floh,
86612 Samuel2Sam102312 stellte sich Schamma mitten in das Feld, behauptete es und schlug die Philister. So verlieh ihm der Herr einen großen Sieg.
86622 Samuel2Sam102313 Als sich einst das Lager der Philister in der Rafaïterebene befand, kamen drei von den Dreißig zu Beginn der Ernte hinab zur Höhle Adullam.
86632 Samuel2Sam102314 David hielt sich damals in der Bergfestung auf und ein Posten der Philister lag in Betlehem.
86642 Samuel2Sam102315 Da bekam David großen Durst und er sagte: Wer bringt mir Wasser aus der Zisterne am Tor von Betlehem?
86652 Samuel2Sam102316 Da drangen die drei Helden in das Lager der Philister ein, schöpften Wasser aus der Zisterne am Tor von Betlehem, nahmen es mit und brachten es David. Doch er wollte es nicht trinken, sondern goss es für den Herrn als Trankopfer aus
86662 Samuel2Sam102317 und sagte: Das sei fern von mir, Herr, dass ich so etwas tue. Ist es nicht sozusagen das Blut der Männer, die unter Lebensgefahr hingegangen sind? Darum wollte er es nicht trinken. Eine solche Tat vollbrachten die drei Helden.
86672 Samuel2Sam102318 Joabs Bruder Abischai, der Sohn der Zeruja, war der Anführer der Dreißig. Er schwang seinen Speer über dreihundert Männer und erschlug sie; bei den drei Helden hatte er einen großen Namen.
86682 Samuel2Sam102319 Unter den Dreißig war er hoch geehrt und er wurde ihr Anführer, aber an die Drei reichte er nicht heran.
86692 Samuel2Sam102320 Benaja aus Kabzeel, der Sohn Jojadas, war ein tapferer Mann, der große Taten vollbrachte. Er erschlug die beiden Söhne Ariëls aus Moab. Als einmal Schnee gefallen war, kam er zu einer Zisterne und erlegte darin einen Löwen.
86702 Samuel2Sam102321 Auch erschlug er einen Ägypter, einen Furcht erregenden Mann. Der Ägypter hatte einen Speer in der Hand. Benaja aber ging nur mit einem Stock auf ihn los, riss ihm den Speer aus der Hand und tötete ihn mit diesem Speer.
86712 Samuel2Sam102322 Solche Taten vollbrachte Benaja, der Sohn Jojadas. Er hatte bei den drei Helden einen großen Namen.
86722 Samuel2Sam102323 Unter den Dreißig war er hoch geehrt, aber an die Drei reichte er nicht heran. David stellte ihn an die Spitze seiner Leibwache.
86732 Samuel2Sam102324 Zu den Dreißig gehörte Joabs Bruder Asaël, ferner Elhanan aus Betlehem, der Sohn Dodos,
86742 Samuel2Sam102325 Schamma und Elika aus Harod,
86752 Samuel2Sam102326 Helez aus Pelet, Ira aus Tekoa, der Sohn des Ikkesch,
86762 Samuel2Sam102327 Abiëser aus Anatot, Sibbechai aus Huscha,
86772 Samuel2Sam102328 Zalmon, der Ahoachiter, Machrai aus Netofa,
86782 Samuel2Sam102329 Heled aus Netofa, der Sohn Baanas, Ittai aus Gibea in Benjamin, der Sohn Ribais,
86792 Samuel2Sam102330 Benaja aus Piraton, Hiddai aus Nahale-Gaasch,
86802 Samuel2Sam102331 Abialbon aus Bet-Araba, Asmawet aus Bahurim,
86812 Samuel2Sam102332 Eljachba aus Schaalbon, Jaschen aus Nun,
86822 Samuel2Sam102333 Schamma aus Harar, Ahiam aus Harar, der Sohn Scharars,
86832 Samuel2Sam102334 Elifelet aus Maacha, der Sohn Ahasbais, Eliam aus Gilo, der Sohn Ahitofels,
86842 Samuel2Sam102335 Hezro aus Karmel, Paarai aus Arab,
86852 Samuel2Sam102336 Jigal aus Zoba, der Sohn Natans, Mibhar aus Gad,
86862 Samuel2Sam102337 Zelek, der Ammoniter, Nachrai aus Beerot, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja,
86872 Samuel2Sam102338 Ira aus Jattir, Gareb aus Jattir
86882 Samuel2Sam102339 sowie Urija, der Hetiter. Im Ganzen (waren es) siebenunddreißig.
86892 Samuel2Sam10241 Der Zorn des Herrn entbrannte noch einmal gegen Israel und er reizte David gegen das Volk auf und sagte: Geh, zähl Israel und Juda!
86902 Samuel2Sam10242 Der König befahl Joab, dem Obersten des Heeres, der bei ihm war: Durchstreift alle Stämme Israels von Dan bis Beerscheba, und mustert das Volk, damit ich weiß, wie viele es sind.
86912 Samuel2Sam10243 Joab aber sagte zum König: Der Herr, dein Gott, möge das Volk vermehren, hundertmal mehr, als es jetzt ist, und mein Herr, der König, möge es mit eigenen Augen sehen. Warum aber hat mein Herr, der König, Gefallen an einer solchen Sache?
86922 Samuel2Sam10244 Doch der König beharrte gegenüber Joab und den Anführern des Heeres auf seinem Befehl und Joab und die Anführer des Heeres verließen den König, um das Volk Israel zu mustern.
86932 Samuel2Sam10245 Sie überschritten den Jordan und begannen bei Aroër, rechts von der Stadt, die mitten im Tal liegt. Dann gingen sie auf Gad und Jaser zu
86942 Samuel2Sam10246 und weiter nach Gilead und ins Land der Hetiter nach Kadesch. Von dort aus zogen sie nach Dan und von Dan wandten sie sich nach Sidon.
86952 Samuel2Sam10247 Dann kamen sie zur Festung Tyrus und zu all den Städten der Hiwiter und der Kanaaniter. Darauf zogen sie in den Negeb von Juda hinab nach Beerscheba.
86962 Samuel2Sam10248 So durchstreiften sie das ganze Land und kamen nach neun Monaten und zwanzig Tagen wieder nach Jerusalem zurück.
86972 Samuel2Sam10249 Und Joab gab dem König das Ergebnis der Volkszählung bekannt: Israel zählte achthunderttausend Krieger, die mit dem Schwert kämpfen konnten, und Juda fünfhunderttausend.
86982 Samuel2Sam102410 Dann aber schlug David das Gewissen, weil er das Volk gezählt hatte, und er sagte zum Herrn: Ich habe schwer gesündigt, weil ich das getan habe. Doch vergib deinem Knecht seine Schuld, Herr; denn ich habe sehr unvernünftig gehandelt.
86992 Samuel2Sam102411 Als David am Morgen aufstand, war bereits folgendes Wort des Herrn an den Propheten Gad, den Seher Davids, ergangen:
87002 Samuel2Sam102412 Geh und sag zu David: So spricht der Herr: Dreierlei lege ich dir vor. Wähl dir eines davon! Das werde ich dir antun.
87012 Samuel2Sam102413 Gad kam zu David, teilte ihm das Wort mit und sagte: Was soll über dich kommen? Sieben Jahre Hungersnot in deinem Land? Oder drei Monate, in denen dich deine Feinde verfolgen und du vor ihnen fliehen musst? Oder soll drei Tage lang die Pest in deinem Land wüten? Überleg dir sehr genau, was ich dem, der mich gesandt hat, als Antwort überbringen soll.
87022 Samuel2Sam102414 Da sagte David zu Gad: Ich habe große Angst. Wir wollen lieber dem Herrn in die Hände fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß; den Menschen aber möchte ich nicht in die Hände fallen.
87032 Samuel2Sam102415 Da ließ der Herr über Israel eine Pest kommen; sie dauerte von jenem Morgen an bis zu dem festgesetzten Zeitpunkt und es starben zwischen Dan und Beerscheba siebzigtausend Menschen im Volk.
87042 Samuel2Sam102416 Als der Engel seine Hand gegen Jerusalem ausstreckte, um es ins Verderben zu stürzen, reute den Herrn das Unheil und er sagte zu dem Engel, der das Volk ins Verderben stürzte: Es ist jetzt genug, lass deine Hand sinken! Der Engel war gerade bei der Tenne des Jebusiters Arauna.
87052 Samuel2Sam102417 Als David den Engel sah, der das Volk schlug, sagte er zum Herrn: Ich bin es doch, der gesündigt hat; ich bin es, der sich vergangen hat. Aber diese, die Herde, was haben denn sie getan? Erheb deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters!
87062 Samuel2Sam102418 Am gleichen Tag kam Gad zu David und sagte zu ihm: Geh hinauf und errichte dem Herrn auf der Tenne des Jebusiters Arauna einen Altar!
87072 Samuel2Sam102419 David ging hinauf, wie es Gad gesagt und der Herr befohlen hatte.
87082 Samuel2Sam102420 Arauna hielt gerade Ausschau und sah den König mit seinen Dienern kommen. Er ging hinaus, warf sich vor dem König mit dem Gesicht zur Erde nieder
87092 Samuel2Sam102421 und sagte: Warum kommt mein Herr, der König, zu seinem Knecht? David antwortete: Um von dir die Tenne zu kaufen und dem Herrn einen Altar zu errichten, damit die Plage im Volk aufhört.
87102 Samuel2Sam102422 Arauna antwortete David: Mein Herr, der König, möge alles nehmen, was er für gut findet, und es (als Opfer) darbringen. Sieh her, hier sind die Rinder für das Brandopfer und die Dreschschlitten und das Geschirr der Rinder als Brennholz.
87112 Samuel2Sam102423 Das alles gab [[der König]] Arauna dem König und sagte zu ihm: Der Herr, dein Gott, sei dir gnädig.
87122 Samuel2Sam102424 Der König erwiderte Arauna: Nein, ich will es dir gegen Bezahlung abkaufen; ich will dem Herrn, meinem Gott, keine unbezahlten Brandopfer darbringen. David kaufte also die Tenne und die Rinder für fünfzig Silberschekel.
87132 Samuel2Sam102425 Und er baute dort einen Altar für den Herrn und brachte Brandopfer und Heilsopfer dar; der Herr aber ließ sich um des Landes willen erweichen und die Plage hörte auf in Israel.
87141 Könige1Kön1111König David war alt und hochbetagt; auch wenn man ihn in Decken hüllte, wurde ihm nicht mehr warm.
87151 Könige1Kön1112Da sagten seine Diener zu ihm: Man suche für unseren Herrn, den König, ein unberührtes Mädchen, das ihn bedient und pflegt. Wenn es an seiner Seite schläft, wird es unserem Herrn, dem König, warm werden.
87161 Könige1Kön1113Man suchte nun im ganzen Land Israel nach einem schönen Mädchen, fand Abischag aus Schunem und brachte sie zum König.
87171 Könige1Kön1114Das Mädchen war überaus schön. Sie pflegte den König und diente ihm; doch der König erkannte sie nicht.
87181 Könige1Kön1115Adonija, der Sohn der Haggit, trat anmaßend auf und sagte: Ich werde König sein. Er beschaffte sich Wagen und Besatzung dazu sowie fünfzig Mann, die vor ihm herliefen.
87191 Könige1Kön1116Sein Vater David hatte ihn nie in seinem Leben getadelt und nie zu ihm gesagt: Warum tust du das? Auch war Adonija ein sehr stattlicher Mann; seine Mutter hatte ihn nach Abschalom geboren.
87201 Könige1Kön1117Er verhandelte mit Joab, dem Sohn der Zeruja, und mit dem Priester Abjatar. Beide stellten sich hinter Adonija.
87211 Könige1Kön1118Der Priester Zadok aber und Benaja, der Sohn Jojadas, und der Prophet Natan, auch Schimi, Reï und die Helden Davids schlossen sich ihm nicht an.
87221 Könige1Kön1119Adonija schlachtete nun am Stein Sohelet bei der Rogel-Quelle Schafe, Rinder und Mastkälber zum Opfermahl. Er lud dazu alle seine Brüder, die Königssöhne, sowie alle Männer von Juda ein, die im Dienst des Königs standen.
87231 Könige1Kön11110Den Propheten Natan jedoch und Benaja sowie die Helden und seinen Bruder Salomo lud er nicht ein.
87241 Könige1Kön11111Da sagte Natan zu Batseba, der Mutter Salomos: Hast du nicht gehört, dass Adonija, der Sohn der Haggit, König geworden ist, ohne dass David, unser Herr, davon weiß?
87251 Könige1Kön11112Komm nun, ich will dir einen Rat geben, wie du dir und deinem Sohn Salomo das Leben retten kannst.
87261 Könige1Kön11113Geh zum König David und sag zu ihm: Mein Herr und König, du hast doch deiner Magd geschworen: Dein Sohn Salomo soll nach mir König sein und er soll auf meinem Thron sitzen. Warum ist nun Adonija König geworden?
87271 Könige1Kön11114Noch während du dort mit dem König redest, will auch ich kommen und deine Worte bestätigen.
87281 Könige1Kön11115Batseba ging zum König in das Gemach. Er war sehr gealtert und Abischag aus Schunem bediente ihn.
87291 Könige1Kön11116Batseba verneigte sich und warf sich vor dem König nieder, und der König fragte sie: Was willst du?
87301 Könige1Kön11117Sie sagte: Mein Herr, du selbst hast doch deiner Magd beim Herrn, deinem Gott, geschworen: Dein Sohn Salomo soll nach mir König sein und er soll auf meinem Thron sitzen.
87311 Könige1Kön11118Nun aber ist Adonija König geworden und du, mein Herr und König, weißt nichts davon.
87321 Könige1Kön11119Er hat eine Menge Rinder, Mastkälber und Schafe geschlachtet und alle Söhne des Königs, den Priester Abjatar und den Feldherrn Joab dazu eingeladen. Doch deinen Knecht Salomo hat er nicht eingeladen.
87331 Könige1Kön11120Auf dich, mein Herr und König, sind nun die Augen ganz Israels gerichtet. Du sollst ihnen bekannt geben, wer nach meinem Herrn und König auf dem Thron sitzen wird.
87341 Könige1Kön11121Sonst müssen ich und mein Sohn Salomo es büßen, wenn mein Herr und König zu seinen Vätern entschlafen ist.
87351 Könige1Kön11122Während sie noch mit dem König redete, kam der Prophet Natan.
87361 Könige1Kön11123Man meldete dem König: Der Prophet Natan ist da. Er trat vor den König, warf sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde,
87371 Könige1Kön11124und sagte: Mein Herr und König, du hast wohl verfügt: Adonija soll nach mir König sein und er soll auf meinem Thron sitzen.
87381 Könige1Kön11125Denn er ist heute hinabgezogen, hat eine Menge Rinder, Mastkälber und Schafe geschlachtet und hat dazu alle Söhne des Königs, die Obersten des Heeres und den Priester Abjatar eingeladen. Sie essen und trinken mit ihm und rufen: Es lebe der König Adonija!
87391 Könige1Kön11126Mich aber, deinen Knecht, sowie den Priester Zadok und Benaja, den Sohn Jojadas, und deinen Knecht Salomo hat er nicht eingeladen.
87401 Könige1Kön11127Wenn nun diese Verfügung wirklich von meinem Herrn und König ergangen ist, warum hast du dann deinen Knecht nicht wissen lassen, wer nach meinem Herrn und König auf dem Thron sitzen wird?
87411 Könige1Kön11128Darauf befahl König David: Ruft mir Batseba! Sie kam zum König herein, trat vor den König hin
87421 Könige1Kön11129und der König schwor ihr: So wahr der Herr lebt, der mein Leben aus jeder Gefahr gerettet hat:
87431 Könige1Kön11130Ich habe dir beim Herrn, dem Gott Israels, geschworen, dass dein Sohn Salomo nach mir König sein und an meiner Stelle auf meinem Thron sitzen soll, und so will ich es heute wahr machen.
87441 Könige1Kön11131Da verneigte sich Batseba bis zur Erde, warf sich vor dem König nieder und rief: Ewig lebe mein Herr, der König David!
87451 Könige1Kön11132Hierauf befahl König David: Ruft mir den Priester Zadok, den Propheten Natan und Benaja, den Sohn Jojadas! Sie erschienen vor dem König
87461 Könige1Kön11133und dieser trug ihnen auf: Nehmt das Gefolge eures Herrn mit euch, setzt meinen Sohn Salomo auf mein eigenes Maultier und führt ihn zum Gihon hinab!
87471 Könige1Kön11134Dort sollen ihn der Priester Zadok und der Prophet Natan zum König von Israel salben und ihr sollt in das Horn stoßen und rufen: Es lebe König Salomo!
87481 Könige1Kön11135Dann zieht mit ihm herauf! Er soll kommen, sich auf meinen Thron setzen und König werden an meiner Stelle; denn ihn habe ich zum Fürsten von Israel und Juda bestimmt.
87491 Könige1Kön11136Benaja, der Sohn Jojadas, antwortete dem König: So sei es, so füge es der Herr, der Gott meines Herrn und Königs.
87501 Könige1Kön11137Wie der Herr mit meinem Herrn und König war, so möge er auch mit Salomo sein. Er mache seinen Thron noch erhabener als den Thron meines Herrn, des Königs David.
87511 Könige1Kön11138Der Priester Zadok, der Prophet Natan und Benaja, der Sohn Jojadas, zogen mit den Keretern und Peletern hinab. Sie setzten Salomo auf das Maultier des Königs David und führten ihn zum Gihon.
87521 Könige1Kön11139Der Priester Zadok hatte das Salbhorn aus dem Zelt mitgenommen und salbte Salomo. Hierauf blies man das Widderhorn und alles Volk rief: Es lebe König Salomo!
87531 Könige1Kön11140Nun zog das ganze Volk mit ihm hinauf. Dabei spielten sie auf Flöten und waren voller Freude, sodass bei ihrem Geschrei die Erde zu bersten drohte.
87541 Könige1Kön11141Das hörten Adonija und alle Geladenen, die bei ihm waren. Sie hatten eben das Mahl beendet. Als Joab den Schall des Hornes hörte, rief er: Was soll das laute Lärmen in der Stadt?
87551 Könige1Kön11142Während er noch redete, kam Jonatan, der Sohn des Priesters Abjatar. Adonija rief ihm zu: Komm, du bist ein tüchtiger Mann. Du bringst sicher eine gute Nachricht.
87561 Könige1Kön11143Doch Jonatan erwiderte Adonija: Im Gegenteil. Unser Herr, der König David, hat Salomo als König eingesetzt.
87571 Könige1Kön11144Er hat mit ihm den Priester Zadok ausgeschickt sowie den Propheten Natan und Benaja, den Sohn Jojadas, samt den Keretern und Peletern und diese haben ihn auf das Maultier des Königs gesetzt.
87581 Könige1Kön11145Der Priester Zadok und der Prophet Natan haben ihn am Gihon zum König gesalbt. Von dort sind sie voller Freude hinaufgezogen und die Stadt ist in großer Aufregung. Das war der Lärm, den ihr gehört habt.
87591 Könige1Kön11146Salomo hat sich bereits auf den königlichen Thron gesetzt.
87601 Könige1Kön11147Auch sind die Diener des Königs gekommen, um unseren Herrn, den König David, zu beglückwünschen und zu rufen: Gott lasse Salomos Ruhm noch größer werden als deinen und er mache seinen Thron noch erhabener als deinen Thron. Dabei hat sich der König auf seinem Lager tief verneigt.
87611 Könige1Kön11148Auch hat der König gesagt: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der mir heute gewährt hat, dass mein Nachkomme auf meinem Thron sitzt und dass meine Augen das noch sehen dürfen.
87621 Könige1Kön11149Da erschraken alle Geladenen, die bei Adonija waren, und brachen auf; jeder ging seines Weges.
87631 Könige1Kön11150Adonija fürchtete sich vor Salomo. Er stand auf, eilte zum Altar und ergriff dessen Hörner.
87641 Könige1Kön11151Man meldete Salomo: Adonija hat aus Furcht vor König Salomo die Hörner des Altars ergriffen und gesagt: König Salomo schwöre mir zuerst, dass er seinen Knecht nicht mit dem Schwert hinrichten lässt.
87651 Könige1Kön11152Salomo versprach: Wenn er sich wie ein rechtschaffener Mann verhält, soll ihm kein Haar gekrümmt werden. Stellt es sich aber heraus, dass er unrecht handelt, muss er sterben.
87661 Könige1Kön11153Darauf ließ ihn König Salomo vom Altar wegholen. Als er kam und vor König Salomo niederfiel, befahl ihm dieser: Geh in dein Haus!
87671 Könige1Kön1121Als die Zeit herankam, da David sterben sollte, ermahnte er seinen Sohn Salomo:
87681 Könige1Kön1122Ich gehe nun den Weg alles Irdischen. Sei also stark und mannhaft!
87691 Könige1Kön1123Erfüll deine Pflicht gegen den Herrn, deinen Gott: Geh auf seinen Wegen und befolg alle Gebote, Befehle, Satzungen und Anordnungen, die im Gesetz des Mose niedergeschrieben sind. Dann wirst du Erfolg haben bei allem, was du tust, und in allem, was du unternimmst.
87701 Könige1Kön1124Und der Herr wird sein Wort wahr machen, das er mir gegeben hat, als er sagte: Wenn deine Söhne auf ihren Weg achten und aufrichtig mit ganzem Herzen und ganzer Seele vor mir leben, wird es dir nie an Nachkommen auf dem Thron Israels fehlen.
87711 Könige1Kön1125Du weißt selbst, was Joab, der Sohn der Zeruja, mir angetan hat: was er den beiden Heerführern Israels, Abner, dem Sohn Ners, und Amasa, dem Sohn Jeters, angetan hat. Er hat sie ermordet, hat mit Blut, das im Krieg vergossen wurde, den Frieden belastet und mit unschuldigem Blut den Gürtel an seinen Hüften und die Schuhe an seinen Füßen befleckt.
87721 Könige1Kön1126Lass dich von deiner Weisheit leiten und sorge dafür, dass sein graues Haupt nicht unbehelligt in die Unterwelt kommt.
87731 Könige1Kön1127Doch die Söhne Barsillais aus Gilead sollst du freundlich behandeln. Sie sollen zu denen gehören, die von deinem Tisch essen; denn sie sind mir ebenso entgegengekommen, als ich vor deinem Bruder Abschalom fliehen musste.
87741 Könige1Kön1128Da ist auch Schimi, der Sohn Geras, vom Stamm Benjamin, aus Bahurim. Er hat einen bösen Fluch gegen mich ausgesprochen, als ich nach Mahanajim floh. Doch ist er mir an den Jordan entgegengekommen und ich habe ihm beim Herrn geschworen, dass ich ihn nicht mit dem Schwert hinrichten werde.
87751 Könige1Kön1129Jetzt aber lass ihn nicht ungestraft! Du bist ein kluger Mann und weißt, was du mit ihm tun sollst. Schick sein graues Haupt blutig in die Unterwelt!
87761 Könige1Kön11210David entschlief zu seinen Vätern und wurde in der Davidstadt begraben.
87771 Könige1Kön11211Die Zeit, in der David über Israel König war, betrug vierzig Jahre. In Hebron regierte er sieben und in Jerusalem dreiunddreißig Jahre.
87781 Könige1Kön11212Salomo saß nun auf dem Thron seines Vaters David und seine Herrschaft festigte sich mehr und mehr.
87791 Könige1Kön11213Adonija, der Sohn der Haggit, begab sich zu Batseba, der Mutter Salomos. Sie fragte ihn: Kommst du in friedlicher Absicht? Er antwortete: Ja.
87801 Könige1Kön11214Dann fuhr er fort: Ich möchte mit dir reden. Sie erwiderte: Rede nur!
87811 Könige1Kön11215Da sagte er: Du weißt, dass mir das Königtum zustand und dass ganz Israel mich als König haben wollte. Doch ist mir die Königswürde entgangen; sie ist meinem Bruder zugefallen, weil sie ihm vom Herrn bestimmt war.
87821 Könige1Kön11216Jetzt aber möchte ich eine einzige Bitte an dich richten. Weise mich nicht ab! Sie antwortete: Sprich sie nur aus!
87831 Könige1Kön11217Da begann er: Rede doch mit König Salomo; dich wird er nicht abweisen. Bitte ihn, dass er mir Abischag aus Schunem zur Frau gibt.
87841 Könige1Kön11218Batseba erwiderte: Gut, ich werde in deiner Angelegenheit mit dem König reden.
87851 Könige1Kön11219Als nun Batseba zu König Salomo kam, um mit ihm wegen Adonija zu sprechen, erhob sich der König, ging ihr entgegen und verneigte sich vor ihr. Dann setzte er sich auf seinen Thron und ließ auch für die Königinmutter einen Thron hinstellen. Sie setzte sich an seine rechte Seite
87861 Könige1Kön11220und begann: Eine einzige kleine Bitte hätte ich an dich. Weise mich nicht ab! Der König antwortete ihr: Sprich sie nur aus, Mutter! Ich werde dich nicht abweisen.
87871 Könige1Kön11221Da bat sie: Man gebe doch Abischag aus Schunem deinem Bruder Adonija zur Frau.
87881 Könige1Kön11222Der König Salomo entgegnete seiner Mutter: Warum bittest du für Adonija um Abischag aus Schunem? Fordere doch gleich das Königtum für ihn! Er ist ja mein älterer Bruder und auf seiner Seite stehen der Priester Abjatar und Joab, der Sohn der Zeruja.
87891 Könige1Kön11223Und König Salomo schwor beim Herrn: Gott soll mir dies und das antun, wenn dieses Ansinnen Adonija nicht das Leben kostet.
87901 Könige1Kön11224So wahr der Herr lebt, der mich eingesetzt und auf den Thron meines Vaters David erhoben hat und der mir, wie er versprochen hat, ein Haus gebaut hat: Noch heute muss Adonija sterben.
87911 Könige1Kön11225Darauf schickte König Salomo Benaja, den Sohn Jojadas, hinauf und dieser versetzte Adonija den Todesstoß.
87921 Könige1Kön11226Zum Priester Abjatar sagte der König: Geh auf dein Landgut nach Anatot! Zwar hast du den Tod verdient; doch will ich dich heute nicht töten, weil du die Lade Gottes, des Herrn, vor meinem Vater David getragen und alle Demütigungen mit meinem Vater geteilt hast.
87931 Könige1Kön11227So setzte Salomo Abjatar als Priester des Herrn ab und erfüllte das Wort, das der Herr über das Haus Eli in Schilo gesprochen hatte.
87941 Könige1Kön11228Die Kunde davon erreichte Joab. Er hatte zu Adonija gehalten, sich aber nicht an Abschalom angeschlossen. Er floh in das Zelt des Herrn und ergriff die Hörner des Altars.
87951 Könige1Kön11229Man meldete dem König Salomo: Joab ist in das Zelt des Herrn geflohen und steht neben dem Altar. Salomo sandte Benaja, den Sohn Jojadas, mit dem Auftrag: Geh hin und stoß ihn nieder!
87961 Könige1Kön11230Benaja kam in das Zelt des Herrn und rief Joab zu: Der König befiehlt dir herauszukommen. Doch Joab antwortete: Nein, hier will ich sterben. Benaja berichtete dem König: Das hat Joab gesagt, so hat er mir geantwortet.
87971 Könige1Kön11231Da gebot ihm der König: Tu, was er gesagt hat! Stoß ihn nieder und begrab ihn! Nimm so von mir und vom Haus meines Vaters das Blut, das Joab ohne Grund vergossen hat.
87981 Könige1Kön11232Der Herr lasse sein Blut auf sein Haupt kommen, weil er ohne Wissen meines Vaters zwei Männer, die gerechter und besser waren als er, niedergestoßen und mit dem Schwert getötet hat: Abner, den Sohn Ners, den Heerführer Israels, und Amasa, den Sohn Jeters, den Heerführer Judas.
87991 Könige1Kön11233Ihr Blut komme für immer auf das Haupt Joabs und seiner Nachkommen. David aber, seinen Nachkommen, seinem Haus und seinem Thron sei vom Herrn immerfort Heil beschieden.
88001 Könige1Kön11234Nun ging Benaja, der Sohn Jojadas, hinauf, stieß Joab nieder und tötete ihn. Er wurde auf seinem Besitz in der Steppe begraben.
88011 Könige1Kön11235Der König setzte dann Benaja, den Sohn Jojadas, an seiner Stelle über das Heer und dem Priester Zadok verlieh er die Stelle Abjatars.
88021 Könige1Kön11236Hierauf ließ der König Schimi rufen und befahl ihm: Bau dir ein Haus in Jerusalem, bleib hier und geh nicht weg, weder dahin noch dorthin!
88031 Könige1Kön11237Du sollst wissen, dass du sterben musst, sobald du hinausgehst und das Kidrontal überschreitest. Du wirst dann selbst schuld sein an deinem Tod.
88041 Könige1Kön11238Schimi antwortete dem König: Gut, dein Knecht wird tun, was mein Herr, der König, bestimmt hat. So blieb Schimi viele Tage in Jerusalem.
88051 Könige1Kön11239Nach Verlauf von drei Jahren entflohen zwei Sklaven Schimis zu Achisch, dem Sohn Maachas, dem König von Gat. Man meldete Schimi: Deine Sklaven sind in Gat.
88061 Könige1Kön11240Da machte er sich auf, sattelte seinen Esel und begab sich zu Achisch nach Gat, um seine Sklaven zu suchen. Er ging hin und holte sie aus Gat zurück.
88071 Könige1Kön11241Es wurde aber Salomo hinterbracht, dass Schimi von Jerusalem nach Gat gegangen und wieder zurückgekehrt sei.
88081 Könige1Kön11242Er ließ daher Schimi rufen und hielt ihm vor: Habe ich dich nicht beim Herrn schwören lassen und dich gewarnt: Sobald du weggehst und dich dahin oder dorthin begibst, so weißt du, dass du sterben musst? Und du hast geantwortet: Gut, ich habe es gehört.
88091 Könige1Kön11243Warum hast du den Eid beim Herrn und den Befehl, den ich dir gegeben habe, nicht beachtet?
88101 Könige1Kön11244Und weiter sagte der König zu Schimi: Du weißt, wie viel Böses du meinem Vater David angetan hast; jetzt lässt es der Herr auf dich selbst zurückfallen.
88111 Könige1Kön11245Der König Salomo aber sei gesegnet und der Thron Davids stehe fest vor dem Herrn in Ewigkeit.
88121 Könige1Kön11246Hierauf erteilte der König dem Benaja, dem Sohn Jojadas, Befehl und dieser ging hinaus und versetzte Schimi den Todesstoß. Die Herrschaft war nun fest in der Hand Salomos.
88131 Könige1Kön1131Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten. Er nahm eine Tochter des Pharao zur Frau und brachte sie in die Davidstadt, bis er sein Haus, das Haus des Herrn und die Mauern rings um Jerusalem vollendet hatte.
88141 Könige1Kön1132Das Volk opferte zu jener Zeit auf den Kulthöhen, weil dem Namen des Herrn noch kein Haus gebaut war.
88151 Könige1Kön1133Salomo aber liebte den Herrn und befolgte die Gebote seines Vaters David; nur brachte er auf den Kulthöhen Schlachtopfer und Rauchopfer dar.
88161 Könige1Kön1134So ging der König nach Gibeon, um dort zu opfern; denn hier war die angesehenste Kulthöhe. Tausend Brandopfer legte Salomo auf ihren Altar.
88171 Könige1Kön1135In Gibeon erschien der Herr dem Salomo nachts im Traum und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll.
88181 Könige1Kön1136Salomo antwortete: Du hast deinem Knecht David, meinem Vater, große Huld erwiesen; denn er lebte vor dir in Treue, in Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen. Du hast ihm diese große Huld bewahrt und ihm einen Sohn geschenkt, der heute auf seinem Thron sitzt.
88191 Könige1Kön1137So hast du jetzt, Herr, mein Gott, deinen Knecht anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Doch ich bin noch sehr jung und weiß nicht, wie ich mich als König verhalten soll.
88201 Könige1Kön1138Dein Knecht steht aber mitten in deinem Volk, das du erwählt hast: einem großen Volk, das man wegen seiner Menge nicht zählen und nicht schätzen kann.
88211 Könige1Kön1139Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht. Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?
88221 Könige1Kön11310Es gefiel dem Herrn, dass Salomo diese Bitte aussprach.
88231 Könige1Kön11311Daher antwortete ihm Gott: Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast und nicht um langes Leben, Reichtum oder um den Tod deiner Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast, um auf das Recht zu hören,
88241 Könige1Kön11312werde ich deine Bitte erfüllen. Sieh, ich gebe dir ein so weises und verständiges Herz, dass keiner vor dir war und keiner nach dir kommen wird, der dir gleicht.
88251 Könige1Kön11313Aber auch das, was du nicht erbeten hast, will ich dir geben: Reichtum und Ehre, sodass zu deinen Lebzeiten keiner unter den Königen dir gleicht.
88261 Könige1Kön11314Wenn du auf meinen Wegen gehst, meine Gesetze und Gebote befolgst wie dein Vater David, dann schenke ich dir ein langes Leben.
88271 Könige1Kön11315Da erwachte Salomo und merkte, dass es ein Traum war. Als er nach Jerusalem kam, trat er vor die Bundeslade des Herrn, brachte Brand- und Heilsopfer dar und gab ein Festmahl für alle seine Diener.
88281 Könige1Kön11316Damals kamen zwei Dirnen und traten vor den König.
88291 Könige1Kön11317Die eine sagte: Bitte, Herr, ich und diese Frau wohnen im gleichen Haus, und ich habe dort in ihrem Beisein geboren.
88301 Könige1Kön11318Am dritten Tag nach meiner Niederkunft gebar auch diese Frau. Wir waren beisammen; kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren dort.
88311 Könige1Kön11319Nun starb der Sohn dieser Frau während der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt.
88321 Könige1Kön11320Sie stand mitten in der Nacht auf, nahm mir mein Kind weg, während deine Magd schlief, und legte es an ihre Seite. Ihr totes Kind aber legte sie an meine Seite.
88331 Könige1Kön11321Als ich am Morgen aufstand, um mein Kind zu stillen, war es tot. Als ich es aber am Morgen genau ansah, war es nicht mein Kind, das ich geboren hatte.
88341 Könige1Kön11322Da rief die andere Frau: Nein, mein Kind lebt und dein Kind ist tot. Doch die erste entgegnete: Nein, dein Kind ist tot und mein Kind lebt. So stritten sie vor dem König.
88351 Könige1Kön11323Da begann der König: Diese sagt: Mein Kind lebt und dein Kind ist tot! und jene sagt: Nein, dein Kind ist tot und mein Kind lebt.
88361 Könige1Kön11324Und der König fuhr fort: Holt mir ein Schwert! Man brachte es vor den König.
88371 Könige1Kön11325Nun entschied er: Schneidet das lebende Kind entzwei und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!
88381 Könige1Kön11326Doch nun bat die Mutter des lebenden Kindes den König - es regte sich nämlich in ihr die mütterliche Liebe zu ihrem Kind: Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind und tötet es nicht! Doch die andere rief: Es soll weder mir noch dir gehören. Zerteilt es!
88391 Könige1Kön11327Da befahl der König: Gebt jener das lebende Kind und tötet es nicht; denn sie ist seine Mutter.
88401 Könige1Kön11328Ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie schauten mit Ehrfurcht zu ihm auf; denn sie erkannten, dass die Weisheit Gottes in ihm war, wenn er Recht sprach.
88411 Könige1Kön1141König Salomo war König von ganz Israel.
88421 Könige1Kön1142Dies waren seine obersten Beamten: Asarja, der Enkel Zadoks, war Priester.
88431 Könige1Kön1143Elihoref und Ahija, die Söhne Schischas, waren Staatsschreiber, Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Sprecher des Königs.
88441 Könige1Kön1144Benaja, der Sohn Jojadas, war Heerführer [[Zadok und Abjatar waren Priester]].
88451 Könige1Kön1145Asarja, der Sohn Natans, war Vorgesetzter der Statthalter. Sabud, der Sohn Natans, war der Freund des Königs,
88461 Könige1Kön1146Ahischar war Palastvorsteher und Adoniram, der Sohn Abdas, war Aufseher über die Fronarbeiten.
88471 Könige1Kön1147Salomo hatte zwölf Statthalter für ganz Israel, die den König und sein Haus versorgten. Je einen Monat im Jahr hatte ihn jeder zu versorgen.
88481 Könige1Kön1148Das sind ihre Namen: Der Sohn Hurs (war Statthalter) im Gebirge Efraim,
88491 Könige1Kön1149der Sohn Dekers in Makaz, Schaalbim, Bet-Schemesch, Elon und Bet-Hanan,
88501 Könige1Kön11410der Sohn Heseds in Arubbot. Ihm unterstanden Socho und das ganze Gebiet von Hefer.
88511 Könige1Kön11411Dem Sohn Abinadabs unterstand der ganze Höhenrücken von Dor. Er hatte Tafat, eine Tochter Salomos, zur Frau.
88521 Könige1Kön11412Baana, der Sohn Ahiluds, verwaltete Taanach, Megiddo und ganz Bet-Schean, das an der Seite von Zaretan unterhalb von Jesreel liegt, (das ist das ganze Gebiet) von Bet-Schean bis Abel-Mehola und bis über Jokneam hinaus.
88531 Könige1Kön11413Der Sohn Gebers (war Statthalter) in Ramot-Gilead. Ihm unterstanden die Zeltdörfer Jaïrs, des Sohnes des Manasse, in Gilead und der Kreis Argob im Baschan, sechzig große Städte mit Mauern und bronzenen Torriegeln.
88541 Könige1Kön11414Ahinadab, der Sohn Iddos, (war Statthalter) in Mahanajim,
88551 Könige1Kön11415Ahimaaz in Naftali. Auch er hatte eine Tochter Salomos, nämlich Basemat, zur Frau.
88561 Könige1Kön11416Baana, der Sohn Huschais, (war Statthalter) in Ascher und Bealot,
88571 Könige1Kön11417Joschafat, der Sohn Paruachs, in Issachar,
88581 Könige1Kön11418Schimi, der Sohn Elas, in Benjamin.
88591 Könige1Kön11419Geber, der Sohn Uris, (verwaltete) in Gilead das Land Sihons, des Königs der Amoriter, und Ogs, des Königs des Baschan. Dazu kam ein Vogt im Land Juda.
88601 Könige1Kön11420Das Volk von Juda und Israel war zahlreich wie der Sand am Meer. Es hatte zu essen und zu trinken und war glücklich.
88611 Könige1Kön1151Salomo war Herrscher über alle Reiche vom Eufrat bis zum Land der Philister und bis an die Grenze Ägyptens. Sie entrichteten Abgaben und waren Salomo untertan, solange er lebte.
88621 Könige1Kön1152Der tägliche Unterhalt Salomos belief sich auf dreißig Kor Feinmehl, sechzig Kor gewöhnliches Mehl,
88631 Könige1Kön1153zehn Mastrinder, zwanzig Weiderinder, hundert Schafe, nicht gerechnet die Hirsche, Gazellen, Rehe und das gemästete Geflügel.
88641 Könige1Kön1154Denn er herrschte über das ganze Gebiet diesseits des Stromes, von Tifsach bis Gaza, über alle Könige diesseits des Stromes. Er hatte Frieden ringsum nach allen Seiten.
88651 Könige1Kön1155Juda und Israel lebten in Sicherheit von Dan bis Beerscheba; ein jeder saß unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum, solange Salomo lebte.
88661 Könige1Kön1156Salomo hatte viertausend Stallplätze für seine Wagenpferde und zwölftausend Mann als Besatzung für die Wagen.
88671 Könige1Kön1157Jene Statthalter, jeder in seinem Monat, versorgten den König Salomo und alle, die zu seinem Tisch Zutritt hatten. Sie ließen es an nichts fehlen.
88681 Könige1Kön1158Die Gerste und das Stroh für die Pferde und Zugtiere brachten sie jeweils an den Ort, für den jeder zuständig war.
88691 Könige1Kön1159Gott gab Salomo Weisheit und Einsicht in hohem Maß und Weite des Herzens - wie Sand am Strand des Meeres.
88701 Könige1Kön11510Die Weisheit Salomos war größer als die Weisheit aller Söhne des Ostens und alle Weisheit Ägyptens.
88711 Könige1Kön11511Er war weiser als alle Menschen, weiser als Etan, der Esrachiter, als Heman, Kalkol und Darda, die Söhne Mahols. Sein Name war bekannt bei allen Völkern ringsum.
88721 Könige1Kön11512Er verfasste dreitausend Sprichwörter und die Zahl seiner Lieder betrug tausendundfünf.
88731 Könige1Kön11513Er redete über die Bäume, von der Zeder auf dem Libanon bis zum Ysop, der an der Mauer wächst. Er redete über das Vieh, die Vögel, das Gewürm und die Fische.
88741 Könige1Kön11514Von allen Völkern kamen Leute, um die Weisheit Salomos zu hören, Abgesandte von allen Königen der Erde, die von seiner Weisheit vernommen hatten.
88751 Könige1Kön11515Hiram, der König von Tyrus, sandte seine Diener zu Salomo; denn er hatte gehört, dass man ihn anstelle seines Vaters zum König gesalbt habe. Hiram war nämlich zeitlebens ein Freund Davids gewesen.
88761 Könige1Kön11516Und Salomo ließ Hiram sagen:
88771 Könige1Kön11517Du weißt selbst, dass mein Vater David durch Kriege verhindert war, dem Namen des Herrn, seines Gottes, ein Haus zu bauen, da seine Feinde ihn bedrängten, bis der Herr sie ihm unter die Füße legte.
88781 Könige1Kön11518Jetzt aber hat mir der Herr, mein Gott, ringsum Ruhe verschafft. Es gibt keinen Widersacher mehr und keine Gefahr.
88791 Könige1Kön11519Darum gedenke ich, dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus zu bauen; denn er hat meinem Vater David zugesagt: Dein Sohn, den ich an deiner Stelle auf deinen Thron setzen werde, wird meinem Namen das Haus bauen.
88801 Könige1Kön11520Befiehl nun, dass man auf dem Libanon Zedern für mich fällt. Meine Knechte sollen mit deinen Knechten arbeiten. Den Lohn für deine Knechte werde ich dir geben, ganz wie du bestimmst. Du weißt ja selbst, dass wir niemand haben, der so gut Holz fällen kann wie die Leute von Sidon.
88811 Könige1Kön11521Als Hiram die Botschaft Salomos vernahm, freute er sich sehr und rief aus: Gepriesen sei heute Jahwe, der David einen weisen Sohn als Herrscher über dieses große Volk gegeben hat.
88821 Könige1Kön11522Er ließ Salomo sagen: Ich habe die Botschaft vernommen, die du an mich gesandt hast, und werde deinen Wunsch nach Zedern- und Zypressenholz erfüllen.
88831 Könige1Kön11523Meine Leute werden es vom Libanon an das Meer schaffen. Ich lasse es dann auf dem Meer an den Ort flößen, den du mir nennen wirst. Dort lasse ich es wieder auseinander nehmen, sodass du es abholen kannst. Du aber erfülle meinen Wunsch und sende Lebensmittel für mein Haus!
88841 Könige1Kön11524Also lieferte Hiram so viel Zedern- und Zypressenholz, wie Salomo wollte,
88851 Könige1Kön11525und Salomo gab Hiram zwanzigtausend Kor Weizen zum Unterhalt seines Hofes und zwanzig Kor feinstes Öl. Diese Menge lieferte Salomo Jahr für Jahr an Hiram.
88861 Könige1Kön11526Der Herr schenkte Salomo Weisheit, wie er es ihm versprochen hatte. Zwischen Salomo und Hiram herrschte Friede und sie schlossen miteinander ein Bündnis.
88871 Könige1Kön11527König Salomo ließ Leute aus ganz Israel zum Frondienst ausheben. Dieser umfasste 30000 Fronpflichtige.
88881 Könige1Kön11528Von ihnen schickte er abwechselnd jeden Monat 10000 Mann auf den Libanon. Einen Monat waren sie auf dem Libanon und zwei Monate zu Hause. Adoniram leitete den Frondienst.
88891 Könige1Kön11529Ferner hatte Salomo 70000 Lastträger und 80000 Steinhauer im Gebirge,
88901 Könige1Kön11530nicht eingerechnet die 3600 Werkführer unter dem Befehl der Statthalter, denen die Leitung der Arbeit oblag. Sie führten die Aufsicht über die Arbeiter.
88911 Könige1Kön11531Der König ließ mächtige, kostbare Steine brechen, um mit Quadern das Fundament des Tempels zu legen.
88921 Könige1Kön11532Die Bauleute Salomos bearbeiteten mit den Bauleuten Hirams und den Gebalitern das Holz und die Steine und richteten sie her für den Bau des Tempels.
88931 Könige1Kön1161Im vierhundertachtzigsten Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, im vierten Jahr der Regierung Salomos über Israel, im Monat Siw, das ist der zweite Monat, begann er das Haus des Herrn zu bauen.
88941 Könige1Kön1162Das Haus, das König Salomo für den Herrn baute, war sechzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch.
88951 Könige1Kön1163Die Vorhalle vor dem Hauptraum des Hauses war zwanzig Ellen breit, entsprechend der Breite des Hauses, und zehn Ellen tief in der Längsrichtung des Hauses.
88961 Könige1Kön1164Er machte für das Haus Fenster mit Rahmen und Gittern.
88971 Könige1Kön1165An die Wände des Hauses, und zwar an die Wände des Hauptraums und des hinteren Raumes, legte er ringsum einen Anbau mit Kammern.
88981 Könige1Kön1166Dieser war im Untergeschoss fünf Ellen, im mittleren sechs und im dritten sieben Ellen breit; die Außenwand des Hauses hatte er abgestuft, um sie nachher nicht beschädigen zu müssen.
88991 Könige1Kön1167Beim Bau des Hauses wurden Steine verwendet, die man schon im Steinbruch fertig behauen hatte; Hämmer, Meißel und sonstige eiserne Werkzeuge waren beim Bau des Hauses nicht zu hören.
89001 Könige1Kön1168Die Türe zu den unteren Kammern war an der Südseite des Hauses. Über Treppen stieg man zum mittleren und vom mittleren zum dritten Stockwerk hinauf.
89011 Könige1Kön1169Als er den Bau des Hauses vollendet hatte, überdeckte er es mit Balken und Brettern aus Zedernholz.
89021 Könige1Kön11610Den Anbau führte er um das ganze Haus. Seine Höhe betrug (in jedem Stockwerk) fünf Ellen und Zedernbalken verbanden ihn mit dem Haus.
89031 Könige1Kön11611Das Wort des Herrn erging an Salomo:
89041 Könige1Kön11612Dieses Haus, das du baust, - wenn du meinen Geboten gehorchst und auf meine Vorschriften achtest und alle meine Befehle ausführst und befolgst, dann werde ich an dir das Wort wahr machen, das ich zu deinem Vater David gesprochen habe.
89051 Könige1Kön11613Und ich werde inmitten der Israeliten wohnen und mein Volk Israel nicht verlassen.
89061 Könige1Kön11614So vollendete Salomo den Bau des Hauses.
89071 Könige1Kön11615Er täfelte seine Innenwände mit Zedernholz aus; vom Fußboden bis zu den Balken der Decke ließ er eine Holzvertäfelung anbringen. Den Fußboden belegte er mit Zypressenholz.
89081 Könige1Kön11616Zwanzig Ellen vor der Rückseite des Hauses errichtete er vom Fußboden bis zum Gebälk eine Wand aus Zedernholz und schuf so die Gotteswohnung, das Allerheiligste.
89091 Könige1Kön11617Vierzig Ellen lang war der davorliegende Hauptraum.
89101 Könige1Kön11618Im Innern hatte das Haus Zedernverkleidung mit eingeschnitzten Blumengewinden und Blütenranken. Alles war aus Zedernholz, kein Stein war zu sehen.
89111 Könige1Kön11619Im Innern des Hauses richtete er die Gotteswohnung ein, um die Bundeslade des Herrn aufstellen zu können.
89121 Könige1Kön11620Die Wohnung war zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch; er überzog sie mit bestem Gold. Auch ließ er einen Altar aus Zedernholz herstellen.
89131 Könige1Kön11621Das Innere des Hauses ließ Salomo mit bestem Gold auskleiden und vor der Gotteswohnung ließ er goldene Ketten anbringen.
89141 Könige1Kön11622So überzog er das ganze Haus vollständig mit Gold; auch den Altar vor der Gotteswohnung überzog er ganz mit Gold.
89151 Könige1Kön11623In der Gotteswohnung ließ er zwei Kerubim aus Olivenholz anfertigen. Ihre Höhe betrug zehn Ellen.
89161 Könige1Kön11624Fünf Ellen maß der eine Flügel des Kerubs und fünf Ellen sein anderer Flügel. Von einem Flügelende bis zum anderen waren es zehn Ellen.
89171 Könige1Kön11625Auch der zweite Kerub war zehn Ellen hoch. Beide hatten gleiches Maß und gleiche Gestalt.
89181 Könige1Kön11626Der eine Kerub war zehn Ellen hoch und ebenso hoch war der andere.
89191 Könige1Kön11627Er stellte die Kerubim mitten in den innersten Raum. Ihre Flügel waren so ausgespannt, dass der Flügel des einen Kerubs die eine Wand, der Flügel des zweiten Kerubs die andere Wand, die Flügel in der Mitte des Raumes aber einander berührten.
89201 Könige1Kön11628Er ließ die Kerubim mit Gold überziehen.
89211 Könige1Kön11629An allen Wänden des Hauses, im inneren wie im äußeren Raum, ließ er ringsum Kerubim, Palmen und Blütenranken einschnitzen.
89221 Könige1Kön11630Auch die Fußböden des hinteren und des vorderen Raumes ließ er mit Gold belegen.
89231 Könige1Kön11631Für den Eingang zur Gotteswohnung ließ er Türflügel aus Olivenholz anfertigen. Die Giebelbalken und die Seitenpfosten bildeten ein Fünfeck.
89241 Könige1Kön11632An den beiden Türflügeln aus Olivenholz ließ er Kerubim, Palmen und Blütenranken einschnitzen und sie mit Gold überziehen, indem er auf die Kerubim und die Palmen Gold auftragen ließ.
89251 Könige1Kön11633Ebenso ließ er für den Eingang zum Hauptraum Türpfosten aus Olivenholz anfertigen, die ein Viereck bildeten,
89261 Könige1Kön11634dazu zwei Türflügel aus Zypressenholz. Zwei drehbare Teile hatte der eine Türflügel und zwei drehbare Teile der andere.
89271 Könige1Kön11635Er ließ auf ihnen Kerubim, Palmen und Blütenranken einschnitzen und auf das Schnitzwerk dünnes Blattgold legen.
89281 Könige1Kön11636Er legte den inneren Hof an (und umgab ihn mit einer Mauer) aus drei Lagen Quadern und einer Lage Zedernbalken.
89291 Könige1Kön11637Im vierten Jahr, im Monat Siw, war das Fundament für das Haus des Herrn gelegt worden
89301 Könige1Kön11638und im elften Jahr, im Monat Bul, das ist der achte Monat, wurde das Haus mit all seinem Zubehör vollendet, ganz so, wie es geplant war. Sieben Jahre hatte man an ihm gebaut.
89311 Könige1Kön1171An seinem Palast baute Salomo dreizehn Jahre, bis er ihn ganz vollendet hatte.
89321 Könige1Kön1172Er baute das Libanonwaldhaus, hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch, mit drei Reihen von Zedernsäulen und mit Zedernbalken über den Säulen.
89331 Könige1Kön1173Eine Decke aus Zedernholz war über den Kammern, die über den Säulen lagen; es waren fünfundvierzig Säulen, fünfzehn in jeder Reihe.
89341 Könige1Kön1174In drei Reihen waren Fenster so angebracht, dass dreimal eine Fensterreihe einer anderen gegenüberstand.
89351 Könige1Kön1175Alle Türen und Fenster waren viereckig gerahmt. Dreimal stand eine Fensterreihe der anderen gegenüber.
89361 Könige1Kön1176Salomo baute die Säulenhalle, fünfzig Ellen lang und dreißig Ellen breit, davor eine Halle mit Säulen und einem Vordach.
89371 Könige1Kön1177Er schuf die Thronhalle, das ist die Gerichtshalle, um darin Recht zu sprechen. Sie war vom Fußboden bis zum Gebälk mit Zedernholz ausgetäfelt.
89381 Könige1Kön1178Sein eigenes Wohnhaus stand im anderen Hof, von der Halle aus nach innen zu. Es hatte die gleiche Bauart. Auch baute Salomo für die Tochter des Pharao, die er geheiratet hatte, ein Haus, das dieser Halle glich.
89391 Könige1Kön1179Alle diese Bauten waren vom Grund bis zu den Gesimsen aus wertvollen Steinen aufgeführt, die in der Größe von Quadern an der Innen- wie Außenseite mit der Säge zugeschnitten waren . . .
89401 Könige1Kön11710Die Fundamente bestanden aus wertvollen, mächtigen Steinblöcken, aus Steinen von zehn und Steinen von acht Ellen.
89411 Könige1Kön11711Darüber lagen wertvolle Steine in der Größe von Quadern sowie Zedernbalken.
89421 Könige1Kön11712Der große Hof war rings von einer Mauer aus drei Lagen Quadern und einer Lage Zedernbalken umgeben; ebenso der innere Hof um das Haus des Herrn und der Hof um die Palasthalle.
89431 Könige1Kön11713König Salomo ließ Hiram aus Tyrus kommen.
89441 Könige1Kön11714Dieser war der Sohn einer Witwe aus dem Stamm Naftali. Sein Vater war ein Bronzeschmied aus Tyrus. Er war mit Weisheit, Verstand und Geschick begabt, um jede Bronze-Arbeit auszuführen. Er kam zum König Salomo und führte alle Arbeiten für ihn aus.
89451 Könige1Kön11715Er formte die zwei bronzenen Säulen. Achtzehn Ellen betrug die Höhe der einen Säule und ein Band von zwölf Ellen umspannte sie. Ihre Wandstärke betrug vier Finger; innen war sie hohl. Ebenso war die zweite Säule.
89461 Könige1Kön11716Dazu machte er zwei Kapitelle, um sie oben auf die Säulen zu setzen; sie waren aus Bronze gegossen. Fünf Ellen betrug die Höhe des einen Kapitells und fünf Ellen die Höhe des anderen.
89471 Könige1Kön11717Auch machte er Geflechte [[Flechtwerksarbeit, kettenförmige Bänder]] für die Kapitelle oben auf den Säulen, und zwar ein Geflecht für das eine Kapitell und ein Geflecht für das andere.
89481 Könige1Kön11718Ferner machte er Granatäpfel und legte sie in zwei Reihen ringsum über die Geflechte, sodass sie die Kapitelle oben auf den Säulen bedeckten. Ebenso verfuhr er mit dem zweiten Kapitell.
89491 Könige1Kön11719Die Kapitelle oben auf den Säulen hatten die Form einer Lilienblüte . . .
89501 Könige1Kön11720. . .
89511 Könige1Kön11721Er stellte die Säulen an der Vorhalle des Tempels auf. Die eine Säule stellte er auf die rechte Seite und nannte sie Jachin, die andere stellte er auf die linke Seite und nannte sie Boas.
89521 Könige1Kön11722Oben auf den Säulen waren lilienförmige Gebilde. So wurde die Arbeit an den Säulen zu Ende geführt.
89531 Könige1Kön11723Dann machte er das «Meer». Es wurde aus Bronze gegossen und maß zehn Ellen von einem Rand zum andern; es war völlig rund und fünf Ellen hoch. Eine Schnur von dreißig Ellen konnte es rings umspannen.
89541 Könige1Kön11724Unterhalb seines Randes waren rundum Rankengebilde. In einer Länge von dreißig Ellen umsäumten sie das Meer ringsum in zwei Reihen. Sie wurden beim Guss mitgegossen.
89551 Könige1Kön11725Das Meer stand auf zwölf Rindern. Von ihnen schauten drei nach Norden, drei nach Westen, drei nach Süden und drei nach Osten. Das Meer ruhte oben auf den Rindern. Ihre Hinterteile waren nach innen gekehrt.
89561 Könige1Kön11726Die Wand des Meeres war eine Handbreit dick. Sein Rand war wie der Rand eines Bechers geformt, einer Lilienblüte gleich. Es fasste zweitausend Bat.
89571 Könige1Kön11727Er machte die zehn fahrbaren Gestelle aus Bronze. Jedes war vier Ellen lang, vier Ellen breit und drei Ellen hoch.
89581 Könige1Kön11728Und so waren die Gestelle beschaffen: Sie hatten Querleisten, und zwar Querleisten zwischen den Eckleisten.
89591 Könige1Kön11729Auf den Querleisten zwischen den Eckleisten waren Bilder von Löwen, Rindern und Kerubim, und ebenso auf den Eckleisten. Über den Löwen und Rindern sowie unter ihnen waren Kranzgewinde eingehämmert.
89601 Könige1Kön11730Jedes Gestell hatte vier bronzene Räder und bronzene Achsen. An den vier Füßen waren Ansätze, die unterhalb des Kessels angegossen waren . . .
89611 Könige1Kön11731. . . (Der Kasten des Gestells) war eineinhalb Ellen hoch. Auch an seiner Öffnung waren Verzierungen. Die Querleisten waren nicht rund, sondern viereckig.
89621 Könige1Kön11732Die vier Räder waren unter den Querleisten. Ihre Halter waren am Gestell befestigt. Jedes Rad war eineinhalb Ellen hoch.
89631 Könige1Kön11733Sie waren gearbeitet wie Wagenräder. Ihre Halter, Felgen, Speichen und Naben waren alle gegossen.
89641 Könige1Kön11734Die vier Ansätze waren an den vier Ecken eines jeden Gestells angebracht und bildeten mit ihm ein Ganzes.
89651 Könige1Kön11735Der Aufsatz des Gestells war eine halbe Elle hoch und völlig rund. An ihm waren seine Halter und Leisten angesetzt.
89661 Könige1Kön11736Auf die Wandflächen, Halter und Querleisten ließ Salomo Bilder von Kerubim, Löwen und Palmen eingravieren . . .
89671 Könige1Kön11737In dieser Weise fertigte Hiram die zehn Gestelle an. Sie hatten alle gleichen Guss, gleiches Maß und gleiche Gestalt.
89681 Könige1Kön11738Dazu machte er zehn bronzene Kessel. Jeder fasste vierzig Bat und hatte eine Weite von vier Ellen. Für jedes der zehn Gestelle war ein Kessel bestimmt.
89691 Könige1Kön11739Fünf von den Gestellen brachte er an die Südseite des Hauses und fünf an die Nordseite. Das «Meer» stellte er an die Südseite des Hauses, gegen Südosten.
89701 Könige1Kön11740Auch machte Hiram die Töpfe, Schaufeln und Schalen. So führte Hiram alle Arbeiten zu Ende, die er dem König Salomo für das Haus des Herrn anzufertigen hatte:
89711 Könige1Kön11741zwei Säulen, zwei beckenförmige Kapitelle oben auf den Säulen, die zwei Flechtwerke, mit denen man die beiden beckenförmigen Kapitelle oben auf den Säulen bedeckte,
89721 Könige1Kön11742die vierhundert Granatäpfel für die beiden Flechtwerke, die in zwei Reihen an jedem Flechtwerk angebracht waren und die beiden beckenförmigen Kapitelle auf den Säulen bedeckten,
89731 Könige1Kön11743die zehn fahrbaren Gestelle, die zehn Kessel für die Gestelle,
89741 Könige1Kön11744das eine Meer, die zwölf Rinder unter dem Meer,
89751 Könige1Kön11745die Töpfe, Schaufeln und Schalen. Alle diese Geräte, die Hiram dem König Salomo für das Haus des Herrn anfertigte, waren aus glatter Bronze.
89761 Könige1Kön11746In der Jordanau zwischen Sukkot und Zaretan ließ sie der König in Formen aus festem Lehm gießen.
89771 Könige1Kön11747Und Salomo gab allen Geräten ihren Platz. Wegen ihrer überaus großen Menge war das Gewicht der Bronze nicht festzustellen.
89781 Könige1Kön11748Salomo ließ alle Geräte, die zum Haus des Herrn gehörten, anfertigen: den goldenen Altar, den goldenen Tisch, auf den man die Schaubrote legte,
89791 Könige1Kön11749die fünf Leuchter auf der rechten und die fünf Leuchter auf der linken Seite vor der Gotteswohnung, aus bestem Gold, dazu die goldenen Blüten, Lampen und Dochtscheren,
89801 Könige1Kön11750ferner die Becken, Messer, Schalen, Schüsseln und Pfannen aus bestem Gold. Auch die Stirnseiten der Türen des inneren Raumes zum Allerheiligsten und die Stirnseiten der beiden Türflügel, die zum Hauptraum führten, waren mit Gold verkleidet.
89811 Könige1Kön11751So wurden alle Arbeiten, die König Salomo für das Haus des Herrn ausführen ließ, vollendet. Dann brachte er die Weihegaben seines Vaters David hinein und legte das Silber, das Gold und die Geräte in die Schatzkammern des Hauses des Herrn.
89821 Könige1Kön1181Damals versammelte Salomo die Ältesten Israels, alle Stammesführer und die Häupter der israelitischen Großfamilien bei sich in Jerusalem, um die Bundeslade des Herrn aus der Stadt Davids, das ist Zion, heraufzuholen.
89831 Könige1Kön1182Am Fest im Monat Etanim, das ist der siebte Monat, kamen alle Männer Israels bei König Salomo zusammen.
89841 Könige1Kön1183In Gegenwart aller Ältesten Israels nahmen die Priester die Lade
89851 Könige1Kön1184und brachten sie zugleich mit dem Offenbarungszelt und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf. Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.
89861 Könige1Kön1185König Salomo aber und die ganze Gemeinde Israels, die bei ihm vor der Lade versammelt war, schlachteten Schafe und Rinder, die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen konnte.
89871 Könige1Kön1186Darauf stellten die Priester die Bundeslade des Herrn an ihren Platz, in die Gotteswohnung des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Kerubim.
89881 Könige1Kön1187Denn die Kerubim breiteten ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie und ihre Stangen von oben her.
89891 Könige1Kön1188Die Stangen waren so lang, dass man ihre Spitzen im Heiligtum vor der Gotteswohnung sehen konnte; draußen aber waren sie nicht zu sehen. Sie blieben dort bis zum heutigen Tag.
89901 Könige1Kön1189In der Lade befanden sich nur die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen hatte.
89911 Könige1Kön11810Als dann die Priester aus dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke das Haus des Herrn.
89921 Könige1Kön11811Sie konnten wegen der Wolke ihren Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn.
89931 Könige1Kön11812Damals sagte Salomo: Der Herr hat die Sonne an den Himmel gesetzt; /er selbst wollte im Dunkel wohnen.
89941 Könige1Kön11813Ich habe ein fürstliches Haus für dich gebaut, /eine Wohnstätte für ewige Zeiten.
89951 Könige1Kön11814Dann wandte sich der König um und segnete die ganze Versammlung Israels. Alle standen
89961 Könige1Kön11815und er betete: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels. Seine Hand hat ausgeführt, was sein Mund meinem Vater David verheißen hat, als er sprach:
89971 Könige1Kön11816Seit dem Tag, da ich mein Volk Israel aus Ägypten führte, habe ich aus keinem der Stämme Israels eine Stadt für den Bau eines Hauses erwählt, um meinen Namen dort wohnen zu lassen. David aber habe ich zum Herrscher über mein Volk Israel erwählt.
89981 Könige1Kön11817Mein Vater David wollte dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus bauen.
89991 Könige1Kön11818Doch der Herr sprach zu ihm: Wenn du dir vorgenommen hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, hast du einen guten Entschluss gefasst.
90001 Könige1Kön11819Doch sollst nicht du das Haus bauen; sondern erst dein leiblicher Sohn soll meinem Namen das Haus bauen.
90011 Könige1Kön11820Der Herr hat jetzt sein Versprechen, das er gegeben hat, wahr gemacht: Ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie es der Herr zugesagt hatte. Ich habe dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, das Haus gebaut
90021 Könige1Kön11821und darin einen Raum für die Lade geschaffen. Sie enthält die Tafeln des Bundes, den der Herr mit unseren Vätern geschlossen hat, als er sie aus Ägypten führte.
90031 Könige1Kön11822Dann trat Salomo in Gegenwart der ganzen Versammlung Israels vor den Altar des Herrn, breitete seine Hände zum Himmel aus
90041 Könige1Kön11823und betete: Herr, Gott Israels, im Himmel oben und auf der Erde unten gibt es keinen Gott, der so wie du Bund und Huld seinen Knechten bewahrt, die mit ungeteiltem Herzen vor ihm leben.
90051 Könige1Kön11824Du hast das Versprechen gehalten, das du deinem Knecht, meinem Vater David, gegeben hast. Deine Hand hat heute erfüllt, was dein Mund versprochen hat.
90061 Könige1Kön11825Und nun, Herr, Gott Israels, halte auch das andere Versprechen, das du deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, als du sagtest: Es soll dir nie an einem Nachkommen fehlen, der vor mir auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Söhne darauf achten, ihren Weg so vor mir zu gehen, wie du es getan hast.
90071 Könige1Kön11826Gott Israels, möge sich jetzt dein Wort, das du deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, als wahr erweisen.
90081 Könige1Kön11827Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe.
90091 Könige1Kön11828Wende dich, Herr, mein Gott, dem Beten und Flehen deines Knechtes zu! Höre auf das Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht heute vor dir verrichtet.
90101 Könige1Kön11829Halte deine Augen offen über diesem Haus bei Nacht und bei Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast, dass dein Name hier wohnen soll. Höre auf das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte verrichtet.
90111 Könige1Kön11830Achte auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, wenn sie an dieser Stätte beten. Höre sie im Himmel, dem Ort, wo du wohnst. Höre sie und verzeih!
90121 Könige1Kön11831Wenn sich jemand gegen seinen Nächsten verfehlt und dieser ihm einen Eid abverlangt, den er schwören muss, und er dann kommt und vor deinem Altar in diesem Haus schwört,
90131 Könige1Kön11832so höre du es im Himmel und greif ein! Verschaff deinen Knechten Recht; verurteile den Schuldigen und lass sein Tun auf ihn selbst zurückfallen! Den Schuldlosen aber sprich frei und vergilt ihm, wie es seiner Gerechtigkeit entspricht.
90141 Könige1Kön11833Wenn dein Volk Israel von einem Feind geschlagen wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und dann wieder zu dir umkehrt, deinen Namen preist und in diesem Haus zu dir betet und fleht,
90151 Könige1Kön11834so höre du es im Himmel! Vergib deinem Volk Israel seine Sünde; lass sie in das Land zurückkommen, das du ihren Vätern gegeben hast.
90161 Könige1Kön11835Wenn der Himmel verschlossen ist und kein Regen fällt, weil sie gegen dich gesündigt haben, und wenn sie dann an diesem Ort beten, deinen Namen preisen und von ihrer Sünde lassen, weil du sie demütigst,
90171 Könige1Kön11836so höre du sie im Himmel! Vergib deinen Knechten und deinem Volk Israel ihre Sünden; denn du führst sie den guten Weg, den sie gehen sollen. Spende Regen deinem Land, das du deinem Volk zum Erbbesitz gegeben hast.
90181 Könige1Kön11837Wenn im Land Hungersnot herrscht, wenn Pest ausbricht, wenn Getreidebrand, Rost, Heuschrecken und Ungeziefer auftreten, wenn Feinde sie im eigenen Land bedrängen, wenn irgendeine Plage oder Krankheit sie trifft,
90191 Könige1Kön11838(so höre du) jedes Gebet und Flehen eines jeden einzelnen und deines ganzen Volkes Israel; denn sie alle kennen die Not ihres Herzens und erheben ihre Hände zu diesem Haus.
90201 Könige1Kön11839Höre sie dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und verzeih! Greif ein, und vergilt jedem, wie es sein Tun verdient. Du kennst ja ihre Herzen; denn du allein kennst die Herzen aller Menschen.
90211 Könige1Kön11840So werden sie dich fürchten, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vätern gegeben hast.
90221 Könige1Kön11841Auch Fremde, die nicht zu deinem Volk Israel gehören, werden wegen deines Namens aus fernen Ländern kommen;
90231 Könige1Kön11842denn sie werden von deinem großen Namen, deiner starken Hand und deinem hoch erhobenen Arm hören. Sie werden kommen und in diesem Haus beten.
90241 Könige1Kön11843Höre sie dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und tu alles, weswegen der Fremde zu dir ruft. Dann werden alle Völker der Erde deinen Namen erkennen. Sie werden dich fürchten, wie dein Volk Israel dich fürchtet, und erfahren, dass dein Name ausgerufen ist über diesem Haus, das ich gebaut habe.
90251 Könige1Kön11844Wenn dein Volk auf dem Weg, den du es führst, gegen seine Feinde in den Krieg zieht und wenn es dann zu dir betet, zur Stadt hingewendet, die du erwählt hast, und zu dem Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe,
90261 Könige1Kön11845so höre du im Himmel sein Beten und Flehen und verschaff ihm Recht.
90271 Könige1Kön11846Wenn sie gegen dich sündigen - es gibt ja niemand, der nicht sündigt - und du ihnen zürnst, sie ihren Bedrängern preisgibst und ihre Feinde sie gefangen fortführen in ein fernes oder nahes Land,
90281 Könige1Kön11847so werden sie im Land ihrer Gefangenschaft in sich gehen. Sie werden im Land ihrer Gefangenschaft umkehren, zu dir flehen und rufen: Wir haben gesündigt, Unrecht getan und gefrevelt.
90291 Könige1Kön11848Mit ganzem Herzen und ganzer Seele werden sie im Land ihrer Feinde, von denen sie als Gefangene weggeführt wurden, zu dir umkehren und zu dir beten, zum Land hingewendet, das du ihren Vätern gegeben hast, zur Stadt hin, die du erwählt hast, und zum Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe.
90301 Könige1Kön11849Höre dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, ihr Beten und Flehen! Verschaff ihnen Recht
90311 Könige1Kön11850und verzeih deinem Volk, was es gegen dich gesündigt hat; verzeih ihm alle Frevel, die es gegen dich begangen hat. Lass sie bei ihren Unterdrückern Mitleid und Erbarmen finden!
90321 Könige1Kön11851Sie sind ja dein Volk und dein Eigentum, das du aus dem Schmelzofen, aus Ägypten, herausgeführt hast.
90331 Könige1Kön11852Halte deine Augen offen für das Flehen deines Knechtes und für das Flehen deines Volkes Israel! Erhöre sie, sooft sie zu dir rufen.
90341 Könige1Kön11853Du hast dir Israel unter allen Völkern der Erde als Eigentum ausgewählt, wie du es durch deinen Knecht Mose verkündet hast, als du unsere Väter aus Ägypten geführt hast, Herr und Gott.
90351 Könige1Kön11854Als Salomo dieses flehentliche Gebet zum Herrn beendet hatte, erhob er sich auf dem Platz vor dem Altar des Herrn, wo er niedergekniet war und die Hände zum Himmel ausgebreitet hatte.
90361 Könige1Kön11855Er trat vor die ganze Versammlung Israels, segnete sie und rief mit lauter Stimme:
90371 Könige1Kön11856Gepriesen sei der Herr, der seinem Volk Israel Ruhe geschenkt hat, wie er es versprochen hat. Von all den herrlichen Verheißungen, die er durch seinen Knecht Mose verkündet hat, ist nicht eine hinfällig geworden.
90381 Könige1Kön11857Der Herr, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unseren Vätern war. Er verlasse uns nicht und verstoße uns nicht.
90391 Könige1Kön11858Er lenke unsere Herzen zu sich hin, damit wir auf seinen Wegen gehen und die Gebote, Befehle und Anordnungen befolgen, die er unseren Vätern gegeben hat.
90401 Könige1Kön11859Mögen diese Worte, die ich flehend vor dem Herrn, unserem Gott, gesprochen habe, ihm Tag und Nacht gegenwärtig bleiben. Möge er seinem Knecht und seinem Volk Israel Recht verschaffen, wie es jeder Tag verlangt,
90411 Könige1Kön11860damit alle Völker der Erde erkennen, dass niemand Gott ist als der Herr allein.
90421 Könige1Kön11861Euer Herz aber bleibe ungeteilt beim Herrn, unserem Gott, sodass ihr seinen Gesetzen folgt und auf seine Gebote achtet, wie es heute geschieht.
90431 Könige1Kön11862Dann brachten der König und mit ihm ganz Israel vor dem Herrn Opfer dar.
90441 Könige1Kön11863Zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Schafe ließ Salomo als Heilsopfer für den Herrn schlachten. So vollzogen der König und alle Israeliten die Weihe des Hauses des Herrn.
90451 Könige1Kön11864An jenem Tag weihte der König auch die Mitte des Hofes, der vor dem Haus des Herrn war, als er dort das Brandopfer, das Speiseopfer und die Fettstücke der Heilsopfer darbrachte. Der bronzene Altar, der vor dem (Tempel des) Herrn stand, war nämlich zu klein, um das Brandopfer, das Speiseopfer und die Fettstücke der Heilsopfer fassen zu können.
90461 Könige1Kön11865Salomo feierte damals mit ganz Israel, das von Lebo-Hamat bis zum Grenzbach Ägyptens zu einer großen Versammlung vor dem Herrn, unserem Gott, erschienen war, das (Laubhütten-)Fest sieben Tage lang [[und nochmals sieben Tage, zusammen vierzehn Tage]].
90471 Könige1Kön11866Am achten Tag entließ er das Volk. Sie priesen den König und gingen zu ihren Zelten, frohen Mutes und voll Freude über all das Gute, das der Herr an seinem Knecht David und seinem Volk Israel getan hatte.
90481 Könige1Kön1191Nachdem Salomo den Bau des Tempels und des königlichen Palastes vollendet und alle Pläne, die er auszuführen wünschte, verwirklicht hatte,
90491 Könige1Kön1192erschien ihm der Herr zum zweiten Mal, wie er ihm in Gibeon erschienen war.
90501 Könige1Kön1193Er sprach zu ihm: Ich habe dein flehentliches Gebet, das du an mich gerichtet hast, gehört und dieses Haus, das du gebaut hast, geheiligt. Meinen Namen werde ich für immer hierher legen, meine Augen und mein Herz werden allezeit hier weilen.
90511 Könige1Kön1194Wenn du mit ungeteiltem und aufrichtigem Herzen vor mir den Weg gehst, den dein Vater David gegangen ist, und wenn du alles tust, was ich dir befohlen habe, wenn du auf meine Gebote und Rechtsvorschriften achtest,
90521 Könige1Kön1195dann werde ich deinen Königsthron auf ewig in Israel bestehen lassen, wie ich es deinem Vater David zugesichert habe, zu dem ich gesagt habe: Es soll dir nie an einem Nachkommen auf dem Thron Israels fehlen.
90531 Könige1Kön1196Doch wenn ihr und eure Söhne euch von mir abwendet und die Gebote und Gesetze, die ich euch gegeben habe, übertretet, wenn ihr euch anschickt, andere Götter zu verehren und anzubeten,
90541 Könige1Kön1197dann werde ich Israel in dem Land ausrotten, das ich ihm gegeben habe. Das Haus, das ich meinem Namen geweiht habe, werde ich aus meinem Angesicht wegschaffen und Israel soll zum Gespött und zum Hohn unter allen Völkern werden.
90551 Könige1Kön1198Dieses Haus wird zu einem Trümmerhaufen werden und jeder, der vorübergeht, wird sich entsetzen und zischen. Man wird fragen: Warum hat der Herr diesem Land und diesem Haus das angetan?
90561 Könige1Kön1199Und man wird antworten: Weil sie den Herrn, ihren Gott, der ihre Väter aus Ägypten geführt hat, verlassen, sich an andere Götter gehängt, sich vor ihnen niedergeworfen und sie verehrt haben, darum hat der Herr all dieses Unglück über sie gebracht.
90571 Könige1Kön11910Zwanzig Jahre hatte Salomo an den beiden Häusern, dem Tempel des Herrn und dem königlichen Palast, gebaut.
90581 Könige1Kön11911Der König Hiram von Tyrus hatte ihn dabei mit Zedern- und Zypressenholz sowie mit Gold in der gewünschten Menge unterstützt. Damals trat König Salomo zwanzig Städte in der Landschaft Galiläa an Hiram ab.
90591 Könige1Kön11912Als aber Hiram aus Tyrus herüberkam, um die Städte anzusehen, die Salomo ihm gegeben hatte, gefielen sie ihm nicht.
90601 Könige1Kön11913Er meinte: Was sind das für Städte, die du mir gegeben hast, mein Bruder? - Man nennt sie Land Kabul bis zum heutigen Tag.
90611 Könige1Kön11914Hiram hatte dem König hundertzwanzig Talente Gold gesandt.
90621 Könige1Kön11915So verhielt es sich mit dem Frondienst: König Salomo hatte Fronarbeiter ausgehoben zum Bau des Tempels, seines Palastes, des Millo und der Mauern von Jerusalem, Hazor, Megiddo und Geser.
90631 Könige1Kön11916Der Pharao, der König von Ägypten, war nämlich heraufgezogen, hatte Geser erobert und eingeäschert, die Kanaaniter, die darin wohnten, getötet und die Stadt als Brautgeschenk seiner Tochter, der Frau Salomos, gegeben.
90641 Könige1Kön11917Salomo baute nun Geser wieder auf. Ferner baute er das untere Bet-Horon aus
90651 Könige1Kön11918sowie Baala und Tamar in der Steppe im Land (Juda),
90661 Könige1Kön11919dazu alle Vorratsstädte, die ihm gehörten, die Städte für die Wagen und ihre Mannschaft und was er sonst in Jerusalem, auf dem Libanon und im ganzen Bereich seiner Herrschaft zu bauen wünschte.
90671 Könige1Kön11920Die Reste der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, die nicht zu den Israeliten gehörten
90681 Könige1Kön11921und von denen noch Nachkommen im Land lebten - die Israeliten hatten sie nicht ausrotten können -, hob Salomo als Fronarbeiter aus und sie blieben es bis zum heutigen Tag.
90691 Könige1Kön11922Von den Israeliten aber machte Salomo niemand zum Sklaven; sie waren seine Krieger und Beamten, seine Obersten und Hauptleute, die Befehlshaber über seine Wagen und deren Mannschaft.
90701 Könige1Kön11923Die Leitung der Arbeiten Salomos oblag den fünfhundertfünfzig Werkführern unter dem Befehl der Statthalter. Sie hatten die Aufsicht über die Leute, die bei den Arbeiten beschäftigt waren.
90711 Könige1Kön11924Als die Tochter des Pharao aus der Davidstadt in ihr Haus hinaufgezogen war, das Salomo für sie gebaut hatte, baute er den Millo aus.
90721 Könige1Kön11925Dreimal im Jahr brachte Salomo auf dem Altar, den er für den Herrn erbaut hatte, Brand- und Heilsopfer dar und ließ seine Opfergaben vor dem Herrn in Rauch aufgehen. Und er vollendete das Haus.
90731 Könige1Kön11926König Salomo baute auch eine Flotte in Ezjon-Geber, das bei Elat an der Küste des Schilfmeers in Edom liegt.
90741 Könige1Kön11927Hiram schickte seine Leute, geübte Seefahrer, mit den Leuten Salomos zu Schiff aus.
90751 Könige1Kön11928Sie fuhren nach Ofir, holten von dort vierhundertzwanzig Talente Gold und brachten es dem König Salomo.
90761 Könige1Kön11101Die Königin von Saba hörte vom Ruf Salomos und kam, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen.
90771 Könige1Kön11102Sie kam nach Jerusalem mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die Balsam, eine gewaltige Menge Gold und Edelsteine trugen, trat bei Salomo ein und redete mit ihm über alles, was sie sich vorgenommen hatte.
90781 Könige1Kön11103Salomo gab ihr Antwort auf alle Fragen. Es gab nichts, was dem König verborgen war und was er ihr nicht hätte sagen können.
90791 Könige1Kön11104Als nun die Königin von Saba die ganze Weisheit Salomos erkannte, als sie den Palast sah, den er gebaut hatte,
90801 Könige1Kön11105die Speisen auf seiner Tafel, die Sitzplätze seiner Beamten, das Aufwarten der Diener und ihre Gewänder, seine Getränke und sein Opfer, das er im Haus des Herrn darbrachte, da stockte ihr der Atem.
90811 Könige1Kön11106Sie sagte zum König: Was ich in meinem Land über dich und deine Weisheit gehört habe, ist wirklich wahr.
90821 Könige1Kön11107Ich wollte es nicht glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und wahrlich, nicht einmal die Hälfte hat man mir berichtet; deine Weisheit und deine Vorzüge übertreffen alles, was ich gehört habe.
90831 Könige1Kön11108Glücklich sind deine Männer, glücklich diese deine Diener, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören.
90841 Könige1Kön11109Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der an dir Gefallen fand und dich auf den Thron Israels setzte. Weil Jahwe Israel ewig liebt, hat er dich zum König bestellt, damit du Recht und Gerechtigkeit übst.
90851 Könige1Kön111010Sie gab dem König hundertzwanzig Talente Gold, dazu eine sehr große Menge Balsam und Edelsteine. Niemals mehr kam so viel Balsam in das Land, wie die Königin von Saba dem König Salomo schenkte.
90861 Könige1Kön111011Auch die Flotte Hirams, die Gold aus Ofir holte, brachte von dort große Mengen Almuggimholz und Edelsteine.
90871 Könige1Kön111012Der König ließ aus dem Almuggimholz Schnitzarbeiten für das Haus des Herrn und den königlichen Palast sowie Zithern und Harfen für die Sänger anfertigen. Solches Almuggimholz ist nie wieder in das Land gekommen und bis zum heutigen Tag nicht mehr gesehen worden.
90881 Könige1Kön111013König Salomo gewährte der Königin von Saba alles, was sie wünschte und begehrte. Dazu beschenkte er sie reichlich, wie es nur der König Salomo vermochte. Schließlich kehrte sie mit ihrem Gefolge in ihr Land zurück.
90891 Könige1Kön111014Das Gewicht des Goldes, das alljährlich bei Salomo einging, betrug sechshundertsechsundsechzig Goldtalente.
90901 Könige1Kön111015Dabei sind nicht eingerechnet die Abgaben der Kaufleute und die Einnahmen, die von den Händlern, von allen Königen Arabiens und von den Statthaltern des Landes kamen.
90911 Könige1Kön111016König Salomo ließ zweihundert Schilde aus gehämmertem Gold herstellen; sechshundert Goldschekel verwandte er für jeden Schild.
90921 Könige1Kön111017Dazu machte er dreihundert kleinere Schilde aus gehämmertem Gold; drei Minen Gold verwandte er für jeden. Er brachte sie in das Libanonwaldhaus.
90931 Könige1Kön111018Ferner ließ der König einen großen Thron aus Elfenbein anfertigen und mit bestem Gold überziehen.
90941 Könige1Kön111019Sechs Stufen führten zum Thron hinauf. An seiner Rückseite war der Kopf eines Jungstiers und zu beiden Seiten des Sitzes befanden sich Armlehnen. Zwei Löwen standen neben den Lehnen
90951 Könige1Kön111020und zwölf zu beiden Seiten der sechs Stufen. Dergleichen ist noch für kein Königreich geschaffen worden.
90961 Könige1Kön111021Alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus Gold; ebenso waren alle Geräte des Libanonwaldhauses aus bestem Gold. Silber galt in den Tagen Salomos als wertlos;
90971 Könige1Kön111022denn der König hatte eine Tarschischflotte auf dem Meer, zusammen mit den Schiffen Hirams. Einmal in drei Jahren kam die Tarschischflotte und brachte Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Perlhühner.
90981 Könige1Kön111023So übertraf König Salomo alle Könige der Erde an Reichtum und Weisheit.
90991 Könige1Kön111024Alle Welt begehrte ihn zu sehen und die Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gelegt hatte.
91001 Könige1Kön111025Alle brachten ihm Jahr für Jahr ihre Gaben: silberne und goldene Gefäße, Gewänder, Waffen, Balsam, Pferde und Maultiere.
91011 Könige1Kön111026Salomo beschaffte sich Wagen und Besatzung dazu. Er hatte vierzehnhundert Wagen und zwölftausend Mann als Besatzung und brachte sie in die Wagenstädte sowie in die Umgebung des Königs nach Jerusalem.
91021 Könige1Kön111027Der König machte das Silber in Jerusalem so häufig wie die Steine und die Zedern so zahlreich wie die Maulbeerfeigenbäume in der Schefela.
91031 Könige1Kön111028Man bezog die Pferde für Salomo aus Ägypten und Koë; die Händler des Königs kauften sie in Koë.
91041 Könige1Kön111029Ein Wagen, der aus Ägypten kam, kostete sechshundert und ein Pferd hundertfünfzig Silberschekel. Ebenso trieb man Handel mit allen hetitischen und aramäischen Königen.
91051 Könige1Kön11111König Salomo liebte neben der Tochter des Pharao noch viele andere ausländische Frauen: Moabiterinnen, Ammoniterinnen, Edomiterinnen, Sidonierinnen, Hetiterinnen.
91061 Könige1Kön11112Es waren Frauen aus den Völkern, von denen der Herr den Israeliten gesagt hatte: Ihr dürft nicht zu ihnen gehen und sie dürfen nicht zu euch kommen; denn sie würden euer Herz ihren Göttern zuwenden. An diesen hing Salomo mit Liebe.
91071 Könige1Kön11113Er hatte siebenhundert fürstliche Frauen und dreihundert Nebenfrauen. Sie machten sein Herz abtrünnig.
91081 Könige1Kön11114Als Salomo älter wurde, verführten ihn seine Frauen zur Verehrung anderer Götter, sodass er dem Herrn, seinem Gott, nicht mehr ungeteilt ergeben war wie sein Vater David.
91091 Könige1Kön11115Er verehrte Astarte, die Göttin der Sidonier, und Milkom, den Götzen der Ammoniter.
91101 Könige1Kön11116Er tat, was dem Herrn missfiel, und war ihm nicht so vollkommen ergeben wie sein Vater David.
91111 Könige1Kön11117Damals baute Salomo auf dem Berg östlich von Jerusalem eine Kulthöhe für Kemosch, den Götzen der Moabiter, und für Milkom, den Götzen der Ammoniter.
91121 Könige1Kön11118Dasselbe tat er für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern Rauch- und Schlachtopfer darbrachten.
91131 Könige1Kön11119Der Herr aber wurde zornig über Salomo, weil sich sein Herz von ihm, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen war
91141 Könige1Kön111110und ihm verboten hatte, fremden Göttern zu dienen. Doch Salomo hielt sich nicht an das, was der Herr von ihm verlangt hatte.
91151 Könige1Kön111111Daher sprach der Herr zu ihm: Weil es so mit dir steht, weil du meinen Bund gebrochen und die Gebote nicht befolgt hast, die ich dir gegeben habe, werde ich dir das Königreich entreißen und es deinem Knecht geben.
91161 Könige1Kön111112Nur deines Vaters David wegen werde ich es nicht schon zu deinen Lebzeiten tun; erst deinem Sohn werde ich es entreißen.
91171 Könige1Kön111113Doch werde ich ihm das Königtum nicht ganz entreißen; ich lasse deinem Sohn noch einen Stamm wegen meines Knechtes David und wegen Jerusalem, der Stadt, die ich erwählt habe.
91181 Könige1Kön111114Der Herr ließ Salomo einen Widersacher erstehen, den Edomiter Hadad aus der königlichen Familie von Edom.
91191 Könige1Kön111115Als David die Edomiter geschlagen hatte und sein Heerführer Joab hinaufzog, um die Gefallenen zu begraben, tötete er in Edom alles, was männlich war.
91201 Könige1Kön111116Sechs Monate hielt sich Joab mit ganz Israel in Edom auf, bis er alles, was männlich war, ausgerottet hatte.
91211 Könige1Kön111117Hadad aber konnte mit einigen Edomitern, die im Dienst seines Vaters standen, entfliehen und nach Ägypten entkommen. Er war noch sehr jung.
91221 Könige1Kön111118Sie waren von Midian aufgebrochen und nach Paran gelangt. Dort nahmen sie noch andere Männer mit und kamen nach Ägypten zum Pharao, dem König von Ägypten. Dieser gab Hadad ein Haus, sorgte für seinen Unterhalt und schenkte ihm ein Grundstück.
91231 Könige1Kön111119Hadad fand solche Gnade beim Pharao, dass dieser ihm die Schwester seiner Gemahlin, der Königin Tachpenes, zur Frau gab.
91241 Könige1Kön111120Die Schwester der Tachpenes gebar ihm den Sohn Genubat und Tachpenes zog ihn im Haus des Pharao auf. So lebte Genubat im Haus des Pharao unter dessen Söhnen.
91251 Könige1Kön111121Als nun Hadad in Ägypten hörte, dass David zu seinen Vätern entschlafen und der Heerführer Joab tot war, bat er den Pharao: Lass mich in mein Land zurückkehren!
91261 Könige1Kön111122Der Pharao entgegnete ihm: Was fehlt dir denn bei mir, dass du in dein Land zurückkehren willst? Doch Hadad antwortete: Lass mich ziehen!
91271 Könige1Kön111123Gott ließ Salomo noch einen anderen Widersacher erstehen, Reson, den Sohn Eljadas, der vor seinem Herrn, dem König Hadad-Eser von Zoba, geflohen war.
91281 Könige1Kön111124Als David viele Aramäer niedermachen ließ, sammelte Reson Männer um sich und wurde Anführer einer Freischar. Später zog er nach Damaskus, ließ sich dort nieder und wurde König in Damaskus.
91291 Könige1Kön111125Er war ein Widersacher Israels, solange Salomo lebte, und vermehrte das Unglück, das von Hadad ausging; er hasste Israel und herrschte über Aram.
91301 Könige1Kön111126Auch Jerobeam, der Sohn Nebats, ein Beamter Salomos, erhob sich gegen den König. Er war ein Efratiter aus Zereda; seine Mutter hieß Zerua und war Witwe.
91311 Könige1Kön111127Mit der Erhebung hatte es folgende Bewandtnis: Salomo baute den Millo und schloss die Lücke in der Stadt Davids, seines Vaters.
91321 Könige1Kön111128Jerobeam war ein tüchtiger Mann, und als Salomo sah, wie der junge Mann arbeitete, machte er ihn zum Aufseher über alle Fronarbeiten des Hauses Josef.
91331 Könige1Kön111129Als in jener Zeit Jerobeam einmal aus Jerusalem herauskam, begegnete ihm auf dem Weg der Prophet Ahija aus Schilo. Dieser war mit einem neuen Mantel bekleidet. Während nun beide allein auf freiem Feld waren,
91341 Könige1Kön111130fasste Ahija den neuen Mantel, den er anhatte, zerriss ihn in zwölf Stücke
91351 Könige1Kön111131und sagte zu Jerobeam: Nimm dir zehn Stücke; denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Ich nehme Salomo das Königtum weg und gebe dir zehn Stämme.
91361 Könige1Kön111132Nur ein Stamm soll ihm verbleiben wegen meines Knechtes David und wegen Jerusalem, der Stadt, die ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe.
91371 Könige1Kön111133Denn er hat mich verlassen und Astarte, die Göttin der Sidonier, Kemosch, den Gott der Moabiter, und Milkom, den Gott der Ammoniter, angebetet. Er ist von meinen Wegen abgewichen und hat nicht wie sein Vater David das getan, was mir gefällt; er hat meine Gebote und Satzungen übertreten.
91381 Könige1Kön111134Doch werde ich ihm das Königtum nicht ganz wegnehmen. Wegen meines Knechtes David, den ich erwählt habe und der meine Befehle und Gebote befolgt hat, lasse ich ihm die Herrschaft, solange er lebt.
91391 Könige1Kön111135Erst seinem Sohn werde ich das Königreich nehmen und dir zehn Stämme geben.
91401 Könige1Kön111136Seinem Sohn werde ich einen einzigen Stamm geben, damit meinem Knecht David für immer eine Leuchte vor mir bleibe in Jerusalem, der Stadt, die ich erwählt habe, um auf sie meinen Namen zu legen.
91411 Könige1Kön111137Dich aber will ich nehmen, damit du ganz nach deinem Begehren herrschen kannst; du sollst König von Israel sein.
91421 Könige1Kön111138Wenn du nun auf alles hörst, was ich dir gebiete, auf meinen Wegen gehst und das tust, was mir gefällt, wenn du meine Gebote und Befehle befolgst wie mein Knecht David, dann werde ich mit dir sein. Ich werde dir ein Haus bauen, das Bestand hat, wie ich es für David gebaut habe, und dir Israel übergeben.
91431 Könige1Kön111139Die Nachkommen Davids werde ich für den Abfall bestrafen, doch nicht für alle Zeiten.
91441 Könige1Kön111140Salomo suchte nun Jerobeam zu töten. Doch dieser machte sich auf und floh nach Ägypten zu Schischak, dem König von Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod Salomos.
91451 Könige1Kön111141Die übrige Geschichte Salomos, alle seine Taten und die Beweise seiner Weisheit, sind aufgezeichnet in der Chronik Salomos.
91461 Könige1Kön111142Die Zeit, in der Salomo in Jerusalem über ganz Israel König war, betrug vierzig Jahre.
91471 Könige1Kön111143Er entschlief zu seinen Vätern und wurde in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Rehabeam wurde König an seiner Stelle.
91481 Könige1Kön11121Rehabeam begab sich nach Sichem; denn dorthin war ganz Israel gekommen, um ihn zum König zu machen.
91491 Könige1Kön11122Jerobeam, der Sohn Nebats, hörte davon, während er noch in Ägypten war, wohin er vor dem König Salomo hatte fliehen müssen; er kehrte jetzt aus Ägypten zurück.
91501 Könige1Kön11123Man sandte zu ihm und ließ ihn rufen. So kamen also Jerobeam und die ganze Versammlung Israels (nach Sichem) und sie sagten zu Rehabeam:
91511 Könige1Kön11124Dein Vater hat uns ein hartes Joch auferlegt. Erleichtere du jetzt den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat. Dann wollen wir dir dienen.
91521 Könige1Kön11125Er antwortete ihnen: Geht weg und kommt nach drei Tagen wieder zu mir! Als sich das Volk entfernt hatte,
91531 Könige1Kön11126beriet sich König Rehabeam mit den älteren Männern, die zu Lebzeiten seines Vaters Salomo in dessen Dienst gestanden hatten. Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was soll ich diesem Volk antworten?
91541 Könige1Kön11127Sie sagten zu ihm: Wenn du dich heute zum Diener dieses Volkes machst, ihnen zu Willen bist, auf sie hörst und freundlich mit ihnen redest, dann werden sie immer deine Diener sein.
91551 Könige1Kön11128Doch er verwarf den Rat, den die Älteren ihm gegeben hatten, und beriet sich mit den jungen Leuten, die mit ihm groß geworden waren und jetzt in seinem Dienst standen.
91561 Könige1Kön11129Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was sollen wir diesem Volk antworten, das zu mir sagt: Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat?
91571 Könige1Kön111210Die jungen Leute, die mit ihm groß geworden waren, sagten zu ihm: So sollst du diesem Volk antworten, das zu dir sagt: Dein Vater hat uns ein schweres Joch auferlegt; erleichtere es uns! So sollst du zu ihnen sagen: Mein kleiner Finger ist stärker als die Lenden meines Vaters.
91581 Könige1Kön111211Hat mein Vater euch ein schweres Joch aufgebürdet, so werde ich es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen.
91591 Könige1Kön111212Am dritten Tag kamen Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam; denn der König hatte ihnen gesagt: Kommt am dritten Tag wieder zu mir!
91601 Könige1Kön111213Der König gab nun dem Volk eine harte Antwort. Er verwarf den Rat, den die Älteren ihm erteilt hatten,
91611 Könige1Kön111214und antwortete ihnen nach dem Rat der jungen Leute: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht. Ich werde es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen.
91621 Könige1Kön111215Der König hörte also nicht auf das Volk; denn der Herr hatte es so bestimmt, um das Wort wahr zu machen, das er durch Ahija von Schilo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, gesprochen hatte.
91631 Könige1Kön111216Als die Israeliten sahen, dass der König nicht auf sie hörte, gaben sie ihm zur Antwort: Welchen Anteil haben wir an David? /Wir haben keinen Erbbesitz beim Sohn Isais. /In deine Zelte, Israel! /Nun kümmere dich um dein Haus, David! So begab sich Israel zu seinen Zelten.
91641 Könige1Kön111217Nur über die Israeliten, die in den Städten Judas wohnten, blieb Rehabeam König.
91651 Könige1Kön111218Und als er den Fronaufseher Adoniram hinschickte, steinigte ihn ganz Israel zu Tode. Dem König Rehabeam gelang es, den Wagen zu besteigen und nach Jerusalem zu entkommen.
91661 Könige1Kön111219So fiel Israel vom Haus David ab und ist abtrünnig bis zum heutigen Tag.
91671 Könige1Kön111220Als die Israeliten erfuhren, dass Jerobeam zurückgekehrt war, ließen sie ihn zur Versammlung rufen und machten ihn zum König über ganz Israel. Der Stamm Juda allein hielt noch zum Haus David.
91681 Könige1Kön111221Rehabeam kam nach Jerusalem und versammelte das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertachtzigtausend auserlesene Krieger, um gegen das Haus Israel zu kämpfen und das Königtum für Rehabeam, den Sohn Salomos, zurückzugewinnen.
91691 Könige1Kön111222Doch das Wort Gottes erging an Schemaja, den Mann Gottes:
91701 Könige1Kön111223Sag zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König von Juda, und zum ganzen Haus Juda und Benjamin und zum übrigen Volk:
91711 Könige1Kön111224So spricht der Herr: Zieht nicht in den Krieg gegen eure Brüder, die Israeliten! Jeder kehre in sein Haus zurück; denn ich habe es so verfügt. Sie hörten auf das Wort des Herrn und kehrten heim, wie der Herr es befohlen hatte.
91721 Könige1Kön111225Jerobeam baute Sichem im Gebirge Efraim aus und ließ sich dort nieder. Von Sichem zog er nach Penuël und baute auch diese Stadt aus.
91731 Könige1Kön111226Jerobeam dachte bei sich: Das Königtum könnte wieder an das Haus David fallen.
91741 Könige1Kön111227Wenn dieses Volk hinaufgeht, um im Haus des Herrn in Jerusalem Opfer darzubringen, wird sich sein Herz wieder seinem Herrn, dem König Rehabeam von Juda, zuwenden. Mich werden sie töten und zu Rehabeam, dem König von Juda, zurückkehren.
91751 Könige1Kön111228So ging er mit sich zu Rate, ließ zwei goldene Kälber anfertigen und sagte zum Volk: Ihr seid schon zu viel nach Jerusalem hinaufgezogen. Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat.
91761 Könige1Kön111229Er stellte das eine Kalb in Bet-El auf, das andere brachte er nach Dan.
91771 Könige1Kön111230Dies wurde Anlass zur Sünde. Das Volk zog sogar bis nach Dan, vor das eine Kalb.
91781 Könige1Kön111231Auch errichtete er Kulthöhen und setzte Priester ein, die aus allen Teilen des Volkes stammten und nicht zu den Söhnen Levis gehörten.
91791 Könige1Kön111232Für den fünfzehnten Tag des achten Monats stiftete Jerobeam ein Fest, das dem Fest in Juda entsprach. Er stieg in Bet-El zum Altar hinauf, um den Kälbern zu opfern, die er hatte anfertigen lassen. In Bet-El ließ er auch die Priester, die er für die Kulthöhen bestellt hatte, Dienst tun.
91801 Könige1Kön111233Am fünfzehnten Tag des achten Monats stieg er zum Altar hinauf, den er in Bet-El errichtet hatte. Er hatte sich diesen Monat eigens ausgedacht und diesen Tag zu einem Fest für die Israeliten bestimmt. An ihm stieg er zum Altar hinauf, um zu opfern.
91811 Könige1Kön11131Während Jerobeam am Altar stand, um zu opfern, kam ein Gottesmann aus Juda im Auftrag des Herrn nach Bet-El.
91821 Könige1Kön11132Er rief im Auftrag des Herrn gegen den Altar: Altar, Altar! So spricht der Herr: Dem Haus David wird ein Sohn geboren mit Namen Joschija. Dieser wird auf dir die Höhenpriester hinschlachten, die auf dir opfern, und die Gebeine von Menschen wird man auf dir verbrennen.
91831 Könige1Kön11133Er gab an jenem Tag auch ein Zeichen und sprach: Das ist das Zeichen dafür, dass der Herr gesprochen hat: Der Altar wird zerbersten und die Asche auf ihm wird zerstreut werden.
91841 Könige1Kön11134Als der König die Worte hörte, die der Gottesmann gegen den Altar in Bet-El ausrief, streckte er am Altar seine Hand aus und befahl: Nehmt ihn fest! Doch die Hand, die er gegen ihn ausgestreckt hatte, erstarrte; er konnte sie nicht mehr zurückziehen.
91851 Könige1Kön11135Der Altar aber zerbarst und die Asche auf ihm wurde zerstreut, wie es der Gottesmann im Auftrag des Herrn als Zeichen verkündet hatte.
91861 Könige1Kön11136Nun ergriff der König das Wort und sagte zu dem Gottesmann: Besänftige doch den Herrn, deinen Gott, und bete für mich, dass ich meine Hand wieder an mich ziehen kann. Da besänftigte der Gottesmann den Herrn und der König konnte seine Hand wieder an sich ziehen; sie war wie zuvor.
91871 Könige1Kön11137Darauf sagte der König zum Gottesmann: Komm in mein Haus und stärke dich! Auch möchte ich dir ein Geschenk geben.
91881 Könige1Kön11138Der Gottesmann aber erwiderte dem König: Ich werde nicht mit dir gehen, auch wenn du mir die Hälfte deines Hauses gibst. Ich werde an diesem Ort weder essen noch trinken.
91891 Könige1Kön11139Denn so wurde mir durch das Wort des Herrn befohlen: Du darfst dort weder essen noch trinken; und auf dem Weg, den du gekommen bist, darfst du nicht zurückkehren.
91901 Könige1Kön111310Daher schlug er einen anderen Weg ein und kehrte nicht auf dem Weg zurück, auf dem er nach Bet-El gekommen war.
91911 Könige1Kön111311In Bet-El aber wohnte ein alter Prophet. Als dessen Söhne heimkamen, erzählten sie ihm alles, was der Gottesmann an diesem Tag in Bet-El getan und was er zum König gesagt hatte.
91921 Könige1Kön111312Darauf fragte sie der Vater: Auf welchem Weg ist er fortgezogen? Die Söhne hatten gesehen, welchen Weg der Gottesmann, der aus Juda gekommen war, eingeschlagen hatte.
91931 Könige1Kön111313Da befahl er ihnen: Sattelt mir den Esel! Sie taten es und er stieg auf,
91941 Könige1Kön111314ritt dem Gottesmann nach und traf ihn unter einer Eiche sitzend an. Er fragte ihn: Bist du der Gottesmann, der aus Juda gekommen ist? Jener antwortete: Ich bin es.
91951 Könige1Kön111315Da bat er ihn: Komm in mein Haus und iss Brot mit mir!
91961 Könige1Kön111316Doch jener entgegnete: Ich kann nicht mit dir zurückkehren und werde an diesem Ort mit dir weder essen noch trinken.
91971 Könige1Kön111317Denn im Auftrag des Herrn ist das Wort an mich ergangen: Du darfst dort weder essen noch trinken und auf dem Weg, den du gekommen bist, darfst du nicht zurückkehren.
91981 Könige1Kön111318Der andere aber sagte: Auch ich bin ein Prophet wie du und ein Engel hat mir im Auftrag des Herrn befohlen: Hol ihn zurück! Er soll in dein Haus kommen, um zu essen und zu trinken. So belog er ihn.
91991 Könige1Kön111319Nun kehrte er um und aß und trank im Haus des Propheten.
92001 Könige1Kön111320Während sie bei Tisch saßen, erging das Wort des Herrn an den Propheten, der ihn zurückgeholt hatte,
92011 Könige1Kön111321und er rief es dem Gottesmann aus Juda zu: So spricht der Herr: Weil du gegen den Befehl des Herrn gehandelt und das Verbot übertreten hast, das dir der Herr, dein Gott, auferlegt hat,
92021 Könige1Kön111322weil du zurückgekehrt bist und an dem Ort gegessen und getrunken hast, an dem zu essen und zu trinken er dir verboten hatte, darum soll deine Leiche nicht in das Grab deiner Väter kommen.
92031 Könige1Kön111323Nachdem der Gottesmann gegessen und getrunken hatte, sattelte der Prophet, der ihn zurückgeholt hatte, für ihn den Esel.
92041 Könige1Kön111324Er zog fort; doch unterwegs fiel ihn ein Löwe an und tötete ihn. Seine Leiche lag hingestreckt am Weg und der Esel stand neben ihr. Auch der Löwe blieb neben der Leiche stehen.
92051 Könige1Kön111325Die Leute, die vorübergingen, sahen die Leiche am Weg liegen und den Löwen neben ihr stehen. Sie kamen und erzählten es in der Stadt, in der der alte Prophet wohnte.
92061 Könige1Kön111326Als der Prophet, der ihn vom Weg zurückgeholt hatte, davon hörte, sagte er: Das ist der Gottesmann, der gegen den Befehl des Herrn gehandelt hat. Darum hat ihn der Herr dem Löwen preisgegeben und dieser hat ihn zerrissen und getötet, wie es der Herr ihm angekündigt hatte.
92071 Könige1Kön111327Dann befahl er seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Sie taten es
92081 Könige1Kön111328und er machte sich auf und fand die Leiche am Weg hingestreckt; der Esel und der Löwe standen neben ihr. Der Löwe hatte die Leiche nicht gefressen und den Esel nicht zerrissen.
92091 Könige1Kön111329Der Prophet hob nun die Leiche auf, legte sie auf den Esel und kam mit ihr in die Stadt zurück, um dem Gottesmann die Totenklage zu halten und ihn zu begraben.
92101 Könige1Kön111330Er bestattete ihn in seinem eigenen Grab und man klagte um ihn: Ach, mein Bruder!
92111 Könige1Kön111331Nachdem er ihn begraben hatte, sagte er zu seinen Söhnen: Wenn ich gestorben bin, bringt mich in das Grab, in dem der Gottesmann beigesetzt ist, und legt meine Gebeine neben die seinen!
92121 Könige1Kön111332Denn das Wort, das er im Auftrag des Herrn gegen den Altar in Bet-El und gegen alle Höhentempel in den Städten Samariens gesprochen hat, wird in Erfüllung gehen.
92131 Könige1Kön111333Jerobeam kehrte auch nach diesem Ereignis von seinem bösen Weg nicht um. Er bestellte weiterhin aus allen Teilen des Volkes Priester für die Kulthöhen; jeden, der es wünschte, setzte er als Höhenpriester ein.
92141 Könige1Kön111334Das aber wurde dem Haus Jerobeam als Sünde angerechnet, sodass es vernichtet und vom Erdboden vertilgt wurde.
92151 Könige1Kön11141In jener Zeit erkrankte Jerobeams Sohn Abija.
92161 Könige1Kön11142Jerobeam befahl daher seiner Frau: Mach dich auf, verkleide dich, damit man nicht erkennt, dass du Jerobeams Frau bist, und geh nach Schilo! Dort wohnt der Prophet Ahija, der mir verkündet hat, dass ich König dieses Volkes sein werde.
92171 Könige1Kön11143Nimm zehn Brote, Kuchen und einen Krug Honig mit und geh zu ihm! Er wird dir sagen, was mit dem Kind geschehen wird.
92181 Könige1Kön11144Die Frau Jerobeams tat so; sie machte sich auf, ging nach Schilo und kam in das Haus Ahijas. Dieser aber konnte nicht mehr sehen; denn seine Augen waren im Alter starr geworden.
92191 Könige1Kön11145Doch der Herr hatte ihm gesagt: Die Frau Jerobeams kommt, um von dir Auskunft über ihren kranken Sohn zu erhalten. Das und das sollst du zu ihr sagen. Wenn sie kommt, wird sie sich verstellen.
92201 Könige1Kön11146Sobald sie sich nun der Türe näherte und Ahija das Geräusch ihrer Schritte hörte, rief er: Komm herein, Frau Jerobeams! Warum verstellst du dich? Ich habe dir eine harte Botschaft zu verkünden.
92211 Könige1Kön11147Geh heim und sag zu Jerobeam: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich mitten aus dem Volk emporgehoben und zum Fürsten meines Volkes Israel gemacht.
92221 Könige1Kön11148Ich habe das Königtum dem Haus David entrissen und dir gegeben. Du aber bist nicht wie mein Knecht David gewesen, der meine Gebote hielt, mir mit ganzem Herzen folgte und nur das tat, was mir gefällt.
92231 Könige1Kön11149Du hast es schlimmer getrieben als alle, die vor dir waren, du bist hingegangen, hast dir andere Götter und Gussbilder gemacht und mich dadurch erzürnt. Mir hast du den Rücken gekehrt.
92241 Könige1Kön111410Darum bringe ich Unglück über das Haus Jerobeam und rotte von ihm alles, was männlich ist, bis zum letzten Mann in Israel aus. Ich fege das Haus Jerobeam hinweg, wie man Kot hinwegfegt, bis nichts mehr vorhanden ist.
92251 Könige1Kön111411Wer vom Haus Jerobeam in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen; und wer auf dem freien Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen. Ja, der Herr hat gesprochen.
92261 Könige1Kön111412Du aber mach dich auf und geh in dein Haus! Sobald deine Füße die Stadt betreten, wird der Knabe sterben.
92271 Könige1Kön111413Ganz Israel wird ihm die Totenklage halten und ihn begraben; denn er allein wird vom Haus Jerobeam ein Grab erhalten, weil im Haus Jerobeam nur an ihm sich etwas fand, was dem Herrn, dem Gott Israels, gefiel.
92281 Könige1Kön111414Der Herr aber wird sich einen König von Israel bestellen, der das Haus Jerobeam ausrottet . . .
92291 Könige1Kön111415Der Herr wird Israel schlagen, dass es schwankt wie das Rohr im Wasser, und er wird Israel aus diesem guten Land, das er den Vätern gegeben hat, ausreißen und es jenseits des Stromes zerstreuen, weil sie sich Kultpfähle gemacht und ihn dadurch erzürnt haben.
92301 Könige1Kön111416Er wird Israel preisgeben wegen der Sünden, die Jerobeam begangen und zu denen er Israel verführt hat.
92311 Könige1Kön111417Da stand die Frau Jerobeams auf und ging. Als sie nach Tirza kam und über die Schwelle des Hauses trat, starb der Knabe.
92321 Könige1Kön111418Ganz Israel begrub ihn und hielt ihm die Totenklage, wie der Herr durch seinen Knecht, den Propheten Ahija, vorausgesagt hatte.
92331 Könige1Kön111419Die übrige Geschichte Jerobeams, welche Kriege er führte und wie er regierte, ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
92341 Könige1Kön111420Die Regierungszeit Jerobeams betrug zweiundzwanzig Jahre. Er entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Nadab wurde König an seiner Stelle.
92351 Könige1Kön111421Rehabeam, der Sohn Salomos, war König in Juda. Er war einundvierzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte siebzehn Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der Herr aus allen Stämmen Israels erwählt hatte, um seinen Namen auf sie zu legen. Seine Mutter hieß Naama und war eine Ammoniterin.
92361 Könige1Kön111422Juda aber tat, was dem Herrn missfiel. Die Sünden, die sie begingen, reizten ihn mehr als alles, was ihre Väter getan hatten.
92371 Könige1Kön111423Denn auch sie errichteten Kulthöhen, Steinmale und Kultpfähle auf allen hohen Hügeln und unter jedem üppigen Baum.
92381 Könige1Kön111424Sogar Hierodulen gab es im Land. Die Israeliten ahmten alle Gräuel der Völker nach, die der Herr vor ihnen vertrieben hatte.
92391 Könige1Kön111425Im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog Schischak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem.
92401 Könige1Kön111426Er raubte die Schätze des Tempels und die Schätze des königlichen Palastes und nahm alles weg, auch alle goldenen Schilde, die Salomo hatte anfertigen lassen.
92411 Könige1Kön111427An deren Stelle ließ König Rehabeam bronzene anfertigen und übergab sie den Befehlshabern der Läufer, die den Eingang zum Haus des Königs bewachten.
92421 Könige1Kön111428Sooft nun der König in das Haus des Herrn ging, trugen die Läufer die Schilde und brachten sie dann wieder in ihre Wachstube zurück.
92431 Könige1Kön111429Die übrige Geschichte Rehabeams und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
92441 Könige1Kön111430Es war aber dauernd Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam.
92451 Könige1Kön111431Rehabeam entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben. Seine Mutter hieß Naama und war eine Ammoniterin. Sein Sohn Abija wurde König an seiner Stelle.
92461 Könige1Kön11151Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam, des Sohnes Nebats, wurde Abija König von Juda.
92471 Könige1Kön11152Er regierte drei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Maacha und war eine Enkelin Abschaloms.
92481 Könige1Kön11153Er verfiel allen Sünden, die sein Vater vor ihm begangen hatte, und sein Herz war nicht ungeteilt beim Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.
92491 Könige1Kön11154Nur Davids wegen ließ ihm der Herr, sein Gott, eine Leuchte in Jerusalem, indem er seinen Sohn als Nachfolger einsetzte und Jerusalem bestehen ließ.
92501 Könige1Kön11155Denn David hatte getan, was dem Herrn gefiel. Er war sein Leben lang von keinem Gebot abgewichen, außer in der Sache Urijas, des Hetiters.
92511 Könige1Kön11156Es war aber Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam, solange er lebte.
92521 Könige1Kön11157Die übrige Geschichte Abijas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda. Zwischen Abija und Jerobeam herrschte Krieg.
92531 Könige1Kön11158Abija entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn in der Davidstadt. Sein Sohn Asa wurde König an seiner Stelle.
92541 Könige1Kön11159Im zwanzigsten Jahr Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asa König von Juda.
92551 Könige1Kön111510Er regierte einundvierzig Jahre in Jerusalem. Seine Großmutter hieß Maacha und war eine Enkelin Abschaloms.
92561 Könige1Kön111511Asa tat, was dem Herrn gefiel, wie sein Vater David.
92571 Könige1Kön111512Er entfernte die Hierodulen aus dem Land und beseitigte alle Götzenbilder, die seine Väter gemacht hatten.
92581 Könige1Kön111513Auch seine Großmutter Maacha enthob er ihrer Stellung als Herrin, weil sie der Aschera ein Schandbild errichtet hatte. Er ließ ihr Schandbild umhauen und im Kidrontal verbrennen.
92591 Könige1Kön111514Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Doch das Herz Asas war ungeteilt beim Herrn, solange er lebte.
92601 Könige1Kön111515Er brachte auch die Weihegaben seines Vaters und seine eigenen Weihegaben in das Haus des Herrn: Silber, Gold und allerlei Geräte.
92611 Könige1Kön111516Zwischen Asa und Bascha, dem König von Israel, herrschte Krieg, solange sie lebten.
92621 Könige1Kön111517Bascha, der König von Israel, zog gegen Juda und baute Rama aus, um Asa, den König von Juda, daran zu hindern, in den Krieg zu ziehen.
92631 Könige1Kön111518Da nahm Asa alles Silber und Gold, das in den Schatzkammern des Tempels noch vorhanden war, dazu alle Schätze des königlichen Palastes, und ließ sie durch seine Abgesandten zu Ben-Hadad bringen, dem Sohn Tabrimmons und Enkel Hesjons, dem König von Aram, der in Damaskus seinen Sitz hatte. Dabei ließ er ihm sagen:
92641 Könige1Kön111519Zwischen mir und dir, zwischen meinem Vater und deinem Vater, soll ein Bündnis sein. Ich schicke dir Silber und Gold als Geschenk. Löse also dein Bündnis mit Bascha, dem König von Israel, damit er von mir abzieht.
92651 Könige1Kön111520Ben-Hadad hörte auf König Asa. Er sandte seine Heerführer gegen die Städte Israels und verwüstete Ijon, Dan, Abel-Bet-Maacha, ganz Kinneret sowie das ganze Land Naftali.
92661 Könige1Kön111521Als Bascha dies erfuhr, hörte er auf, Rama auszubauen, und zog sich nach Tirza zurück.
92671 Könige1Kön111522König Asa aber bot ganz Juda bis zum letzten Mann auf und ließ die Steine und Balken wegnehmen, mit denen Bascha Rama ausgebaut hatte. Mit ihnen baute König Asa Geba in Benjamin und Mizpa aus.
92681 Könige1Kön111523Die ganze übrige Geschichte Asas, alle seine Erfolge und Taten sowie die Städte, die er baute, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda. In seinem Alter erkrankte er an den Füßen.
92691 Könige1Kön111524Asa entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Joschafat wurde König an seiner Stelle.
92701 Könige1Kön111525Nadab, der Sohn Jerobeams, wurde König von Israel im zweiten Jahr des Königs Asa von Juda. Er regierte zwei Jahre über Israel
92711 Könige1Kön111526und tat, was dem Herrn missfiel. Er folgte den Wegen seines Vaters und hielt an der Sünde fest, zu der dieser Israel verführt hatte.
92721 Könige1Kön111527Bascha, der Sohn Ahijas, aus dem Stamm Issachar, zettelte eine Verschwörung gegen ihn an und erschlug ihn bei Gibbeton, das den Philistern gehörte. Nadab belagerte nämlich damals Gibbeton mit ganz Israel.
92731 Könige1Kön111528Im dritten Jahr des Königs Asa von Juda tötete ihn Bascha und wurde König an seiner Stelle.
92741 Könige1Kön111529Als er aber König geworden war, beseitigte er das ganze Haus Jerobeam. Er ließ keinen am Leben, sondern rottete es völlig aus, wie der Herr durch seinen Knecht Ahija von Schilo vorausgesagt hatte.
92751 Könige1Kön111530Das geschah wegen der Sünden, die Jerobeam begangen und zu denen er Israel verführt hatte, und wegen des Ärgers, den er dem Herrn, dem Gott Israels, bereitet hatte.
92761 Könige1Kön111531Die übrige Geschichte Nadabs und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
92771 Könige1Kön111532Zwischen Asa und Bascha, dem König von Israel, herrschte Krieg, solange sie lebten.
92781 Könige1Kön111533Im dritten Jahr des Königs Asa von Juda wurde Bascha, der Sohn Ahijas, König über ganz Israel. Er regierte in Tirza vierundzwanzig Jahre
92791 Könige1Kön111534und tat, was dem Herrn missfiel. Er folgte den Wegen Jerobeams und hielt an der Sünde fest, zu der dieser Israel verführt hatte.
92801 Könige1Kön11161Da erging das Wort des Herrn an Jehu, den Sohn Hananis, gegen Bascha:
92811 Könige1Kön11162Ich habe dich aus dem Staub emporgehoben und zum Fürsten meines Volkes Israel gemacht. Du aber bist den Wegen Jerobeams gefolgt und hast mein Volk Israel zur Sünde verleitet, sodass sie mich durch ihre Sünden erzürnten.
92821 Könige1Kön11163Darum werde ich Bascha und sein Haus wegfegen und sein Haus dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, gleichmachen.
92831 Könige1Kön11164Wer vom Haus Bascha in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen; und wer auf dem freien Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen.
92841 Könige1Kön11165Die übrige Geschichte Baschas, seine Taten und Erfolge, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
92851 Könige1Kön11166Bascha entschlief zu seinen Vätern und wurde in Tirza begraben. Sein Sohn Ela wurde König an seiner Stelle.
92861 Könige1Kön11167Das Wort des Herrn war durch den Propheten Jehu, den Sohn Hananis, an Bascha und sein Haus ergangen, weil er tat, was dem Herrn missfiel, weil er ihn durch das Werk seiner Hände erzürnte und es dem Haus Jerobeam gleichtat, aber auch weil er dieses ausgerottet hatte.
92871 Könige1Kön11168Im sechsundzwanzigsten Jahr des Königs Asa von Juda wurde Ela, der Sohn Baschas, König von Israel. Er regierte in Tirza zwei Jahre.
92881 Könige1Kön11169Gegen ihn zettelte sein Knecht Simri, der Befehlshaber der einen Hälfte der Kriegswagen, eine Verschwörung an. Ela war in Tirza und hatte sich im Haus Arzas, des Palastvorstehers in Tirza, völlig betrunken.
92891 Könige1Kön111610Simri drang ein und erschlug ihn im siebenundzwanzigsten Jahr des Königs Asa von Juda und wurde König an seiner Stelle.
92901 Könige1Kön111611Als er aber König geworden war und den Thron bestiegen hatte, beseitigte er das ganze Haus Bascha. Er ließ nichts am Leben, was männlich war, keinen Verwandten und keinen Freund.
92911 Könige1Kön111612So rottete Simri das ganze Haus Bascha aus, wie es der Herr durch den Propheten Jehu über Bascha vorausgesagt hatte.
92921 Könige1Kön111613Dies geschah wegen aller Sünden, die Bascha und sein Sohn Ela begangen und zu denen sie Israel verführt hatten. Durch ihre Götzen erzürnten sie den Herrn, den Gott Israels.
92931 Könige1Kön111614Die übrige Geschichte Elas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
92941 Könige1Kön111615Im siebenundzwanzigsten Jahr des Königs Asa von Juda war Simri sieben Tage König in Tirza. Das Volk belagerte damals Gibbeton, das den Philistern gehörte.
92951 Könige1Kön111616Als das Kriegsvolk während der Belagerung hörte, dass Simri eine Verschwörung angezettelt und den König erschlagen hatte, rief ganz Israel Omri, den Befehlshaber des Heeres, noch am gleichen Tag im Lager zum König von Israel aus.
92961 Könige1Kön111617Omri zog nun mit ganz Israel von Gibbeton hinauf und schloss Tirza ein.
92971 Könige1Kön111618Als Simri sah, dass die Stadt genommen war, zog er sich in den Wohnturm des königlichen Palastes zurück, steckte den Palast über sich in Brand und fand den Tod.
92981 Könige1Kön111619Dies traf ihn zur Strafe für die Sünden, die er begangen hatte; denn er hatte getan, was dem Herrn missfiel. Er war den Wegen Jerobeams gefolgt und hatte an der Sünde festgehalten, die dieser begangen und zu der er Israel verführt hatte.
92991 Könige1Kön111620Die übrige Geschichte Simris und die Verschwörung, die er angezettelt hat, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
93001 Könige1Kön111621Damals spaltete sich das Volk Israel in zwei Parteien. Die eine Hälfte des Volkes stand hinter Tibni, dem Sohn Ginats, und machte ihn zum König; die andere Hälfte schloss sich Omri an.
93011 Könige1Kön111622Doch die Anhänger Omris waren stärker als die Gefolgschaft Tibnis, des Sohnes Ginats, und als Tibni starb, wurde Omri König.
93021 Könige1Kön111623Im einunddreißigsten Jahr des Königs Asa von Juda wurde Omri König von Israel. Er regierte zwölf Jahre, davon sechs in Tirza.
93031 Könige1Kön111624Dann kaufte er von Schemer für zwei Talente Silber den Berg Samaria, errichtete Bauten auf ihm und nannte die Stadt, die er baute, Samaria, nach dem Namen Schemers, des Besitzers des Berges.
93041 Könige1Kön111625Omri tat, was dem Herrn missfiel, und trieb es noch schlimmer als alle seine Vorgänger.
93051 Könige1Kön111626Er folgte ganz den Wegen Jerobeams, des Sohnes Nebats, und hielt an der Sünde fest, zu der dieser die Israeliten verführt hatte, sodass sie den Herrn, den Gott Israels, durch ihre Götzen erzürnten.
93061 Könige1Kön111627Die übrige Geschichte Omris, seine Taten und die Erfolge, die er errang, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
93071 Könige1Kön111628Omri entschlief zu seinen Vätern und wurde in Samaria begraben. Sein Sohn Ahab wurde König an seiner Stelle.
93081 Könige1Kön111629Ahab, der Sohn Omris, wurde König von Israel im achtunddreißigsten Jahr des Königs Asa von Juda. Er regierte in Samaria zweiundzwanzig Jahre über Israel
93091 Könige1Kön111630und tat, was dem Herrn missfiel, mehr als alle seine Vorgänger.
93101 Könige1Kön111631Es war noch das wenigste, dass er an den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, festhielt. Er nahm Isebel, die Tochter Etbaals, des Königs der Sidonier, zur Frau, ging hin, diente dem Baal und betete ihn an.
93111 Könige1Kön111632Im Baalstempel, den er in Samaria baute, errichtete er einen Altar für den Baal.
93121 Könige1Kön111633Auch stellte er einen Kultpfahl auf und tat noch vieles andere, womit er den Herrn, den Gott Israels, mehr erzürnte als alle Könige Israels vor ihm.
93131 Könige1Kön111634In seinen Tagen baute Hiël aus Bet-El Jericho wieder auf. Um den Preis seines Erstgeborenen Abiram legte er die Fundamente und um den Preis seines jüngsten Sohnes Segub setzte er die Tore ein, wie es der Herr durch Josua, den Sohn Nuns, vorausgesagt hatte.
93141 Könige1Kön11171Der Prophet Elija aus Tischbe in Gilead sprach zu Ahab: So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, in dessen Dienst ich stehe: in diesen Jahren sollen weder Tau noch Regen fallen, es sei denn auf mein Wort hin.
93151 Könige1Kön11172Danach erging das Wort des Herrn an Elija:
93161 Könige1Kön11173Geh weg von hier, wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Kerit östlich des Jordan!
93171 Könige1Kön11174Aus dem Bach sollst du trinken und den Raben habe ich befohlen, dass sie dich dort ernähren.
93181 Könige1Kön11175Elija ging weg und tat, was der Herr befohlen hatte; er begab sich zum Bach Kerit östlich des Jordan und ließ sich dort nieder.
93191 Könige1Kön11176Die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und ebenso Brot und Fleisch am Abend und er trank aus dem Bach.
93201 Könige1Kön11177Nach einiger Zeit aber vertrocknete der Bach; denn es fiel kein Regen im Land.
93211 Könige1Kön11178Da erging das Wort des Herrn an Elija:
93221 Könige1Kön11179Mach dich auf und geh nach Sarepta, das zu Sidon gehört, und bleib dort! Ich habe dort einer Witwe befohlen, dich zu versorgen.
93231 Könige1Kön111710Er machte sich auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf er dort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie: Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasser zum Trinken!
93241 Könige1Kön111711Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einen Bissen Brot mit!
93251 Könige1Kön111712Doch sie sagte: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts mehr vorrätig als eine Hand voll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essen und dann sterben.
93261 Könige1Kön111713Elija entgegnete ihr: Fürchte dich nicht! Geh heim und tu, was du gesagt hast. Nur mache zuerst für mich ein kleines Gebäck und bring es zu mir heraus! Danach kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten;
93271 Könige1Kön111714denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Der Mehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag, an dem der Herr wieder Regen auf den Erdboden sendet.
93281 Könige1Kön111715Sie ging und tat, was Elija gesagt hatte. So hatte sie mit ihm und ihrem Sohn viele Tage zu essen.
93291 Könige1Kön111716Der Mehltopf wurde nicht leer und der Ölkrug versiegte nicht, wie der Herr durch Elija versprochen hatte.
93301 Könige1Kön111717Nach einiger Zeit erkrankte der Sohn der Witwe, der das Haus gehörte. Die Krankheit verschlimmerte sich so, dass zuletzt kein Atem mehr in ihm war.
93311 Könige1Kön111718Da sagte sie zu Elija: Was habe ich mit dir zu schaffen, Mann Gottes? Du bist nur zu mir gekommen, um an meine Sünde zu erinnern und meinem Sohn den Tod zu bringen.
93321 Könige1Kön111719Er antwortete ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoß, trug ihn in das Obergemach hinauf, in dem er wohnte, und legte ihn auf sein Bett.
93331 Könige1Kön111720Dann rief er zum Herrn und sagte: Herr, mein Gott, willst du denn auch über die Witwe, in deren Haus ich wohne, Unheil bringen und ihren Sohn sterben lassen?
93341 Könige1Kön111721Hierauf streckte er sich dreimal über den Knaben hin, rief zum Herrn und flehte: Herr, mein Gott, lass doch das Leben in diesen Knaben zurückkehren!
93351 Könige1Kön111722Der Herr erhörte das Gebet Elijas. Das Leben kehrte in den Knaben zurück und er lebte wieder auf.
93361 Könige1Kön111723Elija nahm ihn, brachte ihn vom Obergemach in das Haus hinab und gab ihn seiner Mutter zurück mit den Worten: Sieh, dein Sohn lebt.
93371 Könige1Kön111724Da sagte die Frau zu Elija: Jetzt weiß ich, dass du ein Mann Gottes bist und dass das Wort des Herrn wirklich in deinem Mund ist.
93381 Könige1Kön11181Nach langer Zeit - es war im dritten Jahr - erging das Wort des Herrn an Elija: Geh und zeig dich dem Ahab! Ich will Regen auf die Erde senden.
93391 Könige1Kön11182Da ging Elija hin, um sich Ahab zu zeigen. Die Hungersnot war groß in Samaria.
93401 Könige1Kön11183Daher rief Ahab den Palastvorsteher Obadja. Dieser war sehr gottesfürchtig.
93411 Könige1Kön11184Als Isebel die Propheten des Herrn ausrottete, hatte Obadja hundert von ihnen beiseite genommen, sie zu je fünfzig in einer Höhle verborgen und mit Brot und Wasser versorgt.
93421 Könige1Kön11185Ahab befahl nun Obadja: Geh an alle Wasserquellen und Bäche im Land! Vielleicht finden wir Gras, damit wir Pferde und Maultiere am Leben erhalten können und nicht einen Teil des Viehs töten müssen.
93431 Könige1Kön11186Sie teilten sich das Land, um es zu durchstreifen. Ahab ging in die eine und Obadja in die andere Richtung.
93441 Könige1Kön11187Als nun Obadja unterwegs war, kam ihm Elija entgegen. Obadja erkannte ihn, warf sich vor ihm nieder und rief: Bist du es, mein Herr Elija?
93451 Könige1Kön11188Dieser antwortete: Ich bin es. Geh und melde deinem Herrn: Elija ist da.
93461 Könige1Kön11189Obadja entgegnete: Was habe ich mir zu Schulden kommen lassen, dass du deinen Knecht an Ahab ausliefern und dem Tod preisgeben willst?
93471 Könige1Kön111810So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Es gibt kein Volk und kein Reich, wo mein Herr dich nicht hätte suchen lassen. Und wenn man sagte: Er ist nicht hier, dann ließ er dieses Reich oder Volk schwören, dass man dich nicht gefunden habe.
93481 Könige1Kön111811Und jetzt befiehlst du: Geh und melde deinem Herrn: Elija ist da.
93491 Könige1Kön111812Wenn ich nun von dir weggehe, könnte ja der Geist des Herrn dich an einen Ort tragen, den ich nicht kenne. Käme ich dann zu Ahab, um dich zu melden, und könnte er dich nicht finden, so würde er mich töten. Dabei hat dein Knecht doch von Jugend auf den Herrn gefürchtet.
93501 Könige1Kön111813Hat man dir denn nicht berichtet, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des Herrn umbrachte? Ich habe doch hundert von ihnen, je fünfzig in einer Höhle, verborgen und mit Brot und Wasser versorgt.
93511 Könige1Kön111814Und nun befiehlst du: Geh und melde deinem Herrn: Elija ist da. Ahab würde mich töten.
93521 Könige1Kön111815Doch Elija antwortete: So wahr der Herr der Heere lebt, in dessen Dienst ich stehe: Heute noch werde ich ihm vor die Augen treten.
93531 Könige1Kön111816Obadja kam zu Ahab und brachte ihm die Nachricht. Ahab ging Elija entgegen.
93541 Könige1Kön111817Sobald er ihn sah, rief er aus: Bist du es, Verderber Israels?
93551 Könige1Kön111818Elija entgegnete: Nicht ich habe Israel ins Verderben gestürzt, sondern du und das Haus deines Vaters, weil ihr die Gebote des Herrn übertreten habt und den Baalen nachgelaufen seid.
93561 Könige1Kön111819Doch schick jetzt Boten aus und versammle mir ganz Israel auf dem Karmel, auch die vierhundertfünfzig Propheten des Baal und die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tisch Isebels essen.
93571 Könige1Kön111820Ahab schickte in ganz Israel umher und ließ die Propheten auf dem Karmel zusammenkommen.
93581 Könige1Kön111821Und Elija trat vor das ganze Volk und rief: Wie lange noch schwankt ihr nach zwei Seiten? Wenn Jahwe der wahre Gott ist, dann folgt ihm! Wenn aber Baal es ist, dann folgt diesem! Doch das Volk gab ihm keine Antwort.
93591 Könige1Kön111822Da sagte Elija zum Volk: Ich allein bin als Prophet des Herrn übrig geblieben; die Propheten des Baal aber sind vierhundertfünfzig.
93601 Könige1Kön111823Man gebe uns zwei Stiere. Sie sollen sich einen auswählen, ihn zerteilen und auf das Holz legen, aber kein Feuer anzünden. Ich werde den andern zubereiten, auf das Holz legen und kein Feuer anzünden.
93611 Könige1Kön111824Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen und ich werde den Namen des Herrn anrufen. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott. Da rief das ganze Volk: Der Vorschlag ist gut.
93621 Könige1Kön111825Nun sagte Elija zu den Propheten des Baal: Wählt ihr zuerst den einen Stier aus und bereitet ihn zu; denn ihr seid die Mehrheit. Ruft dann den Namen eures Gottes an, entzündet aber kein Feuer!
93631 Könige1Kön111826Sie nahmen den Stier, den er ihnen überließ, und bereiteten ihn zu. Dann riefen sie vom Morgen bis zum Mittag den Namen des Baal an und schrien: Baal, erhöre uns! Doch es kam kein Laut und niemand gab Antwort. Sie tanzten hüpfend um den Altar, den sie gebaut hatten.
93641 Könige1Kön111827Um die Mittagszeit verspottete sie Elija und sagte: Ruft lauter! Er ist doch Gott. Er könnte beschäftigt sein, könnte beiseite gegangen oder verreist sein. Vielleicht schläft er und wacht dann auf.
93651 Könige1Kön111828Sie schrien nun mit lauter Stimme. Nach ihrem Brauch ritzten sie sich mit Schwertern und Lanzen wund, bis das Blut an ihnen herabfloss.
93661 Könige1Kön111829Als der Mittag vorüber war, verfielen sie in Raserei und das dauerte bis zu der Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt. Doch es kam kein Laut, keine Antwort, keine Erhörung.
93671 Könige1Kön111830Nun forderte Elija das ganze Volk auf: Tretet her zu mir! Sie kamen und Elija baute den zerstörten Altar Jahwes wieder auf.
93681 Könige1Kön111831Er nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, zu dem der Herr gesagt hatte: Israel soll dein Name sein.
93691 Könige1Kön111832Er fügte die Steine zu einem Altar für den Namen des Herrn, zog rings um den Altar einen Graben und grenzte eine Fläche ab, die zwei Sea Saat hätte aufnehmen können.
93701 Könige1Kön111833Sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte den Stier und legte ihn auf das Holz.
93711 Könige1Kön111834Nun befahl er: Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es über das Brandopfer und das Holz! Hierauf sagte er: Tut es noch einmal! Und sie wiederholten es. Dann sagte er: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal.
93721 Könige1Kön111835Das Wasser lief rings um den Altar. Auch den Graben füllte er mit Wasser.
93731 Könige1Kön111836Zu der Zeit nun, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elija an den Altar und rief: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, heute soll man erkennen, dass du Gott bist in Israel, dass ich dein Knecht bin und all das in deinem Auftrag tue.
93741 Könige1Kön111837Erhöre mich, Herr, erhöre mich! Dieses Volk soll erkennen, dass du, Herr, der wahre Gott bist und dass du sein Herz zur Umkehr wendest.
93751 Könige1Kön111838Da kam das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde. Auch das Wasser im Graben leckte es auf.
93761 Könige1Kön111839Das ganze Volk sah es, warf sich auf das Angesicht nieder und rief: Jahwe ist Gott, Jahwe ist Gott!
93771 Könige1Kön111840Elija aber befahl ihnen: Ergreift die Propheten des Baal! Keiner von ihnen soll entkommen. Man ergriff sie und Elija ließ sie zum Bach Kischon hinabführen und dort töten.
93781 Könige1Kön111841Dann sagte Elija zu Ahab: Geh hinauf, iss und trink; denn ich höre das Rauschen des Regens.
93791 Könige1Kön111842Während Ahab wegging, um zu essen und zu trinken, stieg Elija zur Höhe des Karmel empor, kauerte sich auf den Boden nieder und legte seinen Kopf zwischen die Knie.
93801 Könige1Kön111843Dann befahl er seinem Diener: Geh hinauf und schau auf das Meer hinaus! Dieser ging hinauf, schaute hinaus und meldete: Es ist nichts zu sehen. Elija befahl: Geh noch einmal hinauf! So geschah es siebenmal.
93811 Könige1Kön111844Beim siebten Mal meldete der Diener: Eine Wolke, klein wie eine Menschenhand, steigt aus dem Meer herauf. Darauf sagte Elija: Geh hinauf und sag zu Ahab: Spanne an und fahr hinab, damit der Regen dich nicht aufhält.
93821 Könige1Kön111845Es dauerte nicht lange, da verfinsterte sich der Himmel durch Sturm und Wolken und es fiel ein starker Regen. Ahab bestieg den Wagen und fuhr nach Jesreel.
93831 Könige1Kön111846Über Elija aber kam die Hand des Herrn. Er gürtete sich und lief vor Ahab her bis dorthin, wo der Weg nach Jesreel abzweigt.
93841 Könige1Kön11191Ahab erzählte Isebel alles, was Elija getan, auch dass er alle Propheten mit dem Schwert getötet habe.
93851 Könige1Kön11192Sie schickte einen Boten zu Elija und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das antun, wenn ich morgen um diese Zeit dein Leben nicht dem Leben eines jeden von ihnen gleich mache.
93861 Könige1Kön11193Elija geriet in Angst, machte sich auf und ging weg, um sein Leben zu retten. Er kam nach Beerscheba in Juda und ließ dort seinen Diener zurück.
93871 Könige1Kön11194Er selbst ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter.
93881 Könige1Kön11195Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!
93891 Könige1Kön11196Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin.
93901 Könige1Kön11197Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich.
93911 Könige1Kön11198Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.
93921 Könige1Kön11199Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija?
93931 Könige1Kön111910Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übrig geblieben und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.
93941 Könige1Kön111911Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben.
93951 Könige1Kön111912Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.
93961 Könige1Kön111913Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.
93971 Könige1Kön111914Da vernahm er eine Stimme, die ihm zurief: Was willst du hier, Elija? Er antwortete: Mit Leidenschaft bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übrig geblieben und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.
93981 Könige1Kön111915Der Herr antwortete ihm: Geh deinen Weg durch die Wüste zurück und begib dich nach Damaskus! Bist du dort angekommen, salbe Hasaël zum König über Aram!
93991 Könige1Kön111916Jehu, den Sohn Nimschis, sollst du zum König von Israel salben und Elischa, den Sohn Schafats aus Abel-Mehola, salbe zum Propheten an deiner Stelle.
94001 Könige1Kön111917So wird es geschehen: Wer dem Schwert Hasaëls entrinnt, den wird Jehu töten. Und wer dem Schwert Jehus entrinnt, den wird Elischa töten.
94011 Könige1Kön111918Ich werde in Israel siebentausend übrig lassen, alle, deren Knie sich vor dem Baal nicht gebeugt und deren Mund ihn nicht geküsst hat.
94021 Könige1Kön111919Als Elija von dort weggegangen war, traf er Elischa, den Sohn Schafats. Er war gerade mit zwölf Gespannen am Pflügen und er selbst pflügte mit dem zwölften. Im Vorbeigehen warf Elija seinen Mantel über ihn.
94031 Könige1Kön111920Sogleich verließ Elischa die Rinder, eilte Elija nach und bat ihn: Lass mich noch meinem Vater und meiner Mutter den Abschiedskuss geben; dann werde ich dir folgen. Elija antwortete: Geh, aber komm dann zurück! Bedenke, was ich an dir getan habe.
94041 Könige1Kön111921Elischa ging von ihm weg, nahm seine zwei Rinder und schlachtete sie. Mit dem Joch der Rinder kochte er das Fleisch und setzte es den Leuten zum Essen vor. Dann stand er auf, folgte Elija und trat in seinen Dienst.
94051 Könige1Kön11201Ben-Hadad, der König von Aram, sammelte sein ganzes Heer. In seinem Gefolge waren zweiunddreißig Könige mit Pferden und Wagen. Er zog herauf, belagerte Samaria und bestürmte es.
94061 Könige1Kön11202Dann schickte er Boten in die Stadt zu Ahab, dem König von Israel,
94071 Könige1Kön11203und ließ ihm sagen: So spricht Ben-Hadad: Dein Silber und dein Gold gehören mir. Auch deine Frauen und deine edlen Söhne gehören mir.
94081 Könige1Kön11204Der König von Israel antwortete: Ganz wie du sagst, mein Herr und König, soll es geschehen. Ich gehöre dir mit allem, was ich besitze.
94091 Könige1Kön11205Aber die Boten kamen ein zweites Mal und meldeten: So spricht Ben-Hadad: Ich habe dir sagen lassen, dass du mir dein Silber und Gold, deine Frauen und Söhne ausliefern sollst.
94101 Könige1Kön11206Doch morgen um diese Zeit werde ich meine Leute zu dir schicken, damit sie dein Haus und auch die Häuser deiner Diener durchsuchen und alles, was wertvoll ist, nehmen und forttragen.
94111 Könige1Kön11207Da rief der König von Israel alle Ältesten des Landes zu sich und sagte: Seht und erkennt, dass dieser Mann Böses im Sinn hat. Er hat von mir meine Frauen und Söhne, mein Silber und Gold gefordert, und ich habe ihm nichts verweigert.
94121 Könige1Kön11208Da antworteten ihm alle Ältesten und das ganze Volk: Gehorch ihm nicht und willige nicht ein!
94131 Könige1Kön11209Er gab daher den Abgesandten Ben-Hadads den Bescheid: Sagt zu meinem Herrn, dem König: Alles, was du zuerst von deinem Knecht verlangt hast, will ich tun; doch diese Forderung kann ich nicht erfüllen. Die Boten zogen ab und meldeten es ihrem Herrn.
94141 Könige1Kön112010Darauf sandte Ben-Hadad abermals Boten (zu Ahab) und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das antun, wenn der Staub Samarias ausreicht, um allen Leuten in meinem Gefolge die Hand zu füllen.
94151 Könige1Kön112011Doch der König von Israel antwortete: Sagt zu ihm: Wer den Gürtel anlegt, soll sich nicht rühmen wie einer, der ihn bereits ablegt.
94161 Könige1Kön112012Als Ben-Hadad diese Meldung empfing, hielt er gerade in den Zelten ein Gelage mit den Königen. Er befahl seinen Leuten anzugreifen und diese begannen den Sturm auf die Stadt.
94171 Könige1Kön112013Doch ein Prophet kam zu Ahab, dem König von Israel, und sagte: So spricht der Herr: Siehst du diese gewaltige Menge? Ich gebe sie heute in deine Hand und du wirst erkennen, dass ich der Herr bin.
94181 Könige1Kön112014Ahab fragte: Durch wen? Er erwiderte: So spricht der Herr: Durch die Truppe der Provinzstatthalter. Als dann der König weiter wissen wollte, wer den Kampf eröffnen solle, sprach er: Du selbst.
94191 Könige1Kön112015Daraufhin musterte er die Truppe der Provinzstatthalter; es waren zweihundertzweiunddreißig Mann. Nach ihnen musterte er das ganze Kriegsvolk, die Gesamtheit der Israeliten; es waren siebentausend Mann.
94201 Könige1Kön112016Als sie um die Mittagszeit ausrückten, zechte Ben-Hadad mit den zweiunddreißig Königen, seinen Bundesgenossen, in den Zelten.
94211 Könige1Kön112017Die Truppe der Provinzstatthalter rückte zuerst aus. Ben-Hadad hatte Beobachter ausgesandt und sie meldeten ihm, dass Leute aus Samaria herauskommen.
94221 Könige1Kön112018Er befahl: Wenn sie in friedlicher Absicht kommen, ergreift sie lebendig! Wenn sie zum Kampf ausrücken, ergreift sie ebenfalls lebendig!
94231 Könige1Kön112019Sobald nun die Truppe der Statthalter und das Heer, das ihr folgte, aus der Stadt ausgerückt waren,
94241 Könige1Kön112020gelang es jedem einzelnen, seinen Gegner zu überwinden. Die Aramäer mussten fliehen und die Israeliten setzten ihnen nach. Ben-Hadad, der König von Aram, konnte zu Pferd entkommen, ebenso einige Wagenkämpfer.
94251 Könige1Kön112021Als dann auch der König von Israel ausrückte, vernichtete er die Pferde und Kriegswagen und bereitete den Aramäern eine schwere Niederlage.
94261 Könige1Kön112022Da erschien der Prophet wieder beim König von Israel und sagte zu ihm: Sammle deine Kräfte und überleg dir gut, was du zu tun hast; denn um die Jahreswende wird der König von Aram abermals gegen dich ziehen.
94271 Könige1Kön112023Zum König von Aram hatten nämlich seine Ratgeber gesagt: Ihr Gott ist ein Gott der Berge; darum waren sie uns überlegen. Wenn wir aber in der Ebene mit ihnen kämpfen, dann werden wir sie bestimmt besiegen.
94281 Könige1Kön112024Tu also folgendes: Entfern die Könige aus ihrer Stellung und ersetze sie durch Statthalter!
94291 Könige1Kön112025Dann sammle ein ebenso großes Heer, wie du es verloren hast, und ebenso viele Pferde und Kriegswagen, wie du zuvor hattest. Wir werden in der Ebene mit ihnen kämpfen und sie gewiss besiegen. Ben-Hadad befolgte ihren Rat.
94301 Könige1Kön112026Um die Jahreswende musterte er die Aramäer und rückte zum Krieg gegen Israel bis Afek vor.
94311 Könige1Kön112027Auch die Israeliten wurden gemustert und mit Lebensmitteln versehen. Sie zogen den Aramäern entgegen und lagerten ihnen gegenüber wie ein paar kleine Ziegenherden; die Aramäer aber füllten die ganze Gegend.
94321 Könige1Kön112028Nun trat der Gottesmann zum König von Israel hin und sagte: So spricht der Herr: Weil die Aramäer sagen, dass der Herr ein Gott der Berge und nicht ein Gott der Ebenen sei, gebe ich diese ganze gewaltige Menge in deine Hand; und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin.
94331 Könige1Kön112029Sie lagen dann sieben Tage einander gegenüber. Am siebten Tag kam es zur Schlacht und die Israeliten töteten vom aramäischen Fußvolk hunderttausend Mann an einem Tag.
94341 Könige1Kön112030Der Rest floh in die Stadt Afek; doch die Mauer stürzte über den siebenundzwanzigtausend Mann, die übrig geblieben waren, zusammen. Auch Ben-Hadad war in die Stadt geflohen und irrte von einem Gemach in das andere.
94351 Könige1Kön112031Da sagten seine Ratgeber zu ihm: Wir haben gehört, dass die Könige des Hauses Israel milde Könige sind. Wir wollen daher Trauergewänder anlegen und mit Stricken um den Hals zum König von Israel hinausgehen. Vielleicht schenkt er dir das Leben.
94361 Könige1Kön112032Sie legten also Trauergewänder an und mit Stricken um den Hals kamen sie zum König von Israel. Sie flehten ihn an: Dein Knecht Ben-Hadad bittet dich, ihm das Leben zu schenken. Er antwortete: Lebt er noch? Er ist mein Bruder.
94371 Könige1Kön112033Die Männer nahmen das Wort als gutes Zeichen, gingen sogleich darauf ein und sagten: Ben-Hadad ist dein Bruder. Dann befahl der König von Israel: Geht, bringt ihn zu mir! Als Ben-Hadad kam, nahm er ihn zu sich auf seinen Wagen.
94381 Könige1Kön112034Da erklärte Ben-Hadad: Die Städte, die mein Vater deinem Vater weggenommen hat, werde ich zurückgeben und in Damaskus magst du dir Handelsniederlassungen errichten, wie mein Vater es in Samaria getan hat. Der König von Israel erwiderte: Auf diese Abmachung hin werde ich dich freilassen. So schloss er mit ihm einen Vertrag und ließ ihn frei.
94391 Könige1Kön112035Einer von den Prophetenjüngern sprach im Auftrag des Herrn zu seinem Gefährten: Schlag mich! Als dieser sich weigerte, ihn zu schlagen,
94401 Könige1Kön112036sagte er zu ihm: Weil du der Stimme des Herrn nicht gehorcht hast, wird dich ein Löwe töten, sobald du von mir weggegangen bist. Der Mann hatte sich kaum von ihm entfernt, als ihn ein Löwe anfiel und tötete.
94411 Könige1Kön112037Hierauf traf der Prophet einen andern und befahl ihm: Schlag mich! Dieser schlug auf ihn ein und verwundete ihn.
94421 Könige1Kön112038Sogleich begab sich der Prophet zum König und stellte sich ihm in den Weg. Durch eine Binde über den Augen hatte er sich unkenntlich gemacht.
94431 Könige1Kön112039Als der König vorbeikam, rief er ihn und sagte: Dein Knecht ist in den Kampf gezogen. Da kam jemand herbei, brachte mir einen Gefangenen und befahl: Bewach diesen Mann! Wenn er entkommt, dann musst du es mit deinem Leben büßen, oder du musst ein Talent Silber bezahlen.
94441 Könige1Kön112040Während nun dein Knecht da und dort zu tun hatte, konnte der Gefangene entkommen. Da sagte der König von Israel: Du hast dir dein Urteil selbst gesprochen.
94451 Könige1Kön112041Sogleich nahm der Prophet die Binde von den Augen und der König von Israel erkannte ihn als einen von den Propheten.
94461 Könige1Kön112042Dieser aber sagte zu ihm: So spricht der Herr: Weil du den Mann, dessen Verderben ich wollte, aus deiner Hand entlassen hast, muss dein Leben für sein Leben, dein Volk für sein Volk einstehen.
94471 Könige1Kön112043Missmutig und verdrossen ging der König von Israel nach Hause und kam nach Samaria.
94481 Könige1Kön11211Danach trug sich Folgendes zu. Nabot aus Jesreel hatte einen Weinberg in Jesreel neben dem Palast Ahabs, des Königs von Samarien.
94491 Könige1Kön11212Ahab verhandelte mit Nabot und schlug ihm vor: Gib mir deinen Weinberg! Er soll mir als Gemüsegarten dienen; denn er liegt nahe bei meinem Haus. Ich will dir dafür einen besseren Weinberg geben. Wenn es dir aber lieber ist, bezahle ich dir den Kaufpreis in Geld.
94501 Könige1Kön11213Doch Nabot erwiderte: Der Herr bewahre mich davor, dass ich dir das Erbe meiner Väter überlasse.
94511 Könige1Kön11214Darauf kehrte Ahab in sein Haus zurück. Er war missmutig und verdrossen, weil Nabot aus Jesreel zu ihm gesagt hatte: Ich werde dir das Erbe meiner Väter nicht überlassen. Er legte sich auf sein Bett, wandte das Gesicht zur Wand und wollte nicht essen.
94521 Könige1Kön11215Seine Frau Isebel kam zu ihm herein und fragte: Warum bist du missmutig und willst nicht essen?
94531 Könige1Kön11216Er erzählte ihr: Ich habe mit Nabot aus Jesreel verhandelt und ihm gesagt: Verkauf mir deinen Weinberg für Geld, oder wenn es dir lieber ist, gebe ich dir einen anderen dafür. Doch er hat geantwortet: Ich werde dir meinen Weinberg nicht geben.
94541 Könige1Kön11217Da sagte seine Frau Isebel zu ihm: Du bist doch jetzt König in Israel. Steh auf, iss und sei guter Dinge! Ich werde dir den Weinberg Nabots aus Jesreel verschaffen.
94551 Könige1Kön11218Sie schrieb Briefe im Namen Ahabs, versah sie mit seinem Siegel und schickte sie an die Ältesten und Vornehmen, die mit Nabot zusammen in der Stadt wohnten.
94561 Könige1Kön11219In den Briefen schrieb sie: Ruft ein Fasten aus und lasst Nabot oben vor allem Volk Platz nehmen!
94571 Könige1Kön112110Setzt ihm aber zwei nichtswürdige Männer gegenüber! Sie sollen gegen ihn als Zeugen auftreten und sagen: Du hast Gott und den König gelästert. Führt ihn dann hinaus und steinigt ihn zu Tode!
94581 Könige1Kön112111Die Männer der Stadt, die Ältesten und Vornehmen, die mit ihm zusammen in der Stadt wohnten, taten, was Isebel ihnen geboten hatte, was in den Briefen stand, die sie ihnen gesandt hatte.
94591 Könige1Kön112112Sie riefen ein Fasten aus und ließen Nabot oben vor allem Volk Platz nehmen.
94601 Könige1Kön112113Es kamen aber auch die beiden nichtswürdigen Männer und setzten sich ihm gegenüber. Sie standen vor dem Volk als Zeugen gegen Nabot auf und sagten: Nabot hat Gott und den König gelästert. Sogleich führte man ihn aus der Stadt hinaus und steinigte ihn zu Tode.
94611 Könige1Kön112114Darauf ließen sie Isebel melden: Nabot wurde gesteinigt und ist tot.
94621 Könige1Kön112115Sobald sie hörte, dass Nabot gesteinigt wurde und tot war, sagte sie zu Ahab: Auf, nimm den Weinberg Nabots aus Jesreel in Besitz, den er dir für Geld nicht verkaufen wollte; denn Nabot lebt nicht mehr; er ist tot.
94631 Könige1Kön112116Als Ahab hörte, dass Nabot tot war, stand er auf und ging zum Weinberg Nabots aus Jesreel hinab, um von ihm Besitz zu ergreifen.
94641 Könige1Kön112117Da erging das Wort des Herrn an Elija aus Tischbe:
94651 Könige1Kön112118Mach dich auf und geh Ahab, dem König von Israel, entgegen, der in Samaria seinen Wohnsitz hat. Er ist zum Weinberg Nabots hinabgegangen, um von ihm Besitz zu ergreifen.
94661 Könige1Kön112119Sag ihm: So spricht der Herr: Durch einen Mord bist du Erbe geworden? Weiter sag ihm: So spricht der Herr: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Nabots geleckt haben, werden Hunde auch dein Blut lecken.
94671 Könige1Kön112120Ahab sagte zu Elija: Hast du mich gefunden, mein Feind? Er erwiderte: Ich habe dich gefunden. Weil du dich hergabst, das zu tun, was dem Herrn missfällt,
94681 Könige1Kön112121werde ich Unheil über dich bringen. Ich werde dein Geschlecht hinwegfegen und von Ahabs Geschlecht alles, was männlich ist, bis zum letzten Mann in Israel ausrotten.
94691 Könige1Kön112122Weil du mich zum Zorn gereizt und Israel zur Sünde verführt hast, werde ich mit deinem Haus verfahren wie mit dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und mit dem Haus Baschas, des Sohnes Ahijas.
94701 Könige1Kön112123Und über Isebel verkündet der Herr: Die Hunde werden Isebel an der Mauer von Jesreel auffressen.
94711 Könige1Kön112124Wer von der Familie Ahabs in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf dem freien Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen.
94721 Könige1Kön112125Es gab in der Tat niemand, der sich wie Ahab hergab zu tun, was dem Herrn missfiel, da seine Frau Isebel ihn verführte.
94731 Könige1Kön112126Sein Tun war überaus verwerflich; er lief den Götzen nach und folgte den Gebräuchen der Amoriter, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.
94741 Könige1Kön112127Als Ahab diese Drohungen hörte, zerriss er seine Kleider, trug ein Bußgewand auf dem bloßen Leib, fastete, schlief im Bußgewand und ging bedrückt umher.
94751 Könige1Kön112128Da erging das Wort des Herrn an Elija aus Tischbe:
94761 Könige1Kön112129Hast du gesehen, wie Ahab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich vor mir gedemütigt hat, will ich das Unglück nicht schon in seinen Tagen kommen lassen. Erst in den Tagen seines Sohnes werde ich das Unheil über sein Haus bringen.
94771 Könige1Kön11221Drei Jahre hatte das Land Ruhe und gab es keinen Krieg zwischen Aram und Israel.
94781 Könige1Kön11222Als im dritten Jahr Joschafat, der König von Juda, zum König von Israel kam,
94791 Könige1Kön11223sagte der König von Israel zu seinen Beamten: Ihr wisst doch, dass Ramot-Gilead uns gehört. Wir aber zögern, es dem König von Aram zu entreißen.
94801 Könige1Kön11224Und er fragte Joschafat: Würdest du mit mir gegen Ramot-Gilead in den Krieg ziehen? Dieser antwortete dem König von Israel: Ich ziehe mit dir, mein Volk mit deinem Volk, meine Pferde mit deinen Pferden.
94811 Könige1Kön11225Joschafat bat aber den König von Israel: Befrag doch zuvor den Herrn!
94821 Könige1Kön11226Da versammelte der König von Israel die Propheten, gegen vierhundert Mann, und fragte sie: Soll ich gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen, oder soll ich es lassen? Sie gaben den Bescheid: Zieh hinauf! Der Herr gibt die Stadt in die Hand des Königs.
94831 Könige1Kön11227Doch Joschafat sagte: Ist hier sonst kein Prophet des Herrn, den wir befragen könnten?
94841 Könige1Kön11228Der König von Israel antwortete Joschafat: Es ist noch einer da, durch den wir den Herrn befragen könnten. Doch ich hasse ihn; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes. Es ist Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat erwiderte: Der König sage das nicht.
94851 Könige1Kön11229Da rief der König von Israel einen Hofbeamten herbei und befahl ihm, unverzüglich Micha, den Sohn Jimlas, zu holen.
94861 Könige1Kön112210Der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen in königlichen Gewändern auf ihren Thronen. Sie befanden sich auf der Tenne beim Tor Samarias und alle Propheten weissagten vor ihnen.
94871 Könige1Kön112211Zidkija, der Sohn Kenaanas, hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: So spricht der Herr: Mit diesen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast.
94881 Könige1Kön112212Alle Propheten weissagten in gleicher Weise und riefen: Zieh nach Ramot-Gilead und sei erfolgreich; der Herr gibt die Stadt in die Hand des Königs.
94891 Könige1Kön112213Der Bote aber, der Micha holen sollte, redete ihm zu: Die Worte der Propheten waren ohne Ausnahme günstig für den König. Mögen deine Worte ihren Worten gleichen. Sag daher Gutes an!
94901 Könige1Kön112214Doch Micha erwiderte: So wahr der Herr lebt: Nur was der Herr mir sagt, werde ich sagen.
94911 Könige1Kön112215Als er zum König kam, fragte ihn dieser: Micha, sollen wir gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen, oder sollen wir es lassen? Micha antwortete: Zieh hinauf und sei erfolgreich! Der Herr gibt die Stadt in die Hand des Königs.
94921 Könige1Kön112216Doch der König entgegnete: Wie oft muss ich dich beschwören, mir im Namen des Herrn nur die Wahrheit zu sagen?
94931 Könige1Kön112217Da sagte Micha: Ich sah ganz Israel über die Berge zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der Herr sagte: Sie haben keine Herren mehr. So gehe jeder in Frieden nach Hause.
94941 Könige1Kön112218Da wandte sich der König von Israel an Joschafat: Habe ich es dir nicht gesagt? Er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes.
94951 Könige1Kön112219Micha aber fuhr fort: Darum - höre das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen; das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten und seiner Linken.
94961 Könige1Kön112220Und der Herr fragte: Wer will Ahab betören, sodass er nach Ramot-Gilead hinaufzieht und dort fällt? Da hatte der eine diesen, der andere jenen Vorschlag.
94971 Könige1Kön112221Zuletzt trat der Geist vor, stellte sich vor den Herrn und sagte: Ich werde ihn betören. Der Herr fragte ihn: Auf welche Weise?
94981 Könige1Kön112222Er gab zur Antwort: Ich werde mich aufmachen und zu einem Lügengeist im Mund all seiner Propheten werden. Da sagte der Herr: Du wirst ihn betören; du vermagst es. Geh und tu es!
94991 Könige1Kön112223So hat der Herr jetzt einen Geist der Lüge in den Mund all deiner Propheten gelegt; denn er hat über dich Unheil beschlossen.
95001 Könige1Kön112224Da trat Zidkija, der Sohn Kenaanas, zu Micha, schlug ihn ins Gesicht und rief: Wie, sollte denn der Geist des Herrn von mir gewichen sein, um mit dir zu reden?
95011 Könige1Kön112225Micha erwiderte: Du wirst es an jenem Tag erfahren, an dem du von einem Gemach in das andere eilst, um dich zu verstecken.
95021 Könige1Kön112226Der König von Israel aber gab den Befehl: Nehmt Micha fest, führt ihn zum Stadtobersten Amon und zum Prinzen Joasch
95031 Könige1Kön112227und meldet: So spricht der König: Werft diesen Mann ins Gefängnis, und haltet ihn streng bei Brot und Wasser, bis ich wohlbehalten zurückkomme.
95041 Könige1Kön112228Doch Micha erwiderte: Wenn du wohlbehalten zurückkommst, dann hat der Herr nicht durch mich geredet. [[Und er sagte: Hört, alle ihr Völker!]]
95051 Könige1Kön112229Darauf zog der König von Israel mit Joschafat, dem König von Juda, gegen Ramot-Gilead.
95061 Könige1Kön112230Der König von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und so in den Kampf ziehen. Du aber behalte deine Gewänder an! So ging der König von Israel verkleidet in den Kampf.
95071 Könige1Kön112231Der König von Aram hatte aber den zweiunddreißig Obersten seiner Kriegswagen befohlen: Greift niemanden an, er sei hohen oder niederen Ranges, außer den König von Israel!
95081 Könige1Kön112232Als daher die Obersten der Kriegswagen Joschafat erblickten und ihn für den König von Israel hielten, stürmten sie auf ihn ein, sodass er um Hilfe schrie.
95091 Könige1Kön112233Doch als sie sahen, dass er nicht der König von Israel war, ließen sie von ihm ab.
95101 Könige1Kön112234Ein Mann aber spannte aufs Geratewohl seinen Bogen und traf den König von Israel zwischen Panzer und Leibgurt. Dieser befahl daher seinem Wagenlenker: Wende um und bring mich aus der Schlacht; denn ich bin verwundet.
95111 Könige1Kön112235Da aber die Schlacht an jenem Tag heftig wurde, blieb der König im Kampf gegen die Aramäer aufrecht im Wagen stehen. Am Abend starb er. Das Blut der Wunde war in das Innere des Wagens geflossen.
95121 Könige1Kön112236Bei Sonnenuntergang ließ man im Lager ausrufen: Jeder kehre in seine Stadt, in sein Land zurück!
95131 Könige1Kön112237So starb der König; man brachte ihn nach Samaria und begrub ihn dort.
95141 Könige1Kön112238Als man im Teich von Samaria den Wagen ausspülte, leckten Hunde sein Blut, und Dirnen wuschen sich darin, nach dem Wort, das der Herr gesprochen hatte.
95151 Könige1Kön112239Die übrige Geschichte Ahabs und alle seine Taten, der Bericht über das Elfenbeinhaus, das er gebaut, und die Städte, die er ausgebaut hat, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
95161 Könige1Kön112240Ahab entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Ahasja wurde König an seiner Stelle.
95171 Könige1Kön112241Im vierten Jahr des Königs Ahab von Israel wurde Joschafat, der Sohn Asas, König von Juda.
95181 Könige1Kön112242Er war fünfunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba und war eine Tochter Schilhis.
95191 Könige1Kön112243Er folgte ganz den Wegen seines Vaters Asa, ohne von ihnen abzuweichen, und tat, was dem Herrn gefiel.
95201 Könige1Kön112244Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Das Volk brachte noch Schlacht- und Rauchopfer auf ihnen dar.
95211 Könige1Kön112245Joschafat hatte auch Frieden mit dem König von Israel.
95221 Könige1Kön112246Die übrige Geschichte Joschafats, die Erfolge, die er errang, und die Kriege, die er führte, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
95231 Könige1Kön112247Er entfernte die letzten Hierodulen, die in den Tagen seines Vaters Asa übrig geblieben waren, aus dem Land.
95241 Könige1Kön112248In Edom gab es damals keinen König; ein Statthalter vertrat den König.
95251 Könige1Kön112249Auch baute Joschafat eine Tarschischflotte, die nach Ofir fahren sollte, um Gold zu holen. Doch kam es nicht zur Fahrt, da die Schiffe in Ezjon-Geber zerschellten.
95261 Könige1Kön112250Damals sagte Ahasja, der Sohn Ahabs, zu Joschafat: Meine Leute sollen mit deinen Leuten auf den Schiffen fahren. Doch Joschafat lehnte es ab. -
95271 Könige1Kön112251Joschafat entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Joram wurde König an seiner Stelle.
95281 Könige1Kön112252Im siebzehnten Jahr des Königs Joschafat von Juda wurde Ahasja, der Sohn Ahabs, in Samaria König von Israel. Er regierte zwei Jahre über Israel
95291 Könige1Kön112253und tat, was dem Herrn missfiel. Er folgte den Wegen seines Vaters und seiner Mutter und den Wegen Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Sünde verführt hatte.
95301 Könige1Kön112254Auch diente er Baal und betete ihn an. So erzürnte er den Herrn, den Gott Israels, ganz so, wie es sein Vater getan hatte.
95312 Könige2Kön1211Nach dem Tod Ahabs fiel Moab von Israel ab.
95322 Könige2Kön1212Ahasja war in Samaria durch das Gitter seines Obergemachs gefallen und hatte sich verletzt. Er sandte Boten ab mit dem Auftrag: Geht, befragt Beelzebul, den Gott von Ekron, ob ich von diesem Leiden genesen werde.
95332 Könige2Kön1213Doch der Engel des Herrn sprach zu Elija aus Tischbe: Mach dich auf, geh den Boten des Königs von Samaria entgegen und sag zu ihnen: Gibt es denn keinen Gott in Israel, sodass ihr fortgehen müsst, um Beelzebul, den Gott von Ekron, zu befragen?
95342 Könige2Kön1214Darum: So spricht der Herr: Vom Lager, auf das du dich gelegt hast, wirst du nicht mehr aufstehen; denn du musst sterben. Elija ging weiter.
95352 Könige2Kön1215Die Boten aber kehrten zum König zurück und er fragte sie: Wie kommt es, dass ihr schon zurück seid?
95362 Könige2Kön1216Sie antworteten ihm: Ein Mann kam uns entgegen und trug uns auf: Kehrt zum König zurück, der euch gesandt hat, und sagt zu ihm: So spricht der Herr: Gibt es denn keinen Gott in Israel, sodass du Boten aussenden musst, die Beelzebul, den Gott von Ekron, befragen sollen? Darum wirst du von dem Lager, auf das du dich gelegt hast, nicht mehr aufstehen; denn du musst sterben.
95372 Könige2Kön1217Da fragte er sie: Wie sah der Mann aus, der euch entgegenkam und diese Worte zu euch sprach?
95382 Könige2Kön1218Sie erwiderten: Er trug einen Mantel aus Ziegenhaaren und hatte einen ledernen Gurt um die Hüften. Da sagte er: Das war Elija aus Tischbe.
95392 Könige2Kön1219Er sandte nun den Hauptmann über Fünfzig und seine Leute zu ihm. Dieser stieg zu Elija hinauf, der auf dem Gipfel des Berges saß, und rief ihm zu: Mann Gottes, der König befiehlt dir herabzukommen.
95402 Könige2Kön12110Doch Elija antwortete dem Hauptmann der Fünfzig: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so falle Feuer vom Himmel und verzehre dich und deine Fünfzig. Sogleich fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und seine Leute.
95412 Könige2Kön12111Darauf sandte der König einen anderen Hauptmann über Fünfzig und seine Leute zu ihm. Auch dieser ergriff das Wort und rief Elija zu: Mann Gottes, so spricht der König: Komm sofort herab!
95422 Könige2Kön12112Doch Elija antwortete ihnen: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so falle Feuer vom Himmel und verzehre dich und deine Fünfzig. Sogleich fiel das Feuer Gottes vom Himmel und verzehrte ihn und seine Leute.
95432 Könige2Kön12113Nun schickte der König einen dritten Hauptmann über Fünfzig und seine Leute. Dieser kam hinauf, kniete vor Elija nieder und flehte ihn an: Mann Gottes, möchte doch mein Leben und das Leben deiner fünfzig Knechte kostbar sein in deinen Augen.
95442 Könige2Kön12114Feuer ist vom Himmel gefallen und hat die ersten zwei Hauptleute und ihre fünfzig Mann verzehrt. Möchte nun mein Leben kostbar sein in deinen Augen.
95452 Könige2Kön12115Da sagte der Engel des Herrn zu Elija: Geh mit ihm hinab und fürchte dich nicht vor ihm! Elija stand also auf, ging mit ihm zum König hinab
95462 Könige2Kön12116und hielt ihm vor: So spricht der Herr: Du hast Boten ausgesandt, um Beelzebul, den Gott von Ekron, zu befragen, als gäbe es in Israel keinen Gott, dessen Wort man einholen könnte. Darum wirst du von dem Lager, auf das du dich gelegt hast, nicht mehr aufstehen; denn du musst sterben.
95472 Könige2Kön12117So starb Ahasja nach dem Wort des Herrn, das Elija verkündet hatte. (Sein Bruder) Joram wurde König an seiner Stelle im zweiten Jahr Jorams, des Sohnes Joschafats, des Königs von Juda; denn er hatte keinen Sohn.
95482 Könige2Kön12118Die übrige Geschichte Ahasjas und seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
95492 Könige2Kön1221An dem Tag, da der Herr Elija im Wirbelsturm in den Himmel aufnehmen wollte, ging Elija mit Elischa von Gilgal weg.
95502 Könige2Kön1222Er sagte zu Elischa: Bleib hier; denn der Herr hat mich nach Bet-El gesandt. Doch Elischa erwiderte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht. So gingen sie nach Bet-El.
95512 Könige2Kön1223Dort kamen die Prophetenjünger, die in Bet-El waren, zu Elischa heraus und sagten zu ihm: Weißt du, dass der Herr heute deinen Meister über dein Haupt hinweg aufnehmen wird? Er antwortete: Auch ich weiß es. Seid still!
95522 Könige2Kön1224Elija aber sagte zu ihm: Bleib hier, Elischa; denn der Herr hat mich nach Jericho gesandt. Elischa erwiderte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht. So kamen sie nach Jericho.
95532 Könige2Kön1225Dort traten die Prophetenjünger, die in Jericho waren, an Elischa heran und sagten zu ihm: Weißt du, dass der Herr heute deinen Meister über dein Haupt hinweg aufnehmen wird? Er antwortete ihnen: Auch ich weiß es. Seid still!
95542 Könige2Kön1226Elija aber bat ihn: Bleib hier; denn der Herr hat mich an den Jordan gesandt. Elischa erwiderte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht. So gingen beide miteinander.
95552 Könige2Kön1227Fünfzig Prophetenjünger folgten ihnen und blieben dann seitwärts in einiger Entfernung stehen. Die beiden traten an den Jordan.
95562 Könige2Kön1228Hier nahm Elija seinen Mantel, rollte ihn zusammen und schlug mit ihm auf das Wasser. Dieses teilte sich nach beiden Seiten und sie schritten trockenen Fußes hindurch.
95572 Könige2Kön1229Als sie drüben angekommen waren, sagte Elija zu Elischa: Sprich eine Bitte aus, die ich dir erfüllen soll, bevor ich von dir weggenommen werde. Elischa antwortete: Möchten mir doch zwei Anteile deines Geistes zufallen.
95582 Könige2Kön12210Elija entgegnete: Du hast etwas Schweres erbeten. Wenn du siehst, wie ich von dir weggenommen werde, wird es dir zuteil werden. Sonst aber wird es nicht geschehen.
95592 Könige2Kön12211Während sie miteinander gingen und redeten, erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide voneinander. Elija fuhr im Wirbelsturm zum Himmel empor.
95602 Könige2Kön12212Elischa sah es und rief laut: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker! Als er ihn nicht mehr sah, fasste er sein Gewand und riss es mitten entzwei.
95612 Könige2Kön12213Dann hob er den Mantel auf, der Elija entfallen war, kehrte um und trat an das Ufer des Jordan.
95622 Könige2Kön12214Er nahm den Mantel, der Elija entfallen war, schlug mit ihm auf das Wasser und rief: Wo ist der Herr, der Gott des Elija? Als er auf das Wasser schlug, teilte es sich nach beiden Seiten und Elischa ging hinüber.
95632 Könige2Kön12215Die Prophetenjünger von Jericho, die in der Nähe standen, sahen ihn und sagten: Der Geist des Elija ruht auf Elischa. Sie kamen ihm entgegen und warfen sich vor ihm zur Erde nieder.
95642 Könige2Kön12216Dann sagten sie zu ihm: Unter deinen Knechten sind fünfzig starke Männer. Sie sollen auf die Suche nach deinem Meister gehen. Der Geist des Herrn könnte ihn fortgetragen und auf einem der Berge oder in einem der Täler niedergesetzt haben. Doch Elischa entgegnete: Schickt niemand!
95652 Könige2Kön12217Als sie aber heftig darauf bestanden, sagte er: Schickt sie also hin! Sie schickten fünfzig Mann aus und diese suchten drei Tage lang. Da sie ihn nicht fanden,
95662 Könige2Kön12218kehrten sie zu Elischa zurück. Er hielt sich noch in Jericho auf und sagte zu ihnen: Habe ich euch nicht gesagt: Ihr sollt nicht hingehen?
95672 Könige2Kön12219Die Männer der Stadt sagten zu Elischa: Unser Herr sieht, dass man in dieser Stadt gut wohnen kann; nur das Wasser ist ungesund und in der Gegend gibt es viele Fehlgeburten.
95682 Könige2Kön12220Elischa befahl: Bringt mir eine neue Schüssel und schüttet Salz hinein! Man brachte sie ihm
95692 Könige2Kön12221und er ging zur Wasserquelle und warf das Salz hinein mit den Worten: So spricht der Herr: Ich mache dieses Wasser gesund. Es wird keinen Tod und keine Fehlgeburt mehr verursachen.
95702 Könige2Kön12222Daher ist das Wasser bis zum heutigen Tag gesund, wie es Elischa vorausgesagt hatte.
95712 Könige2Kön12223Von dort ging er nach Bet-El. Während er den Weg hinaufstieg, kamen junge Burschen aus der Stadt und verspotteten ihn: Sie riefen ihm zu: Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf!
95722 Könige2Kön12224Er wandte sich um, sah sie an und verfluchte sie im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bären aus dem Wald und zerrissen zweiundvierzig junge Leute.
95732 Könige2Kön12225Von dort ging er zum Berg Karmel und kehrte dann nach Samaria zurück.
95742 Könige2Kön1231Im achtzehnten Jahr Joschafats, des Königs von Juda, wurde Joram, der Sohn Ahabs, in Samaria König von Israel. Er regierte zwölf Jahre
95752 Könige2Kön1232und tat, was dem Herrn missfiel. Doch trieb er es nicht so schlimm wie sein Vater und seine Mutter; denn er entfernte das Steinmal des Baal, das sein Vater errichtet hatte.
95762 Könige2Kön1233Nur an der Sünde, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte, hielt er fest und ließ nicht von ihr ab.
95772 Könige2Kön1234Mescha, der König von Moab, betrieb Schafzucht und musste dem König von Israel hunderttausend Lämmer und die Wolle von hunderttausend Widdern liefern.
95782 Könige2Kön1235Nach dem Tod Ahabs aber fiel der König von Moab vom König von Israel ab.
95792 Könige2Kön1236König Joram rückte daher zu dieser Zeit von Samaria aus und musterte ganz Israel.
95802 Könige2Kön1237Auch ließ er Joschafat, dem König von Juda, sagen: Der König von Moab ist von mir abgefallen. Willst du mit mir gegen Moab in den Krieg ziehen? Joschafat antwortete: Ich ziehe mit dir, mein Volk mit deinem Volk, meine Pferde mit deinen Pferden.
95812 Könige2Kön1238Dann fragte Joram: Auf welchem Weg sollen wir hinaufziehen? Joschafat entschied: Durch die Wüste von Edom.
95822 Könige2Kön1239Der König von Israel, der König von Juda und der König von Edom rückten nun aus. Als sie bereits einen Weg von sieben Tagen zurückgelegt hatten, fehlte es dem Heer und dem Vieh, das sie mitführten, an Wasser.
95832 Könige2Kön12310Der König von Israel sagte: Weh uns, der Herr hat diese drei Könige hierher gerufen, um sie in die Gewalt der Moabiter zu geben.
95842 Könige2Kön12311Joschafat aber fragte: Ist hier kein Prophet des Herrn, durch den wir den Herrn befragen könnten? Einer von den Dienern des Königs von Israel antwortete: Hier ist Elischa, der Sohn Schafats, der Elija Wasser über die Hände gegossen hat.
95852 Könige2Kön12312Joschafat sagte: Bei ihm ist das Wort des Herrn. Da ging der König von Israel mit Joschafat und dem König von Edom zu ihm hinab.
95862 Könige2Kön12313Doch Elischa sagte zum König von Israel: Was habe ich mit dir zu schaffen? Geh zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter! Der König von Israel entgegnete: Darum geht es jetzt nicht. Der Herr hat diese drei Könige hierher gerufen, um sie in die Gewalt der Moabiter zu geben.
95872 Könige2Kön12314Elischa antwortete: So wahr der Herr der Heere lebt, in dessen Dienst ich stehe: Wenn ich nicht auf Joschafat, den König von Juda, Rücksicht nähme, dich würde ich nicht beachten und keines Blickes würdigen.
95882 Könige2Kön12315Aber nun holt mir einen Harfenspieler! Als der Spieler über die Saiten fuhr, kam die Hand des Herrn über Elischa
95892 Könige2Kön12316und er rief: So spricht der Herr: Macht in diesem Tal Grube neben Grube!
95902 Könige2Kön12317Denn so spricht der Herr: Ihr werdet weder Wind noch Regen sehen. Doch dieses Tal wird sich mit Wasser füllen und ihr werdet trinken, wie auch eure Herden und euer Vieh.
95912 Könige2Kön12318Aber das ist dem Herrn noch zu wenig. Er wird die Moabiter in eure Gewalt geben.
95922 Könige2Kön12319Ihr werdet alle Festungen und ihre besten Städte erobern, alle wertvollen Bäume fällen, alle Wasserquellen zuschütten und alle guten Äcker mit Steinen verderben.
95932 Könige2Kön12320Und wirklich, am nächsten Morgen, zur Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, kam Wasser von Edom her und die ganze Gegend wurde vom Wasser überflutet.
95942 Könige2Kön12321Als ganz Moab erfuhr, dass die Könige zum Krieg gegen das Land anrückten, wurden alle aufgeboten, die Waffen tragen konnten; sie stellten sich an der Grenze auf.
95952 Könige2Kön12322Frühmorgens aber, als die Sonne über dem Wasser aufging, erschien ihnen das Wasser drüben rot wie Blut.
95962 Könige2Kön12323Sie sagten: Das ist Blut. Die Könige haben sich selbst umgebracht; einer hat den andern erschlagen. Auf jetzt, zur Beute, ihr Moabiter!
95972 Könige2Kön12324Doch als sie sich dem Lager der Israeliten näherten, erhoben sich diese und schlugen die Moabiter in die Flucht. Unaufhörlich drängten die Israeliten nach und machten sie nieder.
95982 Könige2Kön12325Sie zerstörten die Städte und auf alle guten Äcker warf jeder seinen Stein, bis sie ganz bedeckt waren. Auch schütteten sie alle Wasserquellen zu und fällten alle wertvollen Bäume. Zuletzt blieb nur noch Kir-Heres übrig; diese Stadt umstellten und beschossen die Schleuderer.
95992 Könige2Kön12326Als der König von Moab sah, dass er dem Angriff nicht mehr standhalten konnte, sammelte er siebenhundert mit dem Schwert bewaffnete Männer um sich und versuchte beim König von Edom durchzubrechen. Doch es gelang ihnen nicht.
96002 Könige2Kön12327Nun nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der nach ihm König werden sollte, und brachte ihn auf der Mauer als Brandopfer dar. Da kam ein gewaltiger Zorn über Israel. Sie zogen von Moab ab und kehrten in ihr Land zurück.
96012 Könige2Kön1241Eine von den Frauen der Prophetenjünger wandte sich laut rufend an Elischa: Mein Mann, dein Knecht, ist gestorben. Du weißt, dass dein Knecht gottesfürchtig war. Nun kommt der Gläubiger, um sich meine beiden Söhne als Sklaven zu nehmen.
96022 Könige2Kön1242Elischa fragte sie: Was kann ich für dich tun? Sag mir: Was hast du im Haus? Sie antwortete: Deine Magd hat nichts im Haus als einen Krug Öl.
96032 Könige2Kön1243Da sagte er: Geh und erbitte dir auf der Gasse von allen deinen Nachbarn leere Gefäße, aber nicht zu wenige!
96042 Könige2Kön1244Dann geh heim, verschließ die Tür hinter dir und deinen Söhnen, gieß Öl in alle diese Gefäße und stell die gefüllten beiseite!
96052 Könige2Kön1245Sie ging von ihm weg und verschloss die Tür hinter sich und ihren Söhnen. Diese reichten ihr die Gefäße hin und sie füllte ein.
96062 Könige2Kön1246Als alle Gefäße voll waren, sagte sie zu ihrem Sohn: Bring mir noch ein Gefäß! Er antwortete: Es ist keines mehr da. Da floss das Öl nicht mehr weiter.
96072 Könige2Kön1247Sie aber kam und erzählte es dem Gottesmann. Dieser befahl ihr: Geh, verkauf das Öl und bezahl deine Schuld! Von dem, was übrig bleibt, magst du mit deinen Söhnen leben.
96082 Könige2Kön1248Eines Tages ging Elischa nach Schunem. Dort lebte eine vornehme Frau, die ihn dringend bat, bei ihr zu essen. Seither kehrte er zum Essen bei ihr ein, sooft er vorbeikam.
96092 Könige2Kön1249Sie aber sagte zu ihrem Mann: Ich weiß, dass dieser Mann, der ständig bei uns vorbeikommt, ein heiliger Gottesmann ist.
96102 Könige2Kön12410Wir wollen ein kleines, gemauertes Obergemach herrichten und dort ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und einen Leuchter für ihn bereitstellen. Wenn er dann zu uns kommt, kann er sich dorthin zurückziehen.
96112 Könige2Kön12411Als Elischa eines Tages wieder hinkam, ging er in das Obergemach, um dort zu schlafen.
96122 Könige2Kön12412Dann befahl er seinem Diener Gehasi: Ruf diese Schunemiterin! Er rief sie, und als sie vor ihm stand,
96132 Könige2Kön12413befahl er dem Diener: Sag zu ihr: Du hast dir so viel Mühe um uns gemacht. Was können wir für dich tun? Sollen wir beim König oder beim Obersten des Heeres ein Wort für dich einlegen? Doch sie entgegnete: Ich wohne inmitten meiner Verwandten.
96142 Könige2Kön12414Und als er weiter fragte, was man für sie tun könne, sagte Gehasi: Nun, sie hat keinen Sohn und ihr Mann ist alt.
96152 Könige2Kön12415Da befahl er: Ruf sie herein! Er rief sie und sie blieb in der Tür stehen.
96162 Könige2Kön12416Darauf versicherte ihr Elischa: Im nächsten Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn liebkosen. Sie aber entgegnete: Ach nein, Herr, Mann Gottes, täusche doch deiner Magd nichts vor!
96172 Könige2Kön12417Doch die Frau wurde schwanger und im nächsten Jahr, um die Zeit, die Elischa genannt hatte, gebar sie einen Sohn.
96182 Könige2Kön12418Als das Kind herangewachsen war, ging es eines Tages zu seinem Vater hinaus zu den Schnittern.
96192 Könige2Kön12419Dort klagte es ihm: Mein Kopf, mein Kopf! Der Vater befahl seinem Knecht: Trag das Kind heim zu seiner Mutter!
96202 Könige2Kön12420Der Knecht nahm es und brachte es zu ihr. Es saß noch bis zum Mittag auf ihren Knien; dann starb es.
96212 Könige2Kön12421Sie stieg nun in das obere Gemach hinauf, legte das Kind auf das Bett des Gottesmannes und schloss die Tür hinter ihm ab. Dann verließ sie das Haus,
96222 Könige2Kön12422rief ihren Mann und bat ihn: Schick mir einen von den Knechten und einen Esel! Ich will zum Gottesmann eilen und komme bald zurück.
96232 Könige2Kön12423Er wandte ein: Warum gehst du heute zu ihm? Es ist doch nicht Neumond und nicht Sabbat. Doch sie sagte nur: Friede mit dir!,
96242 Könige2Kön12424sattelte den Esel und befahl dem Knecht: Treib tüchtig an und halte mich beim Reiten nicht auf, es sei denn, dass ich es dir sage.
96252 Könige2Kön12425So reiste sie ab und kam zum Gottesmann auf den Karmel. Als er sie von ferne sah, sagte er zu seinem Diener Gehasi: Da kommt die Schunemiterin.
96262 Könige2Kön12426Lauf ihr entgegen und frag sie: Geht es dir gut? Geht es auch deinem Mann und dem Kind gut? Sie antwortete: Es geht gut.
96272 Könige2Kön12427Sobald sie aber zum Gottesmann auf den Berg kam, umfasste sie seine Füße. Gehasi trat hinzu, um sie wegzudrängen; aber der Gottesmann wehrte ab: Lass sie; denn ihre Seele ist betrübt. Doch der Herr hat mir den Grund verborgen und mir nicht mitgeteilt.
96282 Könige2Kön12428Darauf sagte sie: Habe ich denn meinen Herrn um einen Sohn gebeten? Habe ich nicht gesagt: Mach mir keine falschen Hoffnungen?
96292 Könige2Kön12429Elischa befahl nun Gehasi: Gürte dich, nimm meinen Stab in die Hand und mach dich auf den Weg! Wenn du jemand begegnest, so grüß ihn nicht; und wenn dich jemand grüßt, so antworte ihm nicht! Leg meinen Stab auf das Gesicht des Kindes!
96302 Könige2Kön12430Aber die Mutter des Kindes sagte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich lasse nicht von dir ab. Da stand er auf und folgte ihr.
96312 Könige2Kön12431Gehasi war vorausgeeilt und hatte den Stab auf das Gesicht des Kindes gelegt; doch es kam kein Laut und kein Lebenszeichen. Daher lief er zum Gottesmann zurück und berichtete: Das Kind ist nicht aufgewacht.
96322 Könige2Kön12432Als Elischa in das Haus kam, lag das Kind tot auf seinem Bett.
96332 Könige2Kön12433Er ging in das Gemach, schloss die Tür hinter sich und dem Kind und betete zum Herrn.
96342 Könige2Kön12434Dann trat er an das Bett und warf sich über das Kind; er legte seinen Mund auf dessen Mund, seine Augen auf dessen Augen, seine Hände auf dessen Hände. Als er sich so über das Kind hinstreckte, kam Wärme in dessen Leib.
96352 Könige2Kön12435Dann stand er auf, ging im Haus einmal hin und her, trat wieder an das Bett und warf sich über das Kind. Da nieste es siebenmal und öffnete die Augen.
96362 Könige2Kön12436Nun rief Elischa seinen Diener Gehasi und befahl ihm, die Schunemiterin zu rufen. Er rief sie, und als sie kam, sagte der Gottesmann zu ihr: Nimm deinen Sohn!
96372 Könige2Kön12437Sie trat hinzu, fiel Elischa zu Füßen und verneigte sich bis zur Erde. Dann nahm sie ihren Sohn und ging hinaus.
96382 Könige2Kön12438Elischa kehrte nach Gilgal zurück. Im Land herrschte damals eine Hungersnot. Als die Prophetenjünger vor ihm saßen, befahl er seinem Diener: Setz den großen Topf auf und koch ein Gericht für die Prophetenjünger!
96392 Könige2Kön12439Einer von ihnen ging auf das Feld hinaus, um Malven zu holen. Dabei fand er ein wildes Rankengewächs und pflückte davon so viele Früchte, wie sein Gewand fassen konnte. Dann kam er zurück und schnitt sie in den Kochtopf hinein, da man sie nicht kannte.
96402 Könige2Kön12440Als man sie aber den Männern zum Essen vorsetzte und sie von der Speise kosteten, schrien sie laut und riefen: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes. Sie konnten nichts essen.
96412 Könige2Kön12441Doch er befahl: Bringt mir etwas Mehl! Er streute das Mehl in den Topf und sagte: Setzt es nun den Leuten zum Essen vor! Jetzt war nichts Schädliches mehr im Topf.
96422 Könige2Kön12442Einmal kam ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Gottesmann Brot von Erstlingsfrüchten, zwanzig Gerstenbrote, und frische Körner in einem Beutel. Elischa befahl seinem Diener: Gib es den Leuten zu essen!
96432 Könige2Kön12443Doch dieser sagte: Wie soll ich das hundert Männern vorsetzen? Elischa aber sagte: Gib es den Leuten zu essen! Denn so spricht der Herr: Man wird essen und noch übrig lassen.
96442 Könige2Kön12444Nun setzte er es ihnen vor; und sie aßen und ließen noch übrig, wie der Herr gesagt hatte.
96452 Könige2Kön1251Naaman, der Feldherr des Königs von Aram, galt viel bei seinem Herrn und war angesehen; denn durch ihn hatte der Herr den Aramäern den Sieg verliehen. Der Mann war tapfer, aber an Aussatz erkrankt.
96462 Könige2Kön1252Nun hatten die Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen aus dem Land Israel verschleppt. Es war in den Dienst der Frau Naamans gekommen.
96472 Könige2Kön1253Es sagte zu seiner Herrin: Wäre mein Herr doch bei dem Propheten in Samaria! Er würde seinen Aussatz heilen.
96482 Könige2Kön1254Naaman ging zu seinem Herrn und meldete ihm: Das und das hat das Mädchen aus Israel gesagt.
96492 Könige2Kön1255Der König von Aram antwortete: So geh doch hin; ich werde dir ein Schreiben an den König von Israel mitgeben. Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm zehn Talente Silber, sechstausend Schekel Gold und zehn Festkleider mit
96502 Könige2Kön1256und überbrachte dem König von Israel das Schreiben. Es hatte folgenden Inhalt: Wenn jetzt dieser Brief zu dir gelangt, so wisse: Ich habe meinen Knecht Naaman zu dir geschickt, damit du seinen Aussatz heilst.
96512 Könige2Kön1257Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und rief: Bin ich denn ein Gott, der töten und zum Leben erwecken kann? Er schickt einen Mann zu mir, damit ich ihn von seinem Aussatz heile. Merkt doch und seht, dass er nur Streit mit mir sucht.
96522 Könige2Kön1258Als der Gottesmann Elischa hörte, der König von Israel habe seine Kleider zerrissen, ließ er ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Naaman soll zu mir kommen; dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt.
96532 Könige2Kön1259So kam Naaman mit seinen Pferden und Wagen und hielt vor dem Haus Elischas.
96542 Könige2Kön12510Dieser schickte einen Boten zu ihm hinaus und ließ ihm sagen: Geh und wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst rein.
96552 Könige2Kön12511Doch Naaman wurde zornig. Er ging weg und sagte: Ich dachte, er würde herauskommen, vor mich hintreten, den Namen Jahwes, seines Gottes, anrufen, seine Hand über die kranke Stelle bewegen und so den Aussatz heilen.
96562 Könige2Kön12512Sind nicht der Abana und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Gewässer Israels? Kann ich nicht dort mich waschen, um rein zu werden? Voll Zorn wandte er sich ab und ging weg.
96572 Könige2Kön12513Doch seine Diener traten an ihn heran und redeten ihm zu: Wenn der Prophet etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es tun; wie viel mehr jetzt, da er zu dir nur gesagt hat: Wasch dich und du wirst rein.
96582 Könige2Kön12514So ging er also zum Jordan hinab und tauchte siebenmal unter, wie ihm der Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein Leib gesund wie der Leib eines Kindes und er war rein.
96592 Könige2Kön12515Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann zurück, trat vor ihn hin und sagte: Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel. So nimm jetzt von deinem Knecht ein Dankgeschenk an!
96602 Könige2Kön12516Elischa antwortete: So wahr der Herr lebt, in dessen Dienst ich stehe: Ich nehme nichts an. Auch als Naaman ihn dringend bat, es zu nehmen, lehnte er ab.
96612 Könige2Kön12517Darauf sagte Naaman: Wenn es also nicht sein kann, dann gebe man deinem Knecht so viel Erde, wie zwei Maultiere tragen können; denn dein Knecht wird keinem andern Gott mehr Brand- und Schlachtopfer darbringen als Jahwe allein.
96622 Könige2Kön12518Nur dies möge Jahwe deinem Knecht verzeihen: Wenn mein Herr zur Anbetung in den Tempel Rimmons geht, stützt er sich dort auf meinen Arm. Ich muss mich dann im Tempel Rimmons niederwerfen, wenn er sich dort niederwirft. Dann möge das Jahwe deinem Knecht verzeihen.
96632 Könige2Kön12519Elischa antwortete: Geh in Frieden! Als Naaman schon eine Strecke Weges von ihm entfernt war,
96642 Könige2Kön12520sagte sich Gehasi, der Diener Elischas, des Gottesmannes: Mein Herr hat diesen Aramäer Naaman geschont und nichts von dem angenommen, was er mitgebracht hatte. So wahr der Herr lebt: Ich werde ihm nachlaufen und mir etwas von ihm holen.
96652 Könige2Kön12521Gehasi eilte ihm also nach. Als ihn Naaman hinter sich herankommen sah, beugte er sich ihm vom Wagen aus zu und fragte: Steht alles gut?
96662 Könige2Kön12522Er antwortete: Ja; nur lässt mein Herr sagen: Soeben sind vom Gebirge Efraim zwei junge Männer, zwei Prophetenjünger, zu mir gekommen. Gib ihnen doch ein Talent Silber und zwei Festkleider!
96672 Könige2Kön12523Naaman erwiderte: Tu mir den Gefallen und nimm zwei Talente! Er bat ihn dringend darum und tat zwei Talente Silber in zwei Beutel, legte zwei Festkleider dazu und ließ sie durch zwei Diener vor ihm hertragen.
96682 Könige2Kön12524Als Gehasi auf der Höhe angekommen war, nahm er ihnen die Geschenke ab und brachte sie in das Haus. Die Männer schickte er weg und sie kehrten zurück.
96692 Könige2Kön12525Er selbst ging hinein und trat vor seinen Herrn. Elischa fragte ihn: Woher kommst du, Gehasi? Er antwortete: Dein Knecht ist nirgendwohin gegangen.
96702 Könige2Kön12526Da sagte Elischa zu ihm: War nicht mein Geist zugegen, als sich jemand von seinem Wagen aus dir zuwandte? Ist es denn Zeit, Geld anzunehmen und Kleider, Ölgärten, Weinberge, Schafe und Rinder, Knechte und Mägde zu erwerben?
96712 Könige2Kön12527Der Aussatz Naamans aber soll für immer an dir und deinen Nachkommen haften. Gehasi ging hinaus und war vom Aussatz weiß wie Schnee.
96722 Könige2Kön1261Die Prophetenjünger klagten bei Elischa: Der Raum, in dem wir vor dir sitzen, ist zu eng für uns.
96732 Könige2Kön1262Wir wollen an den Jordan gehen und dort soll jeder von uns einen Balken holen, damit wir uns hier einen Raum errichten, in dem wir wohnen können. Er antwortete: Geht!
96742 Könige2Kön1263Einer aber bat ihn: Erweis uns den Gefallen und geh mit deinen Knechten! Er erwiderte: Ich gehe mit.
96752 Könige2Kön1264Er ging also mit ihnen und sie kamen an den Jordan und fällten Bäume.
96762 Könige2Kön1265Einem aber fiel beim Fällen seines Stammes die eiserne Klinge des Beils in das Wasser. Er rief laut: Wehe, mein Herr, das Beil ist auch noch geliehen!
96772 Könige2Kön1266Der Gottesmann fragte: Wohin ist es gefallen? Er zeigte ihm die Stelle; Elischa schnitt ein Stück Holz ab, warf es dorthin und brachte das Eisen zum Schwimmen.
96782 Könige2Kön1267Dann befahl er: Hol es herauf! Der Mann streckte die Hand aus und ergriff es.
96792 Könige2Kön1268Der König von Aram führte Krieg mit Israel. Er verabredete mit seinen Untergebenen, an einer bestimmten Stelle einen Hinterhalt zu legen.
96802 Könige2Kön1269Aber der Gottesmann ließ dem König von Israel sagen: Hüte dich, an jener Stelle vorbeizugehen; denn die Aramäer liegen dort im Hinterhalt.
96812 Könige2Kön12610Der König von Israel schickte nun Späher an die Stelle, die ihm der Gottesmann genannt und vor der er ihn gewarnt hatte, und nahm sich dort in Acht. Als das nicht nur einmal oder zweimal geschah,
96822 Könige2Kön12611wurde der König von Aram beunruhigt. Er rief seine Untergebenen und fragte sie: Könnt ihr mir nicht angeben, wer von den Unsrigen zum König von Israel hält?
96832 Könige2Kön12612Da sagte einer von seinen Leuten: Niemand, mein Herr und König, sondern Elischa, der Prophet in Israel, verrät dem König von Israel, was du in deinem Schlafzimmer sprichst.
96842 Könige2Kön12613Da befahl er: Geht und erkundet, wo er sich aufhält, damit ich ihn festnehmen lasse. Man meldete ihm: Er ist in Dotan.
96852 Könige2Kön12614Er schickte also Pferde und Wagen und eine starke Truppe dorthin. Sie erreichten die Stadt in der Nacht und umstellten sie.
96862 Könige2Kön12615Als der Diener des Gottesmannes am nächsten Morgen aufstand und hinaustrat, hatte die Truppe die Stadt mit Pferden und Wagen umstellt. Da sagte der Diener zu seinem Herrn: Wehe, mein Herr, was sollen wir tun?
96872 Könige2Kön12616Doch dieser sagte: Fürchte dich nicht! Bei uns sind mehr als bei ihnen.
96882 Könige2Kön12617Dann betete Elischa: Herr, öffne ihm die Augen, damit er sieht. Und der Herr öffnete dem Diener die Augen: Er sah den Berg rings um Elischa voll von feurigen Pferden und Wagen.
96892 Könige2Kön12618Als dann die Aramäer anrückten, betete Elischa zum Herrn und rief: Schlag doch diese Leute mit Verblendung! Und der Herr schlug sie auf das Wort Elischas hin mit Verblendung.
96902 Könige2Kön12619Daraufhin sagte Elischa zu ihnen: Das ist nicht der richtige Weg und nicht die richtige Stadt. Folgt mir! Ich werde euch zu dem Mann führen, den ihr sucht. Er führte sie aber nach Samaria.
96912 Könige2Kön12620Als sie dort angekommen waren, betete Elischa: Herr, öffne ihnen die Augen, damit sie sehen. Der Herr öffnete ihnen die Augen und sie sahen, dass sie mitten in Samaria waren.
96922 Könige2Kön12621Sobald nun der König von Israel sie erblickte, rief er Elischa zu: Soll ich sie totschlagen, mein Vater?
96932 Könige2Kön12622Doch dieser erwiderte: Töte sie nicht! Erschlägst du denn jene, die du mit deinem Schwert und Bogen gefangen nimmst? Setz ihnen Brot und Wasser vor, damit sie essen und trinken und dann zu ihrem Herrn zurückkehren.
96942 Könige2Kön12623Der König gab ihnen reichlich zu essen und zu trinken und entließ sie zu ihrem Herrn. Seitdem kamen keine aramäischen Streifscharen mehr in das Land Israel.
96952 Könige2Kön12624Danach sammelte Ben-Hadad, der König von Aram, seine ganze Streitmacht, zog gegen Samaria und belagerte es.
96962 Könige2Kön12625In der eingeschlossenen Stadt entstand eine große Hungersnot, sodass der Kopf eines Esels achtzig Silberschekel kostete und ein Viertelkab Milchsterne fünf Silberschekel.
96972 Könige2Kön12626Als der König von Israel einmal auf der Mauer vorbeischritt, rief ihm eine Frau zu: Hilf mir, mein Herr und König!
96982 Könige2Kön12627Er antwortete: Wenn dir der Herr nicht hilft, wie soll ich dir helfen? Soll es etwas von der Tenne oder von der Kelter sein?
96992 Könige2Kön12628Dann fragte er sie: Was fehlt dir? Sie sagte: Diese Frau hat von mir verlangt: Gib deinen Sohn her, damit wir ihn heute aufessen. Meinen Sohn werden wir dann morgen verzehren.
97002 Könige2Kön12629So haben wir meinen Sohn gekocht und aufgegessen. Als ich aber am nächsten Tag zu ihr sagte: Gib jetzt deinen Sohn her, damit wir ihn verzehren, hatte sie ihren Sohn versteckt.
97012 Könige2Kön12630Als der König die Worte der Frau hörte, zerriss er seine Kleider, und da er auf der Mauer entlangging, sah das Volk, dass er ein Bußgewand auf dem bloßen Leib trug.
97022 Könige2Kön12631Er rief: Gott soll mir dies und das antun, wenn Elischa, der Sohn Schafats, bis heute Abend seinen Kopf behält.
97032 Könige2Kön12632Elischa hielt sich in seinem Haus auf und die Ältesten saßen bei ihm. Der König hatte einen Mann vor sich her gesandt; aber noch vor der Ankunft des Boten sagte Elischa zu den Ältesten: Merkt ihr, dass dieser Sohn eines Mörders (seinen Henker) schickt, der mir den Kopf abschlagen soll? Gebt nun Acht! Wenn der Bote kommt, verschließt die Tür und haltet ihn an der Tür zurück! Sind nicht schon die Schritte seines Herrn hinter ihm zu hören?
97042 Könige2Kön12633Noch während er mit ihnen redete, kam der König und sagte: Dieses Elend kommt vom Herrn. Was soll ich noch vom Herrn erwarten?
97052 Könige2Kön1271Doch Elischa entgegnete: Hört das Wort des Herrn! So spricht der Herr: Morgen um diese Zeit kostet am Tor von Samaria ein Sea Feinmehl nur noch einen Schekel und auch zwei Sea Gerste kosten nur noch einen Schekel.
97062 Könige2Kön1272Doch der Adjutant, auf dessen Arm sich der König stützte, antwortete dem Gottesmann: Selbst wenn der Herr Schleusen am Himmel anbrächte, könnte das nicht geschehen. Elischa erwiderte: Du wirst es mit deinen eigenen Augen sehen, aber nicht davon essen.
97072 Könige2Kön1273Vor dem Eingang des Stadttors saßen vier aussätzige Männer. Sie sagten zueinander: Warum sitzen wir hier, bis wir sterben?
97082 Könige2Kön1274Wollten wir in die Stadt gehen, in der Hungersnot herrscht, dann sterben wir in ihr. Bleiben wir draußen, dann sterben wir auch. Kommt, wir gehen in das Lager der Aramäer hinüber! Wenn sie uns am Leben lassen, bleiben wir am Leben. Wenn sie uns töten, so sterben wir.
97092 Könige2Kön1275Sie machten sich daher in der Abenddämmerung auf, um in das Lager der Aramäer zu gehen. Doch als sie in den Bereich des aramäischen Lagers kamen, war dort niemand zu sehen.
97102 Könige2Kön1276Der Herr hatte nämlich das Rollen von Wagen, das Getrampel von Pferden und das Lärmen eines großen Heeres im Lager vernehmen lassen, sodass einer zum andern sagte: Der König von Israel hat die Könige der Hetiter und die Könige von Ägypten gegen uns angeworben, um uns überfallen zu lassen.
97112 Könige2Kön1277Sie waren daher in der Dämmerung aufgebrochen und geflohen. Dabei hatten sie ihre Zelte, Pferde und Esel und das ganze Lager, so wie es war, zurückgelassen, um durch die Flucht ihr Leben zu retten.
97122 Könige2Kön1278Als nun die Aussätzigen in den Bereich des Lagers kamen, gingen sie in ein Zelt, aßen und tranken, nahmen Silber, Gold und Kleider und entfernten sich, um die Beute zu verstecken. Dann kamen sie zurück, gingen in ein anderes Zelt, machten auch hier ihre Beute und entfernten sich wieder, um sie zu verstecken.
97132 Könige2Kön1279Dann aber sagten sie zueinander: Wir handeln nicht recht. Heute ist ein Tag froher Botschaft. Wenn wir schweigen und bis zum Morgengrauen warten, trifft uns Schuld. Kommt also; wir gehen und melden es im Palast des Königs.
97142 Könige2Kön12710Sie machten sich auf, riefen die Wächter der Stadt und erzählten ihnen: Wir sind in das Lager der Aramäer gekommen. Aber dort war niemand zu sehen und kein menschlicher Laut zu hören. Die Pferde und Esel waren angebunden und die Zelte standen so da, wie sie waren.
97152 Könige2Kön12711Da schlugen die Wächter Lärm und man meldete es drinnen im Palast des Königs.
97162 Könige2Kön12712Noch in der Nacht stand der König auf und sagte zu seinen Leuten: Ich will euch erklären, was die Aramäer gegen uns planen. Sie wissen, dass wir Hunger leiden, und haben das Lager nur verlassen, um sich auf dem freien Feld zu verstecken mit dem Hintergedanken: Wenn sie die Stadt verlassen, nehmen wir sie lebendig gefangen und dringen in die Stadt ein.
97172 Könige2Kön12713Doch einer von den Leuten schlug vor: Man nehme doch fünf von den noch vorhandenen Pferden. Ihnen mag es ergehen wie den vielen Israeliten, die schon zugrunde gegangen sind. Wir wollen Männer mit den Pferden hinschicken und dann weiter sehen.
97182 Könige2Kön12714Man nahm also zwei Wagen mit den Pferden. Der König schickte sie der Streitmacht der Aramäer nach und befahl ihnen: Brecht auf und seht nach!
97192 Könige2Kön12715Sie fuhren hinter ihnen her bis an den Jordan und fanden den ganzen Weg mit Kleidern und Waffen übersät, die die Aramäer auf ihrer überstürzten Flucht weggeworfen hatten. Als sie zurückkamen und dem König Meldung erstatteten,
97202 Könige2Kön12716strömte das Volk hinaus und plünderte das Lager der Aramäer. Jetzt kostete ein Sea Feinmehl nur noch einen Schekel und auch zwei Sea Gerste kosteten nur noch einen Schekel, wie es der Herr vorausgesagt hatte.
97212 Könige2Kön12717Der König hatte die Aufsicht über das Tor dem Adjutanten übertragen, auf dessen Arm er sich zu stützen pflegte. Ihn trat das Volk im Stadttor nieder und so starb er, wie es ihm der Gottesmann vorausgesagt hatte, als der König gekommen war, um mit ihm zu reden.
97222 Könige2Kön12718Als nämlich der Gottesmann zum König sagte: Morgen um diese Zeit kosten am Tor von Samaria zwei Sea Gerste nur noch einen Schekel und ein Sea Feinmehl kostet nur noch einen Schekel,
97232 Könige2Kön12719hatte der Adjutant dem Gottesmann geantwortet: Selbst wenn der Herr Schleusen am Himmel anbrächte, könnte dies nicht geschehen. Und Elischa hatte ihm erwidert: Du wirst es mit deinen Augen sehen, aber nicht davon essen.
97242 Könige2Kön12720So geschah es ihm nun: Das Volk trat ihn im Tor nieder, sodass er starb.
97252 Könige2Kön1281Elischa sagte zu der Frau, deren Sohn er zum Leben erweckt hatte: Mach dich auf, zieh mit deiner Familie fort und halte dich irgendwo in der Fremde auf; denn der Herr hat eine Hungersnot verhängt. Schon kommt sie über das Land und sie wird sieben Jahre dauern.
97262 Könige2Kön1282Da machte sich die Frau auf den Weg und tat, was ihr der Gottesmann geraten hatte. Sie zog mit ihren Angehörigen fort und hielt sich sieben Jahre im Land der Philister auf.
97272 Könige2Kön1283Nach Ablauf von sieben Jahren kehrte sie aus dem Land der Philister zurück und ging zum König, um wegen ihres Hauses und ihrer Felder seine Hilfe zu erbitten.
97282 Könige2Kön1284Der König war gerade im Gespräch mit Gehasi, dem Diener des Gottesmannes, und hatte ihn aufgefordert: Erzähl mir alles Große, das Elischa vollbracht hat.
97292 Könige2Kön1285Während dieser dem König erzählte, wie Elischa den Toten zum Leben erweckt hatte, kam die Frau, deren Sohn er zum Leben erweckt hatte, um wegen ihres Hauses und ihrer Felder die Hilfe des Königs zu erbitten. Da sagte Gehasi: Das, mein Herr und König, ist die Frau und das ist ihr Sohn, den Elischa zum Leben erweckt hat.
97302 Könige2Kön1286Nun fragte der König die Frau selbst und sie erzählte ihm alles. Darauf gab ihr der König einen Beamten mit und trug ihm auf: Verschaff ihr alles wieder, was ihr gehört, auch den ganzen Ertrag ihrer Felder von dem Tag an, da sie das Land verlassen hat, bis heute.
97312 Könige2Kön1287Elischa kam nach Damaskus, wo Ben-Hadad, der König von Damaskus, krank daniederlag. Man meldete ihm, dass der Gottesmann gekommen sei.
97322 Könige2Kön1288Darauf befahl der König dem Hasaël: Nimm ein Geschenk, geh dem Gottesmann entgegen und befrag durch ihn Jahwe, ob ich von dieser Krankheit wieder genesen werde.
97332 Könige2Kön1289Hasaël ging Elischa entgegen; als Geschenk nahm er allerlei Kostbarkeiten von Damaskus mit, so viel, wie vierzig Kamele tragen konnten. Er kam zu Elischa, trat vor ihn hin und sagte: Dein Sohn Ben-Hadad, der König von Aram, hat mich zu dir gesandt und lässt fragen: Werde ich von dieser Krankheit wieder genesen?
97342 Könige2Kön12810Elischa antwortete ihm: Geh und sag ihm: Du wirst genesen. - Doch der Herr hat mir gezeigt, dass er sterben muss.
97352 Könige2Kön12811Hasaël verzog keine Miene und blickte ihn scharf an. Der Gottesmann aber weinte.
97362 Könige2Kön12812Als Hasaël dann fragte: Warum weint mein Herr?, gab er zur Antwort: Weil ich weiß, wie viel Leid du den Israeliten bringen wirst. Du wirst ihre Festungen in Brand stecken, ihre jungen Männer mit dem Schwert töten, ihre Kinder zerschmettern, ihren schwangeren Frauen den Leib aufschlitzen.
97372 Könige2Kön12813Hasaël entgegnete: Was ist denn dein Knecht, dieser Hund, dass er so gewaltige Dinge tun könnte? Elischa antwortete: Der Herr hat dich mir als König von Aram gezeigt.
97382 Könige2Kön12814Hasaël verließ Elischa und kehrte zu seinem Herrn zurück. Dieser fragte ihn: Was hat Elischa zu dir gesagt? Und er gab zur Antwort: Er hat zu mir gesagt, dass du genesen wirst.
97392 Könige2Kön12815Am folgenden Tag aber nahm er eine Decke, tauchte sie ins Wasser und legte sie ihm über das Gesicht, sodass er starb. Hasaël wurde König an seiner Stelle.
97402 Könige2Kön12816Im fünften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, während Joschafat noch König von Juda war, wurde Joram, der Sohn Joschafats, König von Juda.
97412 Könige2Kön12817Er war zweiunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte acht Jahre in Jerusalem.
97422 Könige2Kön12818Er folgte den Wegen der Könige von Israel, wie es das Haus Ahab getan hatte; denn er hatte eine Tochter Ahabs zur Frau und er tat, was dem Herrn missfiel.
97432 Könige2Kön12819Doch der Herr wollte Juda nicht verderben wegen seines Knechtes David, dem er versprochen hatte, er werde ihm für immer eine Leuchte vor seinen Augen geben.
97442 Könige2Kön12820In den Tagen Jorams fiel Edom von Juda ab und setzte einen eigenen König ein.
97452 Könige2Kön12821Joram zog daher mit all seinen Kriegswagen nach Zaïr. Während der Nacht griff er an und schlug die Edomiter, die ihn und die Obersten der Kriegswagen umzingelt hatten; seine Leute aber waren in die Zelte geflohen.
97462 Könige2Kön12822Doch Edom fiel von Juda ab und ist abtrünnig bis zum heutigen Tag. Damals, zur gleichen Zeit, fiel auch Libna ab.
97472 Könige2Kön12823Die übrige Geschichte Jorams und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
97482 Könige2Kön12824Joram entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben. Sein Sohn Ahasja wurde König an seiner Stelle.
97492 Könige2Kön12825Im zwölften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, wurde Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda.
97502 Könige2Kön12826Er war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte ein Jahr in Jerusalem. Seine Mutter hieß Atalja; sie war eine Enkelin Omris, des Königs von Israel.
97512 Könige2Kön12827Er folgte den Wegen des Hauses Ahab und tat, was dem Herrn missfiel, wie das Haus Ahab; denn er war mit dem Haus Ahab verschwägert.
97522 Könige2Kön12828Er zog auch mit Joram, dem Sohn Ahabs, gegen Hasaël, den König von Aram, nach Ramot-Gilead in den Krieg. Dabei verwundeten die Aramäer Joram.
97532 Könige2Kön12829König Joram musste heimkehren, um in Jesreel von den Wunden Heilung zu suchen, die ihm die Aramäer geschlagen hatten, als er in Ramot gegen ihren König Hasaël kämpfte. Ahasja, der Sohn Jorams, der König von Juda, kam hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, in Jesreel zu besuchen, als er krank daniederlag.
97542 Könige2Kön1291Der Prophet Elischa rief einen von den Prophetenjüngern und trug ihm auf: Gürte dich, nimm diesen Ölkrug und geh nach Ramot-Gilead!
97552 Könige2Kön1292Wenn du dorthin kommst, such Jehu, den Sohn Joschafats, des Sohnes Nimschis! Geh zu ihm, ruf ihn aus dem Kreis seiner Brüder und begib dich mit ihm in das innerste Gemach!
97562 Könige2Kön1293Dann nimm den Ölkrug, gieß ihn über seinem Haupt aus und sag: So spricht der Herr: Ich salbe dich zum König über Israel. Dann öffne die Tür und eile unverzüglich fort!
97572 Könige2Kön1294Der Prophetenjünger ging nach Ramot-Gilead.
97582 Könige2Kön1295Als er hinkam, saßen die Obersten des Heeres gerade beisammen. Er sagte: Ich habe einen Auftrag an dich, Oberst. Jehu fragte: An wen von uns? Der junge Mann antwortete: An dich, Oberst.
97592 Könige2Kön1296Da stand Jehu auf und ging in das Haus. Der Prophetenjünger goss ihm das Öl über das Haupt mit den Worten: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich salbe dich zum König über das Volk des Herrn, über Israel.
97602 Könige2Kön1297Du wirst dem Haus Ahabs, deines Herrn, schwere Schläge versetzen und ich werde Rache nehmen für das Blut meiner Knechte, der Propheten, und für das Blut aller Diener des Herrn, das Isebel vergossen hat.
97612 Könige2Kön1298Das ganze Haus Ahab wird zugrunde gehen. Ich werde vom Haus Ahab alles, was männlich ist, bis zum letzten Mann in Israel ausrotten
97622 Könige2Kön1299und es dem Haus Ahab ergehen lassen wie dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und dem Haus Baschas, des Sohnes Ahijas.
97632 Könige2Kön12910Isebel werden auf der Flur von Jesreel die Hunde fressen und niemand wird sie begraben. Dann öffnete er die Tür und eilte davon.
97642 Könige2Kön12911Als Jehu zu den Leuten seines Herrn herauskam, fragten sie ihn: Steht es gut? Warum ist denn dieser Verrückte zu dir gekommen? Er antwortete: Ihr kennt doch den Mann und sein Gerede.
97652 Könige2Kön12912Doch sie sagten: Das sind Ausflüchte. Teil uns nur alles mit! Da gab er zu: So und so hat er zu mir gesagt: So spricht der Herr: Ich salbe dich zum König über Israel.
97662 Könige2Kön12913Sogleich nahmen alle ihre Kleider, legten sie ihm zu Füßen auf die bloßen Stufen, stießen in das Horn und riefen: Jehu ist König.
97672 Könige2Kön12914So verschwor sich Jehu, der Sohn Joschafats, des Sohnes Nimschis, gegen Joram. - Joram hatte mit ganz Israel vor Ramot-Gilead im Abwehrkampf gegen Hasaël, den König von Aram, gestanden.
97682 Könige2Kön12915Er war dann heimgekehrt, um in Jesreel Heilung von den Wunden zu suchen, die ihm die Aramäer geschlagen hatten, als er gegen ihren König Hasaël kämpfte.
97692 Könige2Kön12916Jehu sagte nun: Wenn ihr einverstanden seid, lassen wir keinen aus der Stadt entkommen, der nach Jesreel gehen und dort Meldung machen könnte. Dann bestieg er seinen Wagen, um selbst nach Jesreel zu fahren; denn dort lag Joram danieder. Auch Ahasja, der König von Juda, war dorthin gekommen, um Joram zu besuchen.
97702 Könige2Kön12917Der Wächter, der in Jesreel auf dem Turm stand, sah die Schar Jehus herankommen und meldete: Ich sehe eine Schar. Da befahl Joram: Hol einen Reiter und schick ihn der Schar entgegen! Er soll fragen, ob er in friedlicher Absicht kommt.
97712 Könige2Kön12918Als der Reiter sie erreichte, sagte er: Der König lässt fragen, ob ihr in friedlicher Absicht kommt. Doch Jehu antwortete: Was geht es dich an, ob wir in friedlicher Absicht kommen? Reih dich hinter mir ein! Der Wächter meldete: Der Bote hat sie erreicht, kehrt aber nicht mehr zurück.
97722 Könige2Kön12919Nun schickte der König einen zweiten Reiter. Dieser kam zu ihnen und sagte: Der König lässt fragen, ob ihr in friedlicher Absicht kommt. Doch Jehu antwortete: Was geht es dich an, ob wir in friedlicher Absicht kommen? Reih dich hinter mir ein!
97732 Könige2Kön12920Der Wächter meldete wieder: Er hat sie erreicht, kehrt aber nicht mehr zurück. Die Art, wie ihr Anführer fährt, ist die Art Jehus, des Enkels Nimschis; denn er fährt wie ein Rasender.
97742 Könige2Kön12921Da ließ Joram selbst anspannen. Man machte seinen Wagen bereit, und Joram, der König von Israel, und Ahasja, der König von Juda, fuhren, jeder auf seinem Wagen, Jehu entgegen. Sie trafen ihn beim Acker Nabots aus Jesreel.
97752 Könige2Kön12922Als Joram Jehu sah, fragte er: Kommst du in friedlicher Absicht, Jehu? Doch dieser erwiderte: Wie sollte ich in friedlicher Absicht kommen, solange die Unzucht deiner Mutter Isebel und ihre vielen Zaubereien andauern?
97762 Könige2Kön12923Da lenkte Joram um und wollte fliehen, während er Ahasja zurief: Verrat, Ahasja!
97772 Könige2Kön12924Doch Jehu ergriff den Bogen und traf Joram zwischen die Schultern, sodass der Pfeil sein Herz durchbohrte und er in seinem Wagen niedersank.
97782 Könige2Kön12925Dann befahl Jehu seinem Adjutanten Bidkar: Nimm ihn, und wirf ihn auf den Acker Nabots aus Jesreel. Denk daran: Ich und du fuhren auf unseren Gespannen hinter seinem Vater Ahab her, als der Herr dieses Wort über ihn verkünden ließ:
97792 Könige2Kön12926Fürwahr, ich habe gestern das Blut Nabots und seiner Söhne gesehen Spruch des Herrn. Ich werde an dir auf diesem Acker Vergeltung üben Spruch des Herrn. Nimm ihn also und wirf ihn auf den Acker, wie es der Herr gesagt hat.
97802 Könige2Kön12927Als Ahasja, der König von Juda, dies sah, floh er in Richtung Bet-Gan. Doch Jehu verfolgte ihn und rief: Schlagt auch diesen nieder! Man schlug ihn beim Anstieg nach Gur, das bei Jibleam liegt, im Wagen nieder. Er kam noch bis Megiddo, wo er starb.
97812 Könige2Kön12928Seine Diener brachten ihn nach Jerusalem und begruben ihn bei seinen Vätern in seinem Grab in der Davidstadt.
97822 Könige2Kön12929Im elften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, war Ahasja König von Juda geworden.
97832 Könige2Kön12930Als Jehu nach Jesreel kam und Isebel dies erfuhr, legte sie Schminke auf ihre Augen, schmückte ihr Haupt und schaute durch das Fenster hinab.
97842 Könige2Kön12931Während dann Jehu an das Tor trat, rief sie ihm zu: Geht es Simri, dem Mörder seines Herrn, gut?
97852 Könige2Kön12932Jehu schaute zum Fenster empor und fragte: Ist jemand da, der zu mir hält? Zwei oder drei Hofleute sahen zu ihm herab
97862 Könige2Kön12933und er befahl ihnen: Werft sie herunter! Sie warfen sie herunter und Isebels Blut bespritzte die Wand und die Pferde, die sie zertraten.
97872 Könige2Kön12934Dann ging Jehu hinein, um zu essen und zu trinken. Schließlich befahl er: Seht nach dieser Verfluchten und begrabt sie; denn sie ist eine Königstochter.
97882 Könige2Kön12935Doch als sie hinkamen, um sie zu begraben, fanden sie von ihr nur noch den Schädel, die Füße und die Hände.
97892 Könige2Kön12936Und sie kamen zurück, um es ihm zu melden. Er aber sagte: Das ist das Wort, das der Herr durch seinen Knecht Elija aus Tischbe verkündet hat: Auf der Flur von Jesreel werden die Hunde das Fleisch Isebels fressen.
97902 Könige2Kön12937Die Leiche Isebels soll wie Mist auf dem Feld in der Flur Jesreels liegen, sodass man nicht mehr sagen kann: Das ist Isebel.
97912 Könige2Kön12101Ahab hatte siebzig Söhne in Samaria. Jehu sandte nun Briefe nach Samaria an die Fürsten der Stadt, an die Ältesten und die Erzieher der Söhne Ahabs. Darin schrieb er:
97922 Könige2Kön12102Wenn jetzt dieses Schreiben zu euch kommt, bedenkt: Bei euch sind die Söhne eures Herrn. Ihr habt die Wagen und die Pferde, eine befestigte Stadt und die Waffen.
97932 Könige2Kön12103Seht euch nach dem besten und tüchtigsten unter den Söhnen eures Herrn um, setzt ihn auf den Thron seines Vaters und kämpft für das Haus eures Herrn!
97942 Könige2Kön12104Doch sie bekamen große Angst und sagten: Die beiden Könige konnten ihm nicht standhalten. Wie sollten wir es können?
97952 Könige2Kön12105Daher ließen der Palastvorsteher, der Stadtoberste, die Ältesten und die Erzieher dem Jehu melden: Wir sind deine Knechte und wollen alles tun, was du uns befiehlst; wir werden keinen König aufstellen. Tu, was du für richtig hältst.
97962 Könige2Kön12106Darauf schrieb er einen zweiten Brief an sie mit folgendem Inhalt: Wenn ihr auf meiner Seite steht und meinen Befehlen gehorchen wollt, dann nehmt die Köpfe der Söhne eures Herrn und kommt morgen um diese Zeit zu mir nach Jesreel! Die siebzig Söhne des Königs waren bei den Großen der Stadt, die sie erzogen.
97972 Könige2Kön12107Sobald der Brief angekommen war, ergriff man die Söhne des Königs, machte alle siebzig nieder, legte ihre Köpfe in Körbe und schickte sie zu Jehu nach Jesreel.
97982 Könige2Kön12108Als der Bote mit der Meldung eintraf, dass man die Köpfe der Königssöhne gebracht habe, befahl Jehu: Schichtet sie bis zum Morgen in zwei Haufen vor dem Tor auf!
97992 Könige2Kön12109Am nächsten Morgen ging er hinaus, trat vor das Volk und sagte: Ihr seid ohne Schuld. Ich bin es, der die Verschwörung gegen meinen Herrn angezettelt und ihn getötet hat. Doch wer hat diese alle erschlagen?
98002 Könige2Kön121010Erkennt also, dass keine der Drohungen unerfüllt bleibt, die der Herr gegen das Haus Ahab ausgesprochen hat. Der Herr hat das getan, was er durch seinen Knecht Elija verkündet hat.
98012 Könige2Kön121011Hierauf ließ Jehu alle vom Haus Ahab erschlagen, die noch in Jesreel übrig geblieben waren, alle Großen und Vertrauten Ahabs, auch alle seine Priester; keinen von ihnen ließ er entkommen.
98022 Könige2Kön121012Dann brach er auf, um nach Samaria zu ziehen. Als er unterwegs bei Bet-Eked-Roïm war,
98032 Könige2Kön121013traf er die Brüder Ahasjas, des Königs von Juda. Er fragte sie: Wer seid ihr? Sie antworteten: Wir sind die Brüder Ahasjas und sind gekommen, um die Söhne des Königs und die Söhne der Herrin zu begrüßen.
98042 Könige2Kön121014Da befahl er: Ergreift sie lebendig! Man ergriff sie lebendig und machte sie am Brunnen von Bet-Eked nieder. Es waren zweiundvierzig Mann; keinen von ihnen ließ er am Leben.
98052 Könige2Kön121015Von da zog er weiter und traf Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm entgegenkam. Er grüßte ihn und fragte: Ist dein Herz aufrichtig gegen mich wie mein Herz gegen dich? Jonadab antwortete: So ist es. (Da sagte Jehu:) Wenn es so ist, dann reich mir deine Hand! Da reichte er ihm die Hand und Jehu nahm ihn zu sich auf den Wagen
98062 Könige2Kön121016und sagte: Komm mit mir und sieh meinen Eifer für den Herrn! So ließ er ihn bei sich im Wagen fahren.
98072 Könige2Kön121017Als er nach Samaria kam, ließ er alle erschlagen, die vom Haus Ahab dort noch übrig geblieben waren. Sie wurden ausgerottet, wie es der Herr zu Elija gesagt hatte.
98082 Könige2Kön121018Jehu versammelte das ganze Volk und trug ihm vor: Ahab hat Baal nur wenig gedient; Jehu wird ihm eifriger dienen.
98092 Könige2Kön121019Ruft jetzt alle Propheten Baals, alle seine Diener und Priester zu mir! Keiner darf fernbleiben; denn ich will ein großes Schlachtopfer für Baal darbringen. Wer nicht erscheint, soll sein Leben verlieren. Jehu tat dies aus Hinterlist, weil er die Baalsdiener vernichten wollte.
98102 Könige2Kön121020Darauf befahl Jehu: Bereitet eine Festversammlung zur Ehre Baals vor! Und um sie einzuberufen,
98112 Könige2Kön121021sandte Jehu Boten durch ganz Israel. Alle Baalsdiener kamen; es gab keinen, der fernblieb. Sie betraten den Baalstempel, der sich von einem Ende zum andern füllte.
98122 Könige2Kön121022Nun befahl Jehu dem Verwalter der Kleiderkammer, jedem Baalsdiener ein Kleid zu reichen. Nachdem dieser die Gewänder überreicht hatte,
98132 Könige2Kön121023betrat Jehu mit Jonadab, dem Sohn Rechabs, den Baalstempel und forderte die Baalsdiener auf: Vergewissert euch, dass nur Baalsdiener hier sind und dass kein Diener Jahwes sich unter euch befindet.
98142 Könige2Kön121024Darauf begannen sie, Schlacht- und Brandopfer darzubringen. Jehu hatte aber draußen achtzig Mann aufgestellt und ihnen gesagt: Wer einen von den Männern, die ich in eure Hand gebe, entkommen lässt, wird mit seinem Leben dafür büßen.
98152 Könige2Kön121025Nach Beendigung des Brandopfers befahl er den Läufern und ihren Hauptleuten: Kommt her und macht sie nieder! Keiner darf entrinnen. Die Läufer und ihre Hauptleute erschlugen sie mit scharfem Schwert und warfen die Leichen hinaus. Dann machten sie sich über den Tempel des Baal her,
98162 Könige2Kön121026schafften das Steinmal des Baalstempels weg und verbrannten es.
98172 Könige2Kön121027Sie zerschlugen das Steinmal des Baal, rissen den Baalstempel nieder und machten ihn zu einer Stätte des Unrats; das blieb er bis zum heutigen Tag.
98182 Könige2Kön121028So beseitigte Jehu den Baal aus Israel.
98192 Könige2Kön121029Doch von den Sünden, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte, den goldenen Kälbern in Bet-El und Dan, ließ Jehu nicht ab.
98202 Könige2Kön121030Der Herr sprach zu Jehu: Weil du mein Vorhaben genau vollstreckt und am Haus Ahab alles ausgeführt hast, was ich ihm zugedacht hatte, sollen Nachkommen von dir bis in das vierte Geschlecht auf dem Thron Israels sitzen.
98212 Könige2Kön121031Doch Jehu war nicht darauf bedacht, mit ganzem Herzen das Gesetz des Herrn, des Gottes Israels, zu befolgen. Er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam die Israeliten verführt hatte.
98222 Könige2Kön121032In jenen Tagen begann der Herr, Israel zu verkleinern. Hasaël schlug sie in allen Gebieten Israels
98232 Könige2Kön121033östlich des Jordan: Er verwüstete das ganze Land Gilead, das Gebiet der Stämme Gad, Ruben und Manasse bis nach Aroër am Arnon, Gilead und den Baschan.
98242 Könige2Kön121034Die übrige Geschichte Jehus, alle seine Taten und Erfolge, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
98252 Könige2Kön121035Jehu entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn in Samaria. Sein Sohn Joahas wurde König an seiner Stelle.
98262 Könige2Kön121036Die Zeit, die Jehu in Samaria König von Israel war, betrug achtundzwanzig Jahre.
98272 Könige2Kön12111Als Atalja, die Mutter Ahasjas, sah, dass ihr Sohn tot war, ging sie daran, die ganze Nachkommenschaft der königlichen Familie auszurotten.
98282 Könige2Kön12112Doch Joscheba, die Tochter des Königs Joram und Schwester Ahasjas, nahm Joasch, den Sohn Ahasjas, aus dem Kreis der Königssöhne, die ermordet werden sollten, weg und brachte ihn heimlich mit seiner Amme in die Bettenkammer. Dort versteckte sie ihn vor Atalja, sodass er nicht getötet wurde.
98292 Könige2Kön12113Er blieb sechs Jahre bei ihr im Haus des Herrn verborgen, während Atalja das Land regierte.
98302 Könige2Kön12114Im siebten Jahr bestellte der Priester Jojada die Hundertschaftsführer der Karer und Läufer zu sich. Er führte sie in das Haus des Herrn, schloss mit ihnen ein Abkommen, ließ sie im Haus des Herrn schwören und zeigte ihnen den Sohn des Königs.
98312 Könige2Kön12115Dann ordnete er an: Das ist es, was ihr tun sollt: Ein Drittel von der Wache, die am Sabbat aufzieht, soll den Königspalast bewachen,
98322 Könige2Kön12116ein Drittel soll am Tor Sur und ein Drittel am Tor hinter den Läufern stehen. Auf diese Weise sollt ihr abwechselnd die Bewachung des Tempels übernehmen.
98332 Könige2Kön12117Die zwei Abteilungen aber, die am Sabbat abziehen, sollen im Haus des Herrn beim König als Wache stehen.
98342 Könige2Kön12118Schart euch mit der Waffe in der Hand um den König! Wer in die Reihen einzudringen versucht, soll getötet werden. Seid beim König, wenn er auszieht und wenn er einzieht.
98352 Könige2Kön12119Die Führer der Hundertschaften befolgten alle Weisungen des Priesters Jojada. Jeder holte seine Leute, sowohl jene, die am Sabbat aufzogen, als auch jene, die am Sabbat abzogen. Sie kamen zum Priester Jojada
98362 Könige2Kön121110und dieser gab den Anführern der Hundertschaften die Lanzen und Schilde, die dem König David gehört hatten und sich jetzt im Haus des Herrn befanden.
98372 Könige2Kön121111Die Läufer stellten sich mit der Waffe in der Hand von der Südseite des Tempels bis zur Nordseite vor dem Altar und dem Tempel rings um den König auf.
98382 Könige2Kön121112Dann führte Jojada den Königssohn heraus und überreichte ihm den Stirnreif und das Königsgesetz. So machten sie ihn zum König, salbten ihn, klatschten in die Hände und riefen: Es lebe der König!
98392 Könige2Kön121113Als Atalja das Geschrei des Volkes hörte, kam sie zu den Leuten in das Haus des Herrn.
98402 Könige2Kön121114Da sah sie den König am gewohnten Platz bei der Säule stehen; die Obersten und die Trompeter waren bei ihm und alle Bürger des Landes waren voller Freude und bliesen die Trompeten. Atalja zerriss ihre Kleider und schrie: Verrat, Verrat!
98412 Könige2Kön121115Doch der Priester Jojada befahl den Hundertschaftsführern, die das Kommando über die Truppen hatten: Führt sie durch die Reihen hinaus und schlagt jeden mit dem Schwert nieder, der ihr folgen will; denn so sagte der Priester - sie soll nicht im Haus des Herrn getötet werden.
98422 Könige2Kön121116Da legte man Hand an sie, und als sie an den Weg kam, auf dem man die Pferde zum Palast des Königs führt, wurde sie dort getötet.
98432 Könige2Kön121117Jojada schloss nun den Bund des Herrn mit König und Volk. Sie versprachen, dass sie das Volk des Herrn sein wollten. Auch König und Volk ließ er einen Bund schließen.
98442 Könige2Kön121118Darauf zogen alle Bürger des Landes zum Baalstempel und rissen ihn nieder. Sie zertrümmerten seine Altäre und Bilder vollständig und erschlugen den Baalspriester Mattan vor den Altären. Auch stellte Jojada Posten vor das Haus des Herrn
98452 Könige2Kön121119und rief die Hundertschaftsführer, die Karer und Läufer sowie alle Bürger des Landes herbei. Sie führten den König aus dem Haus des Herrn durch das Tor der Läufer hinab in den königlichen Palast. Dort setzte er sich auf den Thron der Könige.
98462 Könige2Kön121120Alle Bürger des Landes waren voll Freude und die Stadt blieb ruhig. Atalja aber hatte man vor dem Palast des Königs mit dem Schwert umgebracht.
98472 Könige2Kön12121Joasch war sieben Jahre alt, als er König wurde.
98482 Könige2Kön12122Im siebten Jahr Jehus wurde er König und vierzig Jahre regierte er in Jerusalem. Seine Mutter hieß Zibja und stammte aus Beerscheba.
98492 Könige2Kön12123Er tat, was dem Herrn gefiel, solange der Priester Jojada ihn unterwies.
98502 Könige2Kön12124Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Das Volk brachte noch Schlacht- und Rauchopfer auf ihnen dar.
98512 Könige2Kön12125Joasch gab den Priestern die Weisung: Alles Geld, das als Weihegabe in das Haus des Herrn gebracht wird, ferner das Geld, das jemandem durch Schätzung auferlegt wird oder das er nach der Schätzung für andere zu entrichten hat, endlich das Geld, das jemand freiwillig in das Haus des Herrn bringt,
98522 Könige2Kön12126das alles sollen die Priester an sich nehmen, jeder von seinen Bekannten. Sie sollen damit die Schäden ausbessern, die man am Tempel feststellt.
98532 Könige2Kön12127Als aber die Priester im dreiundzwanzigsten Jahr des Königs Joasch die Schäden des Hauses noch nicht beseitigt hatten,
98542 Könige2Kön12128ließ König Joasch den Priester Jojada und die übrigen Priester kommen und hielt ihnen vor: Warum bessert ihr die Schäden am Tempel nicht aus? Von jetzt an dürft ihr das Geld, das von euren Bekannten kommt, nicht mehr an euch nehmen, sondern müsst es unverzüglich zur Ausbesserung der Schäden des Hauses abliefern.
98552 Könige2Kön12129Die Priester waren damit einverstanden, dass sie vom Volk kein Geld mehr annehmen durften, aber auch für die Schäden des Hauses nicht mehr aufkommen mussten.
98562 Könige2Kön121210Der Priester Jojada nahm nun einen Kasten, bohrte ein Loch in seinen Deckel und stellte ihn neben dem Altar rechts vom Eingang zum Tempel des Herrn auf. Dahinein legten die Priester, die an der Schwelle Wache hielten, alles Geld, das in den Tempel des Herrn gebracht wurde.
98572 Könige2Kön121211Wenn sie dann sahen, dass viel Geld im Kasten war, kam der Schreiber des Königs mit dem Hohenpriester. Sie leerten den Kasten, zählten das Geld, das sich im Haus des Herrn befand,
98582 Könige2Kön121212und übergaben es abgewogen den Werkmeistern, die die Arbeiten im Haus des Herrn beaufsichtigten. Diese verwendeten es für die Zimmerleute und Bauarbeiter, die im Haus des Herrn beschäftigt waren,
98592 Könige2Kön121213für die Maurer und Steinmetzen, ebenso zum Ankauf von Holz und Bruchsteinen, die man zur Beseitigung der Schäden am Haus des Herrn benötigte, und zur Bestreitung aller Unkosten, die bei der Ausbesserung des Hauses entstanden.
98602 Könige2Kön121214Man ließ jedoch von dem Geld, das in den Tempel kam, keine silbernen Becken, Lichtscheren, Schalen, Trompeten, auch keinerlei Gold- und Silbergeräte für das Haus des Herrn anfertigen,
98612 Könige2Kön121215sondern gab alles den Werkmeistern, die damit das Haus des Herrn instand setzten.
98622 Könige2Kön121216Man rechnete mit den Männern, denen man das Geld zur Ausbezahlung an die Arbeiter übergab, nicht ab; denn sie waren zuverlässige Leute.
98632 Könige2Kön121217Geld für Schuld- und Sündopfer dagegen wurde nicht an den Tempel abgeführt, sondern gehörte den Priestern.
98642 Könige2Kön121218Damals zog Hasaël, der König von Aram, herauf, griff Gat an und eroberte es. Als er sich anschickte, auch gegen Jerusalem zu ziehen,
98652 Könige2Kön121219nahm Joasch, der König von Juda, alle Weihegaben, die Joschafat, Joram und Ahasja, seine Vorgänger, die Könige von Juda, gespendet hatten, dazu seine eigenen Weihegaben und alles Gold, das in den Schatzkammern des Tempels und des königlichen Palastes war, und sandte alles an Hasaël, den König von Aram, der daraufhin von Jerusalem abzog.
98662 Könige2Kön121220Die übrige Geschichte des Joasch und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
98672 Könige2Kön121221Seine Diener erhoben sich gegen ihn; sie zettelten eine Verschwörung an und erschlugen ihn im Haus am Millo beim Abstieg nach Silla.
98682 Könige2Kön121222Sabad, der Sohn Schimats, und Josabad, der Sohn Schomers, seine Diener, waren es, die ihn erschlugen. So starb er und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Davidstadt. Sein Sohn Amazja wurde König an seiner Stelle.
98692 Könige2Kön12131Im dreiundzwanzigsten Jahr des Joasch, des Sohnes Ahasjas, des Königs von Juda, wurde Joahas, der Sohn Jehus, König von Israel. Er regierte siebzehn Jahre in Samaria
98702 Könige2Kön12132und tat, was dem Herrn missfiel; er hielt an der Sünde fest, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte, und ließ nicht von ihr ab.
98712 Könige2Kön12133Deswegen entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel. Er gab sie in die Gewalt Hasaëls, des Königs von Aram, und seines Sohnes Ben-Hadad, die ganze Zeit hindurch.
98722 Könige2Kön12134Als aber Joahas den Herrn besänftigte, erhörte ihn der Herr; denn er sah die Bedrängnis, die der König von Aram über Israel brachte.
98732 Könige2Kön12135Er gab Israel einen Helfer, sodass es sich aus der Gewalt Arams befreien konnte und die Israeliten wieder in ihren Zelten wohnten wie früher.
98742 Könige2Kön12136Doch ließen sie nicht von der Sünde ab, zu der das Haus Jerobeam Israel verführt hatte, sondern hielten an ihr fest. Auch der Kultpfahl blieb in Samaria stehen.
98752 Könige2Kön12137Der Herr ließ vom Heer des Joahas nur fünfzig Wagenkämpfer, zehn Wagen und zehntausend Mann Fußtruppen übrig. Alles andere hatte der König von Aram vernichtet und dem Staub gleichgemacht, auf den man tritt.
98762 Könige2Kön12138Die übrige Geschichte des Joahas, alle seine Taten und Erfolge, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
98772 Könige2Kön12139Er entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn in Samaria. Sein Sohn Joasch wurde König an seiner Stelle.
98782 Könige2Kön121310Im siebenunddreißigsten Jahr des Königs Joasch von Juda wurde Joasch, der Sohn des Joahas, König von Israel. Er regierte sechzehn Jahre in Samaria
98792 Könige2Kön121311und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von der Sünde ab, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
98802 Könige2Kön121312Die übrige Geschichte des Joasch, alle seine Taten und Erfolge, wie er mit Amazja, dem König von Juda, Krieg führte, all das ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
98812 Könige2Kön121313Joasch entschlief zu seinen Vätern und Jerobeam bestieg seinen Thron. Joasch wurde in Samaria bei den Königen von Israel begraben.
98822 Könige2Kön121314Als Elischa von der Krankheit befallen wurde, an der er sterben sollte, ging Joasch, der König von Israel, zu ihm hinab. Er weinte vor ihm und rief: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker!
98832 Könige2Kön121315Doch Elischa befahl ihm: Hol einen Bogen und Pfeile! Er holte sie herbei.
98842 Könige2Kön121316Dann sagte Elischa zum König von Israel: Leg deine Hand auf den Bogen! Da legte er die Hand auf den Bogen, Elischa aber legte seine Hände auf die Hände des Königs.
98852 Könige2Kön121317Hierauf sagte er: Öffne das Fenster nach Osten! Der König öffnete es und Elischa forderte ihn auf zu schießen. Als er abschoss, rief Elischa: Ein Siegespfeil vom Herrn, ein Siegespfeil gegen Aram. Du wirst Aram bei Afek vernichtend schlagen.
98862 Könige2Kön121318Weiter sagte er: Nimm die Pfeile! Als der König von Israel sie genommen hatte, befahl ihm Elischa, auf den Boden zu schlagen. Der König tat drei Schläge und hielt dann inne.
98872 Könige2Kön121319Da wurde der Gottesmann unwillig über ihn und sagte: Du hättest fünf- oder sechsmal schlagen sollen; dann hättest du die Aramäer vernichtend geschlagen. Jetzt aber wirst du sie nur dreimal schlagen.
98882 Könige2Kön121320Elischa starb und man begrub ihn. In jenem Jahr fielen moabitische Räuberscharen in das Land ein.
98892 Könige2Kön121321Als man einmal einen Toten begrub und eine dieser Scharen erblickte, warf man den Toten in das Grab Elischas und floh. Sobald aber der Tote die Gebeine Elischas berührte, wurde er wieder lebendig und richtete sich auf.
98902 Könige2Kön121322Hasaël, der König von Aram, bedrängte Israel, solange Joahas lebte.
98912 Könige2Kön121323Doch der Herr war seinem Volk gnädig und hatte Erbarmen mit ihm. Wegen seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob wandte er sich ihm wieder zu. Er wollte es nicht verderben und hatte es bis dahin nicht von seinem Angesicht verstoßen.
98922 Könige2Kön121324Als daher Hasaël, der König von Aram, starb und sein Sohn Ben-Hadad an seiner Stelle König wurde,
98932 Könige2Kön121325konnte Joasch, der Sohn des Joahas, Ben-Hadad, dem Sohn Hasaëls, die Städte wieder entreißen, die dieser seinem Vater Joahas im Krieg weggenommen hatte. Dreimal schlug ihn Joasch und gewann die israelitischen Städte zurück.
98942 Könige2Kön12141Im zweiten Jahr des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Königs von Israel, wurde Amazja, der Sohn des Joasch, König von Juda.
98952 Könige2Kön12142Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Joaddan und stammte aus Jerusalem.
98962 Könige2Kön12143Er tat, was dem Herrn gefiel, wenn auch nicht in der Weise seines Ahnherrn David; sein Verhalten glich dem seines Vaters Joasch.
98972 Könige2Kön12144Die Kulthöhen verschwanden nicht; das Volk brachte noch Schlachtund Rauchopfer auf ihnen dar.
98982 Könige2Kön12145Sobald die Herrschaft fest in seiner Hand war, ließ er die Diener hinrichten, die seinen Vater, den König, erschlagen hatten.
98992 Könige2Kön12146Die Söhne der Mörder aber verschonte er, wie der Herr es geboten hatte und wie es im Gesetzbuch des Mose niedergeschrieben ist: Die Väter sollen nicht für ihre Söhne und die Söhne nicht für ihre Väter mit dem Tod bestraft werden, sondern jeder soll nur für sein eigenes Verbrechen sterben.
99002 Könige2Kön12147Er besiegte die Edomiter, zehntausend Mann, im Salztal, nahm Sela im Kampf und nannte es Jokteel, wie es bis heute genannt wird.
99012 Könige2Kön12148Damals sandte Amazja Boten an Joasch, den Sohn des Joahas, des Sohnes Jehus, den König von Israel, und ließ ihm sagen: Komm, wir wollen (im Kampf) einander gegenübertreten.
99022 Könige2Kön12149Doch Joasch, der König von Israel ließ dem König Amazja von Juda sagen: Der Dornstrauch auf dem Libanon ließ der Zeder auf dem Libanon sagen: Gib deine Tochter meinem Sohn zur Frau! Aber die Tiere des Libanon liefen über den Dornstrauch und zertraten ihn.
99032 Könige2Kön121410Du hast Edom besiegt und bist übermütig geworden. Wahre doch deinen Ruhm und bleib zu Hause! Wozu willst du das Unglück herausfordern und zu Fall kommen, du und Juda mit dir?
99042 Könige2Kön121411Doch Amazja wollte nicht hören. Daraufhin rückte Joasch, der König von Israel, aus. Er und Amazja, der König von Juda, traten bei Bet-Schemesch, das zu Juda gehört, einander gegenüber.
99052 Könige2Kön121412Die Judäer wurden von den Israeliten geschlagen und flohen zu ihren Zelten.
99062 Könige2Kön121413Den König Amazja von Juda, den Sohn des Joasch, des Sohnes Ahasjas, nahm König Joasch von Israel bei Bet-Schemesch gefangen und brachte ihn nach Jerusalem. Dort riss er die Mauer der Stadt vom Efraimtor bis zum Ecktor auf einer Strecke von vierhundert Ellen nieder,
99072 Könige2Kön121414nahm alles Gold und Silber sowie alle Geräte, die sich im Haus des Herrn und in den Schatzkammern des königlichen Palastes befanden, ließ sich Geiseln stellen und kehrte nach Samaria zurück.
99082 Könige2Kön121415Die übrige Geschichte des Joasch, seine Taten und Erfolge, auch wie er mit Amazja, dem König von Juda, Krieg führte, all das ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
99092 Könige2Kön121416Joasch entschlief zu seinen Vätern und wurde in Samaria bei den Königen von Israel begraben. Sein Sohn Jerobeam wurde König an seiner Stelle.
99102 Könige2Kön121417Amazja, der Sohn des Joasch, der König von Juda, lebte nach dem Tod des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Königs von Israel, noch fünfzehn Jahre.
99112 Könige2Kön121418Die übrige Geschichte Amazjas ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
99122 Könige2Kön121419Gegen ihn zettelte man in Jerusalem eine Verschwörung an. Er floh nach Lachisch; aber man sandte Verfolger hinter ihm her nach Lachisch, die ihn dort erschlugen.
99132 Könige2Kön121420Man brachte ihn auf Pferden nach Jerusalem; dort wurde er bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben.
99142 Könige2Kön121421Das ganze Volk von Juda nahm nun Asarja, der damals sechzehn Jahre alt war, und machte ihn zum König anstelle seines Vaters Amazja.
99152 Könige2Kön121422Er baute Elat aus, das er für Juda zurückgewonnen hatte, nachdem der König zu seinen Vätern entschlafen war.
99162 Könige2Kön121423Im fünfzehnten Jahr Amazjas, des Sohnes des Joasch, des Königs von Juda, wurde Jerobeam, der Sohn des Joasch, König von Israel. Er regierte einundvierzig Jahre in Samaria
99172 Könige2Kön121424und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von all den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
99182 Könige2Kön121425Er stellte die Grenzen Israels wieder her von Lebo-Hamat bis zum Meer der Araba, wie es der Herr, der Gott Israels, durch seinen Knecht, den Propheten Jona, den Sohn Amittais aus Gat-Hefer, vorhergesagt hatte.
99192 Könige2Kön121426Denn der Herr sah die bittere Not Israels: dass bis zum letzten Mann alle dahinschwanden und dass es für Israel keinen Retter gab.
99202 Könige2Kön121427Er hatte nicht im Sinn, den Namen Israels unter dem Himmel auszutilgen. Darum half er ihnen durch Jerobeam, den Sohn des Joasch.
99212 Könige2Kön121428Die übrige Geschichte Jerobeams, alle seine Taten und Erfolge, wie er Krieg führte, . . . all das ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
99222 Könige2Kön121429Jerobeam entschlief zu seinen Vätern, den Königen von Israel, und sein Sohn Secharja wurde König an seiner Stelle.
99232 Könige2Kön12151Im siebenundzwanzigsten Jahr Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asarja, der Sohn Amazjas, König von Juda.
99242 Könige2Kön12152Er war sechzehn Jahre alt, als er König wurde, und regierte zweiundfünfzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jecholja und stammte aus Jerusalem.
99252 Könige2Kön12153Genau wie sein Vater Amazja tat er, was dem Herrn gefiel.
99262 Könige2Kön12154Nur die Kulthöhen verschwanden nicht; das Volk brachte noch Schlacht- und Rauchopfer auf ihnen dar.
99272 Könige2Kön12155Doch der Herr schlug den König mit Aussatz. Er musste bis zu seinem Tod in einem abgesonderten Haus wohnen, während Jotam, der Sohn des Königs, Vorsteher des Palastes war und die Bürger des Landes regierte.
99282 Könige2Kön12156Die übrige Geschichte Asarjas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
99292 Könige2Kön12157Asarja entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn bei seinen Vätern in der Davidstadt. Sein Sohn Jotam wurde König an seiner Stelle.
99302 Könige2Kön12158Im achtunddreißigsten Jahr des Königs Asarja von Juda wurde Secharja, der Sohn Jerobeams, König von Israel. Er regierte sechs Monate in Samaria.
99312 Könige2Kön12159Wie seine Väter tat er, was dem Herrn missfiel. Er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
99322 Könige2Kön121510Gegen ihn zettelte Schallum, der Sohn des Jabesch, eine Verschwörung an; er erschlug ihn in Jibleam und wurde König an seiner Stelle.
99332 Könige2Kön121511Die übrige Geschichte Secharjas ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
99342 Könige2Kön121512So erfüllte sich das Wort, das der Herr zu Jehu gesprochen hatte: Nachkommen von dir sollen bis in das vierte Geschlecht auf dem Thron Israels sitzen. So ist es geschehen.
99352 Könige2Kön121513Im neununddreißigsten Jahr Usijas, des Königs von Juda, wurde Schallum, der Sohn des Jabesch, König und regierte einen Monat in Samaria.
99362 Könige2Kön121514Gegen ihn zog Menahem, der Sohn Gadis, von Tirza heran, kam nach Samaria, erschlug Schallum, den Sohn des Jabesch, in Samaria und wurde König an seiner Stelle.
99372 Könige2Kön121515Die übrige Geschichte Schallums und die Verschwörung, die er angezettelt hat, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
99382 Könige2Kön121516Damals eroberte Menahem von Tirza aus die Stadt Tifsach und tötete alle Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung, weil sie ihm die Tore nicht geöffnet hatten. Er eroberte sie und ließ ihren schwangeren Frauen den Leib aufschlitzen.
99392 Könige2Kön121517Im neununddreißigsten Jahr Asarjas, des Königs von Juda, wurde Menahem, der Sohn Gadis, König von Israel. Er regierte zehn Jahre in Samaria
99402 Könige2Kön121518und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
99412 Könige2Kön121519In seinen Tagen kam Pul, der König von Assur, in das Land. Menahem gab ihm tausend Talente Silber, damit er ihm helfe, seine Herrschaft zu festigen.
99422 Könige2Kön121520Um das Geld dem König von Assur abliefern zu können, musste er den wohlhabenden Männern in Israel eine Steuer auferlegen; fünfzig Silberschekel kamen auf jeden. Daraufhin zog der König von Assur ab und blieb nicht länger im Land.
99432 Könige2Kön121521Die übrige Geschichte Menahems und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
99442 Könige2Kön121522Er entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Pekachja wurde König an seiner Stelle.
99452 Könige2Kön121523Im fünfzigsten Jahr Asarjas, des Königs von Juda, wurde Pekachja, der Sohn Menahems, König von Israel. Er regierte zwei Jahre in Samaria
99462 Könige2Kön121524und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
99472 Könige2Kön121525Gegen ihn zettelte sein Adjutant Pekach, der Sohn Remaljas, eine Verschwörung an und erschlug ihn im Wohnturm des königlichen Palastes in Samaria . . . Er hatte fünfzig Mann aus Gilead bei sich, tötete Pekachja und wurde König an seiner Stelle.
99482 Könige2Kön121526Die übrige Geschichte Pekachjas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
99492 Könige2Kön121527Im zweiundfünfzigsten Jahr des Königs Asarja von Juda wurde Pekach, der Sohn Remaljas, König von Israel. Er regierte zwanzig Jahre in Samaria
99502 Könige2Kön121528und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
99512 Könige2Kön121529In den Tagen Pekachs, des Königs von Israel, zog Tiglat-Pileser, der König von Assur, heran. Er eroberte Ijon, Abel-Bet-Maacha, Janoach, Kedesch, Hazor, Gilead, Galiläa, das ganze Land Naftali, und verschleppte ihre Bewohner nach Assur.
99522 Könige2Kön121530Hoschea aber, der Sohn Elas, zettelte eine Verschwörung gegen Pekach, den Sohn Remaljas, an. Er erschlug ihn und wurde König an seiner Stelle im zwanzigsten Jahr Jotams, des Sohnes Usijas.
99532 Könige2Kön121531Die übrige Geschichte Pekachs und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
99542 Könige2Kön121532Im zweiten Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, des Königs von Israel, wurde Jotam, der Sohn Usijas, König von Juda.
99552 Könige2Kön121533Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jeruscha und war eine Tochter Zadoks.
99562 Könige2Kön121534Er tat, was dem Herrn gefiel, genau wie sein Vater Usija.
99572 Könige2Kön121535Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Das Volk brachte noch Schlacht- und Rauchopfer auf ihnen dar. Er baute das obere Tor am Haus des Herrn.
99582 Könige2Kön121536Die übrige Geschichte Jotams und seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
99592 Könige2Kön121537In jenen Tagen begann der Herr, Rezin, den König von Aram, und Pekach, den Sohn Remaljas, gegen Juda ziehen zu lassen.
99602 Könige2Kön121538Jotam aber entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Ahas wurde König an seiner Stelle.
99612 Könige2Kön12161Im siebzehnten Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, wurde Ahas, der Sohn Jotams, König von Juda.
99622 Könige2Kön12162Er war zwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Er tat nicht wie sein Vater David, was dem Herrn, seinem Gott, gefiel,
99632 Könige2Kön12163sondern er folgte den Wegen der Könige von Israel. Er ließ sogar seinen Sohn durch das Feuer gehen und ahmte so die Gräuel der Völker nach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.
99642 Könige2Kön12164Auf den Kulthöhen und Hügeln und unter jedem üppigen Baum brachte er Schlacht- und Rauchopfer dar.
99652 Könige2Kön12165Damals unternahmen Rezin, der König von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, einen Kriegszug gegen Jerusalem. Sie schlossen Ahas ein, konnten ihn aber nicht zum Kampf zwingen.
99662 Könige2Kön12166Zur gleichen Zeit gewann Rezin, der König von Aram, Elat für Edom zurück. Er vertrieb die Judäer aus Elat, und die Edomiter kamen und blieben dort ansässig bis zum heutigen Tag.
99672 Könige2Kön12167Ahas aber sandte Boten an Tiglat-Pileser, den König von Assur, und ließ ihm sagen: Ich bin dein Knecht und dein Sohn; zieh herauf und rette mich aus der Hand des Königs von Aram und des Königs von Israel, die mich bedrohen.
99682 Könige2Kön12168Zugleich nahm Ahas das Silber und Gold, das sich im Haus des Herrn und in den Schatzkammern des königlichen Palastes befand, und sandte es als Huldigungsgeschenk an den König von Assur.
99692 Könige2Kön12169Dieser hörte auf ihn, zog gegen Damaskus, nahm es ein und verschleppte seine Bewohner nach Kir; Rezin aber ließ er hinrichten.
99702 Könige2Kön121610Als König Ahas zu Tiglat-Pileser, dem König von Assur, nach Damaskus kam und den Altar in Damaskus sah, schickte er dem Priester Urija ein Abbild und eine genaue Beschreibung des Altars.
99712 Könige2Kön121611Daraufhin baute der Priester Urija einen Altar; genau nach dem Auftrag, den König Ahas von Damaskus aus erteilt hatte, ließ er ihn anfertigen, bevor der König aus Damaskus zurückkehrte.
99722 Könige2Kön121612Als dann Ahas nach seiner Rückkehr aus Damaskus den Altar sah, ging er zu ihm hin, stieg hinauf
99732 Könige2Kön121613und verbrannte auf ihm sein Brand- und Speiseopfer, goss sein Trankopfer aus und besprengte den Altar mit dem Blut seiner Heilsopfer.
99742 Könige2Kön121614Den bronzenen Altar aber, der zwischen dem neuen Altar und dem Tempel vor dem Herrn stand, ließ er von seinem Platz vor dem Tempel wegrücken und nördlich vom neuen Altar aufstellen.
99752 Könige2Kön121615Zugleich gab er dem Priester Urija die Anweisung: Auf dem neuen großen Altar sollst du das Brandopfer am Morgen und das Speiseopfer am Abend, das Brandopfer des Königs und sein Speiseopfer sowie das Brandopfer aller Bürger des Landes, ihr Speiseopfer und ihre Trankopfer darbringen. Auf ihn sollst du auch das Blut aller Brand- und Schlachtopfer sprengen. Was aber mit dem bronzenen Altar geschehen soll, will ich noch überlegen.
99762 Könige2Kön121616Der Priester Urija tat alles, was König Ahas angeordnet hatte.
99772 Könige2Kön121617König Ahas ließ die Leisten an den fahrbaren Gestellen abtrennen und die Kessel aus ihnen nehmen, auch das «Meer» von den bronzenen Rindern, auf denen es ruhte, wegnehmen und auf das Steinpflaster setzen.
99782 Könige2Kön121618Ferner ließ er den überdachten Sabbatgang, den man an den Tempel angebaut hatte, und den äußeren Zugang für den König vom Haus des Herrn entfernen. Er tat dies mit Rücksicht auf den König von Assur.
99792 Könige2Kön121619Die übrige Geschichte des Ahas und seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
99802 Könige2Kön121620Ahas entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben. Sein Sohn Hiskija wurde König an seiner Stelle.
99812 Könige2Kön12171Im zwölften Jahr des Königs Ahas von Juda wurde Hoschea, der Sohn Elas, in Samaria König von Israel. Er regierte neun Jahre
99822 Könige2Kön12172und tat, was dem Herrn missfiel, jedoch nicht in dem Maß wie die Könige von Israel, die vor ihm herrschten.
99832 Könige2Kön12173Gegen ihn zog Salmanassar, der König von Assur. Hoschea musste sich ihm unterwerfen und Abgaben entrichten.
99842 Könige2Kön12174Dann aber erfuhr der König von Assur, dass Hoschea an einer Verschwörung beteiligt war. Er hatte nämlich Boten nach So zum König von Ägypten gesandt und die jährliche Abgabe an den König von Assur nicht mehr geleistet. Daher ließ ihn dieser festnehmen und ins Gefängnis werfen.
99852 Könige2Kön12175Der König von Assur fiel über das ganze Land her, rückte gegen Samaria vor und belagerte es drei Jahre lang.
99862 Könige2Kön12176Im neunten Jahr Hoscheas eroberte er die Stadt, verschleppte die Israeliten nach Assur und siedelte sie in Halach, am Habor, einem Fluss von Gosan, und in den Städten der Meder an.
99872 Könige2Kön12177Das geschah, weil die Israeliten sich gegen den Herrn, ihren Gott, versündigten, der sie aus Ägypten, aus der Gewalt des Pharao, des Königs von Ägypten, heraufgeführt hatte. Sie verehrten fremde Götter,
99882 Könige2Kön12178ahmten die Bräuche der Völker nach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte, und folgten dem Beispiel, das die Könige von Israel gaben.
99892 Könige2Kön12179Gegen den Herrn, ihren Gott, ersannen die Israeliten Dinge, die nicht recht waren. Sie bauten sich Kulthöhen in allen ihren Städten, vom Wachtturm angefangen bis zur befestigten Stadt,
99902 Könige2Kön121710errichteten Steinmale und Kultpfähle auf jedem hohen Hügel und unter jedem üppigen Baum.
99912 Könige2Kön121711Auf allen Kulthöhen brachten sie Opfer dar wie die Völker, die der Herr vor ihnen vertrieben hatte, taten böse Dinge und erzürnten dadurch den Herrn.
99922 Könige2Kön121712Sie dienten den Götzen, obwohl der Herr es ihnen verboten hatte.
99932 Könige2Kön121713Der Herr warnte Israel und Juda durch alle seine Propheten, durch alle Seher: Kehrt um von euren bösen Wegen, achtet auf meine Befehle und meine Gebote genau nach dem Gesetz, das ich euren Vätern gegeben und euch durch meine Knechte, die Propheten, verkündet habe.
99942 Könige2Kön121714Doch sie wollten nicht hören, sondern versteiften ihre Nacken wie ihre Väter, die nicht auf den Herrn, ihren Gott, vertrauten.
99952 Könige2Kön121715Sie verwarfen seine Gebote und den Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte, und verschmähten die Warnungen, die er an sie richtete. Sie liefen nichtigen Göttern nach und wurden selbst zunichte; sie ahmten die Völker ihrer Umgebung nach, obwohl der Herr verboten hatte, ihrem Beispiel zu folgen.
99962 Könige2Kön121716Sie übertraten alle Gebote des Herrn, ihres Gottes, schufen sich Gussbilder, zwei Kälber, stellten einen Kultpfahl auf, beteten das ganze Heer des Himmels an und dienten dem Baal.
99972 Könige2Kön121717Ihre Söhne und Töchter ließen sie durch das Feuer gehen, trieben Wahrsagerei und Zauberei und gaben sich dazu her zu tun, was dem Herrn missfiel, und ihn zu erzürnen.
99982 Könige2Kön121718Darum wurde der Herr über Israel sehr zornig. Er verstieß es von seinem Angesicht, sodass der Stamm Juda allein übrig blieb.
99992 Könige2Kön121719Doch auch Juda befolgte nicht die Befehle des Herrn, seines Gottes, sondern ahmte die Bräuche nach, die Israel eingeführt hatte.
100002 Könige2Kön121720Darum verwarf der Herr das ganze Geschlecht Israels. Er demütigte sie und gab sie Räubern preis; schließlich verstieß er sie von seinem Angesicht.
100012 Könige2Kön121721Er hatte Israel vom Haus David losgerissen und sie hatten Jerobeam, den Sohn Nebats, als König eingesetzt. Jerobeam aber machte Israel vom Herrn abtrünnig und verführte es zu schwerer Sünde.
100022 Könige2Kön121722Die Israeliten begingen all die Sünden, die Jerobeam begangen hatte, und ließen nicht von ihnen ab.
100032 Könige2Kön121723Schließlich verstieß der Herr Israel von sich, wie er es durch seine Knechte, die Propheten, angedroht hatte. So wanderte Israel aus seinem Land weg in die Verbannung nach Assur und blieb dort bis zum heutigen Tag.
100042 Könige2Kön121724Der König von Assur brachte Leute aus Babel, Kuta, Awa, Hamat und Sefarwajim in das Land und siedelte sie anstelle der Israeliten in den Städten Samariens an. Sie nahmen Samarien in Besitz und ließen sich in seinen Städten nieder.
100052 Könige2Kön121725In der ersten Zeit, in der sie dort wohnten, erwiesen sie dem Herrn keine Verehrung. Er schickte deshalb Löwen unter sie, die manche von ihnen töteten.
100062 Könige2Kön121726Da meldete man dem König von Assur: Die Völker, die du weggeführt und in den Städten Samariens angesiedelt hast, wissen nicht, wie man den Landesgott verehren soll. Er hat daher Löwen unter sie gesandt, von denen sie getötet werden, weil sie nicht wissen, wie man den Landesgott verehren soll.
100072 Könige2Kön121727Da befahl der König von Assur: Bringt einen von den Priestern zurück, die ihr von dort weggeführt habt. Er soll zu ihnen gehen, bei ihnen wohnen und sie belehren, wie man den Landesgott verehren soll.
100082 Könige2Kön121728So kam einer von den Priestern zurück, die man aus Samarien weggeführt hatte. Er ließ sich in Bet-El nieder und belehrte sie, wie man den Herrn verehren müsse.
100092 Könige2Kön121729Jedes Volk aber schuf sich seine eigenen Götter und stellte sie in den Höhentempeln auf, die von den Bewohnern Samariens erbaut worden waren. Jedes Volk tat dies in der Stadt, in der es wohnte.
100102 Könige2Kön121730Die Leute aus Babel machten sich Bilder Sukkot-Benots. Die Ansiedler aus Kuta stellten Bilder Nergals her. Jene aus Hamat schufen Bilder Aschimas.
100112 Könige2Kön121731Die Awiter fertigten Bilder des Nibhas und des Tartak an. Die, die aus Sefarwajim gekommen waren, verbrannten ihre Kinder zur Ehre Adrammelechs und Anammelechs, der Götter von Sefarwajim.
100122 Könige2Kön121732Gleichzeitig verehrten sie aber auch den Herrn. Auch setzten sie aus ihren eigenen Reihen Priester für die Kulthöhen ein, die für sie in den Höhentempeln Dienst taten.
100132 Könige2Kön121733So verehrten sie den Herrn und dienten daneben ihren Göttern nach den Bräuchen der Völker, aus denen man sie weggeführt hatte.
100142 Könige2Kön121734Bis zum heutigen Tag handeln sie nach ihren früheren Bräuchen. Sie fürchten den Herrn nicht und halten sich nicht an die Satzungen und Bräuche, an das Gesetz und die Gebote, auf die der Herr die Nachkommen Jakobs, dem er den Namen Israel gegeben hatte, verpflichtet hat.
100152 Könige2Kön121735Der Herr hat nämlich mit ihnen einen Bund geschlossen und ihnen befohlen: Ihr dürft keine fremden Götter verehren, sie nicht anbeten, ihnen nicht dienen und ihnen keine Opfer darbringen.
100162 Könige2Kön121736Den Herrn allein, der euch mit großer Kraft und hoch erhobenem Arm aus Ägypten heraufgeführt hat, sollt ihr fürchten und anbeten und ihm eure Opfer darbringen.
100172 Könige2Kön121737Die Satzungen und Bräuche, das Gesetz und die Gebote, die er für euch niedergeschrieben hat, sollt ihr befolgen und alle Tage erfüllen. Fremde Götter aber dürft ihr nicht verehren.
100182 Könige2Kön121738Ihr sollt den Bund, den er mit euch geschlossen hat, nicht vergessen und fremde Götter nicht verehren.
100192 Könige2Kön121739Den Herrn allein, euren Gott, sollt ihr fürchten. Er wird euch aus der Gewalt all eurer Feinde erretten.
100202 Könige2Kön121740Doch sie wollten nicht hören, sondern sie handelten, wie sie es immer schon gewohnt waren.
100212 Könige2Kön121741Sie verehren den Herrn und dienen zugleich ihren Götzen. Was ihre Väter getan haben, das tun auch ihre Kinder und Kindeskinder bis zum heutigen Tag.
100222 Könige2Kön12181Im dritten Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, wurde Hiskija, der Sohn des Ahas, König von Juda.
100232 Könige2Kön12182Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi und war eine Tochter Secharjas.
100242 Könige2Kön12183Genau wie sein Vater David tat er, was dem Herrn gefiel.
100252 Könige2Kön12184Er schaffte die Kulthöhen ab, zerbrach die Steinmale, zerstörte den Kultpfahl und zerschlug die Kupferschlange, die Mose angefertigt hatte und der die Israeliten bis zu jener Zeit Rauchopfer darbrachten - man nannte sie Nehuschtan (Kupferbild).
100262 Könige2Kön12185Er setzte sein Vertrauen auf den Herrn, den Gott Israels. Unter allen Königen Judas, die nach ihm kamen oder vor ihm lebten, war keiner wie er.
100272 Könige2Kön12186Er hing dem Herrn an, ohne von ihm abzuweichen, und hielt die Gebote, die der Herr dem Mose gegeben hatte.
100282 Könige2Kön12187Daher war der Herr mit ihm; in allem, was er unternahm, hatte er Erfolg. So fiel er vom König von Assur ab und war ihm nicht länger untertan.
100292 Könige2Kön12188Auch schlug er die Philister bis Gaza und den Umkreis dieser Stadt, vom Wachtturm bis zur befestigten Stadt.
100302 Könige2Kön12189Im vierten Jahr des Königs Hiskija, das ist im siebten Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, zog Salmanassar, der König von Assur, gegen Samaria und belagerte es.
100312 Könige2Kön121810Nach drei Jahren, das ist im sechsten Jahr Hiskijas und im neunten Jahr Hoscheas, des Königs von Israel, wurde Samaria erobert.
100322 Könige2Kön121811Der König von Assur verschleppte die Israeliten nach Assur und brachte sie nach Halach, an den Habor, einen Fluss von Gosan, und in die Städte der Meder.
100332 Könige2Kön121812Denn sie hatten auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, nicht gehört, seinen Bund gebrochen und die Gebote, die Mose, der Knecht des Herrn, verkündet hatte, übertreten und sie nicht befolgt.
100342 Könige2Kön121813Im vierzehnten Jahr des Königs Hiskija zog Sanherib, der König von Assur, gegen alle befestigten Städte Judas und nahm sie ein.
100352 Könige2Kön121814Hiskija aber, der König von Juda, schickte Boten an den König von Assur nach Lachisch und ließ ihm sagen: Ich habe gefehlt. Lass ab von mir! Alles, was du mir auferlegst, will ich tragen. Der König von Assur verlangte von Hiskija, dem König von Juda, dreihundert Talente Silber und dreißig Talente Gold.
100362 Könige2Kön121815Hiskija musste alles Geld abliefern, das sich im Haus des Herrn und in den Schatzkammern des königlichen Palastes befand.
100372 Könige2Kön121816Damals ließ Hiskija, der König von Juda, die Türen am Tempel des Herrn und die Pfosten, die er mit Gold und Silber überzogen hatte, zerschlagen und lieferte das Metall an den König von Assur.
100382 Könige2Kön121817Doch der König von Assur sandte den Tartan, den Rabsaris und den Rabschake mit einer großen Streitmacht von Lachisch aus gegen König Hiskija. Sie zogen nach Jerusalem hinauf, stellten sich an der Wasserleitung des oberen Teiches auf, der an der Walkerfeldstraße liegt,
100392 Könige2Kön121818und ließen den König rufen. Der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn Hilkijas, der Staatsschreiber Schebna und Joach, der Sohn Asafs, der Sprecher des Königs, gingen zu ihnen hinaus.
100402 Könige2Kön121819Der Rabschake sagte zu ihnen: Sagt zu Hiskija: So spricht der Großkönig, der König von Assur: Worauf vertraust du denn, dass du dich so sicher fühlst?
100412 Könige2Kön121820Du glaubst wohl, bloßes Gerede sei im Krieg schon Rat und Stärke? Auf wen vertraust du also, dass du von mir abgefallen bist?
100422 Könige2Kön121821Du vertraust gewiss auf Ägypten, dieses geknickte Schilfrohr, das jeden, der sich darauf stützt, in die Hand sticht und sie durchbohrt. Denn so macht es der Pharao, der König von Ägypten, mit allen, die ihm vertrauen.
100432 Könige2Kön121822Wenn ihr aber zu mir sagt: Wir vertrauen auf Jahwe, unseren Gott!, dann bedenkt: Ist nicht gerade er der Gott, dessen Kulthöhen und Altäre Hiskija beseitigt hat? Hat nicht Hiskija in Juda und Jerusalem angeordnet: Nur vor diesem Altar in Jerusalem dürft ihr euch niederwerfen?
100442 Könige2Kön121823Geh doch mit meinem Herrn, dem König von Assur, eine Wette ein! Ich gebe dir zweitausend Pferde: Kannst du die Reiter für sie stellen?
100452 Könige2Kön121824Wie willst du auch nur einen einzigen Statthalter meines Herrn in die Flucht schlagen, und wäre es der unbedeutendste seiner Knechte? Du vertraust ja nur auf Ägypten, auf seine Wagen und deren Besatzung.
100462 Könige2Kön121825Außerdem: Bin ich denn gegen den Willen Jahwes heraufgezogen, um dieses Land zu verwüsten? Jahwe selbst hat mir befohlen: Zieh gegen dieses Land, und verwüste es!
100472 Könige2Kön121826Da sagten Eljakim, der Sohn Hilkijas, sowie Schebna und Joach zu dem Rabschake: Sprich doch aramäisch mit deinen Knechten; wir verstehen es. Sprich vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer steht, nicht judäisch mit uns!
100482 Könige2Kön121827Der Rabschake antwortete ihnen: Hat mich mein Herr etwa beauftragt, das alles nur zu deinem Herrn und zu dir zu sagen und nicht vielmehr zu all den Männern, die auf der Mauer sitzen und ihren eigenen Kot essen und ihren Harn trinken wie ihr?
100492 Könige2Kön121828Dann trat der Rabschake vor und rief laut auf Judäisch: Hört die Worte des Großkönigs, des Königs von Assur!
100502 Könige2Kön121829So spricht der König: Lasst euch nicht von Hiskija betören; denn er kann euch nicht aus meiner Hand retten.
100512 Könige2Kön121830Er soll euch nicht verleiten, auf Jahwe zu vertrauen, und sagen: Jahwe wird uns sicher retten und diese Stadt wird dem König von Assur nicht in die Hände fallen.
100522 Könige2Kön121831Hört nicht auf Hiskija! Denn so spricht der König von Assur: Trefft mit mir ein Abkommen und ergebt euch! Dann kann jeder von euch von seinem Weinstock und von seinem Feigenbaum essen und Wasser aus seiner Zisterne trinken,
100532 Könige2Kön121832bis ich komme und euch in ein Land bringe, das eurem Land gleicht: in ein Land voll Getreide und Most, ein Land voll Brot und Wein, ein Land mit Ölbäumen und Honig. So werdet ihr am Leben bleiben und nicht umkommen. Hört nicht auf Hiskija; denn er führt euch in die Irre, wenn er sagt: Jahwe wird uns retten.
100542 Könige2Kön121833Hat denn einer von den Göttern der anderen Völker sein Land vor dem König von Assur gerettet?
100552 Könige2Kön121834Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo sind die Götter von Sefarwajim, Hena und Awa? Haben sie etwa Samaria vor mir gerettet?
100562 Könige2Kön121835Wer von all den Göttern der anderen Länder hat sein Land vor mir gerettet? Wie sollte dann Jahwe Jerusalem vor mir retten?
100572 Könige2Kön121836Das Volk aber schwieg und gab ihm keine Antwort; denn der König hatte befohlen: Ihr dürft ihm nicht antworten.
100582 Könige2Kön121837Der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn Hilkijas, der Staatsschreiber Schebna und Joach, der Sohn Asafs, der Sprecher des Königs, zerrissen ihre Kleider, gingen zu Hiskija und berichteten ihm, was der Rabschake gesagt hatte.
100592 Könige2Kön12191Als König Hiskija das hörte, zerriss er seine Kleider, legte ein Trauergewand an und ging in das Haus des Herrn.
100602 Könige2Kön12192Dann sandte er den Palastvorsteher Eljakim, den Staatsschreiber Schebna und die Ältesten der Priester in Trauergewändern zu dem Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz.
100612 Könige2Kön12193Sie sagten zu ihm: So spricht Hiskija: Heute ist ein Tag der Not, der Strafe und der Schande. Die Kinder sind bis an die Öffnung des Mutterschoßes gelangt, doch den Frauen fehlt die Kraft zum Gebären.
100622 Könige2Kön12194Aber vielleicht hört der Herr, dein Gott, alle Worte des Rabschake, den sein Herr, der König von Assur, hergesandt hat, damit er den lebendigen Gott beschimpft, und vielleicht schickt der Herr, dein Gott, eine Strafe für die Worte, die er gehört hat. Darum bete für den Rest, der noch übrig ist.
100632 Könige2Kön12195Jesaja antwortete den Abgesandten des Königs Hiskija, die zu ihm gekommen waren:
100642 Könige2Kön12196Sagt zu eurem Herrn Folgendes: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht wegen der Worte, die du gehört hast und mit denen die Knechte des Königs von Assur mich verhöhnt haben.
100652 Könige2Kön12197Seht, ich lege einen Geist in ihn, sodass er ein Gerücht hört und in sein Land zurückkehrt; dort bringe ich ihn durch das Schwert zu Fall.
100662 Könige2Kön12198Der Rabschake trat den Rückweg an und fand den König von Assur im Kampf gegen die Stadt Libna. Sanherib war inzwischen, wie der Rabschake gehört hatte, von Lachisch abgezogen.
100672 Könige2Kön12199Dann erfuhr Sanherib, dass Tirhaka, der König von Kusch, zum Kampf gegen ihn heranzog. Er schickte wiederum Boten zu Hiskija mit dem Auftrag:
100682 Könige2Kön121910So sollt ihr zu Hiskija, dem König von Juda, sagen: Lass dir nicht von deinem Gott, auf den du vertraust, einreden, Jerusalem werde dem König von Assur nicht in die Hände fallen.
100692 Könige2Kön121911Du hast doch gehört, was die Könige von Assur mit allen anderen Ländern gemacht haben. Sie haben sie dem Untergang geweiht. Und du meinst, du wirst gerettet?
100702 Könige2Kön121912Sind denn die Völker, die von meinen Vätern vernichtet wurden, von ihren Göttern gerettet worden, die Völker von Gosan, Haran und Rezef, die Söhne von Eden, die in Telassar wohnten?
100712 Könige2Kön121913Wo ist der König von Hamat, der König von Arpad, der König der Stadt Sefarwajim, wo sind die Könige von Hena und Awa?
100722 Könige2Kön121914Hiskija nahm das Schreiben von den Boten in Empfang und las es. Dann ging er zum Haus des Herrn hinauf, breitete das Schreiben vor dem Herrn aus
100732 Könige2Kön121915und betete vor dem Herrn; er sagte: Herr, Gott Israels, der über den Kerubim thront, du allein bist der Gott aller Reiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht.
100742 Könige2Kön121916Wende mir dein Ohr zu, Herr, und höre! Öffne, Herr, deine Augen und sieh her! Hör alles, was Sanherib sagt, der seinen Boten hergesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen.
100752 Könige2Kön121917Es ist wahr, Herr, die Könige von Assur haben die Völker vernichtet, ihre Länder verwüstet
100762 Könige2Kön121918und ihre Götter ins Feuer geworfen. Aber das waren keine Götter, sondern Werke von Menschenhand, aus Holz und Stein; darum konnte man sie vernichten.
100772 Könige2Kön121919Nun aber, Herr, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Reiche der Erde erkennen, dass du, Jahwe, Gott bist, du allein.
100782 Könige2Kön121920Jesaja, der Sohn des Amoz, schickte zu Hiskija (einen Boten) und ließ ihm sagen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe gehört, wie du wegen des Königs Sanherib von Assur zu mir gebetet hast.
100792 Könige2Kön121921Das ist das Wort des Herrn gegen ihn: Dich verachtet, dich verspottet /die Jungfrau, die Tochter Zion. Die Tochter Jerusalem /schüttelt spöttisch den Kopf über dich.
100802 Könige2Kön121922Wen hast du beschimpft und verhöhnt, /gegen wen die Stimme erhoben, /auf wen voll Hochmut herabgeblickt? /Auf den Heiligen Israels.
100812 Könige2Kön121923Durch deine Gesandten hast du den Herrn verhöhnt; /du hast gesagt: /Mit meinen zahlreichen Wagen fuhr ich /auf die Höhen der Berge, /in die fernsten Winkel des Libanon. /Ich fällte seine hohen Zedern, /seine schönsten Zypressen, /kam bis zu seinen entlegensten Hütten, /in das Dickicht seiner Wälder.
100822 Könige2Kön121924Ich habe Brunnen gegraben /und fremdes Wasser getrunken. /Ich ließ unter dem Schritt meiner Füße /alle Ströme Ägyptens vertrocknen.
100832 Könige2Kön121925Hast du nicht gehört: /Schon vor langer Zeit habe ich es so gefügt, /seit den Tagen der Vorzeit habe ich es so geplant; /jetzt ließ ich es kommen. /So konntest du befestigte Städte zerstören /und in Trümmer verwandeln.
100842 Könige2Kön121926Ihre Bewohner waren machtlos, /in Schrecken und Schande gestoßen. /Sie glichen den Pflanzen auf dem Feld /und dem frischen Grün, /dem Gras auf den Dächern, /das im Ostwind verdorrt.
100852 Könige2Kön121927Ich weiß, ob du ruhst, ob du gehst oder kommst, /ob du dich gegen mich auflehnst.
100862 Könige2Kön121928Weil du gegen mich wütest /und dein Lärm meine Ohren erreicht hat, /ziehe ich dir einen Ring durch die Nase /und lege dir einen Zaum in das Maul. /Auf dem Weg, auf dem du herankamst, /treibe ich dich wieder zurück.
100872 Könige2Kön121929Und das soll für dich (Hiskija) ein Vorzeichen sein: In diesem Jahr isst man, was von selbst nachwächst, im nächsten Jahr, was wild wächst; im dritten Jahr aber sollt ihr wieder säen und ernten, die Weinberge bepflanzen und ihre Früchte genießen.
100882 Könige2Kön121930Wer vom Haus Juda entronnen und übrig geblieben ist, wird wieder unten Wurzeln treiben und oben Frucht tragen.
100892 Könige2Kön121931Denn von Jerusalem wird ein Rest ausziehen, vom Berg Zion ziehen die Geretteten hinaus. Der leidenschaftliche Eifer des Herrn wird das vollbringen.
100902 Könige2Kön121932Darum - so spricht der Herr über den König von Assur: Er wird nicht in diese Stadt eindringen; er wird keinen einzigen Pfeil hineinschießen, er wird nicht unter dem Schutz seines Schildes gegen sie anrennen und keinen Damm gegen sie aufschütten.
100912 Könige2Kön121933Auf dem Weg, auf dem er gekommen ist, wird er wieder zurückkehren. Aber in diese Stadt wird er nicht eindringen - Spruch des Herrn.
100922 Könige2Kön121934Ich werde diese Stadt beschützen und retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
100932 Könige2Kön121935In jener Nacht zog der Engel des Herrn aus und erschlug im Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann. Als man am nächsten Morgen aufstand, fand man sie alle als Leichen.
100942 Könige2Kön121936Da brach Sanherib, der König von Assur, auf und kehrte in sein Land zurück. Er blieb in Ninive.
100952 Könige2Kön121937Als er eines Tages im Tempel seines Gottes Nisroch betete, erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert. Darauf mussten sie in das Land Ararat fliehen und Sanheribs Sohn Asarhaddon wurde König an seiner Stelle.
100962 Könige2Kön12202Ki 20:2 [1] In jenen Tagen wurde Hiskija schwer krank und war dem Tod nahe. Der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sagte: So spricht der Herr: Bestell dein Haus; denn du wirst sterben, du wirst nicht am Leben bleiben.
100972 Könige2Kön12203Ach, Herr, denk daran, dass ich mein Leben lang treu und mit aufrichtigem Herzen meinen Weg vor deinen Augen gegangen bin und dass ich immer getan habe, was dir gefällt. Und Hiskija begann laut zu weinen.
100982 Könige2Kön12204Jesaja hatte aber die innere Stadt noch nicht verlassen, als das Wort des Herrn an ihn erging:
100992 Könige2Kön12205Kehr um und sag zu Hiskija, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Nun heile ich dich. Übermorgen wirst du zum Haus des Herrn hinaufgehen;
101002 Könige2Kön12206zu deiner Lebenszeit will ich noch fünfzehn Jahre hinzufügen. Und ich will dich und diese Stadt aus der Hand des Königs von Assur retten und diese Stadt beschützen, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
101012 Könige2Kön12208Hiskija aber fragte Jesaja: Was ist das Zeichen dafür, dass der Herr mich heilen wird und ich übermorgen zum Haus des Herrn hinaufgehen werde?
101022 Könige2Kön12209Jesaja antwortete: Das soll für dich das Zeichen des Herrn sein, dass der Herr sein Versprechen halten wird: Soll der Schatten zehn Stufen weiter abwärts oder zehn Stufen rückwärts gehen?
101032 Könige2Kön122010Hiskija erwiderte: Für den Schatten ist es ein Leichtes, zehn Stufen weiter abwärts zu gehen. Nein, er soll zehn Stufen rückwärts gehen.
101042 Könige2Kön122011Da rief der Prophet Jesaja zum Herrn und dieser ließ den Schatten die zehn Stufen zurückgehen, die er auf den Stufen des Ahas bereits herabgestiegen war. [7] Darauf sagte Jesaja: Holt einen Feigenbrei! Man holte ihn, strich ihn auf das Geschwür und der König wurde gesund.
101052 Könige2Kön122012Damals sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, einen Brief und Geschenke an Hiskija; denn er hatte von seiner Krankheit gehört.
101062 Könige2Kön122013Hiskija freute sich darüber und zeigte den Gesandten sein ganzes Schatzhaus, das Silber und das Gold, die Vorräte an Balsam und feinem Öl, sein Waffenlager und alle anderen Schätze, die er besaß. Es gab nichts in seinem Haus und in seinem Herrschaftsbereich, das er ihnen nicht gezeigt hätte.
101072 Könige2Kön122014Danach kam der Prophet Jesaja zu König Hiskija und fragte ihn: Was haben diese Männer gesagt? Woher sind sie gekommen? Hiskija antwortete: Sie sind aus einem fernen Land, aus Babel, gekommen.
101082 Könige2Kön122015Er fragte weiter: Was haben sie in deinem Haus gesehen? Hiskija antwortete: Sie haben alles gesehen, was in meinem Haus ist. Es gibt nichts in meinen Schatzkammern, das ich ihnen nicht gezeigt hätte.
101092 Könige2Kön122016Da sagte Jesaja zu Hiskija: Höre das Wort des Herrn:
101102 Könige2Kön122017Es werden Tage kommen, an denen man alles, was in deinem Haus ist, alles, was deine Väter bis zum heutigen Tag angesammelt haben, nach Babel bringt. Nichts wird übrig bleiben, spricht der Herr.
101112 Könige2Kön122018Auch von deinen eigenen Söhnen, die du noch bekommen wirst, wird man einige mitnehmen und sie werden als Kämmerer im Palast des Königs von Babel dienen müssen.
101122 Könige2Kön122019Hiskija sagte zu Jesaja: Das Wort des Herrn, das du mir gesagt hast, ist gut. Und er dachte: Wenn nur zu meinen Lebzeiten noch Friede und Sicherheit herrschen.
101132 Könige2Kön122020Die übrige Geschichte Hiskijas und alle seine Erfolge, wie er den Teich und die Wasserleitung angelegt und das Wasser in die Stadt geleitet hat, das alles ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
101142 Könige2Kön122021Hiskija entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Manasse wurde König an seiner Stelle.
101152 Könige2Kön12211Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundfünfzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hefzi-Bah.
101162 Könige2Kön12212Er tat, was dem Herrn missfiel, und ahmte die Gräuel der Völker nach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.
101172 Könige2Kön12213Er baute die Kulthöhen wieder auf, die sein Vater Hiskija zerstört hatte, errichtete Altäre für den Baal, ließ einen Kultpfahl anfertigen, wie es schon Ahab, der König von Israel, getan hatte, warf sich vor dem ganzen Heer des Himmels nieder und diente ihm.
101182 Könige2Kön12214Auch baute er Altäre im Haus des Herrn, obwohl der Herr gesagt hatte: Auf Jerusalem will ich meinen Namen legen.
101192 Könige2Kön12215In den beiden Höfen des Tempels baute er Altäre für das ganze Heer des Himmels.
101202 Könige2Kön12216Er ließ seinen Sohn durch das Feuer gehen, trieb Zauberei und Wahrsagerei, bestellte Totenbeschwörer und Zeichendeuter. So tat er vieles, was dem Herrn missfiel und ihn erzürnte.
101212 Könige2Kön12217Er brachte auch den Kultpfahl, den er hatte anfertigen lassen, in das Haus, von dem der Herr zu David und dessen Sohn Salomo gesagt hatte: Auf dieses Haus und auf Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels auserwählt habe, will ich meinen Namen auf ewig legen.
101222 Könige2Kön12218Ich werde Israels Fuß nicht mehr unstet außerhalb des Landes wandern lassen, das ich ihren Vätern gegeben habe, wenn sie nur alles befolgen, was ich ihnen geboten habe, und mein ganzes Gesetz einhalten, das ihnen mein Knecht Mose gegeben hat.
101232 Könige2Kön12219Doch sie wollten nicht hören und Manasse verführte sie, noch Schlimmeres zu tun als die Völker, die der Herr vor den Augen der Israeliten vernichtet hatte.
101242 Könige2Kön122110Da ließ der Herr durch seine Knechte, die Propheten, sagen:
101252 Könige2Kön122111Weil Manasse, der König von Juda, diese Gräuel verübt und noch Schlimmeres getrieben hat als die Amoriter vor ihm, weil er auch Juda durch seine Götzen zur Sünde verführt hat,
101262 Könige2Kön122112darum - so spricht der Herr, der Gott Israels: Ich bringe Unheil über Jerusalem und Juda, sodass jedem, der davon hört, beide Ohren gellen werden.
101272 Könige2Kön122113Ich will an Jerusalem die Messschnur Samarias und die Waage des Hauses Ahab anlegen und Jerusalem auswischen, wie man eine Schüssel auswischt und dann umdreht.
101282 Könige2Kön122114Den Rest meines Erbbesitzes will ich preisgeben und den Feinden ausliefern. So wird mein Volk ein Raub und eine Beute all seiner Feinde werden;
101292 Könige2Kön122115denn es hat getan, was mir missfällt, und mich erzürnt seit dem Tag, da seine Väter aus Ägypten zogen, bis zum heutigen Tag.
101302 Könige2Kön122116Manasse vergoss unschuldiges Blut in Strömen, bis er Jerusalem von einem Ende zum andern damit anfüllte; er verführte Juda zur Sünde, sodass es tat, was dem Herrn missfiel.
101312 Könige2Kön122117Die übrige Geschichte Manasses, alle seine Taten und die Sünden, die er beging, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
101322 Könige2Kön122118Manasse entschlief zu seinen Vätern und wurde im Garten seines Hauses, im Garten Usas, begraben. Sein Sohn Amon wurde König an seiner Stelle.
101332 Könige2Kön122119Amon war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte zwei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Meschullemet und war eine Tochter des Haruz aus Jotba.
101342 Könige2Kön122120Wie sein Vater Manasse tat er, was dem Herrn missfiel,
101352 Könige2Kön122121und folgte ganz den Wegen, die sein Vater gegangen war. Er diente den Götzen, die sein Vater verehrt hatte, und warf sich vor ihnen nieder.
101362 Könige2Kön122122Er verließ den Herrn, den Gott seiner Väter, und hielt sich nicht an die Wege des Herrn.
101372 Könige2Kön122123Gegen ihn zettelten seine Diener eine Verschwörung an und töteten ihn in seinem Haus.
101382 Könige2Kön122124Doch die Bürger des Landes erschlugen alle, die sich gegen den König Amon verschworen hatten, und machten seinen Sohn Joschija zum König an seiner Stelle.
101392 Könige2Kön122125Die übrige Geschichte Amons, seine Taten, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
101402 Könige2Kön122126Man begrub ihn in seinem Grab im Garten Usas und sein Sohn Joschija wurde König an seiner Stelle.
101412 Könige2Kön12221Joschija war acht Jahre alt, als er König wurde, und regierte einunddreißig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jedida und war eine Tochter Adajas aus Bozkat.
101422 Könige2Kön12222Er tat, was dem Herrn gefiel, und folgte ganz den Wegen seines Vaters David, ohne nach rechts oder links abzuweichen.
101432 Könige2Kön12223Im achtzehnten Jahr seiner Regierung sandte König Joschija den Staatsschreiber Schafan, den Sohn Azaljas, des Sohnes Meschullams, in das Haus des Herrn mit dem Auftrag:
101442 Könige2Kön12224Geh zum Hohenpriester Hilkija! Er soll das Geld ausschütten, das in das Haus des Herrn gebracht worden ist und das die Wächter an den Schwellen vom Volk gesammelt haben.
101452 Könige2Kön12225Man soll es den Werkmeistern geben, die im Haus des Herrn angestellt sind, und diese sollen es für die Arbeiter verwenden, die im Tempel die Schäden des Hauses zu beseitigen haben,
101462 Könige2Kön12226für die Zimmerleute, Bauarbeiter, Maurer, sowie zum Ankauf von Holz und Bruchsteinen, die man zur Beseitigung der Schäden am Haus des Herrn benötigt.
101472 Könige2Kön12227Doch soll man über das Geld, das ihnen übergeben wird, nicht abrechnen. Sie sollen auf Treu und Glauben handeln.
101482 Könige2Kön12228Damals teilte der Hohepriester Hilkija dem Staatsschreiber Schafan mit: Ich habe im Haus des Herrn das Gesetzbuch gefunden. Hilkija übergab Schafan das Buch und dieser las es.
101492 Könige2Kön12229Darauf begab sich der Staatsschreiber Schafan zum König und meldete ihm: Deine Knechte haben das Geld ausgeschüttet, das sich im Haus vorfand, und es den Werkmeistern übergeben, die im Haus des Herrn angestellt sind.
101502 Könige2Kön122210Dann sagte der Staatsschreiber Schafan zum König: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Schafan las es dem König vor.
101512 Könige2Kön122211Als der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriss er seine Kleider
101522 Könige2Kön122212und befahl dem Priester Hilkija sowie Ahikam, dem Sohn Schafans, Achbor, dem Sohn Michas, dem Staatsschreiber Schafan und Asaja, dem Diener des Königs:
101532 Könige2Kön122213Geht und befragt den Herrn für mich, für das Volk und für ganz Juda wegen dieses Buches, das aufgefunden wurde. Der Zorn des Herrn muss heftig gegen uns entbrannt sein, weil unsere Väter auf die Worte dieses Buches nicht gehört und weil sie nicht getan haben, was in ihm niedergeschrieben ist.
101542 Könige2Kön122214Da gingen der Priester Hilkija, Ahikam, Achbor, Schafan und Asaja zur Prophetin Hulda. Sie war die Frau Schallums, des Sohnes Tikwas, des Sohnes des Harhas, des Verwalters der Kleiderkammer, und wohnte in Jerusalem in der Neustadt. Die Abgesandten trugen ihr alles vor
101552 Könige2Kön122215und sie gab ihnen diese Antwort: So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt zu dem Mann, der euch zu mir geschickt hat:
101562 Könige2Kön122216So spricht der Herr: Ich bringe Unheil über diesen Ort und seine Bewohner, alle Drohungen des Buches, das der König von Juda gelesen hat.
101572 Könige2Kön122217Denn sie haben mich verlassen, anderen Göttern geopfert und mich durch alle Werke ihrer Hände erzürnt. Darum ist mein Zorn gegen diesen Ort entbrannt und er wird nicht erlöschen.
101582 Könige2Kön122218Sagt aber zum König von Juda, der euch hergesandt hat, um den Herrn zu befragen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Durch die Worte, die du gehört hast,
101592 Könige2Kön122219wurde dein Herz erweicht. Du hast dich vor dem Herrn gedemütigt, als du vernahmst, was ich über diesen Ort und seine Bewohner gesprochen habe: dass sie zu einem Bild des Entsetzens und zum Fluch werden sollen. Du hast deine Kleider zerrissen und vor mir geweint. Darum habe ich dich erhört - Spruch des Herrn.
101602 Könige2Kön122220Ich werde dich mit deinen Vätern vereinen und du sollst in Frieden in deinem Grab beigesetzt werden. Deine Augen sollen all das Unheil nicht mehr sehen, das ich über diesen Ort bringen werde. - Sie berichteten dies dem König.
101612 Könige2Kön12231Der König ließ alle Ältesten Judas und Jerusalems bei sich zusammenkommen.
101622 Könige2Kön12232Er ging zum Haus des Herrn hinauf mit allen Männern Judas und allen Einwohnern Jerusalems, den Priestern und Propheten und allem Volk, Jung und Alt. Er ließ ihnen alle Worte des Bundesbuches vorlesen, das im Haus des Herrn gefunden worden war.
101632 Könige2Kön12233Dann trat der König an die Säule und schloss vor dem Herrn diesen Bund: Er wolle dem Herrn folgen, auf seine Gebote, Satzungen und Gesetze von ganzem Herzen und ganzer Seele achten und die Vorschriften des Bundes einhalten, die in diesem Buch niedergeschrieben sind. Das ganze Volk trat dem Bund bei.
101642 Könige2Kön12234Hierauf befahl der König dem Hohenpriester Hilkija, den Priestern des zweiten Ranges und den Wächtern an den Schwellen, alle Gegenstände aus dem Tempel des Herrn hinauszuschaffen, die für den Baal, die Aschera und das ganze Heer des Himmels angefertigt worden waren. Er ließ sie außerhalb Jerusalems bei den Terrassen des Kidrontals verbrennen und die Asche nach Bet-El bringen.
101652 Könige2Kön12235Auch setzte er die Götzenpriester ab, die von den Königen von Juda bestellt worden waren und die auf den Kulthöhen, in den Städten Judas und in der Umgebung Jerusalems Opfer verbrannt sowie dem Baal, der Sonne, dem Mond, den Bildern des Tierkreises und dem ganzen Heer des Himmels geopfert hatten.
101662 Könige2Kön12236Den Kultpfahl schaffte er aus dem Haus des Herrn und aus Jerusalem hinaus in das Kidrontal und verbrannte ihn dort; er zermalmte ihn zu Staub und streute diesen auf die Gräber des einfachen Volkes.
101672 Könige2Kön12237Ferner riss er die Gemächer der Hierodulen am Tempel nieder, in denen die Frauen Schleier für die Aschera webten.
101682 Könige2Kön12238Er holte alle Priester aus den Städten Judas weg und machte die Kulthöhen von Geba bis Beerscheba, auf denen die Priester geopfert hatten, unrein. Er zerstörte die Torhöhen, die am Eingang zum Tor des Stadtobersten Josua auf der linken Seite dessen waren, der das Stadttor betrat.
101692 Könige2Kön12239Doch durften die Höhenpriester nicht an den Altar des Herrn in Jerusalem treten, sondern nur von den ungesäuerten Broten inmitten ihrer Brüder essen.
101702 Könige2Kön122310Ebenso machte er das Tofet im Tal der Söhne Hinnoms unrein, damit niemand mehr seinen Sohn oder seine Tochter für den Moloch durch das Feuer gehen ließ.
101712 Könige2Kön122311Er entfernte die Pferde, die die Könige von Juda zu Ehren der Sonne am Eingang zum Haus des Herrn bei der Zelle des Kämmerers Netan-Melech am Parwar aufgestellt hatten, und verbrannte die Sonnenwagen im Feuer.
101722 Könige2Kön122312Auch die Altäre, die die Könige von Juda auf dem Dach über dem Obergemach des Ahas errichtet hatten, sowie die Altäre, die Manasse in den beiden Höfen des Tempels aufgestellt hatte, ließ der König abbrechen. Er schlug sie dort in Trümmer und warf ihren Schutt in das Kidrontal.
101732 Könige2Kön122313Desgleichen entweihte der König die Kulthöhen östlich von Jerusalem, südlich vom Berg des Verderbens, die Salomo, der König von Israel, für Astarte, die Göttin der Sidonier, für Kemosch, den Götzen der Moabiter, und für Milkom, den Gräuel der Ammoniter, erbaut hatte.
101742 Könige2Kön122314Er zerbrach die Steinmale, hieb die Kultpfähle um und füllte ihre Stätten mit Menschenknochen.
101752 Könige2Kön122315Auch den Altar von Bet-El, die Kulthöhe, die Jerobeam, der Sohn Nebats, der Verführer Israels, errichtet hatte, auch diesen Altar zerstörte er samt der Kulthöhe. Er steckte das Höhenheiligtum in Brand, zermalmte die Steine zu Staub und verbrannte den Kultpfahl.
101762 Könige2Kön122316Als Joschija sich umwandte und die Gräber sah, die dort auf dem Berg waren, ließ er die Gebeine aus ihnen nehmen und auf dem Altar verbrennen. So machte er ihn unrein gemäß dem Wort des Herrn, das der Gottesmann ausgerufen hatte, der diese Drohung aussprach.
101772 Könige2Kön122317Und als dann der König fragte: Was ist das für ein Denkmal, das ich hier sehe?, antworteten ihm die Männer der Stadt: Das ist das Grab des Gottesmannes, der aus Juda gekommen war und vorausgesagt hatte, was du am Altar von Bet-El getan hast.
101782 Könige2Kön122318Da befahl er: Lasst ihn ruhen! Niemand soll seine Gebeine berühren. So ließ man seine Gebeine samt den Gebeinen des Propheten, der aus Samaria stammte, ungestört.
101792 Könige2Kön122319Auch beseitigte Joschija alle Höhentempel in den Städten Samariens, die die Könige von Israel errichtet und durch die sie den Herrn erzürnt hatten. Er verfuhr mit ihnen so, wie er es in Bet-El getan hatte.
101802 Könige2Kön122320Alle Höhenpriester, die dort waren, ließ er auf den Altären niedermachen und Menschengebeine auf den Altären verbrennen. Darauf kehrte er nach Jerusalem zurück.
101812 Könige2Kön122321Nun befahl der König dem ganzen Volk: Feiert das Paschafest zur Ehre des Herrn, eures Gottes, wie es in diesem Bundesbuch vorgeschrieben ist.
101822 Könige2Kön122322Ein solches Pascha war nämlich nicht gefeiert worden seit den Tagen der Richter, die Israel regierten, auch nicht in der ganzen Zeit der Könige von Israel und Juda.
101832 Könige2Kön122323Erst im achtzehnten Jahr des Königs Joschija wurde dieses Pascha zur Ehre des Herrn in Jerusalem begangen.
101842 Könige2Kön122324Auch die Totenbeschwörer und Zeichendeuter, die Hausgötter, Götzen und alle Gräuel, die im Land Juda und in Jerusalem zu sehen waren, fegte Joschija hinweg. So führte er die Worte des Gesetzes aus, die in dem Buch niedergeschrieben waren, das der Priester Hilkija im Haus des Herrn gefunden hatte.
101852 Könige2Kön122325Es gab vor ihm keinen König, der so mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all seinen Kräften zum Herrn umkehrte und so getreu das Gesetz des Mose befolgte, und auch nach ihm war keiner wie er.
101862 Könige2Kön122326Doch der Herr ließ von der gewaltigen Glut seines Zornes nicht ab. Sein Zorn war über Juda entbrannt wegen all der Kränkungen, die Manasse ihm zugefügt hatte.
101872 Könige2Kön122327Darum sprach der Herr: Auch Juda will ich von meinem Angesicht entfernen, wie ich Israel entfernt habe. Ich verwerfe diese Stadt Jerusalem, die ich erwählt habe, und das Haus, von dem ich gesagt habe: Hier wird mein Name sein.
101882 Könige2Kön122328Die übrige Geschichte Joschijas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
101892 Könige2Kön122329In seinen Tagen unternahm der Pharao Necho, der König von Ägypten, einen Kriegszug gegen den König von Assur an den Eufrat. König Joschija stellte sich ihm entgegen. Doch der Pharao tötete ihn bei Megiddo, sobald er ihn sah.
101902 Könige2Kön122330Die Diener Joschijas hoben den Toten auf einen Wagen, brachten ihn von Megiddo weg nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Grab. Dann nahmen die Bürger des Landes Joahas, den Sohn Joschijas, salbten ihn und machten ihn zum König an seines Vaters Stelle.
101912 Könige2Kön122331Joahas war dreiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte drei Monate in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal und war eine Tochter Jirmejas aus Libna.
101922 Könige2Kön122332Genau wie seine Väter tat er, was dem Herrn missfiel.
101932 Könige2Kön122333Doch der Pharao Necho setzte ihn zu Ribla im Land Hamat als König von Jerusalem ab und legte dem Land eine Geldbuße von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf.
101942 Könige2Kön122334Dann machte der Pharao Necho Eljakim, den Sohn Joschijas, anstelle seines Vaters Joschija zum König und änderte seinen Namen in Jojakim. Joahas aber nahm er fest und brachte ihn nach Ägypten, wo er starb.
101952 Könige2Kön122335Jojakim lieferte dem Pharao das Silber und das Gold ab. Doch musste er das Land besteuern, um das Geld aufbringen zu können, das der Pharao forderte. Nach dem Vermögen eines jeden Bürgers trieb er von den Bürgern des Landes das Silber und das Gold ein, um es an den Pharao Necho abzuliefern.
101962 Könige2Kön122336Jojakim war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte elf Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Sebuda und war eine Tochter Pedajas aus Ruma.
101972 Könige2Kön122337Wie seine Väter tat er, was dem Herrn missfiel.
101982 Könige2Kön12241In seinen Tagen zog Nebukadnezzar, der König von Babel, herauf. Jojakim war ihm drei Jahre untertan; dann aber fiel er von ihm ab.
101992 Könige2Kön12242Der Herr sandte nun die Räuberscharen der Chaldäer, Aramäer, Moabiter und Ammoniter gegen ihn. Er ließ sie über Juda herfallen und es verwüsten, wie er durch seine Diener, die Propheten, angedroht hatte.
102002 Könige2Kön12243Nur weil der Herr zürnte, kam dieses Unglück über Juda, sodass er es von seinem Angesicht verstieß. Es geschah wegen der Sünde Manasses, für alles, was dieser getan hatte,
102012 Könige2Kön12244auch wegen des unschuldigen Blutes, das Manasse vergossen und mit dem er Jerusalem angefüllt hatte. Das wollte der Herr nicht mehr verzeihen.
102022 Könige2Kön12245Die übrige Geschichte Jojakims und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
102032 Könige2Kön12246Jojakim entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Jojachin wurde König an seiner Stelle.
102042 Könige2Kön12247Der König von Ägypten unternahm keinen Kriegszug mehr aus seinem Land; denn der König von Babel hatte ihm alles genommen, was vom Grenzbach Ägyptens bis zum Eufrat den Königen von Ägypten gehört hatte.
102052 Könige2Kön12248Jojachin war achtzehn Jahre alt, als er König wurde, und regierte drei Monate in Jerusalem. Seine Mutter hieß Nehuschta und war eine Tochter Elnatans aus Jerusalem.
102062 Könige2Kön12249Wie sein Vater tat er, was dem Herrn missfiel.
102072 Könige2Kön122410In jener Zeit zogen die Truppen Nebukadnezzars, des Königs von Babel, gegen Jerusalem und belagerten die Stadt.
102082 Könige2Kön122411Als dann König Nebukadnezzar von Babel selbst vor der Stadt erschien, während seine Krieger sie belagerten,
102092 Könige2Kön122412ging Jojachin, der König von Juda, mit seiner Mutter, seinen Dienern, Fürsten und Kämmerern zum König von Babel hinaus, und dieser nahm ihn im achten Jahr seiner Regierung fest.
102102 Könige2Kön122413Wie der Herr angedroht hatte, nahm Nebukadnezzar auch alle Schätze des Hauses des Herrn und die Schätze des königlichen Palastes weg und zerbrach alle goldenen Geräte, die Salomo, der König von Israel, im Haus des Herrn hatte anfertigen lassen.
102112 Könige2Kön122414Von ganz Jerusalem verschleppte er alle Vornehmen und alle wehrfähigen Männer, insgesamt zehntausend Mann, auch alle Schmiede und Schlosser. Von den Bürgern des Landes blieben nur die geringen Leute zurück.
102122 Könige2Kön122415Jojachin verschleppte er nach Babel. Auch die Mutter des Königs, die königlichen Frauen und Kämmerer sowie die einflussreichen Männer des Landes verschleppte er von Jerusalem nach Babel,
102132 Könige2Kön122416dazu alle Wehrfähigen, siebentausend Mann, die Schmiede und Schlosser, tausend an der Zahl, lauter kriegstüchtige Männer. Sie alle verschleppte der babylonische König nach Babel.
102142 Könige2Kön122417Dann machte der König von Babel den Mattanja, den Onkel Jojachins, an dessen Stelle zum König und änderte seinen Namen in Zidkija.
102152 Könige2Kön122418Zidkija war einundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte elf Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal und war eine Tochter Jirmejas aus Libna.
102162 Könige2Kön122419Er tat, was dem Herrn missfiel, genauso wie es Jojakim getan hatte.
102172 Könige2Kön122420Weil der Herr über Juda und Jerusalem erzürnt war, kam es so weit, dass er sie von seinem Angesicht verstieß.
102182 Könige2Kön12251Zidkija hatte sich gegen den König von Babel empört. Im neunten Regierungsjahr, am zehnten Tag des zehnten Monats, rückte Nebukadnezzar, der König von Babel, mit seiner ganzen Streitmacht vor Jerusalem und belagerte es. Man errichtete ringsherum einen Belagerungswall.
102192 Könige2Kön12252Bis zum elften Jahr des Königs Zidkija wurde die Stadt belagert.
102202 Könige2Kön12253Am neunten Tag des vierten Monats war in der Stadt die Hungersnot groß geworden, und die Bürger des Landes hatten kein Brot mehr.
102212 Könige2Kön12254Damals wurden Breschen in die Stadtmauer geschlagen. Der König und alle Krieger verließen die Stadt bei Nacht auf dem Weg durch das Tor zwischen den beiden Mauern, das zum königlichen Garten hinausführt, obwohl die Chaldäer rings um die Stadt lagen. Sie schlugen die Richtung nach der Araba ein.
102222 Könige2Kön12255Aber die chaldäischen Truppen setzten dem König nach und holten ihn in den Niederungen von Jericho ein, nachdem alle seine Truppen ihn verlassen und sich zerstreut hatten.
102232 Könige2Kön12256Man ergriff den König und brachte ihn nach Ribla, zum König von Babel, und dieser sprach über ihn das Urteil.
102242 Könige2Kön12257Die Söhne Zidkijas machte man vor dessen Augen nieder. Zidkija ließ er blenden, in Fesseln legen und nach Babel bringen.
102252 Könige2Kön12258Am siebten Tag des fünften Monats - das ist im neunzehnten Jahr des Königs Nebukadnezzar, des Königs von Babel - rückte Nebusaradan, der Kommandant der Leibwache und Diener des Königs von Babel, in Jerusalem ein
102262 Könige2Kön12259und steckte das Haus des Herrn, den königlichen Palast und alle Häuser Jerusalems in Brand. Jedes große Haus ließ er in Flammen aufgehen.
102272 Könige2Kön122510Auch die Umfassungsmauern Jerusalems rissen die chaldäischen Truppen, die dem Kommandanten der Leibwache unterstanden, nieder.
102282 Könige2Kön122511Den Rest der Bevölkerung, der noch in der Stadt geblieben war, sowie alle, die zum König von Babel übergelaufen waren, und den Rest der Handwerker schleppte Nebusaradan, der Kommandant der Leibwache, in die Verbannung.
102292 Könige2Kön122512Nur von den armen Leuten im Land ließ der Kommandant der Leibwache einen Teil als Wein- und Ackerbauern zurück.
102302 Könige2Kön122513Die bronzenen Säulen am Haus des Herrn, die fahrbaren Gestelle und das Eherne Meer beim Haus des Herrn zerschlugen die Chaldäer und nahmen alle Gegenstände aus Bronze mit nach Babel.
102312 Könige2Kön122514Auch die Töpfe, Schaufeln, Messer und Becher sowie alle bronzenen Geräte, die man beim Tempeldienst verwendete, nahmen sie weg.
102322 Könige2Kön122515Ebenso nahm der Kommandant der Leibwache die Kohlenpfannen und die Schalen weg, die sämtlich aus Gold oder aus Silber waren,
102332 Könige2Kön122516ferner die zwei Säulen, das eine «Meer», die Gestelle, die Salomo für das Haus des Herrn hatte anfertigen lassen - die Bronze von all diesen Geräten war nicht zu wägen.
102342 Könige2Kön122517Achtzehn Ellen betrug die Höhe der einen Säule, und oben hatte sie ein Kapitell aus Bronze. Die Höhe des einen Kapitells betrug fünf Ellen; das Kapitell umgaben Flechtwerk und Granatäpfel, alles aus Bronze. Ebenso war es bei der zweiten Säule auf dem Flechtwerk.
102352 Könige2Kön122518Der Kommandant der Leibwache nahm ferner den Oberpriester Seraja, den zweiten Priester Zefanja und die drei Schwellenwächter mit.
102362 Könige2Kön122519Aus der Stadt nahm er einen Hofbeamten, der Kommandant der Soldaten war, und fünf Leute vom persönlichen Dienst des Königs mit, die sich noch in der Stadt befanden, sowie den Schreiber des Heerführers, der die Bürger des Landes auszuheben hatte, schließlich sechzig Mann von der Bürgerschaft, die sich noch in der Stadt befanden.
102372 Könige2Kön122520Nebusaradan, der Kommandant der Leibwache nahm sie fest und schickte sie zum König von Babel nach Ribla.
102382 Könige2Kön122521Der König von Babel ließ sie in Ribla in der Landschaft Hamat hinrichten. So wurde Juda von seiner Heimat weggeführt.
102392 Könige2Kön122522Über das Volk, das im Land Juda geblieben war und das Nebukadnezzar, der König von Babel, zurückgelassen hatte, setzte er Gedalja, den Sohn Ahikams und Enkel Schafans, als Statthalter ein.
102402 Könige2Kön122523Als nun alle Truppenführer und ihre Mannschaften hörten, dass der König von Babel Gedalja als Statthalter eingesetzt habe, kamen sie zu ihm nach Mizpa. Es waren Jischmael, der Sohn Netanjas, Johanan, der Sohn Kareachs, Seraja, der Sohn Tanhumets aus Netofa, und Jaasanja, der Sohn des Maachatiters, mit ihren Leuten.
102412 Könige2Kön122524Gedalja schwor ihnen und ihren Mannschaften und sagte ihnen: Fürchtet euch nicht vor den chaldäischen Beamten! Bleibt im Land und dient dem König von Babel; dann wird es euch gut gehen.
102422 Könige2Kön122525Aber im siebten Monat kam Jischmael, der Sohn Netanjas, des Sohnes Elischamas, ein Mann aus königlichem Geschlecht, mit zehn Mann. Sie erschlugen Gedalja samt den Judäern und Chaldäern, die bei ihm in Mizpa waren.
102432 Könige2Kön122526Dann machte sich das ganze Volk vom Kleinsten bis zum Größten mit den Truppenführern auf und zog nach Ägypten. Sie fürchteten sich nämlich vor den Chaldäern.
102442 Könige2Kön122527Im siebenunddreißigsten Jahr nach der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, am siebenundzwanzigsten Tag des zwölften Monats, begnadigte Ewil-Merodach, der König von Babel, im Jahr seines Regierungsantritts Jojachin, den König von Juda, und entließ ihn aus dem Kerker.
102452 Könige2Kön122528Er söhnte sich mit ihm aus und wies ihm seinen Sitz oberhalb des Sitzes der anderen Könige an, die bei ihm in Babel waren.
102462 Könige2Kön122529Er durfte seine Gefängniskleidung ablegen und ständig bei ihm speisen, solange er lebte.
102472 Könige2Kön122530Sein Unterhalt - ein dauernder Unterhalt - wurde ihm vom König von Babel in der bestimmten Menge täglich geliefert, solange er lebte.
102481 Chronik1Chr1311Adam, Set, Enosch,
102491 Chronik1Chr1312Kenan, Mahalalel, Jered,
102501 Chronik1Chr1313Henoch, Metuschelach, Lamech,
102511 Chronik1Chr1314Noach, Sem, Ham und Jafet.
102521 Chronik1Chr1315Die Söhne Jafets waren: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras.
102531 Chronik1Chr1316Die Söhne Gomers waren: Aschkenas, Rifat und Togarma.
102541 Chronik1Chr1317Die Söhne Jawans waren: Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter.
102551 Chronik1Chr1318Die Söhne Hams waren: Kusch, Ägypten, Put und Kanaan.
102561 Chronik1Chr1319Die Söhne des Kusch waren: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha; und die Söhne Ragmas waren: Saba und Dedan.
102571 Chronik1Chr13110Kusch zeugte Nimrod. Dieser wurde der erste Held auf der Erde.
102581 Chronik1Chr13111Ägypten zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter,
102591 Chronik1Chr13112die Patrositer und die Kasluhiter, von denen die Philister abstammen, ferner die Kaftoriter.
102601 Chronik1Chr13113Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het,
102611 Chronik1Chr13114ferner die Jebusiter, die Amoriter, die Girgaschiter,
102621 Chronik1Chr13115die Hiwiter, die Arkiter, die Siniter,
102631 Chronik1Chr13116die Arwaditer, die Zemariter und die Hamatiter.
102641 Chronik1Chr13117Die Söhne Sems waren: Elam, Assur, Arpachschad, Lud, Aram, Uz, Hul, Geter und Meschech.
102651 Chronik1Chr13118Arpachschad zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber.
102661 Chronik1Chr13119Eber wurden zwei Söhne geboren; der eine hieß Peleg (Teilung), denn zu seiner Zeit wurde das Land geteilt; sein Bruder hieß Joktan.
102671 Chronik1Chr13120Joktan zeugte Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach,
102681 Chronik1Chr13121Hadoram, Usal, Dikla,
102691 Chronik1Chr13122Obal, Abimaël, Saba,
102701 Chronik1Chr13123Ofir, Hawila und Jobab. Das alles waren Söhne Joktans.
102711 Chronik1Chr13124Sem, Arpachschad, Schelach,
102721 Chronik1Chr13125Eber, Peleg, Regu,
102731 Chronik1Chr13126Serug, Nahor, Terach,
102741 Chronik1Chr13127Abram, das ist Abraham.
102751 Chronik1Chr13128Die Söhne Abrahams waren Isaak und Ismael.
102761 Chronik1Chr13129Das ist die Geschlechterfolge nach ihnen: Der Erstgeborene Ismaels war Nebajot; dann kamen Kedar, Adbeel, Mibsam,
102771 Chronik1Chr13130Mischma, Duma, Massa, Hadad, Tema,
102781 Chronik1Chr13131Jetur, Nafisch und Kedma. Das waren die Söhne Ismaels.
102791 Chronik1Chr13132Die Söhne Keturas, der Nebenfrau Abrahams: Sie gebar Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schuach. Die Söhne Jokschans waren Saba und Dedan.
102801 Chronik1Chr13133Die Söhne Midians waren: Efa, Efer, Henoch, Abida und Eldaa. Sie alle waren Söhne Keturas.
102811 Chronik1Chr13134Abraham zeugte Isaak. Die Söhne Isaaks waren Esau und Israel.
102821 Chronik1Chr13135Die Söhne Esaus waren: Elifas, Reguël, Jëusch, Jalam und Korach.
102831 Chronik1Chr13136Die Söhne des Elifas waren: Teman, Omar, Zefo, Gatam, Kenas, Timna und Amalek.
102841 Chronik1Chr13137Die Söhne Reguëls waren: Nahat, Serach, Schamma und Misa.
102851 Chronik1Chr13138Die Söhne Seïrs waren: Lotan, Schobal, Zibon, Ana, Dischon, Ezer und Dischan.
102861 Chronik1Chr13139Die Söhne Lotans waren Hori und Hemam. Die Schwester Lotans war Timna.
102871 Chronik1Chr13140Die Söhne Schobals waren: Alwan, Manahat, Ebal, Schefi und Onam. Die Söhne Zibons waren Aja und Ana.
102881 Chronik1Chr13141Der Sohn Anas war Dischon. Die Söhne Dischons waren: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran.
102891 Chronik1Chr13142Die Söhne Ezers waren Bilhan, Saawan und Akan. Die Söhne Dischons waren Uz und Aran.
102901 Chronik1Chr13143Die Könige, die in Edom regierten, bevor über die Israeliten ein König regierte, waren folgende: Bela, der Sohn Beors; seine Stadt hieß Dinhaba.
102911 Chronik1Chr13144Als Bela starb, wurde König an seiner Stelle Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra.
102921 Chronik1Chr13145Als Jobab starb, wurde König an seiner Stelle Huscham aus dem Land der Temaniter.
102931 Chronik1Chr13146Als Huscham starb, wurde König an seiner Stelle Hadad, der Sohn Bedads, der Midian im Grünland von Moab schlug; seine Stadt hieß Awit.
102941 Chronik1Chr13147Als Hadad starb, wurde König an seiner Stelle Samla aus Masreka.
102951 Chronik1Chr13148Als Samla starb, wurde König an seiner Stelle Schaul aus Rehobot am Strom (Eufrat).
102961 Chronik1Chr13149Als Schaul starb, wurde König an seiner Stelle Baal-Hanan, der Sohn Achbors.
102971 Chronik1Chr13150Als Baal-Hanan starb, wurde König an seiner Stelle Hadad; seine Stadt hieß Pagu. Seine Frau hieß Mehetabel; sie war die Tochter Matreds und die Enkelin Me-Sahabs.
102981 Chronik1Chr13151Als Hadad starb, regierten Häuptlinge in Edom: Häuptling Timna, Häuptling Alwa, Häuptling Jetet,
102991 Chronik1Chr13152Häuptling Oholibama, Häuptling Ela, Häuptling Pinon,
103001 Chronik1Chr13153Häuptling Kenas, Häuptling Teman, Häuptling Mibzar,
103011 Chronik1Chr13154Häuptling Magdiël, Häuptling Iram. Das waren die Häuptlinge Edoms.
103021 Chronik1Chr1321Das waren die Söhne Israels: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon,
103031 Chronik1Chr1322Dan, Josef, Benjamin, Naftali, Gad und Ascher.
103041 Chronik1Chr1323Die Söhne Judas waren: Er, Onan und Schela. Diese drei wurden ihm von der Tochter Schuas, der Kanaaniterin, geboren. Aber Er, der Erstgeborene Judas, missfiel dem Herrn und so ließ ihn der Herr sterben.
103051 Chronik1Chr1324Judas Schwiegertochter Tamar gebar Perez und Serach. Juda hatte insgesamt fünf Söhne.
103061 Chronik1Chr1325Die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul,
103071 Chronik1Chr1326und die Söhne Serachs: Simri, Etan, Heman, Kalkol und Darda, insgesamt fünf.
103081 Chronik1Chr1327Der Sohn Simris war Karmi und der Sohn Karmis Achan. Dieser brachte Unglück über Israel, da er sich an der geweihten Beute vergriff.
103091 Chronik1Chr1328Der Sohn Etans war Asarja.
103101 Chronik1Chr1329Dem Hezron wurden die Söhne Jerachmeel, Ram und Kaleb geboren.
103111 Chronik1Chr13210Ram zeugte Amminadab, Amminadab zeugte Nachschon, den Anführer der Söhne Judas,
103121 Chronik1Chr13211Nachschon zeugte Salmon, Salmon zeugte Boas,
103131 Chronik1Chr13212Boas zeugte Obed, Obed zeugte Isai,
103141 Chronik1Chr13213Isai zeugte Eliab als Erstgeborenen, als zweiten Abinadab, als dritten Schima,
103151 Chronik1Chr13214als vierten Netanel, als fünften Raddai,
103161 Chronik1Chr13215als sechsten Ozem, als siebten David.
103171 Chronik1Chr13216Ihre Schwestern waren Zeruja und Abigajil. Die Söhne der Zeruja waren Abischai, Joab und Asaël, diese drei.
103181 Chronik1Chr13217Abigajil gebar Amasa. Der Vater Amasas war der Ismaeliter Jeter.
103191 Chronik1Chr13218Kaleb, der Sohn Hezrons, zeugte mit seiner Frau Asuba die Jeriot. Deren Söhne waren Jescher, Schobab und Ardon.
103201 Chronik1Chr13219Als Asuba starb, heiratete Kaleb Efrata, die ihm den Hur gebar.
103211 Chronik1Chr13220Hur zeugte Uri und Uri zeugte Bezalel.
103221 Chronik1Chr13221Danach ging Hezron zur Tochter Machirs, des Vaters Gileads. Er war sechzig Jahre alt, als er sie nahm, und sie gebar ihm Segub.
103231 Chronik1Chr13222Segub zeugte Jaïr. Dieser besaß dreiundzwanzig Städte im Land Gilead.
103241 Chronik1Chr13223Doch die Geschuriter und Aramäer nahmen die Zeltdörfer Jaïrs sowie Kenat und seine Tochterstädte weg, insgesamt sechzig Städte. Sie alle hatten den Nachkommen Machirs, des Vaters Gileads, gehört.
103251 Chronik1Chr13224Nach dem Tod Hezrons kam Kaleb zu Efrata. Eine Frau Hezrons war Abija; sie gebar ihm Aschhur, den Vater Tekoas.
103261 Chronik1Chr13225Die Söhne Jerachmeels, des Erstgeborenen Hezrons, waren: Ram, der Erstgeborene, ferner Buna, Oren, Ozem und Ahija.
103271 Chronik1Chr13226Jerachmeel hatte noch eine andere Frau namens Atara. Sie war die Mutter Onams.
103281 Chronik1Chr13227Die Söhne Rams, des Erstgeborenen Jerachmeels, waren: Maaz, Jamin und Eker.
103291 Chronik1Chr13228Die Söhne Onams waren Schammai und Jada und die Söhne Schammais Nadab und Abischur.
103301 Chronik1Chr13229Die Frau Abischurs hieß Abihajil. Sie gebar ihm Achban und Molid.
103311 Chronik1Chr13230Die Söhne Nadabs waren Seled und Appajim. Seled starb ohne Nachkommen.
103321 Chronik1Chr13231Der Sohn Appajims war Jischi, der Sohn Jischis Scheschan und die Tochter Scheschans Achlai.
103331 Chronik1Chr13232Die Söhne Jadas, des Bruders von Schammai, waren Jeter und Jonatan. Jeter starb ohne Nachkommen.
103341 Chronik1Chr13233Die Söhne Jonatans waren Pelet und Sasa. Das waren die Nachkommen Jerachmeels.
103351 Chronik1Chr13234Scheschan hatte keine Söhne, sondern nur Töchter. Scheschan hatte einen ägyptischen Sklaven namens Jarha.
103361 Chronik1Chr13235Diesem gab Scheschan seine Tochter zur Frau und sie gebar ihm Attai.
103371 Chronik1Chr13236Attai zeugte Natan, Natan zeugte Sabad,
103381 Chronik1Chr13237Sabad zeugte Eflal, Eflal zeugte Obed,
103391 Chronik1Chr13238Obed zeugte Jehu, Jehu zeugte Asarja,
103401 Chronik1Chr13239Asarja zeugte Helez, Helez zeugte Elasa,
103411 Chronik1Chr13240Elasa zeugte Sismai, Sismai zeugte Schallum,
103421 Chronik1Chr13241Schallum zeugte Jekamja und Jekamja zeugte Elischama.
103431 Chronik1Chr13242Die Söhne Kalebs, des Bruders Jerachmeels, waren: Mescha, sein Erstgeborener - er war der Vater Sifs -, und sein zweiter Sohn Marescha, der Vater Hebrons.
103441 Chronik1Chr13243Die Söhne Hebrons waren: Korach, Tappuach, Rekem und Schema.
103451 Chronik1Chr13244Schema zeugte Raham, den Vater Jorkoams, und Rekem zeugte Schammai.
103461 Chronik1Chr13245Der Sohn Schammais war Maon und Maon war der Vater von Bet-Zur.
103471 Chronik1Chr13246Efa, die Nebenfrau Kalebs, gebar Haran, Moza und Gases. Haran zeugte Jahdai.
103481 Chronik1Chr13247Die Söhne Jahdais waren: Regem, Jotam, Geschan, Pelet, Efa und Schaaf.
103491 Chronik1Chr13248Kalebs Nebenfrau Maacha gebar Scheber und Tirhana.
103501 Chronik1Chr13249Sie gebar auch Schaaf, den Vater Madmannas, sowie Schewa, den Vater Machbenas und Gibeas. Die Tochter Kalebs war Achsa.
103511 Chronik1Chr13250Das waren die Nachkommen Kalebs. Die Söhne Hurs, des Erstgeborenen der Efrata, waren: Schobal, der Vater von Kirjat-Jearim,
103521 Chronik1Chr13251Salmon, der Vater von Betlehem, und Haref, der Vater von Bet-Gader.
103531 Chronik1Chr13252Schobal, der Vater von Kirjat-Jearim, hatte als Söhne: Reaja und Hazi, den Manahatiter.
103541 Chronik1Chr13253Die Sippenverbände von Kirjat-Jearim waren die Jeteriter, die Putiter, die Schumatiter und die Mischraïter. Von ihnen zweigten ab die Zoraïter und die Eschtaoliter.
103551 Chronik1Chr13254Die Söhne Salmons waren: Betlehem, die Netofatiter, Atrot-Bet-Joab, die Hälfte der Manahatiter und der Zoraïter.
103561 Chronik1Chr13255Die Sippenverbände von Sofer, die Einwohner von Jabez, die Tiratiter, Schimatiter und Suchatiter waren Keniter, die von Hammat, dem Vater von Bet-Rechab, stammten.
103571 Chronik1Chr1331Das waren die Söhne Davids, die ihm in Hebron geboren wurden: Sein Erstgeborener war Amnon von Ahinoam aus Jesreel, der zweite Daniel von Abigajil aus Karmel,
103581 Chronik1Chr1332der dritte Abschalom, der Sohn der Maacha, der Tochter des Königs Talmai von Geschur, der vierte Adonija, der Sohn der Haggit,
103591 Chronik1Chr1333der fünfte Schefatja von Abital, der sechste Jitream von seiner Frau Egla.
103601 Chronik1Chr1334Sechs wurden ihm in Hebron geboren. Er regierte dort sieben Jahre und sechs Monate. Dreiunddreißig Jahre regierte er in Jerusalem.
103611 Chronik1Chr1335Und diese wurden ihm in Jerusalem geboren: Schima, Schobab, Natan, Salomo - diese vier waren Söhne der Batseba, der Tochter Ammiëls -,
103621 Chronik1Chr1336ferner Jibhar, Elischua, Elifelet,
103631 Chronik1Chr1337Nogah, Nefeg, Jafia,
103641 Chronik1Chr1338Elischama, Eljada und Elifelet, insgesamt neun.
103651 Chronik1Chr1339Das ist die Gesamtheit der Söhne Davids, ohne die Söhne der Nebenfrauen. Ihre Schwester war Tamar.
103661 Chronik1Chr13310Der Sohn Salomos war Rehabeam, dessen Sohn war Abija, dessen Sohn Asa, dessen Sohn Joschafat,
103671 Chronik1Chr13311dessen Sohn Joram, dessen Sohn Ahasja, dessen Sohn Joasch,
103681 Chronik1Chr13312dessen Sohn Amazja, dessen Sohn Asarja, dessen Sohn Jotam,
103691 Chronik1Chr13313dessen Sohn Ahas, dessen Sohn Hiskija, dessen Sohn Manasse,
103701 Chronik1Chr13314dessen Sohn Amon, dessen Sohn Joschija.
103711 Chronik1Chr13315Die Söhne Joschijas waren: der Erstgeborene Johanan, der zweite Jojakim, der dritte Zidkija, der vierte Schallum.
103721 Chronik1Chr13316Jojakims Söhne waren: Jojachin und Zidkija.
103731 Chronik1Chr13317Die Söhne Jojachins, des Gefangenen, waren: Schealtiël,
103741 Chronik1Chr13318Malkiram, Pedaja, Schenazzar, Jekamja, Hoschama und Nedabja.
103751 Chronik1Chr13319Die Söhne Pedajas waren Serubbabel und Schimi. Die Söhne Serubbabels waren Meschullam und Hananja. Ihre Schwester war Schelomit.
103761 Chronik1Chr13320Meschullams Söhne waren: Haschuba, Ohel, Berechja, Hasadja und Juschab-Hesed, insgesamt fünf.
103771 Chronik1Chr13321Die Söhne Hananjas waren: Pelatja, Jeschaja, Refaja, Arnan, Obadja und Schechanja.
103781 Chronik1Chr13322Die Söhne Schechanjas waren Schemaja, Hattusch, Jigal, Bariach, Nearja und Schafat, insgesamt sechs.
103791 Chronik1Chr13323Die Söhne Nearjas waren: Eljoënai, Hiskija und Asrikam, insgesamt drei.
103801 Chronik1Chr13324Die Söhne Eljoënais waren: Hodawja, Eljaschib, Pelaja, Akkub, Johanan, Delaja und Anani, insgesamt sieben.
103811 Chronik1Chr1341Die Söhne Judas waren: Perez, Hezron, Kaleb, Hur und Schobal.
103821 Chronik1Chr1342Reaja, der Sohn Schobals, zeugte Jahat und Jahat zeugte Ahumai und Lahad. Das waren die Sippen der Zoraïter.
103831 Chronik1Chr1343Und das waren die Söhne Etams: Jesreel, Jischma und Jidbasch. Der Name ihrer Schwester war Hazlelponi.
103841 Chronik1Chr1344Penuel war der Vater Gedors und Eser der Vater Huschas. Das waren die Nachkommen Hurs, des Erstgeborenen der Efrata, des Vaters von Betlehem.
103851 Chronik1Chr1345Aschhur, der Vater Tekoas, hatte zwei Frauen, Hela und Naara.
103861 Chronik1Chr1346Naara gebar ihm Ahusam, Hefer, Temni und Ahaschtari. Das waren die Söhne der Naara.
103871 Chronik1Chr1347Die Söhne der Hela waren: Zeret, Zohar und Etnan.
103881 Chronik1Chr1348Koz zeugte Anub, Zobeba, ferner die Sippen Aharhels, des Sohnes Harums.
103891 Chronik1Chr1349Jabez war angesehener als seine Brüder. Seine Mutter hatte ihn Jabez genannt, denn sie sagte: Ich habe ihn unter Beschwerden geboren.
103901 Chronik1Chr13410Doch Jabez rief zum Gott Israels und sprach: Möchtest du mich segnen und mein Gebiet erweitern. Möchte deine Hand mit mir sein, dass du mich freimachst von Unheil und ich ohne Beschwerden bleibe. Und Gott erfüllte seine Bitte.
103911 Chronik1Chr13411Kelub, der Bruder Schuhas, zeugte Mehir, den Vater Eschtons.
103921 Chronik1Chr13412Eschton zeugte Bet-Rafa, Paseach und Tehinna, den Vater von Ir-Nahasch. Das sind die Männer von Recha.
103931 Chronik1Chr13413Die Söhne des Kenas waren Otniël und Seraja, die Söhne Otniëls Hatat und Meonotai.
103941 Chronik1Chr13414Meonotai zeugte Ofra. Seraja zeugte Joab, den Vater von Ge-Haraschim (Tal der Handwerker); denn sie waren Handwerker.
103951 Chronik1Chr13415Die Söhne Kalebs, des Sohnes Jefunnes, waren: Iru, Ela und Naam. Der Sohn Elas war Kenas.
103961 Chronik1Chr13416Die Söhne Jehallelels waren: Sif, Sifa, Tirja und Asarel.
103971 Chronik1Chr13417Die Söhne Esras waren: Jeter, Mered, Efer und Jalon. (Bitja, die ägyptische Frau Mereds,) gebar Mirjam, Schammai und Jischbach, den Vater von Eschtemoa.
103981 Chronik1Chr13418Seine judäische Frau gebar: Jered, den Vater von Gedor, Heber, den Vater von Socho, und Jekutiël, den Vater von Sanoach. Das waren die Söhne der Bitja, der Tochter des Pharao, die Mered geheiratet hatte,
103991 Chronik1Chr13419und die Söhne seiner judäischen Frau, der Schwester Nahams, des Vaters von Keïla, dem Garmiter, und von Eschtemoa, dem Maachatiter.
104001 Chronik1Chr13420Die Söhne Schimons waren: Amnon, Rinna, Ben-Hanan und Tilon. Die Söhne Jischis waren Sohet und Ben-Sohet.
104011 Chronik1Chr13421Die Söhne Schelas, des Sohnes Judas, waren: Er, der Vater Lechas, Lada, der Vater Mareschas, sowie die Sippen des Hauses der Byssusbearbeiter von Bet-Aschbea,
104021 Chronik1Chr13422ferner Jokim und die Männer von Koseba, sowie Joasch und Saraf, die Moab in Besitz genommen hatten, aber wieder nach Betlehem zurückgekehrt waren - die Berichte sind altüberliefert.
104031 Chronik1Chr13423Sie sind die Töpfer und Einwohner von Netaïm und Gedera und wohnen dort im Dienst des Königs.
104041 Chronik1Chr13421Ch 4:25 [24] Die Söhne Simeons waren: Jemuël, Jamin, Jarib, Serach und Schaul.
104051 Chronik1Chr13426Der Sohn Mischmas war Hammuël, dessen Sohn Sakkur und dessen Sohn Schimi.
104061 Chronik1Chr13427Schimi hatte sechzehn Söhne und sechs Töchter. Doch seine Brüder waren nicht kinderreich und alle ihre Sippen erreichten nicht die Zahl der Söhne Judas.
104071 Chronik1Chr13428Sie wohnten in Beerscheba, Molada, Hazar-Schual,
104081 Chronik1Chr13429Baala, Ezem, Eltolad,
104091 Chronik1Chr13430Betuël, Horma, Ziklag,
104101 Chronik1Chr13431Bet-Markabot, Hazar-Susim, Bet-Biri und Schaarajim. Das waren ihre Städte mit den dazugehörenden Gehöften, bis David König wurde,
104111 Chronik1Chr13432dazu noch Etam, Ajin, Rimmon, Tochen und Aschan, fünf Städte
104121 Chronik1Chr13433mit all ihren Gehöften im Umkreis dieser Städte bis nach Baal hin. Das waren ihre Wohnsitze und sie hatten ihre eigenen Stammeslisten.
104131 Chronik1Chr13434Meschobab, Jamlech, Joscha, der Sohn Amazjas,
104141 Chronik1Chr13435Joël, Jehu, der Sohn Joschibjas, des Sohnes Serajas, des Sohnes Asiëls,
104151 Chronik1Chr13436Eljoënai, Jaakoba, Jeschohaja, Asaja, Adiël, Jesimiël, Benaja,
104161 Chronik1Chr13437Sisa, der Sohn Schifis, des Sohnes Allons, des Sohnes Jedajas, des Sohnes Schimris, des Sohnes Schemajas:
104171 Chronik1Chr13438Diese namentlich Genannten waren führende Männer in ihren Sippenverbänden. Ihre Großfamilien hatten sich stark vermehrt.
104181 Chronik1Chr13439Daher zogen sie, um Weideplätze für ihre Schafe und Ziegen zu suchen, zum Osten des Tals, wo der Weg nach Gedor abzweigt.
104191 Chronik1Chr13440Sie fanden fette und gute Weideplätze. Das Land war nach allen Seiten hin ausgedehnt, ruhig und friedlich; denn die früheren Bewohner gehörten zu den Hamiten.
104201 Chronik1Chr13441So kamen diese mit Namen Aufgezeichneten in den Tagen des Königs Hiskija von Juda, zerstörten ihre Zelte und erschlugen die Mëuniter, die sich dort fanden. Sie weihten sie für immer dem Untergang und ließen sich an ihrer Stelle nieder; denn es gab dort Weideplätze für ihre Schafe und Ziegen.
104211 Chronik1Chr13442Von den Nachkommen Simeons zogen fünfhundert Mann in das Gebirge Seïr. Pelatja, Nearja, Refaja und Usiël, die Söhne Jischis, standen an ihrer Spitze.
104221 Chronik1Chr13443Sie schlugen die Restbevölkerung, die von den Amalekitern noch vorhanden war, und wohnen dort bis zum heutigen Tag.
104231 Chronik1Chr1351Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Ruben war der Erstgeborene. Da er aber das Bett seines Vaters entweiht hatte, wurde sein Erstgeburtsrecht den Söhnen Josefs, des Sohnes Israels, gegeben. Doch richten sich die Stammeslisten nicht nach dem Erstgeburtsrecht;
104241 Chronik1Chr1352Juda erlangte nämlich die Herrschaft über seine Brüder und einer aus ihm wurde der Fürst, obwohl das Erstgeburtsrecht bei Josef war.
104251 Chronik1Chr1353Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels, waren: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi.
104261 Chronik1Chr1354Der Sohn Joëls war Schemaja, dessen Sohn Gog, dessen Sohn Schimi,
104271 Chronik1Chr1355dessen Sohn Micha, dessen Sohn Reaja, dessen Sohn Baal,
104281 Chronik1Chr1356dessen Sohn Beera, den Tiglat-Pileser, der König von Assur, verschleppte. Er war der Anführer der Rubeniter.
104291 Chronik1Chr1357Seine Brüder wurden, als sie sich nach ihren Geschlechterfolgen in die Stammeslisten eintragen ließen, seinen Familien zugezählt. Der erste war Jëiël, ihm folgte Secharja.
104301 Chronik1Chr1358Bela war der Sohn des Asas, des Sohnes Schemas, des Sohnes Joëls. Die Rubeniter wohnten in Aroër bis Nebo und Baal-Meon.
104311 Chronik1Chr1359Ostwärts wohnten sie bis an den Rand der Steppe, die sich vom Eufrat her erstreckt; denn sie besaßen große Herden im Land Gilead.
104321 Chronik1Chr13510In den Tagen Sauls führten sie Krieg mit den Hagaritern. Diese fielen in ihre Hand und sie besetzten ihre Zelte auf der ganzen Ostseite von Gilead.
104331 Chronik1Chr13511Die Nachkommen Gads wohnten ihnen gegenüber im Gebiet des Baschan bis Salcha.
104341 Chronik1Chr13512Ihr Oberhaupt war Joël; Schafam war der Zweite, dazu kamen Janai und Schafat; sie wohnten im Baschan.
104351 Chronik1Chr13513Ihre Brüder mit ihren Großfamilien waren Michael, Meschullam, Scheba, Jorai, Jakan, Sia und Eber, insgesamt sieben.
104361 Chronik1Chr13514Das waren die Söhne Abihajils, des Sohnes Huris, des Sohnes Jaroachs, des Sohnes Gileads, des Sohnes Michaels, des Sohnes Jeschischais, des Sohnes Jachdos, des Sohnes des Bus: . . .
104371 Chronik1Chr13515Ahi, der Sohn Abdiëls, des Sohnes Gunis, war Haupt ihrer Großfamilien.
104381 Chronik1Chr13516Sie wohnten in Gilead, im Baschan und seinen Tochterstädten und an allen Weideflächen Scharons bis zu ihren Ausläufern.
104391 Chronik1Chr13517In den Tagen Jotams, des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Königs von Israel, wurden alle in die Stammeslisten eingetragen.
104401 Chronik1Chr13518Die Krieger von Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse, Männer, die Schild und Schwert trugen, den Bogen spannten und im Kampf geübt waren, vierundvierzigtausendsiebenhundertsechzig Mann, die im Heer ausrückten,
104411 Chronik1Chr13519führten Krieg gegen die Hagariter und gegen Jetur, Nafisch und Nodab.
104421 Chronik1Chr13520Sie waren siegreich und konnten die Hagariter und deren Verbündete in ihre Gewalt bringen; denn sie schrien im Kampf zu Gott und dieser ließ sich erbitten, da sie auf ihn vertrauten.
104431 Chronik1Chr13521So führten sie deren Besitz weg: 50000 Kamele, 250000 Schafe und 2000 Esel, dazu 100000 Personen.
104441 Chronik1Chr13522Viele Feinde wurden erschlagen und fielen, denn es war ein Krieg Gottes. Die Israeliten siedelten sich an ihrer Stelle an und blieben dort bis zur Verschleppung.
104451 Chronik1Chr13523Die Angehörigen des halben Stammes Manasse wohnten in dem Land, das vom Baschan bis Baal-Hermon, zum Senir und zum Hermongebirge reicht. Sie waren sehr zahlreich.
104461 Chronik1Chr13524Und das waren die Häupter ihrer Großfamilien: Efer, Jischi, Eliël, Asriël, Jirmeja, Hodawja und Jachdiël. Sie waren tapfere Krieger, Männer von Namen, Häupter ihrer Großfamilien.
104471 Chronik1Chr13525Doch wurden sie dem Gott ihrer Väter untreu und gaben sich den Göttern der Landesbevölkerung hin, die Gott vor ihnen vertrieben hatte.
104481 Chronik1Chr13526Darum erweckte der Gott Israels den Geist Puls, des Königs von Assur, das heißt den Geist Tiglat-Pilesers, des Königs von Assur. Dieser führte die Rubeniter, die Gaditer und den halben Stamm Manasse in die Verbannung und brachte sie nach Halach, an den Habor, nach Hara und an den Fluss von Gosan. Dort sind sie bis zum heutigen Tag.
104491 Chronik1Chr13527Die Söhne Levis waren: Gerschon, Kehat und Merari.
104501 Chronik1Chr13528Die Söhne Kehats waren: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël.
104511 Chronik1Chr13529Die Kinder Amrams waren: Aaron, Mose und Mirjam. Die Söhne Aarons waren: Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
104521 Chronik1Chr13530Eleasar zeugte Pinhas, Pinhas zeugte Abischua,
104531 Chronik1Chr13531Abischua zeugte Bukki, Bukki zeugte Usi,
104541 Chronik1Chr13532Usi zeugte Serachja, Serachja zeugte Merajot,
104551 Chronik1Chr13533Merajot zeugte Amarja, Amarja zeugte Ahitub,
104561 Chronik1Chr13534Ahitub zeugte Zadok, Zadok zeugte Ahimaaz,
104571 Chronik1Chr13535Ahimaaz zeugte Asarja, Asarja zeugte Johanan,
104581 Chronik1Chr13536Johanan zeugte Asarja - dieser war es, der im Tempel, den Salomo in Jerusalem erbaute, das Priesteramt verwaltete -,
104591 Chronik1Chr13537Asarja zeugte Amarja, Amarja zeugte Ahitub,
104601 Chronik1Chr13538Ahitub zeugte Zadok, Zadok zeugte Schallum,
104611 Chronik1Chr13539Schallum zeugte Hilkija, Hilkija zeugte Asarja,
104621 Chronik1Chr13540Asarja zeugte Seraja, Seraja zeugte Jozadak.
104631 Chronik1Chr13541Jozadak zog fort, als der Herr Juda und Jerusalem durch Nebukadnezzar in die Verbannung führte.
104641 Chronik1Chr1361Die Söhne Levis waren: Gerschon, Kehat und Merari.
104651 Chronik1Chr1362Die Söhne Gerschons hießen Libni und Schimi.
104661 Chronik1Chr1363Kehats Söhne waren: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël.
104671 Chronik1Chr1364Die Söhne Meraris waren: Machli und Muschi. Das sind die Sippen der Leviten nach ihren Stammvätern:
104681 Chronik1Chr1365Der Sohn Gerschons war Libni, dessen Sohn Jahat, dessen Sohn Simma,
104691 Chronik1Chr1366dessen Sohn Joach, dessen Sohn Iddo, dessen Sohn Serach und dessen Sohn Etni.
104701 Chronik1Chr1367Der Sohn Kehats war Amminadab, dessen Sohn Korach, dessen Sohn Assir,
104711 Chronik1Chr1368dessen Sohn Elkana, dessen Sohn Abiasaf, dessen Sohn Assir,
104721 Chronik1Chr1369dessen Sohn Tahat, dessen Sohn Uriël, dessen Sohn Usija und dessen Sohn Schaul.
104731 Chronik1Chr13610Die Söhne Elkanas waren Amasai und Ahimot.
104741 Chronik1Chr13611Der Sohn Elkanas war Elkana, dessen Sohn Zuf, dessen Sohn Tohu,
104751 Chronik1Chr13612dessen Sohn Eliab, dessen Sohn Jeroham, dessen Sohn Elkana, dessen Sohn Samuel.
104761 Chronik1Chr13613Die Söhne Samuels waren: Joël, der Erstgeborene, und der zweite war Abija.
104771 Chronik1Chr13614Der Sohn Meraris war Machli, dessen Sohn Libni, dessen Sohn Schimi, dessen Sohn Usa,
104781 Chronik1Chr13615dessen Sohn Schima, dessen Sohn Haggija und dessen Sohn Asaja.
104791 Chronik1Chr13616Diese sind es, die David zur Pflege des Gesangs im Haus des Herrn bestellte, nachdem die Lade eine bleibende Stätte gefunden hatte.
104801 Chronik1Chr13617Sie versahen ihren Dienst als Sänger vor der Wohnstätte des Offenbarungszeltes, bis Salomo das Haus des Herrn in Jerusalem baute. Gemäß ihren Satzungen standen sie in ihrem Dienst.
104811 Chronik1Chr13618Diese sind es, die mit ihren Söhnen den Dienst besorgten: Von den Nachkommen der Kehatiter: Heman, der Sänger, der Sohn Joëls, des Sohnes Samuels,
104821 Chronik1Chr13619des Sohnes Elkanas, des Sohnes Jerohams, des Sohnes Eliëls, des Sohnes Tohus,
104831 Chronik1Chr13620des Sohnes Zufs, des Sohnes Elkanas, des Sohnes Mahats, des Sohnes Amasais,
104841 Chronik1Chr13621des Sohnes Elkanas, des Sohnes Joëls, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Zefanjas,
104851 Chronik1Chr13622des Sohnes Tahats, des Sohnes Assirs, des Sohnes Abiasafs, des Sohnes Korachs,
104861 Chronik1Chr13623des Sohnes Jizhars, des Sohnes Kehats, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels.
104871 Chronik1Chr13624Sein Bruder war Asaf, der zu seiner Rechten stand: Er war der Sohn Berechjas, des Sohnes Schimas,
104881 Chronik1Chr13625des Sohnes Michaels, des Sohnes Maasejas, des Sohnes Malkijas,
104891 Chronik1Chr13626des Sohnes Etnis, des Sohnes Serachs, des Sohnes Adajas,
104901 Chronik1Chr13627des Sohnes Etans, des Sohnes Simmas, des Sohnes Schimis,
104911 Chronik1Chr13628des Sohnes Jahats, des Sohnes Gerschoms, des Sohnes Levis.
104921 Chronik1Chr13629Die Söhne Meraris, ihre Brüder, standen zur Linken: Etan, der Sohn Kischis, des Sohnes Abdis, des Sohnes Malluchs,
104931 Chronik1Chr13630des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Amazjas, des Sohnes Hilkijas,
104941 Chronik1Chr13631des Sohnes Amzis, des Sohnes Banis, des Sohnes Schemers,
104951 Chronik1Chr13632des Sohnes Machlis, des Sohnes Muschis, des Sohnes Meraris, des Sohnes Levis.
104961 Chronik1Chr13633Ihre Brüder, die Leviten, waren für den gesamten Dienst an der Wohnstätte des Hauses Gottes bestimmt.
104971 Chronik1Chr13634Aaron aber und seine Söhne verbrannten die Opfer auf dem Brandopferaltar und dem Rauchopferaltar. Sie besorgten jeden Dienst am Allerheiligsten und vollzogen die Sühne für Israel, genau wie Mose, der Knecht Gottes, angeordnet hatte.
104981 Chronik1Chr13635Das sind die Nachkommen Aarons: Sein Sohn war Eleasar, dessen Sohn Pinhas, dessen Sohn Abischua,
104991 Chronik1Chr13636dessen Sohn Bukki, dessen Sohn Usi, dessen Sohn Serachja,
105001 Chronik1Chr13637dessen Sohn Merajot, dessen Sohn Amarja, dessen Sohn Ahitub,
105011 Chronik1Chr13638dessen Sohn Zadok, dessen Sohn Ahimaaz.
105021 Chronik1Chr13639Das sind ihre Wohnsitze mit ihren Zeltlagern auf ihrem Gebiet: Den Nachkommen Aarons von der Sippe der Kehatiter, auf die das erste Los gefallen war,
105031 Chronik1Chr13640gaben sie Hebron im Land Juda mit seinen Weideflächen ringsum.
105041 Chronik1Chr13641Das Ackerland der Stadt aber und ihre Gehöfte gaben sie Kaleb, dem Sohn Jefunnes.
105051 Chronik1Chr13642Sie gaben den Nachkommen Aarons die Asylstadt Hebron, ferner Libna mit seinen Weideflächen, Jattir und Eschtemoa mit seinen Weideflächen,
105061 Chronik1Chr13643Holon mit seinen Weideflächen, Debir mit seinen Weideflächen,
105071 Chronik1Chr13644Aschan mit seinen Weideflächen, (Jutta mit seinen Weideflächen,) Bet-Schemesch mit seinen Weideflächen.
105081 Chronik1Chr13645Vom Stamm Benjamin gaben sie ihnen: (Gibeon mit seinen Weideflächen,) Geba mit seinen Weideflächen, Alemet mit seinen Weideflächen, Anatot mit seinen Weideflächen. Insgesamt gehörten ihnen dreizehn Städte mit ihren Weideflächen.
105091 Chronik1Chr13646Den übrigen Sippen von den Nachkommen Kehats gaben sie durch das Los zehn Städte vom halben Stamm Manasse.
105101 Chronik1Chr13647Den Nachkommen Gerschoms gaben die Israeliten entsprechend ihren Sippen aus dem Stamm Issachar, aus dem Stamm Ascher, aus dem Stamm Naftali und aus dem Stamm Manasse im Baschan dreizehn Städte.
105111 Chronik1Chr13648Den Nachkommen Meraris gaben sie entsprechend ihren Sippen aus dem Stamm Ruben, aus dem Stamm Gad und aus dem Stamm Sebulon durch das Los zwölf Städte.
105121 Chronik1Chr13649Die Israeliten gaben den Leviten die Städte samt ihren Weideflächen.
105131 Chronik1Chr13650Durch das Los gaben sie ihnen aus dem Stamm Juda, aus dem Stamm Simeon und aus dem Stamm Benjamin diese Städte, die sie namentlich bezeichneten.
105141 Chronik1Chr13651Die Angehörigen der kehatitischen Sippen erhielten durch das Los vom Stamm Efraim folgende Städte:
105151 Chronik1Chr13652Man gab ihnen die Asylstadt Sichem mit ihren Weideflächen auf dem Gebirge Efraim, ferner Geser mit seinen Weideflächen,
105161 Chronik1Chr13653Kibzajim mit seinen Weideflächen, Bet-Horon mit seinen Weideflächen;
105171 Chronik1Chr13654(vom Stamm Dan: Elteke mit seinen Weideflächen, Gibbeton mit seinen Weideflächen,) Ajalon mit seinen Weideflächen, Gat-Rimmon mit seinen Weideflächen;
105181 Chronik1Chr13655vom halben Stamm Manasse: Taanach mit seinen Weideflächen und Jibleam mit seinen Weideflächen. Diese gaben sie den Sippen der übrigen Kehatiter.
105191 Chronik1Chr13656Den Nachkommen Gerschoms gaben sie von den Sippen des halben Stamms Manasse: Golan im Baschan mit seinen Weideflächen, Aschtarot mit seinen Weideflächen;
105201 Chronik1Chr13657vom Stamm Issachar: Kischjon mit seinen Weideflächen, Daberat mit seinen Weideflächen,
105211 Chronik1Chr13658Ramot mit seinen Weideflächen, En-Gannim mit seinen Weideflächen;
105221 Chronik1Chr13659vom Stamm Ascher: Mischal mit seinen Weideflächen, Abdon mit seinen Weideflächen,
105231 Chronik1Chr13660Helkat mit seinen Weideflächen, Rehob mit seinen Weideflächen;
105241 Chronik1Chr13661vom Stamm Naftali: Kedesch in Galiläa mit seinen Weideflächen, Hammon mit seinen Weideflächen, Kirjatajim mit seinen Weideflächen.
105251 Chronik1Chr13662Den übrigen Nachkommen Meraris gaben sie vom Stamm Sebulon: (Jokneam mit seinen Weideflächen, Karta mit seinen Weideflächen,) Rimmon mit seinen Weideflächen, Tabor mit seinen Weideflächen;
105261 Chronik1Chr13663im Land jenseits des Jordan bei Jericho, östlich des Jordan, vom Stamm Ruben: Bezer in der Steppe mit seinen Weideflächen, Jahaz mit seinen Weideflächen,
105271 Chronik1Chr13664Kedemot mit seinen Weideflächen, Mefaat mit seinen Weideflächen;
105281 Chronik1Chr13665vom Stamm Gad: Ramot in Gilead mit seinen Weideflächen, Mahanajim mit seinen Weideflächen,
105291 Chronik1Chr13666Heschbon mit seinen Weideflächen und Jaser mit seinen Weideflächen.
105301 Chronik1Chr1371Die Söhne Issachars waren: Tola, Puwa, Jaschub und Schimron, zusammen vier.
105311 Chronik1Chr1372Die Söhne Tolas waren: Usi, Refaja, Jeriël, Jachmai, Jibsam und Schemuël. Sie waren Häupter der Großfamilien Tolas, tapfere Krieger, jeder entsprechend seiner Geschlechterfolge. Zur Zeit Davids zählten sie 22600 Mann.
105321 Chronik1Chr1373Die Söhne Usis waren: Serachja, Michael, Obadja, Joël und Jischija, insgesamt fünf. Sie alle waren Oberhäupter.
105331 Chronik1Chr1374Sie hatten, geordnet nach ihrer Geschlechterfolge und nach ihren Großfamilien, ein Kriegsheer von 36000 Mann zu stellen; denn sie hatten viele Frauen und Kinder.
105341 Chronik1Chr1375Ihre Brüder aus allen Sippen Issachars waren tapfere Krieger. Ihre Aufzeichnung ergab insgesamt 87000 Mann.
105351 Chronik1Chr1376Die Söhne Benjamins waren: Bela, Becher und Jediaël, insgesamt drei.
105361 Chronik1Chr1377Die Söhne Belas waren: Ezbon, Usi, Usiël, Jerimot und Ir, insgesamt fünf. Sie waren Häupter ihrer Großfamilien und tapfere Krieger. Ihre Aufzeichnung ergab 22034 Mann.
105371 Chronik1Chr1378Die Söhne Bechers waren: Semira, Joasch, Eliëser, Eljoënai, Omri, Jeremot, Abija, Anatot und Alemet. Sie alle waren Söhne Bechers.
105381 Chronik1Chr1379Die Aufzeichnung entsprechend ihrer Geschlechterfolge nach den Häuptern ihrer Großfamilien und nach den tapferen Kriegern ergab 20200 Mann.
105391 Chronik1Chr13710Der Sohn Jediaëls war Bilhan und die Söhne Bilhans waren: Jëusch, Benjamin, Ehud, Kenaana, Setan, Tarschisch und Ahischahar.
105401 Chronik1Chr13711Sie alle waren Söhne Jediaëls, Häupter ihrer Großfamilien, tapfere Krieger, 17200 Mann, die im Heer zum Krieg ausrückten.
105411 Chronik1Chr13712Schuppim und Huppim waren Söhne Irs, Huschim der Sohn Ahers.
105421 Chronik1Chr13713Die Söhne Naftalis waren: Jachzeel, Guni, Jezer und Schallum, die Nachkommen der Bilha.
105431 Chronik1Chr13714Der Sohn Manasses war Asriël. Seine aramäische Nebenfrau gebar Machir, den Vater Gileads.
105441 Chronik1Chr13715Machir nahm eine Frau für Huppim und Schuppim. Der Name seiner Schwester war Maacha. Der Name des zweiten (Sohnes Hefers) war Zelofhad. Dieser hatte nur Töchter.
105451 Chronik1Chr13716Maacha, die Frau Machirs, gebar einen Sohn und nannte ihn Peresch; sein Bruder hieß Scheresch. Dessen Söhne waren Ulam und Rekem.
105461 Chronik1Chr13717Der Sohn Ulams war Bedan. Das waren die Söhne Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses.
105471 Chronik1Chr13718Seine Schwester Molechet gebar Ischhod, Abiëser und Machla.
105481 Chronik1Chr13719Die Söhne Schemidas waren Achjan, Schechem, Likhi und Aniam.
105491 Chronik1Chr13720Der Sohn Efraims war Schutelach. Dessen Sohn war Bered, dessen Sohn Tahat, dessen Sohn Elada, dessen Sohn Tahat,
105501 Chronik1Chr13721dessen Sohn Sabad und dessen Sohn Schutelach sowie Eser und Elad. Diese erschlug die einheimische Bevölkerung von Gat, weil sie hinabgezogen waren, um deren Vieh wegzunehmen.
105511 Chronik1Chr13722Darüber trauerte ihr Vater Efraim lange Zeit und seine Brüder kamen, ihn zu trösten.
105521 Chronik1Chr13723Dann ging er zu seiner Frau; sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Er nannte ihn Beria, da er zur Zeit des Unglücks in seinem Haus geboren wurde.
105531 Chronik1Chr13724Seine Tochter war Scheera. Sie erbaute das untere und das obere Bet-Horon sowie Usen-Scheera.
105541 Chronik1Chr13725Weitere Söhne (Efraims) waren Refach und Reschef. Dessen Sohn war Telach, dessen Sohn Tahan,
105551 Chronik1Chr13726dessen Sohn Ladan, dessen Sohn Ammihud, dessen Sohn Elischama,
105561 Chronik1Chr13727dessen Sohn Nun und dessen Sohn Josua.
105571 Chronik1Chr13728Ihr Besitz und ihre Wohnplätze waren Bet-El mit seinen Tochterstädten, gegen Osten Naara, gegen Westen Geser mit seinen Tochterstädten, Sichem mit seinen Tochterstädten bis nach Aja und seinen Tochterstädten.
105581 Chronik1Chr13729In der Hand der Nachkommen Manasses waren Bet-Schean mit seinen Tochterstädten, Taanach mit seinen Tochterstädten, Megiddo mit seinen Tochterstädten und Dor mit seinen Tochterstädten. In ihnen wohnten die Nachkommen Josefs, des Sohnes Israels.
105591 Chronik1Chr13730Die Söhne Aschers waren: Jimna, Jischwa, Jischwi und Beria. Ihre Schwester war Serach.
105601 Chronik1Chr13731Die Söhne Berias waren Heber und Malkiël. Dieser war der Vater von Birsajit.
105611 Chronik1Chr13732Heber zeugte Jaflet, Schemer, Hotam und deren Schwester Schua.
105621 Chronik1Chr13733Die Söhne Jaflets waren Pasach, Bimhal und Aschwat. Das waren die Söhne Jaflets.
105631 Chronik1Chr13734Die Söhne Schemers waren: Ahi, Rohga, Hubba und Aram.
105641 Chronik1Chr13735Die Söhne seines Bruders Hotam waren: Zofach, Jimna, Schelesch und Amal.
105651 Chronik1Chr13736Die Söhne Zofachs waren: Suach, Harnefer, Schual, Beri, Jimra,
105661 Chronik1Chr13737Bezer, Hod, Schamma, Schilscha, Jitran und Beera.
105671 Chronik1Chr13738Die Söhne Jitrans waren: Jefunne, Pispa und Ara.
105681 Chronik1Chr13739Die Söhne Ullas waren: Arach, Hanniël und Rizja.
105691 Chronik1Chr13740Alle diese waren Nachkommen Aschers, auserlesene Häupter von Großfamilien, tapfere Krieger, Häupter unter den führenden Männern. Ihre Aufzeichnung für das Kriegsheer ergab 26000 Mann.
105701 Chronik1Chr1381Benjamin zeugte Bela als seinen Erstgeborenen, Aschbel als zweiten, Achrach als dritten,
105711 Chronik1Chr1382Noha als vierten und Rafa als fünften.
105721 Chronik1Chr1383Bela hatte folgende Söhne: Ard, Gera, Abihud,
105731 Chronik1Chr1384Abischua, Naaman, Ahoach,
105741 Chronik1Chr1385Gera, Schefufan und Huram.
105751 Chronik1Chr1386Und das waren die Söhne Ehuds . . . Sie waren die Familienhäupter der Bewohner von Geba . . . Man führte sie in die Verbannung nach Manahat.
105761 Chronik1Chr1387Naaman, Ahija und Gera . . . Dieser führte sie gefangen fort. Er zeugte Usa und Ahihud.
105771 Chronik1Chr1388Schaharajim zeugte im Grünland von Moab Söhne, nachdem er seine Frauen Huschim und Baara entlassen hatte.
105781 Chronik1Chr1389Mit seiner Frau Hodesch zeugte er Jobab, Zibja, Mescha, Malkam,
105791 Chronik1Chr13810Jëuz, Sacheja und Mirma. Das waren seine Söhne, die Häupter ihrer Großfamilien.
105801 Chronik1Chr13811Mit Huschim zeugte er Abitub und Elpaal.
105811 Chronik1Chr13812Die Söhne Elpaals waren: Eber, Mischam und Schemed. Dieser baute Ono und Lod mit seinen Tochterstädten.
105821 Chronik1Chr13813Beria und Schema waren die Häupter der Großfamilien der Einwohner von Ajalon. Sie vertrieben die Einwohner von Gat.
105831 Chronik1Chr13814Ihre Brüder waren Elpaal, Schaschak und Jeroham.
105841 Chronik1Chr13815Sebadja, Arad, Eder,
105851 Chronik1Chr13816Michael, Jischpa und Joha waren Söhne Berias.
105861 Chronik1Chr13817Sebadja, Meschullam, Hiski, Heber,
105871 Chronik1Chr13818Jischmerai, Jislia und Jobab waren Söhne Elpaals.
105881 Chronik1Chr13819Jakim, Sichri, Sabdi,
105891 Chronik1Chr13820Eliënai, Zilletai, Eliël,
105901 Chronik1Chr13821Adaja, Beraja und Schimrat waren Söhne Schimis.
105911 Chronik1Chr13822Jischpan, Eber, Eliël,
105921 Chronik1Chr13823Abdon, Sichri, Hanan,
105931 Chronik1Chr13824Hananja, Elam, Antotija,
105941 Chronik1Chr13825Jifdeja und Penuël waren Söhne Schaschaks.
105951 Chronik1Chr13826Schamscherai, Scheharja, Atalja,
105961 Chronik1Chr13827Jaareschja, Elija und Sichri waren Söhne Jerohams.
105971 Chronik1Chr13828Sie waren Häupter der Großfamilien entsprechend ihrer Geschlechterfolge, ihre Oberhäupter, und wohnten in Jerusalem.
105981 Chronik1Chr13829In Gibeon wohnte Jëiël, der Vater Gibeons. Seine Frau war Maacha
105991 Chronik1Chr13830und sein erstgeborener Sohn war Abdon. Ihm folgten Zur, Kisch, Baal, Ner, Nadab,
106001 Chronik1Chr13831Gedor, Achjo, Secher und Miklot.
106011 Chronik1Chr13832Miklot zeugte Schima. Auch sie wohnten in Jerusalem bei ihren Brüdern, ihnen gegenüber.
106021 Chronik1Chr13833Ner zeugte Abner und Kisch zeugte Saul. Saul zeugte Jonatan, Malkischua, Abinadab und Eschbaal.
106031 Chronik1Chr13834Der Sohn Jonatans war Merib-Baal. Merib-Baal zeugte Micha.
106041 Chronik1Chr13835Die Söhne Michas waren: Piton, Melech, Tachrea und Ahas.
106051 Chronik1Chr13836Ahas zeugte Joadda und Joadda zeugte Alemet, Asmawet und Simri. Simri zeugte Moza,
106061 Chronik1Chr13837Moza zeugte Bina; dessen Sohn war Rafa, dessen Sohn Elasa und dessen Sohn Azel.
106071 Chronik1Chr13838Azel hatte sechs Söhne und das sind ihre Namen: Asrikam, Bochru, Jischmael, Schearja, Obadja und Hanan. Alle diese waren Söhne Azels.
106081 Chronik1Chr13839Die Söhne seines Bruders Eschek waren: Ulam, sein Erstgeborener; der zweite war Jëusch und der dritte Elifelet.
106091 Chronik1Chr13840Die Söhne Ulams waren tapfere Krieger, die den Bogen spannten. Sie hatten viele Söhne und Enkel, insgesamt hundertfünfzig. Alle diese gehörten zu den Nachkommen Benjamins.
106101 Chronik1Chr1391So ließ sich ganz Israel in die Stammeslisten eintragen. Sie wurden in das Buch der Könige von Israel und Juda aufgenommen.
106111 Chronik1Chr1392Juda wurde wegen seiner Treulosigkeit nach Babel weggeführt. Die ersten Ansiedler, die sich wieder auf ihrem Besitz in ihren Städten niederließen, waren Israeliten, Priester, Leviten und Tempeldiener.
106121 Chronik1Chr1393In Jerusalem wohnten von den Angehörigen Judas, Benjamins, Efraims und Manasses folgende:
106131 Chronik1Chr1394Utai, der Sohn Ammihuds, des Sohnes Omris, des Sohnes Imris, des Sohnes Banis, ein Nachkomme des Perez, des Sohnes Judas.
106141 Chronik1Chr1395Von den Nachkommen Schelas: Asaja, der Erstgeborene, und dessen Söhne.
106151 Chronik1Chr1396Von den Nachkommen Serachs: Jëuël. Die Zahl ihrer Brüder betrug 690 Mann.
106161 Chronik1Chr1397Von den Nachkommen Benjamins: Sallu, der Sohn Meschullams, des Sohnes Hodawjas, des Sohnes Senuas;
106171 Chronik1Chr1398ferner Jibneja, der Sohn Jerohams, und Ela, der Sohn Usis, des Sohnes Michris, sowie Meschullam, der Sohn Schefatjas, des Sohnes Reguëls, des Sohnes Jibnijas;
106181 Chronik1Chr1399dazu ihre Brüder nach ihrer Geschlechterfolge, insgesamt 956 Mann. Sie alle waren Oberhäupter ihrer Großfamilien.
106191 Chronik1Chr13910Von den Priestern: Jedaja, Jojarib, Jachin,
106201 Chronik1Chr13911Asarja, der Sohn Hilkijas, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajots, des Sohnes Ahitubs, der Fürst des Hauses Gottes;
106211 Chronik1Chr13912ferner Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Paschhurs, des Sohnes Malkijas, und Masai, der Sohn Adiëls, des Sohnes Jachseras, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Meschillemots, des Sohnes Immers,
106221 Chronik1Chr13913sowie ihre Brüder, die Häupter ihrer Großfamilien, insgesamt 1760 Mann. Sie waren tüchtige Männer in der Besorgung des Dienstes im Haus Gottes.
106231 Chronik1Chr13914Von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabjas, von den Nachkommen Meraris;
106241 Chronik1Chr13915ferner Bakbakar, Heresch, Galal, Mattanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sichris, des Sohnes Asafs,
106251 Chronik1Chr13916sowie Abda, der Sohn Schammuas, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns, und Berechja, der Sohn Asas, des Sohnes Elkanas, der in den Dörfern der Netofatiter wohnte.
106261 Chronik1Chr13917Die Torwächter waren: Schallum, Akkub, Talmon und Ahiman. Ihr Bruder Schallum war das Oberhaupt.
106271 Chronik1Chr13918Er hat bis heute die Wache am Königstor im Osten. Das sind die Torwächter in den Lagern der Leviten.
106281 Chronik1Chr13919Schallum, der Sohn Kores, des Sohnes Abiasafs, des Sohnes Korachs, und seine Brüder aus seiner Großfamilie, die Korachiter, hatten als Wächter den Dienst an den Schwellen des Zeltes zu besorgen. Ihre Väter waren im Lager des Herrn Wächter am Eingang gewesen.
106291 Chronik1Chr13920Pinhas, der Sohn Eleasars, war einst ihr Anführer - der Herr sei mit ihm.
106301 Chronik1Chr13921Secharja, der Sohn Meschelemjas, war Torwächter am Eingang des Offenbarungszeltes.
106311 Chronik1Chr13922Die als Torwächter an den Schwellen ausersehen waren, zählten insgesamt 212 Mann. Sie hatten sich in ihren Dörfern in die Stammeslisten eingetragen und waren von David und dem Seher Samuel in ihr Amt eingesetzt worden.
106321 Chronik1Chr13923Mit ihren Söhnen standen sie nach der Dienstordnung als Wächter an den Toren zum Haus des Herrn, zum Haus des Zeltes.
106331 Chronik1Chr13924Sie waren nach den vier Himmelsrichtungen aufgestellt, nach Osten, Westen, Norden und Süden.
106341 Chronik1Chr13925Ihre Brüder wohnten in ihren Dörfern und mussten jeweils sieben Tage, von einem Zeitpunkt zum andern, mit ihnen zum Dienst erscheinen.
106351 Chronik1Chr13926Ständig im Dienst waren nur die vier obersten Torwächter. Einige Leviten hatten die Aufsicht über die Kammern und die Schätze im Haus Gottes.
106361 Chronik1Chr13927Sie blieben auch während der Nacht in der Nähe des Hauses Gottes; denn ihnen war die Wache übertragen und sie hatten den Schlüssel, um jeden Morgen zu öffnen.
106371 Chronik1Chr13928Einige von ihnen überwachten die Geräte für den Dienst. Sie trugen sie abgezählt hinein und brachten sie abgezählt wieder heraus.
106381 Chronik1Chr13929Andere waren zur Aufsicht über die sonstigen Geräte und alle Geräte des Heiligtums bestellt. Sie hatten das Feinmehl, den Wein und das Öl, den Weihrauch und verschiedenartigen Balsam zu besorgen.
106391 Chronik1Chr13930Einige von den Söhnen der Priester bereiteten die Salben für den Balsam.
106401 Chronik1Chr13931Mattitja, einer der Leviten, der Erstgeborene des Korachiters Schallum, war amtlich mit der Zubereitung des Backwerks beauftragt.
106411 Chronik1Chr13932Ein Teil der Kehatiter, ihrer Amtsbrüder, hatte für die Schaubrote zu sorgen, die sie jeden Sabbat aufzulegen hatten.
106421 Chronik1Chr13933Das waren die Sänger, Häupter der Großfamilien bei den Leviten, die, von anderen Arbeiten befreit, in den Kammern wohnten, da sie Tag und Nacht im Dienst sein mussten . . .
106431 Chronik1Chr13934Das waren die Häupter der Großfamilien der Leviten nach ihrer Geschlechterfolge, die Häupter. Sie wohnten in Jerusalem.
106441 Chronik1Chr13935In Gibeon wohnte Jëiël, der Vater Gibeons. Seine Frau war Maacha
106451 Chronik1Chr13936und sein erstgeborener Sohn war Abdon. Ihm folgten Zur, Kisch, Baal, Ner, Nadab,
106461 Chronik1Chr13937Gedor, Achjo, Secher und Miklot.
106471 Chronik1Chr13938Miklot zeugte Schima. Auch sie wohnten in Jerusalem bei ihren Brüdern, ihnen gegenüber.
106481 Chronik1Chr13939Ner zeugte Abner und Kisch zeugte Saul. Saul zeugte Jonatan, Malkischua, Abinadab und Eschbaal.
106491 Chronik1Chr13940Der Sohn Jonatans war Merib-Baal. Merib-Baal zeugte Micha.
106501 Chronik1Chr13941Die Söhne Michas waren: Piton, Melech, Tachrea und Ahas.
106511 Chronik1Chr13942Ahas zeugte Joadda und Joadda zeugte Alemet, Asmawet und Simri. Simri zeugte Moza,
106521 Chronik1Chr13943Moza zeugte Bina; dessen Sohn war Refaja, dessen Sohn Elasa und dessen Sohn Azel.
106531 Chronik1Chr13944Azel hatte sechs Söhne und das sind ihre Namen: Asrikam, Bochru, Jischmael, Schearja, Obadja und Hanan. Das waren die Söhne Azels.
106541 Chronik1Chr13101Als die Philister gegen Israel kämpften, flohen die Israeliten vor ihnen. Viele waren gefallen und lagen erschlagen auf dem Gebirge Gilboa.
106551 Chronik1Chr13102Die Philister verfolgten Saul und seine Söhne und erschlugen Sauls Söhne Jonatan, Abinadab und Malkischua.
106561 Chronik1Chr13103Um Saul selbst entstand ein schwerer Kampf. Die Bogenschützen hatten ihn getroffen und er war schwer verwundet.
106571 Chronik1Chr13104Da sagte Saul zu seinem Waffenträger: Zieh dein Schwert und durchbohre mich damit! Sonst kommen diese Unbeschnittenen und treiben mit mir ihren Mutwillen. Der Waffenträger wollte es nicht tun, denn er hatte große Angst. Da nahm Saul selbst das Schwert und stürzte sich hinein.
106581 Chronik1Chr13105Als der Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb.
106591 Chronik1Chr13106So kamen Saul und seine drei Söhne ums Leben; sein ganzes Haus starb mit ihm.
106601 Chronik1Chr13107Als die Israeliten in der Ebene (Jesreel) sahen, dass die Krieger Israels geflohen und dass Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie ihre Städte und flohen. Dann kamen die Philister und besetzten die Städte.
106611 Chronik1Chr13108Als am nächsten Tag die Philister kamen, um die Erschlagenen auszuplündern, fanden sie Saul und seine Söhne, die auf dem Gebirge Gilboa gefallen waren.
106621 Chronik1Chr13109Sie zogen ihn aus, nahmen seinen Kopf und seine Rüstung und schickten beides im Land der Philister umher, um ihren Götzen und dem Volk die Siegesnachricht zu übermitteln.
106631 Chronik1Chr131010Die Rüstung Sauls legten sie im Tempel ihrer Götter nieder. Seinen Kopf aber hefteten sie an den Tempel des Dagon.
106641 Chronik1Chr131011Als die Einwohner von Jabesch-Gilead hörten, was die Philister mit Saul gemacht hatten,
106651 Chronik1Chr131012brachen alle kriegstüchtigen Männer auf, nahmen die Leiche Sauls und die Leichen seiner Söhne und brachten sie nach Jabesch. Sie begruben ihre Gebeine unter der Terebinthe in Jabesch und fasteten sieben Tage lang.
106661 Chronik1Chr131013So starb Saul wegen der Treulosigkeit, die er gegen den Herrn begangen hatte. Er hatte das Wort des Herrn nicht befolgt und den Totengeist befragt, um Auskunft zu suchen;
106671 Chronik1Chr131014an den Herrn aber hatte er sich nicht gewandt. Darum ließ er ihn sterben und übergab das Königtum David, dem Sohn Isais.
106681 Chronik1Chr13111Ganz Israel versammelte sich bei David in Hebron und sagte: Wir sind doch dein Fleisch und Bein.
106691 Chronik1Chr13112Schon früher, als Saul noch König war, hast du Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt. Und der Herr, dein Gott, hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst der Fürst meines Volkes Israel werden.
106701 Chronik1Chr13113Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron; David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn und sie salbten David zum König von Israel gemäß dem Wort, das der Herr durch Samuel verkündet hatte.
106711 Chronik1Chr13114David zog mit ganz Israel nach Jerusalem, das ist Jebus. Dort saßen noch die Jebusiter, die damals im Land wohnten.
106721 Chronik1Chr13115Die Jebusiter aber sagten zu David: Du wirst nicht in die Stadt hereinkommen. Doch David eroberte die Burg Zion; sie wurde die Stadt Davids.
106731 Chronik1Chr13116Damals sagte David: Wer als erster die Jebusiter schlägt, soll Hauptmann und Anführer werden. Da stieg Joab, der Sohn der Zeruja, als Erster hinauf und wurde Hauptmann.
106741 Chronik1Chr13117David ließ sich in der Burg nieder und daher nannte man sie Davidstadt.
106751 Chronik1Chr13118Er baute an der Stadt ringsum vom Millo an und im Umkreis, während Joab die übrige Stadt wiederherstellte.
106761 Chronik1Chr13119David wurde immer mächtiger und der Herr der Heere war mit ihm.
106771 Chronik1Chr131110Das sind die Obersten der Helden Davids, die mit ganz Israel in der Sache des Königtums fest zu ihm hielten, um ihn nach dem Wort des Herrn zum König von Israel zu machen.
106781 Chronik1Chr131111Das ist das Verzeichnis der Helden Davids: Jaschobam, der Sohn Hachmonis, war das Haupt der Drei; er schwang seine Lanze über dreihundert Männer und erschlug sie alle auf einmal.
106791 Chronik1Chr131112Nach ihm kommt der Ahoachiter Eleasar, der Sohn Dodos.
106801 Chronik1Chr131113Er war bei David, als die Philister sich bei Pas-Dammim zum Kampf sammelten. Dort war ein Gerstenfeld. Als das Volk vor den Philistern floh,
106811 Chronik1Chr131114stellte er sich mitten in das Feld, behauptete es und schlug die Philister. So verlieh ihm der Herr einen großen Sieg.
106821 Chronik1Chr131115Als sich einst das Lager der Philister in der Rafaïterebene befand, kamen drei von den dreißig Helden zu David in das Felsennest, in die Höhle Adullam.
106831 Chronik1Chr131116David hielt sich damals in seiner Bergfestung auf und ein Posten der Philister lag in Betlehem.
106841 Chronik1Chr131117Da bekam David großen Durst und er sagte: Wer bringt mir Wasser aus der Zisterne am Tor von Betlehem?
106851 Chronik1Chr131118Da drangen die drei Helden in das Lager der Philister ein, schöpften Wasser aus der Zisterne am Tor von Betlehem, nahmen es mit und brachten es David. Doch er wollte es nicht trinken, sondern goss es als Trankopfer für den Herrn aus
106861 Chronik1Chr131119und sagte: Das sei fern von mir, Gott, dass ich so etwas tue. Soll ich das Blut dieser Männer trinken, die unter Lebensgefahr hingegangen sind? Denn unter Lebensgefahr haben sie es geholt. Darum wollte er es nicht trinken. Eine solche Tat vollbrachten die drei Helden.
106871 Chronik1Chr131120Joabs Bruder Abischai war der Anführer der Dreißig. Er schwang seinen Speer über dreihundert Männer und erschlug sie; er hatte bei den drei Helden einen großen Namen.
106881 Chronik1Chr131121Unter den Dreißig war er hoch geehrt und er wurde ihr Anführer, aber an die Drei reichte er nicht heran.
106891 Chronik1Chr131122Benaja aus Kabzeel, der Sohn Jojadas, war ein tapferer Mann, der große Taten vollbrachte. Er erschlug die beiden Söhne Ariëls aus Moab. Als einmal Schnee gefallen war, kam er zu einer Zisterne und erlegte darin einen Löwen.
106901 Chronik1Chr131123Auch erschlug er einen riesenhaften Ägypter, der fünf Ellen groß war. Der Ägypter hatte einen Speer gleich einem Weberbaum in der Hand. Benaja aber ging nur mit einem Stock auf ihn los, riss ihm den Speer aus der Hand und tötete ihn mit diesem Speer.
106911 Chronik1Chr131124Solche Taten vollbrachte Benaja, der Sohn Jojadas. Er hatte bei den drei Helden einen großen Namen.
106921 Chronik1Chr131125Unter den Dreißig war er hoch geehrt, aber an die Drei reichte er nicht heran. David stellte ihn an die Spitze seiner Leibwache.
106931 Chronik1Chr131126Tapfere Helden waren Joabs Bruder Asaël, Elhanan aus Betlehem, der Sohn Dodos,
106941 Chronik1Chr131127Schammot aus Harod, Helez aus Bet-Pelet,
106951 Chronik1Chr131128Ira aus Tekoa, der Sohn des Ikkesch, Abiëser aus Anatot,
106961 Chronik1Chr131129Sibbechai aus Huscha, Ilai der Ahoachiter,
106971 Chronik1Chr131130Mahrai aus Netofa, Heled aus Netofa, der Sohn Baanas,
106981 Chronik1Chr131131Ittai aus Gibea in Benjamin, der Sohn Ribais, Benaja aus Piraton,
106991 Chronik1Chr131132Hiddai aus Nahale-Gaasch, Abiël aus Bet-Araba,
107001 Chronik1Chr131133Asmawet aus Bahurim, Eljachba aus Schaalbim,
107011 Chronik1Chr131134Jaschen der Guniter, Jonatan aus Harar, der Sohn Schages,
107021 Chronik1Chr131135Ahiam aus Harar, der Sohn Sachars, Elifal, der Sohn Urs,
107031 Chronik1Chr131136Hefer aus Mechera, Ahija aus Gilo,
107041 Chronik1Chr131137Hezro aus Karmel, Naarai, der Sohn Esbais,
107051 Chronik1Chr131138Joël, der Bruder Natans, Mibhar, der Sohn Hagris,
107061 Chronik1Chr131139Zelek, der Ammoniter, Nachrai aus Beerot, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja,
107071 Chronik1Chr131140Ira aus Jattir, Gareb aus Jattir,
107081 Chronik1Chr131141Urija, der Hetiter, Sabad, der Sohn Achlais,
107091 Chronik1Chr131142Adina, der Sohn Schisas, aus dem Stamm Ruben, Haupt der Rubeniter und Anführer von dreißig Mann,
107101 Chronik1Chr131143Hanan, der Sohn Maachas, Joschafat aus Meten,
107111 Chronik1Chr131144Usija aus Aschtarot, Schama und Jëiël, die Söhne Hotams, aus Aroër,
107121 Chronik1Chr131145Jediaël, der Sohn Schimris, und sein Bruder Joha aus Tiz,
107131 Chronik1Chr131146Eliël aus Mahanajim, Jeribai und Joschawja, die Söhne Elnaams, Jitma, der Moabiter,
107141 Chronik1Chr131147Eliël, Obed und Jaasiël aus Zoba.
107151 Chronik1Chr13121Diese sind es, die zu David nach Ziklag kamen, als er sich noch von Saul, dem Sohn des Kisch, fernhalten musste. Sie gehörten zu den Helden, die ihn im Kampf unterstützten.
107161 Chronik1Chr13122Sie waren mit dem Bogen ausgerüstet und konnten mit der rechten und mit der linken Hand Steine schleudern und Pfeile mit dem Bogen abschießen. Von den Stammesbrüdern Sauls, von Benjamin, kamen:
107171 Chronik1Chr13123Ahiëser, ihr Anführer, ferner Joasch, der Sohn Schemaas, aus Gibea, Jesiël und Pelet, die Söhne Asmawets, Beracha und Jehu aus Anatot,
107181 Chronik1Chr13124Jischmaja aus Gibeon, ein Held unter den Dreißig und ihr Anführer,
107191 Chronik1Chr13125Jirmeja, Jahasiël, Johanan und Josabad aus Gedera,
107201 Chronik1Chr13126Elusai, Jerimot, Bealja, Schemarja und Schefatja aus Haruf,
107211 Chronik1Chr13127Elkana, Jischija, Asarel, Joëser und Jaschobam, die Korachiter,
107221 Chronik1Chr13128Joëla und Sebadja, die Söhne Jerohams, aus Gedor.
107231 Chronik1Chr13129Auch Gaditer traten zu David über und kamen in die Bergfestung in der Wüste. Sie waren tapfere Helden, kampfgeübte Krieger mit Schild und Lanze, waren wie Löwen anzusehen und flink wie Gazellen auf den Bergen.
107241 Chronik1Chr131210Eser war der erste, Obadja der zweite, Eliab der dritte,
107251 Chronik1Chr131211Mischmanna der vierte, Jirmeja der fünfte,
107261 Chronik1Chr131212Attai der sechste, Eliël der siebte,
107271 Chronik1Chr131213Johanan der achte, Elsabad der neunte,
107281 Chronik1Chr131214Jirmeja der zehnte, Machbannai der elfte.
107291 Chronik1Chr131215Diese waren von den Gaditern gekommen. Sie waren Hauptleute im Heer. Der kleinste von ihnen nahm es mit hundert, der stärkste mit tausend auf.
107301 Chronik1Chr131216Sie waren es, die im ersten Monat den Jordan überquerten, als er über die Ufer getreten war und die Täler im Osten und Westen abgeschnitten waren.
107311 Chronik1Chr131217Auch Angehörige Benjamins und Judas kamen zu David in die Bergfestung.
107321 Chronik1Chr131218David trat zu ihnen heraus, sprach sie an und sagte: Wenn ihr in friedlicher Absicht zu mir kommt, um mir zu helfen, so bin ich zur Gemeinschaft mit euch bereit. Wenn ihr aber kommt, um mich den Feinden zu verraten, obwohl ich kein Unrecht begangen habe, dann soll der Gott unserer Väter es sehen und euch strafen.
107331 Chronik1Chr131219Da ergriff ein Geist Amasai, das Haupt der Dreißig, sodass er ausrief: Dir, David, gehören wir. Zu dir, Sohn Isais, stehen wir. Heil, Heil sei dir, Heil deinem Helfer; denn dir hilft dein Gott. Da nahm sie David auf und reihte sie ein unter die Anführer seiner Schar.
107341 Chronik1Chr131220Auch von Manasse gingen einige zu David über. David zog damals im Heer der Philister gegen Saul in den Krieg, brachte ihnen aber keine Hilfe, da ihn die Fürsten der Philister nach einer Beratung wegschickten. Sie sagten nämlich: Er könnte um den Preis unserer Köpfe zu seinem Herrn, zu Saul, übergehen.
107351 Chronik1Chr131221David kehrte daher nach Ziklag zurück. Zu dieser Zeit stießen von Manasse zu ihm: Adnach, Josabad, Jediaël, Michael, Josabad, Elihu und Zilletai, die Häupter der Tausendschaften Manasses.
107361 Chronik1Chr131222Sie halfen David im Kampf gegen die Räuberscharen (der Amalekiter); denn sie alle waren tapfere Krieger und wurden Oberste im Heer.
107371 Chronik1Chr131223Tag für Tag kamen Leute zu David, um ihm zu helfen; und so entstand ein großes Heerlager gleich einem Heerlager Gottes.
107381 Chronik1Chr131224Das sind die Zahlen aller wehrfähigen Männer, die zu David nach Hebron kamen, um ihm nach dem Wort des Herrn das Königtum Sauls zu übertragen:
107391 Chronik1Chr131225Aus Juda kamen 6800 wehrfähige Männer, die Schild und Lanze trugen.
107401 Chronik1Chr131226Aus Simeon kamen 7100 tapfere Krieger,
107411 Chronik1Chr131227aus Levi 4600 Mann,
107421 Chronik1Chr131228dazu Jojada, der Fürst der Nachkommen Aarons, mit 3700 Mann
107431 Chronik1Chr131229und Zadok, ein junger, tapferer Krieger, dessen Großfamilie 22 Führer stellte.
107441 Chronik1Chr131230Aus Benjamin, den Stammesbrüdern Sauls, kamen 3000 Mann. Ihre Mehrheit war bis dahin in der Gefolgschaft des Hauses Saul geblieben.
107451 Chronik1Chr131231Aus Efraim kamen 20800 in ihren Großfamilien hoch angesehene Krieger,
107461 Chronik1Chr131232aus dem halben Stamm Manasse 18000 Mann, die namentlich dazu bestimmt waren, zu kommen und David zum König zu machen.
107471 Chronik1Chr131233Von den Angehörigen Issachars, die die Zeiten verstanden und wussten, was Israel zu tun hatte, kamen 200 Oberste mit allen Stammesbrüdern, die ihrem Befehl unterstanden.
107481 Chronik1Chr131234Aus Sebulon kamen 50000 wehrfähige Männer, die mit allen Kriegswaffen zu kämpfen verstanden und sich ohne Vorbehalt einordneten.
107491 Chronik1Chr131235Aus Naftali kamen 1000 Anführer und mit ihnen 37000 Mann mit Schild und Lanze,
107501 Chronik1Chr131236aus Dan 28600 kampfbereite Männer,
107511 Chronik1Chr131237aus Ascher 40000 wehrfähige, kampfbereite Männer.
107521 Chronik1Chr131238Von jenseits des Jordan, aus Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse kamen 120000 Mann mit allen Waffen eines Kriegsheeres.
107531 Chronik1Chr131239Alle diese waren Krieger, die sich willig einordneten. Sie kamen in ehrlicher Gesinnung nach Hebron, um David zum König von ganz Israel zu machen; aber auch alle übrigen Israeliten waren einig im Wunsch, David zum König zu machen.
107541 Chronik1Chr131240Sie blieben drei Tage dort bei David; sie aßen und tranken, denn ihre Stammesbrüder hatten für sie gesorgt.
107551 Chronik1Chr131241Auch jene, die bis nach Issachar, Sebulon und Naftali hin in ihrer Nähe wohnten, brachten auf Eseln, Kamelen, Maultieren und Rindern Lebensmittel zum Unterhalt herbei: Mehl, Feigen- und Traubenkuchen, Wein, Öl und eine große Menge Rinder und Schafe; denn es herrschte Freude in Israel.
107561 Chronik1Chr13131David besprach sich mit den Obersten der Tausend- und Hundertschaften und mit allen führenden Leuten.
107571 Chronik1Chr13132Dann sagte er zur ganzen Versammlung Israels: Wenn ihr einverstanden seid und wenn es dem Herrn, unserem Gott, gefällt, schicken wir überallhin Boten zu unseren Brüdern, die in allen Gegenden Israels geblieben sind, sowie zu den Priestern und Leviten, die in ihren Städten und auf ihren Weideflächen wohnen. Sie sollen sich bei uns versammeln
107581 Chronik1Chr13133und wir wollen die Lade unseres Gottes zu uns heraufholen; denn in den Tagen Sauls haben wir uns nicht um sie gekümmert.
107591 Chronik1Chr13134Die ganze Versammlung stimmte dem Vorhaben zu, denn der Plan gefiel dem ganzen Volk.
107601 Chronik1Chr13135David versammelte nun ganz Israel vom Schihor in Ägypten bis Lebo-Hamat, um die Lade Gottes von Kirjat-Jearim heraufzuholen.
107611 Chronik1Chr13136Er zog mit ganz Israel nach Baala bei Kirjat-Jearim, das zu Juda gehörte, um von dort die Lade Gottes heraufzuholen, über der der Name des Herrn, der über den Kerubim thront, ausgerufen worden ist.
107621 Chronik1Chr13137Sie holten die Lade Gottes auf einem neuen Wagen vom Haus Abinadabs ab; Usa und Achjo lenkten den Wagen.
107631 Chronik1Chr13138David und ganz Israel tanzten und sangen vor Gott mit ganzer Hingabe und spielten auf Zithern, Harfen und Pauken, mit Zimbeln und Trompeten.
107641 Chronik1Chr13139Als sie zur Tenne Kidons kamen, brachen die Rinder aus und Usa streckte seine Hand aus, um die Lade festzuhalten.
107651 Chronik1Chr131310Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Usa und er erschlug ihn, weil er seine Hand nach der Lade ausgestreckt hatte, sodass er dort vor Gott starb.
107661 Chronik1Chr131311David war sehr erregt darüber, dass der Herr den Usa so plötzlich dahingerafft hatte, und man nennt den Ort bis heute darum Perez-Usa (Wegraffung Usas).
107671 Chronik1Chr131312An jenem Tag bekam David Angst vor Gott, sodass er sagte: Wie soll ich die Lade Gottes zu mir bringen?
107681 Chronik1Chr131313Er ließ sie darum nicht zu sich in die Davidstadt bringen, sondern stellte sie in das Haus Obed-Edoms aus Gat.
107691 Chronik1Chr131314Drei Monate lang blieb die Lade Gottes im Haus Obed-Edoms und der Herr segnete das Haus Obed-Edoms und alles, was ihm gehörte.
107701 Chronik1Chr13141Hiram, der König von Tyrus, schickte eine Gesandtschaft zu David und ließ ihm Zedernholz überbringen; auch Maurer und Zimmerleute schickte er, die ihm einen Palast bauen sollten.
107711 Chronik1Chr13142So erkannte David, dass ihn der Herr als König von Israel bestätigt hatte; denn wegen seines Volkes Israel war Davids Königtum zu hohem Ansehen gelangt.
107721 Chronik1Chr13143David nahm sich noch weitere Frauen in Jerusalem und zeugte noch Söhne und Töchter.
107731 Chronik1Chr13144Das sind die Namen der Söhne, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Schima, Schobab, Natan, Salomo,
107741 Chronik1Chr13145Jibhar, Elischua, Elpelet,
107751 Chronik1Chr13146Nogah, Nefeg, Jafia,
107761 Chronik1Chr13147Elischama, Beeljada und Elifelet.
107771 Chronik1Chr13148Die Philister hörten, dass David zum König von ganz Israel gesalbt worden war. Da zogen alle herauf, um David gefangen zu nehmen. David erfuhr davon und zog ihnen entgegen.
107781 Chronik1Chr13149Als die Philister herankamen und in der Rafaïterebene umherstreiften,
107791 Chronik1Chr131410befragte David Gott: Soll ich die Philister angreifen? Wirst du sie in meine Hand geben? Der Herr antwortete ihm: Greif sie an, ich will sie in deine Hand geben.
107801 Chronik1Chr131411Da zog David nach Baal-Perazim. Dort schlug er die Philister und sagte: Gott hat durch meine Hand die Reihen meiner Feinde durchbrochen, wie Wasser (einen Damm) durchbricht. Deshalb nennt man jenen Ort Baal-Perazim (Herr der Durchbrüche).
107811 Chronik1Chr131412Die Philister ließen dort ihre Götter zurück und David befahl, sie im Feuer zu verbrennen.
107821 Chronik1Chr131413Doch die Philister streiften noch einmal im Tal der Rafaïter umher.
107831 Chronik1Chr131414David befragte Gott wieder und Gott antwortete ihm: Zieh nicht hinter ihnen her, sondern umgeh sie und komm von den Baka-Bäumen her an sie heran!
107841 Chronik1Chr131415Wenn du dann in den Wipfeln der Baka-Bäume ein Geräusch wie von Schritten hörst, dann rück zum Kampf aus; denn Gott geht vor dir her, um das Heer der Philister zu schlagen.
107851 Chronik1Chr131416David tat, was Gott ihm befohlen hatte, und er schlug das Heer der Philister (im ganzen Gebiet) von Gibeon bis Geser.
107861 Chronik1Chr131417So drang der Ruhm Davids in alle Länder und der Herr legte Furcht vor ihm auf alle Völker.
107871 Chronik1Chr13151David baute sich Häuser in der Davidstadt; er richtete auch eine Stätte für die Lade Gottes her und stellte ein Zelt für sie auf.
107881 Chronik1Chr13152Damals ordnete er an, dass nur die Leviten die Lade tragen dürfen; denn sie hat der Herr erwählt, seine Lade zu tragen und immerfort bei ihr Dienst zu tun.
107891 Chronik1Chr13153Hierauf berief David ganz Israel nach Jerusalem, um die Lade des Herrn an den Ort zu bringen, den er für sie hergerichtet hatte.
107901 Chronik1Chr13154Er ließ die Nachkommen Aarons und die Leviten kommen:
107911 Chronik1Chr13155von den Nachkommen Kehats den Vorsteher Uriël und seine Brüder, 120 Mann,
107921 Chronik1Chr13156von den Nachkommen Meraris den Vorsteher Asaja und seine Brüder, 220 Mann,
107931 Chronik1Chr13157von den Nachkommen Gerschoms den Vorsteher Joël und seine Brüder, 130 Mann,
107941 Chronik1Chr13158von den Nachkommen Elizafans den Vorsteher Schemaja und seine Brüder, 200 Mann,
107951 Chronik1Chr13159von den Nachkommen Hebrons den Vorsteher Eliël und seine Brüder, 80 Mann,
107961 Chronik1Chr131510von den Nachkommen Usiëls den Vorsteher Amminadab und seine Brüder, 112 Mann.
107971 Chronik1Chr131511David rief die Priester Zadok und Abjatar sowie die Leviten Uriël, Asaja, Joël, Schemaja, Eliël und Amminadab zu sich
107981 Chronik1Chr131512und befahl ihnen: Ihr seid die Familienhäupter der Leviten. Ihr und eure Brüder, heiligt euch und bringt die Lade des Herrn, des Gottes Israels, herauf an den Ort, den ich für sie hergerichtet habe.
107991 Chronik1Chr131513Weil ihr beim ersten Mal nicht beteiligt wart, hat der Herr, unser Gott, Unglück über uns gebracht; denn wir sind nicht auf ihn bedacht gewesen, wie es sich gehört hätte.
108001 Chronik1Chr131514Da heiligten sich die Priester und die Leviten, um die Lade des Herrn, des Gottes Israels, heraufzubringen.
108011 Chronik1Chr131515Die Leviten hoben die Lade Gottes mit den Tragstangen auf ihre Schultern, wie es Mose auf Befehl des Herrn angeordnet hatte.
108021 Chronik1Chr131516Den Vorstehern der Leviten befahl David, sie sollten ihre Stammesbrüder, die Sänger, mit ihren Instrumenten, mit Harfen, Zithern und Zimbeln, aufstellen, damit sie zum Freudenjubel laut ihr Spiel ertönen ließen.
108031 Chronik1Chr131517Sie stellten daher die Leviten Heman, den Sohn Joëls, und seinen Stammesbruder Asaf, den Sohn Berechjas, auf, ferner von den Nachkommen Meraris ihren Stammesbruder Etan, den Sohn Kuschajas.
108041 Chronik1Chr131518Zu ihnen kamen von ihren Brüdern im zweiten Dienstrang: Secharja, Jaasiël, Schemiramot, Jehiël, Unni, Eliab, Benaja, Maaseja, Mattitja, Elifelehu, Mikneja, Obed-Edom und Jëiël, [[die Torwächter]].
108051 Chronik1Chr131519Die Sänger Heman, Asaf und Etan schlugen die bronzenen Zimbeln.
108061 Chronik1Chr131520Secharja, Jaasiël, Schemiramot, Jehiël, Unni, Eliab, Maaseja und Benaja spielten nach elamitischer Weise auf Harfen
108071 Chronik1Chr131521und Mattitja, Elifelehu, Mikneja, Obed-Edom, Jëiël und Asasja in der achten Stufe auf Zithern, um den Gesang zu führen.
108081 Chronik1Chr131522Kenanja, der Vorsteher der Leviten, leitete den Vortrag. Er gab dazu Anweisungen, da er sich darauf verstand.
108091 Chronik1Chr131523Berechja und Elkana waren Torwächter für die Lade.
108101 Chronik1Chr131524Die Priester Schebanja, Joschafat, Netanel, Amasai, Secharja, Benaja und Eliëser bliesen die Trompeten vor der Lade Gottes. Obed-Edom und Jehija waren Torwächter für die Lade.
108111 Chronik1Chr131525David, die Ältesten Israels und die Führer der Tausendschaften, die gegangen waren, um die Bundeslade des Herrn aus dem Haus Obed-Edoms heraufzuholen, waren voller Freude.
108121 Chronik1Chr131526Damit Gott den Leviten, die die Bundeslade des Herrn trugen, beistand, opferte man sieben Stiere und sieben Widder.
108131 Chronik1Chr131527David war mit einem Mantel aus Byssus bekleidet, ebenso alle Leviten, die die Lade trugen, sowie die Sänger und Kenanja, der den Vortrag der Sänger leitete. Dabei trug David das leinene Efod.
108141 Chronik1Chr131528So brachte ganz Israel die Bundeslade des Herrn hinauf unter großem Jubelgeschrei und unter dem Klang des Widderhorns, unter dem Lärm der Trompeten und Zimbeln, beim Spiel der Harfen und Zithern.
108151 Chronik1Chr131529Als die Bundeslade des Herrn in die Davidstadt kam, schaute Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster, und als sie sah, wie König David hüpfte und tanzte, verachtete sie ihn in ihrem Herzen.
108161 Chronik1Chr13161Man trug die Lade Gottes in das Zelt, das David für sie aufgestellt hatte, setzte sie an ihren Platz in der Mitte des Zeltes und brachte Brand- und Heilsopfer vor Gott dar.
108171 Chronik1Chr13162Als David mit dem Darbringen der Brand- und Heilsopfer fertig war, segnete er das Volk im Namen des Herrn
108181 Chronik1Chr13163und ließ an alle Israeliten, Männer und Frauen, je einen Laib Brot, einen Dattelkuchen und einen Traubenkuchen austeilen.
108191 Chronik1Chr13164David bestellte für den Dienst vor der Lade des Herrn Leviten, die den Herrn, den Gott Israels, rühmen, loben und preisen sollten.
108201 Chronik1Chr13165Er bestellte Asaf als ersten, Secharja als zweiten, ferner Jaasiël, Schemiramot, Jehiël, Mattitja, Eliab, Benaja, Obed-Edom und Jëiël. Sie sollten die Harfen und Zithern spielen, Asaf die Zimbeln schlagen
108211 Chronik1Chr13166und die Priester Benaja und Jahasiël ständig die Trompeten blasen vor der Bundeslade Gottes.
108221 Chronik1Chr13167An jenem Tag ließ David Asaf und seine Amtsbrüder zum ersten Mal diesen Lobpreis zur Ehre des Herrn vortragen:
108231 Chronik1Chr13168Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! /Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
108241 Chronik1Chr13169Singt ihm und spielt ihm, /sinnt nach über all seine Wunder!
108251 Chronik1Chr131610Rühmt euch seines heiligen Namens! /Alle, die den Herrn suchen, /sollen sich von Herzen freuen.
108261 Chronik1Chr131611Fragt nach dem Herrn und seiner Macht, /sucht sein Antlitz allezeit!
108271 Chronik1Chr131612Denkt an die Wunder, die er getan hat, /an seine Zeichen und die Beschlüsse aus seinem Mund!
108281 Chronik1Chr131613Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, /ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat!
108291 Chronik1Chr131614Er, der Herr, ist unser Gott. /Seine Herrschaft umgreift die Erde.
108301 Chronik1Chr131615Ewig denkt er an seinen Bund, /an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,
108311 Chronik1Chr131616an den Bund, den er mit Abraham geschlossen, /an den Eid, den er Isaak geschworen hat.
108321 Chronik1Chr131617Er bestimmte ihn als Satzung für Jakob, /als ewigen Bund für Israel.
108331 Chronik1Chr131618Er sprach: Dir will ich Kanaan geben, /das Land, das dir als Erbe bestimmt ist.
108341 Chronik1Chr131619Als sie noch gering waren an Zahl, /nur wenige und fremd im Land,
108351 Chronik1Chr131620und noch zogen von Volk zu Volk, /von einem Reich zum andern,
108361 Chronik1Chr131621da ließ er sie von niemand bedrücken, /wies ihretwegen Könige zurecht:
108371 Chronik1Chr131622Tastet meine Gesalbten nicht an, /tut meinen Propheten nichts zuleide!
108381 Chronik1Chr131623Singt dem Herrn, alle Länder der Erde! /Verkündet sein Heil von Tag zu Tag!
108391 Chronik1Chr131624Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit, /bei allen Nationen von seinen Wundern!
108401 Chronik1Chr131625Denn groß ist der Herr und hoch zu preisen, /mehr zu fürchten als alle Götter.
108411 Chronik1Chr131626Alle Götter der Heiden sind nichtig, /der Herr aber hat den Himmel geschaffen.
108421 Chronik1Chr131627Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht, /Macht und Glanz in seinem Heiligtum.
108431 Chronik1Chr131628Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, /bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
108441 Chronik1Chr131629Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, /spendet Opfergaben und tretet vor ihn hin! /In heiligem Schmuck werft euch nieder vor dem Herrn,
108451 Chronik1Chr131630erbebt vor ihm, alle Länder der Erde! /Den Erdkreis hat er gegründet, sodass er nicht wankt.
108461 Chronik1Chr131631Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke. /Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König.
108471 Chronik1Chr131632Es brause das Meer und alles, was es erfüllt, /es jauchze die Flur und was auf ihr wächst.
108481 Chronik1Chr131633Jubeln sollen alle Bäume des Waldes vor dem Herrn, /wenn er kommt, um die Erde zu richten.
108491 Chronik1Chr131634Danket dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
108501 Chronik1Chr131635Sagt: Hilf uns, du Gott unsres Heils, /führe uns zusammen, rette uns vor den Völkern! Wir wollen deinen heiligen Namen preisen, /uns rühmen, weil wir dich loben dürfen.
108511 Chronik1Chr131636Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, /vom Anfang bis ans Ende der Zeiten. Und das ganze Volk rief: Amen, und: Lob sei dem Herrn.
108521 Chronik1Chr131637Auf Befehl Davids blieben Asaf und seine Brüder vor der Bundeslade des Herrn, um dauernd den täglichen Dienst bei ihr zu verrichten.
108531 Chronik1Chr131638Bei ihnen waren Obed-Edom und seine Brüder, achtundsechzig Mann. Obed-Edom, der Sohn Jedutuns, und Hosa waren Torwächter.
108541 Chronik1Chr131639Dem Priester Zadok aber und seinen Amtsbrüdern, den Priestern, übertrug er den Dienst vor der Wohnstätte des Herrn auf der Kulthöhe in Gibeon.
108551 Chronik1Chr131640Sie sollten täglich am Morgen und am Abend auf dem Brandopferaltar dem Herrn Opfer darbringen und alles ausführen, was im Gesetz geschrieben steht, auf das der Herr die Israeliten verpflichtet hat.
108561 Chronik1Chr131641Bei ihnen waren Heman und Jedutun sowie die anderen, die ausgewählt und namentlich dazu bestimmt waren, den Herrn zu loben: «Denn seine Huld währt ewig.»
108571 Chronik1Chr131642Heman und Jedutun hatten Trompeten und Zimbeln für die Spieler und Instrumente für die Gotteslieder. Die Söhne Jedutuns waren für das Tor bestellt.
108581 Chronik1Chr131643Dann ging das ganze Volk wieder nach Hause. Auch David ging heim, um seine Familie zu begrüßen.
108591 Chronik1Chr13171Als nun David in seinem Haus wohnte, sagte er zu dem Propheten Natan: Ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, die Bundeslade des Herrn aber steht in einem Zelt.
108601 Chronik1Chr13172Natan antwortete David: Tu alles, was du im Sinn hast; denn Gott ist mit dir.
108611 Chronik1Chr13173Aber in jener Nacht erging das Wort Gottes an Natan:
108621 Chronik1Chr13174Geh zu meinem Knecht David und sag zu ihm: So spricht der Herr: Nicht du sollst mir das Haus bauen, damit ich darin wohne.
108631 Chronik1Chr13175Seit dem Tag, als ich Israel aus Ägypten herausgeführt habe, habe ich bis zum heutigen Tag nie in einem Haus gewohnt, sondern bin von Zelt zu Zelt, von Wohnstätte zu Wohnstätte mitgewandert.
108641 Chronik1Chr13176Habe ich in der Zeit, als ich bei den Israeliten von Ort zu Ort zog, jemals zu einem der Richter Israels, die ich als Hirten über mein Volk eingesetzt hatte, ein Wort gesagt und sie gefragt: Warum habt ihr mir kein Haus aus Zedernholz gebaut?
108651 Chronik1Chr13177Sag also jetzt meinem Knecht David: So spricht der Herr der Heere: Ich habe dich von der Weide und von der Herde weggeholt, damit du Fürst meines Volkes Israel wirst,
108661 Chronik1Chr13178und bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gegangen bist. Ich habe alle deine Feinde vor deinen Augen vernichtet und ich will dir einen Namen machen, der dem Namen der Großen auf der Erde gleich ist.
108671 Chronik1Chr13179Ich will meinem Volk Israel einen Platz zuweisen und will es einpflanzen, damit es an seinem Ort (sicher) wohnen kann und sich nicht mehr ängstigen muss und schlechte Menschen es nicht zugrunde richten wie am Anfang,
108681 Chronik1Chr131710seit den Tagen, als ich Richter in meinem Volk Israel eingesetzt habe. Ich werfe alle deine Feinde nieder und mache dich groß. Der Herr aber wird dir ein Haus bauen.
108691 Chronik1Chr131711Wenn deine Tage erfüllt sind und du zu deinen Vätern gehst, dann werde ich einen von deinen Nachkommen, einen von deinen Söhnen, als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen.
108701 Chronik1Chr131712Er wird für mich ein Haus bauen und ich werde seinem Thron ewigen Bestand verleihen.
108711 Chronik1Chr131713Ich will für ihn Vater sein und er wird für mich Sohn sein. Meine Huld will ich ihm nicht entziehen, wie ich sie dem entzogen habe, der vor dir König war.
108721 Chronik1Chr131714In meinem Haus und in meinem Königtum werde ich ihm ewigen Bestand verleihen; sein Thron wird für immer bestehen bleiben.
108731 Chronik1Chr131715Natan sprach zu David genau so, wie es (ihm) gesagt und offenbart worden war.
108741 Chronik1Chr131716Da ging König David hin, setzte sich vor dem Herrn nieder und sagte: Wer bin ich, mein Herr und Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast?
108751 Chronik1Chr131717Weil das in deinen Augen noch zu wenig war, o Gott, hast du dem Haus deines Knechtes Zusagen für eine ferne Zukunft gemacht und mich angeschaut . . ., mein Herr und Gott.
108761 Chronik1Chr131718Was soll David noch weiter zu dir sagen? Du kennst deinen Knecht.
108771 Chronik1Chr131719Herr, um deines Knechtes willen und nach der Absicht deines Herzens hast du alle diese großen Taten getan und alle diese großen Dinge offenbart.
108781 Chronik1Chr131720Herr, keiner ist dir gleich und außer dir gibt es keinen Gott nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben.
108791 Chronik1Chr131721Welches andere Volk auf der Erde ist wie dein Volk Israel? Wo wäre ein Gott hingegangen, um ein Volk für sich freizukaufen und sich den Ruhm großer und erstaunlicher Taten zu verschaffen? Du hast vor den Augen deines Volkes, das du von den Ägyptern freigekauft hast, ganze Völker vertrieben.
108801 Chronik1Chr131722Du hast Israel für immer zu deinem Volk bestimmt und du, Herr, bist sein Gott geworden.
108811 Chronik1Chr131723Möge doch jetzt auch das Wort, Herr, das du über deinen Knecht und über sein Haus gesprochen hast, sich für immer als wahr erweisen. Tu, was du gesagt hast.
108821 Chronik1Chr131724Dann wird dein Name sich als wahr erweisen und groß sein für ewige Zeiten und man wird sagen: Der Herr der Heere ist Israels Gott!, und das Haus deines Knechtes David wird vor deinen Augen Bestand haben.
108831 Chronik1Chr131725Denn du, mein Gott, hast deinem Knecht offenbart: Ich will dir ein Haus bauen. Darum fand dein Knecht den Mut, zu dir zu beten.
108841 Chronik1Chr131726Ja, Herr, du bist der einzige Gott; du hast deinem Knecht ein solches Glück zugesagt.
108851 Chronik1Chr131727Du hast jetzt gnädig das Haus deines Knechtes gesegnet, damit es ewig vor deinen Augen Bestand hat. Denn du, Herr, hast es gesegnet und es bleibt für immer gesegnet.
108861 Chronik1Chr13181Hernach schlug David die Philister. Er unterwarf sie und nahm ihnen Gat und seine Tochterstädte weg.
108871 Chronik1Chr13182Auch die Moabiter schlug er; sie wurden David untertan und tributpflichtig.
108881 Chronik1Chr13183David schlug auch Hadad-Eser, den König von Zoba, das in Richtung Hamat liegt, als dieser ausgezogen war, um seine Macht am Eufrat zu festigen.
108891 Chronik1Chr13184David erbeutete von ihm tausend Wagen und nahm siebentausend Wagenkämpfer und zwanzigtausend Fußsoldaten gefangen; er ließ alle Wagenpferde lähmen und behielt nur hundert von ihnen für sich zurück.
108901 Chronik1Chr13185Als die Aramäer von Damaskus Hadad-Eser, dem König von Zoba, zu Hilfe kamen, erschlug David zweiundzwanzigtausend von ihnen
108911 Chronik1Chr13186und besetzte das Aramäerreich von Damaskus. So wurden die Aramäer David untertan und tributpflichtig. Der Herr half David bei allem, was er unternahm.
108921 Chronik1Chr13187David erbeutete die goldenen Schilde, die die Krieger Hadad-Esers trugen, und brachte sie nach Jerusalem.
108931 Chronik1Chr13188In Tibhat und Kun, den Städten Hadad-Esers, erbeutete David eine sehr große Menge Bronze, aus der Salomo später das «Eherne Meer», die Säulen und die bronzenen Geräte anfertigen ließ.
108941 Chronik1Chr13189Als Toï, der König von Hamat, hörte, dass David das ganze Heer Hadad-Esers, des Königs von Zoba, geschlagen hatte,
108951 Chronik1Chr131810schickte er seinen Sohn Hadoram mit Gefäßen aus Gold, Silber und Bronze zu König David. Er ließ ihm den Friedensgruß entbieten und ihn dazu beglückwünschen, dass er Hadad-Eser im Krieg geschlagen hatte. Toë lebte nämlich im Krieg mit Hadad-Eser.
108961 Chronik1Chr131811König David weihte auch diese Gefäße dem Herrn, zusammen mit dem Silber und Gold, das er von allen Völkern, von Edom und Moab, von den Ammonitern, Philistern und Amalekitern erbeutet hatte.
108971 Chronik1Chr131812Abischai, der Sohn der Zeruja, schlug von Edom im Salztal achtzehntausend Mann
108981 Chronik1Chr131813und David setzte in Edom Vögte ein. So wurde ganz Edom von David unterworfen. Der Herr half David bei allem, was er unternahm.
108991 Chronik1Chr131814David war König von ganz Israel und sorgte für Recht und Gerechtigkeit in seinem ganzen Volk.
109001 Chronik1Chr131815Joab, der Sohn der Zeruja, war Heerführer. Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Sprecher des Königs.
109011 Chronik1Chr131816Zadok, der Sohn Ahitubs, und Abjatar, der Sohn Ahimelechs, waren Priester. Schawscha war Staatsschreiber.
109021 Chronik1Chr131817Benaja, der Sohn Jojadas, war Befehlshaber der Kereter und Peleter. Die Söhne Davids waren die Ersten an der Seite des Königs.
109031 Chronik1Chr13191Als darauf Nahasch, der König der Ammoniter, starb und sein Sohn an seiner Stelle König wurde,
109041 Chronik1Chr13192sagte David: Ich will Hanun, dem Sohn des Nahasch, mein Wohlwollen zeigen, weil sein Vater auch mir sein Wohlwollen gezeigt hat. Und David schickte eine Gesandtschaft zu Hanun und ließ ihm sein Beileid zum Tod seines Vaters aussprechen. Als die Diener Davids in das Land der Ammoniter kamen, um Hanun das Beileid auszusprechen,
109051 Chronik1Chr13193sagten die Fürsten der Ammoniter zu Hanun: Will David wirklich deinen Vater vor deinen Augen ehren, weil er Leute schickt, die dir sein Beileid aussprechen sollen? Sind seine Diener nicht viel eher zu dir gekommen, um das Land auszukundschaften und zu durchforschen und es dann zu verwüsten?
109061 Chronik1Chr13194Darauf ließ Hanun die Diener Davids festnehmen, ihnen den Bart scheren und ihnen die Kleider zur Hälfte abschneiden, bis zum Gesäß herauf. So schickte er sie weg.
109071 Chronik1Chr13195Sie zogen fort, und als man David meldete, was mit den Männern geschehen war, schickte er ihnen jemand entgegen und ließ ihnen, weil sie so schwer geschändet waren, sagen: Bleibt in Jericho und kehrt erst zurück, wenn euer Bart wieder gewachsen ist.
109081 Chronik1Chr13196Als die Ammoniter merkten, dass sie sich bei David verhasst gemacht hatten, schickten Hanun und die Ammoniter tausend Talente Silber, um in Mesopotamien, Aram-Maacha und Zoba Wagenkämpfer samt Wagen anzuwerben.
109091 Chronik1Chr13197Sie warben zweiunddreißigtausend Kriegswagen an und gewannen den König von Maacha mit seinen Kriegsleuten. Diese zogen heran und lagerten vor Medeba. Auch die Ammoniter sammelten sich aus ihren Städten und zogen in den Kampf.
109101 Chronik1Chr13198David erfuhr davon und schickte Joab mit dem ganzen Heer, allen kriegstüchtigen Männern, hin.
109111 Chronik1Chr13199Die Ammoniter rückten aus und stellten sich vor der Stadt zum Kampf auf, während die Könige, die gekommen waren, jeweils für sich draußen auf dem freien Feld standen.
109121 Chronik1Chr131910Als Joab sah, dass ihm ein Angriff von vorn und von hinten drohte, traf er eine Auswahl aus der Kerntruppe Israels und stellte sie gegen die Aramäer auf.
109131 Chronik1Chr131911Den Rest des Heeres unterstellte er seinem Bruder Abischai, damit sie sich den Ammonitern gegenüber aufstellten.
109141 Chronik1Chr131912Joab sagte: Wenn die Aramäer stärker sind als ich, dann komm du mir zu Hilfe! Wenn die Ammoniter stärker sind als du, dann werde ich dir zu Hilfe kommen.
109151 Chronik1Chr131913Sei tapfer! Wir wollen mutig für unser Volk und für die Städte unseres Gottes kämpfen. Der Herr aber möge tun, was er für recht hält.
109161 Chronik1Chr131914Dann griff Joab mit seinen Leuten die Aramäer an und diese ergriffen die Flucht vor ihm.
109171 Chronik1Chr131915Als die Ammoniter sahen, dass die Aramäer flohen, ergriffen sie die Flucht vor seinem Bruder Abischai und zogen sich in die Stadt zurück. Joab kehrte heim nach Jerusalem.
109181 Chronik1Chr131916Die Aramäer sahen, dass sie von Israel geschlagen waren. Sie schickten Boten und ließen die Aramäer, die diesseits des Stromes wohnten, ausrücken; an ihrer Spitze stand Schobach, der Oberbefehlshaber Hadad-Esers.
109191 Chronik1Chr131917Als man das David meldete, versammelte er ganz Israel, überschritt den Jordan, zog gegen sie und nahm ihnen gegenüber Aufstellung. Während er sich den Aramäern gegenüber zum Kampf aufstellte, eröffneten sie den Kampf.
109201 Chronik1Chr131918Doch sie mussten vor den Israeliten fliehen. David vernichtete siebentausend aramäische Kriegswagen und tötete vierzigtausend Mann von ihren Fußtruppen. Auch Schobach, den Oberbefehlshaber des Heeres, tötete er.
109211 Chronik1Chr131919Die Vasallen Hadad-Esers sahen nun ein, dass sie von den Israeliten besiegt waren. Sie schlossen Frieden mit David und unterwarfen sich ihm. Von da an hatten die Aramäer kein Verlangen mehr, den Ammonitern zu helfen.
109221 Chronik1Chr13201Um die Jahreswende, zu der Zeit, in der die Könige in den Krieg ziehen, führte Joab die Streitmacht in das Feld und verwüstete das Land der Ammoniter. Er rückte bis Rabba vor und belagerte es. David selbst blieb in Jerusalem. Joab eroberte Rabba und zerstörte es.
109231 Chronik1Chr13202David nahm ihrem König die Krone vom Haupt. Er stellte fest, dass ihr Gewicht ein Talent Gold betrug; an ihr war ein kostbarer Stein. Sie wurde nun Davids Krone. Und er schaffte eine sehr große Beute aus der Stadt fort.
109241 Chronik1Chr13203Auch ihre Einwohner führte er fort und stellte sie an die Steinsägen, an die eisernen Spitzhacken und an die eisernen Äxte. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.
109251 Chronik1Chr13204Danach kam es bei Geser wieder zum Kampf mit den Philistern. Damals erschlug Sibbechai aus Huscha den Sippai, der zu den Rafaïtern gehörte. Die Philister wurden niedergeworfen.
109261 Chronik1Chr13205Als es wieder einmal zum Kampf gegen die Philister kam, erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs, den Lachmi, den Bruder Goljats aus Gat, dessen Speer einem Weberbaum glich.
109271 Chronik1Chr13206Dann kam es noch einmal bei Gat zum Kampf. Da trat ein Mann von riesenhafter Größe auf; er hatte je sechs Finger und sechs Zehen, zusammen vierundzwanzig; auch er stammte von Rafa ab.
109281 Chronik1Chr13207Als er Israel verhöhnte, erschlug ihn Jonatan, der Sohn von Davids Bruder Schima.
109291 Chronik1Chr13208Diese stammten von Rafa aus Gat ab; sie fielen durch die Hand Davids und seiner Krieger.
109301 Chronik1Chr13211Der Satan trat gegen Israel auf und reizte David, Israel zu zählen.
109311 Chronik1Chr13212David befahl Joab und den Anführern des Volkes: Geht, zählt Israel von Beerscheba bis Dan und bringt mir Bescheid, damit ich weiß, wie viele es sind.
109321 Chronik1Chr13213Joab aber sagte zum König: Der Herr möge sein Volk vermehren, hundertmal mehr, als es jetzt ist. Sind denn nicht alle, mein Herr und König, Untertanen meines Herrn? Warum hat mein Herr diesen Wunsch? Warum soll Israel in Schuld geraten?
109331 Chronik1Chr13214Doch der König beharrte gegenüber Joab auf seinem Befehl. So ging Joab weg und durchzog ganz Israel. Als er nach Jerusalem zurückkam,
109341 Chronik1Chr13215gab er David das Ergebnis der Volkszählung bekannt. Ganz Israel zählte 1100000 Krieger, die mit dem Schwert kämpfen konnten, und Juda zählte 470000 Mann, die mit dem Schwert kämpfen konnten.
109351 Chronik1Chr13216Levi und Benjamin hatte Joab nicht zusammen mit ihnen gezählt, denn der Befehl des Königs war ihm ein Gräuel.
109361 Chronik1Chr13217Doch das missfiel Gott; darum schlug er Israel.
109371 Chronik1Chr13218Nun sagte David zu Gott: Ich habe schwer gesündigt, weil ich das getan habe. Doch vergib deinem Knecht seine Schuld, denn ich habe sehr unvernünftig gehandelt.
109381 Chronik1Chr13219Der Herr aber sprach zu Gad, dem Seher Davids:
109391 Chronik1Chr132110Geh und sag zu David: So spricht der Herr: Dreierlei lege ich dir vor. Wähl dir eines davon! Das werde ich dir antun.
109401 Chronik1Chr132111Gad kam zu David und sagte zu ihm: So spricht der Herr: Wähle dir:
109411 Chronik1Chr132112drei Jahre Hungersnot, oder drei Monate, in denen du vor deinen Feinden fliehen musst und das Schwert deiner Gegner dich verfolgt, oder drei Tage, in denen das Schwert des Herrn, die Pest, im Land wütet und der Engel des Herrn über alle Gebiete Israels Verderben bringt. Überleg nun, was ich dem, der mich gesandt hat, als Antwort überbringen soll.
109421 Chronik1Chr132113Da sagte David zu Gad: Ich habe große Angst. Ich will lieber dem Herrn in die Hände fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß. Den Menschen aber möchte ich nicht in die Hände fallen.
109431 Chronik1Chr132114Da ließ der Herr über Israel eine Pest kommen und es kamen in Israel siebzigtausend Menschen um.
109441 Chronik1Chr132115Gott sandte einen Engel nach Jerusalem, um es ins Verderben zu stürzen. Doch als er mit der Vernichtung begann, sah es der Herr und das Unheil reute ihn. Er sagte zu dem Engel des Verderbens: Es ist jetzt genug, lass deine Hand sinken! Der Engel des Herrn stand gerade bei der Tenne des Jebusiters Arauna.
109451 Chronik1Chr132116Als David aufblickte, sah er den Engel des Herrn zwischen Erde und Himmel stehen. Er hielt das gezückte Schwert in der Hand gegen Jerusalem gerichtet. Da fielen David und die Ältesten, die in Trauergewänder gehüllt waren, auf ihr Angesicht nieder
109461 Chronik1Chr132117und David rief zu Gott: Habe nicht ich befohlen, das Volk zu zählen? Ich bin es doch, der gesündigt und Böses getan hat. Aber diese, die Herde, was haben denn sie getan? Herr, mein Gott, erheb deine Hand zum Schlag gegen mich und gegen das Haus meines Vaters, nicht aber gegen dein Volk!
109471 Chronik1Chr132118Der Engel des Herrn befahl Gad, zu David zu sagen, er solle hinaufgehen und dem Herrn auf der Tenne des Jebusiters Arauna einen Altar errichten.
109481 Chronik1Chr132119David ging hinauf, wie ihm Gad im Namen des Herrn befohlen hatte.
109491 Chronik1Chr132120Arauna hatte sich umgewandt und den Engel erblickt. Seine vier Söhne, die bei ihm waren, versteckten sich. Er drosch gerade Weizen.
109501 Chronik1Chr132121Als nun David zu Arauna kam und dieser aufschaute und David sah, kam er aus der Tenne heraus und warf sich vor David mit dem Gesicht zur Erde nieder.
109511 Chronik1Chr132122Da sagte David zu Arauna: Überlass mir den Platz der Tenne! Ich möchte auf ihm einen Altar für den Herrn errichten. Um den vollen Kaufpreis sollst du ihn mir geben, damit die Plage im Volk aufhört.
109521 Chronik1Chr132123Arauna antwortete David: Du magst ihn nehmen; mein Herr und König tue, was er für gut findet. Ich gebe dir die Rinder für die Brandopfer, die Dreschschlitten als Brennholz und den Weizen zum Speiseopfer; ich will dir alles geben.
109531 Chronik1Chr132124Doch König David sagte zu Arauna: Nein, ich will dir den Platz zum vollen Preis abkaufen. Ich will nicht dein Eigentum wegnehmen und dem Herrn unbezahlte Brandopfer darbringen.
109541 Chronik1Chr132125So gab David dem Arauna für den Platz sechshundert abgewogene Goldschekel.
109551 Chronik1Chr132126Er baute dort einen Altar für den Herrn, brachte Brand- und Heilsopfer dar und rief den Herrn an. Dieser antwortete ihm durch Feuer, das vom Himmel auf den Altar des Brandopfers niederfiel.
109561 Chronik1Chr132127Dem Engel aber gebot der Herr, das Schwert in die Scheide zu stecken.
109571 Chronik1Chr132128Damals merkte David, dass ihn der Herr auf der Tenne des Jebusiters Arauna erhörte, und brachte dort Opfer dar.
109581 Chronik1Chr132129Die Wohnstätte des Herrn aber, die Mose in der Wüste angefertigt hatte, und der Brandopferaltar waren zu jener Zeit auf der Kulthöhe von Gibeon.
109591 Chronik1Chr132130Doch David konnte sich nicht mehr dorthin begeben, um Gott aufzusuchen; denn ihn hatte vor dem Schwert des Engels des Herrn Schrecken erfasst.
109601 Chronik1Chr13221Damals sagte David: Hier soll das Haus Gottes, des Herrn, stehen und hier der Altar für die Brandopfer Israels.
109611 Chronik1Chr13222Er ließ daher die Fremden im Land Israel zusammenholen und bestellte sie als Steinmetzen, die Quadern für den Bau des Hauses Gottes behauen sollten.
109621 Chronik1Chr13223Auch ließ er eine Menge Eisen für die Nägel, für die Torflügel und für die Klammern bereitstellen, dazu Bronze in einer Menge, dass sie nicht mehr gewogen werden konnte,
109631 Chronik1Chr13224und ungezählte Zedernstämme. Die Bewohner von Sidon und Tyrus lieferten David Zedernholz in Menge.
109641 Chronik1Chr13225David dachte nämlich: Mein Sohn Salomo ist noch jung und unerfahren; das Haus aber, das dem Herrn gebaut werden soll, muss groß werden und in aller Welt Lob und Bewunderung finden. Ich will daher Vorbereitungen dazu treffen. So stellte David vor seinem Tod vieles bereit.
109651 Chronik1Chr13226Dann rief er seinen Sohn Salomo und trug ihm auf, dem Herrn, dem Gott Israels, ein Haus zu bauen.
109661 Chronik1Chr13227Er sagte zu ihm: Ich selbst hatte vor, dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus zu bauen.
109671 Chronik1Chr13228Da erging das Wort des Herrn an mich: Du hast viel Blut vergossen und schwere Kriege geführt. Du sollst meinem Namen kein Haus bauen, denn du hast vor meinen Augen viel Blut zur Erde fließen lassen.
109681 Chronik1Chr13229Doch wurde dir ein Sohn geboren. Dieser wird ein Mann der Ruhe sein: Ich will ihm Ruhe vor allen seinen Feinden ringsum verschaffen. Salomo ist sein Name und in seinen Tagen werde ich Israel Frieden und Ruhe gewähren.
109691 Chronik1Chr132210Er wird meinem Namen ein Haus bauen; er wird für mich Sohn sein und ich werde für ihn Vater sein. Seinen Königsthron werde ich in Israel festigen für immer.
109701 Chronik1Chr132211Möge jetzt der Herr mit dir sein, mein Sohn, damit du Erfolg hast und das Haus des Herrn, deines Gottes, baust, wie er es von dir vorausgesagt hat.
109711 Chronik1Chr132212Nur gebe dir der Herr Klugheit und Einsicht. Er mache dich zum Gebieter in Israel und helfe dir, das Gesetz des Herrn, deines Gottes, zu erfüllen.
109721 Chronik1Chr132213Du wirst Erfolg haben, wenn du die Gesetze und Rechtsvorschriften gewissenhaft befolgst, die der Herr dem Mose für Israel aufgetragen hat. Sei mutig und stark! Fürchte dich nicht und verzag nicht!
109731 Chronik1Chr132214Sieh her, trotz aller Not konnte ich für das Haus des Herrn hunderttausend Talente Gold und eine Million Talente Silber bereitstellen. Bronze und Eisen sind in solchen Mengen vorhanden, dass sie nicht gewogen werden können. Auch Holz und Steine habe ich herbeigeschafft und du wirst noch mehr dazutun.
109741 Chronik1Chr132215Du hast Handwerker in großer Anzahl, Steinmetzen, Maurer, Zimmerleute und zahllose Künstler, die jede Arbeit
109751 Chronik1Chr132216in Gold, Silber, Bronze und Eisen ausführen können. Auf denn, geh ans Werk und der Herr sei mit dir.
109761 Chronik1Chr132217Darauf befahl David allen führenden Männern Israels, seinem Sohn Salomo zu helfen:
109771 Chronik1Chr132218Ist nicht der Herr, euer Gott, mit euch gewesen und hat euch ringsum Ruhe verschafft? Er hat die Bewohner des Landes in meine Gewalt gegeben, sodass nun das Land dem Herrn und seinem Volk unterworfen ist.
109781 Chronik1Chr132219Richtet daher euer Herz und euren Sinn darauf, den Herrn, euren Gott, zu suchen. Auf denn, baut das Heiligtum Gottes, des Herrn, um dann die Bundeslade des Herrn und die heiligen Geräte Gottes in das Haus zu bringen, das man seinem Namen errichtet.
109791 Chronik1Chr13231David war alt und hochbetagt und bestellte seinen Sohn Salomo zum König von Israel.
109801 Chronik1Chr13232Er versammelte dazu alle führenden Männer Israels, die Priester und Leviten.
109811 Chronik1Chr13233Die Leviten waren von dreißig Jahren an aufwärts gezählt worden. Ihre Zahl betrug 38000 Mann.
109821 Chronik1Chr13234Von diesen hatten 24000 den Dienst im Haus des Herrn zu leiten, 6000 waren Listenführer und Richter,
109831 Chronik1Chr132354000 Torwächter und 4000 sollten den Herrn mit den Instrumenten preisen, die David zum Lobpreis anfertigen ließ.
109841 Chronik1Chr13236David teilte die Leviten in Klassen ein nach den Söhnen Levis: Gerschon, Kehat und Merari.
109851 Chronik1Chr13237Zu den Nachkommen Gerschons gehörten Ladan und Schimi.
109861 Chronik1Chr13238Von den Söhnen Ladans war Jehiël der erste; ihm folgten Setam und Joël; insgesamt waren es drei.
109871 Chronik1Chr13239Die Söhne Jehiëls waren Schelomit, Hasiël und Haran, insgesamt drei. Sie waren die Familienhäupter Ladans.
109881 Chronik1Chr132310Die Söhne Schimis waren Jahat, Sisa, Jëusch und Beria. Das waren die vier Söhne Schimis.
109891 Chronik1Chr132311Jahat war der erste, Sisa der zweite. Jëusch und Beria hatten nur wenige Söhne; sie bildeten daher nur eine Großfamilie und eine Dienstklasse.
109901 Chronik1Chr132312Die Söhne Kehats waren: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël, insgesamt vier.
109911 Chronik1Chr132313Die Söhne Amrams waren Aaron und Mose. Aaron und seine Söhne wurden für immer dazu bestimmt, Hochheiliges zu betreuen, Rauchopfer vor dem Herrn zu verbrennen, ihm zu dienen und allezeit in seinem Namen zu segnen.
109921 Chronik1Chr132314Die Söhne des Mose aber, des Mannes Gottes, wurden dem Stamm der Leviten zugerechnet.
109931 Chronik1Chr132315Die Söhne des Mose waren Gerschom und Eliëser.
109941 Chronik1Chr132316Von den Söhnen Gerschoms war Schubaël der erste.
109951 Chronik1Chr132317Der Erstgeborene Eliësers war Rehabja. Andere Söhne hatte er nicht. Die Söhne Rehabjas dagegen waren sehr zahlreich.
109961 Chronik1Chr132318Von den Söhnen Jizhars war Schelomit der erste.
109971 Chronik1Chr132319Die Söhne Hebrons waren: der erste Jerija, der zweite Amarja, der dritte Jahasiël, der vierte Jekamam.
109981 Chronik1Chr132320Von den Söhnen Usiëls war Micha der erste und Jischija der zweite.
109991 Chronik1Chr132321Die Söhne Meraris waren Machli und Muschi. Die Söhne Machlis waren Eleasar und Kisch.
110001 Chronik1Chr132322Eleasar hinterließ keine Söhne, als er starb; er hatte nur Töchter und diese heirateten die Söhne des Kisch, ihre Vettern.
110011 Chronik1Chr132323Die Söhne Muschis waren: Machli, Eder und Jeremot, insgesamt drei.
110021 Chronik1Chr132324Das waren die Leviten nach ihren Großfamilien mit deren Häuptern, wie sie Kopf für Kopf gezählt und bestellt worden waren. Sie besorgten, von zwanzig Jahren an aufwärts, den Dienst am Haus des Herrn. [27] Nach den letzten Anordnungen Davids zählte man die Leviten von zwanzig Jahren an aufwärts.
110031 Chronik1Chr132325David sagte nämlich: Der Herr, der Gott Israels, hat seinem Volk Israel Ruhe verliehen und für immer in Jerusalem Wohnung genommen.
110041 Chronik1Chr132326Die Leviten brauchen das Zelt und all seine Geräte für den Dienst nicht mehr zu tragen.
110051 Chronik1Chr132328Ihre Stellung im Dienst des Hauses des Herrn an der Seite der Söhne Aarons verpflichtet sie vielmehr zur Aufsicht über die Höfe und Kammern, zur Reinigung alles Heiligen, zum Dienst im Haus Gottes,
110061 Chronik1Chr132329zur Besorgung der Schaubrote, des Feinmehls für die Speiseopfer und die ungesäuerten Brote, der Bratpfannen und des Backwerks sowie zur Überwachung der Hohl- und Längenmaße.
110071 Chronik1Chr132330Sie müssen auch jeden Morgen und Abend bereitstehen, um den Herrn zu loben und zu preisen.
110081 Chronik1Chr132331Desgleichen sollen sie bei allen Brandopfern, die an den Sabbaten, Neumonden und Festen dem Herrn dargebracht werden, vollzählig, wie es ihre Pflicht ist, immer vor ihm erscheinen.
110091 Chronik1Chr132332So sollen sie den Dienst im Offenbarungszelt, den Dienst am Heiligtum und die Bedienung der Söhne Aarons, ihrer Amtsbrüder, bei ihren Verrichtungen im Haus des Herrn übernehmen.
110101 Chronik1Chr13241Auch die Nachkommen Aarons waren in Abteilungen gegliedert. Die Söhne Aarons waren: Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
110111 Chronik1Chr13242Nadab und Abihu starben vor ihrem Vater. Da sie keine Söhne hatten, übernahmen Eleasar und Itamar das Priestertum.
110121 Chronik1Chr13243David teilte sie gemeinsam mit Zadok, einem Nachkommen Eleasars, und mit Ahimelech, einem Nachkommen Itamars, in ihre Dienstklassen ein.
110131 Chronik1Chr13244Dabei ergab sich, dass bei den Nachkommen Eleasars mehr führende Männer waren als bei den Nachkommen Itamars. Man teilte daher den Nachkommen Eleasars sechzehn Oberhäupter von Großfamilien zu und den Nachkommen Itamars nur acht für ihre Großfamilien.
110141 Chronik1Chr13245Doch teilte man diese wie jene durch das Los ein; denn Fürsten des Heiligtums, Fürsten Gottes, waren sowohl unter den Nachkommen Eleasars wie auch unter den Nachkommen Itamars.
110151 Chronik1Chr13246Der Schreiber Schemaja, der Sohn Netanels, ein Levit, schrieb sie auf im Beisein des Königs, der führenden Männer, des Priesters Zadok, Abjatars, des Sohnes Ahimelechs, sowie der Familienhäupter der Priester und Leviten. Jeweils zwei Großfamilien wurden aus der Linie Eleasars und eine aus der Linie Itamars ausgelost.
110161 Chronik1Chr13247Das erste Los fiel auf Jojarib, das zweite auf Jedaja,
110171 Chronik1Chr13248das dritte auf Harim, das vierte auf Seorim,
110181 Chronik1Chr13249das fünfte auf Malkija, das sechste auf Mijamin,
110191 Chronik1Chr132410das siebte auf Koz, das achte auf Abija,
110201 Chronik1Chr132411das neunte auf Jeschua, das zehnte auf Schechanja,
110211 Chronik1Chr132412das elfte auf Eljaschib, das zwölfte auf Jakim,
110221 Chronik1Chr132413das dreizehnte auf Huppa, das vierzehnte auf Jeschebab,
110231 Chronik1Chr132414das fünfzehnte auf Bilga, das sechzehnte auf Immer,
110241 Chronik1Chr132415das siebzehnte auf Hesir, das achtzehnte auf Pizzez,
110251 Chronik1Chr132416das neunzehnte auf Petachja, das zwanzigste auf Jeheskel,
110261 Chronik1Chr132417das einundzwanzigste auf Jachin, das zweiundzwanzigste auf Gamul,
110271 Chronik1Chr132418das dreiundzwanzigste auf Delaja, das vierundzwanzigste auf Maasja.
110281 Chronik1Chr132419Das waren ihre Dienstklassen, nach denen sie in das Haus des Herrn kommen mussten, wie es ihre Pflicht war, die sie von ihrem Vater Aaron übernommen hatten; so hatte es ihm der Herr, der Gott Israels, befohlen.
110291 Chronik1Chr132420Zu den übrigen Leviten, und zwar zu den Söhnen Amrams, gehörte Schubaël, zu den Söhnen Schubaëls Jechdeja.
110301 Chronik1Chr132421Von Rehabja, und zwar von den Söhnen Rehabjas, war Jischija der erste.
110311 Chronik1Chr132422Zu den Nachkommen Jizhars gehörte Schelomit, zu den Söhnen Schelomits Jahat.
110321 Chronik1Chr132423Von den Söhnen Hebrons war Jerija der erste, Amarja der zweite, Jahasiël der dritte, Jekamam der vierte.
110331 Chronik1Chr132424Der Sohn Usiëls war Micha. Zu den Söhnen Michas gehörte Schamir.
110341 Chronik1Chr132425Der Bruder Michas war Jischija. Zu den Söhnen Jischijas gehörte Secharja.
110351 Chronik1Chr132426Die Söhne Meraris waren Machli und Muschi. Der Sohn Jaasijas war Bani.
110361 Chronik1Chr132427Meraris Nachkommen über Jaasija waren: Bani, Schoham, Sakkur und Ibri.
110371 Chronik1Chr132428Zu Machli gehörten Eleasar, der keine Kinder hatte, und Kisch.
110381 Chronik1Chr132429Der Sohn des Kisch war Jerachmeel.
110391 Chronik1Chr132430Die Söhne Muschis waren: Machli, Eder und Jerimot. - Das waren die Leviten nach ihren Großfamilien.
110401 Chronik1Chr132431Auch sie warfen das Los wie ihre Brüder, die Söhne Aarons, im Beisein des Königs David, Zadoks und Ahimelechs sowie der Familienhäupter der Priester und Leviten, und zwar die Familien des Oberhauptes wie die seines jüngsten Bruders.
110411 Chronik1Chr13251David und die Obersten des Heeres sonderten die Söhne Asafs, Hemans und Jedutuns, die auf Zithern, Harfen und Zimbeln spielten, für ihren Dienst aus. Und das ist das Verzeichnis der Männer, die den Dienst versahen:
110421 Chronik1Chr13252Von den Söhnen Asafs: Sakkur, Josef, Netanja und Asarela. Die Söhne Asafs standen unter der Leitung Asafs, der nach der Anweisung des Königs spielte.
110431 Chronik1Chr13253Von Jedutun: die Söhne Jedutuns: Gedalja, Zeri, Schimi, Jeschaja, Haschabja und Mattitja, insgesamt sechs. Sie standen unter der Leitung ihres Vaters Jedutun, der zum Lob und Preis des Herrn die Zither spielte.
110441 Chronik1Chr13254Von Heman: die Söhne Hemans: Bukkija, Mattanja, Usiël, Schubaël, Jerimot, Hananja, Hanani, Eliata, Giddalti, Romamti-Eser, Joschbekascha, Malloti, Hotir, Mahasiot.
110451 Chronik1Chr13255Sie alle waren Söhne Hemans, des Sehers des Königs, gemäß der Verheißung Gottes, der ihm Erhöhung der Macht versprach. So schenkte Gott dem Heman vierzehn Söhne und drei Töchter.
110461 Chronik1Chr13256Alle diese spielten unter der Leitung ihrer Väter, nämlich Asafs, Jedutuns und Hemans, beim Gesang im Haus des Herrn auf Zimbeln, Harfen und Zithern. Sie hatten den Dienst im Haus Gottes nach der Weisung des Königs zu besorgen.
110471 Chronik1Chr13257Sie zählten zusammen mit ihren Amtsbrüdern, die im Gesang zu Ehren des Herrn unterrichtet waren, 288 Mann, lauter geübte Leute.
110481 Chronik1Chr13258Sie warfen das Los zur Feststellung des Dienstes, und zwar der Geringste wie der Größte, der Meister wie der Schüler.
110491 Chronik1Chr13259Das erste Los traf auf Josef, das zweite auf Gedalja, seine Brüder und Söhne: 12;
110501 Chronik1Chr132510das dritte auf Sakkur, seine Söhne und Brüder: 12;
110511 Chronik1Chr132511das vierte auf Zeri, seine Söhne und Brüder: 12;
110521 Chronik1Chr132512das fünfte auf Netanja, seine Söhne und Brüder: 12;
110531 Chronik1Chr132513das sechste auf Bukkija, seine Söhne und Brüder: 12;
110541 Chronik1Chr132514das siebte auf Asarela, seine Söhne und Brüder: 12;
110551 Chronik1Chr132515das achte auf Jeschaja, seine Söhne und Brüder: 12;
110561 Chronik1Chr132516das neunte auf Mattanja, seine Söhne und Brüder: 12;
110571 Chronik1Chr132517das zehnte auf Schimi, seine Söhne und Brüder: 12;
110581 Chronik1Chr132518das elfte auf Usiël, seine Söhne und Brüder: 12;
110591 Chronik1Chr132519das zwölfte auf Haschabja, seine Söhne und Brüder: 12;
110601 Chronik1Chr132520das dreizehnte auf Schubael, seine Söhne und Brüder: 12;
110611 Chronik1Chr132521das vierzehnte auf Mattitja, seine Söhne und Brüder: 12;
110621 Chronik1Chr132522das fünfzehnte auf Jerimot, seine Söhne und Brüder: 12;
110631 Chronik1Chr132523das sechzehnte auf Hananja, seine Söhne und Brüder: 12;
110641 Chronik1Chr132524das siebzehnte auf Joschbekascha, seine Söhne und Brüder: 12;
110651 Chronik1Chr132525das achtzehnte auf Hanani, seine Söhne und Brüder: 12;
110661 Chronik1Chr132526das neunzehnte auf Malloti, seine Söhne und Brüder: 12;
110671 Chronik1Chr132527das zwanzigste auf Eliata, seine Söhne und Brüder: 12;
110681 Chronik1Chr132528das einundzwanzigste auf Hotir, seine Söhne und Brüder: 12;
110691 Chronik1Chr132529das zweiundzwanzigste auf Giddalti, seine Söhne und Brüder: 12;
110701 Chronik1Chr132530das dreiundzwanzigste auf Mahasiot, seine Söhne und Brüder: 12;
110711 Chronik1Chr132531das vierundzwanzigste auf Romamti-Eser, seine Söhne und Brüder: 12.
110721 Chronik1Chr13261Bei den Abteilungen der Torwächter gehörte Meschelemja, der Sohn Kores, ein Nachkomme Abiasafs, zu den Korachitern.
110731 Chronik1Chr13262Von den Söhnen Meschelemjas war Secharja der Erstgeborene, Jediaël der zweite, Sebadja der dritte, Jatniël der vierte,
110741 Chronik1Chr13263Elam der fünfte, Johanan der sechste, Eljoënai der siebte.
110751 Chronik1Chr13264Von den Söhnen Obed-Edoms war Schemaja der Erstgeborene, Josabad der zweite, Joach der dritte, Sachar der vierte, Netanel der fünfte,
110761 Chronik1Chr13265Ammiël der sechste, Issachar der siebte, Pëulletai der achte. Gott hatte ihn nämlich gesegnet.
110771 Chronik1Chr13266Auch seinem Sohn Schemaja wurden Söhne geboren. Sie wurden Oberhäupter in ihren Großfamilien, denn sie waren tüchtige Männer.
110781 Chronik1Chr13267Die Söhne Schemajas waren Otni, Refaël und Obed. Die Söhne seines Bruders Elsabad waren Elihu und Semachja, ebenfalls tüchtige Männer.
110791 Chronik1Chr13268Diese alle waren Nachkommen Obed-Edoms. Sie selbst, ihre Söhne und Brüder, waren tüchtige Leute und zu ihrem Dienst befähigt: zweiundsechzig Angehörige Obed-Edoms.
110801 Chronik1Chr13269Auch Meschelemja hatte Söhne und Brüder, achtzehn tüchtige Männer.
110811 Chronik1Chr132610Ebenso wurden Hosa, einem Nachkommen Meraris, Söhne geboren. Schimri war ihr Oberhaupt. Sein Vater hatte ihn dazu gemacht, obwohl er nicht der Erstgeborene war.
110821 Chronik1Chr132611Sein zweiter Sohn war Hilkija, der dritte Tebalja, der vierte Secharja. Insgesamt hatte Hosa dreizehn Söhne und Brüder.
110831 Chronik1Chr132612Diese Abteilungen der Torwächter besorgten die Wache mit der Gesamtheit ihrer Männer. Wie ihre Brüder taten sie Dienst im Haus des Herrn.
110841 Chronik1Chr132613Sie warfen für jedes einzelne Tor das Los in ihren Großfamilien, der Geringste wie der Größte.
110851 Chronik1Chr132614Das Los für das Osttor fiel auf Meschelemja; für seinen Sohn Secharja, einen klugen Berater, warf man das Los und es traf auf das Nordtor.
110861 Chronik1Chr132615Obed-Edom fiel das Südtor zu und seinen Söhnen das Vorratshaus.
110871 Chronik1Chr132616Auf Hosa traf das Westtor mit dem Schallechettor an der aufsteigenden Straße. Eine Wache entsprach der andern.
110881 Chronik1Chr132617Im Osten standen täglich sechs Posten, im Norden täglich vier, im Süden täglich vier, an den Vorratskammern je zwei.
110891 Chronik1Chr132618Am Parbar im Westen waren vier für die Straße und zwei für den Parbar bestimmt.
110901 Chronik1Chr132619Das waren die Abteilungen der Torwächter aus den Nachkommen der Korachiter und den Nachkommen Meraris.
110911 Chronik1Chr132620Einige von den Leviten, ihren Stammesbrüdern, wachten über die Schätze des Hauses Gottes und über die Schätze aus den Weihegaben.
110921 Chronik1Chr132623Zu ihnen kamen Nachkommen Amrams, Jizhars, Hebrons und Usiëls.
110931 Chronik1Chr132624Schubaël, der Sohn Gerschoms und Enkel des Mose, war Oberaufseher über die Schätze gewesen.
110941 Chronik1Chr132625Sein Stammesbruder aus der Linie Eliësers war dessen Sohn Rehabja; dessen Sohn war Jeschaja, dessen Sohn Joram, dessen Sohn Sichri und dessen Sohn Schelomit.
110951 Chronik1Chr132626Schelomit und seine Brüder hatten die Aufsicht über alle Schätze aus den Weihegaben, die König David, die Häupter der Großfamilien, die Obersten der Tausend- und Hundertschaften und die Obersten des Heeres gespendet hatten.
110961 Chronik1Chr132627Diese hatten aus der Kriegsbeute Weihegaben gestiftet, um das Haus des Herrn gut auszustatten.
110971 Chronik1Chr132628Sie überwachten auch alles, was der Seher Samuel, Saul, der Sohn des Kisch, Abner, der Sohn Ners, und Joab, der Sohn der Zeruja, gespendet hatten. Jeder, der eine Weihegabe darbrachte, legte sie in die Hand Schelomits und seiner Brüder.
110981 Chronik1Chr132629Von den Nachkommen Jizhars waren Kenanja und seine Söhne als Beamte und Richter für die äußeren Angelegenheiten in Israel bestellt.
110991 Chronik1Chr132630Von den Nachkommen Hebrons hatten Haschabja und seine Brüder, siebzehnhundert tüchtige Männer, die Aufsicht über Israel westlich des Jordan in allen Angelegenheiten des Herrn und im Dienst des Königs.
111001 Chronik1Chr132631Haupt der Hebroniter war Jerija. Im vierzigsten Jahr der Regierung Davids suchte man anhand der Geschlechterlisten die Großfamilien der Hebroniter ab und fand unter ihnen tüchtige Männer in Jaser in Gilead.
111011 Chronik1Chr132632König David setzte Jerija und seine Stammesbrüder, zweitausendsiebenhundert tüchtige Männer, Häupter ihrer Familien, über die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse in allen Angelegenheiten Gottes und des Königs.
111021 Chronik1Chr13271Die Israeliten nach ihrer Anzahl, die Familienhäupter, die Obersten der Tausend- und Hundertschaften und ihre Beamten dienten dem König in allen Angelegenheiten der Abteilungen, die Monat für Monat das ganze Jahr hindurch antraten und abzogen. Jede Abteilung war 24000 Mann stark.
111031 Chronik1Chr13272Die erste Abteilung für den ersten Monat befehligte Jaschobam, der Sohn Sabdiëls. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111041 Chronik1Chr13273Er war ein Nachkomme des Perez und Haupt aller Obersten des Heeres im ersten Monat.
111051 Chronik1Chr13274Die Abteilung des zweiten Monats befehligte der Ahoachiter Dodai, ein Fürst. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111061 Chronik1Chr13275Der dritte Heerführer, für den dritten Monat, war Benaja, der Sohn des Priesters Jojada, ein Oberhaupt. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111071 Chronik1Chr13276Dieser Benaja war ein Held unter den Dreißig und Anführer der Dreißig sowie seiner eigenen Abteilung. Sein Sohn war Ammisabad.
111081 Chronik1Chr13277Der vierte Befehlshaber, für den vierten Monat, war Asaël, der Bruder Joabs. Nach ihm war es sein Sohn Sebadja. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111091 Chronik1Chr13278Der fünfte, für den fünften Monat, war der Oberst Schamhut, ein Nachkomme Serachs. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111101 Chronik1Chr13279Der sechste, für den sechsten Monat, war Ira, der Sohn des Ikkesch, aus Tekoa. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111111 Chronik1Chr132710Der siebte, für den siebten Monat, war Helez aus Pelet, ein Efraimiter. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111121 Chronik1Chr132711Der achte, für den achten Monat, war der Huschatiter Sibbechai, ein Nachkomme Serachs. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111131 Chronik1Chr132712Der neunte, für den neunten Monat, war Abiëser aus Anatot vom Stamm Benjamin. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111141 Chronik1Chr132713Der zehnte, für den zehnten Monat, war Mahrai aus Netofa, ein Nachkomme Serachs. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111151 Chronik1Chr132714Der elfte, für den elften Monat, war Benaja aus Piraton, ein Efraimiter. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111161 Chronik1Chr132715Der zwölfte, für den zwölften Monat, war Heldai aus Netofa vom Geschlecht Otniël. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
111171 Chronik1Chr132716Diese standen an der Spitze der Stämme Israels: Fürst bei den Rubenitern war Eliëser, der Sohn Sichris; bei Simeon war es Schefatja, der Sohn Maachas;
111181 Chronik1Chr132717bei Levi Haschabja, der Sohn Kemuëls; bei Aaron Zadok;
111191 Chronik1Chr132718bei Juda Elihu, ein Bruder Davids; bei Issachar Omri, der Sohn Michaels;
111201 Chronik1Chr132719bei Sebulon Jischmaja, der Sohn Obadjas; bei Naftali Jerimot, der Sohn Asriëls;
111211 Chronik1Chr132720bei den Efraimitern Hoschea, der Sohn Asasjas; bei der einen Hälfte des Stammes Manasse Joël, der Sohn Pedajas;
111221 Chronik1Chr132721bei der anderen Hälfte des Stammes Manasse in Gilead war es Jiddo, der Sohn Secharjas; bei Benjamin Jaasiël, der Sohn Abners;
111231 Chronik1Chr132722bei Dan Asarel, der Sohn Jerohams. Das waren die Anführer der Stämme Israels.
111241 Chronik1Chr132723Die Zahl derer, die noch nicht zwanzig Jahre alt waren, hatte David nicht aufnehmen lassen; denn der Herr hatte versprochen, dass er Israel zahlreich werden lasse wie die Sterne des Himmels.
111251 Chronik1Chr132724Joab, der Sohn der Zeruja, hatte die Zählung begonnen, aber nicht zu Ende geführt, da ihretwegen ein Zorngericht über Israel gekommen war. So wurde ihre Zahl nicht in die Chronik des Königs David aufgenommen.
111261 Chronik1Chr132725Asmawet, der Sohn Adiëls, hatte die Aufsicht über die Schätze des Königs, Jonatan, der Sohn Usijas, über die Vorräte auf dem Land, in den Städten, Dörfern und Türmen,
111271 Chronik1Chr132726Esri, der Sohn Kelubs, über die Feldarbeiter, die den Boden zu bestellen hatten,
111281 Chronik1Chr132727Schimi aus Rama über die Weinberge, Sabdi aus Schefam über die Weinvorräte in den Weinbergen,
111291 Chronik1Chr132728Baal-Hanan aus Bet-Gader über die Öl- und Maulbeerfeigenbäume in der Schefela, Joasch über die Ölvorräte,
111301 Chronik1Chr132729Schitrai, der Scharoniter, über die Rinder, die in der Scharonebene weideten, Schafat, der Sohn Adlais, über die Rinder in den Tälern,
111311 Chronik1Chr132730der Ismaeliter Obil über die Kamele, Jechdeja aus Meronot über die Esel,
111321 Chronik1Chr132731der Hagariter Jasis über die Schafe und Ziegen. Sie alle waren Verwalter des Eigentums, das dem König David gehörte.
111331 Chronik1Chr132732Jonatan, der Onkel Davids, war sein Berater. Er war ein kluger, schriftkundiger Mann. Jehiël, der Sohn Hachmonis, war bei den Söhnen des Königs.
111341 Chronik1Chr132733Ahitofel war Berater des Königs, der Arkiter Huschai war Freund des Königs.
111351 Chronik1Chr132734Nach Ahitofel war Jojada, der Sohn Benajas (Berater des Königs). Abjatar war Priester und Joab Heerführer des Königs.
111361 Chronik1Chr13281David versammelte in Jerusalem alle führenden Männer Israels, die Vorsteher der Stämme und der Abteilungen, die im Dienst des Königs standen, die Obersten der Tausend- und der Hundertschaften, die Verwalter des ganzen Eigentums und des Viehbesitzes des Königs und seiner Söhne, dazu die Hofbeamten, die Helden und alle tapferen Krieger.
111371 Chronik1Chr13282Dabei erhob sich König David und sagte: Hört mich an, meine Brüder und mein Volk! Ich selbst hatte vor, für die Bundeslade des Herrn, den Fußschemel unseres Gottes, eine Ruhestätte zu errichten, und traf Vorbereitungen für den Bau.
111381 Chronik1Chr13283Doch Gott sprach zu mir: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen; denn du hast Kriege geführt und Blut vergossen.
111391 Chronik1Chr13284Der Herr, der Gott Israels, hat mich aus dem ganzen Haus meines Vaters für immer zum König von Israel auserwählt. Er hat Juda zur Herrschaft bestimmt und im Haus Juda das Haus meines Vaters. Unter den Söhnen meines Vaters hat er an mir Gefallen gefunden, sodass er mich zum König über Israel machte.
111401 Chronik1Chr13285Unter allen meinen Söhnen aber - der Herr hat mir ja viele Söhne geschenkt - hat er meinen Sohn Salomo erwählt, dass er auf dem Königsthron des Herrn über Israel herrscht.
111411 Chronik1Chr13286Er sprach zu mir: Dein Sohn Salomo soll mein Haus und meine Höfe bauen; denn ihn habe ich mir zum Sohn erwählt und ich werde ihm Vater sein.
111421 Chronik1Chr13287Ich will seinem Königtum ewigen Bestand verleihen, wenn er mannhaft meine Gebote und Anordnungen befolgt, wie es heute der Fall ist.
111431 Chronik1Chr13288Und nun ermahne ich euch vor den Augen ganz Israels, der Versammlung des Herrn, und vor den Ohren unseres Gottes: Achtet auf alle Gebote des Herrn, eures Gottes, und befolgt sie, damit ihr im Besitz des prächtigen Landes bleibt und es für immer auf eure Söhne nach euch vererben könnt.
111441 Chronik1Chr13289Du aber, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters; diene ihm mit ungeteiltem Herzen und williger Seele; denn der Herr erforscht alle Herzen und kennt jedes Sinnen der Gedanken. Wenn du ihn suchst, lässt er sich von dir finden. Wenn du ihn aber verlässt, verwirft er dich auf ewig.
111451 Chronik1Chr132810Sieh nun zu: Der Herr hat dich erwählt, dass du ihm ein Haus als Heiligtum erbaust. Sei mutig und geh ans Werk!
111461 Chronik1Chr132811Darauf übergab David seinem Sohn Salomo den Plan der Vorhalle, des Hauptraums mit seinen Schatzkammern, Obergemächern und Innenräumen und des Raums der Deckplatte
111471 Chronik1Chr132812sowie den Plan von allem, was er sich für die Höfe des Tempels und für alle Kammern ringsum vorgenommen hatte. Er gab Anweisungen über die Schätze des Gotteshauses und die Schätze aus den Weihegaben,
111481 Chronik1Chr132813über die Abteilungen der Priester und Leviten, über den Vollzug des gesamten Dienstes am Haus des Herrn und über alle Geräte, die man zum Dienst im Haus des Herrn benötigte.
111491 Chronik1Chr132814Dazu übergab er ihm seine Berechnungen über das Gold, mit Angabe des Gewichtes des Goldes für jedes einzelne Dienstgerät, und über alle silbernen Geräte, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Dienstgerätes.
111501 Chronik1Chr132815Er nannte ihm das Gewicht der goldenen Leuchter mit ihren goldenen Lampen, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Leuchters und seiner Lampen, sowie der silbernen Leuchter, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Leuchters und seiner Lampen, entsprechend der Verwendung eines jeden Leuchters.
111511 Chronik1Chr132816Er bestimmte das Gold mit Angabe des Gewichtes für die einzelnen Schaubrotetische und des Silbers für die silbernen Tische.
111521 Chronik1Chr132817Ebenso gab er ihm Auskunft über die Gabeln, Schalen und Kannen aus purem Gold, über die goldenen Becher, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Bechers, auch über die silbernen Becher, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Bechers.
111531 Chronik1Chr132818Er verordnete geläutertes Gold für den Räucheraltar, mit Angabe des Gewichtes, und Gold für den Aufbau des Thronwagens, die Kerubim, die ihre Flügel ausbreiteten und die Bundeslade des Herrn bedeckten.
111541 Chronik1Chr132819All das legte er dar in einer Schrift aus der Hand des Herrn, die über ihm ruhte, und erörterte alle Arbeiten, die der Plan vorsah.
111551 Chronik1Chr132820Dann sagte David zu seinem Sohn Salomo: Sei mutig und stark! Geh ans Werk! Fürchte dich nicht und verzage nicht! Denn der Herr, mein Gott, wird mit dir sein. Er wird dich nicht erlahmen lassen und dich nicht im Stich lassen, bis alle Arbeiten für den Dienst des Hauses des Herrn zu Ende geführt sind.
111561 Chronik1Chr132821Sieh, die Abteilungen der Priester und Leviten stehen da, zu jeder Dienstleistung im Haus Gottes bereit. Bei jeder Arbeit und zu jedem Dienst werden dir alle willig nach ihren Fähigkeiten beistehen; ebenso werden dir die führenden Männer und das ganze Volk in jeder Angelegenheit zur Seite stehen.
111571 Chronik1Chr13291Darauf wandte sich König David an die ganze Versammlung: Mein Sohn Salomo, den allein Gott erwählt hat, ist noch jung und unerfahren. Das Werk aber ist groß; denn wir bauen nicht für Menschen, sondern für Gott, den Herrn.
111581 Chronik1Chr13292Nach meinen besten Kräften habe ich nun für das Haus meines Gottes Gold beschafft für die goldenen, Silber für die silbernen, Bronze für die bronzenen, Eisen für die eisernen und Holz für die hölzernen Gegenstände, dazu Schohamsteine mit Einfassungen, Malachit und buntfarbige Steine sowie allerlei Edelsteine und Alabaster in Menge.
111591 Chronik1Chr13293Aus Liebe zum Haus meines Gottes spende ich aus meinem Besitz, meinem Gold und Silber, über all das hinaus, was ich für das Haus des Heiligtums schon bereitgestellt habe,
111601 Chronik1Chr13294noch weitere 3000 Talente Gold vom Ofirgold und 7000 Talente geläutertes Silber. Man soll damit die Wände der Räume verkleiden
111611 Chronik1Chr13295und Gold zur Verfügung haben für die goldenen und Silber für die silbernen Gegenstände und für jede Arbeit von Künstlerhand. Wer ist nun bereit, seine Hand ebenso für den Herrn zu füllen?
111621 Chronik1Chr13296Da zeigten die Häupter der Großfamilien, die Vorsteher der israelitischen Stämme, die Obersten der Tausend- und Hundertschaften und die obersten Beamten des königlichen Dienstes ihre Freigebigkeit.
111631 Chronik1Chr13297Sie spendeten für den Bau des Hauses Gottes 5000 Talente Gold, 10000 Golddariken, 10000 Talente Silber, 18000 Talente Bronze, 100000 Talente Eisen.
111641 Chronik1Chr13298Wer Edelsteine besaß, gab sie zum Schatz des Hauses des Herrn in die Hände Jehiëls, eines Nachkommen Gerschons.
111651 Chronik1Chr13299Das Volk freute sich über diese Freigebigkeit, denn sie hatten mit ungeteiltem Herzen willig für den Herrn gespendet. Auch König David hatte eine große Freude.
111661 Chronik1Chr132910Da pries David den Herrn vor der ganzen Versammlung und rief: Gepriesen bist du, Herr, Gott unseres Vaters Israel, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
111671 Chronik1Chr132911Dein, Herr, sind Größe und Kraft, Ruhm und Glanz und Hoheit; dein ist alles im Himmel und auf Erden. Herr, dein ist das Königtum. Du erhebst dich als Haupt über alles.
111681 Chronik1Chr132912Reichtum und Ehre kommen von dir; du bist der Herrscher über das All. In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; von deiner Hand kommt alle Größe und Macht.
111691 Chronik1Chr132913Darum danken wir dir, unser Gott, und rühmen deinen herrlichen Namen.
111701 Chronik1Chr132914Doch wer bin ich und was ist mein Volk, dass wir die Kraft besaßen, diese Gaben zu spenden? Von dir kommt ja alles; und was wir dir gegeben haben, stammt aus deiner Hand.
111711 Chronik1Chr132915Denn wir sind nur Gäste bei dir, Fremdlinge, wie alle unsere Väter. Wie ein Schatten sind unsere Tage auf Erden und ohne Hoffnung.
111721 Chronik1Chr132916Herr, unser Gott, diese ganze Fülle, die wir bereitgestellt haben, um dir, deinem heiligen Namen, ein Haus zu bauen, kam aus deiner Hand; dir gehört alles.
111731 Chronik1Chr132917Ich weiß, mein Gott, dass du die Herzen prüfst und an Aufrichtigkeit Gefallen hast. Mit aufrichtigem Herzen habe ich dies alles gegeben und ich habe mit Freuden gesehen, wie auch dein Volk, das sich hier eingefunden hat, dir willig spendet.
111741 Chronik1Chr132918Herr, Gott unserer Väter Abraham, Isaak und Israel, erhalte diese Gesinnung für immer im Herzen deines Volkes! Lenke sein Herz auf dich!
111751 Chronik1Chr132919Gib auch meinem Sohn Salomo ein ungeteiltes Herz, damit er auf deine Gebote, Anordnungen und Gesetze achtet und alles tut, um den Bau zu errichten, den ich vorbereitet habe.
111761 Chronik1Chr132920Dann befahl David der ganzen Versammlung: Preist den Herrn, euren Gott! Und die ganze Versammlung lobte den Herrn, den Gott ihrer Väter. Sie verneigten sich und warfen sich nieder vor dem Herrn und dem König.
111771 Chronik1Chr132921Am folgenden Tag brachten sie dem Herrn Opfer dar. Sie spendeten zu Brandopfern tausend Stiere, tausend Widder, tausend Lämmer sowie die dazugehörenden Trankopfer. Dazu kam eine Menge Schlachtopfer für ganz Israel.
111781 Chronik1Chr132922Voller Freude aßen und tranken sie an jenem Tag vor dem Herrn und machten Salomo, den Sohn Davids, zum zweiten Mal zum König. Sie salbten ihn zum Fürsten des Herrn und Zadok salbten sie zum Priester.
111791 Chronik1Chr132923Salomo setzte sich nun anstelle seines Vaters David als König auf den Thron des Herrn. Er hatte Glück und ganz Israel leistete ihm Gehorsam.
111801 Chronik1Chr132924Alle hohen Beamten und Helden, auch alle Söhne des Königs David, unterwarfen sich Salomo.
111811 Chronik1Chr132925Der Herr ließ Salomo überaus mächtig werden vor den Augen Israels. Er verlieh seinem Königtum einen Glanz, wie ihn kein König in Israel vor ihm besessen hatte.
111821 Chronik1Chr132926David, der Sohn Isais, war König von ganz Israel.
111831 Chronik1Chr132927Die Zeit, die er in Israel regierte, betrug vierzig Jahre. In Hebron regierte er sieben und in Jerusalem dreiunddreißig Jahre.
111841 Chronik1Chr132928Er starb in hohem Alter, satt an Tagen, Reichtum und Ehre. Sein Sohn Salomo wurde König an seiner Stelle.
111851 Chronik1Chr132929Die frühere und die spätere Geschichte des Königs David ist aufgezeichnet in der Geschichte des Sehers Samuel, in der Geschichte des Propheten Natan und in der Geschichte des Sehers Gad.
111861 Chronik1Chr132930Sie berichten von seiner ganzen Regierung, seiner Machtentfaltung und von den Zeiten, die über ihn, über Israel und alle Reiche der Länder hinweggegangen sind.
111872 Chronik2Chr1411Salomo, der Sohn Davids, gewann Macht in seinem Königtum, der Herr, sein Gott, war mit ihm und ließ ihn überaus stark werden.
111882 Chronik2Chr1412Er sprach mit ganz Israel, den Obersten der Tausend- und Hundertschaften, den Richtern, mit allen Fürsten aus ganz Israel und mit den Häuptern der Großfamilien.
111892 Chronik2Chr1413Dann ging er mit der ganzen Versammlung, die bei ihm war, zur Kulthöhe von Gibeon; denn hier war das Offenbarungszelt Gottes, das Mose, der Knecht des Herrn, in der Wüste angefertigt hatte.
111902 Chronik2Chr1414Die Lade Gottes jedoch hatte David aus Kirjat-Jearim an den Ort bringen lassen, den er für sie hergerichtet hatte. Er hatte nämlich in Jerusalem ein Zelt für sie aufgestellt.
111912 Chronik2Chr1415Der bronzene Altar, den Bezalel, der Sohn Uris und Enkel Hurs, gemacht hatte, stand in Gibeon vor der Wohnstätte des Herrn. Ihn suchten Salomo und die ganze Versammlung Israels auf.
111922 Chronik2Chr1416Salomo stieg dort auf den bronzenen Altar vor dem Herrn beim Offenbarungszelt und brachte auf ihm tausend Brandopfer dar.
111932 Chronik2Chr1417In jener Nacht erschien Gott dem Salomo und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll.
111942 Chronik2Chr1418Salomo antwortete Gott: Du hast meinem Vater David große Huld erwiesen und mich an seiner Stelle zum König gemacht.
111952 Chronik2Chr1419So möge sich nun, mein Herr und Gott, dein Wort an meinen Vater David als wahr erweisen; denn du hast mich zum König gemacht über ein Volk, das zahlreich ist wie der Staub der Erde.
111962 Chronik2Chr14110Verleih mir daher Weisheit und Einsicht, damit ich weiß, wie ich mich vor diesem Volk verhalten soll. Denn wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?
111972 Chronik2Chr14111Gott antwortete Salomo: Weil dir das am Herzen liegt, weil du nicht um Reichtum, Vermögen, Ehre oder um den Tod deiner Feinde, auch nicht um langes Leben gebeten hast, sondern weil du um Weisheit und Einsicht gebeten hast, um mein Volk zu regieren, zu dessen König ich dich bestellt habe,
111982 Chronik2Chr14112sollen dir Weisheit und Einsicht zuteil werden. Aber auch Reichtum, Vermögen und Ehre will ich dir geben, wie sie kein König vor dir erlangt hat und auch nach dir keiner haben wird.
111992 Chronik2Chr14113Darauf ging Salomo von der Kulthöhe in Gibeon, vom Offenbarungszelt, weg nach Jerusalem und herrschte über Israel.
112002 Chronik2Chr14114Salomo beschaffte sich Wagen und die Besatzung dazu. Er hatte vierzehnhundert Wagen und zwölftausend Mann als Besatzung und brachte sie in die Wagenstädte sowie in die Umgebung des Königs nach Jerusalem.
112012 Chronik2Chr14115Der König machte das Silber und das Gold in Jerusalem so häufig wie die Steine und die Zedern so zahlreich wie die Maulbeerfeigenbäume in der Schefela.
112022 Chronik2Chr14116Man bezog die Pferde für Salomo aus Ägypten und Koë. Die Händler des Königs kauften sie in Koë.
112032 Chronik2Chr14117Einen Wagen brachten sie aus Ägypten für sechshundert und ein Pferd für hundertfünfzig Silberschekel. Ebenso trieb man Handel mit allen hetitischen und aramäischen Königen.
112042 Chronik2Chr14118Salomo beschloss, einen Tempel für den Namen des Herrn und eine königliche Residenz für sich zu bauen.
112052 Chronik2Chr1421Er ließ 70000 Lastträger und 80000 Steinhauer im Gebirge auszählen und setzte 3600 Aufseher über sie.
112062 Chronik2Chr1422Dann sandte er Boten zu Hiram, dem König von Tyrus, und ließ ihm sagen: Du hast meinem Vater David geholfen und ihm Zedern geliefert, damit er sich ein Haus als Wohnung bauen konnte.
112072 Chronik2Chr1423Ich möchte jetzt dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus bauen und es ihm weihen. Man soll wohlriechendes Räucherwerk vor ihm anzünden, ständig die Brote auflegen und jeden Morgen und jeden Abend, an den Sabbaten, Neumondtagen und Festen des Herrn, unseres Gottes, Brandopfer darbringen. So ist es Israel für ewige Zeiten zur Pflicht gemacht worden.
112082 Chronik2Chr1424Das Haus, das ich bauen will, soll groß werden, denn unser Gott ist größer als alle Götter.
112092 Chronik2Chr1425Wer aber besitzt die Kraft, ihm ein Haus zu bauen? Der Himmel und die Himmel der Himmel fassen ihn nicht. Und wer bin ich, dass ich ihm ein Haus baue, wenn auch nur, um Rauchopfer vor ihm darzubringen?
112102 Chronik2Chr1426Schick mir nun einen fähigen Mann, der Arbeiten in Gold, Silber, Bronze, Eisen, rotem Purpur, Karmesin und blauem Purpur ausführen kann und sich aufs Gravieren versteht. Er soll mit den Künstlern zusammenarbeiten, die bei mir in Juda und Jerusalem sind und die mein Vater David bestellt hat.
112112 Chronik2Chr1427Liefere mir auch Zedern, Zypressen und Algummimholz vom Libanon! Ich weiß, dass deine Leute die Bäume des Libanon zu fällen verstehen. Meine Leute sollen deinen Leuten dabei helfen.
112122 Chronik2Chr1428Sie sollen eine Menge Holz herrichten; denn das Haus, das ich bauen will, soll groß und wunderbar werden.
112132 Chronik2Chr1429Den Arbeitern, die das Holz fällen, gebe ich zum Unterhalt für deine Knechte 20000 Kor Weizen, 20000 Kor Gerste, 20000 Bat Wein und 20000 Bat Öl.
112142 Chronik2Chr14210Hiram, der König von Tyrus, antwortete Salomo in einem Schreiben, das er ihm sandte: Weil der Herr sein Volk liebt, hat er dich ihm als König gegeben.
112152 Chronik2Chr14211Ferner schrieb Hiram: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der Himmel und Erde gemacht hat. Er hat dem König David einen weisen Sohn gegeben, der Einsicht und Verstand besitzt, um ein Haus für den Herrn und eine königliche Residenz für sich selbst zu bauen.
112162 Chronik2Chr14212Ich schicke dir einen fähigen, klugen Mann, Hiram-Abi,
112172 Chronik2Chr14213den Sohn einer danitischen Frau. Sein Vater stammt aus Tyrus. Er versteht es, Arbeiten in Gold, Silber, Bronze, Eisen, Stein, Holz, rotem und blauem Purpur, Byssus und Karmesin auszuführen, alle Gravierungen zu besorgen und jeden Plan zu entwerfen, der ihm aufgetragen wird. Er wird mit deinen Künstlern und den Künstlern meines Herrn, deines Vaters David, zusammenarbeiten.
112182 Chronik2Chr14214Den Weizen, die Gerste, das Öl und den Wein, von denen mein Herr gesprochen hat, möge er seinen Knechten liefern.
112192 Chronik2Chr14215Wir aber werden die Bäume auf dem Libanon fällen, so viele du nötig hast, und sie dir in Flößen auf dem Meer nach Jafo schaffen. Du magst sie dann nach Jerusalem hinaufbringen.
112202 Chronik2Chr14216Salomo ließ nun alle Fremden zählen, die im Land Israel wohnten, nachdem schon sein Vater David eine Zählung unter ihnen vorgenommen hatte. Es fanden sich 153600 Mann.
112212 Chronik2Chr14217Von diesen machte er 70000 zu Lastträgern, 80000 zu Steinhauern im Gebirge und 3600 zu Aufsehern, die das Volk zur Arbeit anhalten sollten.
112222 Chronik2Chr1431Salomo begann, das Haus des Herrn in Jerusalem auf dem Berg Morija zu bauen, wo der Herr seinem Vater David erschienen war, an der Stätte, die David bestimmt hatte, auf der Tenne des Jebusiters Arauna.
112232 Chronik2Chr1432Er begann den Bau im zweiten Monat, im vierten Jahr seiner Regierung.
112242 Chronik2Chr1433Dies sind die Grundmaße, die Salomo für den Bau des Hauses Gottes festlegte: Die Länge betrug sechzig Ellen - die Elle nach dem früheren Maß gerechnet - und die Breite zwanzig Ellen.
112252 Chronik2Chr1434Die Halle vor dem Hauptraum war zwanzig Ellen breit, entsprechend der Breite des Hauses, und zwanzig Ellen hoch. Er überzog sie innen mit purem Gold.
112262 Chronik2Chr1435Den Hauptraum vertäfelte er mit Zypressenholz, überzog dieses mit echtem Gold und brachte Palmen und kettenförmige Bänder darauf an.
112272 Chronik2Chr1436Auch schmückte er das Haus mit kostbaren Steinen. Das Gold war Parwajimgold.
112282 Chronik2Chr1437So überzog er das Haus, die Balken, die Schwellen, seine Wände und Türen mit Gold und ließ in die Wände Kerubim einschnitzen.
112292 Chronik2Chr1438Er schuf den Raum des Allerheiligsten. Seine Länge betrug zwanzig Ellen, der Breite des Hauses entsprechend, und seine Breite zwanzig Ellen. Er überzog es mit echtem Gold im Gewicht von sechshundert Talenten.
112302 Chronik2Chr1439Für die Nägel verwendete er Gold im Gewicht von fünfzig Schekeln. Auch die Obergemächer ließ er mit Gold verkleiden.
112312 Chronik2Chr14310Im Raum des Allerheiligsten ließ er zwei Kerubim anfertigen . . . und mit Gold überziehen.
112322 Chronik2Chr14311Die Flügel der Kerubim hatten zusammen eine Spannweite von zwanzig Ellen. Der Flügel des einen war fünf Ellen lang und berührte die Wand des Hauses Der zweite Flügel war fünf Ellen lang und berührte den Flügel des anderen Kerubs.
112332 Chronik2Chr14312Der Flügel des zweiten Kerubs war fünf Ellen lang und berührte die Wand des Hauses und auch der andere Flügel war fünf Ellen lang und stieß an den Flügel des ersten Kerubs.
112342 Chronik2Chr14313Die Flügel dieser Kerubim hatten eine Spannweite von zwanzig Ellen. Sie selbst standen auf ihren Füßen und ihre Gesichter waren dem Innenraum zugewandt.
112352 Chronik2Chr14314Er verfertigte auch den Vorhang aus blauem und rotem Purpur, aus Karmesin und Byssus und brachte darauf Kerubim an.
112362 Chronik2Chr14315Für die Vorderseite des Hauses machte er zwei Säulen von achtzehn Ellen Höhe. Das Kapitell auf ihnen maß fünf Ellen.
112372 Chronik2Chr14316Dazu schuf er kettenförmige Bänder und brachte sie oben auf den Säulen an. Auch machte er hundert Granatäpfel und befestigte sie an den kettenförmigen Bändern.
112382 Chronik2Chr14317Die Säulen stellte er vor dem Tempel auf, die eine auf der rechten, die andere auf der linken Seite. Die rechte nannte er Jachin, die linke Boas.
112392 Chronik2Chr1441Er ließ einen bronzenen Altar herstellen, zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zehn Ellen hoch.
112402 Chronik2Chr1442Dann machte er das «Meer». Es wurde aus Bronze gegossen, maß zehn Ellen von einem Rand zum andern, war völlig rund und fünf Ellen hoch. Eine Schnur von dreißig Ellen konnte es rings umspannen.
112412 Chronik2Chr1443Unterhalb seines Rands waren rundum Bilder von Rindern. In einem Band von dreißig Ellen Länge umsäumten sie das Meer ringsum in zwei Reihen. Sie wurden bei seinem Guss mitgegossen.
112422 Chronik2Chr1444Das Meer stand auf zwölf Rindern. Von ihnen schauten drei nach Norden, drei nach Westen, drei nach Süden und drei nach Osten. Das Meer ruhte oben auf den Rindern. Ihre Hinterteile waren nach innen gekehrt.
112432 Chronik2Chr1445Die Wand des Meeres war eine Handbreit dick. Sein Rand war wie der Rand eines Bechers geformt, einer Lilienblüte gleich. Es fasste dreitausend Bat.
112442 Chronik2Chr1446Auch machte er zehn Kessel, von denen er fünf an die Südseite und fünf an die Nordseite brachte. Sie dienten für die Waschungen; was zum Brandopfer gehörte, sollte man in ihnen abspülen. Das Meer war für die Waschungen der Priester bestimmt.
112452 Chronik2Chr1447Er machte die zehn goldenen Leuchter der Vorschrift gemäß und stellte sie im Tempel auf, fünf auf der rechten und fünf auf der linken Seite.
112462 Chronik2Chr1448Ferner machte er zehn Tische und brachte sie in den Tempel, fünf auf die rechte und fünf auf die linke Seite. Desgleichen verfertigte er hundert goldene Schalen.
112472 Chronik2Chr1449Auch schuf er den Vorhof der Priester und den großen Hof mit seinen Toren. Die Torflügel überzog er mit Bronze.
112482 Chronik2Chr14410Das Meer stellte er an die Südseite des Hauses gegen Südosten.
112492 Chronik2Chr14411Endlich machte Hiram die Töpfe, Schaufeln und Schalen. So führte Hiram die Arbeiten zu Ende, die er dem König Salomo für das Haus Gottes anzufertigen hatte:
112502 Chronik2Chr14412zwei Säulen, zwei beckenförmige Kapitelle oben auf den Säulen, die zwei Flechtwerke, mit denen man die beiden beckenförmigen Kapitelle oben auf den Säulen bedeckte,
112512 Chronik2Chr14413die vierhundert Granatäpfel für die beiden Flechtwerke, die in zwei Reihen an jedem Flechtwerk angebracht waren und die die beiden beckenförmigen Kapitelle auf den Säulen bedeckten,
112522 Chronik2Chr14414die zehn fahrbaren Gestelle, die zehn Kessel für die Gestelle,
112532 Chronik2Chr14415das eine Meer, die zwölf Rinder unter ihm,
112542 Chronik2Chr14416die Töpfe, Schaufeln und Gabeln. Alle diese Geräte machte Hiram-Abi dem König Salomo für das Haus des Herrn aus glatter Bronze.
112552 Chronik2Chr14417In der Jordanau zwischen Sukkot und Zereda ließ sie der König in Formen aus festem Lehm gießen.
112562 Chronik2Chr14418Salomo ließ alle diese Geräte in überaus großer Menge anfertigen; das Gewicht der Bronze war darum nicht festzustellen.
112572 Chronik2Chr14419Salomo ließ alle Geräte, die zum Haus Gottes gehörten, anfertigen: den goldenen Altar, die Tische, auf die man die Schaubrote legte,
112582 Chronik2Chr14420die Leuchter mit ihren Lampen aus bestem Gold, um sie der Vorschrift gemäß vor der Gotteswohnung anzuzünden,
112592 Chronik2Chr14421die goldenen Blüten, Lampen und Dochtscheren aus bestem Gold,
112602 Chronik2Chr14422ferner die Messer, Schalen, Schüsseln und Pfannen aus bestem Gold. An den Türen des Hauses waren die Flügel im inneren Raum gegen das Allerheiligste und die beiden Türflügel, die zum Hauptraum führten, mit Gold verkleidet.
112612 Chronik2Chr1451So wurden alle Arbeiten, die Salomo für das Haus des Herrn ausführen ließ, vollendet. Dann brachte er die Weihegaben seines Vaters David hinein und legte das Silber, das Gold und alle Geräte in die Schatzkammern des Hauses Gottes.
112622 Chronik2Chr1452Damals versammelte Salomo die Ältesten Israels, alle Stammesführer und die Anführer der israelitischen Großfamilien in Jerusalem, um die Bundeslade des Herrn aus der Stadt Davids, das ist Zion, heraufzuholen.
112632 Chronik2Chr1453Am Fest, das ist im siebten Monat, kamen alle Männer Israels beim König zusammen.
112642 Chronik2Chr1454In Gegenwart aller Ältesten Israels nahmen die Leviten die Lade
112652 Chronik2Chr1455und brachten sie zugleich mit dem Offenbarungszelt und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf. Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.
112662 Chronik2Chr1456König Salomo aber und die ganze Gemeinde Israels, die bei ihm vor der Lade versammelt war, schlachteten Schafe und Rinder, die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen konnte.
112672 Chronik2Chr1457Darauf stellten die Priester die Bundeslade des Herrn an ihren Platz, in die Gotteswohnung des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Kerubim.
112682 Chronik2Chr1458Denn die Kerubim breiteten ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie und ihre Stangen von oben her.
112692 Chronik2Chr1459Die Stangen waren so lang, dass man ihre Spitzen an der Lade vor der Gotteswohnung sehen konnte; draußen aber waren sie nicht zu sehen. Sie blieben dort bis zum heutigen Tag.
112702 Chronik2Chr14510In der Lade befanden sich nur die zwei Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen hatte.
112712 Chronik2Chr14511Darauf traten die Priester aus dem Heiligtum. Alle, die gekommen waren, unabhängig davon, zu welcher Abteilung sie gehörten, hatten sich geheiligt.
112722 Chronik2Chr14512Die levitischen Sänger, Asaf, Heman, Jedutun, ihre Söhne und Brüder, standen alle, in Byssus gekleidet, mit Zimbeln, Harfen und Zithern an der Ostseite des Altars. Bei ihnen waren hundertzwanzig Priester, die auf Trompeten bliesen.
112732 Chronik2Chr14513Es kam wie aus einem Mund, wenn die Trompeter und Sänger gleichzeitig zum Lob und Preis des Herrn sich vernehmen ließen. Als sie mit ihren Trompeten, Zimbeln und Musikinstrumenten einsetzten und den Herrn priesen, «Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig», erfüllte eine Wolke den Tempel, das Haus des Herrn.
112742 Chronik2Chr14514Die Priester konnten wegen der Wolke ihren Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus Gottes.
112752 Chronik2Chr1461Damals sagte Salomo: Der Herr sprach, er wolle im Dunkel wohnen.
112762 Chronik2Chr1462Ich habe ein fürstliches Haus für dich gebaut, eine Wohnstätte für ewige Zeiten.
112772 Chronik2Chr1463Dann wandte sich der König um und segnete die ganze Versammlung Israels. Alle standen
112782 Chronik2Chr1464und er betete: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels. Seine Hand hat ausgeführt, was sein Mund meinem Vater David verheißen hat, als er sprach:
112792 Chronik2Chr1465Seit dem Tag, da ich mein Volk aus dem Land Ägypten führte, habe ich aus keinem der Stämme Israels eine Stadt für den Bau eines Hauses erwählt, um meinen Namen dort wohnen zu lassen. Auch habe ich keinen Mann zum Fürsten meines Volkes Israel erwählt.
112802 Chronik2Chr1466Nur Jerusalem habe ich zur Wohnung für meinen Namen und David zum Herrscher über mein Volk Israel erwählt.
112812 Chronik2Chr1467Mein Vater David wollte dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus bauen.
112822 Chronik2Chr1468Doch der Herr sprach zu ihm: Wenn du dir vorgenommen hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, hast du einen guten Entschluss gefasst.
112832 Chronik2Chr1469Doch sollst nicht du das Haus bauen, sondern erst dein leiblicher Sohn soll meinem Namen das Haus bauen.
112842 Chronik2Chr14610Der Herr hat jetzt sein Versprechen, das er gegeben hat, wahr gemacht: Ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie es der Herr zugesagt hat. Ich habe dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, das Haus gebaut
112852 Chronik2Chr14611und die Lade darin aufgestellt. Sie enthält die Tafeln des Bundes, den der Herr mit den Israeliten geschlossen hat.
112862 Chronik2Chr14612Dann trat er in Gegenwart der ganzen Versammlung Israels vor den Altar des Herrn und breitete seine Hände aus.
112872 Chronik2Chr14613Salomo hatte nämlich eine bronzene Tribüne anfertigen lassen und sie in der Mitte des Hofes aufgestellt. Sie war fünf Ellen lang, fünf Ellen breit und drei Ellen hoch. Er trat auf sie, ließ sich im Angesicht der ganzen Versammlung Israels auf die Knie nieder, breitete seine Hände zum Himmel aus
112882 Chronik2Chr14614und betete: Herr, Gott Israels, im Himmel und auf der Erde gibt es keinen Gott, der so wie du Bund und Huld seinen Knechten bewahrt, die mit ungeteiltem Herzen vor ihm leben.
112892 Chronik2Chr14615Du hast das Versprechen gehalten, das du deinem Knecht, meinem Vater David, gegeben hast. Deine Hand hat heute erfüllt, was dein Mund versprochen hat.
112902 Chronik2Chr14616Und nun, Herr, Gott Israels, halte auch das andere Versprechen, das du deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, als du sagtest: Es soll dir nie an einem Nachkommen fehlen, der vor mir auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Söhne darauf achten, ihren Weg so nach meinem Gesetz zu gehen, wie du es getan hast.
112912 Chronik2Chr14617Herr, Gott Israels, möge sich jetzt dein Wort, das du deinem Knecht David gegeben hast, als wahr erweisen.
112922 Chronik2Chr14618Wohnt denn Gott wirklich bei den Menschen auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe.
112932 Chronik2Chr14619Wende dich, Herr, mein Gott, dem Beten und Flehen deines Knechtes zu! Hör auf das Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht vor dir verrichtet.
112942 Chronik2Chr14620Halte deine Augen offen über diesem Haus bei Tag und bei Nacht, über der Stätte, von der du gesagt hast, dass du deinen Namen hierher legen willst. Höre auf das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte verrichtet.
112952 Chronik2Chr14621Achte auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, wenn sie an dieser Stätte beten. Höre sie im Himmel, dem Ort, wo du wohnst. Höre sie und verzeih!
112962 Chronik2Chr14622Wenn sich jemand gegen seinen Nächsten verfehlt und dieser ihm einen Eid abverlangt, den er schwören muss, und er dann kommt und vor deinem Altar in diesem Haus schwört,
112972 Chronik2Chr14623so höre du es im Himmel und greif ein! Verschaff deinen Knechten Recht! Vergilt dem Schuldigen und lass sein Tun auf ihn selbst zurückfallen! Den Schuldlosen aber sprich frei und vergilt ihm, wie es seiner Gerechtigkeit entspricht.
112982 Chronik2Chr14624Wenn dein Volk Israel von einem Feind geschlagen wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und dann wieder umkehrt, deinen Namen preist und in diesem Haus zu dir betet und fleht,
112992 Chronik2Chr14625so höre du es im Himmel! Vergib deinem Volk Israel seine Sünde; lass sie in das Land zurückkommen, das du ihnen und ihren Vätern gegeben hast.
113002 Chronik2Chr14626Wenn der Himmel verschlossen ist und kein Regen fällt, weil sie gegen dich gesündigt haben, und wenn sie dann an diesem Ort beten, deinen Namen preisen und von ihrer Sünde lassen, weil du sie demütigst,
113012 Chronik2Chr14627so höre du sie im Himmel! Vergib deinen Knechten und deinem Volk Israel ihre Sünden; denn du führst sie den guten Weg, den sie gehen sollen. Spende Regen deinem Land, das du deinem Volk zum Erbbesitz gegeben hast.
113022 Chronik2Chr14628Wenn im Land Hungersnot herrscht, wenn Pest ausbricht, wenn Getreidebrand, Rost, Heuschrecken und Ungeziefer auftreten, wenn Feinde sie im eigenen Land bedrängen, wenn irgendeine Plage oder Krankheit sie trifft,
113032 Chronik2Chr14629(so höre du) jedes Gebet und Flehen eines jeden einzelnen und deines ganzen Volkes Israel; denn sie alle kennen ihre Not und ihr Leid und erheben ihre Hände zu diesem Haus.
113042 Chronik2Chr14630Höre sie dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und verzeih! Vergilt jedem, was sein Tun verdient. Du kennst ja ihre Herzen, denn du allein kennst die Herzen der Menschen.
113052 Chronik2Chr14631So werden sie dich fürchten und auf deinen Wegen gehen, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vätern gegeben hast.
113062 Chronik2Chr14632Auch Fremde, die nicht zu deinem Volk Israel gehören, werden wegen deines großen Namens, deiner starken Hand und deines hoch erhobenen Armes aus fernem Land kommen. Sie werden kommen und in diesem Haus beten.
113072 Chronik2Chr14633Höre sie dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und tu alles, weswegen der Fremde zu dir ruft. Dann werden alle Völker der Erde deinen Namen erkennen. Sie werden dich fürchten, wie dein Volk Israel dich fürchtet, und erfahren, dass dein Name ausgerufen ist über diesem Haus, das ich gebaut habe.
113082 Chronik2Chr14634Wenn dein Volk gegen seine Feinde in den Krieg zieht, auf dem Weg, den du es sendest, und wenn es dann zu dir betet, zu dieser Stadt hingewendet, die du erwählt hast, und zu dem Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe,
113092 Chronik2Chr14635so höre du im Himmel sein Beten und Flehen und verschaff ihm Recht!
113102 Chronik2Chr14636Wenn sie gegen dich sündigen - es gibt ja niemand, der nicht sündigte - und du ihnen zürnst, sie ihren Bedrängern preisgibst und ihre Feinde sie gefangen fortführen in ein fernes oder nahes Land,
113112 Chronik2Chr14637so werden sie im Land ihrer Gefangenschaft in sich gehen. Sie werden im Land ihrer Gefangenschaft umkehren, zu dir flehen und rufen: Wir haben gesündigt, Unrecht getan und gefrevelt.
113122 Chronik2Chr14638Mit ganzem Herzen und ganzer Seele werden sie im Land ihrer Feinde, von denen sie als Gefangene weggeführt wurden, zu dir umkehren und beten, zu dem Land hingewendet, das du ihren Vätern gegeben hast, zu der Stadt hin, die du erwählt hast, und zu dem Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe.
113132 Chronik2Chr14639Höre dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, ihr Beten und Flehen. Verschaff ihnen Recht und verzeih deinem Volk, was es gegen dich gesündigt hat.
113142 Chronik2Chr14640Lass jetzt, mein Gott, deine Augen für das Gebet an diesem Ort offen sein und deine Ohren darauf Acht haben!
113152 Chronik2Chr14641Herr und Gott, mach dich nun auf zum Ort deiner Ruhe, du und deine machtvolle Lade! Deine Priester, Herr und Gott, sollen sich in Heil kleiden und deine Frommen sich des Glückes freuen.
113162 Chronik2Chr14642Herr und Gott, weise deinen Gesalbten nicht ab! Sei eingedenk der Hulderweise an David, deinen Knecht!
113172 Chronik2Chr1471Als Salomo sein Gebet beendet hatte, fiel Feuer vom Himmel und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer. Die Herrlichkeit des Herrn erfüllte den Tempel.
113182 Chronik2Chr1472Die Priester konnten das Haus des Herrn nicht betreten, da die Herrlichkeit des Herrn es erfüllte.
113192 Chronik2Chr1473Alle Israeliten sahen, wie das Feuer herabfiel und wie die Herrlichkeit des Herrn über dem Tempel erschien. Sie warfen sich mit dem Gesicht zur Erde auf das Steinpflaster nieder, beteten den Herrn an und priesen ihn: «Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig.»
113202 Chronik2Chr1474Dann brachten der König und das ganze Volk vor dem Herrn Opfer dar.
113212 Chronik2Chr1475Zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Schafe ließ König Salomo zum Opfer schlachten. So vollzogen der König und das ganze Volk die Weihe des Hauses Gottes.
113222 Chronik2Chr1476Die Priester taten ihren Dienst und die Leviten spielten die Instrumente für die Lieder des Herrn. König David hatte diese Geräte anfertigen lassen, um den Herrn zu preisen: «Denn seine Huld währt ewig.» Während die Leviten den Lobpreis Davids vortrugen, bliesen die Priester ihnen gegenüber die Trompeten und ganz Israel nahm daran teil.
113232 Chronik2Chr1477Salomo weihte auch die Mitte des Hofes, der vor dem Haus des Herrn war, als er dort die Brandopfer und die Fettstücke der Heilsopfer darbrachte. Der bronzene Altar, den Salomo hatte anfertigen lassen, konnte nämlich das Brandopfer, das Speiseopfer und die Fettstücke nicht fassen.
113242 Chronik2Chr1478Salomo feierte damals mit ganz Israel, das von Lebo-Hamat bis zum Grenzbach Ägyptens zu einer sehr großen Versammlung erschienen war, auch das (Laubhütten-)Fest sieben Tage lang.
113252 Chronik2Chr1479Am achten Tag hielten sie eine Festversammlung. Die Weihe des Altars hatten sie nämlich sieben Tage lang gefeiert und auch das Fest dauerte sieben Tage.
113262 Chronik2Chr14710Am dreiundzwanzigsten Tag des siebten Monats entließ der König das Volk zu seinen Zelten. Sie waren voll Freude und frohen Mutes über das Gute, das der Herr an David, an Salomo und an seinem Volk Israel getan hatte.
113272 Chronik2Chr14711Nachdem Salomo das Haus des Herrn und den königlichen Palast vollendet und alle seine Pläne für das Haus des Herrn und für seinen Palast verwirklicht hatte,
113282 Chronik2Chr14712erschien ihm der Herr in der Nacht und sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet gehört und diesen Ort als Opferstätte für mich erwählt.
113292 Chronik2Chr14713Wenn ich den Himmel verschließe und kein Regen fällt oder wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land kahl zu fressen, wenn ich die Pest in mein Volk sende
113302 Chronik2Chr14714und mein Volk, über das mein Name ausgerufen ist, sich demütigt und betet, mich sucht und von seinen schlechten Wegen umkehrt, dann höre ich es im Himmel. Ich verzeihe seine Sünde und bringe seinem Land Heilung.
113312 Chronik2Chr14715Meine Augen sollen jetzt für das Gebet an diesem Ort offen sein und meine Ohren sollen darauf achten.
113322 Chronik2Chr14716Ich habe jetzt dieses Haus erwählt und geheiligt, damit mein Name ewig hier sei. Meine Augen und mein Herz werden allezeit hier weilen.
113332 Chronik2Chr14717Wenn du deinen Weg vor mir gehst, wie ihn dein Vater David gegangen ist, und wenn du alles tust, was ich dir befohlen habe, wenn du auf meine Gesetze und Rechtsvorschriften achtest,
113342 Chronik2Chr14718dann werde ich deinen Königsthron bestehen lassen, wie ich es deinem Vater David zugesichert habe, zu dem ich gesagt habe: Es soll dir nie an einem Herrscher über Israel fehlen.
113352 Chronik2Chr14719Doch wenn ihr euch von mir abwendet und meine Gesetze und Gebote, die ich euch gegeben habe, übertretet, wenn ihr euch anschickt, andere Götter zu verehren und euch vor ihnen niederzuwerfen,
113362 Chronik2Chr14720dann werde ich euch aus meinem Land vertreiben, das ich euch gegeben habe. Dieses Haus, das ich meinem Namen geweiht habe, werde ich aus meinem Angesicht wegschaffen und zum Gespött und zum Hohn unter allen Völkern machen.
113372 Chronik2Chr14721Jeder, der an diesem Haus, das so erhaben war, vorübergeht, wird sich entsetzen und fragen: Warum hat der Herr diesem Land und diesem Haus das angetan?
113382 Chronik2Chr14722Und man wird antworten: Weil sie den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus Ägypten geführt hat, verlassen und sich an andere Götter gehängt, sich vor ihnen niedergeworfen und sie verehrt haben, darum hat er all dieses Unglück über sie gebracht.
113392 Chronik2Chr1481Nach Ablauf von zwanzig Jahren, in denen Salomo das Haus des Herrn und seinen Palast gebaut hatte,
113402 Chronik2Chr1482baute er auch die Städte aus, die Hiram ihm (zurück) gegeben hatte, und siedelte Israeliten darin an.
113412 Chronik2Chr1483Salomo zog nach Hamat-Zoba und eroberte es.
113422 Chronik2Chr1484Er baute Tadmor in der Steppe aus und alle Vorratsstädte, die er in Hamat anlegte.
113432 Chronik2Chr1485Er baute auch das obere und das untere Bet-Horon zu Festungen mit Mauern, Toren und Riegeln aus,
113442 Chronik2Chr1486ebenso Baala und alle Vorratsstädte, die ihm gehörten, die Städte für die Wagen und ihre Mannschaft und was er sonst in Jerusalem, auf dem Libanon und im ganzen Bereich seiner Herrschaft zu bauen wünschte.
113452 Chronik2Chr1487Die Reste der Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, die nicht zu den Israeliten gehörten
113462 Chronik2Chr1488und von denen noch Nachkommen im Land lebten - die Israeliten hatten sie nicht ausgerottet - hob Salomo als Fronarbeiter aus und sie blieben es bis zum heutigen Tag.
113472 Chronik2Chr1489Von den Israeliten aber machte Salomo niemand zum Sklaven für seine Arbeit; sie waren seine Krieger, seine Obersten und Hauptleute, die Befehlshaber über seine Wagen und deren Mannschaft.
113482 Chronik2Chr14810Zweihundertfünfzig Werkführer, die unter dem Befehl der Statthalter Salomos standen, hatten die Aufsicht über die Arbeiter.
113492 Chronik2Chr14811Salomo brachte die Tochter des Pharao aus der Davidstadt in das Haus, das er für sie gebaut hatte; denn er sagte: Eine Frau soll nicht im Haus Davids, des Königs von Israel, wohnen; denn die Räume, in die die Lade des Herrn gekommen ist, sind heilig.
113502 Chronik2Chr14812Damals brachte Salomo auf dem Altar, den er vor der Halle für den Herrn erbaut hatte, Brandopfer dar.
113512 Chronik2Chr14813Auch an den Sabbaten und Neumondtagen ließ er die Opfer darbringen, die nach dem Befehl des Mose für diese Tage angeordnet waren. Das Gleiche tat er dreimal im Jahr, jeweils an den Festen, am Fest der Ungesäuerten Brote, am Wochenfest und am Laubhüttenfest.
113522 Chronik2Chr14814Dem Auftrag seines Vaters David folgend, bestellte er die Abteilungen der Priester für ihren Dienst und die Leviten für ihre Aufgabe, Loblieder zu singen und an der Seite der Priester Dienst zu tun, wie es für jeden Tag vorgeschrieben war. Auch bestellte er die Torwächter nach ihren Abteilungen für die einzelnen Tore; denn so lautete der Befehl Davids, des Mannes Gottes.
113532 Chronik2Chr14815Man wich in keinem Punkt von den Befehlen ab, die der König für die Priester und für die Leviten erlassen hatte.
113542 Chronik2Chr14816So wurde das ganze Werk Salomos planmäßig ausgeführt, vom Tag der Grundlegung des Hauses des Herrn bis zu seiner Fertigstellung, bis zur Vollendung des Hauses des Herrn.
113552 Chronik2Chr14817Damals begab sich Salomo nach Ezjon-Geber und Elat an der Küste des Meeres in Edom.
113562 Chronik2Chr14818Hiram schickte ihm durch seine Knechte Schiffe und geübte Seefahrer. Sie fuhren mit den Leuten Salomos nach Ofir, holten von dort vierhundertfünfzig Talente Gold und brachten es dem König Salomo.
113572 Chronik2Chr1491Die Königin von Saba hörte vom Ruf Salomos und kam mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die Balsam, eine Menge Gold und Edelsteine trugen, nach Jerusalem, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen. Sie trat bei Salomo ein und redete mit ihm über alles, was sie sich vorgenommen hatte.
113582 Chronik2Chr1492Salomo gab ihr Antwort auf alle Fragen. Es gab nichts, was ihm verborgen war und was er ihr nicht hätte sagen können.
113592 Chronik2Chr1493Als nun die Königin von Saba die Weisheit Salomos erkannte, als sie den Palast sah, den er gebaut hatte,
113602 Chronik2Chr1494die Speisen auf seiner Tafel, die Sitzplätze seiner Beamten, das Aufwarten seiner Diener und ihre Gewänder, seine Mundschenken und ihre Gewänder, sein Opfer, das er im Haus des Herrn darbrachte, da stockte ihr der Atem.
113612 Chronik2Chr1495Sie sagte zum König: Was ich in meinem Land über dich und deine Weisheit gehört habe, ist wirklich wahr.
113622 Chronik2Chr1496Ich wollte es nicht glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und wahrhaftig, nicht einmal die Hälfte hat man mir berichtet von der Größe deiner Weisheit. Du übertriffst alles, was ich gehört habe.
113632 Chronik2Chr1497Glücklich sind deine Männer und glücklich diese deine Diener, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören.
113642 Chronik2Chr1498Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der an dir Gefallen gefunden und dich auf seinen Thron gesetzt hat, damit du König bist für Jahwe, deinen Gott. Weil dein Gott Israel liebt und ihm ewigen Bestand verleihen will, hat er dich zum König bestellt, damit du Recht und Gerechtigkeit übst.
113652 Chronik2Chr1499Sie gab dem König hundertzwanzig Talente Gold, dazu eine sehr große Menge Balsam und Edelsteine. Balsam, wie ihn die Königin von Saba dem König Salomo schenkte, gab es nicht wieder.
113662 Chronik2Chr14910Auch die Leute Hirams und die Leute Salomos, die Gold aus Ofir holten, brachten Algummimholz und Edelsteine.
113672 Chronik2Chr14911Der König ließ aus dem Algummimholz Schnitzarbeiten für das Haus des Herrn und den königlichen Palast sowie Zithern und Harfen für die Sänger anfertigen. Dergleichen hatte man vordem im Land Juda nicht gesehen.
113682 Chronik2Chr14912König Salomo gewährte der Königin von Saba alles, was sie wünschte und begehrte, ausgenommen das, was sie dem König geschenkt hatte. Schließlich kehrte sie mit ihrem Gefolge in ihr Land zurück.
113692 Chronik2Chr14913Das Gewicht des Goldes, das alljährlich bei Salomo einging, betrug sechshundertsechsundsechzig Goldtalente.
113702 Chronik2Chr14914Dabei sind nicht eingerechnet die Abgaben, die von den Kaufleuten und Händlern kamen. Auch alle Könige von Arabien und die Statthalter des Landes brachten Salomo Gold und Silber.
113712 Chronik2Chr14915König Salomo ließ zweihundert Schilde aus gehämmertem Gold herstellen. Sechshundert Schekel gehämmertes Gold verwandte er für jeden Schild.
113722 Chronik2Chr14916Dazu machte er dreihundert kleinere Schilde aus gehämmertem Gold. Dreihundert Schekel Gold verwendete er für jeden. Er brachte sie in das Libanonwaldhaus.
113732 Chronik2Chr14917Ferner ließ der König einen großen Thron aus Elfenbein anfertigen und mit purem Gold überziehen.
113742 Chronik2Chr14918Sechs Stufen führten zum Thron hinauf. An seiner Rückseite war ein goldenes Lamm und zu beiden Seiten des Sitzes befanden sich Armlehnen. Zwei Löwen standen neben den Lehnen
113752 Chronik2Chr14919und zwölf zu beiden Seiten der sechs Stufen. Dergleichen ist noch für kein Königreich geschaffen worden.
113762 Chronik2Chr14920Alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus Gold; ebenso waren alle Geräte des Libanonwaldhauses aus bestem Gold. Silber galt in den Tagen Salomos als wertlos;
113772 Chronik2Chr14921denn der König hatte eine Flotte, die mit den Leuten Hirams nach Tarschisch fuhr. Einmal in drei Jahren kam die Tarschischflotte und brachte Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Perlhühner.
113782 Chronik2Chr14922So übertraf König Salomo alle Könige der Erde an Reichtum und Weisheit.
113792 Chronik2Chr14923Alle Könige der Erde begehrten, ihn zu sehen und die Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gelegt hatte.
113802 Chronik2Chr14924Alle brachten ihm Jahr für Jahr ihre Gaben: silberne und goldene Gefäße, Gewänder, Waffen, Balsam, Pferde und Maultiere.
113812 Chronik2Chr14925Salomo hatte viertausend Stallplätze für seine Pferde sowie Wagen und zwölftausend Mann als Besatzung. Er brachte sie in die Wagenstädte sowie in die Umgebung des Königs nach Jerusalem.
113822 Chronik2Chr14926Er war Herrscher über alle Könige vom Eufrat bis zum Land der Philister und bis an die Grenze Ägyptens.
113832 Chronik2Chr14927Salomo machte das Silber in Jerusalem so häufig wie die Steine und die Zedern so zahlreich wie die Maulbeerfeigenbäume in der Schefela.
113842 Chronik2Chr14928Man bezog die Pferde für Salomo aus Ägypten und aus allen Ländern.
113852 Chronik2Chr14929Die übrige Geschichte Salomos, die frühere und die spätere, ist aufgezeichnet in der Geschichte des Propheten Natan, in der Weissagung Ahijas aus Schilo und in der Vision des Sehers Jedo über Jerobeam, den Sohn Nebats.
113862 Chronik2Chr14930Salomo war vierzig Jahre in Jerusalem König über ganz Israel.
113872 Chronik2Chr14931Er entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in der Stadt seines Vaters David. Sein Sohn Rehabeam wurde König an seiner Stelle.
113882 Chronik2Chr14101Rehabeam begab sich nach Sichem; denn dorthin war ganz Israel gekommen, um ihn zum König zu machen.
113892 Chronik2Chr14102Jerobeam, der Sohn Nebats, hörte davon, während er in Ägypten war, wohin er vor dem König Salomo hatte fliehen müssen; er kehrte jetzt aus Ägypten zurück.
113902 Chronik2Chr14103Man sandte zu ihm und ließ ihn rufen. So kamen also Jerobeam und ganz Israel (nach Sichem) und sie sagten zu Rehabeam:
113912 Chronik2Chr14104Dein Vater hat uns ein hartes Joch auferlegt. Erleichtere jetzt den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat. Dann wollen wir dir dienen.
113922 Chronik2Chr14105Er antwortete ihnen: Kommt nach drei Tagen wieder zu mir! Als sich das Volk entfernt hatte,
113932 Chronik2Chr14106beriet sich König Rehabeam mit den älteren Männern, die zu Lebzeiten seines Vaters Salomo in dessen Dienst gestanden hatten. Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was soll ich diesem Volk antworten?
113942 Chronik2Chr14107Sie sagten zu ihm: Wenn du gut gegen dieses Volk bist, ihnen zu Willen bist und freundlich mit ihnen redest, dann werden sie immer deine Diener sein.
113952 Chronik2Chr14108Doch er verwarf den Rat, den die Älteren ihm gegeben hatten, und beriet sich mit den jungen Leuten, die mit ihm groß geworden waren und jetzt in seinem Dienst standen.
113962 Chronik2Chr14109Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was sollen wir diesem Volk antworten, das zu mir sagt: Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat.
113972 Chronik2Chr141010Die jungen Leute, die mit ihm groß geworden waren, sagten zu ihm: So sollst du dem Volk antworten, das zu dir sagt: Dein Vater hat uns ein schweres Joch auferlegt. Erleichtere es uns! So sollst du zu ihnen sagen: Mein kleiner Finger ist stärker als die Lenden meines Vaters.
113982 Chronik2Chr141011Hat mein Vater euch ein schweres Joch aufgebürdet, so werde ich es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen.
113992 Chronik2Chr141012Am dritten Tag kamen Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam; denn der König hatte ihnen gesagt: Kommt am dritten Tag wieder zu mir!
114002 Chronik2Chr141013Der König gab ihnen nun eine harte Antwort. Er verwarf den Rat der Älteren
114012 Chronik2Chr141014und antwortete ihnen nach dem Rat der jungen Leute: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht. Ich werde es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen.
114022 Chronik2Chr141015Der König hörte also nicht auf das Volk; denn Gott hatte es so bestimmt, um das Wort wahr zu machen, das er durch Ahija von Schilo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, gesprochen hatte.
114032 Chronik2Chr141016Als alle Israeliten sahen, dass der König nicht auf sie hörte, gaben sie ihm zur Antwort: Welchen Anteil haben wir an David? /Wir haben keinen Erbbesitz beim Sohn Isais. /In deine Zelte, Israel! /Nun kümmere dich um dein Haus, David! So begab sich ganz Israel zu seinen Zelten.
114042 Chronik2Chr141017Nur über die Israeliten, die in den Städten Judas wohnten, blieb Rehabeam König.
114052 Chronik2Chr141018Und als er den Fronaufseher Hadoram hinschickte, steinigten ihn die Israeliten zu Tode. Dem König Rehabeam gelang es, den Wagen zu besteigen und nach Jerusalem zu entkommen.
114062 Chronik2Chr141019So fiel Israel vom Haus David ab und ist abtrünnig bis zum heutigen Tag.
114072 Chronik2Chr14111Rehabeam kam nach Jerusalem und versammelte das Haus Juda und Benjamin, hundertachtzigtausend auserlesene Krieger, um gegen die Israeliten zu kämpfen und das Königtum für Rehabeam zurückzugewinnen.
114082 Chronik2Chr14112Doch das Wort des Herrn erging an Schemaja, den Mann Gottes:
114092 Chronik2Chr14113Sag zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König von Juda, und zu allen Israeliten in Juda und Benjamin:
114102 Chronik2Chr14114So spricht der Herr: Zieht nicht in den Krieg gegen eure Brüder! Jeder kehre in sein Haus zurück, denn ich habe es so verfügt. Sie hörten auf die Worte des Herrn und sahen davon ab, gegen Jerobeam zu ziehen.
114112 Chronik2Chr14115Rehabeam blieb in Jerusalem.
114122 Chronik2Chr14116Rehabeam baute Städte in Juda zu Festungen aus. Er baute aus: Betlehem, Etam, Tekoa,
114132 Chronik2Chr14117Bet-Zur, Socho, Adullam,
114142 Chronik2Chr14118Gat, Marescha, Sif,
114152 Chronik2Chr14119Adorajim, Lachisch, Aseka,
114162 Chronik2Chr141110Zora, Ajalon und Hebron, die alle in Juda und Benjamin lagen, lauter Festungen.
114172 Chronik2Chr141111Er machte die Festungen stark, setzte Befehlshaber über sie ein und legte Vorräte an Nahrungsmitteln, Öl und Wein in ihnen an.
114182 Chronik2Chr141112In jede einzelne Stadt brachte er Schilde und Lanzen. So machte er sie sehr stark. Rehabeam herrschte über Juda und Benjamin.
114192 Chronik2Chr141113Auch die Priester und Leviten, die (zerstreut) in ganz Israel lebten, stellten sich aus all ihren Gebieten bei ihm ein.
114202 Chronik2Chr141114Denn die Leviten verließen ihre Weideflächen und ihren Besitz und zogen nach Juda und Jerusalem, weil Jerobeam und seine Söhne ihnen den Priesterdienst für den Herrn verwehrten.
114212 Chronik2Chr141115Jerobeam bestellte sich eigene Priester für die Kulthöhen, für die Bocksgeister und für die Kälber, die er gemacht hatte.
114222 Chronik2Chr141116Den Leviten folgten aus allen Stämmen Israels auch andere, die darauf bedacht waren, den Herrn, den Gott Israels, zu suchen. Sie kamen nach Jerusalem, um dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, Opfer darzubringen.
114232 Chronik2Chr141117Sie stärkten das Reich Juda und waren drei Jahre lang eine Stütze für Rehabeam, den Sohn Salomos; denn drei Jahre folgten sie den Wegen Davids und Salomos.
114242 Chronik2Chr141118Rehabeam nahm sich Mahalat, die Tochter Jerimots, des Sohnes Davids, und der Abihajil, der Tochter Eliabs, des Sohnes Isais, zur Frau.
114252 Chronik2Chr141119Sie gebar ihm die Söhne Jëusch, Schemarja und Saham.
114262 Chronik2Chr141120Nach ihr nahm er Maacha, die Enkelin Abschaloms. Sie gebar ihm Abija, Attai, Sisa und Schelomit.
114272 Chronik2Chr141121Rehabeam aber liebte Maacha, die Enkelin Abschaloms, mehr als seine anderen Frauen und Nebenfrauen. Er hatte nämlich achtzehn Frauen und sechzig Nebenfrauen genommen und achtundzwanzig Söhne und sechzig Töchter gezeugt.
114282 Chronik2Chr141122Abija, den Sohn der Maacha, bestellte Rehabeam zum Oberhaupt und Fürsten unter seinen Brüdern; denn er hatte vor, ihn zum König zu machen.
114292 Chronik2Chr141123In kluger Weise verteilte er alle Gegenden Judas und Benjamins und alle festen Städte an seine Söhne. Auch verschaffte er ihnen reichlichen Unterhalt und warb viele Frauen für sie.
114302 Chronik2Chr14121Als aber seine Herrschaft gefestigt und er stark geworden war, fiel er mit ganz Israel vom Gesetz des Herrn ab.
114312 Chronik2Chr14122Im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog Schischak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem, da sie dem Herrn untreu geworden waren.
114322 Chronik2Chr14123Er kam mit zwölfhundert Wagen und sechzigtausend Wagenkämpfern. Zahllos war das Kriegsvolk, das mit ihm aus Ägypten kam: Libyer, Sukkijiter und Kuschiter.
114332 Chronik2Chr14124Er eroberte die Festungen in Juda und rückte vor Jerusalem.
114342 Chronik2Chr14125Damals kam der Prophet Schemaja zu Rehabeam und zu den führenden Leuten Judas, die sich vor Schischak nach Jerusalem zurückgezogen hatten, und sagte zu ihnen: So spricht der Herr: Ihr habt mich verlassen; darum verlasse auch ich euch und übergebe euch der Hand Schischaks.
114352 Chronik2Chr14126Doch nun demütigten sich die führenden Leute Israels und der König und sagten: Der Herr ist gerecht.
114362 Chronik2Chr14127Als der Herr sah, dass sie sich demütigten, erging das Wort des Herrn an Schemaja: Sie haben sich gedemütigt; darum werde ich sie nicht verderben. Bald werde ich ihnen Rettung bringen und mein Zorn soll sich nicht durch Schischak über Jerusalem ergießen.
114372 Chronik2Chr14128Doch sollen sie ihm untertan werden, damit sie den Unterschied zwischen meinem Dienst und dem Dienst der irdischen Reiche erfahren.
114382 Chronik2Chr14129Schischak, der König von Ägypten, zog also gegen Jerusalem. Er raubte die Schätze des Tempels und die Schätze des königlichen Palastes und nahm alles weg, auch die goldenen Schilde, die Salomo hatte anfertigen lassen.
114392 Chronik2Chr141210An deren Stelle ließ König Rehabeam bronzene anfertigen und übergab sie den Befehlshabern der Läufer, die den Eingang zum Haus des Königs bewachten.
114402 Chronik2Chr141211Sooft nun der König in das Haus des Herrn ging, kamen die Läufer, trugen die Schilde und brachten sie dann wieder in ihre Wachstube zurück.
114412 Chronik2Chr141212Da der König sich demütigte, ließ der Zorn des Herrn von ihm ab, sodass er ihn nicht ganz zugrunde richtete. Es gab ja in Juda noch manches Gute.
114422 Chronik2Chr141213So gewann König Rehabeam wieder festen Halt in Jerusalem und herrschte weiter als König. Er war einundvierzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte siebzehn Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der Herr aus allen Stämmen Israels erwählt hatte, um seinen Namen dorthin zu legen. Seine Mutter hieß Naama und war eine Ammoniterin.
114432 Chronik2Chr141214Er tat Böses und war nicht darauf bedacht, den Herrn zu suchen.
114442 Chronik2Chr141215Die frühere und die spätere Geschichte Rehabeams ist aufgezeichnet in der Geschichte des Propheten Schemaja und des Sehers Iddo. Sie enthalten auch seinen Stammbaum. Der Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam dauerte die ganze Zeit an.
114452 Chronik2Chr141216Rehabeam entschlief zu seinen Vätern und wurde in der Davidstadt begraben. Sein Sohn Abija wurde König an seiner Stelle.
114462 Chronik2Chr14131Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam wurde Abija König von Juda.
114472 Chronik2Chr14132Er regierte drei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Michaja und war eine Tochter Uriëls aus Gibea. Es war aber Krieg zwischen Abija und Jerobeam.
114482 Chronik2Chr14133Abija begann den Kampf mit einem Heer von vierhunderttausend auserlesenen Kriegern. Jerobeam stellte ihm achthunderttausend auserlesene, tapfere Krieger entgegen.
114492 Chronik2Chr14134Da stieg Abija auf die Höhe des Berges Zemarajim im Gebirge Efraim und rief: Hört mich an, Jerobeam und ganz Israel!
114502 Chronik2Chr14135Wisst ihr denn nicht, dass der Herr, der Gott Israels, David und seinen Söhnen das Königtum von Israel in einem Salzbund auf ewige Zeiten verliehen hat?
114512 Chronik2Chr14136Doch Jerobeam, der Sohn Nebats, der Knecht Salomos, des Sohnes Davids, erhob sich und empörte sich gegen seinen Herrn.
114522 Chronik2Chr14137Um ihn sammelten sich haltlose, nichtswürdige Leute, die Rehabeam, dem Sohn Salomos, überlegen waren. Rehabeam war eben noch jung und zaghaft und konnte gegen sie nicht aufkommen.
114532 Chronik2Chr14138Ihr glaubt nun, euch gegen das Königtum des Herrn, das in der Hand der Söhne Davids liegt, behaupten zu können, weil ihr ein großer Haufen seid und die goldenen Kälber bei euch habt, die Jerobeam zu euren Göttern gemacht hat.
114542 Chronik2Chr14139Habt ihr nicht die Priester des Herrn, die Nachkommen Aarons, und die Leviten verstoßen und euch Priester bestellt wie die Völker anderer Länder? Jeder, der mit einem jungen Stier und sieben Widdern zu euch kam, um sich in das Priesteramt einsetzen zu lassen, wurde Priester der Nichtgötter.
114552 Chronik2Chr141310Doch unser Gott ist der Herr. Wir haben ihn nicht verlassen. Die Nachkommen Aarons dienen ihm als Priester und die Leviten versehen ihren Dienst.
114562 Chronik2Chr141311Jeden Morgen und jeden Abend bringen sie dem Herrn Brandopfer und wohlriechendes Räucherwerk dar, schichten Brote auf den reinen Tisch und bedienen den goldenen Leuchter mit seinen Lampen, um sie jeden Abend anzuzünden; denn wir achten auf die Anordnung des Herrn, unseres Gottes. Doch ihr habt ihn verlassen.
114572 Chronik2Chr141312Seht: Gott ist mit uns, er steht an unserer Spitze. Bei uns sind auch seine Priester mit den Lärmtrompeten, um gegen euch Kriegslärm zu blasen. Israeliten, kämpft nicht gegen den Herrn, den Gott eurer Väter; denn ihr werdet keinen Erfolg haben.
114582 Chronik2Chr141313Doch Jerobeam ließ die Leute im Hinterhalt eine Umgehung ausführen, um den Judäern in den Rücken zu fallen. So stand seine Abteilung vor den Judäern, der Hinterhalt aber in ihrem Rücken.
114592 Chronik2Chr141314Als daher die Judäer sich umwandten, sahen sie, dass ihnen der Angriff von vorne und von hinten drohte. Sie schrien zum Herrn und die Priester bliesen die Trompeten.
114602 Chronik2Chr141315Dann erhoben die Judäer das Kriegsgeschrei, und während sie lärmten, schlug Gott den Jerobeam und ganz Israel durch Abija und Juda.
114612 Chronik2Chr141316Die Israeliten mussten vor den Judäern fliehen. Gott gab sie in ihre Gewalt
114622 Chronik2Chr141317und Abija und seine Leute versetzten ihnen harte Schläge, sodass fünfhunderttausend auserlesene Krieger von ihnen fielen.
114632 Chronik2Chr141318So wurden die Israeliten damals gedemütigt, die Judäer aber gewannen die Oberhand; denn sie stützten sich auf den Herrn, den Gott ihrer Väter.
114642 Chronik2Chr141319Abija verfolgte Jerobeam und nahm ihm folgende Städte weg: Bet-El mit seinen Tochterstädten, Jeschana mit seinen Tochterstädten und Efron mit seinen Tochterstädten.
114652 Chronik2Chr141320Jerobeam kam in den Tagen Abijas nicht wieder zu Macht. Schließlich schlug ihn der Herr und er starb.
114662 Chronik2Chr141321Abija aber wurde mächtig. Er nahm sich vierzehn Frauen und zeugte zweiundzwanzig Söhne und sechzehn Töchter.
114672 Chronik2Chr141322Die übrige Geschichte Abijas, sein Leben und seine Reden sind aufgezeichnet in den Erläuterungen des Propheten Iddo.
114682 Chronik2Chr141323Abija entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn in der Davidstadt. Sein Sohn Asa wurde König an seiner Stelle. In seinen Tagen hatte das Land zehn Jahre Ruhe.
114692 Chronik2Chr14141Asa tat, was gut und recht war in den Augen des Herrn, seines Gottes.
114702 Chronik2Chr14142Er entfernte die fremden Altäre und die Kulthöhen, zerbrach die Steinmale, hieb die Kultpfähle um
114712 Chronik2Chr14143und befahl den Judäern, den Herrn, den Gott ihrer Väter, zu suchen und das Gesetz und die Gebote zu halten.
114722 Chronik2Chr14144Er beseitigte die Kulthöhen und die Rauchopferaltäre aus allen Städten Judas. Das Reich hatte Ruhe unter ihm.
114732 Chronik2Chr14145Weil das Land Ruhe hatte und weil er in jenen Jahren keinen Krieg führen musste, konnte Asa Festungen in Juda ausbauen. Der Herr hatte ihm nämlich Ruhe verschafft.
114742 Chronik2Chr14146Er sagte daher zu den Männern Judas: Wir wollen diese Städte ausbauen und sie mit Mauern, Türmen, Toren und Riegeln versehen; denn noch liegt das Land frei vor uns. Weil wir den Herrn, unseren Gott, eifrig gesucht haben, hat er uns ringsum Ruhe verschafft. So konnten sie bauen und hatten Erfolg.
114752 Chronik2Chr14147Asa hatte ein Heer von dreihunderttausend Mann aus Juda, die Schild und Lanze führten, und zweihundertachtzigtausend Mann aus Benjamin, die den Rundschild trugen und den Bogen spannten. Sie alle waren tapfere Krieger.
114762 Chronik2Chr14148Gegen sie zog der Kuschiter Serach mit einem Heer von einer Million Mann und dreihundert Wagen. Er kam bis Marescha.
114772 Chronik2Chr14149Asa zog ihm entgegen und sie stellten sich im Tal nördlich von Marescha zum Kampf auf.
114782 Chronik2Chr141410Doch Asa rief zum Herrn, seinem Gott, und sagte: Herr, im Streit zwischen einem Mächtigen und einem Schwachen kann niemand so helfen wie du. Hilf uns, Herr, unser Gott; denn du bist unsere Stütze und in deinem Namen sind wir gegen diese Übermacht gezogen. Herr, du bist unser Gott und kein Mensch soll etwas gegen dich vermögen.
114792 Chronik2Chr141411Da schlug der Herr die Kuschiter vor Asa und Juda und die Kuschiter mussten fliehen;
114802 Chronik2Chr141412Asa und seine Leute verfolgten sie bis Gerar. Von den Kuschitern fielen so viele, dass sie sich nicht mehr erholten. Sie zerbrachen vor dem Herrn und seinem Heerlager. Die Judäer aber machten reiche Beute.
114812 Chronik2Chr141413Sie schlugen alle Städte im Umkreis von Gerar, denn der Schrecken des Herrn war über sie gekommen. Die Judäer plünderten sie aus, denn es gab in ihnen viel zu erbeuten.
114822 Chronik2Chr141414Auch die Zeltlager bei den Herden überwältigten sie, führten eine Menge Schafe und Ziegen und Kamele fort und kehrten dann nach Jerusalem zurück.
114832 Chronik2Chr14151Über Asarja, den Sohn Odeds, kam der Geist Gottes.
114842 Chronik2Chr14152Er ging zu Asa hinaus und sagte zu ihm: Hört mich an, Asa und ihr alle von Juda und Benjamin! Der Herr ist mit euch, wenn ihr zu ihm haltet. Wenn ihr ihn sucht, lässt er sich von euch finden; wenn ihr ihn aber verlasst, verlässt er euch.
114852 Chronik2Chr14153Lange Zeit lebte Israel ohne den wahren Gott, ohne einen belehrenden Priester, ohne Gesetz.
114862 Chronik2Chr14154In ihrer Not bekehrten sie sich zum Herrn, dem Gott Israels, und da sie ihn suchten, ließ er sich von ihnen finden.
114872 Chronik2Chr14155In jenen Zeiten konnte niemand sicher aus- und eingehen, denn große Unruhe lag über allen Bewohnern der Länder.
114882 Chronik2Chr14156Ein Volk wurde vom andern bedrängt, eine Stadt von der andern, denn Gott beunruhigte sie durch allerlei Not.
114892 Chronik2Chr14157Ihr aber, seid stark! Eure Hände sollen nicht erschlaffen, denn euer Tun wird seinen Lohn finden.
114902 Chronik2Chr14158Als Asa diese Worte und Weissagungen des Propheten Asarja, des Sohnes Odeds, hörte, entfernte er mutig die Götzenbilder aus dem ganzen Gebiet von Juda und Benjamin sowie aus den Städten, die er im Gebirge Efraim erobert hatte. Auch erneuerte er den Altar des Herrn, der vor dem Tempel des Herrn stand.
114912 Chronik2Chr14159Dann versammelte er ganz Juda und Benjamin sowie die Leute von Efraim, Manasse und Simeon, die sich bei ihnen aufhielten. Sehr viele waren nämlich aus Israel zu ihm übergegangen, als sie sahen, dass der Herr, sein Gott, mit ihm war.
114922 Chronik2Chr141510Im dritten Monat des fünfzehnten Jahres der Regierung Asas kamen sie in Jerusalem zusammen
114932 Chronik2Chr141511und opferten an jenem Tag dem Herrn siebenhundert Rinder und siebentausend Schafe von der Beute, die sie gemacht hatten.
114942 Chronik2Chr141512Sie gingen die Verpflichtung ein, mit ganzem Herzen und ganzer Seele den Herrn, den Gott ihrer Väter, zu suchen.
114952 Chronik2Chr141513Wer aber nicht den Herrn, den Gott Israels, suchen würde, sollte getötet werden, sei er klein oder groß, Mann oder Frau.
114962 Chronik2Chr141514Das schworen sie dem Herrn mit lauter Stimme, unter Freudenrufen, beim Schall der Trompeten und Hörner.
114972 Chronik2Chr141515Ganz Juda freute sich über den Schwur, denn sie hatten ihn mit ganzem Herzen geleistet. Und da sie mit bestem Willen den Herrn suchten, ließ er sich von ihnen finden und verschaffte ihnen ringsum Ruhe.
114982 Chronik2Chr141516König Asa enthob auch seine Großmutter Maacha ihrer Stellung als Herrin, weil sie der Aschera ein Schandbild errichtet hatte. Er ließ das Schandbild umhauen, es zertrümmern und im Kidrontal verbrennen.
114992 Chronik2Chr141517Nur die Kulthöhen verschwanden nicht aus Israel. Doch das Herz Asas war ungeteilt (beim Herrn), solange er lebte.
115002 Chronik2Chr141518Er brachte auch die Weihegaben seines Vaters und seine eigenen Weihegaben in das Haus Gottes: Silber, Gold und allerlei Geräte.
115012 Chronik2Chr141519Es gab keinen Krieg bis zum fünfunddreißigsten Jahr der Regierung Asas.
115022 Chronik2Chr14161Im sechsunddreißigsten Regierungsjahr Asas zog Bascha, der König von Israel, gegen Juda und baute Rama aus, um Asa, den König von Juda, daran zu hindern, in den Krieg zu ziehen.
115032 Chronik2Chr14162Da nahm Asa Silber und Gold aus den Schatzkammern des Tempels und des königlichen Palastes und sandte es an Ben-Hadad, den König von Aram, der in Damaskus seinen Sitz hatte. Dabei ließ er ihm sagen:
115042 Chronik2Chr14163Zwischen mir und dir, zwischen meinem Vater und deinem Vater soll ein Bündnis sein. Ich schicke dir Silber und Gold. Löse also dein Bündnis mit Bascha, dem König von Israel, damit er von mir abzieht.
115052 Chronik2Chr14164Ben-Hadad hörte auf König Asa. Er sandte seine Heerführer gegen die Städte Israels und diese verwüsteten Ijon, Dan und Abel-Majim sowie alle Vorratshäuser in den Städten Naftalis.
115062 Chronik2Chr14165Als Bascha das erfuhr, hörte er auf, Rama auszubauen, und stellte die Arbeit ein.
115072 Chronik2Chr14166König Asa aber holte ganz Juda herbei und ließ die Steine und Balken wegnehmen, mit denen Bascha Rama ausgebaut hatte. Mit ihnen baute er Geba und Mizpa aus.
115082 Chronik2Chr14167Damals kam der Seher Hanani zu Asa, dem König von Juda, und hielt ihm vor: Weil du dich auf den König von Aram gestützt hast und nicht auf den Herrn, deinen Gott, darum ist das Heer des Königs von Aram deiner Hand entkommen.
115092 Chronik2Chr14168Hatten nicht auch die Kuschiter und Libyer ein gewaltiges Heer mit sehr vielen Wagen und Wagenkämpfern? Weil du dich aber auf den Herrn stütztest, gab er es in deine Gewalt.
115102 Chronik2Chr14169Denn die Augen des Herrn schweifen über die ganze Erde, um denen ein starker Helfer zu sein, die mit ungeteiltem Herzen zu ihm halten. Hierin hast du töricht gehandelt, denn von nun an wirst du Krieg haben.
115112 Chronik2Chr141610Asa aber wurde zornig über den Seher. Er ließ ihn im Gefängnis in den Block legen, denn er war über ihn sehr aufgebracht. Auch einige aus dem Volk ließ Asa damals misshandeln.
115122 Chronik2Chr141611Die frühere und die spätere Geschichte Asas ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Juda und Israel.
115132 Chronik2Chr141612Im neununddreißigsten Jahr seiner Regierung erkrankte Asa an den Füßen. Die Krankheit war sehr heftig. Aber auch in der Krankheit suchte er nicht den Herrn, sondern die Ärzte.
115142 Chronik2Chr141613Asa entschlief zu seinen Vätern; er starb im einundvierzigsten Jahr seiner Regierung.
115152 Chronik2Chr141614Man setzte ihn bei in seiner Grabstätte, die er sich in der Davidstadt angelegt hatte. Man legte ihn auf ein Lager, das mit Balsam und allerlei kunstvoll zubereiteten Salben ausgestattet war, und zündete zu seiner Ehre ein gewaltiges Feuer an.
115162 Chronik2Chr14171Joschafat, der Sohn Asas, wurde König anstelle seines Vaters. Er wurde mächtig in Israel,
115172 Chronik2Chr14172brachte Truppen in alle befestigten Städte Judas und legte eine Besatzung in das Land Juda und in die Städte Efraims, die sein Vater Asa erobert hatte.
115182 Chronik2Chr14173Der Herr war mit Joschafat; denn er folgte den früheren Wegen seines Vaters und suchte nicht die Baale auf,
115192 Chronik2Chr14174sondern den Gott seines Vaters. Er befolgte seine Gebote und machte es nicht wie Israel.
115202 Chronik2Chr14175Darum festigte der Herr die Königsherrschaft in seiner Hand. Ganz Juda brachte Joschafat Geschenke, sodass ihm Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil wurden.
115212 Chronik2Chr14176Da sein Herz den Wegen des Herrn folgte, erstarkte sein Mut und so entfernte er auch die Kulthöhen und die Kultpfähle aus Juda.
115222 Chronik2Chr14177Im dritten Jahr seiner Regierung sandte er seine Beamten Ben-Hajil, Obadja, Secharja, Netanel und Michaja zur Belehrung des Volkes in die Städte Judas.
115232 Chronik2Chr14178Bei ihnen waren die Leviten Schemaja, Netanja, Sebadja, Asaël, Schemiramot, Jonatan, Adonija, Tobija und Tob-Adonija sowie die Priester Elischama und Joram.
115242 Chronik2Chr14179Sie lehrten in Juda; mit dem Gesetzbuch des Herrn durchzogen sie alle Städte Judas und belehrten das Volk.
115252 Chronik2Chr141710Über alle Königreiche der Länder rings um Juda kam der Schrecken des Herrn, sodass sie mit Joschafat keinen Krieg anfingen.
115262 Chronik2Chr141711Die Philister brachten ihm Geschenke und zahlten Tribut. Auch die Araber lieferten ihm Kleinvieh: siebentausendsiebenhundert Widder und siebentausendsiebenhundert Ziegenböcke.
115272 Chronik2Chr141712So wurde Joschafat immer mächtiger. Er baute in Juda Burgen und Vorratsstädte
115282 Chronik2Chr141713und unternahm viel in den Städten Judas. In Jerusalem standen tapfere Krieger zu seiner Verfügung.
115292 Chronik2Chr141714Und das war ihre Dienstordnung nach ihren Großfamilien: Für Juda waren als Tausendschaftsführer bestellt der Oberst Adna mit 300000 tapferen Kriegern
115302 Chronik2Chr141715und ihm zur Seite der Oberst Johanan mit 280000 Mann
115312 Chronik2Chr141716sowie Amasja, der Sohn Sichris, der sich freiwillig (zum Kriegsdienst) für den Herrn gestellt hatte, mit 200000 tapferen Kriegern.
115322 Chronik2Chr141717Aus Benjamin kam Eljada, ein tapferer Krieger, mit 200000 Mann, die Bogen und Schild trugen.
115332 Chronik2Chr141718Ihm zur Seite stand Josabad mit 180000 zum Heeresdienst gerüsteten Männern.
115342 Chronik2Chr141719Sie dienten dem König zusätzlich zu jenen, die er in die Festungen in ganz Juda gebracht hatte.
115352 Chronik2Chr14181So wurden Joschafat Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil.
115362 Chronik2Chr14182 [1] Joschafat verschwägerte sich mit Ahab.
115372 Chronik2Chr14183Ahab, der König von Israel, fragte Joschafat, den König von Juda: Würdest du mit mir gegen Ramot-Gilead ziehen? Er antwortete: Ich ziehe mit dir, mein Volk mit deinem Volk. Ich nehme mit dir am Krieg teil.
115382 Chronik2Chr14184Joschafat bat aber den König von Israel: Befrag doch zuvor den Herrn!
115392 Chronik2Chr14185Da versammelte der König von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und fragte sie: Soll ich gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen oder soll ich es lassen? Sie gaben den Bescheid: Zieh hinauf! Gott gibt die Stadt in die Hand des Königs.
115402 Chronik2Chr14186Doch Joschafat sagte: Ist hier sonst kein Prophet des Herrn, den wir befragen könnten?
115412 Chronik2Chr14187Der König von Israel antwortete Joschafat: Es ist noch einer da, durch den wir den Herrn befragen könnten. Doch ich hasse ihn; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes. Es ist Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat erwiderte: Der König sage das nicht.
115422 Chronik2Chr14188Da rief der König von Israel einen Hofbeamten herbei und befahl ihm, unverzüglich Micha, den Sohn Jimlas, zu holen.
115432 Chronik2Chr14189Der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen in königlichen Gewändern auf ihren Thronen. Sie befanden sich auf der Tenne beim Tor Samarias und alle Propheten weissagten vor ihnen.
115442 Chronik2Chr141810Zidkija, der Sohn Kenaanas, hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: So spricht der Herr: Mit diesen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast.
115452 Chronik2Chr141811Alle Propheten weissagten in gleicher Weise und riefen: Zieh nach Ramot-Gilead und sei erfolgreich; der Herr gibt die Stadt in die Hand des Königs.
115462 Chronik2Chr141812Der Bote aber, der Micha holen sollte, redete ihm zu: Die Worte der Propheten waren ohne Ausnahme günstig für den König. Mögen deine Worte ihren Worten gleichen. Sag daher Gutes an!
115472 Chronik2Chr141813Doch Micha erwiderte: So wahr der Herr lebt: Nur was Gott mir sagt, werde ich sagen.
115482 Chronik2Chr141814Als er zum König kam, fragte ihn dieser: Micha, sollen wir gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen oder sollen wir es lassen? Micha antwortete: Zieht hinauf und seid erfolgreich! Sie werden eurer Gewalt übergeben werden.
115492 Chronik2Chr141815Doch der König entgegnete: Wie oft muss ich dich beschwören, mir im Namen des Herrn nur die Wahrheit zu sagen?
115502 Chronik2Chr141816Da sagte Micha: Ich sah ganz Israel über die Berge zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der Herr sagte: Sie haben keine Herren mehr. So gehe jeder in Frieden nach Hause.
115512 Chronik2Chr141817Da wandte sich der König von Israel an Joschafat: Habe ich es dir nicht gesagt? Er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes.
115522 Chronik2Chr141818Micha aber fuhr fort: Darum hört das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen; das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten und seiner Linken.
115532 Chronik2Chr141819Und der Herr fragte: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, sodass er nach Ramot-Gilead hinaufzieht und dort fällt? Da hatte der eine diesen, der andere jenen Vorschlag.
115542 Chronik2Chr141820Zuletzt trat der Geist vor, stellte sich vor den Herrn und sagte: Ich werde ihn betören. Der Herr fragte ihn: Auf welche Weise?
115552 Chronik2Chr141821Er gab zur Antwort: Ich werde mich aufmachen und zu einem Lügengeist im Mund all seiner Propheten werden. Da sagte der Herr: Du wirst ihn betören; du vermagst es. Geh und tu es!
115562 Chronik2Chr141822So hat der Herr jetzt einen Geist der Lüge in den Mund deiner Propheten gelegt; denn er hat über dich Unheil beschlossen.
115572 Chronik2Chr141823Da trat Zidkija, der Sohn Kenaanas, zu Micha, schlug ihn ins Gesicht und rief: Wie, sollte denn der Geist des Herrn von mir gewichen sein, um mit dir zu reden?
115582 Chronik2Chr141824Micha erwiderte: Du wirst es an jenem Tag erfahren, an dem du von einem Gemach in das andere eilst, um dich zu verstecken.
115592 Chronik2Chr141825Der König von Israel aber gab den Befehl: Nehmt Micha fest, führt ihn zum Stadtobersten Amon und zum Prinzen Joasch
115602 Chronik2Chr141826und meldet: So spricht der König: Werft diesen Mann ins Gefängnis, und haltet ihn streng bei Brot und Wasser, bis ich wohlbehalten zurückkomme.
115612 Chronik2Chr141827Doch Micha erwiderte: Wenn du wohlbehalten zurückkommst, dann hat der Herr nicht durch mich geredet. [[Und er sagte: Hört, alle ihr Völker!]]
115622 Chronik2Chr141828Darauf zog der König von Israel mit Joschafat, dem König von Juda, gegen Ramot-Gilead.
115632 Chronik2Chr141829Der König von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und so in den Kampf ziehen. Du aber behalte deine Gewänder an! So ging der König von Israel verkleidet in den Kampf.
115642 Chronik2Chr141830Der König von Aram hatte aber den Obersten seiner Kriegswagen befohlen: Greift niemanden an, er sei hohen oder niederen Ranges, außer den König von Israel.
115652 Chronik2Chr141831Als daher die Obersten der Kriegswagen Joschafat erblickten und ihn für den König von Israel hielten, stürmten sie auf ihn ein, sodass er um Hilfe schrie. Doch der Herr half ihm und lenkte sie von ihm weg.
115662 Chronik2Chr141832Als sie nämlich sahen, dass er nicht der König von Israel war, ließen sie von ihm ab.
115672 Chronik2Chr141833Ein Mann aber spannte aufs Geratewohl seinen Bogen und traf den König von Israel zwischen Panzer und Leibgurt. Dieser befahl daher dem Wagenlenker: Wende um und bring mich aus der Schlacht; denn ich bin verwundet.
115682 Chronik2Chr141834Da aber die Schlacht an jenem Tag heftig wurde, hielt der König von Israel den Aramäern gegenüber im Wagen stand bis zum Abend. Zur Zeit des Sonnenuntergangs starb er.
115692 Chronik2Chr14191Joschafat aber, der König von Juda, kehrte wohlbehalten nach Jerusalem in sein Haus zurück.
115702 Chronik2Chr14192Da trat ihm der Seher Jehu, der Sohn Hananis, entgegen und hielt ihm vor: Musstest du dem Frevler helfen und liebst du jene, die den Herrn hassen? So lastet nun der Zorn des Herrn auf dir.
115712 Chronik2Chr14193Doch fand sich auch Gutes an dir. Du hast die Kultpfähle aus dem Land beseitigt und deinen Sinn darauf gerichtet, den wahren Gott zu suchen.
115722 Chronik2Chr14194Joschafat blieb in Jerusalem. Dann zog er wieder von Beerscheba bis zum Gebirge Efraim unter dem Volk umher und führte es zum Herrn, dem Gott ihrer Väter, zurück.
115732 Chronik2Chr14195Er bestellte Richter im Land für jede einzelne feste Stadt Judas
115742 Chronik2Chr14196und gab ihnen die Weisung: Seht zu, was ihr tut; denn nicht im Auftrag von Menschen haltet ihr Gericht, sondern im Auftrag des Herrn. Er steht euch in der Rechtsprechung zur Seite.
115752 Chronik2Chr14197Lasst euch also von der Furcht des Herrn leiten und handelt gewissenhaft; denn beim Herrn, unserem Gott, gibt es keine Ungerechtigkeit, kein Ansehen der Person, keine Bestechlichkeit.
115762 Chronik2Chr14198Außerdem bestellte Joschafat in Jerusalem Leviten, Priester und Familienhäupter für das Gericht des Herrn und für Streitigkeiten unter den Einwohnern Jerusalems.
115772 Chronik2Chr14199Er trug ihnen auf: Mit Furcht vor dem Herrn, mit Festigkeit und ehrlichem Herzen verfahrt folgendermaßen:
115782 Chronik2Chr141910Bei jedem Streitfall, den eure Brüder in ihren Städten euch vorlegen, mag es sich nun um Blutschuld oder um eine Weisung, um ein Gebot oder um Gesetze und Rechte handeln, sollt ihr die Beteiligten warnen, damit sie nicht vor dem Herrn schuldig werden und ein Zorngericht über euch und eure Brüder kommt. Das sollt ihr tun, damit ihr euch nicht versündigt.
115792 Chronik2Chr141911Seht, der Oberpriester Amarja ist euer Vorgesetzter in allen Angelegenheiten des Herrn und Sebadja, der Sohn Jischmaels, der Fürst des Hauses Juda, in allen Angelegenheiten des Königs. Als Beamte stehen euch die Leviten zur Verfügung. Geht mutig an die Arbeit und der Herr sei mit dem, der seine Pflicht erfüllt.
115802 Chronik2Chr14201Danach zogen die Moabiter und Ammoniter mit einer Anzahl von Mëunitern zum Krieg gegen Joschafat heran.
115812 Chronik2Chr14202Boten kamen und meldeten Joschafat: Ein großer Heerhaufen zieht von jenseits des Meeres, von Edom, gegen dich. Sie stehen schon in Hazezon-Tamar, das ist En-Gedi.
115822 Chronik2Chr14203Joschafat geriet in Furcht; er beschloss, den Herrn zu befragen, und ließ in ganz Juda ein Fasten ausrufen.
115832 Chronik2Chr14204Die Judäer versammelten sich, um vom Herrn (Hilfe) zu erbitten. Auch aus allen Städten Judas kamen sie herbei, um den Herrn zu bitten.
115842 Chronik2Chr14205Joschafat aber trat im Haus des Herrn, im neuen Vorhof, vor die Versammlung Judas und Jerusalems
115852 Chronik2Chr14206und betete: Herr, Gott unserer Väter, bist nicht du Gott im Himmel und Herrscher über alle Reiche der Völker? In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; niemand kann dir widerstehen.
115862 Chronik2Chr14207Hast nicht du, unser Gott, die Bewohner dieses Landes vor deinem Volk Israel vertrieben und für alle Zeiten ihr Gebiet den Nachkommen Abrahams, deines Freundes, gegeben?
115872 Chronik2Chr14208Sie ließen sich darin nieder, bauten deinem Namen ein Heiligtum und sagten:
115882 Chronik2Chr14209Wenn Unglück, Schwert, Überschwemmung, Pest oder Hunger über uns kommen, wollen wir vor dieses Haus und vor dein Angesicht hintreten; denn dein Name ist gegenwärtig in diesem Haus. Wir wollen in unserer Not zu dir rufen und du wirst uns dann hören und wirst helfen.
115892 Chronik2Chr142010Da stehen nun die Ammoniter, Moabiter und die Bewohner des Berglands Seïr (an unseren Grenzen). Du hast den Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten nicht erlaubt, ihr Gebiet zu betreten. Sie haben sich von ihnen ferngehalten und sie nicht ausgerottet.
115902 Chronik2Chr142011Dafür erweisen sie uns nun Böses; sie kommen, um uns aus deinem Besitz zu vertreiben, den du uns verliehen hast.
115912 Chronik2Chr142012Wirst du, unser Gott, nicht über sie Gericht halten? Wir sind machtlos vor dieser gewaltigen Menge, die gegen uns zieht, und wissen nicht, was wir tun sollen. Nur auf dich sind unsere Augen gerichtet.
115922 Chronik2Chr142013Während ganz Juda, mit Kindern, Frauen und Söhnen, vor dem Herrn stand,
115932 Chronik2Chr142014kam mitten in der Versammlung der Geist des Herrn über Jahasiël, den Sohn Secharjas, des Sohnes Benajas, des Sohnes Jëiëls, des Sohnes Mattanjas, einen Leviten von den Söhnen Asafs.
115942 Chronik2Chr142015Er rief: Ihr Judäer alle, ihr Einwohner Jerusalems und du, König Joschafat, merkt auf! So spricht der Herr zu euch: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor diesem großen Heerhaufen; denn nicht eure, sondern Gottes Sache ist der Krieg.
115952 Chronik2Chr142016Zieht morgen gegen sie hinab! Sie werden die Steige von Ziz heraufkommen und ihr werdet am Ausgang des Tals vor der Wüste Jeruël auf sie stoßen.
115962 Chronik2Chr142017Doch werdet ihr nicht kämpfen müssen. Tretet an, bleibt aber stehen und seht zu, wie der Herr euch Rettung verschafft. Juda und Jerusalem, fürchtet euch nicht und habt keine Angst! Morgen sollt ihr vor ihren Augen ausrücken und der Herr wird mit euch sein.
115972 Chronik2Chr142018Da verneigte sich Joschafat mit dem Gesicht zur Erde. Auch alle Judäer und die Einwohner Jerusalems fielen vor dem Herrn nieder und beteten ihn an.
115982 Chronik2Chr142019Darauf erhoben sich von den Leviten die Nachkommen Kehats, und zwar die Nachkommen Korachs, um den Herrn, den Gott Israels, mit lauter und mächtiger Stimme zu preisen.
115992 Chronik2Chr142020Früh am nächsten Morgen zogen sie in die Wüste von Tekoa. Beim Aufbruch trat Joschafat hin und rief: Hört mir zu, Juda und ihr Einwohner Jerusalems! Vertraut auf den Herrn, euren Gott, dann werdet ihr bestehen. Vertraut auf seine Propheten, dann werdet ihr Erfolg haben.
116002 Chronik2Chr142021Nachdem er sich mit dem Volk beraten hatte, stellte er Sänger für den Herrn auf, die in heiligem Schmuck dem kampfbereiten Heer voranzogen, Loblieder sangen und riefen: Dankt dem Herrn; denn seine Huld währt ewig.
116012 Chronik2Chr142022Während sie den Jubelruf und Lobpreis anstimmten, führte der Herr Feinde aus dem Hinterhalt gegen die Ammoniter, Moabiter und die Bewohner des Berglands Seïr, die gegen Juda gezogen waren, sodass sie geschlagen wurden.
116022 Chronik2Chr142023Darauf stellten sich die Ammoniter und Moabiter gegen die Bewohner des Berglands Seïr, weihten sie dem Untergang und vernichteten sie. Nachdem sie die Bewohner Seïrs vollends aufgerieben hatten, gerieten sie selbst gegeneinander zu ihrem eigenen Verderben.
116032 Chronik2Chr142024Als daher die Judäer an die Stelle kamen, von der aus man die Wüste überschauen konnte, und ihren Blick auf die feindlichen Scharen richteten, sahen sie nur Leichen am Boden liegen; keiner war entkommen.
116042 Chronik2Chr142025Da rückte Joschafat mit seinen Leuten an, um die Beute zu sammeln. Sie fanden bei ihnen eine Menge Waren, Kleider, kostbare Geräte und nahmen so viel an sich, dass sie es nicht mehr tragen konnten. Drei Tage plünderten sie, denn die Beute war reichlich.
116052 Chronik2Chr142026Am vierten Tag sammelten sie sich im Tal Beracha und priesen dort den Herrn. Darum nennt man diese Gegend Tal Beracha (Preistal) bis zum heutigen Tag.
116062 Chronik2Chr142027Darauf wandten sich alle Männer Judas und Jerusalems mit Joschafat an ihrer Spitze voller Freude zur Heimkehr nach Jerusalem; denn der Herr hatte ihnen Freude über ihre Feinde verliehen.
116072 Chronik2Chr142028Unter dem Spiel der Harfen, Zithern und Trompeten kamen sie nach Jerusalem zum Haus des Herrn.
116082 Chronik2Chr142029Der Schrecken Gottes aber erfasste alle Reiche der Länder, als sie hörten, dass der Herr gegen die Feinde Israels gekämpft habe.
116092 Chronik2Chr142030So hatte das Reich Joschafats Frieden und sein Gott verschaffte ihm ringsum Ruhe.
116102 Chronik2Chr142031Joschafat war König von Juda. Er war fünfunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba und war eine Tochter Schilhis.
116112 Chronik2Chr142032Er folgte den Wegen seines Vaters Asa, ohne von ihnen abzuweichen, und tat, was dem Herrn gefiel.
116122 Chronik2Chr142033Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Das Volk hatte seinen Sinn noch nicht auf den Gott seiner Väter gerichtet.
116132 Chronik2Chr142034Die übrige Geschichte Joschafats, die frühere und die spätere, ist aufgezeichnet in der Geschichte Jehus, des Sohnes Hananis, die in das Buch der Könige von Israel aufgenommen wurde.
116142 Chronik2Chr142035Zuletzt verbündete sich Joschafat, der König von Juda, mit Ahasja, dem König von Israel, dessen Tun frevelhaft war.
116152 Chronik2Chr142036Joschafat schloss mit ihm ein Abkommen, um Schiffe zu bauen, die nach Tarschisch fahren sollten. Sie bauten die Schiffe in Ezjon-Geber.
116162 Chronik2Chr142037Doch Eliëser, der Sohn Dodawas aus Marescha, weissagte gegen Joschafat: Weil du dich mit Ahasja verbündet hast, wird der Herr dein Werk zerstören. So zerschellten denn die Schiffe und konnten nicht nach Tarschisch fahren.
116172 Chronik2Chr14211Joschafat entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben. Sein Sohn Joram wurde König an seiner Stelle.
116182 Chronik2Chr14212Seine Brüder, die Söhne Joschafats, waren: Asarja, Jehiël, Secharja, Asarja, Michael und Schefatja; sie alle waren Söhne Joschafats, des Königs von Juda.
116192 Chronik2Chr14213Ihr Vater gab ihnen reiche Geschenke an Silber, Gold und anderen Kostbarkeiten, dazu befestigte Städte in Juda. Das Königtum aber verlieh er Joram; denn dieser war der Erstgeborene.
116202 Chronik2Chr14214Doch Joram erhob sich gegen das Königtum seines Vaters, gewann die Oberhand und ließ alle seine Brüder und auch einige führende Männer Israels mit dem Schwert hinrichten.
116212 Chronik2Chr14215Joram war zweiunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte acht Jahre in Jerusalem.
116222 Chronik2Chr14216Er folgte den Wegen der Könige von Israel, wie es das Haus Ahab getan hatte; denn er hatte eine Tochter Ahabs zur Frau und er tat, was dem Herrn missfiel.
116232 Chronik2Chr14217Doch der Herr wollte das Haus David nicht verderben wegen des Bundes, den er mit David geschlossen hatte, und weil er ihm versprochen hatte, er werde ihm und seinen Söhnen für immer eine Leuchte geben.
116242 Chronik2Chr14218In den Tagen Jorams fiel Edom von Juda ab und setzte einen eigenen König ein.
116252 Chronik2Chr14219Joram zog daher mit seinen Obersten und allen Kriegswagen gegen sie. Während der Nacht griff er an und schlug die Edomiter, die ihn und die Obersten der Kriegswagen umzingelt hatten.
116262 Chronik2Chr142110Doch Edom fiel von Juda ab und ist abtrünnig bis zum heutigen Tag. Damals, zur gleichen Zeit, fiel auch Libna von Juda ab; denn Joram hatte den Herrn, den Gott seiner Väter, verlassen.
116272 Chronik2Chr142111Auch errichtete er Kulthöhen auf den Bergen Judas und verführte die Einwohner Jerusalems zur Untreue und Juda zum Abfall.
116282 Chronik2Chr142112Damals traf ein Schreiben des Propheten Elija bei ihm ein. Es hatte folgenden Inhalt: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Weil du nicht auf den Wegen deines Vaters Joschafat und auf den Wegen Asas, des Königs von Juda,
116292 Chronik2Chr142113sondern auf den Wegen der Könige von Israel gegangen bist, weil du Juda und die Einwohner Jerusalems zur Untreue verführt hast, wie es das Haus Ahab getan hat, und weil du deine eigenen Brüder aus der Familie deines Vaters, die besser waren als du, getötet hast,
116302 Chronik2Chr142114darum wird der Herr dein Volk, deine Söhne und Frauen und deinen ganzen Besitz mit harten Schlägen treffen.
116312 Chronik2Chr142115Du selbst wirst in schweres Siechtum verfallen und an deinen Eingeweiden erkranken, sodass sie nach Jahr und Tag infolge der Krankheit herausfallen werden.
116322 Chronik2Chr142116Der Herr reizte nun den Wagemut der Philister und der Araber, die neben den Kuschitern wohnen, gegen Joram auf.
116332 Chronik2Chr142117Sie zogen gegen Juda, überfielen das Land und nahmen den ganzen Besitz weg, der sich im Palast des Königs fand; auch seine Söhne und Frauen führten sie weg. Es blieb ihm kein Sohn außer Joahas, dem jüngsten von ihnen.
116342 Chronik2Chr142118Nach all dem schlug der Herr den Joram mit einer unheilbaren Krankheit in den Eingeweiden.
116352 Chronik2Chr142119Nach Jahr und Tag, zwei Tage vor seinem Ende, fielen infolge der Krankheit seine Eingeweide heraus und er starb unter großen Schmerzen. Das Volk zündete zu seiner Ehre kein Feuer an, wie das bei seinen Vätern geschehen war.
116362 Chronik2Chr142120Er war zweiunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte acht Jahre in Jerusalem. Er ging dahin, von niemand bedauert. Man begrub ihn in der Davidstadt, aber nicht in den Gräbern der Könige.
116372 Chronik2Chr14221Die Einwohner Jerusalems machten nun seinen jüngsten Sohn Ahasja zum König an seiner Stelle. Alle älteren Brüder hatte die Räuberbande getötet, die mit den Arabern in das Lager eingedrungen war. So kam Ahasja, der Sohn Jorams, des Königs von Juda, zur Herrschaft.
116382 Chronik2Chr14222Ahasja war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte ein Jahr in Jerusalem. Seine Mutter hieß Atalja; sie war eine Enkelin Omris.
116392 Chronik2Chr14223Auch er folgte den Wegen des Hauses Ahab, denn seine Mutter verführte ihn durch ihren Rat zum Bösen.
116402 Chronik2Chr14224Wie die Angehörigen des Hauses Ahab tat er, was dem Herrn missfiel; denn diese stürzten ihn nach dem Tod seines Vaters durch ihren Rat ins Verderben.
116412 Chronik2Chr14225Ihrem Rat folgend, zog er mit Joram, dem Sohn Ahabs, dem König von Israel, gegen Hasaël, den König von Aram, nach Ramot-Gilead in den Krieg. Dabei verwundeten die Aramäer Joram
116422 Chronik2Chr14226und er musste heimkehren, um in Jesreel von den Wunden Heilung zu suchen, die ihm die Aramäer geschlagen hatten, als er in Ramot gegen ihren König Hasaël kämpfte. Ahasja, der Sohn Jorams, der König von Juda, kam hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, in Jesreel zu besuchen, als er krank daniederlag.
116432 Chronik2Chr14227Von Gott aber war es zum Verderben Ahasjas bestimmt, dass er sich zu Joram begab. Mit Joram fuhr er nach seiner Ankunft Jehu, dem Enkel Nimschis, entgegen, den der Herr gesalbt hatte, damit er das Haus Ahab ausrotte.
116442 Chronik2Chr14228Als Jehu seinen Streit mit dem Haus Ahab austrug, stieß er auf die Hofleute Judas und die Verwandten Ahasjas, die im Dienst Ahasjas standen, und machte sie nieder.
116452 Chronik2Chr14229Dann ließ er Ahasja suchen. Man nahm ihn fest, während er sich in Samaria verborgen hielt, brachte ihn vor Jehu und tötete ihn. Doch gab man ihm ein Grab; denn sie sagten: Er ist ein Enkel Joschafats, der den Herrn mit ganzem Herzen gesucht hat. Im Haus Ahasjas war nun niemand mehr, der fähig gewesen wäre, die Königsherrschaft zu übernehmen.
116462 Chronik2Chr142210Als Atalja, die Mutter Ahasjas sah, dass ihr Sohn tot war, ging sie daran, die ganze Nachkommenschaft der königlichen Familie des Hauses Juda auszurotten.
116472 Chronik2Chr142211Doch Joscheba, die Tochter des Königs, nahm Joasch, den Sohn Ahasjas, aus dem Kreis der Königssöhne, die ermordet werden sollten, weg und brachte ihn heimlich mit seiner Amme in die Bettenkammer. Dort versteckte sie ihn vor Atalja, sodass diese ihn nicht töten konnte. Joscheba, die Tochter des Königs Joram und Frau des Priesters Jojada, war die Schwester Ahasjas.
116482 Chronik2Chr142212Joasch blieb sechs Jahre bei ihr im Haus Gottes verborgen, während Atalja das Land regierte.
116492 Chronik2Chr14231Doch im siebten Jahr fasste Jojada Mut und verbündete sich mit den Hundertschaftsführern, mit Asarja, dem Sohn Jerohams, Jischmaël, dem Sohn Johanans, Asarja, dem Sohn Obeds, Maaseja, dem Sohn Adajas, und Elischafat, dem Sohn Sichris.
116502 Chronik2Chr14232Sie durchzogen Juda und versammelten die Leviten aus allen Städten Judas sowie die Häupter der israelitischen Großfamilien in Jerusalem.
116512 Chronik2Chr14233Dort schloss die Versammlung im Haus Gottes einen Bund mit dem König. Jojada legte ihnen dar: Seht da den Sohn des Königs! Er soll herrschen, wie der Herr den Nachkommen Davids versprochen hat.
116522 Chronik2Chr14234Das ist es, was ihr tun sollt: Ein Drittel von der Wache, die am Sabbat aufzieht, soll bei den Priestern und Leviten sein, die an den Schwellen wachen.
116532 Chronik2Chr14235Ein Drittel soll am Königspalast und ein Drittel am Jesodtor stehen. Das ganze Volk aber soll in den Höfen des Hauses des Herrn bleiben.
116542 Chronik2Chr14236Niemand darf in das Haus des Herrn kommen als nur die Priester und die diensttuenden Leviten; diese können eintreten, denn sie sind heilig. Das ganze Volk aber soll die Anordnungen des Herrn befolgen.
116552 Chronik2Chr14237Die Leviten sollen sich mit der Waffe in der Hand um den König scharen. Wer in das Haus einzudringen versucht, soll getötet werden. Seid beim König, wenn er einzieht und wenn er auszieht.
116562 Chronik2Chr14238Die Leviten und Judäer befolgten alle Weisungen des Priesters Jojada. Jeder holte seine Leute, sowohl jene, die am Sabbat aufzogen, als auch jene, die am Sabbat abzogen; denn der Priester Jojada hatte die Abteilungen nicht entlassen.
116572 Chronik2Chr14239Er gab den Anführern der Hundertschaften die Lanzen sowie die großen und kleinen Schilde, die dem König David gehört hatten und sich jetzt im Haus Gottes befanden.
116582 Chronik2Chr142310Die ganze Mannschaft stellte er mit der Waffe in der Hand von der Südseite des Tempels bis zur Nordseite vor dem Altar und dem Tempel rings um den König auf.
116592 Chronik2Chr142311Dann führte man den Königssohn heraus. Man überreichte ihm den Stirnreif und das Königsgesetz und machte ihn so zum König. Jojada und seine Söhne salbten ihn und riefen: Es lebe der König!
116602 Chronik2Chr142312Als Atalja das Geschrei des Volkes hörte, das herbeilief und dem König zujubelte, kam sie zu den Leuten in das Haus des Herrn.
116612 Chronik2Chr142313Da sah sie den König am Eingang bei seiner Säule stehen; die Obersten und die Trompeter waren bei ihm und alle Bürger des Landes waren voller Freude und bliesen die Trompeten, während die Sänger mit ihren Instrumenten dastanden und das Zeichen zum Lobpreis gaben. Atalja zerriss ihre Kleider und schrie: Verrat, Verrat!
116622 Chronik2Chr142314Doch der Priester Jojada befahl den Hundertschaftsführern, die das Kommando über die Truppen hatten: Führt sie durch die Reihen hinaus und jeder, der ihr folgen will, soll mit dem Schwert niedergeschlagen werden. Er sagte: Tötet sie nicht im Haus des Herrn!
116632 Chronik2Chr142315Da legte man Hand an sie, und als sie zum Eingang des Rosstores am königlichen Palast kam, machte man sie dort nieder.
116642 Chronik2Chr142316Jojada schloss nun den Bund des Herrn mit dem ganzen Volk und mit dem König. Sie versprachen, dass sie das Volk des Herrn sein wollten.
116652 Chronik2Chr142317Darauf zog das ganze Volk zum Baalstempel und riss ihn nieder. Sie zertrümmerten seine Altäre und Bilder und erschlugen den Baalspriester Mattan vor den Altären.
116662 Chronik2Chr142318Dann betraute Jojada die Priester und Leviten mit der Aufsicht über das Haus des Herrn. David hatte sie für das Haus des Herrn in Klassen eingeteilt; nach seiner Anweisung sollten sie unter Freudengesängen und Liedern die Brandopfer für den Herrn darbringen, wie sie im Gesetz des Mose vorgeschrieben sind.
116672 Chronik2Chr142319Auch stellte er Wächter an die Tore des Hauses des Herrn, damit niemand hereinkäme, der mit einer Unreinheit behaftet wäre.
116682 Chronik2Chr142320Hierauf nahm Jojada die Hundertschaftsführer, die Vornehmen und Großen des Volkes sowie alle Bürger des Landes und führte den König vom Haus des Herrn hinab. Sie kamen durch das obere Tor in den königlichen Palast und setzten Joasch auf den Königsthron.
116692 Chronik2Chr142321Alle Bürger des Landes waren voller Freude und die Stadt blieb ruhig. Atalja aber hatte man mit dem Schwert umgebracht.
116702 Chronik2Chr14241Joasch war sieben Jahre alt, als er König wurde, und regierte vierzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Zibja und stammte aus Beerscheba.
116712 Chronik2Chr14242Joasch tat, was dem Herrn gefiel, solange der Priester Jojada lebte.
116722 Chronik2Chr14243Jojada warb für ihn zwei Frauen und er zeugte Söhne und Töchter.
116732 Chronik2Chr14244Danach fasste Joasch den Entschluss, das Haus des Herrn zu erneuern.
116742 Chronik2Chr14245Er ließ die Priester und die Leviten zusammenkommen und sagte zu ihnen: Geht in die Städte Judas und sammelt Geld von ganz Israel, um Jahr für Jahr Ausbesserungen am Haus eures Gottes vornehmen zu können. Beeilt euch dabei! Als sich aber die Leviten nicht beeilten,
116752 Chronik2Chr14246rief Joasch den Oberpriester Jojada zu sich und hielt ihm vor: Warum hast du die Leviten nicht angehalten, von Juda und Jerusalem die Abgabe zu erheben, die Mose, der Knecht des Herrn, und die Versammlung Israels für das Zelt der Bundesurkunde vorgeschrieben haben?
116762 Chronik2Chr14247Die ruchlose Atalja und ihre Bauleute haben das Haus Gottes verfallen lassen und sogar die Weihegaben des Hauses des Herrn für die Baale verwendet.
116772 Chronik2Chr14248Der König ließ nun einen Kasten anfertigen und außen am Tor des Hauses des Herrn aufstellen.
116782 Chronik2Chr14249Dann rief man in Juda und Jerusalem aus, man solle die Abgabe für den Herrn entrichten, die Mose, der Knecht Gottes, den Israeliten in der Wüste befohlen hat.
116792 Chronik2Chr142410Alle führenden Männer und das ganze Volk waren darüber erfreut. Sie brachten ihre Beiträge und warfen sie in den Kasten, bis er voll war.
116802 Chronik2Chr142411Zu bestimmten Zeiten ließ man den Kasten durch Leviten zur Überprüfung zum König bringen. Wenn man sah, dass viel Geld darin war, kamen der Schreiber des Königs und der Beauftragte des Oberpriesters, leerten den Kasten und trugen ihn wieder an seinen Platz zurück. Das taten sie Tag für Tag und brachten viel Geld zusammen.
116812 Chronik2Chr142412Der König und Jojada übergaben es den Werkmeistern, die am Haus des Herrn tätig waren, und diese bestellten Maurer und Zimmerleute sowie Eisen- und Bronzeschmiede, die das Haus des Herrn erneuern und seine Schäden beseitigen sollten.
116822 Chronik2Chr142413Die Werkmeister griffen zu und unter ihrer Leitung gingen die Ausbesserungsarbeiten gut voran. Sie stellten das Haus Gottes nach seinen Plänen wieder her und erhöhten seine Festigkeit.
116832 Chronik2Chr142414Als sie fertig waren, brachten sie den Rest des Geldes vor den König und vor Jojada und dieser ließ dafür Geräte für das Haus des Herrn, Kult- und Opfergeräte, Schalen und sonstige Gefäße aus Gold und Silber anfertigen. Solange Jojada lebte, wurden ständig im Haus des Herrn Opfer dargebracht.
116842 Chronik2Chr142415Jojada aber wurde alt und satt an Lebenstagen; er war hundertdreißig Jahre alt, als er starb.
116852 Chronik2Chr142416Man begrub ihn bei den Königen in der Davidstadt; denn er hatte an Israel, für Gott und sein Haus, Gutes getan.
116862 Chronik2Chr142417Nach dem Tod Jojadas kamen die führenden Männer Judas zum König und warfen sich vor ihm nieder. Dieser hörte damals auf sie,
116872 Chronik2Chr142418sodass sie den Bund des Herrn, des Gottes ihrer Väter, verließen und die Kultpfähle und Götzenbilder verehrten. Wegen dieser Schuld kam ein Zorngericht über Juda und Jerusalem.
116882 Chronik2Chr142419Der Herr schickte Propheten zu ihnen, um sie zur Umkehr zum Herrn zu bewegen, aber man hörte nicht auf ihre Warnung.
116892 Chronik2Chr142420Da kam der Geist Gottes über Secharja, den Sohn des Priesters Jojada. Er trat vor das Volk und hielt ihm vor: So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote des Herrn? So könnt ihr kein Glück mehr haben. Weil ihr den Herrn verlassen habt, wird er euch verlassen.
116902 Chronik2Chr142421Sie aber taten sich gegen ihn zusammen und steinigten ihn auf Befehl des Königs im Hof des Hauses des Herrn.
116912 Chronik2Chr142422König Joasch dachte nicht mehr an die Treue, mit der ihm Jojada, der Vater Secharjas, gedient hatte, sondern ließ dessen Sohn töten. Dieser aber rief sterbend aus: Der Herr möge es sehen und vergelten.
116922 Chronik2Chr142423Um die Jahreswende zog das Heer der Aramäer gegen Joasch. Sie drangen nach Juda und Jerusalem vor und machten alle führenden Männer des Volkes nieder. Ihre gesamte Beute brachte man zum König von Damaskus.
116932 Chronik2Chr142424Mit nur wenig Kriegern war das Heer der Aramäer gekommen; aber der Herr gab ein sehr großes Heer in ihre Gewalt, weil die Israeliten den Herrn, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten. So vollzogen die Aramäer an Joasch das Strafgericht.
116942 Chronik2Chr142425Als sie abzogen und ihn schwer krank zurückließen, verschworen sich seine Diener gegen ihn wegen der Blutschuld am Sohn des Priesters Jojada und erschlugen ihn auf seinem Bett. Man begrub ihn in der Davidstadt, aber nicht in den Gräbern der Könige.
116952 Chronik2Chr142426Die Verschwörer waren Sabad, der Sohn der Ammoniterin Schimat, und Josabad, der Sohn der Moabiterin Schomer.
116962 Chronik2Chr142427Weitere Nachrichten über seine Söhne, über die vielen Prophetensprüche gegen ihn und über die Wiederherstellung des Hauses Gottes sind aufgezeichnet in den Erläuterungen zum Buch der Könige. Sein Sohn Amazja wurde König an seiner Stelle.
116972 Chronik2Chr14251Amazja war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Joaddan und stammte aus Jerusalem.
116982 Chronik2Chr14252Er tat, was dem Herrn gefiel, wenn auch nicht mit ungeteiltem Herzen.
116992 Chronik2Chr14253Sobald die Herrschaft fest in seiner Hand war, ließ er die Diener hinrichten, die seinen Vater, den König, erschlagen hatten.
117002 Chronik2Chr14254Ihre Söhne aber verschonte er, wie es im Gesetz, im Buch des Mose, geschrieben steht, wo der Herr geboten hat: Die Väter sollen nicht für ihre Söhne und die Söhne nicht für ihre Väter mit dem Tod bestraft werden, sondern jeder soll nur für sein eigenes Verbrechen sterben.
117012 Chronik2Chr14255Amazja versammelte die Judäer aus ganz Juda und Benjamin und stellte sie nach Großfamilien unter den Führern der Tausend- und Hundertschaften auf. Er ließ alle, die zwanzig Jahre und darüber waren, mustern. Ihre Zählung ergab dreihunderttausend auserlesene, wehrfähige Männer, die Lanze und Schild trugen.
117022 Chronik2Chr14256Dazu ließ er in Israel hunderttausend tapfere Krieger um hundert Silbertalente anwerben.
117032 Chronik2Chr14257Doch ein Gottesmann kam zu ihm und sagte: Das Heer Israels, o König, soll nicht mit dir ziehen; denn der Herr ist nicht mit Israel, er hilft keinem Efraimiter.
117042 Chronik2Chr14258Rück vielmehr allein aus und nimm mutig und entschlossen den Kampf auf! Gott könnte dich sonst vor dem Feind zu Fall bringen; denn Gott hat die Macht, zu helfen oder zu stürzen.
117052 Chronik2Chr14259Amazja erwiderte dem Gottesmann: Wozu habe ich dann den israelitischen Söldnerscharen hundert Talente gegeben? Der Gottesmann antwortete: Der Herr kann dir viel mehr als diese geben.
117062 Chronik2Chr142510Da schied Amazja die Truppe, die aus Efraim zu ihm gekommen war, aus und ließ sie in ihre Heimat zurückkehren. Sie geriet deswegen in heftigen Zorn über Juda und zog grollend in ihr Land zurück.
117072 Chronik2Chr142511Amazja aber fasste Mut und führte sein Volk in den Krieg. Er zog in das Salztal und erschlug von den Seïritern zehntausend Mann.
117082 Chronik2Chr142512Zehntausend nahmen die Judäer lebend gefangen, führten sie auf die Höhe eines Felsens und stürzten sie hinab, sodass alle zerschmettert wurden.
117092 Chronik2Chr142513Die Angehörigen der Söldnertruppe aber, die Amazja zurückgeschickt und am Kriegszug nicht hatte teilnehmen lassen, überfielen die Städte Judas zwischen Samaria und Bet-Horon, erschlugen dort dreitausend Mann und machten reiche Beute.
117102 Chronik2Chr142514Nach der Rückkehr vom Sieg über die Edomiter stellte Amazja die Götter der Seïriter, die er mitgebracht hatte, als Götter für sich auf, fiel vor ihnen nieder und brachte ihnen Opfer dar.
117112 Chronik2Chr142515Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Amazja. Er sandte einen Propheten zu ihm und ließ ihm sagen: Warum suchst du die Götter des Volkes, die ihr Volk aus deiner Hand nicht retten konnten?
117122 Chronik2Chr142516Amazja fiel ihm ins Wort und rief: Haben wir dich zum Berater des Königs bestellt? Halt ein! Warum soll man dich schlagen? Da hielt der Prophet inne und sagte: Ich weiß, dass Gott dein Verderben plant, weil du das getan und auf meinen Rat nicht gehört hast.
117132 Chronik2Chr142517Nach einer Beratung sandte Amazja, der König von Juda, Boten an Joasch, den Sohn des Joahas, des Sohnes Jehus, den König von Israel, und ließ ihm sagen: Komm, wir wollen (im Kampf) einander gegenübertreten.
117142 Chronik2Chr142518Doch Joasch, der König von Israel, ließ dem König Amazja von Juda sagen: Der Dornstrauch auf dem Libanon ließ der Zeder auf dem Libanon sagen: Gib deine Tochter meinem Sohn zur Frau! Aber die Tiere des Libanon liefen über den Dornstrauch und zertraten ihn.
117152 Chronik2Chr142519Du denkst: Ich habe Edom besiegt!, und bist übermütig geworden. Wahre jetzt deinen Ruhm und bleib zu Hause! Wozu willst du das Unglück herausfordern und zu Fall kommen, du und Juda mit dir?
117162 Chronik2Chr142520Doch Amazja wollte nicht hören; denn Gott hatte es so bestimmt, um sie ihren Feinden preiszugeben, weil sie die Götter der Edomiter suchten.
117172 Chronik2Chr142521Joasch, der König von Israel, rückte daraufhin aus. Er und Amazja, der König von Juda, traten bei Bet-Schemesch, das zu Juda gehört, einander gegenüber.
117182 Chronik2Chr142522Die Judäer wurden von den Israeliten geschlagen und flohen zu ihren Zelten.
117192 Chronik2Chr142523Den König Amazja von Juda, den Sohn des Joasch, des Sohnes des Joahas, nahm König Joasch von Israel bei Bet-Schemesch gefangen und brachte ihn nach Jerusalem. Dort riss er die Mauer der Stadt vom Efraimtor bis zum Ecktor auf einer Strecke von vierhundert Ellen nieder,
117202 Chronik2Chr142524nahm alles Gold und Silber sowie alle Geräte, die sich im Haus Gottes bei Obed-Edom befanden, samt den Schätzen des königlichen Palastes, ließ sich Geiseln stellen und kehrte nach Samaria zurück.
117212 Chronik2Chr142525Amazja, der Sohn des Joasch, der König von Juda, lebte nach dem Tod des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Königs von Israel, noch fünfzehn Jahre.
117222 Chronik2Chr142526Die übrige Geschichte Amazjas, die frühere und die spätere, ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Juda und Israel.
117232 Chronik2Chr142527Zur Zeit, da Amazja sich vom Herrn abwandte, bildete sich in Jerusalem gegen ihn eine Verschwörung. Er floh nach Lachisch; aber man sandte Verfolger hinter ihm her nach Lachisch, die ihn dort erschlugen.
117242 Chronik2Chr142528Man brachte ihn auf Pferden nach Jerusalem und begrub ihn bei seinen Vätern in der Davidstadt.
117252 Chronik2Chr14261Das ganze Volk von Juda nahm Usija, der damals sechzehn Jahre alt war, und machte ihn zum König anstelle seines Vaters Amazja.
117262 Chronik2Chr14262Er baute Elat aus, das er für Juda zurückgewonnen hatte, nachdem Amazja zu seinen Vätern entschlafen war.
117272 Chronik2Chr14263Usija war sechzehn Jahre alt, als er König wurde, und regierte zweiundfünfzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jecholja und stammte aus Jerusalem.
117282 Chronik2Chr14264Genau wie sein Vater Amazja tat er, was dem Herrn gefiel.
117292 Chronik2Chr14265Er war bestrebt, Gott zu suchen, solange Secharja lebte, der ihn in der Furcht Gottes unterwies, und solange er den Herrn suchte, ließ ihn Gott erfolgreich sein.
117302 Chronik2Chr14266Er unternahm einen Kriegszug gegen die Philister, riss die Mauern von Gat, Jabne und Aschdod nieder und baute Städte bei Aschdod und im übrigen Gebiet der Philister aus.
117312 Chronik2Chr14267Gott stand ihm bei gegen die Philister, gegen die Araber, die in Gur-Baal wohnten, und gegen die Mëuniter.
117322 Chronik2Chr14268Die Ammoniter zahlten ihm Tribut und sein Ruhm reichte bis an die Grenze Ägyptens, denn er war überaus mächtig geworden.
117332 Chronik2Chr14269In Jerusalem baute Usija Türme am Ecktor und am Taltor sowie im Winkel und befestigte sie.
117342 Chronik2Chr142610Auch in der Steppe baute er Türme und grub viele Zisternen. Er besaß nämlich große Herden in der Schefela und in der Ebene und beschäftigte Acker- und Weinbauern in den Bergen und im Fruchtland, denn er liebte den Ackerbau.
117352 Chronik2Chr142611Usija hatte ein kriegstüchtiges Heer, das, nach Abteilungen gegliedert, in der Stärke ausrückte, die der Staatsschreiber Jëiël und der Amtmann Maaseja unter Aufsicht Hananjas, eines der Obersten des Königs, bei der Musterung festgestellt hatten.
117362 Chronik2Chr142612Unter den Kriegern waren insgesamt zweitausendsechshundert Häupter von Großfamilien.
117372 Chronik2Chr142613Sie befehligten ein Heer von dreihundertsiebentausendfünfhundert kampffähigen Männern, die stark genug waren, um dem König gegen seine Feinde zu helfen.
117382 Chronik2Chr142614Für das ganze Heer stellte Usija Schilde, Lanzen, Helme, Panzer, Bogen und Schleudersteine bereit.
117392 Chronik2Chr142615In Jerusalem ließ er kunstvolle Wurfmaschinen bauen und auf den Türmen und Mauerecken aufstellen, um Pfeile und große Steine abschießen zu können. So wurde er weithin berühmt; denn ihm wurde außergewöhnliche Hilfe zuteil, sodass er an Macht gewann.
117402 Chronik2Chr142616Doch als er mächtig geworden war, wurde sein Herz übermütig und er handelte verkehrt. Er wurde dem Herrn, seinem Gott, untreu und drang in den Tempel des Herrn ein, um auf dem Rauchopferaltar zu opfern.
117412 Chronik2Chr142617Aber der Priester Asarja folgte ihm mit achtzig mutigen Priestern des Herrn.
117422 Chronik2Chr142618Sie traten dem König Usija entgegen und sagten zu ihm: Nicht dir, Usija, steht es zu, dem Herrn Rauchopfer darzubringen, sondern den Priestern, den Söhnen Aarons, die geweiht sind, das Rauchopfer darzubringen. Verlass das Heiligtum; denn du bist untreu geworden und es gereicht dir nicht zur Ehre vor Gott, dem Herrn.
117432 Chronik2Chr142619Usija wurde zornig; er hielt schon die Räucherpfanne in der Hand, um das Rauchopfer darzubringen. Als er sich aber zornig gegen die Priester wandte, brach an seiner Stirn der Aussatz hervor. Es geschah vor den Augen der Priester, während er im Tempel neben dem Rauchopferaltar stand.
117442 Chronik2Chr142620Als daher der Oberpriester Asarja und alle anderen Priester sich ihm zuwandten, zeigte sich der Aussatz an seiner Stirn. Sie drängten ihn eiligst von dort weg und auch er selbst beeilte sich hinauszukommen, da der Herr ihn geschlagen hatte.
117452 Chronik2Chr142621So war König Usija aussätzig bis zu seinem Tod. Da er vom Haus des Herrn ausgeschlossen war, musste er als Aussätziger in einem abgesonderten Haus wohnen, während sein Sohn Jotam Vorsteher des königlichen Palastes war und die Bürger des Landes regierte.
117462 Chronik2Chr142622Die übrige Geschichte Usijas, die frühere und die spätere, schrieb der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz.
117472 Chronik2Chr142623Usija entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn bei seinen Vätern auf dem Feld bei der Grabstätte der Könige; denn man sagte: Er war aussätzig. Sein Sohn Jotam wurde König an seiner Stelle.
117482 Chronik2Chr14271Jotam war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jeruscha und war eine Tochter Zadoks.
117492 Chronik2Chr14272Er tat, was dem Herrn gefiel, genau wie sein Vater Usija, aber er drang nicht in den Tempel des Herrn ein. Das Volk jedoch handelte immer noch verkehrt.
117502 Chronik2Chr14273Er baute das obere Tor am Haus des Herrn. Auch an der Mauer des Ofel baute er viel.
117512 Chronik2Chr14274Ebenso baute er Städte im Gebirge Juda aus, errichtete Burgen und Türme in den Waldgebieten,
117522 Chronik2Chr14275führte Krieg mit dem König der Ammoniter und besiegte ihn. Die Ammoniter mussten ihm in jenem Jahr hundert Talente Silber, zehntausend Kor Weizen und zehntausend Kor Gerste abliefern. Die gleiche Abgabe leisteten sie auch im zweiten und dritten Jahr.
117532 Chronik2Chr14276So wurde Jotam mächtig; denn er achtete in seinem Verhalten auf den Herrn, seinen Gott.
117542 Chronik2Chr14277Die übrige Geschichte Jotams, alle seine Kriege und Unternehmungen, sind aufgezeichnet im Buch der Könige von Israel und Juda.
117552 Chronik2Chr14278Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem.
117562 Chronik2Chr14279Jotam entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in der Davidstadt. Sein Sohn Ahas wurde König an seiner Stelle.
117572 Chronik2Chr14281Ahas war zwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Er tat nicht wie sein Vater David, was dem Herrn gefiel,
117582 Chronik2Chr14282sondern er folgte den Wegen der Könige von Israel. Auch ließ er Gussbilder für die Baale anfertigen,
117592 Chronik2Chr14283opferte im Tal Ben-Hinnom, verbrannte seine Söhne im Feuer und ahmte so die Gräuel der Völker nach, die der Herr vor den Augen der Israeliten vertrieben hatte.
117602 Chronik2Chr14284Auf den Kulthöhen und Hügeln und unter jedem üppigen Baum brachte er Schlacht- und Rauchopfer dar.
117612 Chronik2Chr14285Darum gab ihn der Herr, sein Gott, in die Hand des Königs der Aramäer. Sie schlugen ihn, führten ihm viele Gefangene weg und brachten sie nach Damaskus. Ebenso geriet er in die Hand des Königs von Israel. Pekach, der Sohn Remaljas, bereitete ihm eine schwere Niederlage.
117622 Chronik2Chr14286Er erschlug an einem Tag in Juda hundertzwanzigtausend Mann, lauter tapfere Krieger, da sie den Herrn, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten.
117632 Chronik2Chr14287Sichri, ein efraimitischer Kriegsheld, tötete den Königssohn Maaseja, den Hausvorsteher Asrikam und Elkana, den Zweiten nach dem König.
117642 Chronik2Chr14288Die Israeliten führten von ihren Stammesbrüdern zweihunderttausend Frauen, Söhne und Töchter als Gefangene weg, machten bei ihnen auch reiche Beute und brachten sie nach Samaria.
117652 Chronik2Chr14289Dort lebte ein Prophet des Herrn namens Oded. Dieser ging dem Heer entgegen, das nach Samaria zurückkehrte, und hielt ihm vor: Seht, weil der Herr, der Gott eurer Väter, über Juda erzürnt war, hat er sie in eure Hand gegeben. Ihr habt unter ihnen mit einer Wut gemordet, die zum Himmel schreit.
117662 Chronik2Chr142810Jetzt wollt ihr euch Leute aus Juda und Jerusalem als Knechte und Mägde untertan machen. Steht denn nicht ihr gerade in Schuld vor dem Herrn, eurem Gott?
117672 Chronik2Chr142811Hört daher jetzt auf mich! Gebt die Gefangenen zurück, die ihr von euren Stammesbrüdern weggeführt habt. Es würde sonst der glühende Zorn des Herrn euch treffen.
117682 Chronik2Chr142812Darauf traten einige von den Häuptern der Efraimiter, nämlich Asarja, der Sohn Johanans, Berechja, der Sohn Meschillemots, Jehiskija, der Sohn Schallums, und Amasa, der Sohn Hadlais, zu den Heimkehrern vom Feldzug hin,
117692 Chronik2Chr142813redeten mit ihnen und sagten: Bringt die Gefangenen nicht hierher! Schon liegt eine Schuld vor dem Herrn auf uns und ihr wollt unsere Sünde und Schuld noch vermehren. Ist doch unsere Schuld schon groß genug und der glühende Zorn des Herrn lastet auf Israel.
117702 Chronik2Chr142814Daraufhin gaben die bewaffneten Krieger in Gegenwart der Obersten und der ganzen Versammlung die Gefangenen und die Beute frei.
117712 Chronik2Chr142815Männer, die namentlich dazu bestimmt waren, gingen hin und nahmen sich der Gefangenen an. Sie bekleideten alle, die nackt waren, aus der Beute und versahen sie mit Gewändern und Schuhen. Sie gaben ihnen zu essen und zu trinken, salbten die Schwachen unter ihnen und setzten sie auf Esel. So brachten sie die Gefangenen in die Palmenstadt Jericho in die Nähe ihrer Stammesbrüder. Sie selbst kehrten nach Samaria zurück.
117722 Chronik2Chr142816In jener Zeit sandte König Ahas einen Hilferuf an den König von Assur;
117732 Chronik2Chr142817denn auch die Edomiter waren eingedrungen, hatten Juda besiegt und Gefangene weggeführt.
117742 Chronik2Chr142818Zugleich überfielen die Philister die Städte der Schefela und des judäischen Negeb, eroberten Bet-Schemesch, Ajalon, Gederot, Socho mit seinen Tochterstädten, Timna mit seinen Tochterstädten und Gimso mit seinen Tochterstädten und setzten sich darin fest;
117752 Chronik2Chr142819denn der Herr demütigte Juda wegen Ahas', des Königs von Juda, der die Zügellosigkeit in Juda förderte und gegen den Herrn treulos war.
117762 Chronik2Chr142820Tiglat-Pileser, der König von Assur, kam zu ihm; doch brachte er ihm nur Bedrängnis, aber keine Stärkung.
117772 Chronik2Chr142821Ahas musste den Tempel, den königlichen Palast und die führenden Männer berauben und alles dem König von Assur geben, fand jedoch keine Hilfe.
117782 Chronik2Chr142822Selbst in der Zeit der Bedrängnis setzte König Ahas seine Treulosigkeit gegen den Herrn fort.
117792 Chronik2Chr142823Er brachte den Göttern von Damaskus, die ihn geschlagen hatten, Opfer dar und sagte: Die Götter der aramäischen Könige haben ihren Verehrern geholfen. Ihnen will ich opfern und sie werden mir helfen. Doch sie dienten nur dazu, ihn und ganz Israel zu Fall zu bringen.
117802 Chronik2Chr142824Ahas ließ die Geräte des Hauses Gottes zusammenholen und zerschlagen, schloss die Tore des Hauses des Herrn und errichtete Altäre an allen Ecken Jerusalems.
117812 Chronik2Chr142825In jeder einzelnen Stadt Judas baute er Kulthöhen, um anderen Göttern zu opfern. So erzürnte er den Herrn, den Gott seiner Väter.
117822 Chronik2Chr142826Seine übrige Geschichte und alle seine Unternehmungen, die früheren und die späteren, sind aufgezeichnet im Buch der Könige von Juda und Israel.
117832 Chronik2Chr142827Ahas entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in Jerusalem, innerhalb der Stadt, legte ihn also nicht in die Gräber der Könige von Israel. Sein Sohn Hiskija wurde König an seiner Stelle.
117842 Chronik2Chr14291Hiskija war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi und war eine Tochter Secharjas.
117852 Chronik2Chr14292Genau wie sein Vater David tat er, was dem Herrn gefiel.
117862 Chronik2Chr14293Im ersten Jahr seiner Regierung, im ersten Monat, öffnete er die Tore des Hauses des Herrn und setzte sie wieder instand.
117872 Chronik2Chr14294Darauf ließ er die Priester und die Leviten kommen, versammelte sie auf dem Platz im Osten
117882 Chronik2Chr14295und sagte zu ihnen: Leviten, hört mich an! Heiligt euch jetzt und heiligt das Haus des Herrn, des Gottes eurer Väter! Schafft alles Unreine aus dem Heiligtum!
117892 Chronik2Chr14296Unsere Väter haben treulos gehandelt und getan, was dem Herrn, unserem Gott, missfällt. Sie haben ihn verlassen und ihre Blicke von der Wohnstätte des Herrn abgewandt und ihr den Rücken gekehrt.
117902 Chronik2Chr14297Sogar die Tore der Vorhalle (des Tempels) haben sie geschlossen, die Lampen ausgelöscht, kein Rauchopfer angezündet und dem Gott Israels im Heiligtum kein Brandopfer dargebracht.
117912 Chronik2Chr14298Darum kam der Zorn des Herrn über Juda und Jerusalem. Er machte sie zum Schreckbild, zum Gegenstand des Entsetzens und zum Gespött, wie ihr es mit eigenen Augen seht.
117922 Chronik2Chr14299Deswegen sind unsere Väter unter dem Schwert gefallen und sind unsere Söhne, Töchter und Frauen in Gefangenschaft.
117932 Chronik2Chr142910Ich habe nun vor, einen Bund mit dem Herrn, dem Gott Israels, zu schließen, damit sein glühender Zorn von uns ablässt.
117942 Chronik2Chr142911Meine Söhne, seid jetzt nicht nachlässig! Euch hat ja der Herr dazu erwählt, dass ihr vor ihm steht und ihm dient. Ihr sollt seine Diener sein und ihm Opfer darbringen.
117952 Chronik2Chr142912Da standen folgende Leviten auf: Mahat, der Sohn Amasais, und Joël, der Sohn Asarjas, von den Nachkommen der Kehatiter; Kisch, der Sohn Abdis, und Asarja, der Sohn Jehallelels, von den Nachkommen Meraris; Joach, der Sohn Simmas, und Eden, der Sohn Joachs, von den Gerschonitern;
117962 Chronik2Chr142913Schimri und Jëiël von den Nachkommen Elizafans; Secharja und Mattanja von den Nachkommen Asafs;
117972 Chronik2Chr142914Jehiël und Schimi von den Nachkommen Hemans; Schemaja und Usiël von den Nachkommen Jedutuns.
117982 Chronik2Chr142915Sie versammelten ihre Stammesbrüder und heiligten sich. Dann gingen sie auf Befehl des Königs, der sich auf die Worte des Herrn stützte, daran, das Haus des Herrn zu reinigen.
117992 Chronik2Chr142916Die Priester betraten das Innere des Hauses des Herrn, um es zu reinigen. Sie schafften alles Unreine, das sie im Tempel des Herrn fanden, in den Hof des Hauses des Herrn. Dort übernahmen es die Leviten und trugen es in das Kidrontal hinaus.
118002 Chronik2Chr142917Am ersten Tag des ersten Monats begannen sie mit der Reinigung; am achten Tag des Monats kamen sie zur Vorhalle des Herrn; dann heiligten sie das Haus des Herrn innerhalb von acht Tagen. Am sechzehnten Tag des ersten Monats hatten sie die Arbeit vollendet.
118012 Chronik2Chr142918Darauf gingen sie zum König Hiskija hinein und meldeten: Wir haben das ganze Haus des Herrn gesäubert. Den Brandopferaltar mit all seinen Geräten, den Tisch für die Schaubrote mit all seinen Geräten,
118022 Chronik2Chr142919alle Geräte, die König Ahas während seiner Regierung durch seine Treulosigkeit entweiht hat, haben wir instand gesetzt und geheiligt. Sie stehen nun vor dem Altar des Herrn.
118032 Chronik2Chr142920Am nächsten Morgen versammelte König Hiskija die führenden Männer der Stadt und ging mit ihnen in das Haus des Herrn hinauf.
118042 Chronik2Chr142921Man führte sieben Stiere, sieben Widder, sieben Lämmer und sieben Ziegenböcke als Sündopfer für das Königshaus, für das Heiligtum und für Juda herbei und der König befahl den Priestern, den Nachkommen Aarons, sie auf dem Altar des Herrn darzubringen.
118052 Chronik2Chr142922Man schlachtete die Rinder; die Priester fingen das Blut auf und sprengten es an den Altar. Dann schlachteten sie die Widder und sprengten das Blut an den Altar. Dann schlachteten sie die Lämmer und sprengten das Blut an den Altar.
118062 Chronik2Chr142923Zuletzt brachte man die Böcke für das Sündopfer vor den König und die Versammlung, damit sie die Hände auf sie legten.
118072 Chronik2Chr142924Dann schlachteten die Priester die Böcke und sprengten das Blut als Sündopfer an den Altar, um für ganz Israel Sühne zu erwirken; denn der König hatte das Brandopfer und das Sündopfer für ganz Israel bestimmt.
118082 Chronik2Chr142925Er stellte die Leviten mit Zimbeln, Harfen und Zithern im Haus des Herrn auf, wie es der Anordnung Davids, des königlichen Sehers Gad und des Propheten Natan entsprach. Diese Weisungen waren vom Herrn durch seine Propheten ergangen.
118092 Chronik2Chr142926Die Leviten traten mit den Instrumenten Davids und die Priester mit ihren Trompeten an.
118102 Chronik2Chr142927Dann ließ Hiskija das Brandopfer auf dem Altar darbringen. Als das Opfer begann, setzten gleichzeitig auch der Gesang zur Ehre des Herrn und die Trompeten ein, begleitet von den Instrumenten Davids, des Königs von Israel.
118112 Chronik2Chr142928Die ganze Versammlung warf sich nieder, während der Gesang ertönte und die Trompeten schmetterten. Dies alles dauerte bis zum Abschluss des Opfers.
118122 Chronik2Chr142929Nach der Darbringung des Brandopfers verneigten sich der König und alle, die sich bei ihm eingefunden hatten, und warfen sich nieder.
118132 Chronik2Chr142930König Hiskija und die führenden Männer befahlen den Leviten, den Herrn mit den Worten Davids und des Sehers Asaf zu preisen. Diese sangen den Lobpreis mit Freuden, verneigten sich und warfen sich nieder.
118142 Chronik2Chr142931Hierauf nahm Hiskija das Wort und sagte: Ihr steht jetzt mit vollen Händen vor dem Herrn. Tretet heran und bringt Schlacht- und Dankopfer zum Haus des Herrn! Da brachte die Versammlung Schlachtund Dankopfer herbei; manche gaben freiwillig noch Brandopfer hinzu.
118152 Chronik2Chr142932Die Anzahl der Brandopfer, die die Versammlung spendete, betrug siebzig Rinder, hundert Widder und zweihundert Lämmer. Sie wurden alle als Brandopfer dem Herrn dargebracht.
118162 Chronik2Chr142933Die Weihegaben beliefen sich auf sechshundert Rinder und dreitausend Schafe.
118172 Chronik2Chr142934Es waren aber zu wenig Priester vorhanden, um alle Brandopfer enthäuten zu können. Daher halfen ihnen ihre Amtsbrüder, die Leviten, bis die Arbeit geschehen war und die Priester sich geheiligt hatten; denn die Leviten hatten sich eifriger um ihre Heiligung bemüht als die Priester.
118182 Chronik2Chr142935Es war aber auch die Anzahl der Brandopfer sehr groß, die neben den Fettstücken der Heilsopfer und den zum Brandopfer gehörenden Trankopfern dargebracht werden mussten. So wurde der Dienst im Haus des Herrn wiederhergestellt.
118192 Chronik2Chr142936Hiskija und das ganze Volk freuten sich, dass Gott dies dem Volk gewährt hatte; denn es war wider Erwarten schnell geschehen.
118202 Chronik2Chr14301Hiskija sandte Boten zu ganz Israel und Juda, schrieb auch Briefe an Efraim und Manasse und forderte sie auf, zum Haus des Herrn nach Jerusalem zu kommen und zur Ehre des Herrn, des Gottes Israels, das Pascha zu feiern.
118212 Chronik2Chr14302Dann beriet er sich mit seinen Hofleuten und der ganzen Versammlung in Jerusalem, ob sie das Pascha nicht erst im zweiten Monat begehen sollten;
118222 Chronik2Chr14303denn sie konnten es damals nicht abhalten, da sich nicht genügend Priester geheiligt hatten und das Volk nicht in Jerusalem versammelt war.
118232 Chronik2Chr14304Der Plan gefiel dem König und der ganzen Versammlung.
118242 Chronik2Chr14305Sie beschlossen, man solle in ganz Israel von Dan bis Beerscheba ausrufen, dass sie kommen und in Jerusalem zur Ehre des Herrn, des Gottes Israels, das Pascha feiern sollten; denn man hatte es bisher nicht vollzählig so gehalten, wie es vorgeschrieben war.
118252 Chronik2Chr14306Die Eilboten durchzogen nun mit den Briefen aus der Hand des Königs und seiner Hofleute ganz Israel und Juda und verkündeten im Auftrag des Königs: Israeliten, kehrt um zum Herrn, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels, damit er sich dem Rest zuwendet, der von der Hand der Könige von Assur verschont geblieben ist.
118262 Chronik2Chr14307Seid nicht wie eure Väter und Brüder, die dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, untreu geworden sind, sodass er sie zu einem Bild des Entsetzens machte, wie ihr es vor Augen habt.
118272 Chronik2Chr14308Seid jetzt nicht hartnäckig wie eure Väter! Reicht dem Herrn die Hand und kommt in sein Heiligtum, das er für immer geheiligt hat. Dient dem Herrn, eurem Gott, damit sein Zorn von euch ablässt.
118282 Chronik2Chr14309Wenn ihr zum Herrn zurückkehrt, werden eure Brüder und Söhne Erbarmen finden bei denen, die sie als Gefangene weggeführt haben. Sie werden in dieses Land zurückkehren dürfen; denn der Herr, euer Gott, ist gnädig und barmherzig. Er wird sein Angesicht nicht von euch abwenden, wenn ihr zu ihm umkehrt.
118292 Chronik2Chr143010Die Eilboten zogen von Stadt zu Stadt durch das Gebiet von Efraim und Manasse bis nach Sebulon. Doch man lachte und spottete über sie.
118302 Chronik2Chr143011Nur einige Männer von Ascher, Manasse und Sebulon beugten sich und kamen nach Jerusalem.
118312 Chronik2Chr143012Auch in Juda waltete die Hand Gottes und bewirkte, dass sie einmütig den Befehl des Königs und der führenden Männer befolgten, wie es dem Wort des Herrn entsprach.
118322 Chronik2Chr143013So versammelte sich viel Volk in Jerusalem, um im zweiten Monat das Fest der Ungesäuerten Brote zu begehen. Es war eine sehr große Versammlung.
118332 Chronik2Chr143014Sie machten sich auf, entfernten die Altäre in Jerusalem, beseitigten alle Rauchopferaltäre und warfen sie in das Kidrontal.
118342 Chronik2Chr143015Am vierzehnten Tag des zweiten Monats schlachteten sie das Pascha. Die Priester und Leviten aber fühlten sich beschämt. Sie heiligten sich, brachten Brandopfer zum Haus des Herrn
118352 Chronik2Chr143016und begaben sich pflichtgemäß an ihren Platz, nach dem Gesetz des Mose, des Mannes Gottes. Die Priester sprengten das Blut (an den Altar), das sie von den Leviten entgegennahmen.
118362 Chronik2Chr143017Weil viele in der Versammlung sich nicht geheiligt hatten, schlachteten die Leviten die Paschalämmer für alle, denen die Reinheit fehlte, die man für die Weihe an den Herrn brauchte.
118372 Chronik2Chr143018Denn ein großer Teil des Volkes, viele nämlich aus Efraim, Manasse, Issachar und Sebulon, hatten sich nicht gereinigt. Sie aßen das Pascha nicht in der vorgeschriebenen Weise. Doch Hiskija betete für sie und sagte: Der Herr, der Gütige, entsühne
118382 Chronik2Chr143019jeden, der seinen Sinn darauf richtet, den Herrn, den Gott seiner Väter, zu suchen, auch wenn er nicht die Reinheit besitzt, die dem Heiligtum gebührt.
118392 Chronik2Chr143020Der Herr hörte auf Hiskija und ließ das Volk unversehrt.
118402 Chronik2Chr143021So feierten die Israeliten, die sich in Jerusalem eingefunden hatten, das Fest der Ungesäuerten Brote sieben Tage hindurch mit großer Freude. Tag für Tag priesen die Leviten und Priester den Herrn mit lauten Instrumenten.
118412 Chronik2Chr143022Die Leviten zeigten großes Verständnis für den Dienst des Herrn und Hiskija ermunterte sie zu ihrer Arbeit. Als dann die sieben Tage der Festzeit zu Ende waren, an denen sie Heilsopfer darbrachten und den Herrn, den Gott ihrer Väter, priesen,
118422 Chronik2Chr143023beschloss die ganze Versammlung, weitere sieben Tage zu feiern, und so machten sie auch diese sieben Tage zu einem Freudenfest.
118432 Chronik2Chr143024Hiskija, der König von Juda, hatte nämlich tausend Stiere und siebentausend Schafe für die Versammlung gestiftet und die führenden Männer hatten tausend Stiere und zehntausend Schafe für die Versammlung gestiftet; von den Priestern aber hatten sich sehr viele geheiligt.
118442 Chronik2Chr143025So freute sich die ganze Versammlung Judas, die Priester und die Leviten und alle, die aus Israel gekommen waren, auch die Fremden, die sich aus dem Gebiet Israels eingefunden hatten oder in Juda wohnten.
118452 Chronik2Chr143026Die Freude war groß in Jerusalem; denn seit den Tagen Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, hatte es dergleichen in Jerusalem nicht mehr gegeben.
118462 Chronik2Chr143027Zuletzt standen die levitischen Priester auf und segneten das Volk. Gott hörte ihr Rufen und ihr Gebet drang zu seiner heiligen Wohnung, zum Himmel, empor.
118472 Chronik2Chr14311Nachdem sie dies alles beendet hatten, zogen die anwesenden Israeliten insgesamt in die Städte Judas, zertrümmerten die Steinmale, hieben die Kultpfähle um und zerstörten die Kulthöhen und Altäre in ganz Juda, Benjamin, Efraim und Manasse vollständig. Darauf kehrten alle in ihre Städte auf ihren Besitz zurück.
118482 Chronik2Chr14312Hiskija stellte die Abteilungen der Priester und Leviten nach ihren Dienstklassen auf. Er wies alle Priester und Leviten einzeln in ihren Dienst ein und bestellte sie zum Vollzug der Brand- und Heilsopfer, zu Dienstleistungen und zum Vortrag der Dank- und Lobgesänge an den Toren des Lagers des Herrn.
118492 Chronik2Chr14313Der Beitrag, den der König aus seinem Vermögen für die Brandopfer leistete, betraf die Opfer am Morgen und am Abend sowie die Brandopfer an den Sabbaten, Neumondtagen und Festen, die durch das Gesetz des Herrn vorgeschrieben waren.
118502 Chronik2Chr14314Hiskija befahl dem Volk, das heißt, den Einwohnern Jerusalems, die den Priestern und den Leviten zustehenden Anteile abzuliefern, damit sie sich ganz dem Gesetz des Herrn widmen könnten.
118512 Chronik2Chr14315Sobald der Befehl bekannt wurde, brachten die Israeliten die Ersterträge von Getreide, Most, Öl, Honig und allen Früchten des Feldes reichlich herbei und lieferten den Zehnten von allem vollzählig ab.
118522 Chronik2Chr14316Ebenso brachten die Israeliten und die Judäer, die in den Städten Judas wohnten, den Zehnten von den Rindern und Schafen sowie den Zehnten von den Weihegaben, die dem Herrn, ihrem Gott, übergeben wurden. Sie reihten Stapel an Stapel.
118532 Chronik2Chr14317Im dritten Monat fingen sie an, die unterste Schicht zu legen, und im siebten Monat waren sie damit fertig.
118542 Chronik2Chr14318Als dann Hiskija und die führenden Männer kamen und die aufgestapelten Mengen sahen, priesen sie den Herrn und sein Volk Israel.
118552 Chronik2Chr14319Hiskija erkundigte sich bei den Priestern und den Leviten wegen der aufgestapelten Mengen
118562 Chronik2Chr143110und der Oberpriester Asarja aus dem Haus Zadok gab zur Antwort: Seitdem man begonnen hat, die Abgaben in das Haus des Herrn zu bringen, haben wir zu essen, werden satt und lassen noch reichlich übrig; denn der Herr hat sein Volk gesegnet. Diese Menge ist übrig geblieben.
118572 Chronik2Chr143111Hiskija ließ nun Kammern im Haus des Herrn herrichten, und als man sie hergerichtet hatte,
118582 Chronik2Chr143112brachte man die Abgaben, die Zehnten und die Weihegaben gewissenhaft dorthin. Der Levit Konanja war Aufseher über sie und sein Bruder Schimi sein Stellvertreter.
118592 Chronik2Chr143113Ihnen standen auf Anordnung des Königs Hiskija und Asarjas, des Fürsten des Hauses Gottes, Jehiël, Asasja, Nahat, Asaël, Jerimot, Josabad, Eliël, Jismachja, Mahat und Benaja als Beamte zur Seite.
118602 Chronik2Chr143114Der Levit Kore, der Sohn Jimnas, der Wächter am Osttor, wachte über die freiwilligen Spenden an Gott, damit die für den Herrn bestimmte Abgabe und das Hochheilige abgeliefert würden.
118612 Chronik2Chr143115Ihm standen Eden, Minjamin, Jeschua, Schemaja, Amarja und Schechanja in den Priesterstädten gewissenhaft zur Seite, damit ihre Amtsbrüder, die Vornehmen wie die Geringen, abteilungsweise ihre Anteile erhielten.
118622 Chronik2Chr143116Außerdem hatte man für alle, die abteilungsweise in das Haus des Herrn kamen, um aufgrund ihrer Obliegenheiten und entsprechend den Erfordernissen eines jeden Tages ihren Dienst zu verrichten, Verzeichnisse angelegt. Sie erfassten alle männlichen Personen, die drei Jahre und darüber waren.
118632 Chronik2Chr143117Dabei war die Eintragung der Priester nach Großfamilien geschehen; die Leviten wurden, von zwanzig Jahren an aufwärts, nach ihren Obliegenheiten und nach ihren Abteilungen aufgeschrieben.
118642 Chronik2Chr143118Die Eintragung erfasste bei jeder Gemeinschaft alle Kinder, Frauen, Söhne und Töchter; denn auch diese wurden durch deren ständigen Dienst geheiligt.
118652 Chronik2Chr143119Für die Söhne Aarons, die Priester, die auf den Weideflächen ihrer Städte wohnten, wurden in jeder einzelnen Stadt Männer bestellt, die namentlich bestimmt waren, um allen männlichen Angehörigen der Priester und allen im Verzeichnis stehenden Leviten ihre Anteile zu geben.
118662 Chronik2Chr143120So verfuhr Hiskija in ganz Juda. Er tat, was gut, recht und getreu war vor dem Herrn, seinem Gott.
118672 Chronik2Chr143121Bei jedem Unternehmen, das er im Dienst des Hauses Gottes oder für das Gesetz und die Gebote begann, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit Hingabe seines ganzen Herzens und hatte Erfolg.
118682 Chronik2Chr14321Nach diesen Maßnahmen und diesen Beweisen der Treue Hiskijas zog Sanherib, der König von Assur, heran. Er fiel in Juda ein, belagerte die festen Städte und gedachte, sie für sich zu erobern.
118692 Chronik2Chr14322Als Hiskija sah, dass Sanherib herankam und sich zum Krieg gegen Jerusalem anschickte,
118702 Chronik2Chr14323überlegte er mit seinen Obersten und Helden, ob man nicht die Wasserquellen außerhalb der Stadt verstopfen solle. Sie unterstützten sein Vorhaben.
118712 Chronik2Chr14324Man holte viel Volk zusammen und verstopfte alle Quellen und den Bach, der mitten durch das Tal fließt; denn man sagte sich: Wozu sollen die Könige von Assur bei ihrer Ankunft reichlich Wasser finden?
118722 Chronik2Chr14325Auch unternahm der König Anstrengungen, um die ganze Mauer auszubessern, in der Risse entstanden waren. Er erhöhte die Türme, baute draußen die andere Mauer, befestigte den Millo in der Davidstadt und ließ viele Wurfspieße und Schilde anfertigen.
118732 Chronik2Chr14326Dann setzte er Kriegsoberste über das Volk und versammelte sie vor sich am Platz vor dem Stadttor. Dort sprach er ihnen Mut zu und sagte:
118742 Chronik2Chr14327Seid mutig und tapfer! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor dem König von Assur und dem großen Heer, das bei ihm ist; denn bei uns ist mehr als bei ihm.
118752 Chronik2Chr14328Bei ihm sind Arme aus Fleisch, bei uns aber ist der Herr, unser Gott, der uns hilft und unsere Kriege führt. Das Volk wurde durch die Worte Hiskijas, des Königs von Juda, ermutigt.
118762 Chronik2Chr14329Als dann Sanherib, der König von Assur, später mit seiner ganzen Streitmacht vor Lachisch stand, sandte er seine Diener nach Jerusalem zu Hiskija, dem König von Juda, und zu allen Judäern, die in Jerusalem wohnten. Er ließ ihnen sagen:
118772 Chronik2Chr143210So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf vertraut ihr denn, dass ihr im belagerten Jerusalem bleibt?
118782 Chronik2Chr143211Hiskija führt euch nur irre, um euch durch Hunger und Durst umkommen zu lassen, wenn er sagt: Der Herr, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assur retten.
118792 Chronik2Chr143212Hat nicht gerade Hiskija seine Kulthöhen und Altäre beseitigt und in Juda und Jerusalem angeordnet: Nur vor einem einzigen Altar dürft ihr euch niederwerfen und auf ihm Opfer anzünden?
118802 Chronik2Chr143213Wisst ihr denn nicht, was ich und meine Väter mit allen Völkern in anderen Ländern gemacht haben? Konnten denn die Götter der Völker in diesen Ländern ihr Land aus meiner Hand retten?
118812 Chronik2Chr143214Wer von all den Göttern dieser Völker, die meine Väter dem Untergang geweiht haben, konnte sein Volk aus meiner Hand retten? Wie sollte dann euer Gott euch aus meiner Hand retten?
118822 Chronik2Chr143215Lasst euch jetzt nicht von Hiskija betören und euch nicht auf diese Weise irreführen! Glaubt ihm nicht! Denn kein Gott irgendeines anderen Volkes oder Reiches konnte sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter retten. Wie viel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten!
118832 Chronik2Chr143216Noch vieles andere redeten die Abgesandten Sanheribs gegen Gott, den Herrn, und seinen Knecht Hiskija.
118842 Chronik2Chr143217Sanherib schrieb auch einen Brief, in dem er den Herrn, den Gott Israels, verhöhnte. Er schrieb darin über ihn: Wie die Götter der Völker in anderen Ländern ihr Volk nicht aus meiner Hand gerettet haben, so wird auch der Gott Hiskijas sein Volk nicht aus meiner Hand retten.
118852 Chronik2Chr143218Der Bevölkerung Jerusalems, die auf der Mauer stand, riefen die Abgesandten ihren Auftrag mit lauter Stimme auf Judäisch zu, um sie in Furcht und Schrecken zu versetzen und so die Stadt erobern zu können.
118862 Chronik2Chr143219Sie redeten vom Gott Jerusalems wie von den Göttern der anderen Völker auf der Erde, die nur ein Werk von Menschen sind.
118872 Chronik2Chr143220Doch König Hiskija und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten in dieser Angelegenheit zum Herrn und riefen zum Himmel.
118882 Chronik2Chr143221Da sandte der Herr einen Engel, der alle Kriegshelden, Fürsten und Hauptleute im Lager des Königs von Assur vernichtete. Sanherib musste, mit Schande bedeckt, in sein Land zurückkehren. Als er in den Tempel seines Gottes kam, machten ihn dort seine eigenen Söhne mit dem Schwert nieder.
118892 Chronik2Chr143222So befreite der Herr den Hiskija und die Einwohner Jerusalems aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller Feinde. Er verlieh ihnen ringsum Ruhe.
118902 Chronik2Chr143223Viele brachten Gaben für den Herrn nach Jerusalem und kostbare Geschenke für Hiskija, den König von Juda. Er war seitdem hochgeehrt in den Augen aller Völker.
118912 Chronik2Chr143224In jenen Tagen wurde Hiskija schwer krank und war dem Tod nahe. Er betete zum Herrn und dieser erhörte ihn und gab ihm ein Wunderzeichen.
118922 Chronik2Chr143225Doch Hiskija zeigte keine Dankbarkeit für die empfangene Wohltat und wurde hochmütig. Da kam ein Zorngericht über ihn und über Juda und Jerusalem.
118932 Chronik2Chr143226Nun aber demütigte sich Hiskija mit den Einwohnern Jerusalems in seinem Stolz und so kam das Zorngericht des Herrn nicht schon in den Tagen Hiskijas über sie.
118942 Chronik2Chr143227Hiskija wurden Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil. Er erwarb Schätze an Silber, Gold, Edelsteinen, Balsam, Schilden und allerlei kostbaren Geräten.
118952 Chronik2Chr143228Auch hatte er Speicher für Getreide, Most und Öl, dazu Ställe für jede Art von Vieh und Hürden für die Herden.
118962 Chronik2Chr143229Er hatte sich nämlich Esel und einen reichen Besitz an Schafen und Rindern verschafft, denn Gott hatte ihm ein sehr großes Vermögen verliehen.
118972 Chronik2Chr143230Hiskija war es auch, der den oberen Abfluss des Gihonwassers verstopfte und es nach Westen in die Davidstadt hinableitete. Bei allem, was er unternahm, hatte er Erfolg.
118982 Chronik2Chr143231So war es auch, als die babylonischen Obersten ihre Unterhändler zu ihm sandten, um Auskunft über das Zeichen zu erlangen, das im Land erschienen war. Da überließ ihn Gott sich selbst, um zu erproben, wie er wirklich gesinnt war.
118992 Chronik2Chr143232Die übrige Geschichte Hiskijas und seine frommen Taten sind aufgezeichnet in der Vision des Propheten Jesaja, des Sohnes des Amoz, und im Buch der Könige von Juda und Israel.
119002 Chronik2Chr143233Hiskija entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn beim Aufgang zu den Gräbern der Nachkommen Davids. Bei seinem Tod erwiesen ihm ganz Juda und die Einwohner Jerusalems die Ehre. Sein Sohn Manasse wurde König an seiner Stelle.
119012 Chronik2Chr14331Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundfünfzig Jahre in Jerusalem.
119022 Chronik2Chr14332Er tat, was dem Herrn missfiel, und ahmte die Gräuel der Völker nach, die der Herr vor den Augen der Israeliten vertrieben hatte.
119032 Chronik2Chr14333Er baute die Kulthöhen wieder auf, die sein Vater Hiskija zerstört hatte, errichtete Altäre für die Baale, ließ Kultpfähle anfertigen, warf sich vor dem ganzen Heer des Himmels nieder und diente ihm.
119042 Chronik2Chr14334Auch baute er solche Altäre im Haus des Herrn, obwohl der Herr gesagt hatte: In Jerusalem soll mein Name auf ewig bleiben.
119052 Chronik2Chr14335In den beiden Höfen des Tempels baute er Altäre für das ganze Heer des Himmels.
119062 Chronik2Chr14336Er ließ im Tal Ben-Hinnom seine Söhne durch das Feuer gehen, trieb Zauberei, Wahrsagerei und andere geheime Künste, bestellte Totenbeschwörer und Zeichendeuter. So tat er vieles, was dem Herrn missfiel und ihn erzürnte.
119072 Chronik2Chr14337Er brachte auch das Götterbild, das er hatte anfertigen lassen, in das Haus Gottes, von dem Gott zu David und dessen Sohn Salomo gesagt hatte: Auf dieses Haus und auf Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels auserwählt habe, will ich meinen Namen auf ewig legen.
119082 Chronik2Chr14338Ich werde Israels Fuß nicht mehr außerhalb des Landes ziehen lassen, das ich für eure Väter bestimmt habe, wenn sie nur alles befolgen, was ich ihnen im ganzen Gesetz, in den Geboten und Rechtsvorschriften des Mose befohlen habe.
119092 Chronik2Chr14339Doch Manasse verführte Juda und die Einwohner Jerusalems, noch Schlimmeres zu tun als die Völker, die der Herr vor den Augen der Israeliten vernichtet hatte.
119102 Chronik2Chr143310Der Herr redete zu Manasse und zu seinem Volk. Doch sie achteten nicht darauf.
119112 Chronik2Chr143311Da ließ der Herr die Heerführer des Königs von Assur gegen sie anrücken. Sie ergriffen Manasse in seinem Versteck, fesselten ihn mit bronzenen Ketten und führten ihn nach Babel.
119122 Chronik2Chr143312Als man ihn so bedrängte, suchte er den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen. Er beugte sich tief vor dem Gott seiner Väter
119132 Chronik2Chr143313und betete zu ihm. Gott erbarmte sich seiner; er hörte sein Flehen und ließ ihn als König nach Jerusalem zurückkehren. So musste Manasse erfahren, dass der Herr der wahre Gott ist.
119142 Chronik2Chr143314Danach baute er draußen an der Davidstadt eine Mauer, die im Tal westlich vom Gihon gegen das Fischtor lief, sodass er den Ofel umschloss; er machte sie sehr hoch. Auch bestellte er Kriegsoberste für alle befestigten Städte Judas.
119152 Chronik2Chr143315Sodann entfernte er die fremden Götter und das Götzenbild aus dem Haus des Herrn, auch alle Altäre, die er auf dem Berg des Hauses des Herrn und in Jerusalem errichtet hatte, und warf sie vor die Stadt hinaus.
119162 Chronik2Chr143316Den Altar des Herrn aber stellte er wieder her, brachte auf ihm Heils- und Dankopfer dar und befahl Juda, dem Herrn, dem Gott Israels, zu dienen.
119172 Chronik2Chr143317Doch opferte das Volk immer noch auf den Kulthöhen, wenn auch nur dem Herrn, seinem Gott.
119182 Chronik2Chr143318Die übrige Geschichte Manasses, sein Gebet zu seinem Gott und die Worte der Seher, die im Namen des Herrn, des Gottes Israels, zu ihm redeten, sind aufgezeichnet in der Geschichte der Könige von Israel.
119192 Chronik2Chr143319Sein Gebet und dessen Erhörung, alle seine Sünden und treulosen Taten, die Orte, an denen er Kulthöhen errichtete und Kultpfähle und Götzenbilder aufstellte, bevor er sich demütigte, sind aufgezeichnet in der Geschichte seiner Seher.
119202 Chronik2Chr143320Manasse entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn im Garten seines Hauses. Sein Sohn Amon wurde König an seiner Stelle.
119212 Chronik2Chr143321Amon war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte zwei Jahre in Jerusalem.
119222 Chronik2Chr143322Wie sein Vater Manasse tat er, was dem Herrn missfiel; er opferte allen Götzenbildern, die sein Vater Manasse hatte machen lassen, und verehrte sie.
119232 Chronik2Chr143323Doch demütigte er sich nicht vor dem Herrn wie sein Vater Manasse, sondern vermehrte die Schuld.
119242 Chronik2Chr143324Gegen ihn zettelten seine Diener eine Verschwörung an und töteten ihn in seinem Haus.
119252 Chronik2Chr143325Doch die Bürger des Landes erschlugen alle, die sich gegen König Amon verschworen hatten, und machten seinen Sohn Joschija zum König an seiner Stelle.
119262 Chronik2Chr14341Joschija war acht Jahre alt, als er König wurde, und regierte einunddreißig Jahre in Jerusalem.
119272 Chronik2Chr14342Er tat, was dem Herrn gefiel, und folgte den Wegen seines Vaters David, ohne nach rechts oder links abzuweichen.
119282 Chronik2Chr14343Im achten Jahr seiner Regierung, als er noch jung war, begann er, den Gott seines Vaters David zu suchen. Im zwölften Jahr fing er an, Juda und Jerusalem von den Kulthöhen, den Kultpfählen, den Schnitzund Gussbildern zu reinigen.
119292 Chronik2Chr14344Vor seinen Augen riss man die Altäre der Baale nieder. Er ließ die Rauchopferaltäre, die auf ihnen standen, zerschlagen, die Kultpfähle zerstören, die Schnitz- und Gussbilder zermalmen, ihren Staub auf die Gräber derer streuen, die ihnen geopfert hatten,
119302 Chronik2Chr14345und Gebeine von Priestern auf ihren Altären verbrennen. So reinigte er Juda und Jerusalem.
119312 Chronik2Chr14346Auch in den Städten von Manasse, Efraim, Simeon bis nach Naftali
119322 Chronik2Chr14347riss er überall auf ihren Plätzen die Altäre nieder, zerstörte die Kultpfähle, zermalmte die Götzenbilder und zertrümmerte die Rauchopferaltäre im ganzen Land Israel. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück.
119332 Chronik2Chr14348Im achtzehnten Jahr seiner Regierung, während der Säuberung des Landes und des Tempels, sandte König Joschija Schafan, den Sohn Azaljas, den Stadtobersten Maaseja und den Sprecher des Königs, Joach, den Sohn des Joahas, in das Haus des Herrn, seines Gottes, um es instand setzen zu lassen.
119342 Chronik2Chr14349Sie kamen zum Hohenpriester Hilkija und man gab das Geld heraus, das in das Haus Gottes gebracht worden war und das die Leviten, die Wächter an den Schwellen, von Manasse, Efraim und dem ganzen übrigen Israel, von ganz Juda, Benjamin und den Einwohnern Jerusalems gesammelt hatten.
119352 Chronik2Chr143410Sie gaben es den Werkmeistern, die im Haus des Herrn angestellt waren, und diese verwendeten es für die Arbeiter, die im Haus des Herrn tätig waren, um seine Schäden auszubessern und das Haus instand zu setzen.
119362 Chronik2Chr143411Sie gaben es den Zimmerleuten und Bauarbeitern zum Ankauf von Bruchsteinen und Holz zur Beschaffung der Klammern und zur Erneuerung des Gebälks in den Gebäuden, die von den Königen von Juda vernachlässigt worden waren.
119372 Chronik2Chr143412Die Männer handelten bei ihrer Arbeit auf Treu und Glauben. Zu ihrer Leitung waren die Leviten Jahat und Obadja von den Nachkommen Meraris sowie Secharja und Meschullam von den Nachkommen Kehats bestellt. Die Leviten, die sich auf die Musikinstrumente verstanden,
119382 Chronik2Chr143413befehligten die Lastträger und hatten die Aufsicht über alle Arbeiter bei verschiedenen Dienstleistungen. Einzelne Leviten waren Schreiber, Listenführer und Torwächter.
119392 Chronik2Chr143414Als man das Geld herausnahm, das in das Haus des Herrn gebracht worden war, fand der Priester Hilkija das Buch des Gesetzes des Herrn, das durch Mose verkündet worden war.
119402 Chronik2Chr143415Hilkija berichtete darüber dem Staatsschreiber Schafan und sagte: Ich habe im Haus des Herrn das Gesetzbuch gefunden. Hilkija übergab Schafan das Buch
119412 Chronik2Chr143416und dieser brachte es zum König mit der Meldung: Deine Knechte haben alles ausgeführt, was ihnen aufgetragen wurde.
119422 Chronik2Chr143417Sie haben das Geld ausgeschüttet, das sich im Haus des Herrn vorfand, und es den Aufsehern und Arbeitern gegeben.
119432 Chronik2Chr143418Dann sagte der Staatsschreiber zum König: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Schafan las dem König daraus vor.
119442 Chronik2Chr143419Als der König die Worte des Gesetzes hörte, zerriss er seine Kleider
119452 Chronik2Chr143420und befahl dem Priester Hilkija sowie Ahikam, dem Sohn Schafans, Abdon, dem Sohn Michas, dem Staatsschreiber Schafan und Asaja, dem Diener des Königs:
119462 Chronik2Chr143421Geht und befragt den Herrn für mich und den Rest Israels und Judas wegen des Buches, das aufgefunden wurde. Denn der Zorn des Herrn, der sich über uns ergossen hat, muss groß sein, weil unsere Väter auf das Wort des Herrn nicht geachtet und weil sie nicht getan haben, was in diesem Buch niedergeschrieben ist.
119472 Chronik2Chr143422Da ging Hilkija mit den Männern, die der König bestimmt hatte, zur Prophetin Hulda. Sie war die Frau Schallums, des Sohnes Tokhats, des Sohnes Hasras, des Verwalters der Kleiderkammer, und wohnte in Jerusalem in der Neustadt. Die Abgesandten trugen ihr die Angelegenheit vor
119482 Chronik2Chr143423und sie gab ihnen diese Antwort: So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt zu dem Mann, der euch zu mir geschickt hat:
119492 Chronik2Chr143424So spricht der Herr: Ich bringe Unheil über diesen Ort und seine Bewohner, alle Flüche, die im Buch geschrieben stehen, das man dem König von Juda vorgelesen hat.
119502 Chronik2Chr143425Denn sie haben mich verlassen, anderen Göttern geopfert und mich durch alle Werke ihrer Hände erzürnt. Darum hat sich mein Zorn über diesen Ort ergossen und er wird nicht erlöschen.
119512 Chronik2Chr143426Sagt aber zum König von Juda, der euch hergesandt hat, um den Herrn zu befragen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Durch die Worte, die du gehört hast,
119522 Chronik2Chr143427wurde dein Herz erweicht. Du hast dich vor Gott gedemütigt, als du seine Drohungen gegen diesen Ort und seine Bewohner vernommen hast. Du hast dich vor mir gedemütigt, deine Kleider zerrissen und hast vor mir geweint. Darum habe ich dich erhört - Spruch des Herrn.
119532 Chronik2Chr143428Ich werde dich mit deinen Vätern vereinen und du sollst in Frieden in deinem Grab beigesetzt werden. Deine Augen sollen all das Unheil nicht mehr sehen, das ich über diesen Ort und seine Bewohner bringen werde. - Sie berichteten das dem König.
119542 Chronik2Chr143429Der König ließ alle Ältesten Judas und Jerusalems bei sich zusammenkommen.
119552 Chronik2Chr143430Er ging zum Haus des Herrn hinauf mit allen Männern Judas und den Einwohnern Jerusalems, den Priestern und Leviten und allem Volk, alt und jung. Er ließ ihnen alle Worte des Bundesbuches vorlesen, das im Haus des Herrn gefunden worden war.
119562 Chronik2Chr143431Dann trat der König an seinen Platz und schloss vor dem Herrn diesen Bund: Er wolle dem Herrn folgen, auf seine Gebote, Satzungen und Gesetze von ganzem Herzen und ganzer Seele achten und die Vorschriften des Bundes durchführen, die in diesem Buch niedergeschrieben sind.
119572 Chronik2Chr143432Er ließ auch alle, die sich in Jerusalem und Benjamin befanden, dem Bund beitreten und die Einwohner Jerusalems hielten sich an den Bund Gottes, des Gottes ihrer Väter.
119582 Chronik2Chr143433Joschija entfernte alle Gräuel aus allen Gebieten der Israeliten und veranlasste alle, die in Israel lebten, dem Herrn, ihrem Gott, zu dienen. Solange er lebte, fielen sie nicht mehr vom Herrn, dem Gott ihrer Väter, ab.
119592 Chronik2Chr14351Joschija feierte in Jerusalem ein Pascha zur Ehre des Herrn. Man schlachtete das Pascha am vierzehnten Tag des ersten Monats.
119602 Chronik2Chr14352Er ließ die Priester zu ihrem Dienst antreten und ermunterte sie zu ihrer Tätigkeit im Haus des Herrn.
119612 Chronik2Chr14353Zu den Leviten, die ganz Israel zu unterweisen hatten und dem Herrn heilig waren, sagte er: Die heilige Lade hat man in das Haus gebracht, das Salomo, der Sohn Davids, der König von Israel, gebaut hat. Ihr braucht sie nicht mehr auf euren Schultern zu tragen. Dient nun dem Herrn, eurem Gott, und seinem Volk Israel!
119622 Chronik2Chr14354Haltet euch bereit nach euren Großfamilien und euren Abteilungen gemäß der Vorschrift Davids, des Königs von Israel, und der Weisung seines Sohnes Salomo.
119632 Chronik2Chr14355Seid den Familiengruppen eurer Brüder, den Leuten des Volkes, im Heiligtum zu Diensten; ein Teil einer levitischen Großfamilie (soll jeweils bereitstehen).
119642 Chronik2Chr14356Schlachtet das Pascha und heiligt euch! Bereitet es auch für eure Brüder, damit alles geschieht, was der Herr durch Mose gesagt hat.
119652 Chronik2Chr14357Joschija spendete den Leuten aus dem Volk, die sich eingefunden hatten, 30000 Stück Kleinvieh, Lämmer und junge Ziegen zu Paschaopfern und 3000 Rinder. Sie stammten aus dem Besitz des Königs.
119662 Chronik2Chr14358Auch seine hohen Beamten gaben freiwillige Spenden für das Volk, die Priester und die Leviten. Hilkija, Secharja und Jehiël, die Vorsteher des Gotteshauses, gaben den Priestern 2600 Stück Kleinvieh zu Paschaopfern und 300 Rinder.
119672 Chronik2Chr14359Konanja und seine Brüder Schemaja und Netanel, ferner Haschabja, Jëiël und Josabad, die Vorsteher der Leviten, spendeten für die Leviten 5000 Tiere zu Paschaopfern und 500 Rinder.
119682 Chronik2Chr143510Als man so zum Dienst gerüstet war, traten die Priester an ihren Platz und die Leviten zu ihren Abteilungen gemäß dem Befehl des Königs.
119692 Chronik2Chr143511Die Leviten schlachteten die Paschaopfer und die Priester sprengten das Blut aus, das sie aus ihrer Hand empfingen. Darauf enthäuteten die Leviten die Tiere.
119702 Chronik2Chr143512Die zum Brandopfer bestimmten Stücke legten sie beiseite und gaben sie den Familiengruppen des Volkes, damit sie dem Herrn dargebracht würden, wie es im Buch des Mose vorgeschrieben war. Ebenso machten sie es mit den Rindern.
119712 Chronik2Chr143513Dann brieten sie das Pascha der Vorschrift gemäß am Feuer. Die heiligen Gaben kochten sie in Kesseln, Töpfen und Schüsseln und brachten sie eilends zu allen Angehörigen des Volkes.
119722 Chronik2Chr143514Hierauf besorgten sie das Pascha für sich selbst und für die Priester; denn die Priester, die Nachkommen Aarons, waren mit der Darbringung der Brandopfer und der Fettstücke bis in die Nacht hinein beschäftigt. Darum bereiteten es die Leviten für sich und die Priester, die Nachkommen Aarons.
119732 Chronik2Chr143515Die Sänger, die Nachkommen Asafs, waren an ihrem Platz gemäß der Vorschrift Davids, Asafs, Hemans und Jedutuns, des königlichen Sehers. Ebenso standen die Torwächter an den einzelnen Toren. Sie brauchten ihren Dienst nicht zu verlassen; denn ihre Amtsbrüder, die Leviten, bereiteten für sie das Pascha.
119742 Chronik2Chr143516So war der gesamte Dienst für den Herrn an jenem Tag gut geordnet. Man feierte das Pascha und brachte auf dem Altar des Herrn Brandopfer dar, wie es König Joschija befohlen hatte.
119752 Chronik2Chr143517Sieben Tage lang begingen damals die Israeliten, die sich eingefunden hatten, das Pascha und das Fest der Ungesäuerten Brote.
119762 Chronik2Chr143518Ein Pascha wie dieses war seit den Tagen des Propheten Samuel in Israel nicht mehr gefeiert worden. Keiner von den Königen Israels hat ein Pascha veranstaltet, wie es Joschija mit den Priestern und Leviten, mit ganz Juda und den anwesenden Israeliten und den Einwohnern Jerusalems feierte.
119772 Chronik2Chr143519Im achtzehnten Jahr der Regierung Joschijas wurde dieses Pascha begangen.
119782 Chronik2Chr143520Nachdem Joschija all dies zur Instandsetzung des Hauses getan hatte, zog Necho, der König von Ägypten, herauf, um bei Karkemisch am Eufrat zu kämpfen. Joschija stellte sich ihm entgegen.
119792 Chronik2Chr143521Necho aber sandte Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Was habe ich mit dir zu tun, König von Juda? Nicht gegen dich ziehe ich heute, sondern gegen das Herrscherhaus, das mit mir im Krieg steht. Gott hat mir Eile geboten; lass daher ab von Gott, der auf meiner Seite steht; sonst wird er dich verderben.
119802 Chronik2Chr143522Doch Joschija zog sich nicht vor Necho zurück, sondern wagte es, ihn anzugreifen. Er hörte nicht auf die Worte Nechos, die aus dem Mund Gottes kamen, sondern trat in der Ebene von Megiddo zum Kampf gegen ihn an.
119812 Chronik2Chr143523Aber die Bogenschützen trafen den König Joschija, der nun seinen Dienern zurief: Bringt mich weg, denn ich bin schwer verwundet.
119822 Chronik2Chr143524Sie hoben ihn vom Kriegswagen, setzten ihn auf seinen zweiten Wagen und brachten ihn nach Jerusalem. Dort starb er und wurde in den Gräbern seiner Väter beigesetzt. Ganz Juda und Jerusalem trauerten um Joschija.
119832 Chronik2Chr143525Jeremia aber hielt Klage über Joschija und alle Sänger und Sängerinnen singen auf ihn Klagelieder bis zum heutigen Tag. Es wurde dies zu einem festen Brauch in Israel. Sie sind aufgezeichnet in den Klageliedern.
119842 Chronik2Chr143526Die übrige Geschichte Joschijas und seine frommen Taten, die ganz dem entsprachen, was im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist,
119852 Chronik2Chr143527seine frühere und spätere Geschichte, all das ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Israel und Juda.
119862 Chronik2Chr14361Die Bürger des Landes nahmen nun Joahas, den Sohn Joschijas, und machten ihn anstelle seines Vaters zum König in Jerusalem.
119872 Chronik2Chr14362Joahas war dreiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte drei Monate in Jerusalem;
119882 Chronik2Chr14363dann setzte ihn der König von Ägypten als König in Jerusalem ab und legte dem Land eine Geldbuße von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf.
119892 Chronik2Chr14364Er machte Eljakim, den Bruder des Joahas, zum König von Juda und Jerusalem und änderte seinen Namen in Jojakim. Seinen Bruder Joahas aber nahm Necho fest und brachte ihn nach Ägypten.
119902 Chronik2Chr14365Jojakim war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte elf Jahre in Jerusalem und tat, was dem Herrn, seinem Gott, missfiel.
119912 Chronik2Chr14366Gegen ihn zog Nebukadnezzar, der König von Babel, herauf und legte ihn in Ketten, um ihn nach Babel wegzuführen.
119922 Chronik2Chr14367Auch einen Teil der Geräte des Hauses des Herrn brachte Nebukadnezzar nach Babel und stellte sie in seinem Palast in Babel auf.
119932 Chronik2Chr14368Die übrige Geschichte Jojakims, die Gräueltaten, die er verübte, und was sich sonst über ihn findet, das alles ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Israel und Juda. Sein Sohn Jojachin wurde König an seiner Stelle.
119942 Chronik2Chr14369Jojachin war achtzehn Jahre alt, als er König wurde. Er regierte drei Monate und zehn Tage in Jerusalem und tat, was dem Herrn missfiel.
119952 Chronik2Chr143610Um die Jahreswende ließ König Nebukadnezzar ihn samt den kostbaren Geräten des Hauses des Herrn nach Babel bringen. Er machte Zidkija, den Bruder Jojakims, zum König von Juda und Jerusalem.
119962 Chronik2Chr143611Zidkija war einundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte elf Jahre in Jerusalem
119972 Chronik2Chr143612und tat, was dem Herrn, seinem Gott, missfiel; er beugte sich nicht vor dem Propheten Jeremia, der im Auftrag des Herrn zu ihm sprach.
119982 Chronik2Chr143613Auch fiel er vom König Nebukadnezzar ab, der ihn bei Gott einen Eid hatte schwören lassen. Er versteifte seinen Nacken, verhärtete sein Herz und kehrte nicht um zum Herrn, dem Gott Israels.
119992 Chronik2Chr143614Auch alle führenden Männer Judas und die Priester und das Volk begingen viel Untreue. Sie ahmten die Gräueltaten der Völker nach und entweihten das Haus, das der Herr in Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte.
120002 Chronik2Chr143615Immer wieder hatte der Herr, der Gott ihrer Väter, sie durch seine Boten gewarnt; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung.
120012 Chronik2Chr143616Sie aber verhöhnten die Boten Gottes, verachteten sein Wort und verspotteten seine Propheten, bis der Zorn des Herrn gegen sein Volk so groß wurde, dass es keine Heilung mehr gab.
120022 Chronik2Chr143617Der Herr ließ nun den König der Chaldäer gegen sie heranziehen. Dieser tötete ihre jungen Krieger in ihrem Heiligtum mit dem Schwert und verschonte keinen jungen Mann und keine junge Frau, keinen Greis und Betagten; alle gab Gott in seine Hand.
120032 Chronik2Chr143618Nebukadnezzar ließ die großen und kleinen Geräte des Hauses Gottes, die Tempelschätze und die Schätze des Königs und seiner hohen Beamten insgesamt nach Babel bringen.
120042 Chronik2Chr143619Die Chaldäer verbrannten das Haus Gottes, rissen die Mauern Jerusalems nieder, legten Feuer an alle seine Paläste und zerstörten alle wertvollen Geräte.
120052 Chronik2Chr143620Alle, die dem Schwert entgangen waren, führte Nebukadnezzar in die Verbannung nach Babel. Dort mussten sie ihm und seinen Söhnen als Sklaven dienen, bis das Reich der Perser zur Herrschaft kam.
120062 Chronik2Chr143621Da ging das Wort in Erfüllung, das der Herr durch den Mund Jeremias verkündet hatte. Das Land bekam seine Sabbate ersetzt, es lag brach während der ganzen Zeit der Verwüstung, bis siebzig Jahre voll waren.
120072 Chronik2Chr143622Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den Befehl verkünden:
120082 Chronik2Chr143623So spricht Kyrus, der König von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen. Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört - der Herr, sein Gott, sei mit ihm -, der soll hinaufziehen.
12009EsraEsr1511Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den Befehl verkünden:
12010EsraEsr1512So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen.
12011EsraEsr1513Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört - sein Gott sei mit ihm -, der soll nach Jerusalem in Juda hinaufziehen und das Haus des Herrn, des Gottes Israels, aufbauen; denn er ist der Gott, der in Jerusalem wohnt.
12012EsraEsr1514Und jeden, der irgendwo übrig geblieben ist, sollen die Leute des Ortes, in dem er ansässig war, unterstützen mit Silber und Gold, mit beweglicher Habe und Vieh, neben den freiwilligen Gaben für das Haus Gottes in Jerusalem.
12013EsraEsr1515Die Familienoberhäupter von Juda und Benjamin sowie die Priester und Leviten, kurz alle, deren Geist Gott erweckte, machten sich auf den Weg, um nach Jerusalem zu ziehen und dort das Haus des Herrn zu bauen.
12014EsraEsr1516Alle ihre Nachbarn unterstützten sie in jeder Weise mit Silber und Gold, mit beweglicher Habe und mit Vieh sowie mit wertvollen Dingen, abgesehen von dem, was jeder für den Tempel spendete.
12015EsraEsr1517König Kyrus gab auch die Geräte des Hauses des Herrn zurück, die Nebukadnezzar aus Jerusalem weggeschleppt und in das Haus seines Gottes gebracht hatte.
12016EsraEsr1518König Kyrus von Persien übergab sie dem Schatzmeister Mitredat und dieser zählte sie Scheschbazzar, dem Oberen von Juda, vor.
12017EsraEsr1519Das war ihre Zahl: 30 goldene Opferschalen, 1000 silberne Opferschalen, 29 Räucherpfannen,
12018EsraEsr1511030 goldene Becher, 410 silberne Becher, 1000 sonstige Geräte.
12019EsraEsr15111Insgesamt waren es 5400 Geräte aus Gold und Silber. All das brachte Scheschbazzar mit, als er mit den Verschleppten von Babel nach Jerusalem zurückkehrte.
12020EsraEsr1521Hier folgt eine Liste der Einwohner der Provinz Juda, die aus der Gefangenschaft und der Verschleppung heimzogen. Nebukadnezzar, der König von Babel, hatte sie nach Babel gebracht; nun kehrten sie nach Jerusalem und Juda zurück, jeder in seine Stadt.
12021EsraEsr1522Sie kamen zusammen mit Serubbabel, Jeschua, Nehemja, Seraja, Reelaja, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum und Baana. Das ist die Zahl der Männer des Volkes Israel:
12022EsraEsr1523Nachkommen des Parosch: 2172.
12023EsraEsr1524Nachkommen Schefatjas: 372.
12024EsraEsr1525Nachkommen Arachs: 775.
12025EsraEsr1526Nachkommen des Pahat-Moab, und zwar Nachkommen Jeschuas und Joabs: 2812.
12026EsraEsr1527Nachkommen Elams: 1254.
12027EsraEsr1528Nachkommen Sattus: 945.
12028EsraEsr1529Nachkommen Sakkais: 760.
12029EsraEsr15210Nachkommen Banis: 642.
12030EsraEsr15211Nachkommen Bebais: 623.
12031EsraEsr15212Nachkommen Asgads: 1222.
12032EsraEsr15213Nachkommen Adonikams: 666.
12033EsraEsr15214Nachkommen Bigwais: 2056.
12034EsraEsr15215Nachkommen Adins: 454.
12035EsraEsr15216Nachkommen Aters aus der Linie Hiskijas: 98.
12036EsraEsr15217Nachkommen Bezais: 323.
12037EsraEsr15218Nachkommen Joras: 112.
12038EsraEsr15219Nachkommen Haschums: 223.
12039EsraEsr15220Nachkommen Gibbars: 95.
12040EsraEsr15221Männer aus Betlehem: 123.
12041EsraEsr15222Männer aus Netofa: 56.
12042EsraEsr15223Männer aus Anatot: 128.
12043EsraEsr15224Männer aus Asmawet: 42.
12044EsraEsr15225Männer aus Kirjat-Jearim, Kefira und Beerot: 743.
12045EsraEsr15226Männer aus Rama und Geba: 621.
12046EsraEsr15227Männer aus Michmas: 122.
12047EsraEsr15228Männer aus Bet-El und Ai: 223.
12048EsraEsr15229Männer aus Nebo: 52.
12049EsraEsr15230Nachkommen des Magbisch: 156.
12050EsraEsr15231Nachkommen eines anderen Elam: 1254.
12051EsraEsr15232Nachkommen Harims: 320.
12052EsraEsr15233Männer aus Lod, Hadid und Ono: 725.
12053EsraEsr15234Männer aus Jericho: 345.
12054EsraEsr15235Nachkommen Senaas: 3630.
12055EsraEsr15236Von den Priestern: Nachkommen Jedajas vom Haus Jeschua: 973.
12056EsraEsr15237Nachkommen Immers: 1052.
12057EsraEsr15238Nachkommen Paschhurs: 1247.
12058EsraEsr15239Nachkommen Harims: 1017.
12059EsraEsr15240Von den Leviten: Nachkommen Jeschuas, und zwar Nachkommen Kadmiëls, Binnuis und Hodawjas: 74.
12060EsraEsr15241Von den Sängern: Nachkommen Asafs: 128.
12061EsraEsr15242Von den Torwächtern: Nachkommen Schallums, Nachkommen Aters, Nachkommen Talmons, Nachkommen Akkubs, Nachkommen Hatitas, Nachkommen Schobais, im Ganzen: 139.
12062EsraEsr15243Von den Tempeldienern: Nachkommen Zihas, Nachkommen Hasufas, Nachkommen Tabbaots,
12063EsraEsr15244Nachkommen des Keros, Nachkommen Sias, Nachkommen Padons,
12064EsraEsr15245Nachkommen Lebanas, Nachkommen Hagabas, Nachkommen Akkubs,
12065EsraEsr15246Nachkommen Hagabs, Nachkommen Salmais, Nachkommen Hanans,
12066EsraEsr15247Nachkommen Giddels, Nachkommen Gahars, Nachkommen Reajas,
12067EsraEsr15248Nachkommen Rezins, Nachkommen Nekodas, Nachkommen Gasams,
12068EsraEsr15249Nachkommen Usas, Nachkommen Paseachs, Nachkommen Besais,
12069EsraEsr15250Nachkommen Asnas, Nachkommen der Mëuniter, Nachkommen der Nefusiter,
12070EsraEsr15251Nachkommen Bakbuks, Nachkommen Hakufas, Nachkommen Harhurs,
12071EsraEsr15252Nachkommen Bazluts, Nachkommen Mehidas, Nachkommen Harschas,
12072EsraEsr15253Nachkommen des Barkos, Nachkommen Siseras, Nachkommen Temachs,
12073EsraEsr15254Nachkommen Neziachs, Nachkommen Hatifas.
12074EsraEsr15255Von den Nachkommen der Knechte Salomos: Nachkommen Sotais, Nachkommen Soferets, Nachkommen Perudas,
12075EsraEsr15256Nachkommen Jaalas, Nachkommen Darkons, Nachkommen Giddels,
12076EsraEsr15257Nachkommen Schefatjas, Nachkommen Hattils, Nachkommen des Pocheret-Zebajim und Nachkommen des Ami.
12077EsraEsr15258Die Gesamtzahl der Tempeldiener und der Nachkommen der Knechte Salomos betrug 392.
12078EsraEsr15259Die Folgenden kamen aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon und Immer, konnten aber nicht angeben, ob sie ihrer Familie und Herkunft nach aus Israel stammten:
12079EsraEsr15260Nachkommen Delajas, Nachkommen Tobijas und Nachkommen Nekodas, im Ganzen 652;
12080EsraEsr15261dazu bei den Priestern die Nachkommen Habajas, die Nachkommen des Koz und die Nachkommen Barsillais; dieser hatte eine von den Töchtern Barsillais aus Gilead geheiratet und dessen Namen angenommen.
12081EsraEsr15262Die Genannten suchten ihre Eintragung im Geschlechterverzeichnis, aber man fand sie nicht; deshalb wurden sie aus dem Priesterstand ausgeschlossen.
12082EsraEsr15263Der Statthalter untersagte ihnen, vom Hochheiligen zu essen, bis ein Priester für den Losentscheid mit Urim und Tummim zur Verfügung stehe.
12083EsraEsr15264Die ganze Volksgemeinde zählte insgesamt 42360 Personen.
12084EsraEsr15265Dabei waren ihre Knechte und Mägde nicht mitgerechnet; das waren im Ganzen 7337 Personen; dazu kamen noch 200 Sänger und Sängerinnen.
12085EsraEsr15266Pferde hatten sie 736, Maultiere 245,
12086EsraEsr15267Kamele 435, Esel 6720.
12087EsraEsr15268Als sie zum Haus des Herrn in Jerusalem kamen, machten einige von den Familienoberhäuptern großzügige Spenden, damit man das Gotteshaus an seiner alten Stelle wieder errichten könne.
12088EsraEsr15269Ihrem Vermögen entsprechend gaben sie für den Bauschatz 61000 Golddariken, 5000 Minen Silber und 100 Priestergewänder.
12089EsraEsr15270Die Priester, die Leviten, ein Teil des Volkes, die Sänger, die Torwächter und die Tempeldiener ließen sich in ihren Städten nieder, ebenso alle übrigen Israeliten.
12090EsraEsr1531Als der siebte Monat herankam und die Israeliten bereits in ihren Heimatstädten waren, versammelte sich das ganze Volk geschlossen in Jerusalem.
12091EsraEsr1532Jeschua, der Sohn des Jozadak, mit seinen Brüdern, den Priestern, und Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, mit seinen Brüdern gingen daran, den Altar des Gottes Israels wieder aufzubauen, um auf ihm Brandopfer darzubringen, wie es im Gesetz des Gottesmannes Mose vorgeschrieben ist.
12092EsraEsr1533Sie errichteten den Altar an seiner alten Stelle, obwohl die Völker der Nachbarländer sie davon abzuschrecken suchten, und brachten auf ihm dem Herrn Brandopfer dar, je ein Brandopfer am Morgen und am Abend.
12093EsraEsr1534Dann feierten sie der Vorschrift entsprechend das Laubhüttenfest und brachten Tag für Tag so viele Opfer dar, wie es für die einzelnen Tage festgesetzt ist.
12094EsraEsr1535Von da an brachten sie auch das ständige Brandopfer wieder dar, ferner die Opfer an den Neumondtagen und an allen dem Herrn geheiligten Festzeiten sowie alle freiwilligen Opfer, die jemand dem Herrn spendete.
12095EsraEsr1536Am ersten Tag des siebten Monats hatten sie begonnen, dem Herrn Brandopfer darzubringen; aber die Fundamente für den Tempel des Herrn waren noch nicht gelegt.
12096EsraEsr1537Darum nahmen sie Steinhauer und Zimmerleute in Dienst; den Sidoniern und Tyrern lieferten sie Nahrungsmittel, Getränke und Öl, damit sie Zedernstämme vom Libanon über das Meer nach Jafo brachten; das hatte ihnen der König Kyrus von Persien erlaubt.
12097EsraEsr1538Im zweiten Monat des zweiten Jahres nach ihrer Ankunft beim Gotteshaus in Jerusalem machten sich ans Werk Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und Jeschua, der Sohn des Jozadak, mit ihren übrigen Brüdern, nämlich den Priestern, Leviten und allen, die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem zurückgekommen waren. Sie bestimmten die Leviten, die zwanzig Jahre und älter waren, dazu, die Arbeiten am Haus des Herrn zu leiten.
12098EsraEsr1539Jeschua, seine Söhne und Brüder, Kadmiël und seine Söhne sowie die Söhne Hodawjas traten gemeinsam an, um die anzuleiten, die die Arbeiten am Gotteshaus ausführten; dazu kamen noch die Söhne Henadads sowie ihre Söhne und Brüder, ebenfalls Leviten.
12099EsraEsr15310Als die Bauleute das Fundament für den Tempel des Herrn gelegt hatten, kamen die Priester in ihren Gewändern und mit den Trompeten, außerdem die Leviten, die Nachkommen Asafs, mit den Zimbeln, um den Herrn zu preisen nach der Ordnung Davids, des Königs von Israel.
12100EsraEsr15311Sie begannen, den Herrn zu loben und zu preisen: «Denn er ist gütig und seine Huld gegenüber Israel währt ewig». Und das ganze Volk erhob ein lautes Jubelgeschrei zum Preis des Herrn, weil das Fundament für das Haus des Herrn gelegt war.
12101EsraEsr15312Viele betagte Priester, Leviten und Familienoberhäupter hatten noch den ersten Tempel gesehen. Als nun vor ihren Augen das Fundament für den neuen Tempel gelegt wurde, weinten sie laut. Viele andere aber schrien vor Jubel und Freude.
12102EsraEsr15313Man konnte im lauten Freudenjubel das Weinen der anderen kaum hören, so laut war das Geschrei des Volkes und der Lärm war weithin zu hören.
12103EsraEsr1541Die Feinde von Juda und Benjamin erfuhren, dass die Heimkehrer für den Herrn, den Gott Israels, einen Tempel bauten.
12104EsraEsr1542Da kamen sie zu Serubbabel und den Familienoberhäuptern und sagten: Wir wollen zusammen mit euch bauen. Denn wie ihr verehren auch wir euren Gott und opfern ihm seit der Zeit des Königs Asarhaddon von Assur, der uns hierher gebracht hat.
12105EsraEsr1543Aber Serubbabel, Jeschua und die übrigen Oberhäupter der Großfamilien Israels erwiderten ihnen: Es geht nicht, dass wir mit euch zusammen unserem Gott ein Haus bauen, sondern wir allein wollen für den Herrn, den Gott Israels, bauen, wie es uns König Kyrus von Persien aufgetragen hat.
12106EsraEsr1544Da machte das Volk des Landes die Leute von Juda mutlos und schreckte sie vom Bauen ab.
12107EsraEsr1545Man bestach sogar königliche Räte gegen sie, um ihr Vorhaben zu vereiteln; das dauerte die ganze Regierungszeit des Perserkönigs Kyrus bis zur Regierung des Königs Darius von Persien.
12108EsraEsr1546Als dann Xerxes König wurde, setzten sie zu Beginn seiner Herrschaft eine Anklage gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem auf.
12109EsraEsr1547In der Zeit des Artaxerxes schrieb Bischlam zusammen mit Mitredat, Tabeel und seinen übrigen Amtsgenossen an den König Artaxerxes von Persien. Der Brief war ins Aramäische übersetzt und in aramäischer Schrift geschrieben.
12110EsraEsr1548Der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai schrieben an den König Artaxerxes folgenden Brief gegen Jerusalem:
12111EsraEsr1549Die Absender: Der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai sowie ihre übrigen Amtsgenossen, die Richter, Gesandten, Aufseher und Verwalter, die Leute aus Erech, Babel und Susa - das sind Elamiter -
12112EsraEsr15410und die übrigen Volksgruppen, die der große und berühmte Asenappar weggeführt und in den Städten von Samaria und im übrigen Gebiet jenseits des Stroms angesiedelt hat.
12113EsraEsr15411Dies ist nun eine Abschrift des Briefes, den sie an Artaxerxes schickten: An den König Artaxerxes, von deinen Knechten, den Leuten jenseits des Stroms.
12114EsraEsr15412Dem König sei gemeldet: Die Juden, die aus deiner Nähe wegzogen, sind zu uns nach Jerusalem gekommen. Sie bauen die aufrührerische und böse Stadt wieder auf; sie stellen die Mauern wieder her und sichern die Fundamente.
12115EsraEsr15413Dem König sei nun gemeldet: Wenn diese Stadt wieder aufgebaut ist und ihre Mauern vollendet sind, dann entrichten die Juden keine Steuern, Abgaben und Zölle mehr. So bringt sie den Königen schließlich nur Schaden.
12116EsraEsr15414Nun ist aber das Salz des Palastes unser Salz; darum ist es nicht recht, wenn wir mit ansehen, wie der König erniedrigt wird. Deshalb senden wir dem König Nachricht:
12117EsraEsr15415Man möge in der Chronik deiner Väter nachforschen; du wirst dann in der Chronik finden und feststellen: Diese Stadt ist eine aufrührerische Stadt; sie hat Königen und Provinzen Schaden gebracht und von jeher hat man in ihr Empörung angestiftet. Deshalb ist diese Stadt ja auch zerstört worden.
12118EsraEsr15416Wir machen also den König darauf aufmerksam: Wird diese Stadt wieder aufgebaut und werden ihre Mauern vollendet, dann hast du keinen Anteil mehr am Gebiet jenseits des Stroms.
12119EsraEsr15417Der König schickte folgende Erwiderung: An den Befehlshaber Rehum und den Schreiber Schimschai sowie ihre übrigen Genossen, die in Samaria und dem übrigen Gebiet jenseits des Stroms wohnen, meinen Gruß.
12120EsraEsr15418Das Schriftstück, das ihr an uns gesandt habt, ist mir in Übersetzung vorgelesen worden.
12121EsraEsr15419Daraufhin befahl ich nachzuforschen, und man fand: Diese Stadt hat sich von jeher gegen die Könige erhoben und in ihr gab es immer wieder Aufruhr und Empörung.
12122EsraEsr15420Mächtige Könige geboten über Jerusalem und herrschten über das ganze Gebiet jenseits des Stroms und ihnen entrichtete man Steuern, Abgaben und Zölle.
12123EsraEsr15421Gebt also Befehl, dass man jenen Männern ihr Tun verwehrt. Diese Stadt darf nicht wieder aufgebaut werden, bis weitere Anordnungen von mir ergehen.
12124EsraEsr15422Hütet euch, in dieser Sache nachlässig zu sein; sonst könnte großer Schaden zum Nachteil der Könige entstehen.
12125EsraEsr15423Sobald das Schreiben des Königs Artaxerxes vor Rehum und dem Schreiber Schimschai sowie ihren Amtsgenossen verlesen worden war, gingen diese eilends nach Jerusalem zu den Juden und hinderten sie mit Waffengewalt an ihrer Arbeit.
12126EsraEsr15424So kam die Arbeit am Gotteshaus in Jerusalem zum Stillstand und ruhte bis zum zweiten Jahr der Herrschaft des Perserkönigs Darius.
12127EsraEsr1551Damals traten Haggai, der Prophet, und Sacharja, der Sohn Iddos, auf und sprachen als Propheten zu den Juden in Juda und Jerusalem im Namen des Gottes Israels, der über ihnen wachte.
12128EsraEsr1552Daraufhin machten sich Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und Jeschua, der Sohn des Jozadak, an die Arbeit und nahmen den Bau des Gotteshauses in Jerusalem wieder auf. Die Propheten Gottes standen ihnen bei und unterstützten sie.
12129EsraEsr1553In dieser Zeit kamen Tattenai, der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, und Schetar-Bosnai sowie ihre Amtsgenossen zu den Juden und fragten sie: Wer hat euch die Erlaubnis erteilt, dieses Haus wieder aufzubauen und das Holzwerk innen zu vollenden?
12130EsraEsr1554Und sie fragten weiter: Wie heißen die Männer, die diesen Bau aufführen?
12131EsraEsr1555Aber über die Ältesten der Juden wachte das Auge ihres Gottes; so ließ man sie weiterarbeiten, bis ein Bericht an Darius abgegangen und die Antwort darauf zurückgekommen sei.
12132EsraEsr1556Das ist eine Abschrift des Briefes, den Tattenai, der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, und Schetar-Bosnai mit seinen Amtsgenossen, den Beamten im Gebiet jenseits des Stroms, an den König Darius sandten.
12133EsraEsr1557Sie schickten ihm einen Bericht folgenden Inhalts: Dem König Darius alles Gute!
12134EsraEsr1558Dem König sei gemeldet, dass wir in der Provinz Juda das Haus des großen Gottes besichtigt haben. Die Leute bauen es mit Quadersteinen und belegen die Wände mit Holz. Sie betreiben diese Arbeit mit Eifer und sie geht unter ihren Händen gut voran.
12135EsraEsr1559Wir befragten die Ältesten: Wer hat euch die Erlaubnis erteilt, dieses Haus wieder aufzubauen und das Holzwerk innen zu vollenden?
12136EsraEsr15510Wir fragten sie auch nach ihren Namen, um sie dir zu melden. Was wir schreiben, sind die Namen der Männer, die an ihrer Spitze stehen.
12137EsraEsr15511Sie gaben uns folgende Antwort: Wir verehren den Gott des Himmels und der Erde und bauen das Gotteshaus wieder auf, das einst viele Jahre lang hier stand; ein großer König von Israel hat es erbaut und vollendet.
12138EsraEsr15512Unsere Väter aber erzürnten den Gott des Himmels; darum gab er sie in die Hand des Chaldäers Nebukadnezzar, des Königs von Babel. Er zerstörte dieses Haus und verschleppte das Volk nach Babel.
12139EsraEsr15513Doch im ersten Jahr, als Kyrus König von Babel war, gab König Kyrus den Befehl, dieses Gotteshaus wieder aufzubauen.
12140EsraEsr15514Nebukadnezzar hatte auch die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses aus dem Tempel von Jerusalem weggenommen und in den Tempel von Babel gebracht. König Kyrus ließ sie nun wieder aus dem Tempel von Babel holen und einem Mann namens Scheschbazzar übergeben, den er als Statthalter einsetzte.
12141EsraEsr15515Er sagte zu ihm: Nimm diese Geräte, zieh heim und bring sie in den Tempel zu Jerusalem! Das Gotteshaus soll an seiner alten Stelle wieder aufgebaut werden.
12142EsraEsr15516Darauf kam jener Scheschbazzar und legte die Fundamente für das Gotteshaus in Jerusalem. Seitdem baut man daran, bis jetzt; aber es ist noch nicht fertig.
12143EsraEsr15517Wenn es dem König nun recht ist, so forsche man dort in Babel in den königlichen Schatzhäusern nach, ob wirklich von König Kyrus ein Befehl vorliegt, jenes Gotteshaus in Jerusalem wieder aufzubauen. Seinen Entscheid in der Sache sende dann der König uns zu.
12144EsraEsr1561Auf Befehl des Königs Darius forschte man nun in den Schatzhäusern nach, dort, wo in Babel die Urkunden aufbewahrt wurden.
12145EsraEsr1562In der Festung Ekbatana in der Provinz Medien fand man eine Schriftrolle, in der geschrieben war: Beurkundung:
12146EsraEsr1563Im ersten Jahr des Königs Kyrus hat König Kyrus einen Befehl erlassen, der das Gotteshaus in Jerusalem betrifft: Das Haus soll wieder aufgebaut werden als Ort, an dem man Opfer darbringt. Seine Fundamente sollen erhalten bleiben. Seine Höhe soll sechzig Ellen betragen und seine Breite zwanzig Ellen.
12147EsraEsr1564Auf drei Lagen Quadersteinen soll eine Lage Holz kommen. Die Kosten bestreitet der königliche Hof.
12148EsraEsr1565Auch soll man die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses zurückgeben, die Nebukadnezzar aus dem Tempel von Jerusalem weggenommen und nach Babel gebracht hat. Alles soll wieder an seinen alten Platz in den Tempel von Jerusalem kommen und in das Gotteshaus gebracht werden.
12149EsraEsr1566Darum, Tattenai, Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, Schetar-Bosnai und eure Amtsgenossen, die Beamten des Gebiets jenseits des Stroms: Haltet euch aus der Sache dort heraus!
12150EsraEsr1567Lasst die Arbeit an jenem Gotteshaus weitergehen! Der Statthalter der Juden und ihre Ältesten mögen das Gotteshaus an seiner früheren Stelle wieder aufbauen.
12151EsraEsr1568Auch ordne ich an, wie ihr die Ältesten der Juden dort beim Bau jenes Gotteshauses unterstützen sollt: Aus den königlichen Einkünften, die das Gebiet jenseits des Stroms aufbringt, sollen jenen Männern pünktlich die Kosten bezahlt werden, damit sie nicht aufgehalten werden.
12152EsraEsr1569Auch ist ihnen jeden Tag ohne Versäumnis zu liefern, was nach den Angaben der Priester von Jerusalem an Stieren, Widdern und Lämmern als Brandopfer für den Gott des Himmels benötigt wird, auch Weizen und Salz, Wein und Öl.
12153EsraEsr15610So mögen sie dem Gott des Himmels wohlgefällige Opfer darbringen und auch für das Leben des Königs und seiner Söhne beten.
12154EsraEsr15611Schließlich befehle ich: Jedem, der diesen Erlass missachtet, reiße man einen Balken aus seinem Haus und pfähle ihn auf diesem Balken; sein Haus soll wegen seines Vergehens zu einem Trümmerhaufen gemacht werden.
12155EsraEsr15612Der Gott aber, der seinen Namen dort wohnen lässt, vernichte jeden König und jedes Volk, die sich unterfangen, den Erlass zu missachten und jenes Gotteshaus in Jerusalem zu zerstören. Ich, Darius, habe den Befehl gegeben; man befolge ihn genau.
12156EsraEsr15613Tattenai, der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, Schetar-Bosnai und ihre Amtsgenossen befolgten genau den Befehl, den der König Darius gesandt hatte,
12157EsraEsr15614und die Ältesten der Juden bauten weiter. Dank der Wirksamkeit Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Sohnes Iddos, kamen sie gut voran. Sie konnten den Bau vollenden, wie der Gott Israels es geboten und wie Kyrus und Darius sowie der Perserkönig Artaxerxes es befohlen hatten.
12158EsraEsr15615Das Gotteshaus war fertig am dritten Tag des Monats Adar, im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darius.
12159EsraEsr15616Die Israeliten, die Priester, die Leviten und die übrigen, die heimgekehrt waren, feierten voll Freude die Einweihung dieses Gotteshauses.
12160EsraEsr15617Bei der Einweihung des Gotteshauses brachten sie als Opfer dar: hundert Stiere, zweihundert Widder und vierhundert Lämmer, dazu als Sündopfer für ganz Israel zwölf Ziegenböcke, entsprechend der Zahl der Stämme Israels.
12161EsraEsr15618Für den Gottesdienst in Jerusalem bestellten sie die Priester nach ihren Klassen und die Leviten nach ihren Abteilungen, wie es das Buch des Mose vorschreibt.
12162EsraEsr15619Am vierzehnten Tag des ersten Monats feierten die Heimkehrer das Pascha-Fest.
12163EsraEsr15620Jeder der Priester und Leviten hatte sich gereinigt, sodass sie alle rein waren. Die Leviten schlachteten das Paschalamm für alle Heimkehrer und für ihre Brüder, die Priester, und für sich selbst.
12164EsraEsr15621Dieses Paschalamm aßen die Israeliten, die aus der Verbannung heimgekehrt waren, sowie alle, die sich von der Unreinheit der Völker des Landes abgesondert hatten, um mit ihnen zusammen den Herrn, den Gott Israels, zu suchen.
12165EsraEsr15622Sieben Tage lang feierten sie voll Freude das Fest der Ungesäuerten Brote. Denn der Herr hatte sie froh gemacht und ihnen das Herz des Königs von Assur zugewandt, sodass er sie bei der Arbeit am Haus Gottes, des Gottes Israels, unterstützte.
12166EsraEsr1571Nach diesen Ereignissen unter der Herrschaft des Perserkönigs Artaxerxes kam Esra, der Sohn Serajas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Hilkijas,
12167EsraEsr1572des Sohnes Schallums, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Ahitubs,
12168EsraEsr1573des Sohnes Amarjas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Merajots,
12169EsraEsr1574des Sohnes Serachjas, des Sohnes Usis, des Sohnes Bukkis,
12170EsraEsr1575des Sohnes Abischuas, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Eleasars, des Sohnes des Hohenpriesters Aaron.
12171EsraEsr1576Dieser Esra kam also von Babel herauf. Er war ein Schriftgelehrter, kundig im Gesetz des Mose, das der Herr, der Gott Israels, gegeben hatte. Weil die Hand des Herrn, seines Gottes, über ihm war, gewährte der König ihm alles, was er wünschte.
12172EsraEsr1577Mit ihm zog im siebten Jahr des Königs Artaxerxes auch eine Anzahl von Israeliten sowie von Priestern, Leviten, Sängern, Torwächtern und Tempeldienern nach Jerusalem.
12173EsraEsr1578Im fünften Monat dieses siebten Regierungsjahrs des Königs kam Esra in Jerusalem an.
12174EsraEsr1579Den Aufbruch von Babel hatte er auf den Ersten des ersten Monats festgesetzt und am Ersten des fünften Monats kam er in Jerusalem an, da die gütige Hand seines Gottes über ihm war.
12175EsraEsr15710Denn Esra war von ganzem Herzen darauf aus, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu handeln und es als Satzung und Recht in Israel zu lehren.
12176EsraEsr15711Das ist eine Abschrift des Erlasses, den der König Artaxerxes dem Priester und Schriftgelehrten Esra mitgab, dem Schriftkundigen in den Geboten und Satzungen, die der Herr Israel gegeben hatte:
12177EsraEsr15712Artaxerxes, der König der Könige, wünscht dem Priester Esra, dem Schriftkundigen im Gesetz des Gottes des Himmels, alles Gute.
12178EsraEsr15713Das ist es, was ich befehle: Jeder in meinem Reich, der zum Volk Israel oder seinen Priestern und Leviten gehört und gewillt ist, nach Jerusalem zu gehen, darf mit dir ziehen.
12179EsraEsr15714Denn du bist von dem König und seinen sieben Räten ausgesandt und sollst nach dem Gesetz deines Gottes, das in deiner Hand ist, untersuchen, wie es in Juda und Jerusalem steht.
12180EsraEsr15715Auch sollst du das Silber und Gold hinbringen, das der König und seine Räte dem Gott Israels gespendet haben, der in Jerusalem seine Wohnstätte hat.
12181EsraEsr15716Bring auch alles Silber und Gold dorthin, das du in der ganzen Provinz Babel bekommst, samt den Spenden, die das Volk Israel und die Priester für das Haus ihres Gottes in Jerusalem geben.
12182EsraEsr15717Von diesem Geld sollst du dann gewissenhaft Stiere, Widder und Lämmer sowie die dazugehörenden Speiseopfer und Trankopfer kaufen und sie auf dem Altar des Hauses eures Gottes in Jerusalem darbringen.
12183EsraEsr15718Das übrige Silber und Gold dürft ihr nach dem Willen eures Gottes verwenden, wie es dir und deinen Amtsbrüdern gut scheint.
12184EsraEsr15719Auch die Geräte, die man dir für den Dienst im Haus deines Gottes übergibt, sollst du dem Gott in Jerusalem abliefern.
12185EsraEsr15720Den restlichen Bedarf für das Haus deines Gottes, den du aufzubringen hast, bekommst du aus den königlichen Schatzhäusern.
12186EsraEsr15721Ich, der König Artaxerxes, befehle allen Schatzmeistern im Gebiet jenseits des Stroms: Alles, was der Priester Esra, der Schriftkundige im Gesetz des Gottes des Himmels, von euch fordert, soll man pünktlich liefern,
12187EsraEsr15722und zwar bis zu hundert Talenten Silber, bis zu hundert Kor Weizen, bis zu hundert Bat Wein, bis zu hundert Bat Öl, dazu Salz in jeder Menge.
12188EsraEsr15723Alles, was der Gott des Himmels befiehlt, soll man mit frommem Eifer liefern für das Haus des Gottes des Himmels, damit nicht ein Strafgericht das Reich des Königs und seiner Söhne trifft.
12189EsraEsr15724Auch wird euch Folgendes bekannt gemacht: Niemand ist befugt, irgendeinem Priester, Leviten, Sänger, Torwächter, Tempeldiener oder Arbeiter dieses Gotteshauses Steuern, Abgaben oder Zölle aufzuerlegen.
12190EsraEsr15725Du aber, Esra, bestelle Rechtskundige und Richter nach dem weisen Gesetz deines Gottes, das in deiner Hand ist; sie sollen dem ganzen Volk im Gebiet jenseits des Stroms Recht sprechen, allen, die das Gesetz deines Gottes kennen; wer es aber nicht kennt, den sollt ihr es lehren.
12191EsraEsr15726Doch über jeden, der das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs nicht befolgt, halte man streng Gericht und verurteile ihn je nachdem zum Tod, zum Ausschluss (aus der Gemeinde), zu einer Geldstrafe oder zu Gefängnis!
12192EsraEsr15727Gepriesen sei der Herr, der Gott unserer Väter! Denn er hat dem König das alles ins Herz gelegt, um das Haus des Herrn in Jerusalem so herrlich auszustatten.
12193EsraEsr15728Mir hat er die Gunst des Königs und seiner Räte sowie all der mächtigen Großen des Königs zugewandt. Ich aber fasste Mut, da die Hand des Herrn, meines Gottes, über mir war, und sammelte Familienoberhäupter aus Israel, die bereit waren, mit mir hinaufzuziehen.
12194EsraEsr1581Das sind die Familienoberhäupter und die bei ihnen Eingetragenen, die unter der Herrschaft des Königs Artaxerxes mit mir aus Babel hinaufgezogen sind:
12195EsraEsr1582Von den Nachkommen des Pinhas: Gerschom; von den Nachkommen Itamars: Daniel; von den Nachkommen Davids: Hattusch,
12196EsraEsr1583der Sohn Schechanjas. Von den Nachkommen des Parosch: Secharja und mit ihm 150 eingetragene Männer.
12197EsraEsr1584Von den Nachkommen des Pahat-Moab: Eljoënai, der Sohn Serachjas, und mit ihm 200 Männer.
12198EsraEsr1585Von den Nachkommen Sattus: Schechanja, der Sohn Jahasiëls, und mit ihm 300 Männer.
12199EsraEsr1586Von den Nachkommen Adins: Ebed, der Sohn Jonatans, und mit ihm 50 Männer.
12200EsraEsr1587Von den Nachkommen Elams: Jeschaja, der Sohn Ataljas, und mit ihm 70 Männer.
12201EsraEsr1588Von den Nachkommen Schefatjas: Sebadja, der Sohn Michaels, und mit ihm 80 Männer.
12202EsraEsr1589Von den Nachkommen Joabs: Obadja, der Sohn Jehiëls, und mit ihm 218 Männer.
12203EsraEsr15810Von den Nachkommen Banis: Schelomit, der Sohn Josifjas, und mit ihm 160 Männer.
12204EsraEsr15811Von den Nachkommen Bebais: Secharja, der Sohn Bebais, und mit ihm 28 Männer.
12205EsraEsr15812Von den Nachkommen Asgads: Johanan, der Sohn Katans, und mit ihm 110 Männer.
12206EsraEsr15813Von den Nachkommen Adonikams: die letzten; sie heißen: Elifelet, Jëiël und Schemaja und mit ihnen 60 Männer.
12207EsraEsr15814Und von den Nachkommen Bigwais: Utai, der Sohn Sabbuds, und mit ihm 70 Männer.
12208EsraEsr15815Ich ließ alle an dem Fluss zusammenkommen, der an Ahawa vorbeifließt. Dort blieben wir drei Tage. Ich stellte fest, dass zwar Laienvolk und Priester da waren; doch fand ich dort keine Leviten.
12209EsraEsr15816Da schickte ich einige verständige Männer, nämlich Eliëser, Ariël, Schemaja, Elnatan, Jarib, Elnatan, Natan, Secharja und Meschullam
12210EsraEsr15817zu Iddo, dem Vorsteher der Ortschaft Kasifja; ich sagte ihnen, was sie zu Iddo und zu seinen Brüdern, die in der Ortschaft Kasifja ansässig waren, sagen sollten, damit sie uns Diener für das Haus unseres Gottes überließen.
12211EsraEsr15818Da die gütige Hand unseres Gottes über uns war, schickten sie uns einen einsichtigen Mann, einen von den Nachkommen Machlis, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels, nämlich Scherebja, mit seinen Söhnen und Brüdern, zusammen 18 Männer;
12212EsraEsr15819ferner von den Nachkommen Meraris den Haschabja und mit ihm Jeschaja samt ihren Söhnen und Brüdern, 20 Männer;
12213EsraEsr15820dazu eine Anzahl von Tempeldienern, die David und die Obersten dem Tempel geschenkt hatten, damit sie den Leviten dienten, im ganzen 220 Tempeldiener. Sie alle sind namentlich aufgezeichnet.
12214EsraEsr15821Dann rief ich dort am Fluss bei Ahawa ein Fasten aus; so wollten wir uns vor unserem Gott beugen und von ihm eine glückliche Reise erbitten für uns, unsere Familien und die ganze Habe.
12215EsraEsr15822Denn ich schämte mich, vom König Soldaten und Reiter zu fordern, die uns gegen Feinde auf dem Weg schützen sollten. Vielmehr hatten wir dem König gesagt: Die Hand unseres Gottes ist schützend über allen, die ihn suchen; doch seine Macht und sein Zorn kommen über alle, die ihn verlassen.
12216EsraEsr15823Wir fasteten also und suchten in dieser Sache Hilfe bei unserem Gott und er erhörte uns.
12217EsraEsr15824Dann wählte ich von den Obersten der Priester zwölf aus, dazu Scherebja und Haschabja und mit ihnen noch zehn ihrer Brüder.
12218EsraEsr15825Ich wog vor ihnen das Silber, das Gold und die Geräte, die Weihegaben, die der König, seine Räte und Großen sowie alle Israeliten, die dort lebten, für das Haus unseres Gottes gestiftet hatten.
12219EsraEsr15826Ich wog alles und legte es in ihre Hände: sechshundertfünfzig Talente Silber und hundert silberne Geräte, die zwei Talente wogen; ferner hundert Talente Gold
12220EsraEsr15827und zwanzig goldene Becher im Wert von tausend Golddariken sowie zwei Geräte aus feinster, glänzender Bronze, kostbar wie Gold.
12221EsraEsr15828Und ich sagte zu ihnen: Ihr seid dem Herrn heilig, auch die Geräte sind heilig; das Silber und das Gold sind Weihegaben für den Herrn, den Gott eurer Väter.
12222EsraEsr15829Bewacht und behütet das alles, bis ihr es vor den Obersten der Priester und Leviten sowie den Oberhäuptern der Familien Israels in Jerusalem wägt und darbringt, in den Räumen des Hauses des Herrn.
12223EsraEsr15830Die Priester und Leviten nahmen das Silber, das Gold und die Geräte abgewogen in Empfang, um sie nach Jerusalem in das Haus unseres Gottes zu bringen.
12224EsraEsr15831Am zwölften Tag des ersten Monats brachen wir von dem Fluss bei Ahawa auf, um nach Jerusalem zu ziehen. Die Hand unseres Gottes war über uns und er beschützte uns unterwegs vor Feinden und Räubern.
12225EsraEsr15832Als wir nach Jerusalem kamen, ruhten wir dort drei Tage aus.
12226EsraEsr15833Am vierten Tag wog man im Haus unseres Gottes das Silber und das Gold sowie die Geräte und übergab sie dem Priester Meremot, dem Sohn Urijas; bei ihm waren Eleasar, der Sohn des Pinhas, sowie die Leviten Josabad, der Sohn Jeschuas, und Noadja, der Sohn Binnuis.
12227EsraEsr15834Man übergab alles, gezählt und gewogen, und verzeichnete gleichzeitig das genaue Gewicht.
12228EsraEsr15835Die Verschleppten, die jetzt aus der Gefangenschaft heimgekehrt waren, brachten dem Gott Israels Brandopfer dar: zwölf Stiere für ganz Israel, sechsundneunzig Widder und siebenundsiebzig Lämmer, ferner zwölf Ziegenböcke für ein Sündopfer - all das als Brandopfer für den Herrn.
12229EsraEsr15836Man übergab die Anordnungen des Königs den königlichen Satrapen und den Statthaltern im Gebiet jenseits des Stroms. Sie unterstützten von nun an das Volk und das Haus Gottes.
12230EsraEsr1591Als das vollbracht war, kamen die Obersten zu mir und sagten: Das Volk Israel und die Priester und die Leviten haben sich nicht fern gehalten von der Bevölkerung des Landes und ihren Gräueltaten, von den Kanaanitern, Hetitern, Perisitern, Jebusitern, Ammonitern, Moabitern, Ägyptern und Amoritern.
12231EsraEsr1592Sie haben von deren Töchtern Frauen genommen für sich und ihre Söhne. So hat sich der heilige Same mit den Völkern des Landes vermischt und die Obersten und Beamten waren bei diesem Treubruch die Ersten.
12232EsraEsr1593Als ich das hörte, zerriss ich mein Gewand und meinen Mantel; ich raufte mir die Haare und den Bart und setzte mich erschüttert nieder.
12233EsraEsr1594Da versammelten sich alle um mich, die wegen des Treubruchs der Heimkehrer die Drohungen des Gottes Israels fürchteten. Bis zum Abendopfer saß ich erschüttert da.
12234EsraEsr1595Zur Zeit des Abendopfers erhob ich mich aus meiner Bußübung, mit zerrissenem Gewand und Mantel. Dann warf ich mich auf die Knie, breitete die Hände aus und betete zum Herrn, meinem Gott:
12235EsraEsr1596Mein Gott, ich schäme mich und wage nicht, die Augen zu dir, mein Gott, zu erheben. Denn unsere Vergehen sind uns über den Kopf gewachsen; unsere Schuld reicht bis zum Himmel.
12236EsraEsr1597Seit den Tagen unserer Väter bis heute sind wir in großer Schuld. Wegen unserer Vergehen wurden wir, unsere Könige und Priester, den Königen der Länder ausgeliefert, dem Schwert, der Gefangenschaft, der Plünderung und der Schande, wie es noch heute der Fall ist.
12237EsraEsr1598Jetzt, für einen kurzen Augenblick, hat der Herr, unser Gott, uns Erbarmen gezeigt; er hat einen Rest gerettet und übrig gelassen und uns einen Ruheplatz an seinem heiligen Ort gewährt. So ließ unser Gott unsere Augen aufleuchten, er ließ uns ein wenig aufleben in unserer Knechtschaft.
12238EsraEsr1599Ja, wir sind Knechte. Aber auch in unserer Knechtschaft hat unser Gott uns nicht verlassen. Er wandte uns die Gunst der Könige von Persien zu. Er ließ uns aufleben, sodass wir das Haus unseres Gottes wieder aufbauen und es aus den Trümmern wieder aufrichten konnten. Er gewährte uns ein geschütztes Gebiet in Juda und Jerusalem.
12239EsraEsr15910Aber jetzt, unser Gott, was sollen wir nach all dem sagen? Wir haben ja deine Gebote verlassen.
12240EsraEsr15911Du hast durch deine Diener, die Propheten, geboten: Das Land, in das ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen, ist ein beflecktes Land; denn die Völker im Land haben es befleckt; in ihrer Unreinheit haben sie es mit ihren Gräueltaten erfüllt, vom einen Ende bis zum andern.
12241EsraEsr15912Darum dürft ihr eure Töchter nicht ihren Söhnen als Frauen geben, noch dürft ihr ihre Töchter für eure Söhne nehmen. Ihr Glück und ihren Wohlstand sollt ihr nicht begehren. Dann werdet ihr stark sein und die Güter des Landes genießen und sie euren Kindern vererben für alle Zeit.
12242EsraEsr15913Was ist alles über uns gekommen wegen unserer bösen Taten und unserer großen Schuld! Dabei hast du, unser Gott, unsere Schuld mit Nachsicht behandelt und uns diese Schar von Geretteten gelassen.
12243EsraEsr15914Können wir nach alledem von neuem deine Gebote brechen und uns mit diesen gräuelbeladenen Völkern verschwägern? Musst du uns dann nicht zürnen, bis wir ganz vernichtet sind, sodass kein Rest von Geretteten mehr übrig bleibt?
12244EsraEsr15915Herr, Gott Israels, du bist gerecht; darum hast du uns als geretteten Rest übrig gelassen, wie es heute der Fall ist. Nun stehen wir vor dir mit unserer Schuld. Nein, so kann niemand vor dir bestehen.
12245EsraEsr15101Während Esra vor dem Haus Gottes auf den Knien lag und weinend sein Gebet und sein Bekenntnis sprach, versammelte sich um ihn eine sehr große Gemeinde von Männern, Frauen und Kindern aus Israel. Auch das Volk vergoss viele Tränen.
12246EsraEsr15102Schechanja, der Sohn Jehiëls, einer der Nachkommen Elams, nahm das Wort und sagte zu Esra: Ja, wir haben unserem Gott die Treue gebrochen; wir haben fremde Frauen aus der Bevölkerung des Landes geheiratet. Doch auch jetzt gibt es noch Hoffnung für Israel:
12247EsraEsr15103Wir wollen jetzt mit unserem Gott einen Bund schließen und uns verpflichten, dass wir alle fremden Frauen samt ihren Kindern wegschicken nach dem Rat meines Herrn und aller, die das Gebot unseres Gottes fürchten. Man handle nach dem Gesetz.
12248EsraEsr15104Steh auf! Denn dir obliegt die Sache. Wir aber stehen dir bei. Fass Mut und handle!
12249EsraEsr15105Da stand Esra auf; er ließ die Obersten der Priester, der Leviten und ganz Israels schwören, nach diesem Vorschlag zu handeln, und sie leisteten den Eid.
12250EsraEsr15106Dann verließ Esra den Platz vor dem Haus Gottes und ging in die Kammer Johanans, des Sohnes Eljaschibs. Dort verbrachte er die Nacht, aß aber kein Brot und trank kein Wasser; denn er trauerte über den Treubruch der Heimkehrer.
12251EsraEsr15107Dann machte man in Juda und Jerusalem allen Heimkehrern bekannt, sie sollten sich in Jerusalem versammeln.
12252EsraEsr15108Jeder, der nicht binnen drei Tagen komme, wie es die Vorsteher und Ältesten beschlossen hätten, dessen ganzer Besitz solle der Vernichtung anheim fallen und er selbst solle aus der Gemeinde der Heimkehrer ausgeschlossen werden.
12253EsraEsr15109Da versammelten sich nach drei Tagen alle Männer von Juda und Benjamin in Jerusalem; es war am zwanzigsten Tag des neunten Monats. Das ganze Volk ließ sich auf dem Platz vor dem Haus Gottes nieder. Alle zitterten wegen der Sache, um die es ging, aber auch wegen des Regens, der niederging.
12254EsraEsr151010Der Priester Esra stand auf und sagte zu ihnen: Ihr habt dem Herrn die Treue gebrochen; ihr habt fremde Frauen genommen und so die Schuld Israels noch größer gemacht.
12255EsraEsr151011So legt nun vor dem Herrn, dem Gott eurer Väter, ein Bekenntnis ab und tut, was er wünscht: Trennt euch von der Bevölkerung des Landes, insbesondere von den fremden Frauen!
12256EsraEsr151012Darauf antwortete die ganze Gemeinde laut: Alles, was du uns gesagt hast, müssen wir tun.
12257EsraEsr151013Aber es sind viele Menschen und es ist Regenzeit; da kann man nicht im Freien bleiben und die Angelegenheit ist nicht an einem oder zwei Tagen abzumachen. Denn viele von uns haben sich in dieser Sache verfehlt.
12258EsraEsr151014Unsere Vorsteher sollen darum die ganze Gemeinde vertreten. Alle, die in unseren Städten fremde Frauen geheiratet haben, sollen dann zu festgesetzten Zeiten herkommen, dazu die Ältesten und Richter jeder einzelnen Stadt, bis wir den Zorn unseres Gottes, der wegen dieser Sache entbrannt ist, von uns abgewendet haben.
12259EsraEsr151015Nur Jonatan, der Sohn Asaëls, und Jachseja, der Sohn Tikwas, sprachen gegen diesen Vorschlag; Meschullam und der Levit Schabbetai unterstützten sie.
12260EsraEsr151016Die Heimkehrer machten es aber so, wie vorgeschlagen worden war. Der Priester Esra wählte Männer aus, für jede Großfamilie ein Familienoberhaupt; alle wurden mit Namen aufgerufen. Am ersten Tag des zehnten Monats traten sie zusammen, um die Sache zu untersuchen,
12261EsraEsr151017und am ersten Tag des ersten Monats waren sie fertig mit den Fällen aller Männer, die fremde Frauen geheiratet hatten.
12262EsraEsr151018Unter den Priestern fand man folgende, die fremde Frauen geheiratet hatten: Von den Nachkommen Jeschuas, des Sohnes des Jozadak, und seinen Brüdern: Maaseja, Eliëser, Jarib und Gedalja.
12263EsraEsr151019Sie gaben die Hand darauf, ihre Frauen wegzuschicken, und brachten für ihre Schuld einen Widder als Schuldopfer dar.
12264EsraEsr151020Von den Nachkommen Immers fand man schuldig: Hanani und Sebadja;
12265EsraEsr151021von den Nachkommen Harims: Maaseja, Elija, Schemaja, Jehiël und Usija;
12266EsraEsr151022von den Nachkommen Paschhurs: Eljoënai, Maaseja, Jischmael, Netanel, Josabad und Elasa.
12267EsraEsr151023Von den Leviten: Josabad, Schimi, Kelaja, das ist Kelita, Petachja, Juda und Eliëser.
12268EsraEsr151024Von den Sängern: Eljaschib. Von den Torwächtern: Schallum, Telem und Uri.
12269EsraEsr151025Unter den Israeliten von den Nachkommen des Parosch: Ramja, Jisija, Malkija, Mijamin, Eleasar, Malkija und Benaja;
12270EsraEsr151026von den Nachkommen Elams: Mattanja, Secharja, Jehiël, Abdi, Jeremot und Elija;
12271EsraEsr151027von den Nachkommen Sattus: Eljoënai, Eljaschib, Mattanja, Jeremot, Sabad und Asisa;
12272EsraEsr151028von den Nachkommen Bebais: Johanan, Hananja, Sabbai und Atlai;
12273EsraEsr151029von den Nachkommen Banis: Meschullam, Malluch, Adaja, Jaschub, Scheal und Jeremot;
12274EsraEsr151030von den Nachkommen des Pahat-Moab: Adna, Kelal, Benaja, Maaseja, Mattanja, Bezalel, Binnui und Manasse;
12275EsraEsr151031von den Nachkommen Harims: Eliëser, Jischija, Malkija, Schemaja, Simeon,
12276EsraEsr151032Benjamin, Malluch und Schemarja;
12277EsraEsr151033von den Nachkommen Haschums: Mattenai, Mattatta, Sabad, Elifelet, Jeremai, Manasse und Schimi;
12278EsraEsr151034von den Nachkommen Bigwais: Maadai, Amram, Uël,
12279EsraEsr151035Benaja, Bedja, Keluhi,
12280EsraEsr151036Wanja, Meremot, Eljaschib,
12281EsraEsr151037Mattanja, Mattenai und Jaasai;
12282EsraEsr151038von den Nachkommen Binnuis: Schimi,
12283EsraEsr151039Schelemja, Natan und Adaja;
12284EsraEsr151040von den Nachkommen Sakkais: Schaschai, Scharai,
12285EsraEsr151041Asarel, Schelemja, Schemarja,
12286EsraEsr151042Schallum, Amarja und Josef;
12287EsraEsr151043von den Nachkommen Nebos: Jëiël, Mattitja, Sabad, Sebina, Jaddai, Joël und Benaja.
12288EsraEsr151044Alle diese hatten fremde Frauen geheiratet; sie trennten sich nun von ihren Frauen, auch wenn sie von ihnen Kinder hatten.
12289NehemiaNeh1611Bericht des Nehemia, des Sohnes Hachaljas. Im Monat Kislew, im zwanzigsten Jahr des Artaxerxes, war ich in der Festung Susa;
12290NehemiaNeh1612da kam Hanani, einer meiner Brüder, mit einigen Männern aus Juda. Ich fragte sie, wie es den Juden gehe, den Geretteten, die von den Gefangenen übrig geblieben waren, und wie es um Jerusalem stehe.
12291NehemiaNeh1613Sie sagten zu mir: Der Rest, der von den Gefangenen übrig geblieben ist, lebt dort in der Provinz in großer Not und Schmach. Die Stadtmauer von Jerusalem ist niedergelegt und die Tore sind abgebrannt.
12292NehemiaNeh1614Als ich das hörte, setzte ich mich nieder und weinte. Ich trauerte tagelang, fastete und betete zu dem Gott des Himmels.
12293NehemiaNeh1615Ich sagte: Ach, Herr, Gott des Himmels, du großer und furchtgebietender Gott! Du hältst deinen Bund und bewahrst deine Gnade denen, die dich lieben und deine Gebote halten.
12294NehemiaNeh1616Hab ein aufmerksames Ohr und ein offenes Auge und hör das Gebet deines Knechtes! Ich bete jetzt Tag und Nacht vor dir für die Söhne Israels, deine Diener. Ich lege ein Bekenntnis ab wegen der Sünden der Söhne Israels. Wir haben gegen dich gesündigt; auch ich und meine Familie haben gesündigt.
12295NehemiaNeh1617Wir haben sehr schlecht gegen dich gehandelt: Wir haben die Gebote, Gesetze und Anordnungen missachtet, die du deinem Diener Mose gegeben hast.
12296NehemiaNeh1618Aber denk an das Wort, das du deinem Diener Mose aufgetragen hast: Wenn ihr mir die Treue brecht, dann werde ich euch unter die Völker zerstreuen;
12297NehemiaNeh1619wenn ihr aber zu mir umkehrt, meine Gebote befolgt und sie ausführt, dann sammle ich euch wieder, selbst die, die bis ans Ende des Himmels verschlagen wurden; ich bringe sie an den Ort, den ich erwählt habe, um dort meinen Namen wohnen zu lassen.
12298NehemiaNeh16110Sie sind ja deine Knechte, dein Volk, das du erlöst hast mit deiner großen Kraft und deiner starken Hand.
12299NehemiaNeh16111Ach, Herr, dein Ohr höre aufmerksam auf das Gebet deines Knechtes und das Gebet deiner Knechte, die von Herzen deinen Namen fürchten: Gewähre deinem Knecht heute Erfolg und lass ihn Erbarmen finden bei diesem Mann! Ich war nämlich Mundschenk beim König.
12300NehemiaNeh1621Im Monat Nisan, im zwanzigsten Jahr des Königs Artaxerxes, nahm ich den Wein und reichte ihn dem König - mein Amt war es nämlich, für den Wein zu sorgen. Nie zuvor hatte der König mein Aussehen schlecht gefunden;
12301NehemiaNeh1622jetzt aber fragte er mich: Warum siehst du so schlecht aus? Du bist doch nicht etwa krank? Nein, du hast gewiss Kummer. Ich erschrak sehr;
12302NehemiaNeh1623dann sagte ich zum König: Der König möge ewig leben. Wie sollte ich nicht schlecht aussehen? Die Stadt, in der die Gräber meiner Väter sind, liegt in Trümmern und ihre Tore sind vom Feuer verzehrt.
12303NehemiaNeh1624Der König erwiderte: Was möchtest du also? Da betete ich zum Gott des Himmels;
12304NehemiaNeh1625dann sagte ich zum König: Wenn du, König, es für gut findest und wenn du deinem Knecht vertraust, so sende mich nach Juda, damit ich die Stadt wieder aufbaue, in der die Gräber meiner Väter sind.
12305NehemiaNeh1626Darauf fragte mich der König, während die Königin neben ihm saß: Wie lang soll deine Reise dauern? Wann kommst du zurück? Ich nannte ihm eine bestimmte Zeit; der König war einverstanden und ließ mich ziehen.
12306NehemiaNeh1627Ich sagte dem König noch: Wenn der König es für gut findet, dann gebe man mir Briefe mit an die Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, damit sie mich bis nach Juda durchreisen lassen;
12307NehemiaNeh1628ferner einen Brief an Asaf, den Verwalter der königlichen Wälder: Er soll mir Bauholz liefern für die Tore der Tempelburg, für die Stadtmauer und für das Haus, in das ich ziehen will. Der König bewilligte es mir, weil die gütige Hand meines Gottes über mir war.
12308NehemiaNeh1629So kam ich zu den Statthaltern im Gebiet jenseits des Stroms und ich übergab ihnen die Briefe des Königs. Der König hatte mir auch Hauptleute und Reiter als Geleit gegeben.
12309NehemiaNeh16210Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der Knecht von Ammon, hörten davon. Es verdross sie sehr, dass da ein Mann kam, der sich für das Wohl der Israeliten einsetzte.
12310NehemiaNeh16211So kam ich nach Jerusalem. Dort blieb ich drei Tage.
12311NehemiaNeh16212Dann machte ich mich bei Nacht auf, nahm aber nur einige wenige Männer mit. Noch hatte ich keinem Menschen mitgeteilt, was mein Gott mir eingegeben hatte, für Jerusalem zu tun. Ich nahm keine Tiere mit außer dem einen, auf dem ich ritt.
12312NehemiaNeh16213So ritt ich bei Nacht zum Taltor hinaus. An der Drachenquelle vorbei gelangte ich zum Aschentor. Dabei besichtigte ich die Mauern Jerusalems: Sie waren niedergerissen und die Tore vom Feuer verzehrt.
12313NehemiaNeh16214Ich ritt zum Quelltor und zum Königsteich hinüber. Hier konnte ich mit dem Reittier nicht mehr vorwärts kommen.
12314NehemiaNeh16215So ging ich bei Nacht das Bachtal hinauf und besichtigte die Mauer. Dann kehrte ich um und kam durch das Taltor wieder zurück.
12315NehemiaNeh16216Die Vorsteher wussten nicht, wohin ich gegangen war und was ich vorhatte. Denn ich hatte bis dahin den Juden nichts mitgeteilt, weder den Priestern noch den Vornehmen, noch den Beamten und den übrigen, die an dem Werk mitwirken sollten.
12316NehemiaNeh16217Jetzt aber sagte ich zu ihnen: Ihr seht selbst, in welchem Elend wir leben: Jerusalem liegt in Trümmern und seine Tore sind abgebrannt. Gehen wir daran und bauen wir die Mauern Jerusalems wieder auf! So machen wir unserer Schande ein Ende.
12317NehemiaNeh16218Dann berichtete ich ihnen, wie die Hand meines Gottes so gütig über mir gewesen war und was der König mir zugesagt hatte. Da sagten sie: Wir wollen ans Werk gehen und bauen. Und sie nahmen die gute Sache in die Hand.
12318NehemiaNeh16219Als aber Sanballat, der Horoniter, Tobija, der Knecht von Ammon, und der Araber Geschem davon hörten, verspotteten sie uns und sagten verächtlich: Was soll das, was ihr da macht? Wollt ihr euch etwa gegen den König auflehnen?
12319NehemiaNeh16220Ich ließ ihnen antworten: Der Gott des Himmels wird uns Erfolg verleihen. Wir, seine Knechte, wollen ans Werk gehen und bauen. Ihr hingegen habt weder einen Anteil (an der Stadt) noch Anrecht (auf sie); es gibt keine Erinnerung an euch in Jerusalem.
12320NehemiaNeh1631Der Hohepriester Eljaschib und seine Brüder, die Priester, machten sich ans Werk und bauten das Schaftor auf. Sie setzten die Balken ein und brachten die Torflügel an. Sie bauten weiter bis zum Turm der Hundert, setzten die Balken ein und kamen bis zum Turm Hananel.
12321NehemiaNeh1632Anschließend bauten die Männer von Jericho und daneben baute Sakkur, der Sohn Imris.
12322NehemiaNeh1633Das Fischtor bauten die Söhne des Senaa; sie setzten die Balken ein und brachten die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an.
12323NehemiaNeh1634Neben ihnen arbeitete an der Instandsetzung Meremot, der Sohn Urijas, des Sohnes des Koz. Daneben arbeitete Meschullam, der Sohn Berechjas, des Sohnes Meschesabels. Daneben arbeitete Zadok, der Sohn Baanas.
12324NehemiaNeh1635Daneben arbeiteten die Leute aus Tekoa. Die Vornehmen unter ihnen freilich beugten den Nacken nicht zum Dienst für ihre Herren.
12325NehemiaNeh1636Jojada, der Sohn Paseachs, und Meschullam, der Sohn Besodjas, arbeiteten an der Instandsetzung des Jeschanators; sie setzten die Balken ein und brachten die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an.
12326NehemiaNeh1637Daneben arbeitete Melatja aus Gibeon und Jadon aus Meronot sowie die Leute aus Gibeon und Mizpa, dort wo der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms seinen Sitz hatte.
12327NehemiaNeh1638Daneben arbeitete Usiël, der Sohn Harhajas, einer von den Goldschmieden; und daneben arbeitete Hananja, ein Salbenhersteller. Sie befestigten Jerusalem bis zur Breiten Mauer.
12328NehemiaNeh1639Daneben arbeitete Refaja, der Sohn Hurs, der Vorsteher der einen Hälfte des Bezirks von Jerusalem.
12329NehemiaNeh16310Daneben arbeitete Jedaja, der Sohn Harumafs, gegenüber seinem Haus; und daneben arbeitete Hattusch, der Sohn Haschabnejas.
12330NehemiaNeh16311Malkija, der Sohn Harims, und Haschub, der Sohn des Pahat-Moab, arbeiteten an der Instandsetzung des folgenden Stückes und des Ofenturms.
12331NehemiaNeh16312Daneben arbeitete Schallum, der Sohn des Lohesch, der Vorsteher der anderen Hälfte des Bezirks von Jerusalem. Ihm halfen seine Töchter.
12332NehemiaNeh16313Hanun und die Einwohner von Sanoach arbeiteten an der Instandsetzung des Taltors; sie bauten es auf und brachten die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an; sie setzten auch weitere tausend Ellen der Mauer instand, bis zum Aschentor.
12333NehemiaNeh16314Malkija, der Sohn Rechabs, der Vorsteher des Bezirks von Bet-Kerem, arbeitete an der Instandsetzung des Aschentors; er baute es auf und brachte die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an.
12334NehemiaNeh16315Schallun, der Sohn Kolhoses, der Vorsteher des Bezirks von Mizpa, arbeitete an der Instandsetzung des Quelltors; er baute es auf, versah es mit einem Dach und brachte die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an. Weiter setzte er die Mauer am Teich der Wasserleitung beim Königsgarten instand, bis zu den Stufen, die von der Davidstadt herabführen.
12335NehemiaNeh16316Hinter ihm arbeitete Nehemja, der Sohn des Asbuk, der Vorsteher der einen Hälfte des Bezirks von Bet-Zur; er arbeitete bis zu der Stelle gegenüber den Gräbern Davids und weiter bis zum künstlichen Teich und zur Kaserne der Leibwache.
12336NehemiaNeh16317Hinter ihm arbeiteten die Leviten, nämlich Rehum, der Sohn Banis, und daneben Haschabja, der Vorsteher der einen Hälfte des Bezirks von Keïla; er arbeitete für seinen Bezirk.
12337NehemiaNeh16318Hinter ihm arbeiteten die Brüder dieser Leviten unter Binnui, dem Sohn des Henadad, dem Vorsteher der anderen Hälfte des Bezirks von Keïla.
12338NehemiaNeh16319Neben ihm arbeitete Eser, der Sohn Jeschuas, der Vorsteher von Mizpa, an der Instandsetzung des folgenden Stückes, gegenüber dem Aufstieg zum Zeughaus am Winkel.
12339NehemiaNeh16320Hinter ihm arbeitete Baruch, der Sohn Sabbais, an der Instandsetzung des anschließenden Stückes, vom Winkel bis an den Eingang zum Haus des Hohenpriesters Eljaschib.
12340NehemiaNeh16321Hinter ihm arbeitete Meremot, der Sohn Urijas, des Sohnes des Koz, am anschließenden Stück, vom Eingang bis zum Ende des Hauses von Eljaschib.
12341NehemiaNeh16322Hinter ihm arbeiteten die Priester, die im Umkreis wohnten.
12342NehemiaNeh16323Dahinter arbeiteten Benjamin und Haschub gegenüber ihrem Haus und hinter ihnen arbeitete Asarja, der Sohn Maasejas, des Sohnes Ananejas, neben seinem Haus.
12343NehemiaNeh16324Dahinter arbeitete Binnui, der Sohn Henadads, an der Instandsetzung des anschließenden Stückes, vom Haus des Asarja bis zum Winkel und weiter bis zur Ecke.
12344NehemiaNeh16325Palal, der Sohn Usais, arbeitete gegenüber dem Winkel und dem oberen Turm, der vom königlichen Palast am Wachthof vorspringt. Hinter ihm arbeiteten Pedaja, der Sohn des Parosch,
12345NehemiaNeh16326und die Tempeldiener, die auf dem Ofel wohnten, bis zu der Stelle gegenüber dem Wassertor im Osten und dem vorspringenden Turm.
12346NehemiaNeh16327Dahinter arbeiteten die Leute von Tekoa an der Instandsetzung des anschließenden Stückes, von der Stelle, die dem großen, vorspringenden Turm gegenüberliegt, bis zur Mauer des Ofel.
12347NehemiaNeh16328Oberhalb des Rosstors arbeiteten die Priester, jeder seinem Haus gegenüber.
12348NehemiaNeh16329Dahinter arbeitete Zadok, der Sohn Immers, seinem Haus gegenüber, und hinter ihm arbeitete Schemaja, der Sohn Schechanjas, der Wächter des Osttors.
12349NehemiaNeh16330Dahinter arbeiteten Hananja, der Sohn Schelemjas, und Hanun, der sechste Sohn Zalafs, an der Instandsetzung eines weiteren Stückes. Dahinter arbeitete Meschullam, der Sohn Berechjas, gegenüber seiner Zelle.
12350NehemiaNeh16331Hinter ihm arbeitete Malkija, einer von den Goldschmieden, bis zum Haus der Tempeldiener und der Händler, gegenüber dem Wachttor, und bis zum Obergemach an der Ecke.
12351NehemiaNeh16332Und zwischen dem Obergemach an der Ecke und dem Schaftor arbeiteten die Goldschmiede und die Händler.
12352NehemiaNeh16333Als Sanballat hörte, dass wir die Mauer aufbauten, wurde er zornig und ärgerte sich sehr. Er spottete über die Juden
12353NehemiaNeh16334und sagte vor seinen Brüdern und dem Heer von Samarien: Was machen diese elenden Juden da? Wollen sie Jerusalem wieder für sich befestigen? Wollen sie Opfer darbringen? Wollen sie es an einem Tag vollenden? Können sie die Steine, die doch ausgeglüht sind, aus den Schutthaufen zu neuem Leben aufrichten?
12354NehemiaNeh16335Und Tobija von Ammon, der neben ihm stand, sagte: Lasst sie nur bauen! Springt ein Fuchs hinauf, dann reißt er ihre Steinmauer nieder.
12355NehemiaNeh16336Hör, unser Gott, wie wir zum Gespött geworden sind. Lass ihren Hohn auf sie selbst zurückfallen! Gib sie der Plünderung und der Gefangenschaft preis!
12356NehemiaNeh16337Deck ihr Vergehen nicht zu! Ihre Sünde soll bei dir nicht ausgelöscht sein, denn sie haben die Bauenden beleidigt.
12357NehemiaNeh16338Wir bauten an der Mauer weiter und bald hatte sich die Mauer ringsum bis zur Hälfte geschlossen. Das ermutigte das Volk zur weiteren Arbeit.
12358NehemiaNeh1641Als aber Sanballat und Tobija sowie die Araber, die Ammoniter und die Leute von Aschdod hörten, dass der Wiederaufbau der Mauer von Jerusalem voranging - denn die Breschen schlossen sich allmählich -, wurden sie wütend
12359NehemiaNeh1642und alle zusammen verschworen sich, gegen Jerusalem in den Krieg zu ziehen und dort Unruhe zu stiften.
12360NehemiaNeh1643Wir aber beteten zu unserem Gott und stellten Tag und Nacht eine Wache auf, um uns vor ihnen zu schützen.
12361NehemiaNeh1644Doch dann sagten die Juden: Den Trägern geht die Kraft aus, denn es liegt zu viel Schutt da; es wird uns nie gelingen, die Mauer aufzubauen.
12362NehemiaNeh1645Unsere Feinde aber sagten: Sie sollen nichts merken und nichts von uns sehen, bis wir mitten unter ihnen stehen; dann metzeln wir sie nieder und machen dem Unternehmen ein Ende.
12363NehemiaNeh1646Doch die Juden, die bei ihnen lebten, kamen und sagten uns mindestens zehnmal: Aus allen Orten ringsum, wo sie wohnen, ziehen sie gegen uns heran.
12364NehemiaNeh1647Da stellte ich unterhalb der Mauer auf dem freien Gelände das Volk nach Sippen geordnet auf, mit Schwertern, Lanzen und Bogen bewaffnet.
12365NehemiaNeh1648Ich musterte sie, dann erhob ich mich und sagte zu den Vornehmen, den Beamten und den übrigen Männern: Fürchtet euch nicht vor ihnen! Denkt an den Herrn; er ist groß und furchtgebietend. Kämpft für eure Brüder und Söhne, für eure Töchter und Frauen und für eure Häuser!
12366NehemiaNeh1649Unsere Feinde erfuhren, dass uns ihr Vorhaben bekannt geworden war. So vereitelte Gott ihren Plan und wir alle kehrten zu der Mauer zurück, jeder zu seiner Arbeit.
12367NehemiaNeh16410Seit jenem Tag arbeitete nur die Hälfte meiner Leute am Bau; die andere Hälfte hielt Lanzen, Schilde, Bogen und Panzer bereit und die Obersten standen hinter dem ganzen Volk Juda,
12368NehemiaNeh16411das an der Mauer baute. Die Lastträger arbeiteten so: Mit der einen Hand taten sie ihre Arbeit, in der andern hielten sie den Wurfspieß.
12369NehemiaNeh16412Von den Bauleuten hatte jeder sein Schwert um die Hüften gegürtet und so bauten sie. Ständig hatte ich den Hornbläser bei mir
12370NehemiaNeh16413und ich sagte zu den Vornehmen, den Beamten und den übrigen: Die Arbeit ist vielfältig und weit ausgedehnt. Wir stehen auf der Mauer zerstreut und weit voneinander entfernt.
12371NehemiaNeh16414Wo ihr also das Horn ertönen hört, dort sammelt euch um uns! Unser Gott wird für uns streiten.
12372NehemiaNeh16415So arbeiteten wir am Bau, während die Hälfte die Lanzen bereithielt, vom Anbruch der Morgenröte bis zum Aufgang der Sterne.
12373NehemiaNeh16416Damals sagte ich dem Volk noch: Jeder soll mit seinen Leuten auch nachts in Jerusalem bleiben; dann stehen sie uns in der Nacht als Wache zur Verfügung und am Tag zur Arbeit.
12374NehemiaNeh16417Weder ich noch meine Brüder, weder meine Leute noch die Wachmannschaft, die mich begleitete, keiner von uns zog seine Kleider aus; jeder hatte seine Waffe an der Seite.
12375NehemiaNeh1651Die Männer des einfachen Volkes und ihre Frauen erhoben aber laute Klage gegen ihre jüdischen Stammesbrüder.
12376NehemiaNeh1652Die einen sagten: Wir müssen unsere Söhne und Töchter verpfänden, um Getreide zu bekommen, damit wir zu essen haben und leben können.
12377NehemiaNeh1653Andere sagten: Wir müssen unsere Felder, Weinberge und Häuser verpfänden, um in der Hungerzeit Getreide zu bekommen.
12378NehemiaNeh1654Wieder andere sagten: Auf unsere Felder und Weinberge mussten wir Geld aufnehmen für die Steuern des Königs.
12379NehemiaNeh1655Wir sind doch vom selben Fleisch wie unsere Stammesbrüder; unsere Kinder sind ihren Kindern gleich und doch müssen wir unsere Söhne und Töchter zu Sklaven erniedrigen. Einige von unseren Töchtern sind schon erniedrigt worden. Wir sind machtlos und unsere Felder und Weinberge gehören anderen.
12380NehemiaNeh1656Als ich ihre Klage und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig.
12381NehemiaNeh1657Ich überlegte mir die Sache; dann stellte ich die Vornehmen und die Beamten zur Rede und sagte zu ihnen: Die eigenen Stammesbrüder bedrückt ihr mit Schuldforderungen. Und ich berief ihretwegen eine große Versammlung ein
12382NehemiaNeh1658und sagte zu ihnen: Wir haben von unseren jüdischen Stammesbrüdern, die an andere Völker verkauft worden waren, so viele wie möglich losgekauft. Ihr aber, ihr wollt eure eigenen Stammesbrüder verkaufen, damit sie dann wieder an uns verkauft werden. Da schwiegen sie und wussten nichts zu erwidern.
12383NehemiaNeh1659Darauf sagte ich: Was ihr tut, ist nicht recht. Wollt ihr nicht das Gebot unseres Gottes gewissenhaft einhalten, um so dem Hohn der uns feindlichen Völker zu entgehen?
12384NehemiaNeh16510Auch ich und meine Brüder und meine Leute haben Stammesbrüdern Geld und Getreide geliehen. Erlassen wir ihnen doch diese Schuldforderungen.
12385NehemiaNeh16511Gebt ihnen unverzüglich ihre Äcker und Weinberge, ihre Ölgärten und Häuser zurück und erlasst ihnen die Schuld an Geld und Getreide, Wein und Öl, die sie bei euch haben.
12386NehemiaNeh16512Da erklärten sie: Wir wollen alles zurückgeben und nichts mehr von ihnen fordern. Wir wollen tun, was du gesagt hast. Darauf rief ich die Priester herbei und ließ die Leute schwören, dass sie ihre Zusage halten würden.
12387NehemiaNeh16513Dann schüttelte ich den Bausch meines Gewandes aus und sagte: Genauso schüttle Gott jeden, der diese Zusage nicht hält, aus seinem Haus und seinem Eigentum; er sei ebenso ausgeschüttelt und leer. Die ganze Versammlung antwortete: Amen, so sei es!, und pries den Herrn und das Volk erfüllte die Zusage.
12388NehemiaNeh16514Außerdem verzichtete ich mit meinen Brüdern auf den Unterhalt, den ich als Statthalter hätte beanspruchen können, und zwar von dem Tag an, an dem mich der König zum Statthalter in Juda bestellt hatte, vom zwanzigsten bis zum zweiunddreißigsten Jahr des Artaxerxes, also zwölf Jahre lang.
12389NehemiaNeh16515Die Statthalter, die mir vorangingen, hatten das Volk schwer belastet; sie hatten von ihm täglich vierzig Silberschekel für ihren Unterhalt erhoben; auch ihre Leute hatten das Volk unterdrückt. Ich hingegen tat das aus Gottesfurcht nicht.
12390NehemiaNeh16516Auch beim Bau der Mauer habe ich selbst Hand angelegt. Wir haben kein Feld gekauft. Alle meine Leute halfen dort gemeinsam bei der Bauarbeit.
12391NehemiaNeh16517An meinem Tisch speisten die führenden Juden und die Beamten, hundertfünfzig an der Zahl, sowie die, die von den Völkern ringsumher zu uns kamen.
12392NehemiaNeh16518Täglich wurden ein Ochse, sechs auserlesene Schafe und auch Geflügel zubereitet und all das ging auf meine Kosten. Dazu kam alle zehn Tage eine Menge von verschiedenen Weinen. Trotzdem habe ich den Unterhalt eines Statthalters nicht eingefordert, denn der Frondienst lag schon schwer genug auf diesem Volk.
12393NehemiaNeh16519Denk daran, mein Gott, und lass mir all das zugute kommen, was ich für dieses Volk getan habe.
12394NehemiaNeh1661Sanballat, Tobija, der Araber Geschem und unsere übrigen Feinde erfuhren, dass ich die Mauer fertig gebaut hatte und dass in ihr keine Lücke mehr war. Allerdings hatte ich damals die Torflügel noch nicht in die Tore eingesetzt.
12395NehemiaNeh1662Da ließen Sanballat und Geschem mir sagen: Komm, wir wollen uns in Kefirim in der Ebene von Ono treffen. Sie hatten aber Böses gegen mich im Sinn.
12396NehemiaNeh1663Ich schickte Boten an sie mit der Antwort: Ich arbeite gerade an einem großen Werk; darum kann ich nicht kommen. Die Arbeit würde stocken, wenn ich sie verließe und zu euch käme.
12397NehemiaNeh1664Viermal schickten sie mir die gleiche Einladung und jedes Mal gab ich ihnen die gleiche Antwort.
12398NehemiaNeh1665Da schickte mir Sanballat in gleicher Weise zum fünften Mal seinen Diener; er brachte einen unverschlossenen Brief,
12399NehemiaNeh1666in dem stand: Unter den Völkern geht das Gerücht um - und Geschem bestätigt es -, dass du mit den Juden einen Aufstand planst. Deshalb baust du die Mauer auf. Und du willst, wie man sagt, König der Juden werden.
12400NehemiaNeh1667Du hast auch, so hört man, Propheten bestellt, die in Jerusalem von dir sagen und ausrufen sollen: Juda hat einen König. Solche Gerüchte werden aber dem König zu Ohren kommen. Darum komm jetzt, wir wollen zusammen beraten.
12401NehemiaNeh1668Ich ließ ihm antworten: Nichts von dem, was du behauptest, ist geschehen. Das hast du alles selbst erfunden.
12402NehemiaNeh1669Sie alle wollten uns nämlich einschüchtern; sie dachten: Dann lassen sie die Hände von dem Werk und es kommt nicht zustande. Nun aber rührte ich die Hände erst recht.
12403NehemiaNeh16610Eines Tages ging ich in das Haus Schemajas, des Sohnes Delajas, des Sohnes Mehetabels; er war nämlich dort festgehalten. Er sagte: Gehen wir zusammen in das Haus Gottes, ins Innere des Tempels, und verschließen wir die Türen des Tempels! Denn man wird kommen, um dich zu töten. In der Nacht wird man kommen, um dich zu töten.
12404NehemiaNeh16611Ich erwiderte: Sollte ein Mann wie ich fliehen? Wer von meinesgleichen würde am Leben bleiben, wenn er den Tempel beträte? Ich gehe nicht hin.
12405NehemiaNeh16612Ich erkannte deutlich, dass nicht Gott ihn geschickt hatte; er hatte vielmehr diese Prophezeiung über mich nur gesprochen, weil Tobija und Sanballat ihn gedungen hatten.
12406NehemiaNeh16613Er war gedungen, damit ich aus Furcht so handeln und mich versündigen sollte. Damit wollten sie mich in üblen Ruf bringen, um mich verächtlich zu machen.
12407NehemiaNeh16614Mein Gott, vergiss dem Tobija und dem Sanballat nicht, was sie getan haben, auch nicht der Prophetin Noadja und den übrigen Propheten, die mir Angst machen wollten.
12408NehemiaNeh16615Nach zweiundfünfzig Tagen, am Fünfundzwanzigsten des Monats Elul, war die Mauer vollendet.
12409NehemiaNeh16616Als alle unsere Feinde es hörten, fürchteten sich alle Völker rings um uns her. Ihr Hochmut verging ihnen und sie mussten einsehen, dass unser Gott es war, der dieses Werk vollbracht hatte.
12410NehemiaNeh16617In jener Zeit sandten die Vornehmen von Juda auch viele Briefe an Tobija und Briefe von Tobija gelangten an sie.
12411NehemiaNeh16618Denn viele Menschen in Juda waren ihm durch einen Eid verpflichtet. Er war nämlich der Schwiegersohn Schechanjas, des Sohnes Arachs, und sein Sohn Johanan hatte die Tochter Meschullams, des Sohnes Berechjas, geheiratet.
12412NehemiaNeh16619Auch rühmten sie vor mir seine Verdienste und trugen ihm zu, was ich sagte. Tobija schickte auch Briefe, um mir Furcht zu machen.
12413NehemiaNeh1671Als die Mauer gebaut war und ich die Torflügel hatte einsetzen lassen, wurden die Torwächter bestellt.
12414NehemiaNeh1672Zu Befehlshabern über Jerusalem ernannte ich meinen Bruder Hanani und den Burghauptmann Hananja; denn dieser war ein zuverlässiger und gottesfürchtiger Mann, wie es nicht viele gab.
12415NehemiaNeh1673Ich sagte zu ihnen: Die Tore Jerusalems dürfen erst geöffnet werden, wenn die Sonne heiß scheint; und noch während sie am Himmel steht, soll man die Tore schließen und verriegeln. Auch soll man Wachen aus den Einwohnern Jerusalems bilden; jeder soll eine bestimmte Zeit des Wachdienstes haben, und zwar jeweils vor seinem Haus.
12416NehemiaNeh1674Nun war die Stadt weit ausgedehnt und groß; es war aber wenig Volk darin und es gab nicht viele Häuser, die wieder aufgebaut waren.
12417NehemiaNeh1675Da gab mir mein Gott in den Sinn, die Vornehmen, die Beamten und das Volk zusammenzurufen, um sie nach Familien in Listen einzutragen. Ich fand das Familienverzeichnis derer, die zuerst heimgekehrt waren; darin fand ich geschrieben:
12418NehemiaNeh1676Hier folgt eine Liste der Einwohner der Provinz Juda, der Verschleppten, die aus dem Exil heimgekehrt sind. Nebukadnezzar, der König von Babel, hatte sie verschleppt; nun kehrten sie nach Jerusalem und Juda zurück, jeder in seine Stadt.
12419NehemiaNeh1677Sie kamen mit Serubbabel, Jeschua, Nehemja, Asarja, Raamja, Nahamani, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum und Baana. Das ist die Zahl der Männer des Volkes Israel:
12420NehemiaNeh1678Nachkommen des Parosch 2172.
12421NehemiaNeh1679Nachkommen Schefatjas 372.
12422NehemiaNeh16710Nachkommen Arachs 652.
12423NehemiaNeh16711Nachkommen Pahat-Moabs, und zwar Nachkommen Jeschuas und Joabs, 2818.
12424NehemiaNeh16712Nachkommen Elams 1254.
12425NehemiaNeh16713Nachkommen Sattus 845.
12426NehemiaNeh16714Nachkommen Sakkais 760.
12427NehemiaNeh16715Nachkommen Binnuis 648.
12428NehemiaNeh16716Nachkommen Bebais 628.
12429NehemiaNeh16717Nachkommen Asgads 2322.
12430NehemiaNeh16718Nachkommen Adonikams 667.
12431NehemiaNeh16719Nachkommen Bigwais 2067.
12432NehemiaNeh16720Nachkommen Adins 655.
12433NehemiaNeh16721Nachkommen Aters der Linie Hiskija 98.
12434NehemiaNeh16722Nachkommen Haschums 328.
12435NehemiaNeh16723Nachkommen Bezais 324.
12436NehemiaNeh16724Nachkommen Harifs 112.
12437NehemiaNeh16725Nachkommen Gibeons 95.
12438NehemiaNeh16726Männer von Betlehem und Netofa 188.
12439NehemiaNeh16727Männer von Anatot 128.
12440NehemiaNeh16728Männer von Bet-Asmawet 42.
12441NehemiaNeh16729Männer von Kirjat-Jearim, Kefira und Beerot 743.
12442NehemiaNeh16730Männer von Rama und Geba 621.
12443NehemiaNeh16731Männer von Michmas 122.
12444NehemiaNeh16732Männer von Bet-El und Ai 123.
12445NehemiaNeh16733Männer von dem andern Nebo 52.
12446NehemiaNeh16734Nachkommen des andern Elam 1254.
12447NehemiaNeh16735Nachkommen Harims 320.
12448NehemiaNeh16736Männer von Jericho 345.
12449NehemiaNeh16737Männer von Lod, Hadid und Ono 721.
12450NehemiaNeh16738Nachkommen Senaas 3930.
12451NehemiaNeh16739Von den Priestern: Nachkommen Jedajas vom Haus Jeschua 973.
12452NehemiaNeh16740Nachkommen Immers 1052.
12453NehemiaNeh16741Nachkommen Paschhurs 1247.
12454NehemiaNeh16742Nachkommen Harims 1017.
12455NehemiaNeh16743Von den Leviten: Nachkommen Jeschuas, nämlich Kadmiël, Binnui und Hodawja, 74.
12456NehemiaNeh16744Von den Sängern: Nachkommen Asafs 148.
12457NehemiaNeh16745Von den Torwächtern: Nachkommen Schallums, Nachkommen Aters, Nachkommen Talmons, Nachkommen Akkubs, Nachkommen Hatitas, Nachkommen Schobais, zusammen 138.
12458NehemiaNeh16746Von den Tempeldienern: Nachkommen Zihas, Nachkommen Hasufas, Nachkommen Tabbaots,
12459NehemiaNeh16747Nachkommen Keros', Nachkommen Sias, Nachkommen Padons,
12460NehemiaNeh16748Nachkommen Lebanas, Nachkommen Hagabas, Nachkommen Salmais,
12461NehemiaNeh16749Nachkommen Hanans, Nachkommen Giddels, Nachkommen Gahars,
12462NehemiaNeh16750Nachkommen Reajas, Nachkommen Rezins, Nachkommen Nekodas,
12463NehemiaNeh16751Nachkommen Gasams, Nachkommen Usas, Nachkommen Paseachs,
12464NehemiaNeh16752Nachkommen Besais, Nachkommen der Mëuniter, Nachkommen der Nefusiter,
12465NehemiaNeh16753Nachkommen Bakbuks, Nachkommen Hakufas, Nachkommen Harhurs,
12466NehemiaNeh16754Nachkommen Bazluts, Nachkommen Mehidas, Nachkommen Harschas,
12467NehemiaNeh16755Nachkommen Barkos', Nachkommen Siseras, Nachkommen Temachs,
12468NehemiaNeh16756Nachkommen Neziachs und Nachkommen Hatifas.
12469NehemiaNeh16757Von den Nachkommen der Knechte Salomos: Nachkommen Sotais, Nachkommen Soferets, Nachkommen Perudas,
12470NehemiaNeh16758Nachkommen Jaalas, Nachkommen Darkons, Nachkommen Giddels,
12471NehemiaNeh16759Nachkommen Schefatjas, Nachkommen Hattils, Nachkommen Pocheret-Zebajims und Nachkommen Amons.
12472NehemiaNeh16760Zusammen waren es 392 Tempeldiener und Nachkommen der Knechte Salomos.
12473NehemiaNeh16761Die Folgenden sind aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon und Immer gekommen, konnten aber nicht angeben, ob sie nach Großfamilie und Abkunft überhaupt aus Israel stammten:
12474NehemiaNeh16762Nachkommen Delajas, Nachkommen Tobijas und Nachkommen Nekodas, insgesamt 642;
12475NehemiaNeh16763dazu bei den Priestern die Nachkommen Habajas, die Nachkommen des Koz und die Nachkommen Barsillais; dieser hatte eine von den Töchtern Barsillais aus Gilead geheiratet und dessen Namen angenommen.
12476NehemiaNeh16764Die Genannten suchten ihre Eintragung im Geschlechterverzeichnis; aber man fand sie nicht; deshalb wurden sie aus dem Priesterstand ausgeschlossen;
12477NehemiaNeh16765der Statthalter untersagte ihnen, vom Hochheiligen zu essen, bis der Priester mit den Urim und Tummim auftrete.
12478NehemiaNeh16766Die ganze Volksgemeinde zählte insgesamt 42360 Personen.
12479NehemiaNeh16767Dabei waren ihre Knechte und Mägde nicht mitgerechnet; es waren 7337 Personen. Dazu kamen 245 Sänger und Sängerinnen; und sie hatten 736 Pferde und 245 Maultiere
12480NehemiaNeh16768sowie 435 Kamele und 6720 Esel.
12481NehemiaNeh16769Einige von den Familienoberhäuptern brachten Spenden für das Werk. Der Statthalter spendete für den Bauschatz 1000 Golddariken, 50 Schalen, 30 Priesterkleider und 500 (Minen Silber).
12482NehemiaNeh16770Von den Familienoberhäuptern spendeten einige für den Bauschatz 20000 Golddariken und 2200 Minen Silber.
12483NehemiaNeh16771Was das übrige Volk spendete, betrug 20000 Golddariken, 2000 Minen Silber und 67 Priesterkleider.
12484NehemiaNeh16772Die Priester, Leviten, Torwächter und Sänger, auch ein Teil des Volkes und die Tempeldiener, ließen sich in ihren Städten nieder, und ebenso alle übrigen Israeliten in ihren Städten. Als der siebte Monat herankam, waren die Israeliten bereits in ihren Städten.
12485NehemiaNeh1681Das ganze Volk versammelte sich geschlossen auf dem Platz vor dem Wassertor und bat den Schriftgelehrten Esra, das Buch mit dem Gesetz des Mose zu holen, das der Herr den Israeliten vorgeschrieben hat.
12486NehemiaNeh1682Am ersten Tag des siebten Monats brachte der Priester Esra das Gesetz vor die Versammlung; zu ihr gehörten die Männer und die Frauen und alle, die das Gesetz verstehen konnten.
12487NehemiaNeh1683Vom frühen Morgen bis zum Mittag las Esra auf dem Platz vor dem Wassertor den Männern und Frauen und denen, die es verstehen konnten, das Gesetz vor. Das ganze Volk lauschte auf das Buch des Gesetzes.
12488NehemiaNeh1684Der Schriftgelehrte Esra stand auf einer Kanzel aus Holz, die man eigens dafür errichtet hatte. Neben ihm standen rechts Mattitja, Schema, Anaja, Urija, Hilkija und Maaseja und links Pedaja, Mischaël, Malkija, Haschum, Haschbaddana, Secharja und Meschullam.
12489NehemiaNeh1685Esra öffnete das Buch vor aller Augen, denn er stand höher als das versammelte Volk. Als er das Buch aufschlug, erhoben sich alle.
12490NehemiaNeh1686Dann pries Esra den Herrn, den großen Gott; darauf antworteten alle mit erhobenen Händen: Amen, amen! Sie verneigten sich, warfen sich vor dem Herrn nieder, mit dem Gesicht zur Erde.
12491NehemiaNeh1687Die Leviten Jeschua, Bani, Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan und Pelaja erklärten dem Volk das Gesetz; die Leute blieben auf ihrem Platz.
12492NehemiaNeh1688Man las aus dem Buch, dem Gesetz Gottes, in Abschnitten vor und gab dazu Erklärungen, sodass die Leute das Vorgelesene verstehen konnten.
12493NehemiaNeh1689Der Statthalter Nehemia, der Priester und Schriftgelehrte Esra und die Leviten, die das Volk unterwiesen, sagten dann zum ganzen Volk: Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des Herrn, eures Gottes. Seid nicht traurig und weint nicht! Alle Leute weinten nämlich, als sie die Worte des Gesetzes hörten.
12494NehemiaNeh16810Dann sagte Esra zu ihnen: Nun geht, haltet ein festliches Mahl und trinkt süßen Wein! Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute ist ein heiliger Tag zur Ehre des Herrn. Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.
12495NehemiaNeh16811Auch die Leviten beruhigten das ganze Volk und sagten: Seid still, denn dieser Tag ist heilig. Macht euch keine Sorgen!
12496NehemiaNeh16812Da gingen alle Leute nach Hause, um zu essen und zu trinken und auch andern davon zu geben und um ein großes Freudenfest zu begehen; denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen verkündet hatte.
12497NehemiaNeh16813Am zweiten Tag versammelten sich die Familienoberhäupter des ganzen Volkes sowie die Priester und Leviten bei dem Schriftgelehrten Esra, um die Worte des Gesetzes weiter kennen zu lernen.
12498NehemiaNeh16814Da fanden sie im Gesetz, das der Herr durch Mose geboten hat, die Stelle, an der es heißt: Die Israeliten sollen während des Festes im siebten Monat in Laubhütten wohnen.
12499NehemiaNeh16815Wie man sie unterrichtet hatte, ließen sie nun in all ihren Städten und in Jerusalem ausrufen: Geht in die Berge und holt Zweige von veredelten und von wilden Ölbäumen, Zweige von Myrten, Palmen und Laubbäumen zum Bau von Laubhütten, wie es vorgeschrieben ist.
12500NehemiaNeh16816Da ging das Volk hinaus; man holte Zweige und baute sich Laubhütten, der eine auf seinem flachen Dach, andere in ihren Höfen, in den Vorhöfen des Gotteshauses, auf dem Platz am Wassertor und auf dem Platz am Efraimtor.
12501NehemiaNeh16817Die ganze Gemeinde, alle, die aus der Gefangenschaft heimgekehrt waren, bauten Laubhütten und wohnten darin. So hatten die Israeliten es nicht mehr gehalten seit den Tagen Josuas, des Sohnes Nuns, bis zu diesem Tag, und die Freude war überaus groß.
12502NehemiaNeh16818Jeden Tag las Esra aus dem Buch des Gesetzes Gottes vor, vom ersten Tag bis zum letzten. So feierte man das Fest sieben Tage lang; am achten Tag war, wie vorgeschrieben, die Festversammlung.
12503NehemiaNeh1691Am vierundzwanzigsten Tag dieses Monats kamen die Israeliten zu einem Fasten zusammen, in Bußgewänder gehüllt und das Haupt mit Staub bedeckt.
12504NehemiaNeh1692Die, die ihrer Abstammung nach Israeliten waren, sonderten sich von allen Fremden ab; sie traten vor und bekannten ihre Sünden und die Vergehen ihrer Väter.
12505NehemiaNeh1693Sie erhoben sich von ihren Plätzen und man las drei Stunden lang aus dem Buch des Gesetzes des Herrn, ihres Gottes, vor. Dann bekannten sie drei Stunden lang ihre Schuld und warfen sich vor dem Herrn, ihrem Gott, nieder.
12506NehemiaNeh1694Auf der Tribüne der Leviten erhoben sich Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani und Kenani und riefen laut zum Herrn, ihrem Gott.
12507NehemiaNeh1695Die Leviten Jeschua, Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja und Petachja sagten: Erhebt euch und preist den Herrn, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Man preise deinen herrlichen Namen, obwohl er erhaben ist über allen Preis und Ruhm.
12508NehemiaNeh1696Du, Herr, bist der Einzige. Du hast den Himmel geschaffen und den Himmel der Himmel und sein ganzes Heer, die Erde und alles, was auf ihr ist, die Meere und alles, was darin lebt. Ihnen allen gibst du das Leben. Das Heer des Himmels betet dich an.
12509NehemiaNeh1697Du, Herr, bist der Gott, der Abraham auserwählt hat. Du hast ihn aus Ur in Chaldäa herausgeführt und ihm den Namen Abraham verliehen.
12510NehemiaNeh1698Du hast sein Herz getreu befunden; deshalb hast du mit ihm den Bund geschlossen (und ihm versprochen), seinen Nachkommen das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Jebusiter und Girgaschiter zu geben, und du hast dein Wort gehalten, denn du bist gerecht.
12511NehemiaNeh1699Du hast das Elend unserer Väter in Ägypten gesehen und du hast ihren Notschrei am Schilfmeer gehört.
12512NehemiaNeh16910Du hast Zeichen und Wunder getan am Pharao, an all seinen Dienern und am ganzen Volk in seinem Land; denn du wusstest, dass sie mit Israel ihren Übermut getrieben hatten. So hast du dir einen Namen gemacht, der gerühmt wird bis zum heutigen Tag.
12513NehemiaNeh16911Du hast das Meer vor ihnen zerteilt und sie schritten auf trockenem Boden mitten durchs Meer; doch ihre Verfolger hast du in die Tiefe gestürzt wie einen Stein, der in reißendem Wasser versinkt.
12514NehemiaNeh16912Durch eine Wolkensäule hast du sie bei Tag geleitet und durch eine Feuersäule bei Nacht, um ihnen den Weg zu erhellen, den sie gehen sollten.
12515NehemiaNeh16913Du bist auf den Berg Sinai herabgestiegen und hast vom Himmel her mit ihnen gesprochen; du hast ihnen klare Ordnungen und zuverlässige Gesetze gegeben, gute Satzungen und Gebote.
12516NehemiaNeh16914Deinen heiligen Sabbat hast du ihnen bekannt gemacht und hast ihnen durch deinen Diener Mose Gebote, Satzungen und Anweisungen gegeben.
12517NehemiaNeh16915Du hast ihnen Brot vom Himmel gegeben, als sie Hunger hatten, und hast Wasser aus dem Felsen sprudeln lassen, als sie Durst litten. Endlich hast du ihnen befohlen, in das Land, das du ihnen unter einem Eid zugesagt hattest, hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen.
12518NehemiaNeh16916Unsere Väter aber wurden hochmütig; sie waren trotzig und hörten nicht auf seine Gebote.
12519NehemiaNeh16917Sie weigerten sich zu gehorchen und dachten nicht mehr an die Wunder, die du an ihnen getan hattest. Hartnäckig setzten sie sich in den Kopf, als Sklaven nach Ägypten zurückzukehren. Doch du bist ein Gott, der verzeiht, du bist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld; darum hast du sie nicht verlassen.
12520NehemiaNeh16918Sie machten sich sogar ein gegossenes Kalb und sagten: Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat!, und sie verübten schwere Frevel.
12521NehemiaNeh16919Du aber hast sie in deinem großen Erbarmen nicht in der Wüste verlassen. Die Wolkensäule wich nicht von ihnen bei Tag, sondern führte sie auf ihrem Weg; ebenso erhellte die Feuersäule bei Nacht den Weg, den sie gehen sollten.
12522NehemiaNeh16920Du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie zur Einsicht zu bringen. Du entzogst ihnen dein Manna nicht und gabst ihnen Wasser für ihren Durst.
12523NehemiaNeh16921Vierzig Jahre lang hast du für sie in der Wüste gesorgt. Sie litten keinen Mangel; ihre Kleider zerfielen nicht, ihre Füße schwollen nicht an.
12524NehemiaNeh16922Du hast ihnen ganze Reiche und Völker ausgeliefert und als Randgebiet zugeteilt. So nahmen sie das Land des Königs Sihon von Heschbon in Besitz und das Land des Königs Og des Baschan.
12525NehemiaNeh16923Du hast ihre Nachkommen so zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel und hast sie in das Land geführt, von dem du ihren Vätern versprochen hattest, sie würden dort hineinziehen und es in Besitz nehmen.
12526NehemiaNeh16924Und die Nachkommen zogen in das Land und nahmen es in Besitz. Du hast ihnen die Kanaaniter, die Bewohner des Landes, unterworfen. Du gabst sie in ihre Gewalt, die Völker des Landes samt ihren Königen, und sie durften mit ihnen machen, was sie wollten.
12527NehemiaNeh16925Sie eroberten befestigte Städte und fruchtbares Ackerland. Häuser mit all ihrem Reichtum nahmen sie in Besitz, ausgehauene Zisternen, Weinberge, Ölbäume und Obstbäume in Menge. Sie aßen sich satt, wurden fett und lebten gut von deinen reichen Gaben.
12528NehemiaNeh16926Dann aber wurden sie trotzig; sie empörten sich gegen dich und kehrten deinem Gesetz den Rücken. Deine Propheten warnten sie zwar und wollten sie zu dir zurückführen; doch man tötete sie und verübte schwere Frevel.
12529NehemiaNeh16927Da gabst du unsere Väter in die Gewalt ihrer Feinde, die sie hart bedrängten. Wenn sie dann bedrängt wurden, schrien sie zu dir und du erhörtest sie im Himmel. In deinem großen Erbarmen schicktest du ihnen Retter, die sie aus der Gewalt ihrer Feinde befreiten.
12530NehemiaNeh16928Doch sobald sie Ruhe hatten, taten sie wieder Dinge, die dir missfielen. Da liefertest du sie wieder der Gewalt ihrer Feinde aus, die sie unterdrückten. Nun schrien sie wieder zu dir und du erhörtest sie im Himmel; oft hast du sie befreit in deinem großen Erbarmen.
12531NehemiaNeh16929Du warntest sie, um sie zu deinem Gesetz zurückzuführen. Sie aber waren stolz; sie hörten nicht auf deine Gebote und versündigten sich gegen deine Vorschriften; und doch lebt durch sie der Mensch, der sie befolgt. Sie kehrten dir trotzig den Rücken zu, waren starrsinnig und gehorchten dir nicht.
12532NehemiaNeh16930Viele Jahre hast du mit ihnen Geduld gehabt, hast sie gewarnt durch deinen Geist, durch deine Propheten; doch sie hörten nicht. Da gabst du sie in die Gewalt der benachbarten Völker.
12533NehemiaNeh16931In deinem großen Erbarmen hast du sie aber nicht ausgerottet; du hast sie nicht verlassen, denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott.
12534NehemiaNeh16932Und jetzt, unser Gott, du großer, starker, furchtgebietender Gott, der den Bund hält und uns seine Gnade bewahrt: Achte nicht gering all die Mühsal, die uns getroffen hat, unsere Könige und Vorsteher, unsere Priester und Propheten, unsere Väter und dein ganzes Volk seit den Tagen der Könige von Assur bis heute.
12535NehemiaNeh16933Du warst gerecht bei allem, was über uns gekommen ist. Du hast uns deine Treue bewiesen; wir aber haben gesündigt.
12536NehemiaNeh16934Unsere Könige, Vorsteher und Priester und unsere Väter befolgten dein Gesetz nicht; sie missachteten deine Gebote und die Warnungen, die du an sie gerichtet hast.
12537NehemiaNeh16935Sie lebten in ihrem eigenen Königreich, in der Fülle des Reichtums, den du ihnen gewährt hast, in dem weiten, fruchtbaren Land, das du vor sie hingebreitet hast; sie aber haben dir trotzdem nicht gedient und sich nicht von ihrem bösen Treiben abgewandt.
12538NehemiaNeh16936Darum sind wir heute Knechte. Du hast unseren Vätern dieses Land gegeben, damit sie seine Früchte und seinen Reichtum genießen; wir aber leben darin als Knechte.
12539NehemiaNeh16937Sein reicher Ertrag geht an die Könige, die du wegen unserer Sünden über uns gesetzt hast. Sie verfügen über uns selbst und unser Vieh nach ihrem Belieben. Darum sind wir in großer Not.
12540NehemiaNeh16101Wegen all dem schließen wir nun einen Vertrag und schreiben ihn nieder. Auf der gesiegelten Urkunde stehen die Namen unserer Obersten, Leviten und Priester.
12541NehemiaNeh16102Auf der gesiegelten Urkunde stehen: der Statthalter Nehemia, der Sohn Hachaljas, und Zidkija,
12542NehemiaNeh16103Seraja, Asarja, Jirmeja,
12543NehemiaNeh16104Paschhur, Armarja, Malkija,
12544NehemiaNeh16105Hattusch, Schebanja, Malluch,
12545NehemiaNeh16106Harim, Meremot, Obadja,
12546NehemiaNeh16107Daniel, Ginneton, Baruch,
12547NehemiaNeh16108Meschullam, Abija, Mijamin,
12548NehemiaNeh16109Maasja, Bilga und Schemaja; das sind die Priester.
12549NehemiaNeh161010Dann die Leviten: Jeschua, der Sohn Asanjas, Binnui, der Nachkomme Henadads, und Kadmiël,
12550NehemiaNeh161011sodann ihre Brüder Schebanja, Hodija, Kelita, Pelaja, Hanan,
12551NehemiaNeh161012Micha, Rehob, Haschabja,
12552NehemiaNeh161013Sakkur, Scherebja, Schebanja,
12553NehemiaNeh161014Hodija, Bani und Beninu.
12554NehemiaNeh161015Dann folgen die Oberhäupter des Volkes: Parosch, Pahat-Moab, Elam, Sattu, Bani,
12555NehemiaNeh161016Bunni, Asgad, Bebai,
12556NehemiaNeh161017Adonija, Bigwai, Adin,
12557NehemiaNeh161018Ater, Hiskija, Asur,
12558NehemiaNeh161019Hodija, Haschum, Bezai,
12559NehemiaNeh161020Harif, Anatot, Nebai,
12560NehemiaNeh161021Magpiasch, Meschullam, Hesir,
12561NehemiaNeh161022Meschesabel, Zadok, Jaddua,
12562NehemiaNeh161023Pelatja, Hanan, Anaja,
12563NehemiaNeh161024Hoschea, Hananja, Haschub,
12564NehemiaNeh161025Lohesch, Pilha, Schobek,
12565NehemiaNeh161026Rehum, Haschabna, Maaseja,
12566NehemiaNeh161027Ahija, Hanan, Anan,
12567NehemiaNeh161028Malluch, Harim und Baana.
12568NehemiaNeh161029Die übrigen vom Volk, von den Priestern und Leviten, die Torwächter, Sänger und Tempeldiener, alle, die sich von den Völkern der anderen Länder abgesondert und dem Gesetz Gottes zugewandt haben, ihre Frauen, Söhne und Töchter, alle, die das nötige Verständnis besitzen:
12569NehemiaNeh161030Sie schließen sich ihren führenden Brüdern an; sie verpflichten sich unter Eid und Schwur, das Gesetz Gottes zu befolgen, das durch Mose, den Diener Gottes, gegeben wurde, und alle Gebote des Herrn, unseres Gottes, seine Vorschriften und Satzungen zu beachten und zu erfüllen.
12570NehemiaNeh161031Wir werden unsere Töchter nicht den Völkern im Land zu Frauen geben, noch ihre Töchter für unsere Söhne nehmen.
12571NehemiaNeh161032Wenn die Völker des Landes Waren, besonders Getreide jeder Art, am Sabbat zum Verkauf anbieten, werden wir ihnen am Sabbat oder an einem anderen heiligen Tag nichts abnehmen. Wir verzichten in jedem siebten Jahr auf den Ertrag des Bodens und auf jede Schuldforderung.
12572NehemiaNeh161033Ferner übernehmen wir die Pflicht, jährlich ein Drittelschekel für den Dienst im Haus unseres Gottes zu geben,
12573NehemiaNeh161034für die Schaubrote, das tägliche Speiseopfer und das tägliche Brandopfer, für die Opfer an den Sabbaten, Neumondtagen und Festen, für die Weiheopfer und die Sündopfer, durch die man Israel Sühne verschafft, und für alle Arbeiten im Haus unseres Gottes.
12574NehemiaNeh161035Die Lieferung des Brennholzes haben wir ausgelost unter den Priestern, den Leviten und dem Volk. Jede Familie soll es jährlich zu der für sie bestimmten Zeit zum Haus unseres Gottes bringen. Es soll auf dem Altar des Herrn, unseres Gottes, brennen, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist.
12575NehemiaNeh161036Ferner bringen wir jährlich zum Haus des Herrn die ersten Erträge unserer Felder und die ersten Erträge aller Baumfrüchte,
12576NehemiaNeh161037unsere erstgeborenen Söhne und die ersten Jungen unseres Viehs, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist. Die ersten Jungen unserer Rinder und Schafe bringen wir zum Haus unseres Gottes für die Priester, die im Haus unseres Gottes Dienst tun.
12577NehemiaNeh161038Den Erstanteil von unserem Brotteig und von den Früchten aller Bäume sowie von Wein und Öl bringen wir für die Priester in die Kammern des Hauses unseres Gottes. Den Leviten geben wir den Zehnten vom Ertrag unseres Bodens. Die Leviten selbst erheben den Zehnten an allen Orten, wo wir das Feld bebauen.
12578NehemiaNeh161039Wenn die Leviten den Zehnten erheben, soll ein Priester, ein Nachkomme Aarons, die Leviten begleiten. Die Leviten bringen dann den Zehnten vom Zehnten zum Haus unseres Gottes in die Vorratskammern. -
12579NehemiaNeh161040In diese Kammern nämlich bringen die Israeliten und die Leviten die Abgaben an Getreide, Wein und Öl. Dort sind die Vorratsbehälter des Heiligtums, der Priester, die Dienst tun, der Torwächter und Sänger. - So werden wir das Haus unseres Gottes nicht im Stich lassen.
12580NehemiaNeh16111Die Obersten des Volkes ließen sich in Jerusalem nieder. Die übrigen Männer warfen das Los und veranlassten so jeden Zehnten, sich in der heiligen Stadt Jerusalem niederzulassen. Neun Zehntel blieben in den Landstädten.
12581NehemiaNeh16112Das Volk aber segnete alle Männer, die sich bereit erklärten, in Jerusalem zu wohnen.
12582NehemiaNeh16113Das sind die Oberhäupter des Bezirks, die in Jerusalem und in den Städten Judas wohnten. Alle wohnten in ihren Städten, jeder auf seinem Besitz: die Israeliten, die Priester, die Leviten, die Tempeldiener und die Nachkommen der Knechte Salomos.
12583NehemiaNeh16114In Jerusalem wohnten von den Angehörigen der Stämme Juda und Benjamin folgende Männer: von den Angehörigen des Stammes Juda: Ataja, der Sohn Usijas, des Sohnes Secharjas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Schefatjas, des Sohnes Mahalels, von den Nachkommen des Perez;
12584NehemiaNeh16115ferner Maaseja, der Sohn Baruchs, des Sohnes Kolhoses, des Sohnes Hasajas, des Sohnes Adajas, des Sohnes Jojaribs, des Sohnes Secharjas, von den Nachkommen Schelas.
12585NehemiaNeh16116Die Gesamtzahl der Nachkommen des Perez, die in Jerusalem wohnten, betrug 468 kriegstüchtige Männer.
12586NehemiaNeh16117Von den Angehörigen des Stammes Benjamin waren es folgende Männer: Sallu, der Sohn Mechullams, des Sohnes Joëds, des Sohnes Pedajas, des Sohnes Kolajas, des Sohnes Maasejas, des Sohnes Itiëls, des Sohnes Jeschajas,
12587NehemiaNeh16118und seine Brüder, insgesamt 928 kriegstüchtige Männer.
12588NehemiaNeh16119Ihr Vorsteher war Joël, der Sohn Sichris; Juda, der Sohn Senuas, stand der Stadt als zweiter vor.
12589NehemiaNeh161110Von den Priestern: Jedaja, Jojarib, Jachin;
12590NehemiaNeh161111Seraja, der Sohn Hilkijas, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajots, des Sohnes Ahitubs, der Fürst des Hauses Gottes;
12591NehemiaNeh161112dazu ihre Brüder, die den Dienst im Tempel versahen, insgesamt 822 Männer; ferner Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Pelaljas, des Sohnes Amzis, des Sohnes Secharjas, des Sohnes Paschhurs, des Sohnes Malkijas,
12592NehemiaNeh161113und seine Brüder, 242 Familienoberhäupter; weiter Amaschsai, der Sohn Asarels, des Sohnes Achsais, des Sohnes Meschillemots, des Sohnes Immers,
12593NehemiaNeh161114und seine Brüder, 128 kriegstüchtige Männer. Ihr Vorsteher war Sabdiël, der Sohn Haggedolims.
12594NehemiaNeh161115Von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Bunnis.
12595NehemiaNeh161116Von den Oberhäuptern der Leviten: Schabbetai und Josabad, die dem äußeren Dienst des Hauses Gottes vorstanden.
12596NehemiaNeh161117Mattanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Asafs, der den Lobgesang leitete und beim Gebet das Danklied anstimmte; Bakbukja als zweiter unter seinen Brüdern; ferner Abda, der Sohn Schammuas, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns.
12597NehemiaNeh161118Insgesamt wohnten 284 Leviten in der Heiligen Stadt.
12598NehemiaNeh161119Dazu die Torwächter: Akkub, Talmon und ihre Brüder, die an den Toren Wache hielten, insgesamt 172 Männer.
12599NehemiaNeh161121Die Tempeldiener wohnten auf dem Ofel. Ziha und Gischpa standen ihnen vor.
12600NehemiaNeh161122Vorsteher der Leviten in Jerusalem war Usi, der Sohn Banis, des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Michas, einer der Nachkommen Asafs, die nach der Dienstordnung des Hauses Gottes zu singen hatten.
12601NehemiaNeh161123Für sie galt nämlich eine königliche Vorschrift, die bestimmte, was die Sänger an den einzelnen Tagen zu singen hatten.
12602NehemiaNeh161124Petachja, der Sohn Meschesabels, einer der Nachkommen Serachs, des Sohnes Judas, stand dem König in allem, was das Volk betraf, zur Seite. [20] Die übrigen Israeliten, Priester und Leviten wohnten in den anderen Städten Judas, jeder auf seinem Besitztum,
12603NehemiaNeh161125und in den Gehöften auf ihren Fluren. Angehörige des Stammes Juda wohnten in Kirjat-Arba und seinen Tochterstädten, in Dibon und seinen Tochterstädten, in Kabzeel und den dazugehörenden Gehöften,
12604NehemiaNeh161126in Jeschua, Molada und Bet-Pelet,
12605NehemiaNeh161127in Hazar-Schual sowie in Beerscheba und seinen Tochterstädten,
12606NehemiaNeh161128in Ziklag sowie in Mechona und seinen Tochterstädten,
12607NehemiaNeh161129in En-Rimmon, Zora, Jarmut,
12608NehemiaNeh161130Sanoach, Adullam und den zu ihnen gehörenden Gehöften, in Lachisch und seiner Gemarkung sowie in Aseka und seinen Tochterstädten. Sie siedelten also von Beerscheba bis zum Hinnomtal.
12609NehemiaNeh161131Angehörige des Sammes Benjamin wohnten in Geba, Michmas und Aja sowie in Bet-El und seinen Tochterstädten,
12610NehemiaNeh161132ferner in Anatot, Nob, Ananeja,
12611NehemiaNeh161133Hazor, Rama, Gittajim,
12612NehemiaNeh161134Hadid, Zeboim, Neballat,
12613NehemiaNeh161135Lod und Ono und im Tal der Werkleute.
12614NehemiaNeh161136Von den Leviten kamen einige Abteilungen Judas zu Benjamin.
12615NehemiaNeh16121Folgende Priester und Leviten kamen herauf, zusammen mit Serubbabel, dem Sohn Schealtiëls, und Jeschua: Seraja, Jirmeja, Esra,
12616NehemiaNeh16122Amarja, Malluch, Hattusch,
12617NehemiaNeh16123Schechanja, Harim, Meremot,
12618NehemiaNeh16124Iddo, Ginneton, Abija,
12619NehemiaNeh16125Mijamin, Maadja, Bilga,
12620NehemiaNeh16126Schemaja, Jojarib, Jedaja,
12621NehemiaNeh16127Sallu, Amok, Hilkija und Jedaja. Das waren die Oberhäupter der Priester zur Zeit Jeschuas. Ferner ihre Brüder,
12622NehemiaNeh16128die Leviten: Jeschua, Binnui, Kadmiël, Scherebja, Juda und Mattanja; ihm und seinen Brüdern oblag der Lobgesang.
12623NehemiaNeh16129Ihnen gegenüber standen Bakbukja und Unni und ihre Brüder, so wie sie für den Dienst eingeteilt waren.
12624NehemiaNeh161210Jeschua zeugte Jojakim, Jojakim zeugte Eljaschib und Eljaschib Jojada;
12625NehemiaNeh161211Jojada zeugte Jonatan und Jonatan zeugte Jaddua.
12626NehemiaNeh161212In der Zeit Jojakims waren folgende Priester die Oberhäupter ihrer Familien: Meraja in der Familie Seraja, Hananja in der Familie Jirmeja,
12627NehemiaNeh161213Meschullam in der Familie Esra, Johanan in der Familie Amarja,
12628NehemiaNeh161214Jonatan in der Familie Malluch, Josef in der Familie Schebanja,
12629NehemiaNeh161215Adna in der Familie Harim, Helkai in der Familie Meremot,
12630NehemiaNeh161216Secharja in der Familie Iddo, Meschullam in der Familie Ginneton,
12631NehemiaNeh161217Sichri in der Familie Abija, . . . in der Familie Mijamin, Piltai in der Familie Maadja,
12632NehemiaNeh161218Schammua in der Familie Bilga, Jonatan in der Familie Schemaja,
12633NehemiaNeh161219Mattenai in der Familie Jojarib, Usi in der Familie Jedaja,
12634NehemiaNeh161220Kallai in der Familie Sallu, Eber in der Familie Amok,
12635NehemiaNeh161221Haschabja in der Familie Hilkija, Netanel in der Familie Jedaja.
12636NehemiaNeh161222Die Oberhäupter der levitischen Priesterfamilien in der Zeit Eljaschibs, Jojadas, Johanans und Jadduas sind in der Chronik verzeichnet bis zur Regierung des Persers Darius.
12637NehemiaNeh161223Von den Leviten sind die Oberhäupter der Familien in der Chronik verzeichnet bis zur Zeit Johanans, des Sohnes Eljaschibs.
12638NehemiaNeh161224Die Oberhäupter der Leviten waren: Haschabja, Scherebja, Jeschua, Binnui, Kadmiël und ihre Brüder, die ihnen beim Lob- und Dankgesang gegenüberstanden, Abteilung für Abteilung, nach der Vorschrift des Gottesmannes David,
12639NehemiaNeh161225nämlich Mattanja, Bakbukja und Obadja. Meschullam, Talmon und Akkub hielten als Torwächter die Wache an den Vorratskammern der Tore.
12640NehemiaNeh161226Diese Leviten waren im Amt zur Zeit Jojakims, des Sohnes Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, und zur Zeit des Statthalters Nehemia und des Priesters und Schriftgelehrten Esra.
12641NehemiaNeh161227Bei der Einweihung der Mauer Jerusalems holte man die Leviten aus allen ihren Wohnsitzen nach Jerusalem, um mit frohen Lobgesängen und mit der Musik von Zimbeln, Harfen und Zithern die Einweihung zu vollziehen.
12642NehemiaNeh161228Da fanden sich die Sänger aus dem Umkreis von Jerusalem ein und aus den Gehöften der Leute von Netofa,
12643NehemiaNeh161229aus Bet-Gilgal und den Gemarkungen von Geba und Asmawet; die Sänger hatten sich nämlich rings um Jerusalem Gehöfte gebaut.
12644NehemiaNeh161230Die Priester und Leviten reinigten sich selbst; sie reinigten auch das Volk, die Tore und die Mauer.
12645NehemiaNeh161231Dann ließ ich die Vorsteher von Juda auf die Mauer steigen und stellte zwei große Festchöre auf. Der eine zog oben auf der Mauer nach rechts dem Aschentor zu.
12646NehemiaNeh161232Ihm folgte Hoschaja mit der einen Hälfte der Vorsteher von Juda.
12647NehemiaNeh161233Dann kamen Asarja, Esra, Meschullam,
12648NehemiaNeh161234Juda, Benjamin, Schemaja und Jirmeja;
12649NehemiaNeh161235sie waren Priester und bliesen die Trompeten. Dann kamen Secharja, der Sohn Jonatans, des Sohnes Schemajas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Michajas, des Sohnes Sakkurs, des Sohnes Asafs,
12650NehemiaNeh161236und seine Brüder Schemaja, Asarel, Milalai, Gilalai, Maai, Netanel, Juda und Hanani mit den Musikinstrumenten des Gottesmannes David. Vor ihnen her schritt Esra, der Schriftgelehrte.
12651NehemiaNeh161237Sie zogen zum Quelltor, stiegen dann geradeaus die Stufen zur Davidstadt und den Aufgang zur Mauer hinauf und kamen am Palast Davids entlang zum Wassertor im Osten.
12652NehemiaNeh161238Der zweite Festchor ging nach links - ihm folgte ich mit der andern Hälfte des Volkes -, oben auf der Mauer am Ofenturm vorbei zur Breiten Mauer,
12653NehemiaNeh161239dann über das Efraimtor, das Jeschanator und das Fischtor, am Turm Hananel und am Tor der Hundert vorbei zum Schaftor; er machte Halt am Wachtor.
12654NehemiaNeh161240Dann stellten sich die beiden Festchöre im Hof des Hauses Gottes auf, auch ich und die Hälfte der Beamten, die bei mir waren,
12655NehemiaNeh161241sowie die Priester Eljakim, Maaseja, Mijamin, Michaja, Eljoënai, Secharja und Hananja mit den Trompeten
12656NehemiaNeh161242und (die Leviten) Maaseja, Schemaja, Eleasar, Usi, Johanan, Malkija, Elam und Eser. Nun ließen sich die Sänger hören; ihr Leiter war Jisrachja.
12657NehemiaNeh161243An diesem Tag brachte man große Schlachtopfer dar und alle freuten sich; denn Gott hatte ihnen eine große Freude bereitet. Auch die Frauen und Kinder waren fröhlich und der Jubel in Jerusalem war weithin zu hören.
12658NehemiaNeh161244In jener Zeit wurden Männer bestellt zur Aufsicht über die Kammern, die für die Vorräte, Abgaben, Erstlingsfrüchte und Zehnten bestimmt waren. In diesen Kammern sammelte man von den Feldern der einzelnen Städte die Anteile, die den Priestern und Leviten gesetzlich zukamen. Denn die Juden waren den Priestern und Leviten, die im Dienst standen, wohlgesinnt.
12659NehemiaNeh161245Sie versahen den Dienst (im Haus) ihres Gottes und vollzogen die Reinigungsriten; auch die Sänger und Torwächter taten Dienst nach den Vorschriften Davids und seines Sohnes Salomo.
12660NehemiaNeh161246Denn schon früher, in der Zeit Davids und Asafs, gab es Vorsteher der Sänger, die zur Ehre Gottes Lob- und Danklieder vortrugen.
12661NehemiaNeh161247Zur Zeit Serubbabels und zur Zeit Nehemias lieferte ganz Israel die Anteile für die Sänger und Torwächter ab, je nachdem es der tägliche Bedarf erforderte. Man gab den Leviten einen heiligen Anteil und die Leviten gaben davon den Söhnen Aarons einen heiligen Anteil.
12662NehemiaNeh16131Zu jener Zeit las man dem Volk aus dem Buch des Mose vor; da fand man die Stelle, an der steht: Ammoniter und Moabiter dürfen niemals in die Gemeinde Gottes eintreten;
12663NehemiaNeh16132denn sie sind den Israeliten einst nicht mit Brot und Wasser entgegengekommen. Moab hat gegen sie Bileam gedungen, der sie verfluchen sollte. Doch unser Gott verwandelte den Fluch in einen Segen.
12664NehemiaNeh16133Als man dieses Gesetz gehört hatte, sonderte man aus Israel alle Mischvölker aus.
12665NehemiaNeh16134Früher hatte der Priester Eljaschib die Kammern des Hauses unseres Gottes betreut; er war verwandt mit Tobija
12666NehemiaNeh16135und hatte darum für ihn eine große Kammer einrichten lassen. Dort bewahrte man früher das Opfermehl und den Weihrauch auf sowie die Behälter und den Zehnten von Getreide, Wein und Öl, der den Leviten, Sängern und Torwächtern gesetzlich zukam, außerdem die Abgaben für die Priester.
12667NehemiaNeh16136Bei all dem war ich aber nicht in Jerusalem gewesen; denn im zweiunddreißigsten Jahr des Artaxerxes, des Königs von Babel, war ich zum König gereist. Nach einiger Zeit erbat ich aber vom König (die Erlaubnis zur Abreise)
12668NehemiaNeh16137und kam wieder nach Jerusalem. Nun bemerkte ich die Untat, die Eljaschib zugunsten Tobijas begangen hatte, indem er ihm in den Vorhöfen des Hauses Gottes eine Kammer eingerichtet hatte.
12669NehemiaNeh16138Das missfiel mir sehr und ich warf den ganzen Hausrat Tobijas aus der Kammer hinaus.
12670NehemiaNeh16139Dann ließ ich die Kammer reinigen und brachte die Behälter des Hauses Gottes, das Opfermehl und den Weihrauch wieder dorthin.
12671NehemiaNeh161310Ich erfuhr auch, dass die Anteile der Leviten nicht abgeliefert wurden; darum waren die Leviten und die Sänger, die den Dienst zu versehen hatten, weggegangen, jeder auf seinen Landbesitz.
12672NehemiaNeh161311Da machte ich den Beamten Vorwürfe und sagte: Warum wird das Haus Gottes vernachlässigt? Und ich holte die Leviten wieder zusammen und stellte sie auf ihren Posten.
12673NehemiaNeh161312Nun brachte ganz Juda wieder den Zehnten von Getreide, Wein und Öl zu den Vorratskammern.
12674NehemiaNeh161313Zur Aufsicht über die Vorratskammern bestimmte ich den Priester Schelemja, den Schreiber Zadok und den Leviten Pedaja. Ihnen stellte ich Hanan, den Sohn Sakkurs, des Sohnes Mattanjas, an die Seite, denn sie galten als zuverlässig. Ihnen oblag es nun, den Zehnten an ihre Brüder zu verteilen.
12675NehemiaNeh161314Denk dafür an mich, mein Gott, und lösch die guten Taten nicht aus, die ich für das Haus meines Gottes und seine Ordnung vollbracht habe.
12676NehemiaNeh161315Damals sah ich in Juda Leute, die am Sabbat die Kelter traten. Andere brachten Getreide ein und luden es auf Esel; auch Wein, Trauben, Feigen und Lasten aller Art brachten sie am Sabbattag nach Jerusalem. Ich verwarnte sie, weil sie an diesem Tag Lebensmittel verkauften.
12677NehemiaNeh161316Die Leute von Tyrus, die in Juda wohnten, brachten Fische und allerlei Waren und verkauften sie am Sabbat an die Juden, sogar in Jerusalem.
12678NehemiaNeh161317Da machte ich den Vornehmen von Juda Vorwürfe und sagte zu ihnen: Wie könnt ihr eine solche Untat begehen und den Sabbat entweihen?
12679NehemiaNeh161318Haben das nicht schon eure Väter getan? Dafür ließ unser Gott all dieses Unheil über uns und diese Stadt kommen. Wollt ihr neuen Zorn über Israel bringen, indem ihr den Sabbat entweiht?
12680NehemiaNeh161319Ich ließ von da an vor dem Anbruch des Sabbats, wenn es in den Toren Jerusalems dunkel wurde, die Tore schließen und befahl, sie erst nach dem Sabbat wieder zu öffnen. Auch stellte ich einige meiner Leute an die Tore, damit am Sabbattag keine Lasten hereingebracht wurden.
12681NehemiaNeh161320Einmal und ein zweites Mal übernachteten die Händler und die Verkäufer von allerlei Waren draußen vor Jerusalem.
12682NehemiaNeh161321Da warnte ich sie und sagte zu ihnen: Wozu übernachtet ihr gerade vor der Mauer? Wenn ihr es noch einmal tut, lasse ich euch festnehmen. Von da an kamen sie nicht mehr am Sabbat.
12683NehemiaNeh161322Den Leviten aber befahl ich, sie sollten sich reinigen und sich als Wächter an die Tore stellen, damit man den Sabbattag heilig halte. Auch dafür denk an mich, mein Gott, und sei mir gnädig in deiner großen Huld!
12684NehemiaNeh161323Damals sah ich auch Juden, die Frauen von Aschdod, Ammon und Moab geheiratet hatten.
12685NehemiaNeh161324Die Hälfte ihrer Kinder redete in der Sprache von Aschdod oder in der Sprache eines der anderen Völker, konnten aber nicht mehr Jüdisch.
12686NehemiaNeh161325Ich machte ihnen Vorwürfe und verfluchte sie. Einige von ihnen schlug ich und packte sie bei den Haaren. Ich beschwor sie bei Gott: Ihr dürft eure Töchter nicht ihren Söhnen geben noch ihre Töchter zu Frauen für eure Söhne oder für euch selbst nehmen.
12687NehemiaNeh161326Hat sich nicht wegen solcher Frauen Salomo, der König Israels, versündigt? Unter den vielen Völkern gab es keinen König wie ihn. Er wurde von seinem Gott geliebt; darum hatte ihn Gott zum König über ganz Israel gemacht. Aber selbst ihn haben die fremden Frauen zur Sünde verführt.
12688NehemiaNeh161327Und jetzt hört man von euch, dass ihr genau dieselbe Untat begeht und unserem Gott die Treue brecht, indem ihr fremde Frauen heiratet.
12689NehemiaNeh161328Einer der Söhne des Hohenpriesters Jojada, des Sohnes Eljaschibs, war der Schwiegersohn des Sanballat von Horon; ihn verwies ich aus meinem Gebiet.
12690NehemiaNeh161329Vergiss es ihnen nicht, mein Gott, dass sie das Priestertum und den Bund der Priester und Leviten befleckt haben.
12691NehemiaNeh161330So habe ich das Volk von allem gereinigt, was fremd war. Für die Priester und Leviten habe ich Ordnungen aufgestellt, die jedem seinen Dienst zuteilen.
12692NehemiaNeh161331Auch habe ich angeordnet, wie man an den festgesetzten Zeiten das Brennholz liefern und die ersten Erträge bringen soll. Denk daran, mein Gott, und halt es mir zugute!
12693TobitTob1711Buch der Geschichte Tobits. Tobit war der Sohn Tobiëls, des Sohnes Hananels, des Sohnes Aduëls, des Sohnes Gabaëls. Er gehörte zum Geschlecht Asiëls und zum Stamm Naftali.
12694TobitTob1712Zur Zeit des assyrischen Königs Salmanassar wurde er als Gefangener aus Tisbe verschleppt, einem Ort südlich von Kedesch-Naftali in Galiläa, oberhalb Hazor.
12695TobitTob1713Ich, Tobit, habe mich mein ganzes Leben lang an den Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit gehalten und ich habe den Brüdern aus meinem Stamm und meinem Volk, die mit mir zusammen in das Land der Assyrer nach Ninive gekommen waren, aus Barmherzigkeit viel geholfen.
12696TobitTob1714Als ich noch in meiner Heimat im Land Israel lebte - ich war damals ein junger Mann -, sagte sich das ganze Geschlecht meines Stammvaters Naftali vom Tempel in Jerusalem los. Jerusalem war die Stadt, die aus dem ganzen Stammesgebiet Israels auserwählt worden war, damit alle Stämme dort ihre Opfer darbrachten; dort war der Tempel, die Wohnung des Allerhöchsten, für alle Geschlechter und für alle Zeiten geweiht und gebaut worden.
12697TobitTob1715Alle Stämme, die sich losgesagt hatten, opferten dem Stierbild des Baal, auch das Geschlecht meines Stammvaters Naftali.
12698TobitTob1716Nur ich zog immer wieder zu den Festen nach Jerusalem, wie es ganz Israel durch ewige Satzung vorgeschrieben ist. Ich brachte die Erstlinge, die Zehnten der Feldfrüchte und die Wolle von der ersten Schafschur mit
12699TobitTob1717und gab sie den Priestern, den Söhnen Aarons, für den Altar. Den ersten Zehnten aller Feldfrüchte gab ich den Leviten, die in Jerusalem Dienst taten. Den zweiten Zehnten verkaufte ich und verwendete den Erlös alljährlich für meine Wallfahrt nach Jerusalem.
12700TobitTob1718Den dritten Zehnten gab ich denen, für die er bestimmt war, wie es Debora, die Mutter meines Vaters, geboten hatte; denn ich war nach dem Tod meines Vaters völlig verwaist.
12701TobitTob1719Als ich ein Mann geworden war, heiratete ich Hanna, die aus dem Geschlecht unseres Vaters stammte, und wir bekamen einen Sohn, den wir Tobias nannten.
12702TobitTob17110In der Gefangenschaft in Ninive aßen die Brüder meines Stammes und alle Leute meines Volkes von den Speisen, die auch die Heiden aßen.
12703TobitTob17111Ich aber hütete mich, davon zu essen,
12704TobitTob17112denn ich dachte mit ganzem Herzen an Gott.
12705TobitTob17113Der Höchste schenkte mir Gunst und Ansehen bei Salmanassar und ich wurde Einkäufer am Hof.
12706TobitTob17114Dabei kam ich auf einer Reise auch nach Medien und vertraute Gabaël, dem Bruder des Gabrija, in der Stadt Rages in Medien zehn Talente Silber zur Aufbewahrung an.
12707TobitTob17115Als Salmanassar starb, wurde sein Sohn Sanherib an seiner Stelle König. Seine Regierungszeit war von Unruhen erfüllt und ich konnte nicht mehr nach Medien reisen.
12708TobitTob17116Schon zur Zeit Salmanassars hatte ich den Brüdern meines Stammes aus Barmherzigkeit viel geholfen:
12709TobitTob17117Ich gab den Hungernden mein Brot und den Nackten meine Kleider; wenn ich sah, dass einer aus meinem Volk gestorben war und dass man seinen Leichnam hinter die Stadtmauer von Ninive geworfen hatte, begrub ich ihn.
12710TobitTob17118Ich begrub heimlich auch alle, die der König Sanherib hinrichten ließ, nachdem er wie ein Flüchtling aus Judäa heimgekehrt war. Denn viele ließ er in seiner Wut hinrichten. Wenn aber der König die Leichen suchen ließ, waren sie nicht mehr zu finden.
12711TobitTob17119Ein Einwohner von Ninive ging jedoch zum König und erstattete Anzeige; er sagte, ich sei es, der sie begrabe. Deshalb musste ich mich verstecken. Als ich erfuhr, dass man mich suchte, um mich zu töten, bekam ich Angst und floh.
12712TobitTob17120Damals wurde mir meine ganze Habe geraubt und es blieb mir nichts mehr als nur meine Frau Hanna und mein Sohn Tobias.
12713TobitTob17121Doch es dauerte nicht einmal fünfzig Tage, da wurde Sanherib von seinen beiden Söhnen ermordet. Sie mussten in das Gebirge Ararat fliehen, aber dann wurde sein Sohn Asarhaddon an seiner Stelle König. Er machte Achikar, den Sohn meines Bruders Hanaël, zum Herrn über das ganze Rechnungswesen und die ganze Verwaltung seines Reiches.
12714TobitTob17122Weil Achikar ein gutes Wort für mich einlegte, durfte ich nach Ninive zurückkehren. Achikar war Mundschenk und Siegelbewahrer sowie Bevollmächtigter für die Verwaltung des Reiches und das Rechnungswesen. Asarhaddon hatte ihm, meinem Neffen, die zweithöchste Stelle in seinem Reich verliehen.
12715TobitTob1721Als ich heimkehrte und meine Frau Hanna und mein Sohn Tobias mir wiedergeschenkt waren, veranstaltete man mir zu Ehren am Pfingsttag dem Fest der Sieben Wochen - ein Festmahl.
12716TobitTob1722Ich setzte mich zu Tisch; als ich aber die vielen Speisen sah, sagte ich zu meinem Sohn: Geh zu unseren Brüdern, und wenn du einen Armen findest, der dem Herrn treu geblieben ist, bring ihn her; ich warte auf dich.
12717TobitTob1723Er kam zurück und sagte: Auf dem Marktplatz liegt einer von unserem Volk, den man erdrosselt hat.
12718TobitTob1724Ich sprang auf, noch ehe ich etwas gegessen hatte, und verbarg den Toten bis zum Sonnenuntergang in einer Hütte.
12719TobitTob1725Nach meiner Rückkehr wusch ich mich und aß voll Trauer mein Mahl.
12720TobitTob1726Ich erinnerte mich an das Wort des Propheten Amos: Eure Feste sollen sich in Trauer verwandeln und alle eure Freudenlieder in Totenklage. Und ich begann zu weinen.
12721TobitTob1727Nach Sonnenuntergang ging ich hinaus, um ein Grab zu schaufeln, und begrub den Toten.
12722TobitTob1728Meine Nachbarn aber sagten hämisch: Er hat schon gar keine Angst mehr, wegen dieser Tat hingerichtet zu werden. Eben erst hat er fliehen müssen und schon begräbt er wieder die Toten.
12723TobitTob1729Als ich ihn begraben hatte und in der Nacht nach Hause kam, legte ich mich an der Hofmauer zum Schlafen nieder, weil ich unrein geworden war. Mein Gesicht ließ ich unbedeckt,
12724TobitTob17210ohne auf die Sperlinge zu achten, die in der Mauer nisteten. Da ließen die Sperlinge ihren warmen Kot in meine offenen Augen fallen, und es bildeten sich weiße Flecke in meinen Augen. Ich ging zu den Ärzten, doch sie konnten mir nicht helfen. Achikar sorgte für meinen Unterhalt, bis er in die Provinz Elymaïs zog.
12725TobitTob17211Meine Frau Hanna fertigte zu Hause Webarbeiten an, wie sie Frauen zu machen pflegen,
12726TobitTob17212und lieferte sie dann bei den Bestellern ab. Einmal geschah es, dass sie ihr nicht nur den Lohn zahlten, sondern auch noch ein Ziegenböckchen dazuschenkten.
12727TobitTob17213Als sie heimkam, fing das Tier an zu meckern. Ich fragte sie: Wo hast du das Böckchen her? Es ist doch nicht etwa gestohlen? Dann gib es seinen Eigentümern zurück! Denn was gestohlen ist, darf man nicht essen.
12728TobitTob17214Sie erwiderte: Es wurde mir zusätzlich zu meinem Lohn geschenkt. Aber ich glaubte ihr nicht und verlangte, dass sie es seinen Eigentümern zurückbrachte, und ich schämte mich ihretwegen. Doch sie antwortete: Wo ist denn der Lohn für deine Barmherzigkeit und Gerechtigkeit? Jeder weiß, was sie dir eingebracht haben.
12729TobitTob1731Da wurde ich traurig und begann zu weinen. In meinem Schmerz betete ich:
12730TobitTob1732Herr, du bist gerecht, alle deine Wege und Taten zeugen von deiner Barmherzigkeit und Wahrheit; wahr und gerecht ist dein Gericht in Ewigkeit.
12731TobitTob1733Denk an mich und blick auf mich herab! Straf mich nicht für die Sünden und Fehler, die ich und meine Väter dir gegenüber begangen haben.
12732TobitTob1734Sie haben nicht auf deine Gebote gehört. Darum hast du uns der Plünderung, der Gefangenschaft und dem Tod preisgegeben; bei allen Völkern, unter die wir zerstreut worden sind, hast du uns zum Gespött gemacht.
12733TobitTob1735Auch jetzt treffen mich zu Recht deine harten Strafen, die du über mich kommen lässt wegen meiner und meiner Väter Sünden. Denn wir haben deine Gebote nicht gehalten und haben den Weg deiner Wahrheit verlassen.
12734TobitTob1736Tu also mit mir, was dir gefällt. Lass meinen Geist von mir scheiden; lass mich sterben und zu Staub werden! Es ist besser für mich, tot zu sein als zu leben. Denn ungerechte Vorwürfe musste ich anhören und ich bin sehr betrübt. Lass mich jetzt aus meiner Not zur ewigen Ruhestatt gelangen! Wende deine Augen nicht von mir ab!
12735TobitTob1737Am gleichen Tag geschah es, dass in Ekbatana in Medien Sara, die Tochter Raguëls, von den Mägden ihres Vaters ebenfalls beschimpft wurde.
12736TobitTob1738Sie war mit sieben Männern verheiratet gewesen; doch der böse Dämon Aschmodai hatte sie alle getötet, bevor sie mit ihr geschlafen hatten. Die Mägde sagten zu ihr: Begreifst du denn nicht, dass du deine eigenen Männer erwürgst? Sieben hast du gehabt, doch kein einziger ist dir geblieben.
12737TobitTob1739Mit welchem Recht also behandelst du uns so hart? Wenn sie schon sterben mussten, dann verschwinde du doch mit ihnen! Hoffentlich bekommen wir nie einen Sohn oder eine Tochter von dir zu sehen.
12738TobitTob17310Als Sara das hörte, wurde sie so traurig, dass sie sich erhängen wollte. Aber sie dachte: Ich bin die einzige Tochter meines Vaters. Wenn ich das täte, wäre es eine große Schande für ihn und ich wäre schuld daran, dass der alte Mann vor Kummer ins Grab sinkt.
12739TobitTob17311Darum trat sie ans Fenster und betete: Gepriesen seist du, Herr, mein Gott. Gepriesen sei dein heiliger und ehrwürdiger Name in Ewigkeit. Alle deine Werke sollen dich ewig preisen.
12740TobitTob17312Nun aber, Herr, habe ich meine Augen und mein Gesicht dir zugewandt.
12741TobitTob17313Lass mich von dieser Erde scheiden, damit ich nicht länger solche Beschimpfungen hören muss.
12742TobitTob17314Du weißt, Herr, dass ich frei bin von jeder Sünde mit einem Mann.
12743TobitTob17315Weder meinen eigenen Namen noch den meines Vaters habe ich befleckt in dem Land, wo ich gefangen bin. Ich bin die einzige Tochter meines Vaters; er hat kein anderes Kind, das ihn beerben könnte. Auch ist kein naher Verwandter da und kein Sohn eines Verwandten, dessen Frau ich werden müsste. Schon sieben Männer habe ich verloren. Was nützt mir da noch das Leben? Doch wenn es dir nicht gefällt, mich sterben zu lassen, dann blick auf mich herab und hab Erbarmen mit mir, damit ich nicht länger solche Beschimpfungen hören muss.
12744TobitTob17316Das Gebet beider, Tobits und Saras, fand Gehör bei der Majestät des großen Rafael.
12745TobitTob17317Er wurde gesandt, um beide zu heilen: um Tobit von den weißen Flecken auf seinen Augen zu befreien und um Sara, die Tochter Raguëls, mit Tobits Sohn Tobias zu vermählen und den bösen Dämon Aschmodai zu fesseln. Denn Tobias sollte Sara zur Frau haben. Und Tobit kehrte zur gleichen Zeit in sein Haus zurück, als Sara, die Tochter Raguëls, aus ihrem Zimmer herabkam.
12746TobitTob1741An diesem Tag erinnerte sich Tobit an das Geld, das er in der Stadt Rages in Medien bei Gabaël hinterlegt hatte.
12747TobitTob1742Er dachte: Ich habe mir den Tod gewünscht. Warum soll ich nicht meinen Sohn Tobias rufen und ihm von dem Geld erzählen, bevor ich sterbe?
12748TobitTob1743Er rief ihn also und sagte: Mein Sohn, wenn ich gestorben bin, begrab mich! Lass deine Mutter nicht im Stich, sondern halte sie in Ehren, solange sie lebt. Tu, was sie erfreut, und mach ihr keinen Kummer!
12749TobitTob1744Denk daran, mein Sohn, dass sie deinetwegen viel Beschwerden hatte, als sie dich in ihrem Schoß trug. Wenn sie gestorben ist, begrab sie an meiner Seite im selben Grab!
12750TobitTob1745Denk alle Tage an den Herrn, unseren Gott, mein Sohn, und hüte dich davor, zu sündigen und seine Gebote zu übertreten. Handle gerecht, solange du lebst; geh nicht auf den Wegen des Unrechts!
12751TobitTob1746Denn wenn du dich an die Wahrheit hältst, wirst du bei allem, was du tust, erfolgreich sein.
12752TobitTob1747Allen, die gerecht handeln, hilf aus Barmherzigkeit mit dem, was du hast. Sei nicht kleinlich, wenn du Gutes tust. Wende deinen Blick niemals ab, wenn du einen Armen siehst, dann wird auch Gott seinen Blick nicht von dir abwenden.
12753TobitTob1748Hast du viel, so gib reichlich von dem, was du besitzt; hast du wenig, dann zögere nicht, auch mit dem Wenigen Gutes zu tun.
12754TobitTob1749Auf diese Weise wirst du dir einen kostbaren Schatz für die Zeit der Not ansammeln.
12755TobitTob17410Denn Gutes zu tun rettet vor dem Tod und bewahrt vor dem Weg in die Finsternis.
12756TobitTob17411Wer aus Barmherzigkeit hilft, der bringt dem Höchsten eine Gabe dar, die ihm gefällt.
12757TobitTob17412Mein Sohn, hüte dich vor jeder Art von Unzucht! Vor allem: nimm eine Frau aus dem Stamm deiner Väter! Nimm keine fremde Frau, die nicht zum Volk deines Vaters gehört; denn wir stammen von Propheten ab. Mein Sohn, denk an Noach, Abraham, Isaak und Jakob, unsere ersten Vorfahren! Sie alle haben Frauen aus ihrem Stamm geheiratet und sind mit Kindern gesegnet worden; ihre Nachkommen werden das Land besitzen.
12758TobitTob17413Darum liebe die Brüder aus deinem Stamm, mein Sohn, fühle dich nicht erhaben über deine Verwandten und die Söhne und Töchter deines Volkes und sei nicht zu stolz, dir aus ihrer Mitte eine Frau zu nehmen. Denn Stolz führt ins Verderben und bringt Zerrüttung mit sich. Auch Charakterlosigkeit führt zu Erniedrigung und großer Not; die Charakterlosigkeit ist nämlich die Mutter des Hungers.
12759TobitTob17414Wenn einer für dich gearbeitet hat, dann enthalt ihm seinen Lohn nicht vor bis zum nächsten Tag, sondern zahl ihn sofort aus! Wenn du Gott auf diese Weise dienst, wird man auch dir deinen Lohn auszahlen. Gib Acht auf dich bei allem, was du tust, mein Sohn, und zeig durch dein Benehmen, dass du gut erzogen bist.
12760TobitTob17415Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen nicht zu! Betrink dich nicht; der Rausch soll nicht dein Begleiter sein.
12761TobitTob17416Gib dem Hungrigen von deinem Brot und dem Nackten von deinen Kleidern! Wenn du Überfluss hast, dann tu damit Gutes und sei nicht kleinlich, wenn du Gutes tust.
12762TobitTob17417Spende dein Brot beim Begräbnis der Gerechten, gib es nicht den Sündern!
12763TobitTob17418Such nur bei Verständigen Rat; einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht!
12764TobitTob17419Preise Gott, den Herrn, zu jeder Zeit; bitte ihn, dass dein Weg geradeaus führt und dass alles, was du tust und planst, ein gutes Ende nimmt. Denn kein Volk ist Herr seiner Pläne, sondern der Herr selbst gibt alles Gute und er erniedrigt, wen er will, wie es ihm gefällt. Denk also an meine Lehren, mein Sohn! Lass sie dir nie aus dem Herzen reißen!
12765TobitTob17420Und jetzt will ich dir noch etwas sagen: Ich habe Gabaël, dem Bruder des Gabrija, in der Stadt Rages in Medien zehn Talente Silber zur Aufbewahrung anvertraut.
12766TobitTob17421Hab also keine Angst, mein Sohn, weil wir verarmt sind. Du hast ein großes Vermögen, wenn du nur Gott fürchtest, alle Sünde meidest und das tust, was ihm gefällt.
12767TobitTob1751Tobias antwortete ihm: Ich will alles tun, Vater, was du mir aufgetragen hast.
12768TobitTob1752Aber wie soll ich das Geld holen? Ich kenne Gabaël doch nicht.
12769TobitTob1753Da gab ihm der Vater den Schuldschein und sagte: Such jemand, der mit dir auf die Reise geht. Ich will ihn entlohnen, solange ich noch am Leben bin. Mach dich also auf den Weg und hol das Geld ab!
12770TobitTob1754Tobias ging auf die Suche nach einem Begleiter und traf dabei Rafael; Rafael war ein Engel, aber Tobias wusste es nicht.
12771TobitTob1755Er fragte ihn: Könnte ich mit dir nach Rages in Medien reisen? Bist du mit der Gegend dort vertraut?
12772TobitTob1756Der Engel antwortete: Ich will mit dir reisen; ich kenne den Weg und war schon bei unserem Bruder Gabaël zu Gast.
12773TobitTob1757Tobias bat ihn: Wart auf mich, ich will es meinem Vater sagen.
12774TobitTob1758Der Engel antwortete ihm: Geh, aber halte dich nicht auf!
12775TobitTob1759Tobias ging nach Hause und sagte zu seinem Vater: Ich habe einen Mann gefunden, der mit mir reisen will. Da sagte der Vater: Ruf ihn her zu mir! Ich möchte wissen, aus welchem Stamm er kommt und ob er auch zuverlässig genug ist, um dich zu begleiten.
12776TobitTob17510Tobias holte den Engel; Rafael kam und sie begrüßten einander.
12777TobitTob17511Tobit fragte ihn: Bruder, aus welchem Stamm und aus welcher Familie kommst du? Sag es mir!
12778TobitTob17512Da erwiderte Rafael: Geht es dir um den Stamm und die Familie oder um einen Mann, der gegen eine Entlohnung mit deinem Sohn auf die Reise geht? Tobit sagte: Bruder, ich möchte nur deine Herkunft und deinen Namen wissen.
12779TobitTob17513Da antwortete Rafael: Ich bin Asarja, der Sohn des großen Hananja, einer von den Brüdern deines Stammes.
12780TobitTob17514Darauf sagte Tobit: Sei willkommen, mein Bruder! Sei mir nicht böse, dass ich nach deinem Stamm und deiner Familie gefragt habe. Ich sehe, mein Bruder, dass du aus einem guten und edlen Geschlecht stammst. Denn ich habe Hananja und Natan, die Söhne des großen Schimi, kennen gelernt, als wir zusammen nach Jerusalem pilgerten, um dort den Herrn anzubeten und das Erstlingsopfer und den Zehnten unserer Ernte darzubringen. Auch diese beiden hatten sich nicht beirren lassen, als unsere Brüder von Gott abfielen. Bruder, du stammst von guten Vorfahren.
12781TobitTob17515Aber sag mir: Welchen Lohn soll ich dir geben? Eine Drachme täglich und dazu den Lebensunterhalt, wie ihn auch mein Sohn erhält?
12782TobitTob17516Ich will dir aber noch etwas zu deinem Lohn hinzugeben, wenn ihr gesund zurückkehrt.
12783TobitTob17517So einigten sie sich. Darauf sagte Tobit zu Tobias: Mach dich fertig zur Reise! Ich wünsche euch alles Gute auf den Weg. Als der Sohn alles für die Reise vorbereitet hatte, sagte sein Vater zu ihm: Mach dich mit dem Mann auf den Weg! Gott, der im Himmel wohnt, wird euch auf eurer Reise behüten; sein Engel möge euch begleiten. Da brachen die beiden auf und der Hund des jungen Tobias lief mit.
12784TobitTob17518Hanna aber, die Mutter des Tobias, weinte und sagte zu Tobit: Warum hast du unseren Sohn weggeschickt? War er nicht die Stütze unseres Alters, als er noch bei uns ein- und ausging?
12785TobitTob17519Wir hätten dieses Geld gar nicht gebraucht; denn es ist nichts, verglichen mit dem Leben unseres Sohnes.
12786TobitTob17520Was uns der Herr zum Leben gegeben hat, reicht für uns.
12787TobitTob17521Tobit antwortete: Mach dir keine Sorgen, Schwester, er wird gesund zurückkommen und du wirst ihn wieder sehen.
12788TobitTob17522Denn ein guter Engel begleitet ihn und seine Reise wird ein gutes Ende nehmen; er wird sicherlich gesund heimkehren.
12789TobitTob17523Da hörte sie auf zu weinen.
12790TobitTob1761Die beiden kamen auf ihrer Reise abends an den Tigris, wo sie übernachteten.
12791TobitTob1762Als der junge Tobias im Fluss baden wollte, schoss ein Fisch aus dem Wasser hoch und wollte ihn verschlingen.
12792TobitTob1763Der Engel rief Tobias zu: Pack ihn! Da packte der junge Mann zu und warf den Fisch ans Ufer.
12793TobitTob1764Und der Engel sagte zu Tobias: Schneide den Fisch auf, nimm Herz, Leber und Galle heraus und bewahre sie gut auf!
12794TobitTob1765Der junge Tobias tat, was ihm der Engel sagte. Dann brieten sie den Fisch und aßen ihn.
12795TobitTob1766Als sie weiterreisten und in die Gegend von Ekbatana kamen,
12796TobitTob1767fragte der junge Tobias den Engel: Asarja, lieber Bruder, wozu sollen die Leber, das Herz und die Galle des Fisches gut sein?
12797TobitTob1768Rafael antwortete: Wenn ein Mann oder eine Frau von einem Dämon oder einem bösen Geist gequält wird, soll man das Herz und die Leber des Fisches in Gegenwart dieses Menschen verbrennen; dann wird er von der Plage befreit.
12798TobitTob1769Und wenn jemand weiße Flecken in den Augen hat, soll man die Augen mit der Galle bestreichen; so wird er geheilt.
12799TobitTob17610Als sie in der Nähe der Stadt Ekbatana waren,
12800TobitTob17611sagte der Engel zu dem jungen Tobias: Bruder, heute werden wir bei Raguël übernachten. Es ist ein Verwandter von dir. Er hat nur ein einziges Kind, eine Tochter namens Sara.
12801TobitTob17612Ich will mit ihm reden, dass er sie dir zur Frau geben soll. Denn dir steht ihr Erbe zu, weil du ihr einziger Verwandter bist. Das Mädchen ist schön und klug.
12802TobitTob17613Darum hör mir zu! Ich will mit ihrem Vater sprechen, und wenn wir aus Rages zurückkommen, feiern wir die Hochzeit. Denn ich weiß, dass Raguël sie nach dem Gesetz des Mose keinem anderen Mann geben darf, sonst wird er mit dem Tod bestraft; denn du hast vor allen anderen Anspruch auf ihr Erbe.
12803TobitTob17614Der junge Tobias antwortete: Asarja, Bruder, ich habe gehört, dass das Mädchen schon mit sieben Männern verheiratet war, dass aber alle im Brautgemach gestorben sind.
12804TobitTob17615Ich bin der einzige Sohn meines Vaters und habe Angst, dass ich ebenso sterben muss wie die anderen Männer, wenn ich das Brautgemach betrete. Ein Dämon liebt sie und bringt alle um, die ihr nahekommen. Darum habe ich Angst, dass ich sterben muss und dass ich dann meinen Vater und meine Mutter aus Kummer um mich ins Grab bringe. Sie haben keinen zweiten Sohn, der sie dann begraben könnte.
12805TobitTob17616Da sagte der Engel zu ihm: Erinnerst du dich nicht mehr, wie dein Vater dir aufgetragen hat, nur eine Frau aus deinem Volk zu heiraten? Darum hör jetzt auf mich, Bruder! Sie wird deine Frau werden. Und mach dir keine Sorgen wegen des Dämons! Noch in dieser Nacht wird sie deine Frau.
12806TobitTob17617Wenn du in das Brautgemach gehst, nimm etwas Glut aus dem Räucherbecken, leg ein Stück vom Herz und von der Leber des Fisches darauf und lass es verbrennen! Sobald der Dämon den Geruch spürt, wird er fliehen und in alle Ewigkeit nicht mehr zurückkommen.
12807TobitTob17618Wenn du dann zu ihr gehst, steht beide auf und ruft den barmherzigen Gott an; er wird euch helfen und Erbarmen mit euch haben. Hab also keine Angst; das Mädchen ist schon immer für dich bestimmt gewesen. Du wirst sie aus ihrer Not befreien; sie wird mit dir ziehen und wird dir gewiss Kinder schenken.
12808TobitTob17619Als Tobias das hörte, fasste er Zuneigung zu dem Mädchen und sein Herz gehörte ihr.
12809TobitTob1771Als sie in Ekbatana beim Haus Raguëls angelangt waren, kam ihnen Sara entgegen und hieß sie willkommen. Sie erwiderten ihren Gruß und Sara führte sie ins Haus.
12810TobitTob1772Da sagte Raguël zu seiner Frau Edna: Wie sieht doch dieser junge Mann meinem Vetter Tobit ähnlich!
12811TobitTob1773Raguël fragte die beiden: Woher seid ihr, liebe Brüder? Sie antworteten: Wir gehören zu den Leuten vom Stamm Naftali, die in Ninive in der Gefangenschaft leben.
12812TobitTob1774Da fragte er sie: Kennt ihr unseren Bruder Tobit? Sie sagten: Wir kennen ihn.
12813TobitTob1775Er fragte weiter: Geht es ihm gut? Sie antworteten: Er lebt und ist gesund. Tobias fügte hinzu: Er ist mein Vater.
12814TobitTob1776Da sprang Raguël auf und umarmte ihn unter Tränen; er segnete ihn und sagte: Du bist der Sohn eines guten und edlen Mannes. Als er dann hörte, dass Tobit das Augenlicht verloren hatte, wurde er traurig und weinte;
12815TobitTob1777auch seine Frau Edna und seine Tochter Sara brachen in Tränen aus. Man nahm die beiden Gäste herzlich auf.
12816TobitTob1778Man schlachtete einen Widder und setzte ihnen ein reiches Mahl vor.
12817TobitTob1779Da bat Tobias den Rafael: Asarja, mein Bruder, bring doch zur Sprache, worüber du unterwegs mit mir geredet hast, damit die Sache zu einem glücklichen Ende kommt.
12818TobitTob17710Rafael teilte Raguël alles mit. Darauf sagte Raguël zu Tobias: Iss und trink und lass es dir gut gehen! Du hast einen Anspruch darauf, mein Kind zu heiraten. Ich muss dir aber die Wahrheit sagen:
12819TobitTob17711Ich habe meine Tochter schon sieben Männern zur Frau gegeben; doch jeder, der zu ihr ins Brautgemach ging, ist noch in derselben Nacht gestorben. Aber lass es dir jetzt trotzdem gut gehen!
12820TobitTob17712Tobias erwiderte: Ich will nichts essen, ehe ihr sie mir nicht feierlich zur Frau gegeben habt. Da sagte Raguël: Du sollst sie bekommen, sie ist von jetzt an nach Recht und Gesetz deine Frau. Du bist mit ihr verwandt; sie gehört dir. Der barmherzige Gott schenke euch viel Glück.
12821TobitTob17713Und er ließ seine Tochter Sara rufen, nahm sie bei der Hand und gab sie Tobias zur Frau; er sagte: Hier, sie ist dein nach dem Gesetz des Mose. Führ sie zu deinem Vater! Und er segnete sie.
12822TobitTob17714Dann rief er seine Frau Edna herbei, nahm ein Blatt Papier, schrieb den Ehevertrag und man setzte das Siegel darunter. Darauf begannen sie mit dem Mahl.
12823TobitTob17715Raguël rief seine Frau Edna und sagte zu ihr: Schwester, richte das andere Zimmer her und führ Sara hinein.
12824TobitTob17716Sie tat, was er sagte, und führte sie hinein. Sara aber begann zu weinen. Ihre Mutter trocknete ihr die Tränen und tröstete sie:
12825TobitTob17717Hab Vertrauen, mein Kind! Nach so viel Leid schenke dir der Herr des Himmels und der Erde endlich Freude. Hab nur Vertrauen, meine Tochter!
12826TobitTob1781Nach der Mahlzeit führten sie Tobias zu Sara.
12827TobitTob1782Als er hineinging, erinnerte er sich an die Worte Rafaels; er nahm etwas Glut aus dem Räucherbecken, legte das Herz und die Leber des Fisches darauf und ließ sie verbrennen.
12828TobitTob1783Sobald der Dämon den Geruch spürte, floh er in den hintersten Winkel Ägyptens; dort wurde er von dem Engel gefesselt.
12829TobitTob1784Als Tobias und Sara in der Kammer allein waren, erhob sich Tobias vom Lager und sagte: Steh auf, Schwester, wir wollen beten, damit der Herr Erbarmen mit uns hat.
12830TobitTob1785Und er begann zu beten: Sei gepriesen, Gott unserer Väter; gepriesen sei dein heiliger und ruhmreicher Name in alle Ewigkeit. Die Himmel und alle deine Geschöpfe müssen dich preisen.
12831TobitTob1786Du hast Adam erschaffen und hast ihm Eva zur Frau gegeben, damit sie ihm hilft und ihn ergänzt. Von ihnen stammen alle Menschen ab. Du sagtest: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; wir wollen für ihn einen Menschen machen, der ihm hilft und zu ihm passt.
12832TobitTob1787Darum, Herr, nehme ich diese meine Schwester auch nicht aus reiner Lust zur Frau, sondern aus wahrer Liebe. Hab Erbarmen mit mir und lass mich gemeinsam mit ihr ein hohes Alter erreichen!
12833TobitTob1788Und Sara sagte zusammen mit ihm: Amen.
12834TobitTob1789Und beide schliefen die Nacht über miteinander.
12835TobitTob17810Morgens stand Raguël auf, ging hinaus und hob ein Grab aus. Er dachte: Sicher ist auch dieser Mann gestorben.
12836TobitTob17811Als er wieder ins Haus kam,
12837TobitTob17812sagte er zu seiner Frau Edna: Schick eine Magd hinauf; sie soll nachsehen, ob er noch lebt. Wenn er nicht mehr lebt, wollen wir ihn begraben, ohne dass es jemand merkt.
12838TobitTob17813Die Magd öffnete die Tür, ging hinein und sah, dass die beiden schliefen.
12839TobitTob17814Sie ging wieder hinaus und berichtete ihnen, Tobias sei noch am Leben.
12840TobitTob17815Da pries Raguël Gott und betete: Sei gepriesen, Gott, mit reinem und heiligem Lobpreis. Deine Heiligen und alle deine Geschöpfe sollen dich preisen. Alle deine Engel und alle deine Auserwählten sollen dich preisen in alle Ewigkeit.
12841TobitTob17816Sei gepriesen, weil du mir diese Freude bereitet hast und weil nicht eingetroffen ist, was ich befürchtet habe. Du hast uns in deiner großen Barmherzigkeit geholfen.
12842TobitTob17817Sei gepriesen, weil du mit diesen beiden Menschen Erbarmen hattest, die die einzigen Kinder ihrer Eltern sind. Herr, hab Erbarmen mit ihnen und lass sie ihr Leben in Gesundheit und Freude verbringen, geschützt von deinem Erbarmen!
12843TobitTob17818Dann befahl er seinen Knechten, das Grab wieder zuzuschütten.
12844TobitTob17819Er veranstaltete für das Paar ein Hochzeitsfest, das vierzehn Tage dauerte,
12845TobitTob17820und noch vor Beendigung der Hochzeitsfeier beschwor er Tobias, nicht abzureisen, ehe die vierzehn Tage des Festes zu Ende seien.
12846TobitTob17821Dann solle er die Hälfte seines Vermögens in Empfang nehmen und wohlbehalten zu seinem Vater zurückkehren. Das übrige, sagte er, wirst du erhalten, wenn ich und meine Frau tot sind.
12847TobitTob1791Tobias rief Rafael und sagte zu ihm:
12848TobitTob1792Asarja, mein Bruder, nimm einen Knecht und zwei Kamele und reise nach Rages in Medien zu Gabaël. Hol mir das Geld und bring Gabaël zur Hochzeit mit!
12849TobitTob1793Denn Raguël hat mich beschworen, noch nicht wegzugehen.
12850TobitTob1794Mein Vater zählt die Tage, und wenn ich zu lange fortbleibe, wird er sich große Sorgen machen.
12851TobitTob1795Rafael reiste ab, blieb die Nacht über bei Gabaël und legte ihm den Schuldschein vor. Gabaël holte die versiegelten Beutel und gab sie ihm.
12852TobitTob1796Am frühen Morgen brachen sie gemeinsam auf und kamen zur Hochzeit. Und Tobias pries seine Frau.
12853TobitTob17101Inzwischen zählte sein Vater Tobit die Tage. Als die Zeit um war, die für die Reise vorgesehen war, und die beiden nicht zurückkamen,
12854TobitTob17102dachte er: Vielleicht hat man sie abgewiesen oder Gabaël ist gestorben und niemand ist da, der Tobias das Geld gibt.
12855TobitTob17103Und er machte sich große Sorgen.
12856TobitTob17104Seine Frau sagte zu ihm: Unserem Sohn ist etwas zugestoßen; deshalb kommt er nicht. Sie begann schon, ihn zu beweinen, und klagte:
12857TobitTob17105Alles ist mir gleichgültig geworden, mein Kind, seit ich dich, das Licht meiner Augen, weggehen ließ.
12858TobitTob17106Tobit sagte zu ihr: Sei ruhig, mach dir keine Sorgen; es geht ihm gut.
12859TobitTob17107Sie aber antwortete: Schweig, du kannst mich nicht täuschen. Meinem Sohn ist etwas zugestoßen. Und sie lief jeden Tag hinaus auf den Weg, auf dem er fortgezogen war. Tagsüber aß sie nichts und in der Nacht hörte sie nicht auf, um ihren Sohn Tobias zu klagen, bis schließlich die vierzehn Tage der Hochzeitsfeierlichkeiten um waren, die Tobias auf die beschwörenden Bitten Raguëls hin in Ekbatana verbrachte.
12860TobitTob17108Nun aber bat Tobias den Raguël: Lass mich heimreisen, sonst geben mein Vater und meine Mutter die Hoffnung auf, mich je wieder zu sehen.
12861TobitTob17109Sein Schwiegervater bat ihn: Bleib bei mir; ich will jemand zu deinem Vater schicken und ihm sagen lassen, wie es dir geht. Doch Tobias erwiderte: Nein, lass mich zu meinem Vater zurückkehren!
12862TobitTob171010Da stand Raguël auf, vertraute ihm Sara als seine Frau an und gab ihm die Hälfte seines Vermögens: Sklaven, Vieh und Geld.
12863TobitTob171011Zum Abschied segnete er sie und sagte: Meine Kinder, der Gott des Himmels möge euch mit Kindern segnen, ehe ich sterbe.
12864TobitTob171012Und zu seiner Tochter sagte er: Halte deine Schwiegereltern in Ehren; von jetzt an sind sie deine Eltern. Ich möchte immer nur Gutes von dir hören. Und er küsste sie.
12865TobitTob171013Edna sagte zu Tobias: Lieber Bruder, der Herr des Himmels geleite dich nach Hause. Er schenke mir das Glück, dass ich von dir und meiner Tochter Sara noch Kinder sehe; dann will ich mich freuen und dem Herrn danken. Ich vertraue dir meine Tochter an. Mach ihr keinen Kummer!
12866TobitTob171014Dann reiste Tobias ab. Er dankte Gott, dass er seiner Reise so viel Erfolg beschieden hatte, und segnete Raguël und seine Frau Edna.
12867TobitTob17111Als sie auf ihrer Heimreise in die Nähe von Ninive kamen, sagte Rafael zu Tobias:
12868TobitTob17112Weißt du noch, Bruder, wie es deinem Vater ging, als du ihn verlassen hast?
12869TobitTob17113Wir wollen deshalb deiner Frau vorausgehen und das Haus für ihren Empfang vorbereiten.
12870TobitTob17114Nimm auch die Galle des Fisches mit! Sie machten sich auf den Weg und der Hund lief hinter ihnen her.
12871TobitTob17115Hanna saß am Weg und hielt nach ihrem Sohn Ausschau.
12872TobitTob17116Als sie ihn kommen sah, rief sie seinem Vater zu: Dein Sohn kommt zurück und mit ihm der Mann, der ihn begleitet hat.
12873TobitTob17117Rafael aber sagte zu Tobias: Ich weiß, dein Vater wird wieder sehen können.
12874TobitTob17118Streich ihm die Galle auf die Augen! Sie wird zwar brennen; aber wenn er sich die Augen reibt, wird er die weißen Flecken wegwischen und wird dich wieder sehen können.
12875TobitTob17119Hanna war inzwischen herbeigeeilt, fiel ihrem Sohn um den Hals und rief: Ich habe dich wieder gesehen, mein Sohn, jetzt kann ich ruhig sterben. Und beide brachen in Tränen aus.
12876TobitTob171110Auch Tobit versuchte, ihm entgegenzugehen, stolperte aber an der Tür. Da lief ihm sein Sohn entgegen
12877TobitTob171111und fing ihn auf. Und er strich seinem Vater die Galle auf die Augen und sagte: Hab keine Angst, mein Vater!
12878TobitTob171112Tobit rieb sich die Augen, weil sie brannten; da begannen die weißen Flecken, sich von den Augenwinkeln aus abzulösen.
12879TobitTob171113Und er konnte seinen Sohn sehen, fiel ihm um den Hals und sagte unter Tränen:
12880TobitTob171114Sei gepriesen, Gott, gepriesen sei dein heiliger Name in Ewigkeit. Gepriesen seien alle deine heiligen Engel. Du hast mich gezüchtigt und hast wieder Erbarmen mit mir gehabt. Denn ich darf meinen Sohn Tobias wieder sehen.
12881TobitTob171115Voll Freude ging der Sohn mit seinem Vater ins Haus und erzählte ihm, was für wunderbare Dinge er in Medien erlebt hatte.
12882TobitTob171116Dann ging Tobit seiner Schwiegertochter bis an das Tor von Ninive entgegen. Er war voll Freude und pries Gott und alle, die ihn sahen, staunten, dass er wieder sehen konnte. Tobit aber bezeugte ihnen, dass Gott Erbarmen mit ihm gehabt hatte.
12883TobitTob171117Als Tobit seiner Schwiegertochter begegnete, segnete er sie und sagte: Sei willkommen, meine Tochter! Gepriesen sei Gott, der dich zu uns geführt hat, und gesegnet seien dein Vater und deine Mutter.
12884TobitTob171118Bei allen Brüdern aus seinem Stamm in Ninive herrschte große Freude.
12885TobitTob171119Auch Achikar und sein Neffe Nadab kamen und sieben Tage lang wurde die Hochzeit des Tobias mit einem fröhlichen Fest gefeiert.
12886TobitTob17121Danach rief Tobit seinen Sohn Tobias zu sich und sagte: Mein Sohn, vergiss nicht den Lohn für den Mann, der dich begleitet hat. Du musst ihm aber mehr geben, als wir ihm versprochen haben.
12887TobitTob17122Tobias antwortete: Vater, ich werde keinen Schaden erleiden, wenn ich ihm die Hälfte von all dem gebe, was ich mitgebracht habe.
12888TobitTob17123Denn er hat mich gesund zu dir zurückgebracht, er hat meine Frau geheilt, er hat mein Geld abgeholt und auch dich hat er geheilt.
12889TobitTob17124Da sagte der alte Tobit: Ja, er hat es verdient.
12890TobitTob17125Dann rief er den Engel zu sich und sagte: Nimm die Hälfte von allem, was ihr mitgebracht habt.
12891TobitTob17126Der Engel aber nahm die beiden beiseite und sagte zu ihnen: Preist Gott und lobt ihn! Gebt ihm die Ehre und bezeugt vor allen Menschen, was er für euch getan hat. Es ist gut, Gott zu preisen und seinen Namen zu verherrlichen und voll Ehrfurcht seine Taten zu verkünden. Hört nie auf, ihn zu preisen.
12892TobitTob17127Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren; die Taten Gottes aber soll man offen rühmen. Tut Gutes, dann wird euch kein Unglück treffen.
12893TobitTob17128Es ist gut, zu beten und zu fasten, barmherzig und gerecht zu sein. Lieber wenig, aber gerecht, als viel und ungerecht. Besser barmherzig sein als Gold aufhäufen.
12894TobitTob17129Denn Barmherzigkeit rettet vor dem Tod und reinigt von jeder Sünde. Wer barmherzig und gerecht ist, wird lange leben.
12895TobitTob171210Wer aber sündigt, ist der Feind seines eigenen Lebens.
12896TobitTob171211Ich will euch nichts verheimlichen; ich habe gesagt: Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren; die Taten Gottes aber soll man offen rühmen.
12897TobitTob171212Darum sollt ihr wissen: Als ihr zu Gott flehtet, du und deine Schwiegertochter Sara, da habe ich euer Gebet vor den heiligen Gott gebracht. Und ebenso bin ich in deiner Nähe gewesen, als du die Toten begraben hast.
12898TobitTob171213Auch als du ohne zu zögern vom Tisch aufgestanden bist und dein Essen stehen gelassen hast, um einem Toten den letzten Dienst zu erweisen, blieb mir deine gute Tat nicht verborgen, sondern ich war bei dir.
12899TobitTob171214Nun hat mich Gott auch gesandt, um dich und deine Schwiegertochter Sara zu heilen.
12900TobitTob171215Ich bin Rafael, einer von den sieben heiligen Engeln, die das Gebet der Heiligen emportragen und mit ihm vor die Majestät des heiligen Gottes treten.
12901TobitTob171216Da erschraken die beiden und fielen voller Furcht vor ihm nieder.
12902TobitTob171217Er aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Friede sei mit euch. Preist Gott in Ewigkeit!
12903TobitTob171218Nicht weil ich euch eine Gunst erweisen wollte, sondern weil unser Gott es wollte, bin ich zu euch gekommen. Darum preist ihn in Ewigkeit!
12904TobitTob171219Während der ganzen Zeit, in der ihr mich gesehen habt, habe ich nichts gegessen und getrunken; ihr habt nur eine Erscheinung gesehen.
12905TobitTob171220Jetzt aber dankt Gott! Ich steige wieder auf zu dem, der mich gesandt hat. Doch ihr sollt alles, was geschehen ist, in einem Buch aufschreiben.
12906TobitTob171221Als sie wieder aufstanden, sahen sie ihn nicht mehr.
12907TobitTob171222Und sie verkündeten überall, welch große und wunderbare Dinge Gott getan hatte und dass ihnen der Engel des Herrn erschienen war.
12908TobitTob17131Und Tobit schrieb zum Lobpreis Gottes ein Gebet nieder:
12909TobitTob17132Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt, /sein Königtum sei gepriesen. /Er züchtigt und hat auch wieder Erbarmen; /er führt hinab in die Unterwelt /und führt auch wieder zum Leben. /Niemand kann seiner Macht entfliehen.
12910TobitTob17133Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, /ihr Kinder Israels; /denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut.
12911TobitTob17134Verkündet dort seine erhabene Größe, /preist ihn laut vor allem, was lebt. /Denn er ist unser Herr und Gott, /er ist unser Vater in alle Ewigkeit.
12912TobitTob17135Er züchtigt uns wegen unserer Sünden, /doch hat er auch wieder Erbarmen. /Er führt uns aus allen Völkern zusammen, /von überall her, wohin ihr verschleppt worden seid.
12913TobitTob17136Wenn ihr zu ihm umkehrt, /von ganzem Herzen und aus ganzer Seele, /und euch an seine Wahrheit haltet, /dann kehrt er sich euch zu /und verbirgt sein Angesicht nicht mehr vor euch.
12914TobitTob17137Wenn ihr dann seht, was er für euch tut, /bekennt euch laut und offen zu ihm! /Preist den Herrn der Gerechtigkeit, /rühmt den ewigen König!
12915TobitTob17138Ich bekenne mich zum Herrn /im Land der Verbannung, /ich bezeuge den Sündern seine Macht /und erhabene Größe. /Kehrt um, ihr Sünder, /tut, was recht ist in seinen Augen. /Vielleicht ist er gnädig und hat mit euch Erbarmen.
12916TobitTob17139Ich will meinen Gott rühmen, /den König des Himmels, /meine Seele freut sich /über die erhabene Größe meines Gottes.
12917TobitTob171310Alle, die in Jerusalem wohnen, /sollen sich zu ihm bekennen und sagen: /Jerusalem, du heilige Stadt! /Der Herr bestraft die Taten deiner Kinder, /doch er hat wieder Erbarmen /mit den Söhnen der Gerechten.
12918TobitTob171311Bekenne dich zum Herrn in rechter Weise, /preise den ewigen König, /damit sein Zelt von neuem errichtet wird, /dir zur großen Freude.
12919TobitTob171312Er mache in dir die Gefangenen wieder froh /und schenke denen, die im Elend leben, seine Liebe, /für alle Zeiten bis in Ewigkeit.
12920TobitTob171313Von weither werden die Völker kommen, /um den Namen des Herrn, unseres Gottes, zu preisen. /Sie tragen Geschenke herbei, /Geschenke für den himmlischen König. /Alle Menschen jubeln dir zu.
12921TobitTob171314Verflucht sind alle, die dich hassen, /auf ewig gesegnet alle, die dich lieben.
12922TobitTob171315Freu dich und juble /über alle Gerechten! /Sie werden vereint sein /und den Herrn der Gerechten preisen. /Wohl denen, die dich lieben; /sie werden sich freuen /über den Frieden, den du schenkst.
12923TobitTob171316Wohl denen, die betrübt waren /über deine harten Strafen; /denn sie werden sich über dich freuen, /wenn sie all deine Herrlichkeit sehen. /Sie werden sich freuen in Ewigkeit. /Meine Seele preise Gott, den großen König.
12924TobitTob171317Denn Jerusalem wird wieder aufgebaut /aus Saphir und Smaragd; /seine Mauern macht man aus Edelstein, /seine Türme und Wälle aus reinem Gold; /Jerusalems Plätze werden ausgelegt /mit Beryll und Rubinen und mit Steinen aus Ofir.
12925TobitTob171318Halleluja ruft man in all seinen Gassen /und stimmt in den Lobpreis ein: /Gepriesen sei Gott; /er hat uns groß gemacht für alle Zeiten.
12926TobitTob17141So beendete Tobit seinen Lobpreis.
12927TobitTob17142Er war achtundfünfzig Jahre alt, als er sein Augenlicht verlor; acht Jahre später konnte er wieder sehen. Er blieb immer wohltätig und hörte nie auf, Gott, den Herrn, zu fürchten und sich zu ihm zu bekennen.
12928TobitTob17143Er wurde sehr alt. Eines Tages rief er seinen Sohn und dessen Kinder zu sich und sagte: Mein Sohn, ich bin alt und werde bald aus dem Leben scheiden.
12929TobitTob17144Zieh mit deinen Kindern nach Medien, mein Sohn; denn ich bin überzeugt, dass der Prophet Jona recht hatte, als er sagte, dass Ninive ganz zerstört werden wird; in Medien aber wird vorläufig noch Frieden herrschen, bis auch für dieses Land die Zeit gekommen ist. Ich bin auch überzeugt davon, dass unsere Brüder, die noch in der Heimat leben, aus dem gesegneten Land verjagt werden; Jerusalem wird verlassen sein und das Haus Gottes wird niedergebrannt werden und verwüstet daliegen, bis eine bestimmte Zeit vergangen ist.
12930TobitTob17145Dann wird Gott Erbarmen mit ihnen haben und sie wieder in die Heimat zurückführen. Sie werden den Tempel wieder aufbauen, doch nicht so schön, wie der frühere war; er wird stehen, bis die Zeit dieser Welt abgelaufen ist. Dann werden alle aus der Gefangenschaft zurückkehren und Jerusalem in seiner ganzen Pracht wieder aufbauen. In seiner Mitte wird das Haus Gottes errichtet, ein herrlicher Bau, der für alle Zeiten Bestand hat bis in Ewigkeit. Das haben die Propheten über Jerusalem geweissagt.
12931TobitTob17146Und alle Völker werden sich dem Herrn, unserem Gott, zuwenden und ihm wahre Ehrfurcht entgegenbringen. Man wird die Götterbilder vergraben und alle Völker werden den Herrn preisen.
12932TobitTob17147Sein Volk wird sich zu Gott bekennen und der Herr wird sein Volk groß machen. Alle, die den Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit gehen, werden sich freuen; sie werden Gott, den Herrn, lieben und ihren Brüdern Gutes tun.
12933TobitTob17148Zieh also fort aus Ninive, mein Sohn; denn es wird alles eintreffen, was der Prophet Jona gesagt hat.
12934TobitTob17149Befolge das Gesetz und die Gebote; sei immer barmherzig und gerecht, dann wird es dir gut gehen. Begrab mich und deine Mutter in Ehren; gib ihr ein Grab an meiner Seite! Doch bleibt nicht länger in Ninive!
12935TobitTob171410Mein Sohn, denk daran, wie Nadab an Achikar gehandelt hat, der ihn aufgezogen hatte; er hat ihn aus dem Licht in die Finsternis gestoßen und ihm seine Fürsorge übel vergolten. Achikar wurde gerettet; dem Nadab aber wurde sein übles Verhalten vergolten und er stürzte selbst in die Finsternis. Achikar war barmherzig und wurde aus der tödlichen Falle gerettet, die Nadab ihm gestellt hatte. Nadab aber geriet selber in die Falle und ging zugrunde.
12936TobitTob171411Daran könnt ihr sehen, meine Kinder, dass die Barmherzigkeit viel vermag und dass die Gerechtigkeit rettet. Als Tobit das gesagt hatte, verstarb er auf seinem Lager. Er war hundertachtundfünfzig Jahre alt geworden und Tobias begrub ihn in Ehren.
12937TobitTob171412Als Hanna gestorben war, begrub er sie an der Seite seines Vaters. Dann zog er mit seiner Frau und seinen Kindern nach Ekbatana zu seinem Schwiegervater Raguël.
12938TobitTob171413Er war von allen geachtet und erreichte ein hohes Alter. Er begrub seine Schwiegereltern in Ehren und erbte ihren Besitz ebenso wie zuvor den Besitz seines Vaters Tobit.
12939TobitTob171414Im Alter von hundertsiebenundzwanzig Jahren starb er in Ekbatana in Medien.
12940TobitTob171415Vor seinem Tod hörte er noch vom Untergang Ninives, das von Nebukadnezzar und Xerxes erobert wurde. So konnte er sich noch vor seinem Tod über den Fall Ninives freuen.
12941JuditJdt1811Es war im zwölften Jahr des Nebukadnezzar, der in der großen Stadt Ninive als König der Assyrer regierte. Zur gleichen Zeit regierte damals in Ekbatana Arphaxad als König der Meder.
12942JuditJdt1812Arphaxad hatte aus behauenen Steinen von drei Ellen Breite und sechs Ellen Länge rings um Ekbatana Mauern errichten lassen, die siebzig Ellen hoch und fünfzig Ellen breit waren.
12943JuditJdt1813Die Türme der Mauern hatte er über den Stadttoren hundert Ellen hoch aufgeführt; ihre Grundfläche war sechzig Ellen breit.
12944JuditJdt1814Die Stadttore selber hatte er siebzig Ellen hoch und vierzig Ellen breit machen lassen, damit die Abteilungen seiner Helden und die Regimenter seiner Fußtruppen genügend Raum zum Ausrücken hatten.
12945JuditJdt1815Zu jener Zeit führte König Nebukadnezzar Krieg gegen König Arphaxad in der großen Ebene, das heißt in der Ebene im Gebiet von Regu.
12946JuditJdt1816Arphaxad schlossen sich alle Bewohner des Berglandes an sowie alle, die am Eufrat und Tigris, am Hydaspes und im Flachland des Elamiterkönigs Arjoch wohnten; es waren viele Völker, die zum Aufgebot der Söhne Chelëuds zusammenströmten.
12947JuditJdt1817Der Assyrerkönig Nebukadnezzar schickte Boten zu allen Bewohnern Persiens und zu allen, die ihre Wohnsitze im Westen hatten, nämlich zu den Bewohnern von Zilizien und von Damaskus, zu allen Bewohnern des Libanon, des Antilibanon und der Küstengebiete,
12948JuditJdt1818zu den Völkerschaften am Karmel und in Gilead, zu den Bewohnern des oberen Galiläa und der großen Ebene Jesreel,
12949JuditJdt1819zu allen, die in Samaria und in seinen Städten und jenseits des Jordan wohnten bis nach Jerusalem, Batane, Chelus, Kadesch und zum Grenzbach Ägyptens, zu den Bewohnern von Tachpanhes und Ramesse und den Bewohnern des ganzen Landes Goschen,
12950JuditJdt18110ja, über Zoan und Memfis hinaus zu allen Bewohnern Ägyptens bis zu den Grenzen Äthiopiens.
12951JuditJdt18111Doch alle Bewohner der ganzen Erde missachteten den Befehl des Assyrerkönigs Nebukadnezzar und leisteten ihm keine Heeresfolge, denn sie hatten keine Angst vor ihm; er war in ihren Augen nicht mehr als ein gewöhnlicher Mensch. Darum beschimpften sie seine Boten und ließen sie mit leeren Händen wieder abziehen.
12952JuditJdt18112Da entbrannte Nebukadnezzars Zorn über all diese Länder und er schwor bei seinem Thron und seinem Reich, an dem ganzen Gebiet von Zilizien, Damaskus und Syrien Rache zu nehmen und alle Bewohner Moabs, die Ammoniter, ganz Judäa und alle Bewohner Ägyptens bis zum Gebiet der beiden Meere mit seinem Schwert auszurotten.
12953JuditJdt18113Im siebzehnten Jahr seiner Regierung griff er König Arphaxad mit seinem Heer an und konnte den Kampf für sich entscheiden; das gesamte Heer des Arphaxad, seine ganze Reiterei und all seine Wagen jagte er in die Flucht.
12954JuditJdt18114Er eroberte seine Städte und drang bis nach Ekbatana vor; er besetzte die Türme der Stadt, gab ihre Häuser der Plünderung preis und machte so ihre Pracht zuschanden.
12955JuditJdt18115Arphaxad nahm er im Bergland von Regu gefangen, durchbohrte ihn mit seinen Speeren und setzte seiner Macht für immer ein Ende.
12956JuditJdt18116Darauf kehrte er mit seinem ganzen Gefolge, einer fast unübersehbaren Menge von Soldaten, nach Ninive zurück. Im Hochgefühl seines Erfolges feierte er dort mit dem Heer ein Freudenfest, das hundertzwanzig Tage lang dauerte.
12957JuditJdt1821Im achtzehnten Jahr seiner Regierung erging am zweiundzwanzigsten Tag des ersten Monats im Palast Nebukadnezzars, des Königs der Assyrer, der Befehl, an der ganzen Erde das Strafgericht zu vollstrecken, das der König angedroht hatte.
12958JuditJdt1822Er rief alle seine Minister und Generäle zusammen, hielt mit ihnen eine geheime Beratung ab und verfügte mit seinem Wort alles Unheil über die Erde.
12959JuditJdt1823Auch seine Berater waren der Meinung, dass alle zu vernichten seien, die dem Wort des Königs nicht gehorcht hätten.
12960JuditJdt1824Als Nebukadnezzar, der König der Assyrer, die Beratung beendet hatte, bestellte er Holofernes zu sich, den Oberbefehlshaber seiner Truppen, der nach ihm den höchsten Rang einnahm, und sagte zu ihm:
12961JuditJdt1825So spricht der Großkönig, der Herr der ganzen Erde: Du sollst von hier ausziehen und Männer mit dir nehmen, die auf ihren Mut vertrauen: hundertzwanzigtausend Mann Fußtruppen und ein Aufgebot von zwölftausend Pferden und Reitern.
12962JuditJdt1826Du sollst gegen alle Länder im Westen zu Feld ziehen, weil sie meinem Wort nicht gehorcht haben.
12963JuditJdt1827Befiehl ihnen, schon Erde und Wasser bereitzuhalten. Denn ich will in meinem Zorn gegen sie zu Felde ziehen; die ganze Erde werde ich mit den Füßen meiner Truppen bedecken und den Besitz der Menschen meinen Männern zur Plünderung preisgeben.
12964JuditJdt1828Ihre Täler sollen sich mit Gefallenen füllen; jeder Bach und Fluss soll übervoll werden von Toten.
12965JuditJdt1829Ihre Gefangenen will ich bis an die Grenzen der Erde verschleppen.
12966JuditJdt18210Zieh also aus und erobere mir ihr ganzes Gebiet! Alle, die sich dir ergeben, sollst du mir aufbewahren für den Tag ihrer Bestrafung.
12967JuditJdt18211Alle aber, die Widerstand leisten, sollst du schonungslos dem Tod und der Plünderung preisgeben in deinem ganzen Machtbereich.
12968JuditJdt18212Bei meinem Leben und bei der Macht meines Königtums - ich habe gesprochen und ich werde meinen Entschluss ausführen.
12969JuditJdt18213Du aber wag es nicht, auch nur einen einzigen Befehl deines Herrn zu übertreten. Erfülle, was ich dir befohlen habe; führ es unverzüglich aus!
12970JuditJdt18214Holofernes ging von seinem Herrn weg und rief alle Befehlshaber, Feldherren und Hauptleute der assyrischen Truppen zusammen.
12971JuditJdt18215Er hob für das Heer die besten Leute aus, wie ihm sein Herr befohlen hatte: hundertzwanzigtausend Mann Fußvolk und zwölftausend berittene Bogenschützen,
12972JuditJdt18216und teilte sie in Kampftruppen ein.
12973JuditJdt18217Für den Transport der Kriegsgeräte beschaffte er sich eine gewaltige Menge von Kamelen, Eseln und Maultieren; außerdem brachte er eine unübersehbare Herde von Schafen, Rindern und Ziegen für ihre Verpflegung zusammen,
12974JuditJdt18218dazu reichlich Proviant für alle und sehr viel Gold und Silber aus dem Palast des Königs.
12975JuditJdt18219Darauf setzte er sich mit seinem ganzen Heer in Marsch, um dem König Nebukadnezzar voranzuziehen und alle Länder im Westen mit seinen Wagen, Reitern und Elitetruppen zu überfluten.
12976JuditJdt18220Eine Masse von Hilfsvölkern schloss sich ihnen an, unübersehbar wie ein Heuschreckenschwarm und wie der Sand der Erde; man konnte ihre Menge nicht zählen.
12977JuditJdt18221Von Ninive zogen sie drei Tagesmärsche weit bis zur Ebene von Bektilet und schlugen jenseits von Bektilet in der Nähe des Gebirges, das im Norden von Ober-Zilizien liegt, ihr Lager auf.
12978JuditJdt18222Von dort rückte Holofernes mit seiner ganzen Streitmacht, seinen Fußtruppen, Reitern und Wagen, gegen das Bergland vor.
12979JuditJdt18223Er eroberte Put und Lud und plünderte die Rassiter und Ismaeliter aus, die am Rand der Wüste südlich des Chelëerlandes wohnten.
12980JuditJdt18224Dann überschritt er den Eufrat und zog durch Mesopotamien; er zerstörte alle befestigten Städte am Fluss Habor bis hin zum Meer.
12981JuditJdt18225Er eroberte das Gebiet von Zilizien und machte alle nieder, die ihm Widerstand leisteten. So kam er in das Gebiet von Jafet, das im Süden liegt und Arabien vorgelagert ist.
12982JuditJdt18226Er kreiste alle Midianiter ein, steckte ihre Zeltlager in Brand und raubte ihr Vieh.
12983JuditJdt18227Zur Zeit der Weizenernte stieg er in die Ebene von Damaskus hinab, brannte die Felder nieder, vernichtete die Herden, das Klein- und Großvieh, plünderte die Städte, verheerte die Ebenen und erschlug alle jungen Männer mit scharfem Schwert.
12984JuditJdt18228Furcht und Zittern befiel alle Bewohner der Küstengebiete, in Sidon und Tyrus, in Sur und Okina sowie alle Einwohner von Jamnia; auch die Einwohner von Aschdod und Aschkelon bekamen große Angst vor ihm.
12985JuditJdt1831Sie schickten Boten zu ihm mit einem Friedensangebot und ließen ihm sagen:
12986JuditJdt1832Wir, die Sklaven des großen Königs Nebukadnezzar, liegen dir zu Füßen. Tu mit uns, wie du willst.
12987JuditJdt1833Unsere Gehöfte, alle unsere Ortschaften und Weizenfelder, die Herden, das Klein- und Großvieh in allen Hürden an unseren Lagerplätzen stehen dir zur Verfügung. Verfahr damit nach deinem Belieben!
12988JuditJdt1834Auch unsere Städte mit ihren Einwohnern sind dir untertan. Komm und verfahr mit ihnen nach deinem Willen!
12989JuditJdt1835Mit dieser Botschaft kamen die Männer zu Holofernes.
12990JuditJdt1836Da stieg er mit seinen Truppen zur Küste hinab, besetzte die befestigten Städte und hob dort die tüchtigsten Männer aus zur Verstärkung seines Heeres.
12991JuditJdt1837Die Einwohner der Städte und des Landes empfingen ihn mit Kränzen und unter Tanz und Paukenschlag.
12992JuditJdt1838Doch er ließ alle ihre Kulthöhen zerstören und ihre Götterhaine umhauen. Ihm war die Macht gegeben, alle Götter der Erde zu vernichten. Alle Völker sollten nur Nebukadnezzar verehren und alle Stämme und Nationen ihn als Gott anrufen.
12993JuditJdt1839So kam er in das Gebiet von Jesreel nahe bei Dotan, das vor dem großen Gebirgszug von Judäa liegt.
12994JuditJdt18310Er schlug zwischen Gabbai und Skythopolis sein Lager auf und blieb dort einen Monat, um den ganzen Tross seines Heeres zusammenzuziehen.
12995JuditJdt1841Die Israeliten, die in Judäa wohnten, hörten von allem, was Holofernes, der oberste Feldherr des Assyrerkönigs Nebukadnezzar, den Völkern angetan und wie er alle ihre Heiligtümer geplündert und vernichtet hatte.
12996JuditJdt1842Da befiel sie Furcht und Schrecken vor ihm und sie hatten Angst um Jerusalem und den Tempel des Herrn, ihres Gottes.
12997JuditJdt1843Denn sie waren noch nicht lange aus der Gefangenschaft heimgekehrt; erst kürzlich hatte sich das ganze Volk von Judäa wieder gesammelt und waren die heiligen Geräte, der Altar und der Tempel nach der Entweihung neu geweiht worden.
12998JuditJdt1844Sie schickten Boten in das ganze Gebiet von Samarien und Kona, nach Bet-Horon, Abel-Majim und Jericho sowie nach Choba, Hazor und in das Tal von Salim.
12999JuditJdt1845Sie besetzten alle hohen Bergkuppen, befestigten die Ortschaften und versahen sie mit Lebensmitteln für den Krieg, denn ihre Felder waren eben abgeerntet worden.
13000JuditJdt1846Jojakim, der zu jener Zeit Hoherpriester in Jerusalem war, schrieb an die Einwohner von Betulia und Betomestajim, das Jesreel gegenüber vor der Ebene nahe bei Dotan liegt,
13001JuditJdt1847sie sollten die Gebirgspässe besetzt halten. Durch sie konnte man nach Judäa vordringen. Es war aber auch leicht, den Vormarsch der Heranrückenden dort aufzuhalten; die Gebirgswege waren nämlich so schmal, dass jeweils nur zwei Mann nebeneinander hindurchgehen konnten.
13002JuditJdt1848Die Israeliten taten, was ihnen der Hohepriester Jojakim und die Ältesten des ganzen Volkes Israel in Jerusalem befohlen hatten.
13003JuditJdt1849Alle Männer Israels aber flehten Gott inständig an und taten Buße unter strengem Fasten.
13004JuditJdt18410Sie selbst, ihre Frauen, ihre Kinder und ihr Vieh, aber auch alle Fremden, die bei ihnen wohnten, die Tagelöhner und Sklaven, legten Bußgewänder an.
13005JuditJdt18411Alle Israeliten in Jerusalem, ihre Frauen und Kinder warfen sich vor dem Tempel nieder, streuten sich vor dem Herrn Asche auf das Haupt und legten Bußgewänder an.
13006JuditJdt18412Selbst den Altar umhüllten sie mit einem Bußgewand. Sie schrien alle einmütig in stürmischen Gebeten zu dem Gott Israels, er möge doch nicht zulassen, dass man ihre Kinder raube, ihre Frauen als Beute verteile, die Städte ihres Erbbesitzes zerstöre und das Heiligtum entweihe und verwüste, zum Gespött für die Heiden.
13007JuditJdt18413Und der Herr hörte ihr Rufen und sah auf ihre Not. Das Volk fastete mehrere Tage lang in ganz Judäa und in Jerusalem vor dem Heiligtum des Herrn, des Allmächtigen.
13008JuditJdt18414Auch der Hohepriester Jojakim mit der ganzen Priesterschaft im Tempel und den Dienern des Herrn legten Bußgewänder an; so brachten sie das tägliche Brandopfer dar und dazu die gelobten und die freiwilligen Opfergaben des Volkes.
13009JuditJdt18415Auf ihren Kopfbund hatten sie Asche gestreut und sie riefen mit aller Macht zum Herrn, er möge doch gnädig auf das ganze Haus Israel herabschauen.
13010JuditJdt1851Holofernes, dem Oberbefehlshaber des assyrischen Heeres, wurde gemeldet, dass die Israeliten sich zum Krieg gerüstet, die Gebirgspässe gesperrt, alle hohen Bergkuppen befestigt und in der Ebene Hindernisse angelegt hatten.
13011JuditJdt1852Da entbrannte sein Zorn. Er berief alle Fürsten von Moab, die Heerführer von Ammon und alle Statthalter der Küstengebiete zu sich
13012JuditJdt1853und sagte zu ihnen: Sagt mir, ihr Söhne Kanaans, was ist das für ein Volk, das da im Bergland haust? Wie heißen die Städte, die es bewohnt? Wie groß ist die Streitmacht dieser Leute und worin liegt ihre Kraft und Stärke? Wer gebietet über sie als König und Anführer ihres Heeres?
13013JuditJdt1854Und warum haben sie allein von allen Bewohnern des Westens es abgelehnt, mir zu huldigen?
13014JuditJdt1855Da antwortete ihm Achior, der Anführer aller Ammoniter: Möge mein Herr anhören, was sein Knecht ihm zu sagen hat. Ich will dir die Wahrheit sagen über dieses Volk, das in dem Bergland hier in deiner Nähe wohnt; kein falsches Wort soll aus dem Mund deines Knechtes kommen.
13015JuditJdt1856Diese Leute stammen von den Chaldäern ab.
13016JuditJdt1857Sie hatten sich zuerst in Mesopotamien niedergelassen, weil sie den Göttern ihrer Väter im Land der Chaldäer nicht mehr dienen wollten.
13017JuditJdt1858Sie waren nämlich von dem Glauben ihrer Vorfahren abgewichen und hatten ihre Verehrung dem Gott des Himmels zugewandt, zu dessen Erkenntnis sie gelangt waren. Deshalb hatten die Chaldäer sie aus dem Bereich ihrer Götter vertrieben und sie waren nach Mesopotamien geflohen, wo sie sich einige Zeit aufhielten.
13018JuditJdt1859Doch ihr Gott gebot ihnen, ihren Wohnsitz zu verlassen und in das Land Kanaan weiterzuziehen. Hier ließen sie sich nieder und wurden reich an Gold, Silber und an riesigen Herden.
13019JuditJdt18510Weil aber eine Hungersnot über das Land Kanaan hereinbrach, zogen sie nach Ägypten und blieben dort, solange sie Nahrung fanden. Dort wuchsen sie zu einer gewaltigen Menge heran und ihr Volk war nicht mehr zu zählen.
13020JuditJdt18511Da schritt der König von Ägypten gegen sie ein. Arglistig befahl er ihnen, in mühseliger Arbeit Ziegel herzustellen. Man unterdrückte sie und machte sie zu Sklaven.
13021JuditJdt18512Sie aber schrien zu ihrem Gott und dieser schlug das ganze Land Ägypten mit Plagen, gegen die es keine Abhilfe gab. Darauf jagten die Ägypter sie aus ihrem Land fort.
13022JuditJdt18513Gott aber trocknete das Rote Meer vor ihnen aus.
13023JuditJdt18514Er führte sie den Weg zum Sinai und nach Kadesch-Barnea und sie vertrieben alle Bewohner der Wüste.
13024JuditJdt18515Dann ließen sie sich im Land der Amoriter nieder und vernichteten mit ihrem Heer alle Einwohner von Heschbon. Danach überschritten sie den Jordan, nahmen das ganze Bergland in Besitz,
13025JuditJdt18516verjagten die Kanaaniter, die Perisiter, Jebusiter, Sichemiter und alle Girgaschiter und ließen sich dort für lange Zeit nieder.
13026JuditJdt18517Solange sie sich nicht gegen ihren Gott versündigten, blieb das Glück ihnen treu; denn ihnen steht ein Gott bei, der das Unrecht hasst.
13027JuditJdt18518Als sie aber von dem Weg abwichen, den er ihnen gewiesen hatte, wurden sie in vielen Kriegen mehr und mehr aufgerieben und schließlich als Gefangene in ein fremdes Land verschleppt. Der Tempel ihres Gottes wurde dem Erdboden gleichgemacht und ihre Städte fielen ihren Feinden in die Hand.
13028JuditJdt18519Jetzt aber haben sie sich wieder ihrem Gott zugewandt und sind aus den Ländern heimgekehrt, in die sie verstreut worden waren. Sie haben Jerusalem, wo ihr Heiligtum steht, wieder in Besitz genommen und das verlassene Bergland von neuem besiedelt.
13029JuditJdt18520Wenn nun, mein Herr und Gebieter, auf diesem Volk eine Schuld lastet und sie sich gegen ihren Gott versündigt haben und wenn wir uns vergewissert haben, dass dieser Anlass zum Unheil bei ihnen vorliegt, dann können wir hinaufziehen und sie vernichtend schlagen.
13030JuditJdt18521Wenn aber ihr Volk sich nichts zu Schulden kommen ließ, dann möge mein Herr nur ja davon Abstand nehmen. Sonst würde ihnen nämlich ihr Herr und Gott Hilfe leisten und wir müssten uns dann vor aller Welt schämen.
13031JuditJdt18522Diese Rede des Achior rief bei allen Soldaten, die im Umkreis des Zeltes standen, Empörung hervor. Die Offiziere des Holofernes sowie alle Bewohner der Küstengebiete und von Moab forderten, man solle ihn niederhauen.
13032JuditJdt18523Sie sagten: Wir haben doch keine Angst vor den Israeliten. Sie sind doch ein Volk, das weder die Macht noch die Kraft hat für einen harten Feldzug.
13033JuditJdt18524Darum, Gebieter Holofernes, wollen wir hinaufziehen; sie sollen deinem ganzen Heer zum Fraß dienen.
13034JuditJdt1861Als sich der Lärm bei den Männern, die um den Kriegsrat herumstanden, gelegt hatte, sagte Holofernes, der Oberbefehlshaber der assyrischen Streitmacht, in Gegenwart des ganzen Söldnerheeres zu Achior und zu allen Moabitern:
13035JuditJdt1862Wer bist du denn, Achior, und was bedeuten schon diese Söldner Efraims, dass du dich heute in unserer Mitte als Prophet aufspielst und erklärst, man dürfe das Volk Israel nicht bekriegen, weil sein Gott ihm Hilfe leiste? Gibt es denn überhaupt einen Gott außer Nebukadnezzar? Er wird seine Macht aufbieten und sie vom Erdboden vertilgen, ohne dass ihr Gott sie rettet.
13036JuditJdt1863Wir aber, seine Knechte, werden sie schlagen wie einen einzigen Mann. Sie werden dem Ansturm unserer Reiterei nicht widerstehen können;
13037JuditJdt1864mit ihr werden wir sie vernichten, sodass die Berge von ihrem Blut getränkt und die Felder mit ihren Leichen übersät sein werden. Sie werden uns nicht standhalten, sondern restlos untergehen. Das sagt der König Nebukadnezzar, der Herr der ganzen Erde; er hat es so bestimmt und seine Worte können nicht zurückgenommen werden.
13038JuditJdt1865Aber du, Achior, Söldner aus Ammon, hast diese Worte an deinem Unglückstag gesprochen. Du sollst mir von heute an nicht mehr unter die Augen treten, bis ich die Rache an diesem Volk aus Ägypten vollstreckt habe.
13039JuditJdt1866Wenn ich dann zurückkomme, soll das Schwert meines Heeres und die Lanze meiner Gefolgsleute auch deine Rippen durchbohren und du wirst zusammen mit ihren Toten dahinsinken.
13040JuditJdt1867Meine Diener werden dich auf das Bergland schaffen und dich in einen der Orte an den Gebirgspässen bringen.
13041JuditJdt1868Dort sollst du gemeinsam mit ihnen umkommen.
13042JuditJdt1869Wenn du aber in deinem Herzen die Hoffnung hegst, dass sie nicht überwältigt werden, dann brauchst du nicht vor Angst zu zittern. Ich habe gesprochen und keines meiner Worte wird unerfüllt bleiben.
13043JuditJdt18610Darauf befahl Holofernes den Dienern, die in seinem Zelt bereitstanden, Achior festzunehmen, ihn nach Betulia zu bringen und an die Israeliten auszuliefern.
13044JuditJdt18611Seine Diener ergriffen ihn, führten ihn aus dem Lager in die Ebene hinaus und brachten ihn in das Bergland hinauf. So gelangten sie zu den Quellen unterhalb von Betulia.
13045JuditJdt18612Als die Männer in der Stadt sie erblickten, griffen sie zu den Waffen und liefen aus der Stadt hinaus auf den Gipfel des Berges; die mit Schleudern bewaffneten Männer versperrten den Gegnern den Aufstieg, indem sie Steine hinabschleuderten.
13046JuditJdt18613Die Feinde suchten Deckung im Schutz der Bergwand; dann fesselten sie Achior, ließen ihn am Fuß des Abhangs liegen und kehrten zu ihrem Herrn zurück.
13047JuditJdt18614Die Israeliten kamen aus ihrer Stadt herunter zu Achior und banden ihn los; sie führten ihn nach Betulia und brachten ihn vor die leitenden Männer ihrer Stadt.
13048JuditJdt18615Das waren in jenen Tagen Usija, der Sohn Michas, aus dem Stamm Simeon, Kabri, der Sohn Otniëls, und Karmi, der Sohn Malkiëls.
13049JuditJdt18616Sie beriefen alle Ältesten der Stadt zu einer Versammlung; auch alle jungen Männer und die Frauen liefen herbei. Sie stellten Achior in die Mitte der versammelten Menge und Usija fragte ihn, was vorgefallen sei.
13050JuditJdt18617Achior berichtete ihnen über die Verhandlungen im Kriegsrat des Holofernes und teilte ihnen alles mit, was er im Kreis der assyrischen Heerführer gesagt hatte, aber auch, was Holofernes prahlerisch gegen das Haus Israel geäußert hatte.
13051JuditJdt18618Da warf sich das Volk nieder, betete zu Gott und rief:
13052JuditJdt18619Herr, Gott des Himmels, blick herab und sieh ihre Überheblichkeit, hab Erbarmen mit unserem gedemütigten Volk und schau heute gnädig auf die Schar derer, die dir geweiht sind.
13053JuditJdt18620Dann sprachen sie Achior Mut zu und lobten ihn sehr.
13054JuditJdt18621Usija nahm ihn aus der Versammlung mit nach Hause und gab ein Gastmahl für die Ältesten. Während der ganzen Nacht aber riefen sie den Gott Israels um Hilfe an.
13055JuditJdt1871Am folgenden Tag befahl Holofernes seinem ganzen Heer und allen seinen Hilfsvölkern, gegen Betulia vorzurücken, die Gebirgspässe zu besetzen und den Kampf gegen die Israeliten zu eröffnen.
13056JuditJdt1872So begann an jenem Tag der Aufbruch des ganzen Heeres. Die einsatzfähige Streitmacht zählte zusammen hundertsiebzigtausend Mann Fußtruppen und zwölftausend Berittene, nicht eingerechnet den Tross und die dazugehörigen Mannschaften; es war eine gewaltige Menge.
13057JuditJdt1873Sie schlugen in der Ebene bei Betulia an der Quelle ihr Lager auf und besetzten ein Gebiet, das sich in der Breite von Dotan bis Jibleam und in der Länge von Betulia bis Kyamon gegenüber Jesreel erstreckte.
13058JuditJdt1874Als die Israeliten ihre große Zahl sahen, waren sie tief bestürzt, und einer sagte zum andern: Diese Leute werden das ganze Land auffressen; weder die hohen Berge noch die Täler und Hügel werden ihre Last tragen können.
13059JuditJdt1875Dennoch griffen alle zu den Waffen; sie zündeten auf ihren Stadttürmen Feuer an und hielten die ganze Nacht hindurch Wache.
13060JuditJdt1876Am nächsten Tag rückte Holofernes mit seiner ganzen Reiterei an, vor den Augen der Israeliten in Betulia.
13061JuditJdt1877Er ließ die Pässe erkunden, die zu ihrer Stadt hinaufführten, spürte ihre Wasserquellen auf und nahm sie in Besitz. Er stellte dort bewaffnete Posten auf und kehrte zu seinem Heer zurück.
13062JuditJdt1878Da kamen zu ihm alle Heerführer der Edomiter, alle Hauptleute der Moabiter und die Befehlshaber der Küstengebiete. Sie sagten:
13063JuditJdt1879Möge doch unser Gebieter einen Rat anhören, damit deinem Heer kein Schaden entsteht.
13064JuditJdt18710Dieses Volk der Israeliten vertraut nämlich weniger auf seine Speere als vielmehr auf die Höhe der Berge, die es bewohnt; denn es ist gar nicht so leicht, zu den Gipfeln ihrer Berge vorzudringen.
13065JuditJdt18711Darum, Gebieter, tritt gegen sie nicht in einer geordneten Feldschlacht an; dann wird kein einziger Mann von deinen Leuten fallen.
13066JuditJdt18712Bleib in deinem Lager und spar jeden Mann deines Heeres! Es genügt, wenn deine Knechte die Wasserquelle in ihren Besitz bringen, die am Fuß des Berges entspringt.
13067JuditJdt18713Denn dort holen die Bewohner Betulias ihr Wasser. Dann wird der Durst sie umbringen und sie müssen ihre Stadt ausliefern. Wir aber wollen mit unseren Leuten auf die benachbarten Berggipfel steigen und dort Wache stehen, damit niemand die Stadt verlassen kann.
13068JuditJdt18714Dann werden sie mit ihren Frauen und Kindern vor Hunger verschmachten, und bevor noch das Schwert über sie kommt, werden sie hingestreckt auf den Gassen vor ihren Häusern liegen.
13069JuditJdt18715So wirst du sie schwer dafür büßen lassen, dass sie dir Widerstand geleistet haben und dir nicht mit der Bitte um Frieden entgegengekommen sind.
13070JuditJdt18716Diese Worte gefielen dem Holofernes und all seinen Offizieren und er befahl, den Rat zu befolgen.
13071JuditJdt18717Darauf machten sich eine Abteilung der Ammoniter und mit ihnen fünftausend Assyrer auf den Weg; sie schlugen in der Ebene ein Lager auf und besetzten die Brunnen und Quellen der Israeliten.
13072JuditJdt18718Die Edomiter und die Ammoniter aber schlugen im Bergland gegenüber von Dotan ein Lager auf. Außerdem schickten sie Abteilungen nach Süden und Osten gegen die Stadt Egrebel, die in der Nähe von Chus am Bach Mochmur liegt. Das übrige Heer der Assyrer hatte sein Lager in der Ebene und bedeckte das ganze Land; ihre Zelte und ihr Tross bildeten ein riesiges Heerlager; es war eine gewaltige Menge.
13073JuditJdt18719Die Israeliten aber schrien zum Herrn, ihrem Gott. Sie hatten allen Mut verloren, da sie ringsum von ihren Feinden eingeschlossen waren und es kein Entrinnen mehr gab.
13074JuditJdt18720Nachdem die Belagerung durch das ganze Heer der Assyrer mit ihrem Fußvolk, ihren Wagen und Reitern vierunddreißig Tage gedauert hatte, ging in sämtlichen Behältern der Einwohner von Betulia das Wasser zur Neige.
13075JuditJdt18721Auch die Zisternen wurden leer. Die Belagerten konnten sich an keinem einzigen Tag mehr satt trinken, weil sie nur ein bestimmtes Maß an Wasser zugeteilt bekamen.
13076JuditJdt18722Ihre Kinder verschmachteten; die Frauen und jungen Männer wurden ohnmächtig vor Durst, sie fielen auf den Straßen der Stadt und in den Torwegen um, denn sie hatten keine Kraft mehr.
13077JuditJdt18723Da versammelte sich das ganze Volk, die jungen Männer, die Frauen und Kinder, bei Usija und den leitenden Männern der Stadt, erhoben ein lautes Geschrei und riefen den Ältesten zu:
13078JuditJdt18724Gott sei Richter zwischen uns und euch. Ihr habt ein schweres Unrecht an uns begangen, weil ihr mit den Assyrern nicht friedlich verhandeln wolltet.
13079JuditJdt18725Jetzt gibt es für uns keine Rettung mehr; denn Gott hat uns an sie verkauft. Darum müssen wir verdursten und vor ihren Augen elend zugrunde gehen.
13080JuditJdt18726Ruft sie also jetzt herbei und liefert die ganze Stadt den Soldaten des Holofernes und seinem Heer zur Plünderung aus!
13081JuditJdt18727Es ist besser für uns, ihnen als Beute in die Hände zu fallen. Wenn wir auch zu Sklaven gemacht werden, so bleiben wir doch wenigstens am Leben und brauchen nicht mit eigenen Augen den Tod unserer Säuglinge und das Dahinsterben unserer Frauen und Kinder mit anzusehen.
13082JuditJdt18728Wir beschwören euch beim Himmel und bei der Erde, bei unserem Gott, dem Herrn unserer Väter, der uns für unsere Sünden und die Vergehen unserer Väter bestraft, Gott möge nicht am heutigen Tag diese Drohung an uns wahr machen.
13083JuditJdt18729Und in der Versammlung erhob sich ein allgemeines heftiges Klagen; alle schrien mit lauter Stimme zu Gott, dem Herrn.
13084JuditJdt18730Doch Usija sagte zu ihnen: Fasst Mut, Brüder! Wir wollen noch fünf Tage aushalten. In dieser Zeit wird der Herr, unser Gott, uns sein Erbarmen wieder zuwenden; er wird uns nicht für immer verlassen.
13085JuditJdt18731Sollten aber diese Tage vergehen, ohne dass uns geholfen wird, dann will ich tun, was ihr gefordert habt.
13086JuditJdt18732Dann ließ er das Volk auseinander gehen, jeden auf seinen Posten, und sie begaben sich wieder auf die Mauern und Türme der Stadt. Die Frauen und Kinder aber schickte er in ihre Häuser zurück. In der Stadt herrschte tiefe Niedergeschlagenheit.
13087JuditJdt1881Davon hörte in jenen Tagen Judit, die Tochter Meraris, des Sohnes des Uz, des Sohnes Josefs, des Sohnes Usiëls, des Sohnes Hilkijas, des Sohnes Hananjas, des Sohnes Gideons, des Sohnes Rafains, des Sohnes Ahitubs, des Sohnes Elijas, des Sohnes Hilkijas, des Sohnes Eliabs, des Sohnes Natanaels, des Sohnes Schelumiëls, des Sohnes Zurischaddais, des Sohnes Simeons, des Sohnes Israels.
13088JuditJdt1882Ihr Mann Manasse, der aus ihrem Stamm und ihrer Sippe war, hatte zur Zeit der Gerstenernte den Tod gefunden.
13089JuditJdt1883Als er nämlich bei den Garbenbindern auf dem Feld stand, traf ihn ein Hitzschlag; er musste sich zu Bett legen und starb in seiner Heimatstadt Betulia. Man begrub ihn bei seinen Vätern auf dem Feld zwischen Dotan und Jibleam.
13090JuditJdt1884Nun lebte Judit schon drei Jahre und vier Monate als Witwe in ihrem Haus.
13091JuditJdt1885Sie hatte für sich auf dem flachen Dach ihres Hauses ein Zelt aufstellen lassen, hatte ein Trauergewand angelegt und trug die Kleider einer Witwe.
13092JuditJdt1886Sie fastete, seit sie Witwe war, alle Tage, außer am Sabbat und am Vortag des Sabbats, am Neumond und am Vortag des Neumonds und an den Festen und Freudentagen des Hauses Israel.
13093JuditJdt1887Sie hatte eine schöne Gestalt und ein blühendes Aussehen. Ihr Gatte Manasse hatte ihr Gold und Silber, Knechte und Mägde, Vieh und Felder hinterlassen, die sie in ihrem Besitz hielt.
13094JuditJdt1888Niemand konnte ihr etwas Böses nachsagen, denn sie war sehr gottesfürchtig.
13095JuditJdt1889Judit hörte von den Vorwürfen des Volkes gegen das Stadtoberhaupt, als es wegen des Wassermangels den Mut verlor. Ebenso erfuhr sie, was Usija den Leuten geantwortet hatte und dass er ihnen unter Eid versprochen hatte, nach Ablauf von fünf Tagen die Stadt an die Assyrer auszuliefern.
13096JuditJdt18810Da ließ sie durch ihre Dienerin, die ihrem ganzen Hauswesen vorstand, die Ältesten ihrer Heimatstadt, Kabri und Karmi, herbeiholen.
13097JuditJdt18811Als sie zu ihr kamen, sagte sie zu ihnen: Hört mich an, ihr Vorsteher der Einwohner von Betulia! Es war nicht recht, was ihr heute vor dem Volk gesagt habt. Durch diesen Eid, den ihr geschworen habt, habt ihr Gott und euch selbst festgelegt; denn ihr habt erklärt, dass ihr die Stadt unseren Feinden ausliefern wollt, wenn der Herr euch nicht inzwischen Hilfe schickt.
13098JuditJdt18812Wer seid ihr denn, dass ihr am heutigen Tag Gott auf die Probe stellt und euch vor allen Leuten an die Stelle Gottes setzt?
13099JuditJdt18813Ihr wollt den Herrn, den Allmächtigen, auf die Probe stellen und kommt doch ewig zu keiner Erkenntnis.
13100JuditJdt18814Nicht einmal die Tiefe des Menschenherzens könnt ihr ergründen und die Gedanken seines Geistes erfassen. Wie wollt ihr dann Gott erforschen, der das alles geschaffen hat? Wie wollt ihr seine Gedanken erkennen und seine Absichten verstehen? Nein, meine Brüder, reizt den Herrn, unseren Gott, nicht zum Zorn!
13101JuditJdt18815Auch wenn er nicht gewillt ist, uns in diesen fünf Tagen Hilfe zu schaffen, so hat doch er zu bestimmen, zu welcher Zeit er uns helfen oder uns vor den Augen unserer Feinde vernichten will.
13102JuditJdt18816Versucht nicht, die Entscheidungen des Herrn, unseres Gottes, zu erzwingen; denn Gott ist nicht wie ein Mensch, dem man drohen kann, und wie ein Menschenkind, das man beeinflussen kann.
13103JuditJdt18817Darum wollen wir die Rettung von ihm erwarten und ihn um Hilfe anrufen. Er wird unser Flehen erhören, wenn es seinem Willen entspricht.
13104JuditJdt18818Denn eines gab es bei uns nicht und gibt es auch heute nicht: Es gibt weder einen Stamm noch eine Familie, weder einen Gau noch eine Stadt, die von Menschen gemachte Götter anbeten, wie es in früherer Zeit geschah.
13105JuditJdt18819Damals wurden unsere Väter dem Schwert und der Plünderung preisgegeben und mussten vor den Augen unserer Feinde schwere Niederlagen erleiden.
13106JuditJdt18820Wir aber kennen keinen anderen Gott als ihn allein. Daher dürfen wir hoffen, dass er uns und unser Volk nicht im Stich lassen wird.
13107JuditJdt18821Wenn wir nämlich überwältigt werden, dann wird auch ganz Judäa erobert und unser Heiligtum geplündert werden. Von uns aber wird Gott für die Entweihung des Heiligtums blutige Rechenschaft fordern.
13108JuditJdt18822Uns wird er die Ermordung unserer Brüder, die Entvölkerung des Landes, die Verwüstung unseres Erbbesitzes zur Last legen, inmitten der Heiden, bei denen wir als Sklaven dienen und unseren Herren Anlass zu Spott und Verachtung sein werden.
13109JuditJdt18823Unsere Knechtschaft wird dann nicht mehr zum Guten gewendet werden, sondern der Herr, unser Gott, wird sie für uns zur Schande werden lassen.
13110JuditJdt18824Daher, liebe Brüder, wollen wir jetzt unseren Stammesbrüdern beweisen, dass wir für ihr Leben einstehen und dass das Heiligtum, der Tempel und der Altar, sich auf uns verlassen können.
13111JuditJdt18825Bei alldem aber lasst uns dem Herrn, unserem Gott, danken, dass er uns ebenso prüft wie schon unsere Väter.
13112JuditJdt18826Denkt daran, was er mit Abraham machte, wie er Isaak prüfte und was Jakob im syrischen Mesopotamien erlebte, als er die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, hütete.
13113JuditJdt18827Denn wie er diese Männer im Feuer geläutert hat, um ihr Herz zu prüfen, so hat er auch mit uns kein Strafgericht vor, sondern der Herr züchtigt seine Freunde, um sie zur Einsicht zu führen.
13114JuditJdt18828Da sagte Usija zu ihr: Alles, was du gesagt hast, kam aus einem edlen Herzen und es gibt niemand, der deinen Worten widersprechen kann.
13115JuditJdt18829Deine Weisheit wird ja nicht erst heute offenbar, sondern schon von deiner frühesten Jugend an kennt das ganze Volk deine Einsicht und weiß, wie edel die Gedanken deines Herzens sind.
13116JuditJdt18830Aber das Volk leidet furchtbaren Durst; sie zwangen uns zu tun, was wir ihnen versprochen haben, und einen Eid auf uns zu laden, den wir nicht brechen dürfen.
13117JuditJdt18831Doch bete du jetzt für uns, denn du bist eine gottesfürchtige Frau. Dann wird der Herr Regen schicken, um unsere Zisternen zu füllen, und wir brauchen nicht zu verschmachten.
13118JuditJdt18832Da sagte Judit zu ihnen: Hört mich an! Ich will eine Tat vollbringen, von der man noch in fernsten Zeiten den Kindern unseres Volkes erzählen wird.
13119JuditJdt18833Kommt diese Nacht an das Tor, wenn ich mit meiner Dienerin hinausgehe. Bevor die Frist abgelaufen ist, die ihr für die Übergabe der Stadt an unsere Feinde gesetzt habt, wird der Herr durch meine Hand Israel gnädig Hilfe bringen.
13120JuditJdt18834Fragt nicht nach meinem Vorhaben; denn ich werde euch nichts mitteilen, bevor das vollendet ist, was ich tun will.
13121JuditJdt18835Da sagten Usija und die Stadtältesten zu ihr: Geh in Frieden! Gott, der Herr, sei dein Führer bei dem Strafgericht an unseren Feinden.
13122JuditJdt18836Dann verließen sie das Zelt und kehrten auf ihre Posten zurück.
13123JuditJdt1891Judit warf sich auf ihr Gesicht nieder, streute sich Asche auf das Haupt und öffnete das Bußgewand, das sie trug. Es war gerade die Zeit, zu der man an jenem Abend in Jerusalem im Haus Gottes das Rauchopfer darbrachte. Und Judit rief laut zum Herrn; sie sagte:
13124JuditJdt1892Herr, du Gott meines Stammvaters Simeon! Du hast ihm das Schwert in die Hand gegeben zur Bestrafung der Fremden, die den Gürtel der Jungfrau lösten, um sie zu beflecken, die ihre Schenkel entblößten, um sie zu schänden, und ihren Schoß entweihten zu ihrer Schande. Du hattest nämlich geboten: Das darf nicht geschehen. Und dennoch taten sie es.
13125JuditJdt1893Deswegen gabst du ihre Fürsten Mördern preis und tauchtest zur Vergeltung das Lager, das ihrer Arglist gedient hatte, in Blut; du erschlugst die Knechte samt ihren Herren, ja auch die Herren auf ihren Thronen.
13126JuditJdt1894Du gabst ihre Frauen dem Raub und ihre Töchter der Gefangenschaft preis und ihren ganzen Besitz gabst du deinen geliebten Söhnen; denn sie glühten vor Eifer für dich, hatten Abscheu vor der Befleckung ihres Blutes und riefen zu dir um Hilfe. Gott, mein Gott, erhöre auch mich, die Witwe!
13127JuditJdt1895Du hast bewirkt, was damals war und auch was vorher und später geschah. Doch auch was jetzt geschieht und noch kommen wird, hast du erdacht und es ist eingetroffen, was du geplant hast.
13128JuditJdt1896Deine Beschlüsse standen da und sagten: Hier sind wir! Denn alle deine Wege sind schon gebahnt und dein Gericht ist eine beschlossene Sache.
13129JuditJdt1897Sieh doch auf die Assyrer! Sie verfügen über ein gewaltiges Heer, brüsten sich mit ihren Rossen und Reitern, sind stolz auf die Schlagkraft ihres Fußvolkes, vertrauen auf ihre Schilde und Speere, ihre Bogen und Schleudern und wollen nicht einsehen, dass du der Herr bist, der den Kriegen ein Ende setzt.
13130JuditJdt1898«Herr» ist dein Name. Brich ihre Stärke mit deiner Macht und vernichte ihre Kraft in deinem Zorn! Denn sie haben beschlossen, dein Heiligtum zu entweihen, das Zelt, in dem dein herrlicher Name wohnt, zu beflecken und die Hörner deines Altars mit dem Schwert abzuschlagen.
13131JuditJdt1899Schau dir ihren Übermut an und lass deinen Zorn auf ihr Haupt herabfahren! Schenke mir, der Witwe, die Kraft zu der Tat, die ich plane.
13132JuditJdt18910Schlag den Knecht wie den Herrn und den Herrn wie den Diener durch meine listigen Worte; brich ihren Trotz durch die Hand einer Frau!
13133JuditJdt18911Denn deine Macht stützt sich nicht auf die große Zahl, deine Herrschaft braucht keine starken Männer, sondern du bist der Gott der Schwachen und der Helfer der Geringen; du bist der Beistand der Armen, der Beschützer der Verachteten und der Retter der Hoffnungslosen.
13134JuditJdt18912Ja, du Gott meines Vaters und Gott deines Erbbesitzes Israel, du Herr des Himmels und der Erde, Schöpfer der Meere und König deiner ganzen Schöpfung, erhöre mein Gebet!
13135JuditJdt18913Lass meine listigen Worte Wunden und Striemen schlagen bei denen, die gegen deinen Bund und dein heiliges Haus, gegen den Berg Zion und den Wohnsitz deiner Söhne Böses beschlossen haben.
13136JuditJdt18914Lass dein ganzes Volk und alle Stämme erkennen und wissen, dass du der wahre Gott bist, der Gott aller Macht und Stärke, und dass es für dein Volk Israel keinen anderen Beschützer gibt als dich allein.
13137JuditJdt18101Als sie ihr flehentliches Gebet zu dem Gott Israels beendet und alles gesagt hatte,
13138JuditJdt18102stand sie auf, rief ihre Dienerin und stieg in das Haus hinab, wo sie sich am Sabbat und an den Festtagen aufzuhalten pflegte.
13139JuditJdt18103Dort legte sie das Bußgewand ab, das sie trug, zog ihre Witwenkleider aus, wusch ihren Körper mit Wasser und salbte sich mit einer wohlriechenden Salbe. Hierauf ordnete sie ihre Haare, setzte ein Diadem auf und zog die Festkleider an, die sie zu Lebzeiten ihres Gatten Manasse getragen hatte.
13140JuditJdt18104Auch zog sie Sandalen an, legte ihre Fußspangen, Armbänder, Fingerringe, Ohrgehänge und all ihren Schmuck an und machte sich schön, um die Blicke aller Männer, die sie sähen, auf sich zu ziehen.
13141JuditJdt18105Ihrer Dienerin gab sie einen Schlauch Wein und ein Gefäß mit Öl; sie füllte einen Sack mit Gerstenmehl, getrockneten Feigen und reinen Broten, verpackte all diese Dinge sorgfältig und lud sie ihrer Dienerin auf.
13142JuditJdt18106Darauf gingen sie zum Stadttor von Betulia hinaus. Dort trafen sie Usija sowie Kabri und Karmi, die Ältesten der Stadt, auf ihrem Posten.
13143JuditJdt18107Als sie Judits verwandeltes Aussehen sahen und die Kleider, die sie angelegt hatte, kamen sie aus dem Staunen über ihre Schönheit nicht mehr heraus und sagten zu ihr:
13144JuditJdt18108Der Gott unserer Väter mache dich zu einem Werkzeug seiner Gnade und lasse dein Vorhaben gelingen, zum Ruhm Israels und zur Verherrlichung Jerusalems.
13145JuditJdt18109Sie aber neigte sich vor Gott im Gebet und sagte dann zu ihnen: Gebt Befehl, dass mir das Stadttor geöffnet wird; ich will hinausgehen und tun, was ihr mit mir besprochen habt. Da befahlen sie den jungen Männern, das Tor für sie zu öffnen, wie sie es gewünscht hatte.
13146JuditJdt181010Man öffnete das Tor und Judit ging mit ihrer Dienerin hinaus. Die Männer in der Stadt aber sahen ihr nach, bis sie den Berg hinabgestiegen und durch das Tal gegangen war und man sie nicht mehr sehen konnte.
13147JuditJdt181011Als sie im Tal weitergingen, begegneten ihr assyrische Vorposten.
13148JuditJdt181012Sie hielten sie fest und fragten: Zu welchem Volk gehörst du? Woher kommst du und wohin gehst du? Sie antwortete: Ich gehöre zum Volk der Hebräer und laufe von ihnen fort, weil sie euch doch bald zum Fraß vorgeworfen werden.
13149JuditJdt181013Ich will zu Holofernes, dem Oberbefehlshaber eures Heeres, gehen und ihm eine zuverlässige Nachricht bringen; ich will ihm zeigen, welchen Weg er einschlagen muss, um das ganze Bergland in seinen Besitz zu bringen, ohne dass dabei einer von seinen Leuten Leib und Leben verliert.
13150JuditJdt181014Als die Männer ihre Worte hörten und ihr Gesicht betrachteten, dessen Schönheit sie bezauberte, sagten sie:
13151JuditJdt181015Du hast dein Leben gerettet, weil du dich beeilt hast, von dort oben unserem Herrn entgegenzugehen. Komm jetzt zu seinem Zelt! Einige von uns werden dich begleiten und dich ihm übergeben.
13152JuditJdt181016Hab keine Angst, wenn du vor ihm stehst. Sag ihm, was du zu sagen hast, dann wird er dich gnädig behandeln.
13153JuditJdt181017Darauf wählten sie von ihren Leuten hundert Männer zum Geleit für Judit und ihre Dienerin aus; diese führten sie zum Zelt des Holofernes.
13154JuditJdt181018Im ganzen Lager entstand eine große Unruhe; denn die Nachricht von Judits Ankunft hatte sich schon in den Zelten herumgesprochen. Die Leute eilten herbei und umringten sie, als sie vor dem Zelt des Holofernes stand, bis man sie ihm angemeldet hatte.
13155JuditJdt181019Sie bewunderten ihre Schönheit und übertrugen ihre Bewunderung auch auf die Israeliten. Einer sagte zum andern: Wer kann dieses Volk verachten, das solche Frauen in seiner Mitte hat? Es wäre nicht klug, auch nur einen einzigen Mann von ihnen übrig zu lassen; wenn man sie laufen lässt, sind sie imstande, noch die ganze Welt zu überlisten.
13156JuditJdt181020Schließlich kamen die Leibwächter des Holofernes und sein ganzes Gefolge heraus und führten sie in das Zelt.
13157JuditJdt181021Holofernes lag auf seinem Lager unter einem Mückennetz aus Purpur und Gold, in das Smaragde und andere Edelsteine eingewebt waren.
13158JuditJdt181022Als man ihm Judit anmeldete, trat er in den Vorraum des Zeltes hinaus, wobei ihm silberne Leuchter vorangetragen wurden.
13159JuditJdt181023Sobald er und sein Gefolge Judit erblickten, gerieten sie alle in Erstaunen über die Schönheit ihres Gesichts. Sie warf sich vor ihm nieder und huldigte ihm, doch seine Diener richteten sie wieder auf.
13160JuditJdt18111Holofernes sagte zu ihr: Nur Mut, Frau, fürchte dich nicht! Ich habe noch keinem Menschen etwas zuleid getan, der sich für den Dienst Nebukadnezzars, des Königs der ganzen Erde, entschieden hat.
13161JuditJdt18112Ich hätte auch jetzt gegen dein Volk, das im Bergland wohnt, nie meinen Speer erhoben, wenn es mir nicht seine Verachtung gezeigt hätte; das haben sie sich selbst zu verdanken.
13162JuditJdt18113Sag mir jetzt, warum du von ihnen entflohen und zu uns übergelaufen bist. Es war deine Rettung, dass du hergekommen bist. Sei unbesorgt, du wirst heute Nacht und auch weiterhin am Leben bleiben.
13163JuditJdt18114Niemand wird dir ein Leid antun. Im Gegenteil, man wird dich gut behandeln, wie es die Diener meines Herrn, des Königs Nebukadnezzar, gewohnt sind.
13164JuditJdt18115Judit sagte zu ihm: Nimm die Worte deiner Sklavin gnädig auf und erlaube deiner Magd, vor dir zu reden. Ich erzähle meinem Herrn in dieser Nacht keine Lüge.
13165JuditJdt18116Wenn du dem Rat deiner Magd folgst, dann wird Gott dein Unternehmen zu einem guten Ende führen, und mein Herr wird sein Ziel nicht verfehlen.
13166JuditJdt18117Denn so wahr Nebukadnezzar lebt, der König der ganzen Erde, und so wahr die Macht dessen gilt, der dich aussandte, um alle Welt zur Ordnung zu rufen: Du machst ihm nicht nur die Menschen untertan; auch die wilden Tiere, das Vieh und die Vögel werden dank deiner Tatkraft unter der Herrschaft Nebukadnezzars und seines ganzen Hauses leben.
13167JuditJdt18118Wir haben nämlich von deiner Weisheit und von den großartigen Fähigkeiten deines Geistes gehört; aller Welt ist bekannt, dass du allein im ganzen Reich tüchtig bist, erfolgreich durch dein Wissen und bewundernswert in der Kriegführung.
13168JuditJdt18119Was die Rede betrifft, die Achior in deinem Kriegsrat gehalten hat, so sind uns seine Ausführungen zu Ohren gekommen; denn die Männer von Betulia haben ihn am Leben gelassen und er hat ihnen alles berichtet, was er bei dir gesprochen hat.
13169JuditJdt181110Darum sage ich dir, mein Herr und Gebieter, verachte seine Rede nicht, sondern nimm sie dir zu Herzen! Sie entspricht nämlich der Wahrheit: Unser Volk kann tatsächlich nur dann bestraft werden und das Schwert hat nur dann Gewalt über sie, wenn sie sich gegen ihren Gott versündigt haben.
13170JuditJdt181111Jetzt aber ist es so, dass mein Herr nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen muss. Der Tod wird über sie kommen; denn eine Sünde hat von ihnen Besitz ergriffen und sie werden ihren Gott zum Zorn reizen, sobald sie das Unerlaubte wirklich tun.
13171JuditJdt181112Als ihnen nämlich die Lebensmittel ausgingen und der Wasservorrat immer knapper wurde, beschlossen sie, sich über ihr Vieh herzumachen, und sie sind gewillt, all das zu verzehren, was Gott ihnen in seinem Gesetz als Nahrung verboten hat.
13172JuditJdt181113Auch die Ersterträge des Getreides und den Zehnten von Wein und Öl, die sie als Weihegaben für die Dienst tuenden Priester unseres Gottes in Jerusalem aufbewahrt haben, beschlossen sie, restlos zu verzehren; dabei darf keiner aus dem Volk die Weihegaben auch nur mit den Händen anrühren.
13173JuditJdt181114Sie haben Boten nach Jerusalem geschickt, weil die dortige Bevölkerung ebenso gehandelt hat; nun sollen die Boten ihnen den Schulderlass des Ältestenrates besorgen.
13174JuditJdt181115Doch folgendes wird geschehen: Sobald ihnen der Schulderlass mitgeteilt ist und sie zur Tat schreiten, werden sie dir noch am gleichen Tag zu ihrem Verderben ausgeliefert.
13175JuditJdt181116Daher bin ich, deine Sklavin, von ihnen weggelaufen, nachdem ich das alles durchschaut hatte. Ja, Gott hat mich gesandt, damit ich mit dir die Dinge vollbringe, über die alle Welt, wenn sie davon erfährt, in Staunen gerät.
13176JuditJdt181117Deine Sklavin ist eine gottesfürchtige Frau und dient Tag und Nacht dem Gott des Himmels. Jetzt will ich bei dir bleiben, mein Herr; doch in der Nacht wird deine Sklavin in die Schlucht hinausgehen. Ich will zu Gott beten und er wird mir sagen, wann sie ihre Sünden begangen haben.
13177JuditJdt181118Dann will ich kommen und es dir mitteilen. Du aber wirst mit deinen Truppen ausziehen und keiner von ihnen wird dir Widerstand leisten.
13178JuditJdt181119Ich werde dich quer durch Judäa bis nach Jerusalem führen und dort mitten in der Stadt deinen Feldherrnstuhl aufrichten. Du wirst sie wegführen wie Schafe, die keinen Hirten haben, und kein Hund wird gegen dich bellen. Das wurde mir kraft meiner Sehergabe offenbart und ich bin hergesandt worden, um es dir kundzutun.
13179JuditJdt181120Ihre Worte gefielen Holofernes und seinem ganzen Gefolge. Sie staunten über die Weisheit und sagten:
13180JuditJdt181121Es gibt von einem Ende der Erde bis zum andern keine zweite Frau, die so bezaubernd aussieht und so verständig reden kann.
13181JuditJdt181122Holofernes sagte zu ihr: Dein Gott hat wohl daran getan, dass er dich aus deinem Volk hersandte; so wird uns der Sieg zuteil, aber jene, die meinen Herrn verachtet haben, wird das Verderben treffen.
13182JuditJdt181123Wahrhaftig, du bist wunderschön und verstehst ausgezeichnet zu reden. Wenn du tust, was du versprochen hast, dann soll dein Gott auch mein Gott sein; du sollst im Palast des Königs Nebukadnezzar wohnen und in aller Welt berühmt sein.
13183JuditJdt18121Dann ließ er sie in den Raum führen, wo sein silbernes Tafelgerät aufgestellt war, und befahl, ihr von den feinen Speisen auf seinem Tisch vorzusetzen und von seinem Wein zu trinken zu geben.
13184JuditJdt18122Doch Judit sagte: Ich werde nichts davon nehmen, damit ich keinen Anstoß errege. Man soll mir statt dessen von meinem Vorrat zu essen geben, den ich mitgebracht habe.
13185JuditJdt18123Da fragte Holofernes: Wenn aber dein Vorrat erschöpft ist, woher sollen wir dann solche Nahrungsmittel beschaffen? Wir haben ja niemand aus deinem Volk bei uns.
13186JuditJdt18124Judit erwiderte: Bei deinem Leben, mein Herr, noch bevor deine Magd ihren Vorrat aufgebraucht hat, wird der Herr durch meine Hand vollbringen, was er beschlossen hat.
13187JuditJdt18125Darauf führten die Diener des Holofernes sie in das Zelt, wo sie bis Mitternacht schlief. Um die Zeit der Morgenwache stand sie auf,
13188JuditJdt18126schickte einen Boten zu Holofernes und ließ ihm sagen: Möge mein Herr Anweisung geben, dass man deine Sklavin zum Gebet hinausgehen lässt.
13189JuditJdt18127Da befahl Holofernes seinen Leibwächtern, sie nicht daran zu hindern. So verbrachte sie drei Tage im Lager und ging jede Nacht in die Schlucht von Betulia hinaus, um sich im Lager an der Wasserquelle zu baden.
13190JuditJdt18128Wenn sie aus dem Bad herausstieg, flehte sie zu dem Herrn, dem Gott Israels, er möge ihr Vorhaben gelingen lassen und ihrem Volk wieder aufhelfen.
13191JuditJdt18129Dann kehrte sie im Zustand der Reinheit zurück und blieb in dem Zelt, bis sie gegen Abend ihr Essen zu sich nahm.
13192JuditJdt181210Am vierten Tag gab Holofernes ein Gastmahl nur für seine Dienerschaft; von den Männern, die sonst um ihn waren, lud er keinen ein.
13193JuditJdt181211Dem Eunuchen Bagoas, der sein ganzes Eigentum zu verwalten hatte, gab er den Auftrag: Geh und rede der Hebräerin zu, die deiner Obhut anvertraut ist, dass sie zu uns kommt und mit uns isst und trinkt.
13194JuditJdt181212Es wäre wahrhaftig eine Schande für uns, wenn wir eine solche Frau gehen ließen, ohne mit ihr zusammen gewesen zu sein. Sie selber würde uns auslachen, wenn wir sie nicht an uns rissen.
13195JuditJdt181213Bagoas ging weg, trat bei Judit ein und sagte: Möge das schöne Mädchen nicht zögern, zu meinem Herrn zu kommen; sie soll ihm gegenüber den Ehrenplatz einnehmen, mit uns Wein trinken und fröhlich sein und heute den assyrischen Mädchen gleich werden, die im Palast Nebukadnezzars ihren Dienst tun.
13196JuditJdt181214Judit entgegnete: Wer bin ich, dass ich meinem Herrn widersprechen dürfte? Ich will unverzüglich alles tun, was er wünscht; das soll mir eine Freude sein bis zum Tag meines Todes.
13197JuditJdt181215Judit stand auf, legte ihr bestes Kleid und ihren ganzen Schmuck an. Ihre Dienerin eilte voraus und legte für sie gegenüber von Holofernes die Teppiche auf den Boden, die sie von Bagoas als Lager für ihre täglichen Mahlzeiten erhalten hatte.
13198JuditJdt181216Darauf trat Judit ein und nahm Platz. Holofernes aber war über sie ganz außer sich vor Entzücken. Seine Leidenschaft entbrannte und er war begierig danach, mit ihr zusammen zu sein. Denn seit er sie gesehen hatte, lauerte er auf eine günstige Gelegenheit, um sie zu verführen.
13199JuditJdt181217Als Holofernes sie aufforderte: Trink doch und sei vergnügt mit uns!,
13200JuditJdt181218erwiderte Judit: Gern will ich trinken, Herr, denn ich habe in meinem ganzen Leben noch keine solche Ehre erfahren wie heute.
13201JuditJdt181219Sie griff zu, aß und trank vor seinen Augen, was ihre Dienerin zubereitet hatte.
13202JuditJdt181220Holofernes wurde ihretwegen immer fröhlicher und trank so viel Wein, wie er noch nie zuvor in seinem Leben an einem einzigen Tag getrunken hatte.
13203JuditJdt18131Als es dann Nacht geworden war, brachen seine Diener eilig auf. Bagoas schloss von außen das Zelt und trennte so die Diener von seinem Herrn. Sie suchten ihr Nachtlager auf, denn sie waren alle von dem ausgedehnten Mahl ermüdet.
13204JuditJdt18132Judit allein blieb in dem Zelt zurück, wo Holofernes, vom Wein übermannt, vornüber auf sein Lager gesunken war.
13205JuditJdt18133Judit hatte ihrer Dienerin befohlen, draußen vor ihrem Schlafgemach stehen zu bleiben und wie alle Tage zu warten, bis sie herauskäme; sie werde nämlich zum Gebet hinausgehen. Im gleichen Sinne hatte sie auch mit Bagoas gesprochen.
13206JuditJdt18134Inzwischen hatte sich die ganze Gesellschaft entfernt und es befand sich kein Mensch mehr im Schlafgemach des Holofernes. Judit trat an das Lager des Holofernes und betete still: Herr, du Gott aller Macht, sieh in dieser Stunde gnädig auf das, was meine Hände zur Verherrlichung Jerusalems tun werden.
13207JuditJdt18135Jetzt ist der Augenblick gekommen, dass du dich deines Erbbesitzes annimmst und dass ich mein Vorhaben ausführe, zum Verderben der Feinde, die sich gegen uns erhoben haben.
13208JuditJdt18136Dann ging sie zum Bettpfosten am Kopf des Holofernes und nahm von dort sein Schwert herab.
13209JuditJdt18137Sie ging ganz nahe zu seinem Lager hin, ergriff sein Haar und sagte: Mach mich stark, Herr, du Gott Israels, am heutigen Tag!
13210JuditJdt18138Und sie schlug zweimal mit ihrer ganzen Kraft auf seinen Nacken und hieb ihm den Kopf ab.
13211JuditJdt18139Dann wälzte sie seinen Rumpf von dem Lager und riss das Mückennetz von den Tragstangen herunter.
13212JuditJdt181310Kurz danach ging sie hinaus und übergab den Kopf des Holofernes ihrer Dienerin, die ihn in einen Sack steckte. Sie machten sich dann beide wie gewöhnlich auf den Weg, als wollten sie zum Beten gehen. Sie gingen jedoch, nachdem sie das Lager durchquert hatten, um die Schlucht herum, stiegen den Berg nach Betulia hinauf und gelangten vor das Stadttor.
13213JuditJdt181311Schon von weitem rief Judit den Wächtern am Tor zu: Öffnet, öffnet schnell das Tor! Gott ist mit uns, ja, unser Gott ist mit uns. Er offenbart in Israel seine segensreiche Macht, an unseren Feinden aber seine strafende Gewalt. Das hat er auch heute bewiesen.
13214JuditJdt181312Als die Männer in der Stadt ihre Stimme hörten, eilten sie zum Stadttor hinunter und riefen die Ältesten der Stadt zusammen.
13215JuditJdt181313Alle liefen herbei, vom Kleinsten bis zum Größten, denn sie konnten es nicht fassen, dass Judit zurückgekommen war. Sie öffneten das Tor und ließen die beiden Frauen herein. Dann zündeten sie ein Feuer an, um den Platz zu beleuchten, und umringten sie.
13216JuditJdt181314Judit aber rief ihnen laut zu: Lobt Gott, ja, lobt ihn! Lobt Gott! Er hat dem Haus Israel sein Erbarmen nicht entzogen, sondern er hat in dieser Nacht unsere Feinde durch meine Hand vernichtend getroffen.
13217JuditJdt181315Dann zog sie den Kopf aus dem Sack und zeigte ihn den Männern mit den Worten: Seht, das ist der Kopf des Holofernes, des Oberbefehlshabers der assyrischen Truppen, und hier ist das Mückennetz, unter dem er in seinem Rausch lag. Der Herr hat ihn durch die Hand einer Frau erschlagen.
13218JuditJdt181316So wahr der Herr lebt, der mich auf dem Weg beschützt hat, den ich gegangen bin: Zwar hat ihn mein Anblick verführt und in das Verderben gestürzt, aber er hat mich durch keine Sünde befleckt oder geschändet.
13219JuditJdt181317Das Volk war zutiefst ergriffen; sie verneigten sich, warfen sich vor Gott nieder und riefen einmütig: Gepriesen seist du, unser Gott, der du am heutigen Tag die Feinde deines Volkes vernichtet hast.
13220JuditJdt181318Usija aber sagte: Meine Tochter, du bist von Gott, dem Allerhöchsten, mehr gesegnet als alle anderen Frauen auf der Erde. Gepriesen sei der Herr, unser Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Durch seine Hilfe ist es dir gelungen, dem Anführer unserer Feinde den Kopf abzuschlagen.
13221JuditJdt181319Die Erinnerung an dein Vertrauen soll in Ewigkeit nicht aus den Herzen der Menschen entschwinden, die sich an die Macht Gottes erinnern.
13222JuditJdt181320Gott möge dir ewigen Ruhm schenken und dich reich mit seinem Segen belohnen. Denn in der Not unseres Volkes hast du dein Leben nicht geschont; nein, du hast entschlossen unseren Untergang von uns abgewehrt, du bist vor unserem Gott auf geradem Weg gegangen. Und alles Volk rief: Amen, amen.
13223JuditJdt18141Da sagte Judit zu ihnen: Hört mich an, meine Brüder! Nehmt diesen Kopf und hängt ihn an der Zinne eurer Stadtmauer auf!
13224JuditJdt18142Wenn dann der Morgen anbricht und die Sonne über der Erde aufgeht, greift alle zu den Waffen und rückt mit allen wehrfähigen Männern zum Stadttor hinaus! Ihr müsst einen Anführer an ihre Spitze stellen und dann so tun, als ob ihr hinabsteigen und die assyrischen Vorposten in der Ebene angreifen wollt; in Wirklichkeit aber dürft ihr nicht hinabgehen.
13225JuditJdt18143Dann werden die feindlichen Vorposten sich kampfbereit machen, in ihr Lager eilen und die Anführer der assyrischen Truppen wecken. Wenn sie vor dem Zelt des Holofernes zusammenströmen, ihn aber nicht finden, werden sie, von Schrecken gepackt, vor euch flüchten.
13226JuditJdt18144Ihr aber und die Bewohner des ganzen Landes Israel setzt ihnen nach und macht sie auf der Flucht nieder!
13227JuditJdt18145Doch zuvor ruft mir noch den Ammoniter Achior, damit er sich den Mann ansieht und ihn wiedererkennt, der das Haus Israel verachtet und der ihn als einen Todgeweihten zu uns geschickt hat.
13228JuditJdt18146Da rief man Achior aus dem Haus des Usija herbei. Als er kam und in der Hand eines Mannes aus der Volksmenge den Kopf des Holofernes erblickte, fiel er ohnmächtig zu Boden.
13229JuditJdt18147Nachdem man ihn wieder aufgerichtet hatte, warf er sich Judit zu Füßen, verneigte sich vor ihr und sagte: Gepriesen seist du in allen Zelten Judas und bei allen Völkern. Wer immer deinen Namen hört, wird vor Schrecken erzittern.
13230JuditJdt18148Doch jetzt erzähl mir, was du in diesen Tagen getan hast. Judit berichtete ihm vor dem ganzen Volk alles, was sie getan hatte, angefangen von dem Tag ihres Weggangs bis zu dem Augenblick ihres jetzigen Gesprächs.
13231JuditJdt18149Als sie mit ihrem Bericht fertig war, brach das Volk in lauten Jubel aus und erhob in der Stadt ein Freudengeschrei.
13232JuditJdt181410Achior aber, der begriff, dass der Gott Israels diese Tat vollbracht hatte, glaubte aus ganzem Herzen an Gott; er ließ sich beschneiden und wurde von da an dem Haus Israel zugerechnet und so ist es bis auf den heutigen Tag geblieben.
13233JuditJdt181411Sobald der Morgen anbrach, hängte man den Kopf des Holofernes an der Mauer auf. Alle Männer griffen zu den Waffen und zogen in Scharen zu den Wegen, die in das Gebirge hinaufführten.
13234JuditJdt181412Als die Assyrer sie sahen, meldeten sie es ihren Anführern; diese eilten zu den Feldherren, Obersten und allen Offizieren.
13235JuditJdt181413Sie trafen sich beim Zelt des Holofernes und sagten zu dem Verwalter seines gesamten Eigentums: Weck doch unseren Herrn! Diese Sklaven wagen es herabzukommen und bieten uns den Kampf an, um vollends in ihr Verderben zu rennen.
13236JuditJdt181414Da ging Bagoas hinein und klatschte vor dem Zeltvorhang; denn er war der Meinung, Holofernes schlafe mit Judit.
13237JuditJdt181415Als niemand Gehör gab, schlug er den Vorhang zurück und trat in das Schlafgemach ein. Da fand er Holofernes tot ausgestreckt auf der Schwelle liegen und sah, dass ihm der Kopf abgeschlagen worden war.
13238JuditJdt181416Er stieß einen lauten Schrei aus und zerriss unter Weinen, Stöhnen und lautem Klagen seine Kleider.
13239JuditJdt181417Dann eilte er in das Zelt, wo Judit untergebracht war; als er sie nicht mehr vorfand, stürzte er unter die Soldaten hinaus und schrie:
13240JuditJdt181418Diese Sklaven haben Verrat geübt! Ein einzelnes Weib der Hebräer hat Schande über das ganze Haus des Königs Nebukadnezzar gebracht. Seht her: Holofernes liegt am Boden und er hat keinen Kopf mehr.
13241JuditJdt181419Als sie das hörten, zerrissen die Führer des assyrischen Heeres ihre Kleider; tiefe Bestürzung ergriff sie und ihr Klagegeschrei schallte laut durch das Lager.
13242JuditJdt18151Als die Männer in den Zelten hörten, was geschehen war, packte sie das Entsetzen.
13243JuditJdt18152Furcht und Schrecken überfiel sie und keiner wollte mehr bei dem andern bleiben. Sie stoben auseinander und liefen auf allen Wegen in der Ebene und im Gebirge davon.
13244JuditJdt18153Auch die, die auf den Berghöhen rings um Betulia ihr Lager hatten, wandten sich zur Flucht. Nun aber machten sich die wehrfähigen Israeliten über sie her.
13245JuditJdt18154Usija schickte Boten nach Betomestajim, Bebai, Choba und Kola sowie in das ganze übrige Land Israel. Sie berichteten, was sich zugetragen hatte, und forderten die Bevölkerung auf, sich ebenfalls auf die Feinde zu stürzen und sie zu vernichten.
13246JuditJdt18155Sobald die Israeliten das hörten, fielen sie einmütig über die Feinde her, verfolgten sie bis nach Choba und schlugen sie nieder. Auch die Bewohner Jerusalems und des ganzen Berglandes fanden sich ein; denn man hatte ihnen gemeldet, was mit dem Heer ihrer Feinde geschehen war. Die Bewohner von Gilead und Galiläa fielen den Assyrern in die Flanke. Sie fügten ihnen schwere Verluste zu, bis sie über das Gebiet von Damaskus hinaus waren.
13247JuditJdt18156Die zurückgebliebenen Einwohner von Betulia machten sich über das Lager der Assyrer her, plünderten es und verschafften sich großen Reichtum.
13248JuditJdt18157Was übrig blieb, nahmen die Israeliten an sich, als sie von der Verfolgung zurückkehrten. Auch die Dörfer und Gehöfte im Bergland und in der Ebene machten große Beute; denn es gab davon eine unermessliche Menge.
13249JuditJdt18158Der Hohepriester Jojakim und der Ältestenrat von Israel, die in Jerusalem wohnten, kamen herbei, um die rettende Tat zu sehen, die der Herr für Israel getan hatte, aber auch um Judit aufzusuchen und sie zu beglückwünschen.
13250JuditJdt18159Sie traten bei ihr ein, lobten sie wie aus einem Mund und sagten zu ihr: Du bist der Ruhm Jerusalems, du bist die große Freude Israels und der Stolz unseres Volkes.
13251JuditJdt181510Mit deiner Hand hast du das alles getan, du hast segensreiche Taten für Israel vollbracht und Gott hat daran Gefallen gehabt. Sei gesegnet vom Herrn, dem Allmächtigen, für ewige Zeiten. Und alles Volk rief: Amen.
13252JuditJdt181511Dreißig Tage lang plünderte die Menge das feindliche Lager. Man schenkte Judit das Zelt des Holofernes, alle seine silbernen Geräte, die Ruhebetten, die Gefäße und alle übrigen Einrichtungsgegenstände. Sie nahm ihren Anteil an der Beute und packte ihn auf ihr Maultier; auch ihre Wagen ließ sie anspannen und verstaute die Beute darauf.
13253JuditJdt181512Alle Frauen in Israel eilten herbei, um Judit zu sehen, und sangen ihr Lob. Als sie sich ihr zu Ehren zu einem Festreigen aufstellten, nahm Judit belaubte Zweige in die Hand und gab auch den umstehenden Frauen davon.
13254JuditJdt181513Sie und ihre Begleiterinnen setzten sich Kränze von Ölzweigen auf, und so ging sie vor dem ganzen Volk her und führte den Festreigen der Frauen an. Ihr folgten alle Männer von Israel in Waffen und mit Kränzen geschmückt. Von allen Lippen ertönten Loblieder.
13255JuditJdt181514Judit aber stimmte im Beisein von ganz Israel das folgende Danklied an und alles Volk sang den Lobpreis mit, im Wechsel mit ihr.
13256JuditJdt18161Judit sang: Stimmt ein Lied an für meinen Gott unter Paukenschall, /singt für den Herrn unter Zimbelklang! /Preist ihn und singt sein Lob, /rühmt seinen Namen und ruft ihn an!
13257JuditJdt18162Denn der Herr ist ein Gott, /der den Kriegen ein Ende setzt; /er führte mich heim in sein Lager inmitten des Volkes /und rettete mich aus der Gewalt der Feinde.
13258JuditJdt18163Assur kam von den Bergen des Nordens /mit seiner unzählbaren Streitmacht; /die Masse der Truppen verstopfte die Täler, /sein Reiterheer bedeckte die Hügel.
13259JuditJdt18164Brandschatzen wollten sie mein Gebiet, /die Jugend morden mit scharfem Schwert, /den zarten Säugling am Boden zerschmettern, /die Kinder als Beute verschleppen, /als billigen Raub die Mädchen entführen.
13260JuditJdt18165Doch der Herr, der Allmächtige, gab sie preis, /er gab sie der Vernichtung preis /durch die Hand einer Frau.
13261JuditJdt18166Ihr Held fiel nicht durch die Kraft junger Männer, /nicht Söhne von Riesen erschlugen ihn, /noch traten ihm hohe Recken entgegen. /Nein, Judit, Meraris Tochter, /bannte seine Macht mit dem Reiz ihrer Schönheit.
13262JuditJdt18167Sie legte ihr Witwengewand ab, /um den Bedrängten in Israel zu helfen. /Sie salbte ihr Gesicht mit duftendem Öl,
13263JuditJdt18168sie schmückte ihre Haare mit einem Diadem /und zog ein Leinenkleid an, um ihn zu verführen.
13264JuditJdt18169Ihre Sandalen bezauberten sein Auge. /So schlug ihre Schönheit sein Herz in Bann. /Das Schwert traf seinen Nacken mit Wucht.
13265JuditJdt181610Die Perser erschraken vor ihrer Kühnheit, /die Meder erstarrten vor ihrem Mut.
13266JuditJdt181611Jubel erfüllte mein armes Volk - /sie aber gerieten in Schrecken. /Die Meinen waren schwach - /sie aber packte Entsetzen. /Die einen stimmten den Schlachtruf an - /die anderen ergriffen die Flucht.
13267JuditJdt181612Erbärmliches Volk! Man stieß sie nieder /und schlug sie nieder wie Kinder von Ehebrecherinnen; /sie kamen um durch das Heer meines Herrn.
13268JuditJdt181613Ich singe meinem Gott ein neues Lied; /Herr, du bist groß und voll Herrlichkeit. /Wunderbar bist du in deiner Stärke, /keiner kann dich übertreffen.
13269JuditJdt181614Dienen muss dir deine ganze Schöpfung. /Denn du hast gesprochen und alles entstand. /Du sandtest deinen Geist, um den Bau zu vollenden. /Kein Mensch kann deinem Wort widerstehen.
13270JuditJdt181615Meere und Berge erbeben in ihrem Grund, /vor dir zerschmelzen die Felsen wie Wachs. /Doch wer dich fürchtet, der erfährt deine Gnade.
13271JuditJdt181616Zu gering ist jedes Opfer, um dich zu erfreuen, /alle Fettstücke sind nichts beim Opfer für dich. /Wer den Herrn fürchtet, der ist groß für immer.
13272JuditJdt181617Doch weh den Völkern, die mein Volk bekämpfen. /Am Tag des Gerichts straft sie der allmächtige Herr, /er schickt Feuer und Würmer in ihr Gebein; /in Ewigkeit sollen sie heulen vor Schmerz.
13273JuditJdt181618Als sie nach Jerusalem gekommen waren, warfen sie sich vor Gott zum Gebet nieder. Die Leute reinigten sich und brachten ihre Brandopfer, ihre freiwilligen Opfer und ihre sonstigen Gaben dar.
13274JuditJdt181619Judit stiftete dem Heiligtum alles, was ihr das Volk aus der Beute des Holofernes überlassen hatte. Auch das Mückennetz, das sie aus seinem Schlafgemach mitgenommen hatte, schenkte sie Gott als Weihegabe.
13275JuditJdt181620Drei Monate lang feierte das Volk vor dem Heiligtum in Jerusalem ein Freudenfest und Judit blieb bei ihnen.
13276JuditJdt181621Nach Ablauf dieser Zeit kehrte jeder in seinen Erbbesitz zurück. Judit ging nach Betulia und blieb auf ihrem Anwesen. Solange sie lebte, war sie im ganzen Land hochgerühmt.
13277JuditJdt181622Viele hätten sie gern zur Frau gehabt; aber seit ihr Gatte Manasse gestorben und zu seinen Vätern gerufen war, durfte kein Mann sie mehr berühren ihr Leben lang.
13278JuditJdt181623Sie erlebte ein sehr hohes Alter und wurde im Haus ihres Mannes hundertfünf Jahre alt. Ihrer Dienerin schenkte sie die Freiheit. Sie starb in Betulia und man bestattete sie in der Grabhöhle ihres Gatten Manasse.
13279JuditJdt181624Das Haus Israel betrauerte sie sieben Tage lang. Vor ihrem Tod hatte sie noch ihren Besitz an alle Verwandten ihres Gatten Manasse und an die Angehörigen ihrer eigenen Familie verteilt.
13280JuditJdt181625Niemand aber wagte mehr, die Israeliten zu beunruhigen, solange Judit lebte und auch noch lange Zeit nach ihrem Tod.
13281EsterEst1911Im zweiten Jahr der Regierung des Großkönigs Artaxerxes, am ersten Tag des Monats Nisan, hatte Mordechai, der Sohn Jaïrs, des Sohnes Schimis, des Sohnes des Kisch, aus dem Stamm Benjamin, einen Traum.
13282EsterEst1911Der Jude Mordechai wohnte in der Stadt Susa; er war ein angesehener Mann, der am Hof des Königs diente.
13283EsterEst1911Er gehörte zu den Gefangenen, die der babylonische König Nebukadnezzar mit Jojachin, dem König von Juda, aus Jerusalem verschleppt hatte.
13284EsterEst1911Er hatte folgenden Traum: Es gab Geschrei und Lärm, Donner und Erdbeben und ein Tumult entstand auf der Erde.
13285EsterEst1911Plötzlich kamen zwei große Drachen, beide bereit zu kämpfen. Sie brüllten laut
13286EsterEst1911und durch ihr Brüllen wurden alle Völker zum Kampf aufgereizt, sodass sie gegen das Volk der Gerechten Krieg führten.
13287EsterEst1911Es war ein Tag des Dunkels und der Finsternis; Bedrängnis und Not, Unheil und großer Tumult waren auf der Erde.
13288EsterEst1911Das ganze Volk der Gerechten geriet in Bestürzung. Sie fürchteten Unheil und rechneten mit ihrem Untergang. Da schrien sie zu Gott.
13289EsterEst1911Aus ihrem Schreien wurde wie aus einer kleinen Quelle ein großer Strom mit viel Wasser.
13290EsterEst1911Licht und Sonne schienen wieder; die Niedrigen wurden erhöht und sie vernichteten die Angesehenen.
13291EsterEst1911Als Mordechai diesen Traum gehabt hatte, erwachte er. Den ganzen Tag überlegte er, was Gott wohl beschlossen habe, und versuchte, auf jede nur mögliche Weise den Traum zu verstehen.
13292EsterEst1911Mordechai schlief im Palast in der Nähe der zwei Hofbeamten Gabata und Teresch, die den Palast bewachten.
13293EsterEst1911Dabei hörte er, was sie miteinander überlegten; er versuchte, über ihre Pläne Genaueres zu erfahren, und entdeckte, dass sie einen Anschlag gegen König Artaxerxes vorbereiteten. Er zeigte sie beim König an
13294EsterEst1911und der König verhörte die beiden Eunuchen. Sie gestanden und wurden abgeführt.
13295EsterEst1911Zur Erinnerung ließ der König diese Begebenheit aufzeichnen; auch Mordechai machte Aufzeichnungen darüber.
13296EsterEst1911Und der König beauftragte Mordechai, im Palast zu dienen, und belohnte ihn für seine Tat mit reichen Geschenken.
13297EsterEst1911Aber der Bugäer Haman, der Sohn Hammedatas, ein angesehener Mann beim König, suchte wegen der beiden Eunuchen des Königs Unheil über Mordechai und sein Volk zu bringen.
13298EsterEst 1911Es war zur Zeit des Artaxerxes, jenes Artaxerxes, der von Indien bis Kusch über hundertsiebenundzwanzig Provinzen herrschte.
13299EsterEst1912Drei Jahre, nachdem König Artaxerxes in der Burg Susa den Thron seines Reiches bestiegen hatte,
13300EsterEst1913gab er ein Festmahl für alle seine Fürsten und Beamten. Die Obersten des Heeres von Persien und Medien, die Vornehmen und die Statthalter der Provinzen waren erschienen
13301EsterEst1914und er stellte viele Tage lang seinen ganzen Reichtum und seine königliche Pracht, seine Herrlichkeit und seinen ungeheueren Prunk zur Schau, hundertachtzig Tage lang.
13302EsterEst1915Am Ende dieser Tage gab der König allen, die in der Burg Susa waren, vom Größten bis zum Geringsten, sieben Tage lang im Hofgarten des Palastes ein Festmahl.
13303EsterEst1916Weißes Leinen, violetter Purpurstoff und andere feine Gewebe waren mit weißen und roten Schnüren in silbernen Ringen an Alabastersäulen aufgehängt. Auf dem Mosaikboden aus Alabaster, weißem und buntem Marmor und Perlmuttsteinen standen goldene und silberne Ruhelager.
13304EsterEst1917Man trank aus goldenen Gefäßen, von denen keines den andern gleich war. Großzügig ließ der König seinen Wein ausschenken.
13305EsterEst1918Bei dem Gelage sollte keinerlei Zwang herrschen. Denn der König hatte seinen Palastbeamten befohlen: Jeder kann tun, was ihm beliebt.
13306EsterEst1919Auch Königin Waschti gab ein Festmahl für die Frauen, die im Palast des Königs Artaxerxes lebten.
13307EsterEst19110Als König Artaxerxes am siebten Tag vom Wein angeheitert war, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den sieben Hofbeamten, die ihn persönlich bedienten,
13308EsterEst19111die Königin Waschti im königlichen Diadem vor ihn zu bringen, damit das Volk und die Fürsten ihre Schönheit bewunderten; denn sie war sehr schön.
13309EsterEst19112Aber die Königin Waschti weigerte sich, dem Befehl des Königs, den die Hofbeamten überbracht hatten, zu folgen und zu kommen. Da wurde der König erbost und es packte ihn großer Zorn.
13310EsterEst19113Er besprach sich mit den Weisen, die sich in der Geschichte auskennen; denn er pflegte seine Angelegenheiten vor den Kreis der Gesetzes- und Rechtskundigen zu bringen,
13311EsterEst19114die zu ihm Zutritt hatten, nämlich Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena, Memuchan, die sieben Fürsten Persiens und Mediens. Sie hatten freien Zugang zum König und nahmen den ersten Rang im Königreich ein.
13312EsterEst19115Er fragte: Was soll man nach dem Gesetz mit der Königin Waschti tun, nachdem sie dem Befehl des Königs Artaxerxes, den ihr die Hofbeamten überbracht haben, nicht gefolgt ist?
13313EsterEst19116Da sagte Memuchan zum König und zu den Fürsten: Nicht nur gegen den König, sondern auch gegen alle Fürsten und alle Völker, die in all den Provinzen des Königs Artaxerxes leben, hat sich Königin Waschti verfehlt.
13314EsterEst19117Denn das Verhalten der Königin wird allen Frauen bekannt werden, und sie werden die Achtung vor ihren Ehemännern verlieren und sagen: König Artaxerxes befahl der Königin Waschti, vor ihm zu erscheinen; aber sie kam nicht.
13315EsterEst19118Von heute an werden alle Fürstinnen Persiens und Mediens, die vom Verhalten der Königin hören, dies allen Fürsten des Königs vorhalten und es gibt viel Ärger und Verdruss.
13316EsterEst19119Wenn es dem König recht ist, möge ein unwiderruflicher königlicher Erlass ergehen, der in den Gesetzen der Perser und Meder aufgezeichnet wird: Waschti darf dem König Artaxerxes nicht mehr unter die Augen treten. Der König aber verleihe den Rang der Königin einer anderen, die würdiger ist als sie.
13317EsterEst19120Wenn die Anordnung, die der König erlässt, in seinem ganzen großen Reich bekannt wird, dann werden alle Frauen ihren Ehemännern, den vornehmsten wie den geringsten, die gebührende Achtung erweisen.
13318EsterEst19121Der Vorschlag gefiel dem König und den Fürsten und der König handelte nach Memuchans Worten.
13319EsterEst19122Er sandte Schreiben an alle königlichen Provinzen, an jede Provinz in ihrer eigenen Schrift und an jedes Volk in seiner Sprache, damit alle Männer Herr in ihrem Haus blieben [[redend in der Sprache seines Volkes]].
13320EsterEst1921Als sich nach einiger Zeit der Zorn des Königs gelegt hatte, erinnerte er sich wieder an Waschti und an das, was sie getan und was man über sie beschlossen hatte.
13321EsterEst1922Da sagten die Pagen des Königs: Man sollte für den König schöne junge Mädchen suchen.
13322EsterEst1923Der König soll in jeder Provinz seines Reiches Männer beauftragen, alle schönen jungen Mädchen in den Frauenpalast auf der Burg Susa zu bringen und dem königlichen Kämmerer Hegai, dem Aufseher der Frauen, zu übergeben. Dort sollen sie der nötigen Schönheitspflege unterzogen werden.
13323EsterEst1924Und das Mädchen, das dem König gefällt, soll anstelle Waschtis Königin werden. Der König fand den Vorschlag gut und handelte nach ihm.
13324EsterEst1925In der Burg Susa lebte ein Jude namens Mordechai. Er war der Sohn Jaïrs, des Sohnes Schimis, des Sohnes des Kisch, aus dem Stamm Benjamin.
13325EsterEst1926Er war mit den Verschleppten aus Jerusalem gekommen, die der babylonische König Nebukadnezzar zusammen mit König Jojachin deportiert hatte.
13326EsterEst1927Er war der Vormund von Hadassa, der Tochter seines Onkels, die auch Ester hieß. Sie hatte keinen Vater und keine Mutter mehr. Das Mädchen war von schöner Gestalt und großer Anmut. Nach dem Tod ihres Vaters und ihrer Mutter hatte Mordechai sie als seine Tochter angenommen.
13327EsterEst1928Als der Befehl und Erlass des Königs bekannt wurde, brachte man viele Mädchen zur Burg Susa und gab sie in die Obhut Hegais. Auch Ester wurde in den Königspalast geholt und Hegai, dem Aufseher der Frauen, übergeben.
13328EsterEst1929Das Mädchen fand sein Gefallen und seine Gunst. Er war sehr darauf bedacht, dass sie die nötige Pflege und die richtige Kost erhielt; außerdem gab er ihr sieben auserlesene Dienerinnen aus dem Königshaus. Später ließ er sie mit ihren Dienerinnen in die schönsten Räume des Frauenpalastes umziehen.
13329EsterEst19210Ester hatte nichts von ihrem Volk und ihrer Abstammung erzählt; denn Mordechai hatte sie angewiesen, nichts davon zu sagen.
13330EsterEst19211Jeden Tag ging Mordechai zum Hof des Frauenpalastes, um zu erfahren, wie es Ester ging und was mit ihr geschah.
13331EsterEst19212Der Reihe nach wurden alle Mädchen zu König Artaxerxes geholt. Zuvor waren sie, wie es für die Frauen Vorschrift war, zwölf Monate lang gepflegt worden; denn so lange dauerte ihre Schönheitspflege: sechs Monate Myrrhenöl und sechs Monate Balsam und andere Schönheitsmittel der Frauen.
13332EsterEst19213Dann gingen die Mädchen zum König und alles, was sie sich aus dem Haus der Frauen wünschten, gab man ihnen in den Königspalast mit.
13333EsterEst19214Am Abend gingen sie hinein und am Morgen kamen sie zurück und wurden in den zweiten Frauenpalast gebracht und dem königlichen Kämmerer Schaaschgas anvertraut, dem Aufseher der Nebenfrauen. Sie durften nicht mehr zum König gehen, außer wenn der König Gefallen an ihnen gefunden hatte und sie ausdrücklich rufen ließ.
13334EsterEst19215Eines Tages war Ester, die Tochter Abihajils, des Onkels Mordechais, der sie als seine Tochter angenommen hatte, an der Reihe, zum König zu gehen. Sie wollte nichts mitnehmen, außer was der königliche Kämmerer Hegai, der Aufseher der Frauen, ihr nahelegte. Ester aber gefiel allen, die sie sahen.
13335EsterEst19216Es war im zehnten Monat, dem Monat Tebet, im siebten Jahr der Regierung des Königs, als Ester zu Artaxerxes in den königlichen Palast geholt wurde.
13336EsterEst19217Und der König liebte Ester mehr als alle Frauen zuvor und sie gewann seine Gunst und Zuneigung mehr als alle anderen Mädchen. Er setzte ihr das königliche Diadem auf und machte sie anstelle Waschtis zur Königin.
13337EsterEst19218Der König veranstaltete zu Ehren Esters ein großes Festmahl für alle seine Fürsten und Diener. Den Provinzen gewährte er einen Steuererlass und mit königlicher Freigebigkeit teilte er Geschenke aus.
13338EsterEst19219Damals, als man die Mädchen [[zum zweiten Mal]] zusammenholte, hatte Mordechai einen Posten am Tor des königlichen Palastes.
13339EsterEst19220Ester aber erzählte nichts von ihrer Abstammung und ihrem Volk, wie Mordechai ihr aufgetragen hatte. Ester hielt sich an die Worte Mordechais, wie früher, als sie noch seine Pflegetochter war.
13340EsterEst19221In jenen Tagen, als Mordechai einen Posten am Tor des königlichen Palastes hatte, planten Bigtan und Teresch, zwei unzufriedene königliche Kämmerer, die zu den Türhütern gehörten, einen Anschlag auf König Artaxerxes.
13341EsterEst19222Mordechai erfuhr davon und berichtete es der Königin Ester. Ester sagte es im Auftrag Mordechais dem König weiter.
13342EsterEst19223Die Sache wurde untersucht und aufgedeckt. Man hängte die beiden auf und hielt das Ereignis in der Chronik fest, die für den König geführt wurde.
13343EsterEst1931Nach diesen Ereignissen zeichnete König Artaxerxes den Agagiter Haman, den Sohn Hammedatas, in besonderer Weise aus und gab ihm einen höheren Rang als allen anderen Fürsten seiner Umgebung.
13344EsterEst1932Alle königlichen Diener am Tor des Palastes fielen vor Haman nieder und huldigten ihm; denn so hatte es der König ihm zu Ehren befohlen. Mordechai aber fiel nicht nieder und huldigte ihm nicht.
13345EsterEst1933Da sagten die königlichen Diener am Tor des Palastes zu Mordechai: Warum setzt du dich über das Gebot des Königs hinweg?
13346EsterEst1934Das sagten sie jeden Tag zu ihm, doch er hörte nicht auf sie. Sie meldeten es Haman, weil sie sehen wollten, ob Mordechai mit seiner Begründung Erfolg haben werde; er hatte ihnen nämlich gesagt, er sei Jude.
13347EsterEst1935Als Haman merkte, dass Mordechai nicht vor ihm niederfiel und ihm nicht huldigte, wurde er sehr zornig.
13348EsterEst1936Aber es schien ihm nicht genug, nur Mordechai zu beseitigen. Da man ihm gesagt hatte, welchem Volk Mordechai angehörte, wollte Haman alle Juden im Reich des Artaxerxes vernichten - das ganze Volk Mordechais.
13349EsterEst1937Im ersten Monat, dem Monat Nisan, im zwölften Jahr des Königs Artaxerxes, warf man in Gegenwart Hamans das Pur, das ist das Los, über die einzelnen Tage und Monate und das Los fiel auf den dreizehnten Tag des zwölften Monats, des Monats Adar.
13350EsterEst1938Darauf sagte Haman zu König Artaxerxes: Es gibt ein Volk, das über alle Provinzen deines Reiches verstreut lebt, aber sich von den anderen Völkern absondert. Seine Gesetze sind von denen aller anderen Völker verschieden; auch die Gesetze des Königs befolgen sie nicht. Es ist nicht richtig, dass der König ihnen das durchgehen lässt.
13351EsterEst1939Wenn der König einverstanden ist, soll ein schriftlicher Erlass herausgegeben werden, sie auszurotten. Dann kann ich den Schatzmeistern zehntausend Talente Silber übergeben und in die königlichen Schatzkammern bringen lassen.
13352EsterEst19310Da zog der König seinen Siegelring vom Finger und gab ihn dem Agagiter Haman, dem Sohn Hammedatas, dem Feind der Juden,
13353EsterEst19311und er sagte zu Haman: Das Silber lasse ich dir; mach mit dem Volk, was dir richtig erscheint.
13354EsterEst19312Am dreizehnten Tag des ersten Monats wurden die Schreiber des Königs gerufen. Man schrieb an die Satrapen des Königs, die Statthalter der einzelnen Provinzen und die Fürsten aller Völker der einzelnen Provinzen in ihrer eigenen Schrift und Sprache alles genau so, wie es Haman befohlen hatte. Der Erlass war im Namen des Königs Artaxerxes geschrieben und mit dem Siegelring des Königs gesiegelt.
13355EsterEst19313Durch Eilboten sandte man das Schreiben an alle königlichen Provinzen (mit dem Befehl): Man solle alle Juden, Jung und Alt, auch Kinder und Frauen, am gleichen Tag, dem dreizehnten Tag im zwölften Monat, dem Monat Adar, erschlagen, ermorden und ausrotten und ihren Besitz plündern. [13a] Hier ist eine Abschrift des Briefes: Der Großkönig Artaxerxes schreibt den Statthaltern der hundertsiebenundzwanzig Provinzen von Indien bis Kusch und den untergeordneten Behörden:
13356EsterEst19314In jede einzelne Provinz wurde eine Abschrift des Erlasses geschickt, und dieser wurde als Gesetz veröffentlicht, damit alle Völker für diesen Tag bereit seien.
13357EsterEst19315Die Boten ritten hinaus, durch königlichen Befehl zur Eile gedrängt. Während das Gesetz in der Burg Susa veröffentlicht wurde, saßen der König und Haman beisammen und tranken; die Stadt Susa aber war in großer Aufregung.
13358EsterEst1941Als Mordechai von allem, was geschehen war, erfuhr, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in Sack und Asche, ging in die Stadt und erhob ein lautes Klagegeschrei.
13359EsterEst1942So kam er bis vor das Tor des Königspalastes; aber es war nicht erlaubt, im Trauergewand durch das Tor des Palastes zu gehen.
13360EsterEst1943Auch in allen Provinzen herrschte bei den Juden überall große Trauer, sobald der Erlass und das Gesetz des Königs eintrafen. Man fastete, weinte und klagte. Viele schliefen in Sack und Asche.
13361EsterEst1944Als die Dienerinnen und Kämmerer zu Ester kamen und ihr berichteten, erschrak die Königin sehr. Sie schickte Mordechai Gewänder, damit er sich bekleiden und das Trauergewand ablegen könne. Doch er nahm sie nicht an.
13362EsterEst1945Da rief Ester den königlichen Kämmerer Hatach, den der König zu ihrem Diener bestimmt hatte, und schickte ihn zu Mordechai, um zu erfahren, was vorgefallen sei und warum er sich so seltsam verhalte.
13363EsterEst1946Hatach ging zu Mordechai auf den Marktplatz vor das Tor des Palastes hinaus.
13364EsterEst1947Und Mordechai erzählte ihm alles, was geschehen war, und sagte ihm sogar, wie viel Silber Haman in die königlichen Schatzkammern liefern wollte, sobald er die Juden ausgerottet hätte.
13365EsterEst1948Er gab ihm auch eine Abschrift des Erlasses über die Ausrottung der Juden, der in Susa veröffentlicht worden war; ihn sollte Hatach Ester zeigen, ihr alles erzählen und sie dringend bitten, zum König zu gehen und ihn inständig um Gnade für ihr Volk anzuflehen.
13366EsterEst1949Hatach kam und berichtete Ester, was Mordechai gesagt hatte.
13367EsterEst19410Ester schickte Hatach wieder zu Mordechai und ließ ihm sagen:
13368EsterEst19411Alle Diener des Königs und alle Einwohner der königlichen Provinzen wissen, dass für jeden, Mann oder Frau, der zum König in den inneren Hof geht, ohne gerufen worden zu sein, das gleiche Gesetz gilt: Man tötet ihn. Nur wenn der König ihm das goldene Zepter entgegenstreckt, bleibt er am Leben. Ich bin schon dreißig Tage nicht mehr zum König gerufen worden.
13369EsterEst19412Hatach teilte Mordechai mit, was Ester gesagt hatte.
13370EsterEst19413Mordechai ließ Ester erwidern: Glaub ja nicht, weil du im Königspalast lebst, könntest du dich als Einzige von allen Juden retten.
13371EsterEst19414Wenn du in diesen Tagen schweigst, dann wird den Juden anderswoher Hilfe und Rettung kommen. Du aber und das Haus deines Vaters werden untergehen. Wer weiß, ob du nicht gerade dafür in dieser Zeit Königin geworden bist?
13372EsterEst19415Ester ließ Mordechai antworten:
13373EsterEst19416Geh und ruf alle Juden zusammen, die in Susa leben. Fastet für mich! Esst und trinkt drei Tage und Nächte lang nichts! Auch ich und meine Dienerinnen wollen ebenso fasten. Dann will ich zum König gehen, obwohl es gegen das Gesetz verstößt. Wenn ich umkomme, komme ich eben um.
13374EsterEst19417Mordechai ging weg und tat alles genau so, wie es Ester ihm befohlen hatte.
13375EsterEst19418 [17a] Mordechai dachte an alle die Taten des Herrn und er betete zum Herrn: [17b] Herr, Herr, König, du Herrscher über alles! Deiner Macht ist das All unterworfen und niemand kann sich dir widersetzen, wenn du Israel retten willst;
13376EsterEst19419 [17k] Auch die Königin Ester wurde von Todesangst ergriffen und suchte Zuflucht beim Herrn. Sie legte ihre prächtigen Gewänder ab und zog die Kleider der Notzeit und Trauer an. Statt der kostbaren Salben tat sie Asche und Staub auf ihr Haupt, vernachlässigte ihren Körper, und wo sie sonst ihren prunkvollen Schmuck trug, hingen jetzt ihre Haare in Strähnen herab. Und sie betete zum Herrn, dem Gott Israels: [17l] Herr, unser König, du bist der Einzige. Hilf mir! Denn ich bin allein und habe keinen Helfer außer dir; die Gefahr steht greifbar vor mir. [17m] Von Kindheit an habe ich in meiner Familie und meinem Stamm gehört, dass du, Herr, Israel aus allen Völkern erwählt hast; du hast dir unsere Väter aus allen ihren Vorfahren als deinen ewigen Erbbesitz ausgesucht und hast an ihnen gehandelt, wie du es versprochen hattest.
13377EsterEst1951Am dritten Tag legte Ester ihre königlichen Gewänder an und ging in den inneren Palasthof, der vor dem Haus des Königs lag. Der König saß im Königshaus auf seinem Königsthron, dem Eingang gegenüber.
13378EsterEst1952Als der König die Königin Ester im Hof stehen sah, fand sie Gnade vor seinen Augen. Der König streckte ihr das goldene Zepter entgegen, das er in der Hand hielt. Ester trat näher und berührte die Spitze des Zepters. [5,1G] [[Am dritten Tag legte Ester, als sie ihr Gebet beendet hatte, ihr Bußgewand ab und zog ihre Prunkgewänder an.
13379EsterEst1953Der König sagte zu ihr: Was willst du, Königin Ester? Was hast du für einen Wunsch? Auch wenn es die Hälfte meines Reiches wäre, du sollst es erhalten.
13380EsterEst1954Ester antwortete: Wenn es dem König gefällt, möge er heute mit Haman zu dem Festmahl kommen, das ich für ihn vorbereitet habe.
13381EsterEst1955Der König sagte: Holt in aller Eile Haman her, damit wir Esters Wunsch erfüllen können. Und der König kam mit Haman zu dem Festmahl, das Ester vorbereitet hatte.
13382EsterEst1956Als sie beim Wein saßen, sagte der König zu Ester: Was hast du für eine Bitte? Sie wird dir erfüllt. Was hast du für einen Wunsch? Selbst wenn es die Hälfte des Reiches wäre, man wird es dir geben.
13383EsterEst1957Ester antwortete: Das ist meine Bitte und mein Wunsch:
13384EsterEst1958Wenn ich beim König Gnade gefunden habe und es ihm gefällt, mir zu geben, worum ich bitte, und meinen Wunsch zu erfüllen, dann möge der König auch morgen mit Haman zu dem Festmahl kommen, das ich für sie veranstalte. Morgen will ich dann die Frage des Königs beantworten.
13385EsterEst1959Haman ging an diesem Tag fröhlich und gut gelaunt nach Hause. Als er aber am Tor des Königspalastes Mordechai sah, der sich nicht erhob und keinerlei Ehrfurcht vor ihm zeigte, geriet er in Zorn über Mordechai.
13386EsterEst19510Doch er ließ sich nichts anmerken. Er ging nach Hause und rief seine Freunde und seine Frau Seresch zu sich.
13387EsterEst19511Und er erzählte ihnen von seinem gewaltigen Reichtum und von seinen vielen Söhnen, von all der Macht, die ihm der König verliehen habe, und wie er ihn hoch über alle anderen Fürsten und königlichen Diener gestellt habe.
13388EsterEst19512Haman sagte: Auch Königin Ester hat an dem Festmahl, das sie veranstaltete, nur den König und mich teilnehmen lassen. Und auch morgen bin ich von ihr zusammen mit dem König eingeladen.
13389EsterEst19513Aber mein Glück ist noch nicht vollkommen, solange ich den Juden Mordechai am Tor des Palastes sitzen sehe.
13390EsterEst19514Da sagten seine Frau Seresch und alle seine Freunde zu ihm: Man könnte doch einen Galgen errichten, fünfzig Ellen hoch. Du aber sag morgen früh dem König, man solle Mordechai daran aufhängen. Dann kannst du mit dem König frohen Herzens zu dem Mahl gehen. Der Vorschlag gefiel Haman sehr und er ließ den Galgen aufstellen.
13391EsterEst1961In jener Nacht konnte der König nicht einschlafen. Darum ließ er sich das Buch der Denkwürdigkeiten, die Chronik, bringen und man las ihm daraus vor.
13392EsterEst1962Da fand man den Bericht, wie Mordechai Bigtan und Teresch anzeigte, die beiden königlichen Kämmerer, die zu den Türhütern gehörten und einen Anschlag auf den König Artaxerxes geplant hatten.
13393EsterEst1963Der König fragte: Welche Belohnung und Auszeichnung hat Mordechai dafür erhalten? Die Diener des Königs, die um ihn waren, antworteten: Er hat nichts erhalten.
13394EsterEst1964Da fragte der König: Wer steht draußen im Hof? Haman aber war gerade in den äußeren Hof des Königspalastes gekommen, um dem König zu sagen, man solle Mordechai an dem Galgen aufhängen, den er für ihn hatte aufstellen lassen.
13395EsterEst1965Die Diener antworteten dem König: Haman steht im Hof. Der König sagte: Er soll hereinkommen.
13396EsterEst1966Haman trat ein. Der König fragte ihn: Was soll mit einem Mann geschehen, den der König besonders ehren will? Haman dachte: Wen könnte der König wohl mehr ehren wollen als mich?
13397EsterEst1967Deshalb sagte Haman zum König: Wenn der König einen Mann besonders ehren will,
13398EsterEst1968lasse er ein königliches Gewand holen, das sonst der König selbst trägt, und ein Pferd, auf dem sonst der König reitet und dessen Kopf königlich geschmückt ist.
13399EsterEst1969Das Gewand und das Pferd soll man einem der vornehmsten Fürsten des Königs geben und er soll den Mann, den der König besonders ehren will, bekleiden, ihn auf dem Pferd über den Platz der Stadt führen und vor ihm ausrufen: So geht es einem Mann, den der König besonders ehren will.
13400EsterEst19610Darauf sagte der König zu Haman: Hol in aller Eile das Gewand und das Pferd und tu alles, was du gesagt hast, mit dem Juden Mordechai, der am Tor des Palastes sitzt. Und lass nichts von dem aus, was du vorgeschlagen hast.
13401EsterEst19611Haman nahm das Gewand und das Pferd, kleidete Mordechai ein, führte ihn auf dem Pferd über den Platz der Stadt und rief vor ihm aus: So geht es einem Mann, den der König besonders ehren will.
13402EsterEst19612Dann kehrte Mordechai zum Tor des Palastes zurück. Haman aber eilte nach Haus, traurig und mit verhülltem Kopf.
13403EsterEst19613Und er erzählte seiner Frau Seresch und seinen Freunden alles, was ihm zugestoßen war. Seine weisen [[Ratgeber]] und seine Frau Seresch sagten: Wenn Mordechai, der dich schon zu stürzen begonnen hat, zum Volk der Juden gehört, wirst du nichts gegen ihn ausrichten, sondern du wirst gewiss durch ihn zu Fall kommen.
13404EsterEst19614Als sie noch redeten, trafen die königlichen Kämmerer ein, um Haman in Eile zu dem Festmahl zu holen, das Ester vorbereitet hatte.
13405EsterEst1971Der König und Haman kamen zu dem Mahl, das die Königin Ester gab,
13406EsterEst1972und der König sagte auch am zweiten Tag zu Ester, als sie beim Wein saßen: Was hast du für eine Bitte, Königin Ester? Sie wird dir erfüllt. Was hast du für einen Wunsch? Selbst wenn es die Hälfte des Reiches wäre - man wird es dir geben.
13407EsterEst1973Die Königin Ester antwortete: Wenn ich beim König Wohlwollen gefunden habe und wenn es ihm gefällt, dann möge mir und meinem Volk das Leben geschenkt werden. Das ist meine Bitte und mein Wunsch.
13408EsterEst1974Man hat mich und mein Volk verkauft, um uns zu erschlagen, zu ermorden und auszurotten. Wenn man uns als Sklaven und Sklavinnen verkaufen würde, hätte ich nichts gesagt; denn dann gäbe es keinen Feind, der es wert wäre, dass man seinetwegen den König belästigt.
13409EsterEst1975Da sagte der König Artaxerxes zu Königin Ester: Wer ist der Mann? Wo ist der Mensch, der es wagt, so etwas zu tun?
13410EsterEst1976Ester antwortete: Dieser gefährliche Feind ist der verbrecherische Haman hier. Da erschrak Haman vor dem König und der Königin.
13411EsterEst1977Der König aber stand auf, verließ voll Zorn das Trinkgelage und ging in den Garten des Palastes. Haman trat zu Ester und flehte sie um sein Leben an; denn er sah, dass sein Untergang beim König besiegelt war.
13412EsterEst1978Als der König aus dem Garten wieder in den Raum zurückkam, in dem das Trinkgelage stattfand, hatte sich Haman über das Polster geworfen, auf dem Ester lag. Der König sagte: Tut man jetzt sogar hier in meiner Gegenwart der Königin Gewalt an? Kaum hatte der König das gesagt, da verhüllte man schon das Gesicht Hamans.
13413EsterEst1979Harbona, einer der Hofbeamten, sagte zum König: Vor dem Haus Hamans steht schon ein fünfzig Ellen hoher Galgen; ihn hat Haman für Mordechai aufgestellt, der dem König durch seine Anzeige einen guten Dienst erwiesen hat. Der König befahl: Hängt ihn daran auf!
13414EsterEst19710Da hängten sie Haman an den Galgen, den er für Mordechai errichtet hatte, und der Zorn des Königs legte sich.
13415EsterEst1981Noch am gleichen Tag schenkte König Artaxerxes der Königin Ester das Haus des Judenfeindes Haman. Mordechai aber erhielt Zutritt zum König; denn Ester hatte dem König gesagt, wie nahe Mordechai mit ihr verwandt war.
13416EsterEst1982Der König zog seinen Siegelring, den er Haman hatte abnehmen lassen, vom Finger und gab ihn Mordechai. Ester machte Mordechai zum Verwalter von Hamans Haus.
13417EsterEst1983Ester redete noch einmal mit dem König; sie fiel ihm weinend zu Füßen und flehte ihn an, das drohende Unheil, das der Agagiter Haman gegen die Juden geplant hatte, von ihnen abzuwenden.
13418EsterEst1984Der König streckte Ester sein goldenes Zepter entgegen und Ester stand auf und trat vor den König.
13419EsterEst1985Sie sagte: Wenn es dem König gefällt und ich sein Wohlwollen gefunden habe, wenn ihm mein Vorschlag richtig erscheint und ich seine Gunst genieße, dann soll durch einen schriftlichen Erlass die Anordnung widerrufen werden, die der Agagiter Haman, der Sohn Hammedatas, in der Absicht getroffen hat, die Juden in allen königlichen Provinzen auszurotten.
13420EsterEst1986Denn wie könnte ich das Unglück mit ansehen, das mein Volk trifft, wie könnte ich den Untergang meines Stammes mit ansehen?
13421EsterEst1987Da sagte König Artaxerxes zu Königin Ester und zu dem Juden Mordechai: Ich habe Ester das Haus Hamans übergeben, den man am Galgen aufgehängt hat, weil er seine Hand gegen die Juden erhob.
13422EsterEst1988Jetzt aber sollt ihr im Namen des Königs einen schriftlichen Erlass zugunsten der Juden herausgeben, wie er euch richtig erscheint. Siegelt ihn mit dem königlichen Siegelring; denn ein Schreiben, das im Namen des Königs verfasst und mit dem königlichen Siegelring gesiegelt ist, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
13423EsterEst1989Da rief man die königlichen Schreiber; es war der dreiundzwanzigste Tag im dritten Monat, dem Monat Siwan. Und so, wie es Mordechai befahl, wurde zugunsten der Juden ein schriftlicher Erlass herausgegeben und an die Satrapen, Statthalter und Fürsten der hundertsiebenundzwanzig Provinzen von Indien bis Kusch geschickt, für jede einzelne Provinz in ihrer eigenen Schrift und für jedes einzelne Volk in seiner eigenen Sprache.
13424EsterEst19810Man verfasste die Schreiben im Namen des Königs Artaxerxes, siegelte mit dem königlichen Siegelring und verschickte sie mit Eilboten auf Postpferden, die aus den königlichen Gestüten stammten.
13425EsterEst19811Mit diesem Erlass gestattete der König den Juden in allen Städten, sich zusammenzutun, um für ihr Leben einzutreten, um in jedem Volk und in jeder Provinz alle ihre Gegner samt ihren Frauen und Kindern zu erschlagen, zu ermorden und auszurotten und ihren Besitz zu plündern;
13426EsterEst19812das sollte in allen Provinzen des Königs Artaxerxes am gleichen Tag geschehen, am dreizehnten Tag im zwölften Monat, dem Monat Adar.
13427EsterEst19813In jeder einzelnen Provinz wurde eine Abschrift des Erlasses als Gesetz für alle Völker veröffentlicht; die Juden sollten bereit sein, sich an diesem Tag an ihren Feinden zu rächen.
13428EsterEst19814Die Boten ritten auf Postpferden, die aus den (königlichen) Gestüten stammten, hinaus, durch königlichen Befehl zu großer Eile gedrängt. Auch in der Burg Susa wurde das Gesetz veröffentlicht.
13429EsterEst19815Als Mordechai den König verließ, trug er ein königliches Gewand aus violettem Purpur und weißem Leinen, eine große goldene Krone und einen Mantel aus kostbarem Leinen und rotem Purpur und die Stadt Susa war voll Jubel und Freude.
13430EsterEst19816Die Juden waren glücklich, sie jauchzten vor Freude und waren wieder angesehen.
13431EsterEst19817In jeder Provinz und in jeder Stadt, überall, wo der Erlass des Königs und sein Befehl bekannt wurde, jauchzten die Juden vor Freude, sie aßen und tranken und ließen es sich an diesem Tag gut gehen. In allen Völkern der Erde bekannten sich viele zum Judentum; denn ein Schrecken vor den Juden hatte sie befallen.
13432EsterEst1991Am dreizehnten Tag im zwölften Monat, dem Monat Adar, sollte der Erlass des Königs und sein Befehl ausgeführt werden. Es war der Tag, an dem die Gegner der Juden gehofft hatten, sie zu überwältigen. Doch nun überwältigten umgekehrt die Juden ihre Feinde.
13433EsterEst1992In allen Provinzen des Königs Artaxerxes taten sich die Juden in den Städten zusammen und überfielen die, die den Untergang der Juden geplant hatten. Niemand konnte ihnen standhalten; denn alle Völker hatte Schrecken vor ihnen befallen;
13434EsterEst1993auch alle Fürsten der Provinzen, die Satrapen, Statthalter und königlichen Beamten, waren aufseiten der Juden; denn Schrecken vor Mordechai hatte sie befallen.
13435EsterEst1994Mordechai war nämlich im Königspalast hoch angesehen und es war in allen Provinzen bekannt geworden, dass er immer einflussreicher wurde.
13436EsterEst1995So metzelten die Juden alle ihre Feinde mit dem Schwert nieder; es gab ein großes Blutbad. Sie machten mit ihren Gegnern, was sie wollten.
13437EsterEst1996In der Burg Susa brachten die Juden fünfhundert Männer um
13438EsterEst1997und auch Parschandata, Dalfon, Aspata,
13439EsterEst1998Porata, Adalja, Aridata,
13440EsterEst1999Parmaschta, Arisai, Aridai und Wajesata,
13441EsterEst19910die zehn Söhne des Judenfeindes Haman, des Sohnes Hammedatas, töteten sie, aber sie vergriffen sich nicht an ihrem Besitz.
13442EsterEst19911Als man an jenem Tag dem König meldete, wie viele Menschen in der Burg Susa erschlagen worden waren,
13443EsterEst19912sagte er zur Königin Ester: In der Burg Susa haben die Juden ein Blutbad angerichtet; man hat fünfhundert Männer, auch die zehn Söhne Hamans, umgebracht. Was haben sie dann wohl in den übrigen königlichen Provinzen getan? Hast du einen Wunsch? Er wird dir erfüllt werden. Hast du eine Bitte? Sie soll erfüllt werden.
13444EsterEst19913Ester antwortete: Wenn es dem König gefällt, soll den Juden in Susa erlaubt werden, auch morgen nach dem Gesetz von heute zu handeln. Außerdem soll man die zehn Söhne Hamans an den Galgen hängen.
13445EsterEst19914Der König befahl, es solle so geschehen. Man gab also in Susa noch einen Erlass heraus und hängte die zehn Söhne Hamans auf.
13446EsterEst19915Auch am vierzehnten Tag des Monats Adar taten sich die Juden in Susa zusammen und töteten dort dreihundert Männer; aber an ihrem Besitz vergriffen sie sich nicht.
13447EsterEst19916Die übrigen Juden in den königlichen Provinzen versammelten sich, um für ihr Leben einzutreten; sie verschafften sich Ruhe vor ihren Feinden und töteten fünfundsiebzigtausend ihrer Gegner; aber an ihrem Besitz vergriffen sie sich nicht.
13448EsterEst19917Das geschah am dreizehnten Tag des Monats Adar, am vierzehnten Tag des Monats jedoch war Ruhe. Sie feierten ihn als Festtag mit Essen und Trinken.
13449EsterEst19918Die Juden in Susa aber versammelten sich am Dreizehnten und Vierzehnten des Monats; bei ihnen war am Fünfzehnten wieder Ruhe, und sie feierten ihn als Festtag mit Essen und Trinken.
13450EsterEst19919Deswegen begehen die Juden in den unbefestigten Orten auf dem Land den vierzehnten Tag des Monats Adar als Festtag, den sie mit Essen und Trinken feiern und an dem sie sich gegenseitig beschenken.
13451EsterEst19920Mordechai schrieb alles auf, was geschehen war. Er schickte Schreiben an alle Juden in allen Provinzen des Königs Artaxerxes nah und fern
13452EsterEst19921und machte ihnen zur Pflicht, den vierzehnten und den fünfzehnten Tag des Monats Adar in jedem Jahr als Festtag zu begehen.
13453EsterEst19922Das sind die Tage, an denen die Juden wieder Ruhe hatten vor ihren Feinden; es ist der Monat, in dem sich ihr Kummer in Freude verwandelte und ihre Trauer in Glück. Sie sollten sie als Festtage mit Essen und Trinken begehen und sich gegenseitig beschenken und auch den Armen sollten sie Geschenke geben.
13454EsterEst19923So wurde bei den Juden das, was sie damals zum ersten Mal taten und was Mordechai ihnen vorschrieb, zu einem festen Brauch.
13455EsterEst19924Denn der Agagiter Haman, der Sohn Hammedatas, der Feind aller Juden, hatten den Plan gefasst, die Juden auszurotten, und hatte das Pur, das heißt das Los geworfen, um sie in Schrecken zu versetzen und auszurotten.
13456EsterEst19925Als das dem König bekannt wurde, ordnete er in einem Schreiben an: Sein böser Plan gegen die Juden solle auf ihn selbst zurückfallen; man hänge ihn und seine Söhne an den Galgen.
13457EsterEst19926Darum nennt man diese Tage das Purimfest, nach dem Wort Pur. Wegen all dem, was in diesem Schreiben stand und was sie selbst gesehen und erlebt hatten,
13458EsterEst19927machten es sich die Juden zur Pflicht und erklärten es zur unverbrüchlichen Satzung für sich, für ihre Nachkommen und für alle, die sich ihnen anschließen würden, diese beiden Tage alljährlich, wie vorgeschrieben, zur festgesetzten Zeit zu begehen.
13459EsterEst19928Diese Tage sollten in Erinnerung bleiben und in jeder Generation, in jeder Familie, in jeder Provinz und in jeder Stadt begangen werden. Die Juden sollten nie aufhören, das Purimfest zu feiern, diese Tage sollten bei ihren Nachkommen nie vergessen werden.
13460EsterEst19929Um den Purim-Erlass mit allem Nachdruck zu bestätigen, verfassten die Königin Ester, die Tochter Abihajils, und der Jude Mordechai ein zweites Schreiben.
13461EsterEst19930Sie schickten es mit Glück- und Segenswünschen an alle Juden in den hundertsiebenundzwanzig Provinzen des Reiches des Artaxerxes,
13462EsterEst19931um das Datum der Purimtage festzulegen, wie es der Jude Mordechai und Königin Ester angeordnet und wie sie es selbst sich und ihren Nachkommen zur Pflicht gemacht hatten. Das Schreiben enthielt die Vorschriften für das Fasten und die Wehklage.
13463EsterEst19932Esters Worte bestätigten die Anordnungen für das Purimfest, und alles wurde in einer Urkunde aufgezeichnet.
13464EsterEst19101König Artaxerxes verpflichtete das Land und die Inseln zum Frondienst.
13465EsterEst19102Alle großen und eindrucksvollen Taten und der genaue Bericht über die hohe Stellung Mordechais, die ihm der König verliehen hatte, sind in der Chronik der Könige von Medien und Persien aufgezeichnet.
13466EsterEst19103Denn der Jude Mordechai war der zweite Mann nach König Artaxerxes, er war bei den Juden hoch angesehen und beliebt bei allen seinen Stammesbrüdern. Er suchte das Wohl seines Volkes und war auf das Wohlergehen all seiner Nachkommen bedacht.
13467EsterEst19104 [3a] Da sagte Mordechai: Durch Gott ist das alles geschehen. [3b] Ich erinnere mich an den Traum, den ich darüber hatte. Nichts davon ist unerfüllt geblieben.
13468EsterEst19105 [3l] Im vierten Jahr der Regierung des Ptolemäus und der Kleopatra überbrachten Dositheus, der, wie er sagte, Priester und Levit war, und sein Sohn Ptolemäus den vorliegenden Purimbericht. Sie sagten, er sei echt; Lysimachus, der Sohn des Ptolemäus, ein Mann aus Jerusalem, habe ihn übersetzt.
134691 Makkabäer1Makk2012Er führte viele Kriege, eroberte zahlreiche Festungen und ließ die Könige der Erde erschlagen;
134701 Makkabäer1Makk2013er kam bis an das Ende der Welt, plünderte viele Völker aus und die ganze Erde lag ihm wehrlos zu Füßen. Da wurde sein Herz stolz und überheblich.
134711 Makkabäer1Makk2014Er stellte ein sehr großes Heer auf, herrschte über Länder, Völker und Fürsten und machte sie sich tributpflichtig.
134721 Makkabäer1Makk2015Doch dann sank er aufs Krankenlager und fühlte seinen Tod nahen.
134731 Makkabäer1Makk2016Er rief seine höchsten Offiziere zusammen, die mit ihm aufgewachsen waren, und verteilte sein Reich unter sie, solange er noch lebte.
134741 Makkabäer1Makk2017Zwölf Jahre hatte Alexander regiert, als er starb.
134751 Makkabäer1Makk2018Seine Offiziere übernahmen die Regierung, jeder in seinem Bereich.
134761 Makkabäer1Makk2019Nach seinem Tod setzten sich alle die Königskrone auf; ebenso hielten es ihre Nachkommen lange Zeit hindurch. Sie brachten großes Unglück über die Erde.
134771 Makkabäer1Makk20110Aus ihnen ging ein besonders gottloser Spross hervor, Antiochus Epiphanes, der Sohn des Königs Antiochus. Er war als Geisel in Rom gewesen und trat im Jahr 137 der griechischen Herrschaft die Regierung an.
134781 Makkabäer1Makk20111Zu dieser Zeit traten Verräter am Gesetz in Israel auf, die viele (zum Abfall) überredeten. Sie sagten: Wir wollen einen Bund mit den fremden Völkern schließen, die rings um uns herum leben; denn seit wir uns von ihnen abgesondert haben, geht es uns schlecht.
134791 Makkabäer1Makk20112Dieser Vorschlag gefiel ihnen
134801 Makkabäer1Makk20113und einige aus dem Volk fanden sich bereit, zum König zu gehen. Der König gab ihnen die Erlaubnis, nach den Gesetzen der fremden Völker zu leben.
134811 Makkabäer1Makk20114Sie errichteten in Jerusalem eine Sportschule, wie es bei den fremden Völkern Brauch ist,
134821 Makkabäer1Makk20115und ließen bei sich die Beschneidung rückgängig machen. So fielen sie vom heiligen Bund ab, vermischten sich mit den fremden Völkern und gaben sich dazu her, Böses zu tun.
134831 Makkabäer1Makk20116Als Antiochus sah, dass sich seine Herrschaft gefestigt hatte, fasste er den Plan, auch König von Ägypten zu werden und so über zwei Reiche zu herrschen.
134841 Makkabäer1Makk20117Er drang mit vielen Soldaten in Ägypten ein, mit Streitwagen und Kriegselefanten, mit Reitern und einer großen Flotte,
134851 Makkabäer1Makk20118und führte Krieg gegen Ptolemäus, den König von Ägypten. Ptolemäus wurde von ihm geschlagen und musste fliehen, nachdem viele seiner Leute im Kampf gefallen waren.
134861 Makkabäer1Makk20119Die befestigten Städte Ägyptens wurden erobert und das Land geplündert.
134871 Makkabäer1Makk20120Antiochus wandte sich nach seinem Sieg über Ägypten im Jahr 143 gegen Israel und rückte mit zahlreichen Truppen hinauf vor Jerusalem.
134881 Makkabäer1Makk20121In seiner Vermessenheit betrat er sogar das Heiligtum; er raubte den goldenen Rauchopferaltar, den Leuchter samt seinem Zubehör,
134891 Makkabäer1Makk20122den Tisch für die Schaubrote, die Opfer- und Trinkschalen, die goldenen Rauchfässer, den Vorhang, die Kronen und den goldenen Schmuck von der Vorderseite des Tempels. Von allem ließ er das Gold abschlagen.
134901 Makkabäer1Makk20123Dann nahm er das Silber, das Gold, die kostbaren Geräte, und was er von den versteckten Schätzen finden konnte,
134911 Makkabäer1Makk20124und ließ alles in sein Land schleppen. Er richtete ein Blutbad an und führte ganz vermessene Reden.
134921 Makkabäer1Makk20125Da kam große Trauer über das ganze Land Israel.
134931 Makkabäer1Makk20126Die Vornehmen und Alten stöhnten; /die Mädchen und jungen Männer verloren ihre Kraft /und die Schönheit der Frauen verfiel.
134941 Makkabäer1Makk20127Jeder Bräutigam stimmte die Totenklage an, /die Braut saß trauernd in ihrem Gemach.
134951 Makkabäer1Makk20128Das Land zitterte um seine Bewohner. /Das ganze Haus Jakob war mit Schande bedeckt.
134961 Makkabäer1Makk20129Zwei Jahre später schickte der König einen Beamten in die Städte von Judäa mit dem Auftrag, die Steuern einzutreiben. Er kam mit zahlreichen Truppen nach Jerusalem.
134971 Makkabäer1Makk20130Hinterlistig bot er den Einwohnern zunächst Frieden an. Als man ihm Glauben schenkte, fiel er plötzlich über die Stadt her, richtete großen Schaden in ihr an und brachte viele Israeliten um.
134981 Makkabäer1Makk20131Er ließ die Stadt plündern und in Brand stecken und die Häuser und Stadtmauern ringsum niederreißen.
134991 Makkabäer1Makk20132Frauen und Kinder schleppte man in die Sklaverei und ihren Besitz nahm man als Beute mit.
135001 Makkabäer1Makk20133Um die Davidstadt bauten sie eine hohe und feste Mauer mit mächtigen Türmen, damit sie ihnen als Burg dienen konnte.
135011 Makkabäer1Makk20134Sie legten eine heidnische Besatzung hinein, Männer, die sich nicht an das Gesetz hielten. Diese setzten sich dort fest,
135021 Makkabäer1Makk20135versahen sich mit Waffen und Proviant und brachten auch die Beute, die sie in Jerusalem gemacht hatten, dort unter. So wurden sie zu einer großen Gefahr.
135031 Makkabäer1Makk20136Aus dem Hinterhalt bedrohten sie das Heiligtum; /immer waren sie für Israel ein schlimmer Feind.
135041 Makkabäer1Makk20137Rings um den Tempel vergossen sie unschuldiges Blut /und entweihten die heilige Stätte.
135051 Makkabäer1Makk20138Jerusalems Einwohner flohen vor ihnen /und Ausländer zogen in die Stadt ein. /Ihren eigenen Kindern wurde die Stadt fremd /und ihre Söhne verließen sie.
135061 Makkabäer1Makk20139Ihr Heiligtum wurde leer wie die Wüste, /ihre Feste verwandelten sich in Trauer. /Ihre Sabbate wurden verhöhnt; /statt geehrt zu sein, war sie verachtet.
135071 Makkabäer1Makk20140So groß ihre Herrlichkeit gewesen war, /so groß war nun ihre Schande. /Von ihrer Höhe ist sie herabgestürzt, /jetzt liegt sie in Trauer.
135081 Makkabäer1Makk20141Damals schrieb der König seinem ganzen Reich vor, alle sollen zu einem einzigen Volk werden
135091 Makkabäer1Makk20142und jeder solle seine Eigenart aufgeben. Alle Völker fügten sich dem Erlass des Königs.
135101 Makkabäer1Makk20143Auch vielen Männern aus Israel gefiel der Gottesdienst, den er angeordnet hatte; sie opferten den Götterbildern und entweihten den Sabbat.
135111 Makkabäer1Makk20144Der König schickte Boten nach Jerusalem und in die Städte Judäas mit der schriftlichen Anordnung, man solle eine Lebensform übernehmen, die dem Land fremd war.
135121 Makkabäer1Makk20145Brand-, Schlacht- und Trankopfer im Heiligtum seien einzustellen, Sabbate und Feste zu entweihen,
135131 Makkabäer1Makk20146das Heiligtum und die Heiligen zu schänden.
135141 Makkabäer1Makk20147Man solle statt dessen Altäre, Heiligtümer und Tempel für die fremden Götter errichten sowie Schweine und andere unreine Tiere opfern.
135151 Makkabäer1Makk20148Ihre Söhne dürften sie nicht mehr beschneiden, vielmehr sollten sie sich mit jeder denkbaren Unreinheit und Schande beflecken.
135161 Makkabäer1Makk20149So sollte das Gesetz in Vergessenheit geraten und alle seine Vorschriften sollten hinfällig werden.
135171 Makkabäer1Makk20150Wer aber des Königs Anordnung nicht befolge, müsse sterben.
135181 Makkabäer1Makk20151Ähnliche Anweisungen erließ er für sein ganzes Reich. Er setzte Beamte ein, die die Durchführung im ganzen Volk überwachen sollten; auch gab er den Befehl, der Reihe nach in allen Städten Judäas einen Opfergottesdienst zu halten.
135191 Makkabäer1Makk20152Viele aus dem Volk schlossen sich ihnen an; sie alle fielen vom Gesetz ab und trieben es schlimm im Land.
135201 Makkabäer1Makk20153Die Israeliten mussten sich vor ihnen verstecken, wo immer sie Zuflucht fanden.
135211 Makkabäer1Makk20154Am fünfzehnten Kislew des Jahres 145 ließ der König auf dem Brandopferaltar den unheilvollen Gräuel aufstellen; auch in den Städten Judäas ringsum baute man Altäre.
135221 Makkabäer1Makk20155Vor den Haustüren und auf den Plätzen opferte man Weihrauch.
135231 Makkabäer1Makk20156Alle Buchrollen des Gesetzes, die man fand, wurden zerrissen und verbrannt.
135241 Makkabäer1Makk20157Wer im Besitz einer Bundesrolle angetroffen wurde oder zum Gesetz hielt, wurde aufgrund der königlichen Anordnung zum Tod verurteilt.
135251 Makkabäer1Makk20158Sie ließen Israel ihre Macht fühlen und gingen mit Gewalt gegen alle vor, die sie Monat für Monat in den Städten aufspürten.
135261 Makkabäer1Makk20159Am fünfundzwanzigsten des Monats (Kislew) brachten sie auf dem Altar, den sie über dem Brandopferaltar errichtet hatten, ein Opfer dar.
135271 Makkabäer1Makk20160Frauen, die ihre Kinder hatten beschneiden lassen, wurden auf Befehl (des Königs) hingerichtet;
135281 Makkabäer1Makk20161dabei hängte man die Säuglinge an den Hals ihrer Mütter. Auch ihre Familien brachte man um samt denen, die die Beschneidung vorgenommen hatten.
135291 Makkabäer1Makk20162Dennoch blieben viele aus Israel fest und stark; sie aßen nichts, was unrein war.
135301 Makkabäer1Makk20163Lieber wollten sie sterben, als sich durch die Speisen unrein machen und den heiligen Bund entweihen. So starben sie.
135311 Makkabäer1Makk20164Ein gewaltiger Zorn lag auf Israel.
135321 Makkabäer1Makk2021Damals trat ein Priester auf aus dem Geschlecht des Jojarib namens Mattatias; sein Vater war Johanan, der Sohn Simeons. Er stammte aus Jerusalem, hatte sich aber in Modeïn niedergelassen.
135331 Makkabäer1Makk2022Er hatte fünf Söhne: Johanan, den man auch Gaddi nannte,
135341 Makkabäer1Makk2023Simeon mit dem Beinamen Tassi,
135351 Makkabäer1Makk2024Judas, der als der Makkabäer bekannt wurde,
135361 Makkabäer1Makk2025Eleasar, dem man den Namen Awaran gab, und Jonatan, der auch Apphus hieß.
135371 Makkabäer1Makk2026Als er das gotteslästerliche Treiben in Judäa und in Jerusalem sah, sagte er:
135381 Makkabäer1Makk2027Ach, warum bin ich geboren, dass ich erleben muss, /wie man mein Volk vernichtet /und die heilige Stadt zerstört? /Ohnmächtig musste man zusehen, /wie sie in die Gewalt ihrer Feinde geriet, /wie die heilige Stätte Fremden in die Hände fiel.
135391 Makkabäer1Makk2028Ihr Tempel wurde wie ein ehrloser Mann,
135401 Makkabäer1Makk2029ihre Kostbarkeiten schleppte man als Beute fort. /Auf den Plätzen erschlug man ihre kleinen Kinder; /ihre jungen Männer fielen unter dem Schwert des Feindes.
135411 Makkabäer1Makk20210Welches Volk hat nicht ein Stück des Reiches erhalten, /hat sich nicht seinen Anteil an der Beute errafft?
135421 Makkabäer1Makk20211Ihren ganzen Schmuck nahm man ihr weg. /Die Freie wurde zur Sklavin.
135431 Makkabäer1Makk20212Seht, unser Heiligtum, /unsere Zierde und unser Ruhm, liegt verödet; /fremde Völker haben es entweiht.
135441 Makkabäer1Makk20213Wozu leben wir noch?
135451 Makkabäer1Makk20214Und Mattatias und seine Söhne zerrissen ihre Gewänder, zogen Bußkleider an und gaben sich tiefer Trauer hin.
135461 Makkabäer1Makk20215Da kamen die Beamten, die vom König den Auftrag hatten, die Einwohner zum Abfall von Gott zu zwingen, in die Stadt Modeïn, um die Opfer durchzuführen.
135471 Makkabäer1Makk20216Viele Männer aus Israel kamen zu ihnen; auch Mattatias und seine Söhne mussten erscheinen.
135481 Makkabäer1Makk20217Da wandten sich die Leute des Königs an Mattatias und sagten: Du besitzt in dieser Stadt Macht, Ansehen und Einfluss und hast die Unterstützung deiner Söhne und Verwandten.
135491 Makkabäer1Makk20218Tritt also als erster vor und tu, was der König angeordnet hat. So haben es alle Völker getan, auch die Männer in Judäa und alle, die in Jerusalem geblieben sind. Dann wirst du mit deinen Söhnen zu den Freunden des Königs gehören; auch wird man dich und deine Söhne mit Silber, Gold und vielen Geschenken überhäufen.
135501 Makkabäer1Makk20219Mattatias aber antwortete mit lauter Stimme: Auch wenn alle Völker im Reich des Königs ihm gehorchen und jedes von der Religion seiner Väter abfällt und sich für seine Anordnungen entscheidet -
135511 Makkabäer1Makk20220ich, meine Söhne und meine Verwandten bleiben beim Bund unserer Väter.
135521 Makkabäer1Makk20221Der Himmel bewahre uns davor, das Gesetz und seine Vorschriften zu verlassen.
135531 Makkabäer1Makk20222Wir gehorchen den Befehlen des Königs nicht und wir weichen weder nach rechts noch nach links von unserer Religion ab.
135541 Makkabäer1Makk20223Kaum hatte er das gesagt, da trat vor aller Augen ein Jude vor und wollte auf dem Altar von Modeïn opfern, wie es der König angeordnet hatte.
135551 Makkabäer1Makk20224Als Mattatias das sah, packte ihn leidenschaftlicher Eifer; er bebte vor Erregung und ließ seinem gerechten Zorn freien Lauf: Er sprang vor und erstach den Abtrünnigen über dem Altar.
135561 Makkabäer1Makk20225Zusammen mit ihm erschlug er auch den königlichen Beamten, der sie zum Opfer zwingen wollte, und riss den Altar nieder;
135571 Makkabäer1Makk20226der leidenschaftliche Eifer für das Gesetz hatte ihn gepackt und er tat, was einst Pinhas mit Simri, dem Sohn des Salu, gemacht hatte.
135581 Makkabäer1Makk20227Dann ging Mattatias durch die Stadt und rief laut: Wer sich für das Gesetz ereifert und zum Bund steht, der soll mir folgen.
135591 Makkabäer1Makk20228Und er floh mit seinen Söhnen in die Berge; ihren ganzen Besitz ließen sie in der Stadt zurück.
135601 Makkabäer1Makk20229Damals gingen viele, die Recht und Gerechtigkeit suchten, in die Wüste hinunter, um dort zu leben.
135611 Makkabäer1Makk20230Ihre Kinder und ihre Frauen und auch ihr Vieh nahmen sie mit; denn ihre Lage zu Hause war unerträglich geworden.
135621 Makkabäer1Makk20231Aber man meldete den Beauftragten des Königs und der Besatzung, die in der Davidstadt von Jerusalem war: Die Leute, die die Anordnung des Königs missachtet haben, sind in die Wüste zu den Höhlen hinabgezogen.
135631 Makkabäer1Makk20232Da setzte ihnen eine starke Truppe nach; als sie die Juden eingeholt hatte, stellte sie sich ihnen gegenüber auf und machte sich zum Kampf bereit. An jenem Tag war gerade Sabbat.
135641 Makkabäer1Makk20233Die Soldaten riefen ihnen zu: Jetzt ist noch Zeit. Kommt heraus und tut, was der König sagt; dann bleibt ihr am Leben.
135651 Makkabäer1Makk20234Die Juden antworteten: Wir gehen nicht hinaus und tun nicht, was der König sagt; wir werden den Sabbat nicht entweihen.
135661 Makkabäer1Makk20235Da gingen die Soldaten sofort zum Angriff über.
135671 Makkabäer1Makk20236Die Juden gaben keine Antwort mehr; sie warfen nicht einmal Steine auf sie, noch versperrten sie die Eingänge der Höhlen.
135681 Makkabäer1Makk20237Denn sie sagten: Wir wollen lieber alle sterben, als schuldig werden. Himmel und Erde sind unsere Zeugen, dass ihr uns gegen jedes Recht umbringt.
135691 Makkabäer1Makk20238Am Sabbat begannen die Soldaten den Kampf; so starben die Juden mit ihren Frauen und Kindern, etwa tausend Menschen, und auch ihr Vieh kam zusammen mit ihnen um.
135701 Makkabäer1Makk20239Als Mattatias und seine Anhänger das erfuhren, hielten sie für die Toten eine große Trauerfeier ab.
135711 Makkabäer1Makk20240Sie sagten zueinander: Wenn wir alle so handeln, wie unsere Brüder gehandelt haben, und nicht gegen die fremden Völker für unser Leben und unsere Gesetze kämpfen, dann vertilgen sie uns bald von der Erde.
135721 Makkabäer1Makk20241Und sie beschlossen noch am gleichen Tag: Wenn uns jemand am Sabbat angreift, werden wir gegen ihn kämpfen, damit wir nicht alle umkommen wie unsere Brüder in den Höhlen.
135731 Makkabäer1Makk20242Damals schloss sich ihnen auch die Gemeinschaft der Hasidäer an; das waren tapfere Männer aus Israel, die alle dem Gesetz treu ergeben waren.
135741 Makkabäer1Makk20243Auch alle anderen, die vor dem Unheil flohen, kamen zu ihnen und verstärkten ihre Reihen.
135751 Makkabäer1Makk20244Sie stellten eine bewaffnete Streitmacht auf und sie erschlugen die Sünder in ihrem Zorn, /die Frevler in ihrem Grimm. Wer übrig blieb, musste zu den Nachbarvölkern fliehen, um sein Leben zu retten.
135761 Makkabäer1Makk20245Mattatias und seine Anhänger zogen durch das ganze Land und rissen die Altäre nieder.
135771 Makkabäer1Makk20246Alle unbeschnittenen Kinder, die sie in dem Gebiet Israels fanden, beschnitten sie gewaltsam.
135781 Makkabäer1Makk20247Sie verfolgten die frechen Frevler; /in allem, was sie taten, hatten sie Glück.
135791 Makkabäer1Makk20248Sie entrissen das Gesetz der Gewalt fremder Völker /und der Hand der Könige. /Dem Sünder ließen sie keine Macht.
135801 Makkabäer1Makk20249Schließlich kam für Mattatias die Zeit, dass er sterben musste. Da sagte er zu seinen Söhnen: Nun sind über uns Hochmut und Strafe gekommen, /die Zeit des Zusammenbruchs und lodernder Zorn.
135811 Makkabäer1Makk20250Jetzt ereifert euch für das Gesetz, meine Söhne, /setzt euer Leben ein für den Bund unserer Väter!
135821 Makkabäer1Makk20251Denkt an die Taten, /die unsere Väter zu ihren Zeiten vollbrachten; /erwerbt euch großen Ruhm /und einen ewigen Namen!
135831 Makkabäer1Makk20252Wurde Abraham nicht für treu befunden in der Erprobung /und wurde ihm das nicht als Gerechtigkeit angerechnet?
135841 Makkabäer1Makk20253Josef hielt das Gebot, als man ihn bedrängte, /und wurde Herr über Ägypten.
135851 Makkabäer1Makk20254Pinhas, unser Ahnherr, ereiferte sich für Gottes Sache /und empfing den Bund ewigen Priestertums.
135861 Makkabäer1Makk20255Weil Josua seinen Auftrag erfüllte, /wurde er Richter in Israel.
135871 Makkabäer1Makk20256Kaleb sprach als Zeuge vor dem Volk die Wahrheit; /darum bekam er ein Erbteil im Land.
135881 Makkabäer1Makk20257David hielt die Treue; /darum erhielt er den Königsthron als ewiges Erbe.
135891 Makkabäer1Makk20258Elija kämpfte mit leidenschaftlichem Eifer für das Gesetz /und wurde in den Himmel aufgenommen.
135901 Makkabäer1Makk20259Hananja, Asarja und Mischaël hatten Vertrauen; /darum wurden sie aus den Flammen gerettet.
135911 Makkabäer1Makk20260Weil Daniel unschuldig war, /wurde er dem Rachen der Löwen entrissen.
135921 Makkabäer1Makk20261Überdenkt unsere ganze Vergangenheit: /Keiner, der ihm vertraut, kommt zu Fall.
135931 Makkabäer1Makk20262Habt keine Angst vor den Worten eines bösen Menschen! /Seine Herrlichkeit verfällt der Fäulnis und den Würmern.
135941 Makkabäer1Makk20263Heute noch reckt er sich hoch empor, /morgen schon ist er verschwunden; /denn er ist wieder zu Staub geworden /und mit seinen Plänen ist's aus.
135951 Makkabäer1Makk20264Meine Söhne, seid stark und mutig im Kampf für das Gesetz; /denn durch das Gesetz werdet ihr euch Ruhm erwerben.
135961 Makkabäer1Makk20265Da ist Simeon, euer Bruder. Ich weiß, dass er ein kluger Mann ist. Hört immer auf ihn! Er soll euer Vater sein.
135971 Makkabäer1Makk20266Judas, der Makkabäer, ist seit seiner Jugend ein tapferer Krieger. Er soll an der Spitze eures Heeres stehen und den Kampf für sein Volk führen.
135981 Makkabäer1Makk20267Schart alle um euch, die das Gesetz halten. Nehmt Rache für euer Volk!
135991 Makkabäer1Makk20268Zahlt es den fremden Völkern heim! Achtet auf das, was das Gesetz befiehlt.
136001 Makkabäer1Makk20269Und nachdem er sie gesegnet hatte, wurde er mit seinen Vätern vereint.
136011 Makkabäer1Makk20270Er starb im Jahr 146. Man setzte ihn im Grab seiner Väter in Modeïn bei und ganz Israel hielt feierlich die Totenklage um ihn.
136021 Makkabäer1Makk2031An die Stelle des Mattatias trat sein Sohn Judas mit dem Beinamen der Makkabäer.
136031 Makkabäer1Makk2032Alle seine Brüder unterstützten ihn, wie auch alle, die sich seinem Vater angeschlossen hatten. Freudig kämpften sie für Israel.
136041 Makkabäer1Makk2033Er machte sein Volk weithin berühmt. /Als Kriegsheld zog er seinen Panzer an, /legte seine Waffen um und führte Krieg; /sein Schwert war der Schutz seines Heeres.
136051 Makkabäer1Makk2034Er glich im Kampf einem Löwen, /einem jungen Löwen, der sich brüllend auf die Beute stürzt.
136061 Makkabäer1Makk2035Er verfolgte die Sünder und spürte sie auf; /er vertilgte alle, die sein Volk verwirrten.
136071 Makkabäer1Makk2036Aus Furcht vor ihm verloren die Sünder den Mut, /alle Übeltäter vergingen vor Angst. /Seiner Hand gelang die Befreiung.
136081 Makkabäer1Makk2037Vielen Königen schaffte er großen Verdruss, /doch Jakob erfreute er mit seinen Taten. /Sein Andenken sei ewig gepriesen.
136091 Makkabäer1Makk2038Er zog durch die Städte Judäas, /vernichtete die Frevler im Land /und wandte Gottes Zorn von Israel ab.
136101 Makkabäer1Makk2039Man sprach von ihm bis ans Ende der Welt; /er sammelte wieder, was verloren war.
136111 Makkabäer1Makk20310Apollonius sammelte Truppen aus den fremden Völkern und dazu ein großes Heer aus Samarien, um gegen Israel Krieg zu führen.
136121 Makkabäer1Makk20311Als Judas davon erfuhr, zog er ihm entgegen und besiegte und erschlug ihn. Viele kamen in diesem Kampf um; die Übrigen flohen.
136131 Makkabäer1Makk20312Danach holte man sich die Beute. Judas nahm das Schwert des Apollonius an sich; er gebrauchte es in jedem Kampf, solange er lebte.
136141 Makkabäer1Makk20313Seron, der Befehlshaber der Streitkräfte in Syrien, hörte, dass Judas eine Gemeinschaft von Getreuen um sich geschart hatte, die mit ihm in den Kampf auszogen.
136151 Makkabäer1Makk20314Da dachte er: Ich will mir einen Namen machen und im Reich berühmt werden: Ich werde einen Feldzug unternehmen gegen Judas und seine Leute, die das Wort des Königs verachten.
136161 Makkabäer1Makk20315Ein großes Heer ruchloser Männer schloss sich ihm an und zog zu seiner Unterstützung mit ihm hinauf, um an den Israeliten Rache zu nehmen.
136171 Makkabäer1Makk20316Er kam bis zur Steige von Bet-Horon. Judas zog ihm mit ganz wenigen Männern entgegen.
136181 Makkabäer1Makk20317Als diese das Heer sahen, das gegen sie ausgerückt war, sagten sie zu Judas: Wie können wir mit so wenigen Leuten gegen eine solche Übermacht kämpfen? Außerdem sind wir ganz erschöpft; denn wir haben heute noch nichts gegessen.
136191 Makkabäer1Makk20318Judas antwortete: Es kann leicht sein, dass viele wenigen in die Hände fallen; für den Himmel macht es keinen Unterschied, ob er durch viele oder wenige Rettung bringt.
136201 Makkabäer1Makk20319Denn der Sieg im Kampf liegt nicht an der Größe des Heeres, sondern an der Kraft, die vom Himmel kommt.
136211 Makkabäer1Makk20320Diese Leute da ziehen voll Hochmut und Bosheit gegen uns in den Kampf, um uns mit unseren Frauen und Kindern auszurotten und unsere Habe zu plündern.
136221 Makkabäer1Makk20321Wir aber kämpfen für unser Leben und für unsere Gesetze.
136231 Makkabäer1Makk20322Der Himmel wird sie vor unseren Augen vernichtend schlagen. Darum habt keine Angst vor ihnen!
136241 Makkabäer1Makk20323Kaum hatte er das gesagt, da stürzte er sich überraschend auf die Feinde und Seron und sein Heer wurden vor seinen Augen aufgerieben.
136251 Makkabäer1Makk20324Sie verfolgten ihn von der Steige von Bet-Horon bis in die Ebene hinab und es fielen gegen achthundert Mann von ihnen; die Übrigen flohen ins Land der Philister.
136261 Makkabäer1Makk20325Da begann man, sich vor Judas und seinen Brüdern zu fürchten, /Schrecken befiel die Völker ringsum.
136271 Makkabäer1Makk20326Selbst der König hörte seinen Namen; /die ganze Welt erzählte von den Kämpfen des Judas.
136281 Makkabäer1Makk20327Als König Antiochus von diesen Ereignissen hörte, wurde er sehr zornig. Er schickte Boten aus und zog alle Streitkräfte seines Reiches zusammen: ein gewaltig großes Heer.
136291 Makkabäer1Makk20328Dann öffnete er seine Schatzkammer, gab seinen Truppen Sold für ein Jahr und befahl ihnen, sich für jeden Fall bereitzuhalten.
136301 Makkabäer1Makk20329Doch merkte er, dass das Geld im Staatsschatz ausging. Auch kamen nur noch wenig Steuern aus dem Land ein, weil er Streit und Unglück über das Land gebracht hatte, als er die uralten Bräuche aufhob.
136311 Makkabäer1Makk20330Er war also besorgt, dass er, wie es schon einige Male vorgekommen war, nicht mehr so aufwendig wie früher leben und keine Geschenke mehr verteilen könnte. Er war nämlich bisher besonders freigebig gewesen, mehr als die Könige vor ihm.
136321 Makkabäer1Makk20331In seiner großen Verlegenheit beschloss er, nach Persien zu ziehen, um in jenen Provinzen die Steuern einzutreiben und auf diese Weise viel Geld zusammenzubringen.
136331 Makkabäer1Makk20332Als seinen Statthalter über das Gebiet zwischen dem Eufrat und der Grenze Ägyptens ließ er Lysias zurück, einen Mann, der sehr angesehen war und aus königlicher Familie stammte.
136341 Makkabäer1Makk20333Ihm übertrug er auch bis zu seiner Rückkehr die Erziehung seines Sohnes Antiochus.
136351 Makkabäer1Makk20334Ferner überließ er ihm die Hälfte der Truppen und die Kriegselefanten und gab ihm Anweisungen über alle anstehenden Maßnahmen, auch gegen die Bewohner von Judäa und Jerusalem.
136361 Makkabäer1Makk20335Er sagte, er solle ein Heer gegen Israel schicken, um seine Macht zu brechen, um alles zu vernichten, was von Jerusalem noch übrig sei, und sogar die Erinnerung an die Juden auslöschen.
136371 Makkabäer1Makk20336Er solle Menschen aus fremden Völkern in ihrem ganzen Gebiet ansiedeln und das Land an sie verlosen.
136381 Makkabäer1Makk20337Die andere Hälfte der Truppen nahm der König mit sich; er brach im Jahr 147 von seiner Hauptstadt Antiochia auf, überquerte den Eufrat und marschierte in die östlichen Provinzen.
136391 Makkabäer1Makk20338Lysias aber wählte Ptolemäus aus, den Sohn des Dorymenes, außerdem Nikanor und Gorgias, tapfere Männer, die zu den Freunden des Königs gehörten,
136401 Makkabäer1Makk20339und schickte sie mit vierzigtausend Mann und siebentausend Reitern auf den Weg. Sie sollten in Judäa einmarschieren und das Land verwüsten, wie es der König befohlen hatte.
136411 Makkabäer1Makk20340Sie brachen also mit ihrem ganzen Heer auf, zogen bis Emmaus und schlugen dort in der Ebene ihr Lager auf.
136421 Makkabäer1Makk20341Als die Händler in jener Gegend von ihnen hörten, kamen sie mit viel Silber und Gold und mit Fußfesseln zum Lager, um die Israeliten als Sklaven aufzukaufen. Dem Heer schlossen sich auch noch Truppen aus Syrien und aus dem Land der Philister an.
136431 Makkabäer1Makk20342Als Judas und seine Brüder sahen, dass großes Unheil drohte und die feindlichen Truppen schon auf ihrem Gebiet ihr Lager aufschlugen, und als sie erfuhren, welche Befehle der König gegeben hatte, um das Volk völlig zu vernichten,
136441 Makkabäer1Makk20343sagten sie zueinander: Wir wollen die Trümmer unseres Volkes wiederaufbauen und für unser Volk und das Heiligtum kämpfen.
136451 Makkabäer1Makk20344Und sie kamen zusammen, um sich zum Kampf zu rüsten, aber auch, um zu beten und Gnade und Mitleid zu erflehen.
136461 Makkabäer1Makk20345Jerusalem war menschenleer wie eine Wüste, /von den Kindern der Stadt /ging keines mehr ein oder aus. /Die heilige Stätte war entweiht. /Ausländer hausten in der Burg, /sie war ein Gasthaus für fremde Völker. /Die Freude war aus Jakob verschwunden, /Flöte und Harfe waren verstummt.
136471 Makkabäer1Makk20346Sie versammelten sich also und gingen nach Mizpa. Das ist ein Ort, der Jerusalem gegenüber liegt und an dem die Israeliten früher eine Gebetsstätte hatten.
136481 Makkabäer1Makk20347Sie fasteten an jenem Tag, zogen Bußkleider an, streuten sich Staub auf das Haupt und zerrissen ihre Gewänder.
136491 Makkabäer1Makk20348Sie breiteten die Gesetzesrolle aus, um eine Entscheidung zu erhalten, so wie die fremden Völker ihre Götterbilder befragen.
136501 Makkabäer1Makk20349Auch brachten sie die priesterlichen Gewänder, die Erstlingsfrüchte und den Zehnten herbei, befahlen den Nasiräern, deren Zeit abgelaufen war, sich zu versammeln,
136511 Makkabäer1Makk20350und schrien laut zum Himmel: Was sollen wir mit diesen Dingen und diesen Menschen tun, wo sollen wir sie hinbringen?
136521 Makkabäer1Makk20351Man entweiht und schändet dein Heiligtum; deine Priester leben in Trauer und Elend.
136531 Makkabäer1Makk20352Sieh her: Man führt fremde Völker zusammen, um uns auszurotten. Du weißt, was sie mit uns vorhaben.
136541 Makkabäer1Makk20353Wie können wir ihrem Angriff standhalten, wenn du uns nicht hilfst?
136551 Makkabäer1Makk20354Dabei ließen sie die Trompeten blasen und schrien laut.
136561 Makkabäer1Makk20355Danach setzte Judas Heerführer ein, jeweils über tausend, hundert, fünfzig und zehn.
136571 Makkabäer1Makk20356Alle, die (kurz zuvor) ein Haus gebaut, eine Frau geheiratet oder Weinberge angelegt hatten oder die Angst hatten, ließ er nach Hause zurückkehren, wie es das Gesetz vorschreibt.
136581 Makkabäer1Makk20357Danach brach das Heer auf und schlug südlich von Emmaus sein Lager auf.
136591 Makkabäer1Makk20358Judas sagte: Legt eure Waffen an und seid tapfer! Macht euch bereit, morgen früh mit diesen fremden Völkern zu kämpfen, die man zusammengeführt hat, um uns und unser Heiligtum zu vernichten.
136601 Makkabäer1Makk20359Denn wir wollen lieber im Kampf fallen, als zusehen, wie Unglück über unser Volk und über das Heiligtum kommt.
136611 Makkabäer1Makk20360Doch wie der Himmel will, so soll es geschehen.
136621 Makkabäer1Makk2041Gorgias aber nahm eine Abteilung von fünftausend Mann und tausend ausgesuchten Reitern und brach mit ihnen in der Nacht auf.
136631 Makkabäer1Makk2042Er wollte nämlich das jüdische Heer überfallen und überraschend schlagen; Leute aus der Burg zeigten ihm den Weg.
136641 Makkabäer1Makk2043Doch Judas erfuhr davon und brach selbst mit seinen Männern auf, um das Lager der königlichen Streitkräfte vor Emmaus anzugreifen,
136651 Makkabäer1Makk2044solange die anderen Truppen vom Lager getrennt waren.
136661 Makkabäer1Makk2045Gorgias erreichte noch in der Nacht das Lager der Juden, fand aber niemand. Daher suchte er sie in den Bergen, denn er dachte: Sie sind vor uns geflohen.
136671 Makkabäer1Makk2046Bei Tagesanbruch erschien Judas mit dreitausend Mann in der Ebene. Doch sie waren nicht so ausgerüstet und bewaffnet, wie sie es wünschten.
136681 Makkabäer1Makk2047Als sie das Kriegslager der fremden Völker sahen, das stark, fest gebaut und ringsum von Reiterei umgeben war - lauter gut ausgebildete Soldaten -,
136691 Makkabäer1Makk2048da sagte Judas zu seinen Männern: Habt keine Angst vor ihrer Übermacht und fürchtet euch nicht vor ihrer Kampfkraft!
136701 Makkabäer1Makk2049Denkt daran, wie unsere Väter im Roten Meer gerettet wurden, als der Pharao sie mit seinem Heer verfolgte.
136711 Makkabäer1Makk20410Lasst uns den Himmel anrufen, dass er uns gewogen ist und des Bundes mit unseren Vätern gedenkt und dass er dieses Heer heute vor unseren Augen vernichtend schlägt.
136721 Makkabäer1Makk20411Dann werden alle Völker erkennen, dass es einen gibt, der Israel loskauft und rettet.
136731 Makkabäer1Makk20412Als die fremden Soldaten aufblickten, sahen sie die Juden heranrücken.
136741 Makkabäer1Makk20413Da kamen sie aus ihrem Lager heraus, um zu kämpfen; die Männer des Judas aber bliesen die Widderhörner.
136751 Makkabäer1Makk20414Die beiden Heere stießen aufeinander und die fremden Völker wurden vernichtend geschlagen und flohen in die Ebene.
136761 Makkabäer1Makk20415Alle, die nicht schnell genug waren, fielen unter dem Schwert. Die Juden verfolgten sie bis nach Geser und in die Ebene von Idumäa, Aschdod und Jamnia und erschlugen ungefähr dreitausend von ihnen.
136771 Makkabäer1Makk20416Dann hörte Judas mit seinen Leuten auf, sie zu verfolgen, und kehrte um.
136781 Makkabäer1Makk20417Er sagte zu seinen Männern: Fallt noch nicht über die Beute her; denn uns steht noch ein Kampf bevor.
136791 Makkabäer1Makk20418Gorgias steht mit seinen Truppen dicht vor uns in den Bergen. Stellt euch also zum Kampf gegen eure Feinde auf und greift sie an; nachher könnt ihr in aller Ruhe eure Beute holen.
136801 Makkabäer1Makk20419Während Judas noch sprach, sah man eine Abteilung der Feinde hinter dem Berg auftauchen.
136811 Makkabäer1Makk20420Als sie merkten, dass ihre Leute geschlagen waren und die Juden das Lager angezündet hatten - der weithin sichtbare Rauch zeigte an, was geschehen war -,
136821 Makkabäer1Makk20421bekamen sie bei diesem Anblick große Angst. Als sie außerdem sahen, dass das Heer des Judas kampfbereit in der Ebene stand,
136831 Makkabäer1Makk20422flohen sie alle ins Land der Philister.
136841 Makkabäer1Makk20423Jetzt erst machte sich Judas an die Plünderung des Lagers. Sie erbeuteten viel Gold und Silber, violette und rote Purpurstoffe und andere reiche Schätze.
136851 Makkabäer1Makk20424Auf dem Rückmarsch priesen und lobten sie den Himmel: «Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig».
136861 Makkabäer1Makk20425So wurde Israel an jenem Tag wunderbar gerettet.
136871 Makkabäer1Makk20426Die Philister, die sich hatten retten können, kamen zu Lysias und meldeten ihm, was geschehen war.
136881 Makkabäer1Makk20427Auf diese Nachricht hin war er bestürzt und in großer Sorge. Denn der Feldzug gegen Israel war nicht so verlaufen, wie er es gewollt hatte; der Auftrag des Königs war nicht ausgeführt worden.
136891 Makkabäer1Makk20428Darum warb er im nächsten Jahr sechzigtausend Söldner an, ausgesuchte Männer, dazu fünftausend Reiter, um wieder gegen die Juden zu Felde zu ziehen.
136901 Makkabäer1Makk20429Sie zogen nach Idumäa und schlugen in Bet-Zur ihr Lager auf. Judas aber kam ihnen mit zehntausend Mann entgegen.
136911 Makkabäer1Makk20430Als Judas das gewaltige Heerlager der Feinde erblickte, sprach er folgendes Gebet: Gepriesen seist du, Retter Israels. Du hast den wütenden Riesen durch deinen Knecht David erschlagen; du hast das Kriegslager der Philister Jonatan, dem Sohn Sauls, und seinem Waffenträger in die Hand gegeben.
136921 Makkabäer1Makk20431Gib dieses Heer deinem Volk Israel preis! Sie sollen beschämt werden samt ihrem Fußvolk und ihrer Reiterei.
136931 Makkabäer1Makk20432Jag ihnen einen Schrecken ein und lass ihren kühnen Mut schwinden! Ihr Untergang soll sie erschüttern.
136941 Makkabäer1Makk20433Schlag sie nieder durch das Schwert derer, die dich lieben. Dann werden alle, die deinen Namen kennen, dein Lob singen.
136951 Makkabäer1Makk20434Als nun die Heere aufeinanderstießen, fielen etwa fünftausend von den Soldaten des Lysias.
136961 Makkabäer1Makk20435Als Lysias sah, welche Niederlage sein Heer erlitten hatte und wie kühn die Leute des Judas waren, bereit tapfer zu leben oder zu sterben, kehrte er nach Antiochia zurück. Dort warb er Söldner an, um mit noch stärkerer Macht noch einmal gegen Judäa zu ziehen.
136971 Makkabäer1Makk20436Judas und seine Brüder aber sagten: Unsere Feinde sind nun vernichtend geschlagen. Wir wollen nach Jerusalem hinaufziehen, den Tempel reinigen und ihn neu weihen.
136981 Makkabäer1Makk20437Das ganze Heer versammelte sich also und zog zum Berg Zion hinauf.
136991 Makkabäer1Makk20438Da sahen sie das Heiligtum verödet daliegen. Der Brandopferaltar war entweiht; die Tore hatte man verbrannt. In den Vorhöfen wuchs Unkraut wie in einem Wald oder auf einem Berg und die Nebengebäude waren verfallen.
137001 Makkabäer1Makk20439Da zerrissen sie ihre Gewänder, begannen laut zu klagen und streuten sich Staub auf das Haupt.
137011 Makkabäer1Makk20440Sie warfen sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde. Sie bliesen die Signaltrompeten und schrien zum Himmel.
137021 Makkabäer1Makk20441Dann befahl Judas einer Schar seiner Männer, die Besatzung der Burg zu belagern, bis das Heiligtum gereinigt sei.
137031 Makkabäer1Makk20442Er wählte untadelige und gesetzestreue Priester aus,
137041 Makkabäer1Makk20443damit sie das Heiligtum reinigten und die entweihten Steine an einen unreinen Ort trugen.
137051 Makkabäer1Makk20444Sie berieten, was sie mit dem entweihten Brandopferaltar tun sollten.
137061 Makkabäer1Makk20445Es kam ihnen der gute Gedanke, ihn niederzureißen; denn er hätte ihnen Schande gebracht, da die fremden Völker ihn entweiht hatten. So rissen sie den Altar nieder
137071 Makkabäer1Makk20446und legten die Steine an einen passenden Ort auf dem Tempelberg nieder, bis ein Prophet komme und entscheide, was damit geschehen solle.
137081 Makkabäer1Makk20447Dann nahmen sie unbehauene Steine, wie es das Gesetz vorschreibt, und errichteten einen neuen Altar, der genauso aussah wie der alte.
137091 Makkabäer1Makk20448Auch das Heiligtum und die Innenräume des Tempels bauten sie wieder auf und reinigten die Vorhöfe.
137101 Makkabäer1Makk20449Sie fertigten neue heilige Geräte an und stellten den Leuchter, den Rauchopferaltar und den Tisch in den Tempel.
137111 Makkabäer1Makk20450Dann brachten sie auf dem Altar ein Rauchopfer dar, zündeten die Lichter an dem Leuchter an, sodass der Tempel hell wurde,
137121 Makkabäer1Makk20451legten Schaubrote auf den Tisch und hängten den Vorhang auf. So beendeten sie alle Arbeiten, die sie sich vorgenommen hatten.
137131 Makkabäer1Makk20452Am Fünfundzwanzigsten des neunten Monats - das ist der Monat Kislew im Jahr 148 standen sie früh am Morgen auf
137141 Makkabäer1Makk20453und brachten auf dem neuen Brandopferaltar, den sie errichtet hatten, Opfer dar, so wie sie das Gesetz vorschreibt.
137151 Makkabäer1Makk20454Zur gleichen Zeit und am selben Tag, an dem ihn die fremden Völker entweiht hatten, wurde er neu geweiht, unter Liedern, Zither- und Harfenspiel und dem Klang der Zimbeln.
137161 Makkabäer1Makk20455Das ganze Volk warf sich nieder auf das Gesicht, sie beteten an und priesen den Himmel, der ihnen Erfolg geschenkt hatte.
137171 Makkabäer1Makk20456Acht Tage lang feierten sie die Altarweihe, brachten mit Freuden Brandopfer dar und schlachteten Heils- und Dankopfer.
137181 Makkabäer1Makk20457Sie schmückten die Vorderseite des Tempels mit Kränzen und kleinen Schilden aus Gold; sie erneuerten die Tore und auch die Nebengebäude, die sie wieder mit Türen versahen.
137191 Makkabäer1Makk20458Im Volk herrschte sehr große Freude; denn die Schande, die ihnen die fremden Völker zugefügt hatten, war beseitigt.
137201 Makkabäer1Makk20459Judas fasste mit seinen Brüdern und mit der ganzen Gemeinde Israels den Beschluss, Jahr für Jahr zur selben Zeit mit festlichem Jubel die Tage der Altarweihe zu begehen, und zwar acht Tage lang, vom fünfundzwanzigsten Kislew an.
137211 Makkabäer1Makk20460In jener Zeit errichteten sie rund um den Zionsberg auch hohe Mauern mit festen Türmen, damit die fremden Völker nicht mehr in dieses Gebiet eindringen und es entweihen konnten, wie sie es vorher getan hatten.
137221 Makkabäer1Makk20461Und Judas ordnete Truppen ab, um ihn zu bewachen. Auch Bet-Zur ließ er befestigen und legte eine Besatzung hinein, um das Volk gegen Idumäa abzusichern.
137231 Makkabäer1Makk2051Als aber die Völker ringsum hörten, dass die Juden den Altar neu errichtet und das Heiligtum wieder geweiht hatten, sodass alles war wie früher, gerieten sie in heftigen Zorn.
137241 Makkabäer1Makk2052Sie beschlossen, alle aus dem Stamm Jakobs, die bei ihnen wohnten, auszurotten, und begannen, im Volk Tod und Verderben zu verbreiten.
137251 Makkabäer1Makk2053Da griff Judas die Nachkommen Esaus an, die jenen Teil Idumäas bewohnten, der Akrabattene heißt; sie hatten nämlich die Grenze nach Israel abgeriegelt. Er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, ließ sie seine Macht fühlen und ihren Besitz plündern.
137261 Makkabäer1Makk2054Auch dachte er daran, welche Untaten die Beoniter begangen hatten; sie hatten nämlich den Juden an den Wegen aufgelauert und waren für das Volk wie ein Netz und eine Falle gewesen.
137271 Makkabäer1Makk2055Daher schloss er sie jetzt in ihre Fliehtürme ein und belagerte sie; er weihte sie dem Untergang und verbrannte die Türme mit allen, die darin waren.
137281 Makkabäer1Makk2056Dann zog er hinüber gegen die Ammoniter. Er traf auf eine starke Streitmacht mit vielen Kriegern; ihr Anführer war Timotheus.
137291 Makkabäer1Makk2057Judas verwickelte sie in zahlreiche Gefechte und sie wurden von ihm vernichtend geschlagen und besiegt.
137301 Makkabäer1Makk2058Er eroberte auch die Stadt Jaser und ihre Tochterstädte. Dann kehrte er nach Judäa zurück.
137311 Makkabäer1Makk2059Da rotteten sich die Völker des Landes Gilead gegen die Israeliten, die in ihrem Gebiet lebten, zusammen, um sie zu töten. Doch diese konnten sich in die Festung Datema flüchten.
137321 Makkabäer1Makk20510Sie schrieben an Judas und seine Brüder einen Brief mit folgendem Inhalt: Die Völker ringsum haben sich gegen uns zusammengerottet, um uns zu vernichten.
137331 Makkabäer1Makk20511Sie stehen bereit, um zu kommen und die Festung zu erobern, in die wir geflohen sind. Timotheus führt ihre Streitkräfte an.
137341 Makkabäer1Makk20512Darum komm her und rette uns aus ihrer Gewalt, denn viele von uns sind schon gefallen.
137351 Makkabäer1Makk20513Auch unsere Brüder, die unter den Leuten von Tubi lebten, hat man umgebracht, ihre Frauen gefangen genommen, ihre Kinder und ihren Besitz geraubt. Etwa tausend Männer sind dort umgekommen.
137361 Makkabäer1Makk20514Judas und seine Brüder hatten den Brief noch nicht zu Ende gelesen, da kamen andere Boten aus Galiläa in zerrissenen Kleidern und brachten ihnen die Nachricht:
137371 Makkabäer1Makk20515Die Einwohner von Ptolemaïs, Tyrus und Sidon und dem ganzen oberen Galiläa, soweit es Fremdstämmige bewohnen, haben sich zusammengetan, um uns auszurotten.
137381 Makkabäer1Makk20516Als Judas und das Volk das hörten, beriefen sie eine große Versammlung ein, um zu beraten, was sie für ihre bedrängten Brüder tun sollten, die von den Feinden angegriffen wurden.
137391 Makkabäer1Makk20517Judas sagte zu seinem Bruder Simeon: Such dir geeignete Männer aus, mach dich auf den Weg und befrei deine Brüder in Galiläa; ich und mein Bruder Jonatan wollen nach Gilead ziehen.
137401 Makkabäer1Makk20518Als Anführer des Volkes ließ er Josef, den Sohn Secharjas, und Asarja mit dem Rest des Heeres zur Bewachung Judäas zurück.
137411 Makkabäer1Makk20519Er gab ihnen den Befehl: Übernehmt die Führung dieser Leute, aber lasst euch in keinen Kampf mit fremden Völkern ein, bevor wir zurückgekehrt sind.
137421 Makkabäer1Makk20520Simeon erhielt dreitausend Mann zugeteilt, mit denen er nach Galiläa ziehen sollte, Judas dagegen achttausend Mann für Gilead.
137431 Makkabäer1Makk20521Simeon zog also nach Galiläa. Dort lieferte er den fremden Völkern zahlreiche Gefechte und sie wurden vor seinen Augen vernichtend geschlagen.
137441 Makkabäer1Makk20522Er verfolgte sie bis an die Tore von Ptolemaïs. Von den fremden Völkern fielen ungefähr dreitausend Mann und Simeon machte reiche Beute bei ihnen.
137451 Makkabäer1Makk20523Dann führte er die Juden aus Galiläa und Arbatta mit ihren Frauen und Kindern und ihrem ganzen Besitz unter großem Jubel nach Judäa zurück.
137461 Makkabäer1Makk20524Judas, der Makkabäer, und sein Bruder Jonatan hatten indessen den Jordan überschritten und waren drei Tagesmärsche durch die Steppe gezogen.
137471 Makkabäer1Makk20525Dort trafen sie auf die Nabatäer, die ihnen freundlich begegneten und ihnen alles erzählten, was ihren Brüdern in Gilead zugestoßen war.
137481 Makkabäer1Makk20526Viele von ihnen würden in Bosora, Bosor, Alema, Kaspin, Maked und Karnajim festgehalten, lauter großen, befestigten Städten.
137491 Makkabäer1Makk20527Auch in den übrigen Städten Gileads halte man sie fest und morgen wolle man sich anschicken, die Festungen zu belagern und zu erstürmen. Alle sollten an einem einzigen Tag umgebracht werden.
137501 Makkabäer1Makk20528Da kehrte Judas mit seinem Heer überraschend um. Er nahm den Weg durch die Steppe von Bosora, eroberte die Stadt, erschlug mit scharfem Schwert die gesamte männliche Bevölkerung, plünderte die Stadt völlig aus und brannte sie nieder.
137511 Makkabäer1Makk20529Noch in der gleichen Nacht brach er wieder auf und sie zogen bis vor die Festung Datema.
137521 Makkabäer1Makk20530Als sie gegen Morgen Ausschau hielten, da sahen sie ein unzählbar großes Heer; die Soldaten schleppten Sturmleitern und Belagerungsmaschinen heran, um die Festung zu erstürmen und gingen schon zum Angriff gegen die Juden über.
137531 Makkabäer1Makk20531Judas sah, dass der Kampf bereits begonnen hatte: Der Lärm aus der Stadt, Trompetengeschmetter und lautes Geschrei drangen bis zum Himmel.
137541 Makkabäer1Makk20532Da rief er den Männern in seinem Heer zu: Kämpft heute für unsere Brüder!
137551 Makkabäer1Makk20533Dann griff er die Feinde mit drei Abteilungen von hinten an; seine Leute bliesen die Trompeten und beteten laut.
137561 Makkabäer1Makk20534Sobald das Heer des Timotheus merkte, dass es der Makkabäer war, liefen sie vor ihm davon. Er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei; etwa achttausend Mann von ihnen fielen an diesem Tag.
137571 Makkabäer1Makk20535Danach wandte sich Judas gegen Alema. Er griff die Stadt an und eroberte sie, erschlug die gesamte männliche Bevölkerung, ließ die Stadt plündern und brannte sie nieder.
137581 Makkabäer1Makk20536Von dort brach er auf und eroberte Kaspin, Maked, Bosor und die übrigen Städte Gileads.
137591 Makkabäer1Makk20537Nach diesen Ereignissen sammelte Timotheus ein neues Heer und schlug gegenüber von Rafon, jenseits der Schlucht, sein Lager auf.
137601 Makkabäer1Makk20538Judas schickte Späher aus, die das Lager erkunden sollten. Sie meldeten ihm: Alle Völker, die rings um uns wohnen, sind zu ihm gestoßen; es ist ein gewaltiges Heer.
137611 Makkabäer1Makk20539Auch arabische Hilfstruppen hat er angeworben. Sie haben auf der anderen Seite der Schlucht ihr Lager bezogen und stehen bereit, gegen dich zum Kampf auszurücken. Da zog Judas ihnen entgegen.
137621 Makkabäer1Makk20540Als er sich mit seinem Heer dem Bach, der durch die Schlucht führte, näherte, sagte Timotheus zu seinen Heerführern: Wenn er zuerst über den Bach zu uns herüberkommt, können wir ihm nicht standhalten; dann wird er uns sicherlich überwältigen.
137631 Makkabäer1Makk20541Wenn er aber Angst hat und sein Lager jenseits des Baches aufschlägt, dann gehen wir zu ihm hinüber und werden ihn überwältigen.
137641 Makkabäer1Makk20542Als Judas sich dem Gebirgsbach genähert hatte, ließ er Heeresschreiber in der Schlucht antreten und gab ihnen den Befehl: Niemand darf hier Halt machen, sondern alle sollen zum Kampf vorrücken.
137651 Makkabäer1Makk20543Er selbst ging als erster über den Bach, den Feinden entgegen, und alle seine Krieger folgten ihm. Und die fremden Völker wurden von ihm vernichtend geschlagen; sie warfen ihre Waffen weg und flüchteten sich in das Heiligtum von Karnajim.
137661 Makkabäer1Makk20544Aber die Juden eroberten die Stadt und verbrannten das Heiligtum mit allen, die darin waren. So wurde Karnajim gedemütigt und niemand konnte Judas mehr Widerstand leisten.
137671 Makkabäer1Makk20545Nun sammelte Judas alle Israeliten, die in Gilead lebten, jung und alt, mit ihren Frauen und Kindern und ihrem Besitz, eine gewaltige Menschenmenge, um mit ihnen nach Judäa zu ziehen.
137681 Makkabäer1Makk20546Sie kamen bis Efron. Diese große und stark befestigte Stadt lag auf ihrem Weg. Man konnte sie weder links noch rechts umgehen, sondern musste mitten durch sie hindurchziehen.
137691 Makkabäer1Makk20547Aber die Einwohner der Stadt schlossen vor ihnen die Tore und versperrten sie außerdem mit Steinen.
137701 Makkabäer1Makk20548Da schickte Judas Unterhändler zu ihnen mit dem friedlichen Vorschlag: Wir wollen durch euer Land ziehen, um in unser Land zu kommen. Keiner wird euch etwas Böses tun; wir wollen nur durchmarschieren. Aber die Einwohner wollten ihnen die Tore nicht öffnen.
137711 Makkabäer1Makk20549Nun ließ Judas im Heer den Befehl ausrufen, jeder solle dort Stellung beziehen, wo er gerade sei.
137721 Makkabäer1Makk20550Da stellten sich die Krieger auf und Judas ließ die Stadt den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch angreifen, bis sie fiel.
137731 Makkabäer1Makk20551Er erschlug ihre gesamte männliche Bevölkerung mit scharfem Schwert, zerstörte die Stadt völlig und ließ sie plündern. Dann marschierte er über die Leichen der Erschlagenen hinweg durch die Stadt.
137741 Makkabäer1Makk20552Sie überquerten den Jordan in der großen Ebene gegenüber von Bet-Schean.
137751 Makkabäer1Makk20553Judas sorgte dafür, dass die Nachzügler zusammenblieben, und auf dem ganzen Weg sprach er den Leuten Mut zu, bis sie Judäa erreichten.
137761 Makkabäer1Makk20554Dann zogen sie mit Jubel und Freude zum Berg Zion hinauf und brachten dort Brandopfer dar; denn keiner von ihnen war gefallen, alle waren wohlbehalten heimgekehrt.
137771 Makkabäer1Makk20555Zu der Zeit, als Judas und Jonatan in Gilead waren und als sein Bruder Simeon in Galiläa vor Ptolemaïs lag,
137781 Makkabäer1Makk20556hörten die Heerführer Josef, der Sohn Secharjas, und Asarja von den kühnen Taten, die jene vollbracht hatten.
137791 Makkabäer1Makk20557Da sagten sie: Auch wir wollen uns einen Namen machen und einen Feldzug gegen die fremden Völker ringsum führen.
137801 Makkabäer1Makk20558Sie gaben also den Soldaten, die sie bei sich hatten, den Befehl, gegen Jamnia zu ziehen.
137811 Makkabäer1Makk20559Aber Gorgias und seine Männer rückten ihnen aus der Stadt zum Kampf entgegen.
137821 Makkabäer1Makk20560Josef und Asarja wurden geschlagen und bis an die Grenze von Judäa verfolgt. An jenem Tag fielen fast zweitausend aus dem Volk Israel.
137831 Makkabäer1Makk20561Das Volk hatte eine schwere Niederlage erlitten, weil sie nicht auf Judas und seine Brüder gehört hatten, sondern sich einbildeten, auch sie könnten große Taten vollbringen.
137841 Makkabäer1Makk20562Doch sie waren nicht aus dem Geschlecht derer, die mit der Rettung Israels beauftragt waren.
137851 Makkabäer1Makk20563Der große Judas und seine Brüder dagegen erwarben sich hohen Ruhm bei ganz Israel und bei allen Völkern, überall wo ihr Name bekannt wurde.
137861 Makkabäer1Makk20564Die Leute kamen herbei, um sie zu beglückwünschen.
137871 Makkabäer1Makk20565Judas und seine Brüder zogen auch zum Kampf gegen die Nachkommen Esaus im Süden. Er schlug Hebron und seine Tochterstädte, eroberte ihre Festungen und brannte ihre Türme ringsum nieder.
137881 Makkabäer1Makk20566Dann zog er gegen das Philisterland. Als das Heer dabei durch Marescha kam,
137891 Makkabäer1Makk20567fielen einige Priester im Kampf. Sie waren schlecht beraten gewesen, in den Krieg zu ziehen, um Heldentaten zu vollbringen.
137901 Makkabäer1Makk20568Dann machte Judas eine Ausweichbewegung und zog nach Aschdod im Land der Philister. Dort zerstörte er die Altäre der Philister, verbrannte ihre Götterbilder, plünderte die Städte und kehrte dann nach Judäa zurück.
137911 Makkabäer1Makk2061König Antiochus durchzog unterdessen die östlichen Provinzen. Er hörte von einer Stadt in Persien namens Elymaïs, die berühmt war wegen ihres Reichtums an Silber und Gold.
137921 Makkabäer1Makk2062Auch gibt es in ihr einen sehr reichen Tempel; der mazedonische König Alexander, der Sohn des Philippus, der als erster Grieche König geworden war, hatte dort goldene Schilde, Rüstungen und Waffen hinterlassen.
137931 Makkabäer1Makk2063Antiochus marschierte also hin und versuchte, die Stadt zu erobern und zu plündern. Doch er blieb ohne Erfolg; denn die Einwohner der Stadt hatten von seinem Plan erfahren
137941 Makkabäer1Makk2064und leisteten ihm bewaffneten Widerstand. Er musste fluchtartig abziehen und machte sich sehr niedergeschlagen auf den Rückweg nach Babylon.
137951 Makkabäer1Makk2065Noch in Persien erreichte ihn ein Bote mit der Nachricht, dass die Heere, die in Judäa einmarschiert waren, geschlagen worden waren.
137961 Makkabäer1Makk2066Auch Lysias, der an der Spitze einer starken Streitmacht in den Kampf gezogen war, habe gegen die Juden eine schwere Niederlage erlitten. Deren Bewaffnung und Kampfkraft habe sich durch die große Beute, die sie bei den geschlagenen Armeen machten, verstärkt.
137971 Makkabäer1Makk2067Den Gräuel, den er auf dem Altar in Jerusalem hatte aufstellen lassen, hätten sie wieder entfernt und den Tempelbezirk wie früher mit hohen Mauern umgeben, ebenso seine Stadt Bet-Zur.
137981 Makkabäer1Makk2068Als der König das hörte, war er bestürzt und sehr beunruhigt. Er musste sich niederlegen, da ihn eine Schwäche befiel; so niedergeschlagen war er, weil seine Pläne gescheitert waren.
137991 Makkabäer1Makk2069So ging es mehrere Tage. Er bekam immer neue Anfälle tiefer Schwermut und rechnete schon damit, dass er sterben müsse.
138001 Makkabäer1Makk20610Er rief seine Freunde zusammen und sagte zu ihnen: Der Schlaf flieht meine Augen und ich bin vor Sorgen zusammengebrochen.
138011 Makkabäer1Makk20611Ich habe mich gefragt: Wie bin ich nur in diese große Not und Bedrängnis geraten, in der ich mich jetzt befinde? Ich war während meiner Regierung doch immer leutselig und beliebt.
138021 Makkabäer1Makk20612Jetzt fallen mir die bösen Dinge ein, die ich in Jerusalem getan habe. Ich habe dort alle Geräte aus Silber und Gold mitgenommen, ja, ich habe ohne Grund den Auftrag gegeben, die Bewohner Judäas auszurotten.
138031 Makkabäer1Makk20613Deswegen ist dieses Unglück über mich gekommen, das weiß ich jetzt. Und nun sterbe ich ganz verzweifelt in einem fremden Land.
138041 Makkabäer1Makk20614Er rief Philippus, einen seiner Freunde, zu sich und setzte ihn als Herrscher über sein ganzes Königreich ein.
138051 Makkabäer1Makk20615Er überreichte ihm das königliche Diadem, sein Gewand und seinen Siegelring und gab ihm den Auftrag, seinen Sohn Antiochus anzuleiten und zu erziehen, bis er die Regierung übernehmen könne.
138061 Makkabäer1Makk20616Dann starb König Antiochus dort im Jahr 149.
138071 Makkabäer1Makk20617Als Lysias erfuhr, dass der König tot war, setzte er als dessen Nachfolger seinen Sohn Antiochus ein, dessen Erziehung ihm während seiner Minderjährigkeit oblag, und gab ihm den Beinamen Eupator.
138081 Makkabäer1Makk20618Die Besatzung der Burg in Jerusalem schloss die Israeliten, die im Tempel waren, von allen Seiten ein. Sie versuchte unaufhörlich, Unheil anzurichten, und die Fremden hatten an ihnen einen starken Rückhalt.
138091 Makkabäer1Makk20619Judas fasste daher den Plan, sie zu vernichten, und berief alle wehrfähigen Männer zur Belagerung zusammen.
138101 Makkabäer1Makk20620Sie kamen und man begann im Jahr 150 mit der Belagerung; dabei baute man sogar Wurf- und Belagerungsmaschinen.
138111 Makkabäer1Makk20621Einige von der Besatzung konnten den Belagerungsring durchbrechen; zu ihnen stießen mehrere Ruchlose aus Israel.
138121 Makkabäer1Makk20622Sie begaben sich zum König und sagten: Wie lange zögerst du, uns unser Recht zu verschaffen und für unsere Brüder Rache zu nehmen?
138131 Makkabäer1Makk20623Wir haben deinem Vater bereitwillig gedient; wir haben so gelebt, wie er es sagte, und haben seine Anordnungen befolgt.
138141 Makkabäer1Makk20624Deswegen sind uns unsere eigenen Landsleute fremd geworden; ja, sie haben jeden von uns, den sie fanden, umgebracht und haben unseren Besitz geraubt.
138151 Makkabäer1Makk20625Doch nicht allein gegen uns haben sie die Hand erhoben, sondern auch gegen alle ihre Nachbarn.
138161 Makkabäer1Makk20626Jetzt sind sie sogar vor die Burg von Jerusalem gezogen, um sie zu erobern; außerdem haben sie den Tempel und Bet-Zur befestigt.
138171 Makkabäer1Makk20627Wenn du ihnen nicht bald zuvorkommst, werden sie noch mehr unternehmen und du wirst sie nicht mehr aufhalten können.
138181 Makkabäer1Makk20628Als der König das hörte, wurde er zornig. Er ließ alle seine Freunde zu sich kommen, sowohl die Anführer des Fußvolks als auch die der Reiterei.
138191 Makkabäer1Makk20629Auch aus anderen Reichen und von den Inseln kamen Söldnertruppen zu ihm.
138201 Makkabäer1Makk20630Im Ganzen bestand sein Heer aus hunderttausend Mann Fußvolk, zwanzigtausend Reitern und zweiunddreißig Kriegselefanten.
138211 Makkabäer1Makk20631Sie zogen durch Idumäa und belagerten Bet-Zur. Der Kampf zog sich lange hin. Sie bauten auch Belagerungsmaschinen; die Belagerten machten jedoch einen Ausfall, verbrannten sie und schlugen sich tapfer.
138221 Makkabäer1Makk20632Da zog Judas von der Burg in Jerusalem ab und schlug dem königlichen Heer gegenüber bei Bet-Sacharja sein Lager auf.
138231 Makkabäer1Makk20633Am nächsten Morgen ließ der König das Heer in aller Frühe aufbrechen und in einem Eilmarsch nach Bet-Sacharja marschieren. Die Truppen schwärmten aus und man stieß in die Trompeten.
138241 Makkabäer1Makk20634Den Elefanten hielt man den Saft von Trauben und Maulbeeren vor, um sie zum Kampf zu reizen.
138251 Makkabäer1Makk20635Darauf verteilte man die Tiere auf die einzelnen Abteilungen. Zu jedem Elefanten stellten sie tausend Mann; diese hatten Kettenpanzer an und auf dem Kopf bronzene Helme. Außerdem waren jedem Tier fünfhundert ausgesuchte Reiter zugeordnet;
138261 Makkabäer1Makk20636sie hatten sich schon vorher immer bei den Tieren aufgehalten und waren ihnen überall gefolgt, wohin sie auch gingen.
138271 Makkabäer1Makk20637Jedes Tier trug einen befestigten, gut gesicherten Turm aus Holz, der kunstfertig angeschnallt war, dazu vier Soldaten, die von dem Turm aus kämpften, sowie seinen indischen Lenker.
138281 Makkabäer1Makk20638Die übrige Reiterei stellte der König außen an die beiden Flügel des Heeres, um die Gegner zu beunruhigen und die eigenen Reihen zu decken.
138291 Makkabäer1Makk20639Als die Sonne sich in den goldenen und ehernen Schilden brach, da strahlten die Berge wider und leuchteten auf wie brennende Fackeln.
138301 Makkabäer1Makk20640Ein Teil des königlichen Heeres stellte sich oben auf den Bergen, ein anderer unten in der Ebene auf. Dann begannen sie, sicher und geordnet vorzurücken.
138311 Makkabäer1Makk20641Da zitterten alle, die das Getöse der Menge hörten und sahen, wie die Massen aufmarschierten und die Waffen aneinanderschlugen; denn es war ein gewaltig großes und starkes Heer.
138321 Makkabäer1Makk20642Judas rückte mit seinen Truppen ebenfalls vor und es kam zum Kampf; dabei fielen vom Heer des Königs sechshundert Mann.
138331 Makkabäer1Makk20643Eleasar Awaran sah einen Elefanten, dessen Panzer königlichen Schmuck trug und der alle anderen Tiere überragte. Da er glaubte, darauf sitze der König,
138341 Makkabäer1Makk20644opferte er sich, um sein Volk zu retten und sich ewigen Ruhm zu erwerben.
138351 Makkabäer1Makk20645Er lief mutig auf ihn zu, mitten in die feindliche Schlachtreihe hinein, teilte nach links und rechts tödliche Hiebe aus und schlug sich eine Bresche durch die Reihen.
138361 Makkabäer1Makk20646So drang er bis zu dem Elefanten vor, stellte sich unter ihn und durchbohrte ihn. Das Tier brach zusammen und fiel auf ihn, sodass er erdrückt wurde.
138371 Makkabäer1Makk20647Als die Juden die Stärke und das Ungestüm der königlichen Truppen sahen, wichen sie ihnen aus.
138381 Makkabäer1Makk20648Die Truppen des königlichen Heeres rückten daraufhin nach Jerusalem hinauf, um die Juden dort zum Kampf zu stellen. Der König schlug in Judäa und am Berg Zion ein Lager auf.
138391 Makkabäer1Makk20649Mit der Besatzung von Bet-Zur schloss er Frieden und sie verließ die Stadt. Dort waren nämlich während der Belagerung die Nahrungsmittel ausgegangen; denn man beging im Land ein Sabbatjahr.
138401 Makkabäer1Makk20650Der König ließ Bet-Zur besetzen und legte eine Garnison hinein, um es zu sichern.
138411 Makkabäer1Makk20651Dann belagerte er viele Tage lang den Tempel. Er ließ Wurf- und Belagerungsmaschinen, auch Brand- und Steinschleudern aufstellen, dazu Armbrüste für Pfeile und kleinere Schleudermaschinen.
138421 Makkabäer1Makk20652Aber die Juden bauten ebenfalls Maschinen und der Kampf zog sich lange hin.
138431 Makkabäer1Makk20653Doch die Vorratsräume waren leer, weil das Jahr ein siebtes Jahr war; zudem hatten die, die man bei den fremden Völkern gerettet und nach Judäa gebracht hatte, den Rest der Vorräte aufgebraucht.
138441 Makkabäer1Makk20654Die Besatzung litt daher Hunger und die Truppen liefen auseinander, jeder ging nach Hause; nur wenige Männer blieben beim Tempel zurück.
138451 Makkabäer1Makk20655Da hörte Lysias, Philippus, den König Antiochus noch zu seinen Lebzeiten zum Erzieher seines Sohnes Antiochus bestimmt hatte, bis dieser die Regierung antreten könne,
138461 Makkabäer1Makk20656sei aus Persien und Medien zurückgekehrt, zusammen mit den Truppen, die den (verstorbenen) König begleitet hatten; er versuche, die Regierung an sich zu bringen.
138471 Makkabäer1Makk20657Daher entschloss sich Lysias, möglichst rasch abzuziehen; er sagte zum König, zu den Offizieren und den Soldaten: Unsere Lage wird von Tag zu Tag schwieriger. Es gibt wenig zu essen und der Ort, den wir belagern, ist stark befestigt. Überdies ruht auf uns die Sorge um das Reich.
138481 Makkabäer1Makk20658Reichen wir darum diesen Leuten die Hand und schließen wir Frieden mit ihnen und ihrem ganzen Volk!
138491 Makkabäer1Makk20659Wir wollen ihnen zugestehen, dass sie wie früher nach ihren Gesetzen leben können. Denn weil wir ihre Gesetze abschaffen wollten, haben sie sich gegen uns aufgelehnt und all das getan.
138501 Makkabäer1Makk20660Der König und die Heerführer waren mit diesem Vorschlag einverstanden; er ließ den Juden Frieden anbieten und sie nahmen ihn an.
138511 Makkabäer1Makk20661Der König und die Heerführer leisteten ihnen einen Eid; darauf verließen die Juden die Festung.
138521 Makkabäer1Makk20662Aber als der König den Berg Zion betrat und sah, wie stark der Ort befestigt war, brach er den Eid, den er geschworen hatte, und gab den Befehl, die Mauer ringsum einzureißen.
138531 Makkabäer1Makk20663Dann zog er in Eilmärschen ab und kehrte nach Antiochia zurück. Er fand die Stadt im Besitz des Philippus, eröffnete den Kampf gegen ihn und nahm die Stadt mit Gewalt.
138541 Makkabäer1Makk2071Im Jahr 151 floh Demetrius, der Sohn des Seleukus, aus Rom, landete mit nur wenigen Männern in einer Stadt am Meer und rief sich dort zum König aus.
138551 Makkabäer1Makk2072Als er in den Palast seiner Väter einzog, nahmen die Truppen Antiochus und Lysias fest, um sie ihm auszuliefern.
138561 Makkabäer1Makk2073Das wurde ihm mitgeteilt; er aber sagte: Ich will ihr Gesicht nicht sehen.
138571 Makkabäer1Makk2074Da brachten die Truppen die beiden um und Demetrius setzte sich auf den Thron seines Reiches.
138581 Makkabäer1Makk2075Alle Gesetzlosen und Frevler aus Israel kamen zu ihm. Ihr Anführer war Alkimus, der Hoherpriester werden wollte.
138591 Makkabäer1Makk2076Sie verklagten das Volk beim König und sagten: Judas und seine Brüder haben alle deine Freunde umgebracht und uns aus unserer Heimat vertrieben.
138601 Makkabäer1Makk2077Schick darum einen Mann, dem du vertraust, er soll kommen und sich das ganze Unheil ansehen, das sie uns und dem Land des Königs zugefügt haben. Dann soll er sie und alle, die sie unterstützen, bestrafen.
138611 Makkabäer1Makk2078Der König wählte Bakchides, einen der Freunde des Königs; er hatte den Befehl jenseits des Stroms, galt viel im Reich und war dem König treu ergeben.
138621 Makkabäer1Makk2079Mit ihm schickte er den ruchlosen Alkimus, den er als Hohenpriester einsetzte, und gab ihm den Auftrag, an den Israeliten Vergeltung zu üben.
138631 Makkabäer1Makk20710Sie brachen mit einem großen Heer auf und zogen nach Judäa. Er schickte Boten an Judas und seine Brüder und bot ihnen mit hinterlistigen Worten Frieden.
138641 Makkabäer1Makk20711Doch diese glaubten ihnen nicht; denn sie sahen, dass sie mit einem großen Heer gekommen waren.
138651 Makkabäer1Makk20712Eine Gruppe von Schriftgelehrten ging indessen gemeinsam zu Alkimus und Bakchides, um eine gerechte Lösung zu suchen.
138661 Makkabäer1Makk20713Auch bemühten sich die Hasidäer, als erste von den Israeliten, bei ihnen um Frieden.
138671 Makkabäer1Makk20714Sie sagten sich nämlich: Ein Priester aus der Familie des Aaron ist zusammen mit den Truppen hergekommen; er wird uns nichts Böses tun.
138681 Makkabäer1Makk20715Alkimus unterhielt sich auch friedlich mit ihnen, ja, er schwor ihnen: Wir werden euch und euren Freunden kein Leid zufügen.
138691 Makkabäer1Makk20716Sie glaubten ihm; er aber ließ sechzig von ihnen festnehmen und noch am selben Tag hinrichten, genau wie geschrieben steht:
138701 Makkabäer1Makk20717Die Leichen deiner Frommen haben sie rings um Jerusalem zerstreut und ihr Blut haben sie vergossen und keiner hat sie begraben.
138711 Makkabäer1Makk20718Da begann das ganze Volk, sich vor ihnen zu fürchten und zu zittern. Man sagte: Bei ihnen gibt es weder Treue noch Recht; denn sie haben den Vertrag gebrochen trotz des Eides, den sie geschworen haben.
138721 Makkabäer1Makk20719Bakchides marschierte von Jerusalem nach Bet-Sajit und schlug dort sein Lager auf. Er ließ viele von den Männern, die zu ihm übergelaufen waren, festnehmen, dazu auch einige Männer aus dem Volk, und befahl, sie an der großen Zisterne niederzumetzeln.
138731 Makkabäer1Makk20720Er übergab das Land dem Alkimus und ließ zu seiner Unterstützung einen Teil der Truppen zurück. Dann kehrte Bakchides zum König zurück.
138741 Makkabäer1Makk20721Alkimus aber kämpfte um das Hohepriesteramt.
138751 Makkabäer1Makk20722Alle Unruhestifter im Volk sammelten sich um ihn; sie rissen die Macht über Judäa an sich und stürzten Israel tief ins Unglück.
138761 Makkabäer1Makk20723Judas sah all das Unheil, das Alkimus und seine Anhänger bei den Israeliten anrichteten; sie waren schlimmer als die Ausländer.
138771 Makkabäer1Makk20724Da brach er auf, zog durch das Gebiet von ganz Judäa und übte an den Überläufern Vergeltung, sodass sie sich nicht mehr frei im Land bewegen konnten.
138781 Makkabäer1Makk20725Alkimus merkte, dass Judas und seine Leute an Macht gewannen, und da er einsah, dass er ihnen nicht gewachsen war, wandte er sich wieder an den König und brachte schwere Anklagen gegen sie vor.
138791 Makkabäer1Makk20726Da schickte der König einen seiner bedeutendsten Anführer, Nikanor, der ein erbitterter Gegner Israels war; er trug ihm auf, das Volk zu vernichten.
138801 Makkabäer1Makk20727Nikanor kam mit einem großen Heer nach Jerusalem. Er schickte Boten zu Judas und seinen Brüdern und sprach hinterlistig von Frieden. Er sagte:
138811 Makkabäer1Makk20728Ich will keinen Krieg mit euch. Darum will ich mich in Begleitung von nur ein paar Leuten in aller Freundschaft mit euch treffen, um über den Frieden zu reden.
138821 Makkabäer1Makk20729Er kam auch zu Judas und sie begrüßten einander freundschaftlich. Seine Soldaten hielten sich indessen bereit, den Judas zu verschleppen.
138831 Makkabäer1Makk20730Judas aber erfuhr, dass er in böser Absicht gekommen war. Da wurde er vorsichtig und wollte nicht mehr mit ihm zusammenkommen.
138841 Makkabäer1Makk20731Nun merkte Nikanor, dass sein Plan entdeckt worden war, und er zog aus, um Judas bei Kafar-Salama zum Kampf zu stellen.
138851 Makkabäer1Makk20732Aber fast fünfhundert von den Leuten des Nikanor fielen und seine Soldaten mussten sich in die Davidstadt flüchten.
138861 Makkabäer1Makk20733Nach diesen Ereignissen ging Nikanor zum Berg Zion hinauf. Aus dem Tempelbezirk kamen ihm Priester und Älteste des Volkes entgegen, um ihn friedlich zu begrüßen und ihm das Opfer zu zeigen, das man für den König darbrachte.
138871 Makkabäer1Makk20734Er aber verhöhnte und verspottete sie und machte sie unrein. Er prahlte
138881 Makkabäer1Makk20735und schwor voller Zorn: Wenn Judas und sein Heer mir nicht sofort ausgeliefert werden, dann stecke ich dieses Haus in Brand, sobald ich heil zurück bin. Dann ging er wütend weg.
138891 Makkabäer1Makk20736Die Priester gingen wieder hinein, stellten sich vor den Altar und den Tempel, weinten und sagten:
138901 Makkabäer1Makk20737Du hast dieses Haus erwählt, damit dein Name darüber ausgerufen werde; es sollte für dein Volk ein Haus des Betens und Flehens sein.
138911 Makkabäer1Makk20738Übe Vergeltung an diesem Menschen und an seinem Heer! Sie sollen unter dem Schwert fallen. Denk an ihre Lästerungen und lass sie nicht weiterleben!
138921 Makkabäer1Makk20739Nikanor verließ Jerusalem und schlug in Bet-Horon sein Lager auf; dort stieß eine Abteilung Soldaten aus Syrien zu ihm.
138931 Makkabäer1Makk20740Judas dagegen hatte mit dreitausend Mann sein Lager bei Hadascha und er betete:
138941 Makkabäer1Makk20741Damals, als die Leute des Königs von Assur über dich gelästert hatten, kam dein Engel und erschlug hundertfünfundachtzigtausend von ihnen.
138951 Makkabäer1Makk20742Schlag heute dieses Heer vor unseren Augen genauso, damit die, die von ihnen übrig bleiben, erkennen, dass Nikanor schlimme Worte gegen dein Heiligtum ausgestoßen hat. Richte ihn, wie es sein Verbrechen verdient.
138961 Makkabäer1Makk20743Am Dreizehnten des Monats Adar stießen die Heere aufeinander und das Heer des Nikanor wurde vernichtend geschlagen; er selbst fiel als erster im Kampf.
138971 Makkabäer1Makk20744Als sein Heer sah, dass Nikanor gefallen war, warfen sie die Waffen weg und flohen.
138981 Makkabäer1Makk20745Die Juden verfolgten sie einen Tagesmarsch weit, von Hadascha bis nach Geser, und bliesen mit den Signaltrompeten hinter ihnen her.
138991 Makkabäer1Makk20746Aus allen umliegenden Dörfern Judäas kamen die Männer heraus und umzingelten die Flüchtenden. Da wandten sich die Feinde gegeneinander und alle fielen unter dem Schwert; nicht einer von ihnen blieb übrig.
139001 Makkabäer1Makk20747Die Juden nahmen ihnen ihre Ausrüstungen weg und machten reiche Beute. Dem Nikanor schlugen sie den Kopf ab und ebenso die rechte Hand, die er so vermessen ausgestreckt hatte; sie brachten beides nach Jerusalem und hängten es dort öffentlich auf.
139011 Makkabäer1Makk20748Im Volk herrschte große Freude; sie begingen diesen Tag als einen großen Festtag
139021 Makkabäer1Makk20749und beschlossen, den dreizehnten Adar künftig jedes Jahr zu feiern. Danach hatte Judäa für kurze Zeit Ruhe.
139031 Makkabäer1Makk2081Judas hörte, wie man von den Römern erzählte, sie seien geübt im Kriegführen, erwiesen allen, die zu ihnen hielten, Wohlwollen und schlössen Freundschaft mit jedem, der sie darum bitte. Sie seien in der Tat kriegstüchtige Männer.
139041 Makkabäer1Makk2082Man berichtete ihm auch von ihren Feldzügen und von ihren kühnen Unternehmungen gegen die Galater, die sie unterworfen und tributpflichtig gemacht hatten,
139051 Makkabäer1Makk2083ebenso von ihren Taten in Spanien: Dort hatten sie die Silber- und Goldbergwerke erobert
139061 Makkabäer1Makk2084und durch ihre Klugheit und Ausdauer das ganze Land an sich gebracht, obgleich es von ihnen weit entfernt liegt. Die Könige, die vom Ende der Welt gegen sie herangezogen waren, hatten sie besiegt und ihnen eine vernichtende Niederlage beigebracht; die Übrigen mussten ihnen jährlich Tribut zahlen.
139071 Makkabäer1Makk2085Philippus und Perseus, die Könige der Kittäer, und alle anderen, die sich gegen sie auflehnten, hatten sie im Krieg vernichtend geschlagen und unterworfen.
139081 Makkabäer1Makk2086Als Antiochus, der Großkönig von Asien, mit hundertzwanzig Elefanten, mit Reiterei, Streitwagen und einem gewaltigen Heer gegen sie zum Kampf auszog, wurde er von ihnen vernichtend geschlagen.
139091 Makkabäer1Makk2087Sie nahmen ihn lebendig gefangen und erlegten ihm und seinen Nachfolgern einen hohen Tribut auf; er musste Geiseln stellen und einen Teil seines Gebietes abtreten.
139101 Makkabäer1Makk2088Sie nahmen ihm die Provinzen Indien, Medien und Lydien ab, einige der besten Länder, die er besaß, und schenkten sie dem König Eumenes.
139111 Makkabäer1Makk2089Als die Bewohner von Griechenland den Plan fassten, in den Krieg zu ziehen, um die Römer zu vernichten,
139121 Makkabäer1Makk20810wurde diesen die Sache bekannt. Sie schickten nur einen einzigen Befehlshaber aus, um gegen sie Krieg zu führen. Von den Griechen wurden viele verwundet und kamen um. Die Römer führten ihre Frauen und Kinder gefangen weg, plünderten ihre Habe und nahmen das Land in Besitz; sie schleiften ihre Festungen und machten sich die Griechen untertan; so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag.
139131 Makkabäer1Makk20811Auch alle anderen Reiche und die Inseln, die sich irgendwann gegen sie erhoben, hatten sie besiegt und sich untertan gemacht.
139141 Makkabäer1Makk20812Ihren Freunden aber und allen, die sich auf sie verließen, hielten sie die Freundschaft. Sie unterwarfen die Könige nah und fern, und wer ihren Namen hörte, hatte Angst vor ihnen.
139151 Makkabäer1Makk20813Wem sie aber zur Herrschaft verhelfen wollen, der wird König und ebenso setzen sie ab, wen sie wollen. Auf diese Weise sind sie sehr groß geworden.
139161 Makkabäer1Makk20814Bei all dem setzt sich keiner von ihnen eine Krone auf oder legt Purpurgewänder an, um damit zu prunken.
139171 Makkabäer1Makk20815Vielmehr haben sie sich eine Ratsversammlung (den Senat) geschaffen und jeden Tag halten dreihundertundzwanzig Ratsherren darüber Rat, wie das Volk gut zu regieren sei.
139181 Makkabäer1Makk20816Einem einzigen Mann übertragen sie vertrauensvoll für ein Jahr die Regierung über sich und die Herrschaft über ihr ganzes Land. Alle gehorchen dem einen, ohne dass es Neid oder Eifersucht unter ihnen gibt.
139191 Makkabäer1Makk20817Judas wählte Eupolemus, den Sohn Johanans und Enkel des Koz, aus, sowie Jason, den Sohn Eleasars, und schickte sie nach Rom, um mit den Römern ein Freundschafts- und Waffenbündnis zu schließen,
139201 Makkabäer1Makk20818damit das Joch von Judäa genommen werde; denn die Römer sahen ja, wie die Könige der Griechen Israel in Knechtschaft hielten.
139211 Makkabäer1Makk20819Sie reisten also nach Rom - es war ein sehr weiter Weg -, traten vor den Senat und sagten:
139221 Makkabäer1Makk20820Judas, der Makkabäer, seine Brüder und das jüdische Volk haben uns zu euch geschickt. Wir wollen mit euch ein Friedensbündnis schließen und als eure Bundesgenossen und Freunde eingeschrieben werden.
139231 Makkabäer1Makk20821Der Senat war mit dem Vorschlag einverstanden.
139241 Makkabäer1Makk20822Dies ist eine Abschrift der Urkunde, die sie auf Bronzetafeln aufzeichnen und nach Jerusalem schicken ließen, damit die Erinnerung an das Friedensbündnis ständig gegenwärtig bleibe:
139251 Makkabäer1Makk20823Den Römern und dem jüdischen Volk soll es zu Wasser und zu Land immer wohl ergehen; Schwert und Feind mögen ihnen fern bleiben.
139261 Makkabäer1Makk20824Wenn Rom oder irgendeinem seiner Bundesgenossen in seinem ganzen Machtbereich zuerst ein Krieg droht,
139271 Makkabäer1Makk20825wird das jüdische Volk, je nachdem es die Lage erfordert, bereitwillig mit in den Kampf ziehen.
139281 Makkabäer1Makk20826Den Kriegführenden brauchen keine Nahrungsmittel, keine Waffen, kein Geld und auch keine Schiffe geliefert zu werden, wenn Rom es so für richtig hält. Sie werden ihren Verpflichtungen ohne Gegenleistung nachkommen.
139291 Makkabäer1Makk20827Ebenso werden die Römer, wenn das jüdische Volk zuerst in einen Krieg verwickelt wird, bereitwillig mitkämpfen, je nach den Umständen.
139301 Makkabäer1Makk20828Den Bundesgenossen brauchen keine Nahrungsmittel, Waffen, kein Geld und auch keine Schiffe geliefert zu werden, wenn Rom es so für richtig hält; sie werden ihren Verpflichtungen ohne Hinterlist nachkommen.
139311 Makkabäer1Makk20829Das ist der Wortlaut des Vertrags, den die Römer mit dem Volk der Juden geschlossen haben.
139321 Makkabäer1Makk20830Wenn später die beiden Parteien etwas hinzufügen oder streichen wollen, können sie es nach ihrem Belieben tun. Die Zusätze oder Streichungen werden gültig sein.
139331 Makkabäer1Makk20831Dem König Demetrius aber haben wir geschrieben wegen des Unrechts, das er den Juden zugefügt hat: Warum lastet dein Joch so schwer auf unseren Freunden und Bundesgenossen, den Juden?
139341 Makkabäer1Makk20832Wenn sie jetzt noch einmal deinetwegen vorstellig werden, verhelfen wir ihnen zu ihrem Recht und führen gegen dich Krieg zu Wasser und zu Land.
139351 Makkabäer1Makk2091Demetrius erfuhr, dass Nikanor und sein Heer im Kampf gefallen waren. Da schickte er Bakchides und Alkimus zum zweiten Mal nach Judäa und gab ihnen die im Süden stehende Armee mit.
139361 Makkabäer1Makk2092Sie nahmen den Weg nach Gilgal, schlugen vor Mesalot in der Gegend von Arbela ihr Lager auf, eroberten die Stadt und brachten viele Menschen um.
139371 Makkabäer1Makk2093Im ersten Monat des Jahres 152 schlugen sie ihr Lager bei Jerusalem auf.
139381 Makkabäer1Makk2094Von dort zogen sie mit zwanzigtausend Mann und zweitausend Reitern nach Berea.
139391 Makkabäer1Makk2095Judas aber hatte mit dreitausend ausgewählten Soldaten sein Lager bei Elasa.
139401 Makkabäer1Makk2096Als die Juden die Übermacht der feindlichen Truppen sahen, bekamen sie große Angst. Viele liefen aus dem Lager fort, sodass am Ende nur noch achthundert Mann übrig waren.
139411 Makkabäer1Makk2097Judas sah, dass sich sein Heer auflöste, während der Kampf unmittelbar bevorstand. Er wurde sehr bestürzt, denn er hatte keine Zeit mehr, seine Leute wieder zusammenzubringen.
139421 Makkabäer1Makk2098Niedergeschlagen sagte er zu denen, die noch da waren: Auf! Wir wollen gegen unsere Feinde hinaufziehen. Vielleicht können wir doch gegen sie kämpfen.
139431 Makkabäer1Makk2099Sie aber widersprachen ihm und sagten: Es ist unmöglich. Wir wollen lieber jetzt unser Leben retten und dann mit unseren Brüdern zurückkommen und gegen sie kämpfen. Wir sind zu wenige.
139441 Makkabäer1Makk20910Judas antwortete: Auf keinen Fall werde ich vor ihnen fliehen. Wenn unsere Zeit gekommen ist, dann wollen wir für unsere Brüder tapfer in den Tod gehen; auf unsere Ehre soll kein Schatten fallen.
139451 Makkabäer1Makk20911Da rückte das feindliche Heer aus seinem Lager aus und bezog ihnen gegenüber Stellung; die Reiterei wurde in zwei Gruppen geteilt, die Schleuderer und Bogenschützen gingen vor der Streitmacht her, ebenso die Reihe der tapferen Vorkämpfer.
139461 Makkabäer1Makk20912Bakchides war auf dem rechten Flügel. Die beiden Flügel der Schlachtreihe näherten sich und man blies die Trompeten. Auch die Leute des Judas stießen in die Trompeten.
139471 Makkabäer1Makk20913Die Erde bebte vor dem Getöse, das die Heere machten, und vom Morgen bis zum Abend dauerte der Kampf Mann gegen Mann.
139481 Makkabäer1Makk20914Als Judas bemerkte, dass Bakchides mit dem Kern seiner Truppe rechts stand, scharten sich alle tapferen Männer um ihn
139491 Makkabäer1Makk20915und der rechte Flügel der Feinde wurde von ihnen vernichtend geschlagen; sie verfolgten sie bis zum Gebirge von Aschdod.
139501 Makkabäer1Makk20916Als die Truppen auf dem linken Flügel sahen, dass der rechte geschlagen war, schwenkten sie um und folgten den Spuren des Judas und seiner Leute.
139511 Makkabäer1Makk20917Es entwickelte sich ein erbitterter Kampf, in dem beide Seiten schwere Verluste erlitten.
139521 Makkabäer1Makk20918Auch Judas fiel; die Übrigen flohen.
139531 Makkabäer1Makk20919Jonatan und Simeon holten ihren Bruder und bestatteten ihn im Grab seiner Väter in Modeïn.
139541 Makkabäer1Makk20920Ganz Israel beweinte ihn und hielt um ihn eine große Totenklage ab. Sie trauerten viele Tage lang und sagten:
139551 Makkabäer1Makk20921Ach, der Held ist gefallen, Israels Retter.
139561 Makkabäer1Makk20922Die übrige Geschichte des Judas, seine anderen Feldzüge und kühnen Unternehmungen, die er durchführte, und seine sonstigen großen Taten - all das ist hier nicht erwähnt worden; es wäre zu viel geworden.
139571 Makkabäer1Makk20923Nach dem Tod des Judas erhoben die Abtrünnigen in allen Teilen Israels wiederum ihr Haupt und alle Übeltäter wagten sich wieder ans Licht.
139581 Makkabäer1Makk20924In jenen Tagen gab es eine furchtbare Hungersnot; wie die Verräter, so wurde auch das Land untreu.
139591 Makkabäer1Makk20925Bakchides wählte die abtrünnigen Männer aus und machte sie zu Herren des Landes.
139601 Makkabäer1Makk20926Diese spürten die Anhänger des Judas auf, verhörten sie und brachten sie zu Bakchides. Er nahm Rache an ihnen und ließ sie misshandeln.
139611 Makkabäer1Makk20927Große Bedrängnis herrschte in Israel, wie seit den Tagen der Propheten nicht mehr.
139621 Makkabäer1Makk20928Da kamen alle Anhänger des Judas zusammen und sagten zu Jonatan:
139631 Makkabäer1Makk20929Seit dein Bruder Judas tot ist, gibt es keinen mehr, der gegen die Feinde, gegen Bakchides und gegen die Gegner unseres Volkes in den Krieg zieht, wie er es getan hat.
139641 Makkabäer1Makk20930Darum haben wir dich heute gewählt. So wie er sollst du uns anführen und leiten in unserem Kampf.
139651 Makkabäer1Makk20931Jonatan übernahm also die Führung und trat die Nachfolge seines Bruders Judas an.
139661 Makkabäer1Makk20932Bakchides erfuhr davon und trachtete ihm nach dem Leben.
139671 Makkabäer1Makk20933Als Jonatan und sein Bruder Simeon mit ihrer ganzen Gefolgschaft das hörten, flohen sie in die Wüste von Tekoa und hielten sich bei der mit Wasser gefüllten Zisterne von Asfar auf.
139681 Makkabäer1Makk20934[[Aber Bakchides erfuhr davon, und zwar am Sabbat; er ging mit all seinen Leuten auf die andere Seite des Jordan.]]
139691 Makkabäer1Makk20935Er schickte seinen Bruder Johanan an der Spitze seiner Truppe zu den mit ihm befreundeten Nabatäern und ließ sie bitten, ihr zahlreiches Gepäck bei ihnen aufbewahren zu dürfen.
139701 Makkabäer1Makk20936Doch die Söhne Jambris aus Medeba zogen aus, ergriffen Johanan mit allem, was er bei sich hatte, und nahmen ihn mit.
139711 Makkabäer1Makk20937Darauf meldete man Jonatan und seinem Bruder Simeon: Die Söhne Jambris wollen eine große Hochzeit veranstalten und die Braut, die Tochter eines der vornehmen Herren Kanaans, in einem großen Festzug aus Nadabat heimführen.
139721 Makkabäer1Makk20938Da dachten sie daran, dass die Söhne Jambris das Blut ihres Bruders Johanan vergossen hatten; sie zogen hinauf und versteckten sich im Gebirge.
139731 Makkabäer1Makk20939Plötzlich sahen sie einen lärmenden Zug mit viel Gepäck daherziehen. Der Bräutigam, seine Freunde und seine Brüder kamen ihnen mit Pauken, Liedern und in starker Bewaffnung entgegen.
139741 Makkabäer1Makk20940Sie fielen aus dem Hinterhalt über sie her und richteten unter ihnen ein Blutbad an; viele wurden erschlagen, die Übrigen flohen ins Gebirge. Ihre ganze Habe nahmen sie als Beute mit.
139751 Makkabäer1Makk20941Da wurde die Hochzeit zur Trauerfeier und der Klang ihrer Lieder zur Totenklage.
139761 Makkabäer1Makk20942Auf diese Weise rächten sie das Blut ihres Bruders; dann kehrten sie in das Dickicht am Jordan zurück.
139771 Makkabäer1Makk20943Als Bakchides davon erfuhr, kam er am Sabbat mit einem großen Heer an das Ufer des Jordan.
139781 Makkabäer1Makk20944Jonatan sagte zu seinen Leuten: Kommt, wir müssen um unser Leben kämpfen. Noch nie waren wir in einer solchen Lage.
139791 Makkabäer1Makk20945Die Feinde haben uns eingeschlossen; auf beiden Seiten ist das Wasser des Jordan mit seinen Sümpfen und seinem Dickicht. Wir können nicht ausweichen.
139801 Makkabäer1Makk20946Darum schreit laut zum Himmel, damit ihr aus der Hand eurer Feinde gerettet werdet.
139811 Makkabäer1Makk20947Darauf begann der Kampf Mann gegen Mann. Jonatan holte aus, um Bakchides zu erschlagen, der aber konnte ihm ausweichen.
139821 Makkabäer1Makk20948Dann sprangen Jonatan und seine Leute in den Jordan und schwammen ans andere Ufer. Die Feinde aber setzten ihnen nicht über den Jordan nach.
139831 Makkabäer1Makk20949Vom Heer des Bakchides fielen an jenem Tag ungefähr tausend Mann.
139841 Makkabäer1Makk20950Bakchides kehrte nach Jerusalem zurück. Er legte in Judäa befestigte Städte an: die Festungen bei Jericho, Emmaus, Bet-Horon, Bet-El, Timna, Faraton und Tefon. Er versah sie mit hohen Mauern und Toren; an den Toren brachte er Querbalken zum Verriegeln an.
139851 Makkabäer1Makk20951Dann legte er Besatzungen hinein, die das Volk Israel im Zaum halten sollten.
139861 Makkabäer1Makk20952Auch in den Städten Bet-Zur und Geser und an der Burg von Jerusalem ließ er Befestigungsarbeiten ausführen und Truppen und Proviant hineinbringen.
139871 Makkabäer1Makk20953Von den Männern, die eine führende Stellung im Land innehatten, nahm er die Söhne als Geiseln und hielt sie in der Burg von Jerusalem gefangen.
139881 Makkabäer1Makk20954Im zweiten Monat des Jahres 153 befahl Alkimus, die Mauer des inneren Tempelvorhofs einzureißen. Er ließ mit den Abbrucharbeiten beginnen, um zu zerstören, was die Propheten erbaut hatten.
139891 Makkabäer1Makk20955Doch dann wurde Alkimus vom Schlag getroffen und sein Plan wurde nicht ausgeführt. Er konnte den Mund nicht mehr öffnen; er war gelähmt und konnte kein Wort mehr sagen, nicht einmal mehr sein Testament machen.
139901 Makkabäer1Makk20956Wenig später starb Alkimus unter großen Qualen.
139911 Makkabäer1Makk20957Als Bakchides sah, dass Alkimus tot war, kehrte er zum König zurück und Judäa hatte zwei Jahre lang Ruhe.
139921 Makkabäer1Makk20958Danach kamen alle Verräter zu einer Beratung zusammen. Sie sagten: Jonatan und seine Anhänger leben sorglos in ihren Häusern und fühlen sich sicher. Wenn wir jetzt Bakchides kommen lassen, kann er alle in einer einzigen Nacht festnehmen.
139931 Makkabäer1Makk20959Sie gingen also zu ihm und besprachen sich mit ihm.
139941 Makkabäer1Makk20960Bakchides machte sich mit einem großen Heer auf den Weg. Er schickte heimlich Briefe an alle seine Verbündeten in Judäa mit der Aufforderung, Jonatan und seine Anhänger gefangen zu nehmen. Aber es gelang ihnen nicht; denn ihr Vorhaben war bekannt geworden.
139951 Makkabäer1Makk20961Stattdessen ließ Jonatan von den im Land wohnenden Männern, die für den verbrecherischen Anschlag verantwortlich waren, fünfzig ergreifen und töten.
139961 Makkabäer1Makk20962Dann setzten sich Jonatan und Simeon mit ihren Anhängern in die Wüste nach Bet-Basi ab. Jonatan ließ dort alles wieder aufbauen, was in Trümmern lag, und befestigte den Ort.
139971 Makkabäer1Makk20963Als Bakchides davon erfuhr, zog er alle seine Truppen zusammen und erteilte den Leuten von Judäa entsprechende Anweisungen.
139981 Makkabäer1Makk20964Er rückte gegen Bet-Basi vor und schlug dort sein Lager auf. Er ließ Belagerungsmaschinen aufstellen und berannte den Ort viele Tage lang.
139991 Makkabäer1Makk20965Da ließ Jonatan seinen Bruder Simeon in der Stadt zurück; er selbst ging mit einer Hand voll Leute in die Dörfer der Umgebung.
140001 Makkabäer1Makk20966Dabei schlug er den Odomera und seine Sippe; auch überfiel er ein Zeltlager des Stammes Fasiron. Sie begannen zu siegen und rückten verstärkt wieder hinauf.
140011 Makkabäer1Makk20967Simeon aber machte mit seinen Leuten einen Ausfall aus der Stadt und steckte die Belagerungsmaschinen in Brand.
140021 Makkabäer1Makk20968Bakchides wurde von ihnen angegriffen und vernichtend geschlagen. Sie bereiteten ihm großen Verdruss, weil das von ihm geplante Unternehmen zu einem völligen Fehlschlag wurde.
140031 Makkabäer1Makk20969Da wurde Bakchides sehr wütend über die Verräter, die ihm den Rat gegeben hatten, in das Land zu kommen. Er brachte viele von ihnen um und beschloss, in sein Land zurückzukehren.
140041 Makkabäer1Makk20970Sobald Jonatan davon hörte, schickte er Gesandte zu ihm, um einen Friedensvertrag mit ihm abzuschließen und die Gefangenen freizubekommen.
140051 Makkabäer1Makk20971Bakchides nahm die Vorschläge Jonatans an und schwor ihm, nie wieder in seinem Leben etwas gegen ihn zu unternehmen.
140061 Makkabäer1Makk20972Auch ließ er die Gefangenen frei, die er vorher in Judäa gemacht hatte. Dann zog er ab und kehrte nach Hause zurück. Judäa betrat er nie wieder.
140071 Makkabäer1Makk20973Darauf ruhten in Israel die Waffen. Jonatan ließ sich in Michmas nieder und begann, als Richter über das Volk zu herrschen. Die Frevler in Israel aber rottete er aus.
140081 Makkabäer1Makk20101Im Jahr 160 zog Alexander Epiphanes, der Sohn des Antiochus, gegen Ptolemaïs und besetzte es. Die Einwohner nahmen ihn auf und er trat dort die Herrschaft an.
140091 Makkabäer1Makk20102Als König Demetrius das hörte, sammelte er viele Truppen und zog gegen ihn in den Kampf.
140101 Makkabäer1Makk20103An Jonatan schickte Demetrius einen Brief mit Friedensbeteuerungen und versprach ihm hohe Würden.
140111 Makkabäer1Makk20104Denn er dachte: Wir wollen schnell mit ihm Frieden schließen, bevor er sich mit Alexander gegen uns verbündet.
140121 Makkabäer1Makk20105Sonst erinnert er sich nämlich an all das Unheil, das wir ihm, seinen Brüdern und seinem Volk angetan haben.
140131 Makkabäer1Makk20106Er gab Jonatan die Vollmacht, Truppen auszuheben und als seine Verbündeten auszurüsten. Auch versprach er, die in der Burg von Jerusalem festgehaltenen Geiseln freizulassen.
140141 Makkabäer1Makk20107Jonatan kam nach Jerusalem und las den Brief der ganzen Bevölkerung und der Besatzung der Burg laut vor.
140151 Makkabäer1Makk20108Als sie hörten, dass er vom König die Vollmacht erhalten hatte, Truppen auszuheben, bekamen sie große Angst.
140161 Makkabäer1Makk20109Die Besatzung der Burg lieferte dem Jonatan die Geiseln aus und er gab sie ihren Eltern zurück.
140171 Makkabäer1Makk201010Jonatan ließ sich in Jerusalem nieder und begann in der Stadt mit Bauarbeiten und Ausbesserungen.
140181 Makkabäer1Makk201011Er gab den Handwerkern den Auftrag, den Berg Zion und die Stadtmauern mit Quadersteinen zu befestigen. Das führten sie auch aus.
140191 Makkabäer1Makk201012Darauf flohen die Fremden aus den Festungen, die Bakchides erbaut hatte.
140201 Makkabäer1Makk201013Sie machten sich alle davon und kehrten nach Hause zurück.
140211 Makkabäer1Makk201014Nur in Bet-Zur blieben von denen, die vom Gesetz und von den Geboten abgefallen waren, einige zurück; dort fanden sie nämlich Zuflucht.
140221 Makkabäer1Makk201015König Alexander erfuhr, was Demetrius Jonatan alles zugesichert hatte. Man berichtete ihm auch von den Kriegen und den Heldentaten Jonatans und seiner Brüder und von den zahlreichen Mühen, die sie auf sich genommen hatten.
140231 Makkabäer1Makk201016Da sagte er: Können wir noch einmal solch einen Mann finden wie ihn? Wir wollen ihn zu unserem Freund und Verbündeten machen.
140241 Makkabäer1Makk201017Er schrieb also einen Brief und schickte ihn an Jonatan. Der Brief hatte folgenden Inhalt:
140251 Makkabäer1Makk201018König Alexander grüßt seinen Bruder Jonatan.
140261 Makkabäer1Makk201019Wir haben gehört, dass du ein tapferer Mann bist; du bist es wert, unser Freund zu sein.
140271 Makkabäer1Makk201020Darum ernennen wir dich heute zum Hohenpriester über dein Volk; du darfst den Titel Freund des Königs führen. Halte zu uns und bewahre uns die Freundschaft! Zugleich übersandte er ihm den Purpurmantel und einen goldenen Kranz.
140281 Makkabäer1Makk201021Im siebten Monat des Jahres 160 legte Jonatan am Laubhüttenfest das heilige Gewand an. Er hob Truppen aus und verschaffte sich eine Menge Waffen.
140291 Makkabäer1Makk201022Als Demetrius davon hörte, war er bestürzt. Er sagte: Was haben wir da gemacht!
140301 Makkabäer1Makk201023Alexander ist uns zuvorgekommen. Er hat die Freundschaft der Juden gewonnen, sodass sie ihn unterstützen.
140311 Makkabäer1Makk201024Doch ich will ihnen auch schreiben. Ich will ihnen gut zureden und versprechen, sie auszuzeichnen und zu beschenken. Vielleicht werden sie mich dann unterstützen.
140321 Makkabäer1Makk201025Er schrieb ihnen also folgenden Brief: König Demetrius grüßt das jüdische Volk.
140331 Makkabäer1Makk201026Ihr habt die Verträge, die ihr mit uns geschlossen habt, gehalten, habt uns die Freundschaft bewahrt und euch nicht unseren Feinden angeschlossen. Wir haben es vernommen und uns darüber gefreut.
140341 Makkabäer1Makk201027Bleibt uns auch weiterhin treu! Wir werden euch das Gute vergelten, das ihr uns erweist.
140351 Makkabäer1Makk201028Wir werden euch viele Verpflichtungen erlassen und euch Geschenke machen.
140361 Makkabäer1Makk201029Von heute an erkläre ich euch für frei und erlasse allen Juden die Kopfsteuer, die Salzsteuer und die Lieferung der Kränze.
140371 Makkabäer1Makk201030Von heute an verzichte ich für immer auf den dritten Teil der Erträge der Felder und auf die Hälfte der Erträge der Bäume, die mir aus Judäa zustehen sowie aus den drei Bezirken Samariens und Galiläas, die an Judäa angeschlossen worden sind.
140381 Makkabäer1Makk201031Jerusalem sei heilig und unantastbar und soll mit seiner Umgebung vom Zehnten und von der Steuer befreit sein.
140391 Makkabäer1Makk201032Ich verzichte auch auf die Befehlsgewalt über die Burg von Jerusalem. Ich gestatte dem Hohenpriester, selbst die Männer auszuwählen, die er als Wache in die Burg legen will.
140401 Makkabäer1Makk201033In meinem ganzen Reich lasse ich alle Juden, die als Gefangene aus Judäa verschleppt worden sind, ohne Lösegeld frei. Auch ihre Tiere darf niemand zum Frondienst heranziehen.
140411 Makkabäer1Makk201034An allen Festen, Sabbaten, Neumonden und Feiertagen sowie drei Tage vor und nach einem Fest braucht kein Jude in meinem Reich Steuern oder Schulden zu bezahlen.
140421 Makkabäer1Makk201035Niemand soll einen von ihnen in irgendeiner Sache belangen oder belästigen dürfen.
140431 Makkabäer1Makk201036Bis zu dreißigtausend Juden sollen in das königliche Heer aufgenommen werden und den gleichen Sold erhalten wie alle anderen Soldaten des Königs.
140441 Makkabäer1Makk201037Sie sollen auch in den großen Festungen des Königs Dienst tun und Vertrauensstellungen im Reich einnehmen. Ihre Offiziere und Befehlshaber sind aus ihren eigenen Reihen zu wählen. Sie dürfen nach ihren eigenen Gesetzen leben, ganz so, wie es der König für Judäa angeordnet hat.
140451 Makkabäer1Makk201038Die drei Bezirke, die von der Provinz Samarien abgetrennt und Judäa angeschlossen worden sind, sollen unter gemeinsamer Verwaltung zu Judäa gehören und nur dem Hohenpriester unterstellt sein.
140461 Makkabäer1Makk201039Ptolemaïs und das angrenzende Gebiet vermache ich als Geschenk dem Tempel von Jerusalem; daraus soll der nötige Aufwand für den Tempeldienst bestritten werden.
140471 Makkabäer1Makk201040Auf eigene Rechnung will ich aus geeigneten Orten jährlich fünfzehntausend Silberschekel aufbringen.
140481 Makkabäer1Makk201041Alles, was die Behörden von den in den früheren Jahren üblichen Zuwendungen noch nicht bezahlt haben, sollen sie von nun an für die Arbeiten am Tempel zur Verfügung stellen.
140491 Makkabäer1Makk201042Auch die fünftausend Silberschekel, die bisher vom Jahresaufkommen des Tempels als Steuer erhoben wurden, werden erlassen und sollen den diensttuenden Priestern zukommen.
140501 Makkabäer1Makk201043Jeder, der sich in das Heiligtum von Jerusalem flüchtet oder in das zum Tempel gehörende Gebiet, wird mit seinem ganzen Besitz, den er in meinem Reich hat, von jeder Schuld dem König gegenüber und von jeder anderen geschäftlichen Verpflichtung frei sein.
140511 Makkabäer1Makk201044Die Kosten für die Arbeiten am Heiligtum, sowohl für Neubauten wie für Ausbesserungen, gehen zu Lasten des Königs,
140521 Makkabäer1Makk201045ebenso gehen die Kosten für den Bau der Mauern in Jerusalem und für die Stadtmauern, die es umgeben, auf die Rechnung des Königs, schließlich auch die Mauerbauten in Judäa.
140531 Makkabäer1Makk201046Als Jonatan und das Volk diese Versprechungen hörten, glaubten sie ihnen nicht und gingen nicht darauf ein; denn sie dachten an das große Unheil, das er in Israel angerichtet, und in welche Not er sie gebracht hatte.
140541 Makkabäer1Makk201047Sie hielten zu Alexander, weil er ihnen zuerst Frieden angeboten hatte, und sie kämpften die ganze Zeit auf seiner Seite.
140551 Makkabäer1Makk201048König Alexander zog große Truppenmassen zusammen und schlug Demetrius gegenüber sein Lager auf.
140561 Makkabäer1Makk201049Die beiden Könige eröffneten den Kampf gegeneinander. Das Heer des Demetrius floh; Alexander setzte ihm nach und gewann die Oberhand.
140571 Makkabäer1Makk201050Er kämpfte hartnäckig, bis die Sonne unterging. An jenem Tag fiel Demetrius in der Schlacht.
140581 Makkabäer1Makk201051Alexander schickte Gesandte zu Ptolemäus, dem König von Ägypten, und ließ ihm folgendes sagen:
140591 Makkabäer1Makk201052Ich bin in mein Reich zurückgekehrt, habe mich auf den Thron meiner Väter gesetzt und die Herrschaft angetreten. Ich habe Demetrius besiegt und unser Land in meine Gewalt gebracht.
140601 Makkabäer1Makk201053Ich habe mit ihm gekämpft; er wurde mit seinem Heer von uns vernichtend geschlagen. So haben wir uns auf den Thron seines Reiches gesetzt.
140611 Makkabäer1Makk201054Lasst uns nun miteinander Freundschaft schließen. Gib mir deine Tochter zur Frau, damit wir uns durch diese Heirat miteinander verschwägern. Ich werde dir und ihr Geschenke machen, die deiner würdig sind.
140621 Makkabäer1Makk201055König Ptolemäus antwortete: Welch glücklicher Tag, an dem du in das Land deiner Väter zurückgekehrt bist und dich auf den Thron ihres Reiches gesetzt hast.
140631 Makkabäer1Makk201056Ich will auf deinen Vorschlag eingehen. Doch komm mir bis Ptolemaïs entgegen, damit wir uns kennen lernen. Dann werde ich mich mit dir verschwägern, wie du geschrieben hast.
140641 Makkabäer1Makk201057Ptolemäus verließ Ägypten und nahm seine Tochter Kleopatra mit sich. Im Jahr 162 kam er nach Ptolemaïs.
140651 Makkabäer1Makk201058Als König Alexander mit ihm zusammenkam, gab er ihm seine Tochter zur Frau. Er veranstaltete in Ptolemaïs eine glänzende Hochzeit für sie, wie es bei Königen üblich ist.
140661 Makkabäer1Makk201059König Alexander schrieb an Jonatan, er möge doch zu ihm kommen und sich mit ihm treffen.
140671 Makkabäer1Makk201060Da begab sich Jonatan mit glänzendem Gefolge nach Ptolemaïs und traf dort die beiden Könige. Er brachte ihnen und ihren Freunden Silber, Gold und viele Geschenke mit. So gewann er sie für sich.
140681 Makkabäer1Makk201061Aber ehrlose Männer aus Israel, Verräter, traten gemeinsam auf und klagten ihn an. Doch der König schenkte ihnen keine Beachtung.
140691 Makkabäer1Makk201062Vielmehr gab er die Anweisung, Jonatan anstelle der Gewänder, die er trug, mit Purpur zu bekleiden. Das geschah
140701 Makkabäer1Makk201063und der König ließ ihn neben sich Platz nehmen. Dann sagte er zu seinen höchsten Beamten: Nehmt ihn mit in die Stadt und gebt bekannt, dass niemand ihn in irgendeiner Sache anklagen darf; keiner darf ihm aus irgendeinem Grund Ungelegenheiten bereiten.
140711 Makkabäer1Makk201064Als die Ankläger sahen, dass er öffentlich geehrt wurde und mit Purpur bekleidet war, machten sie sich alle davon.
140721 Makkabäer1Makk201065Der König ließ Jonatan noch weitere Ehrungen zukommen: Er ließ ihn in das Verzeichnis seiner ersten Freunde aufnehmen und ernannte ihn zum Befehlshaber und Statthalter.
140731 Makkabäer1Makk201066Darauf kehrte Jonatan in Frieden und voll Freude nach Jerusalem zurück.
140741 Makkabäer1Makk201067Im Jahr 165 kam Demetrius, der Sohn des Demetrius, aus Kreta in das Land seiner Väter.
140751 Makkabäer1Makk201068Als König Alexander das hörte, war er sehr bestürzt und kehrte nach Antiochia zurück.
140761 Makkabäer1Makk201069Demetrius ernannte Apollonius zum Statthalter von Zölesyrien. Dieser brachte ein großes Heer zusammen und schlug sein Lager bei Jamnia auf. Von dort schickte er dem Hohenpriester Jonatan diese Botschaft:
140771 Makkabäer1Makk201070Nur du allein stellst dich gegen uns. Deinetwegen verlacht und verhöhnt man mich. Was maßt du dir uns gegenüber an in deinen Bergen?
140781 Makkabäer1Makk201071Wenn du dich auf deine Truppen verlassen kannst, dann komm doch herunter zu uns in die Ebene; dort wollen wir unsere Kräfte messen. Denn bei mir befinden sich die Truppen aus den Städten.
140791 Makkabäer1Makk201072Frag doch nach und erkundige dich, wer ich bin und wer die Leute sind, die auf meiner Seite stehen. Man wird dir sagen, dass ihr uns nicht standhalten könnt. Schon zweimal wurden deine Vorfahren in ihrem Land in die Flucht geschlagen.
140801 Makkabäer1Makk201073In der Ebene wirst du dich auch diesmal gegen die Reiterei und gegen eine solche Streitmacht nicht halten können; da gibt es nämlich keinen Stein und keinen Kiesel und auch keinen Schlupfwinkel, in den man fliehen kann.
140811 Makkabäer1Makk201074Als Jonatan die Worte des Apollonius vernahm, war er empört und rückte mit zehntausend Mann aus Jerusalem aus. Sein Bruder Simeon ging zu seiner Unterstützung mit.
140821 Makkabäer1Makk201075Vor Jafo schlug er sein Lager auf. Die Einwohner der Stadt verschlossen die Tore vor ihm; denn Apollonius hatte eine Besatzung nach Jafo gelegt. Als die Juden aber angriffen,
140831 Makkabäer1Makk201076bekamen die Einwohner Angst und übergaben die Stadt und Jonatan nahm Jafo in Besitz.
140841 Makkabäer1Makk201077Das erfuhr Apollonius, der mit dreitausend Reitern und einem großen Heer ein Lager bezogen hatte. Er zog auf Aschdod zu, als wolle er durch die Stadt ziehen. Zugleich rückte er in die Ebene vor, weil er sich auf seine starke Reiterei verließ.
140851 Makkabäer1Makk201078Jonatan aber setzte ihm nach bis vor Aschdod. Dort gerieten die Heere aneinander.
140861 Makkabäer1Makk201079Apollonius hatte tausend Reiter in einem Hinterhalt zurückgelassen.
140871 Makkabäer1Makk201080Jonatan bemerkte den Hinterhalt, aber die Reiter umzingelten sein Heer und schossen vom frühen Morgen bis zum Abend mit Pfeilen auf seine Leute.
140881 Makkabäer1Makk201081Aber die Männer hielten stand, wie Jonatan befohlen hatte, und die Pferde der Feinde wurden müde.
140891 Makkabäer1Makk201082Dann ließ Simeon seine Streitkräfte ausschwärmen und griff die feindlichen Fußtruppen an. Da die Reiterei erschöpft war, wurde das Heer von ihm in die Flucht geschlagen.
140901 Makkabäer1Makk201083Die Reiterei wurde über die ganze Ebene hin zersprengt und floh nach Aschdod; sie gingen in den Tempel Dagons, ihres Götzenbildes, um sich zu retten.
140911 Makkabäer1Makk201084Jonatan steckte Aschdod und die Nachbarorte in Brand und plünderte sie; er brannte auch den Tempel des Dagon nieder mit allen, die sich dorthin geflüchtet hatten.
140921 Makkabäer1Makk201085Es waren etwa achttausend Mann, die durch das Schwert oder im Feuer umkamen.
140931 Makkabäer1Makk201086Von dort brach Jonatan auf und schlug sein Lager bei Aschkelon auf. Die Einwohner kamen ihm in einem festlichen Zug aus der Stadt entgegen.
140941 Makkabäer1Makk201087Dann kehrten Jonatan und seine Leute mit großer Beute nach Jerusalem zurück.
140951 Makkabäer1Makk201088Als König Alexander davon hörte, erwies er ihm noch weitere Ehren.
140961 Makkabäer1Makk201089Er übersandte ihm eine goldene Spange, wie man sie Angehörigen der königlichen Familie verleiht; auch übergab er ihm die Stadt Ekron mit ihrem ganzen Gebiet zum Besitz.
140971 Makkabäer1Makk20111Damals zog der König von Ägypten Truppen zusammen, so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, dazu viele Schiffe; denn er wollte mit List die Herrschaft über das Reich Alexanders gewinnen, um es seinem Reich anzugliedern.
140981 Makkabäer1Makk20112Er rückte in Syrien ein, aber so, als komme er in friedlicher Absicht. Die Einwohner der Städte öffneten ihm die Tore und gingen ihm entgegen. König Alexander hatte es so angeordnet, weil Ptolemäus sein Schwiegervater war.
140991 Makkabäer1Makk20113Jedes Mal, wenn Ptolemäus eine Stadt betreten hatte, ließ er eine Abteilung seiner Truppen als Besatzung dort.
141001 Makkabäer1Makk20114Als er nach Aschdod zog, zeigte man ihm den niedergebrannten Tempel Dagons und die durch das Feuer verwüstete Stadt und Umgebung von Aschdod. Dazu häufte man an seinem Weg die Leichen der Erschlagenen und Verbrannten aus dem Krieg mit Jonatan auf.
141011 Makkabäer1Makk20115Man erzählte dem König, was Jonatan getan hatte, um ihn in ein schlechtes Licht zu setzen, aber der König schwieg dazu.
141021 Makkabäer1Makk20116Jonatan kam dem König in Jafo mit einem glänzenden Gefolge entgegen. Sie begrüßten einander und blieben die Nacht über dort.
141031 Makkabäer1Makk20117Anschließend begleitete Jonatan den König bis zum Fluss Eleutherus; dann kehrte er nach Jerusalem zurück.
141041 Makkabäer1Makk20118König Ptolemäus aber brachte alle Küstenstädte bis nach Seleuzia am Meer in seine Gewalt; denn er führte gegen Alexander Böses im Schild.
141051 Makkabäer1Makk20119Dem König Demetrius ließ er durch Gesandte mitteilen: Wir wollen einen Bund miteinander schließen. Ich will dir meine Tochter geben, die Alexander jetzt zur Frau hat. Du sollst im Reich deines Vaters als König herrschen.
141061 Makkabäer1Makk201110Ich bereue, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe; denn er hat versucht, mich zu ermorden.
141071 Makkabäer1Makk201111Ptolemäus aber machte Alexander deswegen so schlecht, weil er sein Reich haben wollte.
141081 Makkabäer1Makk201112Er nahm ihm seine Tochter weg und gab sie Demetrius zur Frau. So brach er mit Alexander und es wurde überall bekannt, dass sie zu Feinden geworden waren.
141091 Makkabäer1Makk201113Ptolemäus zog in Antiochia ein und setzte sich die Krone von Asien auf; zwei Kronen trug er nun: die von Ägypten und die von Asien.
141101 Makkabäer1Makk201114König Alexander war zu dieser Zeit gerade in Zilizien, weil die Bevölkerung jenes Gebietes von ihm abzufallen drohte.
141111 Makkabäer1Makk201115Sobald er von den Vorfällen hörte, zog er zum Kampf gegen Ptolemäus aus. Dieser rückte ihm mit einem starken Heer entgegen und schlug ihn in die Flucht.
141121 Makkabäer1Makk201116Alexander floh nach Arabien, weil er glaubte, dort einen Zufluchtsort zu finden; nun stand König Ptolemäus auf der Höhe seiner Macht.
141131 Makkabäer1Makk201117Der Araber Sabdiël ließ Alexander den Kopf abschlagen und an Ptolemäus schicken.
141141 Makkabäer1Makk201118Doch drei Tage später starb auch König Ptolemäus. Seine Besatzungstruppen wurden von den Einwohnern der befestigten Städte niedergemacht.
141151 Makkabäer1Makk201119So kam im Jahr 167 Demetrius an die Herrschaft.
141161 Makkabäer1Makk201120Zur selben Zeit rief Jonatan die Männer von Judäa zusammen, um die Burg von Jerusalem zu belagern. Sie stellten viele Belagerungsmaschinen gegen sie auf.
141171 Makkabäer1Makk201121Da gingen einige Verräter, Feinde ihres eigenen Volkes, zum König und berichteten ihm, Jonatan belagere die Burg.
141181 Makkabäer1Makk201122Als der König das hörte, wurde er sehr wütend. Kaum hatte er die Nachricht erhalten, da begab er sich sofort nach Ptolemaïs. Er erteilte Jonatan schriftlich den Befehl, die Belagerung abzubrechen und sofort zu einer Unterredung zu ihm nach Ptolemaïs zu kommen.
141191 Makkabäer1Makk201123Als Jonatan die Nachricht erhielt, befahl er, die Belagerung fortzusetzen; dann wählte er sich einige Begleiter aus den Ältesten Israels und den Priestern aus und wagte die Reise.
141201 Makkabäer1Makk201124Mit Silber, Gold, Gewändern und mit vielen anderen Geschenken fuhr er zum König nach Ptolemaïs. Es gelang ihm, den König umzustimmen.
141211 Makkabäer1Makk201125Einige Verräter aus dem Volk brachten zwar Beschuldigungen gegen ihn vor,
141221 Makkabäer1Makk201126aber der König verhielt sich ihm gegenüber wie seine Vorgänger und erwies ihm Ehre in Gegenwart all seiner Freunde.
141231 Makkabäer1Makk201127Er bestätigte ihn im Hohenpriesteramt und in allen anderen Würden, die man ihm bis dahin übertragen hatte, und verlieh ihm den Titel Freund ersten Ranges.
141241 Makkabäer1Makk201128Jonatan bat den König, Judäa, die drei Bezirke und Samarien steuerfrei zu machen, und versprach, ihm dafür dreihundert Talente zu geben.
141251 Makkabäer1Makk201129Der König war einverstanden und stellte Jonatan über alle diese Punkte folgende Urkunde aus:
141261 Makkabäer1Makk201130König Demetrius grüßt seinen Bruder Jonatan und das jüdische Volk.
141271 Makkabäer1Makk201131Wir haben euretwegen unserem Verwandten Lasthenes einen Brief geschrieben, dessen Abschrift wir auch euch zu eurer Unterrichtung zukommen lassen:
141281 Makkabäer1Makk201132König Demetrius grüßt Vater Lasthenes.
141291 Makkabäer1Makk201133Das mit uns befreundete jüdische Volk ist seinen Verpflichtungen uns gegenüber nachgekommen. Darum haben wir beschlossen, ihnen ihre Freundschaft zu vergelten.
141301 Makkabäer1Makk201134Wir bestätigen ihnen den Besitz von Judäa und den drei Bezirken Efraim, Lod und Ramatajim. Diese sind mit allem, was zu ihnen gehört, von Samarien abgetrennt und zu Judäa geschlagen worden. Für alle, die in Jerusalem opfern, gelte das als Ersatz für die königlichen Steuern, die der König bei ihnen bisher jährlich von den Erträgen der Felder und Bäume erhoben hat.
141311 Makkabäer1Makk201135Wir überlassen ihnen auch alle unsere anderen Einkünfte, den Zehnten und die Steuern, die uns von jetzt an zustehen, ferner die Abgaben aus den Salzteichen und die Kränze, auf die wir Anspruch haben.
141321 Makkabäer1Makk201136Nichts davon soll je rückgängig gemacht werden.
141331 Makkabäer1Makk201137Lasst euch nun eine Abschrift machen; sie soll Jonatan übergeben und auf dem Heiligen Berg an einem Ort, der allen zugänglich ist, aufgestellt werden.
141341 Makkabäer1Makk201138Als König Demetrius feststellte, dass unter seiner Herrschaft im Land Ruhe herrschte und dass niemand sich ihm widersetzte, schickte er alle seine Soldaten nach Hause, außer den Söldnertruppen, die er bei den Völkern auf den Inseln angeworben hatte. Das nahmen ihm die Soldaten, die schon unter seinen Vorgängern gedient hatten, sehr übel.
141351 Makkabäer1Makk201139Tryphon, der früher zur Umgebung Alexanders gehört hatte, merkte, wie unzufrieden alle Soldaten über Demetrius waren. Er reiste daher zu dem Araber Jamliku, der Antiochus, den kleinen Sohn Alexanders, aufzog,
141361 Makkabäer1Makk201140und drängte ihn, ihm den Jungen mitzugeben, damit er seinem Vater als König nachfolgen könne. Er unterrichtete ihn auch über das Vorgehen des Demetrius und wie dieser sich die Feindschaft seiner Truppen zugezogen hatte. Tryphon blieb längere Zeit dort.
141371 Makkabäer1Makk201141Jonatan hatte inzwischen König Demetrius gebeten, die Besatzungstruppen aus der Burg von Jerusalem und aus den anderen Festungen abzuziehen; sie verhielten sich nämlich feindlich gegen Israel.
141381 Makkabäer1Makk201142Demetrius ließ Jonatan sagen: Nicht nur das will ich für dich und dein Volk tun; ich werde dich und dein Volk hoch zu Ehren bringen, sobald ich Gelegenheit dazu habe.
141391 Makkabäer1Makk201143Im Augenblick wäre es aber gut, wenn du mir Männer schicktest, die mir im Kampf helfen können. Alle meine Truppen sind nämlich von mir abgefallen.
141401 Makkabäer1Makk201144Jonatan sandte ihm dreitausend kampferfahrene Männer nach Antiochia. Als sie beim König eintrafen, freute er sich sehr über ihre Ankunft.
141411 Makkabäer1Makk201145Da rotteten sich etwa hundertzwanzigtausend Einwohner mitten in der Stadt zusammen, um den König umzubringen.
141421 Makkabäer1Makk201146Der König flüchtete sich in den Palast, aber die Einwohner besetzten die Durchgangsstraßen der Stadt und begannen den Kampf.
141431 Makkabäer1Makk201147Da rief der König die Juden zu Hilfe. Sie fanden sich sofort vollzählig bei ihm ein, schwärmten in die Stadt aus und erschlugen an jenem Tag fast hunderttausend Menschen.
141441 Makkabäer1Makk201148Sie steckten auch die Stadt in Brand und machten große Beute. So retteten sie den König.
141451 Makkabäer1Makk201149Als nun die Einwohner bemerkten, dass die Stadt der Willkür der Juden ausgeliefert war, verloren sie jeden Mut; sie schrien zum König und flehten:
141461 Makkabäer1Makk201150Schließ Frieden mit uns! Wenn nur die Juden aufhören, gegen uns und die Stadt zu kämpfen!
141471 Makkabäer1Makk201151Sie warfen die Waffen weg und schlossen Frieden. Die Juden aber wurden vom König und von allen seinen Untertanen geehrt. Man sprach von ihnen in seinem ganzen Reich und sie kehrten mit reicher Beute nach Jerusalem zurück.
141481 Makkabäer1Makk201152König Demetrius hatte die Macht wieder fest in seiner Hand und das Land war ruhig unter seiner Herrschaft.
141491 Makkabäer1Makk201153Da hielt er nichts von dem, was er versprochen hatte. Er brach mit Jonatan und vergalt ihm die erwiesene Freundschaft nicht, sondern setzte ihm hart zu.
141501 Makkabäer1Makk201154Danach kehrte Tryphon mit dem kleinen Antiochus zurück. Der Knabe trat die Herrschaft an und setzte sich die Krone auf.
141511 Makkabäer1Makk201155Alle Truppen, die Demetrius davongejagt hatte, schlossen sich ihm an. Sie kämpften gegen Demetrius und schlugen ihn in die Flucht.
141521 Makkabäer1Makk201156Tryphon erbeutete die Elefanten und nahm Antiochia ein.
141531 Makkabäer1Makk201157Danach schrieb Antiochus der Jüngere an Jonatan: Ich bestätige dich im Hohenpriesteramt und unterstelle dir die vier Bezirke. Du darfst auch den Titel «Freund des Königs» führen.
141541 Makkabäer1Makk201158Und er ließ Jonatan goldenes Tafelgerät überbringen und gewährte ihm das Vorrecht, aus goldenen Bechern zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.
141551 Makkabäer1Makk201159Jonatans Bruder Simeon machte er zum Befehlshaber über alle Truppen, die zwischen der Tyrischen Steige und der ägyptischen Grenze ihren Standort hatten.
141561 Makkabäer1Makk201160Darauf brach Jonatan auf, zog durch das Gebiet jenseits des Stroms und wandte sich dann gegen die Städte in der Küstenebene. Alle Truppen in Syrien schlossen sich ihm als Verbündete an. Als er vor Aschkelon erschien, bereiteten ihm die Bürger vor der Stadt einen glänzenden Empfang.
141571 Makkabäer1Makk201161Von dort zog er nach Gaza. Doch die Einwohner von Gaza schlossen die Tore. Jonatan belagerte die Stadt, brannte die Häuser in der Umgebung nieder und plünderte sie aus.
141581 Makkabäer1Makk201162Daraufhin baten die Einwohner Gazas Jonatan um Frieden. Er schloss mit ihnen einen Vertrag, nahm die Söhne der führenden Familien als Geiseln und ließ sie nach Jerusalem bringen. Dann zog er durch das Land bis nach Damaskus.
141591 Makkabäer1Makk201163Dabei erfuhr Jonatan, dass die Feldherren des Demetrius mit einem großen Heer nach Kedesch in Galiläa gezogen seien, um seine Maßnahmen zu durchkreuzen.
141601 Makkabäer1Makk201164Daher rückte er gegen sie vor. Seinen Bruder Simeon aber hatte er im Land zurückgelassen.
141611 Makkabäer1Makk201165Simeon schlug sein Lager vor Bet-Zur auf, belagerte die Stadt lange Zeit und schloss sie ein.
141621 Makkabäer1Makk201166Schließlich baten sie ihn um Frieden. Er ging darauf ein, vertrieb die Feinde von dort, besetzte die Stadt und legte Truppen hinein.
141631 Makkabäer1Makk201167Jonatan bezog mit seinem Heer ein Lager am See Gennesaret. Morgens brachen sie früh auf und zogen in die Ebene von Hazor.
141641 Makkabäer1Makk201168Dort stießen sie auf fremde Truppen. Diese hatten einen Teil ihrer Männer in den Bergen als Hinterhalt gegen Jonatan zurückgelassen und griffen ihn nun von vorn an.
141651 Makkabäer1Makk201169Dann brachen die Truppen, die im Hinterhalt lagen, aus ihrer Stellung hervor und griffen in den Kampf ein.
141661 Makkabäer1Makk201170Da liefen alle Soldaten Jonatans davon. Keiner blieb zurück, außer den Truppenführern Mattatias, dem Sohn Abschaloms, und Judas, dem Sohn Halfis.
141671 Makkabäer1Makk201171Jonatan aber zerriss sein Gewand, streute sich Staub auf das Haupt und betete.
141681 Makkabäer1Makk201172Dann nahm er den Kampf gegen die Feinde auf und schlug sie in die Flucht.
141691 Makkabäer1Makk201173Als seine Leute, die davongelaufen waren, das sahen, kehrten sie zu ihm zurück und machten sich mit ihm an die Verfolgung, bis sie das Lager der Feinde bei Kedesch erreichten. Dort machten sie Halt.
141701 Makkabäer1Makk201174An jenem Tag fielen von den fremden Truppen etwa dreitausend Mann. Darauf kehrte Jonatan nach Jerusalem zurück.
141711 Makkabäer1Makk20121Als Jonatan sah, dass die Zeit für ihn günstig war, wählte er einige Männer aus und sandte sie nach Rom, um den Freundschaftsvertrag mit den Römern zu bestätigen und zu erneuern.
141721 Makkabäer1Makk20122Auch nach Sparta und nach anderen Orten schickte er Briefe gleicher Art.
141731 Makkabäer1Makk20123Die Abgesandten reisten nach Rom, traten vor den Senat und sagten: Uns schicken der Hohepriester Jonatan und das jüdische Volk, um das frühere Freundschaftsbündnis mit den Römern zu erneuern.
141741 Makkabäer1Makk20124Man gab ihnen Briefe mit an die Behörden der Orte unterwegs mit der Anweisung, sie sicher nach Judäa weiterzuleiten.
141751 Makkabäer1Makk20125Hier ist eine Abschrift des Briefes, den Jonatan an die Spartaner schrieb:
141761 Makkabäer1Makk20126Der Hohepriester Jonatan, der Ältestenrat des Volkes, die Priester und das ganze jüdische Volk grüßen ihre Brüder, die Spartaner.
141771 Makkabäer1Makk20127Schon vor längerer Zeit hat euer König Arëus an den Hohenpriester Onias einen Brief gerichtet, in dem steht, dass ihr unsere Brüder seid, wie aus der Abschrift hervorgeht.
141781 Makkabäer1Makk20128Onias empfing den Abgesandten ehrenvoll und nahm den Brief entgegen, in dem ausdrücklich vom Freundschaftsbündnis die Rede war.
141791 Makkabäer1Makk20129So etwas haben wir zwar nicht nötig; denn unser Trost sind die heiligen Bücher, die wir besitzen.
141801 Makkabäer1Makk201210Dennoch wollten wir diese Botschaft an euch senden und die brüderliche Gemeinschaft und Freundschaft mit euch erneuern, damit wir euch nicht fremd werden. Viel Zeit ist nämlich verflossen, seit ihr eure Gesandtschaft zu uns geschickt hattet.
141811 Makkabäer1Makk201211Wir haben seither an allen Festen und an allen Tagen, die dafür vorgesehen sind, bei unseren Opfern und Gebeten ständig an euch gedacht. Denn so gehört es sich und es entspricht ja auch der Sitte, an die Brüder zu denken.
141821 Makkabäer1Makk201212Wir freuen uns über euren Ruhm.
141831 Makkabäer1Makk201213Wir selbst waren in großer Not und sind in viele Kämpfe verwickelt worden; denn die Könige ringsum führten Krieg gegen uns.
141841 Makkabäer1Makk201214Dennoch wollten wir wegen dieser Kriege weder euch noch den anderen Verbündeten und Freunden zur Last fallen.
141851 Makkabäer1Makk201215Denn wir haben den Himmel selbst als Helfer und Beistand. Darum sind wir vor unseren Feinden gerettet worden und unsere Feinde liegen gedemütigt am Boden.
141861 Makkabäer1Makk201216Jetzt haben wir Numenius, den Sohn des Antiochus, und Antipater, den Sohn Jasons, als Gesandte zu den Römern geschickt, um das alte Freundschaftsbündnis mit ihnen zu erneuern.
141871 Makkabäer1Makk201217Wir haben ihnen aufgetragen, auf ihrer Reise auch euch zu besuchen, euch Grüße zu bestellen und unseren Brief zu überreichen, in dem wir euch anbieten, die brüderliche Gemeinschaft mit uns zu erneuern.
141881 Makkabäer1Makk201218Es wäre freundlich von euch, uns darauf Antwort zu geben.
141891 Makkabäer1Makk201219Und hier ist die Abschrift des Briefes, den die Spartaner an Onias gesandt hatten:
141901 Makkabäer1Makk201220Arëus, König der Spartaner, grüßt den Hohenpriester Onias.
141911 Makkabäer1Makk201221In einer Schrift über die Spartaner und Juden fand sich die Nachricht, dass sie Brüder sind und beide von Abraham abstammen.
141921 Makkabäer1Makk201222Da wir dies erfahren haben, wäre es freundlich von euch, uns zu schreiben, wie es euch geht.
141931 Makkabäer1Makk201223Wir schreiben euch wieder. Eure Herden und eure Habe gehören uns und unsere euch. Wir geben den Auftrag, dass man euch darüber Auskunft gibt.
141941 Makkabäer1Makk201224Jonatan erfuhr, dass die Feldherren des Demetrius mit einem noch größeren Heer als zuvor zurückgekehrt waren, um gegen ihn zu kämpfen.
141951 Makkabäer1Makk201225Er brach von Jerusalem auf und traf in der Gegend von Hamat auf sie. Er wollte ihnen nämlich keine Zeit lassen, in sein Land einzudringen.
141961 Makkabäer1Makk201226Späher, die er in ihr Lager geschickt hatte, meldeten ihm bei ihrer Rückkehr, dass die Feinde sich zu einem nächtlichen Überfall vorbereitet hatten.
141971 Makkabäer1Makk201227Bei Sonnenuntergang befahl daher Jonatan seinen Leuten, wach zu bleiben und die ganze Nacht kampfbereit unter Waffen zu stehen. Rings um das Lager stellte er Posten auf.
141981 Makkabäer1Makk201228Als die Gegner merkten, dass Jonatan mit seinen Leuten kampfbereit war, packte sie Furcht und Schrecken. Sie zündeten in ihrem Lager Wachfeuer an und zogen ab.
141991 Makkabäer1Makk201229Jonatan und seine Leute bemerkten bis zum Morgen nichts; denn sie sahen die Feuer brennen.
142001 Makkabäer1Makk201230Jonatan nahm zwar die Verfolgung auf, konnte die Feinde aber nicht mehr einholen; denn sie hatten den Eleutherus bereits überschritten.
142011 Makkabäer1Makk201231Jonatan wandte sich nun gegen die sabadäischen Araber, schlug sie und plünderte sie aus.
142021 Makkabäer1Makk201232Dann brach er nach Damaskus auf und zog durch das ganze dazwischen liegende Gebiet.
142031 Makkabäer1Makk201233Auch Simeon war aufgebrochen. Er marschierte auf Aschkelon und auf die Festungen in jenem Gebiet zu; dann wandte er sich überraschend gegen Jafo und besetzte es.
142041 Makkabäer1Makk201234Er hatte nämlich gehört, dass die Einwohner vorhatten, die Festung den Leuten des Demetrius zu übergeben. Daher legte er eine Besatzung hinein, um die Stadt zu bewachen.
142051 Makkabäer1Makk201235Als Jonatan zurückgekehrt war, ließ er die Ältesten des Volkes zusammenkommen und beriet mit ihnen über die Anlage von Festungen in Judäa.
142061 Makkabäer1Makk201236Auch sollten die Mauern von Jerusalem erhöht werden; ferner sei zwischen der Burg und der Stadt eine hohe Mauer zu errichten, um die Burg völlig von der Stadt abzuschneiden, damit die Besatzung weder etwas kaufen noch verkaufen könne.
142071 Makkabäer1Makk201237So kam man zum Ausbau der Stadt zusammen. Als ein Teil der Mauer oberhalb des Tales im Osten einstürzte, besserte man sie wieder aus und gab ihr den Namen Kafnata.
142081 Makkabäer1Makk201238Simeon baute Hadid in der Schefela aus, befestigte es und versah es mit Toren und die Tore mit Querbalken zum Verriegeln.
142091 Makkabäer1Makk201239Tryphon strebte nach der Herrschaft über Asien und wollte sich selbst die Königskrone aufsetzen; deshalb trachtete er König Antiochus nach dem Leben.
142101 Makkabäer1Makk201240Doch er fürchtete, dass Jonatan das nicht zulassen und Krieg gegen ihn führen werde. So suchte er nach Mitteln und Wegen, ihn in seine Gewalt zu bekommen und umzubringen. Darum zog er nach Bet-Schean.
142111 Makkabäer1Makk201241Jonatan rückte ihm mit vierzigtausend kampferprobten Männern nach Bet-Schean entgegen.
142121 Makkabäer1Makk201242Als Tryphon sah, dass Jonatan ein großes Heer bei sich hatte, fürchtete er sich, etwas gegen ihn zu unternehmen.
142131 Makkabäer1Makk201243Er bereitete ihm einen glänzenden Empfang, stellte ihn all seinen Freunden vor, machte ihm Geschenke und befahl seinen Freunden und Soldaten: Gehorcht ihm wie mir selbst!
142141 Makkabäer1Makk201244Dann sagte er zu Jonatan: Warum hast du dieses ganze Heer bemüht? Es droht doch kein Krieg.
142151 Makkabäer1Makk201245Lass sie nach Hause gehen, wähl dir einige Männer als Begleitung aus und geh mit mir nach Ptolemaïs! Ich werde dir die Stadt und die übrigen Festungen übergeben und auch alle anderen Truppen und alle Behörden. Nur deswegen bin ich gekommen, dann ziehe ich wieder ab.
142161 Makkabäer1Makk201246Jonatan vertraute ihm und tat, was Tryphon ihm vorgeschlagen hatte. Er entließ seine Truppen und sie zogen nach Judäa ab.
142171 Makkabäer1Makk201247Dreitausend Mann behielt er bei sich, von denen er zweitausend in Galiläa ließ; nur tausend begleiteten ihn.
142181 Makkabäer1Makk201248Sobald Jonatan Ptolemaïs betreten hatte, schlossen die Einwohner die Tore, nahmen ihn fest und erschlugen alle, die mit ihm gekommen waren, mit dem Schwert.
142191 Makkabäer1Makk201249Tryphon entsandte außerdem Fußvolk und Reiterei nach Galiläa und in die Große Ebene, um alle Truppen Jonatans niederzumachen.
142201 Makkabäer1Makk201250Als diese merkten, dass Jonatan mit seinen Begleitern den Feinden in die Hände gefallen und umgekommen war, machten sie einander Mut und marschierten kampfbereit in bester Ordnung weiter.
142211 Makkabäer1Makk201251Als die Verfolger sahen, dass Jonatans Männer um ihr Leben kämpfen würden, kehrten sie um.
142221 Makkabäer1Makk201252Die jüdischen Truppen kamen unversehrt in Judäa an. Sie trauerten um Jonatan und seine Begleiter und waren voller Angst; auch ganz Israel war in großer Trauer.
142231 Makkabäer1Makk201253Alle Völker ringsum versuchten, Israel zu vernichten. Denn sie sagten sich: Sie haben keinen Führer und Helfer mehr. Nun wollen wir gegen sie kämpfen und die Erinnerung an sie austilgen.
142241 Makkabäer1Makk20131Simeon erfuhr, dass Tryphon ein großes Heer zusammengebracht hatte, um in Judäa einzufallen und es zu vernichten.
142251 Makkabäer1Makk20132Auch merkte er, wie das Volk voller Angst und Furcht war. Darum ging er nach Jerusalem hinauf und rief das Volk zusammen.
142261 Makkabäer1Makk20133Er sprach ihnen Mut zu und sagte: Ihr wisst selbst, wie ich, meine Brüder und meine Familie sich für unsere Gesetze und für das Heiligtum eingesetzt und welche Kämpfe und Gefahren wir dafür auf uns genommen haben.
142271 Makkabäer1Makk20134Alle meine Brüder sind nun für Israel gestorben; ich allein bin übrig geblieben.
142281 Makkabäer1Makk20135Ich denke nicht daran, im Augenblick der Not mein Leben zu schonen. Denn ich bin nicht mehr wert als meine Brüder.
142291 Makkabäer1Makk20136Vielmehr will ich mein Volk, das Heiligtum, unsere Frauen und Kinder rächen. Denn alle Völker haben sich zusammengetan, um uns auszurotten, weil sie uns hassen.
142301 Makkabäer1Makk20137Sobald das Volk seine Worte hörte, fasste es neuen Mut
142311 Makkabäer1Makk20138und rief laut: Sei du unser Führer anstelle deiner Brüder Judas und Jonatan!
142321 Makkabäer1Makk20139Nimm unseren Kampf in deine Hand! Alles, was du befiehlst, wollen wir tun.
142331 Makkabäer1Makk201310Simeon rief alle kampffähigen Männer zusammen, ließ den Bau der Mauern von Jerusalem so schnell wie möglich zu Ende führen und sicherte die Stadt nach allen Seiten.
142341 Makkabäer1Makk201311Jonatan, den Sohn des Abschalom, schickte er mit einem ansehnlichen Heer nach Jafo. Dieser vertrieb die Einwohner und blieb in der Stadt.
142351 Makkabäer1Makk201312Tryphon brach mit einem großen Heer von Ptolemaïs auf, um in Judäa einzufallen. Jonatan nahm er als Gefangenen mit sich.
142361 Makkabäer1Makk201313Simeon schlug sein Lager bei Hadid am Rand der Ebene auf.
142371 Makkabäer1Makk201314Da erfuhr Tryphon, Simeon habe anstelle seines Bruders Jonatan die Führung übernommen und werde den Kampf gegen ihn fortsetzen. Er schickte zu ihm Unterhändler mit der Botschaft:
142381 Makkabäer1Makk201315Wir halten deinen Bruder Jonatan nur fest, weil er der königlichen Schatzkammer Geld schuldet für die Ämter, die er innehat.
142391 Makkabäer1Makk201316Schick uns also hundert Talente Silber und zwei seiner Söhne als Geiseln, damit er nicht von uns abfällt, sobald er wieder frei ist; dann werden wir ihn freilassen.
142401 Makkabäer1Makk201317Simeon merkte wohl, dass ihr Vorschlag nicht ehrlich gemeint war. Dennoch ließ er das Geld und die Kinder holen, um sich beim Volk nicht verhasst zu machen.
142411 Makkabäer1Makk201318Sonst hätte man nämlich gesagt: Jonatan musste sterben, weil Simeon das Geld und die Kinder für ihn nicht ausgeliefert hat.
142421 Makkabäer1Makk201319So lieferte er die Kinder und die hundert Talente aus; aber es zeigte sich, dass Tryphon ein Lügner war; denn er ließ Jonatan nicht frei.
142431 Makkabäer1Makk201320Danach rückte Tryphon heran, um in Judäa einzufallen und es zu verwüsten. Er machte dabei einen Umweg über Adora; aber Simeon trat ihm mit seinem Heer überall entgegen, wo er ins Land eindringen wollte.
142441 Makkabäer1Makk201321Die Besatzung der Burg von Jerusalem schickte Boten zu Tryphon, die ihn zur Eile drängten und ihn aufforderten, von der Wüste her einen Durchbruch zu versuchen und Nahrungsmittel für sie heranzuschaffen.
142451 Makkabäer1Makk201322Daraufhin stellte Tryphon die gesamte Reiterei bereit, um durchzubrechen; aber in jener Nacht fiel sehr viel Schnee und er konnte wegen des Schnees nicht durchkommen. Da zog er ab nach Gilead.
142461 Makkabäer1Makk201323In der Nähe von Baskama ließ er Jonatan umbringen und begraben.
142471 Makkabäer1Makk201324Dann zog Tryphon ab und kehrte in sein Land zurück.
142481 Makkabäer1Makk201325Simeon schickte einige Männer, um die Gebeine seines Bruders Jonatan holen und in Modeïn, der Stadt seiner Väter, bestatten zu lassen.
142491 Makkabäer1Makk201326Ganz Israel hielt eine große Totenklage für ihn ab und trauerte viele Tage um ihn.
142501 Makkabäer1Makk201327Simeon ließ ein hohes, weithin sichtbares Denkmal über dem Grab seines Vaters und seiner Brüder errichten. Für die Vorder- und Rückseite verwendete er behauene Steine.
142511 Makkabäer1Makk201328Auch ließ er sieben Pyramiden bauen, von denen jeweils zwei einander gegenüberstanden: für den Vater, die Mutter und die vier Brüder.
142521 Makkabäer1Makk201329Um die Pyramiden ließ er eine kunstvolle Anlage errichten, indem er sie mit hohen Säulen umgab. An den Säulen ließ er zum ewigen Gedenken Rüstungen anbringen und neben den Rüstungen Schiffe einmeißeln. Das Denkmal sollte für alle sichtbar sein, die auf dem Meer vorüberfahren.
142531 Makkabäer1Makk201330Dieses Grabmal, das er in Modeïn errichtete, steht noch heute dort.
142541 Makkabäer1Makk201331Tryphon ließ den jungen König Antiochus heimtückisch ermorden,
142551 Makkabäer1Makk201332trat seine Nachfolge an und setzte sich die Krone von Asien auf. Er richtete im Land großes Unheil an.
142561 Makkabäer1Makk201333Simeon legte in Judäa Festungen an, umgab sie mit hohen Türmen und gewaltigen Mauern, versah sie mit Toren und Riegeln und ließ Proviant in die Festungen bringen.
142571 Makkabäer1Makk201334Dann wählte Simeon einige Männer aus, die er zu König Demetrius sandte, um einen Steuernachlass für das Land zu erwirken. Denn Tryphon war nur auf Ausbeutung aus.
142581 Makkabäer1Makk201335König Demetrius antwortete ihm mit folgendem Brief:
142591 Makkabäer1Makk201336König Demetrius grüßt Simeon, den Hohenpriester und Freund der Könige, sowie die Ältesten und das jüdische Volk.
142601 Makkabäer1Makk201337Den goldenen Kranz und den Palmzweig, den ihr gesandt habt, haben wir erhalten. Wir sind bereit, ein für alle Mal Frieden mit euch zu schließen und die Behörden anzuweisen, euch Nachlass zu gewähren.
142611 Makkabäer1Makk201338Alles, was wir euch bestätigt haben, bleibt in Kraft; auch die Festungen, die ihr angelegt habt, dürfen bestehen bleiben.
142621 Makkabäer1Makk201339Wir vergeben euch alle Nachlässigkeiten und Verfehlungen, die ihr bis auf den heutigen Tag begangen habt, und erlassen euch den Kranz, den ihr noch schuldet. Sollten noch andere Abgaben von Jerusalem erhoben worden sein, sollen sie künftig wegfallen.
142631 Makkabäer1Makk201340Wenn ihr Leute habt, die geeignet sind, in unserer Leibgarde Dienst zu tun, sollen sie angenommen werden. Zwischen uns soll Friede herrschen.
142641 Makkabäer1Makk201341Im Jahr 170 wurde das Joch der fremden Völker von Israel genommen.
142651 Makkabäer1Makk201342Das Volk begann, Urkunden und Verträge mit der Formel einzuleiten: Im Jahr 1 der Regierung Simeons, des Hohenpriesters, Befehlshabers und Führers der Juden.
142661 Makkabäer1Makk201343Damals zog Simeon nach Geser, schloss die Stadt mit seinen Truppen ein, errichtete einen Belagerungsturm und ließ ihn an die Stadt heranschieben. Man schlug eine Bresche in einen Turm der Stadtmauer und besetzte ihn.
142671 Makkabäer1Makk201344Dann sprang die Mannschaft des Belagerungsturms in die Stadt hinein. Es entstand ein großes Durcheinander in der Stadt.
142681 Makkabäer1Makk201345Ihre Bürger stiegen mit Frauen und Kindern auf die Mauern, zerrissen ihre Gewänder, schrien laut und baten Simeon, mit ihnen Frieden zu schließen.
142691 Makkabäer1Makk201346Sie sagten: Vergilt uns nicht nach unserer Schuld, sondern nach deiner Güte!
142701 Makkabäer1Makk201347Simeon ließ sich erweichen und stellte den Kampf ein. Er vertrieb sie jedoch aus der Stadt und ließ die Häuser, in denen Götterbilder waren, entsühnen; dann zog er feierlich mit Lobliedern und Preisgesängen in die Stadt ein.
142711 Makkabäer1Makk201348Er entfernte alles Unreine und siedelte gesetzestreue Männer an. Dann ließ er die Stadt noch stärker befestigen und baute auch für sich ein Haus in der Stadt.
142721 Makkabäer1Makk201349Die Besatzung der Burg von Jerusalem war von jeder Verbindung mit dem Land abgeschnitten; sie konnten weder etwas kaufen noch etwas verkaufen und hatten fast nichts mehr zu essen; eine beträchtliche Anzahl von ihnen kam durch den Hunger um.
142731 Makkabäer1Makk201350Da baten sie Simeon um Frieden. Er gewährte ihn, vertrieb sie aber von dort und entsühnte die Burg von jeder Befleckung.
142741 Makkabäer1Makk201351Am dreiundzwanzigsten Tag des zweiten Monats im Jahr 171 zogen die Israeliten unter der Musik von Harfen, Zimbeln und Zithern mit Hymnen und Gesängen in die Burg ein; sie trugen Palmzweige in den Händen und sangen Freudenlieder. Denn Israel war von einem gefährlichen Feind befreit.
142751 Makkabäer1Makk201352Simeon setzte fest, dass dieser Tag jährlich feierlich begangen werden solle. Er ließ die zur Burg hin gelegene Seite des Tempelbergs noch stärker befestigen und nahm mit seinem Gefolge Wohnung in der Burg.
142761 Makkabäer1Makk201353Als Simeon sah, dass sein Sohn Johanan zu einem Mann herangewachsen war, machte er ihn zum Befehlshaber aller Streitkräfte und Johanan ließ sich in Geser nieder.
142771 Makkabäer1Makk20141Im Jahr 172 zog König Demetrius seine Truppen zusammen und brach nach Medien auf, um Hilfstruppen für den Kampf gegen Tryphon zu gewinnen.
142781 Makkabäer1Makk20142Als Arsakes, der König von Persien und Medien, erfuhr, dass Demetrius in sein Gebiet eingedrungen war, sandte er einen seiner Feldherren mit dem Auftrag aus, Demetrius lebendig gefangen zu nehmen.
142791 Makkabäer1Makk20143Der Feldherr machte sich auf den Weg, schlug das Heer des Demetrius, nahm ihn gefangen und brachte ihn zu Arsakes, der ihn ins Gefängnis warf.
142801 Makkabäer1Makk20144Das Land Judäa hatte Ruhe, solange Simeon lebte. /Er sorgte für das Wohl seines Volkes. /Sie freuten sich jeden Tag über seine Macht /und seinen Ruhm.
142811 Makkabäer1Makk20145Sein Ruhm wuchs, als er den Hafen von Jafo gewann; /so öffnete er einen Weg zu den Inseln.
142821 Makkabäer1Makk20146Er erweiterte das Gebiet seines Volkes /und gewann die Herrschaft über das ganze Land.
142831 Makkabäer1Makk20147Viele Verbannte führte er wieder zurück. /Er eroberte Geser, Bet-Zur und die Burg /und vernichtete darin alles, was unrein war. /Niemand widersetzte sich ihm.
142841 Makkabäer1Makk20148Sie bebauten in Frieden ihr Land; /der Boden gab seinen Ertrag, /die Bäume auf dem Feld ihre Frucht.
142851 Makkabäer1Makk20149Auf den Plätzen saßen die Alten; /alle sprachen über ihr Glück. /Die jungen Männer /gingen im Schmuck ihrer Waffen umher.
142861 Makkabäer1Makk201410Er versorgte die Städte mit Nahrung /und baute sie zu Festungen aus. /Sein Name wurde berühmt bis an das Ende der Welt.
142871 Makkabäer1Makk201411Er brachte dem Land den Frieden, /in Israel herrschte Jubel und Freude.
142881 Makkabäer1Makk201412Jeder saß unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum /und niemand schreckte sie auf.
142891 Makkabäer1Makk201413Der Feind verschwand aus dem Land; /in jenen Tagen wurden die Könige besiegt.
142901 Makkabäer1Makk201414Er stärkte alle Schwachen im Land /und setzte sich ein für das Gesetz. /Alle Verräter und Sünder aber rottete er aus.
142911 Makkabäer1Makk201415Das Heiligtum baute er prachtvoll aus, /viele Geräte für den Tempel schaffte er an.
142921 Makkabäer1Makk201416Als man in Rom - und auch in Sparta - erfuhr, dass Jonatan tot war, war man sehr bestürzt.
142931 Makkabäer1Makk201417Als man aber hörte, sein Bruder Simeon habe seine Nachfolge als Hoherpriester angetreten und das Land mit seinen Städten sei fest in seiner Hand,
142941 Makkabäer1Makk201418schrieben sie ihm auf Bronzetafeln einen Brief und boten ihm an, das Freundschaftsbündnis mit ihm zu erneuern, das sie mit seinen Brüdern Judas und Jonatan geschlossen hatten.
142951 Makkabäer1Makk201419Diese Botschaft wurde vor der Volksversammlung in Jerusalem verlesen.
142961 Makkabäer1Makk201420Hier ist eine Abschrift des Briefes, den die Spartaner schickten: Die Regierung und die Stadt der Spartaner grüßen den Hohenpriester Simeon, die Ältesten, die Priester und das ganze übrige jüdische Volk, ihre Brüder.
142971 Makkabäer1Makk201421Die Gesandten, die ihr zu unserem Volk geschickt habt, haben uns von eurem Ruhm und eurem Ansehen berichtet und wir haben uns über ihren Besuch sehr gefreut.
142981 Makkabäer1Makk201422Was sie vor dem Rat des Volkes gesagt haben, haben wir, wie folgt, schriftlich festgehalten: Numenius, der Sohn des Antiochus, und Antipater, der Sohn Jasons, sind als Gesandte der Juden zu uns gekommen, um die Freundschaft mit uns zu erneuern.
142991 Makkabäer1Makk201423Das Volk hat beschlossen, ihnen einen glänzenden Empfang zu bereiten und die Niederschrift ihrer Rede im Staatsarchiv zu hinterlegen, damit das Volk von Sparta sie nicht vergisst. - Eine Abschrift davon schickten sie an den Hohenpriester Simeon.
143001 Makkabäer1Makk201424Danach sandte Simeon den Numenius mit einem großen goldenen Schild, der tausend Minen wog, nach Rom, um das Bündnis mit den Römern zu bekräftigen.
143011 Makkabäer1Makk201425Als man im Volk davon erfuhr, sagte man: Wie können wir Simeon und seinen Söhnen danken?
143021 Makkabäer1Makk201426Denn er, seine Brüder und seine ganze Familie waren uns Halt und Stütze. Er hat den Kampf gegen Israels Feinde geführt und sie vertrieben und mit seinen Brüdern dem Volk die Freiheit errungen. Man fertigte Bronzetafeln an, die man auf dem Berg Zion an Säulen befestigte
143031 Makkabäer1Makk201427und auf denen folgendes stand: Am achtzehnten Tag des Monats Elul im Jahr 172 - das ist im dritten Jahr der Regierung des großen Hohenpriesters Simeon in Asaramel -
143041 Makkabäer1Makk201428wurde auf der großen Versammlung der Priester, des Volkes, der Führer des Volkes und der Ältesten des Landes uns Folgendes bekanntgegeben:
143051 Makkabäer1Makk201429Als wiederholt im Land Krieg ausbrach, scheuten Simeon, der Sohn des Mattatias, aus der Familie Jojaribs, und seine Brüder keine Gefahr. Sie stellten sich den Feinden ihres Volkes entgegen, um ihr Heiligtum und das Gesetz zu erhalten, und verschafften ihrem Volk großen Ruhm.
143061 Makkabäer1Makk201430Jonatan führte sein Volk zusammen; er wurde ihr Hoherpriester, bis er mit seinen Vätern vereint wurde.
143071 Makkabäer1Makk201431Als darauf ihre Feinde den Plan fassten, in das Land einzufallen, um es zu vernichten und ihr Heiligtum anzutasten,
143081 Makkabäer1Makk201432erhob sich Simeon und kämpfte für sein Volk. Aus eigenen Mitteln brachte er viel Geld auf und versorgte die Krieger seines Volkes mit Waffen und Verpflegung.
143091 Makkabäer1Makk201433Er ließ die Städte Judäas befestigen, besonders Bet-Zur, das an der Grenze von Judäa liegt; er legte eine jüdische Besatzung dorthin, wo zuvor ein Waffenlager der Feinde gewesen war.
143101 Makkabäer1Makk201434Auch die Städte Jafo am Meer und Geser bei Aschdod ließ er befestigen. Früher wohnten dort die Feinde, er aber siedelte Juden an und ließ ihnen alles zukommen, was sie zu ihrem Unterhalt brauchten.
143111 Makkabäer1Makk201435Als das Volk sah, wie treu Simeon war und welchen Ruhm er seinem Volk zu verschaffen suchte, machten sie ihn zu ihrem Führer und Hohenpriester zum Dank für all diese Taten, für die Gerechtigkeit und Treue, die er seinem Volk bewies, und für sein Bestreben, auf jede Weise sein Volk zu fördern.
143121 Makkabäer1Makk201436Es ist ihm zu seiner Zeit gelungen, die Fremden aus dem Land zu vertreiben, vor allem die, die in der Davidstadt in Jerusalem wohnten und sich eine Burg gebaut hatten, aus der sie Ausfälle machten, die Umgebung des Tempels entweihten und seiner Heiligkeit großen Schaden zufügten.
143131 Makkabäer1Makk201437Er siedelte in der Davidstadt Juden an und ließ sie befestigen, um Land und Stadt zu sichern. Auch ließ er die Mauern von Jerusalem höher machen.
143141 Makkabäer1Makk201438Demgemäß bestätigte ihn König Demetrius im Hohenpriesteramt.
143151 Makkabäer1Makk201439Er ernannte ihn zu seinem Freund und zeichnete ihn durch hohe Ehren aus.
143161 Makkabäer1Makk201440Denn er hatte gehört, dass Rom die Juden Freunde, Verbündete und Brüder genannt und den Gesandten Simeons einen glänzenden Empfang bereitet hatte.
143171 Makkabäer1Makk201441Darum beschlossen die Juden und ihre Priester, Simeon solle für immer ihr Anführer und Hoherpriester sein, bis ein wahrer Prophet auftrete.
143181 Makkabäer1Makk201442Auch solle er ihr Befehlshaber sein und für das Heiligtum Sorge tragen; durch ihn seien die Beamten zu ernennen für die Arbeiten am Tempel, für das Land, das Heer und die Festungen.
143191 Makkabäer1Makk201443[[Er solle für das Heiligtum Sorge tragen.]] Alle hätten ihm zu gehorchen. Jede Urkunde im Land müsse in seinem Namen ausgestellt werden. Auch dürfe er sich in Gold und Purpur kleiden.
143201 Makkabäer1Makk201444Keinem aus dem Volk oder aus der Priesterschaft sei es erlaubt, eine dieser Bestimmungen außer Kraft zu setzen, gegen seine Anordnungen zu verstoßen, ohne seine Erlaubnis im Land eine Versammlung einzuberufen, Purpur zu tragen oder eine goldene Spange anzulegen.
143211 Makkabäer1Makk201445Jeder, der dem zuwiderhandle oder sich nicht daran halte, mache sich strafbar.
143221 Makkabäer1Makk201446Das ganze Volk beschloss, diese Verfügungen zugunsten Simeons zu erlassen.
143231 Makkabäer1Makk201447Simeon nahm an; er willigte ein, Hoherpriester, Befehlshaber und Fürst der Juden und ihrer Priester zu sein und in allem den Vorsitz zu führen.
143241 Makkabäer1Makk201448Sie ließen diese Urkunde auf Bronzetafeln schreiben und im Vorhof des Tempels für alle sichtbar aufstellen.
143251 Makkabäer1Makk201449Eine Abschrift davon sei in der Schatzkammer für Simeon und seine Söhne zu hinterlegen.
143261 Makkabäer1Makk20151Antiochus, der Sohn des Königs Demetrius, schickte von den Inseln ein Schreiben an Simeon, den Priester und Fürsten der Juden, und an das ganze Volk.
143271 Makkabäer1Makk20152Es hatte folgenden Inhalt: König Antiochus grüßt Simeon, den Hohenpriester und Fürsten, und das jüdische Volk.
143281 Makkabäer1Makk20153Ein paar Verbrecher haben die Herrschaft über das Reich unserer Väter an sich gerissen. Ich will nun das Reich wieder übernehmen und in ihm die alte Ordnung wiederherstellen. Ich habe zahlreiche Streitkräfte angeworben, mehrere Kriegsschiffe ausgerüstet
143291 Makkabäer1Makk20154und will mit ihnen landen, um alle zur Rechenschaft zu ziehen, die unser Land verwüstet und so viele Städte in meinem Reich entvölkert haben.
143301 Makkabäer1Makk20155Ich bestätige dir den Erlass aller Steuern, auf die die Könige vor mir verzichtet haben, und aller sonstigen Geschenke, die sie dir erlassen haben.
143311 Makkabäer1Makk20156Hiermit gestatte ich dir, eigene Münzen für dein Land zu prägen.
143321 Makkabäer1Makk20157Jerusalem und das Heiligtum sollen frei sein. Du darfst alle Waffen behalten, die du dir beschafft hast, dazu alle Festungen, die du angelegt hast und die in deiner Hand sind.
143331 Makkabäer1Makk20158Alle Schulden an die königliche Kasse, auch die künftigen Forderungen der Krone, seien dir von jetzt an für immer erlassen.
143341 Makkabäer1Makk20159Sobald wir die Herrschaft angetreten haben, werden wir dich, dein Volk und den Tempel mit hohen Ehren auszeichnen, sodass sich euer Ruhm über die ganze Welt verbreitet.
143351 Makkabäer1Makk201510Im Jahr 174 kam Antiochus in das Land seiner Väter. Alle Truppen schlossen sich ihm an; nur wenige blieben bei Tryphon.
143361 Makkabäer1Makk201511Antiochus verfolgte ihn und Tryphon flüchtete nach Dor am Meer.
143371 Makkabäer1Makk201512Er hatte gemerkt, dass für ihn schlimme Zeiten angebrochen waren; denn seine Truppen hatten ihn verlassen.
143381 Makkabäer1Makk201513Antiochus belagerte Dor mit hundertzwanzigtausend Soldaten und achttausend Reitern.
143391 Makkabäer1Makk201514Er schloss die Stadt ein und ließ sie mit den Schiffen vom Meer her angreifen. So setzte er ihr zu Wasser und zu Land hart zu und ließ niemand hinein oder heraus.
143401 Makkabäer1Makk201515Zu dieser Zeit kam Numenius mit seinen Begleitern aus Rom zurück; er hatte Briefe mit folgendem Inhalt an verschiedene Könige und Länder bei sich:
143411 Makkabäer1Makk201516Der römische Konsul Luzius grüßt König Ptolemäus.
143421 Makkabäer1Makk201517Die jüdischen Gesandten sind als Freunde und Verbündete zu uns gekommen, um das alte Freundschaftsbündnis zu erneuern; der Hohepriester Simeon und das jüdische Volk hatten sie geschickt.
143431 Makkabäer1Makk201518Sie brachten auch einen goldenen Schild im Wert von tausend Minen mit.
143441 Makkabäer1Makk201519Wir haben nun beschlossen, Könige und Länder schriftlich anzuweisen, nichts gegen die Juden zu unternehmen, gegen sie, ihre Städte und ihr Land keinen Krieg zu führen und ihre Gegner nicht zu unterstützen.
143451 Makkabäer1Makk201520Auch beschlossen wir, den Schild von ihnen anzunehmen.
143461 Makkabäer1Makk201521Wenn nun irgendwelche Verbrecher aus ihrem Land zu euch geflohen sind, so liefert sie dem Hohenpriester Simeon aus, damit er sie nach dem jüdischen Gesetz bestrafen kann.
143471 Makkabäer1Makk201522Im gleichen Sinn schrieb Luzius an die Könige Demetrius, Attalus, Ariarathes und Arsakes
143481 Makkabäer1Makk201523sowie an alle folgenden Länder: nach Sampsame, Sparta, Delos, Myndos, Sikyon, Karien, Samos, Pamphylien, Lyzien, Halikarnass, Rhodos, Phaselis, Kos, Side, Arwad, Gortyna, Knidos, Zypern und Zyrene.
143491 Makkabäer1Makk201524Eine Abschrift schickten die Römer an den Hohenpriester Simeon.
143501 Makkabäer1Makk201525König Antiochus belagerte Dor von der Vorstadt aus. Er ließ seine Truppen ununterbrochen gegen die Stadt anrennen, stellte Belagerungsmaschinen auf und hielt Tryphon eingeschlossen, sodass niemand hinein oder heraus konnte.
143511 Makkabäer1Makk201526Simeon sandte dem König zu seiner Unterstützung zweitausend ausgesuchte Krieger, dazu Silber und Gold und viel Kriegsausrüstung.
143521 Makkabäer1Makk201527Aber der König wollte es nicht annehmen; er brach vielmehr mit ihm und machte alles rückgängig, was er vorher mit ihm vertraglich vereinbart hatte.
143531 Makkabäer1Makk201528Er schickte einen seiner Freunde namens Athenobius als Unterhändler zu ihm und ließ ihm sagen: Ihr habt Jafo, Geser und die Burg von Jerusalem besetzt, Städte meines Königreiches.
143541 Makkabäer1Makk201529Ihr Gebiet habt ihr verwüstet und großen Schaden im Land angerichtet und viele Orte in meinem Reich habt ihr an euch gerissen.
143551 Makkabäer1Makk201530Nun gebt die Städte wieder heraus, die ihr besetzt habt; ebenso entrichtet die Steuern für die Orte außerhalb Judäas, die ihr euch angeeignet habt.
143561 Makkabäer1Makk201531Andernfalls gebt als Ersatz fünfhundert Talente Silber, weitere fünfhundert Talente für den Schaden, den ihr angerichtet habt, und für die Steuern der Städte. Sonst kommen wir und führen Krieg gegen euch.
143571 Makkabäer1Makk201532Athenobius, der Freund des Königs, kam nach Jerusalem. Als er die Prachtentfaltung Simeons, den Schrank mit den goldenen und silbernen Geräten und den großen Hofstaat sah, war er sehr erstaunt. Er meldete Simeon die Worte des Königs;
143581 Makkabäer1Makk201533doch der gab zur Antwort: Wir haben kein fremdes Land besetzt und uns nichts angeeignet, was uns nicht gehörte, sondern wir haben nur das Erbe unserer Väter zurückgeholt, das unsere Feinde zu Unrecht vorübergehend an sich gerissen hatten.
143591 Makkabäer1Makk201534Wir nutzen nur die Gelegenheit und halten das Erbe unserer Väter fest.
143601 Makkabäer1Makk201535Was aber Jafo und Geser betrifft, auf die du Anspruch erhebst, so ist zu sagen: Diese Städte haben unserem Volk und Land großen Schaden zugefügt. Wir wollen für sie hundert Talente zahlen. Athenobius gab ihm keine Antwort,
143611 Makkabäer1Makk201536sondern ging wütend zum König zurück. Er unterrichtete ihn über die Antwort Simeons, über seine Prachtentfaltung und über alles, was er gesehen hatte. Da geriet der König in heftigen Zorn.
143621 Makkabäer1Makk201537Tryphon entkam auf einem Schiff nach Orthosia.
143631 Makkabäer1Makk201538Der König ernannte Kendebäus zum Befehlshaber über die Küste und teilte ihm Fußtruppen und Reiterei zu.
143641 Makkabäer1Makk201539Er gab ihm den Auftrag, an der Grenze Judäas ein Lager aufzuschlagen, den Ort Kidron auszubauen und mit festen Toren zu versehen, um gegen die Juden Krieg zu führen, während er selbst die Verfolgung des Tryphon aufnahm.
143651 Makkabäer1Makk201540Kendebäus zog nach Jamnia und begann, das jüdische Volk zu reizen, Überfälle auf Judäa zu machen, Juden gefangen zu nehmen und zu ermorden.
143661 Makkabäer1Makk201541Er baute Kidron aus und legte Reiter und Fußtruppen hinein. Diese unternahmen Streifzüge auf den Straßen Judäas, wie ihnen der König befohlen hatte.
143671 Makkabäer1Makk20161Da kam Johanan von Geser herauf und berichtete seinem Vater Simeon von den Unternehmungen des Kendebäus.
143681 Makkabäer1Makk20162Simeon rief seine beiden ältesten Söhne, Judas und Johanan, zu sich und sagte zu ihnen: Ich, meine Brüder und meine Familie haben von Jugend an bis auf den heutigen Tag die Kriege Israels geführt. Oft gelang es uns, Israel zu retten.
143691 Makkabäer1Makk20163Nun bin ich alt geworden; ihr aber seid durch des Himmels Gnade herangewachsen. Tretet an meine und meines Bruders Stelle, zieht aus und kämpft für unser Volk! Der Himmel möge euch helfen.
143701 Makkabäer1Makk20164Er hob im Land zwanzigtausend besonders kampferprobte Männer aus, dazu Reiter. Sie zogen gegen Kendebäus und blieben über Nacht in Modeïn.
143711 Makkabäer1Makk20165Früh am nächsten Morgen rückten sie aus in die Ebene. Plötzlich trafen sie auf ein großes Heer, Fußvolk und Reiterei. Es lag aber eine Schlucht zwischen ihnen.
143721 Makkabäer1Makk20166Johanan machte mit seinen Leuten dem Feind gegenüber Halt. Als er merkte, dass sie Angst hatten, die Schlucht zu durchqueren, ging er als erster hinüber. Das sahen seine Männer und folgten ihm auf die andere Seite.
143731 Makkabäer1Makk20167Dann zog er das Heer auseinander und ließ die Reiterei sich mitten zwischen dem Fußvolk aufstellen; die Reiterei des Feindes war nämlich sehr stark.
143741 Makkabäer1Makk20168Man stieß in die Trompeten und Kendebäus wurde samt seinem Heer geschlagen und hatte viele Gefallene zu beklagen. Der Rest floh in die Festung.
143751 Makkabäer1Makk20169Bei dieser Gelegenheit wurde Judas, der Bruder des Johanan, verwundet. Johanan aber nahm die Verfolgung auf, bis er nach Kidron kam, das Kendebäus ausgebaut hatte.
143761 Makkabäer1Makk201610Da flohen sie weiter in die Türme bei Aschdod. Johanan ließ die Stadt in Brand stecken; dabei kamen etwa zweitausend Feinde um. Johanan aber kehrte wohlbehalten nach Judäa zurück.
143771 Makkabäer1Makk201611Ptolemäus, der Sohn Abubs, war Befehlshaber in der Ebene von Jericho. Er besaß viel Silber und Gold;
143781 Makkabäer1Makk201612denn er war der Schwiegersohn des Hohenpriesters.
143791 Makkabäer1Makk201613Da wurde er stolz; er wollte die Herrschaft über das Land an sich reißen und plante einen heimtückischen Anschlag, um Simeon und seine Söhne aus dem Weg zu räumen.
143801 Makkabäer1Makk201614Als Simeon die Städte in jener Gegend besuchte, um dort nach dem Rechten zu sehen, kam er mit seinen Söhnen Judas und Mattatias im elften Monat, das ist der Schebat, des Jahres 177 nach Jericho.
143811 Makkabäer1Makk201615Der Sohn Abubs hatte eine kleine Festung namens Dok erbaut. Dort nahm er sie voll Hinterlist auf. Er veranstaltete für sie ein großes Gelage, hielt aber im Hintergrund einige Männer versteckt.
143821 Makkabäer1Makk201616Als Simeon und seine Söhne betrunken waren, sprangen Ptolemäus und seine Leute auf, griffen zu ihren Waffen, drangen zu Simeon in den Speisesaal ein und erschlugen ihn und seine beiden Söhne und einige aus seinem Gefolge.
143831 Makkabäer1Makk201617So beging Ptolemäus einen gemeinen Verrat und vergalt Gutes mit Bösem.
143841 Makkabäer1Makk201618Ptolemäus berichtete darüber dem König in einem Brief und bat ihn, ihm Truppen zu Hilfe zu schicken und ihm das Land und die Städte zu übergeben.
143851 Makkabäer1Makk201619Auch schickte er einige Männer nach Geser, um Johanan ermorden zu lassen. Die Hauptleute forderte er schriftlich auf, zu ihm zu kommen; er wolle ihnen Silber und Gold und andere Geschenke geben.
143861 Makkabäer1Makk201620Wieder andere schickte er aus, damit sie Jerusalem und den Tempelberg besetzten.
143871 Makkabäer1Makk201621Aber jemand lief voraus und meldete Johanan in Geser, sein Vater und seine Brüder seien tot; er sagte: Er hat bereits Leute ausgeschickt, um auch dich umbringen zu lassen.
143881 Makkabäer1Makk201622Als Johanan das hörte, erschrak er sehr. Die Männer aber, die kamen, um ihn zu ermorden, ließ er ergreifen und niedermachen; denn er wusste, dass sie ihn umbringen wollten.
143891 Makkabäer1Makk201623Die weitere Geschichte Johanans, die Kriege, die er führte, die Taten, die er vollbrachte, auch wie er die Mauern bauen ließ und was er sonst unternahm -
143901 Makkabäer1Makk201624all das steht in der Chronik seines Hohenpriestertums geschrieben, von dem Tag an, da er anstelle seines Vaters Hoherpriester wurde.
143912 Makkabäer2Makk2111Wir, eure Brüder, die Juden aus Jerusalem und aus dem Land Judäa, grüßen euch, unsere Brüder, die Juden, die in Ägypten wohnen, und wünschen euch Frieden.
143922 Makkabäer2Makk2112Gott möge euch Gutes erweisen und seines Bundes gedenken, den er mit seinen treuen Dienern Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hat.
143932 Makkabäer2Makk2113Er gebe euch allen ein Herz, das euch fähig macht, ihn zu fürchten und seiner Lehre mutig und bereitwillig zu folgen.
143942 Makkabäer2Makk2114Er öffne euer Herz für sein Gesetz und für die Gebote und schenke euch Frieden.
143952 Makkabäer2Makk2115Er erhöre eure Gebete, schenke euch Versöhnung und verlasse euch nicht in der Not.
143962 Makkabäer2Makk2116So beten wir hier für euch.
143972 Makkabäer2Makk2117Unter der Regierung des Demetrius, im Jahr 169, haben wir Juden euch geschrieben: In der höchsten Not, die in diesen Jahren über uns kam, als Jason und sein Anhang vom Heiligen Land und vom Königreich abfielen,
143982 Makkabäer2Makk2118verbrannten sie das Tempeltor und vergossen unschuldiges Blut. Wir aber beteten zum Herrn und er hat uns erhört. So konnten wir wieder Brand- und Speiseopfer darbringen; wir zündeten die Leuchter an und legten die Schaubrote aus.
143992 Makkabäer2Makk2119Und nun begeht die Tage des Laubhüttenfestes im Monat Kislew! Geschrieben im Jahr 188.
144002 Makkabäer2Makk21110Die Bewohner Jerusalems und Judäas, der Hohe Rat und Judas wünschen dem Aristobul, dem Lehrer des Königs Ptolemäus, aus dem Geschlecht der gesalbten Priester, und den Juden Ägyptens Glück und Heil.
144012 Makkabäer2Makk21111Wir danken Gott von Herzen, der uns aus großen Gefahren errettet hat. So sind wir bereit, selbst mit einem König zu streiten.
144022 Makkabäer2Makk21112Gott selbst nämlich hat alle verjagt, die gegen die Heilige Stadt gekämpft haben.
144032 Makkabäer2Makk21113Denn als der Fürst mit seinem Heer, das als unüberwindlich galt, nach Persien zog, fanden sie im Tempel der Nanäa den Tod. Die Priester der Nanäa hatten sie nämlich überlistet.
144042 Makkabäer2Makk21114Unter dem Vorwand, sich mit der Göttin zu vermählen, war Antiochus mit seinen Freunden, die ihn begleiteten, zum Tempel gekommen; sozusagen als Mitgift wollte er sich dabei die großen Reichtümer aneignen.
144052 Makkabäer2Makk21115Die Priester der Nanäa legten die Schätze für sie auch bereit und Antiochus ging mit einigen wenigen Männern in den heiligen Bezirk. Sobald er aber das Heiligtum betreten hatte, schlossen sie das Tor.
144062 Makkabäer2Makk21116Sie öffneten eine geheime Tür an der Decke, warfen schwere Steine herab, zerschmetterten den Fürsten (und seine Begleiter), zerstückelten sie, schnitten ihnen die Köpfe ab und warfen sie hinaus zu denen, die draußen stehen geblieben waren.
144072 Makkabäer2Makk21117Für all das sei unser Gott gepriesen: Er hat die Sünder dem Untergang preisgegeben.
144082 Makkabäer2Makk21118Wir wollen nun am fünfundzwanzigsten Kislew die Reinigung des Tempels feiern. Darum hielten wir es für unsere Pflicht, euch davon zu benachrichtigen, damit auch ihr sie wie die Tage des Laubhüttenfestes feiern könnt und wie die Tage des Feuers. (Letztere erinnern an den Tag,) an dem Nehemia nach dem Aufbau von Tempel und Altar erstmals wieder Opfer darbrachte.
144092 Makkabäer2Makk21119Denn als unsere Väter nach Persien in die Verbannung geführt wurden, nahmen die Priester, die fromm geblieben waren, etwas von dem Feuer des Altars mit und verbargen es heimlich im Schacht eines leeren Brunnens. Sie versteckten es so, dass die Stelle allen unbekannt blieb.
144102 Makkabäer2Makk21120Darüber vergingen viele Jahre. Doch als es Gott gefiel, sandte der König von Persien den Nehemia her. Der schickte die Nachkommen jener Priester aus, um das Feuer holen zu lassen, das ihre Väter einst versteckt hatten.
144112 Makkabäer2Makk21121Als sie uns erklärten, kein Feuer gefunden zu haben, sondern nur eine dicke Flüssigkeit, befahl er ihnen, etwas davon zu schöpfen und zu ihm zu bringen. Das Opfer wurde hergerichtet. Dann ließ Nehemia von den Priestern das Brennholz, und was darauf lag, mit diesem zähflüssigen Wasser begießen.
144122 Makkabäer2Makk21122So geschah es. Nach einiger Zeit brach die Sonne hervor, die von Wolken verdeckt gewesen war. Da flammte ein großes Feuer auf und alle staunten.
144132 Makkabäer2Makk21123Während das Opfer verbrannte, beteten die Priester und alle Anderen, die bei ihnen waren; Jonatan stimmte an und die Übrigen, darunter auch Nehemia, beteten laut mit.
144142 Makkabäer2Makk21124Das Gebet aber lautete so: Herr, o Herr, du Gott und Schöpfer aller Dinge, furchtbarer, starker, gerechter und barmherziger Gott! Du allein bist König und du bist gütig.
144152 Makkabäer2Makk21125Du allein gibst alle Gaben. Nur du bist gerecht, allmächtig und ewig. Du rettest Israel aus aller Not. Du hast unsere Väter erwählt und sie heilig gemacht.
144162 Makkabäer2Makk21126Nimm dieses Opfer an für dein ganzes Volk Israel! Behüte dein Erbteil und mach es heilig!
144172 Makkabäer2Makk21127Sammle uns aus der Zerstreuung, befrei alle, die bei den Heiden in Knechtschaft leben, schau auf die Verachteten und Verabscheuten! Dadurch sollen die Heiden erkennen, dass du unser Gott bist.
144182 Makkabäer2Makk21128Strafe die stolzen und frechen Unterdrücker!
144192 Makkabäer2Makk21129Pflanz dein Volk an deinem heiligen Ort ein! Denn so hat es Mose zugesagt.
144202 Makkabäer2Makk21130Die Priester begleiteten die Loblieder, die man sang, mit Musik.
144212 Makkabäer2Makk21131Als das Opfer verbrannt war, ließ Nehemia das übrig gebliebene Wasser auf große Steine schütten.
144222 Makkabäer2Makk21132Da entzündete sich eine lodernde Flamme. Sie verzehrte sich im Schein des Feuers, das vom Altar her leuchtete.
144232 Makkabäer2Makk21133Dieses Ereignis wurde überall bekannt und man meldete dem persischen König, an der Stelle, an der die Priester, die in die Verbannung gingen, das Feuer versteckt hätten, sei das Wasser zum Vorschein gekommen, das die Leute des Nehemia dann über das Opfer gossen.
144242 Makkabäer2Makk21134Nachdem der König die Sache geprüft hatte, ließ er den Ort umfrieden und für heilig erklären.
144252 Makkabäer2Makk21135Auch nahm der König viele kostbare Geschenke und verteilte sie unter die, denen er wohlgesinnt war.
144262 Makkabäer2Makk21136Die Leute um Nehemia nannten das Wasser Neftar, das heißt: Reinigung. Bei den meisten aber heißt es Neftai.
144272 Makkabäer2Makk2121In den Schriften steht, Jeremia, der Prophet sei es gewesen, der befohlen habe, etwas von dem Feuer - wie schon gesagt - zu nehmen, als sie in die Verbannung geführt wurden.
144282 Makkabäer2Makk2122Der Prophet habe ferner den Verbannten das Gesetz übergeben und ihnen eingeschärft, die Gebote des Herrn nicht zu vergessen noch im Herzen irre zu werden, wenn sie die goldenen und silbernen Götzen und ihren Prunk sähen.
144292 Makkabäer2Makk2123Mit manchen Reden solcher Art ermahnte er sie, das Gesetz nicht aus ihrem Herzen schwinden zu lassen.
144302 Makkabäer2Makk2124In dem Buch stand weiter zu lesen, dass der Prophet einen Gottesspruch empfangen habe und daraufhin das Zelt und die Lade hinter sich hertragen ließ. Er sei hinausgegangen zu dem Berg, auf den Mose gestiegen war, um das von Gott verheißene Erbteil zu sehen.
144312 Makkabäer2Makk2125Dort fand Jeremia eine Höhle wie ein Haus. Er trug das Zelt, die Lade und den Rauchopferaltar hinein; dann verschloss er den Eingang.
144322 Makkabäer2Makk2126Einige von seinen Begleitern gingen hin, um sich den Weg zu markieren; aber sie konnten ihn nicht finden.
144332 Makkabäer2Makk2127Als Jeremia davon hörte, schalt er sie und sagte: Die Stelle soll unbekannt bleiben, bis Gott sein Volk wieder sammelt und ihm wieder gnädig ist.
144342 Makkabäer2Makk2128Dann aber bringt der Herr dies alles wieder ans Licht und die Herrlichkeit des Herrn wird erscheinen und auch die Wolke, genauso wie sie sich in den Tagen des Mose gezeigt hat und in der Zeit, als Salomo betete, dass der Ort hochheilig werden möge.
144352 Makkabäer2Makk2129Es wurde ferner erzählt, wie jener Weise bei der Einweihung und bei der Vollendung des Tempels opferte.
144362 Makkabäer2Makk21210So wie Mose zum Herrn gebetet hatte - und dann war Feuer vom Himmel gefallen und hatte die Opferstücke verzehrt -, so betete auch Salomo und das Feuer fiel herab und verzehrte die Brandopfer.
144372 Makkabäer2Makk21211Mose sagte: Weil man das Sündopfer nicht gegessen hat, wurde es verbrannt.
144382 Makkabäer2Makk21212Ebenso hat auch Salomo acht Tage lang gefeiert.
144392 Makkabäer2Makk21213Das gleiche wird auch in den Schriften und in den Erinnerungen Nehemias erzählt; dort steht auch, wie er eine Bücherei anlegte und die Bücher der Könige und der Propheten und die (Lieder) Davids sammelte, auch königliche Urkunden über Weihegaben.
144402 Makkabäer2Makk21214Genauso hat auch Judas alle Bücher wieder gesammelt, die in dem Krieg, den wir führen mussten, zerstreut worden waren. Sie befinden sich heute bei uns.
144412 Makkabäer2Makk21215Sollten euch einige davon fehlen, so lasst sie durch Boten holen!
144422 Makkabäer2Makk21216Wir haben euch geschrieben, weil wir nun die Tempelreinigung begehen wollen. Ihr werdet gut daran tun, diese Tage mitzufeiern.
144432 Makkabäer2Makk21217Gott hat sein ganzes Volk gerettet und allen das Erbe und die Königsherrschaft und das Priestertum und die Heiligung verliehen,
144442 Makkabäer2Makk21218wie er es durch das Gesetz verheißen hat. Darum hoffen wir nun, dass Gott bald mit uns Erbarmen hat und uns aus der ganzen Welt an seinen heiligen Ort zusammenführt. Denn er hat uns schon aus großen Gefahren gerettet und hat den heiligen Ort gereinigt.
144452 Makkabäer2Makk21219Die Ereignisse um den Makkabäer Judas und seine Brüder - wie sie den erhabenen Tempel reinigten und den Altar wieder einweihten;
144462 Makkabäer2Makk21220ferner die Kriege, die sie gegen Antiochus Epiphanes und seinen Sohn Eupator führten;
144472 Makkabäer2Makk21221die himmlischen Erscheinungen, die den ruhmreichen und tapferen Verteidigern des Judentums halfen, sodass es ihnen, obschon sie nur wenige waren, gelang, das ganze Land zurückzuerobern, die Massen der Barbaren zu verjagen,
144482 Makkabäer2Makk21222auch das auf der ganzen Welt hochberühmte Heiligtum wiederzugewinnen, die Stadt zu befreien, die Gesetze, die abgeschafft werden sollten, wieder in Kraft zu setzen - denn der Herr war ihnen in seiner großen Güte gnädig -,
144492 Makkabäer2Makk21223all das hat Jason aus Zyrene in fünf Büchern genau beschrieben. Wir nun wollen versuchen, es hier in einem einzigen Buch kurz zusammenzufassen.
144502 Makkabäer2Makk21224Wir bemerkten nämlich die Flut der Zahlen und wie schwierig es wegen der Menge des Stoffes ist, sich in die geschichtliche Darstellung einzuarbeiten.
144512 Makkabäer2Makk21225So nahmen wir uns vor, die, die gern lesen, zu unterhalten, denen, die mit Eifer auswendig lernen, zu helfen, allen aber, die das Buch auf irgendeine Weise in die Hand bekommen, zu nützen.
144522 Makkabäer2Makk21226Uns ist es allerdings nicht leicht gefallen, in mühseliger Arbeit diesen Auszug anzufertigen; es hat vielmehr Schweiß und durchwachte Nächte gekostet.
144532 Makkabäer2Makk21227Wer ein Gastmahl anordnet und den Nutzen anderer sucht, hat es ja auch nicht leicht. Dennoch haben wir die Mühe gern auf uns genommen, um uns viele zu Dank zu verpflichten.
144542 Makkabäer2Makk21228Die Einzelheiten genau zu untersuchen, überließen wir dem Geschichtsschreiber. Wir haben uns nur darum bemüht, einen ordentlichen Auszug anzufertigen.
144552 Makkabäer2Makk21229Wenn man ein neues Haus baut, muss sich der Architekt um das ganze Gebäude kümmern; Dekorateur und Maler dagegen müssen nur das prüfen, was zur Ausschmückung nötig ist. Ähnlich beurteile ich auch unsere Aufgabe.
144562 Makkabäer2Makk21230Sich daran zu machen, die überlieferten Nachrichten kritisch zu beurteilen und bis ins einzelne genau zu untersuchen, ist Sache des Historikers.
144572 Makkabäer2Makk21231Wer aber nur nacherzählen will, darf die Darstellung straffen, auch wenn die genaue Ausarbeitung nach den Regeln der Geschichtsschreibung dabei zu kurz kommt.
144582 Makkabäer2Makk21232Nun aber wollen wir sofort mit unserer Erzählung beginnen; wir haben uns schon allzu lang mit dem Vorwort aufgehalten und es wäre ja unsinnig, vor der Erzählung viele Worte zu machen, die Erzählung selbst aber zu kürzen.
144592 Makkabäer2Makk2131Die Bewohner der Heiligen Stadt lebten in tiefem Frieden und hielten die Gesetze aufs treueste; denn der Hohepriester Onias war ein frommer Mann und hasste alles Böse.
144602 Makkabäer2Makk2132Darum ehrten sogar die Könige den Ort und schmückten das Heiligtum mit den kostbarsten Weihegaben.
144612 Makkabäer2Makk2133So bestritt Seleukus, der König Asiens, aus seinen eigenen Einkünften alle Kosten, die durch den Opferdienst entstanden.
144622 Makkabäer2Makk2134Ein gewisser Simeon aus dem Stamm Benjamin war als Tempelvorsteher eingesetzt worden. Er entzweite sich jedoch mit dem Hohenpriester wegen der Marktordnung in der Stadt.
144632 Makkabäer2Makk2135Weil er sich gegen Onias nicht durchsetzen konnte, ging er zu Apollonius, dem Sohn des Tharseas, der damals Befehlshaber in Zölesyrien und Phönizien war.
144642 Makkabäer2Makk2136Er erzählte ihm, der Tempelschatz in Jerusalem sei voll von unvorstellbaren Reichtümern; unzählbar sei die Menge des Geldes. Sie stehe in keinem Verhältnis zu dem, was man für die Opfer aufwenden müsse, und lasse sich leicht für den König beschlagnahmen.
144652 Makkabäer2Makk2137Als Apollonius mit dem König zusammentraf, berichtete er, was man ihm über die Gelder hinterbracht hatte. Der aber bestimmte seinen Kanzler Heliodor und schickte ihn auf den Weg mit dem Auftrag, sich die erwähnten Gelder ausliefern zu lassen.
144662 Makkabäer2Makk2138Heliodor machte sich sofort auf die Reise, angeblich um die Städte in Zölesyrien und Phönizien zu besuchen, in Wirklichkeit jedoch, um das Vorhaben des Königs auszuführen.
144672 Makkabäer2Makk2139Als er nach Jerusalem kam, wurde er vom Hohenpriester der Stadt freundlich empfangen. Da gab er bekannt, welche Anzeige gemacht worden sei, und teilte den wahren Grund seiner Anwesenheit mit. Er fragte, ob sich die Sache wirklich so verhalte.
144682 Makkabäer2Makk21310Der Hohepriester erklärte ihm, es handele sich um hinterlegtes Gut von Witwen und Waisen;
144692 Makkabäer2Makk21311ein Teil gehöre auch Hyrkanus, dem Sohn des Tobija, einem sehr einflussreichen Mann. - So hatte der ruchlose Simeon gelogen. - Alles zusammen belaufe sich nur auf vierhundert Talente Silber und zweihundert Talente Gold.
144702 Makkabäer2Makk21312Man dürfe aber doch denen nicht Unrecht tun, die ihr Vertrauen auf die Heiligkeit des Ortes und auf die Würde und Unantastbarkeit des weltberühmten Heiligtums gesetzt hätten.
144712 Makkabäer2Makk21313Heliodor berief sich jedoch auf die Befehle, die er vom König erhalten hatte, und bestand darauf, alles für die königliche Schatzkammer zu beschlagnahmen.
144722 Makkabäer2Makk21314Am festgesetzten Tag schickte er sich an hineinzugehen, um eine Untersuchung der Schätze anzustellen.
144732 Makkabäer2Makk21315Da geriet die ganze Stadt in nicht geringe Bestürzung. Die Priester warfen sich in ihren heiligen Gewändern vor dem Altar nieder und riefen den Himmel an: Er habe die Hinterlegung von Geld durch Gesetze geordnet; so solle er es jetzt denen, die es hinterlegt hatten, unversehrt bewahren.
144742 Makkabäer2Makk21316Wer aber die Gestalt des Hohenpriesters sah, dem blutete das Herz. Wie er aussah und wie sein Gesicht sich verfärbt hatte, verriet seine innere Qual.
144752 Makkabäer2Makk21317Furcht und Zittern nämlich hatten den Mann befallen und er bebte am ganzen Leib. Allen, die ihn sahen, wurde der Schmerz seines Herzens offenbar.
144762 Makkabäer2Makk21318Die Leute stürzten in Scharen aus den Häusern heraus zum öffentlichen Gebet; denn dem Tempel drohte Schande.
144772 Makkabäer2Makk21319Die Frauen zogen Trauerkleider an, die die Brüste freiließen, und drängten sich auf die Straßen. Von den jungen Mädchen aber, die man sonst eingeschlossen hielt, liefen die einen an die Türen, die andern auf die Mauern; einige beugten sich aus den Fenstern heraus.
144782 Makkabäer2Makk21320Sie alle streckten die Hände zum Himmel empor und beteten flehentlich.
144792 Makkabäer2Makk21321Es war zum Erbarmen, wie die Menge sich in heillosem Durcheinander zu Boden warf und wie der Hohepriester sich in seinem Kummer so schrecklich ängstigte.
144802 Makkabäer2Makk21322So riefen sie zum Herrn, dem Allherrscher, er möge das anvertraute Gut denen, die es hinterlegt hatten, unversehrt und ganz sicher bewahren.
144812 Makkabäer2Makk21323Heliodor jedoch machte sich daran, seinen Entschluss auszuführen.
144822 Makkabäer2Makk21324Schon stand er mit der Leibwache an der Schatzkammer. Da ließ der Herr der Geister und aller Macht eine gewaltige Erscheinung sichtbar werden. Alle, die ihn frech begleitet hatten, erschraken vor Gottes Macht; ihre Kräfte verließen sie und sie bekamen große Angst.
144832 Makkabäer2Makk21325Denn es erschien ihnen ein Pferd mit einem schrecklichen Reiter darauf; das Pferd war mit prächtigem Geschirr geschmückt. Es stürmte wild auf Heliodor ein und traf ihn heftig mit den Vorderhufen. Sein Reiter aber trug eine goldene Rüstung.
144842 Makkabäer2Makk21326Noch zwei andere junge Männer erschienen, voll gewaltiger Kraft, in strahlender Schönheit und herrlich gekleidet. Sie traten auf Heliodor zu und peitschten von beiden Seiten auf ihn ein; pausenlos schlugen sie ihn mit vielen Hieben.
144852 Makkabäer2Makk21327Da stürzte er zu Boden und es wurde ihm schwarz vor den Augen. Man hob ihn schnell auf und legte ihn auf eine Bahre.
144862 Makkabäer2Makk21328Eben noch war er mit großem Gefolge und der ganzen Leibwache zu der genannten Schatzkammer gekommen; nun trug man ihn hilflos hinaus. Deutlich hatte man die Herrschermacht Gottes erkannt.
144872 Makkabäer2Makk21329So lag er da, durch Gottes Macht gestürzt, der Sprache beraubt, ohne jede Hoffnung auf Rettung.
144882 Makkabäer2Makk21330Die Juden aber priesen den Herrn, der an seinem Ort so herrlich seine Macht gezeigt hatte; und das Heiligtum, das eben noch voll war von Angst und Verwirrung, war erfüllt von Freude und Jubel; denn der allmächtige Herr hatte sich offenbart.
144892 Makkabäer2Makk21331Sehr bald kamen ein paar Vertraute Heliodors zu Onias und baten ihn, er möge doch den Höchsten anrufen und so dem das Leben schenken, der in den letzten Zügen lag.
144902 Makkabäer2Makk21332Aus Sorge, der König könne der Meinung verfallen, Heliodor sei einem hinterhältigen Anschlag der Juden zum Opfer gefallen, brachte der Hohepriester ein Opfer dar, damit der Mann wieder gesund würde.
144912 Makkabäer2Makk21333Während der Hohepriester noch mit dem Versöhnungsopfer beschäftigt war, erschienen dem Heliodor dieselben jungen Männer wie zuvor, in der gleichen Kleidung. Sie traten zu ihm und sagten: Danke dem Hohenpriester Onias vielmals; denn seinetwegen schenkt der Herr dir gnädig das Leben.
144922 Makkabäer2Makk21334Der Himmel hat dich gezüchtigt. Nun verkünde du allen die gewaltige Kraft Gottes! Nach diesen Worten entschwanden sie.
144932 Makkabäer2Makk21335Da ließ Heliodor dem Herrn ein Opfer darbringen und machte ihm große Gelübde, weil er ihn am Leben gelassen hatte. Er nahm Abschied von Onias und zog mit seinen Truppen zum König zurück.
144942 Makkabäer2Makk21336Vor allen Menschen bezeugte er die Taten des größten Gottes, die er mit eigenen Augen gesehen hatte.
144952 Makkabäer2Makk21337Als der König ihn fragte, wer geeignet sei, noch einmal nach Jerusalem geschickt zu werden, gab er zur Antwort:
144962 Makkabäer2Makk21338Wenn du einen Feind oder einen Hochverräter weißt, dann schick ihn dorthin! Du kannst sicher sein, dass er geprügelt zurückkommt, wenn er überhaupt am Leben bleibt; denn an jenem Ort wirkt wahrhaftig eine göttliche Kraft.
144972 Makkabäer2Makk21339Er, der im Himmel wohnt, ist selbst der Wächter und Schützer jenes Ortes; und wer in böser Absicht dorthin kommt, den schlägt er nieder.
144982 Makkabäer2Makk21340Das waren die Ereignisse um Heliodor und um die Rettung des Tempels.
144992 Makkabäer2Makk2141Der oben genannte Simeon, der den Tempelschatz und das Vaterland verraten hatte, verleumdete Onias, er sei es gewesen, der Heliodor habe schlagen lassen und der das Unheil ins Werk gesetzt habe.
145002 Makkabäer2Makk2142Den Wohltäter der Stadt, den fürsorglichen Beschützer seiner Mitbürger und Eiferer für die Gesetze, wagte er einen Hochverräter zu nennen.
145012 Makkabäer2Makk2143Die Feindschaft verschärfte sich derart, dass einer von den Vertrauten Simeons mehrere Morde verübte.
145022 Makkabäer2Makk2144Onias erkannte, dass der Streit unerträglich wurde und dass außerdem Apollonius, der Sohn des Menestheus, Befehlshaber von Zölesyrien und Phönizien, die Bosheit Simeons noch unterstützte.
145032 Makkabäer2Makk2145Darum begab er sich zum König, nicht um die Mitbürger zu verklagen, sondern weil er das allgemeine und das besondere Wohl des ganzen Volkes im Auge hatte.
145042 Makkabäer2Makk2146Er erkannte nämlich, dass ohne Einschreiten des Königs der öffentliche Friede nicht wiederherzustellen sei; denn Simeon würde nicht von seiner Raserei ablassen.
145052 Makkabäer2Makk2147Seleukus starb und Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes übernahm die Herrschaft. Da erschlich sich Jason, der Bruder des Onias, das Hohepriesteramt.
145062 Makkabäer2Makk2148Bei einer Unterredung versprach er dem König nämlich dreihundertsechzig Talente Silber, dazu noch aus anderen Einkünften achtzig Talente.
145072 Makkabäer2Makk2149Außerdem wolle er sich schriftlich verpflichten, weitere hundertfünfzig Talente zu zahlen, wenn er die Vollmacht erhalte, eine Sportschule und einen Übungsplatz für junge Leute zu errichten denn daran sei ihm sehr gelegen - sowie den Einwohnern Jerusalems das antiochenische Bürgerrecht zu verleihen.
145082 Makkabäer2Makk21410Der König war einverstanden. Sobald Jason das Amt an sich gebracht hatte, führte er unter seinen Landsleuten die griechische Lebensart ein.
145092 Makkabäer2Makk21411Er schaffte die günstigen Privilegien ab, die die Juden durch Vermittlung des Johanan vom König erhalten hatten. Dieser Johanan war der Vater des Eupolemus, der als Gesandter nach Rom gegangen war, um dort ein Freundschaftsbündnis zu schließen. Jason hob die althergebrachte Verfassung auf und führte neue, widerrechtliche Gebräuche ein.
145102 Makkabäer2Makk21412Absichtlich ließ er unmittelbar unterhalb der Burg eine Sportschule errichten und die Söhne der besten Familien brachte er dazu, den griechischen Hut aufzusetzen.
145112 Makkabäer2Makk21413So kam das Griechentum in Mode; man fiel ab zu der fremden Art. Schuld daran war die maßlose Schlechtigkeit des ruchlosen Jason, der den Namen des Hohenpriesters zu Unrecht trug.
145122 Makkabäer2Makk21414Schließlich kümmerten sich die Priester nicht mehr um den Dienst am Altar; der Tempel galt in ihren Augen nichts und für die Opfer hatten sie kaum mehr Zeit. Dafür gingen sie eilig auf den Sportplatz, sobald die Aufforderung zum Diskuswerfen erging, um an dem Spiel, das vom Gesetz verboten war, teilzunehmen.
145132 Makkabäer2Makk21415Die Ehren ihres Vaterlandes achteten sie gering, auf griechische Auszeichnungen dagegen waren sie ganz versessen.
145142 Makkabäer2Makk21416Darum sollten sie auch in große Not geraten. Gerade die, denen sie alles nachmachten und denen sie ganz gleich werden wollten, wurden ihre Feinde und Peiniger.
145152 Makkabäer2Makk21417Man kann sich nämlich nicht leichthin über die göttlichen Gesetze hinwegsetzen. Aber das wird die Folgezeit deutlich zeigen.
145162 Makkabäer2Makk21418Als der König die Wettkämpfe besuchte, die alle fünf Jahre in Tyrus ausgetragen werden,
145172 Makkabäer2Makk21419sandte der nichtswürdige Jason Männer aus Jerusalem, die das antiochenische Bürgerrecht erworben hatten, als Zuschauer dorthin und gab ihnen dreihundert Silberdrachmen mit für das Opfer an Herakles. Doch baten die Überbringer, das Geld nicht zum Opfer zu verwenden, weil sich das nicht zieme, sondern es für einen anderen Zweck zurückzulegen.
145182 Makkabäer2Makk21420Nach der Absicht des Auftraggebers wäre es also für das Heraklesopfer bestimmt gewesen; es lag allein an den Überbringern, dass man es zur Ausrüstung der Galeeren verwendete.
145192 Makkabäer2Makk21421Zur Thronbesteigung des Königs Philometor entsandte Antiochus den Apollonius, den Sohn des Menestheus, nach Ägypten. Dabei brachte er in Erfahrung, dass der ägyptische König seiner Politik feindlich gegenüberstehe, und sorgte sich um seine Sicherheit. Er zog deshalb nach Jafo und von dort nach Jerusalem.
145202 Makkabäer2Makk21422Jason und die Stadt bereiteten ihm einen großartigen Empfang; unter Fackelschein und Freudengeschrei hielt er seinen Einzug. Dann brachte er seine Truppen wieder nach Phönizien ins Quartier.
145212 Makkabäer2Makk21423Drei Jahre darauf schickte Jason den Menelaus, den Bruder des vorhin erwähnten Simeon, zum König; er sollte ihm das Geld überbringen und schwebende Verhandlungen über wichtige Staatsgeschäfte zum Abschluss bringen.
145222 Makkabäer2Makk21424Menelaus verschaffte sich jedoch Empfehlungen an den König, trat als bedeutender Mann auf und schmeichelte ihm, überbot Jason um dreihundert Talente Silber und brachte so das Amt des Hohenpriesters an sich.
145232 Makkabäer2Makk21425Mit der königlichen Ernennungsurkunde kam er zurück. Sonst hatte er nichts an sich, was des hohenpriesterlichen Amtes würdig gewesen wäre. Statt dessen besaß er die Leidenschaft eines rohen Tyrannen und die Wut eines wilden Tieres.
145242 Makkabäer2Makk21426Jason, der seinen eigenen Bruder hinterlistig verdrängt hatte, wurde nun selbst durch einen anderen hinterlistig verdrängt und als Flüchtling ins Ammoniterland vertrieben.
145252 Makkabäer2Makk21427Menelaus hatte sich zwar der Herrschaft bemächtigt, machte jedoch keine Anstalten, das Geld aufzubringen, das er dem König versprochen hatte,
145262 Makkabäer2Makk21428obschon Sostratus, der Befehlshaber der Burg, ihn wiederholt mahnte; dieser hatte nämlich die Gelder einzutreiben. Deswegen bestellte der König beide vor sich.
145272 Makkabäer2Makk21429Menelaus ließ als Stellvertreter im Hohenpriesteramt seinen Bruder Lysimachus zurück, Sostratus aber Krates, den Befehlshaber der zyprischen Truppen.
145282 Makkabäer2Makk21430In diesem Augenblick brach in den Städten Tarsus und Mallus ein Aufstand aus, weil sie Antiochis, der Nebenfrau des Königs, als Geschenk vermacht worden waren.
145292 Makkabäer2Makk21431In großer Eile begab sich der König dorthin, um die Sache beizulegen, und ließ als seinen Stellvertreter einen hohen Beamten, Andronikus, zurück.
145302 Makkabäer2Makk21432Da glaubte Menelaus, eine günstige Gelegenheit gefunden zu haben: Er entwendete aus dem Tempel einige goldene Geräte und schenkte sie Andronikus; andere hatte er nach Tyrus und in die benachbarten Städte verkaufen können.
145312 Makkabäer2Makk21433Onias, der davon sichere Kenntnis erhalten hatte, tadelte ihn scharf; er hatte sich in einen Asylort bei Daphne, einem Vorort Antiochias, zurückgezogen.
145322 Makkabäer2Makk21434Menelaus ging deswegen zu Andronikus, sprach mit ihm unter vier Augen und redete ihm zu, Onias aus dem Weg zu schaffen. Andronikus suchte Onias auf. Da er sich zur Hinterlist hatte verleiten lassen, erhob er die rechte Hand zum Schwur, reichte sie dann Onias und überredete ihn, trotz seines Argwohns den Ort zu verlassen. Dann ließ ihn Andronikus, ohne das Recht zu scheuen, auf der Stelle umbringen.
145332 Makkabäer2Makk21435Nicht nur die Juden, sondern auch viele aus anderen Völkern entsetzten sich über dieses Unrecht und waren empört über die Ermordung des Mannes.
145342 Makkabäer2Makk21436Als der König aus den Orten Ziliziens zurückkam, gingen die Juden der Stadt zu ihm und beschwerten sich. Wie sie, waren auch die Griechen sehr entrüstet, weil man Onias gegen alle Ordnung ermordet hatte.
145352 Makkabäer2Makk21437Antiochus wurde von Herzen betrübt; es ergriff ihn Mitleid und er vergoss Tränen, weil der Verstorbene ein so besonnener und edler Mann gewesen war.
145362 Makkabäer2Makk21438Dann entbrannte sein Zorn; er ließ Andronikus sofort den Purpur abnehmen, die Kleider vom Leib reißen und ihn so durch die ganze Stadt führen, bis zu der Stelle, an der er das Verbrechen gegen Onias begangen hatte. Dort ließ er den Mörder hinrichten. So hat ihm der Herr mit der verdienten Strafe vergolten.
145372 Makkabäer2Makk21439In der Stadt aber verging sich Lysimachus mit Wissen des Menelaus mehrmals am Tempelschatz. Als sich das Gerücht davon weit verbreitete, rottete sich das Volk gegen Lysimachus zusammen. Viele goldene Geräte waren schon verschleppt worden.
145382 Makkabäer2Makk21440Als nun die Menge sich erhob und in heftigen Zorn geriet, bewaffnete Lysimachus fast dreitausend Mann und begann gewaltsam gegen die Leute vorzugehen. Ein gewisser Auranus führte sie an, der ebenso alt wie wahnsinnig war.
145392 Makkabäer2Makk21441Als die Leute merkten, dass Lysimachus angreifen ließ, rafften sie Steine zusammen oder dicke Stöcke - ein paar füllten ihre Hände sogar mit der Asche, die dort lag - und schleuderten alles durcheinander gegen die Männer des Lysimachus.
145402 Makkabäer2Makk21442So verwundeten sie viele von ihnen, einige streckten sie nieder, alle aber jagten sie in die Flucht. Den Tempelräuber selbst aber schlugen sie beim Schatzhaus tot.
145412 Makkabäer2Makk21443Wegen dieser Sache wurde gegen Menelaus ein gerichtliches Verfahren eingeleitet.
145422 Makkabäer2Makk21444Als der König nach Tyrus kam, erhoben drei Männer, die vom Hohen Rat geschickt waren, vor ihm die Anklage.
145432 Makkabäer2Makk21445Menelaus war schon verloren; da versprach er Ptolemäus, dem Sohn des Dorymenes, viel Geld, damit er den König zu seinen Gunsten überrede.
145442 Makkabäer2Makk21446Ptolemäus nahm also den König in einen Säulengang beiseite, als wolle er ihn etwas ausruhen lassen, und stimmte ihn um.
145452 Makkabäer2Makk21447Darauf sprach der König den Menelaus, der an dem ganzen Unheil schuld war, von den Anklagepunkten frei; die Unglücklichen aber, die, selbst wenn sie vor Skythen gesprochen hätten, wegen erwiesener Unschuld freigesprochen worden wären, verurteilte er zum Tod.
145462 Makkabäer2Makk21448Unverzüglich mussten sie die ungerechte Strafe erleiden, sie, die doch nur für ihre Stadt, ihr Volk und die heiligen Geräte eingetreten waren.
145472 Makkabäer2Makk21449Sogar Einwohner von Tyrus entrüsteten sich darüber und gaben ihnen ein prunkvolles Begräbnis.
145482 Makkabäer2Makk21450Menelaus aber blieb aufgrund der Habgier der Mächtigen im Amt. Seine Bosheit nahm immer mehr zu und er wurde zu einem großen Feind seiner Mitbürger.
145492 Makkabäer2Makk2151Um diese Zeit unternahm Antiochus seinen zweiten Feldzug gegen Ägypten.
145502 Makkabäer2Makk2152Da erschienen fast vierzig Tage lang über der ganzen Stadt Reiter, die durch die Lüfte jagten, in golddurchwirkten Gewändern; Lanzenträger rückten in Abteilungen zum Kampf aus, Schwerter zuckten.
145512 Makkabäer2Makk2153Reiterscharen ordneten sich zur Schlacht, Angriffe wurden gemacht, von beiden Seiten rannte man gegeneinander an, Schilde bewegten sich, Speere gab es in Menge, Wurfgeschosse flogen, goldener Waffenschmuck blitzte auf und man sah Rüstungen aller Art.
145522 Makkabäer2Makk2154Alle beteten deshalb, die Erscheinung möge etwas Gutes bedeuten.
145532 Makkabäer2Makk2155Es kam aber das falsche Gerücht auf, Antiochus sei gestorben. Da unternahm Jason mit nicht weniger als tausend Mann einen überraschenden Angriff auf die Stadt. Er drängte die Verteidiger auf der Mauer rasch in die Enge; als er die Stadt ganz besetzt hatte, flüchtete sich Menelaus in die Burg.
145542 Makkabäer2Makk2156Jason aber richtete unter seinen Mitbürgern ein schonungsloses Blutbad an, ohne zu bedenken, dass Glück gegenüber den eigenen Leuten das größte Unglück ist. Es sah aus, als habe er Feinde und nicht Landsleute besiegt und ausgeplündert.
145552 Makkabäer2Makk2157Dennoch konnte er die Herrschaft nicht an sich reißen. Sein Anschlag brachte ihm am Schluss nur Schande und er musste zum zweiten Mal in das Ammoniterland fliehen.
145562 Makkabäer2Makk2158Er nahm schließlich ein böses Ende. Aretas, der Fürst der Araber, ließ ihn gefangen setzen; er aber entkam und floh von Stadt zu Stadt. Von allen gehetzt, als Verräter der Gesetze verhasst, verwünscht als Henker des Vaterlandes und seiner Mitbürger, verschlug es ihn nach Ägypten.
145572 Makkabäer2Makk2159Und wie er viele Menschen aus ihrem Vaterland in die Fremde getrieben hatte, so kam er selbst in der Fremde um, nämlich bei den Spartanern, zu denen er übers Meer gefahren war, um bei ihnen Schutz zu finden; die Spartaner waren ja mit den Juden verwandt.
145582 Makkabäer2Makk21510So wie er viele ohne Grab hatte daliegen lassen, so trauerte jetzt auch niemand um ihn; auch er erhielt keinerlei Begräbnis und kein Grab bei seinen Vätern.
145592 Makkabäer2Makk21511Als dem König zu Ohren kam, was geschehen war, glaubte er, Judäa wolle von ihm abfallen. Wütend wie ein wildes Tier brach er daher mit seinem Heer von Ägypten auf und nahm die Stadt mit Waffengewalt ein.
145602 Makkabäer2Makk21512Er befahl seinen Soldaten, alle, die ihnen begegneten, rücksichtslos niederzuhauen und auch die zu erschlagen, die sich auf das Dach ihrer Häuser geflüchtet hätten.
145612 Makkabäer2Makk21513Sie richteten unter Jung und Alt ein großes Blutbad an; junge Männer, Frauen und Kinder kamen um, man erstach Mädchen und Säuglinge.
145622 Makkabäer2Makk21514In nur drei Tagen verlor die Stadt achtzigtausend Einwohner; vierzigtausend fanden im Kampf den Tod, ebenso viele, wie man ermordet hatte, wurden in die Sklaverei verkauft.
145632 Makkabäer2Makk21515Doch das genügte dem König noch nicht; in seiner Frechheit betrat er den heiligsten Tempel der ganzen Erde unter der Führung des Menelaus, der die Gesetze und sein Vaterland verraten hatte.
145642 Makkabäer2Makk21516Seine blutbefleckten Hände griffen nach den heiligen Geräten, und was andere Könige gestiftet hatten, um Glanz und Würde des Ortes zu erhöhen, raffte er mit unreinen Händen zusammen.
145652 Makkabäer2Makk21517In seinem Übermut erkannte Antiochus nicht, dass der Herr nur für eine kurze Zeit zornig war, weil die Einwohner der Stadt gesündigt hatten, und deswegen nicht auf den Ort achtete.
145662 Makkabäer2Makk21518Hätten sich die Juden damals nicht in viele Sünden verstrickt, dann wäre ihm, sobald er sich vorwagte, seine Frechheit durch Peitschenhiebe ausgetrieben worden, ähnlich wie dem Heliodor, der von König Seleukus zur Durchsuchung der Schatzkammer ausgeschickt worden war.
145672 Makkabäer2Makk21519Aber der Herr hat nicht das Volk erwählt wegen des Ortes, sondern den Ort wegen des Volkes.
145682 Makkabäer2Makk21520Deswegen litt auch der Ort mit unter den Unglücksschlägen, die das Volk trafen, wie er später Anteil hatte an seinem Glück. Als der Allherrscher zürnte, lag der Ort verlassen da; als aber der große Herr sich wieder versöhnen ließ, wurde er in aller Pracht wiederhergestellt.
145692 Makkabäer2Makk21521Antiochus also ließ tausendachthundert Talente aus dem Tempel schaffen und zog eilig ab nach Antiochia. In seiner Vermessenheit glaubte er, das Land schiffbar und das Meer gangbar machen zu können - so überheblich war er.
145702 Makkabäer2Makk21522Er ließ bei seinem Abzug mehrere Befehlshaber zurück, die das Volk unterdrücken sollten. In Jerusalem war es Philippus, seiner Herkunft nach ein Phrygier, seiner Gesinnung nach ein Barbar, noch wilder als der, der ihn eingesetzt hatte;
145712 Makkabäer2Makk21523auf dem Berg Garizim war es Andronikus. Dazu kam Menelaus, der sich seinen Mitbürgern gegenüber noch herrischer aufführte als die anderen; denn er hasste die jüdischen Bürger.
145722 Makkabäer2Makk21524Außerdem schickte der König den Anführer der Mysier, Apollonius, mit einem Heer von zweiundzwanzigtausend Mann; er hatte ihm befohlen, alle wehrfähigen Männer umzubringen, die Frauen und Kinder aber in die Sklaverei zu verkaufen.
145732 Makkabäer2Makk21525Als Apollonius in Jerusalem ankam, spielte er zunächst den Friedfertigen. Er wartete bis zum heiligen Sabbattag. Als er nun bemerkte, dass die Juden sich jeder Arbeit enthielten, gab er seinen Leuten Befehl, zu den Waffen zu greifen und auszurücken.
145742 Makkabäer2Makk21526Alle, die zum festlichen Gottesdienst gegangen waren, ließ er niederstechen. Dann fielen sie mit der blanken Waffe in die Stadt ein und erschlugen viele Menschen.
145752 Makkabäer2Makk21527Judas aber, mit dem Beinamen der Makkabäer, schloss sich mit neun Gefährten zusammen und zog sich in die Wüste zurück. Er lebte mit seinen Leuten in den Bergen wie die Tiere. Sie ernährten sich die ganze Zeit nur von Pflanzen, um nicht ebenfalls unrein zu werden.
145762 Makkabäer2Makk2161Nicht lange darauf schickte der König einen alten Athener; der sollte die Juden zwingen, die Gesetze ihrer Väter aufzugeben und ihr Leben nicht mehr durch Gottes Gesetze lenken zu lassen.
145772 Makkabäer2Makk2162Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem schänden und ihn Zeus, dem Herrscher des Olymp, weihen; ähnlich sollte er den Tempel auf dem Berg Garizim nach Zeus, dem Hüter des Gastrechts, benennen, was der (gastfreundlichen) Art der Einwohner jenes Ortes entgegenkam.
145782 Makkabäer2Makk2163Der Ansturm der Bosheit war kaum zu ertragen und allen zuwider.
145792 Makkabäer2Makk2164Denn die Heiden erfüllten das Heiligtum mit wüstem Treiben und mit Gelagen. Sie gaben sich mit Dirnen ab und ließen sich in den heiligen Vorhöfen mit Frauen ein. Auch brachten sie vieles hinein, was nicht hineingehörte.
145802 Makkabäer2Makk2165Auf den Brandopferaltar häuften sie unerlaubte und vom Gesetz verbotene Dinge.
145812 Makkabäer2Makk2166Man konnte weder den Sabbat halten noch die alten Feste begehen, ja, man durfte sich überhaupt nicht mehr als Jude bekennen.
145822 Makkabäer2Makk2167Zu ihrer Erbitterung mussten die Einwohner sich jeden Monat am Geburtstag des Königs zum Opfermahl führen lassen und am Fest der Dionysien zwang man sie, zu Ehren des Dionysos mit Efeu bekränzt in der Prozession mitzugehen.
145832 Makkabäer2Makk2168Auf Vorschlag der Einwohner von Ptolemaïs wurde in den benachbarten griechischen Städten ein Beschluss bekannt gegeben, sie sollten mit den Juden ebenso verfahren und Opfermahlzeiten veranstalten.
145842 Makkabäer2Makk2169Wer sich aber nicht entschließen wolle, zur griechischen Lebensweise überzugehen, sei hinzurichten. Da konnte man nun das Elend sehen, das hereinbrach.
145852 Makkabäer2Makk21610Man führte nämlich zwei Frauen vor, die ihre Kinder beschnitten hatten. Darauf hängte man ihnen die Säuglinge an die Brüste, führte sie öffentlich in der Stadt umher und stürzte sie dann von der Mauer.
145862 Makkabäer2Makk21611Andere waren in der Nähe zusammengekommen, um heimlich in Höhlen den Sabbat zu begehen. Sie wurden an Philippus verraten, und da sie sich wegen der Würde des heiligen Tages scheuten, sich zu wehren, wurden sie alle zusammen verbrannt.
145872 Makkabäer2Makk21612An dieser Stelle möchte ich die Leser des Buches ermahnen, sich durch die schlimmen Ereignisse nicht entmutigen zu lassen. Sie mögen bedenken, dass die Strafen unser Volk nicht vernichten, sondern erziehen sollen.
145882 Makkabäer2Makk21613Denn wenn die Sünder nicht lange geschont, sondern sofort bestraft werden, ist das ein Zeichen großer Güte.
145892 Makkabäer2Makk21614Bei den anderen Völkern wartet der Herr geduldig, bis das Maß ihrer Sünden voll ist; dann erst schlägt er zu. Mit uns aber beschloss er, anders zu verfahren,
145902 Makkabäer2Makk21615damit er uns nicht am Ende verurteilen müsse, wenn wir es mit unseren Sünden bis zum Äußersten getrieben hätten.
145912 Makkabäer2Makk21616Daher entzieht er uns nie sein Erbarmen, sondern er erzieht sein Volk durch Unglück und lässt es nicht im Stich.
145922 Makkabäer2Makk21617Das soll uns zur Beherzigung gesagt sein. Nach dieser kurzen Abschweifung aber wollen wir mit der Erzählung fortfahren.
145932 Makkabäer2Makk21618Unter den angesehensten Schriftgelehrten war Eleasar, ein Mann von hohem Alter und edlen Gesichtszügen. Man sperrte ihm den Mund auf und wollte ihn zwingen, Schweinefleisch zu essen.
145942 Makkabäer2Makk21619Er aber zog den ehrenvollen Tod einem Leben voll Schande vor, ging freiwillig auf die Folterbank zu
145952 Makkabäer2Makk21620und spuckte das Fleisch wieder aus. In solcher Haltung mussten alle herantreten, die sich standhaft wehrten zu essen, was man nicht essen darf - nicht einmal um des geliebten Lebens willen.
145962 Makkabäer2Makk21621Die Leute, die bei dem gesetzwidrigen Opfermahl Dienst taten und die den Mann von früher her kannten, nahmen ihn heimlich beiseite und redeten ihm zu, er solle sich doch Fleisch holen lassen, das er essen dürfe, und es selbst zubereiten. Dann solle er tun, als ob er von dem Opferfleisch esse, wie es der König befohlen habe.
145972 Makkabäer2Makk21622Wenn er es so mache, entgehe er dem Tod; weil sie alte Freunde seien, würden sie ihn mit Nachsicht behandeln.
145982 Makkabäer2Makk21623Er aber fasste einen edlen Entschluss, wie es sich gehörte für einen Mann, der so alt und wegen seines Alters angesehen war, in Würde ergraut, der von Jugend an vorbildlich gelebt und - was noch wichtiger ist - den heiligen, von Gott gegebenen Gesetzen gehorcht hatte. So erklärte er ohne Umschweife, man solle ihn ruhig zur Unterwelt schicken.
145992 Makkabäer2Makk21624Wer so alt ist wie ich, soll sich nicht verstellen. Viele jungen Leute könnten sonst glauben, Eleasar sei mit seinen neunzig Jahren noch zu der fremden Lebensart übergegangen.
146002 Makkabäer2Makk21625Wenn ich jetzt heucheln würde, um eine geringe, kurze Zeit länger zu leben, würde ich sie irreleiten, meinem Alter aber Schimpf und Schande bringen.
146012 Makkabäer2Makk21626Vielleicht könnte ich mich für den Augenblick der Bestrafung durch die Menschen entziehen; doch nie, weder lebendig noch tot, werde ich den Händen des Allherrschers entfliehen.
146022 Makkabäer2Makk21627Darum will ich jetzt wie ein Mann sterben und mich so meines Alters würdig zeigen.
146032 Makkabäer2Makk21628Der Jugend aber hinterlasse ich ein leuchtendes Beispiel, wie man mutig und mit Haltung für die ehrwürdigen und heiligen Gesetze eines schönen Todes stirbt. Nach diesen Worten ging er geradewegs zur Folterbank.
146042 Makkabäer2Makk21629Da schlug die Freundlichkeit, die ihm seine Begleiter eben noch erwiesen hatten, in Feindschaft um; denn was er gesagt hatte, hielten sie für Wahnsinn.
146052 Makkabäer2Makk21630Als man ihn zu Tod prügelte, sagte er stöhnend: Der Herr mit seiner heiligen Erkenntnis weiß, dass ich dem Tod hätte entrinnen können. Mein Körper leidet qualvoll unter den Schlägen, meine Seele aber erträgt sie mit Freuden, weil ich ihn fürchte.
146062 Makkabäer2Makk21631So starb er; durch seinen Tod hinterließ er nicht nur der Jugend, sondern den meisten aus dem Volk ein Beispiel für edle Gesinnung und ein Denkmal der Tugend.
146072 Makkabäer2Makk2171Ein andermal geschah es, dass man sieben Brüder mit ihrer Mutter festnahm. Der König wollte sie zwingen, entgegen dem göttlichen Gesetz Schweinefleisch zu essen, und ließ sie darum mit Geißeln und Riemen peitschen.
146082 Makkabäer2Makk2172Einer von ihnen ergriff für die andern das Wort und sagte: Was willst du uns fragen und von uns wissen? Eher sterben wir, als dass wir die Gesetze unserer Väter übertreten.
146092 Makkabäer2Makk2173Da wurde der König zornig und befahl, Pfannen und Kessel heiß zu machen.
146102 Makkabäer2Makk2174Kaum waren sie heiß geworden, ließ er ihrem Sprecher die Zunge abschneiden, ihm nach Skythenart die Kopfhaut abziehen und Nase, Ohren, Hände und Füße stückweise abhacken. Dabei mussten die anderen Brüder und die Mutter zuschauen.
146112 Makkabäer2Makk2175Den grässlich Verstümmelten, der noch atmete, ließ er ans Feuer bringen und in der Pfanne braten. Während sich der Dunst aus der Pfanne nach allen Seiten verbreitete, sprachen sie und ihre Mutter einander Mut zu, in edler Haltung zu sterben. Sie sagten:
146122 Makkabäer2Makk2176Gott der Herr schaut auf uns und gewiss hat er Erbarmen mit uns. Denn so hat es Mose klar gesagt in dem Lied, in dem er öffentlich das Volk anklagte: Und er wird mit seinen Dienern Erbarmen haben.
146132 Makkabäer2Makk2177Als der erste der Brüder auf diese Weise gestorben war, führten sie den zweiten zur Folterung. Sie zogen ihm die Kopfhaut samt den Haaren ab und fragten ihn: Willst du essen, bevor wir dich Glied für Glied foltern?
146142 Makkabäer2Makk2178Er antwortete in seiner Muttersprache: Nein! Deshalb wurde er genauso wie der erste gefoltert.
146152 Makkabäer2Makk2179Als er in den letzten Zügen lag, sagte er: Du Unmensch! Du nimmst uns dieses Leben; aber der König der Welt wird uns zu einem neuen, ewigen Leben auferwecken, weil wir für seine Gesetze gestorben sind.
146162 Makkabäer2Makk21710Nach ihm folterten sie den dritten. Als sie seine Zunge forderten, streckte er sie sofort heraus und hielt mutig die Hände hin.
146172 Makkabäer2Makk21711Dabei sagte er gefasst: Vom Himmel habe ich sie bekommen und wegen seiner Gesetze achte ich nicht auf sie. Von ihm hoffe ich sie wiederzuerlangen.
146182 Makkabäer2Makk21712Sogar der König und seine Leute staunten über den Mut des jungen Mannes, dem die Schmerzen nichts bedeuteten.
146192 Makkabäer2Makk21713Als er tot war, quälten und misshandelten sie den vierten genauso.
146202 Makkabäer2Makk21714Dieser sagte, als er dem Ende nahe war: Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns wieder auferweckt. Darauf warten wir gern, wenn wir von Menschenhand sterben. Für dich aber gibt es keine Auferstehung zum Leben.
146212 Makkabäer2Makk21715Anschließend nahmen sie sich den fünften vor und misshandelten ihn.
146222 Makkabäer2Makk21716Der sah den König an und sagte: Du bist ein vergänglicher Mensch und doch hast du die Macht unter den Menschen zu tun, was du willst. Aber glaub nicht, unser Volk sei von Gott verlassen.
146232 Makkabäer2Makk21717Mach nur so weiter! Du wirst seine gewaltige Kraft spüren, wenn er dich und deine Nachkommen züchtigt.
146242 Makkabäer2Makk21718Nach ihm holten sie den sechsten. Sterbend sagte er: Lass dich nicht täuschen! Du wirst nichts ausrichten. Denn wir sind selbst schuld an unserem Leid, weil wir gegen unseren Gott gesündigt haben. Darum konnte so Unfassbares geschehen.
146252 Makkabäer2Makk21719Glaub aber ja nicht, dass du heil davonkommst; denn du hast es gewagt, mit Gott zu kämpfen.
146262 Makkabäer2Makk21720Auch die Mutter war überaus bewundernswert und sie hat es verdient, dass man sich an sie mit Hochachtung erinnert. An einem einzigen Tag sah sie nacheinander ihre sieben Söhne sterben und ertrug es tapfer, weil sie dem Herrn vertraute.
146272 Makkabäer2Makk21721In edler Gesinnung stärkte sie ihr weibliches Gemüt mit männlichem Mut, redete jedem von ihnen in ihrer Muttersprache zu und sagte:
146282 Makkabäer2Makk21722Ich weiß nicht, wie ihr in meinem Leib entstanden seid, noch habe ich euch Atem und Leben geschenkt; auch habe ich keinen von euch aus den Grundstoffen zusammengefügt.
146292 Makkabäer2Makk21723Nein, der Schöpfer der Welt hat den werdenden Menschen geformt, als er entstand; er kennt die Entstehung aller Dinge. Er gibt euch gnädig Atem und Leben wieder, weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen nicht auf euch achtet.
146302 Makkabäer2Makk21724Antiochus aber glaubte, sie verachte ihn, und er hatte den Verdacht, sie wolle ihn beschimpfen. Nun war nur noch der Jüngste übrig. Auf ihn redete der König nicht nur mit guten Worten ein, sondern versprach ihm unter vielen Eiden, ihn reich und sehr glücklich zu machen, wenn er von der Lebensart seiner Väter abfalle; auch wolle er ihn zu seinem Freund machen und ihn mit hohen Staatsämtern betrauen.
146312 Makkabäer2Makk21725Als der Junge nicht darauf einging, rief der König die Mutter und redete ihr zu, sie solle dem Knaben doch raten, sich zu retten.
146322 Makkabäer2Makk21726Erst nach langem Zureden willigte sie ein, ihren Sohn zu überreden.
146332 Makkabäer2Makk21727Sie beugte sich zu ihm nieder, und den grausamen Tyrannen verspottend, sagte sie in ihrer Muttersprache: Mein Sohn, hab Mitleid mit mir! Neun Monate habe ich dich in meinem Leib getragen, ich habe dich drei Jahre gestillt, dich ernährt, erzogen und für dich gesorgt, bis du nun so groß geworden bist.
146342 Makkabäer2Makk21728Ich bitte dich, mein Kind, schau dir den Himmel und die Erde an; sieh alles, was es da gibt, und erkenne: Gott hat das aus dem Nichts erschaffen und so entstehen auch die Menschen.
146352 Makkabäer2Makk21729Hab keine Angst vor diesem Henker, sei deiner Brüder würdig und nimm den Tod an! Dann werde ich dich zur Zeit der Gnade mit deinen Brüdern wiederbekommen.
146362 Makkabäer2Makk21730Kaum hatte sie aufgehört, da sagte der Junge: Auf wen wartet ihr? Dem Befehl des Königs gehorche ich nicht; ich höre auf den Befehl des Gesetzes, das unseren Vätern durch Mose gegeben wurde.
146372 Makkabäer2Makk21731Du aber, der sich alle diese Bosheiten gegen die Hebräer ausgedacht hat, du wirst Gottes Händen nicht entkommen.
146382 Makkabäer2Makk21732Denn wir leiden nur, weil wir gesündigt haben.
146392 Makkabäer2Makk21733Wenn auch der lebendige Herr eine kurze Zeit lang zornig auf uns ist, um uns durch Strafen zu erziehen, so wird er sich doch mit seinen Dienern wieder versöhnen.
146402 Makkabäer2Makk21734Du Ruchloser aber, du größter Verbrecher der Menschheit, überheb dich nicht und werde nicht durch falsche Hoffnungen übermütig, wenn du deine Hand gegen die Kinder des Himmels erhebst.
146412 Makkabäer2Makk21735Denn noch bist du dem Gericht des allmächtigen Gottes, der alles sieht, nicht entronnen.
146422 Makkabäer2Makk21736Unsere Brüder sind nach kurzem Leiden mit der göttlichen Zusicherung ewigen Lebens gestorben; du jedoch wirst beim Gericht Gottes die gerechte Strafe für deinen Übermut zahlen.
146432 Makkabäer2Makk21737Ich gebe wie meine Brüder Leib und Leben hin für die Gesetze unserer Väter und rufe zu Gott, er möge seinem Volk bald wieder gnädig sein; du aber sollst unter Qualen und Schlägen bekennen müssen, dass nur er Gott ist.
146442 Makkabäer2Makk21738Bei mir und meinen Brüdern möge der Zorn des Allherrschers aufhören, der sich zu Recht über unser ganzes Volk ergossen hat.
146452 Makkabäer2Makk21739Da wurde der König zornig und verfuhr mit ihm noch schlimmer als mit den anderen - so sehr hatte ihn der Hohn verletzt.
146462 Makkabäer2Makk21740Auch der Jüngste starb also mit reinem Herzen und vollendetem Gottvertrauen.
146472 Makkabäer2Makk21741Zuletzt starb nach ihren Söhnen die Mutter.
146482 Makkabäer2Makk21742Soviel sei über die Opfergelage und die schlimmen Misshandlungen berichtet.
146492 Makkabäer2Makk2181Judas aber, den man auch Makkabäer nennt, und seine Leute schlichen sich heimlich in die Dörfer und holten ihre Verwandten zu sich; auch gewannen sie die treu gebliebenen Juden, sodass sie etwa sechstausend Mann zusammenbrachten.
146502 Makkabäer2Makk2182Sie riefen zum Herrn, er möge auf das von allen geschundene Volk schauen und Mitleid haben mit dem Tempel, den ruchlose Menschen entweiht hätten,
146512 Makkabäer2Makk2183er möge auch der Stadt gnädig sein, die zerstört werde und bald dem Erdboden gleichgemacht sei, und auf das unschuldig vergossene Blut hören, das (anklagend) zu ihm aufschreie.
146522 Makkabäer2Makk2184Er solle daran denken, dass man entgegen jedem Recht unschuldige Kinder ermordet und seinen Namen gelästert habe, und zeigen, dass er das Böse hasse.
146532 Makkabäer2Makk2185Sobald der Makkabäer eine Streitmacht aufgestellt hatte, konnten ihn die Heiden nicht mehr aufhalten; denn der Herr hatte seinem Zorn Gnade folgen lassen.
146542 Makkabäer2Makk2186Er überfiel Städte und Dörfer und steckte sie in Brand. Da er günstige Stellungen bezog, jagte er nicht wenige Feinde in die Flucht.
146552 Makkabäer2Makk2187Meist nutzte er die Nächte zu solchen Unternehmungen und der Ruf seiner Kühnheit verbreitete sich überall.
146562 Makkabäer2Makk2188Philippus merkte, dass der Mann rasch an Macht gewann und von Tag zu Tag erfolgreicher wurde; er schrieb daher an Ptolemäus, den Befehlshaber von Zölesyrien und Phönizien, er solle der Sache des Königs zu Hilfe kommen.
146572 Makkabäer2Makk2189Dieser benannte sofort Nikanor, den Sohn des Patroklus, der zu den ersten Freunden des Königs gehörte, und ließ ihn an der Spitze eines Heeres von mindestens zwanzigtausend Mann aus aller Herren Länder ausrücken, mit dem Auftrag, die gesamte Bevölkerung Judäas auszurotten. Er gab ihm auch Gorgias mit, einen im Kriegswesen erfahrenen Befehlshaber.
146582 Makkabäer2Makk21810Der König musste den Römern noch zweitausend Talente Kriegsschulden auszahlen; Nikanor beschloss, diese Summe aus dem Verkauf gefangener Juden aufzubringen.
146592 Makkabäer2Makk21811Unverzüglich ließ er durch Boten in den Hafenstädten bekannt geben, man könne zu ihm kommen und jüdische Sklaven kaufen; für ein Talent versprach er neunzig Personen zu liefern. Er ahnte nicht, dass ihn bald die Strafe des Allherrschers ereilen würde.
146602 Makkabäer2Makk21812Judas hörte vom Anmarsch Nikanors und ließ seinen Leuten bekannt geben, dass jener mit seinem Heer in der Nähe ein Lager aufgeschlagen habe.
146612 Makkabäer2Makk21813Die Feiglinge und die, die dem Urteil Gottes misstrauten, liefen weg und machten sich davon.
146622 Makkabäer2Makk21814Die anderen aber verkauften alles, was sie noch hatten; zugleich baten sie den Herrn, sie zu retten; denn der verruchte Nikanor habe sie schon verkauft, bevor er ihnen überhaupt begegnet sei,
146632 Makkabäer2Makk21815und wenn er es schon nicht ihretwegen tun wolle, dann doch wegen der Bündnisse, die er mit ihren Vätern geschlossen habe, und weil über ihnen selbst sein heiliger und herrlicher Name ausgerufen worden sei.
146642 Makkabäer2Makk21816Der Makkabäer ließ seine Leute zusammenkommen, sechstausend an der Zahl. Er redete ihnen zu, sich von den Feinden nicht aus der Fassung bringen zu lassen und nicht ängstlich zu werden, weil die Heiden in solchen Massen ohne jeden Grund gegen sie heranrückten. Sie sollten tapfer kämpfen
146652 Makkabäer2Makk21817und sich stets vor Augen halten, mit welch frechem Übermut man entgegen allem Recht den heiligen Ort behandelt habe, wie übel man der Stadt mitgespielt und wie schlimm man sie zugerichtet habe und dass die von den Vorfahren ererbte Verfassung aufgelöst worden sei.
146662 Makkabäer2Makk21818Er sagte: Sie verlassen sich auf ihre Waffen und auf die Kühnheit, mit der sie angreifen; wir aber verlassen uns auf den allmächtigen Gott, der unsere Angreifer und die ganze Welt mit einem einzigen Wink vernichten kann.
146672 Makkabäer2Makk21819Weiter zählte er ihnen auf, wie oft Gott ihren Vorfahren geholfen habe, etwa gegen Sanherib, als hundertfünfundachtzigtausend Mann den Tod fanden.
146682 Makkabäer2Makk21820Er erwähnte auch die Schlacht mit den Galatern in Babylon: Da waren sie, zusammen mit viertausend Mazedoniern nur achttausend Mann stark, zum Kampf angetreten, und als die Mazedonier in eine verzweifelte Lage gerieten, schlugen sie, weil der Himmel ihnen half, mit sechstausend Mann hundertzwanzigtausend vernichtend und machten reiche Beute.
146692 Makkabäer2Makk21821So machte er ihnen Mut, damit sie bereit wären, für die Gesetze und das Vaterland zu sterben. Dann teilte er sein Heer in vier Abteilungen ein.
146702 Makkabäer2Makk21822An die Spitze der einzelnen Gruppen stellte er seine Brüder Simeon, Josef und Jonatan, denen er je fünfzehnhundert Mann zuwies,
146712 Makkabäer2Makk21823und außerdem den Eleasar. Er selbst las aus der Heiligen Schrift vor und gab die Losung aus: Mit Gottes Hilfe! Dann trat er vor die erste Reihe und griff Nikanor an.
146722 Makkabäer2Makk21824Da ihnen der Allherrscher im Kampf half, machten sie mehr als neuntausend Feinde nieder, verwundeten und verstümmelten den größten Teil des Heeres Nikanors und zwangen alle Übrigen zur Flucht.
146732 Makkabäer2Makk21825Dabei erbeuteten sie auch das Geld der Leute, die gekommen waren, um sie zu kaufen. Sie verfolgten sie eine Strecke weit, kehrten dann aber um, weil sie keine Zeit mehr hatten.
146742 Makkabäer2Makk21826Es war nämlich am Tag vor dem Sabbat; darum setzten sie ihnen nicht länger nach.
146752 Makkabäer2Makk21827Sie nahmen den Feinden die Waffen weg und zogen ihnen die Rüstungen aus. Dann feierten sie den Sabbat; begeistert priesen sie den Herrn und lobten seine Taten. Durch seinen Schutz hatten sie diesen Tag erleben können, an dem er ihnen von neuem seine Gnade zugewandt hatte.
146762 Makkabäer2Makk21828Nach dem Sabbat verteilten sie die Beute. Zuerst gaben sie davon den Misshandelten und den Witwen und Waisen; den Rest verteilten sie unter sich selbst und ihre Kinder.
146772 Makkabäer2Makk21829Danach hielten sie einen Bittgottesdienst ab und baten den barmherzigen Herrn, er möge sich mit seinen Dienern wieder völlig aussöhnen.
146782 Makkabäer2Makk21830Sie kämpften auch gegen die Truppen des Timotheus und des Bakchides, töteten von ihnen über zwanzigtausend Mann und eroberten einige hoch in den Bergen gelegene Festungen. Die reiche Beute verteilten sie zu gleichen Teilen unter sich und unter die Misshandelten, die Waisen und Witwen und unter die alten Leute.
146792 Makkabäer2Makk21831Sie sammelten die Waffen der Erschlagenen ein und bewahrten sie sorgfältig an geeigneten Orten auf. Die übrige Beute schafften sie nach Jerusalem.
146802 Makkabäer2Makk21832Auch Phylarches, einen ganz ruchlosen Mann aus der Umgebung des Timotheus, töteten sie; er hatte den Juden viel Böses getan.
146812 Makkabäer2Makk21833Bei der Siegesfeier in der Vaterstadt verbrannten sie die Männer, die die heiligen Tore angezündet hatten, sowie den Kallisthenes; er hatte sich in ein kleines Haus geflüchtet. So erhielt er den verdienten Lohn für seine Verruchtheit.
146822 Makkabäer2Makk21834Der dreimal verfluchte Nikanor aber, der die tausend Händler mitgebracht hatte, um die Juden zu verkaufen,
146832 Makkabäer2Makk21835wurde von denen, die er verachtet hatte, mit Hilfe des Herrn gedemütigt. Er musste sein Prachtgewand ausziehen und sich wie ein entlaufener Sklave mitten durch das Land allein nach Antiochia durchschlagen, wo er völlig niedergeschlagen über den Verlust seines Heeres ankam.
146842 Makkabäer2Makk21836Er, der sich unterfangen hatte, den Tribut für die Römer aus den Gefangenen Jerusalems aufzubringen, musste nun verkünden, dass die Juden jemanden hätten, der für sie kämpfe, und dass sie deshalb unverwundbar seien; denn sie achteten auf die Gesetze, die jener erlassen hatte.
146852 Makkabäer2Makk2191Etwa zur selben Zeit musste Antiochus mit Schimpf und Schande aus Persien abziehen.
146862 Makkabäer2Makk2192Er war in die Stadt, die man Persepolis nennt, einmarschiert. Bei dem Versuch, den Tempel auszurauben und eine Besatzung in die Stadt zu legen, erhob sich die Bevölkerung in Massen und griff zu den Waffen. Die Truppen wurden geschlagen und Antiochus von den Einwohnern verjagt; er musste schmählich den Rückzug antreten.
146872 Makkabäer2Makk2193In der Gegend von Ekbatana erhielt er die Nachricht von der Niederlage Nikanors und der Truppen des Timotheus.
146882 Makkabäer2Makk2194Da geriet er in heftigen Zorn und glaubte, seine Wut über die unglückliche Flucht an den Juden auslassen zu können. Darum befahl er dem Wagenlenker, ohne Unterbrechung bis zum Ziel durchzufahren. Aber schon drohte ihm das Gericht des Himmels; denn in seiner Vermessenheit sagte er: Sobald ich in Jerusalem bin, mache ich die Stadt zu einem Friedhof für alle Juden.
146892 Makkabäer2Makk2195Doch der Herr, der alles sieht, Israels Gott, traf ihn, ohne dass es jemand sehen konnte, mit einem Schlag, für den es keine Heilung gab. Kaum hatte er zu reden aufgehört, da spürte er in seinen Eingeweiden quälende Schmerzen, die kein Arzt lindern konnte.
146902 Makkabäer2Makk2196Damit geschah ihm ganz recht, hatte er doch die Eingeweide anderer durch zahllose ausgefallene Foltern gequält.
146912 Makkabäer2Makk2197Dennoch blieb sein Stolz ungebrochen; die Vermessenheit hatte ihn ganz und gar in Besitz genommen. Glühende Wut gegen die Juden verzehrte ihn und er befahl dem Wagenlenker, noch schneller zu fahren. Doch dann geschah es: In voller Fahrt fiel er aus dem dahinrasenden Wagen und stürzte so schwer, dass er sich alle Glieder verrenkte.
146922 Makkabäer2Makk2198Eben noch hatte er in maßloser Aufgeblasenheit geglaubt, er könne den Wogen des Meeres gebieten und die Gipfel der Berge auf einer Waage wiegen. Nun lag er auf der Erde und man musste ihn auf eine Bahre legen. So zeigte sich an ihm sichtbar Gottes Macht.
146932 Makkabäer2Makk2199Aus den Augen des Verruchten krochen Würmer; während er noch lebte, verfaulte sein Fleisch unter Schmerzen und Qualen und der Verwesungsgeruch, der von ihm ausging, verpestete das ganze Lager.
146942 Makkabäer2Makk21910Kurz zuvor hatte er noch geglaubt, er könne nach den Sternen des Himmels greifen; jetzt konnte es niemand mehr bei ihm aushalten, so unerträglich war der Gestank.
146952 Makkabäer2Makk21911Da endlich begann der Gepeinigte, von seinem maßlosen Hochmut abzulassen und unter Gottes Schlägen zur Einsicht zu kommen; denn seine Schmerzen wurden immer schlimmer.
146962 Makkabäer2Makk21912Als er seinen Geruch selbst nicht mehr ertragen konnte, sagte er: Wenn man nur ein sterblicher Mensch ist, soll man sich Gott unterordnen und nicht überheblich sein.
146972 Makkabäer2Makk21913Der Verbrecher rief sogar den Herrn an, fand aber bei ihm kein Erbarmen mehr. Er gelobte,
146982 Makkabäer2Makk21914die Heilige Stadt, die er kurzerhand hatte dem Erdboden gleichmachen und in einen Friedhof umwandeln wollen, in den Rang einer freien Stadt zu erheben.
146992 Makkabäer2Makk21915Hatte er zuerst beschlossen, die Juden nicht einmal eines Grabes zu würdigen, sondern sie samt den Säuglingen den Raubvögeln und den wilden Tieren zum Fraß vorzuwerfen, so wollte er sie nun alle den Bürgern von Athen gleichstellen.
147002 Makkabäer2Makk21916Er versprach, den heiligen Tempel, den er zuvor geplündert hatte, mit den schönsten Weihegeschenken auszuschmücken, die heiligen Geräte um ein Vielfaches zu ersetzen und die nötigen Aufwendungen für die Opfer aus eigenen Mitteln aufbringen.
147012 Makkabäer2Makk21917Ja, er wollte sogar selbst Jude werden und überall hingehen, wo Menschen wohnen, um Gottes Macht zu verkünden.
147022 Makkabäer2Makk21918Trotzdem ließen seine Schmerzen nicht nach; denn das gerechte Gericht Gottes war über ihn gekommen. Da gab er alle Hoffnung auf und schrieb den Juden einen Brief, der eigentlich eine Bittschrift war. Der Brief hatte diesen Inhalt:
147032 Makkabäer2Makk21919Seinen guten jüdischen Bürgern wünscht Antiochus, König und Befehlshaber, viel Freude, Gesundheit und Wohlergehen.
147042 Makkabäer2Makk21920Ich danke Gott sehr, wenn ihr gesund seid und wenn es auch euren Kindern und eurem Besitz nach Wunsch ergeht. Dafür setze ich meine Hoffnung auf den Himmel.
147052 Makkabäer2Makk21921Ich erinnere mich in Liebe an die Achtung und freundliche Hochschätzung, die ihr mir entgegengebracht habt. Bei meiner Rückkehr aus Persien zog ich mir eine Krankheit zu, die mich sehr belastet. Darum hielt ich es für nötig, für die öffentliche Sicherheit aller Bürger zu sorgen.
147062 Makkabäer2Makk21922Nicht dass ich mich schon aufgegeben hätte - ich habe vielmehr gute Hoffnung, wieder gesund zu werden.
147072 Makkabäer2Makk21923Aber ich dachte daran, dass schon mein Vater jedes Mal einen Nachfolger bestimmte, wenn er sich mit seinem Heer im Osten aufhielt.
147082 Makkabäer2Makk21924Falls dann etwas Unvorhergesehenes eintrat oder ein Missgeschick gemeldet wurde, wussten die Bewohner des Reiches, wem die Regierung übertragen worden war, und sie brauchten sich nicht zu beunruhigen.
147092 Makkabäer2Makk21925Auch sehe ich, wie die Machthaber an den Grenzen unseres Landes, unsere Nachbarn, nur auf eine günstige Gelegenheit lauern und die kommende Entwicklung abwarten. Darum habe ich in aller Form meinen Sohn Antiochus zum Nachfolger bestimmt; ihn habe ich den meisten von euch ja schon oft anvertraut und empfohlen, wenn ich plötzlich in die östlichen Provinzen hinaufziehen musste. An ihn habe ich einen Brief geschrieben, den ich beilege.
147102 Makkabäer2Makk21926Ich bitte euch eindringlich: Denkt daran, wie viel Gutes ich eurer Gemeinschaft und jedem einzelnen von euch erwiesen habe, und bewahrt mir und meinem Sohn euer Wohlwollen!
147112 Makkabäer2Makk21927Ich bin überzeugt, dass er meine Politik der Güte und Freundschaft weiterführen und in gutem Einvernehmen mit euch bleiben wird.
147122 Makkabäer2Makk21928Der Menschenmörder und Gotteslästerer endete also fern seiner Heimat im Gebirge auf jämmerliche Weise, unter entsetzlichen Schmerzen, ganz wie er sie anderen zugefügt hatte.
147132 Makkabäer2Makk21929Sein Jugendfreund Philippus ließ den Leichnam überführen; dann begab er sich nach Ägypten zu Ptolemäus Philometor, weil er dem Sohn des Antiochus nicht traute.
147142 Makkabäer2Makk21101Der Makkabäer aber und seine Leute konnten unter der Führung des Herrn das Heiligtum und die Stadt wieder in Besitz nehmen.
147152 Makkabäer2Makk21102Sie rissen die Altäre ein, die die Heiden auf dem Tempelplatz errichtet hatten, und legten die Umfriedungsmauern nieder.
147162 Makkabäer2Makk21103Den Tempel selbst reinigten sie und bauten einen neuen Brandopferaltar. Sie schlugen Feuer aus Steinen und zündeten so die Opfer an, die sie nach zweijähriger Unterbrechung wieder darbringen konnten. Auch bemühten sie sich um Räucherwerk, Leuchter und Schaubrote.
147172 Makkabäer2Makk21104Dann warfen sie sich auf die Erde nieder und flehten zum Herrn, dass sie nie wieder in solches Unglück gerieten. Für den Fall, dass sie noch einmal sündigen sollten, wollten sie lieber von ihm selbst in Güte gezüchtigt werden als in die Hände frecher und barbarischer Heiden fallen.
147182 Makkabäer2Makk21105Es traf sich, dass die Reinigung des Tempels auf den gleichen Tag fiel, an dem ihn die Fremden entweiht hatten, nämlich auf den fünfundzwanzigsten Kislew.
147192 Makkabäer2Makk21106Sie feierten acht Tage lang ein fröhliches Fest nach Art des Laubhüttenfestes; dabei dachten sie daran, dass sie noch vor kurzem das Laubhüttenfest wie wilde Tiere in den Höhlen der Berge verbracht hatten.
147202 Makkabäer2Makk21107Sie nahmen Stäbe, die sie mit grünen Blättern umwunden hatten, in die Hand und Laubzweige - auch Palmzweige - und brachten dem Loblieder dar, der den Weg zur Reinigung des Ortes bereitet hatte, der sein Eigentum ist.
147212 Makkabäer2Makk21108Sie setzten durch eine öffentliche Entschließung und Abstimmung fest, dass das ganze jüdische Volk jedes Jahr diese Tage festlich zu begehen habe.
147222 Makkabäer2Makk21109So starb Antiochus, den man Epiphanes nannte.
147232 Makkabäer2Makk211010Jetzt wollen wir noch berichten, was unter Antiochus Eupator geschah, dem Sohn dieses ruchlosen Menschen. Dabei fassen wir kurz zusammen, welches Unheil aus den kriegerischen Verwicklungen entstand.
147242 Makkabäer2Makk211011Als Eupator seine Herrschaft antrat, ernannte er einen Mann namens Lysias zum Reichsverweser; außerdem machte er ihn zum Befehlshaber über Zölesyrien und Phönizien und zum Oberkommandierenden über die dort liegenden Truppen.
147252 Makkabäer2Makk211012Ptolemäus, mit dem Zunamen Makron, hatte als erster den Juden Gerechtigkeit widerfahren lassen, weil ihnen so viel Unrecht geschehen war; er hatte versucht, den Streit mit ihnen friedlich beizulegen.
147262 Makkabäer2Makk211013Seine Vertrauten verklagten ihn deswegen bei Eupator. Schon vorher hatte er allerorten als Verräter gegolten; denn er hatte Zypern, das ihm von Philometor anvertraut worden war, verlassen und war zu Antiochus Epiphanes übergelaufen. Da er seine ehrenvolle Stellung nicht mehr in Ehren verwalten konnte, machte er seinem Leben durch Gift ein Ende.
147272 Makkabäer2Makk211014Gorgias wurde Befehlshaber in dieser Gegend; er warb Söldner an und führte Krieg gegen die Juden, wo er nur konnte.
147282 Makkabäer2Makk211015Außer ihm machten auch die Idumäer, die eine Reihe gut gelegener Festungen besaßen, den Juden zu schaffen. Sie hatten Flüchtlinge aus Jerusalem bei sich aufgenommen und begannen, Krieg zu führen.
147292 Makkabäer2Makk211016Die Männer um den Makkabäer hielten einen Bittgottesdienst ab und baten Gott, ihr Bundesgenosse zu sein. Dann berannten sie die Festungen der Idumäer.
147302 Makkabäer2Makk211017Sie eroberten sie im Sturm, schlugen die Verteidiger auf den Mauern in die Flucht und machten jeden nieder, der ihnen in die Hände fiel. Dabei töteten sie mindestens zwanzigtausend Mann.
147312 Makkabäer2Makk211018Nicht weniger als neuntausend Mann konnten sich in zwei stark befestigte Burgen flüchten, die für eine Belagerung mit allem aufs Beste ausgerüstet waren.
147322 Makkabäer2Makk211019Der Makkabäer zog ab, da seine Anwesenheit an einem anderen Ort dringend notwendig war. Doch ließ er Simeon und Josef zurück, ferner Zachäus mit seinen Leuten; sie reichten aus, um die Burgen zu belagern.
147332 Makkabäer2Makk211020Simeons Soldaten nahmen jedoch aus Habgier Bestechungsgelder an und ließen für siebzigtausend Drachmen einige Leute aus den Burgen entweichen.
147342 Makkabäer2Makk211021Sobald der Makkabäer davon erfuhr, rief er die Führer des Volkes zusammen und erhob Anklage: Man habe die Brüder um Geld verkauft, da man zu deren Schaden die Feinde freigelassen habe.
147352 Makkabäer2Makk211022Er ließ die Verräter hinrichten und eroberte die beiden Burgen auf der Stelle.
147362 Makkabäer2Makk211023Mit seinen Waffen hatte er überall Erfolg und so vernichtete er in den beiden Festungen über zwanzigtausend Mann.
147372 Makkabäer2Makk211024Timotheus - derselbe, den die Juden schon einmal geschlagen hatten sammelte ein großes Söldnerheer und brachte auch ziemlich viel Reiterei aus der Provinz Asien zusammen. Damit rückte er an, um Judäa zu erobern.
147382 Makkabäer2Makk211025Als er schon in der Nähe war, riefen die Männer des Makkabäers Gott um Hilfe an, streuten sich Erde auf das Haupt und zogen Bußgewänder an.
147392 Makkabäer2Makk211026Sie warfen sich vor den Stufen des Brandopferaltars nieder und baten den, der ihnen wieder gnädig war, ihren Feinden feindlich gesinnt zu sein und ihren Widersachern zu widerstehen, wie das Gesetz sagt.
147402 Makkabäer2Makk211027Nach diesem Gebet nahmen sie ihre Waffen, verließen die Stadt und rückten Timotheus entgegen. Als sie sich den Feinden näherten, hielten sie sich zunächst zurück.
147412 Makkabäer2Makk211028Sobald aber die Sonne aufging und es hell wurde, stießen die beiden Heere aufeinander. Die einen hatten als Bürgschaft für einen glücklichen Sieg neben ihrer Tapferkeit nur ihr Gottvertrauen; die anderen ließen sich im Kampf durch ihre wilde Wut treiben.
147422 Makkabäer2Makk211029Schon war die Schlacht heftig entbrannt, da erschienen den Kämpfenden vom Himmel her fünf herrliche Reiter auf goldgezäumten Pferden und stellten sich an die Spitze der Juden.
147432 Makkabäer2Makk211030Zwei von ihnen nahmen den Makkabäer in ihre Mitte, deckten ihn mit ihren Rüstungen und schützten ihn vor jeder Verwundung; auf die Feinde aber schossen sie Pfeile und Blitze. Diese wurden geblendet und flohen verwirrt nach allen Seiten.
147442 Makkabäer2Makk211031So kamen zwanzigtausendfünfhundert Mann und sechshundert Reiter um.
147452 Makkabäer2Makk211032Timotheus selbst flüchtete sich mit anderen in eine Festung namens Geser, die sehr stark befestigt war; ihr Kommandant war Chäreas.
147462 Makkabäer2Makk211033Die Truppen des Makkabäers belagerten vier Tage lang voll Begeisterung die Festung.
147472 Makkabäer2Makk211034Die Verteidiger, die sich in ihren Befestigungen sicher fühlten, führten lästerliche Reden und schrien freche Worte herunter.
147482 Makkabäer2Makk211035Am Morgen des fünften Tages packte zwanzig junge Männer aus dem Heer des Makkabäers der Zorn, als sie die Lästerreden hörten. Sie stürmten mutig auf die Mauer los und schlugen in wilder Wut jeden nieder, der sich ihnen in den Weg stellte.
147492 Makkabäer2Makk211036Andere umgingen die Stadt und erzwangen sich mit demselben Mut den Zugang zu den Verteidigern; sie legten Feuer an die Türme und steckten sie in Brand und verbrannten so die Lästerer bei lebendigem Leib. Wieder andere brachen die Tore auf, ließen die übrigen Truppen ein und eroberten die Stadt im Handstreich.
147502 Makkabäer2Makk211037Timotheus, der sich in einer Zisterne versteckt hatte, stachen sie nieder, ebenso seinen Bruder Chäreas und den Apollophanes.
147512 Makkabäer2Makk211038Darauf priesen sie mit Lob- und Dankliedern den Herrn, der so Großes für Israel getan und ihnen den Sieg geschenkt hatte.
147522 Makkabäer2Makk21111Der Reichsverweser Lysias, des Königs Vormund und Verwandter, war über diese Ereignisse sehr verärgert.
147532 Makkabäer2Makk21112Er zog daher in kürzester Zeit an die achtzigtausend Mann zusammen, dazu seine ganze Reiterei, und marschierte gegen die Juden. Er hatte vor, aus der Stadt Jerusalem eine griechische Siedlung zu machen,
147542 Makkabäer2Makk21113das Heiligtum ebenso wie die heidnischen Kultstätten zu besteuern und das Amt des Hohenpriesters jedes Jahr für Geld auszuschreiben.
147552 Makkabäer2Makk21114Doch rechnete er überhaupt nicht mit der Macht Gottes, sondern stützte seine Überlegungen allein auf die Zehntausende von Fußtruppen, die Tausende von Reitern und seine achtzig Elefanten.
147562 Makkabäer2Makk21115Er drang in Judäa ein, rückte vor die Festung Bet-Zur, die hundertfünfzig Stadien von Jerusalem entfernt liegt, und bestürmte sie.
147572 Makkabäer2Makk21116Als die Leute des Makkabäers von der Belagerung der Festung erfuhren, flehten sie mit dem ganzen Volk unter Klagen und Weinen den Herrn an, er möge doch einen guten Engel schicken, um Israel zu retten.
147582 Makkabäer2Makk21117Der Makkabäer griff als erster nach den Waffen und hielt eine anfeuernde Rede an die anderen: Sie sollten, zusammen mit ihm, die Gefahr auf sich nehmen und ihren Brüdern zu Hilfe eilen. Geschlossen und voll Kampfesmut brachen sie auf.
147592 Makkabäer2Makk21118Sie waren noch in der Nähe von Jerusalem, da erschien ihnen ein Reiter und zog in einem weißen Gewand und einer blinkenden goldenen Waffenrüstung vor ihnen her.
147602 Makkabäer2Makk21119Gemeinsam priesen sie den barmherzigen Gott und ihr Mut wurde so groß, dass sie bereit gewesen wären, nicht nur Menschen, sondern auch die wildesten Tiere und eiserne Mauern zusammenzuschlagen.
147612 Makkabäer2Makk211110Sie rückten mit ihrem himmlischen Bundesgenossen, zum Kampf bereit, vor; denn der Herr hatte Erbarmen mit ihnen.
147622 Makkabäer2Makk211111Sie stürzten sich wie Löwen auf die Feinde und erschlugen elftausend von ihnen, dazu sechzehnhundert Reiter. Alle Übrigen jagten sie in die Flucht;
147632 Makkabäer2Makk211112die meisten davon waren verwundet und konnten nur das nackte Leben retten. Auch Lysias selbst konnte sich nur durch eine schimpfliche Flucht retten.
147642 Makkabäer2Makk211113Da Lysias jedoch nicht ohne Verstand war und über die erlittene Niederlage nachdachte, begriff er, dass die Hebräer unbesiegbar waren, weil der starke Gott auf ihrer Seite kämpfte.
147652 Makkabäer2Makk211114Darum schickte er Unterhändler, die auf einen Friedensvertrag drängen und jeder annehmbaren Bedingung zustimmen sollten; er ließ sagen, er wolle auch dem König sehr zureden, mit ihnen Freundschaft zu schließen.
147662 Makkabäer2Makk211115Der Makkabäer ging auf alle Vorschläge des Lysias ein, ohne indes seinen Vorteil zu vernachlässigen. Alle Forderungen, die er für die Juden stellte und dem Lysias schriftlich vorlegte, nahm der König an.
147672 Makkabäer2Makk211116Lysias schrieb an die Juden einen Brief, der folgenden Inhalt hatte: Lysias grüßt das jüdische Volk.
147682 Makkabäer2Makk211117Eure Abgesandten Johanan und Abschalom haben euer Antwortschreiben vorgelegt, das unten beigefügt ist, und mich gebeten, die darin geäußerten Forderungen zu genehmigen.
147692 Makkabäer2Makk211118Was in die Zuständigkeit des Königs fällt, habe ich ihm dargelegt; er ist auf jede annehmbare Bedingung eingegangen.
147702 Makkabäer2Makk211119Wenn ihr weiterhin die Politik der Regierung wohlwollend aufnehmt, werde ich mich bemühen, euch Vorteile zu verschaffen.
147712 Makkabäer2Makk211120Was die Einzelheiten betrifft, habe ich euren und meinen Unterhändlern aufgetragen, mit euch zu verhandeln.
147722 Makkabäer2Makk211121Lebt wohl! Im Jahr 148, am Vierundzwanzigsten des Monats Dioskorus.
147732 Makkabäer2Makk211122Im Brief des Königs stand dies: König Antiochus grüßt seinen Bruder Lysias.
147742 Makkabäer2Makk211123Nachdem unser Vater zu den Göttern hinübergegangen ist, wollen wir, dass die Untertanen des Reichs ungestört ihren Beschäftigungen nachgehen können.
147752 Makkabäer2Makk211124Andererseits haben wir erfahren, dass die Juden mit der von meinem Vater gewünschten Übernahme griechischer Sitten nicht einverstanden sind, es vielmehr vorziehen, auf ihre eigene Art zu leben, und verlangen, dass man ihnen wieder gestattet, ihren Gewohnheiten zu folgen.
147762 Makkabäer2Makk211125Wir beschließen darum, dass auch dieses Volk ungestört bleibt, und verfügen, dass man ihnen ihr Heiligtum zurückgibt und dass sie ihr Leben so einrichten können, wie es schon zur Zeit ihrer Vorfahren Brauch war.
147772 Makkabäer2Makk211126Du wirst nun am besten zu ihnen Gesandte schicken und ihnen die Hand zum Frieden reichen, damit sie die Grundlinien unserer Politik erkennen, Vertrauen fassen und ihre Angelegenheiten zu ihrer Zufriedenheit regeln können.
147782 Makkabäer2Makk211127Der Brief des Königs an das Volk lautete so: König Antiochus grüßt den Rat und alle übrigen Juden.
147792 Makkabäer2Makk211128Wir hoffen, dass es euch gut geht; auch wir erfreuen uns guter Gesundheit.
147802 Makkabäer2Makk211129Menelaus hat uns wissen lassen, dass ihr nach Hause zu eurer Arbeit zurückkehren wollt.
147812 Makkabäer2Makk211130Jedem also, der bis zum dreißigsten Tag des Monats Xanthikus heimkehrt, wird Friede angeboten mit der Zusicherung,
147822 Makkabäer2Makk211131dass die Juden ihre gewohnten Speisevorschriften und Gesetze befolgen dürfen; keiner von ihnen darf dabei irgendwie belangt werden für Vergehen, die er in Unkenntnis der Verhältnisse begangen hat.
147832 Makkabäer2Makk211132Ich habe Menelaus zu eurer Beruhigung zu euch geschickt.
147842 Makkabäer2Makk211133Lebt wohl! Im Jahr 148, am Fünfzehnten des Monats Xanthikus.
147852 Makkabäer2Makk211134Auch die Römer schickten ihnen einen Brief; er hatte folgenden Inhalt: Die römischen Gesandten Quintus Memmius und Titus Manius grüßen das jüdische Volk.
147862 Makkabäer2Makk211135Auch wir sind einverstanden mit den Bedingungen, die Lysias, der Verwandte des Königs, mit euch ausgehandelt hat.
147872 Makkabäer2Makk211136Lasst uns die Vorschläge, die er dem König unterbreiten will, zukommen, sobald ihr sie geprüft habt, damit wir eure Sache vortragen können, wie es für euch am günstigsten ist; wir sind nämlich auf dem Weg nach Antiochia.
147882 Makkabäer2Makk211137Teilt uns deswegen auch umgehend durch Boten eure Meinung darüber mit.
147892 Makkabäer2Makk211138Lebt wohl! Im Jahr 148, am Fünfzehnten des Monats Xanthikus.
147902 Makkabäer2Makk21121Nach dem Abschluss der Verträge kehrte Lysias zum König zurück. Die Juden begannen, wieder ihre Felder zu bestellen.
147912 Makkabäer2Makk21122Die Befehlshaber in jener Gegend aber, Timotheus, Apollonius, der Sohn des Gennäus, ferner Hieronymus, Demophon und auch Nikanor, der Statthalter von Zypern, ließen die Juden nicht in Ruhe und Frieden leben.
147922 Makkabäer2Makk21123Die Einwohner von Jafo begingen folgendes entsetzliche Verbrechen: Sie luden die Juden, die unter ihnen wohnten, ein, mit ihren Frauen und Kindern in Schiffe, die sie zur Verfügung stellten, einzusteigen. Sie taten, als ob sie nichts Böses gegen sie im Schild führten,
147932 Makkabäer2Makk21124sondern aufgrund eines öffentlichen Beschlusses der Stadt handelten. Die Juden nahmen das Angebot an, da sie den Frieden wollten und keinen bösen Verdacht hegten. Aber als sie auf dem offenen Meer waren, wurden die Boote versenkt; mindestens zweihundert Menschen ertranken.
147942 Makkabäer2Makk21125Als Judas von der schrecklichen Tat gegen die Angehörigen seines Volkes erfuhr, gab er sie seinen Männern bekannt,
147952 Makkabäer2Makk21126rief Gott, den gerechten Richter, an und überfiel die Mörder, die sich mit dem Blut seiner Brüder befleckt hatten. In der Nacht zündete er den Hafen an, verbrannte die Schiffe und stach alle nieder, die sich dorthin geflüchtet hatten.
147962 Makkabäer2Makk21127Die Stadt selbst hatte ihre Tore verrammelt. So musste er abziehen, aber er nahm sich vor, wiederzukommen und die ganze Stadt Jafo zu vernichten.
147972 Makkabäer2Makk21128Als er erfuhr, dass die Bürger von Jamnia mit den Juden, die bei ihnen lebten, dasselbe tun wollten,
147982 Makkabäer2Makk21129überfiel er auch die Leute von Jamnia bei Nacht und steckte den Hafen samt der Flotte in Brand. Der Feuerschein war zweihundertvierzig Stadien weit bis nach Jerusalem zu sehen.
147992 Makkabäer2Makk211210Von dort zogen sie weiter gegen Timotheus. Sie waren gerade neun Stadien weit marschiert, da griffen fünftausend Araber mit fünfhundert Reitern Judas an.
148002 Makkabäer2Makk211211Nach hitzigem Kampf gewannen die Männer des Judas die Oberhand; denn Gott half ihnen. Die bedrängten Nomaden baten Judas um Frieden, versprachen, ihm und seinen Leuten Vieh zu liefern und ihnen auch sonst gute Dienste zu erweisen.
148012 Makkabäer2Makk211212Da Judas der Ansicht war, ihre Hilfe könne ihnen tatsächlich bei vielen Gelegenheiten von Nutzen sein, war er damit einverstanden, mit ihnen Frieden zu schließen. Die Araber verpflichteten sich durch Handschlag und zogen sich zu ihren Zelten zurück.
148022 Makkabäer2Makk211213Judas griff auch eine Stadt namens Kaspin an; sie war ringsum mit Wällen und Mauern befestigt. Ihre Bevölkerung setzte sich aus Menschen verschiedenster Völker zusammen.
148032 Makkabäer2Makk211214Weil sie sich auf ihre hohen Mauern und auf ihre Vorräte verließen, wurden sie immer unverschämter gegen die Leute des Judas, beschimpften sie, lästerten Gott und schrien unflätige Worte.
148042 Makkabäer2Makk211215Die Männer des Judas riefen den großen Herrn der Welt an, der Jericho zur Zeit Josuas ohne Rammböcke und Belagerungsmaschinen zu Boden geschmettert hatte. Dann stürmten sie mit dem Mut von Löwen gegen die Mauern an,
148052 Makkabäer2Makk211216und weil Gott es so wollte, konnten sie die Stadt einnehmen. Sie richteten in ihr ein unbeschreibliches Blutbad an, sodass ein zwei Stadien breiter See, der neben der Stadt lag, von dem Blut, das in ihn geflossen war, angefüllt zu sein schien.
148062 Makkabäer2Makk211217Dann marschierten sie siebenhundertfünfzig Stadien weiter, bis sie zum Charax kamen, wo die sogenannten Tubianer-Juden wohnten.
148072 Makkabäer2Makk211218Timotheus trafen sie dort nicht an; denn er war, ohne etwas unternommen zu haben, von dort abgezogen. Aber er hatte in einem stark befestigten Ort eine Garnison zurückgelassen.
148082 Makkabäer2Makk211219Dositheus und Sosipater, zwei Offiziere aus dem Stab des Makkabäers, rückten aus und töteten die über zehntausend Mann starke Besatzung, die Timotheus in der Festung zurückgelassen hatte.
148092 Makkabäer2Makk211220Dann teilte der Makkabäer sein Heer in mehrere Gruppen auf, übertrug jeweils einem seiner Offiziere den Befehl über eine Gruppe und zog in Eilmärschen gegen Timotheus, der über hundertzwanzigtausend Mann an Fußtruppen und zweitausendfünfhundert Reiter verfügte.
148102 Makkabäer2Makk211221Als Timotheus vom Anmarsch des Judas erfuhr, schickte er Frauen, Kinder und den übrigen Tross in eine Stadt namens Karnajim voraus. Diesen Ort konnte man kaum belagern, da er wegen zahlreicher Engpässe fast unzugänglich war.
148112 Makkabäer2Makk211222Kaum zeigte sich die erste Abteilung des Judas, da gerieten die Feinde in Furcht und Schrecken, denn der, der alles überschaut, ließ eine Erscheinung sichtbar werden. Sie rannten in wilder Flucht davon, jeder in eine andere Richtung. Dabei fügten sie vielfach einander selbst Schaden zu, ja, sie durchbohrten sich gegenseitig mit den Spitzen ihrer Schwerter.
148122 Makkabäer2Makk211223Doch Judas setzte ihnen stürmisch nach und erschlug von den Verruchten gegen dreißigtausend Mann.
148132 Makkabäer2Makk211224Timotheus selbst fiel den Leuten des Dositheus und des Sosipater in die Hände. Er flehte mit schönen, doch falschen Worten, ihn unbehelligt freizulassen; die Eltern und Brüder sehr vieler Juden seien in der Gewalt seiner Leute und es könne sein, dass man auf sie keine Rücksicht nehme.
148142 Makkabäer2Makk211225Mit vielen Worten brachte er sie dazu, seinen Versprechungen, er werde diese Menschen unversehrt zurückgeben, zu glauben. Um die Brüder zu retten, ließen sie ihn laufen.
148152 Makkabäer2Makk211226Darauf zog Judas gegen Karnajim und das Heiligtum der Atargatis und erschlug fünfundzwanzigtausend Menschen.
148162 Makkabäer2Makk211227Als sie geschlagen und vernichtet waren, rückte Judas vor das stark befestigte Efron, dessen große Einwohnerschaft sich aus vielen Völkern zusammensetzte. Junge und kräftige Männer standen vor den Mauern und wehrten sich tapfer. In der Stadt selbst war eine große Anzahl von Wurfmaschinen mit Geschossen aufgestellt.
148172 Makkabäer2Makk211228Da riefen die Juden zum Herrn, der den Ansturm der Feinde mit Macht zermalmt; sie brachten die Stadt in ihre Gewalt und töteten in ihr etwa fünfundzwanzigtausend Menschen.
148182 Makkabäer2Makk211229Dann brachen sie auf und zogen in Eilmärschen von dort nach Skythopolis, das sechshundert Stadien von Jerusalem entfernt liegt.
148192 Makkabäer2Makk211230Die Juden, die dort wohnten, stellten jedoch den Einwohnern von Skythopolis das Zeugnis aus, sie seien freundlich zu ihnen und hätten ihnen in der bösen Zeit ihr Mitgefühl bewiesen.
148202 Makkabäer2Makk211231Da bedankten sie sich und forderten sie auf, auch in Zukunft dem jüdischen Volk wohlgesinnt zu bleiben. Darauf begaben sie sich nach Jerusalem, da das Wochenfest unmittelbar bevorstand.
148212 Makkabäer2Makk211232Nach dem sogenannten Pfingstfest zogen sie in Eilmärschen gegen Gorgias, den Befehlshaber der Idumäer.
148222 Makkabäer2Makk211233Er rückte mit dreitausend Fußsoldaten und vierhundert Reitern aus.
148232 Makkabäer2Makk211234Als sie zum Kampf antraten, fielen einige von den Juden.
148242 Makkabäer2Makk211235Dositheus, ein Reiter von den Leuten Bakenors, ein sehr starker Mann, packte Gorgias fest am Mantel und zog mit allen Kräften an ihm. Aber als er den Verfluchten lebendig gefangen nehmen wollte, preschte ein thrakischer Reiter heran und schlug ihm den Arm ab. Gorgias konnte sich nach Marescha flüchten.
148252 Makkabäer2Makk211236Die Leute Esris kämpften weiter bis zur Erschöpfung. Da rief Judas zum Herrn, er solle als ihr Bundesgenosse und Bahnbrecher im Kampf erscheinen.
148262 Makkabäer2Makk211237In der Sprache seiner Väter erhob er das Kriegsgeschrei und stimmte Preislieder an, drang unversehens auf die Leute des Gorgias ein und schlug sie in die Flucht.
148272 Makkabäer2Makk211238Daraufhin führte Judas das Heer in die Stadt Adullam. Als der siebte Tag der Woche anbrach, reinigten sie sich, wie es bei ihnen Brauch war, und begingen dort den Sabbat.
148282 Makkabäer2Makk211239Am nächsten Tag kamen die Leute des Judas, um die Leichen der Gefallenen zu überführen - es war inzwischen höchste Zeit geworden und sie inmitten ihrer Angehörigen in den Familiengräbern zu bestatten.
148292 Makkabäer2Makk211240Da entdeckten sie, dass alle Toten unter ihren Kleidern Amulette der Götter von Jamnia trugen, obwohl das den Juden vom Gesetz her verboten ist. Da wurde allen klar, dass die Männer deswegen gefallen waren,
148302 Makkabäer2Makk211241und sie priesen nun alle das Wirken des Herrn, des gerechten Richters, der das Verborgene ans Licht bringt.
148312 Makkabäer2Makk211242Anschließend hielten sie einen Bittgottesdienst ab und beteten, dass die begangene Sünde wieder völlig ausgelöscht werde. Der edle Judas aber ermahnte die Leute, sich von Sünden rein zu halten; sie hätten ja mit eigenen Augen gesehen, welche Folgen das Vergehen der Gefallenen gehabt habe.
148322 Makkabäer2Makk211243Er veranstaltete eine Sammlung, an der sich alle beteiligten, und schickte etwa zweitausend Silberdrachmen nach Jerusalem, damit man dort ein Sündopfer darbringe. Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung.
148332 Makkabäer2Makk211244Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es nämlich überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten.
148342 Makkabäer2Makk211245Auch hielt er sich den herrlichen Lohn vor Augen, der für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit sterben. Ein heiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden.
148352 Makkabäer2Makk21131Im Jahr 149 erfuhren die Leute des Judas, dass Antiochus Eupator mit einem großen Heer gegen Judäa marschierte.
148362 Makkabäer2Makk21132Er wurde begleitet von dem Reichsverweser Lysias, seinem Vormund. Jeder führte ein Heer von hundertzehntausend griechischen Fußsoldaten, fünftausenddreihundert Reitern, zweiundzwanzig Elefanten und dreihundert Sichelwagen.
148372 Makkabäer2Makk21133Ihnen schloss sich auch Menelaus an; er redete heuchlerisch auf den König ein, nicht um das Vaterland zu retten, sondern weil er glaubte, er habe Aussicht, wieder in sein Amt (als Hoherpriester) eingesetzt zu werden.
148382 Makkabäer2Makk21134Der höchste König über allen Königen aber ließ Antiochus zornig werden auf den Verruchten, und als Lysias andeutete, dieser sei an allem Unglück schuld, befahl er, ihn nach Beröa zu schaffen und dort umzubringen. So ist es Brauch in jener Gegend.
148392 Makkabäer2Makk21135Es gibt dort nämlich einen fünfzig Ellen hohen Turm, der mit glühender Asche gefüllt ist. In ihm ist eine drehbare Maschine angebracht, die sich nach allen Seiten schräg zur Asche neigt.
148402 Makkabäer2Makk21136Wer des Tempelraubes schuldig ist oder ein anderes schweres Verbrechen begangen hat, den stoßen dort alle in den Tod.
148412 Makkabäer2Makk21137Auf diese Weise fand der Gesetzesbrecher Menelaus den Tod. Nicht einmal Erde zum Begräbnis wurde ihm zuteil.
148422 Makkabäer2Makk21138Damit geschah ihm nur recht; denn er hatte viele Verbrechen gegen den Altar begangen, dessen Feuer und Asche heilig sind. Nun fand er in Asche den Tod.
148432 Makkabäer2Makk21139Der König aber hatte das Herz eines Barbaren; er begann, den Juden noch weit Schlimmeres in Aussicht zu stellen als das, was zur Zeit seines Vaters geschehen war.
148442 Makkabäer2Makk211310Judas hörte davon und ließ dem Volk bekannt geben, man solle Tag und Nacht zum Herrn beten. Wenn je zu einer Zeit, dann müsse er ihnen jetzt helfen. Man wolle ihnen das Gesetz, das Vaterland und den heiligen Tempel rauben.
148452 Makkabäer2Makk211311Gerade erst habe das Volk ein wenig aufatmen können; Gott möge doch nicht zulassen, dass sie den ruchlosen Heiden in die Hände fielen.
148462 Makkabäer2Makk211312Drei Tage lang lagen sie ohne Unterbrechung auf den Knien und flehten unter Tränen und Fasten gemeinsam den barmherzigen Herrn an. Judas sprach ihnen Mut zu; dann gab er ihnen den Befehl, sich bereitzuhalten.
148472 Makkabäer2Makk211313Auf einer geheimen Sitzung der Ältesten ließ er den Beschluss fassen, man solle, bevor der König in Judäa eindringen und die Stadt in seine Gewalt bringen könne, ausrücken und die Sache mit Gottes Hilfe entscheiden.
148482 Makkabäer2Makk211314Er stellte den Ausgang dem Schöpfer der Welt anheim und feuerte seine Männer an, bis zum Tod tapfer für Gesetze, Heiligtum, Stadt, Vaterland und Verfassung zu kämpfen. Dann schlug er bei Modeïn ein Lager auf.
148492 Makkabäer2Makk211315Er gab seinen Truppen als Losung die Worte: Gottes Sieg. Mit den besten seiner jungen Krieger, die er eigens ausgewählt hatte, überfiel er nachts das Zelt des Königs, erschlug etwa zweitausend Mann und erstach den Leitelefanten des Königs mitsamt seinem Treiber.
148502 Makkabäer2Makk211316Als sie schließlich das ganze Lager in Furcht und Verwirrung gebracht hatten, zogen sie sich siegreich wieder zurück.
148512 Makkabäer2Makk211317Bei Tagesanbruch war alles vorbei; der Herr hatte ihnen mit seiner schützenden Macht beigestanden.
148522 Makkabäer2Makk211318Nachdem der König diese Kostprobe jüdischer Tapferkeit erhalten hatte, versuchte er, das Land mit Hilfe von List zu besetzen.
148532 Makkabäer2Makk211319Er rückte gegen die starke jüdische Festung Bet-Zur vor, wurde aber zurückgeschlagen; dann stieß er wieder vor und wurde wieder geschlagen.
148542 Makkabäer2Makk211320Judas ließ die Besatzung mit allem versorgen, was sie brauchte.
148552 Makkabäer2Makk211321Ein jüdischer Soldat namens Rhodokus aber verriet den Feinden die militärischen Geheimnisse. Er wurde verhört, festgenommen und eingekerkert.
148562 Makkabäer2Makk211322Dann verhandelte der König zum zweiten Mal mit der Besatzung von Bet-Zur, schloss mit ihnen einen Vertrag und zog ab. Dabei stieß er auf das Heer des Judas und erlitt eine Schlappe.
148572 Makkabäer2Makk211323Da erfuhr er, dass Philippus in Antiochia abgefallen sei; er hatte ihn dort zurückgelassen, um die Regierungsgeschäfte zu führen. Der König war sehr niedergeschlagen. Er sprach freundlich mit den Juden, gab ihnen nach, sicherte ihnen eidlich die Erfüllung aller gerechten Ansprüche zu, versöhnte sich mit ihnen und brachte ein Opfer dar, ehrte den Tempel und bewies dem Ort sein Wohlwollen.
148582 Makkabäer2Makk211324Für den Makkabäer gab er einen Empfang. Als Befehlshaber über das ganze Gebiet Ptolemaïs bis zu den Gerrenern ließ er den Hegemonides zurück
148592 Makkabäer2Makk211325und begab sich dann nach Ptolemaïs. Die Einwohner dieser Stadt waren nämlich über die Verträge sehr verärgert; sie hatten sich heftig beschwert und wollten die Abmachungen rückgängig machen.
148602 Makkabäer2Makk211326Lysias trat auf die Rednerbühne, gab Rechenschaft, so gut er konnte, überredete, beschwichtigte, stimmte die Leute um und brach dann nach Antiochia auf. So verliefen der Anmarsch und der Abzug des Königs.
148612 Makkabäer2Makk21141Drei Jahre später erfuhren die Leute des Judas, dass Demetrius, der Sohn des Seleukus, mit starken Truppen und einer Flotte im Hafen von Tripolis gelandet sei.
148622 Makkabäer2Makk21142Antiochus und dessen Vormund Lysias habe er aus dem Weg räumen lassen und das Land in seine Gewalt gebracht.
148632 Makkabäer2Makk21143Damals lebte ein Mensch namens Alkimus; er war früher einmal Hoherpriester gewesen, hatte sich aber schon vor der Zeit der Religionsvermischung freiwillig unrein gemacht. Wie er wohl wusste, hatte er sich dadurch in eine ausweglose Lage gebracht, sodass er nie wieder an den heiligen Altar treten konnte.
148642 Makkabäer2Makk21144Darum kam er um das Jahr 151 zu König Demetrius und überreichte ihm einen goldenen Kranz mit einem Palmzweig, dazu Ölzweige, wie sie am Heiligtum gebräuchlich sind. An diesem Tag unternahm er weiter nichts.
148652 Makkabäer2Makk21145Als aber Demetrius ihn vor seinen Rat rufen ließ und ihn fragte, wie die Stimmung unter den Juden sei und welche Pläne sie hätten, ergriff er die Gelegenheit, um sie für sein eigenes wahnwitziges Vorhaben zu nutzen. Er antwortete:
148662 Makkabäer2Makk21146Es gibt unter den Juden Leute, die sich Hasidäer nennen; sie stehen unter der Führung des Makkabäers Judas. Sie hetzen zu Krieg und Aufruhr und lassen das Reich nicht zur Ruhe kommen.
148672 Makkabäer2Makk21147Dadurch wurde mir meine ehrenvolle Stellung geraubt, die mir aufgrund meiner Abstammung zukommt, nämlich das Amt des Hohenpriesters. Nun bin ich hierher gekommen,
148682 Makkabäer2Makk21148einmal weil ich der königlichen Sache aufrichtig ergeben bin, dann aber auch aus Sorge für meine Mitbürger. Denn der Unverstand der eben genannten Leute hat unser ganzes Volk in nicht geringes Elend gestürzt.
148692 Makkabäer2Makk21149Wenn du, mein König, dir einen genauen Überblick über die Lage verschafft hast, dann sorge für das Land und für unser bedrängtes Volk; du bist ja gegen jedermann freundlich und wohlgesinnt.
148702 Makkabäer2Makk211410Solange aber Judas noch lebt, kann es im Reich keinen Frieden geben.
148712 Makkabäer2Makk211411Kaum hatte er das vorgebracht, da hetzten die anderen Vertrauten des Königs, die den Bestrebungen des Judas feindlich gegenüberstanden, Demetrius noch mehr auf.
148722 Makkabäer2Makk211412Dieser berief sofort Nikanor, dem er das Kommando über die Elefanten gegeben hatte, und setzte ihn zum Befehlshaber über Judäa ein. Er schickte ihn weg
148732 Makkabäer2Makk211413mit dem schriftlichen Auftrag, Judas zu beseitigen, seine Anhänger zu zerstreuen, Alkimus aber als Hohenpriester über den allerhöchsten Tempel einzusetzen.
148742 Makkabäer2Makk211414Dem Nikanor schlossen sich in Scharen die Heiden an, die vor Judas aus Judäa geflohen waren; denn sie glaubten, das Unglück und Missgeschick der Juden werde ihnen Glück bringen.
148752 Makkabäer2Makk211415Als die Juden vom Anmarsch Nikanors erfuhren und hörten, dass zusammen mit ihm die Heiden anrückten, streuten sie sich Erde auf das Haupt und flehten Gott an, der sein Volk für ewige Zeiten geschaffen hat und sich immer vor aller Welt sichtbar seines Erbteils annimmt.
148762 Makkabäer2Makk211416Auf Beschluss ihres Anführers brachen sie sofort auf und trafen bei dem Dorf Dessau auf die Feinde.
148772 Makkabäer2Makk211417Simeon, der Bruder des Judas, war zwar schon mit Nikanor zusammengestoßen und hatte sich langsam zurückziehen müssen, weil sein Gegner ihn völlig unvermutet überrascht hatte.
148782 Makkabäer2Makk211418Aber Nikanor kam zu Ohren, wie tapfer die Männer des Judas seien und wie mutig sie für ihr Vaterland kämpften; darum wich er der Entscheidung in offener Schlacht aus.
148792 Makkabäer2Makk211419Er schickte statt dessen Posidonius, Theodotus und Mattatias, um Friedensverhandlungen aufzunehmen.
148802 Makkabäer2Makk211420Nach langen Überlegungen legte der Anführer den Leuten seine Ansicht dar. Es zeigte sich, dass man einer Meinung war, und so billigte man die Verträge.
148812 Makkabäer2Makk211421Man verabredete einen Termin, um sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit an einem bestimmten Ort zu treffen. Von jeder Seite fuhr ein Wagen vor und man stellte Stühle auf.
148822 Makkabäer2Makk211422Auf Anordnung des Judas hielten sich Bewaffnete in günstiger Stellung bereit, damit die Feinde nicht heimtückisch überraschend einen Anschlag verüben konnten. Doch die Unterredung verlief ohne Zwischenfälle.
148832 Makkabäer2Makk211423Nikanor hielt sich in Jerusalem auf, ohne irgendwelchen Anstoß zu erregen; er entließ die Anhänger, die ihm massenweise zugeströmt waren.
148842 Makkabäer2Makk211424Auch hatte er Judas ständig um sich und war ihm herzlich zugetan.
148852 Makkabäer2Makk211425Er redete ihm zu, er solle heiraten und eine Familie gründen. So heiratete Juda und es ging ihm gut und er freute sich seines Lebens.
148862 Makkabäer2Makk211426Dem Alkimus blieb nicht verborgen, dass die beiden einander wohlgesinnt waren. Er verschaffte sich die abgeschlossenen Verträge, begab sich zu Demetrius und hinterbrachte ihm, Nikanor handle dem Staatswohl zuwider: Er habe Judas, den Feind seines Reiches, zum Nachfolger bestimmt.
148872 Makkabäer2Makk211427Der König war sehr aufgebracht und gereizt durch die Verleumdungen dieses Schurken. Er schrieb an Nikanor, dass er die Verträge für untragbar halte, und befahl ihm, den Makkabäer auf der Stelle gefesselt nach Antiochia zu schaffen.
148882 Makkabäer2Makk211428Nikanor geriet beim Empfang dieser Nachricht in große Bestürzung. Es war ihm sehr zuwider, die Vereinbarungen zu brechen; denn Judas hatte ja kein Unrecht getan.
148892 Makkabäer2Makk211429Da er sich aber dem König nicht widersetzen konnte, wartete er auf eine günstige Gelegenheit, um seinen Auftrag mit Hilfe einer List ausführen zu können.
148902 Makkabäer2Makk211430Doch der Makkabäer merkte, dass Nikanor ihm gegenüber immer abweisender wurde und dass seine gewohnte Freundlichkeit sich abkühlte. Er wusste, dass diese Schroffheit nichts Gutes bedeuten könne. Darum rief er eine Anzahl von seinen Leuten zusammen und versteckte sich mit ihnen vor Nikanor.
148912 Makkabäer2Makk211431Als Nikanor dahinter kam, dass ihn der Mann geschickt überlistet hatte, begab er sich zum allerhöchsten, heiligen Tempel, gerade als die Priester die vorgeschriebenen Opfer darbrachten, und befahl ihnen, Judas auszuliefern.
148922 Makkabäer2Makk211432Als diese unter Eid versicherten, sie wüssten nicht, wo sich der Gesuchte zur Zeit aufhalte,
148932 Makkabäer2Makk211433erhob er die rechte Hand gegen den Tempel und schwor: Wenn ihr mir Judas nicht gefesselt herausgebt, werde ich dieses Gotteshaus dem Erdboden gleichmachen, den Brandopferaltar niederreißen und an seiner Stelle dem Dionysos einen herrlichen Tempel errichten.
148942 Makkabäer2Makk211434Nach diesen Worten ging er weg. Die Priester erhoben ihre Hände zum Himmel und riefen zu dem, der immer unser Volk beschützt. Sie beteten:
148952 Makkabäer2Makk211435Herr, du bist auf nichts angewiesen; dennoch hat es dir gefallen, einen Tempel bauen zu lassen, in dem du unter uns wohnst.
148962 Makkabäer2Makk211436Nun, heiliger Herr, von dem alle Heiligung ausgeht, bewahre dieses Haus, das vor kurzem erst entsühnt wurde, unbefleckt in Ewigkeit.
148972 Makkabäer2Makk211437Unter den Ältesten der Stadt Jerusalem gab es einen Mann namens Rasi. Er war seinen Mitbürgern freundlich zugetan, stand in hohem Ansehen und hieß wegen seiner Güte Vater der Juden. Dieser Mann wurde bei Nikanor angezeigt.
148982 Makkabäer2Makk211438Er hatte sich nämlich schon vor der Zeit der Religionsvermischung offen für das Judentum entschieden und sich dafür bis zum Äußersten mit Leib und Leben eingesetzt.
148992 Makkabäer2Makk211439Nikanor beschloss, seine Abneigung gegen die Juden sichtbar zu bekunden, und schickte über fünfhundert Soldaten aus, um ihn verhaften zu lassen.
149002 Makkabäer2Makk211440Er glaubte nämlich, durch seine Festnahme den Juden einen schweren Schlag zu versetzen.
149012 Makkabäer2Makk211441Schon waren die Truppen dabei, den Turm zu besetzen; sie versuchten, sich den Eingang durch das Hoftor mit Gewalt zu erzwingen, und riefen nach Feuer, um die Türen in Brand zu setzen. Rasi war von allen Seiten umzingelt. Da stürzte er sich in das Schwert;
149022 Makkabäer2Makk211442denn er wollte lieber in Ehren sterben als den Verruchten in die Hände fallen und eine schimpfliche Behandlung erfahren, die seiner edlen Herkunft unwürdig war.
149032 Makkabäer2Makk211443In der Hast aber hatte er sich nicht sofort tödlich getroffen; die Männer stürmten bereits durch die Türen herein. Da lief er mutig hinauf auf die Mauer und stürzte sich entschlossen auf die Menge hinab.
149042 Makkabäer2Makk211444Weil diese sofort zurückwich, entstand ein freier Raum und er fiel mitten auf den leeren Platz.
149052 Makkabäer2Makk211445Doch er lebte immer noch; in höchster Erregung erhob er sich, während das Blut in Strömen aus seinen schrecklichen Wunden schoss, durchbrach im Laufschritt die Menge und stellte sich auf einen steil abfallenden Felsen.
149062 Makkabäer2Makk211446Fast schon verblutet, riss er sich die Eingeweide aus dem Leib, packte sie mit beiden Händen und schleuderte sie auf die Leute hinunter; dabei rief er den Herrn über Leben und Tod an, er möge sie ihm wiedergeben. So starb er.
149072 Makkabäer2Makk21151Nikanor erfuhr, dass Judas sich mit seinen Männern in der Gegend von Samaria aufhielt; da beschloss er, sie ohne jede Gefahr am Ruhetag anzugreifen.
149082 Makkabäer2Makk21152Aber die Juden, die gezwungen waren, ihn zu begleiten, sagten: Bring sie doch nicht um, als seist du ein wildes Tier oder ein Barbar. Halte den Tag in Ehren, der von dem, der die ganze Welt überblickt, in besonderer Weise mit Heiligkeit ausgezeichnet wurde.
149092 Makkabäer2Makk21153Der dreimal Verfluchte fragte, ob es im Himmel wirklich einen Herrscher gebe, der befohlen habe, den Sabbat zu begehen.
149102 Makkabäer2Makk21154Sie bekannten: Der lebendige Herr selbst, der Herrscher im Himmel, hat angeordnet, den Sabbat zu halten.
149112 Makkabäer2Makk21155Da erwiderte er: Und ich bin der Herrscher auf der Erde; ich befehle, die Waffen zu ergreifen und zu tun, was das Staatswohl verlangt. Dennoch gelang es ihm nicht, seinen verbrecherischen Plan auszuführen.
149122 Makkabäer2Makk21156Nikanor, der in seinem Stolz seinen Kopf hoch trug, hatte beschlossen, öffentlich ein Denkmal seines Sieges über die Männer des Judas zu errichten.
149132 Makkabäer2Makk21157Der Makkabäer aber hörte nicht auf, sein Vertrauen und all seine Hoffnung auf die Hilfe des Herrn zu setzen.
149142 Makkabäer2Makk21158Er ermahnte seine Männer, sich vor den anrückenden Heiden nicht zu fürchten. Sie sollten daran denken, wie der Himmel ihnen in der Vergangenheit geholfen habe; auch jetzt dürften sie vom Allherrscher den Sieg erwarten.
149152 Makkabäer2Makk21159Mit Worten aus dem Gesetz und aus den Propheten flößte er ihnen Mut ein, erinnerte sie auch an die Kämpfe, die sie schon bestanden hatten, und stärkte so ihren Kampfesmut.
149162 Makkabäer2Makk211510Nachdem er ihre Begeisterung geweckt hatte, spornte er sie noch weiter an, indem er sie daran erinnerte, wie die Heiden die Verträge nicht gehalten und ihre Schwüre gebrochen hatten.
149172 Makkabäer2Makk211511So wappnete er jeden von ihnen, nicht mit der Sicherheit, die Schild und Lanze verleihen, sondern mit dem Mut, den rechte Worte entfachen. Auch erzählte er ihnen einen überaus glaubwürdigen Traum, der alle sehr erfreute.
149182 Makkabäer2Makk211512Er hatte folgendes gesehen: Ihm war der frühere Hohepriester Onias erschienen, ein edler und gerechter Mann, bescheiden im Umgang, von gütigem Wesen und besonnen im Reden, von Kindheit an in allem aufs Gute bedacht; dieser breitete seine Hände aus und betete für das ganze jüdische Volk.
149192 Makkabäer2Makk211513In gleicher Haltung erschien dann ein Mann mit grauem Haar, von herrlicher Gestalt; der Glanz einer wunderbaren, überwältigenden Hoheit ging von ihm aus.
149202 Makkabäer2Makk211514Onias begann zu reden und sagte: Das ist der Freund seiner Brüder, der viel für das Volk und die heilige Stadt betet, Jeremia, der Prophet Gottes.
149212 Makkabäer2Makk211515Dann streckte Jeremia die rechte Hand aus und übergab ihm ein goldenes Schwert; dabei sagte er:
149222 Makkabäer2Makk211516Nimm das heilige Schwert, das Gott dir schenkt. Mit ihm wirst du die Feinde schlagen.
149232 Makkabäer2Makk211517Die Worte des Judas gaben ihnen Zuversicht; denn sie waren sehr schön und hatten die Kraft, zur Tapferkeit anzuspornen und die Jugend mit männlichem Mut zu erfüllen. Man beschloss, kein Lager zu beziehen, sondern kühn anzugreifen und mit allem Mut im Kampf Mann gegen Mann die Entscheidung herbeizuführen; denn die Stadt, die Religion und das Heiligtum seien in Gefahr.
149242 Makkabäer2Makk211518Sie fürchteten weniger um Frauen und Kinder, um Brüder und Verwandte als um die Heiligkeit des Tempels.
149252 Makkabäer2Makk211519Die in der Stadt Zurückgebliebenen waren hauptsächlich in Angst wegen des Angriffs draußen auf offenem Feld.
149262 Makkabäer2Makk211520Alle warteten, dass die Entscheidung falle. Schon hatten die Feinde sich vereinigt und ihr Heer rückte geordnet vor; die Elefanten wurden aufgestellt, wo es am günstigsten war; die Reiterei verteilte sich auf die Flügel.
149272 Makkabäer2Makk211521Der Makkabäer sah, wie die Massen der Feinde dastanden, die verschiedenen Waffengattungen, die zur Wildheit gereizten Tiere. Da erhob er seine Hände zum Himmel und rief zum Herrn, der Wunder vollbringt. Denn er wusste, dass es nicht auf die Waffen ankommt, sondern dass denen der Sieg zufällt, die Gott für würdig erachtet.
149282 Makkabäer2Makk211522Dabei sprach er dieses Gebet: Unser Herrscher, du hast zu Hiskija, dem König von Juda, deinen Engel gesandt und er erschlug im Heer Sanheribs hundertfünfundachtzigtausend Mann.
149292 Makkabäer2Makk211523Herrscher im Himmel, sende auch jetzt einen guten Engel vor uns her, damit er Furcht und Schrecken verbreitet.
149302 Makkabäer2Makk211524Vor deinem gewaltigen Arm sollen alle erschrecken, die lästernd gegen dein heiliges Volk heranziehen. So sprach er.
149312 Makkabäer2Makk211525Die Truppen Nikanors rückten mit Trompetengeschmetter und Kampfliedern vor.
149322 Makkabäer2Makk211526Die Leute des Judas dagegen griffen die Feinde unter Beten und Flehen an.
149332 Makkabäer2Makk211527Mit den Händen kämpften sie, im Herzen beteten sie zu Gott. Mindestens fünfunddreißigtausend Mann streckten sie zu Boden, hocherfreut, dass Gott sich so sichtbar offenbarte.
149342 Makkabäer2Makk211528Schon war der Kampf beendet und sie wollten voller Freude aufbrechen, da entdeckten sie Nikanor, der in seiner Rüstung erschlagen dalag.
149352 Makkabäer2Makk211529Es gab ein großes Geschrei und Getümmel und sie priesen den Herrn in der Sprache ihrer Väter.
149362 Makkabäer2Makk211530Judas, der immer mit Leib und Seele für seine Mitbürger gestritten hatte, der von Jugend an seinen Landsleuten herzlich zugetan war, gab den Befehl, ihm den Kopf und eine Hand mitsamt dem Arm abzuschlagen und nach Jerusalem zu bringen.
149372 Makkabäer2Makk211531Sobald er dort angekommen war, rief er seine Landsleute zusammen und befahl den Priestern, sich vor dem Altar aufzustellen; auch schickte er Boten zu der Besatzung der Burg.
149382 Makkabäer2Makk211532Dann zeigte er den Kopf des Verbrechers Nikanor und die Hand des Lästerers, die dieser prahlend gegen das heilige Haus des Allherrschers ausgestreckt hatte.
149392 Makkabäer2Makk211533Die Zunge des ruchlosen Nikanor ließ er herausschneiden, zerstückeln und den Vögeln zum Fraß vorwerfen; den Arm ließ er vor dem Tempel aufhängen als Zeichen des bestraften Wahnsinns.
149402 Makkabäer2Makk211534Alle priesen den Herrn im Himmel, der seine Macht so sichtbar gezeigt hatte, und riefen: Gepriesen sei der, der seinen Ort vor der Entweihung bewahrt hat.
149412 Makkabäer2Makk211535Den Kopf Nikanors hängte Judas an die Burg als ein für alle sichtbares und offenkundiges Zeichen der Hilfe des Herrn.
149422 Makkabäer2Makk211536In einer öffentlichen Abstimmung beschlossen alle einstimmig, diesen Tag nicht ohne Feier vergehen zu lassen, sondern ihm einen besonderen Rang zu verleihen; es ist der dreizehnte Tag des zwölften Monats, der auf aramäisch Adar heißt, der Tag vor dem Mordechai-Tag.
149432 Makkabäer2Makk211537Das waren die Ereignisse, die mit Nikanor zusammenhingen. Seit jener Zeit blieb die Stadt im Besitz der Hebräer. Darum höre ich hier mit der Erzählung auf.
149442 Makkabäer2Makk211538Ist sie gut und geschickt erzählt, habe ich mein Ziel erreicht; ist sie aber schlecht oder mittelmäßig - ich habe mein Bestes getan.
149452 Makkabäer2Makk211539Es ist gleich ungesund, unvermischten Wein oder pures Wasser zu trinken. Wein mit Wasser vermischt hingegen schmeckt vorzüglich. Ähnlich hängt es auch vom Aufbau der Erzählung ab, ob sie den Geist des Lesers erfreut, dem dieses Buch in die Hände kommt. Damit will ich schließen.
14946IjobIjob2211Im Lande Uz lebte ein Mann mit Namen Ijob. Dieser Mann war untadelig und rechtschaffen; er fürchtete Gott und mied das Böse.
14947IjobIjob2212Sieben Söhne und drei Töchter wurden ihm geboren.
14948IjobIjob2213Er besaß siebentausend Stück Kleinvieh, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Esel, dazu zahlreiches Gesinde. An Ansehen übertraf dieser Mann alle Bewohner des Ostens.
14949IjobIjob2214Reihum hielten seine Söhne ein Gastmahl, ein jeder an seinem Tag in seinem Haus. Dann schickten sie hin und luden auch ihre Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken.
14950IjobIjob2215Wenn die Tage des Gastmahls vorbei waren, schickte Ijob hin und entsühnte sie. Früh am Morgen stand er auf und brachte so viele Brandopfer dar, wie er Kinder hatte. Denn Ijob sagte: Vielleicht haben meine Kinder gesündigt und Gott gelästert in ihrem Herzen. So tat Ijob jedes Mal.
14951IjobIjob2216Nun geschah es eines Tages, da kamen die Gottessöhne, um vor den Herrn hinzutreten; unter ihnen kam auch der Satan.
14952IjobIjob2217Der Herr sprach zum Satan: Woher kommst du? Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Die Erde habe ich durchstreift, hin und her.
14953IjobIjob2218Der Herr sprach zum Satan: Hast du auf meinen Knecht Ijob geachtet? Seinesgleichen gibt es nicht auf der Erde, so untadelig und rechtschaffen, er fürchtet Gott und meidet das Böse.
14954IjobIjob2219Der Satan antwortete dem Herrn und sagte: Geschieht es ohne Grund, dass Ijob Gott fürchtet?
14955IjobIjob22110Bist du es nicht, der ihn, sein Haus und all das Seine ringsum beschützt? Das Tun seiner Hände hast du gesegnet; sein Besitz hat sich weit ausgebreitet im Land.
14956IjobIjob22111Aber streck nur deine Hand gegen ihn aus und rühr an all das, was sein ist; wahrhaftig, er wird dir ins Angesicht fluchen.
14957IjobIjob22112Der Herr sprach zum Satan: Gut, all sein Besitz ist in deiner Hand, nur gegen ihn selbst streck deine Hand nicht aus! Darauf ging der Satan weg vom Angesicht des Herrn.
14958IjobIjob22113Nun geschah es eines Tages, dass seine Söhne und Töchter im Haus ihres erstgeborenen Bruders aßen und Wein tranken.
14959IjobIjob22114Da kam ein Bote zu Ijob und meldete: Die Rinder waren beim Pflügen und die Esel weideten daneben.
14960IjobIjob22115Da fielen Sabäer ein, nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit scharfem Schwert. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.
14961IjobIjob22116Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Feuer Gottes fiel vom Himmel, schlug brennend ein in die Schafe und Knechte und verzehrte sie. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.
14962IjobIjob22117Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Die Chaldäer stellten drei Rotten auf, fielen über die Kamele her, nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit scharfem Schwert. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.
14963IjobIjob22118Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders.
14964IjobIjob22119Da kam ein gewaltiger Wind über die Wüste und packte das Haus an allen vier Ecken; es stürzte über die jungen Leute und sie starben. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.
14965IjobIjob22120Nun stand Ijob auf, zerriss sein Gewand, schor sich das Haupt, fiel auf die Erde und betete an.
14966IjobIjob22121Dann sagte er: Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter; /nackt kehre ich dahin zurück. /Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; /gelobt sei der Name des Herrn.
14967IjobIjob22122Bei alldem sündigte Ijob nicht und äußerte nichts Ungehöriges gegen Gott.
14968IjobIjob2221Nun geschah es eines Tages, da kamen die Gottessöhne, um vor den Herrn hinzutreten; unter ihnen kam auch der Satan, um vor den Herrn hinzutreten.
14969IjobIjob2222Da sprach der Herr zum Satan: Woher kommst du? Der Satan antwortete dem Herrn: Die Erde habe ich durchstreift, hin und her.
14970IjobIjob2223Der Herr sprach zum Satan: Hast du auf meinen Knecht Ijob geachtet? Seinesgleichen gibt es nicht auf der Erde, so untadelig und rechtschaffen; er fürchtet Gott und meidet das Böse. Noch immer hält er fest an seiner Frömmigkeit, obwohl du mich gegen ihn aufgereizt hast, ihn ohne Grund zu verderben.
14971IjobIjob2224Der Satan antwortete dem Herrn und sagte: Haut um Haut! Alles, was der Mensch besitzt, gibt er hin für sein Leben.
14972IjobIjob2225Doch streck deine Hand aus und rühr an sein Gebein und Fleisch; wahrhaftig, er wird dir ins Angesicht fluchen.
14973IjobIjob2226Da sprach der Herr zum Satan: Gut, er ist in deiner Hand. Nur schone sein Leben!
14974IjobIjob2227Der Satan ging weg vom Angesicht Gottes und schlug Ijob mit bösartigem Geschwür von der Fußsohle bis zum Scheitel.
14975IjobIjob2228Ijob setzte sich mitten in die Asche und nahm eine Scherbe, um sich damit zu schaben.
14976IjobIjob2229Da sagte seine Frau zu ihm: Hältst du immer noch fest an deiner Frömmigkeit? Lästere Gott und stirb!
14977IjobIjob22210Er aber sprach zu ihr: Wie eine Törin redet, so redest du. Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen? Bei all dem sündigte Ijob nicht mit seinen Lippen.
14978IjobIjob22211Die drei Freunde Ijobs hörten von all dem Bösen, das über ihn gekommen war. Und sie kamen, jeder aus seiner Heimat: Elifas aus Teman, Bildad aus Schuach und Zofar aus Naama. Sie vereinbarten hinzugehen, um ihm ihre Teilnahme zu bezeigen und um ihn zu trösten.
14979IjobIjob22212Als sie von fern aufblickten, erkannten sie ihn nicht; sie schrien auf und weinten. Jeder zerriss sein Gewand; sie streuten Asche über ihr Haupt gegen den Himmel.
14980IjobIjob22213Sie saßen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte; keiner sprach ein Wort zu ihm. Denn sie sahen, dass sein Schmerz sehr groß war.
14981IjobIjob2231Danach tat Ijob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.
14982IjobIjob2232Ijob ergriff das Wort und sprach:
14983IjobIjob2233Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin, /die Nacht, die sprach: Ein Mann ist empfangen.
14984IjobIjob2234Jener Tag werde Finsternis, /nie frage Gott von oben nach ihm, /nicht leuchte über ihm des Tages Licht.
14985IjobIjob2235Einfordern sollen ihn Dunkel und Finsternis, /Gewölk über ihn sich lagern, /Verfinsterung am Tag mache ihn schrecklich.
14986IjobIjob2236Jene Nacht, das Dunkel raffe sie hinweg, /sie reihe sich nicht in die Tage des Jahres, /sie füge sich nicht zur Zahl der Monde.
14987IjobIjob2237Ja, diese Nacht sei unfruchtbar, /kein Jubel komme auf in ihr.
14988IjobIjob2238Verwünschen sollen sie die Verflucher der Tage, /die es verstehen, den Leviatan zu wecken.
14989IjobIjob2239Verfinstert seien ihrer Dämmerung Sterne; /sie harre auf das Licht, jedoch umsonst; /die Wimpern der Morgenröte schaue sie nicht.
14990IjobIjob22310Denn sie hat die Pforten /an meiner Mutter Leib nicht verschlossen, /nicht das Leid verborgen vor meinen Augen.
14991IjobIjob22311Warum starb ich nicht vom Mutterschoß weg, /kam ich aus dem Mutterleib und verschied nicht gleich?
14992IjobIjob22312Weshalb nur kamen Knie mir entgegen, /wozu Brüste, dass ich daran trank?
14993IjobIjob22313Still läge ich jetzt und könnte rasten, /entschlafen wäre ich und hätte Ruhe
14994IjobIjob22314bei Königen, bei Ratsherren im Land, /die Grabkammern für sich erbauten,
14995IjobIjob22315oder bei Fürsten, reich an Gold, /die ihre Häuser mit Silber gefüllt.
14996IjobIjob22316Wie die verscharrte Fehlgeburt wäre ich nicht mehr, /Kindern gleich, die das Licht nie geschaut.
14997IjobIjob22317Dort hören Frevler auf zu toben, /dort ruhen aus, deren Kraft erschöpft ist.
14998IjobIjob22318Auch Gefangene sind frei von Sorgen, /hören nicht mehr die Stimme des Treibers.
14999IjobIjob22319Klein und Groß ist dort beisammen, /der Sklave ist frei von seinem Herrn.
15000IjobIjob22320Warum schenkt er dem Elenden Licht /und Leben denen, die verbittert sind?
15001IjobIjob22321Sie warten auf den Tod, der nicht kommt, /sie suchen ihn mehr als verborgene Schätze.
15002IjobIjob22322Sie würden sich freuen über einen Hügel; /fänden sie ein Grab, sie würden frohlocken.
15003IjobIjob22323Wozu Licht für den Mann auf verborgenem Weg, /den Gott von allen Seiten einschließt?
15004IjobIjob22324Bevor ich noch esse, kommt mir das Seufzen, /wie Wasser strömen meine Klagen hin.
15005IjobIjob22325Was mich erschreckte, das kam über mich, /wovor mir bangte, das traf mich auch.
15006IjobIjob22326Noch hatte ich nicht Frieden, nicht Rast, nicht Ruhe, /fiel neues Ungemach mich an.
15007IjobIjob2241Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
15008IjobIjob2242Versucht man ein Wort an dich, ist es dir lästig? /Doch die Rede aufzuhalten, wer vermag es?
15009IjobIjob2243Sieh, viele hast du unterwiesen /und erschlaffte Hände stark gemacht.
15010IjobIjob2244Dem Strauchelnden halfen deine Worte auf, /wankenden Knien gabst du Halt.
15011IjobIjob2245Nun kommt es über dich, da gibst du auf, /nun fasst es dich an, da bist du verstört.
15012IjobIjob2246Ist deine Gottesfurcht nicht deine Zuversicht, /dein lauterer Lebensweg nicht deine Hoffnung?
15013IjobIjob2247Bedenk doch! Wer geht ohne Schuld zugrunde? /Wo werden Redliche im Stich gelassen?
15014IjobIjob2248Wohin ich schaue: Wer Unrecht pflügt, /wer Unheil sät, der erntet es auch.
15015IjobIjob2249Durch Gottes Atem gehen sie zugrunde, /sie schwinden hin im Hauch seines Zornes.
15016IjobIjob22410Des Löwen Brüllen, des Leuen Knurren, /des Junglöwen Zähne werden enttäuscht.
15017IjobIjob22411Der Löwe verendet aus Mangel an Beute, /die Jungen der Löwin zerstreuen sich.
15018IjobIjob22412Zu mir hat sich ein Wort gestohlen, /geflüstert hat es mein Ohr erreicht.
15019IjobIjob22413Im Grübeln und bei Nachtgesichten, /wenn tiefer Schlaf die Menschen überfällt,
15020IjobIjob22414kam Furcht und Zittern über mich /und ließ erschaudern alle meine Glieder.
15021IjobIjob22415Ein Geist schwebt an meinem Gesicht vorüber, /die Haare meines Leibes sträuben sich.
15022IjobIjob22416Er steht, ich kann sein Aussehen nicht erkennen, /eine Gestalt nur vor meinen Augen, /ich höre eine Stimme flüstern:
15023IjobIjob22417Ist wohl ein Mensch vor Gott gerecht, /ein Mann vor seinem Schöpfer rein?
15024IjobIjob22418Selbst seinen Dienern traut er nicht, /zeiht seine Engel noch des Irrtums.
15025IjobIjob22419Wie erst jene, die im Lehmhaus wohnen, /die auf den Staub gegründet sind; /schneller als eine Motte werden sie zerdrückt.
15026IjobIjob22420Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschlagen, /für immer gehen sie zugrunde, unbeachtet.
15027IjobIjob22421Wird nicht das Zelt über ihnen abgebrochen, /sodass sie sterben ohne Einsicht?
15028IjobIjob2251Ruf doch! Ist einer, der dir Antwort gibt? /An wen von den Heiligen willst du dich wenden?
15029IjobIjob2252Den Toren bringt der Ärger um, /Leidenschaft tötet den Narren.
15030IjobIjob2253Wohl sah ich einen Toren Wurzel fassen, /doch plötzlich musste ich seine Wohnstatt verwünschen.
15031IjobIjob2254Weit weg vom Heil sind seine Kinder, /werden zertreten im Tor, sind ohne Helfer.
15032IjobIjob2255Seine Ernte verzehrt der Hungernde, /selbst aus Dornen holt er sie heraus, /Durstige lechzen nach seinem Gut.
15033IjobIjob2256Denn nicht aus dem Staub geht Unheil hervor, /nicht aus dem Ackerboden sprosst die Mühsal,
15034IjobIjob2257sondern der Mensch ist zur Mühsal geboren, /wie Feuerfunken, die hochfliegen.
15035IjobIjob2258Ich aber, ich würde Gott befragen /und Gott meine Sache vorlegen,
15036IjobIjob2259der Großes und Unergründliches tut, /Wunder, die niemand zählen kann.
15037IjobIjob22510Er spendet Regen über die Erde hin /und sendet Wasser auf die weiten Fluren,
15038IjobIjob22511um Niedere hoch zu erheben, /damit Trauernde glücklich werden.
15039IjobIjob22512Er zerbricht die Ränke der Listigen, /damit ihre Hände nichts Rechtes vollbringen.
15040IjobIjob22513Weise fängt er in ihrer List, /damit der Schlauen Plan sich überstürzt.
15041IjobIjob22514Am hellen Tag stoßen sie auf Finsternis, /am Mittag tappen sie umher wie in der Nacht.
15042IjobIjob22515Er rettet vor dem Schwert ihres Mundes, /aus der Hand des Starken den Armen.
15043IjobIjob22516Hoffnung wird den Geringen zuteil, /die Bosheit muss ihr Maul verschließen.
15044IjobIjob22517Ja, wohl dem Mann, den Gott zurechtweist. /Die Zucht des Allmächtigen verschmähe nicht!
15045IjobIjob22518Denn er verwundet und er verbindet, /er schlägt, doch seine Hände heilen auch.
15046IjobIjob22519In sechs Drangsalen wird er dich retten, /in sieben rührt kein Leid dich an.
15047IjobIjob22520In Hungerzeiten rettet er dich vom Tod, /im Krieg aus der Gewalt des Schwertes.
15048IjobIjob22521Du bist geborgen vor der Geißel der Zunge, /brauchst nicht zu bangen, dass Verwüstung kommt.
15049IjobIjob22522Über Verwüstung und Hunger kannst du lachen, /von wilden Tieren hast du nichts zu fürchten.
15050IjobIjob22523Mit den Steinen des Feldes bist du verbündet, /die Tiere des Feldes werden Frieden mit dir halten.
15051IjobIjob22524Du wirst erfahren, dass dein Zelt in Frieden bleibt; /prüfst du dein Heim, so fehlt dir nichts.
15052IjobIjob22525Du wirst erfahren, dass deine Nachkommen zahlreich sind, /deine Sprösslinge wie das Gras der Erde.
15053IjobIjob22526Bei voller Kraft steigst du ins Grab, /wie man Garben einbringt zu ihrer Zeit.
15054IjobIjob22527Ja, das haben wir erforscht, so ist es. /Wir haben es gehört. Nimm auch du es an!
15055IjobIjob2261Da antwortete Ijob und sprach:
15056IjobIjob2262Ach, würde doch mein Gram gewogen, /legte man auf die Waage auch mein Leid!
15057IjobIjob2263Denn nun ist es schwerer als der Sand des Meeres, /darum reden meine Worte irr.
15058IjobIjob2264Die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, /mein Geist hat ihr Gift getrunken, /Gottes Schrecken stellen sich gegen mich.
15059IjobIjob2265Schreit denn der Wildesel beim Gras /oder brüllt der Stier bei seinem Futter?
15060IjobIjob2266Isst man denn ungesalzene Speise? /Wer hat Geschmack an fadem Schleim?
15061IjobIjob2267Ich sträube mich, daran zu rühren, /das alles ist mir wie verdorbenes Brot.
15062IjobIjob2268Käme doch, was ich begehre, /und gäbe Gott, was ich erhoffe.
15063IjobIjob2269Und wollte Gott mich doch zermalmen, /seine Hand erheben, um mich abzuschneiden.
15064IjobIjob22610Das wäre noch ein Trost für mich; /ich hüpfte auf im Leid, mit dem er mich nicht schont. /Denn ich habe die Worte des Heiligen nicht verleugnet.
15065IjobIjob22611Was ist meine Kraft, dass ich aushalten könnte, /wann kommt mein Ende, dass ich mich gedulde?
15066IjobIjob22612Ist meine Kraft denn Felsenkraft, /ist mein Fleisch denn aus Erz?
15067IjobIjob22613Gibt es keine Hilfe mehr für mich, /ist mir jede Rettung entschwunden?
15068IjobIjob22614Des Freundes Liebe gehört dem Verzagten, /auch wenn er den Allmächtigen nicht mehr fürchtet.
15069IjobIjob22615Meine Brüder sind trügerisch wie ein Bach, /wie Wasserläufe, die verrinnen;
15070IjobIjob22616trüb sind sie vom Eis, /wenn über ihnen der Schnee schmilzt.
15071IjobIjob22617Zur Zeit der Hitze versiegen sie; /wenn es heiß wird, verdunsten sie in ihrem Bett.
15072IjobIjob22618Karawanen biegen ab vom Weg, /folgen ihnen in die Wüste und kommen um.
15073IjobIjob22619Nach ihnen spähen Karawanen aus Tema, /auf sie vertrauen Handelszüge aus Saba.
15074IjobIjob22620In ihrer Hoffnung werden sie betrogen, /kommen hin und sind enttäuscht.
15075IjobIjob22621So seid ihr jetzt ein Nein geworden: /Ihr schaut das Entsetzliche und schaudert.
15076IjobIjob22622Habe ich denn gesagt: Gebt mir etwas, /von eurem Vermögen zahlt für mich?
15077IjobIjob22623Rettet mich aus dem Griff des Bedrängers, /kauft mich los aus der Hand der Tyrannen!
15078IjobIjob22624Belehrt mich, so werde ich schweigen; /worin ich fehlte, macht mir klar!
15079IjobIjob22625Wie wurden redliche Worte verhöhnt, /was kann euer Tadel rügen?
15080IjobIjob22626Gedenkt ihr, Worte zu tadeln? /Spricht der Verzweifelte in den Wind?
15081IjobIjob22627Selbst um ein Waisenkind würdet ihr würfeln, /sogar euren Freund verschachern.
15082IjobIjob22628Habt endlich die Güte, wendet euch mir zu, /ich lüge euch nicht ins Gesicht.
15083IjobIjob22629Kehrt um, kein Unrecht soll geschehen, /kehrt um, noch bin ich im Recht.
15084IjobIjob22630Ist denn Unrecht auf meiner Zunge /oder schmeckt mein Gaumen das Schlechte nicht?
15085IjobIjob2271Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? /Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners?
15086IjobIjob2272Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, /wie ein Tagelöhner, der auf den Lohn wartet.
15087IjobIjob2273So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe /und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu.
15088IjobIjob2274Lege ich mich nieder, sage ich: /Wann darf ich aufstehn? /Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert.
15089IjobIjob2275Mein Leib ist gekleidet in Maden und Schorf, /meine Haut schrumpft und eitert.
15090IjobIjob2276Schneller als das Weberschiffchen eilen meine Tage, /der Faden geht aus, sie schwinden dahin.
15091IjobIjob2277Denk daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist. /Nie mehr schaut mein Auge Glück.
15092IjobIjob2278Kein Auge gewahrt mich, das nach mir sieht, /suchen mich deine Augen, dann bin ich nicht mehr da.
15093IjobIjob2279Die Wolke schwindet, vergeht, /so steigt nie mehr auf, wer zur Unterwelt fuhr.
15094IjobIjob22710Nie kehrt er zurück in sein Haus, /nie mehr erblickt ihn sein Ort.
15095IjobIjob22711So wehre ich nicht meinem Mund, /mit bedrängtem Geist will ich reden, /mit betrübter Seele will ich klagen.
15096IjobIjob22712Bin ich das Meer, der Meeresdrache, /dass du gegen mich eine Wache stellst?
15097IjobIjob22713Sagte ich: Mein Lager soll mich trösten, /mein Bett trage das Leid mit mir!,
15098IjobIjob22714so quältest du mich mit Träumen /und mit Gesichten jagtest du mich in Angst.
15099IjobIjob22715Erwürgt zu werden, zöge ich vor, /den Tod diesem Totengerippe.
15100IjobIjob22716Ich mag nicht mehr. Ich will nicht ewig leben. /Lass ab von mir; denn nur ein Hauch sind meine Tage.
15101IjobIjob22717Was ist der Mensch, dass du groß ihn achtest /und deinen Sinn auf ihn richtest,
15102IjobIjob22718dass du ihn musterst jeden Morgen /und jeden Augenblick ihn prüfst?
15103IjobIjob22719Wie lange schon schaust du nicht weg von mir, /lässt mich nicht los, sodass ich den Speichel schlucke?
15104IjobIjob22720Hab ich gefehlt? /Was tat ich dir, du Menschenwächter? /Warum stellst du mich vor dich als Zielscheibe hin? /Bin ich dir denn zur Last geworden?
15105IjobIjob22721Warum nimmst du mein Vergehen nicht weg, /lässt du meine Schuld nicht nach? /Dann könnte ich im Staub mich betten; /suchtest du mich, wäre ich nicht mehr da.
15106IjobIjob2281Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:
15107IjobIjob2282Wie lange noch willst du derlei reden? /Nur heftiger Wind sind die Worte deines Mundes.
15108IjobIjob2283Beugt etwa Gott das Recht /oder beugt der Allmächtige die Gerechtigkeit?
15109IjobIjob2284Haben deine Kinder gefehlt gegen ihn, /gab er sie der Gewalt ihres Frevels preis.
15110IjobIjob2285Wenn du mit Eifer Gott suchst, /an den Allmächtigen dich flehend wendest,
15111IjobIjob2286wenn du rein bist und recht, /dann wird er über dich wachen, /dein Heim herstellen, wie es dir zusteht.
15112IjobIjob2287Und war dein Anfang auch gering, /dein Ende wird gewaltig groß.
15113IjobIjob2288Ja, frag nur das frühere Geschlecht /und merk dir, was die Väter erforschten.
15114IjobIjob2289Wir sind von gestern nur und wissen nichts, /wie Schatten sind auf Erden unsre Tage.
15115IjobIjob22810Unterweisen sie dich nicht, sprechen sie nicht zu dir, /geben sie dir nicht Worte aus ihrem Herzen:
15116IjobIjob22811Wächst ohne Sumpf das Schilfrohr hoch, /wird Riedgras ohne Wasser groß?
15117IjobIjob22812In Blüte und noch nicht gemäht, /verwelkt es schon vor allem Gras.
15118IjobIjob22813So enden alle, die Gott vergessen, /des Ruchlosen Hoffen wird zunichte.
15119IjobIjob22814Ein Spinngewebe ist seine Zuversicht, /ein Spinnennetz sein Verlass.
15120IjobIjob22815Stützt er sich auf sein Haus, es hält nicht stand, /klammert er sich daran, es bleibt nicht stehen.
15121IjobIjob22816Er steht im Saft vor der Sonne, /seine Zweige überwuchern den Garten,
15122IjobIjob22817im Geröll verflechten sich seine Wurzeln, /zwischen Steinen halten sie sich fest.
15123IjobIjob22818Doch Gott tilgt ihn aus an seiner Stätte, /sie leugnet ihn: Nie habe ich dich gesehen.
15124IjobIjob22819Siehe, das ist die Freude seines Weges /und ein anderer sprießt aus dem Staub.
15125IjobIjob22820Ja, Gott verschmäht den Schuldlosen nicht, /die Hand der Boshaften aber hält er nicht fest.
15126IjobIjob22821Mit Lachen wird er deinen Mund noch füllen, /deine Lippen mit Jubel.
15127IjobIjob22822Deine Hasser werden sich kleiden in Schmach, /das Zelt der Frevler besteht nicht mehr.
15128IjobIjob2291Da antwortete Ijob und sprach:
15129IjobIjob2292Wahrhaftig weiß ich, dass es so ist: /Wie wäre ein Mensch bei Gott im Recht!
15130IjobIjob2293Wenn er mit ihm rechten wollte, /nicht auf eins von tausend könnt er ihm Rede stehen.
15131IjobIjob2294Weisen Sinnes und stark an Macht - /wer böte ihm Trotz und bliebe heil?
15132IjobIjob2295Er versetzt Berge; sie merken es nicht, /dass er in seinem Zorn sie umstürzt.
15133IjobIjob2296Er erschüttert die Erde an ihrem Ort, /sodass ihre Säulen erzittern.
15134IjobIjob2297Er spricht zur Sonne, sodass sie nicht strahlt, /er versiegelt die Sterne.
15135IjobIjob2298Er spannt allein den Himmel aus /und schreitet einher auf den Höhen des Meeres.
15136IjobIjob2299Er schuf das Sternbild des Bären, den Orion, /das Siebengestirn, die Kammern des Südens.
15137IjobIjob22910Er schuf so Großes, es ist nicht zu erforschen, /Wunderdinge, sie sind nicht zu zählen.
15138IjobIjob22911Zieht er an mir vorüber, ich seh ihn nicht, /fährt er daher, ich merk ihn nicht.
15139IjobIjob22912Rafft er hinweg, wer hält ihn zurück? /Wer darf zu ihm sagen: Was tust du da?
15140IjobIjob22913Gott hält seinen Zorn nicht zurück, /unter ihm mussten selbst Rahabs Helfer sich beugen.
15141IjobIjob22914Wie sollte denn ich ihm entgegnen, /wie meine Worte gegen ihn wählen?
15142IjobIjob22915Und wär ich im Recht, ich könnte nichts entgegnen, /um Gnade müsste ich bei meinem Richter flehen.
15143IjobIjob22916Wollte ich rufen, würde er mir Antwort geben? /Ich glaube nicht, dass er auf meine Stimme hört.
15144IjobIjob22917Er, der im Sturm mich niedertritt, /ohne Grund meine Wunden mehrt,
15145IjobIjob22918er lässt mich nicht zu Atem kommen, /er sättigt mich mit Bitternis.
15146IjobIjob22919Geht es um Kraft, er ist der Starke, /geht es um Recht, wer lädt mich vor?
15147IjobIjob22920Wär ich im Recht, mein eigener Mund spräche mich schuldig, /wäre ich gerade, er machte mich krumm.
15148IjobIjob22921Schuldlos bin ich, doch achte ich nicht auf mich, /mein Leben werfe ich hin.
15149IjobIjob22922Einerlei; so sag ich es denn: /Schuldlos wie schuldig bringt er um.
15150IjobIjob22923Wenn die Geißel plötzlich tötet, /spottet er über der Schuldlosen Angst.
15151IjobIjob22924Die Erde ist in Frevlerhand gegeben, /das Gesicht ihrer Richter deckt er zu. /Ist er es nicht, wer ist es dann?
15152IjobIjob22925Schneller als ein Läufer eilen meine Tage, /sie fliehen dahin und schauen kein Glück.
15153IjobIjob22926Sie gleiten vorbei wie Kähne aus Schilf, /dem Adler gleich, der auf Beute stößt.
15154IjobIjob22927Sage ich: Ich will meine Klage vergessen, /meine Miene ändern und heiter blicken!,
15155IjobIjob22928so graut mir vor all meinen Schmerzen; /ich weiß, du sprichst mich nicht frei.
15156IjobIjob22929Ich muss nun einmal schuldig sein, /wozu müh ich mich umsonst?
15157IjobIjob22930Wollte ich auch mit Schnee mich waschen, /meine Hände mit Lauge reinigen,
15158IjobIjob22931du würdest mich doch in die Grube tauchen, /sodass meinen Kleidern vor mir ekelt.
15159IjobIjob22932Denn du bist kein Mensch wie ich, /dem ich entgegnen könnte: /Lasst uns zusammen zum Gericht gehen!
15160IjobIjob22933Gäbe es doch einen Schiedsmann zwischen uns! /Er soll seine Hand auf uns beide legen.
15161IjobIjob22934Er nehme von mir seine Rute, /sein Schrecken soll mich weiter nicht ängstigen;
15162IjobIjob22935dann will ich reden, ohne ihn zu fürchten. /Doch so ist es nicht um mich bestellt.
15163IjobIjob22101Zum Ekel ist mein Leben mir geworden, /ich lasse meiner Klage freien Lauf, /reden will ich in meiner Seele Bitternis.
15164IjobIjob22102Ich sage zu Gott: Sprich mich nicht schuldig, /lass mich wissen, warum du mich befehdest.
15165IjobIjob22103Nützt es dir, dass du Gewalt verübst, /dass du das Werk deiner Hände verwirfst, /doch über dem Plan der Frevler aufstrahlst?
15166IjobIjob22104Hast du die Augen eines Sterblichen, /siehst du, wie Menschen sehen?
15167IjobIjob22105Sind Menschentagen deine Tage gleich /und deine Jahre wie des Mannes Tage,
15168IjobIjob22106dass du Schuld an mir suchst, /nach meiner Sünde fahndest,
15169IjobIjob22107obwohl du weißt, dass ich nicht schuldig bin /und keiner mich deiner Hand entreißt?
15170IjobIjob22108Deine Hände haben mich gebildet, mich gemacht; /dann hast du dich umgedreht und mich vernichtet.
15171IjobIjob22109Denk daran, dass du wie Ton mich geschaffen hast. /Zum Staub willst du mich zurückkehren lassen.
15172IjobIjob221010Hast du mich nicht ausgegossen wie Milch, /wie Käse mich gerinnen lassen?
15173IjobIjob221011Mit Haut und Fleisch hast du mich umkleidet, /mit Knochen und Sehnen mich durchflochten.
15174IjobIjob221012Leben und Huld hast du mir verliehen, /deine Obhut schützte meinen Geist.
15175IjobIjob221013Doch verbirgst du dies in deinem Herzen; /ich weiß, das hattest du im Sinn.
15176IjobIjob221014Sündige ich, wirst du mich bewachen, /mich nicht freisprechen von meiner Schuld.
15177IjobIjob221015Wenn ich schuldig werde, dann wehe mir! /Bin ich aber im Recht, darf ich das Haupt nicht erheben, /bin gesättigt mit Schmach und geplagt mit Kummer.
15178IjobIjob221016Erhebe ich es doch, jagst du mich wie ein Löwe /und verhältst dich wieder wunderbar gegen mich.
15179IjobIjob221017Neue Zeugen stellst du gegen mich, /häufst deinen Unwillen gegen mich, /immer neue Heere führst du gegen mich.
15180IjobIjob221018Warum ließest du mich aus dem Mutterschoß kommen, /warum verschied ich nicht, ehe mich ein Auge sah?
15181IjobIjob221019Wie nie gewesen wäre ich dann, /vom Mutterleib zum Grab getragen.
15182IjobIjob221020Sind wenig nicht die Tage meines Lebens? /Lass ab von mir, damit ich ein wenig heiter blicken kann,
15183IjobIjob221021bevor ich fortgehe ohne Wiederkehr /ins Land des Dunkels und des Todesschattens,
15184IjobIjob221022ins Land, so finster wie die Nacht, /wo Todesschatten herrscht und keine Ordnung, /und wenn es leuchtet, ist es wie tiefe Nacht.
15185IjobIjob22111Da antwortete Zofar von Naama und sprach:
15186IjobIjob22112Soll dieser Wortschwall ohne Antwort bleiben /und soll der Maulheld Recht behalten?
15187IjobIjob22113Dein Geschwätz lässt Männer schweigen, /du darfst spotten, ohne dass einer dich beschämt.
15188IjobIjob22114Du sagtest: Rein ist meine Lehre /und lauter war ich stets in deinen Augen.
15189IjobIjob22115O, dass Gott doch selber spräche, /seine Lippen öffnete gegen dich.
15190IjobIjob22116Er würde dich der Weisheit Tiefen lehren, /dass sie wie Wunder sind für den klugen Verstand. /Wisse, dass Gott dich zur Rechenschaft zieht in deiner Schuld.
15191IjobIjob22117Die Tiefen Gottes willst du finden, /bis zur Vollkommenheit des Allmächtigen vordringen?
15192IjobIjob22118Höher als der Himmel ist sie, was machst du da? /Tiefer als die Unterwelt, was kannst du wissen?
15193IjobIjob22119Länger als die Erde ist ihr Maß, /breiter ist sie als das Meer.
15194IjobIjob221110Wenn er daherfährt und gefangen nimmt, /wenn er zusammentreibt, wer hält ihn ab?
15195IjobIjob221111Denn er kennt die falschen Leute, /sieht das Unrecht und nimmt es wahr.
15196IjobIjob221112Kommt denn ein Hohlkopf zur Besinnung, /wird ein Wildesel als ein Mensch geboren?
15197IjobIjob221113Wenn du selbst dein Herz in Ordnung bringst /und deine Hände zu ihm ausbreitest -
15198IjobIjob221114wenn Unrecht klebt an deiner Hand, entfern es /und lass nicht Schlechtigkeit in deinem Zelte wohnen! -,
15199IjobIjob221115dann kannst du makellos deine Augen erheben, /fest stehst du da und brauchst dich nicht zu fürchten.
15200IjobIjob221116Dann wirst du auch das Ungemach vergessen, /du denkst daran wie an Wasser, das verlief.
15201IjobIjob221117Heller als der Mittag erhebt sich dann dein Leben, /die Dunkelheit wird wie der Morgen sein.
15202IjobIjob221118Du fühlst dich sicher, weil noch Hoffnung ist; /geborgen bist du, du kannst in Ruhe schlafen.
15203IjobIjob221119Du kannst dich lagern, ohne dass jemand dich schreckt, /und viele mühen sich um deine Gunst.
15204IjobIjob221120Doch der Frevler Augen verschmachten, /jede Zuflucht schwindet ihnen; /ihr Hoffen ist, das Leben auszuhauchen.
15205IjobIjob22121Da antwortete Ijob und sprach:
15206IjobIjob22122Wahrhaftig, ihr seid besondere Leute /und mit euch stirbt die Weisheit aus.
15207IjobIjob22123Ich habe auch Verstand wie ihr, /ich falle nicht ab im Vergleich mit euch. /Wer wüsste wohl dergleichen nicht?
15208IjobIjob22124Zum Spott für die eigenen Freunde soll ich sein, /ich, der Gott anruft, dass er mich hört, /ein Spott der Fromme, der Gerechte.
15209IjobIjob22125Dem Unglück Hohn! So denkt, wer ohne Sorge ist, /wer fest sich weiß, wenn Füße wanken.
15210IjobIjob22126In Ruhe sind der Gewaltmenschen Zelte, /voll Sicherheit sind sie, die Gott erzürnen, /die wähnen, Gott mit ihrer Hand zu greifen.
15211IjobIjob22127Doch frag nur die Tiere, sie lehren es dich, /die Vögel des Himmels, sie künden es dir.
15212IjobIjob22128Rede zur Erde, sie wird dich lehren, /die Fische des Meeres erzählen es dir.
15213IjobIjob22129Wer wüsste nicht bei alledem, /dass die Hand des Herrn dies gemacht hat?
15214IjobIjob221210In seiner Hand ruht die Seele allen Lebens /und jeden Menschenleibes Geist.
15215IjobIjob221211Darf nicht das Ohr die Worte prüfen, /wie mit dem Gaumen man die Speisen schmeckt?
15216IjobIjob221212Findet sich bei Greisen wirklich Weisheit /und ist langes Leben schon Einsicht?
15217IjobIjob221213Bei ihm allein ist Weisheit und Heldenkraft, /bei ihm sind Rat und Einsicht.
15218IjobIjob221214Wenn er einreißt, baut keiner wieder auf; /wen er einschließt, dem wird nicht mehr geöffnet.
15219IjobIjob221215Wenn er die Wasser dämmt, versiegen sie, /lässt er sie frei, zerwühlen sie das Land.
15220IjobIjob221216Bei ihm ist Macht und Klugheit, /sein ist, wer irrt und wer irreführt.
15221IjobIjob221217Er lässt Ratsherren barfuß gehen, /Richter macht er zu Toren.
15222IjobIjob221218Fesseln von Königen löst er auf /und bindet einen Gurt um ihre Hüften.
15223IjobIjob221219Er lässt Priester barfuß gehen, /alte Geschlechter bringt er zu Fall.
15224IjobIjob221220Das Wort entzieht er den Bewährten, /den Ältesten nimmt er die Urteilskraft.
15225IjobIjob221221Verachtung gießt er auf die Edlen, /den Starken lockert er den Gurt.
15226IjobIjob221222Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel, /Finsternis führt er ans Licht.
15227IjobIjob221223Völker lässt er wachsen und tilgt sie aus; /er breitet Völker aus und rafft sie dann hinweg.
15228IjobIjob221224Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, /lässt sie irren in wegloser Wüste.
15229IjobIjob221225Sie tappen umher im Dunkel ohne Licht, /er lässt sie irren wie Trunkene.
15230IjobIjob22131Seht, all das hat mein Auge gesehen, /mein Ohr gehört und wohl gemerkt.
15231IjobIjob22132Was ihr wisst, weiß ich auch; /ich falle nicht ab im Vergleich mit euch.
15232IjobIjob22133Doch ich will zum Allmächtigen reden, /mit Gott zu rechten ist mein Wunsch.
15233IjobIjob22134Ihr aber seid nur Lügentüncher, /untaugliche Ärzte alle.
15234IjobIjob22135Dass ihr endlich schweigen wolltet; /das würde Weisheit für euch sein.
15235IjobIjob22136Hört doch meinen Rechtsbeweis, /merkt auf die Streitreden meiner Lippen!
15236IjobIjob22137Wollt ihr für Gott Verkehrtes reden /und seinetwegen Lügen sprechen?
15237IjobIjob22138Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, /für Gott den Rechtsstreit führen?
15238IjobIjob22139Ginge es gut, wenn er euch durchforschte, /könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht?
15239IjobIjob221310In harte Zucht wird er euch nehmen, /wenn ihr heimlich Partei ergreift.
15240IjobIjob221311Wird seine Hoheit euch nicht schrecken, /nicht Schrecken vor ihm euch überfallen?
15241IjobIjob221312Eure Merksätze sind Sprüche aus Staub, /eure Schilde Schilde aus Lehm.
15242IjobIjob221313Schweigt vor mir, damit ich reden kann. /Dann komme auf mich, was mag.
15243IjobIjob221314Meinen Leib nehme ich zwischen die Zähne, /in meine Hand leg ich mein Leben.
15244IjobIjob221315Er mag mich töten, ich harre auf ihn; /doch meine Wege verteidige ich vor ihm.
15245IjobIjob221316Schon das wird mir zum Heile dienen, /kein Ruchloser kommt ja vor sein Angesicht.
15246IjobIjob221317Hört nun genau auf meine Rede, /was ich erkläre vor euren Ohren.
15247IjobIjob221318Seht, ich bringe den Rechtsfall vor; /ich weiß, ich bin im Recht.
15248IjobIjob221319Wer ist es, der mit mir streitet? /Gut, dann will ich schweigen und verscheiden.
15249IjobIjob221320Zwei Dinge nur tu mir nicht an, /dann verberge ich mich nicht vor dir:
15250IjobIjob221321Zieh deine Hand von mir zurück; /nicht soll die Angst vor dir mich schrecken.
15251IjobIjob221322Dann rufe und ich will Rede stehen /oder ich rede und du antworte mir!
15252IjobIjob221323Wie viel habe ich an Sünden und Vergehen? /Meine Schuld und mein Vergehen sag mir an!
15253IjobIjob221324Warum verbirgst du dein Angesicht /und siehst mich an als deinen Feind?
15254IjobIjob221325Verwehtes Laub willst du noch scheuchen, /dürre Spreu noch forttreiben?
15255IjobIjob221326Denn Bitterkeit verschreibst du mir, /teilst mir die Sünden meiner Jugend zu.
15256IjobIjob221327In den Block legst du meine Füße, /du überwachst auch alle meine Pfade /und zeichnest einen Strich um meiner Füße Sohlen.
15257IjobIjob221328Er selbst zerfällt wie Verfaultes, /dem Kleide gleich, das die Motte fraß.
15258IjobIjob22141Der Mensch, vom Weib geboren, /knapp an Tagen, unruhvoll,
15259IjobIjob22142er geht wie die Blume auf und welkt, /flieht wie ein Schatten und bleibt nicht bestehen.
15260IjobIjob22143Doch über ihm hältst du dein Auge offen /und ihn bringst du ins Gericht mit dir.
15261IjobIjob22144Kann denn ein Reiner von Unreinem kommen? /Nicht ein Einziger.
15262IjobIjob22145Wenn seine Tage fest bestimmt sind /und die Zahl seiner Monde bei dir, /wenn du gesetzt hast seine Grenzen, /sodass er sie nicht überschreitet,
15263IjobIjob22146schau weg von ihm! Lass ab, /damit er seines Tags sich freue wie ein Tagelöhner.
15264IjobIjob22147Denn für den Baum besteht noch Hoffnung, /ist er gefällt, so treibt er wieder, /sein Sprössling bleibt nicht aus.
15265IjobIjob22148Wenn in der Erde seine Wurzel altert /und sein Stumpf im Boden stirbt,
15266IjobIjob22149vom Dunst des Wassers sprosst er wieder /und wie ein Setzling treibt er Zweige.
15267IjobIjob221410Doch stirbt ein Mann, so bleibt er kraftlos, /verscheidet ein Mensch, wo ist er dann?
15268IjobIjob221411Die Wasser schwinden aus dem Meer, /der Strom vertrocknet und versiegt.
15269IjobIjob221412So legt der Mensch sich hin, steht nie mehr auf; /die Himmel werden vergehen, eh er erwacht, /eh er aus seinem Schlaf geweckt wird.
15270IjobIjob221413Dass du mich in der Unterwelt verstecktest, /mich bergen wolltest, bis dein Zorn sich wendet, /ein Ziel mir setztest und dann an mich dächtest!
15271IjobIjob221414Wenn einer stirbt, lebt er dann wieder auf? /Alle Tage meines Kriegsdienstes harrte ich, /bis einer käme, um mich abzulösen.
15272IjobIjob221415Du riefest und ich gäbe Antwort, /du sehntest dich nach deiner Hände Werk.
15273IjobIjob221416Dann würdest du meine Schritte zählen, /auf meinen Fehltritt nicht mehr achten.
15274IjobIjob221417Versiegelt im Beutel wäre mein Vergehen, /du würdest meinen Frevel übertünchen.
15275IjobIjob221418Jedoch der Berg, der fällt, zergeht, /von seiner Stätte rückt der Fels.
15276IjobIjob221419Das Wasser zerreibt Steine, /Platzregen spült das Erdreich fort; /so machst du das Hoffen des Menschen zunichte.
15277IjobIjob221420Du bezwingst ihn für immer, so geht er dahin, /du entstellst sein Gesicht und schickst ihn fort.
15278IjobIjob221421Sind seine Kinder in Ehren, er weiß es nicht; /sind sie verachtet, er merkt es nicht.
15279IjobIjob221422Sein Leib fühlt nur die eigenen Schmerzen, /seine Seele trauert nur um sich selbst.
15280IjobIjob22151Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
15281IjobIjob22152Gibt ein Weiser windige Kunde zur Antwort, /füllt er sein Inneres mit Ostwind an,
15282IjobIjob22153um zu rechten mit Gerede, das nichts taugt, /mit Worten, in denen kein Nutzen liegt?
15283IjobIjob22154Du brichst sogar die Gottesfurcht, /zerstörst das Besinnen vor Gott.
15284IjobIjob22155Denn deine Schuld belehrt deinen Mund, /die Sprache der Listigen hast du gewählt.
15285IjobIjob22156Dein eigener Mund verurteilt dich, nicht ich, /deine Lippen zeugen gegen dich.
15286IjobIjob22157Bist du als erster Mensch geboren, /kamst du zur Welt noch vor den Hügeln?
15287IjobIjob22158Hast du gelauscht im Rate Gottes /und die Weisheit an dich gerissen?
15288IjobIjob22159Was weißt du, das wir nicht wissen, /verstehst du, was uns nicht bekannt ist?
15289IjobIjob221510Auch unter uns sind Alte, sind Ergraute, /die älter sind an Tagen als dein Vater.
15290IjobIjob221511Ist zu gering dir Gottes Tröstung, /ein Wort, das sanft mit dir verfährt?
15291IjobIjob221512Wie reißt doch dein Herz dich fort, /wie überheben sich deine Augen,
15292IjobIjob221513dass gegen Gott deinen Zorn du wendest /und Worte (gegen ihn) aus deinem Mund stößt?
15293IjobIjob221514Was ist der Mensch, dass rein er wäre, /der vom Weib Geborene, dass er im Recht sein könnte?
15294IjobIjob221515Sieh doch, selbst seinen Heiligen traut er nicht /und der Himmel ist nicht rein vor ihm.
15295IjobIjob221516Geschweige denn ein Unreiner und Verderbter, /ein Mensch, der Verkehrtes trinkt wie Wasser.
15296IjobIjob221517Verkünden will ich dir, hör mir zu! /Was ich geschaut, will ich erzählen,
15297IjobIjob221518was Weise zu berichten wissen, /was ihre Väter ihnen nicht verhehlten.
15298IjobIjob221519Ihnen allein war das Land gegeben, /kein Fremder ging unter ihnen einher.
15299IjobIjob221520Der Frevler bebt in Ängsten all seine Tage, /die Zahl der Jahre ist dem Tyrannen verborgen.
15300IjobIjob221521In seinen Ohren hallen Schreckensrufe, /mitten im Frieden kommt der Verwüster über ihn.
15301IjobIjob221522Er kann nicht hoffen, dem Dunkel zu entfliehen, /aufgespart ist er für das Schwert.
15302IjobIjob221523Er irrt umher nach Brot, wo (er es finde), /er weiß, dass ihn ein schwarzer Tag bedroht.
15303IjobIjob221524Not und Drangsal erschrecken ihn, /sie packen ihn wie ein kampfbereiter König.
15304IjobIjob221525Denn gegen Gott erhebt er seine Hand, /gegen den Allmächtigen erkühnt er sich.
15305IjobIjob221526Halsstarrig rennt er gegen ihn an /mit den dicken Buckeln seiner Schilde.
15306IjobIjob221527Mit Fett bedeckt er sein Gesicht, /tut Fett um seine Hüfte.
15307IjobIjob221528Er wohnt in zerstörten Städten, /in Häusern, darin niemand wohnt, /die man zu Trümmerstätten bestimmt.
15308IjobIjob221529Er wird nicht reich; sein Besitz hat nicht Bestand; /zur Erde neigt sich seine Ähre nicht.
15309IjobIjob221530Der Finsternis entrinnt er nicht, /die Flammenglut dörrt seinen Schößling aus, /er schwindet dahin beim Hauch seines Mundes.
15310IjobIjob221531Er baue nicht auf eitlen Trug; /denn sein Erwerb wird nur Enttäuschung sein.
15311IjobIjob221532Bevor sein Tag kommt, welkt er hin /und sein Palmzweig grünt nicht mehr.
15312IjobIjob221533Er stößt ihn ab wie der Weinstock saure Trauben, /wie der Ölbaum wirft er seine Blüten fort.
15313IjobIjob221534Unfruchtbar ist der Ruchlosen Rotte /und Feuer verzehrt die Zelte der Bestechung.
15314IjobIjob221535Von Mühsal schwanger, gebären sie nur Unheil; /nur Trug ist, was ihr Schoß hervorbringt.
15315IjobIjob22161Da antwortete Ijob und sprach:
15316IjobIjob22162Ähnliches habe ich schon viel gehört; /leidige Tröster seid ihr alle.
15317IjobIjob22163Sind nun zu Ende die windigen Worte, /oder was sonst reizt dich zum Widerspruch?
15318IjobIjob22164Auch ich könnte reden wie ihr, /wenn ihr an meiner Stelle wäret, /schöne Worte über euch machen /und meinen Kopf über euch schütteln.
15319IjobIjob22165Ich könnte euch stärken mit meinem Mund, /nicht sparen das Beileid meiner Lippen.
15320IjobIjob22166Rede ich, hört doch mein Schmerz nicht auf; /schweige ich, so weicht er nicht vor mir.
15321IjobIjob22167Jetzt aber hat er mich erschöpft. /Den Kreis der Freunde hast du mir verstört
15322IjobIjob22168und mich gepackt. /Mein Verfall erhebt sich /und tritt als Zeuge gegen mich auf; /er widerspricht mir ins Gesicht.
15323IjobIjob22169Sein Zorn zerreißt, befehdet mich, /knirscht gegen mich mit den Zähnen, /mein Gegner schärft die Augen gegen mich.
15324IjobIjob221610Sie sperren ihr Maul gegen mich auf, /schlagen voll Hohn mich auf die Wangen, /scharen sich gegen mich zusammen.
15325IjobIjob221611Gott gibt mich dem Bösen preis, /in die Hand der Frevler stößt er mich.
15326IjobIjob221612In Ruhe lebte ich, da hat er mich erschüttert, /mich im Nacken gepackt, mich zerschmettert, /mich als Zielscheibe für sich aufgestellt.
15327IjobIjob221613Seine Pfeile umschwirren mich, /schonungslos durchbohrt er mir die Nieren, /schüttet meine Galle zur Erde.
15328IjobIjob221614Bresche über Bresche bricht er mir, /stürmt wie ein Krieger gegen mich an.
15329IjobIjob221615Ein Trauergewand hab ich meiner Haut genäht, /mein Horn in den Staub gesenkt.
15330IjobIjob221616Mein Gesicht ist vom Weinen rot /und Dunkel liegt auf meinen Wimpern.
15331IjobIjob221617Doch kein Unrecht klebt an meinen Händen /und mein Gebet ist lauter.
15332IjobIjob221618O Erde, deck mein Blut nicht zu /und ohne Ruhstatt sei mein Hilfeschrei!
15333IjobIjob221619Nun aber, seht, im Himmel ist mein Zeuge, /mein Bürge in den Höhen.
15334IjobIjob221620Da meine Freunde mich verspotten, /tränt zu Gott hin mein Auge.
15335IjobIjob221621Recht schaffe er dem Mann bei Gott /und zwischen Mensch und Mensch.
15336IjobIjob221622Denn nur noch wenig Jahre werden kommen, /dann muss ich den Pfad beschreiten, /auf dem man nicht wiederkehrt.
15337IjobIjob22171Mein Geist ist verwirrt, /meine Tage sind ausgelöscht, /nur Gräber bleiben mir.
15338IjobIjob22172Wahrhaftig, nur Spott begleitet mich. /In Bitterkeit verbringt mein Auge die Nacht.
15339IjobIjob22173Hinterleg die Bürgschaft für mich bei dir! /Wer würde sonst den Handschlag für mich leisten?
15340IjobIjob22174Ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen, /darum lässt du sie nicht triumphieren.
15341IjobIjob22175Zum Teilen lädt einer die Freunde ein, /während die Augen seiner Kinder verschmachten.
15342IjobIjob22176Zum Spott für die Leute stellte er mich hin, /ich wurde einer, dem man ins Gesicht spuckt.
15343IjobIjob22177Vor Kummer ist mein Auge matt, /all meine Glieder schwinden wie Schatten dahin.
15344IjobIjob22178Darüber entsetzen sich die Redlichen, /der Reine empört sich über den Ruchlosen.
15345IjobIjob22179Doch der Gerechte hält fest an seinem Weg, /wer reine Hände hat, gewinnt an Kraft.
15346IjobIjob221710Ihr alle, kehrt um, kommt wieder her, /ich finde ja noch keinen Weisen bei euch.
15347IjobIjob221711Dahin sind meine Tage, /zunichte meine Pläne, meine Herzenswünsche.
15348IjobIjob221712Sie machen mir die Nacht zum Tag, /das Licht nähert sich dem Dunkel.
15349IjobIjob221713Ich habe keine Hoffnung. /Die Unterwelt wird mein Haus, /in der Finsternis breite ich mein Lager aus.
15350IjobIjob221714Zur Grube rufe ich: Mein Vater bist du!, /Meine Mutter, meine Schwester!, zum Wurm.
15351IjobIjob221715Wo ist dann meine Hoffnung /und wo mein Glück? Wer kann es schauen?
15352IjobIjob221716Fahren sie zur Unterwelt mit mir hinab, /sinken wir vereint in den Staub?
15353IjobIjob22181Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:
15354IjobIjob22182Wann endlich macht ihr Schluss mit den Reden? /Nehmt Einsicht an, dann reden wir.
15355IjobIjob22183Warum sind wir wie Vieh geachtet, /gelten als unrein in euren Augen?
15356IjobIjob22184Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn, /soll deinetwegen die Erde sich entvölkern, /der Fels von seiner Stelle rücken?
15357IjobIjob22185Ja, der Frevler Licht erlischt, /die Flamme seines Feuers strahlt nicht auf.
15358IjobIjob22186Das Licht in seinem Zelte dunkelt, /seine Leuchte über ihm erlischt.
15359IjobIjob22187Eng wird sein gewaltiger Schritt, /sein eigner Plan bringt ihn zu Fall.
15360IjobIjob22188Denn mit seinen Füßen gerät er ins Netz /und über Flechtwerk schreitet er dahin.
15361IjobIjob22189Das Klappnetz packt ihn an der Ferse, /die Schlinge hält ihn fest.
15362IjobIjob221810Versteckt am Boden liegt sein Fangstrick, /die Falle für ihn auf dem Pfad.
15363IjobIjob221811Ringsum ängstigen ihn Schrecken /und scheuchen ihn auf Schritt und Tritt.
15364IjobIjob221812Hungrig nach ihm ist sein Unheil, /das Verderben steht bereit zu seinem Sturz.
15365IjobIjob221813Es frisst die Glieder seines Leibes, /seine Glieder frisst des Todes Erstgeborener.
15366IjobIjob221814Ausgerissen wird aus seinem Zelt die Zuversicht, /du treibst ihn fort zum König der Schrecken.
15367IjobIjob221815Ihm Fremdes wohnt in seinem Zelt, /Schwefel wird auf seinen Hof gestreut.
15368IjobIjob221816Von unten her verdorren seine Wurzeln, /von oben welken seine Zweige.
15369IjobIjob221817Sein Andenken schwindet von der Erde, /kein Name bleibt ihm weit und breit.
15370IjobIjob221818Sie stoßen ihn vom Licht ins Dunkel /und jagen ihn vom Erdkreis fort.
15371IjobIjob221819Kein Spross, kein Stamm bleibt ihm in seinem Volk, /am Ort seines Aufenthaltes keiner, der ihn überlebt.
15372IjobIjob221820Über seinen Tag schaudern die im Westen, /die im Osten packt das Grauen.
15373IjobIjob221821Ja, so geht es mit der Wohnung des Frevlers, /mit dem Ort des Menschen, der Gott nicht kennt.
15374IjobIjob22191Da antwortete Ijob und sprach:
15375IjobIjob22192Wie lange noch wollt ihr mich quälen /und mich mit Worten niedertreten?
15376IjobIjob22193Zum zehnten Mal schon schmäht ihr mich /und schämt euch nicht, mich zu beleidigen.
15377IjobIjob22194Ging ich wirklich unwissend fehl, /mein Fehltritt weilt doch allein bei mir.
15378IjobIjob22195Wollt ihr wirklich großtun gegen mich /und mir meine Schmach beweisen?
15379IjobIjob22196Erkennt doch, dass Gott mich niederdrückt, /da er sein Netz rings um mich warf.
15380IjobIjob22197Schrei ich: Gewalt!, wird mir keine Antwort, /rufe ich um Hilfe, gibt es kein Recht.
15381IjobIjob22198Meinen Pfad hat er versperrt; ich kann nicht weiter, /Finsternis legt er auf meine Wege.
15382IjobIjob22199Meiner Ehre hat er mich entkleidet, /die Krone mir vom Haupt genommen.
15383IjobIjob221910Er brach mich ringsum nieder, ich muss dahin; /er riss mein Hoffen aus wie einen Baum.
15384IjobIjob221911Sein Zorn ist gegen mich entbrannt, /gleich seinen Gegnern gelte ich ihm.
15385IjobIjob221912Vereint rückten seine Scharen an, /bahnten gegen mich den Weg, /lagerten sich rings um mein Zelt.
15386IjobIjob221913Meine Brüder hat er von mir entfernt, /meine Bekannten sind mir entfremdet.
15387IjobIjob221914Meine Verwandten, Bekannten blieben aus, /die Gäste meines Hauses haben mich vergessen.
15388IjobIjob221915Als Fremder gelte ich meinen Mägden, /von anderem Stamm bin ich in ihren Augen.
15389IjobIjob221916Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er nicht; /mit eigenem Mund muss ich ihn anflehen.
15390IjobIjob221917Mein Atem ist meiner Frau zuwider; /die Söhne meiner Mutter ekelt es vor mir.
15391IjobIjob221918Buben selbst verachten mich, /stehe ich auf, verhöhnen sie mich.
15392IjobIjob221919Alle meine Gefährten verabscheuen mich, /die ich liebe, lehnen sich gegen mich auf.
15393IjobIjob221920An Haut und Fleisch klebt mein Gebein, /nur das Fleisch an meinen Zähnen blieb.
15394IjobIjob221921Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde! /Denn Gottes Hand hat mich getroffen.
15395IjobIjob221922Warum verfolgt ihr mich wie Gott, /warum werdet ihr an meinem Fleisch nicht satt?
15396IjobIjob221923Dass doch meine Worte geschrieben würden, /in einer Inschrift eingegraben
15397IjobIjob221924mit eisernem Griffel und mit Blei, /für immer gehauen in den Fels.
15398IjobIjob221925Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, /als Letzter erhebt er sich über dem Staub.
15399IjobIjob221926Ohne meine Haut, die so zerfetzte, /und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen.
15400IjobIjob221927Ihn selber werde ich dann für mich schauen; /meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd. /Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust.
15401IjobIjob221928Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihn verfolgen /und den Grund der Sache an ihm finden!,
15402IjobIjob221929dann bangt für euch selber vor dem Schwert; /denn heftiger Zorn verdient das Schwert, /damit ihr wisst: Es gibt ein Gericht.
15403IjobIjob22201Da antwortete Zofar von Naama und sprach:
15404IjobIjob22202Darum drängt mich meine Erregung zur Antwort /und deswegen stürmt es in mir.
15405IjobIjob22203Schmähende Rüge muss ich hören, /doch der Geist meiner Einsicht lässt mich entgegnen.
15406IjobIjob22204Weißt du das nicht von Urzeit her, /seit Gott Menschen auf die Erde gesetzt hat:
15407IjobIjob22205dass kurz nur währt der Frevler Jubel, /einen Augenblick nur des Ruchlosen Freude?
15408IjobIjob22206Steigt auch sein Übermut zum Himmel /und rührt sein Kopf bis ans Gewölk,
15409IjobIjob22207wie sein Kot vergeht er doch für immer; /die ihn gesehen haben, werden fragen: Wo ist er?
15410IjobIjob22208Wie ein Traum verfliegt er /und ist nicht mehr zu finden, /wird weggescheucht wie ein Gesicht der Nacht.
15411IjobIjob22209Das Auge, das ihn sah, erblickt ihn nicht wieder, /seine Stätte schaut ihn nie mehr.
15412IjobIjob222010Seine Söhne müssen bei Armen betteln, /ihre Hände geben seine Habe zurück.
15413IjobIjob222011Strotzen von Jugendkraft auch seine Glieder, /sie betten sich doch mit ihm in den Staub.
15414IjobIjob222012Schmeckt süß das Böse in seinem Mund, /birgt er es unter seiner Zunge,
15415IjobIjob222013spart er es auf und will nicht von ihm lassen, /hält er es auch tief in seinem Gaumen fest,
15416IjobIjob222014in seinem Innern verwandelt sich die Speise, /sie wird in seinem Leib ihm zu Natterngift.
15417IjobIjob222015Das Gut, das er verschlungen hat, speit er aus; /aus seinem Leib treibt Gott es heraus.
15418IjobIjob222016Das Gift von Nattern saugt er ein, /es tötet ihn der Viper Zunge.
15419IjobIjob222017Nicht darf er Bäche von Öl schauen, /nicht Flüsse, die von Milch und Honig fließen.
15420IjobIjob222018Zurückgeben muss er seinen Gewinn, /genießen darf er ihn nicht, /darf sich nicht freuen am ertauschten Gut.
15421IjobIjob222019Denn Arme schlug er nieder, ließ sie liegen, /raubte das Haus, das er nicht gebaut.
15422IjobIjob222020Denn kein Genug kennt er in seinem Bauch, /drum entkommt er nicht mit seinen Schätzen.
15423IjobIjob222021Nichts entgeht seinem Fraß, /darum hält sein Glück auch nicht stand.
15424IjobIjob222022Trotz vollen Überflusses kommt er in Not, /die ganze Wucht des Elends fällt ihn an.
15425IjobIjob222023Und so geschieht es: Um des Frevlers Bauch zu füllen, /lässt Gott auf ihn die Gluten seines Zornes los, /lässt auf ihn regnen seine Schläge.
15426IjobIjob222024Flieht er vor dem Eisenpanzer, /durchbohrt ihn der Bogen aus Bronze.
15427IjobIjob222025In den Rücken fährt ihm Gottes Geschoss, /ein Blitz in seine Galle. /Schrecken gehen über ihn hin.
15428IjobIjob222026Nur finsteres Unheil ist für ihn aufbewahrt, /Feuer, von niemand entfacht, verzehrt ihn, /frisst noch den letzten Mann in seinem Zelt.
15429IjobIjob222027Der Himmel enthüllt seine Schuld, /die Erde bäumt sich gegen ihn auf.
15430IjobIjob222028Die Flut wälzt sein Haus hinweg, /Wasserströme am Tag seines Zorns.
15431IjobIjob222029Das ist des Frevlers Anteil von Gott, /das Erbe, das Gott ihm zuspricht.
15432IjobIjob22211Da antwortete Ijob und sprach:
15433IjobIjob22212Hört, hört doch auf mein Wort, /das wäre mir schon Trost von euch.
15434IjobIjob22213Ertragt mich, sodass ich reden kann. /Habe ich geredet, dann könnt ihr spotten.
15435IjobIjob22214Richt ich an Menschen meine Klage, /hab ich nicht Grund zur Ungeduld?
15436IjobIjob22215Wendet euch mir zu und erstarrt /und legt die Hand auf den Mund!
15437IjobIjob22216Denk ich daran, bin ich erschreckt /und Schauder packt meinen Leib.
15438IjobIjob22217Warum bleiben Frevler am Leben, /werden alt und stark an Kraft?
15439IjobIjob22218Ihre Nachkommen stehen fest vor ihnen, /ihre Sprösslinge vor ihren Augen.
15440IjobIjob22219Ihre Häuser sind in Frieden, ohne Schreck, /die Rute Gottes trifft sie nicht.
15441IjobIjob222110Ihr Stier bespringt und fehlt nicht, /die Kühe kalben und verwerfen nicht.
15442IjobIjob222111Wie Schafe treiben sie ihre Kinder aus, /ihre Kleinen tanzen und springen.
15443IjobIjob222112Sie singen zu Pauke und Harfe, /erfreuen sich am Klang der Flöte,
15444IjobIjob222113verbrauchen ihre Tage im Glück /und fahren voll Ruhe ins Totenreich.
15445IjobIjob222114Und doch sagten sie zu Gott: Weiche von uns! /Deine Wege wollen wir nicht kennen.
15446IjobIjob222115Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen, /was nützt es uns, wenn wir ihn angehen?
15447IjobIjob222116Doch in ihrer Hand liegt nicht das Glück; /der Frevler Denkart ist mir fern.
15448IjobIjob222117Wie oft erlischt der Frevler Lampe, /kommt Unheil über sie, /teilt er Verderben zu in seinem Zorn?
15449IjobIjob222118Wie oft werden sie wie Stroh vor dem Wind, /wie Spreu, die der Sturm entführt?
15450IjobIjob222119Nicht dessen Kindern spare Gott sein Unheil auf, /ihm selbst vergelte er, sodass er es spürt.
15451IjobIjob222120Mit eigenen Augen soll er sein Unglück schauen, /vom Grimm des Allmächtigen soll er trinken.
15452IjobIjob222121Denn was kümmert ihn sein Haus, wenn er dahin ist, /wenn abgeschnitten seiner Monde Zahl?
15453IjobIjob222122Darf man Gott Erkenntnis lehren, /ihn, der die Erhabenen richtet?
15454IjobIjob222123Der eine stirbt in vollem Glück, /ist ganz in Frieden, sorgenfrei.
15455IjobIjob222124Seine Schenkel sind voll von Fett, /getränkt mit Mark sind seine Knochen.
15456IjobIjob222125Der andere stirbt mit bitterer Seele /und hat kein Glück genossen.
15457IjobIjob222126Zusammen liegen sie im Staub /und Gewürm deckt beide zu.
15458IjobIjob222127Ja, euer Denken kenn ich wohl, /die Ränke, die ihr sinnt gegen mich.
15459IjobIjob222128Ihr sagt: Wo ist das Haus des Edlen /und wo das Zelt, in dem Frevler wohnen?
15460IjobIjob222129Habt ihr nie die fahrenden Leute befragt /und ihre Zeichen genau beachtet?
15461IjobIjob222130Dass am Unglückstag der Böse verschont wird, /weggebracht am Tag des Zorns.
15462IjobIjob222131Wer hält ihm seinen Lebenswandel vor, /was er getan hat, wer vergilt es ihm?
15463IjobIjob222132Er aber wird zur Gruft geleitet, /bei seinem Grab hält man die Wacht.
15464IjobIjob222133Ein Labsal sind für ihn die Schollen des Schachts, /hinter ihm her zieht alle Welt, /vor ihm die Menge ohne Zahl.
15465IjobIjob222134Wie wollt ihr mich mit Nichtigem trösten? /Eure Antworten bleiben Betrug.
15466IjobIjob22221Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
15467IjobIjob22222Kann denn der Mensch Gott nützen? /Nein, sich selber nützt der Kluge.
15468IjobIjob22223Ist es dem Allmächtigen von Wert, /dass du gerecht bist, /ist es für ihn Gewinn, wenn du unsträfliche Wege gehst?
15469IjobIjob22224Wegen deiner Gottesfurcht sollte er dich strafen, /vor Gericht mit dir gehen?
15470IjobIjob22225Ist nicht groß deine Bosheit, /ohne Ende dein Verschulden?
15471IjobIjob22226Du pfändest ohne Grund deine Brüder, /ziehst Nackten ihre Kleider aus.
15472IjobIjob22227Den Durstigen tränkst du nicht mit Wasser, /dem Hungernden versagst du das Brot.
15473IjobIjob22228Dem Mann der Faust gehört das Land, /der Günstling darf darin wohnen.
15474IjobIjob22229Witwen hast du weggeschickt mit leeren Händen, /der Verwaisten Arme zerschlagen.
15475IjobIjob222210Deswegen liegen Fallstricke rings um dich her /und jäher Schrecken ängstigt dich
15476IjobIjob222211oder Dunkel, worin du nicht siehst, /und Wasserflut, die dich bedeckt.
15477IjobIjob222212Ist Gott nicht wie der Himmel hoch? /Schau, wie die höchsten Sterne ragen.
15478IjobIjob222213Und da sagst du: Was weiß denn Gott? /Richtet er denn durch das dunkle Gewölk?
15479IjobIjob222214Wolken umhüllen ihn, sodass er nicht sieht, /am Himmelskreis geht er einher.
15480IjobIjob222215Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, /den die Männer des Unheils zogen,
15481IjobIjob222216die vor der Zeit dahingerafft wurden, /über deren Grund sich ein Strom ergoss?
15482IjobIjob222217Die sagten zu Gott: Weiche von uns!, /und: Was tut uns der Allmächtige an?
15483IjobIjob222218Und doch, er hat ihre Häuser mit Gütern gefüllt /und das Planen der Bösen blieb ihm fern.
15484IjobIjob222219Sehen werden, sich freuen die Gerechten, /der Reine wird sie verspotten:
15485IjobIjob222220Wahrhaftig, vernichtet sind unsere Gegner, /ihren Rest hat das Feuer verzehrt.
15486IjobIjob222221Werde sein Freund und halte Frieden! /Nur dadurch kommt das Gute dir zu.
15487IjobIjob222222Nimm doch Weisung an aus seinem Mund, /leg dir seine Worte ins Herz:
15488IjobIjob222223Kehrst du zum Allmächtigen um, /so wirst du aufgerichtet. Hältst Unrecht deinem Zelt du fern,
15489IjobIjob222224wirfst in den Staub das Edelgold, /zum Flussgestein das Feingold,
15490IjobIjob222225dann wird der Allmächtige dein Edelgold /und erlesenes Silber für dich sein.
15491IjobIjob222226Dann wirst du am Allmächtigen dich erfreuen /und zu Gott dein Angesicht heben.
15492IjobIjob222227Flehst du ihn an, so hört er dich /und du wirst deine Gelübde erfüllen.
15493IjobIjob222228Beschließt du etwas, dann trifft es ein /und Licht überstrahlt deine Wege.
15494IjobIjob222229Wer hochmütig redet, den duckt er, /doch hilft er dem, der die Augen senkt.
15495IjobIjob222230Er rettet den, der schuldlos ist; /durch deiner Hände Reinheit wird er gerettet.
15496IjobIjob22231Da antwortete Ijob und sprach:
15497IjobIjob22232Auch heute ist meine Klage Widerspruch; /schwer lastet seine Hand auf meinem Seufzen.
15498IjobIjob22233Wüßte ich doch, wie ich ihn finden könnte, /gelangen könnte zu seiner Stätte.
15499IjobIjob22234Ich wollte vor ihm das Recht ausbreiten, /meinen Mund mit Beweisen füllen.
15500IjobIjob22235Wissen möchte ich die Worte, die er mir entgegnet, /erfahren, was er zu mir sagt.
15501IjobIjob22236Würde er in der Fülle der Macht mit mir streiten? /Nein, gerade er wird auf mich achten.
15502IjobIjob22237Dort würde ein Redlicher mit ihm rechten /und ich käme für immer frei von meinem Richter.
15503IjobIjob22238Geh ich nach Osten, so ist er nicht da, /nach Westen, so merke ich ihn nicht,
15504IjobIjob22239nach Norden, sein Tun erblicke ich nicht; /bieg ich nach Süden, sehe ich ihn nicht.
15505IjobIjob222310Doch er kennt den Weg, den ich gehe; /prüfte er mich, ich ginge wie Gold hervor.
15506IjobIjob222311Mein Fuß hielt fest an seiner Spur, /seinen Weg hielt ich ein und bog nicht ab.
15507IjobIjob222312Das Gebot seiner Lippen gab ich nicht auf; /seines Mundes Worte barg ich im Herzen.
15508IjobIjob222313Doch er bleibt sich gleich. Wer stimmt ihn um? /Wonach ihn gelüstet, das führt er aus.
15509IjobIjob222314Ja, er vollendet, was er mir bestimmt hat; /und Ähnliches hat er noch viel im Sinn.
15510IjobIjob222315Darum erschrecke ich vor seinem Angesicht; /denk ich daran, gerate ich in Angst vor ihm.
15511IjobIjob222316Gott macht mein Herz verzagt, /der Allmächtige versetzt mich in Schrecken.
15512IjobIjob222317Denn bin ich nicht von Finsternis umschlossen, /bedeckt nicht Dunkel mein Angesicht?
15513IjobIjob22241Warum hat der Allmächtige keine Fristen bestimmt? /Warum schauen, die ihn kennen, seine Gerichtstage nicht?
15514IjobIjob22242Jene verrücken die Grenzen, /rauben Herden und führen sie zur Weide.
15515IjobIjob22243Den Esel der Waisen treiben sie fort, /pfänden das Rind der Witwe.
15516IjobIjob22244Vom Weg drängen sie die Armen, /es verbergen sich alle Gebeugten des Landes.
15517IjobIjob22245Sieh, wie Wildesel in der Steppe /ziehen sie zu ihrer Arbeit aus; die Steppe suchen sie nach Nahrung ab, /nach Brot für ihre Kinder.
15518IjobIjob22246Auf dem Feld schneiden sie des Nachts, /halten im Weinberg des Frevlers Nachlese.
15519IjobIjob22247Nackt verbringen sie die Nacht, ohne Kleider, /haben keine Decke in der Kälte.
15520IjobIjob22248Vom Regen der Berge sind sie durchnässt, /klammern sich ohne Schutz an den Fels.
15521IjobIjob22249Von der Mutterbrust reißen sie die Waisen, /den Säugling des Armen nehmen sie zum Pfand.
15522IjobIjob222410Nackt müssen sie gehen, ohne Kleid, /hungernd tragen sie Garben.
15523IjobIjob222411Zwischen Mauern pressen sie Öl, /treten die Kelter und müssen doch dürsten.
15524IjobIjob222412Aus der Stadt stöhnen Sterbende, /der Erschlagenen Leben schreit laut. /Doch Gott achtet nicht auf ihr Flehen.
15525IjobIjob222413Sie sind die Rebellen gegen das Licht; /sie nehmen seine Wege nicht wahr, /bleiben nicht auf seinen Pfaden.
15526IjobIjob222414Ist kein Licht, erhebt sich der Mörder, /tötet Elende und Arme; /in der Nacht gleicht er dem Dieb.
15527IjobIjob222415Auch des Ehebrechers Auge achtet auf Dämmerung. /Kein Auge, sagt er, soll mich erspähen!, /eine Hülle legt er aufs Gesicht.
15528IjobIjob222416Im Finstern bricht er ein in die Häuser; /tagsüber verstecken sie sich; /sie wollen nichts wissen vom Licht.
15529IjobIjob222417Denn Finsternis ist für sie der Morgen zugleich, /denn mit ihren Schrecken sind sie wohl vertraut.
15530IjobIjob222418Schnell reißt ihn das Wasser fort; /verflucht ist ihr Anteil auf Erden; /nicht wendet er den Weg den Weinbergen zu.
15531IjobIjob222419Dürre und Hitze raffen das Schneewasser weg, /die Unterwelt den Sünder.
15532IjobIjob222420Der Mutterschoß vergisst ihn, /Gewürm labt sich an ihm; nie mehr wird an ihn gedacht; /ja, wie Holz wird Frevel zerschmettert.
15533IjobIjob222421Er tut Böses der Unfruchtbaren, der Kinderlosen, /keiner Witwe erweist er Gutes.
15534IjobIjob222422Gott reißt die Starken hinweg in seiner Macht; /steht er auf, ist niemand seines Lebens sicher.
15535IjobIjob222423Sicherheit gibt er ihm, er traue darauf; /aber seine Augen überwachen ihren Weg.
15536IjobIjob222424Sie kommen hoch für kurze Zeit, dann ist es aus. /Sie werden umgebogen, alle mit der Faust gepackt /und wie Ährenspitzen abgeschnitten.
15537IjobIjob222425Ist es nicht so? Wer straft mich Lügen /und bringt meine Rede zum Schweigen?
15538IjobIjob22251Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:
15539IjobIjob22252Herrschaft und Schrecken sind bei ihm, /der Frieden schafft in seinen Höhen.
15540IjobIjob22253Kann man seine Scharen zählen /und über wem erhebt sich nicht sein Licht?
15541IjobIjob22254Wie wäre ein Mensch gerecht vor Gott, /wie wäre rein der vom Weib Geborene?
15542IjobIjob22255Siehe, selbst der Mond glänzt nicht hell, /die Sterne sind nicht rein in seinen Augen,
15543IjobIjob22256geschweige denn der Mensch, die Made, /der Menschensohn, der Wurm.
15544IjobIjob22261Da antwortete Ijob und sprach:
15545IjobIjob22262Wie hilfst du doch dem Schwachen auf, /stehst du bei dem kraftlosen Arm!
15546IjobIjob22263Wie gut rätst du dem, der nicht weise ist, /tust ihm Wissen in Fülle kund!
15547IjobIjob22264Wem trägst du die Reden vor /und wessen Atem geht von dir aus?
15548IjobIjob22265Die Totengeister zittern drunten, /die Wasser mit ihren Bewohnern.
15549IjobIjob22266Nackt liegt die Unterwelt vor ihm, /keine Hülle deckt den Abgrund.
15550IjobIjob22267Er spannt über dem Leeren den Norden, /hängt die Erde auf am Nichts.
15551IjobIjob22268Er bindet das Wasser in sein Gewölk; /doch birst darunter die Wolke nicht.
15552IjobIjob22269Er verschließt den Anblick seines Throns /und breitet darüber sein Gewölk.
15553IjobIjob222610Eine Grenze zieht er rund um die Wasser /bis an den Rand von Licht und Finsternis.
15554IjobIjob222611Die Säulen des Himmels erzittern, /sie erschrecken vor seinem Drohen.
15555IjobIjob222612Durch seine Kraft stellt still er das Meer, /durch seine Klugheit zerschmettert er Rahab.
15556IjobIjob222613Durch seinen Hauch wird heiter der Himmel, /seine Hand durchbohrt die flüchtige Schlange.
15557IjobIjob222614Siehe, das sind nur die Säume seines Waltens; /wie ein Flüstern ist das Wort, /das wir von ihm vernehmen. Doch das Donnern seiner Macht, /wer kann es begreifen?
15558IjobIjob22271Dann setzte Ijob seine Rede fort und sprach:
15559IjobIjob22272So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzog, /der Allmächtige, der meine Seele quälte:
15560IjobIjob22273Solange noch Atem in mir ist /und Gottes Hauch in meiner Nase,
15561IjobIjob22274soll Unrecht nicht von meinen Lippen kommen, /noch meine Zunge Falsches reden.
15562IjobIjob22275Fern sei es mir, euch Recht zu geben, /ich gebe, bis ich sterbe, meine Unschuld nicht preis.
15563IjobIjob22276An meinem Rechtsein halt ich fest und lass es nicht; /mein Herz schilt keinen meiner Tage.
15564IjobIjob22277Mein Feind sei wie ein Frevler, /mein Gegner wie ein Bösewicht.
15565IjobIjob22278Denn was ist des Ruchlosen Hoffen, /wenn er dahingeht, /wenn Gott das Leben von ihm nimmt?
15566IjobIjob22279Wird Gott sein Schreien hören, /wenn über ihn die Drangsal kommt?
15567IjobIjob222710Kann er sich des Allmächtigen erfreuen /und Gott anrufen zu jeder Zeit?
15568IjobIjob222711Ich will euch belehren über Gottes Tun, /nicht verhehlen, was der Allmächtige plant.
15569IjobIjob222712Ihr habt es ja alle selbst gesehen. /Warum führt ihr nichtige Reden?
15570IjobIjob222713Das ist des Frevlers Anteil bei Gott, /der Gewalttätigen Erbe, /das sie vom Allmächtigen empfangen:
15571IjobIjob222714Werden zahlreich seine Söhne, /fürs Schwert sind sie bestimmt; /nie werden seine Kinder satt an Brot.
15572IjobIjob222715Was übrig bleibt, wird durch den Tod begraben /und seine Witwen weinen nicht.
15573IjobIjob222716Häuft er auch Silber auf wie Staub /und beschafft er sich Kleider wie Lehm:
15574IjobIjob222717er schafft sie zwar an; /doch anziehen wird sie der Gerechte, /das Silber wird der Schuldlose erben.
15575IjobIjob222718Er baut wie die Spinne sein Haus /und wie die Hütte, die der Wächter aufstellt.
15576IjobIjob222719Reich legt er sich schlafen, nichts ist ihm genommen. /Macht er die Augen auf, ist nichts mehr da.
15577IjobIjob222720Schrecken holt ihn ein wie eine Wasserflut, /der Sturmwind trägt ihn fort bei Nacht.
15578IjobIjob222721Der Ostwind hebt ihn hoch, er muss dahin, /er weht ihn weg von seinem Ort.
15579IjobIjob222722Er stürzt sich auf ihn schonungslos, /seiner Gewalt will er entfliehen.
15580IjobIjob222723Man klatscht über ihn in die Hände /und zischt ihn fort von seiner Stätte.
15581IjobIjob22281Wohl gibt es einen Fundort für das Silber, /eine Stätte für das Gold, wo man es läutert.
15582IjobIjob22282Eisen holt man aus der Erde, /Gestein wird zu Kupfer geschmolzen.
15583IjobIjob22283Es setzt der Mensch dem Finstern eine Grenze; /er forscht hinein bis in das Letzte, ins düstere, dunkle Gestein.
15584IjobIjob22284Stollen gräbt ein fremdes Volk; /vergessen, ohne Halt für den Fuß, /hängt es, schwebt es, den Menschen fern.
15585IjobIjob22285Die Erde, daraus das Brotkorn kommt, /wird in den Tiefen wie mit Feuer zerstört.
15586IjobIjob22286Fundort des Saphirs ist ihr Gestein /und Goldstaub findet sich darin.
15587IjobIjob22287Kein Raubvogel kennt den Weg dahin; /kein Falkenauge hat ihn erspäht.
15588IjobIjob22288Das stolze Wild betritt ihn nicht, /kein Löwe schreitet über ihn.
15589IjobIjob22289An harte Kiesel legt er die Hand, /von Grund auf wühlt er Berge um.
15590IjobIjob222810In Felsen haut er Stollen ein /und lauter Kostbarkeiten erblickt sein Auge.
15591IjobIjob222811Sickerbäche dämmt er ein, /Verborgenes bringt er ans Licht.
15592IjobIjob222812Die Weisheit aber, wo ist sie zu finden /und wo ist der Ort der Einsicht?
15593IjobIjob222813Kein Mensch kennt die Schicht, in der sie liegt; /sie findet sich nicht in der Lebenden Land.
15594IjobIjob222814Die Urflut sagt: Bei mir ist sie nicht. /Der Ozean sagt: Bei mir weilt sie nicht.
15595IjobIjob222815Man kann nicht Feingold für sie geben, /nicht Silber als Preis für sie wägen.
15596IjobIjob222816Nicht wiegt sie Gold aus Ofir auf, /kein kostbarer Karneol, kein Saphir.
15597IjobIjob222817Gold und Glas stehen ihr nicht gleich, /kein Tausch für sie ist Goldgerät,
15598IjobIjob222818nicht zu reden von Korallen und Kristall; /weit über Perlen geht der Weisheit Besitz.
15599IjobIjob222819Der Topas von Kusch kommt ihr nicht gleich /und reinstes Gold wiegt sie nicht auf.
15600IjobIjob222820Die Weisheit aber, wo kommt sie her /und wo ist der Ort der Einsicht?
15601IjobIjob222821Verhüllt ist sie vor aller Lebenden Auge, /verborgen vor den Vögeln des Himmels.
15602IjobIjob222822Abgrund und Tod sagen: /Unser Ohr vernahm von ihr nur ein Raunen.
15603IjobIjob222823Gott ist es, der den Weg zu ihr weiß, /und nur er kennt ihren Ort.
15604IjobIjob222824Denn er blickt bis hin zu den Enden der Erde; /was unter dem All des Himmels ist, sieht er.
15605IjobIjob222825Als er dem Wind sein Gewicht schuf /und die Wasser nach Maß bestimmte,
15606IjobIjob222826als er dem Regen das Gesetz schuf /und einen Weg dem Donnergewölk,
15607IjobIjob222827damals hat er sie gesehen und gezählt, /sie festgestellt und erforscht.
15608IjobIjob222828Doch zum Menschen sprach er: /Seht, die Furcht vor dem Herrn, das ist Weisheit, /das Meiden des Bösen ist Einsicht.
15609IjobIjob22291Dann setzte Ijob seine Rede fort und sprach:
15610IjobIjob22292Dass ich doch wäre /wie in längst vergangenen Monden, /wie in den Tagen, da mich Gott beschirmte,
15611IjobIjob22293als seine Leuchte über meinem Haupt erstrahlte, /in seinem Licht ich durch das Dunkel ging.
15612IjobIjob22294So, wie ich in den Tagen meiner Frühzeit war, /als Gottes Freundschaft über meinem Zelte stand,
15613IjobIjob22295als der Allmächtige noch mit mir war, /meine Kinder mich umgaben,
15614IjobIjob22296als meine Schritte sich in Milch gebadet, /Bäche von Öl der Fels mir ergoss.
15615IjobIjob22297Ging ich durchs Tor zur Stadt hinauf, /ließ ich auf dem Platz meinen Sitz aufstellen;
15616IjobIjob22298sahen mich die Jungen, so traten sie scheu beiseite, /die Alten standen auf und blieben stehen.
15617IjobIjob22299Fürsten hielten mit Reden sich zurück /und legten ihre Hand auf ihren Mund.
15618IjobIjob222910Der Edlen Stimme blieb stumm, /am Gaumen klebte ihre Zunge.
15619IjobIjob222911Hörte mich ein Ohr, pries es mich glücklich, /das Auge, das mich sah, stimmte mir zu.
15620IjobIjob222912Denn ich rettete den Armen, der schrie, /die Waise, die ohne Hilfe war.
15621IjobIjob222913Der Segen des Verlorenen kam über mich /und jubeln ließ ich der Witwe Herz.
15622IjobIjob222914Ich bekleidete mich mit Gerechtigkeit, /wie Mantel und Kopfbund umhüllte mich mein Recht.
15623IjobIjob222915Auge war ich für den Blinden, /dem Lahmen wurde ich zum Fuß.
15624IjobIjob222916Vater war ich für die Armen, /des Unbekannten Rechtsstreit prüfte ich.
15625IjobIjob222917Ich zerschmetterte des Bösen Kiefer, /entriss die Beute seinen Zähnen.
15626IjobIjob222918So dachte ich: Mit meinem Nest werde ich verscheiden /und gleich dem Phönix meine Tage mehren.
15627IjobIjob222919Meine Wurzel reiche bis an das Wasser, /auf meinen Zweigen nächtige Tau.
15628IjobIjob222920Neu bleibe mir meine Ehre, /mein Bogen verjünge sich in meiner Hand.
15629IjobIjob222921Auf mich horchten und warteten sie, /lauschten schweigend meinem Rat.
15630IjobIjob222922Wenn ich sprach, nahm keiner das Wort; /es träufelte nieder auf sie meine Rede.
15631IjobIjob222923Sie harrten auf mich wie auf Regen, /sperrten den Mund wie nach Spätregen auf.
15632IjobIjob222924Lächelte ich denen zu, die ohne Vertrauen, /sie wiesen das Leuchten meines Gesichts nicht ab.
15633IjobIjob222925Ich bestimmte ihr Tun, ich saß als Haupt, /thronte wie ein König inmitten der Schar, wie einer, der Trauernde tröstet.
15634IjobIjob22301Jetzt aber lachen über mich, /die jünger sind als ich an Tagen, /deren Väter ich nicht für wert geachtet, /sie bei den Hunden meiner Herde anzustellen.
15635IjobIjob22302Was sollte mir auch ihrer Hände Kraft? /Geschwunden war ihre Rüstigkeit
15636IjobIjob22303durch Mangel und durch harten Hunger; /Leute, die das dürre Land abnagen, /das Gras der Wüste und der Wüstenei.
15637IjobIjob22304Sie pflücken Salzmelde im Gesträuch /und Ginsterwurzeln sind ihr Brot.
15638IjobIjob22305Aus der Gemeinschaft wurden sie verjagt; /man schreit ihnen nach wie einem Dieb.
15639IjobIjob22306Am Hang der Täler müssen sie wohnen, /in Erdhöhlen und in Felsgeklüft.
15640IjobIjob22307Zwischen Sträuchern schreien sie kläglich, /drängen sich zusammen unter wildem Gestrüpp.
15641IjobIjob22308Blödes Gesindel, Volk ohne Namen, /wurden sie aus dem Land hinausgepeitscht.
15642IjobIjob22309Jetzt aber bin ich ihr Spottlied, /bin zum Klatsch für sie geworden.
15643IjobIjob223010Sie verabscheuen mich, rücken weit von mir weg, /scheuen sich nicht, mir ins Gesicht zu speien.
15644IjobIjob223011Denn Gott löste mein Seil und beugte mich nieder, /sie aber ließen die Zügel vor mir schießen.
15645IjobIjob223012Zur rechten Seite erhebt sich eine Schar, /treibt meine Füße weg, /wirft gegen mich ihre Unheilsdämme auf.
15646IjobIjob223013Meinen Pfad reißen sie auf, helfen zu meinem Verderben /und niemand wehrt ihnen.
15647IjobIjob223014Wie durch eine breite Bresche kommen sie heran, /wälzen sich unter Trümmern her.
15648IjobIjob223015Schrecken stürzen auf mich ein, /verjagt wie vom Wind ist mein Adel, /wie eine Wolke entschwand mein Heil.
15649IjobIjob223016Und nun zerfließt die Seele in mir, /des Elends Tage packen mich an.
15650IjobIjob223017Des Nachts durchbohrt es mir die Knochen, /mein nagender Schmerz kommt nicht zur Ruh.
15651IjobIjob223018Mit Allgewalt packt er mich am Kleid, /schnürt wie der Gürtel des Rocks mich ein.
15652IjobIjob223019Er warf mich in den Lehm, /sodass ich Staub und Asche gleiche.
15653IjobIjob223020Ich schreie zu dir und du erwiderst mir nicht; /ich stehe da, doch du achtest nicht auf mich.
15654IjobIjob223021Du wandelst dich zum grausamen Feind gegen mich, /mit deiner starken Hand befehdest du mich.
15655IjobIjob223022Du hebst mich in den Wind, fährst mich dahin, /lässt mich zergehen im Sturmgebraus.
15656IjobIjob223023Ja, ich weiß, du führst mich zum Tod, /zur Sammelstätte aller Lebenden.
15657IjobIjob223024Doch nicht an Trümmer legt er die Hand. - /Schreit man nicht um Hilfe beim Untergang?
15658IjobIjob223025Weinte ich nicht um den, der harte Tage hatte, /grämte sich nicht meine Seele über den Armen?
15659IjobIjob223026Ja, ich hoffte auf Gutes, doch Böses kam, /ich harrte auf Licht, doch Finsternis kam.
15660IjobIjob223027Mein Inneres kocht und kommt nicht zur Ruhe, /mich haben die Tage des Elends erreicht.
15661IjobIjob223028Geschwärzt, doch nicht von der Sonne gebrannt, /stehe ich auf in der Gemeinde, schreie laut.
15662IjobIjob223029Den Schakalen wurde ich zum Bruder, /den Straußenhennen zum Freund.
15663IjobIjob223030Die Haut an mir ist schwarz, /von Fieberglut brennen meine Knochen.
15664IjobIjob223031Zur Trauer wurde mein Harfenspiel, /mein Flötenspiel zum Klagelied.
15665IjobIjob22311Einen Bund schloss ich mit meinen Augen, /nie eine Jungfrau lüstern anzusehen.
15666IjobIjob22312Was wäre sonst mein Teil von Gott dort oben, /mein Erbe vom Allmächtigen in der Höhe?
15667IjobIjob22313Ist nicht Verderben dem Frevler bestimmt /und Missgeschick den Übeltätern?
15668IjobIjob22314Sieht er denn meine Wege nicht, /zählt er nicht alle meine Schritte?
15669IjobIjob22315Wenn ich in Falschheit einherging, /wenn zum Betrug mein Fuß eilte,
15670IjobIjob22316dann wäge Gott mich auf gerechter Waage, /so wird er meine Unschuld anerkennen.
15671IjobIjob22317Wenn mein Schritt vom Wege wich, /mein Herz meinen Augen folgte, /an meinen Händen Makel klebte,
15672IjobIjob22318dann esse ein anderer, was ich säe, /entwurzelt werde, was mir sprosst.
15673IjobIjob22319Wenn sich mein Herz von einer Frau betören ließ /und ich an der Tür meines Nachbarn lauerte,
15674IjobIjob223110dann mahle meine Frau einem andern /und andere sollen sich beugen über sie.
15675IjobIjob223111Denn das wäre eine Schandtat /und ein Verbrechen, von Richtern zu strafen.
15676IjobIjob223112Denn das wäre Feuer, das zum Abgrund frisst /und meine ganze Habe entwurzelt.
15677IjobIjob223113Wenn ich das Recht meines Knechts missachtet /und das meiner Magd im Streit mit mir,
15678IjobIjob223114was könnt ich tun, wenn Gott sich erhöbe, /was ihm entgegnen, wenn er mich prüfte?
15679IjobIjob223115Hat nicht mein Schöpfer auch ihn im Mutterleib geschaffen, /hat nicht der Eine uns im Mutterschoß gebildet?
15680IjobIjob223116Wenn ich der Armen Wunsch versagte, /verschmachten ließ der Witwe Augen,
15681IjobIjob223117wenn ganz allein ich meinen Bissen aß, /das Waisenkind aber nicht davon aß -
15682IjobIjob223118von Jugend an hat wie ein Vater er mich großgezogen, /vom Mutterschoß an mich geleitet -,
15683IjobIjob223119wenn ich den Verlorenen sah ohne Kleid /und ohne Decke den Verarmten,
15684IjobIjob223120wenn nicht seine Lenden mir dankten, /er nicht von der Schur meiner Lämmer sich wärmte,
15685IjobIjob223121wenn meine Hand der Waise drohte, /weil ich am Tor Helfer für mich sah,
15686IjobIjob223122dann falle die Schulter mir vom Nacken, /breche der Arm mir aus dem Gelenk.
15687IjobIjob223123Ja, Schrecken träfe mich, Gottes Verderben, /vor seiner Hoheit hielte ich nicht stand.
15688IjobIjob223124Wenn ich auf Gold meine Hoffnung setzte, /zum Feingold sprach: Du meine Zuversicht!,
15689IjobIjob223125wenn ich mich freute, dass groß mein Vermögen, /dass viel erreicht hat meine Hand,
15690IjobIjob223126wenn ich die leuchtende Sonne sah, wie sie strahlte, /den Mond, wie er herrlich dahinzog,
15691IjobIjob223127wenn heimlich sich mein Herz betören ließ /und meine Hand dem Mund zum Kuss sich bot,
15692IjobIjob223128auch das wäre ein Verbrechen, vom Richter zu strafen, /denn Gott da droben hätte ich verleugnet.
15693IjobIjob223129Wenn ich am Unglück meines Feinds mich freute /und triumphierte, dass Unheil ihn traf -
15694IjobIjob223130habe ich doch meinem Mund zu sündigen verboten, /sein Leben mit Fluch zu verwünschen.
15695IjobIjob223131Wenn meine Zeltgenossen nicht gestanden: /Wer wurde von seinem Fleisch nicht gesättigt?
15696IjobIjob223132Kein Fremder musste draußen übernachten, /dem Wanderer tat meine Tür ich auf.
15697IjobIjob223133Wenn ich nach Menschenart meine Frevel verhehlte, /meine Schuld verbarg in meiner Brust,
15698IjobIjob223134weil ich die große Menge scheute /und die Verachtung der Sippen mich schreckte, /so schwiege ich still und ginge nicht zur Tür hinaus.
15699IjobIjob223135Gäbe es doch einen, der mich hört. /Das ist mein Begehr, dass der Allmächtige mir Antwort gibt: /Hier ist das Schriftstück, das mein Gegner geschrieben.
15700IjobIjob223136Auf meine Schulter wollte ich es heben, /als Kranz es um den Kopf mir winden.
15701IjobIjob223137Ich täte die Zahl meiner Schritte ihm kund, /ich nahte mich ihm wie ein Fürst.
15702IjobIjob223138Wenn über mich mein Acker schrie, /seine Furchen miteinander weinten,
15703IjobIjob223139wenn seinen Ertrag ich verzehrte, ohne zu bezahlen, /das Verlangen seines Herrn ich unerfüllt ließ,
15704IjobIjob223140sollen Dornen wachsen statt Weizen, /statt Gerste stinkendes Kraut. Zu Ende sind die Worte Ijobs.
15705IjobIjob22321Nun hörten jene drei Männer auf, Ijob zu entgegnen, weil er gerecht war in seinen Augen.
15706IjobIjob22322Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters aus dem Geschlecht Ram. Gegen Ijob entbrannte sein Zorn, weil er sich vor Gott für gerecht hielt.
15707IjobIjob22323Auch gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort mehr fanden, um Ijob schuldig zu sprechen.
15708IjobIjob22324Elihu aber hatte Ijob gegenüber mit Worten gezögert, weil jene älter waren als er.
15709IjobIjob22325Doch als Elihu sah, dass die drei Männer keine Antwort mehr wussten, entbrannte sein Zorn.
15710IjobIjob22326Da ergriff Elihu, der Sohn Barachels, der Busiter, das Wort und sprach: Noch bin ich jung an Jahren, /doch ihr seid hochbetagt; /deshalb hielt ich mich zurück und scheute mich, /euch mein Wissen zu beweisen.
15711IjobIjob22327Ich dachte: Mag erst das Alter reden, /der Jahre Fülle Weisheit künden.
15712IjobIjob22328Jedoch, es ist der Geist im Menschen, /des Allmächtigen Hauch, der ihn verständig macht.
15713IjobIjob22329Die alt an Jahren sind, nicht immer sind sie weise /noch Greise stets des Rechten kundig.
15714IjobIjob223210Darum sage ich: Hört mich an! /Beweisen will auch ich mein Wissen.
15715IjobIjob223211Seht, gewartet habe ich auf eure Worte, /gelauscht auf eure klugen Sprüche, /bis ihr die rechten Worte fändet.
15716IjobIjob223212Ich bin euch aufmerksam gefolgt, /doch seht, keiner hat Ijob widerlegt, /keiner von euch ihm zu entgegnen vermocht.
15717IjobIjob223213Sagt nicht: Wir haben die Weisheit gefunden: /Gott wird ihn verstoßen, nicht ein Mensch.
15718IjobIjob223214Nicht gegen mich richten sich seine Reden, /nicht mit euren Worten werd ich ihm entgegnen.
15719IjobIjob223215Besiegt sind sie, geben keine Antwort mehr, /die Worte sind ihnen ausgegangen.
15720IjobIjob223216Soll ich nun warten, wenn sie nicht reden, /wenn sie dastehen, nichts mehr zu sagen wissen?
15721IjobIjob223217So will auch ich nun meinen Teil erwidern, /beweisen will auch ich mein Wissen.
15722IjobIjob223218Denn angefüllt bin ich mit Worten, /mich drängt der Geist in meiner Brust.
15723IjobIjob223219Mein Inneres ist wie Wein, der keine Luft hat, /wie neue Schläuche muss es bersten.
15724IjobIjob223220Reden will ich, dann wird mir leichter, /ich öffne meine Lippen und entgegne.
15725IjobIjob223221Ich ergreife für niemand Partei /und sage keinem Schmeichelworte.
15726IjobIjob223222Denn ich versteh mich nicht aufs Schmeicheln, /sonst raffte mich mein Schöpfer bald hinweg.
15727IjobIjob22331Du aber, Ijob, hör doch auf meine Rede, /all meinen Worten leih dein Ohr!
15728IjobIjob22332Siehe, ich habe meinen Mund geöffnet, /schon spricht am Gaumen meine Zunge.
15729IjobIjob22333Gerade sind die Worte meines Herzens, /lautere Weisheit reden meine Lippen.
15730IjobIjob22334Gottes Geist hat mich erschaffen, /der Atem des Allmächtigen mir das Leben gegeben.
15731IjobIjob22335Wenn du kannst, so gib mir Antwort! /Leg es mir vor und stell dich!
15732IjobIjob22336Schau, ich bin wie du vor Gott, /auch ich bin nur aus Lehm geformt.
15733IjobIjob22337Furcht vor mir braucht dich nicht zu erschrecken, /Druck von mir nicht auf dir lasten.
15734IjobIjob22338Jedoch, du sprachst vor meinen Ohren /und ich vernahm der Worte Laut:
15735IjobIjob22339Rein bin ich und ohne Sünde, /makellos und ohne Schuld.
15736IjobIjob223310Vorwürfe sucht Gott gegen mich zu finden, /er sieht mich an als seinen Feind.
15737IjobIjob223311Meine Füße legt er in den Block, /er überwacht alle meine Pfade.
15738IjobIjob223312Da bist du nicht im Recht, sage ich dir, /denn Gott ist größer als der Mensch.
15739IjobIjob223313Weshalb hast du mit ihm gehadert, /weil er all deinen Worten nicht erwidert?
15740IjobIjob223314Denn einmal redet Gott /und zweimal, man achtet nicht darauf.
15741IjobIjob223315Im Traum, im Nachtgesicht, /wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt, /im Schlummer auf dem Lager,
15742IjobIjob223316da öffnet er der Menschen Ohr /und schreckt sie auf durch Warnung,
15743IjobIjob223317um von seinem Tun den Menschen abzubringen, /den Hochmut aus dem Manne auszutreiben,
15744IjobIjob223318seine Seele vor dem Grab zu retten, /sein Leben davor, in den Todesschacht hinabzusteigen.
15745IjobIjob223319Er wird gemahnt durch Schmerz auf seinem Lager /und ständig ist Kampf in seinen Gliedern.
15746IjobIjob223320Am Brot verspürt sein Leben Ekel /und seine Seele an der Lieblingsspeise.
15747IjobIjob223321Es schwindet sein Fleisch, man sieht's nicht mehr. /Abgemagert bis auf die Knochen, /die man sonst nicht sieht.
15748IjobIjob223322Dem Grabe nähert sich seine Seele, /sein Leben den Todesboten.
15749IjobIjob223323Wenn dann ein Engel ihm zur Seite steht, /ein Mittler, einer von den Tausenden, /dem Menschen zu verkünden, was recht ist,
15750IjobIjob223324wenn dieser sich erbarmt und spricht: /Erlös ihn, dass er nicht ins Grab absteige, /Lösegeld hab ich für ihn gefunden!,
15751IjobIjob223325dann blüht sein Fleisch in Jugendfrische, /zu Jugendtagen kehrt er zurück.
15752IjobIjob223326Betet er zu Gott, so ist er ihm gnädig, /er darf sein Angesicht schauen in festlichem Jubel. /Dem Menschen gibt er die Gerechtigkeit wieder.
15753IjobIjob223327Er singt bei den Menschen und spricht: /Gesündigt hatte ich und das Recht verkehrt; /doch hat er mir nicht mit Gleichem vergolten,
15754IjobIjob223328meine Seele erlöst vor dem Abstieg ins Grab, /mein Leben darf schauen das Licht.
15755IjobIjob223329Sieh, alles das pflegt Gott zu tun, /zweimal, ja dreimal mit den Menschen,
15756IjobIjob223330um fern zu halten seine Seele von dem Grab, /um ihm zu leuchten mit dem Licht des Lebens.
15757IjobIjob223331Merk auf, Ijob, hör mich an, /schweig still, dass ich rede!
15758IjobIjob223332Hast Worte du bereit, entgegne mir! /Sprich nur; denn gern gebe ich dir Recht.
15759IjobIjob223333Wenn aber nicht, hör du mich an! /Schweig still, damit ich dich Weisheit lehre.
15760IjobIjob22341Dann ergriff Elihu das Wort und sprach:
15761IjobIjob22342Ihr Weisen, hört meine Worte, /ihr Kundigen, leiht mir Gehör!
15762IjobIjob22343Denn das Ohr prüft die Worte /und der Gaumen schmeckt die Speise.
15763IjobIjob22344Lasst das Recht uns untersuchen, /erkennen unter uns, was gut ist.
15764IjobIjob22345Denn Ijob sagt: Ich bin im Recht, /doch Gott hat mir mein Recht entzogen.
15765IjobIjob22346Meinem Recht zuwider soll ich lügen? /Unheilbar traf mich ohne Schuld der Pfeil.
15766IjobIjob22347Wo ist ein Mann wie Ijob, /der Lästerung wie Wasser trinkt,
15767IjobIjob22348der hingeht, um sich den Übeltätern zuzugesellen, /und mit den Frevlern Umgang pflegt?
15768IjobIjob22349Er sagte ja: Es nützt dem Menschen nichts, /dass er in Freundschaft lebt mit Gott.
15769IjobIjob223410Darum hört mir zu, ihr Männer mit Verstand! /Fern ist es Gott, Unrecht zu tun, /und dem Allmächtigen, Frevel zu üben.
15770IjobIjob223411Nein, was der Mensch tut, das vergilt er ihm, /nach eines jeden Verhalten lässt er es ihn treffen.
15771IjobIjob223412Nein, wahrhaftig, nie tut Gott unrecht /und der Allmächtige beugt nicht das Recht.
15772IjobIjob223413Wer hat ihm seine Erde anvertraut /und wer den ganzen Erdkreis hingestellt?
15773IjobIjob223414Wenn er auf ihn den Sinn nur richtet, /seinen Geist und Atem zu sich holt,
15774IjobIjob223415muss alles Fleisch zusammen sterben, /der Mensch zum Staube wiederkehren.
15775IjobIjob223416Hast du Verstand, so höre dies, /lausche dem Laut meiner Worte!
15776IjobIjob223417Kann, wer das Recht hasst, Herrschaft führen? /Und willst du den Gerechten, /den Erhabenen verklagen,
15777IjobIjob223418ihn, der zum König sagt: Du Nichtsnutz!, /zu Edelmännern: Bösewicht!,
15778IjobIjob223419der nicht auf Fürsten Rücksicht nimmt, /vornehm nicht vor arm begünstigt; /denn alle sind sie seiner Hände Werk.
15779IjobIjob223420Sie sterben plötzlich, mitten in der Nacht; /das Volk gerät in Aufruhr und sie müssen fort. /Starke müssen weichen, /ohne dass eine Hand sich rührt.
15780IjobIjob223421Denn seine Augen schauen auf des Menschen Wege, /alle seine Schritte sieht er wohl.
15781IjobIjob223422Kein Dunkel gibt es, keine Finsternis, /wo sich die Übeltäter bergen könnten.
15782IjobIjob223423Denn dem Menschen setzt er keine Frist, /zu Gott ins Gericht zu gehen.
15783IjobIjob223424Gewaltige knickt er ohne Verhör /und stellt andere an ihren Platz.
15784IjobIjob223425Wahrhaftig, Gott kennt ja ihre Taten, /er stürzt sie bei Nacht und sie sind zermalmt.
15785IjobIjob223426Wie Frevler schlägt er sie /an einem Ort, wo man es sieht,
15786IjobIjob223427deshalb, weil sie von ihm wichen, /nicht achteten auf alle seine Wege.
15787IjobIjob223428So lässt er der Armen Geschrei zu sich kommen, /er hört das Geschrei der Gebeugten.
15788IjobIjob223429Hält er sich still, wer spricht ihn schuldig? /Verbirgt er sein Gesicht, wer nimmt ihn wahr? /Über Volk und Menschen aber wacht er,
15789IjobIjob223430damit nicht ruchlose Menschen herrschen, /die dem Volk zum Fallstrick werden.
15790IjobIjob223431Denn nicht ist's an Gott, zu sagen: /Geirrt habe ich, ich mach's nicht wieder falsch.
15791IjobIjob223432Was ich nicht sehe, lehre du mich! /Tat ich Unrecht, ich will es nicht mehr tun.
15792IjobIjob223433Soll er nach deinem Sinn vergelten, /weil du verwirfst? So musst ja du entscheiden, nicht ich, /und was du weißt, das sage an!
15793IjobIjob223434Verständige Männer werden zu mir sagen, /ein jeder Weise, der mich hört:
15794IjobIjob223435Bar des Wissens redet Ijob /und unbedacht sind seine Worte.
15795IjobIjob223436Wohlan, weiter werde Ijob geprüft, /weil er nach der Frevler Art erwidert.
15796IjobIjob223437Denn Frevel fügt er noch zu seiner Sünde, /in unserer Mitte höhnt er laut, /mehrt seine Worte gegen Gott.
15797IjobIjob22351Dann ergriff Elihu das Wort und sprach:
15798IjobIjob22352Hältst du das für ein Rechtsverfahren? /Du behauptest bloß: Gerecht bin ich vor Gott.
15799IjobIjob22353Du sagst: Was nützt es mir, /was habe ich davon, dass ich nicht sündige?
15800IjobIjob22354Ich will mit Worten dir erwidern /und deinen Freunden auch mit dir.
15801IjobIjob22355Schau den Himmel an und sieh, /blick zu den Wolken auf hoch über dir!
15802IjobIjob22356Wenn du gesündigt hast, was tust du ihm, /sind zahlreich deine Frevel, was schadest du ihm?
15803IjobIjob22357Tust du recht, was gibst du ihm /oder was empfängt er aus deiner Hand?
15804IjobIjob22358Menschen wie dich trifft dein Frevel, /dein Gerechtsein nur die Menschenkinder.
15805IjobIjob22359Sie schreien über der Bedrücker Menge, /rufen um Hilfe unter dem Arm der Großen.
15806IjobIjob223510Doch keiner fragt: Wo ist Gott, mein Schöpfer, /der Loblieder schenkt bei Nacht,
15807IjobIjob223511der uns mehr lehrt als die Tiere der Erde /und uns weiser macht als die Vögel des Himmels?
15808IjobIjob223512Dort schreien sie und doch antwortet er nicht /wegen des Übermuts der Bösen.
15809IjobIjob223513Wahrhaftig umsonst, Gott hört es nicht /und der Allmächtige sieht es nicht an.
15810IjobIjob223514Gar wenn du sagst, du sähest ihn nicht - /das Gericht steht bei ihm, du aber harre auf ihn!
15811IjobIjob223515Jetzt aber, da sein Zorn nicht straft /und er nicht groß des Frevels achtet,
15812IjobIjob223516reißt Ijob sinnlos auf den Mund, /macht große Worte im Unverstand.
15813IjobIjob22361Dann fuhr Elihu fort und sprach:
15814IjobIjob22362Wart ein wenig, ich will es dir künden, /ich hab für Gott noch mehr zu sagen.
15815IjobIjob22363Ich rufe mein Wissen weit hinaus, /meinem Schöpfer verschaff ich Recht.
15816IjobIjob22364Denn wahrhaftig, meine Worte sind kein Trug, /ein Mann vollkommenen Wissens steht vor dir.
15817IjobIjob22365Denn Gott ist gewaltig, doch verwirft er nicht, /gewaltig an Kraft und an Weisheit.
15818IjobIjob22366Den Frevler lässt er nicht am Leben, /doch den Gebeugten schafft er Recht.
15819IjobIjob22367Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten; /Könige auf dem Thron: /für immer setzt er sie ein, sie werden groß.
15820IjobIjob22368Doch sind in Fesseln sie geschlagen, /gefangen in des Elends Stricken,
15821IjobIjob22369so hält er ihnen ihr Tun vor /und ihr Vergehen, weil sie stolz geworden.
15822IjobIjob223610Er öffnet ihr Ohr zur Warnung, /fordert sie auf, vom Bösen zu lassen.
15823IjobIjob223611Wenn sie gehorchen und ihm dienen, /vollenden sie im Glück ihre Tage, /in Wonnen ihre Jahre.
15824IjobIjob223612Hören sie nicht, so fahren sie zum Todesschacht hinab, /verscheiden im Unverstand.
15825IjobIjob223613Ruchlos Gesinnte hegen Groll, /schreien nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.
15826IjobIjob223614Jung schon muss ihre Seele sterben, /wie das Leben der Lustknaben ist ihr Leben.
15827IjobIjob223615Den Geplagten rettet Gott durch seine Plage /und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr.
15828IjobIjob223616Auch dich entreißt er dem Rachen der Bedrängnis, /in Weite stehst du, nicht in Enge, /voll ist deine Tafel von fetten Speisen.
15829IjobIjob223617Doch wenn du wie ein Frevler richtest, /wird Recht und Gericht dich treffen.
15830IjobIjob223618Zornglut verleite dich nicht beim Schicksalsschlag /und reiches Lösegeld verführe dich nicht.
15831IjobIjob223619Wird dein Schreien aus der Not dich führen /und alle Anstrengungen voll Kraft?
15832IjobIjob223620Sehne nicht die Nacht herbei, /die Völker von ihrer Stätte vertreibt.
15833IjobIjob223621Hüte dich und wende dich nicht zum Bösen! /Denn darum wirst du durch Leid geprüft.
15834IjobIjob223622Sieh, groß ist Gott in seiner Macht. /Wer ist ein Lehrer wie er?
15835IjobIjob223623Wer will ihm weisen seinen Weg? /Wer kann ihm sagen: Du tust Unrecht?
15836IjobIjob223624Denk daran, hoch sein Werk zu preisen, /von dem die Menschen Lieder singen.
15837IjobIjob223625Alle Welt schaut es voll Staunen, /von ferne nur erblickt es der Mensch.
15838IjobIjob223626Sieh, Gott ist groß, nicht zu begreifen, /unerforschlich ist die Zahl seiner Jahre.
15839IjobIjob223627Denn er zieht die Wassertropfen herauf, /als Regen ergießen sie sich aus der Flut.
15840IjobIjob223628Durch ihn rieseln die Wolken, /träufeln nieder auf die vielen Menschen.
15841IjobIjob223629Wer gar versteht der Wolke Schweben, /den Donnerhall aus seinem Zelt?
15842IjobIjob223630Sieh, darüber breitet er sein Licht /und deckt des Meeres Wurzeln zu.
15843IjobIjob223631Denn damit richtet er die Völker, /gibt Speise in reicher Fülle.
15844IjobIjob223632Mit leuchtenden Blitzen füllt er beide Hände, /bietet sie auf gegen den, der angreift.
15845IjobIjob223633Ihn kündigt an sein Donnerhall, /wenn er im Zorn gegen den Frevel eifert.
15846IjobIjob22371Darum erbebt mein Herz sehr heftig, /pocht erregt an seiner Stelle.
15847IjobIjob22372Hört, hört das Toben der Stimme Gottes, /welch ein Grollen seinem Mund entfährt.
15848IjobIjob22373Unter dem ganzen Himmel lässt er es los /und seinen Blitz über die Säume der Erde.
15849IjobIjob22374Hinter ihm brüllt der Donner drein, /er dröhnt mit erhabener Stimme. Nicht hält er (die Blitze) zurück, /wenn sein Donner gehört wird.
15850IjobIjob22375Gott dröhnt mit seiner Stimme, wunderbar, /er schafft große Dinge, wir verstehen sie nicht:
15851IjobIjob22376Dem Schnee befiehlt er: Fall zur Erde!, /dem Regenschwall, seinen mächtigen Güssen.
15852IjobIjob22377Er versiegelt die Hand aller Menschen, /sodass alle Welt sein Tun erkennt.
15853IjobIjob22378Die Tiere verkriechen sich in ihr Versteck, /sie lagern in ihren Höhlen.
15854IjobIjob22379Aus seiner Kammer kommt der Sturm, /von den Winden des Nordens die Kälte.
15855IjobIjob223710Durch Gottes Hauch entsteht das Eis, /liegt starr des Wassers Fläche.
15856IjobIjob223711Auch belädt er die Wolken mit Nass, /streut umher die leuchtenden Wolken.
15857IjobIjob223712Sie ziehen hin und her, wie er sie lenkt, /um alles, was er gebietet, /zu wirken auf dem Kreis der Erde.
15858IjobIjob223713Sei es als Zuchtrute, sei es auch für seine Erde, /sei es als Erweis seiner Huld, /so lässt er es sie treffen.
15859IjobIjob223714Hör dir dies an, Ijob! Steh still, /um die Wunder Gottes zu betrachten.
15860IjobIjob223715Weißt du, wie Gott ihnen Auftrag gibt, /wie das Licht seiner Wolke aufstrahlt?
15861IjobIjob223716Weißt du um der Wolke Schweben, /um die Wunderwerke des Allwissenden?
15862IjobIjob223717Du, dem die Kleider vor Hitze glühen, /wenn die Erde unter dem Südwind liegt,
15863IjobIjob223718wölbst du gleich ihm das Wolkenfirmament, /das fest ist wie ein gegossener Spiegel?
15864IjobIjob223719Lehre du uns, was wir ihm sagen sollen. /Wir können wegen des Dunkels nichts vorbringen.
15865IjobIjob223720Muss man ihm erst erzählen, wenn ich rede? /Muss es erst einer sagen, /damit es ihm mitgeteilt wird?
15866IjobIjob223721Und nun, wenn man das Sonnenlicht nicht sieht, /ist es verdunkelt durch die Wolken, /ein Windhauch bläst und fegt sie weg.
15867IjobIjob223722Vom Norden naht ein Lichtglanz, /um Gott her ist schreckliche Herrlichkeit.
15868IjobIjob223723Den Allmächtigen ergründen wir nicht, /er ist erhaben an Macht und Recht, /er ist reich an Gerechtigkeit; Recht beugt er nicht.
15869IjobIjob223724Darum sollen die Menschen ihn fürchten. /Keinen sieht er an, wie weise sie auch sind.
15870IjobIjob22381Da antwortete der Herr dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach:
15871IjobIjob22382Wer ist es, der den Ratschluss verdunkelt /mit Gerede ohne Einsicht?
15872IjobIjob22383Auf, gürte deine Lenden wie ein Mann: /Ich will dich fragen, du belehre mich!
15873IjobIjob22384Wo warst du, als ich die Erde gegründet? /Sag es denn, wenn du Bescheid weißt.
15874IjobIjob22385Wer setzte ihre Maße? Du weißt es ja. /Wer hat die Messschnur über ihr gespannt?
15875IjobIjob22386Wohin sind ihre Pfeiler eingesenkt? /Oder wer hat ihren Eckstein gelegt,
15876IjobIjob22387als alle Morgensterne jauchzten, /als jubelten alle Gottessöhne?
15877IjobIjob22388Wer verschloss das Meer mit Toren, /als schäumend es dem Mutterschoß entquoll,
15878IjobIjob22389als Wolken ich zum Kleid ihm machte, /ihm zur Windel dunklen Dunst,
15879IjobIjob223810als ich ihm ausbrach meine Grenze, /ihm Tor und Riegel setzte
15880IjobIjob223811und sprach: Bis hierher darfst du und nicht weiter, /hier muss sich legen deiner Wogen Stolz?
15881IjobIjob223812Hast du je in deinem Leben dem Morgen geboten, /dem Frührot seinen Ort bestimmt,
15882IjobIjob223813dass es der Erde Säume fasse /und dass die Frevler von ihr abgeschüttelt werden?
15883IjobIjob223814Sie wandelt sich wie Siegelton, /(die Dinge) stehen da wie ein Gewand.
15884IjobIjob223815Den Frevlern wird ihr Licht entzogen, /zerschmettert der erhobene Arm.
15885IjobIjob223816Bist du zu den Quellen des Meeres gekommen, /hast du des Urgrunds Tiefe durchwandert?
15886IjobIjob223817Haben dir sich die Tore des Todes geöffnet, /hast du der Finsternis Tore geschaut?
15887IjobIjob223818Hast du der Erde Breiten überblickt? /Sag es, wenn du das alles weißt.
15888IjobIjob223819Wo ist der Weg zur Wohnstatt des Lichts? /Die Finsternis, wo hat sie ihren Ort,
15889IjobIjob223820dass du sie einführst in ihren Bereich, /die Pfade zu ihrem Haus sie führst?
15890IjobIjob223821Du weißt es ja; du wurdest damals ja geboren /und deiner Tage Zahl ist groß.
15891IjobIjob223822Bist du zu den Kammern des Schnees gekommen, /hast du die Kammern des Hagels gesehen,
15892IjobIjob223823den ich für Zeiten der Drangsal aufgespart, /für den Tag des Kampfes und der Schlacht?
15893IjobIjob223824Wo ist der Weg dorthin, wo das Licht sich verteilt, /der Ostwind sich über die Erde zerstreut?
15894IjobIjob223825Wer grub der Regenflut eine Rinne, /einen Weg für das Donnergewölk,
15895IjobIjob223826um Regen zu senden auf unbewohntes Land, /auf die Steppe, darin niemand wohnt,
15896IjobIjob223827um zu sättigen die Wildnis und Öde /und frisches Gras sprossen zu lassen?
15897IjobIjob223828Hat der Regen einen Vater /oder wer zeugte die Tropfen des Taus?
15898IjobIjob223829Aus wessen Schoß ging das Eis hervor, /des Himmels Reif, wer hat ihn geboren?
15899IjobIjob223830Wie Stein erstarren die Wasser /und wird fest die Fläche der Flut.
15900IjobIjob223831Knüpfst du die Bande des Siebengestirns /oder löst du des Orions Fesseln?
15901IjobIjob223832Führst du heraus des Tierkreises Sterne zur richtigen Zeit, /lenkst du die Löwin samt ihren Jungen?
15902IjobIjob223833Kennst du die Gesetze des Himmels, /legst du auf die Erde seine Urkunde nieder?
15903IjobIjob223834Erhebst du zu den Wolken deine Stimme, /dass dich die Woge des Wassers bedeckt?
15904IjobIjob223835Entsendest du die Blitze, dass sie eilen /und dir sagen: Wir sind da?
15905IjobIjob223836Wer verlieh dem Ibis Weisheit /oder wer gab Einsicht dem Hahn?
15906IjobIjob223837Wer zählt in Weisheit die Wolken, /und die Schläuche des Himmels, wer schüttet sie aus,
15907IjobIjob223838wenn der Erdboden hart wird, als sei er gegossen, /und Erdschollen zusammenkleben?
15908IjobIjob223839Erjagst du Beute für die Löwin, /stillst du den Hunger der jungen Löwen,
15909IjobIjob223840wenn sie sich ducken in den Verstecken, /im Dickicht auf der Lauer liegen?
15910IjobIjob223841Wer bereitet dem Raben seine Nahrung, /wenn seine Jungen schreien zu Gott und umherirren ohne Futter?
15911IjobIjob22391Kennst du der Steinböcke Wurfzeit, /überwachst du das Werfen der Hirsche?
15912IjobIjob22392Zählst du die Monde, die tragend sie füllen, /kennst du die Zeit ihres Wurfs?
15913IjobIjob22393Sie kauern sich, werfen ihre Jungen, /werden los ihre Wehen.
15914IjobIjob22394Ihre Jungen erstarken, wachsen im Freien, /laufen hinaus und kehren nicht zu ihnen zurück.
15915IjobIjob22395Wer hat das Maultier freigelassen, /des Wildesels Fesseln, wer schloss sie auf?
15916IjobIjob22396Ich gab ihm zur Behausung die Steppe, /zu seiner Wohnung die salzige Trift.
15917IjobIjob22397Er verlacht das Lärmen der Stadt, /hört nicht des Treibers Geschrei.
15918IjobIjob22398Die Berge sucht er nach Weide ab, /jeglichem Grün spürt er nach.
15919IjobIjob22399Wird dir der Wildstier dienen wollen, /bleibt er an deiner Krippe zur Nacht?
15920IjobIjob223910Hältst du am Seil ihn in der Furche, /pflügt er die Täler hinter dir her?
15921IjobIjob223911Traust du ihm, weil er so stark ist? /Überlässt du ihm deine Arbeit?
15922IjobIjob223912Glaubst du ihm, dass er wiederkommt /und deine Saat auf die Tenne bringt?
15923IjobIjob223913Lustig schlägt die Straußenhenne die Flügel. /Ist ihre Schwinge darum so /wie die des Storches und Falken?
15924IjobIjob223914Nein, sie gibt der Erde ihre Eier preis, /lässt sie erwärmen im Sand,
15925IjobIjob223915vergisst, dass sie ein Fuß zerdrücken, /das Wild des Feldes sie zertreten kann;
15926IjobIjob223916sie behandelt ihre Jungen hart wie Fremde; /war umsonst ihre Mühe, es erschreckt sie nicht.
15927IjobIjob223917Denn Gott ließ sie Weisheit vergessen, /gab ihr an Verstand keinen Teil.
15928IjobIjob223918Im Augenblick aber, wenn sie hochschnellt, /verlacht sie das Ross und seinen Reiter.
15929IjobIjob223919Gabst du dem Ross die Heldenstärke, /kleidest du mit einer Mähne seinen Hals?
15930IjobIjob223920Läßt du wie Heuschrecken es springen? /Furchtbar ist sein stolzes Wiehern.
15931IjobIjob223921Es scharrt im Tal und freut sich, /zieht mit Macht dem Kampf entgegen.
15932IjobIjob223922Es spottet der Furcht und kennt keine Angst /und kehrt nicht um vor dem Schwert.
15933IjobIjob223923Über ihm klirrt der Köcher, /Speer und Sichelschwert blitzen.
15934IjobIjob223924Mit Donnerbeben wirbelt es den Staub auf, /steht nicht still beim Klang des Horns.
15935IjobIjob223925Sooft das Horn hallt, wiehert es «hui» /und wittert den Kampf schon von weitem, /der Anführer Lärm und das Schlachtgeschrei.
15936IjobIjob223926Kommt es von deiner Einsicht, /dass der Falke sich aufschwingt /und nach Süden seine Flügel ausbreitet?
15937IjobIjob223927Fliegt auf dein Geheiß der Adler so hoch /und baut seinen Horst in der Höhe?
15938IjobIjob223928Auf Felsen wohnt und nächtigt er, /auf der Felsenzacke und an steiler Wand.
15939IjobIjob223929Von dort erspäht er die Beute, /seine Augen schauen ins Weite.
15940IjobIjob223930Nach Blut schon gieren seine Jungen; /wo Erschlagene sind, ist er zur Stelle.
15941IjobIjob22401Da antwortete der Herr dem Ijob und sprach:
15942IjobIjob22402Mit dem Allmächtigen will der Tadler rechten? /Der Gott anklagt, antworte drauf!
15943IjobIjob22403Da antwortete Ijob dem Herrn und sprach:
15944IjobIjob22404Siehe, ich bin zu gering. Was kann ich dir erwidern? /Ich lege meine Hand auf meinen Mund.
15945IjobIjob22405Einmal habe ich geredet, ich tu es nicht wieder; /ein zweites Mal, doch nun nicht mehr!
15946IjobIjob22406Da antwortete der Herr dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach:
15947IjobIjob22407Auf, gürte deine Lenden wie ein Mann! /Ich will dich fragen, du belehre mich!
15948IjobIjob22408Willst du wirklich mein Recht zerbrechen, /mich schuldig sprechen, damit du Recht behältst?
15949IjobIjob22409Hast du denn einen Arm wie Gott, /dröhnst du wie er mit Donnerstimme?
15950IjobIjob224010So schmücke dich mit Hoheit und mit Majestät /und kleide dich in Prunk und Pracht!
15951IjobIjob224011Lass die Fluten deines Zornes sich ergießen, /schau an jeden Stolzen, demütige ihn!
15952IjobIjob224012Schau an jeden Stolzen, zwing ihn nieder! /Zertritt die Frevler auf der Stelle!
15953IjobIjob224013Verbirg sie insgesamt im Staub, /schließ sie leibhaftig im Erdinnern ein!
15954IjobIjob224014Dann werde auch ich dich preisen, /weil deine Rechte den Sieg dir verschaffte.
15955IjobIjob224015Sieh doch das Nilpferd, das ich wie dich erschuf. /Gras frisst es wie ein Rind.
15956IjobIjob224016Sieh doch die Kraft in seinen Lenden /und die Stärke in den Muskeln seines Leibs!
15957IjobIjob224017Wie eine Zeder lässt es hängen seinen Schwanz; /straff sind verflochten seiner Schenkel Sehnen.
15958IjobIjob224018Seine Knochen sind Röhren von Erz, /wie Eisenstangen sein Gebein.
15959IjobIjob224019Es ist der Anfang der Wege Gottes; /der es gemacht hat, gab ihm sein Schwert.
15960IjobIjob224020Doch die Berge tragen ihm Futter zu /und alle Tiere des Feldes spielen dort.
15961IjobIjob224021Es lagert unter Kreuzdornbüschen, /in dem Versteck von Schilf und Sumpf.
15962IjobIjob224022Kreuzdornbüsche decken es mit Schatten, /die Pappeln am Fluss umgeben es.
15963IjobIjob224023Schwillt auch der Fluss, es zittert nicht, /bleibt ruhig, wenn auch die Flut ihm ins Maul dringt.
15964IjobIjob224024Kann man an den Augen es fassen, /mit Haken ihm die Nase durchbohren?
15965IjobIjob224025Kannst du das Krokodil am Angelhaken ziehen, /mit der Leine seine Zunge niederdrücken?
15966IjobIjob224026Legst du ein Binsenseil ihm in die Nase, /durchbohrst du mit einem Haken seine Backe?
15967IjobIjob224027Fleht es dich groß um Gnade an? /Richtet es zärtliche Worte an dich?
15968IjobIjob224028Schließt es einen Pakt mit dir, /sodass du es dauernd nehmen kannst zum Knecht?
15969IjobIjob224029Kannst du mit ihm wie mit einem Vogel spielen, /bindest du es für deine Mädchen an?
15970IjobIjob224030Feilschen darum die Jagdgenossen, /verteilen sie es stückweise unter die Händler?
15971IjobIjob224031Kannst du seine Haut mit Spießen spicken, /mit einer Fischharpune seinen Kopf?
15972IjobIjob224032Leg nur einmal deine Hand daran! /Denk an den Kampf! Du tust es nie mehr.
15973IjobIjob22411Sieh, das Hoffen darauf wird enttäuscht; /sein bloßer Anblick bringt zu Fall.
15974IjobIjob22412So kühn ist keiner, es zu reizen; /wer könnte ihm wohl trotzen?
15975IjobIjob22413Wer begegnete ihm und bliebe heil? /Unter dem ganzen Himmel gibt es so einen nicht.
15976IjobIjob22414Ich will nicht schweigen von seinen Gliedern, /wie groß und mächtig, wie wohlgeschaffen es ist.
15977IjobIjob22415Wer öffnet die Hülle seines Kleides, /wer dringt in seinen Doppelpanzer ein?
15978IjobIjob22416Wer öffnet die Tore seines Mauls? /Rings um seine Zähne lagert Schrecken.
15979IjobIjob22417Reihen von Schilden sind sein Rücken, /verschlossen mit Siegel aus Kieselstein.
15980IjobIjob22418Einer reiht sich an den andern, /kein Lufthauch dringt zwischen ihnen durch.
15981IjobIjob22419Fest haftet jeder an dem andern, /sie sind verklammert, lösen sich nicht.
15982IjobIjob224110Sein Niesen lässt Licht aufleuchten; /seine Augen sind wie des Frührots Wimpern.
15983IjobIjob224111Aus seinem Maul fahren brennende Fackeln, /feurige Funken schießen hervor.
15984IjobIjob224112Rauch dampft aus seinen Nüstern /wie aus kochendem, heißem Topf.
15985IjobIjob224113Sein Atem entflammt glühende Kohlen, /eine Flamme schlägt aus seinem Maul hervor.
15986IjobIjob224114Stärke wohnt in seinem Nacken, /vor ihm her hüpft bange Furcht.
15987IjobIjob224115Straff liegt seines Wanstes Fleisch, /wie angegossen, unbewegt.
15988IjobIjob224116Sein Herz ist fest wie Stein, /fest wie der untere Mühlstein.
15989IjobIjob224117Erhebt es sich, erschrecken selbst die Starken; /vor Schrecken wissen sie nicht aus noch ein.
15990IjobIjob224118Trifft man es, kein Schwert hält stand, /nicht Lanze noch Geschoss und Pfeil.
15991IjobIjob224119Eisen achtet es wie Stroh, /Bronze wie morsch gewordenes Holz.
15992IjobIjob224120Kein Bogenpfeil wird es verjagen, /in Stoppeln verwandeln sich ihm /die Steine der Schleuder.
15993IjobIjob224121Wie Stoppeln dünkt ihm die Keule, /es lacht nur über Schwertergerassel.
15994IjobIjob224122Sein Unteres sind Scherbenspitzen; /ein Dreschbrett breitet es über den Schlamm.
15995IjobIjob224123Die Tiefe lässt es brodeln wie den Kessel, /macht das Meer zu einem Salbentopf.
15996IjobIjob224124Es hinterlässt eine leuchtende Spur; /man meint, die Flut sei Greisenhaar.
15997IjobIjob224125Auf Erden gibt es seinesgleichen nicht, /dazu geschaffen, um sich nie zu fürchten.
15998IjobIjob224126Alles Hohe blickt es an; /König ist es über alle stolzen Tiere.
15999IjobIjob22421Da antwortete Ijob dem Herrn und sprach:
16000IjobIjob22422Ich hab erkannt, dass du alles vermagst; /kein Vorhaben ist dir verwehrt.
16001IjobIjob22423Wer ist es, der ohne Einsicht den Rat verdunkelt? /So habe ich denn im Unverstand geredet über Dinge, /die zu wunderbar für mich und unbegreiflich sind.
16002IjobIjob22424Hör doch, ich will nun reden, /ich will dich fragen, du belehre mich!
16003IjobIjob22425Vom Hörensagen nur hatte ich von dir vernommen; /jetzt aber hat mein Auge dich geschaut.
16004IjobIjob22426Darum widerrufe ich und atme auf, /in Staub und Asche.
16005IjobIjob22427Als der Herr diese Worte zu Ijob gesprochen hatte, sagte der Herr zu Elifas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und deine beiden Gefährten; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Ijob.
16006IjobIjob22428So nehmt nun sieben Jungstiere und sieben Widder, geht hin zu meinem Knecht Ijob und bringt ein Brandopfer für euch dar! Mein Knecht Ijob aber soll für euch Fürbitte einlegen; nur auf ihn nehme ich Rücksicht, dass ich euch nichts Schlimmeres antue. Denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Ijob.
16007IjobIjob22429Da gingen Elifas von Teman, Bildad von Schuach und Zofar von Naama hin und taten, was der Herr ihnen gesagt hatte. Und der Herr nahm Rücksicht auf Ijob.
16008IjobIjob224210Der Herr wendete das Geschick Ijobs, als er für seinen Nächsten Fürbitte einlegte; und der Herr mehrte den Besitz Ijobs auf das Doppelte.
16009IjobIjob224211Da kamen zu ihm alle seine Brüder, alle seine Schwestern und alle seine früheren Bekannten und speisten mit ihm in seinem Haus. Sie bezeigten ihm ihr Mitleid und trösteten ihn wegen all des Unglücks, das der Herr über ihn gebracht hatte. Ein jeder schenkte ihm eine Kesita und einen goldenen Ring.
16010IjobIjob224212Der Herr aber segnete die spätere Lebenszeit Ijobs mehr als seine frühere. Er besaß vierzehntausend Schafe, sechstausend Kamele, tausend Joch Rinder und tausend Esel.
16011IjobIjob224213Auch bekam er sieben Söhne und drei Töchter.
16012IjobIjob224214Die erste nannte er Jemima, die zweite Kezia und die dritte Keren-Happuch.
16013IjobIjob224215Man fand im ganzen Land keine schöneren Frauen als die Töchter Ijobs; ihr Vater gab ihnen Erbbesitz unter ihren Brüdern.
16014IjobIjob224216Ijob lebte danach noch hundertvierzig Jahre; er sah seine Kinder und Kindeskinder, vier Geschlechter.
16015IjobIjob224217Dann starb Ijob, hochbetagt und satt an Lebenstagen.
16016PsalmenPs2311Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, /nicht auf dem Weg der Sünder geht, /nicht im Kreis der Spötter sitzt,
16017PsalmenPs2312sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, /über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.
16018PsalmenPs2313Er ist wie ein Baum, /der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt /und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, /wird ihm gut gelingen.
16019PsalmenPs2314Nicht so die Frevler: /Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
16020PsalmenPs2315Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen /noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
16021PsalmenPs2316Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, /der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.
16022PsalmenPs2321Warum toben die Völker, /warum machen die Nationen vergebliche Pläne?
16023PsalmenPs2322Die Könige der Erde stehen auf, /die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten.
16024PsalmenPs2323«Lasst uns ihre Fesseln zerreißen /und von uns werfen ihre Stricke!»
16025PsalmenPs2324Doch er, der im Himmel thront, lacht, /der Herr verspottet sie.
16026PsalmenPs2325Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, /in seinem Grimm wird er sie erschrecken:
16027PsalmenPs2326«Ich selber habe meinen König eingesetzt /auf Zion, meinem heiligen Berg.»
16028PsalmenPs2327Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /Er sprach zu mir: «Mein Sohn bist du. /Heute habe ich dich gezeugt.
16029PsalmenPs2328Fordre von mir und ich gebe dir die Völker zum Erbe, /die Enden der Erde zum Eigentum.
16030PsalmenPs2329Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, /wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.»
16031PsalmenPs23210Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, /lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!
16032PsalmenPs23211Dient dem Herrn in Furcht /und küsst ihm mit Beben die Füße,
16033PsalmenPs23212damit er nicht zürnt /und euer Weg nicht in den Abgrund führt. Denn wenig nur und sein Zorn ist entbrannt. /Wohl allen, die ihm vertrauen!
16034PsalmenPs2331[[Ein Psalm Davids, als er vor seinem Sohn Abschalom floh.]]
16035PsalmenPs2332Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger; /so viele stehen gegen mich auf.
16036PsalmenPs2333Viele gibt es, die von mir sagen: /«Er findet keine Hilfe bei Gott.» [[Sela]]
16037PsalmenPs2334Du aber, Herr, bist ein Schild für mich, /du bist meine Ehre und richtest mich auf.
16038PsalmenPs2335Ich habe laut zum Herrn gerufen; /da erhörte er mich von seinem heiligen Berg. [[Sela]]
16039PsalmenPs2336Ich lege mich nieder und schlafe ein, /ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich.
16040PsalmenPs2337Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht, /wenn sie mich ringsum belagern.
16041PsalmenPs2338Herr, erhebe dich, /mein Gott, bring mir Hilfe! Denn all meinen Feinden hast du den Kiefer zerschmettert, /hast den Frevlern die Zähne zerbrochen.
16042PsalmenPs2339Beim Herrn findet man Hilfe. /Auf dein Volk komme dein Segen! [[Sela]]
16043PsalmenPs2341[[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Psalm Davids.]]
16044PsalmenPs2342Wenn ich rufe, erhöre mich, /Gott, du mein Retter! Du hast mir Raum geschaffen, als mir angst war. /Sei mir gnädig und hör auf mein Flehen!
16045PsalmenPs2343Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre, /warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen? [[Sela]]
16046PsalmenPs2344Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr an den Frommen; /der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.
16047PsalmenPs2345Ereifert ihr euch, so sündigt nicht! /Bedenkt es auf eurem Lager und werdet still! [[Sela]]
16048PsalmenPs2346Bringt rechte Opfer dar /und vertraut auf den Herrn!
16049PsalmenPs2347Viele sagen: «Wer lässt uns Gutes erleben?» /Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!
16050PsalmenPs2348Du legst mir größere Freude ins Herz, /als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.
16051PsalmenPs2349In Frieden leg ich mich nieder und schlafe ein; /denn du allein, Herr, lässt mich sorglos ruhen.
16052PsalmenPs2351[[Für den Chormeister. Zum Flötenspiel. Ein Psalm Davids.]]
16053PsalmenPs2352Höre meine Worte, Herr, /achte auf mein Seufzen!
16054PsalmenPs2353Vernimm mein lautes Schreien, mein König und mein Gott, /denn ich flehe zu dir.
16055PsalmenPs2354Herr, am Morgen hörst du mein Rufen, /am Morgen rüst ich das Opfer zu, halte Ausschau nach dir.
16056PsalmenPs2355Denn du bist kein Gott, dem das Unrecht gefällt; /der Frevler darf nicht bei dir weilen.
16057PsalmenPs2356Wer sich brüstet, besteht nicht vor deinen Augen; /denn dein Hass trifft alle, die Böses tun.
16058PsalmenPs2357Du lässt die Lügner zugrunde gehn, /Mörder und Betrüger sind dem Herrn ein Gräuel.
16059PsalmenPs2358Ich aber darf dein Haus betreten /dank deiner großen Güte, ich werfe mich nieder in Ehrfurcht /vor deinem heiligen Tempel.
16060PsalmenPs2359Leite mich, Herr, in deiner Gerechtigkeit, /meinen Feinden zum Trotz; /ebne deinen Weg vor mir!
16061PsalmenPs23510Aus ihrem Mund kommt kein wahres Wort, /ihr Inneres ist voll Verderben. Ihre Kehle ist ein offenes Grab, /aalglatt ist ihre Zunge.
16062PsalmenPs23511Gott, lass sie dafür büßen; /sie sollen fallen durch ihre eigenen Ränke. Verstoße sie wegen ihrer vielen Verbrechen; /denn sie empören sich gegen dich.
16063PsalmenPs23512Doch alle sollen sich freuen, die auf dich vertrauen, /und sollen immerfort jubeln. Beschütze alle, die deinen Namen lieben, /damit sie dich rühmen.
16064PsalmenPs23513Denn du, Herr, segnest den Gerechten. /Wie mit einem Schild deckst du ihn mit deiner Gnade.
16065PsalmenPs2361[[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel nach der Achten. Ein Psalm Davids.]]
16066PsalmenPs2362Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn /und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
16067PsalmenPs2363Sei mir gnädig, Herr, ich sieche dahin; /heile mich, Herr, denn meine Glieder zerfallen!
16068PsalmenPs2364Meine Seele ist tief verstört. /Du aber, Herr, wie lange säumst du noch?
16069PsalmenPs2365Herr, wende dich mir zu und errette mich, /in deiner Huld bring mir Hilfe!
16070PsalmenPs2366Denn bei den Toten denkt niemand mehr an dich. /Wer wird dich in der Unterwelt noch preisen?
16071PsalmenPs2367Ich bin erschöpft vom Seufzen, /jede Nacht benetzen Ströme von Tränen mein Bett, /ich überschwemme mein Lager mit Tränen.
16072PsalmenPs2368Mein Auge ist getrübt vor Kummer, /ich bin gealtert wegen all meiner Gegner.
16073PsalmenPs2369Weicht zurück von mir, all ihr Frevler; /denn der Herr hat mein lautes Weinen gehört.
16074PsalmenPs23610Gehört hat der Herr mein Flehen, /der Herr nimmt mein Beten an.
16075PsalmenPs23611In Schmach und Verstörung geraten all meine Feinde, /sie müssen weichen und gehen plötzlich zugrunde.
16076PsalmenPs2371[[Ein Klagelied Davids, das er dem Herrn sang wegen des Benjaminiters Kusch.]]
16077PsalmenPs2372Herr, mein Gott, ich flüchte mich zu dir; /hilf mir vor allen Verfolgern und rette mich,
16078PsalmenPs2373damit mir niemand wie ein Löwe das Leben raubt, /mich zerreißt, und keiner ist da, der mich rettet.
16079PsalmenPs2374Wenn ich das getan habe, Herr, mein Gott, /wenn an meinen Händen Unrecht klebt,
16080PsalmenPs2375wenn ich meinem Freunde Böses tat, /wenn ich den quälte, der mich grundlos bedrängt hat,
16081PsalmenPs2376dann soll mich der Feind verfolgen und ergreifen; /er richte mein Leben zugrunde und trete meine Ehre mit Füßen. [[Sela]]
16082PsalmenPs2377Herr, steh auf in deinem Zorn, /erheb dich gegen meine wütenden Feinde! Wach auf, du mein Gott! /Du hast zum Gericht gerufen. /Der Herr richtet die Völker.
16083PsalmenPs2378Um dich stehe die Schar der Völker im Kreis; /über ihnen throne du in der Höhe!
16084PsalmenPs2379Herr, weil ich gerecht bin, verschaff mir Recht /(und tu an mir Gutes), weil ich schuldlos bin!
16085PsalmenPs23710Die Bosheit der Frevler finde ein Ende, /doch gib dem Gerechten Bestand, /gerechter Gott, der du auf Herz und Nieren prüfst.
16086PsalmenPs23711Ein Schild über mir ist Gott, /er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.
16087PsalmenPs23712Gott ist ein gerechter Richter, /ein Gott, der täglich strafen kann.
16088PsalmenPs23713Wenn der Frevler sein Schwert wieder schärft, /seinen Bogen spannt und zielt,
16089PsalmenPs23714dann rüstet er tödliche Waffen gegen sich selbst, /bereitet sich glühende Pfeile.
16090PsalmenPs23715Er hat Böses im Sinn; /er geht schwanger mit Unheil und Tücke gebiert er.
16091PsalmenPs23716Er gräbt ein Loch, er schaufelt es aus, /doch er stürzt in die Grube, die er selber gemacht hat.
16092PsalmenPs23717Seine Untat kommt auf sein eigenes Haupt, /seine Gewalttat fällt auf seinen Scheitel zurück.
16093PsalmenPs23718Ich will dem Herrn danken, denn er ist gerecht; /dem Namen des Herrn, des Höchsten, will ich singen und spielen.
16094PsalmenPs2381[[Für den Chormeister. Nach dem Kelterlied. Ein Psalm Davids.]]
16095PsalmenPs2382Herr, unser Herrscher, /wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; /über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.
16096PsalmenPs2383Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, /deinen Gegnern zum Trotz; /deine Feinde und Widersacher müssen verstummen.
16097PsalmenPs2384Seh ich den Himmel, das Werk deiner Finger, /Mond und Sterne, die du befestigt:
16098PsalmenPs2385Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, /des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
16099PsalmenPs2386Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, /hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
16100PsalmenPs2387Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, /hast ihm alles zu Füßen gelegt:
16101PsalmenPs2388All die Schafe, Ziegen und Rinder /und auch die wilden Tiere,
16102PsalmenPs2389die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, /alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.
16103PsalmenPs23810Herr, unser Herrscher, /wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!
16104PsalmenPs2391[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Stirb für den Sohn!» Ein Psalm Davids.]]
16105PsalmenPs2392Ich will dir danken, Herr, aus ganzem Herzen, /verkünden will ich all deine Wunder.
16106PsalmenPs2393Ich will jauchzen und an dir mich freuen, /für dich, du Höchster, will ich singen und spielen.
16107PsalmenPs2394Denn zurückgewichen sind meine Feinde, /gestürzt und vergangen vor deinem Angesicht.
16108PsalmenPs2395Du hast mir Recht verschafft und für mich entschieden, /dich auf den Thron gesetzt als ein gerechter Richter.
16109PsalmenPs2396Du hast die Völker bedroht, die Frevler vernichtet, /ihren Namen gelöscht für immer und ewig.
16110PsalmenPs2397Die Feinde sind dahin, zerschlagen für immer. /Du hast Städte entvölkert, ihr Ruhm ist versunken.
16111PsalmenPs2398Der Herr aber thront für ewig; /er stellt seinen Thron auf zum Gericht.
16112PsalmenPs2399Er richtet den Erdkreis gerecht, /er spricht den Völkern das Urteil, das sie verdienen.
16113PsalmenPs23910So wird der Herr für den Bedrückten zur Burg, /zur Burg in Zeiten der Not.
16114PsalmenPs23911Darum vertraut dir, wer deinen Namen kennt; /denn du, Herr, verlässt keinen, der dich sucht.
16115PsalmenPs23912Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, /verkündet unter den Völkern seine Taten!
16116PsalmenPs23913Denn er, der jede Blutschuld rächt, denkt an die Armen /und ihren Notschrei vergisst er nicht.
16117PsalmenPs23914Sei mir gnädig in meiner Not; /Herr, sieh doch, wie sie mich hassen! Führ mich herauf von den Pforten des Todes, /
16118PsalmenPs23915damit ich all deinen Ruhm verkünde in den Toren von Zion /und frohlocke, weil du mir hilfst.
16119PsalmenPs23916Völker versanken in der Grube, die sie selber gegraben; /im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.
16120PsalmenPs23917Kundgetan hat sich der Herr: Er hielt sein Gericht; /im eigenen Werk hat sich der Frevler verstrickt. [[Zwischenspiel. Sela]]
16121PsalmenPs23918Hinabfahren müssen die Frevler zum Totenreich, /alle Heiden, die Gott vergessen.
16122PsalmenPs23919Doch der Arme ist nicht auf ewig vergessen, /des Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren.
16123PsalmenPs23920Erheb dich, Herr, damit nicht der Mensch triumphiert, /damit die Völker gerichtet werden vor deinem Angesicht.
16124PsalmenPs23921Wirf Schrecken auf sie, o Herr! /Erkennen sollen die Völker: Sie sind nur Menschen. [[Sela]]
16125PsalmenPs23101Herr, warum bleibst du so fern, /verbirgst dich in Zeiten der Not?
16126PsalmenPs23102In seinem Hochmut quält der Frevler die Armen. /Er soll sich fangen in den Ränken, die er selbst ersonnen hat.
16127PsalmenPs23103Denn der Frevler rühmt sich nach Herzenslust, /er raubt, er lästert und verachtet den Herrn.
16128PsalmenPs23104Überheblich sagt der Frevler: /«Gott straft nicht. Es gibt keinen Gott.» /So ist sein ganzes Denken.
16129PsalmenPs23105Zu jeder Zeit glückt ihm sein Tun. /Hoch droben und fern von sich wähnt er deine Gerichte.
16130PsalmenPs23106Er sagt in seinem Herzen: «Ich werde niemals wanken. /Von Geschlecht zu Geschlecht trifft mich kein Unglück.»
16131PsalmenPs23107Sein Mund ist voll Fluch und Trug und Gewalttat; /auf seiner Zunge sind Verderben und Unheil.
16132PsalmenPs23108Er liegt auf der Lauer in den Gehöften /und will den Schuldlosen heimlich ermorden; /seine Augen spähen aus nach dem Armen.
16133PsalmenPs23109Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, /er lauert darauf, den Armen zu fangen; /er fängt den Armen und zieht ihn in sein Netz.
16134PsalmenPs231010Er duckt sich und kauert sich nieder, /seine Übermacht bringt die Schwachen zu Fall.
16135PsalmenPs231011Er sagt in seinem Herzen: «Gott vergisst es, /er verbirgt sein Gesicht, er sieht es niemals.»
16136PsalmenPs231012Herr, steh auf, Gott, erheb deine Hand, /vergiss die Gebeugten nicht!
16137PsalmenPs231013Warum darf der Frevler Gott verachten /und in seinem Herzen sagen: «Du strafst nicht»?
16138PsalmenPs231014Du siehst es ja selbst; /denn du schaust auf Unheil und Kummer. Der Schwache vertraut sich dir an; /du bist den Verwaisten ein Helfer.
16139PsalmenPs231015Zerbrich den Arm des Frevlers und des Bösen, /bestraf seine Frevel, /sodass man von ihm nichts mehr findet.
16140PsalmenPs231016Der Herr ist König für immer und ewig, /in seinem Land gehen die Heiden zugrunde.
16141PsalmenPs231017Herr, du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, /du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie:
16142PsalmenPs231018Du verschaffst den Verwaisten und Bedrückten ihr Recht. /Kein Mensch mehr verbreite Schrecken im Land.
16143PsalmenPs23111[[Für den Chormeister. Von David.]] Beim Herrn finde ich Zuflucht. /Wie könnt ihr mir sagen: «In die Berge flieh wie ein Vogel»?
16144PsalmenPs23112Schon spannen die Frevler den Bogen, /sie legen den Pfeil auf die Sehne, um aus dem Dunkel zu treffen /die Menschen mit redlichem Herzen.
16145PsalmenPs23113Gerät alles ins Wanken, /was kann da der Gerechte noch tun?
16146PsalmenPs23114Der Herr weilt in seinem heiligen Tempel, /der Thron des Herrn ist im Himmel. Seine Augen schauen herab, /seine Blicke prüfen die Menschen.
16147PsalmenPs23115Der Herr prüft Gerechte und Frevler; /wer Gewalttat liebt, den hasst er aus tiefster Seele.
16148PsalmenPs23116Auf die Frevler lasse er Feuer und Schwefel regnen; /sengender Wind sei ihr Anteil.
16149PsalmenPs23117Denn der Herr ist gerecht, er liebt gerechte Taten; /wer rechtschaffen ist, darf sein Angesicht schauen.
16150PsalmenPs23121[[Für den Chormeister. Nach der Achten. Ein Psalm Davids.]]
16151PsalmenPs23122Hilf doch, o Herr, die Frommen schwinden dahin, /unter den Menschen gibt es keine Treue mehr.
16152PsalmenPs23123Sie lügen einander an, einer den andern, /mit falscher Zunge und zwiespältigem Herzen reden sie.
16153PsalmenPs23124Der Herr vertilge alle falschen Zungen, /jede Zunge, die vermessen redet.
16154PsalmenPs23125Sie sagen: «Durch unsre Zunge sind wir mächtig; /unsre Lippen sind unsre Stärke. Wer ist uns überlegen?»
16155PsalmenPs23126Die Schwachen werden unterdrückt, die Armen seufzen. /Darum spricht der Herr: «Jetzt stehe ich auf, /dem Verachteten bringe ich Heil.»
16156PsalmenPs23127Die Worte des Herrn sind lautere Worte, /Silber, geschmolzen im Ofen, /von Schlacken geschieden, geläutert siebenfach.
16157PsalmenPs23128Du, Herr, wirst uns behüten /und uns vor diesen Leuten für immer erretten,
16158PsalmenPs23129auch wenn die Frevler frei umhergehen /und unter den Menschen die Gemeinheit groß wird.
16159PsalmenPs23131[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
16160PsalmenPs23132Wie lange noch, Herr, vergisst du mich ganz? /Wie lange noch verbirgst du dein Gesicht vor mir?
16161PsalmenPs23133Wie lange noch muss ich Schmerzen ertragen in meiner Seele, /in meinem Herzen Kummer Tag für Tag? /Wie lange noch darf mein Feind über mich triumphieren?
16162PsalmenPs23134Blick doch her, erhöre mich, Herr, mein Gott, /erleuchte meine Augen, damit ich nicht entschlafe und sterbe,
16163PsalmenPs23135damit mein Feind nicht sagen kann: /«Ich habe ihn überwältigt», damit meine Gegner nicht jubeln, /weil ich ihnen erlegen bin.
16164PsalmenPs23136Ich aber baue auf deine Huld, /mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken. Singen will ich dem Herrn, /weil er mir Gutes getan hat.
16165PsalmenPs23141[[Für den Chormeister. Von David.]] Die Toren sagen in ihrem Herzen: /«Es gibt keinen Gott.» Sie handeln verwerflich und schnöde; /da ist keiner, der Gutes tut.
16166PsalmenPs23142Der Herr blickt vom Himmel herab auf die Menschen, /ob noch ein Verständiger da ist, der Gott sucht.
16167PsalmenPs23143Alle sind sie abtrünnig und verdorben, /keiner tut Gutes, auch nicht ein Einziger.
16168PsalmenPs23144Haben denn all die Übeltäter keine Einsicht? /Sie verschlingen mein Volk. Sie essen das Brot des Herrn, /doch seinen Namen rufen sie nicht an.
16169PsalmenPs23145Es trifft sie Furcht und Schrecken; /denn Gott steht auf der Seite der Gerechten.
16170PsalmenPs23146Die Pläne der Armen wollt ihr vereiteln, /doch ihre Zuflucht ist der Herr.
16171PsalmenPs23147Ach, käme doch vom Zion Hilfe für Israel! /Wenn einst der Herr das Geschick seines Volkes wendet, /dann jubelt Jakob, dann freut sich Israel.
16172PsalmenPs23151[[Ein Psalm Davids.]] Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt, /wer darf weilen auf deinem heiligen Berg?
16173PsalmenPs23152Der makellos lebt und das Rechte tut; /der von Herzen die Wahrheit sagt /
16174PsalmenPs23153und mit seiner Zunge nicht verleumdet; der seinem Freund nichts Böses antut /und seinen Nächsten nicht schmäht;
16175PsalmenPs23154der den Verworfenen verachtet, /doch alle, die den Herrn fürchten, in Ehren hält; der sein Versprechen nicht ändert, /das er seinem Nächsten geschworen hat;
16176PsalmenPs23155der sein Geld nicht auf Wucher ausleiht /und nicht zum Nachteil des Schuldlosen Bestechung annimmt. Wer sich danach richtet, /der wird niemals wanken.
16177PsalmenPs23161[[Ein Lied Davids.]] Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. /
16178PsalmenPs23162Ich sage zum Herrn: «Du bist mein Herr; /mein ganzes Glück bist du allein.»
16179PsalmenPs23163An den Heiligen im Lande, den Herrlichen, /an ihnen nur hab ich mein Gefallen.
16180PsalmenPs23164Viele Schmerzen leidet, wer fremden Göttern folgt. /Ich will ihnen nicht opfern, /ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen.
16181PsalmenPs23165Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; /du hältst mein Los in deinen Händen.
16182PsalmenPs23166Auf schönem Land fiel mir mein Anteil zu. /Ja, mein Erbe gefällt mir gut.
16183PsalmenPs23167Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. /Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
16184PsalmenPs23168Ich habe den Herrn beständig vor Augen. /Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.
16185PsalmenPs23169Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; /auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
16186PsalmenPs231610Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; /du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen.
16187PsalmenPs231611Du zeigst mir den Pfad zum Leben. /Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, /zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.
16188PsalmenPs23171[[Ein Gebet Davids.]] Höre, Herr, die gerechte Sache, /achte auf mein Flehen, /vernimm mein Gebet von Lippen ohne Falsch!
16189PsalmenPs23172Von deinem Angesicht ergehe mein Urteil; /denn deine Augen sehen, was recht ist.
16190PsalmenPs23173Prüfst du mein Herz, /suchst du mich heim in der Nacht und erprobst mich, /dann findest du an mir kein Unrecht. Mein Mund verging sich nicht, /
16191PsalmenPs23174trotz allem, was die Menschen auch treiben; /ich halte mich an das Wort deiner Lippen.
16192PsalmenPs23175Auf dem Weg deiner Gebote gehn meine Schritte, /meine Füße wanken nicht auf deinen Pfaden.
16193PsalmenPs23176Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich. /Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!
16194PsalmenPs23177Wunderbar erweise deine Huld! /Du rettest alle, die sich an deiner Rechten vor den Feinden bergen.
16195PsalmenPs23178Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, /birg mich im Schatten deiner Flügel
16196PsalmenPs23179vor den Frevlern, die mich hart bedrängen, /vor den Feinden, die mich wütend umringen.
16197PsalmenPs231710Sie haben ihr hartes Herz verschlossen, /sie führen stolze Worte im Mund,
16198PsalmenPs231711sie lauern mir auf, jetzt kreisen sie mich ein; /sie trachten danach, mich zu Boden zu strecken,
16199PsalmenPs231712so wie der Löwe voll Gier ist zu zerreißen, /wie der junge Löwe, der im Hinterhalt lauert.
16200PsalmenPs231713Erheb dich, Herr, tritt dem Frevler entgegen! /Wirf ihn zu Boden, mit deinem Schwert entreiß mich ihm!
16201PsalmenPs231714Rette mich, Herr, mit deiner Hand vor diesen Leuten, /vor denen, die im Leben schon alles haben. Du füllst ihren Leib mit Gütern, /auch ihre Söhne werden noch satt /und hinterlassen den Enkeln, was übrig bleibt.
16202PsalmenPs231715Ich aber will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen, /mich satt sehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache.
16203PsalmenPs23181[[Für den Chormeister. Von David, dem Knecht des Herrn, der dem Herrn die Worte dieses Liedes sang an dem Tag, als ihn der Herr aus der Gewalt all seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte.
16204PsalmenPs23182Er sprach:]] Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke, /
16205PsalmenPs23183Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter, mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge, /mein Schild und sicheres Heil, meine Zuflucht.
16206PsalmenPs23184Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!, /und ich werde vor meinen Feinden gerettet.
16207PsalmenPs23185Mich umfingen die Fesseln des Todes, /mich erschreckten die Fluten des Verderbens.
16208PsalmenPs23186Die Bande der Unterwelt umstrickten mich, /über mich fielen die Schlingen des Todes.
16209PsalmenPs23187In meiner Not rief ich zum Herrn /und schrie zu meinem Gott. Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen, /mein Hilfeschrei drang an sein Ohr.
16210PsalmenPs23188Da wankte und schwankte die Erde, /die Grundfesten der Berge erbebten. /Sie wankten, denn sein Zorn war entbrannt.
16211PsalmenPs23189Rauch stieg aus seiner Nase auf, /aus seinem Mund kam verzehrendes Feuer, /glühende Kohlen sprühten aus von ihm.
16212PsalmenPs231810Er neigte den Himmel und fuhr herab, /zu seinen Füßen dunkle Wolken.
16213PsalmenPs231811Er fuhr auf dem Kerub und flog daher; /er schwebte auf den Flügeln des Windes.
16214PsalmenPs231812Er hüllte sich in Finsternis, /in dunkles Wasser und dichtes Gewölk wie in ein Zelt.
16215PsalmenPs231813Von seinem Glanz erstrahlten die Wolken, /Hagel fiel nieder und glühende Kohlen.
16216PsalmenPs231814Da ließ der Herr den Donner im Himmel erdröhnen, /der Höchste ließ seine Stimme erschallen.
16217PsalmenPs231815Er schoss seine Pfeile und streute sie, /er schleuderte Blitze und jagte sie dahin.
16218PsalmenPs231816Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeres, /die Grundfesten der Erde wurden entblößt vor deinem Drohen, Herr, /vor dem Schnauben deines zornigen Atems.
16219PsalmenPs231817Er griff aus der Höhe herab und fasste mich, /zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.
16220PsalmenPs231818Er entriss mich meinen mächtigen Feinden, /die stärker waren als ich und mich hassten.
16221PsalmenPs231819Sie überfielen mich am Tag meines Unheils, /doch der Herr wurde mein Halt.
16222PsalmenPs231820Er führte mich hinaus ins Weite, /er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.
16223PsalmenPs231821Der Herr hat gut an mir gehandelt und mir vergolten, /weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind.
16224PsalmenPs231822Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn /und fiel nicht ruchlos ab von meinem Gott.
16225PsalmenPs231823Ja, ich habe alle seine Gebote vor Augen, /weise seine Gesetze niemals ab.
16226PsalmenPs231824Ich war vor ihm ohne Makel, /ich nahm mich in Acht vor der Sünde.
16227PsalmenPs231825Darum hat der Herr mir vergolten, weil ich gerecht bin /und meine Hände rein sind vor seinen Augen.
16228PsalmenPs231826Gegen den Treuen zeigst du dich treu, /an dem Aufrichtigen handelst du recht.
16229PsalmenPs231827Gegen den Reinen zeigst du dich rein, /doch falsch gegen den Falschen.
16230PsalmenPs231828Dem bedrückten Volk bringst du Heil, /doch die Blicke der Stolzen zwingst du nieder.
16231PsalmenPs231829Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, /mein Gott macht meine Finsternis hell.
16232PsalmenPs231830Mit dir erstürme ich Wälle, /mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
16233PsalmenPs231831Vollkommen ist Gottes Weg, /das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert. /Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.
16234PsalmenPs231832Denn wer ist Gott als allein der Herr, /wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?
16235PsalmenPs231833Gott hat mich mit Kraft umgürtet, /er führte mich auf einen Weg ohne Hindernis.
16236PsalmenPs231834Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, /auf hohem Weg ließ er mich gehen.
16237PsalmenPs231835Er lehrte meine Hände zu kämpfen, /meine Arme, den ehernen Bogen zu spannen.
16238PsalmenPs231836Du gabst mir deine Hilfe zum Schild, /deine Rechte stützt mich; /du neigst dich mir zu und machst mich groß.
16239PsalmenPs231837Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, /meine Knöchel wanken nicht.
16240PsalmenPs231838Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein, /ich kehre nicht um, bis sie vernichtet sind.
16241PsalmenPs231839Ich schlage sie nieder; /sie können sich nicht mehr erheben, sie fallen und liegen unter meinen Füßen.
16242PsalmenPs231840Du hast mich zum Kampf mit Kraft umgürtet, /hast alle in die Knie gezwungen, die sich gegen mich erhoben.
16243PsalmenPs231841Meine Feinde hast du zur Flucht gezwungen; /ich konnte die vernichten, die mich hassen.
16244PsalmenPs231842Sie schreien, doch hilft ihnen niemand, /sie schreien zum Herrn, doch er gibt keine Antwort.
16245PsalmenPs231843Ich zermalme sie zu Staub vor dem Wind, /schütte sie auf die Straße wie Unrat.
16246PsalmenPs231844Du rettest mich vor zahllosem Kriegsvolk, /du machst mich zum Haupt über ganze Völker. Stämme, die ich früher nicht kannte, sind mir nun untertan. /
16247PsalmenPs231845Sobald sie mich nur hören, gehorchen sie. Mir huldigen die Söhne der Fremde, /
16248PsalmenPs231846sie kommen zitternd aus ihren Burgen hervor.
16249PsalmenPs231847Es lebt der Herr! Mein Fels sei gepriesen. /Der Gott meines Heils sei hoch erhoben;
16250PsalmenPs231848denn Gott verschaffte mir Vergeltung /und unterwarf mir die Völker.
16251PsalmenPs231849Du hast mich von meinen Feinden befreit, /mich über meine Gegner erhoben, /dem Mann der Gewalt mich entrissen.
16252PsalmenPs231850Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, /ich will deinem Namen singen und spielen.
16253PsalmenPs231851Seinem König verlieh er große Hilfe, /Huld erwies er seinem Gesalbten, /David und seinem Stamm auf ewig.
16254PsalmenPs23191[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
16255PsalmenPs23192Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, /vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
16256PsalmenPs23193Ein Tag sagt es dem andern, /eine Nacht tut es der andern kund,
16257PsalmenPs23194ohne Worte und ohne Reden, /unhörbar bleibt ihre Stimme.
16258PsalmenPs23195Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, /ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut. /
16259PsalmenPs23196Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam; sie frohlockt wie ein Held /und läuft ihre Bahn.
16260PsalmenPs23197Am einen Ende des Himmels geht sie auf /und läuft bis ans andere Ende; /nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.
16261PsalmenPs23198Die Weisung des Herrn ist vollkommen, /sie erquickt den Menschen. Das Gesetz des Herrn ist verlässlich, /den Unwissenden macht es weise.
16262PsalmenPs23199Die Befehle des Herrn sind richtig, /sie erfreuen das Herz; das Gebot des Herrn ist lauter, /es erleuchtet die Augen.
16263PsalmenPs231910Die Furcht des Herrn ist rein, /sie besteht für immer. Die Urteile des Herrn sind wahr, /gerecht sind sie alle.
16264PsalmenPs231911Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. /Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.
16265PsalmenPs231912Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; /wer sie beachtet, hat reichen Lohn.
16266PsalmenPs231913Wer bemerkt seine eigenen Fehler? /Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!
16267PsalmenPs231914Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; /sie sollen nicht über mich herrschen. Dann bin ich ohne Makel /und rein von schwerer Schuld.
16268PsalmenPs231915Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; /was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, /Herr, mein Fels und mein Erlöser.
16269PsalmenPs23201[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
16270PsalmenPs23202Der Herr erhöre dich am Tag der Not, /der Name von Jakobs Gott möge dich schützen.
16271PsalmenPs23203Er sende dir Hilfe vom Heiligtum /und stehe dir bei vom Zion her.
16272PsalmenPs23204An all deine Speiseopfer denke er, /nehme dein Brandopfer gnädig an. [[Sela]]
16273PsalmenPs23205Er schenke dir, was dein Herz begehrt, /und lasse all deine Pläne gelingen.
16274PsalmenPs23206Dann wollen wir jubeln über deinen Sieg, /im Namen unsres Gottes das Banner erheben. /All deine Bitten erfülle der Herr.
16275PsalmenPs23207Nun bin ich gewiss: /der Herr schenkt seinem Gesalbten den Sieg; er erhört ihn von seinem heiligen Himmel her /und hilft ihm mit der Macht seiner Rechten.
16276PsalmenPs23208Die einen sind stark durch Wagen, die andern durch Rosse, /wir aber sind stark im Namen des Herrn, unsres Gottes.
16277PsalmenPs23209Sie sind gestürzt und gefallen; /wir bleiben aufrecht und stehen.
16278PsalmenPs232010Herr, verleihe dem König den Sieg! /Erhör uns am Tag, da wir rufen!
16279PsalmenPs23211[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
16280PsalmenPs23212An deiner Macht, Herr, freut sich der König; /über deine Hilfe, wie jubelt er laut!
16281PsalmenPs23213Du hast ihm den Wunsch seines Herzens erfüllt, /ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten. [[Sela]]
16282PsalmenPs23214Du kamst ihm entgegen mit Segen und Glück, /du kröntest ihn mit einer goldenen Krone.
16283PsalmenPs23215Leben erbat er von dir, du gabst es ihm, /viele Tage, für immer und ewig.
16284PsalmenPs23216Groß ist sein Ruhm durch deine Hilfe, /du hast ihn bekleidet mit Hoheit und Pracht.
16285PsalmenPs23217Du machst ihn zum Segen für immer; /wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude.
16286PsalmenPs23218Denn der König vertraut auf den Herrn, /die Huld des Höchsten lässt ihn niemals wanken.
16287PsalmenPs23219Deine Hand wird all deine Feinde finden; /wer dich hasst, den trifft deine Rechte.
16288PsalmenPs232110Du lässt sie glühen wie einen feurigen Ofen, /sobald du erscheinst. Der Herr verschlingt sie im Zorn, /das Feuer verzehrt sie.
16289PsalmenPs232111Du wirst ihre Brut von der Erde vertilgen; /ihr Geschlecht (verschwindet) aus der Mitte der Menschen.
16290PsalmenPs232112Schmieden sie auch böse und listige Pläne, /richten sie doch nichts aus gegen dich.
16291PsalmenPs232113Du schlägst sie alle in die Flucht, /wenn du mit deinem Bogen auf sie zielst.
16292PsalmenPs232114Erhebe dich, Herr, in deiner Macht! /Deiner siegreichen Kraft wollen wir singen und spielen.
16293PsalmenPs23221[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Hinde der Morgenröte». Ein Psalm Davids.]]
16294PsalmenPs23222Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, /bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage?
16295PsalmenPs23223Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; /ich rufe bei Nacht und finde doch keine Ruhe.
16296PsalmenPs23224Aber du bist heilig, /du thronst über dem Lobpreis Israels.
16297PsalmenPs23225Dir haben unsre Väter vertraut, /sie haben vertraut und du hast sie gerettet.
16298PsalmenPs23226Zu dir riefen sie und wurden befreit, /dir vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.
16299PsalmenPs23227Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, /der Leute Spott, vom Volk verachtet.
16300PsalmenPs23228Alle, die mich sehen, verlachen mich, /verziehen die Lippen, schütteln den Kopf:
16301PsalmenPs23229«Er wälze die Last auf den Herrn, /der soll ihn befreien! Der reiße ihn heraus, /wenn er an ihm Gefallen hat.»
16302PsalmenPs232210Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, /mich barg an der Brust der Mutter.
16303PsalmenPs232211Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, /vom Mutterleib an bist du mein Gott.
16304PsalmenPs232212Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe /und niemand ist da, der hilft.
16305PsalmenPs232213Viele Stiere umgeben mich, /Büffel von Baschan umringen mich.
16306PsalmenPs232214Sie sperren gegen mich ihren Rachen auf, /reißende, brüllende Löwen.
16307PsalmenPs232215Ich bin hingeschüttet wie Wasser, /gelöst haben sich all meine Glieder. /Mein Herz ist in meinem Leib wie Wachs zerflossen.
16308PsalmenPs232216Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, /die Zunge klebt mir am Gaumen, /du legst mich in den Staub des Todes.
16309PsalmenPs232217Viele Hunde umlagern mich, /eine Rotte von Bösen umkreist mich. /Sie durchbohren mir Hände und Füße.
16310PsalmenPs232218Man kann all meine Knochen zählen; /sie gaffen und weiden sich an mir.
16311PsalmenPs232219Sie verteilen unter sich meine Kleider /und werfen das Los um mein Gewand.
16312PsalmenPs232220Du aber, Herr, halte dich nicht fern! /Du, meine Stärke, eil mir zu Hilfe!
16313PsalmenPs232221Entreiße mein Leben dem Schwert, /mein einziges Gut aus der Gewalt der Hunde!
16314PsalmenPs232222Rette mich vor dem Rachen des Löwen, /vor den Hörnern der Büffel rette mich Armen!
16315PsalmenPs232223Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, /inmitten der Gemeinde dich preisen.
16316PsalmenPs232224Die ihr den Herrn fürchtet, preist ihn, /ihr alle vom Stamm Jakobs, rühmt ihn; /erschauert alle vor ihm, ihr Nachkommen Israels!
16317PsalmenPs232225Denn er hat nicht verachtet, /nicht verabscheut das Elend des Armen. Er verbirgt sein Gesicht nicht vor ihm; /er hat auf sein Schreien gehört.
16318PsalmenPs232226Deine Treue preise ich in großer Gemeinde; /ich erfülle meine Gelübde vor denen, die Gott fürchten.
16319PsalmenPs232227Die Armen sollen essen und sich sättigen; /den Herrn sollen preisen, die ihn suchen. /Aufleben soll euer Herz für immer.
16320PsalmenPs232228Alle Enden der Erde sollen daran denken /und werden umkehren zum Herrn: /Vor ihm werfen sich alle Stämme der Völker nieder.
16321PsalmenPs232229Denn der Herr regiert als König; /er herrscht über die Völker.
16322PsalmenPs232230Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, /vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen. [[Meine Seele, sie lebt für ihn; /
16323PsalmenPs232231mein Stamm wird ihm dienen.]] Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen, /
16324PsalmenPs232232seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk; /denn er hat das Werk getan.
16325PsalmenPs23231[[Ein Psalm Davids.]] Der Herr ist mein Hirte, /nichts wird mir fehlen.
16326PsalmenPs23232Er lässt mich lagern auf grünen Auen /und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
16327PsalmenPs23233Er stillt mein Verlangen; /er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
16328PsalmenPs23234Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, /ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, /dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
16329PsalmenPs23235Du deckst mir den Tisch /vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, /du füllst mir reichlich den Becher.
16330PsalmenPs23236Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang /und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
16331PsalmenPs23241[[Ein Psalm Davids.]] Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, /der Erdkreis und seine Bewohner.
16332PsalmenPs23242Denn er hat ihn auf Meere gegründet, /ihn über Strömen befestigt.
16333PsalmenPs23243Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, /wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
16334PsalmenPs23244Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, /der nicht betrügt und keinen Meineid schwört.
16335PsalmenPs23245Er wird Segen empfangen vom Herrn /und Heil von Gott, seinem Helfer.
16336PsalmenPs23246Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, /die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. [[Sela]]
16337PsalmenPs23247Ihr Tore, hebt euch nach oben, /hebt euch, ihr uralten Pforten; /denn es kommt der König der Herrlichkeit.
16338PsalmenPs23248Wer ist der König der Herrlichkeit? /Der Herr, stark und gewaltig, /der Herr, mächtig im Kampf.
16339PsalmenPs23249Ihr Tore, hebt euch nach oben, /hebt euch, ihr uralten Pforten; /denn es kommt der König der Herrlichkeit.
16340PsalmenPs232410Wer ist der König der Herrlichkeit? /Der Herr der Heerscharen, /er ist der König der Herrlichkeit. [[Sela]]
16341PsalmenPs23251[[Von David.]] Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. /
16342PsalmenPs23252Mein Gott, auf dich vertraue ich. Lass mich nicht scheitern, /lass meine Feinde nicht triumphieren!
16343PsalmenPs23253Denn niemand, der auf dich hofft, wird zuschanden; /zuschanden wird, wer dir schnöde die Treue bricht.
16344PsalmenPs23254Zeige mir, Herr, deine Wege, /lehre mich deine Pfade!
16345PsalmenPs23255Führe mich in deiner Treue und lehre mich; /denn du bist der Gott meines Heiles. /Auf dich hoffe ich allezeit.
16346PsalmenPs23256Denk an dein Erbarmen, Herr, /und an die Taten deiner Huld; /denn sie bestehen seit Ewigkeit.
16347PsalmenPs23257Denk nicht an meine Jugendsünden und meine Frevel! /In deiner Huld denk an mich, Herr, denn du bist gütig.
16348PsalmenPs23258Gut und gerecht ist der Herr, /darum weist er die Irrenden auf den rechten Weg.
16349PsalmenPs23259Die Demütigen leitet er nach seinem Recht, /die Gebeugten lehrt er seinen Weg.
16350PsalmenPs232510Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue /denen, die seinen Bund und seine Gebote bewahren.
16351PsalmenPs232511Um deines Namens willen, Herr, verzeih mir; /denn meine Schuld ist groß.
16352PsalmenPs232512Wer ist der Mann, der Gott fürchtet? /Ihm zeigt er den Weg, den er wählen soll.
16353PsalmenPs232513Dann wird er wohnen im Glück, /seine Kinder werden das Land besitzen.
16354PsalmenPs232514Die sind Vertraute des Herrn, die ihn fürchten; /er weiht sie ein in seinen Bund.
16355PsalmenPs232515Meine Augen schauen stets auf den Herrn; /denn er befreit meine Füße aus dem Netz.
16356PsalmenPs232516Wende dich mir zu und sei mir gnädig; /denn ich bin einsam und gebeugt.
16357PsalmenPs232517Befrei mein Herz von der Angst, /führe mich heraus aus der Bedrängnis!
16358PsalmenPs232518Sieh meine Not und Plage an /und vergib mir all meine Sünden!
16359PsalmenPs232519Sieh doch, wie zahlreich meine Feinde sind, /mit welch tödlichem Hass sie mich hassen!
16360PsalmenPs232520Erhalte mein Leben und rette mich, /lass mich nicht scheitern! /Denn ich nehme zu dir meine Zuflucht.
16361PsalmenPs232521Unschuld und Redlichkeit mögen mich schützen, /denn ich hoffe auf dich, o Herr.
16362PsalmenPs232522O Gott, erlöse Israel /aus all seinen Nöten!
16363PsalmenPs23261[[Von David.]] Verschaff mir Recht, o Herr; denn ich habe ohne Schuld gelebt. /Dem Herrn habe ich vertraut, ohne zu wanken.
16364PsalmenPs23262Erprobe mich, Herr, und durchforsche mich, /prüfe mich auf Herz und Nieren!
16365PsalmenPs23263Denn mir stand deine Huld vor Augen, /ich ging meinen Weg in Treue zu dir.
16366PsalmenPs23264Ich saß nicht bei falschen Menschen, /mit Heuchlern hatte ich keinen Umgang.
16367PsalmenPs23265Verhasst ist mir die Schar derer, die Unrecht tun; /ich sitze nicht bei den Frevlern.
16368PsalmenPs23266Ich wasche meine Hände in Unschuld; /ich umschreite, Herr, deinen Altar,
16369PsalmenPs23267um laut dein Lob zu verkünden /und all deine Wunder zu erzählen.
16370PsalmenPs23268Herr, ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht, /die Stätte, wo deine Herrlichkeit wohnt.
16371PsalmenPs23269Raff mich nicht hinweg mit den Sündern, /nimm mir nicht das Leben zusammen mit dem der Mörder!
16372PsalmenPs232610An ihren Händen klebt Schandtat, /ihre Rechte ist voll von Bestechung.
16373PsalmenPs232611Ich aber gehe meinen Weg ohne Schuld. /Erlöse mich und sei mir gnädig!
16374PsalmenPs232612Mein Fuß steht auf festem Grund. /Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.
16375PsalmenPs23271[[Von David.]] Der Herr ist mein Licht und mein Heil: /Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: /Vor wem sollte mir bangen?
16376PsalmenPs23272Dringen Frevler auf mich ein, /um mich zu verschlingen, meine Bedränger und Feinde, /sie müssen straucheln und fallen.
16377PsalmenPs23273Mag ein Heer mich belagern: /Mein Herz wird nicht verzagen. Mag Krieg gegen mich toben: /Ich bleibe dennoch voll Zuversicht.
16378PsalmenPs23274Nur eines erbitte ich vom Herrn, /danach verlangt mich: Im Haus des Herrn zu wohnen /alle Tage meines Lebens, die Freundlichkeit des Herrn zu schauen /und nachzusinnen in seinem Tempel.
16379PsalmenPs23275Denn er birgt mich in seinem Haus /am Tag des Unheils; er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes, /er hebt mich auf einen Felsen empor.
16380PsalmenPs23276Nun kann ich mein Haupt erheben /über die Feinde, die mich umringen. Ich will Opfer darbringen in seinem Zelt, Opfer mit Jubel; /dem Herrn will ich singen und spielen.
16381PsalmenPs23277Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; /sei mir gnädig und erhöre mich!
16382PsalmenPs23278Mein Herz denkt an dein Wort: «Sucht mein Angesicht!» /Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
16383PsalmenPs23279Verbirg nicht dein Gesicht vor mir; /weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! /Du wurdest meine Hilfe. Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, /du Gott meines Heiles!
16384PsalmenPs232710Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen, /der Herr nimmt mich auf.
16385PsalmenPs232711Zeige mir, Herr, deinen Weg, /leite mich auf ebener Bahn trotz meiner Feinde!
16386PsalmenPs232712Gib mich nicht meinen gierigen Gegnern preis; /denn falsche Zeugen stehen gegen mich auf und wüten.
16387PsalmenPs232713Ich aber bin gewiss, zu schauen /die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
16388PsalmenPs232714Hoffe auf den Herrn und sei stark! /Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!
16389PsalmenPs23281[[Von David.]] Zu dir rufe ich, Herr, mein Fels. /Wende dich nicht schweigend ab von mir! Denn wolltest du schweigen, /würde ich denen gleich, die längst begraben sind.
16390PsalmenPs23282Höre mein lautes Flehen, wenn ich zu dir schreie, /wenn ich die Hände zu deinem Allerheiligsten erhebe.
16391PsalmenPs23283Raff mich nicht weg mit den Übeltätern und Frevlern, /die ihren Nächsten freundlich grüßen, /doch Böses hegen in ihrem Herzen.
16392PsalmenPs23284Vergilt ihnen, wie es ihrem Treiben entspricht /und ihren bösen Taten. Vergilt ihnen, wie es das Werk ihrer Hände verdient. /Wende ihr Tun auf sie selbst zurück!
16393PsalmenPs23285Denn sie achten nicht auf das Walten des Herrn /und auf das Werk seiner Hände. Darum reißt er sie nieder /und richtet sie nicht wieder auf.
16394PsalmenPs23286Der Herr sei gepriesen. /Denn er hat mein lautes Flehen erhört.
16395PsalmenPs23287Der Herr ist meine Kraft und mein Schild, /mein Herz vertraut ihm. Mir wurde geholfen. Da jubelte mein Herz; /ich will ihm danken mit meinem Lied.
16396PsalmenPs23288Der Herr ist die Stärke seines Volkes, /er ist Schutz und Heil für seinen Gesalbten.
16397PsalmenPs23289Hilf deinem Volk und segne dein Erbe, /führe und trage es in Ewigkeit!
16398PsalmenPs23291[[Ein Psalm Davids.]] Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, /bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
16399PsalmenPs23292Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, /werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck!
16400PsalmenPs23293Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern. /Der Gott der Herrlichkeit donnert, /der Herr über gewaltigen Wassern.
16401PsalmenPs23294Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht, /die Stimme des Herrn voll Majestät.
16402PsalmenPs23295Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern, /der Herr zerschmettert die Zedern des Libanon.
16403PsalmenPs23296Er lässt den Libanon hüpfen wie ein Kalb, /wie einen Wildstier den Sirjon.
16404PsalmenPs23297Die Stimme des Herrn sprüht flammendes Feuer, /
16405PsalmenPs23298die Stimme des Herrn lässt die Wüste beben, /beben lässt der Herr die Wüste von Kadesch.
16406PsalmenPs23299Die Stimme des Herrn wirbelt Eichen empor, /sie reißt ganze Wälder kahl. /In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott!
16407PsalmenPs232910Der Herr thront über der Flut, /der Herr thront als König in Ewigkeit.
16408PsalmenPs232911Der Herr gebe Kraft seinem Volk. /Der Herr segne sein Volk mit Frieden.
16409PsalmenPs23301[[Ein Psalm. Ein Lied zur Tempelweihe. Von David.]]
16410PsalmenPs23302Ich will dich rühmen, Herr, /denn du hast mich aus der Tiefe gezogen /und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.
16411PsalmenPs23303Herr, mein Gott, ich habe zu dir geschrien /und du hast mich geheilt.
16412PsalmenPs23304Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, /aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen.
16413PsalmenPs23305Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, /preist seinen heiligen Namen!
16414PsalmenPs23306Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, /doch seine Güte ein Leben lang. Wenn man am Abend auch weint, /am Morgen herrscht wieder Jubel.
16415PsalmenPs23307Im sicheren Glück dachte ich einst: /Ich werde niemals wanken.
16416PsalmenPs23308Herr, in deiner Güte /stelltest du mich auf den schützenden Berg. Doch dann hast du dein Gesicht verborgen. /Da bin ich erschrocken.
16417PsalmenPs23309Zu dir, Herr, rief ich um Hilfe, /ich flehte meinen Herrn um Gnade an.
16418PsalmenPs233010(Ich sagte:) /Was nützt dir mein Blut, wenn ich begraben bin? /Kann der Staub dich preisen, deine Treue verkünden?
16419PsalmenPs233011Höre mich, Herr, sei mir gnädig! /Herr, sei du mein Helfer!
16420PsalmenPs233012Da hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt, /hast mir das Trauergewand ausgezogen und mich mit Freude umgürtet.
16421PsalmenPs233013Darum singt dir mein Herz und will nicht verstummen. /Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.
16422PsalmenPs23311[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
16423PsalmenPs23312Herr, ich suche Zuflucht bei dir. /Lass mich doch niemals scheitern; /rette mich in deiner Gerechtigkeit!
16424PsalmenPs23313Wende dein Ohr mir zu, /erlöse mich bald! Sei mir ein schützender Fels, /eine feste Burg, die mich rettet.
16425PsalmenPs23314Denn du bist mein Fels und meine Burg; /um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.
16426PsalmenPs23315Du wirst mich befreien aus dem Netz, das sie mir heimlich legten; /denn du bist meine Zuflucht.
16427PsalmenPs23316In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; /du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.
16428PsalmenPs23317Dir sind alle verhasst, die nichtige Götzen verehren, /ich aber verlasse mich auf den Herrn.
16429PsalmenPs23318Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen; /denn du hast mein Elend angesehn, /du bist mit meiner Not vertraut.
16430PsalmenPs23319Du hast mich nicht preisgegeben der Gewalt meines Feindes, /hast meinen Füßen freien Raum geschenkt.
16431PsalmenPs233110Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst; /vor Gram zerfallen mir Auge, Seele und Leib.
16432PsalmenPs233111In Kummer schwindet mein Leben dahin, /meine Jahre verrinnen im Seufzen. Meine Kraft ist ermattet im Elend, /meine Glieder sind zerfallen.
16433PsalmenPs233112Zum Spott geworden bin ich all meinen Feinden, /ein Hohn den Nachbarn, ein Schrecken den Freunden; /wer mich auf der Straße sieht, der flieht vor mir.
16434PsalmenPs233113Ich bin dem Gedächtnis entschwunden wie ein Toter, /bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.
16435PsalmenPs233114Ich höre das Zischeln der Menge - Grauen ringsum. /Sie tun sich gegen mich zusammen; /sie sinnen darauf, mir das Leben zu rauben.
16436PsalmenPs233115Ich aber, Herr, ich vertraue dir, /ich sage: «Du bist mein Gott.»
16437PsalmenPs233116In deiner Hand liegt mein Geschick; /entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!
16438PsalmenPs233117Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, /hilf mir in deiner Güte!
16439PsalmenPs233118Herr, lass mich nicht scheitern, /denn ich rufe zu dir. Scheitern sollen die Frevler, /verstummen und hinabfahren ins Reich der Toten.
16440PsalmenPs233119Jeder Mund, der lügt, soll sich schließen, /der Mund, der frech gegen den Gerechten redet, /hochmütig und verächtlich.
16441PsalmenPs233120Wie groß ist deine Güte, Herr, /die du bereithältst für alle, die dich fürchten und ehren; du erweist sie allen, /die sich vor den Menschen zu dir flüchten.
16442PsalmenPs233121Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts /vor dem Toben der Menschen. Wie unter einem Dach bewahrst du sie /vor dem Gezänk der Zungen.
16443PsalmenPs233122Gepriesen sei der Herr, der wunderbar an mir gehandelt /und mir seine Güte erwiesen hat zur Zeit der Bedrängnis.
16444PsalmenPs233123Ich aber dachte in meiner Angst: /Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Doch du hast mein lautes Flehen gehört, /als ich zu dir um Hilfe rief.
16445PsalmenPs233124Liebt den Herrn, all seine Frommen! /Seine Getreuen behütet der Herr, /doch den Hochmütigen vergilt er ihr Tun mit vollem Maß.
16446PsalmenPs233125Euer Herz sei stark und unverzagt, /ihr alle, die ihr wartet auf den Herrn.
16447PsalmenPs23321[[Von David. Ein Weisheitslied.]] Wohl dem, dessen Frevel vergeben /und dessen Sünde bedeckt ist.
16448PsalmenPs23322Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt /und dessen Herz keine Falschheit kennt.
16449PsalmenPs23323Solang ich es verschwieg, waren meine Glieder matt, /den ganzen Tag musste ich stöhnen.
16450PsalmenPs23324Denn deine Hand lag schwer auf mir bei Tag und bei Nacht; /meine Lebenskraft war verdorrt wie durch die Glut des Sommers. [[Sela]]
16451PsalmenPs23325Da bekannte ich dir meine Sünde /und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir. Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. /Und du hast mir die Schuld vergeben. [[Sela]]
16452PsalmenPs23326Darum soll jeder Fromme in der Not zu dir beten; /fluten hohe Wasser heran, ihn werden sie nicht erreichen.
16453PsalmenPs23327Du bist mein Schutz, bewahrst mich vor Not; /du rettest mich und hüllst mich in Jubel. [[Sela]]
16454PsalmenPs23328«Ich unterweise dich und zeige dir den Weg, den du gehen sollst. /Ich will dir raten; über dir wacht mein Auge.»
16455PsalmenPs23329Werdet nicht wie Ross und Maultier, /die ohne Verstand sind. Mit Zaum und Zügel muss man ihr Ungestüm bändigen, /sonst folgen sie dir nicht.
16456PsalmenPs233210Der Frevler leidet viele Schmerzen, /doch wer dem Herrn vertraut, den wird er mit seiner Huld umgeben.
16457PsalmenPs233211Freut euch am Herrn und jauchzt, ihr Gerechten, /jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen!
16458PsalmenPs23331Ihr Gerechten, jubelt vor dem Herrn; /für die Frommen ziemt es sich, Gott zu loben.
16459PsalmenPs23332Preist den Herrn mit der Zither, /spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!
16460PsalmenPs23333Singt ihm ein neues Lied, /greift voll in die Saiten und jubelt laut!
16461PsalmenPs23334Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, /all sein Tun ist verlässlich.
16462PsalmenPs23335Er liebt Gerechtigkeit und Recht, /die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn.
16463PsalmenPs23336Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, /ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.
16464PsalmenPs23337Wie in einem Schlauch fasst er das Wasser des Meeres, /verschließt die Urflut in Kammern.
16465PsalmenPs23338Alle Welt fürchte den Herrn; /vor ihm sollen alle beben, die den Erdkreis bewohnen.
16466PsalmenPs23339Denn der Herr sprach und sogleich geschah es; /er gebot und alles war da.
16467PsalmenPs233310Der Herr vereitelt die Beschlüsse der Heiden, /er macht die Pläne der Völker zunichte.
16468PsalmenPs233311Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen, /die Pläne seines Herzens überdauern die Zeiten.
16469PsalmenPs233312Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, /der Nation, die er sich zum Erbteil erwählt hat.
16470PsalmenPs233313Der Herr blickt herab vom Himmel, /er sieht auf alle Menschen.
16471PsalmenPs233314Von seinem Thronsitz schaut er nieder /auf alle Bewohner der Erde.
16472PsalmenPs233315Der ihre Herzen gebildet hat, /er achtet auf all ihre Taten.
16473PsalmenPs233316Dem König hilft nicht sein starkes Heer, /der Held rettet sich nicht durch große Stärke.
16474PsalmenPs233317Nichts nützen die Rosse zum Sieg, /mit all ihrer Kraft können sie niemand retten.
16475PsalmenPs233318Doch das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren, /die nach seiner Güte ausschaun;
16476PsalmenPs233319denn er will sie dem Tod entreißen /und in der Hungersnot ihr Leben erhalten.
16477PsalmenPs233320Unsre Seele hofft auf den Herrn; /er ist für uns Schild und Hilfe.
16478PsalmenPs233321Ja, an ihm freut sich unser Herz, /wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.
16479PsalmenPs233322Lass deine Güte über uns walten, o Herr, /denn wir schauen aus nach dir.
16480PsalmenPs23341[[Von David, als er sich vor Abimelech wahnsinnig stellte und dieser ihn fortjagte und er ging.]]
16481PsalmenPs23342Ich will den Herrn allezeit preisen; /immer sei sein Lob in meinem Mund.
16482PsalmenPs23343Meine Seele rühme sich des Herrn; /die Armen sollen es hören und sich freuen.
16483PsalmenPs23344Verherrlicht mit mir den Herrn, /lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.
16484PsalmenPs23345Ich suchte den Herrn und er hat mich erhört, /er hat mich all meinen Ängsten entrissen.
16485PsalmenPs23346Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten /und ihr braucht nicht zu erröten.
16486PsalmenPs23347Da ist ein Armer; er rief und der Herr erhörte ihn. /Er half ihm aus all seinen Nöten.
16487PsalmenPs23348Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten und ehren, /und er befreit sie.
16488PsalmenPs23349Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; /wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!
16489PsalmenPs233410Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; /denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.
16490PsalmenPs233411Reiche müssen darben und hungern; /wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren.
16491PsalmenPs233412Kommt, ihr Kinder, hört mir zu! /Ich will euch in der Furcht des Herrn unterweisen.
16492PsalmenPs233413Wer ist der Mensch, der das Leben liebt /und gute Tage zu sehen wünscht?
16493PsalmenPs233414Bewahre deine Zunge vor Bösem /und deine Lippen vor falscher Rede!
16494PsalmenPs233415Meide das Böse und tu das Gute; /suche Frieden und jage ihm nach!
16495PsalmenPs233416Die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten, /seine Ohren hören ihr Schreien.
16496PsalmenPs233417Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, /um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.
16497PsalmenPs233418Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; /er entreißt sie all ihren Ängsten.
16498PsalmenPs233419Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, /er hilft denen auf, die zerknirscht sind.
16499PsalmenPs233420Der Gerechte muss viel leiden, /doch allem wird der Herr ihn entreißen.
16500PsalmenPs233421Er behütet all seine Glieder, /nicht eines von ihnen wird zerbrochen.
16501PsalmenPs233422Den Frevler wird seine Bosheit töten; /wer den Gerechten hasst, muss es büßen.
16502PsalmenPs233423Der Herr erlöst seine Knechte; /straflos bleibt, wer zu ihm sich flüchtet.
16503PsalmenPs23351[[Von David.]] Streite, Herr, gegen alle, die gegen mich streiten, /bekämpfe alle, die mich bekämpfen!
16504PsalmenPs23352Ergreife Schild und Waffen; /steh auf, um mir zu helfen!
16505PsalmenPs23353Schwing den Speer und die Lanze gegen meine Verfolger! /Sag zu mir: «Ich bin deine Hilfe.»
16506PsalmenPs23354In Schmach und Schande sollen alle fallen, /die mir nach dem Leben trachten. Zurückweichen sollen sie und vor Scham erröten, /die auf mein Unglück sinnen.
16507PsalmenPs23355Sie sollen werden wie Spreu vor dem Wind; /der Engel des Herrn stoße sie fort.
16508PsalmenPs23356Ihr Weg soll finster und schlüpfrig sein; /der Engel des Herrn verfolge sie.
16509PsalmenPs23357Denn sie haben mir ohne Grund ein Netz gelegt, /mir ohne Grund eine Grube gegraben.
16510PsalmenPs23358Unvermutet ereile ihn das Verderben; /er fange sich selbst in seinem Netz, /er falle in die eigene Grube.
16511PsalmenPs23359Meine Seele aber wird jubeln über den Herrn /und sich über seine Hilfe freuen.
16512PsalmenPs233510Mit Leib und Seele will ich sagen: /Herr, wer ist wie du? Du entreißt den Schwachen dem, der stärker ist, /den Schwachen und Armen dem, der ihn ausraubt.
16513PsalmenPs233511Da treten ruchlose Zeugen auf. /Man wirft mir Dinge vor, von denen ich nichts weiß.
16514PsalmenPs233512Sie vergelten mir Gutes mit Bösem; /ich bin verlassen und einsam.
16515PsalmenPs233513Ich aber zog ein Bußkleid an, als sie erkrankten, /und quälte mich ab mit Fasten. /Nun kehre mein Gebet zurück in meine Brust.
16516PsalmenPs233514Als wäre es ein Freund oder ein Bruder, /so ging ich betrübt umher, wie man Leid trägt um die Mutter, /trauernd und tief gebeugt.
16517PsalmenPs233515Doch als ich stürzte, lachten sie /und taten sich zusammen. Sie taten sich gegen mich zusammen /wie Fremde, die ich nicht kenne. Sie hören nicht auf, mich zu schmähen; /
16518PsalmenPs233516sie verhöhnen und verspotten mich, /knirschen gegen mich mit den Zähnen.
16519PsalmenPs233517Herr, wie lange noch wirst du das ansehn? /Rette mein Leben vor den wilden Tieren, /mein einziges Gut vor den Löwen!
16520PsalmenPs233518Ich will dir danken in großer Gemeinde, /vor zahlreichem Volk dich preisen.
16521PsalmenPs233519Über mich sollen die sich nicht freuen, /die mich ohne Grund befeinden. Sie sollen nicht mit den Augen zwinkern, /die mich grundlos hassen.
16522PsalmenPs233520Denn was sie reden, dient nicht dem Frieden; /gegen die Stillen im Land ersinnen sie listige Pläne.
16523PsalmenPs233521Sie reißen den Mund gegen mich auf und sagen: /«Dir geschieht recht. Jetzt sehen wir's mit eigenen Augen.»
16524PsalmenPs233522Du hast es gesehen, Herr. So schweig doch nicht! /Herr, bleib mir nicht fern!
16525PsalmenPs233523Wach auf, tritt ein für mein Recht, /verteidige mich, mein Gott und mein Herr!
16526PsalmenPs233524Verschaff mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein Gott! /Sie sollen sich über mich nicht freuen.
16527PsalmenPs233525Lass sie nicht denken: «Recht so! Das freut uns.» /Sie sollen nicht sagen: «Wir haben ihn verschlungen.»
16528PsalmenPs233526In Schmach und Schande sollen alle fallen, /die sich über mein Unglück freuen, in Schimpf und Schande sich kleiden, /die gegen mich prahlen.
16529PsalmenPs233527Alle sollen sich freuen und jubeln, /die wünschen, dass ich im Recht bin. Sie sollen jederzeit sagen: «Groß ist der Herr, /er will das Heil seines Knechtes.»
16530PsalmenPs233528Meine Zunge soll deine Gerechtigkeit verkünden, /dein Lob alle Tage.
16531PsalmenPs23361[[Für den Chormeister. Von David, dem Knecht des Herrn.]]
16532PsalmenPs23362Der Frevler spricht: «Ich bin entschlossen zum Bösen.» /In seinen Augen gibt es kein Erschrecken vor Gott.
16533PsalmenPs23363Er gefällt sich darin, /sich schuldig zu machen und zu hassen.
16534PsalmenPs23364Die Worte seines Mundes sind Trug und Unheil; /er hat es aufgegeben, weise und gut zu handeln.
16535PsalmenPs23365Unheil plant er auf seinem Lager, /er betritt schlimme Wege und scheut nicht das Böse.
16536PsalmenPs23366Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, /deine Treue, so weit die Wolken ziehn.
16537PsalmenPs23367Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes, /deine Urteile sind tief wie das Meer. Herr, du hilfst Menschen und Tieren. /
16538PsalmenPs23368Gott, wie köstlich ist deine Huld! Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel, /
16539PsalmenPs23369sie laben sich am Reichtum deines Hauses; /du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen.
16540PsalmenPs233610Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, /in deinem Licht schauen wir das Licht.
16541PsalmenPs233611Erhalte denen, die dich kennen, deine Huld /und deine Gerechtigkeit den Menschen mit redlichem Herzen!
16542PsalmenPs233612Lass mich nicht kommen unter den Fuß der Stolzen; /die Hand der Frevler soll mich nicht vertreiben.
16543PsalmenPs233613Dann brechen die Bösen zusammen, /sie werden niedergestoßen und können nie wieder aufstehn.
16544PsalmenPs23371[[Von David.]] Errege dich nicht über die Bösen, /wegen der Übeltäter ereifere dich nicht!
16545PsalmenPs23372Denn sie verwelken schnell wie das Gras, /wie grünes Kraut verdorren sie.
16546PsalmenPs23373Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, /bleib wohnen im Land und bewahre Treue!
16547PsalmenPs23374Freu dich innig am Herrn! /Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.
16548PsalmenPs23375Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; /er wird es fügen.
16549PsalmenPs23376Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht /und dein Recht so hell wie den Mittag.
16550PsalmenPs23377Sei still vor dem Herrn und harre auf ihn! /Erhitze dich nicht über den Mann, dem alles gelingt, /den Mann, der auf Ränke sinnt.
16551PsalmenPs23378Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; /erhitze dich nicht, es führt nur zu Bösem.
16552PsalmenPs23379Denn die Bösen werden ausgetilgt; /die aber auf den Herrn hoffen, werden das Land besitzen.
16553PsalmenPs233710Eine Weile noch und der Frevler ist nicht mehr da; /schaust du nach seiner Wohnung - sie ist nicht mehr zu finden.
16554PsalmenPs233711Doch die Armen werden das Land bekommen, /sie werden Glück in Fülle genießen.
16555PsalmenPs233712Der Frevler sinnt auf Ränke gegen den Gerechten /und knirscht gegen ihn mit den Zähnen.
16556PsalmenPs233713Der Herr verlacht ihn, /denn er sieht, dass sein Tag kommt.
16557PsalmenPs233714Die Frevler zücken das Schwert /und spannen ihren Bogen; sie wollen den Schwachen und Armen fällen /und alle hinschlachten, die den rechten Weg gehn.
16558PsalmenPs233715Ihr Schwert dringe in ihr eigenes Herz /und ihre Bogen sollen zerbrechen.
16559PsalmenPs233716Besser das wenige, das der Gerechte besitzt, /als der Überfluss vieler Frevler.
16560PsalmenPs233717Denn die Arme der Frevler werden zerschmettert, /doch die Gerechten stützt der Herr.
16561PsalmenPs233718Der Herr kennt die Tage der Bewährten, /ihr Erbe hat ewig Bestand.
16562PsalmenPs233719In bösen Zeiten werden sie nicht zuschanden, /sie werden satt in den Tagen des Hungers.
16563PsalmenPs233720Doch die Frevler gehen zugrunde, /die Feinde des Herrn sind wie die Pracht der Auen: /Sie schwinden dahin, wie Rauch schwinden sie hin.
16564PsalmenPs233721Der Frevler muss borgen und kann nicht bezahlen, /doch freigebig schenkt der Gerechte.
16565PsalmenPs233722Denn wen der Herr segnet, der wird das Land besitzen, /aber wen er verflucht, der wird ausgetilgt.
16566PsalmenPs233723Der Herr festigt die Schritte des Mannes, /er hat Gefallen an seinem Weg.
16567PsalmenPs233724Auch wenn er strauchelt, stürzt er nicht hin; /denn der Herr hält ihn fest an der Hand.
16568PsalmenPs233725Einst war ich jung, nun bin ich alt, /nie sah ich einen Gerechten verlassen /noch seine Kinder betteln um Brot.
16569PsalmenPs233726Allzeit ist er mildtätig, gern leiht er aus, /seine Kinder werden zum Segen.
16570PsalmenPs233727Meide das Böse und tu das Gute, /so bleibst du wohnen für immer.
16571PsalmenPs233728Denn der Herr liebt das Recht /und verlässt seine Frommen nicht. Doch das Geschlecht der Frevler wird ausgetilgt, /sie werden für immer vernichtet.
16572PsalmenPs233729Die Gerechten werden das Land besitzen /und darin wohnen für alle Zeiten.
16573PsalmenPs233730Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit /und seine Zunge redet, was recht ist.
16574PsalmenPs233731Er hat die Weisung seines Gottes im Herzen, /seine Schritte wanken nicht.
16575PsalmenPs233732Der Frevler belauert den Gerechten /und sucht ihn zu töten.
16576PsalmenPs233733Der Herr überlässt ihn nicht seiner Hand, /lässt nicht zu, dass man ihn vor Gericht verurteilt.
16577PsalmenPs233734Hoffe auf den Herrn /und bleib auf seinem Weg! Er wird dich erhöhen zum Erben des Landes; /du wirst sehen, wie der Frevler vernichtet wird.
16578PsalmenPs233735Ich sah einen Frevler, bereit zu Gewalttat; /er reckte sich hoch wie eine grünende Zeder.
16579PsalmenPs233736Wieder ging ich vorüber und er war nicht mehr da; /ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden.
16580PsalmenPs233737Achte auf den Frommen und schau auf den Redlichen! /Denn Zukunft hat der Mann des Friedens.
16581PsalmenPs233738Die Sünder aber werden alle zusammen vernichtet; /die Zukunft der Frevler ist Untergang.
16582PsalmenPs233739Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn, /er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.
16583PsalmenPs233740Der Herr hilft ihnen und rettet sie, /er rettet sie vor den Frevlern; er schenkt ihnen Heil, /denn sie suchen Zuflucht bei ihm.
16584PsalmenPs23381[[Ein Psalm Davids. Zum Weihrauchopfer.]]
16585PsalmenPs23382Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn /und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
16586PsalmenPs23383Denn deine Pfeile haben mich getroffen, /deine Hand lastet schwer auf mir.
16587PsalmenPs23384Nichts blieb gesund an meinem Leib, weil du mir grollst; /weil ich gesündigt, blieb an meinen Gliedern nichts heil.
16588PsalmenPs23385Denn meine Sünden schlagen mir über dem Kopf zusammen, /sie erdrücken mich wie eine schwere Last.
16589PsalmenPs23386Mir schwären, mir eitern die Wunden /wegen meiner Torheit.
16590PsalmenPs23387Ich bin gekrümmt und tief gebeugt, /den ganzen Tag geh ich traurig einher.
16591PsalmenPs23388Denn meine Lenden sind voller Brand, /nichts blieb gesund an meinem Leib.
16592PsalmenPs23389Kraftlos bin ich und ganz zerschlagen, /ich schreie in der Qual meines Herzens.
16593PsalmenPs233810All mein Sehnen, Herr, liegt offen vor dir, /mein Seufzen ist dir nicht verborgen.
16594PsalmenPs233811Mein Herz pocht heftig, mich hat die Kraft verlassen, /geschwunden ist mir das Licht der Augen.
16595PsalmenPs233812Freunde und Gefährten bleiben mir fern in meinem Unglück /und meine Nächsten meiden mich.
16596PsalmenPs233813Die mir nach dem Leben trachten, legen mir Schlingen; /die mein Unheil suchen, planen Verderben, /den ganzen Tag haben sie Arglist im Sinn.
16597PsalmenPs233814Ich bin wie ein Tauber, der nicht hört, /wie ein Stummer, der den Mund nicht auftut.
16598PsalmenPs233815Ich bin wie einer, der nicht mehr hören kann, /aus dessen Mund keine Entgegnung kommt.
16599PsalmenPs233816Doch auf dich, Herr, harre ich; /du wirst mich erhören, Herr, mein Gott.
16600PsalmenPs233817Denn ich sage: Über mich sollen die sich nicht freuen, /die gegen mich prahlen, wenn meine Füße straucheln.
16601PsalmenPs233818Ich bin dem Fallen nahe, /mein Leid steht mir immer vor Augen.
16602PsalmenPs233819Ja, ich bekenne meine Schuld, /ich bin wegen meiner Sünde in Angst.
16603PsalmenPs233820Die mich ohne Grund befehden, sind stark; /viele hassen mich wegen nichts.
16604PsalmenPs233821Sie vergelten mir Gutes mit Bösem, /sie sind mir Feind; denn ich trachte nach dem Guten.
16605PsalmenPs233822Herr, verlass mich nicht, bleib mir nicht fern, mein Gott! /
16606PsalmenPs233823Eile mir zu Hilfe, Herr, du mein Heil!
16607PsalmenPs23391[[Für den Chormeister. Von Jedutun. Ein Psalm Davids.]]
16608PsalmenPs23392Ich sagte: Ich will auf meine Wege achten, /damit ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich lege meinem Mund einen Zaum an, /solange der Frevler vor mir steht.
16609PsalmenPs23393So blieb ich stumm und still; /ich schwieg, vom Glück verlassen, /doch mein Schmerz war aufgerührt.
16610PsalmenPs23394Heiß wurde mir das Herz in der Brust, /bei meinem Grübeln entbrannte ein Feuer; /da musste ich reden:
16611PsalmenPs23395Herr, tu mir mein Ende kund und die Zahl meiner Tage! /Lass mich erkennen, wie sehr ich vergänglich bin!
16612PsalmenPs23396Du machtest meine Tage nur eine Spanne lang, /meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts. /Ein Hauch nur ist jeder Mensch. [[Sela]]
16613PsalmenPs23397Nur wie ein Schatten geht der Mensch einher, /um ein Nichts macht er Lärm. /Er rafft zusammen und weiß nicht, wer es einheimst.
16614PsalmenPs23398Und nun, Herr, worauf soll ich hoffen? /Auf dich allein will ich harren.
16615PsalmenPs23399Entreiß mich allen, die mir Unrecht tun, /und überlass mich nicht dem Spott der Toren!
16616PsalmenPs233910Ich bin verstummt, ich tue den Mund nicht mehr auf. /Denn so hast du es gefügt.
16617PsalmenPs233911Nimm deine Plage weg von mir! /Unter der Wucht deiner Hand vergehe ich.
16618PsalmenPs233912Du strafst und züchtigst den Mann wegen seiner Schuld, /du zerstörst seine Anmut wie Motten das Kleid, /ein Hauch nur ist jeder Mensch. [[Sela]]
16619PsalmenPs233913Hör mein Gebet, Herr, vernimm mein Schreien, /schweig nicht zu meinen Tränen! Denn ich bin nur ein Gast bei dir, /ein Fremdling wie all meine Väter.
16620PsalmenPs233914Wende dein strafendes Auge ab von mir, /sodass ich heiter blicken kann, /bevor ich dahinfahre und nicht mehr da bin.
16621PsalmenPs23401[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
16622PsalmenPs23402Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. /Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
16623PsalmenPs23403Er zog mich herauf aus der Grube des Grauens, /aus Schlamm und Morast. Er stellte meine Füße auf den Fels, /machte fest meine Schritte.
16624PsalmenPs23404Er legte mir ein neues Lied in den Mund, /einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. Viele werden es sehen, sich in Ehrfurcht neigen /und auf den Herrn vertrauen.
16625PsalmenPs23405Wohl dem Mann, der auf den Herrn sein Vertrauen setzt, /sich nicht zu den Stolzen hält /noch zu treulosen Lügnern.
16626PsalmenPs23406Zahlreich sind die Wunder, die du getan hast, /und deine Pläne mit uns; /Herr, mein Gott, nichts kommt dir gleich. Wollte ich von ihnen künden und reden, /es wären mehr, als man zählen kann.
16627PsalmenPs23407An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen, /Brand- und Sündopfer forderst du nicht. Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt; /
16628PsalmenPs23408darum sage ich: Ja, ich komme. /In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist.
16629PsalmenPs23409Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, /deine Weisung trag ich im Herzen.
16630PsalmenPs234010Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde, /meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.
16631PsalmenPs234011Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im Herzen, /ich spreche von deiner Treue und Hilfe, ich schweige nicht über deine Huld und Wahrheit /vor der großen Gemeinde.
16632PsalmenPs234012Du, Herr, verschließ mir nicht dein Erbarmen, /deine Huld und Wahrheit mögen mich immer behüten!
16633PsalmenPs234013Denn Leiden ohne Zahl umfangen mich, /meine Sünden holen mich ein, /ich vermag nicht mehr aufzusehn. Zahlreicher sind sie als die Haare auf meinem Kopf, /der Mut hat mich ganz verlassen.
16634PsalmenPs234014Gewähre mir die Gunst, Herr, und reiß mich heraus; /Herr, eile mir zu Hilfe!
16635PsalmenPs234015In Schmach und Schande sollen alle fallen, /die mir nach dem Leben trachten. Zurückweichen sollen sie und vor Scham erröten, /die sich über mein Unglück freuen.
16636PsalmenPs234016Vor Schande sollen alle schaudern, /die zu mir sagen: «Dir geschieht recht.»
16637PsalmenPs234017Alle, die dich suchen, frohlocken; /sie mögen sich freuen in dir. Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: /Groß ist Gott, der Herr.
16638PsalmenPs234018Ich bin arm und gebeugt; /der Herr aber sorgt für mich. Meine Hilfe und mein Retter bist du. /Mein Gott, säume doch nicht!
16639PsalmenPs23411[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
16640PsalmenPs23412Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt; /zur Zeit des Unheils wird der Herr ihn retten.
16641PsalmenPs23413Ihn wird der Herr behüten /und am Leben erhalten. Man preist ihn glücklich im Land. /Gib ihn nicht seinen gierigen Feinden preis!
16642PsalmenPs23414Auf dem Krankenbett wird der Herr ihn stärken; /seine Krankheit verwandelst du in Kraft.
16643PsalmenPs23415Ich sagte: Herr, sei mir gnädig, /heile mich; denn ich habe gegen dich gesündigt.
16644PsalmenPs23416Meine Feinde reden böse über mich: /«Wann stirbt er endlich und wann vergeht sein Name?»
16645PsalmenPs23417Besucht mich jemand, /so kommen seine Worte aus falschem Herzen. Er häuft in sich Bosheit an, /dann geht er hinaus und redet.
16646PsalmenPs23418Im Hass gegen mich sind sich alle einig; /sie tuscheln über mich und sinnen auf Unheil:
16647PsalmenPs23419«Verderben hat sich über ihn ergossen; /wer einmal daliegt, steht nicht mehr auf.»
16648PsalmenPs234110Auch mein Freund, dem ich vertraute, /der mein Brot aß, hat gegen mich geprahlt.
16649PsalmenPs234111Du aber, Herr, sei mir gnädig; /richte mich auf, damit ich ihnen vergelten kann.
16650PsalmenPs234112Daran erkenne ich, dass du an mir Gefallen hast: /wenn mein Feind nicht über mich triumphieren darf.
16651PsalmenPs234113Weil ich aufrichtig bin, hältst du mich fest /und stellst mich vor dein Antlitz für immer.
16652PsalmenPs234114Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, /von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen, ja amen.
16653PsalmenPs23421[[Für den Chormeister. Ein Weisheitslied der Korachiter.]]
16654PsalmenPs23422Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, /so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.
16655PsalmenPs23423Meine Seele dürstet nach Gott, /nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen /und Gottes Antlitz schauen?
16656PsalmenPs23424Tränen waren mein Brot bei Tag und bei Nacht; /denn man sagt zu mir den ganzen Tag: /«Wo ist nun dein Gott?»
16657PsalmenPs23425Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: /wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, /mit Jubel und Dank in feiernder Menge.
16658PsalmenPs23426Meine Seele, warum bist du betrübt /und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, /meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
16659PsalmenPs23427Betrübt ist meine Seele in mir, darum denke ich an dich /im Jordanland, am Hermon, am Mizar-Berg.
16660PsalmenPs23428Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasser, /all deine Wellen und Wogen gehen über mich hin.
16661PsalmenPs23429Bei Tag schenke der Herr seine Huld; /ich singe ihm nachts und flehe zum Gott meines Lebens.
16662PsalmenPs234210Ich sage zu Gott, meinem Fels: /«Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich trauernd umhergehen, /von meinem Feind bedrängt?»
16663PsalmenPs234211Wie ein Stechen in meinen Gliedern /ist für mich der Hohn der Bedränger; denn sie rufen mir ständig zu: /«Wo ist nun dein Gott?»
16664PsalmenPs234212Meine Seele, warum bist du betrübt /und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, /meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
16665PsalmenPs23431Verschaff mir Recht, o Gott, /und führe meine Sache gegen ein treuloses Volk! /Rette mich vor bösen und tückischen Menschen!
16666PsalmenPs23432Denn du bist mein starker Gott. /Warum hast du mich verstoßen? Warum muss ich trauernd umhergehen, /von meinem Feind bedrängt?
16667PsalmenPs23433Sende dein Licht und deine Wahrheit, /damit sie mich leiten; sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg /und zu deiner Wohnung.
16668PsalmenPs23434So will ich zum Altar Gottes treten, zum Gott meiner Freude. /Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, /Gott, mein Gott.
16669PsalmenPs23435Meine Seele, warum bist du betrübt /und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, /meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
16670PsalmenPs23441[[Für den Chormeister. Ein Weisheitslied der Korachiter.]]
16671PsalmenPs23442Gott, wir hörten es mit eigenen Ohren, /unsere Väter erzählten uns von dem Werk, das du in ihren Tagen vollbracht hast, /in den Tagen der Vorzeit.
16672PsalmenPs23443Mit eigener Hand hast du Völker vertrieben, /sie aber eingepflanzt. Du hast Nationen zerschlagen, /sie aber ausgesät.
16673PsalmenPs23444Denn sie gewannen das Land nicht mit ihrem Schwert, /noch verschaffte ihr Arm ihnen den Sieg; nein, deine Rechte war es, dein Arm und dein leuchtendes Angesicht; /denn du hattest an ihnen Gefallen.
16674PsalmenPs23445Du, mein König und mein Gott, /du bist es, der Jakob den Sieg verleiht.
16675PsalmenPs23446Mit dir stoßen wir unsere Bedränger nieder, /in deinem Namen zertreten wir unsere Gegner.
16676PsalmenPs23447Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, /noch kann mein Schwert mir helfen;
16677PsalmenPs23448nein, du hast uns vor unsern Bedrängern gerettet; /alle, die uns hassen, bedeckst du mit Schande.
16678PsalmenPs23449Wir rühmen uns Gottes den ganzen Tag /und preisen deinen Namen auf ewig. [[Sela]]
16679PsalmenPs234410Doch nun hast du uns verstoßen und mit Schmach bedeckt, /du ziehst nicht mit unserm Heer in den Kampf.
16680PsalmenPs234411Du lässt uns vor unsern Bedrängern fliehen /und Menschen, die uns hassen, plündern uns aus.
16681PsalmenPs234412Du gibst uns preis wie Schlachtvieh, /unter die Völker zerstreust du uns.
16682PsalmenPs234413Du verkaufst dein Volk um ein Spottgeld /und hast an dem Erlös keinen Gewinn.
16683PsalmenPs234414Du machst uns zum Schimpf für die Nachbarn, /zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.
16684PsalmenPs234415Du machst uns zum Spottlied der Völker, /die Heiden zeigen uns nichts als Verachtung.
16685PsalmenPs234416Meine Schmach steht mir allzeit vor Augen /und Scham bedeckt mein Gesicht
16686PsalmenPs234417wegen der Worte des lästernden Spötters, /wegen der rachgierigen Blicke des Feindes.
16687PsalmenPs234418Das alles ist über uns gekommen /und doch haben wir dich nicht vergessen, /uns von deinem Bund nicht treulos abgewandt.
16688PsalmenPs234419Unser Herz ist nicht von dir gewichen, /noch hat unser Schritt deinen Pfad verlassen.
16689PsalmenPs234420Doch du hast uns verstoßen an den Ort der Schakale /und uns bedeckt mit Finsternis.
16690PsalmenPs234421Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen /und zu einem fremden Gott die Hände erhoben,
16691PsalmenPs234422würde Gott das nicht ergründen? /Denn er kennt die heimlichen Gedanken des Herzens.
16692PsalmenPs234423Nein, um deinetwillen werden wir getötet Tag für Tag, /behandelt wie Schafe, /die man zum Schlachten bestimmt hat.
16693PsalmenPs234424Wach auf! Warum schläfst du, Herr? /Erwache, verstoß nicht für immer!
16694PsalmenPs234425Warum verbirgst du dein Gesicht, /vergisst unsere Not und Bedrängnis?
16695PsalmenPs234426Unsere Seele ist in den Staub hinabgebeugt, /unser Leib liegt am Boden.
16696PsalmenPs234427Steh auf und hilf uns! /In deiner Huld erlöse uns!
16697PsalmenPs23451[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Lilien». Ein Weisheitslied der Korachiter. Ein Liebeslied.]]
16698PsalmenPs23452Mein Herz fließt über von froher Kunde, /ich weihe mein Lied dem König. /Meine Zunge gleicht dem Griffel des flinken Schreibers.
16699PsalmenPs23453Du bist der Schönste von allen Menschen, /Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; /darum hat Gott dich für immer gesegnet.
16700PsalmenPs23454Gürte, du Held, dein Schwert um die Hüfte, /kleide dich in Hoheit und Herrlichkeit!
16701PsalmenPs23455Zieh aus mit Glück, kämpfe für Wahrheit und Recht! /Furcht gebietende Taten /soll dein rechter Arm dich lehren.
16702PsalmenPs23456Deine Pfeile sind scharf, dir unterliegen die Völker, /die Feinde des Königs verlieren den Mut.
16703PsalmenPs23457Dein Thron, du Göttlicher, steht für immer und ewig; /das Zepter deiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter.
16704PsalmenPs23458Du liebst das Recht und hasst das Unrecht, /darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude /wie keinen deiner Gefährten.
16705PsalmenPs23459Von Myrrhe, Aloe und Kassia duften all deine Gewänder, /aus Elfenbeinhallen erfreut dich Saitenspiel.
16706PsalmenPs234510Königstöchter gehen dir entgegen, /die Braut steht dir zur Rechten /im Schmuck von Ofirgold.
16707PsalmenPs234511Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, /vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!
16708PsalmenPs234512Der König verlangt nach deiner Schönheit; /er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm!
16709PsalmenPs234513Die Töchter von Tyrus kommen mit Gaben, /deine Gunst begehren die Edlen des Volkes.
16710PsalmenPs234514Die Königstochter ist herrlich geschmückt, /ihr Gewand ist durchwirkt mit Gold und Perlen.
16711PsalmenPs234515Man geleitet sie in bunt gestickten Kleidern zum König, /Jungfrauen sind ihr Gefolge, /ihre Freundinnen führt man zu dir.
16712PsalmenPs234516Man geleitet sie mit Freude und Jubel, /sie ziehen ein in den Palast des Königs.
16713PsalmenPs234517An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne; /du bestellst sie zu Fürsten im ganzen Land.
16714PsalmenPs234518Ich will deinen Namen rühmen von Geschlecht zu Geschlecht; /darum werden die Völker dich preisen immer und ewig.
16715PsalmenPs23461[[Für den Chormeister. Von den Korachitern. Nach der Weise «Mädchen». Ein Lied.]]
16716PsalmenPs23462Gott ist uns Zuflucht und Stärke, /ein bewährter Helfer in allen Nöten.
16717PsalmenPs23463Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt, /wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres,
16718PsalmenPs23464wenn seine Wasserwogen tosen und schäumen /und vor seinem Ungestüm die Berge erzittern. Der Herr der Heerscharen ist mit uns, /der Gott Jakobs ist unsre Burg. [[Sela]]
16719PsalmenPs23465Die Wasser eines Stromes erquicken die Gottesstadt, /des Höchsten heilige Wohnung.
16720PsalmenPs23466Gott ist in ihrer Mitte, darum wird sie niemals wanken; /Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht.
16721PsalmenPs23467Völker toben, Reiche wanken, /es dröhnt sein Donner, da zerschmilzt die Erde.
16722PsalmenPs23468Der Herr der Heerscharen ist mit uns, /der Gott Jakobs ist unsre Burg. [[Sela]]
16723PsalmenPs23469Kommt und schaut die Taten des Herrn, /der Furchtbares vollbringt auf der Erde.
16724PsalmenPs234610Er setzt den Kriegen ein Ende /bis an die Grenzen der Erde; er zerbricht die Bogen, zerschlägt die Lanzen, /im Feuer verbrennt er die Schilde.
16725PsalmenPs234611«Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin, /erhaben über die Völker, erhaben auf Erden.»
16726PsalmenPs234612Der Herr der Heerscharen ist mit uns, /der Gott Jakobs ist unsre Burg. [[Sela]]
16727PsalmenPs23471[[Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.]]
16728PsalmenPs23472Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; /jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!
16729PsalmenPs23473Denn Furcht gebietend ist der Herr, der Höchste, /ein großer König über die ganze Erde.
16730PsalmenPs23474Er unterwirft uns Völker /und zwingt Nationen unter unsre Füße.
16731PsalmenPs23475Er wählt unser Erbland für uns aus, /den Stolz Jakobs, den er liebt. [[Sela]]
16732PsalmenPs23476Gott stieg empor unter Jubel, /der Herr beim Schall der Hörner.
16733PsalmenPs23477Singt unserm Gott, ja singt ihm! /Spielt unserm König, spielt ihm!
16734PsalmenPs23478Denn Gott ist König der ganzen Erde. /Spielt ihm ein Psalmenlied!
16735PsalmenPs23479Gott wurde König über alle Völker, /Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
16736PsalmenPs234710Die Fürsten der Völker sind versammelt /als Volk des Gottes Abrahams. Denn Gott gehören die Mächte der Erde; /er ist hoch erhaben.
16737PsalmenPs23481[[Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter.]]
16738PsalmenPs23482Groß ist der Herr und hoch zu preisen /in der Stadt unsres Gottes.
16739PsalmenPs23483Sein heiliger Berg ragt herrlich empor; /er ist die Freude der ganzen Welt. Der Berg Zion liegt weit im Norden; /er ist die Stadt des großen Königs.
16740PsalmenPs23484Gott ist in ihren Häusern bekannt /als ein sicherer Schutz.
16741PsalmenPs23485Denn seht: Die Könige vereinten sich /und zogen gemeinsam heran;
16742PsalmenPs23486doch als sie aufsahen, erstarrten sie vor Schreck, /sie waren bestürzt und liefen davon.
16743PsalmenPs23487Dort packte sie das Zittern, /wie die Wehen eine gebärende Frau,
16744PsalmenPs23488wie der Sturm vom Osten, /der die Schiffe von Tarschisch zerschmettert.
16745PsalmenPs23489Wie wir's gehört hatten, so erlebten wir's jetzt /in der Stadt des Herrn der Heere, in der Stadt unsres Gottes; /Gott lässt sie ewig bestehen. [[Sela]]
16746PsalmenPs234810Über deine Huld, o Gott, denken wir nach /in deinem heiligen Tempel.
16747PsalmenPs234811Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm bis an die Enden der Erde; /deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.
16748PsalmenPs234812Der Berg Zion freue sich, /die Töchter Judas sollen über deine gerechten Urteile jubeln.
16749PsalmenPs234813Umkreist den Zion, /umschreitet ihn, zählt seine Türme!
16750PsalmenPs234814Betrachtet seine Wälle, /geht in seinen Palästen umher, /damit ihr dem kommenden Geschlecht erzählen könnt:
16751PsalmenPs234815«Das ist Gott, unser Gott für immer und ewig. /Er wird uns führen in Ewigkeit.»
16752PsalmenPs23491[[Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.]]
16753PsalmenPs23492Hört dies an, ihr Völker alle, /vernehmt es, alle Bewohner der Erde,
16754PsalmenPs23493ihr Leute aus dem Volk und vom Adel, /Reiche und Arme zusammen!
16755PsalmenPs23494Mein Mund spreche weise Worte; /was mein Herz ersinnt, sei voller Einsicht.
16756PsalmenPs23495Ich wende mein Ohr einem Weisheitsspruch zu, /ich enthülle mein Geheimnis beim Harfenspiel.
16757PsalmenPs23496Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, /wenn mich der Frevel tückischer Feinde umgibt?
16758PsalmenPs23497Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz /und rühmen sich ihres großen Reichtums.
16759PsalmenPs23498Loskaufen kann doch keiner den andern /noch an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen
16760PsalmenPs23499- für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch, /für immer muss man davon abstehn -,
16761PsalmenPs234910damit er auf ewig weiterlebt /und niemals das Grab schaut.
16762PsalmenPs234911Denn man sieht: Weise sterben; /genauso gehen Tor und Narr zugrunde, /sie müssen andern ihren Reichtum lassen.
16763PsalmenPs234912Das Grab ist ihr Haus auf ewig, /ist ihre Wohnung für immer, /ob sie auch Länder nach ihren Namen benannten.
16764PsalmenPs234913Der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht; /er gleicht dem Vieh, das verstummt.
16765PsalmenPs234914So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, /und so ist das Ende derer, die sich in großen Worten gefallen. [[Sela]]
16766PsalmenPs234915Der Tod führt sie auf seine Weide wie Schafe, /sie stürzen hinab zur Unterwelt. Geradewegs sinken sie hinab in das Grab; /ihre Gestalt zerfällt, die Unterwelt wird ihre Wohnstatt.
16767PsalmenPs234916Doch Gott wird mich loskaufen aus dem Reich des Todes, /ja, er nimmt mich auf. [[Sela]]
16768PsalmenPs234917Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird /und die Pracht seines Hauses sich mehrt;
16769PsalmenPs234918denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, /seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.
16770PsalmenPs234919Preist er sich im Leben auch glücklich /und sagt zu sich: /«Man lobt dich, weil du dir's wohl sein lässt»,
16771PsalmenPs234920so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, /die das Licht nie mehr erblicken.
16772PsalmenPs234921Der Mensch in Pracht, doch ohne Einsicht, /er gleicht dem Vieh, das verstummt.
16773PsalmenPs23501[[Ein Psalm Asafs.]] Der Gott der Götter, der Herr, spricht, /er ruft der Erde zu /vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.
16774PsalmenPs23502Vom Zion her, der Krone der Schönheit, /geht Gott strahlend auf.
16775PsalmenPs23503Unser Gott kommt und schweigt nicht; /Feuer frisst vor ihm her; um ihn stürmt es gewaltig.
16776PsalmenPs23504Dem Himmel droben und der Erde ruft er zu, /er werde sein Volk nun richten:
16777PsalmenPs23505«Versammelt mir all meine Frommen, /die den Bund mit mir schlossen beim Opfer.»
16778PsalmenPs23506Die Himmel sollen seine Gerechtigkeit künden; /Gott selbst wird Richter sein. [[Sela]]
16779PsalmenPs23507«Höre, mein Volk, ich rede. /Israel, ich klage dich an, /ich, der ich dein Gott bin.
16780PsalmenPs23508Nicht wegen deiner Opfer rüg ich dich, /deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.
16781PsalmenPs23509Doch nehme ich von dir Stiere nicht an /noch Böcke aus deinen Hürden.
16782PsalmenPs235010Denn mir gehört alles Getier des Waldes, /das Wild auf den Bergen zu Tausenden.
16783PsalmenPs235011Ich kenne alle Vögel des Himmels, /was sich regt auf dem Feld, ist mein Eigen.
16784PsalmenPs235012Hätte ich Hunger, ich brauchte es dir nicht zu sagen, /denn mein ist die Welt und was sie erfüllt.
16785PsalmenPs235013Soll ich denn das Fleisch von Stieren essen /und das Blut von Böcken trinken?
16786PsalmenPs235014Bring Gott als Opfer dein Lob /und erfülle dem Höchsten deine Gelübde!
16787PsalmenPs235015Rufe mich an am Tag der Not; /dann rette ich dich und du wirst mich ehren.»
16788PsalmenPs235016Zum Frevler aber spricht Gott: /«Was zählst du meine Gebote auf /und nimmst meinen Bund in deinen Mund?
16789PsalmenPs235017Dabei ist Zucht dir verhasst, /meine Worte wirfst du hinter dich.
16790PsalmenPs235018Siehst du einen Dieb, so läufst du mit, /du machst dich mit Ehebrechern gemein.
16791PsalmenPs235019Dein Mund redet böse Worte /und deine Zunge stiftet Betrug an.
16792PsalmenPs235020Von deinem Bruder redest du schändlich, /auf den Sohn deiner Mutter häufst du Verleumdung.
16793PsalmenPs235021Das hast du getan und ich soll schweigen? /Meinst du, ich bin wie du? /Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.
16794PsalmenPs235022Begreift es doch, ihr, die ihr Gott vergesst! /Sonst zerreiße ich euch und niemand kann euch retten.
16795PsalmenPs235023Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich; /wer rechtschaffen lebt, dem zeig ich mein Heil.»
16796PsalmenPs23511[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids,
16797PsalmenPs23512als der Prophet Natan zu ihm kam, nachdem sich David mit Batseba vergangen hatte.]]
16798PsalmenPs23513Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, /tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
16799PsalmenPs23514Wasch meine Schuld von mir ab /und mach mich rein von meiner Sünde!
16800PsalmenPs23515Denn ich erkenne meine bösen Taten, /meine Sünde steht mir immer vor Augen.
16801PsalmenPs23516Gegen dich allein habe ich gesündigt, /ich habe getan, was dir missfällt. So behältst du recht mit deinem Urteil, /rein stehst du da als Richter.
16802PsalmenPs23517Denn ich bin in Schuld geboren; /in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.
16803PsalmenPs23518Lauterer Sinn im Verborgenen gefällt dir, /im Geheimen lehrst du mich Weisheit.
16804PsalmenPs23519Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; /wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.
16805PsalmenPs235110Sättige mich mit Entzücken und Freude! /Jubeln sollen die Glieder, die du zerschlagen hast.
16806PsalmenPs235111Verbirg dein Gesicht vor meinen Sünden, /tilge all meine Frevel!
16807PsalmenPs235112Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz /und gib mir einen neuen, beständigen Geist!
16808PsalmenPs235113Verwirf mich nicht von deinem Angesicht /und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!
16809PsalmenPs235114Mach mich wieder froh mit deinem Heil /mit einem willigen Geist rüste mich aus!
16810PsalmenPs235115Dann lehre ich Abtrünnige deine Wege /und die Sünder kehren um zu dir.
16811PsalmenPs235116Befrei mich von Blutschuld, Herr, du Gott meines Heiles, /dann wird meine Zunge jubeln über deine Gerechtigkeit.
16812PsalmenPs235117Herr, öffne mir die Lippen /und mein Mund wird deinen Ruhm verkünden.
16813PsalmenPs235118Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; /an Brandopfern hast du kein Gefallen.
16814PsalmenPs235119Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, /ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen.
16815PsalmenPs235120In deiner Huld tu Gutes an Zion; /bau die Mauern Jerusalems wieder auf!
16816PsalmenPs235121Dann hast du Freude an rechten Opfern, /an Brandopfern und Ganzopfern, /dann opfert man Stiere auf deinem Altar.
16817PsalmenPs23521[[Für den Chormeister. Ein Weisheitslied Davids,
16818PsalmenPs23522als der Edomiter Doëg zu Saul kam und ihm meldete: David ist in das Haus des Ahimelech gegangen.]]
16819PsalmenPs23523Was rühmst du dich deiner Bosheit, du Mann der Gewalt, /was prahlst du allzeit vor dem Frommen?
16820PsalmenPs23524Du Ränkeschmied, du planst Verderben; /deine Zunge gleicht einem scharfen Messer.
16821PsalmenPs23525Du liebst das Böse mehr als das Gute /und Lüge mehr als wahrhaftige Rede. [[Sela]]
16822PsalmenPs23526Du liebst lauter verderbliche Worte, /du tückische Zunge.
16823PsalmenPs23527Darum wird Gott dich verderben für immer, /dich packen und herausreißen aus deinem Zelt, /dich entwurzeln aus dem Land der Lebenden. [[Sela]]
16824PsalmenPs23528Gerechte werden es sehen und sich fürchten; /sie werden über ihn lachen und sagen:
16825PsalmenPs23529«Seht, das ist der Mann, /der nicht zu Gott seine Zuflucht nahm; auf seinen großen Reichtum hat er sich verlassen /und auf seinen Frevel gebaut.»
16826PsalmenPs235210Ich aber bin im Haus Gottes wie ein grünender Ölbaum; /auf Gottes Huld vertraue ich immer und ewig.
16827PsalmenPs235211Ich danke dir, Herr, in Ewigkeit; /denn du hast das alles vollbracht. Ich hoffe auf deinen Namen im Kreis der Frommen; /denn du bist gütig.
16828PsalmenPs23531[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Krankheit». Ein Weisheitslied Davids.]]
16829PsalmenPs23532Die Toren sagen in ihrem Herzen: /«Es gibt keinen Gott.» Sie handeln verwerflich und schnöde; /da ist keiner, der Gutes tut.
16830PsalmenPs23533Gott blickt vom Himmel herab auf die Menschen, /ob noch ein Verständiger da ist, der Gott sucht.
16831PsalmenPs23534Alle sind sie abtrünnig und verdorben, /keiner tut Gutes, auch nicht ein Einziger.
16832PsalmenPs23535Haben denn die Übeltäter keine Einsicht? /Sie verschlingen mein Volk. Sie essen Gottes Brot, /doch seinen Namen rufen sie nicht an.
16833PsalmenPs23536Es trifft sie Furcht und Schrecken, /obwohl doch nichts zu fürchten ist. Deinen Bedrängern hat Gott die Glieder zerschlagen. /Gott lässt sie scheitern, denn er hat sie verworfen.
16834PsalmenPs23537Ach käme doch vom Zion Hilfe für Israel! /Wenn Gott einst das Geschick seines Volkes wendet, /dann jubelt Jakob, dann freut sich Israel.
16835PsalmenPs23541[[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Weisheitslied Davids,
16836PsalmenPs23542als die Sifiter kamen und Saul meldeten: David hält sich bei uns verborgen.]]
16837PsalmenPs23543Hilf mir, Gott, durch deinen Namen, /verschaff mir Recht mit deiner Kraft!
16838PsalmenPs23544Gott, höre mein Flehen, /vernimm die Worte meines Mundes!
16839PsalmenPs23545Denn es erheben sich gegen mich stolze Menschen, /freche Leute trachten mir nach dem Leben; /sie haben Gott nicht vor Augen. [[Sela]]
16840PsalmenPs23546Doch Gott ist mein Helfer, /der Herr beschützt mein Leben.
16841PsalmenPs23547Auf meine Gegner falle das Unheil zurück. /Weil du treu bist, vernichte sie!
16842PsalmenPs23548Freudig bringe ich dir dann mein Opfer dar /und lobe deinen Namen, Herr; denn du bist gütig.
16843PsalmenPs23549Der Herr hat mich herausgerissen aus all meiner Not /und mein Auge kann auf meine Feinde herabsehn.
16844PsalmenPs23551[[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Weisheitslied Davids.]]
16845PsalmenPs23552Vernimm, o Gott, mein Beten; /verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
16846PsalmenPs23553Achte auf mich und erhöre mich! /Unstet schweife ich umher und klage.
16847PsalmenPs23554Das Geschrei der Feinde macht mich verstört; /mir ist angst, weil mich die Frevler bedrängen. Sie überhäufen mich mit Unheil /und befehden mich voller Grimm.
16848PsalmenPs23555Mir bebt das Herz in der Brust; /mich überfielen die Schrecken des Todes.
16849PsalmenPs23556Furcht und Zittern erfassten mich; /ich schauderte vor Entsetzen.
16850PsalmenPs23557Da dachte ich: «Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, /dann flöge ich davon und käme zur Ruhe.»
16851PsalmenPs23558Weit fort möchte ich fliehen, /die Nacht verbringen in der Wüste. [[Sela]]
16852PsalmenPs23559An einen sicheren Ort möchte ich eilen /vor dem Wetter, vor dem tobenden Sturm.
16853PsalmenPs235510Entzweie sie, Herr, verwirr ihre Sprache! /Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader.
16854PsalmenPs235511Auf ihren Mauern umschleicht man sie bei Tag und bei Nacht; /sie ist voll Unheil und Mühsal.
16855PsalmenPs235512In ihr herrscht Verderben; /Betrug und Unterdrückung weichen nicht von ihren Märkten.
16856PsalmenPs235513Denn nicht mein Feind beschimpft mich, /das würde ich ertragen; nicht ein Mann, der mich hasst, tritt frech gegen mich auf, /vor ihm könnte ich mich verbergen.
16857PsalmenPs235514Nein, du bist es, ein Mensch aus meiner Umgebung, /mein Freund, mein Vertrauter,
16858PsalmenPs235515mit dem ich, in Freundschaft verbunden, /zum Haus Gottes gepilgert bin inmitten der Menge.
16859PsalmenPs235516Der Tod soll sie überfallen, /lebend sollen sie hinabfahren ins Totenreich. /Denn ihre Häuser und Herzen sind voller Bosheit.
16860PsalmenPs235517Ich aber, zu Gott will ich rufen, /der Herr wird mir helfen.
16861PsalmenPs235518Am Abend, am Morgen, am Mittag seufze ich und stöhne; /er hört mein Klagen.
16862PsalmenPs235519Er befreit mich, bringt mein Leben in Sicherheit /vor denen, die gegen mich kämpfen, /wenn es auch viele sind, die gegen mich angehen.
16863PsalmenPs235520Gott hört mich und beugt sie nieder, /er, der als König thront seit Ewigkeit. [[Sela]] Denn sie kehren nicht um /und fürchten Gott nicht.
16864PsalmenPs235521Der Feind legt Hand an Gottes Freunde, /er entweiht Gottes Bund.
16865PsalmenPs235522Glatt wie Butter sind seine Reden, /doch in seinem Herzen sinnt er auf Streit; seine Worte sind linder als Öl /und sind doch gezückte Schwerter.
16866PsalmenPs235524Du aber, Gott, wirst sie hinabstürzen in die tiefste Grube. /Gewalttätige und Betrüger erreichen nicht die Mitte ihres Lebens. /Ich aber setze mein Vertrauen auf dich.
16867PsalmenPs23561[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Stumme Taube der Ferne». Ein Lied Davids. Aus der Zeit, als die Philister ihn in Gat ergriffen.]]
16868PsalmenPs23562Sei mir gnädig, Gott, denn Menschen stellen mir nach; /meine Feinde bedrängen mich Tag für Tag.
16869PsalmenPs23563Täglich stellen meine Gegner mir nach; /ja, es sind viele, die mich voll Hochmut bekämpfen.
16870PsalmenPs23564An dem Tag, da ich mich fürchten muss, /setze ich auf dich mein Vertrauen.
16871PsalmenPs23565Ich preise Gottes Wort. /Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. /Was können Menschen mir antun?
16872PsalmenPs23566Sie verdrehen meine Worte den ganzen Tag; /auf mein Verderben geht ihr ganzes Sinnen.
16873PsalmenPs23567Sie lauern und spähen und beobachten genau meine Schritte; /denn sie trachten mir nach dem Leben.
16874PsalmenPs23568Sie haben gefrevelt; es gibt für sie kein Entrinnen. /In deinem Zorn, o Gott, wirf die Völker zu Boden!
16875PsalmenPs23569Mein Elend ist aufgezeichnet bei dir. /Sammle meine Tränen in einem Krug, /zeichne sie auf in deinem Buch!
16876PsalmenPs235610Dann weichen die Feinde zurück an dem Tag, da ich rufe. /Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.
16877PsalmenPs235611Ich preise Gottes Wort, /ich preise das Wort des Herrn.
16878PsalmenPs235612Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. /Was können Menschen mir antun?
16879PsalmenPs235613Ich schulde dir die Erfüllung meiner Gelübde, o Gott; /ich will dir Dankopfer weihen.
16880PsalmenPs235614Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen, /meine Füße bewahrt vor dem Fall. So gehe ich vor Gott meinen Weg /im Licht der Lebenden.
16881PsalmenPs23571[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Zerstöre nicht!». Ein Lied Davids, als er vor Saul in die Höhle floh.]]
16882PsalmenPs23572Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig; /denn ich flüchte mich zu dir. Im Schatten deiner Flügel finde ich Zuflucht, /bis das Unheil vorübergeht.
16883PsalmenPs23573Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, /zu Gott, der mir beisteht.
16884PsalmenPs23574Er sende mir Hilfe vom Himmel; /meine Feinde schmähen mich. [[Sela]] /Gott sende seine Huld und Treue.
16885PsalmenPs23575Ich muss mich mitten unter Löwen lagern, /die gierig auf Menschen sind. Ihre Zähne sind Spieße und Pfeile, /ein scharfes Schwert ihre Zunge.
16886PsalmenPs23577Sie haben meinen Schritten ein Netz gelegt /und meine Seele gebeugt. Sie haben mir eine Grube gegraben; /doch fielen sie selbst hinein. [[Sela]]
16887PsalmenPs23578Mein Herz ist bereit, o Gott, /mein Herz ist bereit, /ich will dir singen und spielen.
16888PsalmenPs23579Wach auf, meine Seele! /Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! /Ich will das Morgenrot wecken.
16889PsalmenPs235710Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, /dir vor den Nationen lobsingen.
16890PsalmenPs235711Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, /deine Treue, so weit die Wolken ziehn.
16891PsalmenPs235712Erheb dich über die Himmel, o Gott; /deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.
16892PsalmenPs23581[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Zerstöre nicht!». Ein Lied Davids.]]
16893PsalmenPs23582Sprecht ihr wirklich Recht, ihr Mächtigen? /Richtet ihr die Menschen gerecht?
16894PsalmenPs23583Nein, ihr schaltet im Land nach Willkür, /euer Herz ist voll Bosheit; /eure Hände bahnen dem Unrecht den Weg.
16895PsalmenPs23584Vom Mutterschoß an sind die Frevler treulos, /von Geburt an irren sie vom Weg ab und lügen.
16896PsalmenPs23585Ihr Gift ist wie das Gift der Schlange, /wie das Gift der tauben Natter, die ihr Ohr verschließt,
16897PsalmenPs23586die nicht auf die Stimme des Beschwörers hört, /der sich auf Zaubersprüche versteht.
16898PsalmenPs23587O Gott, zerbrich ihnen die Zähne im Mund! /Zerschlage, Herr, das Gebiss der Löwen!
16899PsalmenPs23588Sie sollen vergehen wie verrinnendes Wasser, /wie Gras, das verwelkt auf dem Weg,
16900PsalmenPs23589wie die Schnecke, die sich auflöst in Schleim; /wie eine Fehlgeburt sollen sie die Sonne nicht schauen.
16901PsalmenPs235810Ehe eure Töpfe das Feuer des Dornstrauchs spüren, /fege Gott die Feinde hinweg, ob frisch, ob verdorrt.
16902PsalmenPs235811Wenn er die Vergeltung sieht, freut sich der Gerechte; /er badet seine Füße im Blut des Frevlers.
16903PsalmenPs235812Dann sagen die Menschen: «Der Gerechte erhält seinen Lohn; /es gibt einen Gott, der auf Erden Gericht hält.»
16904PsalmenPs23591[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Zerstöre nicht!». Ein Lied Davids, als Saul hinschickte und man das Haus bewachte, um ihn zu töten.]]
16905PsalmenPs23592Entreiß mich den Feinden, mein Gott, /beschütze mich vor meinen Gegnern!
16906PsalmenPs23593Entreiß mich denen, die Unrecht tun, /rette mich vor den Mördern!
16907PsalmenPs23594Sieh her: Sie lauern mir auf, /Mächtige stellen mir nach. Ich aber habe keinen Frevel begangen und keine Sünde; /
16908PsalmenPs23595Herr, ich bin ohne Schuld. Sie stürmen vor und stellen sich auf. /Wach auf, komm mir entgegen, sieh her!
16909PsalmenPs23596Herr, du Gott der Heerscharen, Gott Israels, /werde wach, suche alle Völker heim! /Sei keinem treulosen Frevler gnädig! [[Sela]]
16910PsalmenPs23597Abend für Abend kommen sie wieder, /sie kläffen wie Hunde, durchstreifen die Stadt.
16911PsalmenPs23598Ja, sie geifern mit ihrem Maul. /Die Schwerter zwischen ihren Lippen, wer nimmt sie wahr?
16912PsalmenPs23599Du aber, Herr, verlachst sie; /du spottest über alle Völker.
16913PsalmenPs235910Meine Stärke, an dich will ich mich halten, /denn du, Gott, bist meine Burg.
16914PsalmenPs235911Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen; /Gott lässt mich herabsehen auf meine Gegner.
16915PsalmenPs235912Töte sie nicht, /damit mein Volk nicht vergisst. In deiner Kraft zerstreue sie, /wirf sie nieder, Herr, unser Schild!
16916PsalmenPs235913Wegen der Sünde ihres Mundes, wegen all ihrer Reden /sollen sie sich in ihrem Hochmut verfangen; /denn sie fluchen und verbreiten nur Lügen.
16917PsalmenPs235914Vernichte sie im Zorn, /vernichte sie; sie sollen zugrunde gehen. Sie sollen erkennen, dass Gott der Herrscher in Jakob ist /und bis an das Ende der Erde. [[Sela]]
16918PsalmenPs235915Abend für Abend kommen sie wieder, /sie kläffen wie Hunde, durchstreifen die Stadt.
16919PsalmenPs235916Sie streunen umher, gierig nach Fraß; /werden sie nicht satt, dann knurren sie.
16920PsalmenPs235917Ich aber will deine Macht besingen, /will über deine Huld jubeln am Morgen. Denn du bist eine Burg für mich, /bist meine Zuflucht am Tag der Not.
16921PsalmenPs235918Meine Stärke, dir will ich singen und spielen; /denn du, Gott, bist meine Burg, mein huldreicher Gott.
16922PsalmenPs23601[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Lilie des Zeugnisses». Ein Lied Davids zum Lehren,
16923PsalmenPs23602als er mit den Aramäern Mesopotamiens und den Aramäern von Zoba kämpfte und als Joab umkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend Mann.]]
16924PsalmenPs23603Du hast uns verworfen, o Gott, und zerschlagen. /Du hast uns gezürnt. Richte uns wieder auf!
16925PsalmenPs23604Erschüttert hast du das Land und gespalten. /Heile seine Risse! Denn es kam ins Wanken.
16926PsalmenPs23605Du hast dein Volk hart geprüft, /du gabst uns betäubenden Wein zu trinken.
16927PsalmenPs23606Für alle, die dich fürchten, hast du ein Zeichen aufgestellt, /zu dem sie fliehen können vor dem Bogen. [[Sela]]
16928PsalmenPs23607Hilf mit deiner Rechten, erhöre uns, /damit die gerettet werden, die du so sehr liebst.
16929PsalmenPs23608Gott hat in seinem Heiligtum gesprochen: /«Ich will triumphieren, will Sichem verteilen /und das Tal von Sukkot vermessen.
16930PsalmenPs23609Mein ist Gilead, mein auch Manasse, /Efraim ist der Helm auf meinem Haupt, /Juda mein Herrscherstab.
16931PsalmenPs236010Doch Moab ist mein Waschbecken, /auf Edom werfe ich meinen Schuh, /ich triumphiere über das Land der Philister.»
16932PsalmenPs236011Wer führt mich hin zu der befestigten Stadt, /wer wird mich nach Edom geleiten?
16933PsalmenPs236012Gott, hast denn du uns verworfen? /Du ziehst ja nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren.
16934PsalmenPs236013Bring uns doch Hilfe im Kampf mit dem Feind! /Denn die Hilfe von Menschen ist nutzlos.
16935PsalmenPs236014Mit Gott werden wir Großes vollbringen; /er selbst wird unsere Feinde zertreten.
16936PsalmenPs23611[[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Von David.]]
16937PsalmenPs23612Gott, höre mein Flehen, /achte auf mein Beten!
16938PsalmenPs23613Vom Ende der Erde rufe ich zu dir; /denn mein Herz ist verzagt. /Führe mich auf den Felsen, der mir zu hoch ist!
16939PsalmenPs23614Du bist meine Zuflucht, /ein fester Turm gegen die Feinde.
16940PsalmenPs23615In deinem Zelt möchte ich Gast sein auf ewig, /mich bergen im Schutz deiner Flügel. [[Sela]]
16941PsalmenPs23616Denn du, o Gott, hast meine Gelübde gehört /und denen das Erbe gegeben, /die deinen Namen fürchten.
16942PsalmenPs23617Füge den Tagen des Königs noch viele hinzu! /Seine Jahre mögen dauern /von Geschlecht zu Geschlecht.
16943PsalmenPs23618Er throne ewig vor Gottes Angesicht. /Huld und Treue mögen ihn behüten.
16944PsalmenPs23619Dann will ich allzeit deinem Namen singen und spielen /und Tag für Tag meine Gelübde erfüllen.
16945PsalmenPs23621[[Für den Chormeister. Nach Jedutun. Ein Psalm Davids.]]
16946PsalmenPs23622Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, /von ihm kommt mir Hilfe.
16947PsalmenPs23623Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; /darum werde ich nicht wanken.
16948PsalmenPs23624Wie lange rennt ihr an gegen einen Einzigen, /stürmt alle heran wie gegen eine fallende Wand, /wie gegen eine Mauer, die einstürzt?
16949PsalmenPs23625Ja, sie planen, ihn von seiner Höhe zu stürzen; /Lügen ist ihre Lust. Sie segnen mit ihrem Mund, /doch in ihrem Herzen fluchen sie. [[Sela]]
16950PsalmenPs23626Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; /denn von ihm kommt meine Hoffnung.
16951PsalmenPs23627Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; /darum werde ich nicht wanken.
16952PsalmenPs23628Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre; /Gott ist mein schützender Fels, meine Zuflucht.
16953PsalmenPs23629Vertrau ihm, Volk (Gottes), zu jeder Zeit! /Schüttet euer Herz vor ihm aus! /Denn Gott ist unsere Zuflucht. [[Sela]]
16954PsalmenPs236210Nur ein Hauch sind die Menschen, /die Leute nur Lug und Trug. Auf der Waage schnellen sie empor, /leichter als ein Hauch sind sie alle.
16955PsalmenPs236211Vertraut nicht auf Gewalt, /verlasst euch nicht auf Raub! Wenn der Reichtum auch wächst, /so verliert doch nicht euer Herz an ihn!
16956PsalmenPs236212Eines hat Gott gesagt, /zweierlei habe ich gehört: Bei Gott ist die Macht; /
16957PsalmenPs236213Herr, bei dir ist die Huld. Denn du wirst jedem vergelten, /wie es seine Taten verdienen.
16958PsalmenPs23631[[Ein Psalm Davids, als er in der Wüste Juda war.]]
16959PsalmenPs23632Gott, du mein Gott, dich suche ich, /meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib /wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.
16960PsalmenPs23633Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, /um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
16961PsalmenPs23634Denn deine Huld ist besser als das Leben; /darum preisen dich meine Lippen.
16962PsalmenPs23635Ich will dich rühmen mein Leben lang, /in deinem Namen die Hände erheben.
16963PsalmenPs23636Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, /mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.
16964PsalmenPs23637Ich denke an dich auf nächtlichem Lager /und sinne über dich nach, wenn ich wache.
16965PsalmenPs23638Ja, du wurdest meine Hilfe; /jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.
16966PsalmenPs23639Meine Seele hängt an dir, /deine rechte Hand hält mich fest.
16967PsalmenPs236310Viele trachten mir ohne Grund nach dem Leben, /aber sie müssen hinabfahren in die Tiefen der Erde.
16968PsalmenPs236311Man gibt sie der Gewalt des Schwertes preis, /sie werden eine Beute der Schakale.
16969PsalmenPs236312Der König aber freue sich an Gott. /Wer bei ihm schwört, darf sich rühmen. /Doch allen Lügnern wird der Mund verschlossen.
16970PsalmenPs23641[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
16971PsalmenPs23642Höre, o Gott, mein lautes Klagen, /schütze mein Leben vor dem Schrecken des Feindes!
16972PsalmenPs23643Verbirg mich vor der Schar der Bösen, /vor dem Toben derer, die Unrecht tun.
16973PsalmenPs23644Sie schärfen ihre Zunge wie ein Schwert, /schießen giftige Worte wie Pfeile,
16974PsalmenPs23645um den Schuldlosen von ihrem Versteck aus zu treffen. /Sie schießen auf ihn, plötzlich und ohne Scheu.
16975PsalmenPs23646Sie sind fest entschlossen zu bösem Tun. /Sie planen, Fallen zu stellen, /und sagen: «Wer sieht uns schon?»
16976PsalmenPs23647Sie haben Bosheit im Sinn, /doch halten sie ihre Pläne geheim. Ihr Inneres ist heillos verdorben, /ihr Herz ist ein Abgrund.
16977PsalmenPs23648Da trifft sie Gott mit seinem Pfeil; /sie werden jählings verwundet.
16978PsalmenPs23649Ihre eigene Zunge bringt sie zu Fall. /Alle, die es sehen, schütteln den Kopf.
16979PsalmenPs236410Dann fürchten sich alle Menschen; /sie verkünden Gottes Taten /und bedenken sein Wirken.
16980PsalmenPs236411Der Gerechte freut sich am Herrn und sucht bei ihm Zuflucht. /Und es rühmen sich alle Menschen mit redlichem Herzen.
16981PsalmenPs23651[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids. Ein Lied.]]
16982PsalmenPs23652Dir gebührt Lobgesang, Gott, auf dem Zion, /dir erfüllt man Gelübde.
16983PsalmenPs23653Du erhörst die Gebete. /Alle Menschen kommen zu dir
16984PsalmenPs23654unter der Last ihrer Sünden. Unsere Schuld ist zu groß für uns, /du wirst sie vergeben.
16985PsalmenPs23655Wohl denen, die du erwählst und in deine Nähe holst, /die in den Vorhöfen deines Heiligtums wohnen. Wir wollen uns am Gut deines Hauses sättigen, /am Gut deines Tempels.
16986PsalmenPs23656Du vollbringst erstaunliche Taten, /erhörst uns in Treue, du Gott unsres Heiles, du Zuversicht aller Enden der Erde /und der fernsten Gestade.
16987PsalmenPs23657Du gründest die Berge in deiner Kraft, /du gürtest dich mit Stärke.
16988PsalmenPs23658Du stillst das Brausen der Meere, /das Brausen ihrer Wogen, das Tosen der Völker.
16989PsalmenPs23659Alle, die an den Enden der Erde wohnen, /erschauern vor deinen Zeichen; /Ost und West erfüllst du mit Jubel.
16990PsalmenPs236510Du sorgst für das Land und tränkst es; /du überschüttest es mit Reichtum. Der Bach Gottes ist reichlich gefüllt, /du schaffst ihnen Korn; so ordnest du alles.
16991PsalmenPs236511Du tränkst die Furchen, ebnest die Schollen, /machst sie weich durch Regen, segnest ihre Gewächse.
16992PsalmenPs236512Du krönst das Jahr mit deiner Güte, /deinen Spuren folgt Überfluss.
16993PsalmenPs236513In der Steppe prangen die Auen, /die Höhen umgürten sich mit Jubel.
16994PsalmenPs236514Die Weiden schmücken sich mit Herden, /die Täler hüllen sich in Korn. /Sie jauchzen und singen.
16995PsalmenPs23661[[Für den Chormeister. Ein Lied. Ein Psalm.]] Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde! /
16996PsalmenPs23662Spielt zum Ruhm seines Namens! /Verherrlicht ihn mit Lobpreis!
16997PsalmenPs23663Sagt zu Gott: «Wie Ehrfurcht gebietend sind deine Taten; /vor deiner gewaltigen Macht müssen die Feinde sich beugen.»
16998PsalmenPs23664Alle Welt bete dich an und singe dein Lob, /sie lobsinge deinem Namen! [[Sela]]
16999PsalmenPs23665Kommt und seht die Taten Gottes! /Staunenswert ist sein Tun an den Menschen:
17000PsalmenPs23666Er verwandelte das Meer in trockenes Land, /sie schritten zu Fuß durch den Strom; /dort waren wir über ihn voll Freude.
17001PsalmenPs23667In seiner Kraft ist er Herrscher auf ewig; /seine Augen prüfen die Völker. /Die Trotzigen können sich gegen ihn nicht erheben. [[Sela]]
17002PsalmenPs23668Preist unsern Gott, ihr Völker; /lasst laut sein Lob erschallen!
17003PsalmenPs23669Er erhielt uns am Leben /und ließ unseren Fuß nicht wanken.
17004PsalmenPs236610Du hast, o Gott, uns geprüft /und uns geläutert, wie man Silber läutert.
17005PsalmenPs236611Du brachtest uns in schwere Bedrängnis /und legtest uns eine drückende Last auf die Schulter.
17006PsalmenPs236612Du ließest Menschen über unsere Köpfe schreiten. /Wir gingen durch Feuer und Wasser. /Doch du hast uns in die Freiheit hinausgeführt.
17007PsalmenPs236613Ich komme mit Opfern in dein Haus; /ich erfülle dir meine Gelübde,
17008PsalmenPs236614die ich einst dir versprach, /die dir mein Mund in der Not gelobte.
17009PsalmenPs236615Fette Tiere bringe ich dir als Brandopfer dar, /zusammen mit dem Rauch von Widdern; /ich richte dir Rinder und Böcke zu. [[Sela]]
17010PsalmenPs236616Ihr alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört; /ich will euch erzählen, was er mir Gutes getan hat.
17011PsalmenPs236617Zu ihm hatte ich mit lauter Stimme gerufen /und schon konnte mein Mund ihn preisen.
17012PsalmenPs236618Hätte ich Böses im Sinn gehabt, /dann hätte der Herr mich nicht erhört.
17013PsalmenPs236619Gott aber hat mich erhört, /hat auf mein drängendes Beten geachtet.
17014PsalmenPs236620Gepriesen sei Gott; denn er hat mein Gebet nicht verworfen /und mir seine Huld nicht entzogen.
17015PsalmenPs23671[[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Ein Lied.]]
17016PsalmenPs23672Gott sei uns gnädig und segne uns. /Er lasse über uns sein Angesicht leuchten, [[Sela]]
17017PsalmenPs23673damit auf Erden sein Weg erkannt wird /und unter allen Völkern sein Heil.
17018PsalmenPs23674Die Völker sollen dir danken, o Gott, /danken sollen dir die Völker alle.
17019PsalmenPs23675Die Nationen sollen sich freuen und jubeln. /Denn du richtest den Erdkreis gerecht. Du richtest die Völker nach Recht /und regierst die Nationen auf Erden. [[Sela]]
17020PsalmenPs23676Die Völker sollen dir danken, o Gott, /danken sollen dir die Völker alle.
17021PsalmenPs23677Das Land gab seinen Ertrag. /Es segne uns Gott, unser Gott.
17022PsalmenPs23678Es segne uns Gott. /Alle Welt fürchte und ehre ihn.
17023PsalmenPs23681[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids. Ein Lied.]]
17024PsalmenPs23682Gott steht auf, seine Feinde zerstieben; /die ihn hassen, fliehen vor seinem Angesicht.
17025PsalmenPs23683Sie verfliegen, wie Rauch verfliegt; /wie Wachs am Feuer zerfließt, /so vergehen die Frevler vor Gottes Angesicht.
17026PsalmenPs23684Die Gerechten aber freuen sich und jubeln vor Gott; /sie jauchzen in heller Freude.
17027PsalmenPs23685Singt für Gott, spielt seinem Namen; /jubelt ihm zu, ihm, der auf den Wolken einherfährt! Preist seinen Namen! /Freut euch vor seinem Angesicht!
17028PsalmenPs23686Ein Vater der Waisen, ein Anwalt der Witwen /ist Gott in seiner heiligen Wohnung.
17029PsalmenPs23687Gott bringt die Verlassenen heim, /führt die Gefangenen hinaus in das Glück; /doch die Empörer müssen wohnen im dürren Land.
17030PsalmenPs23688Gott, als du deinem Volk voranzogst, /als du die Wüste durchschrittest, [[Sela]] /
17031PsalmenPs23689da bebte die Erde, da ergossen sich die Himmel vor Gott, /vor Gott, dem Herrn vom Sinai, vor Israels Gott.
17032PsalmenPs236810Gott, du ließest Regen strömen in Fülle /und erquicktest dein verschmachtendes Erbland.
17033PsalmenPs236811Deine Geschöpfe finden dort Wohnung; /Gott, in deiner Güte versorgst du den Armen.
17034PsalmenPs236812Der Herr entsendet sein Wort; /groß ist der Siegesbotinnen Schar.
17035PsalmenPs236813Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen. /Im Haus verteilt man die Beute.
17036PsalmenPs236814Was bleibt ihr zurück in den Hürden? /Du Taube mit silbernen Schwingen, mit goldenem Flügel!
17037PsalmenPs236815Als der Allmächtige die Könige vertrieb, /fiel Schnee auf dem Zalmon.
17038PsalmenPs236816Ein Gottesberg ist der Baschanberg, /ein Gebirge, an Gipfeln reich, ist der Baschan.
17039PsalmenPs236817Warum blickt ihr voll Neid, ihr hohen Gipfel, /auf den Berg, den Gott sich zum Wohnsitz erwählt hat? /Dort wird der Herr wohnen in Ewigkeit.
17040PsalmenPs236818Die Wagen Gottes sind zahllos, tausendmal tausend. /Vom Sinai zieht der Herr zu seinem Heiligtum.
17041PsalmenPs236819Du zogst hinauf zur Höhe, /führtest Gefangene mit; du nahmst Gaben entgegen von den Menschen. /Auch Empörer müssen wohnen bei Gott, dem Herrn.
17042PsalmenPs236820Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag! /Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe. [[Sela]]
17043PsalmenPs236821Gott ist ein Gott, der uns Rettung bringt, /Gott, der Herr, führt uns heraus aus dem Tod.
17044PsalmenPs236822Denn Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde, /den Kopf des Frevlers, der in Sünde dahinlebt.
17045PsalmenPs236823Der Herr hat gesprochen: «Ich bringe (sie) vom Baschan zurück, /ich bringe (sie) zurück aus den Tiefen des Meeres.
17046PsalmenPs236824Dein Fuß wird baden im Blut, /die Zunge deiner Hunde ihren Anteil bekommen an den Feinden.»
17047PsalmenPs236825Gott, sie sahen deinen Einzug, /den Einzug meines Gottes und Königs ins Heiligtum:
17048PsalmenPs236826voraus die Sänger, die Saitenspieler danach, /dazwischen Mädchen mit kleinen Pauken.
17049PsalmenPs236827Versammelt euch und preist unsern Gott, /den Herrn in der Gemeinde Israels:
17050PsalmenPs236828voran der kleine Stamm Benjamin, /im Zug die Fürsten von Juda, /die Fürsten von Sebulon, die Fürsten von Naftali.
17051PsalmenPs236829Biete auf, o Gott, deine Macht, /die Gottesmacht, die du an uns erwiesen hast /
17052PsalmenPs236831Wehr ab das Untier im Schilf, die Rotte der Starken, /wehr ab die Herrscher der Völker! Sie sind gierig nach Silber, tritt sie nieder; /zerstreue die Völker, die Lust haben am Krieg.
17053PsalmenPs236832aus Ägypten bringt man Geräte von Erz, /Kusch erhebt zu Gott seine Hände.
17054PsalmenPs236833Ihr Königreiche der Erde, singt für Gott, /singt und spielt für den Herrn, [[Sela]]
17055PsalmenPs236834der dahinfährt über den Himmel, den uralten Himmel, /der seine Stimme erhebt, seine machtvolle Stimme.
17056PsalmenPs236835Preist Gottes Macht! /Über Israel ragt seine Hoheit empor, /seine Macht ragt bis zu den Wolken.
17057PsalmenPs236836Gott in seinem Heiligtum ist voll Majestät, Israels Gott; /seinem Volk verleiht er Stärke und Kraft. Gepriesen sei Gott.
17058PsalmenPs23691[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Lilien». Von David.]]
17059PsalmenPs23692Hilf mir, o Gott! /Schon reicht mir das Wasser bis an die Kehle.
17060PsalmenPs23693Ich bin in tiefem Schlamm versunken /und habe keinen Halt mehr; ich geriet in tiefes Wasser, /die Strömung reißt mich fort.
17061PsalmenPs23694Ich bin müde vom Rufen, /meine Kehle ist heiser, mir versagen die Augen, /während ich warte auf meinen Gott.
17062PsalmenPs23695Zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf /sind die, die mich grundlos hassen. Zahlreich sind meine Verderber, meine verlogenen Feinde. /Was ich nicht geraubt habe, soll ich erstatten.
17063PsalmenPs23696Gott, du kennst meine Torheit, /meine Verfehlungen sind dir nicht verborgen.
17064PsalmenPs23697Wer auf dich hofft, Herr, du Herr der Heere, /soll durch mich nicht scheitern; wer dich sucht, Gott Israels, /gerate durch mich nicht in Schande.
17065PsalmenPs23698Denn deinetwegen erleide ich Schmach /und Schande bedeckt mein Gesicht.
17066PsalmenPs23699Entfremdet bin ich den eigenen Brüdern, /den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd.
17067PsalmenPs236910Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt; /die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.
17068PsalmenPs236911Ich nahm mich durch Fasten in Zucht, /doch es brachte mir Schmach und Schande.
17069PsalmenPs236912Ich ging in Sack und Asche, /doch sie riefen Spottverse hinter mir her.
17070PsalmenPs236913Man redet über mich in der Versammlung am Tor, /von mir singen die Zecher beim Wein.
17071PsalmenPs236914Ich aber bete zu dir, /Herr, zur Zeit der Gnade. Erhöre mich in deiner großen Huld, /Gott, hilf mir in deiner Treue!
17072PsalmenPs236915Entreiß mich dem Sumpf, /damit ich nicht versinke. Zieh mich heraus aus dem Verderben, /aus dem tiefen Wasser!
17073PsalmenPs236916Lass nicht zu, dass die Flut mich überschwemmt, /die Tiefe mich verschlingt, /der Brunnenschacht über mir seinen Rachen schließt.
17074PsalmenPs236917Erhöre mich, Herr, in deiner Huld und Güte, /wende dich mir zu in deinem großen Erbarmen!
17075PsalmenPs236918Verbirg nicht dein Gesicht vor deinem Knecht; /denn mir ist angst. Erhöre mich bald!
17076PsalmenPs236919Sei mir nah und erlöse mich! /Befrei mich meinen Feinden zum Trotz!
17077PsalmenPs236920Du kennst meine Schmach und meine Schande. /Dir stehen meine Widersacher alle vor Augen.
17078PsalmenPs236921Die Schande bricht mir das Herz, /ganz krank bin ich vor Schmach; umsonst habe ich auf Mitleid gewartet, /auf einen Tröster, doch ich habe keinen gefunden.
17079PsalmenPs236922Sie gaben mir Gift zu essen, /für den Durst reichten sie mir Essig.
17080PsalmenPs236923Der Opfertisch werde für sie zur Falle, /das Opfermahl zum Fangnetz.
17081PsalmenPs236924Blende ihre Augen, sodass sie nicht mehr sehen; /lähme ihre Hüften für immer!
17082PsalmenPs236925Gieß über sie deinen Grimm aus, /dein glühender Zorn soll sie treffen!
17083PsalmenPs236926Ihr Lagerplatz soll veröden, /in ihren Zelten soll niemand mehr wohnen.
17084PsalmenPs236927Denn sie verfolgen den Mann, den du schon geschlagen hast, /und mehren den Schmerz dessen, der von dir getroffen ist.
17085PsalmenPs236928Rechne ihnen Schuld über Schuld an, /damit sie nicht teilhaben an deiner Gerechtigkeit.
17086PsalmenPs236929Sie seien aus dem Buch des Lebens getilgt /und nicht bei den Gerechten verzeichnet.
17087PsalmenPs236930Ich aber bin elend und voller Schmerzen; /doch deine Hilfe, o Gott, wird mich erhöhen.
17088PsalmenPs236931Ich will den Namen Gottes rühmen im Lied, /in meinem Danklied ihn preisen.
17089PsalmenPs236932Das gefällt dem Herrn mehr als ein Opferstier, /mehr als Rinder mit Hörnern und Klauen.
17090PsalmenPs236933Schaut her, ihr Gebeugten, und freut euch; /ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!
17091PsalmenPs236934Denn der Herr hört auf die Armen, /er verachtet die Gefangenen nicht.
17092PsalmenPs236935Himmel und Erde sollen ihn rühmen, /die Meere und was sich in ihnen regt.
17093PsalmenPs236936Denn Gott wird Zion retten, /wird Judas Städte neu erbauen. Seine Knechte werden dort wohnen und das Land besitzen, /
17094PsalmenPs236937ihre Nachkommen sollen es erben; /wer seinen Namen liebt, soll darin wohnen.
17095PsalmenPs23701[[Für den Chormeister. Von David. Zum Weihrauchopfer.]]
17096PsalmenPs23702Gott, komm herbei, um mich zu retten, /Herr, eil mir zu Hilfe!
17097PsalmenPs23703In Schmach und Schande sollen alle fallen, /die mir nach dem Leben trachten. Zurückweichen sollen sie und vor Scham erröten, /die sich über mein Unglück freuen.
17098PsalmenPs23704Beschämt sollen sich alle abwenden, die lachen und höhnen /und sagen: «Dir geschieht recht.»
17099PsalmenPs23705Alle, die dich suchen, frohlocken; /sie mögen sich freuen in dir. Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: /«Groß ist Gott, der Herr.»
17100PsalmenPs23706Ich aber bin arm und gebeugt. /Eile, o Gott, mir zu Hilfe! Meine Hilfe und mein Retter bist du. /Herr, säume doch nicht!
17101PsalmenPs23711Herr, ich suche Zuflucht bei dir. /Lass mich doch niemals scheitern!
17102PsalmenPs23712Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit, /wende dein Ohr mir zu und hilf mir!
17103PsalmenPs23713Sei mir ein sicherer Hort, /zu dem ich allzeit kommen darf. Du hast mir versprochen zu helfen; /denn du bist mein Fels und meine Burg.
17104PsalmenPs23714Mein Gott, rette mich aus der Hand des Frevlers, /aus der Faust des Bedrückers und Schurken!
17105PsalmenPs23715Herr, mein Gott, du bist ja meine Zuversicht, /meine Hoffnung von Jugend auf.
17106PsalmenPs23716Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich, /vom Mutterschoß an bist du mein Beschützer; /dir gilt mein Lobpreis allezeit.
17107PsalmenPs23717Für viele bin ich wie ein Gezeichneter, /du aber bist meine starke Zuflucht.
17108PsalmenPs23718Mein Mund ist erfüllt von deinem Lob, /von deinem Ruhm den ganzen Tag.
17109PsalmenPs23719Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin, /verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden.
17110PsalmenPs237110Denn meine Feinde reden schlecht von mir, /die auf mich lauern, beraten gemeinsam;
17111PsalmenPs237111sie sagen: «Gott hat ihn verlassen. /Verfolgt und ergreift ihn! /Für ihn gibt es keinen Retter.»
17112PsalmenPs237112Gott, bleib doch nicht fern von mir! /Mein Gott, eil mir zu Hilfe!
17113PsalmenPs237113Alle, die mich bekämpfen, /sollen scheitern und untergehn; über sie komme Schmach und Schande, /weil sie mein Unglück suchen.
17114PsalmenPs237114Ich aber will jederzeit hoffen, /all deinen Ruhm noch mehren.
17115PsalmenPs237115Mein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden /und von deinen Wohltaten sprechen den ganzen Tag; /denn ich kann sie nicht zählen.
17116PsalmenPs237116Ich will kommen in den Tempel Gottes, des Herrn, /deine großen und gerechten Taten allein will ich rühmen.
17117PsalmenPs237117Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf /und noch heute verkünde ich dein wunderbares Walten.
17118PsalmenPs237118Auch wenn ich alt und grau bin, /o Gott, verlass mich nicht, damit ich von deinem machtvollen Arm der Nachwelt künde, /den kommenden Geschlechtern von deiner Stärke /
17119PsalmenPs237119und von deiner Gerechtigkeit, Gott, die größer ist als alles. Du hast Großes vollbracht. /Mein Gott, wer ist wie du?
17120PsalmenPs237120Du ließest mich viel Angst und Not erfahren. /Belebe mich neu, /führe mich herauf aus den Tiefen der Erde!
17121PsalmenPs237121Bring mich wieder zu Ehren! /Du wirst mich wiederum trösten.
17122PsalmenPs237122Dann will ich dir danken mit Saitenspiel /und deine Treue preisen; mein Gott, du Heiliger Israels, /ich will dir auf der Harfe spielen.
17123PsalmenPs237123Meine Lippen sollen jubeln, /denn dir will ich singen und spielen, /meine Seele, die du erlöst hast, soll jubeln.
17124PsalmenPs237124Auch meine Zunge soll von deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag. /Denn alle, die mein Unglück suchen, müssen vor Scham erröten und scheitern.
17125PsalmenPs23721[[Von Salomo.]] Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, /dem Königssohn gib dein gerechtes Walten!
17126PsalmenPs23722Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit /und deine Armen durch rechtes Urteil.
17127PsalmenPs23723Dann tragen die Berge Frieden für das Volk /und die Höhen Gerechtigkeit.
17128PsalmenPs23724Er wird Recht verschaffen den Gebeugten im Volk, /Hilfe bringen den Kindern der Armen, /er wird die Unterdrücker zermalmen.
17129PsalmenPs23725Er soll leben, solange die Sonne bleibt und der Mond, /bis zu den fernsten Geschlechtern.
17130PsalmenPs23726Er ströme wie Regen herab auf die Felder, /wie Regenschauer, die die Erde benetzen.
17131PsalmenPs23727Die Gerechtigkeit blühe auf in seinen Tagen /und großer Friede, bis der Mond nicht mehr da ist.
17132PsalmenPs23728Er herrsche von Meer zu Meer, /vom Strom bis an die Enden der Erde.
17133PsalmenPs23729Vor ihm sollen seine Gegner sich beugen, /Staub sollen lecken all seine Feinde.
17134PsalmenPs237210Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Geschenke, /die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben.
17135PsalmenPs237211Alle Könige müssen ihm huldigen, /alle Völker ihm dienen.
17136PsalmenPs237212Denn er rettet den Gebeugten, der um Hilfe schreit, /den Armen und den, der keinen Helfer hat.
17137PsalmenPs237213Er erbarmt sich des Gebeugten und Schwachen, /er rettet das Leben der Armen.
17138PsalmenPs237214Von Unterdrückung und Gewalttat befreit er sie, /ihr Blut ist in seinen Augen kostbar.
17139PsalmenPs237215Er lebe und Gold von Saba soll man ihm geben! /Man soll für ihn allezeit beten, /stets für ihn Segen erflehen.
17140PsalmenPs237216Im Land gebe es Korn in Fülle. /Es rausche auf dem Gipfel der Berge. Seine Frucht wird sein wie die Bäume des Libanon. /Menschen blühn in der Stadt wie das Gras der Erde.
17141PsalmenPs237217Sein Name soll ewig bestehen; /solange die Sonne bleibt, sprosse sein Name. Glücklich preisen sollen ihn alle Völker /und in ihm sich segnen.
17142PsalmenPs237218Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! /Er allein tut Wunder.
17143PsalmenPs237219Gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! /Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde. /Amen, ja amen. [[Ende der Gebete Davids, des Sohnes Isais.]]
17144PsalmenPs23731[[Ein Psalm Asafs.]] Lauter Güte ist Gott für Israel, /für alle Menschen mit reinem Herzen.
17145PsalmenPs23732Ich aber - fast wären meine Füße gestrauchelt, /beinahe wäre ich gefallen.
17146PsalmenPs23733Denn ich habe mich über die Prahler ereifert, /als ich sah, dass es diesen Frevlern so gut ging.
17147PsalmenPs23734Sie leiden ja keine Qualen, /ihr Leib ist gesund und wohlgenährt.
17148PsalmenPs23735Sie kennen nicht die Mühsal der Sterblichen, /sind nicht geplagt wie andere Menschen.
17149PsalmenPs23736Darum ist Hochmut ihr Halsschmuck, /wie ein Gewand umhüllt sie Gewalttat.
17150PsalmenPs23737Sie sehen kaum aus den Augen vor Fett, /ihr Herz läuft über von bösen Plänen.
17151PsalmenPs23738Sie höhnen, und was sie sagen, ist schlecht; /sie sind falsch und reden von oben herab.
17152PsalmenPs23739Sie reißen ihr Maul bis zum Himmel auf /und lassen auf Erden ihrer Zunge freien Lauf.
17153PsalmenPs237310Darum wendet sich das Volk ihnen zu /und schlürft ihre Worte in vollen Zügen.
17154PsalmenPs237311Sie sagen: «Wie sollte Gott das merken? /Wie kann der Höchste das wissen?»
17155PsalmenPs237312Wahrhaftig, so sind die Frevler: /Immer im Glück, häufen sie Reichtum auf Reichtum.
17156PsalmenPs237313Also hielt ich umsonst mein Herz rein /und wusch meine Hände in Unschuld.
17157PsalmenPs237314Und doch war ich alle Tage geplagt /und wurde jeden Morgen gezüchtigt.
17158PsalmenPs237315Hätte ich gesagt: «Ich will reden wie sie», /dann hätte ich an deinen Kindern Verrat geübt.
17159PsalmenPs237316Da sann ich nach, um das zu begreifen; /es war eine Qual für mich,
17160PsalmenPs237317bis ich dann eintrat ins Heiligtum Gottes /und begriff, wie sie enden.
17161PsalmenPs237318Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund, /du stürzt sie in Täuschung und Trug.
17162PsalmenPs237319Sie werden plötzlich zunichte, /werden dahingerafft und nehmen ein schreckliches Ende,
17163PsalmenPs237320wie ein Traum, der beim Erwachen verblasst, /dessen Bild man vergisst, wenn man aufsteht.
17164PsalmenPs237323Ich aber bleibe immer bei dir, /du hältst mich an meiner Rechten.
17165PsalmenPs237324Du leitest mich nach deinem Ratschluss /und nimmst mich am Ende auf in Herrlichkeit.
17166PsalmenPs237325Was habe ich im Himmel außer dir? /Neben dir erfreut mich nichts auf der Erde.
17167PsalmenPs237326Auch wenn mein Leib und mein Herz verschmachten, /Gott ist der Fels meines Herzens /und mein Anteil auf ewig.
17168PsalmenPs237327Ja, wer dir fern ist, geht zugrunde; /du vernichtest alle, die dich treulos verlassen.
17169PsalmenPs237328Ich aber - Gott nahe zu sein ist mein Glück. /Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen. /Ich will all deine Taten verkünden.
17170PsalmenPs23741[[Ein Weisheitslied Asafs.]] Warum, Gott, hast du uns für immer verstoßen? /Warum ist dein Zorn gegen die Herde deiner Weide entbrannt?
17171PsalmenPs23742Denk an deine Gemeinde, die du vorzeiten erworben, /als Stamm dir zu Eigen erkauft, /an den Berg Zion, den du zur Wohnung erwählt hast.
17172PsalmenPs23743Erheb deine Schritte zu den uralten Trümmern! /Der Feind hat im Heiligtum alles verwüstet.
17173PsalmenPs23744Deine Widersacher lärmten an deiner heiligen Stätte, /stellten ihre Banner auf als Zeichen des Sieges.
17174PsalmenPs23745Wie einer die Axt schwingt im Dickicht des Waldes, /
17175PsalmenPs23746so zerschlugen sie all das Schnitzwerk mit Beil und Hammer.
17176PsalmenPs23747Sie legten an dein Heiligtum Feuer, /entweihten die Wohnung deines Namens bis auf den Grund.
17177PsalmenPs23748Sie sagten in ihrem Herzen: «Wir zerstören alles.» /Und sie verbrannten alle Gottesstätten ringsum im Land.
17178PsalmenPs23749Zeichen für uns sehen wir nicht, /es ist kein Prophet mehr da, /niemand von uns weiß, wie lange noch.
17179PsalmenPs237410Wie lange, Gott, darf der Bedränger noch schmähen, /darf der Feind ewig deinen Namen lästern?
17180PsalmenPs237411Warum ziehst du die Hand von uns ab, /hältst deine Rechte im Gewand verborgen?
17181PsalmenPs237412Doch Gott ist mein König von alters her, /Taten des Heils vollbringt er auf Erden.
17182PsalmenPs237413Mit deiner Macht hast du das Meer zerspalten, /die Häupter der Drachen über den Wassern zerschmettert.
17183PsalmenPs237414Du hast die Köpfe des Leviatan zermalmt, /ihn zum Fraß gegeben den Ungeheuern der See.
17184PsalmenPs237415Hervorbrechen ließest du Quellen und Bäche, /austrocknen Ströme, die sonst nie versiegen.
17185PsalmenPs237416Dein ist der Tag, dein auch die Nacht, /hingestellt hast du Sonne und Mond.
17186PsalmenPs237417Du hast die Grenzen der Erde festgesetzt, /hast Sommer und Winter geschaffen.
17187PsalmenPs237418Denk daran: Der Feind schmäht den Herrn, /ein Volk ohne Einsicht lästert deinen Namen.
17188PsalmenPs237419Gib dem Raubtier das Leben deiner Taube nicht preis; /das Leben deiner Armen vergiss nicht für immer!
17189PsalmenPs237420Blick hin auf deinen Bund! /Denn voll von Schlupfwinkeln der Gewalt ist unser Land.
17190PsalmenPs237421Lass den Bedrückten nicht beschämt von dir weggehn! /Arme und Gebeugte sollen deinen Namen rühmen.
17191PsalmenPs237422Erheb dich, Gott, und führe deine Sache! /Bedenke, wie die Toren dich täglich schmähen.
17192PsalmenPs237423Vergiss nicht das Geschrei deiner Gegner, /das Toben deiner Widersacher, das ständig emporsteigt.
17193PsalmenPs23751[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Zerstöre nicht!». Ein Psalm Asafs. Ein Lied.]]
17194PsalmenPs23752Wir preisen dich, Gott, wir preisen dich; /dein Name ist denen nahe, die deine Wunder erzählen.
17195PsalmenPs23753«Ja, zu der Zeit, die ich selbst bestimme, /halte ich Gericht nach meinem Recht.
17196PsalmenPs23754Die Erde mit allen, die auf ihr wohnen, mag wanken; /doch ich selbst habe ihre Säulen auf festen Grund gestellt.» [[Sela]]
17197PsalmenPs23755Ich sage zu den Stolzen: Seid nicht so vermessen!, /und zu den Frevlern: Brüstet euch nicht mit eurer Macht!
17198PsalmenPs23756Brüstet euch nicht stolz mit eurer Macht, /redet nicht so überheblich daher!
17199PsalmenPs23757Denn weder vom Osten noch vom Westen /noch aus der Wüste kommt die Erhöhung.
17200PsalmenPs23758Nein, der Richter ist Gott; /den einen erniedrigt er, den andern erhöht er.
17201PsalmenPs23759Ja, in der Hand des Herrn ist ein Becher, /herben, gärenden Wein reicht er dar; ihn müssen alle Frevler der Erde trinken, /müssen ihn samt der Hefe schlürfen.
17202PsalmenPs237510Ich aber werde jubeln für immer; /dem Gott Jakobs will ich singen und spielen.
17203PsalmenPs237511«Ich schlage die ganze Macht der Frevler nieder; /doch das Haupt des Gerechten wird hoch erhoben.»
17204PsalmenPs23761[[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Psalm Asafs. Ein Lied.]]
17205PsalmenPs23762Gott gab sich zu erkennen in Juda, /sein Name ist groß in Israel.
17206PsalmenPs23763Sein Zelt erstand in Salem, /seine Wohnung auf dem Zion.
17207PsalmenPs23764Dort zerbrach er die blitzenden Pfeile des Bogens, /Schild und Schwert, die Waffen des Krieges. [[Sela]]
17208PsalmenPs23765Du bist furchtbar und herrlich, /mehr als die ewigen Berge.
17209PsalmenPs23766Ausgeplündert sind die tapferen Streiter, /sie sinken hin in den Schlaf; /allen Helden versagen die Hände.
17210PsalmenPs23767Wenn du drohst, Gott Jakobs, /erstarren Rosse und Wagen.
17211PsalmenPs23768Furchtbar bist du. Wer kann bestehen vor dir, /vor der Gewalt deines Zornes?
17212PsalmenPs23769Vom Himmel her machst du das Urteil bekannt; /Furcht packt die Erde, und sie verstummt,
17213PsalmenPs237610wenn Gott sich erhebt zum Gericht, /um allen Gebeugten auf der Erde zu helfen. [[Sela]]
17214PsalmenPs237611Denn auch der Mensch voll Trotz muss dich preisen /und der Rest der Völker dich feiern.
17215PsalmenPs237612Legt Gelübde ab und erfüllt sie dem Herrn, eurem Gott! /Ihr alle ringsum, bringt Gaben ihm, den ihr fürchtet.
17216PsalmenPs237613Er nimmt den Fürsten den Mut; /Furcht erregend ist er für die Könige der Erde.
17217PsalmenPs23771[[Für den Chormeister. Nach Jedutun. Ein Psalm Asafs.]]
17218PsalmenPs23772Ich rufe zu Gott, ich schreie, /ich rufe zu Gott, bis er mich hört.
17219PsalmenPs23773Am Tag meiner Not suche ich den Herrn; /unablässig erhebe ich nachts meine Hände, /meine Seele lässt sich nicht trösten.
17220PsalmenPs23774Denke ich an Gott, muss ich seufzen; /sinne ich nach, dann will mein Geist verzagen. [[Sela]]
17221PsalmenPs23775Du lässt mich nicht mehr schlafen; /ich bin voll Unruhe und kann nicht reden.
17222PsalmenPs23776Ich sinne nach über die Tage von einst, /ich will denken an längst vergangene Jahre.
17223PsalmenPs23777Mein Herz grübelt bei Nacht, /ich sinne nach, es forscht mein Geist.
17224PsalmenPs23778Wird der Herr mich denn auf ewig verstoßen /und mir niemals mehr gnädig sein?
17225PsalmenPs23779Hat seine Huld für immer ein Ende, /ist seine Verheißung aufgehoben für alle Zeiten?
17226PsalmenPs237710Hat Gott seine Gnade vergessen, /im Zorn sein Erbarmen verschlossen? [[Sela]]
17227PsalmenPs237711Da sagte ich mir: «Das ist mein Schmerz, /dass die Rechte des Höchsten so anders handelt.»
17228PsalmenPs237712Ich denke an die Taten des Herrn, /ich will denken an deine früheren Wunder.
17229PsalmenPs237713Ich erwäge all deine Werke /und will nachsinnen über deine Taten.
17230PsalmenPs237714Gott, dein Weg ist heilig. /Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott?
17231PsalmenPs237715Du allein bist der Gott, der Wunder tut, /du hast deine Macht den Völkern kundgetan.
17232PsalmenPs237716Du hast mit starkem Arm dein Volk erlöst, /die Kinder Jakobs und Josefs. [[Sela]]
17233PsalmenPs237717Die Wasser sahen dich, Gott, /die Wasser sahen dich und bebten. /Die Tiefen des Meeres tobten.
17234PsalmenPs237718Die Wolken gossen ihr Wasser aus, /das Gewölk ließ die Stimme dröhnen, /auch deine Pfeile flogen dahin.
17235PsalmenPs237719Dröhnend rollte dein Donner, /Blitze erhellten den Erdkreis, /die Erde bebte und wankte.
17236PsalmenPs237720Durch das Meer ging dein Weg, /dein Pfad durch gewaltige Wasser, /doch niemand sah deine Spuren.
17237PsalmenPs237721Du führtest dein Volk wie eine Herde /durch die Hand von Mose und Aaron.
17238PsalmenPs23781[[Ein Weisheitslied Asafs.]] Mein Volk, vernimm meine Weisung! /Wendet euer Ohr zu den Worten meines Mundes!
17239PsalmenPs23782Ich öffne meinen Mund zu einem Spruch; /ich will die Geheimnisse der Vorzeit verkünden.
17240PsalmenPs23783Was wir hörten und erfuhren, /was uns die Väter erzählten,
17241PsalmenPs23784das wollen wir unseren Kindern nicht verbergen, /sondern dem kommenden Geschlecht erzählen: die ruhmreichen Taten und die Stärke des Herrn, /die Wunder, die er getan hat.
17242PsalmenPs23785Er stellte sein Gesetz auf in Jakob, /gab in Israel Weisung /und gebot unseren Vätern, ihre Kinder das alles zu lehren,
17243PsalmenPs23786damit das kommende Geschlecht davon erfahre, /die Kinder späterer Zeiten; /sie sollten aufstehen und es weitergeben an ihre Kinder,
17244PsalmenPs23787damit sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, /die Taten Gottes nicht vergessen /und seine Gebote bewahren
17245PsalmenPs23788und nicht werden wie ihre Väter, /jenes Geschlecht voll Trotz und Empörung, /das wankelmütige Geschlecht, dessen Geist nicht treu zu Gott hielt.
17246PsalmenPs23789Die Söhne Efraims, Kämpfer mit Pfeil und Bogen, /wandten den Rücken am Tag der Schlacht;
17247PsalmenPs237810Gottes Bund hielten sie nicht, /sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen.
17248PsalmenPs237811Sie vergaßen die Taten des Herrn, /die Wunder, die er sie sehen ließ.
17249PsalmenPs237812Vor den Augen ihrer Väter vollbrachte er Wunder /im Land Ägypten, im Gefilde von Zoan.
17250PsalmenPs237813Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, /er ließ das Wasser fest stehen wie einen Damm.
17251PsalmenPs237814Er leitete sie bei Tag mit der Wolke /und die ganze Nacht mit leuchtendem Feuer.
17252PsalmenPs237815Er spaltete Felsen in der Wüste /und gab dem Volk reichlich zu trinken wie mit Wassern der Urflut.
17253PsalmenPs237816Er ließ Bäche aus dem Gestein entspringen, /ließ Wasser fließen gleich Strömen.
17254PsalmenPs237817Doch sie sündigten weiter gegen ihn, /sie trotzten in der Wüste dem Höchsten.
17255PsalmenPs237818In ihrem Herzen versuchten sie Gott, /forderten Nahrung für den Hunger.
17256PsalmenPs237819Sie redeten gegen Gott; sie fragten: /«Kann uns denn Gott den Tisch decken in der Wüste?
17257PsalmenPs237820Zwar hat er an den Felsen geschlagen, /sodass Wasser floss und Bäche strömten. Kann er uns auch Brot verschaffen /und sein Volk mit Fleisch versorgen?»
17258PsalmenPs237821Das hörte der Herr und war voll Grimm; /Feuer flammte auf gegen Jakob, /Zorn erhob sich gegen Israel,
17259PsalmenPs237822weil sie Gott nicht glaubten /und nicht auf seine Hilfe vertrauten.
17260PsalmenPs237823Dennoch gebot er den Wolken droben /und öffnete die Tore des Himmels.
17261PsalmenPs237824Er ließ Manna auf sie regnen als Speise, /er gab ihnen Brot vom Himmel.
17262PsalmenPs237825Da aßen die Menschen Wunderbrot; /Gott gab ihnen Nahrung in Fülle.
17263PsalmenPs237826Er ließ den Ostwind losbrechen droben am Himmel, /führte in seiner Macht den Südwind herbei,
17264PsalmenPs237827ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, /gefiederte Vögel wie Sand am Meer.
17265PsalmenPs237828Er ließ sie mitten ins Lager fallen, /rings um Israels Zelte.
17266PsalmenPs237829Da aßen alle und wurden satt; /er hatte ihnen gebracht, was sie begehrten.
17267PsalmenPs237830Noch aber hatten sie ihre Gier nicht gestillt, /noch war die Speise in ihrem Mund,
17268PsalmenPs237831da erhob sich gegen sie Gottes Zorn; /er erschlug ihre Führer /und streckte die jungen Männer Israels nieder.
17269PsalmenPs237832Doch sie sündigten trotz allem weiter /und vertrauten nicht seinen Wundern.
17270PsalmenPs237833Darum ließ er ihre Tage schwinden wie einen Hauch /und ihre Jahre voll Schrecken vergehen.
17271PsalmenPs237834Wenn er dreinschlug, fragten sie nach Gott, /kehrten um und suchten ihn.
17272PsalmenPs237835Sie dachten daran, dass Gott ihr Fels ist, /Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
17273PsalmenPs237836Doch sie täuschten ihn mit falschen Worten /und ihre Zunge belog ihn.
17274PsalmenPs237837Ihr Herz hielt nicht fest zu ihm, /sie hielten seinem Bund nicht die Treue.
17275PsalmenPs237838Er aber vergab ihnen voll Erbarmen die Schuld /und tilgte sein Volk nicht aus. Oftmals ließ er ab von seinem Zorn /und unterdrückte seinen Groll.
17276PsalmenPs237839Denn er dachte daran, dass sie nichts sind als Fleisch, /nur ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.
17277PsalmenPs237840Wie oft haben sie ihm in der Wüste getrotzt, /ihn gekränkt in der Steppe!
17278PsalmenPs237841Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe, /sie reizten den heiligen Gott Israels.
17279PsalmenPs237842Sie dachten nicht mehr an seine mächtige Hand, /an den Tag, als er sie vom Unterdrücker befreite,
17280PsalmenPs237843als er in Ägypten Zeichen tat /und Wunder im Gefilde von Zoan:
17281PsalmenPs237844Er verwandelte ihre Flüsse und Bäche in Blut; /sie konnten daraus nicht mehr trinken.
17282PsalmenPs237845Er schickte einen Schwarm von Fliegen, der fraß sie auf, /ein Heer von Fröschen, das vertilgte sie.
17283PsalmenPs237846Ihre Ernte überließ er den Grillen /und den Heuschrecken den Ertrag ihrer Mühen.
17284PsalmenPs237847Ihre Reben zerschlug er mit Hagel, /ihre Maulbeerbäume mit Körnern aus Eis.
17285PsalmenPs237848Ihr Vieh überließ er der Pest /und ihre Herden den Seuchen.
17286PsalmenPs237849Er ließ die Glut seines Zorns auf sie los: /Grimm und Wut und Bedrängnis, /Boten des Unheils in Scharen.
17287PsalmenPs237850Er ließ seinem Zorn freien Lauf; /er bewahrte sie nicht vor dem Tod /und lieferte ihr Leben der Pest aus.
17288PsalmenPs237851Er schlug in Ägypten alle Erstgeburt, /in den Zelten Hams die Blüte der Jugend.
17289PsalmenPs237852Dann führte er sein Volk hinaus wie Schafe, /leitete sie wie eine Herde durch die Wüste.
17290PsalmenPs237853Er führte sie sicher, sie mussten nichts fürchten, /doch ihre Feinde bedeckte das Meer.
17291PsalmenPs237854Er brachte sie in sein heiliges Land, /in die Berge, die er erwarb mit mächtiger Hand.
17292PsalmenPs237855Er vertrieb die Völker vor ihnen, /ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen /und teilte ihnen ihr Erbteil zu.
17293PsalmenPs237856Doch sie versuchten Gott und trotzten dem Höchsten; /sie hielten seine Satzungen nicht.
17294PsalmenPs237857Wie ihre Väter fielen sie treulos von ihm ab, /sie wandten sich ab wie ein Bogen, der versagt.
17295PsalmenPs237858Sie erbitterten ihn mit ihrem Kult auf den Höhen /und reizten seine Eifersucht mit ihren Götzen.
17296PsalmenPs237859Als Gott es sah, war er voll Grimm /und sagte sich los von Israel.
17297PsalmenPs237860Er verwarf seine Wohnung in Schilo, /das Zelt, wo er unter den Menschen wohnte.
17298PsalmenPs237861Er gab seine Macht in Gefangenschaft, /seine heilige Lade fiel in die Hand des Feindes.
17299PsalmenPs237862Er lieferte sein Volk dem Schwert aus; /er war voll Grimm über sein Eigentum.
17300PsalmenPs237863Die jungen Männer fraß das Feuer; /den jungen Mädchen sang man kein Brautlied.
17301PsalmenPs237864Die Priester wurden mit dem Schwert erschlagen; /die Witwen konnten die Toten nicht beweinen.
17302PsalmenPs237865Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf, /wie ein Held, der betäubt war vom Wein.
17303PsalmenPs237866Er schlug seine Feinde zurück /und gab sie ewiger Schande preis.
17304PsalmenPs237867Das Zelt Josefs verwarf er, /dem Stamm Efraim entzog er die Erwählung.
17305PsalmenPs237868Doch den Stamm Juda erwählte er, /den Berg Zion, den er liebt.
17306PsalmenPs237869Dort baute er sein hoch aufragendes Heiligtum, /so fest wie die Erde, /die er für immer gegründet hat.
17307PsalmenPs237870Und er erwählte seinen Knecht David; /er holte ihn weg von den Hürden der Schafe, /
17308PsalmenPs237871von den Muttertieren nahm er ihn fort, damit er sein Volk Jakob weide /und sein Erbe Israel.
17309PsalmenPs237872Er sorgte als Hirt für sie mit lauterem Herzen /und führte sie mit klugen Händen.
17310PsalmenPs23791[[Ein Psalm Asafs.]] Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe, /sie haben deinen heiligen Tempel entweiht /und Jerusalem in Trümmer gelegt.
17311PsalmenPs23792Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fraß gegeben den Vögeln des Himmels, /die Leiber deiner Frommen den Tieren des Feldes.
17312PsalmenPs23793Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen /rings um Jerusalem, /und keiner hat sie begraben.
17313PsalmenPs23794Zum Schimpf sind wir geworden /in den Augen der Nachbarn, /zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.
17314PsalmenPs23795Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? /Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?
17315PsalmenPs23796Gieß deinen Zorn aus über die Heiden, /die dich nicht kennen, /über jedes Reich, das deinen Namen nicht anruft.
17316PsalmenPs23797Denn sie haben Jakob aufgezehrt /und seine Felder verwüstet.
17317PsalmenPs23798Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! /Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! /Denn wir sind sehr erniedrigt.
17318PsalmenPs23799Um der Ehre deines Namens willen /hilf uns, du Gott unsres Heils! /Um deines Namens willen reiß uns heraus und vergib uns die Sünden!
17319PsalmenPs237910Warum dürfen die Heiden sagen: /«Wo ist nun ihr Gott?» Lass kund werden an den Heiden vor unsern Augen, /wie du das vergossene Blut deiner Knechte vergiltst.
17320PsalmenPs237911Das Stöhnen der Gefangenen dringe zu dir. /Befrei die Todgeweihten durch die Kraft deines Armes!
17321PsalmenPs237912Zahl unsern Nachbarn siebenfach heim /die Schmach, die sie dir, Herr, angetan.
17322PsalmenPs237913Wir aber, dein Volk, die Schafe deiner Weide, /wollen dir ewig danken, /deinen Ruhm verkünden von Geschlecht zu Geschlecht.
17323PsalmenPs23801[[Für den Chormeister. Nach der Weise «Lilien». Ein Zeugnis. Ein Psalm Asafs.]]
17324PsalmenPs23802Du Hirte Israels, höre, /der du Josef weidest wie eine Herde! Der du auf den Kerubim thronst, erscheine /
17325PsalmenPs23803vor Efraim, Benjamin und Manasse! Biete deine gewaltige Macht auf /und komm uns zu Hilfe!
17326PsalmenPs23804Gott, richte uns wieder auf! /Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.
17327PsalmenPs23805Herr, Gott der Heerscharen, wie lange noch zürnst du, /während dein Volk zu dir betet?
17328PsalmenPs23806Du hast sie gespeist mit Tränenbrot, /sie überreich getränkt mit Tränen.
17329PsalmenPs23807Du machst uns zum Spielball der Nachbarn /und unsere Feinde verspotten uns.
17330PsalmenPs23808Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! /Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.
17331PsalmenPs23809Du hobst in Ägypten einen Weinstock aus, /du hast Völker vertrieben, ihn aber eingepflanzt.
17332PsalmenPs238010Du schufst ihm weiten Raum; /er hat Wurzeln geschlagen /und das ganze Land erfüllt.
17333PsalmenPs238011Sein Schatten bedeckte die Berge, /seine Zweige die Zedern Gottes.
17334PsalmenPs238012Seine Ranken trieb er bis hin zum Meer /und seine Schößlinge bis zum Eufrat.
17335PsalmenPs238013Warum rissest du seine Mauern ein? /Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus.
17336PsalmenPs238014Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um, /die Tiere des Feldes fressen ihn ab.
17337PsalmenPs238015Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu! /Blick vom Himmel herab, und sieh auf uns! Sorge für diesen Weinstock /
17338PsalmenPs238016und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.
17339PsalmenPs238017Die ihn im Feuer verbrannten wie Kehricht, /sie sollen vergehen vor deinem drohenden Angesicht.
17340PsalmenPs238018Deine Hand schütze den Mann zu deiner Rechten, /den Menschensohn, den du für dich groß und stark gemacht.
17341PsalmenPs238019Erhalt uns am Leben! /Dann wollen wir deinen Namen anrufen und nicht von dir weichen.
17342PsalmenPs238020Herr, Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! /Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.
17343PsalmenPs23811[[Für den Chormeister. Nach dem Kelterlied. Von Asaf.]]
17344PsalmenPs23812Jubelt Gott zu, er ist unsre Zuflucht; /jauchzt dem Gott Jakobs zu!
17345PsalmenPs23813Stimmt an den Gesang, schlagt die Pauke, /die liebliche Laute, dazu die Harfe!
17346PsalmenPs23814Stoßt in die Posaune am Neumond /und zum Vollmond, am Tag unsres Festes!
17347PsalmenPs23815Denn das ist Satzung für Israel, /Entscheid des Gottes Jakobs.
17348PsalmenPs23816Das hat er als Gesetz für Josef erlassen, /als Gott gegen Ägypten auszog. Eine Stimme höre ich, die ich noch nie vernahm: /
17349PsalmenPs23817Seine Schulter hab ich von der Bürde befreit, /seine Hände kamen los vom Lastkorb.
17350PsalmenPs23818Du riefst in der Not /und ich riss dich heraus; ich habe dich aus dem Gewölk des Donners erhört, /an den Wassern von Meríba geprüft. [[Sela]]
17351PsalmenPs23819Höre, mein Volk, ich will dich mahnen! /Israel, wolltest du doch auf mich hören!
17352PsalmenPs238110Für dich gibt es keinen andern Gott. /Du sollst keinen fremden Gott anbeten.
17353PsalmenPs238111Ich bin der Herr, dein Gott, /der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. /Tu deinen Mund auf! Ich will ihn füllen.
17354PsalmenPs238112Doch mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört; /Israel hat mich nicht gewollt.
17355PsalmenPs238113Da überließ ich sie ihrem verstockten Herzen /und sie handelten nach ihren eigenen Plänen.
17356PsalmenPs238114Ach dass doch mein Volk auf mich hörte, /dass Israel gehen wollte auf meinen Wegen!
17357PsalmenPs238115Wie bald würde ich seine Feinde beugen, /meine Hand gegen seine Bedränger wenden.
17358PsalmenPs238116Alle, die den Herrn hassen, müssten Israel schmeicheln /und das sollte für immer so bleiben.
17359PsalmenPs238117Ich würde es nähren mit bestem Weizen /und mit Honig aus dem Felsen sättigen.
17360PsalmenPs23821[[Ein Psalm Asafs.]] Gott steht auf in der Versammlung der Götter, /im Kreis der Götter hält er Gericht.
17361PsalmenPs23822«Wie lange noch wollt ihr ungerecht richten /und die Frevler begünstigen? [[Sela]]
17362PsalmenPs23823Verschafft Recht den Unterdrückten und Waisen, /verhelft den Gebeugten und Bedürftigen zum Recht!
17363PsalmenPs23824Befreit die Geringen und Armen, /entreißt sie der Hand der Frevler!»
17364PsalmenPs23825Sie aber haben weder Einsicht noch Verstand, /sie tappen dahin im Finstern. /Alle Grundfesten der Erde wanken.
17365PsalmenPs23826«Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter, /ihr alle seid Söhne des Höchsten.
17366PsalmenPs23827Doch nun sollt ihr sterben wie Menschen, /sollt stürzen wie jeder der Fürsten.»
17367PsalmenPs23828Erheb dich, Gott, und richte die Erde! /Denn alle Völker werden dein Erbteil sein.
17368PsalmenPs23831[[Ein Lied. Ein Psalm Asafs.]]
17369PsalmenPs23832Schweig doch nicht, o Gott, bleib nicht still, /o Gott, bleib nicht stumm!
17370PsalmenPs23833Sieh doch, deine Feinde toben; /die dich hassen, erheben das Haupt.
17371PsalmenPs23834Gegen dein Volk ersinnen sie listige Pläne /und halten Rat gegen die, die sich bei dir bergen.
17372PsalmenPs23835Sie sagen: «Wir wollen sie ausrotten als Volk; /an den Namen Israel soll niemand mehr denken.»
17373PsalmenPs23836Ja, sie halten einmütig Rat /und schließen ein Bündnis gegen dich:
17374PsalmenPs23837Edoms Zelte und die Ismaeliter, /Moab und die Hagariter,
17375PsalmenPs23838Gebal, Ammon und Amalek, /das Philisterland und die Bewohner von Tyrus.
17376PsalmenPs23839Zu ihnen gesellt sich auch Assur /und leiht seinen Arm den Söhnen Lots. [[Sela]]
17377PsalmenPs238310Mach es mit ihnen wie mit Midian und Sisera, /wie mit Jabin am Bach Kischon,
17378PsalmenPs238311die du bei En-Dór vernichtet hast. /Sie wurden zum Dung für die Äcker.
17379PsalmenPs238312Mach ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, /wie Sebach und Zalmunna mach all ihre Führer! /
17380PsalmenPs238313Sie sagten: «Wir wollen Gottes Land erobern.»
17381PsalmenPs238314Mein Gott, lass sie dahinwirbeln wie Staub, /wie Spreu vor dem Wind!
17382PsalmenPs238315Wie das Feuer, das ganze Wälder verbrennt, /wie die Flamme, die Berge versengt,
17383PsalmenPs238316so jage sie davon mit deinem Sturm /und schrecke sie mit deinem Wetter!
17384PsalmenPs238317Bedecke mit Schmach ihr Gesicht, /damit sie, Herr, nach deinem Namen fragen.
17385PsalmenPs238318Beschämt sollen sie sein und verstört für immer, /sollen vor Schande zugrunde gehn.
17386PsalmenPs238319Sie sollen erkennen, dass du es bist. Herr ist dein Name. /Du allein bist der Höchste über der ganzen Erde.
17387PsalmenPs23841[[Für den Chormeister. Nach dem Kelterlied. Ein Psalm der Korachiter.]]
17388PsalmenPs23842Wie liebenswert ist deine Wohnung, Herr der Heerscharen! /
17389PsalmenPs23843Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht /nach dem Tempel des Herrn. Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu, /ihm, dem lebendigen Gott.
17390PsalmenPs23844Auch der Sperling findet ein Haus /und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - /deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und mein König.
17391PsalmenPs23845Wohl denen, die wohnen in deinem Haus, /die dich allezeit loben. [[Sela]]
17392PsalmenPs23846Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir, /wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten.
17393PsalmenPs23847Ziehen sie durch das trostlose Tal, /wird es für sie zum Quellgrund /und Frühregen hüllt es in Segen.
17394PsalmenPs23848Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft; /dann schauen sie Gott auf dem Zion.
17395PsalmenPs23849Herr der Heerscharen, höre mein Beten, /vernimm es, Gott Jakobs! [[Sela]]
17396PsalmenPs238410Gott, sieh her auf unsern Schild, /schau auf das Antlitz deines Gesalbten!
17397PsalmenPs238411Denn ein einziger Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums /ist besser als tausend andere. Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes /als wohnen in den Zelten der Frevler.
17398PsalmenPs238412Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild. /Er schenkt Gnade und Herrlichkeit; der Herr versagt denen, die rechtschaffen sind, keine Gabe. /
17399PsalmenPs238413Herr der Heerscharen, wohl dem, der dir vertraut!
17400PsalmenPs23851[[Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.]]
17401PsalmenPs23852Einst hast du, Herr, dein Land begnadet /und Jakobs Unglück gewendet,
17402PsalmenPs23853hast deinem Volk die Schuld vergeben, /all seine Sünden zugedeckt, [[Sela]]
17403PsalmenPs23854hast zurückgezogen deinen ganzen Grimm /und deinen glühenden Zorn gedämpft.
17404PsalmenPs23855Gott, unser Retter, richte uns wieder auf, /lass von deinem Unmut gegen uns ab!
17405PsalmenPs23856Willst du uns ewig zürnen, /soll dein Zorn dauern von Geschlecht zu Geschlecht?
17406PsalmenPs23857Willst du uns nicht wieder beleben, /sodass dein Volk sich an dir freuen kann?
17407PsalmenPs23858Erweise uns, Herr, deine Huld /und gewähre uns dein Heil!
17408PsalmenPs23859Ich will hören, was Gott redet: /Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, /den Menschen mit redlichem Herzen. [[Sela]]
17409PsalmenPs238510Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. /Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land.
17410PsalmenPs238511Es begegnen einander Huld und Treue; /Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
17411PsalmenPs238512Treue sprosst aus der Erde hervor; /Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.
17412PsalmenPs238513Auch spendet der Herr dann Segen /und unser Land gibt seinen Ertrag.
17413PsalmenPs238514Gerechtigkeit geht vor ihm her /und Heil folgt der Spur seiner Schritte.
17414PsalmenPs23861[[Ein Gebet Davids.]] Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr! /Denn ich bin arm und gebeugt.
17415PsalmenPs23862Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben! /Hilf deinem Knecht, der dir vertraut!
17416PsalmenPs23863Du bist mein Gott. Sei mir gnädig, o Herr! /Den ganzen Tag rufe ich zu dir.
17417PsalmenPs23864Herr, erfreue deinen Knecht; /denn ich erhebe meine Seele zu dir.
17418PsalmenPs23865Herr, du bist gütig und bereit zu verzeihen, /für alle, die zu dir rufen, reich an Gnade.
17419PsalmenPs23866Herr, vernimm mein Beten, /achte auf mein lautes Flehen!
17420PsalmenPs23867Am Tag meiner Not rufe ich zu dir; /denn du wirst mich erhören.
17421PsalmenPs23868Herr, unter den Göttern ist keiner wie du /und nichts gleicht den Werken, die du geschaffen hast.
17422PsalmenPs23869Alle Völker kommen und beten dich an, /sie geben, Herr, deinem Namen die Ehre.
17423PsalmenPs238610Denn du bist groß und tust Wunder; /du allein bist Gott.
17424PsalmenPs238611Weise mir, Herr, deinen Weg; /ich will ihn gehen in Treue zu dir. Richte mein Herz darauf hin, /allein deinen Namen zu fürchten!
17425PsalmenPs238612Ich will dir danken, Herr, mein Gott, /aus ganzem Herzen, /will deinen Namen ehren immer und ewig.
17426PsalmenPs238613Du hast mich den Tiefen des Totenreichs entrissen. /Denn groß ist über mir deine Huld.
17427PsalmenPs238614Gott, freche Menschen haben sich gegen mich erhoben, /die Rotte der Gewalttäter trachtet mir nach dem Leben; /doch dich haben sie nicht vor Augen.
17428PsalmenPs238615Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, /du bist langmütig, reich an Huld und Treue.
17429PsalmenPs238616Wende dich mir zu und sei mir gnädig, /gib deinem Knecht wieder Kraft /und hilf dem Sohn deiner Magd!
17430PsalmenPs238617Tu ein Zeichen und schenke mir Glück! /Alle, die mich hassen, sollen es sehen und sich schämen, /weil du, Herr, mich gerettet und getröstet hast.
17431PsalmenPs23871[[Ein Psalm der Korachiter. Ein Lied.]]
17432PsalmenPs23872Der Herr liebt (Zion), seine Gründung auf heiligen Bergen; /mehr als all seine Stätten in Jakob liebt er die Tore Zions.
17433PsalmenPs23873Herrliches sagt man von dir, /du Stadt unseres Gottes. [[Sela]]
17434PsalmenPs23874Leute aus Ägypten und Babel /zähle ich zu denen, die mich kennen; auch von Leuten aus dem Philisterland, /aus Tyrus und Kusch /sagt man: Er ist dort geboren.
17435PsalmenPs23875Doch von Zion wird man sagen: /Jeder ist dort geboren. /Er, der Höchste, hat Zion gegründet.
17436PsalmenPs23876Der Herr schreibt, wenn er die Völker verzeichnet: /Er ist dort geboren. [[Sela]]
17437PsalmenPs23877Und sie werden beim Reigentanz singen: /All meine Quellen entspringen in dir.
17438PsalmenPs23881[[Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter. Für den Chormeister. Nach der Weise «Krankheit» zu singen. Ein Weisheitslied Hemans, des Esrachiters.]]
17439PsalmenPs23882Herr, du Gott meines Heils, /zu dir schreie ich am Tag und bei Nacht.
17440PsalmenPs23883Lass mein Gebet zu dir dringen, /wende dein Ohr meinem Flehen zu!
17441PsalmenPs23884Denn meine Seele ist gesättigt mit Leid, /mein Leben ist dem Totenreich nahe.
17442PsalmenPs23885Schon zähle ich zu denen, die hinabsinken ins Grab, /bin wie ein Mann, dem alle Kraft genommen ist.
17443PsalmenPs23886Ich bin zu den Toten hinweggerafft /wie Erschlagene, die im Grabe ruhen; an sie denkst du nicht mehr, /denn sie sind deiner Hand entzogen.
17444PsalmenPs23887Du hast mich ins tiefste Grab gebracht, /tief hinab in finstere Nacht.
17445PsalmenPs23888Schwer lastet dein Grimm auf mir, /all deine Wogen stürzen über mir zusammen. [[Sela]]
17446PsalmenPs23889Die Freunde hast du mir entfremdet, /mich ihrem Abscheu ausgesetzt; /ich bin gefangen und kann nicht heraus.
17447PsalmenPs238810Mein Auge wird trübe vor Elend. /Jeden Tag, Herr, ruf ich zu dir; /ich strecke nach dir meine Hände aus.
17448PsalmenPs238811Wirst du an den Toten Wunder tun, /werden Schatten aufstehn, um dich zu preisen? [[Sela]]
17449PsalmenPs238812Erzählt man im Grab von deiner Huld, /von deiner Treue im Totenreich?
17450PsalmenPs238813Werden deine Wunder in der Finsternis bekannt, /deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?
17451PsalmenPs238814Herr, darum schreie ich zu dir, /früh am Morgen tritt mein Gebet vor dich hin.
17452PsalmenPs238815Warum, o Herr, verwirfst du mich, /warum verbirgst du dein Gesicht vor mir?
17453PsalmenPs238816Gebeugt bin ich und todkrank von früher Jugend an, /deine Schrecken lasten auf mir und ich bin zerquält.
17454PsalmenPs238817Über mich fuhr die Glut deines Zorns dahin, /deine Schrecken vernichten mich.
17455PsalmenPs238818Sie umfluten mich allzeit wie Wasser /und dringen auf mich ein von allen Seiten.
17456PsalmenPs238819Du hast mir die Freunde und Gefährten entfremdet; /mein Vertrauter ist nur noch die Finsternis.
17457PsalmenPs23891[[Ein Weisheitslied Etans, des Esrachiters.]]
17458PsalmenPs23892Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, /bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.
17459PsalmenPs23893Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig; /deine Treue steht fest im Himmel.
17460PsalmenPs23894«Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten /und David, meinem Knecht, geschworen:
17461PsalmenPs23895Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand /und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf.» [[Sela]]
17462PsalmenPs23896Die Himmel preisen, Herr, deine Wunder /und die Gemeinde der Heiligen deine Treue.
17463PsalmenPs23897Denn wer über den Wolken ist wie der Herr, /wer von den Göttern ist dem Herrn gleich?
17464PsalmenPs23898Gewaltig ist Gott im Rat der Heiligen, /für alle rings um ihn her ist er groß und furchtbar.
17465PsalmenPs23899Herr, Gott der Heerscharen, wer ist wie du? /Mächtig bist du, Herr, und von Treue umgeben.
17466PsalmenPs238910Du beherrschst die Empörung des Meeres; /wenn seine Wogen toben - du glättest sie.
17467PsalmenPs238911Rahab hast du durchbohrt und zertreten, /deine Feinde zerstreut mit starkem Arm.
17468PsalmenPs238912Dein ist der Himmel, dein auch die Erde; /den Erdkreis und was ihn erfüllt hast du gegründet.
17469PsalmenPs238913Nord und Süd hast du geschaffen, /Tabor und Hermon jauchzen bei deinem Namen.
17470PsalmenPs238914Dein Arm ist voll Kraft, /deine Hand ist stark, deine Rechte hoch erhoben.
17471PsalmenPs238915Recht und Gerechtigkeit sind die Stützen deines Thrones, /Huld und Treue schreiten vor deinem Antlitz her.
17472PsalmenPs238916Wohl dem Volk, das dich als König zu feiern weiß! /Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts.
17473PsalmenPs238917Sie freuen sich über deinen Namen zu jeder Zeit, /über deine Gerechtigkeit jubeln sie.
17474PsalmenPs238918Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, /du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte.
17475PsalmenPs238919Ja, unser Schild gehört dem Herrn, /unser König dem heiligen Gott Israels.
17476PsalmenPs238920Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen: /«Einen Helden habe ich zum König gekrönt, /einen jungen Mann aus dem Volk erhöht.
17477PsalmenPs238921Ich habe David, meinen Knecht, gefunden /und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.
17478PsalmenPs238922Beständig wird meine Hand ihn halten /und mein Arm ihn stärken.
17479PsalmenPs238923Kein Feind soll ihn täuschen, /kein ruchloser Mensch kann ihn bezwingen.
17480PsalmenPs238924Vor ihm will ich die Feinde zerschmettern /und alle, die ihn hassen, schlage ich nieder.
17481PsalmenPs238925Meine Treue und meine Huld begleiten ihn /und in meinem Namen erhebt er sein Haupt.
17482PsalmenPs238926Ich lege seine Hand auf das Meer, /über die Ströme herrscht seine Rechte.
17483PsalmenPs238927Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du, /mein Gott, der Fels meines Heiles.
17484PsalmenPs238928Ich mache ihn zum erstgeborenen Sohn, /zum Höchsten unter den Herrschern der Erde.
17485PsalmenPs238929Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, /mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen.
17486PsalmenPs238930Sein Geschlecht lasse ich dauern für immer /und seinen Thron, solange der Himmel währt.
17487PsalmenPs238931Wenn seine Söhne meine Weisung verlassen, /nicht mehr leben nach meiner Ordnung,
17488PsalmenPs238932wenn sie meine Gesetze entweihen, /meine Gebote nicht mehr halten,
17489PsalmenPs238933dann werde ich ihr Vergehen mit der Rute strafen /und ihre Sünde mit Schlägen.
17490PsalmenPs238934Doch ich entziehe ihm nicht meine Huld, /breche ihm nicht die Treue.
17491PsalmenPs238935Meinen Bund werde ich nicht entweihen; /was meine Lippen gesprochen haben, /will ich nicht ändern.
17492PsalmenPs238936Eines hab ich geschworen, so wahr ich heilig bin, /und niemals werde ich David belügen:
17493PsalmenPs238937Sein Geschlecht soll bleiben auf ewig, /sein Thron habe Bestand vor mir wie die Sonne;
17494PsalmenPs238938er soll ewig bestehen wie der Mond, /der verlässliche Zeuge über den Wolken.» [[Sela]]
17495PsalmenPs238939Nun aber hast du deinen Gesalbten verstoßen, /ihn verworfen und mit Zorn überschüttet,
17496PsalmenPs238940hast den Bund mit deinem Knecht zerbrochen, /zu Boden getreten seine Krone.
17497PsalmenPs238941Eingerissen hast du all seine Mauern, /in Trümmer gelegt seine Burgen.
17498PsalmenPs238942Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus, /er wird zum Gespött seiner Nachbarn.
17499PsalmenPs238943Du hast die Hand seiner Bedränger hoch erhoben, /hast all seine Feinde erfreut.
17500PsalmenPs238944Du hast die Spitze seines Schwertes umgekehrt, /hast im Kampf ihm den Sieg verweigert.
17501PsalmenPs238945Du hast ein Ende gemacht seinem Glanz /und seinen Thron zu Boden geworfen.
17502PsalmenPs238946Du hast ihm die Tage der Jugend verkürzt /und ihn bedeckt mit Schande. [[Sela]]
17503PsalmenPs238947Wie lange noch, Herr? Verbirgst du dich ewig? /Soll dein Zorn wie Feuer brennen?
17504PsalmenPs238948Bedenke, Herr: Was ist unser Leben, /wie vergänglich hast du alle Menschen erschaffen!
17505PsalmenPs238949Wo ist der Mann, der ewig lebt und den Tod nicht schaut, /der sich retten kann vor dem Zugriff der Unterwelt? [[Sela]]
17506PsalmenPs238950Herr, wo sind die Taten deiner Huld geblieben, /die du David in deiner Treue geschworen hast?
17507PsalmenPs238951Herr, denk an die Schmach deines Knechtes! /Im Herzen brennt mir der Hohn der Völker,
17508PsalmenPs238952mit dem deine Feinde mich schmähen, Herr, /und die Schritte deines Gesalbten verhöhnen.
17509PsalmenPs238953Gepriesen sei der Herr in Ewigkeit. /Amen, ja amen.
17510PsalmenPs23901[[Ein Gebet des Mose, des Mannes Gottes.]] Herr, du warst unsere Zuflucht /von Geschlecht zu Geschlecht.
17511PsalmenPs23902Ehe die Berge geboren wurden, /die Erde entstand und das Weltall, /bist du, o Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
17512PsalmenPs23903Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub /und sprichst: «Kommt wieder, ihr Menschen!»
17513PsalmenPs23904Denn tausend Jahre sind für dich /wie der Tag, der gestern vergangen ist, /wie eine Wache in der Nacht.
17514PsalmenPs23905Von Jahr zu Jahr säst du die Menschen aus; /sie gleichen dem sprossenden Gras.
17515PsalmenPs23906Am Morgen grünt es und blüht, /am Abend wird es geschnitten und welkt.
17516PsalmenPs23907Denn wir vergehen durch deinen Zorn, /werden vernichtet durch deinen Grimm.
17517PsalmenPs23908Du hast unsre Sünden vor dich hingestellt, /unsere geheime Schuld in das Licht deines Angesichts.
17518PsalmenPs23909Denn all unsre Tage gehn hin unter deinem Zorn, /wir beenden unsere Jahre wie einen Seufzer.
17519PsalmenPs239010Unser Leben währt siebzig Jahre, /und wenn es hoch kommt, sind es achtzig. Das Beste daran ist nur Mühsal und Beschwer, /rasch geht es vorbei, wir fliegen dahin.
17520PsalmenPs239011Wer kennt die Gewalt deines Zornes /und fürchtet sich vor deinem Grimm?
17521PsalmenPs239012Unsre Tage zu zählen, lehre uns! /Dann gewinnen wir ein weises Herz.
17522PsalmenPs239013Herr, wende dich uns doch endlich zu! /Hab Mitleid mit deinen Knechten!
17523PsalmenPs239014Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! /Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.
17524PsalmenPs239015Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, /so viele Jahre, wie wir Unglück erlitten.
17525PsalmenPs239016Zeig deinen Knechten deine Taten /und ihren Kindern deine erhabene Macht!
17526PsalmenPs239017Es komme über uns die Güte des Herrn, unsres Gottes. /Lass das Werk unsrer Hände gedeihen, /ja, lass gedeihen das Werk unsrer Hände!
17527PsalmenPs23911Wer im Schutz des Höchsten wohnt /und ruht im Schatten des Allmächtigen,
17528PsalmenPs23912der sagt zum Herrn: «Du bist für mich Zuflucht und Burg, /mein Gott, dem ich vertraue.»
17529PsalmenPs23913Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers /und aus allem Verderben.
17530PsalmenPs23914Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, /unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, /Schild und Schutz ist dir seine Treue.
17531PsalmenPs23915Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, /noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,
17532PsalmenPs23916nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, /vor der Seuche, die wütet am Mittag.
17533PsalmenPs23917Fallen auch tausend zu deiner Seite, /dir zur Rechten zehnmal tausend, /so wird es doch dich nicht treffen.
17534PsalmenPs23918Ja, du wirst es sehen mit eigenen Augen, /wirst zuschauen, wie den Frevlern vergolten wird.
17535PsalmenPs23919Denn der Herr ist deine Zuflucht, /du hast dir den Höchsten als Schutz erwählt.
17536PsalmenPs239110Dir begegnet kein Unheil, /kein Unglück naht deinem Zelt.
17537PsalmenPs239111Denn er befiehlt seinen Engeln, /dich zu behüten auf all deinen Wegen.
17538PsalmenPs239112Sie tragen dich auf ihren Händen, /damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt;
17539PsalmenPs239113du schreitest über Löwen und Nattern, /trittst auf Löwen und Drachen.
17540PsalmenPs239114«Weil er an mir hängt, will ich ihn retten; /ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.
17541PsalmenPs239115Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. /Ich bin bei ihm in der Not, /befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.
17542PsalmenPs239116Ich sättige ihn mit langem Leben /und lasse ihn schauen mein Heil.»
17543PsalmenPs23921[[Ein Psalm. Ein Lied für den Sabbattag.]]
17544PsalmenPs23922Wie schön ist es, dem Herrn zu danken, /deinem Namen, du Höchster, zu singen,
17545PsalmenPs23923am Morgen deine Huld zu verkünden /und in den Nächten deine Treue
17546PsalmenPs23924zur zehnsaitigen Laute, zur Harfe, /zum Klang der Zither.
17547PsalmenPs23925Denn du hast mich durch deine Taten froh gemacht; /Herr, ich will jubeln über die Werke deiner Hände.
17548PsalmenPs23926Wie groß sind deine Werke, o Herr, /wie tief deine Gedanken!
17549PsalmenPs23927Ein Mensch ohne Einsicht erkennt das nicht, /ein Tor kann es nicht verstehen.
17550PsalmenPs23928Wenn auch die Frevler gedeihen /und alle, die Unrecht tun, wachsen, /so nur, damit du sie für immer vernichtest.
17551PsalmenPs23929Herr, du bist der Höchste, /du bleibst auf ewig.
17552PsalmenPs239210Doch deine Feinde, Herr, wahrhaftig, deine Feinde vergehen; /auseinander getrieben werden alle, die Unrecht tun.
17553PsalmenPs239211Du machtest mich stark wie einen Stier, /du salbtest mich mit frischem Öl.
17554PsalmenPs239212Mein Auge blickt herab auf meine Verfolger, /auf alle, die sich gegen mich erheben; /mein Ohr hört vom Geschick der Bösen.
17555PsalmenPs239213Der Gerechte gedeiht wie die Palme, /er wächst wie die Zedern des Libanon.
17556PsalmenPs239214Gepflanzt im Haus des Herrn, /gedeihen sie in den Vorhöfen unseres Gottes.
17557PsalmenPs239215Sie tragen Frucht noch im Alter /und bleiben voll Saft und Frische;
17558PsalmenPs239216sie verkünden: Gerecht ist der Herr; /mein Fels ist er, an ihm ist kein Unrecht.
17559PsalmenPs23931Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; /der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet. Der Erdkreis ist fest gegründet, /nie wird er wanken.
17560PsalmenPs23932Dein Thron steht fest von Anbeginn, /du bist seit Ewigkeit.
17561PsalmenPs23933Fluten erheben sich, Herr, /Fluten erheben ihr Brausen, /Fluten erheben ihr Tosen.
17562PsalmenPs23934Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser, /gewaltiger als die Brandung des Meeres /ist der Herr in der Höhe.
17563PsalmenPs23935Deine Gesetze sind fest und verlässlich; /Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit /für alle Zeiten.
17564PsalmenPs23941Gott der Vergeltung, o Herr, /du Gott der Vergeltung, erscheine!
17565PsalmenPs23942Erhebe dich, Richter der Erde, /vergilt den Stolzen ihr Tun!
17566PsalmenPs23943Wie lange noch dürfen die Frevler, o Herr, /wie lange noch dürfen die Frevler frohlocken?
17567PsalmenPs23944Sie führen freche Reden, /alle, die Unrecht tun, brüsten sich.
17568PsalmenPs23945Herr, sie zertreten dein Volk, /sie unterdrücken dein Erbteil.
17569PsalmenPs23946Sie bringen die Witwen und Waisen um /und morden die Fremden.
17570PsalmenPs23947Sie denken: Der Herr sieht es ja nicht, /der Gott Jakobs merkt es nicht.
17571PsalmenPs23948Begreift doch, ihr Toren im Volk! /Ihr Unvernünftigen, wann werdet ihr klug?
17572PsalmenPs23949Sollte der nicht hören, der das Ohr gepflanzt hat, /sollte der nicht sehen, der das Auge geformt hat?
17573PsalmenPs239410Sollte der nicht strafen, der die Völker erzieht, /er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?
17574PsalmenPs239411Der Herr kennt die Gedanken der Menschen: /Sie sind nichts als ein Hauch.
17575PsalmenPs239412Wohl dem Mann, den du, Herr, erziehst, /den du mit deiner Weisung belehrst.
17576PsalmenPs239413Du bewahrst ihn vor bösen Tagen, /bis man dem Frevler die Grube gräbt.
17577PsalmenPs239414Ja, der Herr wird sein Volk nicht verstoßen /und niemals sein Erbe verlassen.
17578PsalmenPs239415Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit; /ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen.
17579PsalmenPs239416Wer wird sich für mich gegen die Frevler erheben, /wer steht für mich ein gegen den, der Unrecht tut?
17580PsalmenPs239417Wäre nicht der Herr meine Hilfe, /bald würde ich im Land des Schweigens wohnen.
17581PsalmenPs239418Wenn ich sage: «Mein Fuß gleitet aus», /dann stützt mich, Herr, deine Huld.
17582PsalmenPs239419Mehren sich die Sorgen des Herzens, /so erquickt dein Trost meine Seele.
17583PsalmenPs239420Kann sich mit dir der bestechliche Richter verbünden, /der willkürlich straft, gegen das Gesetz?
17584PsalmenPs239421Sie wollen das Leben des Gerechten vernichten /und verurteilen schuldlose Menschen.
17585PsalmenPs239422Doch meine Burg ist der Herr, /mein Gott ist der Fels meiner Zuflucht.
17586PsalmenPs239423Er wird ihnen ihr Unrecht vergelten /und sie wegen ihrer Bosheit vernichten; /vernichten wird sie der Herr, unser Gott.
17587PsalmenPs23951Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn /und zujauchzen dem Fels unsres Heiles!
17588PsalmenPs23952Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen, /vor ihm jauchzen mit Liedern!
17589PsalmenPs23953Denn der Herr ist ein großer Gott, /ein großer König über allen Göttern.
17590PsalmenPs23954In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, /sein sind die Gipfel der Berge.
17591PsalmenPs23955Sein ist das Meer, das er gemacht hat, /das trockene Land, das seine Hände gebildet.
17592PsalmenPs23956Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, /lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!
17593PsalmenPs23957Denn er ist unser Gott, /wir sind das Volk seiner Weide, /die Herde, von seiner Hand geführt. Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! /
17594PsalmenPs23958«Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, /wie in der Wüste am Tag von Massa!
17595PsalmenPs23959Dort haben eure Väter mich versucht, /sie haben mich auf die Probe gestellt und hatten doch mein Tun gesehen.
17596PsalmenPs239510Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht zuwider /und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht; /denn meine Wege kennen sie nicht.
17597PsalmenPs239511Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: /Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe.»
17598PsalmenPs23961Singt dem Herrn ein neues Lied, /singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
17599PsalmenPs23962Singt dem Herrn und preist seinen Namen, /verkündet sein Heil von Tag zu Tag!
17600PsalmenPs23963Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit, /bei allen Nationen von seinen Wundern!
17601PsalmenPs23964Denn groß ist der Herr und hoch zu preisen, /mehr zu fürchten als alle Götter.
17602PsalmenPs23965Alle Götter der Heiden sind nichtig, /der Herr aber hat den Himmel geschaffen.
17603PsalmenPs23966Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht, /Macht und Glanz in seinem Heiligtum.
17604PsalmenPs23967Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, /bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
17605PsalmenPs23968Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, /spendet Opfergaben und tretet ein in sein Heiligtum!
17606PsalmenPs23969In heiligem Schmuck werft euch nieder vor dem Herrn, /erbebt vor ihm, alle Länder der Erde!
17607PsalmenPs239610Verkündet bei den Völkern: /Der Herr ist König. Den Erdkreis hat er gegründet, sodass er nicht wankt. /Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.
17608PsalmenPs239611Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke, /es brause das Meer und alles, was es erfüllt.
17609PsalmenPs239612Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst. /Jubeln sollen alle Bäume des Waldes
17610PsalmenPs239613vor dem Herrn, wenn er kommt, /wenn er kommt, um die Erde zu richten. Er richtet den Erdkreis gerecht /und die Nationen nach seiner Treue.
17611PsalmenPs23971Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. /Freuen sollen sich die vielen Inseln.
17612PsalmenPs23972Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel, /Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Throns.
17613PsalmenPs23973Verzehrendes Feuer läuft vor ihm her /und frisst seine Gegner ringsum.
17614PsalmenPs23974Seine Blitze erhellen den Erdkreis; /die Erde sieht es und bebt.
17615PsalmenPs23975Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn, /vor dem Antlitz des Herrschers aller Welt.
17616PsalmenPs23976Seine Gerechtigkeit verkünden die Himmel, /seine Herrlichkeit schauen alle Völker.
17617PsalmenPs23977Alle, die Bildern dienen, werden zuschanden, /alle, die sich der Götzen rühmen. /Vor ihm werfen sich alle Götter nieder.
17618PsalmenPs23978Zion hört es und freut sich, /Judas Töchter jubeln, Herr, über deine Gerichte.
17619PsalmenPs23979Denn du, Herr, bist der Höchste über der ganzen Erde, /hoch erhaben über alle Götter.
17620PsalmenPs239710Ihr, die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse! /Er behütet das Leben seiner Frommen, /er entreißt sie der Hand der Frevler.
17621PsalmenPs239711Ein Licht erstrahlt den Gerechten /und Freude den Menschen mit redlichem Herzen.
17622PsalmenPs239712Ihr Gerechten, freut euch am Herrn /und lobt seinen heiligen Namen!
17623PsalmenPs23981[[Ein Psalm.]] Singt dem Herrn ein neues Lied; /denn er hat wunderbare Taten vollbracht. Er hat mit seiner Rechten geholfen /und mit seinem heiligen Arm.
17624PsalmenPs23982Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht /und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.
17625PsalmenPs23983Er dachte an seine Huld /und an seine Treue zum Hause Israel. Alle Enden der Erde /sahen das Heil unsres Gottes.
17626PsalmenPs23984Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde, /freut euch, jubelt und singt!
17627PsalmenPs23985Spielt dem Herrn auf der Harfe, /auf der Harfe zu lautem Gesang!
17628PsalmenPs23986Zum Schall der Trompeten und Hörner /jauchzt vor dem Herrn, dem König!
17629PsalmenPs23987Es brause das Meer und alles, was es erfüllt, /der Erdkreis und seine Bewohner.
17630PsalmenPs23988In die Hände klatschen sollen die Ströme, /die Berge sollen jubeln im Chor
17631PsalmenPs23989vor dem Herrn, wenn er kommt, /um die Erde zu richten. Er richtet den Erdkreis gerecht, /die Nationen so, wie es recht ist.
17632PsalmenPs23991Der Herr ist König: Es zittern die Völker. /Er thront auf den Kerubim: Es wankt die Erde.
17633PsalmenPs23992Groß ist der Herr auf Zion, /über alle Völker erhaben.
17634PsalmenPs23993Preisen sollen sie deinen großen, majestätischen Namen. /Denn er ist heilig.
17635PsalmenPs23994Stark ist der König, er liebt das Recht. /Du hast die Weltordnung fest begründet, /hast Recht und Gerechtigkeit in Jakob geschaffen.
17636PsalmenPs23995Rühmt den Herrn, unseren Gott; /werft euch am Schemel seiner Füße nieder! /Denn er ist heilig.
17637PsalmenPs23996Mose und Aaron sind unter seinen Priestern, /Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen; /sie riefen zum Herrn und er hat sie erhört.
17638PsalmenPs23997Aus der Wolkensäule sprach er zu ihnen; /seine Gebote hielten sie, /die Satzung, die er ihnen gab.
17639PsalmenPs23998Herr, unser Gott, du hast sie erhört; /du warst ihnen ein verzeihender Gott, /aber du hast ihre Frevel vergolten.
17640PsalmenPs23999Rühmt den Herrn, unsern Gott, /werft euch nieder an seinem heiligen Berge! /Denn heilig ist der Herr, unser Gott.
17641PsalmenPs231001[[Ein Psalm zum Dankopfer.]] Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde! /
17642PsalmenPs231002Dient dem Herrn mit Freude! /Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
17643PsalmenPs231003Erkennt: Der Herr allein ist Gott. /Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum, /sein Volk und die Herde seiner Weide.
17644PsalmenPs231004Tretet mit Dank durch seine Tore ein! /Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels! /Dankt ihm, preist seinen Namen!
17645PsalmenPs231005Denn der Herr ist gütig, /ewig währt seine Huld, /von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.
17646PsalmenPs231011[[Ein Psalm Davids.]] Von Gnade und Recht will ich singen; /dir, o Herr, will ich spielen.
17647PsalmenPs231012Ich will auf den Weg der Bewährten achten. /Wann kommst du zu mir? /Ich lebe in der Stille meines Hauses mit lauterem Herzen.
17648PsalmenPs231013Ich richte mein Auge nicht auf Schändliches; /ich hasse es, Unrecht zu tun, es soll nicht an mir haften.
17649PsalmenPs231014Falschheit sei meinem Herzen fern; /ich will das Böse nicht kennen.
17650PsalmenPs231015Wer den Nächsten heimlich verleumdet, /den bring ich zum Schweigen. Stolze Augen und hochmütige Herzen /kann ich nicht ertragen.
17651PsalmenPs231016Meine Augen suchen die Treuen im Land; /sie sollen bei mir wohnen. /Wer auf rechten Wegen geht, der darf mir dienen.
17652PsalmenPs231017In meinem Haus soll kein Betrüger wohnen; /kein Lügner kann vor meinen Augen bestehen.
17653PsalmenPs231018Morgen für Morgen spreche ich das Urteil /über die Frevler im Land, /um in der Stadt des Herrn alle auszurotten, die Unrecht tun.
17654PsalmenPs231021[[Gebet eines Unglücklichen, wenn er in Verzweiflung ist und vor dem Herrn seine Sorge ausschüttet.]]
17655PsalmenPs231022Herr, höre mein Gebet! /Mein Schreien dringe zu dir.
17656PsalmenPs231023Verbirg dein Antlitz nicht vor mir! /Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu! /Wenn ich dich anrufe, erhöre mich bald!
17657PsalmenPs231024Meine Tage sind wie Rauch geschwunden, /meine Glieder wie von Feuer verbrannt.
17658PsalmenPs231025Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz, /sodass ich vergessen habe, mein Brot zu essen.
17659PsalmenPs231026Vor lauter Stöhnen und Schreien /bin ich nur noch Haut und Knochen.
17660PsalmenPs231027Ich bin wie eine Dohle in der Wüste, /wie eine Eule in öden Ruinen.
17661PsalmenPs231028Ich liege wach und ich klage /wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
17662PsalmenPs231029Den ganzen Tag schmähen mich die Feinde; /die mich verhöhnen, nennen meinen Namen beim Fluchen.
17663PsalmenPs2310210Staub muss ich essen wie Brot, /mit Tränen mische ich meinen Trank;
17664PsalmenPs2310211denn auf mir lasten dein Zorn und dein Grimm. /Du hast mich hochgerissen und zu Boden geschleudert.
17665PsalmenPs2310212Meine Tage schwinden dahin wie Schatten, /ich verdorre wie Gras.
17666PsalmenPs2310213Du aber, Herr, du thronst für immer und ewig, /dein Name dauert von Geschlecht zu Geschlecht.
17667PsalmenPs2310214Du wirst dich erheben, dich über Zion erbarmen; /denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist da.
17668PsalmenPs2310215An Zions Steinen hängt das Herz deiner Knechte, /um seine Trümmer tragen sie Leid.
17669PsalmenPs2310216Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn /und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
17670PsalmenPs2310217Denn der Herr baut Zion wieder auf /und erscheint in all seiner Herrlichkeit.
17671PsalmenPs2310218Er wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu, /ihre Bitten verschmäht er nicht.
17672PsalmenPs2310219Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, /damit das Volk, das noch erschaffen wird, den Herrn lobpreise.
17673PsalmenPs2310220Denn der Herr schaut herab aus heiliger Höhe, /vom Himmel blickt er auf die Erde nieder;
17674PsalmenPs2310221er will auf das Seufzen der Gefangenen hören /und alle befreien, die dem Tod geweiht sind,
17675PsalmenPs2310222damit sie den Namen des Herrn auf dem Zion verkünden /und sein Lob in Jerusalem,
17676PsalmenPs2310223wenn sich dort Königreiche und Völker versammeln, /um den Herrn zu verehren.
17677PsalmenPs2310224Er hat meine Kraft auf dem Weg gebrochen, /er hat meine Tage verkürzt.
17678PsalmenPs2310225Darum sage ich: Raff mich nicht weg in der Mitte des Lebens, /mein Gott, dessen Jahre Geschlecht um Geschlecht überdauern!
17679PsalmenPs2310226Vorzeiten hast du der Erde Grund gelegt, /die Himmel sind das Werk deiner Hände.
17680PsalmenPs2310227Sie werden vergehen, du aber bleibst; /sie alle zerfallen wie ein Gewand; du wechselst sie wie ein Kleid /und sie schwinden dahin.
17681PsalmenPs2310228Du aber bleibst, der du bist, /und deine Jahre enden nie.
17682PsalmenPs2310229Die Kinder deiner Knechte werden (in Sicherheit) wohnen, /ihre Nachkommen vor deinem Antlitz bestehen.
17683PsalmenPs231031[[Von David.]] Lobe den Herrn, meine Seele, /und alles in mir seinen heiligen Namen!
17684PsalmenPs231032Lobe den Herrn, meine Seele, /und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
17685PsalmenPs231033der dir all deine Schuld vergibt /und all deine Gebrechen heilt,
17686PsalmenPs231034der dein Leben vor dem Untergang rettet /und dich mit Huld und Erbarmen krönt,
17687PsalmenPs231035der dich dein Leben lang mit seinen Gaben sättigt; /wie dem Adler wird dir die Jugend erneuert.
17688PsalmenPs231036Der Herr vollbringt Taten des Heiles, /Recht verschafft er allen Bedrängten.
17689PsalmenPs231037Er hat Mose seine Wege kundgetan, /den Kindern Israels seine Werke.
17690PsalmenPs231038Der Herr ist barmherzig und gnädig, /langmütig und reich an Güte.
17691PsalmenPs231039Er wird nicht immer zürnen, /nicht ewig im Groll verharren.
17692PsalmenPs2310310Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden /und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.
17693PsalmenPs2310311Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, /so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.
17694PsalmenPs2310312So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, /so weit entfernt er die Schuld von uns.
17695PsalmenPs2310313Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, /so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.
17696PsalmenPs2310314Denn er weiß, was wir für Gebilde sind; /er denkt daran: Wir sind nur Staub.
17697PsalmenPs2310315Des Menschen Tage sind wie Gras, /er blüht wie die Blume des Feldes.
17698PsalmenPs2310316Fährt der Wind darüber, ist sie dahin; /der Ort, wo sie stand, weiß von ihr nichts mehr.
17699PsalmenPs2310317Doch die Huld des Herrn währt immer und ewig /für alle, die ihn fürchten und ehren; sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel; /
17700PsalmenPs2310318alle, die seinen Bund bewahren, /an seine Gebote denken und danach handeln.
17701PsalmenPs2310319Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel, /seine königliche Macht beherrscht das All.
17702PsalmenPs2310320Lobt den Herrn, ihr seine Engel, /ihr starken Helden, die seine Befehle vollstrecken, /seinen Worten gehorsam!
17703PsalmenPs2310321Lobt den Herrn, all seine Scharen, /seine Diener, die seinen Willen vollziehen!
17704PsalmenPs2310322Lobt den Herrn, all seine Werke, /an jedem Ort seiner Herrschaft! /Lobe den Herrn, meine Seele!
17705PsalmenPs231041Lobe den Herrn, meine Seele! /Herr, mein Gott, wie groß bist du! /Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
17706PsalmenPs231042Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, /du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.
17707PsalmenPs231043Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser. /Du nimmst dir die Wolken zum Wagen, /du fährst einher auf den Flügeln des Sturmes.
17708PsalmenPs231044Du machst dir die Winde zu Boten /und lodernde Feuer zu deinen Dienern.
17709PsalmenPs231045Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; /in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.
17710PsalmenPs231046Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, /die Wasser standen über den Bergen.
17711PsalmenPs231047Sie wichen vor deinem Drohen zurück, /sie flohen vor der Stimme deines Donners.
17712PsalmenPs231048Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler /an den Ort, den du für sie bestimmt hast.
17713PsalmenPs231049Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, /die dürfen sie nicht überschreiten; /nie wieder sollen sie die Erde bedecken.
17714PsalmenPs2310410Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, /sie eilen zwischen den Bergen dahin.
17715PsalmenPs2310411Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, /die Wildesel stillen ihren Durst daraus.
17716PsalmenPs2310412An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, /aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.
17717PsalmenPs2310413Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, /aus deinen Wolken wird die Erde satt.
17718PsalmenPs2310414Du lässt Gras wachsen für das Vieh, /auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde /
17719PsalmenPs2310415und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt /und Brot das Menschenherz stärkt.
17720PsalmenPs2310416Die Bäume des Herrn trinken sich satt, /die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.
17721PsalmenPs2310417In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, /auf den Zypressen nistet der Storch.
17722PsalmenPs2310418Die hohen Berge gehören dem Steinbock, /dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht.
17723PsalmenPs2310419Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, /die Sonne weiß, wann sie untergeht.
17724PsalmenPs2310420Du sendest Finsternis und es wird Nacht, /dann regen sich alle Tiere des Waldes.
17725PsalmenPs2310421Die jungen Löwen brüllen nach Beute, /sie verlangen von Gott ihre Nahrung.
17726PsalmenPs2310422Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim /und lagern sich in ihren Verstecken.
17727PsalmenPs2310423Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, /an seine Arbeit bis zum Abend.
17728PsalmenPs2310424Herr, wie zahlreich sind deine Werke! /Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, /die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
17729PsalmenPs2310425Da ist das Meer, so groß und weit, /darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.
17730PsalmenPs2310426Dort ziehen die Schiffe dahin, /auch der Leviatan, den du geformt hast, um mit ihm zu spielen.
17731PsalmenPs2310427Sie alle warten auf dich, /dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
17732PsalmenPs2310428Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; /öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem.
17733PsalmenPs2310429Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; /nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin /und kehren zurück zum Staub der Erde.
17734PsalmenPs2310430Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen /und du erneuerst das Antlitz der Erde.
17735PsalmenPs2310431Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; /der Herr freue sich seiner Werke.
17736PsalmenPs2310432Er blickt auf die Erde und sie erbebt; /er rührt die Berge an und sie rauchen.
17737PsalmenPs2310433Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, /will meinem Gott spielen, solange ich da bin.
17738PsalmenPs2310434Möge ihm mein Dichten gefallen. /Ich will mich freuen am Herrn.
17739PsalmenPs2310435Doch die Sünder sollen von der Erde verschwinden /und es sollen keine Frevler mehr da sein. /Lobe den Herrn, meine Seele! /Halleluja!
17740PsalmenPs231051Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! /Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
17741PsalmenPs231052Singt ihm und spielt ihm, /sinnt nach über all seine Wunder!
17742PsalmenPs231053Rühmt euch seines heiligen Namens! /Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.
17743PsalmenPs231054Fragt nach dem Herrn und seiner Macht; /sucht sein Antlitz allezeit!
17744PsalmenPs231055Denkt an die Wunder, die er getan hat, /an seine Zeichen und die Beschlüsse aus seinem Mund.
17745PsalmenPs231056Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, /ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
17746PsalmenPs231057Er, der Herr, ist unser Gott. /Seine Herrschaft umgreift die Erde.
17747PsalmenPs231058Ewig denkt er an seinen Bund, /an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,
17748PsalmenPs231059an den Bund, den er mit Abraham geschlossen, /an den Eid, den er Isaak geschworen hat.
17749PsalmenPs2310510Er bestimmte ihn als Satzung für Jakob, /als ewigen Bund für Israel.
17750PsalmenPs2310511Er sprach: Dir will ich Kanaan geben, /das Land, das dir als Erbe bestimmt ist.
17751PsalmenPs2310512Als sie noch gering waren an Zahl, /nur wenige und fremd im Land,
17752PsalmenPs2310513und noch zogen von Volk zu Volk, /von einem Reich zum andern,
17753PsalmenPs2310514da ließ er sie von niemand bedrücken, /wies ihretwegen Könige zurecht:
17754PsalmenPs2310515«Tastet meine Gesalbten nicht an, /tut meinen Propheten nichts zuleide!»
17755PsalmenPs2310516Dann aber rief er den Hunger ins Land, /entzog ihnen allen Vorrat an Brot.
17756PsalmenPs2310517Doch hatte er ihnen einen Mann vorausgesandt: /Josef wurde als Sklave verkauft.
17757PsalmenPs2310518Man spannte seine Füße in Fesseln /und zwängte seinen Hals ins Eisen
17758PsalmenPs2310519bis zu der Zeit, als sein Wort sich erfüllte /und der Spruch des Herrn ihm Recht gab.
17759PsalmenPs2310520Da sandte der König einen Boten und ließ ihn frei, /der Herrscher der Völker ließ ihn heraus.
17760PsalmenPs2310521Er bestellte ihn zum Herrn über sein Haus, /zum Gebieter über seinen ganzen Besitz.
17761PsalmenPs2310522Er sollte die Fürsten lenken nach seinem Sinn /und die Ältesten Weisheit lehren.
17762PsalmenPs2310523Und Israel kam nach Ägypten, /Jakob wurde Gast im Lande Hams.
17763PsalmenPs2310524Da mehrte Gott sein Volk gewaltig, /machte es stärker als das Volk der Bedrücker.
17764PsalmenPs2310525Er wandelte ihren Sinn zum Hass gegen sein Volk, /sodass sie an seinen Knechten tückisch handelten.
17765PsalmenPs2310526Dann sandte er Mose, seinen Knecht, /und Aaron, den Gott sich erwählte.
17766PsalmenPs2310527Sie wirkten unter ihnen seine Zeichen, /im Lande Hams seine Wunder.
17767PsalmenPs2310528Er sandte Finsternis, da wurde es dunkel; /doch achteten sie nicht auf sein Wort.
17768PsalmenPs2310529Er verwandelte ihre Gewässer in Blut /und ließ ihre Fische sterben.
17769PsalmenPs2310530Ihr Land wimmelte von Fröschen /bis hinein in den Palast des Königs.
17770PsalmenPs2310531Er gebot, da kamen Schwärme von Fliegen /und von Stechmücken über das ganze Gebiet.
17771PsalmenPs2310532Er schickte ihnen Hagel statt Regen, /flammendes Feuer auf ihr Land.
17772PsalmenPs2310533Er zerschlug ihnen Weinstock und Feigenbaum /und knickte in ihrem Gebiet die Bäume um.
17773PsalmenPs2310534Er gebot, da kamen Schwärme von Grillen /und Wanderheuschrecken in gewaltiger Zahl.
17774PsalmenPs2310535Sie fraßen alles Grün in ihrem Land, /sie fraßen die Frucht ihrer Felder.
17775PsalmenPs2310536Er erschlug im Land jede Erstgeburt, /die ganze Blüte der Jugend.
17776PsalmenPs2310537Er führte sein Volk heraus mit Silber und Gold; /in seinen Stämmen fand sich kein Schwächling.
17777PsalmenPs2310538Bei ihrem Auszug waren die Ägypter froh; /denn Schrecken vor ihnen hatte sie alle befallen.
17778PsalmenPs2310539Eine Wolke breitete er aus, um sie zu decken, /und Feuer, um die Nacht zu erleuchten.
17779PsalmenPs2310540Als sie ihn baten, schickte er Wachteln /und sättigte sie mit Brot vom Himmel.
17780PsalmenPs2310541Er öffnete den Felsen und Wasser entquoll ihm, /wie ein Strom floss es dahin in der Wüste.
17781PsalmenPs2310542Denn er dachte an sein heiliges Wort /und an Abraham, seinen Knecht.
17782PsalmenPs2310543Er führte sein Volk heraus in Freude, /seine Erwählten in Jubel.
17783PsalmenPs2310544Er gab ihnen die Länder der Völker /und ließ sie den Besitz der Nationen gewinnen,
17784PsalmenPs2310545damit sie seine Satzungen hielten /und seine Gebote befolgten. /Halleluja!
17785PsalmenPs231061Halleluja! Danket dem Herrn; denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
17786PsalmenPs231062Wer kann die großen Taten des Herrn erzählen, /all seinen Ruhm verkünden?
17787PsalmenPs231063Wohl denen, die das Recht bewahren /und zu jeder Zeit tun, was gerecht ist.
17788PsalmenPs231064Denk an mich, Herr, aus Liebe zu deinem Volk, /such mich auf und bring mir Hilfe!
17789PsalmenPs231065Lass mich das Glück deiner Erwählten schauen, /an der Freude deines Volkes mich freuen, /damit ich gemeinsam mit deinem Erbe mich rühmen kann.
17790PsalmenPs231066Wir haben zusammen mit unsern Vätern gesündigt, /wir haben Unrecht getan und gefrevelt.
17791PsalmenPs231067Unsre Väter in Ägypten begriffen deine Wunder nicht, /dachten nicht an deine reiche Huld /und trotzten dem Höchsten am Schilfmeer.
17792PsalmenPs231068Er aber hat sie gerettet, um seinen Namen zu ehren /und seine Macht zu bekunden.
17793PsalmenPs231069Er bedrohte das Schilfmeer, da wurde es trocken; /wie durch eine Steppe führte er sie durch die Fluten.
17794PsalmenPs2310610Er rettete sie aus der Hand derer, die sie hassten, /erlöste sie aus der Gewalt des Feindes.
17795PsalmenPs2310611Ihre Bedränger bedeckte das Wasser, /nicht einer von ihnen blieb übrig.
17796PsalmenPs2310612Nun glaubten sie Gottes Worten /und sangen laut seinen Lobpreis.
17797PsalmenPs2310613Doch sie vergaßen schnell seine Taten, /wollten auf seinen Ratschluss nicht warten.
17798PsalmenPs2310614Sie wurden in der Wüste begehrlich /und versuchten Gott in der Öde.
17799PsalmenPs2310615Er gab ihnen, was sie von ihm verlangten; /dann aber erfasste sie Ekel und Überdruss.
17800PsalmenPs2310616Sie wurden im Lager eifersüchtig auf Mose /und auf Aaron, den Heiligen des Herrn.
17801PsalmenPs2310617Die Erde tat sich auf, sie verschlang den Datan /und bedeckte die Rotte Abírams.
17802PsalmenPs2310618Feuer verbrannte die Rotte, /Flammen verzehrten die Frevler.
17803PsalmenPs2310619Sie machten am Horeb ein Kalb /und warfen sich vor dem Gussbild nieder.
17804PsalmenPs2310620Die Herrlichkeit Gottes tauschten sie ein /gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst.
17805PsalmenPs2310621Sie vergaßen Gott, ihren Retter, /der einst in Ägypten Großes vollbrachte,
17806PsalmenPs2310622Wunder im Lande Hams, /Furcht erregende Taten am Schilfmeer.
17807PsalmenPs2310623Da fasste er einen Plan und er hätte sie vernichtet, /wäre nicht Mose, sein Erwählter, für sie in die Bresche gesprungen, /sodass Gott sie im Zorn nicht vertilgte.
17808PsalmenPs2310624Sie verschmähten das köstliche Land; /sie glaubten seinen Verheißungen nicht.
17809PsalmenPs2310625In ihren Zelten murrten sie, /hörten nicht auf die Stimme des Herrn.
17810PsalmenPs2310626Da erhob er gegen sie die Hand, /um sie niederzustrecken noch in der Wüste,
17811PsalmenPs2310627ihre Nachkommen unter die Völker zu zerstreuen, /sie in alle Welt zu versprengen.
17812PsalmenPs2310628Sie hängten sich an den Báal-Pegór /und aßen die Opfer der toten Götzen.
17813PsalmenPs2310629Sie erbitterten Gott mit ihren schändlichen Taten, /bis über sie eine schwere Plage kam.
17814PsalmenPs2310630Pinhas trat auf und hielt Gericht; /so wurde die Plage abgewandt.
17815PsalmenPs2310631Das rechnete Gott ihm als Gerechtigkeit an, /ihm und seinem Geschlecht für immer und ewig.
17816PsalmenPs2310632An den Wassern von Meríba reizten sie Gottes Zorn, /ihretwegen erging es Mose übel.
17817PsalmenPs2310633Denn sie hatten seinen Geist erbittert, /sein Mund redete unbedacht.
17818PsalmenPs2310634Sie rotteten die Völker nicht aus, /wie ihnen der Herr einst befahl.
17819PsalmenPs2310635Sie vermischten sich mit den Heiden /und lernten von ihren Taten.
17820PsalmenPs2310636Sie dienten ihren Götzen; /die wurden ihnen zur Falle.
17821PsalmenPs2310637Sie brachten ihre Söhne und Töchter dar /als Opfer für die Dämonen.
17822PsalmenPs2310638Sie vergossen schuldloses Blut, /das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten; /so wurde das Land durch Blutschuld entweiht.
17823PsalmenPs2310639Sie wurden durch ihre Taten unrein /und brachen Gott mit ihrem Tun die Treue.
17824PsalmenPs2310640Der Zorn des Herrn entbrannte gegen sein Volk, /er empfand Abscheu gegen sein Erbe.
17825PsalmenPs2310641Er gab sie in die Hand der Völker /und die sie hassten, beherrschten sie.
17826PsalmenPs2310642Ihre Feinde bedrängten sie, /unter ihre Hand mussten sie sich beugen.
17827PsalmenPs2310643Oft hat er sie befreit; /sie aber trotzten seinem Beschluss /und versanken in ihrer Schuld.
17828PsalmenPs2310644Doch als er ihr Flehen hörte, /sah er auf ihre Not
17829PsalmenPs2310645und dachte ihnen zuliebe an seinen Bund; /er hatte Mitleid in seiner großen Gnade.
17830PsalmenPs2310646Bei denen, die sie verschleppten, /ließ er sie Erbarmen erfahren.
17831PsalmenPs2310647Hilf uns, Herr, unser Gott, /führe uns aus den Völkern zusammen! Wir wollen deinen heiligen Namen preisen, /uns rühmen, weil wir dich loben dürfen.
17832PsalmenPs2310648Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, /vom Anfang bis ans Ende der Zeiten. /Alles Volk soll sprechen: Amen. /Halleluja!
17833PsalmenPs231071Danket dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
17834PsalmenPs231072So sollen alle sprechen, die vom Herrn erlöst sind, /die er von den Feinden befreit hat.
17835PsalmenPs231073Denn er hat sie aus den Ländern gesammelt, /vom Aufgang und Niedergang, vom Norden und Süden.
17836PsalmenPs231074Sie, die umherirrten in der Wüste, im Ödland, /und den Weg zur wohnlichen Stadt nicht fanden,
17837PsalmenPs231075die Hunger litten und Durst, /denen das Leben dahinschwand,
17838PsalmenPs231076die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, /die er ihren Ängsten entriss
17839PsalmenPs231077und die er führte auf geraden Wegen, /sodass sie zur wohnlichen Stadt gelangten:
17840PsalmenPs231078sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, /für sein wunderbares Tun an den Menschen,
17841PsalmenPs231079weil er die lechzende Seele gesättigt, /die hungernde Seele mit seinen Gaben erfüllt hat.
17842PsalmenPs2310710Sie, die saßen in Dunkel und Finsternis, /gefangen in Elend und Eisen,
17843PsalmenPs2310711die den Worten Gottes getrotzt /und verachtet hatten den Ratschluss des Höchsten,
17844PsalmenPs2310712deren Herz er durch Mühsal beugte, /die stürzten und denen niemand beistand,
17845PsalmenPs2310713die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, /die er ihren Ängsten entriss,
17846PsalmenPs2310714die er herausführte aus Dunkel und Finsternis /und deren Fesseln er zerbrach:
17847PsalmenPs2310715sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, /für sein wunderbares Tun an den Menschen,
17848PsalmenPs2310716weil er die ehernen Tore zerbrochen, /die eisernen Riegel zerschlagen hat.
17849PsalmenPs2310717Sie, die dahinsiechten in ihrem sündhaften Treiben, /niedergebeugt wegen ihrer schweren Vergehen,
17850PsalmenPs2310718denen vor jeder Speise ekelte, /die nahe waren den Pforten des Todes,
17851PsalmenPs2310719die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, /die er ihren Ängsten entriss,
17852PsalmenPs2310720denen er sein Wort sandte, die er heilte /und vom Verderben befreite:
17853PsalmenPs2310721sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, /für sein wunderbares Tun an den Menschen.
17854PsalmenPs2310722Sie sollen ihm Dankopfer weihen, /mit Jubel seine Taten verkünden.
17855PsalmenPs2310723Sie, die mit Schiffen das Meer befuhren /und Handel trieben auf den großen Wassern,
17856PsalmenPs2310724die dort die Werke des Herrn bestaunten, /seine Wunder in der Tiefe des Meeres
17857PsalmenPs2310725- Gott gebot und ließ den Sturmwind aufstehn, /der hoch die Wogen türmte -,
17858PsalmenPs2310726die zum Himmel emporstiegen /und hinabfuhren in die tiefste Tiefe, /sodass ihre Seele in der Not verzagte,
17859PsalmenPs2310727die wie Trunkene wankten und schwankten, /am Ende waren mit all ihrer Weisheit,
17860PsalmenPs2310728die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, /die er ihren Ängsten entriss
17861PsalmenPs2310729- er machte aus dem Sturm ein Säuseln, /sodass die Wogen des Meeres schwiegen -,
17862PsalmenPs2310730die sich freuten, dass die Wogen sich legten /und er sie zum ersehnten Hafen führte:
17863PsalmenPs2310731sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, /für sein wunderbares Tun an den Menschen.
17864PsalmenPs2310732Sie sollen ihn in der Gemeinde des Volkes rühmen, /ihn loben im Kreis der Alten.
17865PsalmenPs2310733Er machte Ströme zur dürren Wüste, /Oasen zum dürstenden Ödland,
17866PsalmenPs2310734fruchtbares Land zur salzigen Steppe; /denn seine Bewohner waren böse.
17867PsalmenPs2310735Er machte die Wüste zum Wasserteich, /verdorrtes Land zu Oasen.
17868PsalmenPs2310736Dort siedelte er Hungernde an, /sie gründeten wohnliche Städte.
17869PsalmenPs2310737Sie bestellten Felder, pflanzten Reben /und erzielten reiche Ernten.
17870PsalmenPs2310738Er segnete sie, sodass sie sich gewaltig vermehrten, /gab ihnen große Mengen an Vieh.
17871PsalmenPs2310739Dann aber wurden sie geringer an Zahl, /gebeugt unter der Last von Leid und Kummer.
17872PsalmenPs2310740Er goss über die Edlen Verachtung aus, /ließ sie umherirren in wegloser Wüste.
17873PsalmenPs2310741Die Armen hob er aus dem Elend empor /und vermehrte ihre Sippen, einer Herde gleich.
17874PsalmenPs2310742Die Redlichen sehn es und freuen sich, /doch alle bösen Menschen verstummen.
17875PsalmenPs2310743Wer ist weise und beachtet das alles, /wer begreift die reiche Huld des Herrn?
17876PsalmenPs231081[[Ein Lied. Ein Psalm Davids.]]
17877PsalmenPs231082Mein Herz ist bereit, o Gott, /mein Herz ist bereit, /ich will dir singen und spielen. Wach auf, meine Seele! /
17878PsalmenPs231083Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! /Ich will das Morgenrot wecken.
17879PsalmenPs231084Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, /dir vor den Nationen lobsingen.
17880PsalmenPs231085Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, /deine Treue, so weit die Wolken ziehn.
17881PsalmenPs231086Erheb dich über die Himmel, o Gott! /Deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.
17882PsalmenPs231087Hilf mit deiner Rechten, erhöre uns, /damit die gerettet werden, die du so sehr liebst.
17883PsalmenPs231088Gott hat in seinem Heiligtum gesprochen: /«Ich will triumphieren, will Sichem verteilen /und das Tal von Sukkot vermessen.
17884PsalmenPs231089Mein ist Gilead, mein auch Manasse, /Efraim ist der Helm auf meinem Haupt, /Juda mein Herrscherstab.
17885PsalmenPs2310810Doch Moab ist mein Waschbecken, /auf Edom werfe ich meinen Schuh, /ich triumphiere über das Land der Philister.»
17886PsalmenPs2310811Wer führt mich hin zu der befestigten Stadt, /wer wird mich nach Edom geleiten?
17887PsalmenPs2310812Gott, hast denn du uns verworfen? /Du ziehst ja nicht aus, o Gott, mit unsern Heeren.
17888PsalmenPs2310813Bring uns doch Hilfe im Kampf mit dem Feind! /Denn die Hilfe von Menschen ist nutzlos.
17889PsalmenPs2310814Mit Gott werden wir Großes vollbringen; /er selbst wird unsere Feinde zertreten.
17890PsalmenPs231091[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]] Gott, den ich lobe, schweig doch nicht! /
17891PsalmenPs231092Denn ein Mund voll Frevel, ein Lügenmaul hat sich gegen mich aufgetan. Sie reden zu mir mit falscher Zunge, /
17892PsalmenPs231093umgeben mich mit Worten voll Hass /und bekämpfen mich ohne Grund.
17893PsalmenPs231094Sie befeinden mich, während ich für sie bete, /
17894PsalmenPs231095sie vergelten mir Gutes mit Bösem, /mit Hass meine Liebe.
17895PsalmenPs231096Sein Frevel stehe gegen ihn auf als Zeuge, /ein Ankläger trete an seine Seite.
17896PsalmenPs231097Aus dem Gericht gehe er verurteilt hervor, /selbst sein Gebet werde zur Sünde.
17897PsalmenPs231098Nur gering sei die Zahl seiner Tage, /sein Amt soll ein andrer erhalten.
17898PsalmenPs231099Seine Kinder sollen zu Waisen werden /und seine Frau zur Witwe.
17899PsalmenPs2310910Unstet sollen seine Kinder umherziehen und betteln, /aus den Trümmern ihres Hauses vertrieben.
17900PsalmenPs2310911Sein Gläubiger reiße all seinen Besitz an sich, /Fremde sollen plündern, was er erworben hat.
17901PsalmenPs2310912Niemand sei da, der ihm die Gunst bewahrt, /keiner, der sich der Waisen erbarmt.
17902PsalmenPs2310913Seine Nachkommen soll man vernichten, /im nächsten Geschlecht schon erlösche sein Name.
17903PsalmenPs2310914Der Herr denke an die Schuld seiner Väter, /ungetilgt bleibe die Sünde seiner Mutter.
17904PsalmenPs2310915Ihre Schuld stehe dem Herrn allzeit vor Augen, /ihr Andenken lösche er aus auf Erden.
17905PsalmenPs2310916Denn dieser Mensch dachte nie daran, Gnade zu üben; /er verfolgte den Gebeugten und Armen /und wollte den Verzagten töten.
17906PsalmenPs2310917Er liebte den Fluch - der komme über ihn; /er verschmähte den Segen der bleibe ihm fern.
17907PsalmenPs2310918Er zog den Fluch an wie ein Gewand; /der dringe wie Wasser in seinen Leib, /wie Öl in seine Glieder.
17908PsalmenPs2310919Er werde für ihn wie das Kleid, in das er sich hüllt, /wie der Gürtel, der ihn allzeit umschließt.
17909PsalmenPs2310920So lohne der Herr es denen, die mich verklagen, /und denen, die Böses gegen mich reden.
17910PsalmenPs2310921Du aber, Herr und Gebieter, /handle an mir, wie es deinem Namen entspricht, /reiß mich heraus in deiner gütigen Huld!
17911PsalmenPs2310922Denn ich bin arm und gebeugt, /mir bebt das Herz in der Brust.
17912PsalmenPs2310923Wie ein flüchtiger Schatten schwinde ich dahin; /sie schütteln mich wie eine Heuschrecke ab.
17913PsalmenPs2310924Mir wanken die Knie vom Fasten, /mein Leib nimmt ab und wird mager.
17914PsalmenPs2310925Ich wurde für sie zum Spott und zum Hohn, /sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen.
17915PsalmenPs2310926Hilf mir, Herr, mein Gott, /in deiner Huld errette mich!
17916PsalmenPs2310927Sie sollen erkennen, dass deine Hand dies vollbracht hat, /dass du, o Herr, es getan hast.
17917PsalmenPs2310928Mögen sie fluchen - du wirst segnen. /Meine Gegner sollen scheitern, dein Knecht aber darf sich freuen.
17918PsalmenPs2310929Meine Ankläger sollen sich bedecken mit Schmach, /wie in einen Mantel sich in Schande hüllen.
17919PsalmenPs2310930Ich will den Herrn preisen mit lauter Stimme, /in der Menge ihn loben.
17920PsalmenPs2310931Denn er steht dem Armen zur Seite, /um ihn vor falschen Richtern zu retten.
17921PsalmenPs231101[[Ein Psalm Davids.]] So spricht der Herr zu meinem Herrn: /Setze dich mir zur Rechten /und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.
17922PsalmenPs231102Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: /«Herrsche inmitten deiner Feinde!»
17923PsalmenPs231103Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht /(wenn du erscheinst) in heiligem Schmuck; ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, /wie den Tau in der Frühe.
17924PsalmenPs231104Der Herr hat geschworen und nie wird's ihn reuen: /«Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.»
17925PsalmenPs231105Der Herr steht dir zur Seite; /er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes.
17926PsalmenPs231106Er hält Gericht unter den Völkern, er häuft die Toten, /die Häupter zerschmettert er weithin auf Erden.
17927PsalmenPs231107Er trinkt aus dem Bach am Weg; /so kann er (von neuem) das Haupt erheben.
17928PsalmenPs231111Halleluja! Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen /im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.
17929PsalmenPs231112Groß sind die Werke des Herrn, /kostbar allen, die sich an ihnen freuen.
17930PsalmenPs231113Er waltet in Hoheit und Pracht, /seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
17931PsalmenPs231114Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet, /der Herr ist gnädig und barmherzig.
17932PsalmenPs231115Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, /an seinen Bund denkt er auf ewig.
17933PsalmenPs231116Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan, /um ihm das Erbe der Völker zu geben.
17934PsalmenPs231117Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig, /all seine Gebote sind verlässlich.
17935PsalmenPs231118Sie stehen fest für immer und ewig, /geschaffen in Treue und Redlichkeit.
17936PsalmenPs231119Er gewährte seinem Volk Erlösung /und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten. /Furcht gebietend ist sein Name und heilig.
17937PsalmenPs2311110Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; /alle, die danach leben, sind klug. /Sein Ruhm hat Bestand für immer.
17938PsalmenPs231121Halleluja! Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt /und sich herzlich freut an seinen Geboten.
17939PsalmenPs231122Seine Nachkommen werden mächtig im Land, /das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet.
17940PsalmenPs231123Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, /sein Heil hat Bestand für immer.
17941PsalmenPs231124Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht: /der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
17942PsalmenPs231125Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist, /der das Seine ordnet, wie es recht ist.
17943PsalmenPs231126Niemals gerät er ins Wanken; /ewig denkt man an den Gerechten.
17944PsalmenPs231127Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung; /sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.
17945PsalmenPs231128Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nie; /denn bald wird er herabschauen auf seine Bedränger.
17946PsalmenPs231129Reichlich gibt er den Armen, /sein Heil hat Bestand für immer; /er ist mächtig und hoch geehrt.
17947PsalmenPs2311210Voll Verdruss sieht es der Frevler, /er knirscht mit den Zähnen und geht zugrunde. /Zunichte werden die Wünsche der Frevler.
17948PsalmenPs231131Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, /lobt den Namen des Herrn!
17949PsalmenPs231132Der Name des Herrn sei gepriesen /von nun an bis in Ewigkeit.
17950PsalmenPs231133Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang /sei der Name des Herrn gelobt.
17951PsalmenPs231134Der Herr ist erhaben über alle Völker, /seine Herrlichkeit überragt die Himmel.
17952PsalmenPs231135Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott, /im Himmel und auf Erden,
17953PsalmenPs231136ihm, der in der Höhe thront, /der hinabschaut in die Tiefe,
17954PsalmenPs231137der den Schwachen aus dem Staub emporhebt /und den Armen erhöht, der im Schmutz liegt?
17955PsalmenPs231138Er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, /bei den Edlen seines Volkes.
17956PsalmenPs231139Die Frau, die kinderlos war, lässt er im Hause wohnen; /sie wird Mutter und freut sich an ihren Kindern. /Halleluja!
17957PsalmenPs231141Als Israel aus Ägypten auszog, /Jakobs Haus aus dem Volk mit fremder Sprache,
17958PsalmenPs231142da wurde Juda Gottes Heiligtum, /Israel das Gebiet seiner Herrschaft.
17959PsalmenPs231143Das Meer sah es und floh, /der Jordan wich zurück.
17960PsalmenPs231144Die Berge hüpften wie Widder, /die Hügel wie junge Lämmer.
17961PsalmenPs231145Was ist mit dir, Meer, dass du fliehst, /und mit dir, Jordan, dass du zurückweichst?
17962PsalmenPs231146Ihr Berge, was hüpft ihr wie Widder, /und ihr Hügel, wie junge Lämmer?
17963PsalmenPs231147Vor dem Herrn erbebe, du Erde, /vor dem Antlitz des Gottes Jakobs,
17964PsalmenPs231148der den Fels zur Wasserflut wandelt /und Kieselgestein zu quellendem Wasser.
17965PsalmenPs231151Nicht uns, o Herr, bring zu Ehren, /nicht uns, sondern deinen Namen, /in deiner Huld und Treue!
17966PsalmenPs231152Warum sollen die Völker sagen: /«Wo ist denn ihr Gott?»
17967PsalmenPs231153Unser Gott ist im Himmel; /alles, was ihm gefällt, das vollbringt er.
17968PsalmenPs231154Die Götzen der Völker sind nur Silber und Gold, /ein Machwerk von Menschenhand.
17969PsalmenPs231155Sie haben einen Mund und reden nicht, /Augen und sehen nicht;
17970PsalmenPs231156sie haben Ohren und hören nicht, /eine Nase und riechen nicht;
17971PsalmenPs231157mit ihren Händen können sie nicht greifen, /mit den Füßen nicht gehen, /sie bringen keinen Laut hervor aus ihrer Kehle.
17972PsalmenPs231158Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, /alle, die den Götzen vertrauen.
17973PsalmenPs231159Israel, vertrau auf den Herrn! /Er ist für euch Helfer und Schild.
17974PsalmenPs2311510Haus Aaron, vertrau auf den Herrn! /Er ist für euch Helfer und Schild.
17975PsalmenPs2311511Alle, die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf den Herrn! /Er ist für euch Helfer und Schild.
17976PsalmenPs2311512Der Herr denkt an uns, er wird uns segnen, /er wird das Haus Israel segnen, /er wird das Haus Aaron segnen.
17977PsalmenPs2311513Der Herr wird alle segnen, die ihn fürchten, /segnen Kleine und Große.
17978PsalmenPs2311514Es mehre euch der Herr, /euch und eure Kinder.
17979PsalmenPs2311515Seid gesegnet vom Herrn, /der Himmel und Erde gemacht hat.
17980PsalmenPs2311516Der Himmel ist der Himmel des Herrn, /die Erde aber gab er den Menschen.
17981PsalmenPs2311517Tote können den Herrn nicht mehr loben, /keiner, der ins Schweigen hinabfuhr.
17982PsalmenPs2311518Wir aber preisen den Herrn /von nun an bis in Ewigkeit. /Halleluja!
17983PsalmenPs231161Ich liebe den Herrn; /denn er hat mein lautes Flehen gehört
17984PsalmenPs231162und sein Ohr mir zugeneigt /an dem Tag, als ich zu ihm rief.
17985PsalmenPs231163Mich umfingen die Fesseln des Todes, /mich befielen die Ängste der Unterwelt, /mich trafen Bedrängnis und Kummer.
17986PsalmenPs231164Da rief ich den Namen des Herrn an: /«Ach Herr, rette mein Leben!»
17987PsalmenPs231165Der Herr ist gnädig und gerecht, /unser Gott ist barmherzig.
17988PsalmenPs231166Der Herr behütet die schlichten Herzen; /ich war in Not und er brachte mir Hilfe.
17989PsalmenPs231167Komm wieder zur Ruhe, mein Herz! /Denn der Herr hat dir Gutes getan.
17990PsalmenPs231168Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, /meine Tränen (getrocknet), /meinen Fuß (bewahrt vor) dem Gleiten.
17991PsalmenPs231169So gehe ich meinen Weg vor dem Herrn /im Land der Lebenden.
17992PsalmenPs2311610Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte: /Ich bin so tief gebeugt.
17993PsalmenPs2311611In meiner Bestürzung sagte ich: /Die Menschen lügen alle.
17994PsalmenPs2311612Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, /was er mir Gutes getan hat?
17995PsalmenPs2311613Ich will den Kelch des Heils erheben /und anrufen den Namen des Herrn.
17996PsalmenPs2311614Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen /offen vor seinem ganzen Volk.
17997PsalmenPs2311615Kostbar ist in den Augen des Herrn /das Sterben seiner Frommen.
17998PsalmenPs2311616Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, /dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. /Du hast meine Fesseln gelöst.
17999PsalmenPs2311617Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen /und anrufen den Namen des Herrn.
18000PsalmenPs2311618Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen /offen vor seinem ganzen Volk,
18001PsalmenPs2311619in den Vorhöfen am Haus des Herrn, /in deiner Mitte, Jerusalem. /Halleluja!
18002PsalmenPs231171Lobet den Herrn, alle Völker, /preist ihn, alle Nationen!
18003PsalmenPs231172Denn mächtig waltet über uns seine Huld, /die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. /Halleluja!
18004PsalmenPs231181Danket dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
18005PsalmenPs231182So soll Israel sagen: /Denn seine Huld währt ewig.
18006PsalmenPs231183So soll das Haus Aaron sagen: /Denn seine Huld währt ewig.
18007PsalmenPs231184So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: /Denn seine Huld währt ewig.
18008PsalmenPs231185In der Bedrängnis rief ich zum Herrn; /der Herr hat mich erhört und mich frei gemacht.
18009PsalmenPs231186Der Herr ist bei mir, ich fürchte mich nicht. /Was können Menschen mir antun?
18010PsalmenPs231187Der Herr ist bei mir, er ist mein Helfer; /ich aber schaue auf meine Hasser herab.
18011PsalmenPs231188Besser, sich zu bergen beim Herrn, /als auf Menschen zu bauen.
18012PsalmenPs231189Besser, sich zu bergen beim Herrn, /als auf Fürsten zu bauen.
18013PsalmenPs2311810Alle Völker umringen mich; /ich wehre sie ab im Namen des Herrn.
18014PsalmenPs2311811Sie umringen, ja, sie umringen mich; /ich wehre sie ab im Namen des Herrn.
18015PsalmenPs2311812Sie umschwirren mich wie Bienen, /wie ein Strohfeuer verlöschen sie; /ich wehre sie ab im Namen des Herrn.
18016PsalmenPs2311813Sie stießen mich hart, sie wollten mich stürzen; /der Herr aber hat mir geholfen.
18017PsalmenPs2311814Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; /er ist für mich zum Retter geworden.
18018PsalmenPs2311815Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: /«Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!
18019PsalmenPs2311816Die Rechte des Herrn ist erhoben, /die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!»
18020PsalmenPs2311817Ich werde nicht sterben, sondern leben, /um die Taten des Herrn zu verkünden.
18021PsalmenPs2311818Der Herr hat mich hart gezüchtigt, /doch er hat mich nicht dem Tod übergeben.
18022PsalmenPs2311819Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, /damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken.
18023PsalmenPs2311820Das ist das Tor zum Herrn, /nur Gerechte treten hier ein.
18024PsalmenPs2311821Ich danke dir, dass du mich erhört hast; /du bist für mich zum Retter geworden.
18025PsalmenPs2311822Der Stein, den die Bauleute verwarfen, /er ist zum Eckstein geworden.
18026PsalmenPs2311823Das hat der Herr vollbracht, /vor unseren Augen geschah dieses Wunder.
18027PsalmenPs2311824Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; /wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.
18028PsalmenPs2311825Ach, Herr, bring doch Hilfe! /Ach, Herr, gib doch Gelingen!
18029PsalmenPs2311826Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. /Wir segnen euch vom Haus des Herrn her. /
18030PsalmenPs2311827Gott, der Herr, erleuchte uns. Mit Zweigen in den Händen /schließt euch zusammen zum Reigen /bis zu den Hörnern des Altars!
18031PsalmenPs2311828Du bist mein Gott, dir will ich danken; /mein Gott, dich will ich rühmen.
18032PsalmenPs2311829Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
18033PsalmenPs231191(Alef) Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist, /die leben nach der Weisung des Herrn.
18034PsalmenPs231192Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen /und ihn suchen von ganzem Herzen,
18035PsalmenPs231193die kein Unrecht tun /und auf seinen Wegen gehn.
18036PsalmenPs231194Du hast deine Befehle gegeben, /damit man sie genau beachtet.
18037PsalmenPs231195Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet, /deinen Gesetzen zu folgen!
18038PsalmenPs231196Dann werde ich niemals scheitern, /wenn ich auf all deine Gebote schaue.
18039PsalmenPs231197Mit lauterem Herzen will ich dir danken, /wenn ich deine gerechten Urteile lerne.
18040PsalmenPs231198Deinen Gesetzen will ich immer folgen. /Lass mich doch niemals im Stich! (Bet)
18041PsalmenPs231199Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? /Wenn er sich hält an dein Wort.
18042PsalmenPs2311910Ich suche dich von ganzem Herzen. /Lass mich nicht abirren von deinen Geboten!
18043PsalmenPs2311911Ich berge deinen Spruch im Herzen, /damit ich gegen dich nicht sündige.
18044PsalmenPs2311912Gepriesen seist du, Herr. /Lehre mich deine Gesetze!
18045PsalmenPs2311913Mit meinen Lippen verkünde ich /alle Urteile deines Mundes.
18046PsalmenPs2311914Nach deinen Vorschriften zu leben /freut mich mehr als großer Besitz.
18047PsalmenPs2311915Ich will nachsinnen über deine Befehle /und auf deine Pfade schauen.
18048PsalmenPs2311916Ich habe meine Freude an deinen Gesetzen, /dein Wort will ich nicht vergessen. (Gimel)
18049PsalmenPs2311917Tu deinem Knecht Gutes, erhalt mich am Leben! /Dann will ich dein Wort befolgen.
18050PsalmenPs2311918Öffne mir die Augen /für das Wunderbare an deiner Weisung!
18051PsalmenPs2311919Ich bin nur Gast auf Erden. /Verbirg mir nicht deine Gebote!
18052PsalmenPs2311920In Sehnsucht nach deinem Urteil /verzehrt sich allezeit meine Seele.
18053PsalmenPs2311921Du drohst den Stolzen. /Verflucht sei, wer abirrt von deinen Geboten.
18054PsalmenPs2311922Nimm von mir Schmach und Verachtung! /Denn was du vorschreibst, befolge ich.
18055PsalmenPs2311923Wenn auch Fürsten gegen mich beraten: /dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze.
18056PsalmenPs2311924Deine Vorschriften machen mich froh; /sie sind meine Berater. (Dalet)
18057PsalmenPs2311925Meine Seele klebt am Boden. /Durch dein Wort belebe mich!
18058PsalmenPs2311926Ich habe dir mein Geschick erzählt und du erhörtest mich. /Lehre mich deine Gesetze!
18059PsalmenPs2311927Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, /dann will ich nachsinnen über deine Wunder.
18060PsalmenPs2311928Meine Seele zerfließt vor Kummer. /Richte mich auf durch dein Wort!
18061PsalmenPs2311929Halte mich fern vom Weg der Lüge; /begnade mich mit deiner Weisung!
18062PsalmenPs2311930Ich wählte den Weg der Wahrheit; /nach deinen Urteilen hab ich Verlangen.
18063PsalmenPs2311931Ich halte an deinen Vorschriften fest. /Herr, lass mich niemals scheitern!
18064PsalmenPs2311932Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote, /denn mein Herz machst du weit. (He)
18065PsalmenPs2311933Herr, weise mir den Weg deiner Gesetze! /Ich will ihn einhalten bis ans Ende.
18066PsalmenPs2311934Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge /und mich an sie halte aus ganzem Herzen.
18067PsalmenPs2311935Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote! /Ich habe an ihm Gefallen.
18068PsalmenPs2311936Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, /doch nicht der Habgier!
18069PsalmenPs2311937Wende meine Augen ab von eitlen Dingen; /durch dein Wort belebe mich!
18070PsalmenPs2311938Erfülle deinem Knecht die Verheißung, /die allen gilt, die dich fürchten und ehren.
18071PsalmenPs2311939Wende die Schande ab, vor der mir graut; /denn deine Entscheide sind gut.
18072PsalmenPs2311940Nach deinen Befehlen hab ich Verlangen. /Gib mir neue Kraft durch deine Gerechtigkeit! (Waw)
18073PsalmenPs2311941Herr, deine Huld komme auf mich herab /und deine Hilfe, wie du es verheißen hast.
18074PsalmenPs2311942Dann kann ich dem, der mich schmäht, erwidern; /denn ich vertraue auf dein Wort.
18075PsalmenPs2311943Entziehe meinem Mund nicht das Wort der Wahrheit! /Ich hoffe so sehr auf deine Entscheide.
18076PsalmenPs2311944Ich will deiner Weisung beständig folgen, /auf immer und ewig.
18077PsalmenPs2311945Dann schreite ich aus auf freier Bahn; /denn ich frage nach deinen Befehlen.
18078PsalmenPs2311946Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen /und mich nicht vor ihnen schämen.
18079PsalmenPs2311947An deinen Geboten habe ich meine Freude, /ich liebe sie von Herzen.
18080PsalmenPs2311948Ich erhebe meine Hände zu deinen Geboten; /nachsinnen will ich über deine Gesetze. (Sajin)
18081PsalmenPs2311949Denk an das Wort für deinen Knecht, /durch das du mir Hoffnung gabst.
18082PsalmenPs2311950Das ist mein Trost im Elend: /Deine Verheißung spendet mir Leben.
18083PsalmenPs2311951Frech verhöhnen mich die Stolzen; /ich aber weiche nicht ab von deiner Weisung.
18084PsalmenPs2311952Denke ich an deine Urteile seit alter Zeit, /Herr, dann bin ich getröstet.
18085PsalmenPs2311953Zorn packt mich wegen der Frevler, /weil sie deine Weisung missachten.
18086PsalmenPs2311954Zum Lobgesang wurden mir deine Gesetze /im Haus meiner Pilgerschaft.
18087PsalmenPs2311955In der Nacht denke ich, Herr, an deinen Namen; /ich will deine Weisung beachten.
18088PsalmenPs2311956Deine Befehle zu befolgen /ist das Glück, das mir zufiel. (Chet)
18089PsalmenPs2311957Mein Anteil ist der Herr; /ich habe versprochen, dein Wort zu beachten.
18090PsalmenPs2311958Ich suche deine Gunst von ganzem Herzen. /Sei mir gnädig nach deiner Verheißung!
18091PsalmenPs2311959Ich überdenke meine Wege, /zu deinen Vorschriften lenke ich meine Schritte.
18092PsalmenPs2311960Ich eile und säume nicht, /deine Gebote zu halten.
18093PsalmenPs2311961Auch wenn mich die Stricke der Frevler fesseln, /vergesse ich deine Weisung nicht.
18094PsalmenPs2311962Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen /wegen deiner gerechten Entscheide.
18095PsalmenPs2311963Ich bin ein Freund all derer, die dich fürchten und ehren, /und aller, die deine Befehle befolgen.
18096PsalmenPs2311964Von deiner Güte, Herr, ist die Erde erfüllt. /Lehre mich deine Gesetze! (Tet)
18097PsalmenPs2311965Du hast deinem Knecht Gutes erwiesen, /o Herr, nach deinem Wort.
18098PsalmenPs2311966Lehre mich Erkenntnis und rechtes Urteil! /Ich vertraue auf deine Gebote.
18099PsalmenPs2311967Ehe ich gedemütigt wurde, ging mein Weg in die Irre; /nun aber halte ich mich an deine Verheißung.
18100PsalmenPs2311968Du bist gut und wirkst Gutes. /Lehre mich deine Gesetze!
18101PsalmenPs2311969Stolze verbreiten über mich Lügen, /ich aber halte mich von ganzem Herzen an deine Befehle.
18102PsalmenPs2311970Abgestumpft und satt ist ihr Herz, /ich aber ergötze mich an deiner Weisung.
18103PsalmenPs2311971Dass ich gedemütigt wurde, war für mich gut; /denn so lernte ich deine Gesetze.
18104PsalmenPs2311972Die Weisung deines Mundes ist mir lieb, /mehr als große Mengen von Gold und Silber. (Jod)
18105PsalmenPs2311973Deine Hände haben mich gemacht und geformt. /Gib mir Einsicht, damit ich deine Gebote lerne.
18106PsalmenPs2311974Wer dich fürchtet, wird mich sehen und sich freuen; /denn ich warte auf dein Wort.
18107PsalmenPs2311975Herr, ich weiß, dass deine Entscheide gerecht sind; /du hast mich gebeugt, weil du treu für mich sorgst.
18108PsalmenPs2311976Tröste mich in deiner Huld, /wie du es deinem Knecht verheißen hast.
18109PsalmenPs2311977Dein Erbarmen komme über mich, damit ich lebe; /denn deine Weisung macht mich froh.
18110PsalmenPs2311978Schande über die Stolzen, die mich zu Unrecht bedrücken! /Ich aber sinne nach über deine Befehle.
18111PsalmenPs2311979Mir sollen sich alle zuwenden, die dich fürchten und ehren /und die deine Vorschriften kennen.
18112PsalmenPs2311980Mein Herz richte sich ganz nach deinen Gesetzen; /dann werde ich nicht zuschanden. (Kaf)
18113PsalmenPs2311981Nach deiner Hilfe sehnt sich meine Seele; /ich warte auf dein Wort.
18114PsalmenPs2311982Meine Augen sehnen sich nach deiner Verheißung, /sie fragen: Wann wirst du mich trösten?
18115PsalmenPs2311983Ich bin wie ein Schlauch voller Risse, /doch deine Gesetze habe ich nicht vergessen.
18116PsalmenPs2311984Wie viele Tage noch bleiben deinem Knecht? /Wann wirst du meine Verfolger richten?
18117PsalmenPs2311985Stolze stellen mir Fallen, /sie handeln nicht nach deiner Weisung.
18118PsalmenPs2311986Zuverlässig sind all deine Gebote. /Zu Unrecht verfolgt man mich. Komm mir zu Hilfe!
18119PsalmenPs2311987Fast hätte man mich von der Erde ausgetilgt; /dennoch halte ich fest an deinen Befehlen.
18120PsalmenPs2311988In deiner großen Huld lass mich leben /und ich will beachten, was dein Mund mir gebietet. (Lamed)
18121PsalmenPs2311989Herr, dein Wort bleibt auf ewig, /es steht fest wie der Himmel.
18122PsalmenPs2311990Deine Treue währt von Geschlecht zu Geschlecht; /du hast die Erde gegründet, sie bleibt bestehen.
18123PsalmenPs2311991Nach deiner Ordnung bestehen sie bis heute /und dir ist alles dienstbar.
18124PsalmenPs2311992Wäre nicht dein Gesetz meine Freude, /ich wäre zugrunde gegangen in meinem Elend.
18125PsalmenPs2311993Nie will ich deine Befehle vergessen; /denn durch sie schenkst du mir Leben.
18126PsalmenPs2311994Ich bin dein, errette mich! /Ich frage nach deinen Befehlen.
18127PsalmenPs2311995Frevler lauern mir auf, um mich zu vernichten; /doch mein Sinn achtet auf das, was du gebietest.
18128PsalmenPs2311996Ich sah, dass alles Vollkommene Grenzen hat; /doch dein Gebot kennt keine Schranken. (Mem)
18129PsalmenPs2311997Wie lieb ist mir deine Weisung; /ich sinne über sie nach den ganzen Tag.
18130PsalmenPs2311998Dein Gebot macht mich weiser als all meine Feinde; /denn immer ist es mir nahe.
18131PsalmenPs2311999Ich wurde klüger als all meine Lehrer; /denn über deine Vorschriften sinne ich nach.
18132PsalmenPs23119100Mehr Einsicht habe ich als die Alten; /denn ich beachte deine Befehle.
18133PsalmenPs23119101Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; /denn ich will dein Wort befolgen.
18134PsalmenPs23119102Ich weiche nicht ab von deinen Entscheiden, /du hast mich ja selbst unterwiesen.
18135PsalmenPs23119103Wie köstlich ist für meinen Gaumen deine Verheißung, /süßer als Honig für meinen Mund.
18136PsalmenPs23119104Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht, /darum hasse ich alle Pfade der Lüge. (Nun)
18137PsalmenPs23119105Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, /ein Licht für meine Pfade.
18138PsalmenPs23119106Ich tat einen Schwur und ich will ihn halten: /Ich will deinen gerechten Entscheidungen folgen.
18139PsalmenPs23119107Herr, ganz tief bin ich gebeugt. /Durch dein Wort belebe mich!
18140PsalmenPs23119108Herr, nimm mein Lobopfer gnädig an /und lehre mich deine Entscheide!
18141PsalmenPs23119109Mein Leben ist ständig in Gefahr, /doch ich vergesse nie deine Weisung.
18142PsalmenPs23119110Frevler legen mir Schlingen, /aber ich irre nicht ab von deinen Befehlen.
18143PsalmenPs23119111Deine Vorschriften sind auf ewig mein Erbteil; /denn sie sind die Freude meines Herzens.
18144PsalmenPs23119112Mein Herz ist bereit, dein Gesetz zu erfüllen /bis ans Ende und ewig. (Samech)
18145PsalmenPs23119113Zwiespältige Menschen sind mir von Grund auf verhasst, /doch dein Gesetz ist mir lieb.
18146PsalmenPs23119114Du bist mein Schutz und mein Schild, /ich warte auf dein Wort.
18147PsalmenPs23119115Weicht zurück von mir, ihr Bösen! /Ich will die Gebote meines Gottes befolgen.
18148PsalmenPs23119116Stütze mich, damit ich lebe, wie du es verheißen hast. /Lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern!
18149PsalmenPs23119117Gib mir Halt, dann finde ich Rettung; /immer will ich auf deine Gesetze schauen.
18150PsalmenPs23119118Alle, die sich von deinen Gesetzen entfernen, verwirfst du; /denn ihr Sinnen und Trachten ist Lüge.
18151PsalmenPs23119119Alle Frevler im Land sind für dich wie Schlacken, /darum liebe ich, was du gebietest.
18152PsalmenPs23119120Aus Ehrfurcht vor dir erschauert mein Leib, /vor deinen Urteilen empfinde ich heilige Scheu. (Ajin)
18153PsalmenPs23119121Ich tue, was recht und gerecht ist. /Gib mich meinen Bedrückern nicht preis!
18154PsalmenPs23119122Verbürg dich für das Wohl deines Knechtes, /damit die Stolzen mich nicht unterdrücken.
18155PsalmenPs23119123Meine Augen sehnen sich nach deiner Hilfe, /nach deiner gerechten Verheißung.
18156PsalmenPs23119124Handle an deinem Knecht nach deiner Huld /und lehre mich deine Gesetze!
18157PsalmenPs23119125Ich bin dein Knecht. Gib mir Einsicht, /damit ich verstehe, was du gebietest.
18158PsalmenPs23119126Herr, es ist Zeit zu handeln; /man hat dein Gesetz gebrochen.
18159PsalmenPs23119127Darum liebe ich deine Gebote /mehr als Rotgold und Weißgold.
18160PsalmenPs23119128Darum lebe ich genau nach deinen Befehlen; /ich hasse alle Pfade der Lüge. (Pe)
18161PsalmenPs23119129Deine Vorschriften sind der Bewunderung wert; /darum bewahrt sie mein Herz.
18162PsalmenPs23119130Die Erklärung deiner Worte bringt Erleuchtung, /den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht.
18163PsalmenPs23119131Weit öffne ich meinen Mund /und lechze nach deinen Geboten; /denn nach ihnen hab ich Verlangen.
18164PsalmenPs23119132Wende dich mir zu, sei mir gnädig, /wie es denen gebührt, die deinen Namen lieben.
18165PsalmenPs23119133Festige meine Schritte, wie du es verheißen hast. /Lass kein Unrecht über mich herrschen!
18166PsalmenPs23119134Erlöse mich aus der Gewalt der Menschen; /dann will ich deine Befehle halten.
18167PsalmenPs23119135Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht /und lehre mich deine Gesetze!
18168PsalmenPs23119136Tränenbäche strömen aus meinen Augen, /weil man dein Gesetz nicht befolgt. (Zade)
18169PsalmenPs23119137Herr, du bist gerecht /und deine Entscheide sind richtig.
18170PsalmenPs23119138Du hast deine Vorschriften erlassen in Gerechtigkeit /und in großer Treue.
18171PsalmenPs23119139Der Eifer für dich verzehrt mich; /denn meine Gegner vergessen deine Worte.
18172PsalmenPs23119140Deine Worte sind rein und lauter; /dein Knecht hat sie lieb.
18173PsalmenPs23119141Ich bin gering und verachtet, /doch ich vergesse nie deine Befehle.
18174PsalmenPs23119142Deine Gerechtigkeit bleibt ewig Gerechtigkeit, /deine Weisung ist Wahrheit.
18175PsalmenPs23119143Mich trafen Not und Bedrängnis, /doch deine Gebote machen mich froh.
18176PsalmenPs23119144Deine Vorschriften sind auf ewig gerecht. /Gib mir Einsicht, damit ich lebe. (Qof)
18177PsalmenPs23119145Erhöre mich, Herr, ich rufe von ganzem Herzen; /deine Gesetze will ich halten.
18178PsalmenPs23119146Ich rufe zu dir; errette mich, /dann will ich deinen Vorschriften folgen.
18179PsalmenPs23119147Schon beim Morgengrauen komme ich und flehe; /ich warte auf dein Wort.
18180PsalmenPs23119148Meine Augen eilen den Nachtwachen voraus; /denn ich sinne nach über deine Verheißung.
18181PsalmenPs23119149Höre auf meine Stimme in deiner Huld; /belebe mich, Herr, durch deine Entscheide!
18182PsalmenPs23119150Mir nähern sich tückische Verfolger; /sie haben sich weit von deiner Weisung entfernt.
18183PsalmenPs23119151Doch du bist nahe, Herr, /und alle deine Gebote sind Wahrheit.
18184PsalmenPs23119152Aus deinen Vorschriften weiß ich seit langem, /dass du sie für ewig bestimmt hast. (Resch)
18185PsalmenPs23119153Sieh mein Elend an und rette mich; /denn ich habe deine Weisung nicht vergessen.
18186PsalmenPs23119154Verschaff mir Recht und erlöse mich; /nach deiner Weisung erhalte mein Leben!
18187PsalmenPs23119155Fern bleibt den Frevlern das Heil; /denn sie fragen nicht nach deinen Gesetzen.
18188PsalmenPs23119156Herr, groß ist dein Erbarmen; /durch deine Entscheide belebe mich!
18189PsalmenPs23119157Viele verfolgen und quälen mich, /doch von deinen Vorschriften weich ich nicht ab.
18190PsalmenPs23119158Wenn ich Abtrünnige sehe, empfinde ich Abscheu, /weil sie dein Wort nicht befolgen.
18191PsalmenPs23119159Sieh an, wie sehr ich deine Vorschriften liebe; /Herr, in deiner Huld belebe mich!
18192PsalmenPs23119160Das Wesen deines Wortes ist Wahrheit, /deine gerechten Urteile haben alle auf ewig Bestand. (Schin)
18193PsalmenPs23119161Fürsten verfolgen mich ohne Grund, /doch mein Herz fürchtet nur dein Wort.
18194PsalmenPs23119162Ich freue mich über deine Verheißung /wie einer, der reiche Beute gemacht hat.
18195PsalmenPs23119163Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Gräuel, /doch deine Weisung habe ich lieb.
18196PsalmenPs23119164Siebenmal am Tag singe ich dein Lob /wegen deiner gerechten Entscheide.
18197PsalmenPs23119165Alle, die deine Weisung lieben, empfangen Heil in Fülle; /es trifft sie kein Unheil.
18198PsalmenPs23119166Herr, ich hoffe auf deine Hilfe /und befolge deine Gebote.
18199PsalmenPs23119167Meine Seele beachtet, was du gebietest, /und liebt es von Herzen.
18200PsalmenPs23119168Ich folge deinen Vorschriften und Befehlen; /denn alle meine Wege (liegen offen) vor dir. (Taw)
18201PsalmenPs23119169Herr, zu dir dringe mein Rufen. /Gib mir Einsicht, getreu deinem Wort!
18202PsalmenPs23119170Mein Flehen komme vor dein Angesicht. /Reiß mich heraus getreu deiner Verheißung!
18203PsalmenPs23119171Meine Lippen sollen überströmen von Lobpreis; /denn du lehrst mich deine Gesetze.
18204PsalmenPs23119172Meine Zunge soll deine Verheißung besingen; /denn deine Gebote sind alle gerecht.
18205PsalmenPs23119173Deine Hand sei bereit, mir zu helfen; /denn ich habe mir deine Befehle erwählt.
18206PsalmenPs23119174Ich sehne mich, Herr, nach deiner Hilfe /und deine Weisung macht mich froh.
18207PsalmenPs23119175Lass meine Seele leben, damit sie dich preisen kann. /Deine Entscheidungen mögen mir helfen.
18208PsalmenPs23119176Ich bin verirrt wie ein verlorenes Schaf. /Suche deinen Knecht! /Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.
18209PsalmenPs231201[[Ein Wallfahrtslied.]] Ich rief zum Herrn in meiner Not /und er hat mich erhört.
18210PsalmenPs231202Herr, rette mein Leben vor Lügnern, /rette es vor falschen Zungen!
18211PsalmenPs231203Was soll er dir tun, was alles dir antun, /du falsche Zunge?
18212PsalmenPs231204Scharfe Pfeile von Kriegerhand /und glühende Ginsterkohlen dazu.
18213PsalmenPs231205Weh mir, dass ich als Fremder in Meschech bin /und bei den Zelten von Kedar wohnen muss!
18214PsalmenPs231206Ich muss schon allzu lange wohnen /bei Leuten, die den Frieden hassen.
18215PsalmenPs231207Ich verhalte mich friedlich; /doch ich brauche nur zu reden, dann suchen sie Hader und Streit.
18216PsalmenPs231211[[Ein Wallfahrtslied.]] Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: /Woher kommt mir Hilfe?
18217PsalmenPs231212Meine Hilfe kommt vom Herrn, /der Himmel und Erde gemacht hat.
18218PsalmenPs231213Er lässt deinen Fuß nicht wanken; /er, der dich behütet, schläft nicht.
18219PsalmenPs231214Nein, der Hüter Israels /schläft und schlummert nicht.
18220PsalmenPs231215Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; /er steht dir zur Seite.
18221PsalmenPs231216Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden /noch der Mond in der Nacht.
18222PsalmenPs231217Der Herr behüte dich vor allem Bösen, /er behüte dein Leben.
18223PsalmenPs231218Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, /von nun an bis in Ewigkeit.
18224PsalmenPs231221[[Ein Wallfahrtslied Davids.]] Ich freute mich, als man mir sagte: /«Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.»
18225PsalmenPs231222Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem: /
18226PsalmenPs231223Jerusalem, du starke Stadt, /dicht gebaut und fest gefügt.
18227PsalmenPs231224Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, /wie es Israel geboten ist, /den Namen des Herrn zu preisen.
18228PsalmenPs231225Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, /die Throne des Hauses David.
18229PsalmenPs231226Erbittet für Jerusalem Frieden! /Wer dich liebt, sei in dir geborgen.
18230PsalmenPs231227Friede wohne in deinen Mauern, /in deinen Häusern Geborgenheit.
18231PsalmenPs231228Wegen meiner Brüder und Freunde /will ich sagen: In dir sei Friede.
18232PsalmenPs231229Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, /will ich dir Glück erflehen.
18233PsalmenPs231231[[Ein Wallfahrtslied.]] Ich erhebe meine Augen zu dir, /der du hoch im Himmel thronst.
18234PsalmenPs231232Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, /wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, /bis er uns gnädig ist.
18235PsalmenPs231233Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig! /Denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter,
18236PsalmenPs231234übersatt ist unsre Seele von ihrem Spott, /von der Verachtung der Stolzen.
18237PsalmenPs231241[[Ein Wallfahrtslied Davids.]] Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt /- so soll Israel sagen -,
18238PsalmenPs231242hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, /als sich gegen uns Menschen erhoben,
18239PsalmenPs231243dann hätten sie uns lebendig verschlungen, /als gegen uns ihr Zorn entbrannt war.
18240PsalmenPs231244Dann hätten die Wasser uns weggespült, /hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.
18241PsalmenPs231245Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, /die wilden und wogenden Wasser.
18242PsalmenPs231246Gelobt sei der Herr, /der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ.
18243PsalmenPs231247Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen; /das Netz ist zerrissen und wir sind frei.
18244PsalmenPs231248Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn, /der Himmel und Erde gemacht hat.
18245PsalmenPs231251[[Ein Wallfahrtslied.]] Wer auf den Herrn vertraut, steht fest wie der Zionsberg, /der niemals wankt, der ewig bleibt.
18246PsalmenPs231252Wie Berge Jerusalem rings umgeben, /so ist der Herr um sein Volk von nun an auf ewig.
18247PsalmenPs231253Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der Gerechten lasten, /damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift.
18248PsalmenPs231254Herr, tu Gutes den Guten, /den Menschen mit redlichem Herzen!
18249PsalmenPs231255Doch wer auf krumme Wege abbiegt, /den jage, Herr, samt den Frevlern davon! /Frieden über Israel!
18250PsalmenPs231261[[Ein Wallfahrtslied.]] Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, /da waren wir alle wie Träumende.
18251PsalmenPs231262Da war unser Mund voll Lachen /und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: /«Der Herr hat an ihnen Großes getan.»
18252PsalmenPs231263Ja, Großes hat der Herr an uns getan. /Da waren wir fröhlich.
18253PsalmenPs231264Wende doch, Herr, unser Geschick, /wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland.
18254PsalmenPs231265Die mit Tränen säen, /werden mit Jubel ernten.
18255PsalmenPs231266Sie gehen hin unter Tränen /und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel /und bringen ihre Garben ein.
18256PsalmenPs231271[[Ein Wallfahrtslied Salomos.]] Wenn nicht der Herr das Haus baut, /müht sich jeder umsonst, der daran baut. Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, /wacht der Wächter umsonst.
18257PsalmenPs231272Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht /und euch spät erst niedersetzt, um das Brot der Mühsal zu essen; /denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf.
18258PsalmenPs231273Kinder sind eine Gabe des Herrn, /die Frucht des Leibes ist sein Geschenk.
18259PsalmenPs231274Wie Pfeile in der Hand des Kriegers, /so sind Söhne aus den Jahren der Jugend.
18260PsalmenPs231275Wohl dem Mann, der mit ihnen den Köcher gefüllt hat! /Beim Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht.
18261PsalmenPs231281[[Ein Wallfahrtslied.]] Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt /und der auf seinen Wegen geht!
18262PsalmenPs231282Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; /wohl dir, es wird dir gut ergehn.
18263PsalmenPs231283Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau /drinnen in deinem Haus. Wie junge Ölbäume sind deine Kinder /rings um deinen Tisch.
18264PsalmenPs231284So wird der Mann gesegnet, /der den Herrn fürchtet und ehrt.
18265PsalmenPs231285Es segne dich der Herr vom Zion her. /Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen
18266PsalmenPs231286und die Kinder deiner Kinder sehn. /Frieden über Israel!
18267PsalmenPs231291[[Ein Wallfahrtslied.]] Sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf /- so soll Israel sagen -,
18268PsalmenPs231292sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf, /doch sie konnten mich nicht bezwingen.
18269PsalmenPs231293Die Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, /ihre langen Furchen gezogen.
18270PsalmenPs231294Doch der Herr ist gerecht, /er hat die Stricke der Frevler zerhauen.
18271PsalmenPs231295Beschämt sollen alle weichen, /alle, die Zion hassen.
18272PsalmenPs231296Sie sollen wie das Gras auf den Dächern sein, /das verdorrt, noch bevor man es ausreißt.
18273PsalmenPs231297Kein Schnitter kann seine Hand damit füllen, /kein Garbenbinder den Arm.
18274PsalmenPs231298Keiner, der vorübergeht, wird sagen: /«Der Segen des Herrn sei mit euch.» - /Wir aber segnen euch im Namen des Herrn.
18275PsalmenPs231301[[Ein Wallfahrtslied.]] Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: /
18276PsalmenPs231302Herr, höre meine Stimme! Wende dein Ohr mir zu, /achte auf mein lautes Flehen!
18277PsalmenPs231303Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, /Herr, wer könnte bestehen?
18278PsalmenPs231304Doch bei dir ist Vergebung, /damit man in Ehrfurcht dir dient.
18279PsalmenPs231305Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, /ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.
18280PsalmenPs231306Meine Seele wartet auf den Herrn /mehr als die Wächter auf den Morgen. Mehr als die Wächter auf den Morgen /
18281PsalmenPs231307soll Israel harren auf den Herrn. Denn beim Herrn ist die Huld, /bei ihm ist Erlösung in Fülle.
18282PsalmenPs231308Ja, er wird Israel erlösen /von all seinen Sünden.
18283PsalmenPs231311[[Ein Wallfahrtslied.]] Herr, mein Herz ist nicht stolz, /nicht hochmütig blicken meine Augen. Ich gehe nicht um mit Dingen, /die mir zu wunderbar und zu hoch sind.
18284PsalmenPs231312Ich ließ meine Seele ruhig werden und still; /wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir.
18285PsalmenPs231313Israel, harre auf den Herrn /von nun an bis in Ewigkeit!
18286PsalmenPs231321[[Ein Wallfahrtslied.]] O Herr, denk an David, /denk an all seine Mühen,
18287PsalmenPs231322wie er dem Herrn geschworen, /dem starken Gott Jakobs gelobt hat:
18288PsalmenPs231323«Nicht will ich mein Zelt betreten /noch mich zur Ruhe betten,
18289PsalmenPs231324nicht Schlaf den Augen gönnen /noch Schlummer den Lidern,
18290PsalmenPs231325bis ich eine Stätte finde für den Herrn, /eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.»
18291PsalmenPs231326Wir hörten von seiner Lade in Efrata, /fanden sie im Gefilde von Jáar.
18292PsalmenPs231327Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung /und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße!
18293PsalmenPs231328Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, /du und deine machtvolle Lade!
18294PsalmenPs231329Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit /und deine Frommen sollen jubeln.
18295PsalmenPs2313210Weil David dein Knecht ist, /weise deinen Gesalbten nicht ab!
18296PsalmenPs2313211Der Herr hat David geschworen, /einen Eid, den er niemals brechen wird: «Einen Spross aus deinem Geschlecht /will ich setzen auf deinen Thron.
18297PsalmenPs2313212Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, /mein Zeugnis, das ich sie lehre, dann sollen auch ihre Söhne /auf deinem Thron sitzen für immer.»
18298PsalmenPs2313213Denn der Herr hat den Zion erwählt, /ihn zu seinem Wohnsitz erkoren:
18299PsalmenPs2313214«Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; /hier will ich wohnen, ich hab ihn erkoren.
18300PsalmenPs2313215Zions Nahrung will ich reichlich segnen, /mit Brot seine Armen sättigen.
18301PsalmenPs2313216Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, /seine Frommen sollen jauchzen und jubeln.
18302PsalmenPs2313217Dort lasse ich Davids Macht erstarken /und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.
18303PsalmenPs2313218Ich bedecke seine Feinde mit Schande; /doch auf ihm erglänzt seine Krone.»
18304PsalmenPs231331[[Ein Wallfahrtslied Davids.]] Seht doch, wie gut und schön ist es, /wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.
18305PsalmenPs231332Das ist wie köstliches Salböl, /das vom Kopf hinabfließt auf den Bart, auf Aarons Bart, /das auf sein Gewand hinabfließt.
18306PsalmenPs231333Das ist wie der Tau des Hermon, /der auf den Berg Zion niederfällt. /Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit.
18307PsalmenPs231341[[Ein Wallfahrtslied.]] Wohlan, nun preiset den Herrn, /all ihr Knechte des Herrn, die ihr steht im Haus des Herrn, /zu nächtlicher Stunde.
18308PsalmenPs231342Erhebt eure Hände zum Heiligtum /und preist den Herrn!
18309PsalmenPs231343Es segne dich der Herr vom Zion her, /(der Herr,) der Himmel und Erde gemacht hat.
18310PsalmenPs231351Halleluja! Lobt den Namen des Herrn, /lobt ihn, ihr Knechte des Herrn,
18311PsalmenPs231352die ihr steht im Haus des Herrn, /in den Vorhöfen am Haus unsres Gottes.
18312PsalmenPs231353Lobt den Herrn, denn der Herr ist gütig. /Singt und spielt seinem Namen, denn er ist freundlich.
18313PsalmenPs231354Der Herr hat sich Jakob erwählt, /Israel wurde sein Eigentum.
18314PsalmenPs231355Ja, das weiß ich: Groß ist der Herr, /unser Herr ist größer als alle Götter.
18315PsalmenPs231356Alles, was dem Herrn gefällt, vollbringt er, /im Himmel, auf der Erde, in den Meeren, in allen Tiefen.
18316PsalmenPs231357Er führt Wolken herauf vom Ende der Erde, /er lässt es blitzen und regnen, /aus seinen Kammern holt er den Sturmwind hervor.
18317PsalmenPs231358Er erschlug Ägyptens Erstgeburt, /bei Menschen und beim Vieh.
18318PsalmenPs231359Gegen dich, Ägypten, sandte er Zeichen und Wunder, /gegen den Pharao und all seine Knechte.
18319PsalmenPs2313510Er schlug viele Völker nieder /und tötete mächtige Könige:
18320PsalmenPs2313511Sihon, den König der Amoriter, /Og, den König von Baschan, /und alle Reiche Kanaans.
18321PsalmenPs2313512Ihr Land gab er Israel zum Erbe, /zum Erbe Israel, seinem Volk.
18322PsalmenPs2313513Herr, dein Name währt ewig, /das Gedenken an dich, Herr, dauert von Geschlecht zu Geschlecht.
18323PsalmenPs2313514Denn der Herr verschafft Recht seinem Volk; /er hat mit seinen Knechten Mitleid.
18324PsalmenPs2313515Die Götzen der Heiden sind nur Silber und Gold, /ein Machwerk von Menschenhand.
18325PsalmenPs2313516Sie haben einen Mund und reden nicht, /Augen und sehen nicht;
18326PsalmenPs2313517sie haben Ohren und hören nicht; /auch ist kein Hauch in ihrem Mund.
18327PsalmenPs2313518Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, /alle, die den Götzen vertrauen.
18328PsalmenPs2313519Haus Israel, preise den Herrn! /Haus Aaron, preise den Herrn!
18329PsalmenPs2313520Haus Levi, preise den Herrn! /Alle, die ihr den Herrn fürchtet, preist den Herrn!
18330PsalmenPs2313521Gepriesen sei der Herr auf Zion, /er, der thront in Jerusalem. /Halleluja!
18331PsalmenPs231361Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig!
18332PsalmenPs231362Dankt dem Gott aller Götter, /denn seine Huld währt ewig!
18333PsalmenPs231363Dankt dem Herrn aller Herren, /denn seine Huld währt ewig!
18334PsalmenPs231364Der allein große Wunder tut, /denn seine Huld währt ewig,
18335PsalmenPs231365der den Himmel geschaffen hat in Weisheit, /denn seine Huld währt ewig,
18336PsalmenPs231366der die Erde über den Wassern gegründet hat, /denn seine Huld währt ewig,
18337PsalmenPs231367der die großen Leuchten gemacht hat, /denn seine Huld währt ewig,
18338PsalmenPs231368die Sonne zur Herrschaft über den Tag, /denn seine Huld währt ewig,
18339PsalmenPs231369Mond und Sterne zur Herrschaft über die Nacht, /denn seine Huld währt ewig.
18340PsalmenPs2313610Der die Erstgeburt der Ägypter schlug, /denn seine Huld währt ewig,
18341PsalmenPs2313611und Israel herausführte aus ihrer Mitte, /denn seine Huld währt ewig,
18342PsalmenPs2313612mit starker Hand und erhobenem Arm, /denn seine Huld währt ewig,
18343PsalmenPs2313613der das Schilfmeer zerschnitt in zwei Teile, /denn seine Huld währt ewig,
18344PsalmenPs2313614und Israel hindurchführte zwischen den Wassern, /denn seine Huld währt ewig,
18345PsalmenPs2313615und den Pharao ins Meer stürzte samt seinem Heer, /denn seine Huld währt ewig.
18346PsalmenPs2313616Der sein Volk durch die Wüste führte, /denn seine Huld währt ewig,
18347PsalmenPs2313617der große Könige schlug, /denn seine Huld währt ewig,
18348PsalmenPs2313618und mächtige Könige tötete, /denn seine Huld währt ewig,
18349PsalmenPs2313619Sihon, den König der Amoriter, /denn seine Huld währt ewig,
18350PsalmenPs2313620und Og, den König von Baschan, /denn seine Huld währt ewig,
18351PsalmenPs2313621und der ihr Land zum Erbe gab, /denn seine Huld währt ewig,
18352PsalmenPs2313622der es Israel gab, seinem Knecht, /denn seine Huld währt ewig.
18353PsalmenPs2313623Der an uns dachte in unsrer Erniedrigung, /denn seine Huld währt ewig,
18354PsalmenPs2313624und uns den Feinden entriss, /denn seine Huld währt ewig,
18355PsalmenPs2313625der allen Geschöpfen Nahrung gibt, /denn seine Huld währt ewig.
18356PsalmenPs2313626Dankt dem Gott des Himmels, /denn seine Huld währt ewig.
18357PsalmenPs231371An den Strömen von Babel, /da saßen wir und weinten, /wenn wir an Zion dachten.
18358PsalmenPs231372Wir hängten unsere Harfen /an die Weiden in jenem Land.
18359PsalmenPs231373Dort verlangten von uns die Zwingherren Lieder, /unsere Peiniger forderten Jubel: /«Singt uns Lieder vom Zion!»
18360PsalmenPs231374Wie könnten wir singen die Lieder des Herrn, /fern, auf fremder Erde?
18361PsalmenPs231375Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, /dann soll mir die rechte Hand verdorren.
18362PsalmenPs231376Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, /wenn ich an dich nicht mehr denke, /wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe.
18363PsalmenPs231377Herr, vergiss den Söhnen Edoms nicht den Tag von Jerusalem; /sie sagten: «Reißt nieder, bis auf den Grund reißt es nieder!»
18364PsalmenPs231378Tochter Babel, du Zerstörerin! /Wohl dem, der dir heimzahlt, was du uns getan hast!
18365PsalmenPs231379Wohl dem, der deine Kinder packt /und sie am Felsen zerschmettert!
18366PsalmenPs231381[[Von David.]] Ich will dir danken aus ganzem Herzen, /dir vor den Engeln singen und spielen;
18367PsalmenPs231382ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel /hin und deinem Namen danken für deine Huld und Treue. Denn du hast die Worte meines Mundes gehört, /deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht.
18368PsalmenPs231383Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; /du gabst meiner Seele große Kraft.
18369PsalmenPs231384Dich sollen preisen, Herr, alle Könige der Welt, /wenn sie die Worte deines Mundes vernehmen.
18370PsalmenPs231385Sie sollen singen von den Wegen des Herrn; /denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn.
18371PsalmenPs231386Ja, der Herr ist erhaben; /doch er schaut auf die Niedrigen /und die Stolzen erkennt er von fern.
18372PsalmenPs231387Gehe ich auch mitten durch große Not: /du erhältst mich am Leben. Du streckst die Hand aus gegen meine wütenden Feinde /und deine Rechte hilft mir.
18373PsalmenPs231388Der Herr nimmt sich meiner an. /Herr, deine Huld währt ewig. /Lass nicht ab vom Werk deiner Hände!
18374PsalmenPs231391[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]] Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. /
18375PsalmenPs231392Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. /Von fern erkennst du meine Gedanken.
18376PsalmenPs231393Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; /du bist vertraut mit all meinen Wegen.
18377PsalmenPs231394Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge - /du, Herr, kennst es bereits.
18378PsalmenPs231395Du umschließt mich von allen Seiten /und legst deine Hand auf mich.
18379PsalmenPs231396Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, /zu hoch, ich kann es nicht begreifen.
18380PsalmenPs231397Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, /wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?
18381PsalmenPs231398Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; /bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.
18382PsalmenPs231399Nehme ich die Flügel des Morgenrots /und lasse mich nieder am äußersten Meer,
18383PsalmenPs2313910auch dort wird deine Hand mich ergreifen /und deine Rechte mich fassen.
18384PsalmenPs2313911Würde ich sagen: «Finsternis soll mich bedecken, /statt Licht soll Nacht mich umgeben», /
18385PsalmenPs2313912auch die Finsternis wäre für dich nicht finster, die Nacht würde leuchten wie der Tag, /die Finsternis wäre wie Licht.
18386PsalmenPs2313913Denn du hast mein Inneres geschaffen, /mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
18387PsalmenPs2313914Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. /Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.
18388PsalmenPs2313915Als ich geformt wurde im Dunkeln, /kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, /waren meine Glieder dir nicht verborgen.
18389PsalmenPs2313916Deine Augen sahen, wie ich entstand, /in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, /als noch keiner von ihnen da war.
18390PsalmenPs2313917Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, /wie gewaltig ist ihre Zahl!
18391PsalmenPs2313918Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand. /Käme ich bis zum Ende, wäre ich noch immer bei dir.
18392PsalmenPs2313919Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten! /Ihr blutgierigen Menschen, lasst ab von mir!
18393PsalmenPs2313920Sie reden über dich voll Tücke /und missbrauchen deinen Namen.
18394PsalmenPs2313921Soll ich die nicht hassen, Herr, die dich hassen, /die nicht verabscheuen, die sich gegen dich erheben?
18395PsalmenPs2313922Ich hasse sie mit glühendem Hass; /auch mir sind sie zu Feinden geworden.
18396PsalmenPs2313923Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, /prüfe mich und erkenne mein Denken!
18397PsalmenPs2313924Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, /und leite mich auf dem altbewährten Weg!
18398PsalmenPs231401[[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
18399PsalmenPs231402Rette mich, Herr, vor bösen Menschen, /vor gewalttätigen Leuten schütze mich!
18400PsalmenPs231403Denn sie sinnen in ihrem Herzen auf Böses, /jeden Tag schüren sie Streit.
18401PsalmenPs231404Wie die Schlangen haben sie scharfe Zungen /und hinter den Lippen Gift wie die Nattern. [[Sela]]
18402PsalmenPs231405Behüte mich, Herr, vor den Händen der Frevler, /vor gewalttätigen Leuten schütze mich, /die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen.
18403PsalmenPs231406Hochmütige legen mir heimlich Schlingen, /Böse spannen ein Netz aus, /stellen mir Fallen am Wegrand. [[Sela]]
18404PsalmenPs231407Ich sage zum Herrn: Du bist mein Gott. /Vernimm, o Herr, mein lautes Flehen!
18405PsalmenPs231408Herr, mein Gebieter, meine starke Hilfe, /du beschirmst mein Haupt am Tag des Kampfes.
18406PsalmenPs231409Herr, erfülle nicht die Wünsche des Frevlers, /lass seine Pläne nicht gelingen! [[Sela]]
18407PsalmenPs2314010Die mich umzingeln, sollen das Haupt nicht erheben; /die Bosheit ihrer Lippen treffe sie selbst.
18408PsalmenPs2314011Er lasse glühende Kohlen auf sie regnen, /er stürze sie hinab in den Abgrund, /sodass sie nie wieder aufstehn.
18409PsalmenPs2314012Der Verleumder soll nicht bestehen im Land, /den Gewalttätigen treffe das Unglück Schlag auf Schlag.
18410PsalmenPs2314013Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, /er verhilft den Gebeugten zum Recht.
18411PsalmenPs2314014Deinen Namen preisen nur die Gerechten; /vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben.
18412PsalmenPs231411[[Ein Psalm Davids.]] Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; /höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.
18413PsalmenPs231412Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; /als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.
18414PsalmenPs231413Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, /eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!
18415PsalmenPs231414Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, /dass ich nichts tue, was schändlich ist, zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. /Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten.
18416PsalmenPs231415Der Gerechte mag mich schlagen aus Güte: /Wenn er mich bessert, ist es Salböl für mein Haupt; da wird sich mein Haupt nicht sträuben. /Ist er in Not, will ich stets für ihn beten.
18417PsalmenPs231416Haben ihre Richter sich auch die Felsen hinabgestürzt, /sie sollen hören, dass mein Wort für sie freundlich ist.
18418PsalmenPs231417Wie wenn man Furchen zieht und das Erdreich aufreißt, /so sind unsre Glieder hingestreut an den Rand der Unterwelt.
18419PsalmenPs231418Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; /bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus!
18420PsalmenPs231419Vor der Schlinge, die sie mir legten, bewahre mich, /vor den Fallen derer, die Unrecht tun!
18421PsalmenPs2314110Die Frevler sollen sich in ihren eigenen Netzen fangen, /während ich heil entkomme.
18422PsalmenPs231421[[Ein Weisheitslied Davids, als er in der Höhle war. Ein Gebet.]]
18423PsalmenPs231422Mit lauter Stimme schrei ich zum Herrn, /laut flehe ich zum Herrn um Gnade.
18424PsalmenPs231423Ich schütte vor ihm meine Klagen aus, /eröffne ihm meine Not.
18425PsalmenPs231424Wenn auch mein Geist in mir verzagt, /du kennst meinen Pfad. Auf dem Weg, den ich gehe, /legten sie mir Schlingen.
18426PsalmenPs231425Ich blicke nach rechts und schaue aus, /doch niemand ist da, der mich beachtet. Mir ist jede Zuflucht genommen, /niemand fragt nach meinem Leben.
18427PsalmenPs231426Herr, ich schreie zu dir, /ich sage: Meine Zuflucht bist du, /mein Anteil im Land der Lebenden.
18428PsalmenPs231427Vernimm doch mein Flehen; /denn ich bin arm und elend. Meinen Verfolgern entreiß mich; /sie sind viel stärker als ich.
18429PsalmenPs231428Führe mich heraus aus dem Kerker, /damit ich deinen Namen preise. Die Gerechten scharen sich um mich, /weil du mir Gutes tust.
18430PsalmenPs231431[[Ein Psalm Davids.]] Herr, höre mein Gebet, vernimm mein Flehen; /in deiner Treue erhöre mich, in deiner Gerechtigkeit!
18431PsalmenPs231432Geh mit deinem Knecht nicht ins Gericht; /denn keiner, der lebt, ist gerecht vor dir.
18432PsalmenPs231433Der Feind verfolgt mich, tritt mein Leben zu Boden, /er lässt mich in der Finsternis wohnen wie längst Verstorbene.
18433PsalmenPs231434Mein Geist verzagt in mir, /mir erstarrt das Herz in der Brust.
18434PsalmenPs231435Ich denke an die vergangenen Tage, /sinne nach über all deine Taten, /erwäge das Werk deiner Hände.
18435PsalmenPs231436Ich breite die Hände aus (und bete) zu dir; /meine Seele dürstet nach dir wie lechzendes Land. [[Sela]]
18436PsalmenPs231437Herr, erhöre mich bald, /denn mein Geist wird müde; verbirg dein Antlitz nicht vor mir, /damit ich nicht werde wie Menschen, die längst begraben sind.
18437PsalmenPs231438Lass mich deine Huld erfahren am frühen Morgen; /denn ich vertraue auf dich. Zeig mir den Weg, den ich gehen soll; /denn ich erhebe meine Seele zu dir.
18438PsalmenPs231439Herr, entreiß mich den Feinden! /Zu dir nehme ich meine Zuflucht.
18439PsalmenPs2314310Lehre mich, deinen Willen zu tun; denn du bist mein Gott. /Dein guter Geist leite mich auf ebenem Pfad.
18440PsalmenPs2314311Um deines Namens willen, Herr, erhalt mich am Leben, /führe mich heraus aus der Not in deiner Gerechtigkeit!
18441PsalmenPs2314312Vertilge in deiner Huld meine Feinde, /lass all meine Gegner untergehn! /Denn ich bin dein Knecht.
18442PsalmenPs231441[[Von David]] Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, /der meine Hände den Kampf gelehrt hat, meine Finger den Krieg.
18443PsalmenPs231442Du bist meine Huld und Burg, /meine Festung, mein Retter, mein Schild, dem ich vertraue. /Er macht mir Völker untertan.
18444PsalmenPs231443Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, /des Menschen Kind, dass du es beachtest?
18445PsalmenPs231444Der Mensch gleicht einem Hauch, /seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten.
18446PsalmenPs231445Herr, neig deinen Himmel und steig herab, /rühre die Berge an, so- dass sie rauchen.
18447PsalmenPs231446Schleudre Blitze und zerstreue die Feinde, /schieß deine Pfeile ab und jag sie dahin!
18448PsalmenPs231447Streck deine Hände aus der Höhe herab und befreie mich; /reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern, /aus der Hand der Fremden!
18449PsalmenPs231448Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, /Meineide schwört ihre Rechte.
18450PsalmenPs231449Ein neues Lied will ich, o Gott, dir singen, /auf der zehnsaitigen Harfe will ich dir spielen,
18451PsalmenPs2314410der du den Königen den Sieg verleihst /und David, deinen Knecht, errettest. Vor dem bösen Schwert
18452PsalmenPs2314411errette mich, /entreiß mich der Hand der Fremden! Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, /Meineide schwört ihre Rechte.
18453PsalmenPs2314412Unsre Söhne seien wie junge Bäume, /hoch gewachsen in ihrer Jugend, unsre Töchter wie schlanke Säulen, /die geschnitzt sind für den Tempel.
18454PsalmenPs2314413Unsre Speicher seien gefüllt, /überquellend von vielerlei Vorrat; unsre Herden mögen sich tausendfach mehren, /vieltausendfach auf unsren Fluren.
18455PsalmenPs2314414Unsre Kühe mögen tragen, ohne zu verwerfen und ohne Unfall; /kein Wehgeschrei werde laut auf unsern Straßen.
18456PsalmenPs2314415Wohl dem Volk, dem es so ergeht, /glücklich das Volk, dessen Gott der Herr ist!
18457PsalmenPs231451[[Ein Loblied Davids.]] Ich will dich rühmen, mein Gott und König, /und deinen Namen preisen immer und ewig;
18458PsalmenPs231452ich will dich preisen Tag für Tag /und deinen Namen loben immer und ewig.
18459PsalmenPs231453Groß ist der Herr und hoch zu loben, /seine Größe ist unerforschlich.
18460PsalmenPs231454Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke /und erzähle von deinen gewaltigen Taten.
18461PsalmenPs231455Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; /ich will deine Wunder besingen.
18462PsalmenPs231456Sie sollen sprechen von der Gewalt deiner erschreckenden Taten; /ich will von deinen großen Taten berichten.
18463PsalmenPs231457Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken /und über deine Gerechtigkeit jubeln.
18464PsalmenPs231458Der Herr ist gnädig und barmherzig, /langmütig und reich an Gnade.
18465PsalmenPs231459Der Herr ist gütig zu allen, /sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.
18466PsalmenPs2314510Danken sollen dir, Herr, all deine Werke /und deine Frommen dich preisen.
18467PsalmenPs2314511Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, /sollen sprechen von deiner Macht,
18468PsalmenPs2314512den Menschen deine machtvollen Taten verkünden /und den herrlichen Glanz deines Königtums.
18469PsalmenPs2314513Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, /deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht. [[Der Herr ist treu in all seinen Worten, /voll Huld in all seinen Taten]]
18470PsalmenPs2314514Der Herr stützt alle, die fallen, /und richtet alle Gebeugten auf.
18471PsalmenPs2314515Aller Augen warten auf dich /und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit.
18472PsalmenPs2314516Du öffnest deine Hand /und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen.
18473PsalmenPs2314517Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, /voll Huld in all seinen Werken.
18474PsalmenPs2314518Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, /allen, die zu ihm aufrichtig rufen.
18475PsalmenPs2314519Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, /er hört ihr Schreien und rettet sie.
18476PsalmenPs2314520Alle, die ihn lieben, behütet der Herr, /doch alle Frevler vernichtet er.
18477PsalmenPs2314521Mein Mund verkünde das Lob des Herrn. /Alles, was lebt, preise seinen heiligen Namen immer und ewig!
18478PsalmenPs231461Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! /
18479PsalmenPs231462Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, /meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.
18480PsalmenPs231463Verlasst euch nicht auf Fürsten, /auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt.
18481PsalmenPs231464Haucht der Mensch sein Leben aus /und kehrt er zurück zur Erde, /dann ist es aus mit all seinen Plänen.
18482PsalmenPs231465Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist /und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt.
18483PsalmenPs231466Der Herr hat Himmel und Erde gemacht, /das Meer und alle Geschöpfe; /er hält ewig die Treue.
18484PsalmenPs231467Recht verschafft er den Unterdrückten, /den Hungernden gibt er Brot; /der Herr befreit die Gefangenen.
18485PsalmenPs231468Der Herr öffnet den Blinden die Augen, /er richtet die Gebeugten auf.
18486PsalmenPs231469Der Herr beschützt die Fremden /und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. Der Herr liebt die Gerechten, /doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.
18487PsalmenPs2314610Der Herr ist König auf ewig, /dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht. Halleluja!
18488PsalmenPs231471Halleluja! Gut ist es, unserm Gott zu singen; /schön ist es, ihn zu loben.
18489PsalmenPs231472Der Herr baut Jerusalem wieder auf, /er sammelt die Versprengten Israels.
18490PsalmenPs231473Er heilt die gebrochenen Herzen /und verbindet ihre schmerzenden Wunden.
18491PsalmenPs231474Er bestimmt die Zahl der Sterne /und ruft sie alle mit Namen.
18492PsalmenPs231475Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, /unermesslich ist seine Weisheit.
18493PsalmenPs231476Der Herr hilft den Gebeugten auf /und erniedrigt die Frevler.
18494PsalmenPs231477Stimmt dem Herrn ein Danklied an, /spielt unserm Gott auf der Harfe!
18495PsalmenPs231478Er bedeckt den Himmel mit Wolken, /spendet der Erde Regen /und lässt Gras auf den Bergen sprießen.
18496PsalmenPs231479Er gibt dem Vieh seine Nahrung, /gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.
18497PsalmenPs2314710Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, /kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.
18498PsalmenPs2314711Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, /die voll Vertrauen warten auf seine Huld.
18499PsalmenPs2314712Jerusalem, preise den Herrn, /lobsinge, Zion, deinem Gott!
18500PsalmenPs2314713Denn er hat die Riegel deiner Tore fest gemacht, /die Kinder in deiner Mitte gesegnet;
18501PsalmenPs2314714er verschafft deinen Grenzen Frieden /und sättigt dich mit bestem Weizen.
18502PsalmenPs2314715Er sendet sein Wort zur Erde, /rasch eilt sein Befehl dahin.
18503PsalmenPs2314716Er spendet Schnee wie Wolle, /streut den Reif aus wie Asche.
18504PsalmenPs2314717Eis wirft er herab in Brocken, /vor seiner Kälte erstarren die Wasser.
18505PsalmenPs2314718Er sendet sein Wort aus und sie schmelzen, /er lässt den Wind wehen, dann rieseln die Wasser.
18506PsalmenPs2314719Er verkündet Jakob sein Wort, /Israel seine Gesetze und Rechte.
18507PsalmenPs2314720An keinem andern Volk hat er so gehandelt, /keinem sonst seine Rechte verkündet. Halleluja!
18508PsalmenPs231481Halleluja! Lobt den Herrn vom Himmel her, /lobt ihn in den Höhen:
18509PsalmenPs231482Lobt ihn, all seine Engel, /lobt ihn, all seine Scharen;
18510PsalmenPs231483lobt ihn, Sonne und Mond, /lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne;
18511PsalmenPs231484lobt ihn, alle Himmel /und ihr Wasser über dem Himmel!
18512PsalmenPs231485Loben sollen sie den Namen des Herrn; /denn er gebot, und sie waren erschaffen.
18513PsalmenPs231486Er stellte sie hin für immer und ewig, /er gab ihnen ein Gesetz, das sie nicht übertreten.
18514PsalmenPs231487Lobt den Herrn, ihr auf der Erde, /ihr Seeungeheuer und all ihr Tiefen,
18515PsalmenPs231488Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, /du Sturmwind, der sein Wort vollzieht,
18516PsalmenPs231489ihr Berge und all ihr Hügel, /ihr Fruchtbäume und alle Zedern,
18517PsalmenPs2314810ihr wilden Tiere und alles Vieh, /Kriechtiere und gefiederte Vögel,
18518PsalmenPs2314811ihr Könige der Erde und alle Völker, /ihr Fürsten und alle Richter auf Erden,
18519PsalmenPs2314812ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, /ihr Alten mit den Jungen!
18520PsalmenPs2314813Loben sollen sie den Namen des Herrn; /denn sein Name allein ist erhaben, /seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.
18521PsalmenPs2314814Seinem Volk verleiht er Macht, /das ist ein Ruhm für all seine Frommen, /für Israels Kinder, das Volk, das ihm nahen darf. Halleluja!
18522PsalmenPs231491Halleluja! Singt dem Herrn ein neues Lied! /Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.
18523PsalmenPs231492Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen, /die Kinder Zions über ihren König jauchzen.
18524PsalmenPs231493Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz, /ihm spielen auf Pauken und Harfen.
18525PsalmenPs231494Der Herr hat an seinem Volk Gefallen, /die Gebeugten krönt er mit Sieg.
18526PsalmenPs231495In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken, /auf ihren Lagern jauchzen:
18527PsalmenPs231496Loblieder auf Gott in ihrem Mund, /ein zweischneidiges Schwert in der Hand,
18528PsalmenPs231497um die Vergeltung zu vollziehn an den Völkern, /an den Nationen das Strafgericht,
18529PsalmenPs231498um ihre Könige mit Fesseln zu binden, /ihre Fürsten mit eisernen Ketten,
18530PsalmenPs231499um Gericht über sie zu halten, so wie geschrieben steht. /Herrlich ist das für all seine Frommen. Halleluja!
18531PsalmenPs231501Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum, /lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
18532PsalmenPs231502Lobt ihn für seine großen Taten, /lobt ihn in seiner gewaltigen Größe!
18533PsalmenPs231503Lobt ihn mit dem Schall der Hörner, /lobt ihn mit Harfe und Zither!
18534PsalmenPs231504Lobt ihn mit Pauken und Tanz, /lobt ihn mit Flöten und Saitenspiel!
18535PsalmenPs231505Lobt ihn mit hellen Zimbeln, /lobt ihn mit klingenden Zimbeln!
18536PsalmenPs231506Alles, was atmet, /lobe den Herrn! Halleluja!
18537SprichwörterSpr2411Sprichwörter Salomos, des Sohnes Davids, /des Königs von Israel:
18538SprichwörterSpr2412um Weisheit zu lernen und Zucht, /um kundige Rede zu verstehen,
18539SprichwörterSpr2413um Zucht und Verständnis zu erlangen, /Gerechtigkeit, Rechtssinn und Redlichkeit,
18540SprichwörterSpr2414um Unerfahrenen Klugheit zu verleihen, /der Jugend Kenntnis und Umsicht.
18541SprichwörterSpr2415Der Weise höre und vermehre sein Wissen, /der Verständige lerne kluge Führung,
18542SprichwörterSpr2416um Sinnspruch und Gleichnis zu verstehen, /die Worte und Rätsel der Weisen.
18543SprichwörterSpr2417Gottesfurcht ist Anfang der Erkenntnis, /nur Toren verachten Weisheit und Zucht.
18544SprichwörterSpr2418Höre, mein Sohn, auf die Mahnung des Vaters /und die Lehre deiner Mutter verwirf nicht!
18545SprichwörterSpr2419Sie sind ein schöner Kranz auf deinem Haupt /und eine Kette für deinen Hals.
18546SprichwörterSpr24110Mein Sohn, wenn dich Sünder locken, /dann folg ihnen nicht,
18547SprichwörterSpr24111wenn sie sagen: Geh mit uns, /wir wollen darauf lauern, Blut zu vergießen, /ohne Grund dem Arglosen nachzustellen;
18548SprichwörterSpr24112wie die Unterwelt wollen wir sie lebendig verschlingen, /Männer in ihrer Kraft, als wären sie dem Grab verfallen.
18549SprichwörterSpr24113Manch kostbares Stück werden wir finden, /mit Beute unsere Häuser füllen.
18550SprichwörterSpr24114Wirf dein Los in unserm Kreis, /gemeinsam sei uns der Beutel.
18551SprichwörterSpr24115Mein Sohn, geh nicht mit ihnen, /halte deinen Fuß fern von ihrem Pfad!
18552SprichwörterSpr24116Denn ihre Füße laufen dem Bösen nach, /sie eilen, Blut zu vergießen.
18553SprichwörterSpr24117Umsonst wird das Netz ausgespannt /vor den Augen aller Vögel;
18554SprichwörterSpr24118sie aber lauern auf ihr eigenes Blut, /sie trachten sich selbst nach dem Leben.
18555SprichwörterSpr24119So enden alle, die sich durch Raub bereichern: /Wer ihn an sich nimmt, dem raubt er das Leben.
18556SprichwörterSpr24120Die Weisheit ruft laut auf der Straße, /auf den Plätzen erhebt sie ihre Stimme.
18557SprichwörterSpr24121Am Anfang der Mauern predigt sie, /an den Stadttoren hält sie ihre Reden:
18558SprichwörterSpr24122Wie lang noch, ihr Törichten, liebt ihr Betörung, /gefällt den Zuchtlosen ihr dreistes Gerede, /hassen die Toren Erkenntnis?
18559SprichwörterSpr24123Wendet euch meiner Mahnung zu! /Dann will ich auf euch meinen Geist ausgießen /und meine Worte euch kundtun.
18560SprichwörterSpr24124Als ich rief, habt ihr euch geweigert, /meine drohende Hand hat keiner beachtet;
18561SprichwörterSpr24125jeden Rat, den ich gab, habt ihr ausgeschlagen, /meine Mahnung gefiel euch nicht.
18562SprichwörterSpr24126Darum werde auch ich lachen, /wenn euch Unglück trifft, /werde spotten, wenn Schrecken über euch kommt,
18563SprichwörterSpr24127wenn der Schrecken euch wie ein Unwetter naht /und wie ein Sturm euer Unglück hereinbricht, /wenn Not und Drangsal euch überfallen.
18564SprichwörterSpr24128Dann werden sie nach mir rufen, doch ich höre nicht; /sie werden mich suchen, aber nicht finden.
18565SprichwörterSpr24129Weil sie die Einsicht hassten /und nicht die Gottesfurcht wählten,
18566SprichwörterSpr24130meinen Rat nicht wollten, /meine ganze Mahnung missachteten,
18567SprichwörterSpr24131sollen sie nun essen von der Frucht ihres Tuns /und von ihren Plänen sich sättigen.
18568SprichwörterSpr24132Denn die Abtrünnigkeit der Haltlosen ist ihr Tod, /die Sorglosigkeit der Toren ist ihr Verderben.
18569SprichwörterSpr24133Wer aber auf mich hört, wohnt in Sicherheit, /ihn stört kein böser Schrecken.
18570SprichwörterSpr2421Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst /und meine Gebote beherzigst,
18571SprichwörterSpr2422der Weisheit Gehör schenkst, /dein Herz der Einsicht zuneigst,
18572SprichwörterSpr2423wenn du nach Erkenntnis rufst, /mit lauter Stimme um Einsicht bittest,
18573SprichwörterSpr2424wenn du sie suchst wie Silber, /nach ihr forschst wie nach Schätzen,
18574SprichwörterSpr2425dann wirst du die Gottesfurcht begreifen /und Gotteserkenntnis finden.
18575SprichwörterSpr2426Denn der Herr gibt Weisheit, /aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht.
18576SprichwörterSpr2427Für die Redlichen hält er Hilfe bereit, /den Rechtschaffenen ist er ein Schild.
18577SprichwörterSpr2428Er hütet die Pfade des Rechts /und bewacht den Weg seiner Frommen.
18578SprichwörterSpr2429Dann begreifst du, was Recht und Gerechtigkeit ist, /Redlichkeit und jedes gute Verhalten;
18579SprichwörterSpr24210denn Weisheit zieht ein in dein Herz, /Erkenntnis beglückt deine Seele.
18580SprichwörterSpr24211Besonnenheit wacht über dir /und Einsicht behütet dich.
18581SprichwörterSpr24212Sie bewahrt dich vor dem Weg des Bösen, /vor Leuten, die Verkehrtes reden,
18582SprichwörterSpr24213die den rechten Weg verlassen, /um auf dunklen Pfaden zu gehen,
18583SprichwörterSpr24214die sich freuen am bösen Tun /und jubeln über die Verkehrtheit des Schlechten,
18584SprichwörterSpr24215deren Pfade krumm verlaufen /und deren Straßen in die Irre führen.
18585SprichwörterSpr24216Sie bewahrt dich vor der Frau des andern, /vor der Fremden, die verführerisch redet,
18586SprichwörterSpr24217die den Gefährten ihrer Jugend verlässt /und den Bund ihres Gottes vergisst;
18587SprichwörterSpr24218ihr Haus sinkt hinunter zur Totenwelt, /ihre Straße führt zu den Totengeistern hinab.
18588SprichwörterSpr24219Wer zu ihr geht, kehrt nie zurück, /findet nie wieder die Pfade des Lebens.
18589SprichwörterSpr24220Darum geh auf dem Weg der Guten, /halte dich an die Pfade der Gerechten;
18590SprichwörterSpr24221denn die Redlichen werden das Land bewohnen, /wer rechtschaffen ist, wird darin bleiben.
18591SprichwörterSpr24222Die Frevler aber werden aus dem Land verstoßen, /die Verräter aus ihm weggerissen.
18592SprichwörterSpr2431Mein Sohn, vergiss meine Lehre nicht, bewahre meine Gebote in deinem Herzen!
18593SprichwörterSpr2432Denn sie vermehren die Tage und Jahre deines Lebens /und bringen dir Wohlergehen.
18594SprichwörterSpr2433Nie sollen Liebe und Treue dich verlassen; /binde sie dir um den Hals, /schreib sie auf die Tafel deines Herzens!
18595SprichwörterSpr2434Dann erlangst du Gunst und Beifall /bei Gott und den Menschen.
18596SprichwörterSpr2435Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, /bau nicht auf eigene Klugheit;
18597SprichwörterSpr2436such ihn zu erkennen auf all deinen Wegen, /dann ebnet er selbst deine Pfade.
18598SprichwörterSpr2437Halte dich nicht selbst für weise, /fürchte den Herrn und fliehe das Böse!
18599SprichwörterSpr2438Das ist heilsam für deine Gesundheit /und erfrischt deine Glieder.
18600SprichwörterSpr2439Ehre den Herrn mit deinem Vermögen, /mit dem Besten von dem, was du erntest.
18601SprichwörterSpr24310Dann füllen sich deine Scheunen mit Korn, /deine Fässer laufen über von Wein.
18602SprichwörterSpr24311Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, /widersetz dich nicht, wenn er dich zurechtweist.
18603SprichwörterSpr24312Wen der Herr liebt, den züchtigt er, /wie ein Vater seinen Sohn, den er gern hat.
18604SprichwörterSpr24313Wohl dem Mann, der Weisheit gefunden, /dem Mann, der Einsicht gewonnen hat.
18605SprichwörterSpr24314Denn sie zu erwerben ist besser als Silber, /sie zu gewinnen ist besser als Gold.
18606SprichwörterSpr24315Sie übertrifft die Perlen an Wert, /keine kostbaren Steine kommen ihr gleich.
18607SprichwörterSpr24316Langes Leben birgt sie in ihrer Rechten, /in ihrer Linken Reichtum und Ehre;
18608SprichwörterSpr24317ihre Wege sind Wege der Freude, /all ihre Pfade führen zum Glück.
18609SprichwörterSpr24318Wer nach ihr greift, dem ist sie ein Lebensbaum, /wer sie fest hält, ist glücklich zu preisen.
18610SprichwörterSpr24319Der Herr hat die Erde mit Weisheit gegründet /und mit Einsicht den Himmel befestigt.
18611SprichwörterSpr24320Durch sein Wissen brechen die tiefen Quellen hervor /und träufeln die Wolken den Tau herab.
18612SprichwörterSpr24321Mein Sohn, lass beides nicht aus den Augen: /Bewahre Umsicht und Besonnenheit!
18613SprichwörterSpr24322Dann werden sie dir ein Lebensquell, /ein Schmuck für deinen Hals;
18614SprichwörterSpr24323dann gehst du sicher deinen Weg /und stößt mit deinem Fuß nicht an.
18615SprichwörterSpr24324Gehst du zur Ruhe, so schreckt dich nichts auf, /legst du dich nieder, erquickt dich dein Schlaf.
18616SprichwörterSpr24325Du brauchst dich vor jähem Erschrecken nicht zu fürchten /noch vor dem Verderben, das über die Frevler kommt.
18617SprichwörterSpr24326Der Herr wird deine Zuversicht sein, /er bewahrt deinen Fuß vor der Schlinge.
18618SprichwörterSpr24327Versag keine Wohltat dem, der sie braucht, /wenn es in deiner Hand liegt, Gutes zu tun.
18619SprichwörterSpr24328Wenn du jetzt etwas hast, /sag nicht zu deinem Nächsten: /Geh, komm wieder, morgen will ich dir etwas geben.
18620SprichwörterSpr24329Sinne nichts Böses gegen deinen Nächsten, /der friedlich neben dir wohnt.
18621SprichwörterSpr24330Bring niemand ohne Grund vor Gericht, /wenn er dir nichts Böses getan hat.
18622SprichwörterSpr24331Beneide den Gewalttätigen nicht, /wähle keinen seiner Wege;
18623SprichwörterSpr24332denn ein Gräuel ist dem Herrn der Ränkeschmied, /die Redlichen sind seine Freunde.
18624SprichwörterSpr24333Der Fluch des Herrn fällt auf das Haus des Frevlers, /die Wohnung der Gerechten segnet er.
18625SprichwörterSpr24334Die Zuchtlosen verspottet er, /den Gebeugten erweist er seine Gunst.
18626SprichwörterSpr24335Die Weisen erlangen Ehre, /die Toren aber häufen Schande auf sich.
18627SprichwörterSpr2441Ihr Söhne, hört auf die Mahnung des Vaters, /merkt auf, damit ihr Einsicht lernt;
18628SprichwörterSpr2442denn gute Lehre gebe ich euch. /Lasst nicht ab von meiner Weisung!
18629SprichwörterSpr2443Als ich noch ein Knabe war bei meinem Vater, /das zarte und einzige Kind meiner Mutter,
18630SprichwörterSpr2444da lehrte er mich und sagte zu mir: /Nimm dir meine Worte zu Herzen, /folge meinen Geboten und du wirst leben.
18631SprichwörterSpr2445Erwirb dir Weisheit, erwirb dir Einsicht, /vergiss sie nicht, weich nicht ab von meinen Worten!
18632SprichwörterSpr2446Lass nicht von ihr und sie wird dich behüten, /liebe sie und sie wird dich beschützen.
18633SprichwörterSpr2447Anfang der Weisheit ist: Erwirb dir Weisheit, /erwirb dir Einsicht mit deinem ganzen Vermögen!
18634SprichwörterSpr2448Halte sie hoch, dann wird sie dich erhöhen; /sie bringt dich zu Ehren, wenn du sie umarmst.
18635SprichwörterSpr2449Sie setzt dir einen schönen Kranz auf das Haupt, /eine prächtige Krone wird sie dir schenken.
18636SprichwörterSpr24410Höre, mein Sohn, und nimm meine Worte an, /dann mehren sich die Jahre deines Lebens.
18637SprichwörterSpr24411Den Weg der Weisheit zeige ich dir, /ich leite dich auf ebener Bahn.
18638SprichwörterSpr24412Wenn du gehst, ist dein Schritt nicht beengt, /wenn du läufst, wirst du nicht straucheln.
18639SprichwörterSpr24413Halt fest an der Zucht und lass davon nicht ab, /bewahre sie; denn sie ist dein Leben.
18640SprichwörterSpr24414Betritt nicht den Pfad der Frevler, /beschreite nicht den Weg der Bösen!
18641SprichwörterSpr24415Meide ihn, geh nicht auf ihm, /kehr dich von ihm ab und geh vorbei!
18642SprichwörterSpr24416Denn sie schlafen nicht, ehe sie Böses tun; /der Schlaf flieht sie, bis sie Verbrechen begehen.
18643SprichwörterSpr24417Sie essen das Brot des Unrechts /und trinken den Wein der Gewalttat.
18644SprichwörterSpr24418Doch der Pfad der Gerechten /ist wie das Licht am Morgen; /es wird immer heller bis zum vollen Tag.
18645SprichwörterSpr24419Der Weg der Frevler ist wie dunkle Nacht; /sie merken nicht, worüber sie fallen.
18646SprichwörterSpr24420Mein Sohn, achte auf meine Worte, /neige dein Ohr meiner Rede zu!
18647SprichwörterSpr24421Lass sie nicht aus den Augen, /bewahre sie tief im Herzen!
18648SprichwörterSpr24422Denn Leben bringen sie dem, der sie findet, /und Gesundheit seinem ganzen Leib.
18649SprichwörterSpr24423Mehr als alles hüte dein Herz; /denn von ihm geht das Leben aus.
18650SprichwörterSpr24424Vermeide alle Falschheit des Mundes /und Verkehrtheit der Lippen halt von dir fern!
18651SprichwörterSpr24425Deine Augen sollen geradeaus schauen /und deine Blicke richte nach vorn!
18652SprichwörterSpr24426Ebne die Straße für deinen Fuß /und alle deine Wege seien geordnet.
18653SprichwörterSpr24427Bieg nicht ab, weder rechts noch links, /halt deinen Fuß vom Bösen zurück!
18654SprichwörterSpr2451Mein Sohn, merk auf meinen weisen Rat, /neige meiner Einsicht dein Ohr zu,
18655SprichwörterSpr2452damit du Besonnenheit bewahrst /und deine Lippen auf Klugheit achten.
18656SprichwörterSpr2453Denn die Lippen der fremden Frau triefen von Honig, /glatter als Öl ist ihr Mund.
18657SprichwörterSpr2454Doch zuletzt ist sie bitter wie Wermut, /scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
18658SprichwörterSpr2455Ihre Füße steigen zur Totenwelt hinab, /ihre Schritte gehen der Unterwelt zu.
18659SprichwörterSpr2456Den ebenen Pfad zum Leben verfehlt sie, /sie geht krumme Wege und merkt es nicht.
18660SprichwörterSpr2457Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich, /weicht nicht ab von den Worten, die mein Mund spricht.
18661SprichwörterSpr2458Halte deinen Weg von ihr fern, /komm ihrer Haustür nicht nahe!
18662SprichwörterSpr2459Sonst schenkst du andern deine Kraft, /deine Jahre einem Rücksichtslosen;
18663SprichwörterSpr24510sonst sättigen sich Fremde an deinem Besitz, /die Frucht deiner Arbeit /kommt in das Haus eines andern
18664SprichwörterSpr24511und am Ende wirst du stöhnen, /wenn dein Leib und dein Fleisch dahinsiechen.
18665SprichwörterSpr24512Dann wirst du bekennen: /Weh mir, ich habe die Zucht gehasst, /mein Herz hat die Warnung verschmäht;
18666SprichwörterSpr24513ich habe nicht auf die Stimme meiner Erzieher gehört, /mein Ohr nicht meinen Lehrern zugeneigt.
18667SprichwörterSpr24514Fast hätte mich alles Unheil getroffen /in der Versammlung und in der Gemeinde.
18668SprichwörterSpr24515Trink Wasser aus deiner eigenen Zisterne, /Wasser, das aus deinem Brunnen quillt.
18669SprichwörterSpr24516Sollen deine Quellen auf die Straße fließen, /auf die freien Plätze deine Bäche?
18670SprichwörterSpr24517Dir allein sollen sie gehören, /kein Fremder soll teilen mit dir.
18671SprichwörterSpr24518Dein Brunnen sei gesegnet; /freu dich der Frau deiner Jugendtage,
18672SprichwörterSpr24519der lieblichen Gazelle, der anmutigen Gämse! /Ihre Liebkosung mache dich immerfort trunken, /an ihrer Liebe berausch dich immer wieder!
18673SprichwörterSpr24520Warum solltest du dich an einer Fremden berauschen, /den Busen einer andern umfangen?
18674SprichwörterSpr24521Denn der Weg eines jeden liegt offen vor den Augen des Herrn, /er achtet auf alle seine Pfade.
18675SprichwörterSpr24522Der Frevler verfängt sich in der eigenen Schuld, /die Stricke seiner Sünde halten ihn fest.
18676SprichwörterSpr24523Er stirbt aus Mangel an Zucht, /wegen seiner großen Torheit stürzt er ins Verderben.
18677SprichwörterSpr2461Mein Sohn, hast du deinem Nächsten Bürgschaft geleistet, /hast du einem Fremden den Handschlag gegeben,
18678SprichwörterSpr2462hast du dich durch deine Worte gebunden, /bist du gefangen durch deine Worte,
18679SprichwörterSpr2463dann tu doch dies, mein Sohn: Reiß dich los; /denn du bist in die Hände deines Nächsten geraten. /Geh eilends hin und bestürm deinen Nächsten!
18680SprichwörterSpr2464Gönne deinen Augen keinen Schlaf, /keinen Schlummer deinen Wimpern,
18681SprichwörterSpr2465entreiß dich seiner Hand wie eine Gazelle, /wie ein Vogel der Hand des Jägers!
18682SprichwörterSpr2466Geh zur Ameise, du Fauler, /betrachte ihr Verhalten und werde weise!
18683SprichwörterSpr2467Sie hat keinen Meister, /keinen Aufseher und Gebieter,
18684SprichwörterSpr2468und doch sorgt sie im Sommer für Futter, /sammelt sich zur Erntezeit Vorrat.
18685SprichwörterSpr2469Wie lang, du Fauler, willst du noch daliegen, /wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
18686SprichwörterSpr24610Noch ein wenig schlafen, /noch ein wenig schlummern, /noch ein wenig die Arme verschränken, um auszuruhen.
18687SprichwörterSpr24611Da kommt schon die Armut wie ein Strolch über dich, /die Not wie ein zudringlicher Bettler.
18688SprichwörterSpr24612Ein Nichtsnutz, ja ein Gauner, /wer daherkommt mit Lügen im Mund,
18689SprichwörterSpr24613wer mit den Augen zwinkert, mit den Füßen deutet, /Zeichen gibt mit den Fingern.
18690SprichwörterSpr24614Tücke im Herzen, stets voll böser Ränke, /zettelt er jederzeit Händel an.
18691SprichwörterSpr24615Darum wird plötzlich das Verderben über ihn kommen, /im Nu, ohne Rettung, wird er zerschmettert.
18692SprichwörterSpr24616Sechs Dinge sind dem Herrn verhasst, /sieben sind ihm ein Gräuel:
18693SprichwörterSpr24617Stolze Augen, eine falsche Zunge, /Hände, die unschuldiges Blut vergießen,
18694SprichwörterSpr24618ein Herz, das finstere Pläne hegt, /Füße, die schnell dem Bösen nachlaufen,
18695SprichwörterSpr24619ein falscher Zeuge, der Lügen zuflüstert, /und wer Streit entfacht unter Brüdern.
18696SprichwörterSpr24620Achte, mein Sohn, auf das Gebot deines Vaters, /missachte nicht die Lehre deiner Mutter!
18697SprichwörterSpr24621Binde sie dir für immer aufs Herz /und winde sie dir um den Hals!
18698SprichwörterSpr24622Wenn du gehst, geleitet sie dich, /wenn du ruhst, behütet sie dich, /beim Erwachen redet sie mit dir.
18699SprichwörterSpr24623Denn eine Leuchte ist das Gebot /und die Lehre ein Licht, /ein Weg zum Leben sind Mahnung und Zucht.
18700SprichwörterSpr24624Sie bewahren dich vor der Frau des Nächsten, /vor der glatten Zunge der Fremden.
18701SprichwörterSpr24625Begehre nicht in deinem Herzen ihre Schönheit, /lass dich nicht fangen durch ihre Wimpern!
18702SprichwörterSpr24626Einer Dirne zahlt man bis zu einem Laib Brot, /die Frau eines andern jagt dir das kostbare Leben ab.
18703SprichwörterSpr24627Trägt man denn Feuer in seinem Gewand, /ohne dass die Kleider in Brand geraten?
18704SprichwörterSpr24628Kann man über glühende Kohlen schreiten, /ohne sich die Füße zu verbrennen?
18705SprichwörterSpr24629So ist es mit dem, der zur Frau seines Nächsten geht. /Keiner bleibt ungestraft, der sie berührt.
18706SprichwörterSpr24630Verachtet man nicht den Dieb, /auch wenn er nur stiehlt, /um sein Verlangen zu stillen, weil er Hunger hat?
18707SprichwörterSpr24631Wird er ertappt, so muss er siebenfach zahlen, /den ganzen Besitz seines Hauses geben.
18708SprichwörterSpr24632Wer Ehebruch treibt, ist ohne Verstand, /nur wer sich selbst vernichten will, /lässt sich darauf ein.
18709SprichwörterSpr24633Schläge und Schande bringt es ihm ein, /unaustilgbar ist seine Schmach.
18710SprichwörterSpr24634Denn Eifersucht bringt den Ehemann in Wut, /er kennt keine Schonung am Tag der Rache.
18711SprichwörterSpr24635Kein Sühnegeld nimmt er an; /magst du auch Geschenke häufen, er willigt nicht ein.
18712SprichwörterSpr2471Mein Sohn, achte auf meine Worte, /meine Gebote verwahre bei dir!
18713SprichwörterSpr2472Achte auf meine Gebote, damit du am Leben bleibst, /hüte meine Lehre wie deinen Augapfel!
18714SprichwörterSpr2473Binde sie dir an die Finger, /schreib sie auf die Tafel deines Herzens!
18715SprichwörterSpr2474Sag zur Weisheit: Du bist meine Schwester!, /und nenne die Klugheit deine Freundin!
18716SprichwörterSpr2475Sie bewahrt dich vor der Frau eines andern, /vor der Fremden, die verführerisch redet.
18717SprichwörterSpr2476Vom Fenster meines Hauses, /durch das Gitter, habe ich ausgeschaut;
18718SprichwörterSpr2477da sah ich bei den Unerfahrenen, /da bemerkte ich bei den Burschen /einen jungen Mann ohne Verstand:
18719SprichwörterSpr2478Er ging über die Straße, bog um die Ecke /und nahm den Weg zu ihrem Haus;
18720SprichwörterSpr2479als der Tag sich neigte, in der Abenddämmerung, /um die Zeit, da es dunkel wird und die Nacht kommt.
18721SprichwörterSpr24710Da! Eine Frau kommt auf ihn zu, /im Kleid der Dirnen, mit listiger Absicht;
18722SprichwörterSpr24711voll Leidenschaft ist sie und unbändig, /ihre Füße blieben nicht mehr im Haus;
18723SprichwörterSpr24712bald auf den Gassen, bald auf den Plätzen, /an allen Straßenecken lauert sie.
18724SprichwörterSpr24713Nun packt sie ihn, küsst ihn, /sagt zu ihm mit keckem Gesicht:
18725SprichwörterSpr24714Ich war zu Heilsopfern verpflichtet /und heute erfüllte ich meine Gelübde.
18726SprichwörterSpr24715Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, /ich habe dich gesucht und gefunden.
18727SprichwörterSpr24716Ich habe Decken über mein Bett gebreitet, /bunte Tücher aus ägyptischem Leinen;
18728SprichwörterSpr24717ich habe mein Lager besprengt /mit Myrrhe, Aloe und Zimt.
18729SprichwörterSpr24718Komm, wir wollen bis zum Morgen in Liebe schwelgen, /wir wollen die Liebeslust kosten.
18730SprichwörterSpr24719Denn mein Mann ist nicht zu Hause, /er ist auf Reisen, weit fort.
18731SprichwörterSpr24720Den Geldbeutel hat er mitgenommen, /erst am Vollmondstag kehrt er heim.
18732SprichwörterSpr24721So macht sie ihn willig mit viel Überredung, /mit schmeichelnden Lippen verführt sie ihn.
18733SprichwörterSpr24722Betört folgt er ihr, /wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt, /wie ein Hirsch, den das Fangseil umschlingt,
18734SprichwörterSpr24723bis ein Pfeil ihm die Leber zerreißt; /wie ein Vogel, der in das Netz fliegt /und nicht merkt, dass es um sein Leben geht.
18735SprichwörterSpr24724Darum, ihr Söhne, hört auf mich, /achtet auf meine Reden!
18736SprichwörterSpr24725Dein Herz schweife nicht ab auf ihre Wege, /verirre dich nicht auf ihre Pfade!
18737SprichwörterSpr24726Denn zahlreich sind die Erschlagenen, /die sie gefällt hat; /viele sind es, die sie ermordet hat;
18738SprichwörterSpr24727ihr Haus ist ein Weg zur Unterwelt, /er führt zu den Kammern des Todes.
18739SprichwörterSpr2481Ruft nicht die Weisheit, /erhebt nicht die Klugheit ihre Stimme?
18740SprichwörterSpr2482Bei der Stadtburg, auf den Straßen, /an der Kreuzung der Wege steht sie;
18741SprichwörterSpr2483neben den Toren, wo die Stadt beginnt, /am Zugang zu den Häusern ruft sie laut:
18742SprichwörterSpr2484Euch, ihr Leute, lade ich ein, /meine Stimme ergeht an alle Menschen:
18743SprichwörterSpr2485Ihr Unerfahrenen, werdet klug, /ihr Törichten, nehmt Vernunft an!
18744SprichwörterSpr2486Hört her! Aufrichtig rede ich. /Redlich ist, was meine Lippen reden.
18745SprichwörterSpr2487Die Wahrheit spricht meine Zunge, /Unrechtes ist meinen Lippen ein Gräuel.
18746SprichwörterSpr2488Alle meine Worte sind recht, /keines von ihnen ist hinterhältig und falsch.
18747SprichwörterSpr2489Für den Verständigen sind sie alle klar /und richtig für den, der Erkenntnis fand.
18748SprichwörterSpr24810Nehmt lieber Bildung an als Silber, /lieber Verständnis als erlesenes Gold!
18749SprichwörterSpr24811Ja, Weisheit übertrifft die Perlen an Wert, /keine kostbaren Steine kommen ihr gleich.
18750SprichwörterSpr24812Ich, die Weisheit, verweile bei der Klugheit, /ich entdecke Erkenntnis und guten Rat.
18751SprichwörterSpr24813Gottesfurcht verlangt, Böses zu hassen. /Hochmut und Hoffart, schlechte Taten /und einen verlogenen Mund hasse ich.
18752SprichwörterSpr24814Bei mir ist Rat und Hilfe; /ich bin die Einsicht, bei mir ist Macht.
18753SprichwörterSpr24815Durch mich regieren die Könige /und entscheiden die Machthaber, wie es Recht ist;
18754SprichwörterSpr24816durch mich versehen die Herrscher ihr Amt, /die Vornehmen und alle Verwalter des Rechts.
18755SprichwörterSpr24817Ich liebe alle, die mich lieben, /und wer mich sucht, der wird mich finden.
18756SprichwörterSpr24818Reichtum und Ehre sind bei mir, /angesehener Besitz und Glück;
18757SprichwörterSpr24819meine Frucht ist besser als Gold und Feingold, /mein Nutzen übertrifft wertvolles Silber.
18758SprichwörterSpr24820Ich gehe auf dem Weg der Gerechtigkeit, /mitten auf den Pfaden des Rechtes,
18759SprichwörterSpr24821um denen, die mich lieben, Gaben zu verleihen /und ihre Scheunen zu füllen.
18760SprichwörterSpr24822Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, /vor seinen Werken in der Urzeit;
18761SprichwörterSpr24823in frühester Zeit wurde ich gebildet, /am Anfang, beim Ursprung der Erde.
18762SprichwörterSpr24824Als die Urmeere noch nicht waren, /wurde ich geboren, /als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen.
18763SprichwörterSpr24825Ehe die Berge eingesenkt wurden, /vor den Hügeln wurde ich geboren.
18764SprichwörterSpr24826Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren /und alle Schollen des Festlands.
18765SprichwörterSpr24827Als er den Himmel baute, war ich dabei, /als er den Erdkreis abmaß über den Wassern,
18766SprichwörterSpr24828als er droben die Wolken befestigte /und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer,
18767SprichwörterSpr24829als er dem Meer seine Satzung gab /und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften,
18768SprichwörterSpr24830als er die Fundamente der Erde abmaß, /da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag /und spielte vor ihm allezeit.
18769SprichwörterSpr24831Ich spielte auf seinem Erdenrund /und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.
18770SprichwörterSpr24832Nun, ihr Söhne, hört auf mich! /Wohl dem, der auf meine Wege achtet.
18771SprichwörterSpr24833Hört die Mahnung und werdet weise, /lehnt sie nicht ab!
18772SprichwörterSpr24834Wohl dem, der auf mich hört, /der Tag für Tag an meinen Toren wacht /und meine Türpfosten hütet.
18773SprichwörterSpr24835Wer mich findet, findet Leben /und erlangt das Gefallen des Herrn.
18774SprichwörterSpr24836Doch wer mich verfehlt, der schadet sich selbst; /alle, die mich hassen, lieben den Tod.
18775SprichwörterSpr2491Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, /ihre sieben Säulen behauen.
18776SprichwörterSpr2492Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt /und schon ihren Tisch gedeckt.
18777SprichwörterSpr2493Sie hat ihre Mägde ausgesandt /und lädt ein auf der Höhe der Stadtburg:
18778SprichwörterSpr2494Wer unerfahren ist, kehre hier ein. /Zum Unwissenden sagt sie:
18779SprichwörterSpr2495Kommt, esst von meinem Mahl /und trinkt vom Wein, den ich mischte.
18780SprichwörterSpr2496Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben, /und geht auf dem Weg der Einsicht!
18781SprichwörterSpr2497Wer den Zuchtlosen tadelt, erntet Schimpf, /wer den Frevler rügt, erntet Schande.
18782SprichwörterSpr2498Rüge den Zuchtlosen nicht; sonst hasst er dich. /Rüge den Weisen, dann liebt er dich.
18783SprichwörterSpr2499Unterrichte den Weisen, damit er noch weiser wird; /belehre den Gerechten, damit er dazulernt.
18784SprichwörterSpr24910Anfang der Weisheit ist die Gottesfurcht, /die Kenntnis des Heiligen ist Einsicht.
18785SprichwörterSpr24911Ja, durch mich werden deine Tage zahlreich, /nehmen die Jahre deines Lebens zu.
18786SprichwörterSpr24912Bist du weise, so bist du weise zum eigenen Nutzen, /bist du aber unbeherrscht, hast du allein es zu tragen.
18787SprichwörterSpr24913Frau Torheit fiebert nach Verführung; /das ist alles, was sie versteht.
18788SprichwörterSpr24914Sie sitzt vor der Tür ihres Hauses /auf einem Sessel bei der Stadtburg,
18789SprichwörterSpr24915um die Vorübergehenden einzuladen, /die geradeaus ihre Pfade gehen:
18790SprichwörterSpr24916Wer unerfahren ist, kehre hier ein. /Zum Unwissenden sagt sie:
18791SprichwörterSpr24917Süß ist gestohlenes Wasser, /heimlich entwendetes Brot schmeckt lecker.
18792SprichwörterSpr24918Und er weiß nicht, dass Totengeister dort hausen, /dass ihre Gäste in den Tiefen der Unterwelt sind.
18793SprichwörterSpr24101Sprichwörter Salomos: Ein kluger Sohn macht dem Vater Freude, /ein dummer Sohn ist der Kummer seiner Mutter.
18794SprichwörterSpr24102Unrecht Gut gedeiht nicht, /Gerechtigkeit aber rettet vor dem Tod.
18795SprichwörterSpr24103Das Verlangen des Gerechten sättigt der Herr, /die Gier der Frevler stößt er zurück.
18796SprichwörterSpr24104Lässige Hand bringt Armut, /fleißige Hand macht reich.
18797SprichwörterSpr24105Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Mensch; /in Schande gerät, wer zur Erntezeit schläft.
18798SprichwörterSpr24106Segen ruht auf dem Haupt des Gerechten, /im Mund der Frevler versteckt sich Gewalttat.
18799SprichwörterSpr24107Das Andenken des Gerechten ist gesegnet, /der Name der Frevler vermodert.
18800SprichwörterSpr24108Verständiger Sinn nimmt die Gebote an, /wer Törichtes redet, kommt zu Fall.
18801SprichwörterSpr24109Wer aufrichtig seinen Weg geht, geht sicher, /wer krumme Wege geht, wird durchschaut.
18802SprichwörterSpr241010Wer mit den Augen zwinkert, schafft Leid, /wer offen tadelt, stiftet Frieden.
18803SprichwörterSpr241011Der Mund des Gerechten ist ein Lebensquell, /im Mund der Frevler versteckt sich Gewalttat.
18804SprichwörterSpr241012Hass weckt Streit, /Liebe deckt alle Vergehen zu.
18805SprichwörterSpr241013Auf den Lippen des Einsichtigen findet man Weisheit, /auf den Rücken des Unverständigen passt der Stock.
18806SprichwörterSpr241014Weise verbergen ihr Wissen, /der Mund des Toren ist drohendes Verderben.
18807SprichwörterSpr241015Dem Reichen ist seine Habe eine feste Burg, /dem Armen bringt seine Armut Verderben.
18808SprichwörterSpr241016Der Besitz des Gerechten führt zum Leben, /das Einkommen des Frevlers zur Sünde.
18809SprichwörterSpr241017Den Weg zum Leben geht, wer Zucht bewahrt; /wer Warnung missachtet, geht in die Irre.
18810SprichwörterSpr241018Wer Hass verbirgt, heuchelt; /wer Verleumdung ausstreut, ist ein Tor.
18811SprichwörterSpr241019Bei vielem Reden bleibt die Sünde nicht aus, /wer seine Lippen zügelt, ist klug.
18812SprichwörterSpr241020Erlesenes Silber ist die Zunge des Gerechten, /das Sinnen des Frevlers ist wenig wert.
18813SprichwörterSpr241021Die Lippen des Gerechten leiten viele, /die Toren sterben an Unverstand.
18814SprichwörterSpr241022Der Segen des Herrn macht reich, /eigene Mühe tut nichts hinzu.
18815SprichwörterSpr241023Des Toren Freude ist es, Böses zu tun, /des Verständigen Freude, weise zu sein.
18816SprichwörterSpr241024Was der Frevler fürchtet, kommt über ihn, /was die Gerechten ersehnen, wird ihnen zuteil.
18817SprichwörterSpr241025Wenn der Sturm daherbraust, ist der Frevler verloren, /der Gerechte ist fest gegründet für immer.
18818SprichwörterSpr241026Wie Essig für die Zähne und Rauch für die Augen /ist der Faule für den, der ihn schickt.
18819SprichwörterSpr241027Gottesfurcht bringt langes Leben, /doch die Jahre der Frevler sind verkürzt.
18820SprichwörterSpr241028Die Hoffnung der Gerechten blüht auf, /die Erwartung der Frevler wird zunichte.
18821SprichwörterSpr241029Dem Schuldlosen ist der Herr eine Zuflucht, /Verderben aber den Übeltätern.
18822SprichwörterSpr241030Der Gerechte wird niemals wanken, /doch die Frevler bleiben nicht im Land wohnen.
18823SprichwörterSpr241031Der Mund des Gerechten bringt Weisheit hervor, /eine Zunge voll Falschheit aber wird abgeschnitten.
18824SprichwörterSpr241032Die Lippen des Gerechten achten auf das, was gefällt, /der Mund der Frevler aber auf das, was verkehrt ist.
18825SprichwörterSpr24111Falsche Waage ist dem Herrn ein Gräuel, /volles Gewicht findet sein Gefallen.
18826SprichwörterSpr24112Kommt Übermut, kommt auch Schande, /doch bei den Bescheidenen ist die Weisheit zu Hause.
18827SprichwörterSpr24113Die Redlichen leitet ihre Lauterkeit, /die Verräter richtet ihre Falschheit zugrunde.
18828SprichwörterSpr24114Reichtum hilft nicht am Tag des Zorns, /Gerechtigkeit aber rettet vor dem Tod.
18829SprichwörterSpr24115Dem Lauteren ebnet seine Gerechtigkeit den Weg, /der Frevler aber kommt durch seine Bosheit zu Fall.
18830SprichwörterSpr24116Die Redlichen rettet ihre Gerechtigkeit, /die Verräter schlägt ihre eigene Gier in Fesseln.
18831SprichwörterSpr24117Beim Tod des Frevlers wird sein Hoffen zunichte, /die falsche Erwartung schwindet dahin.
18832SprichwörterSpr24118Der Gerechte wird aus der Not gerettet, /an seine Stelle tritt der Böse.
18833SprichwörterSpr24119Vom Mund des Ruchlosen droht dem Nächsten Verderben, /die Gerechten befreien sich durch ihre Umsicht.
18834SprichwörterSpr241110Wenn es dem Gerechten gut geht, freut sich die Stadt; /sie jubelt beim Untergang der Frevler.
18835SprichwörterSpr241111Eine Stadt kommt hoch durch den Segen der Redlichen, /durch den Mund der Frevler wird sie niedergerissen.
18836SprichwörterSpr241112Wer den Nächsten verächtlich macht, /ist ohne Verstand, /doch ein kluger Mensch schweigt.
18837SprichwörterSpr241113Wer als Verleumder umhergeht, /gibt Geheimnisse preis, /der Verlässliche behält eine Sache für sich.
18838SprichwörterSpr241114Fehlt es an Führung, kommt ein Volk zu Fall, /Rettung ist dort, wo viele Ratgeber sind.
18839SprichwörterSpr241115Wer für einen Fremden bürgt, ist übel daran; /wer den Handschlag ablehnt, geht sicher.
18840SprichwörterSpr241116Eine liebenswerte Frau kommt zu Ehren, /Sitz der Schande ist ein Weib, das gute Sitten hasst. /Die Faulen bringen es zu nichts, /wer fleißig ist, kommt zu Reichtum.
18841SprichwörterSpr241117Die Güte eines Menschen kommt ihm selbst zugute, /der Hartherzige schneidet sich ins eigene Fleisch.
18842SprichwörterSpr241118Der Frevler erzielt trügerischen Gewinn, /wer Gerechtigkeit sät, hat beständigen Ertrag.
18843SprichwörterSpr241119Wer in der Gerechtigkeit fest steht, erlangt das Leben, /wer dem Bösen nachjagt, den Tod.
18844SprichwörterSpr241120Verkehrte Menschen sind dem Herrn ein Gräuel, /er hat Gefallen an denen, die den rechten Weg gehen.
18845SprichwörterSpr241121Gewiss, der Böse bleibt nicht ungestraft, /doch die Söhne der Gerechten werden gerettet.
18846SprichwörterSpr241122Ein goldener Ring im Rüssel eines Schweins /ist ein Weib, schön, aber sittenlos.
18847SprichwörterSpr241123Das Begehren der Gerechten führt zu vollem Glück, /die Hoffnung der Frevler endet im Zorngericht.
18848SprichwörterSpr241124Mancher teilt aus und bekommt immer mehr, /ein anderer kargt übers Maß und wird doch ärmer.
18849SprichwörterSpr241125Wer wohltätig ist, wird reich gesättigt, /wer andere labt, wird selbst gelabt.
18850SprichwörterSpr241126Wer Getreide zurückhält, den verwünschen die Leute, /wer Korn auf den Markt bringt, auf dessen Haupt kommt Segen.
18851SprichwörterSpr241127Wer Gutes erstrebt, sucht das Gefallen Gottes; /wer nach dem Bösen trachtet, den trifft es.
18852SprichwörterSpr241128Wer auf seinen Reichtum vertraut, der fällt, /die Gerechten aber sprossen wie grünes Laub.
18853SprichwörterSpr241129Wer sein Haus verkommen lässt, erntet Wind, /und der Tor wird Sklave des Weisen.
18854SprichwörterSpr241130Die Frucht der Gerechtigkeit ist ein Lebensbaum, /Gewalttat raubt die Lebenskraft.
18855SprichwörterSpr241131Wird dem Gerechten vergolten auf der Erde, /dann erst recht dem Frevler und Sünder.
18856SprichwörterSpr24121Wer Zucht liebt, liebt Erkenntnis, /wer Zurechtweisung hasst, ist dumm.
18857SprichwörterSpr24122Der Gute findet Gefallen beim Herrn, /den Heimtückischen aber spricht er schuldig.
18858SprichwörterSpr24123Wer unrecht tut, hat keinen Bestand, /doch die Wurzel der Gerechten sitzt fest.
18859SprichwörterSpr24124Eine tüchtige Frau ist die Krone ihres Mannes, /eine schändliche ist wie Fäulnis in seinen Knochen.
18860SprichwörterSpr24125Die Gedanken der Gerechten trachten nach Recht, /die Pläne der Frevler sind auf Betrug aus.
18861SprichwörterSpr24126Die Reden der Frevler sind ein Lauern auf Blut, /die Redlichen rettet ihr Mund.
18862SprichwörterSpr24127Die Frevler werden gestürzt und sind dahin, /das Haus der Gerechten hat Bestand.
18863SprichwörterSpr24128Nach dem Maß seiner Klugheit wird ein jeder gelobt, /verkehrter Sinn fällt der Verachtung anheim.
18864SprichwörterSpr24129Besser unbeachtet bleiben /und seine Arbeit verrichten, /als großtun und kein Brot haben.
18865SprichwörterSpr241210Der Gerechte weiß, was sein Vieh braucht, /doch das Herz der Frevler ist hart.
18866SprichwörterSpr241211Wer sein Feld bestellt, wird satt von Brot, /wer nichtigen Dingen nachjagt, ist ohne Verstand.
18867SprichwörterSpr241212Schwankender Lehm ist die Burg der Bösen, /die Wurzel der Gerechten hat festen Grund.
18868SprichwörterSpr241213Der Böse verfängt sich im Lügengespinst, /der Gerechte entkommt der Bedrängnis.
18869SprichwörterSpr241214Von der Frucht seines Mundes wird der Mensch reichlich gesättigt, /nach dem Tun seiner Hände wird ihm vergolten.
18870SprichwörterSpr241215Der Tor hält sein eigenes Urteil für richtig, /der Weise aber hört auf Rat.
18871SprichwörterSpr241216Der Tor zeigt sogleich seinen Ärger, /klug ist, wer Schimpfworte einsteckt.
18872SprichwörterSpr241217Wer Wahrheit spricht, sagt aus, was recht ist, /der falsche Zeuge aber betrügt.
18873SprichwörterSpr241218Mancher Leute Gerede verletzt wie Schwertstiche, /die Zunge der Weisen bringt Heilung.
18874SprichwörterSpr241219Ein Mund, der die Wahrheit sagt, /hat für immer Bestand, /eine lügnerische Zunge nur einen Augenblick.
18875SprichwörterSpr241220Wer auf Böses sinnt, betrügt sich selbst, /wer heilsamen Rat gibt, erntet Freude.
18876SprichwörterSpr241221Kein Unheil trifft den Gerechten, /doch die Frevler erdrückt das Unglück.
18877SprichwörterSpr241222Lügnerische Lippen sind dem Herrn ein Gräuel, /doch wer zuverlässig ist in seinem Tun, der gefällt ihm.
18878SprichwörterSpr241223Ein kluger Mensch verbirgt sein Wissen, /das Herz der Toren schreit die Narrheit hinaus.
18879SprichwörterSpr241224Die Hand der Fleißigen erringt die Herrschaft, /die lässige Hand muss Frondienste leisten.
18880SprichwörterSpr241225Kummer im Herzen bedrückt den Menschen, /ein gutes Wort aber heitert ihn auf.
18881SprichwörterSpr241226Der Gerechte findet fette Weide, /der Weg der Frevler führt in die Irre.
18882SprichwörterSpr241227Bequemlichkeit erjagt sich kein Wild, /kostbare Güter erlangt der Fleißige.
18883SprichwörterSpr241228Der Pfad der Gerechtigkeit führt zum Leben, /der Weg der Abtrünnigen führt zum Tod.
18884SprichwörterSpr24131Ein weiser Sohn ist die Frucht der Erziehung des Vaters, /der zuchtlose aber hört nicht auf Mahnung.
18885SprichwörterSpr24132Von der Frucht seiner Worte zehrt der Gute, /aber die Verräter begehren Gewalttat.
18886SprichwörterSpr24133Wer seine Lippen hütet, bewahrt sein Leben, /wer seinen Mund aufreißt, den trifft Verderben.
18887SprichwörterSpr24134Das Verlangen des Faulen regt sich vergebens, /das Verlangen der Fleißigen wird befriedigt.
18888SprichwörterSpr24135Verlogene Worte hasst der Gerechte, /der Frevler handelt schändlich und schimpflich.
18889SprichwörterSpr24136Gerechtigkeit behütet den Schuldlosen auf seinem Weg, /Frevler bringt die Sünde zu Fall.
18890SprichwörterSpr24137Mancher stellt sich reich und hat doch nichts, /ein anderer stellt sich arm und hat großen Besitz.
18891SprichwörterSpr24138Der Reichtum eines Mannes ist das Lösegeld für sein Leben, /der Arme jedoch hört nichts von Loskauf.
18892SprichwörterSpr24139Das Licht der Gerechten strahlt auf, /die Lampe der Frevler erlischt.
18893SprichwörterSpr241310Der Leichtsinnige stiftet aus Übermut Zank, /doch wer sich beraten lässt, der ist klug.
18894SprichwörterSpr241311Schnell errafftes Gut schwindet schnell, /wer Stück für Stück sammelt, wird reich.
18895SprichwörterSpr241312Hingehaltene Hoffnung macht das Herz krank, /erfülltes Verlangen ist ein Lebensbaum.
18896SprichwörterSpr241313Wer gute Worte missachtet, erleidet Schaden, /wer Ehrfurcht hat vor dem Gebot, bleibt unversehrt.
18897SprichwörterSpr241314Die Lehre des Weisen ist ein Lebensquell, /um den Schlingen des Todes zu entgehen.
18898SprichwörterSpr241315Rechte Einsicht bringt Gunst, /aber den Verrätern bringt ihr Verhalten den Untergang.
18899SprichwörterSpr241316Der Kluge tut alles mit Überlegung, /der Tor verbreitet nur Dummheit.
18900SprichwörterSpr241317Ein gewissenloser Bote richtet Unheil an, /ein zuverlässiger Bote bringt Heilung.
18901SprichwörterSpr241318Armut und Schande erntet ein Verächter der Zucht, /doch wer Tadel beherzigt, wird geehrt.
18902SprichwörterSpr241319Ein erfüllter Wunsch tut dem Herzen wohl, /vom Bösen zu lassen ist dem Toren ein Gräuel.
18903SprichwörterSpr241320Wer mit Weisen unterwegs ist, wird weise, /wer mit Toren verkehrt, dem geht es übel.
18904SprichwörterSpr241321Unglück verfolgt die Sünder, /den Gerechten wird mit Gutem vergolten.
18905SprichwörterSpr241322Der Gute hinterlässt seinen Enkeln das Erbe, /der Besitz des Sünders wird für den Gerechten aufgespart.
18906SprichwörterSpr241323In der Hand der Vornehmen ist reichlich Nahrung, /der Arme wird zu Unrecht dahingerafft.
18907SprichwörterSpr241324Wer die Rute spart, hasst seinen Sohn, /wer ihn liebt, nimmt ihn früh in Zucht.
18908SprichwörterSpr241325Der Gerechte hat zu essen, bis sein Hunger gestillt ist, /der Bauch der Frevler aber muss darben.
18909SprichwörterSpr24141Frau Weisheit hat ihr Haus gebaut, /die Torheit reißt es nieder mit eigenen Händen.
18910SprichwörterSpr24142Wer geradeaus seinen Weg geht, fürchtet den Herrn, /wer krumme Wege geht, verachtet ihn.
18911SprichwörterSpr24143Im Mund des Toren ist eine Rute für seinen Rücken, /den Weisen behüten seine Lippen.
18912SprichwörterSpr24144Wo keine Ochsen sind, bleibt die Krippe leer, /reicher Ertrag kommt durch die Kraft des Stieres.
18913SprichwörterSpr24145Ein zuverlässiger Zeuge lügt nicht, /aber ein falscher Zeuge flüstert Lügen zu.
18914SprichwörterSpr24146Der Zuchtlose sucht Weisheit, doch vergebens, /dem Verständigen fällt die Erkenntnis leicht.
18915SprichwörterSpr24147Tritt einem törichten Mann gegenüber /und du erfährst keine verständigen Worte.
18916SprichwörterSpr24148Die Weisheit des Klugen gibt ihm Einsicht in seinen Weg, /aber die Dummheit der Toren führt zu Täuschung.
18917SprichwörterSpr24149In den Zelten der Toren wohnt Schuld, /das Haus der Rechtschaffenen findet Gefallen.
18918SprichwörterSpr241410Das Herz allein kennt seinen Kummer, /auch in seine Freude mischt sich kein Fremder.
18919SprichwörterSpr241411Das Haus der Frevler wird zertrümmert, /das Zelt der Redlichen gedeiht.
18920SprichwörterSpr241412Manch einem scheint sein Weg der rechte, /aber am Ende sind es Wege des Todes.
18921SprichwörterSpr241413Auch beim Lachen kann ein Herz leiden, /das Ende der Freude ist Gram.
18922SprichwörterSpr241414Dem Untreuen werden seine Vergehen vergolten, /dem guten Menschen seine edlen Taten.
18923SprichwörterSpr241415Der Unerfahrene traut jedem Wort, /der Kluge achtet auf seinen Schritt.
18924SprichwörterSpr241416Der Weise hat Scheu und meidet das Böse, /der Tor lässt sich gehen und ist vermessen.
18925SprichwörterSpr241417Der Zornige handelt töricht, /der Ränkeschmied ist verhasst.
18926SprichwörterSpr241418Die Unerfahrenen verfallen der Torheit, /die Klugen krönen sich mit Erkenntnis.
18927SprichwörterSpr241419Die Bösen müssen sich bücken vor den Guten /und die Frevler an der Tür des Gerechten.
18928SprichwörterSpr241420Selbst seinem Nächsten ist der Arme verhasst, /der Reiche aber hat viele Freunde.
18929SprichwörterSpr241421Wer seinen Nächsten verachtet, sündigt; /wohl dem, der Erbarmen hat mit den Notleidenden.
18930SprichwörterSpr241422Gewiss geht in die Irre, wer Böses plant; /Liebe und Treue erlangt, wer Gutes plant.
18931SprichwörterSpr241423Jede Arbeit bringt Erfolg, /leeres Geschwätz führt nur zu Mangel.
18932SprichwörterSpr241424Die Krone der Weisen ist ihre Klugheit, /der Kranz der Toren ist ihre Narrheit.
18933SprichwörterSpr241425Ein verlässlicher Zeuge rettet Leben, /wer Lügen zuflüstert, der täuscht.
18934SprichwörterSpr241426Der Gottesfürchtige hat feste Zuversicht, /noch seine Söhne haben eine Zuflucht.
18935SprichwörterSpr241427Die Gottesfurcht ist ein Lebensquell, /um den Schlingen des Todes zu entgehen.
18936SprichwörterSpr241428Viel Volk ist der Glanz des Königs, /wenig Leute sind des Fürsten Untergang.
18937SprichwörterSpr241429Der Langmütige ist immer der Klügere, /der Jähzornige treibt die Torheit auf die Spitze.
18938SprichwörterSpr241430Ein gelassenes Herz bedeutet Leben für den Leib, /doch Knochenfraß ist die Leidenschaft.
18939SprichwörterSpr241431Wer den Geringen bedrückt, schmäht dessen Schöpfer, /ihn ehrt, wer Erbarmen hat mit dem Bedürftigen.
18940SprichwörterSpr241432Durch seine Bosheit wird der Frevler gestürzt, /der Gerechte findet Zuflucht in seiner Redlichkeit.
18941SprichwörterSpr241433Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit, /im Innern der Toren ist sie nicht bekannt.
18942SprichwörterSpr241434Gerechtigkeit erhöht ein Volk, /der Völker Schmach ist die Sünde.
18943SprichwörterSpr241435Die Gunst des Königs ruht auf dem klugen Diener, /den schändlichen aber trifft sein Zorn.
18944SprichwörterSpr24151Eine sanfte Antwort dämpft die Erregung, /eine kränkende Rede reizt zum Zorn.
18945SprichwörterSpr24152Die Zunge der Weisen verkündet Erkenntnis, /der Mund der Narren sprudelt Torheit hervor.
18946SprichwörterSpr24153An jedem Ort sind die Augen des Herrn, /sie wachen über Gute und Böse.
18947SprichwörterSpr24154Eine sanfte Zunge ist ein Lebensbaum, /eine falsche Zunge bricht das Herz.
18948SprichwörterSpr24155Der Tor verschmäht die Zucht seines Vaters, /wer auf Zurechtweisung achtet, ist klug.
18949SprichwörterSpr24156Im Haus des Gerechten gibt es reichen Vorrat, /was der Frevler erwirbt, wird zerschlagen.
18950SprichwörterSpr24157Die Lippen der Weisen streuen Erkenntnis aus, /das Herz der Toren ist verkehrt.
18951SprichwörterSpr24158Das Opfer der Frevler ist dem Herrn ein Gräuel, /am Gebet der Rechtschaffenen aber hat er Gefallen.
18952SprichwörterSpr24159Ein Gräuel ist dem Herrn der Weg des Frevlers, /wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.
18953SprichwörterSpr241510Schlimme Strafe trifft den, der den rechten Pfad verlässt, /wer Zurechtweisung hasst, muss sterben.
18954SprichwörterSpr241511Totenreich und Unterwelt liegen offen vor dem Herrn, /wie viel mehr die Herzen der Menschen.
18955SprichwörterSpr241512Ein Zuchtloser liebt es nicht, dass man ihn rügt, /zu weisen Menschen begibt er sich nicht.
18956SprichwörterSpr241513Ein fröhliches Herz macht das Gesicht heiter, /Kummer im Herzen bedrückt das Gemüt.
18957SprichwörterSpr241514Das Herz des Verständigen sucht Erkenntnis, /der Mund der Toren ergeht sich in Torheit.
18958SprichwörterSpr241515Der Bedrückte hat lauter böse Tage, /der Frohgemute hat ständig Feiertag.
18959SprichwörterSpr241516Besser wenig in Gottesfurcht /als reiche Schätze und keine Ruhe.
18960SprichwörterSpr241517Besser ein Gericht Gemüse, wo Liebe herrscht, /als ein gemästeter Ochse und Hass dabei.
18961SprichwörterSpr241518Ein hitziger Mensch erregt Zank, /ein langmütiger besänftigt den Streit.
18962SprichwörterSpr241519Der Weg des Faulen ist wie ein Dornengestrüpp, /der Pfad der Redlichen aber ist gebahnt.
18963SprichwörterSpr241520Ein kluger Sohn macht dem Vater Freude, /nur ein törichter Mensch verachtet seine Mutter.
18964SprichwörterSpr241521Torheit macht dem Unverständigen Freude, /der einsichtige Mann geht den geraden Weg.
18965SprichwörterSpr241522Wo es an Beratung fehlt, da scheitern die Pläne, /wo viele Ratgeber sind, gibt es Erfolg.
18966SprichwörterSpr241523Jeden freut es, wenn er (kluge) Antwort geben kann, /und wie gut ist doch ein Wort zur rechten Zeit.
18967SprichwörterSpr241524Einen Lebenspfad zur Höhe gibt es für den Klugen, /damit er der Totenwelt drunten entgeht.
18968SprichwörterSpr241525Das Haus der Stolzen reißt der Herr nieder, /den Grenzstein der Witwe aber macht er fest.
18969SprichwörterSpr241526Die Pläne des Bösen sind dem Herrn ein Gräuel, /aber freundliche Reden gefallen ihm.
18970SprichwörterSpr241527Wer sich durch Raub bereichert, zerstört sein Haus, /wer Bestechung von sich weist, wird lange leben.
18971SprichwörterSpr241528Der Gerechte überlegt sich im Herzen jede Antwort, /aber der Mund der Frevler sprudelt Schlechtes hervor.
18972SprichwörterSpr241529Fern ist der Herr den Frevlern, /doch das Gebet der Gerechten hört er.
18973SprichwörterSpr241530Strahlende Augen erfreuen das Herz, /frohe Kunde labt den Leib.
18974SprichwörterSpr241531Ein Ohr, das auf heilsame Mahnungen hört, /hält sich unter den Weisen auf.
18975SprichwörterSpr241532Wer Zucht abweist, verachtet sich selbst; /wer aber auf Mahnungen hört, erwirbt Verstand.
18976SprichwörterSpr241533Gottesfurcht erzieht zur Weisheit /und Demut geht der Ehre voran.
18977SprichwörterSpr24161Der Mensch entwirft die Pläne im Herzen, /doch vom Herrn kommt die Antwort auf der Zunge.
18978SprichwörterSpr24162Jeder meint, sein Verhalten sei fehlerlos, /doch der Herr prüft die Geister.
18979SprichwörterSpr24163Befiehl dem Herrn dein Tun an, /so werden deine Pläne gelingen.
18980SprichwörterSpr24164Alles hat der Herr für seinen Zweck erschaffen, /so auch den Frevler für den Tag des Unheils.
18981SprichwörterSpr24165Ein Gräuel ist dem Herrn jeder Hochmütige, /er bleibt gewiss nicht ungestraft.
18982SprichwörterSpr24166Durch Liebe und Treue wird Schuld gesühnt, /durch Gottesfurcht weicht man dem Bösen aus.
18983SprichwörterSpr24167Gefallen dem Herrn die Wege eines Menschen, /so versöhnt er auch seine Feinde mit ihm.
18984SprichwörterSpr24168Besser wenig und gerecht /als viel Besitz und Unrecht.
18985SprichwörterSpr24169Des Menschen Herz plant seinen Weg, /doch der Herr lenkt seinen Schritt.
18986SprichwörterSpr241610Gottesentscheid kommt von den Lippen des Königs, /sein Mund verfehlt sich nicht, wenn er ein Urteil fällt.
18987SprichwörterSpr241611Rechte Waage und Waagschalen sind Sache des Herrn, /sein Werk sind alle Gewichtssteine im Beutel.
18988SprichwörterSpr241612Frevlerisches Tun ist Königen ein Gräuel, /denn ein Thron steht fest durch Gerechtigkeit.
18989SprichwörterSpr241613Gerechte Lippen gefallen dem König, /wer aufrichtig redet, den liebt er.
18990SprichwörterSpr241614Des Königs Grimm gleicht Todesboten, /aber ein Weiser kann ihn besänftigen.
18991SprichwörterSpr241615Im leuchtenden Gesicht des Königs liegt Leben, /sein Wohlwollen gleicht der Regenwolke im Frühjahr.
18992SprichwörterSpr241616Weisheit erwerben ist besser als Gold, /Einsicht erwerben vortrefflicher als Silber.
18993SprichwörterSpr241617Böses zu meiden ist das Ziel der Rechtschaffenen; /wer auf seinen Weg achtet, bewahrt sein Leben.
18994SprichwörterSpr241618Hoffart kommt vor dem Sturz /und Hochmut kommt vor dem Fall.
18995SprichwörterSpr241619Besser bescheiden sein mit Demütigen, /als Beute teilen mit Stolzen.
18996SprichwörterSpr241620Wer auf das Wort des Herrn achtet, findet Glück; /wohl dem, der auf ihn vertraut.
18997SprichwörterSpr241621Wer ein weises Herz hat, den nennt man verständig, /gefällige Rede fördert die Belehrung.
18998SprichwörterSpr241622Wer Verstand besitzt, dem ist er ein Lebensquell, /die Strafe der Toren ist die Torheit selbst.
18999SprichwörterSpr241623Das Herz des Weisen macht seinen Mund klug, /es mehrt auf seinen Lippen die Belehrung.
19000SprichwörterSpr241624Freundliche Worte sind wie Wabenhonig, /süß für den Gaumen, heilsam für den Leib.
19001SprichwörterSpr241625Manch einem scheint sein Weg der rechte, /aber am Ende sind es Wege des Todes.
19002SprichwörterSpr241626Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn, /denn sein Mund treibt ihn an.
19003SprichwörterSpr241627Ein Taugenichts ist ein Ofen voll Unheil, /auf seinen Lippen ist es wie sengendes Feuer.
19004SprichwörterSpr241628Ein tückischer Mensch erregt Streit, /ein Verleumder entzweit Freunde.
19005SprichwörterSpr241629Der Gewalttätige verführt seinen Nächsten, /er bringt ihn auf einen Weg, der nicht gut ist.
19006SprichwörterSpr241630Wer mit den Augen zwinkert, sinnt auf Tücke; /wer die Lippen verzieht, hat das Böse schon vollbracht.
19007SprichwörterSpr241631Graues Haar ist eine prächtige Krone, /auf dem Weg der Gerechtigkeit findet man sie.
19008SprichwörterSpr241632Besser ein Langmütiger als ein Kriegsheld, /besser, wer sich selbst beherrscht, als wer Städte erobert.
19009SprichwörterSpr241633Im Bausch des Gewandes schüttelt man das Los, /doch jede Entscheidung kommt allein vom Herrn.
19010SprichwörterSpr24171Besser ein trockenes Stück Brot und Ruhe dabei /als ein Haus voll Braten und dabei Streit.
19011SprichwörterSpr24172Ein kluger Knecht wird Herr über einen missratenen Sohn /und mit den Brüdern teilt er das Erbe.
19012SprichwörterSpr24173Der Schmelztiegel ist für Silber da, der Ofen für Gold, /die Herzen aber prüft der Herr.
19013SprichwörterSpr24174Der Übeltäter achtet auf böse Lippen, /der Lügner horcht hin auf eine verderbte Zunge.
19014SprichwörterSpr24175Wer den Armen verspottet, schmäht dessen Schöpfer, /wer sich über ein Unglück freut, bleibt nicht ungestraft.
19015SprichwörterSpr24176Eine Krone der Alten sind Kindeskinder, /der Kinder Ruhm sind ihre Väter.
19016SprichwörterSpr24177Dem Toren stehen hochtönende Worte nicht an, /noch viel weniger dem Edlen die Sprache der Lüge.
19017SprichwörterSpr24178Bestechungsgeld ist ein Zauberstein in den Augen des Gebers; /wohin er sich wendet, hat er Erfolg.
19018SprichwörterSpr24179Wer Fehler zudeckt, sucht Freundschaft; /wer eine Sache weiterträgt, trennt Freunde.
19019SprichwörterSpr241710Tadel erschüttert einen Verständigen mehr /als hundert Schläge einen Toren.
19020SprichwörterSpr241711Der Böse trachtet nach Aufruhr, /aber ein strenger Gerichtsbote wird gegen ihn ausgesandt.
19021SprichwörterSpr241712Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, /als einem Toren in seinem Unverstand.
19022SprichwörterSpr241713Vergilt einer Gutes mit Bösem, /weicht das Unheil nicht von seinem Haus.
19023SprichwörterSpr241714Wer Streit anfängt, entfesselt eine Wasserflut, /drum halt ein, ehe der Zank ausbricht.
19024SprichwörterSpr241715Wer Schuldige freispricht /und wer Unschuldige verurteilt, /beide sind dem Herrn ein Gräuel.
19025SprichwörterSpr241716Wozu denn Geld in der Hand des Toren? /Etwa um Weisheit zu kaufen, da ihm doch der Verstand fehlt?
19026SprichwörterSpr241717Der Freund erweist zu jeder Zeit Liebe, /als Bruder für die Not ist er geboren.
19027SprichwörterSpr241718Ohne Verstand ist, wer Handschlag leistet, /wer Bürgschaft übernimmt für einen andern.
19028SprichwörterSpr241719Verbrechen liebt, wer Streit liebt; /wer seine Tür zu hoch macht, will den Einsturz.
19029SprichwörterSpr241720Wer ein unaufrichtiges Herz hat, findet kein Glück, /wer sich beim Reden verstellt, stürzt ins Unheil.
19030SprichwörterSpr241721Wer einen Toren zeugt, dem bringt es Gram; /der Vater eines Narren kann sich nicht freuen.
19031SprichwörterSpr241722Ein fröhliches Herz tut dem Leib wohl, /ein bedrücktes Gemüt lässt die Glieder verdorren.
19032SprichwörterSpr241723Bestechung aus dem Gewandbausch nimmt der Frevler an, /um die Pfade des Rechts zu verkehren.
19033SprichwörterSpr241724Vor dem Blick des Verständigen steht Weisheit, /doch die Augen des Toren schweifen bis ans Ende der Erde.
19034SprichwörterSpr241725Ein törichter Sohn bereitet seinem Vater Verdruss /und Kummer seiner Mutter, die ihn geboren hat.
19035SprichwörterSpr241726Schon eine Geldstrafe für den Unschuldigen ist nicht gut, /aber Edle schlagen zu lassen ist gegen das Recht.
19036SprichwörterSpr241727Wer sich zurückhält beim Reden hat tiefe Einsicht, /wer kühl überlegt, ist ein verständiger Mann.
19037SprichwörterSpr241728Auch ein Tor kann als weise gelten, wenn er schweigt, /als einsichtig, wenn er seine Lippen verschließt.
19038SprichwörterSpr24181Der Abtrünnige sucht nach einem Vorwand, /um loszubrechen mit aller Gewalt.
19039SprichwörterSpr24182Der Tor hat kein Gefallen an Einsicht, /vielmehr daran, sein Herz zur Schau zu stellen.
19040SprichwörterSpr24183Kommt Frevel, kommt auch Verachtung /und mit der Schandtat die Schmach.
19041SprichwörterSpr24184Tiefe Wasser sind die Worte aus dem Mund eines Menschen, /ein sprudelnder Bach, eine Quelle der Weisheit.
19042SprichwörterSpr24185Es ist nicht gut, einen Schuldigen zu begünstigen /und den Unschuldigen abzuweisen vor Gericht.
19043SprichwörterSpr24186Die Lippen des Toren beginnen Streit, /sein Mund schreit nach Schlägen.
19044SprichwörterSpr24187Dem Toren wird sein Mund zum Verderben; /seine Lippen werden ihm selbst zur Falle.
19045SprichwörterSpr24188Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen, /sie gleiten hinab in die Kammern des Leibes.
19046SprichwörterSpr24189Wer lässig ist bei seiner Arbeit, /ist schon ein Bruder des Mörders.
19047SprichwörterSpr241810Ein fester Turm ist der Name des Herrn, /dorthin eilt der Gerechte und ist geborgen.
19048SprichwörterSpr241811Für den Reichen ist sein Vermögen wie eine feste Stadt, /wie eine hohe Mauer - in seiner Einbildung.
19049SprichwörterSpr241812Vor dem Sturz ist das Herz des Menschen überheblich, /aber der Ehre geht Demut voran.
19050SprichwörterSpr241813Gibt einer Antwort, bevor er gehört hat, /ist es Torheit und Schande für ihn.
19051SprichwörterSpr241814Der Geist des Menschen überwindet die Krankheit, /doch einen zerschlagenen Geist, wer kann den aufrichten?
19052SprichwörterSpr241815Das Herz des Verständigen erwirbt sich Erkenntnis, /das Ohr der Weisen sucht Erkenntnis.
19053SprichwörterSpr241816Geschenke schaffen dem Geber Raum /und geleiten ihn vor die Großen.
19054SprichwörterSpr241817Recht bekommt in seinem Streitfall der Erste, /aber dann kommt der andere und geht der Sache nach.
19055SprichwörterSpr241818Streitigkeiten beendet das Los, /es entscheidet zwischen Mächtigen.
19056SprichwörterSpr241819Ein getäuschter Bruder ist verschlossener als eine Festung, /Streitigkeiten sind wie der Sperrriegel einer Burg.
19057SprichwörterSpr241820Von der Frucht seines Mundes wird ein jeder satt, /vom Ertrag seiner Lippen wird er gesättigt.
19058SprichwörterSpr241821Tod und Leben stehen in der Macht der Zunge; /wer sie liebevoll gebraucht, genießt ihre Frucht.
19059SprichwörterSpr241822Wer eine Frau gefunden, hat Glück gefunden /und das Gefallen des Herrn erlangt.
19060SprichwörterSpr241823Flehentlich redet der Arme, /der Reiche aber antwortet mit Härte.
19061SprichwörterSpr241824Manche Freunde führen ins Verderben, /manch ein lieber Freund ist anhänglicher als ein Bruder.
19062SprichwörterSpr24191Besser ein Armer, der schuldlos seinen Weg geht, als einer mit verlogenen Lippen, der ein Tor ist.
19063SprichwörterSpr24192Schon unvernünftige Begierde ist nicht gut, /und wer hastig rennt, tritt fehl.
19064SprichwörterSpr24193Die Torheit verdirbt dem Menschen den Weg /und dann grollt sein Herz gegen den Herrn.
19065SprichwörterSpr24194Besitz vermehrt die Zahl der Freunde, /der Arme aber wird von seinem Freund verlassen.
19066SprichwörterSpr24195Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, /wer Lügen flüstert, wird nicht entrinnen.
19067SprichwörterSpr24196Viele umschmeicheln den Vornehmen /und jeder will der Freund eines freigebigen Mannes sein.
19068SprichwörterSpr24197Vom Armen wollen alle seine Brüder nichts wissen, /erst recht bleiben ihm seine Freunde fern. /[[Gute Einsicht ist denen nahe, die sich um sie kümmern, /ein verständiger Mann findet sie. /Wer viel redet, versündigt sich.]] /Wer Worten nachjagt, wird nicht entrinnen.
19069SprichwörterSpr24198Wer Verstand erwirbt, liebt sich selbst, /wer Einsicht bewahrt, findet sein Glück.
19070SprichwörterSpr24199Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, /wer Lügen flüstert, geht zugrunde.
19071SprichwörterSpr241910Wohlleben steht dem Toren nicht an, /noch weniger einem Knecht, über Fürsten zu herrschen.
19072SprichwörterSpr241911Einsicht macht den Menschen langmütig, /sein Ruhm ist es, über Verfehlungen hinwegzugehen.
19073SprichwörterSpr241912Wie das Knurren des Löwen ist der Zorn des Königs, /doch wie Tau auf dem Gras ist seine Gunst.
19074SprichwörterSpr241913Ein Unglück für den Vater ist ein törichter Sohn /und wie ein ständig tropfendes Dach das Gezänk einer Frau.
19075SprichwörterSpr241914Haus und Habe sind das Erbe der Väter, /doch eine verständige Frau kommt vom Herrn.
19076SprichwörterSpr241915Faulheit versenkt in Schlaf, /ein träger Mensch muss hungern.
19077SprichwörterSpr241916Wer (Gottes) Gebot bewahrt, bewahrt sein Leben, /wer seine Wege verachtet, muss sterben.
19078SprichwörterSpr241917Wer Erbarmen hat mit dem Elenden, leiht dem Herrn; /er wird ihm seine Wohltat vergelten.
19079SprichwörterSpr241918Züchtige deinen Sohn, solange noch Hoffnung ist, /doch lass dich nicht hinreißen, ihn zu töten.
19080SprichwörterSpr241919Der maßlos Jähzornige muss büßen; /denn willst du schlichten, machst du es noch ärger.
19081SprichwörterSpr241920Hör auf guten Rat und nimm Zucht an, /damit du weise wirst für die Zukunft.
19082SprichwörterSpr241921Viele Pläne fasst das Herz des Menschen, /doch nur der Ratschluss des Herrn hat Bestand.
19083SprichwörterSpr241922Die Menschen streben nach Gewinn, /doch besser ein Armer als ein Betrüger.
19084SprichwörterSpr241923Die Gottesfurcht führt zum Leben; /gesättigt geht man zur Ruhe, /von keinem Übel heimgesucht.
19085SprichwörterSpr241924Greift der Faule mit der Hand in die Schüssel, /bringt er sie nicht einmal zum Mund zurück.
19086SprichwörterSpr241925Schlägst du den Zuchtlosen, so wird der Unerfahrene klug; /weist man den Verständigen zurecht, gewinnt er Einsicht.
19087SprichwörterSpr241926Wer den Vater misshandelt, die Mutter wegjagt, /ist ein verkommener, schändlicher Sohn.
19088SprichwörterSpr241927Gibst du es auf, mein Sohn, auf Mahnung zu hören, /so entziehst du dich den Worten der Einsicht.
19089SprichwörterSpr241928Ein nichtsnutziger Zeuge verspottet das Recht, /der Mund der Frevler sprudelt Unheil hervor.
19090SprichwörterSpr241929Für die Zuchtlosen stehen Ruten bereit /und Schläge für den Rücken der Toren.
19091SprichwörterSpr24201Ein Zuchtloser ist der Wein, ein Lärmer das Bier; /wer sich hierin verfehlt, wird nie weise.
19092SprichwörterSpr24202Wie das Knurren des Löwen ist der Grimm des Königs; /wer ihn erzürnt, verwirkt sein Leben.
19093SprichwörterSpr24203Es ehrt den Menschen, vom Streit abzulassen, /jeder Tor aber bricht los.
19094SprichwörterSpr24204Der Faule pflügt nicht im Herbst; /sucht er in der Erntezeit, so ist nichts da.
19095SprichwörterSpr24205Ein tiefes Wasser sind die Pläne im Herzen des Menschen, /doch der Verständige schöpft es herauf.
19096SprichwörterSpr24206Viele Menschen rühmen sich ihrer Güte, /aber wer findet einen, auf den Verlass ist?
19097SprichwörterSpr24207Wer als Gerechter unbescholten seinen Weg geht: /Wohl den Kindern, die er hinterlässt.
19098SprichwörterSpr24208Ein König auf dem Richterstuhl /sondert mit seinem Scharfblick alles Böse aus.
19099SprichwörterSpr24209Wer kann sagen: Ich habe mein Herz geläutert, /rein bin ich von meiner Sünde?
19100SprichwörterSpr242010Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, /beide sind dem Herrn ein Gräuel.
19101SprichwörterSpr242011An seinem Treiben lässt schon der Knabe erkennen, /ob sein Tun lauter und redlich sein wird.
19102SprichwörterSpr242012Das Ohr, das hört, und das Auge, das sieht, /der Herr hat sie beide geschaffen.
19103SprichwörterSpr242013Liebe nicht den Schlaf, damit du nicht arm wirst; /halte deine Augen offen und du hast Brot genug.
19104SprichwörterSpr242014Schlecht, schlecht, sagt der Käufer; /geht er aber weg, so rühmt er sich.
19105SprichwörterSpr242015Gold gibt es und viele Perlen, /ein kostbarer Schmuck aber sind verständige Lippen.
19106SprichwörterSpr242016Nimm ihm das Kleid, denn er hat für einen andern gebürgt, /fremder Leute wegen pfände bei ihm!
19107SprichwörterSpr242017Süß schmeckt dem Menschen das Brot der Lüge, /hernach aber füllt sich sein Mund mit Kieseln.
19108SprichwörterSpr242018Pläne kommen durch Beratung zustande. /Darum führe den Kampf mit Überlegung!
19109SprichwörterSpr242019Geheimnisse verrät, wer als Verleumder umhergeht. /Darum lass dich nicht ein mit einem Schwätzer!
19110SprichwörterSpr242020Wer seinem Vater flucht und seiner Mutter, /dessen Lampe erlischt zur Zeit der Finsternis.
19111SprichwörterSpr242021Ein Besitz, schnell errafft am Anfang, /ist nicht gesegnet an seinem Ende.
19112SprichwörterSpr242022Sag nicht: Ich will das Böse vergelten. /Vertrau auf den Herrn, er wird dir helfen.
19113SprichwörterSpr242023Ein Gräuel ist dem Herrn zweierlei Gewicht, /eine falsche Waage ist nicht recht.
19114SprichwörterSpr242024Der Herr lenkt die Schritte eines jeden. /Wie könnte der Mensch seinen Weg verstehen?
19115SprichwörterSpr242025Eine Falle ist es, unbedacht zu rufen: Geweiht!, /und erst nach dem Gelübde zu überlegen.
19116SprichwörterSpr242026Ein weiser König sondert die Frevler aus /und vergilt ihnen ihre Untat.
19117SprichwörterSpr242027Der Herr wacht über den Atem des Menschen, /er durchforscht alle Kammern des Leibes.
19118SprichwörterSpr242028Güte und Treue behüten den König, /er stützt seinen Thron durch Güte.
19119SprichwörterSpr242029Der Ruhm der Jungen ist ihre Kraft, /die Zier der Alten ihr graues Haar.
19120SprichwörterSpr242030Blutige Striemen läutern den Bösen /und Schläge die Kammern des Leibes.
19121SprichwörterSpr24211Wie ein Wasserbach ist das Herz des Königs in der Hand des Herrn; /er lenkt es, wohin er will.
19122SprichwörterSpr24212Jeder meint, sein Verhalten sei richtig, /doch der Herr prüft die Herzen.
19123SprichwörterSpr24213Gerechtigkeit üben und Recht /ist dem Herrn lieber als Schlachtopfer.
19124SprichwörterSpr24214Hoffart der Augen, Übermut des Herzens - /die Leuchte der Frevler versagt.
19125SprichwörterSpr24215Die Pläne des Fleißigen bringen Gewinn, /doch der hastige Mensch hat nur Mangel.
19126SprichwörterSpr24216Wer Schätze erwirbt mit verlogener Zunge, /jagt nach dem Wind, er gerät in die Schlingen des Todes.
19127SprichwörterSpr24217Gewalttat reißt die Frevler hinweg, /denn sie weigern sich, das Rechte zu tun.
19128SprichwörterSpr24218Der Weg des Unehrlichen ist gewunden, /aber das Tun des Lauteren ist gerade.
19129SprichwörterSpr24219Besser in einer Ecke des Daches wohnen /als eine zänkische Frau im gemeinsamen Haus.
19130SprichwörterSpr242110Das Verlangen des Frevlers geht nach dem Bösen, /sein Nächster findet bei ihm kein Erbarmen.
19131SprichwörterSpr242111Muss der Zuchtlose büßen, /so wird der Unerfahrene weise, /belehrt man den Weisen, so nimmt er Einsicht an.
19132SprichwörterSpr242112Der Gerechte handelt klug am Haus des Frevlers, /wenn er die Frevler ins Unheil stürzt.
19133SprichwörterSpr242113Wer sein Ohr verschließt vor dem Schreien des Armen, /wird selbst nicht erhört, wenn er um Hilfe ruft.
19134SprichwörterSpr242114Eine heimliche Gabe besänftigt den Zorn, /ein Geschenk aus dem Gewandbausch den heftigen Grimm.
19135SprichwörterSpr242115Der Gerechte freut sich, wenn Recht geschieht, /doch den Übeltäter versetzt das in Schrecken.
19136SprichwörterSpr242116Wer abirrt vom Weg der Einsicht, /wird bald in der Versammlung der Totengeister ruhen.
19137SprichwörterSpr242117Der Not verfällt, wer Vergnügen liebt, /wer Wein und Salböl liebt, wird nicht reich.
19138SprichwörterSpr242118Für den Gerechten dient der Frevler als Lösegeld, /anstelle des Redlichen der Treulose.
19139SprichwörterSpr242119Besser in der Wüste hausen /als Ärger mit einer zänkischen Frau.
19140SprichwörterSpr242120Ein kostbarer Schatz ist in der Wohnung des Weisen, /aber ein törichter Mensch vergeudet ihn.
19141SprichwörterSpr242121Wer nach Gerechtigkeit und Güte strebt, /findet Leben und Ehre.
19142SprichwörterSpr242122Der Weise ersteigt die Stadt der Mächtigen /und stürzt das Bollwerk, auf das sie vertraut.
19143SprichwörterSpr242123Wer seinen Mund und seine Zunge behütet, /der behütet sein Leben vor Drangsal.
19144SprichwörterSpr242124Der Freche und Stolze, einen Zuchtlosen nennt man ihn, /er handelt in maßlosem Übermut.
19145SprichwörterSpr242125Den Faulen bringt sein Begehren um, /denn zu arbeiten weigern sich seine Hände;
19146SprichwörterSpr242126den ganzen Tag begehrt er voll Gier, /der Gerechte aber gibt, ohne zu geizen.
19147SprichwörterSpr242127Das Opfer der Frevler ist (dem Herrn) ein Gräuel, /zumal wenn es in schlechter Absicht dargebracht wird.
19148SprichwörterSpr242128Ein falscher Zeuge geht zugrunde, /wer aber zu hören versteht, redet erfolgreich.
19149SprichwörterSpr242129Der Frevler zeigt Trotz in seiner Miene, /der Redliche ordnet seine Wege.
19150SprichwörterSpr242130Keine Weisheit gibt es, keine Einsicht, /keinen Rat gegenüber dem Herrn.
19151SprichwörterSpr242131Das Ross wird gerüstet für den Tag der Schlacht, /doch der Sieg steht beim Herrn.
19152SprichwörterSpr24221Guter Ruf ist kostbarer als großer Reichtum, /hohes Ansehen besser als Silber und Gold.
19153SprichwörterSpr24222Reiche und Arme begegnen einander, /doch der Herr hat sie alle erschaffen.
19154SprichwörterSpr24223Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich, /die Unerfahrenen laufen weiter und müssen es büßen.
19155SprichwörterSpr24224Der Lohn für Demut und Gottesfurcht /ist Reichtum, Ehre und Leben.
19156SprichwörterSpr24225Dornen und Schlingen liegen auf dem Weg des Falschen; /wer sein Leben behütet, bleibt ihnen fern.
19157SprichwörterSpr24226Erzieh den Knaben für seinen Lebensweg, /dann weicht er auch im Alter nicht davon ab.
19158SprichwörterSpr24227Der Reiche hat die Armen in seiner Gewalt, /der Schuldner ist seines Gläubigers Knecht.
19159SprichwörterSpr24228Wer Unrecht sät, erntet Unheil, /der Stecken seines Übermuts versagt.
19160SprichwörterSpr24229Wer ein gütiges Auge hat, wird gesegnet, /weil er den Armen von seinem Brot gibt.
19161SprichwörterSpr242210Vertreib den Zuchtlosen, so schwindet der Zank, /Streiten und Schimpfen hören auf.
19162SprichwörterSpr242211Wer die Lauterkeit des Herzens liebt - /wegen seiner gefälligen Rede wird der König sein Freund.
19163SprichwörterSpr242212Die Augen des Herrn behüten den Einsichtigen, /das Gerede des Verräters bringt er zu Fall.
19164SprichwörterSpr242213Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen, /mitten auf der Straße käme ich ums Leben.
19165SprichwörterSpr242214Der Mund fremder Frauen ist eine tiefe Grube; /wem der Herr zürnt, der fällt hinein.
19166SprichwörterSpr242215Steckt Torheit im Herzen des Knaben, /die Rute der Zucht vertreibt sie daraus.
19167SprichwörterSpr242216Wer den Armen bedrückt, macht ihn reich, /wer dem Reichen gibt, macht ihn arm.
19168SprichwörterSpr242217Worte von Weisen: Neige mir dein Ohr zu und hör auf meine Worte, /nimm dir meine Lehren zu Herzen!
19169SprichwörterSpr242218Schön ist es, wenn du sie in deinem Innern bewahrst; /sie mögen fest wie ein Zeltpflock auf deinen Lippen haften.
19170SprichwörterSpr242219Damit dein Vertrauen auf dem Herrn steht, /lehre ich dich heute seinen Weg.
19171SprichwörterSpr242220Habe ich nicht dreißig Sätze für dich aufgeschrieben /als wissenswerte Ratschläge,
19172SprichwörterSpr242221um dir verlässliche Worte mitzuteilen, /damit du deinem Auftraggeber antworten kannst?
19173SprichwörterSpr242222Beraube den Schwachen nicht, denn er ist ja so schwach, /zertritt den Armen nicht am Tor!
19174SprichwörterSpr242223Denn der Herr führt den Rechtsstreit für sie /und raubt denen das Leben, die sie berauben.
19175SprichwörterSpr242224Befreunde dich nicht mit dem Jähzornigen, /verkehre nicht mit einem Hitzkopf,
19176SprichwörterSpr242225damit du dich nicht an seine Pfade gewöhnst /und dir eine Schlinge legst für dein Leben.
19177SprichwörterSpr242226Sei nicht unter denen, die sich durch Handschlag verpflichten, /die Bürgschaft leisten für Schulden;
19178SprichwörterSpr242227wenn du nicht zahlen kannst, /nimmt man dein Bett unter dir weg.
19179SprichwörterSpr242228Verschieb nicht die alte Grenze, /die deine Väter gesetzt haben.
19180SprichwörterSpr242229Siehst du einen, der gewandt ist in seinem Beruf: /vor Königen wird er dienen. /[[Nicht wird er vor Niedrigen dienen.]]
19181SprichwörterSpr24231Wenn du zu Tisch sitzt bei einem Herrscher, /so achte nur auf das, was vor dir steht.
19182SprichwörterSpr24232Setz ein Messer an deine Kehle, /wenn du ein gieriger Mensch bist.
19183SprichwörterSpr24233Sei nicht begierig auf seine Leckerbissen, /sie sind eine trügerische Speise.
19184SprichwörterSpr24234Müh dich nicht ab, um Reichtum zu erwerben /und dabei deine Einsicht aufzugeben.
19185SprichwörterSpr24235Flüchtig ist er; schaust du nach ihm, ist er weg; /plötzlich macht er sich Flügel und fliegt wie ein Adler zum Himmel.
19186SprichwörterSpr24236Iss nicht das Brot des Geizigen, /sei nicht begierig auf seine Leckerbissen!
19187SprichwörterSpr24237Denn sie schmecken in der Kehle wie etwas Ekliges. /Er sagt zu dir: Iss und trink!, /doch sein Herz ist dir nicht zugetan.
19188SprichwörterSpr24238Den Bissen, den du gegessen hast, musst du erbrechen /und deine freundlichen Worte hast du vergeudet.
19189SprichwörterSpr24239Rede nicht vor den Ohren eines Törichten, /denn er missachtet deine klugen Worte.
19190SprichwörterSpr242310Verschieb nicht die alte Grenze, /dring nicht in die Felder der Waisen vor!
19191SprichwörterSpr242311Denn ihr Anwalt ist mächtig, /er wird ihre Sache gegen dich führen.
19192SprichwörterSpr242312Öffne dein Herz für die Zucht, /dein Ohr für verständige Reden!
19193SprichwörterSpr242313Erspar dem Knaben die Züchtigung nicht; /wenn du ihn schlägst mit dem Stock, wird er nicht sterben.
19194SprichwörterSpr242314Du schlägst ihn mit dem Stock, /bewahrst aber sein Leben vor der Unterwelt.
19195SprichwörterSpr242315Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, /so freut sich auch mein eigenes Herz.
19196SprichwörterSpr242316Mein Inneres ist voll Jubel, /wenn deine Lippen reden, was recht ist.
19197SprichwörterSpr242317Dein Herz ereifere sich nicht wegen der Sünder, /sondern eifere stets nach Gottesfurcht!
19198SprichwörterSpr242318Denn sicher gibt es eine Zukunft, /deine Hoffnung wird nicht zerschlagen.
19199SprichwörterSpr242319Höre, mein Sohn, und sei weise, /lenk dein Herz auf geraden Weg!
19200SprichwörterSpr242320Gesell dich nicht zu den Weinsäufern, /zu solchen, die im Fleischgenuß schlemmen;
19201SprichwörterSpr242321denn Säufer und Schlemmer werden arm, /Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
19202SprichwörterSpr242322Hör auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, /verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.
19203SprichwörterSpr242323Erwirb dir Wahrheit und verkauf sie nicht mehr: /Weisheit, Zucht und Einsicht!
19204SprichwörterSpr242324Laut jubelt der Vater des Gerechten; /wer einen weisen Sohn hat, kann sich über ihn freuen.
19205SprichwörterSpr242325Deine Eltern mögen sich freuen; /jubeln möge die Mutter, die dich gebar.
19206SprichwörterSpr242326Gib mir dein Herz, mein Sohn, /deine Augen mögen an meinen Wegen Gefallen finden;
19207SprichwörterSpr242327denn die Ehebrecherin ist eine tiefe Grube, /die fremde Frau ein enger Brunnen.
19208SprichwörterSpr242328Ja, wie ein Räuber lauert sie auf /und mehrt die Verräter unter den Menschen.
19209SprichwörterSpr242329Wer hat Ach? Wer hat Weh? /Wer Gezänk? Wer Klage? /Wer hat Wunden wegen nichts? /Wer trübe Augen?
19210SprichwörterSpr242330Jene, die bis in die Nacht beim Wein sitzen, /die kommen, um den Mischwein zu probieren.
19211SprichwörterSpr242331Schau nicht nach dem Wein, /wie er rötlich schimmert, /wie er funkelt im Becher: /Er trinkt sich so leicht!
19212SprichwörterSpr242332Zuletzt beißt er wie eine Schlange, /verspritzt Gift gleich einer Viper.
19213SprichwörterSpr242333Deine Augen sehen seltsame Dinge, /dein Herz redet wirres Zeug.
19214SprichwörterSpr242334Du bist wie einer, der auf hoher See schläft, /der einschläft über dem Steuer des Schiffes.
19215SprichwörterSpr242335Man hat mich geschlagen, doch es tat mir nicht weh, /man hat mich gehauen, aber ich habe nichts gespürt. Wann wache ich auf? /Von neuem will ich zum Wein greifen.
19216SprichwörterSpr24241Sei nicht neidisch auf böse Menschen, /such keinen Umgang mit ihnen!
19217SprichwörterSpr24242Denn ihr Herz sinnt auf Gewalttat, /Unheil reden ihre Lippen.
19218SprichwörterSpr24243Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, /durch Umsicht gewinnt es Bestand.
19219SprichwörterSpr24244Durch Klugheit werden die Kammern gefüllt /mit allerlei wertvollen, köstlichen Gütern.
19220SprichwörterSpr24245Der Weise ist dem Starken überlegen, /ein verständiger Mensch dem robusten.
19221SprichwörterSpr24246Denn durch Überlegung gewinnst du den Kampf, /viele Ratgeber verhelfen zum Sieg.
19222SprichwörterSpr24247Zu hoch hängt dem Toren die Weisheit, /am Tor tut er den Mund nicht auf.
19223SprichwörterSpr24248Wer stets darauf aus ist, Böses zu tun, /den nennt man einen Ränkeschmied.
19224SprichwörterSpr24249Das Trachten des Toren ist Sünde, /der Zuchtlose ist den Menschen ein Gräuel.
19225SprichwörterSpr242410Zeigst du dich lässig am Tag der Bedrängnis, /so wird auch deine Kraft bedrängt.
19226SprichwörterSpr242411Befrei jene, die man zum Tod schleppt; /die zur Hinrichtung wanken, rette sie doch!
19227SprichwörterSpr242412Wolltest du sagen: Gott weiß von uns nichts; - /hat er, der die Herzen prüft, keine Kenntnis? /Hat er, der über dich wacht, kein Wissen? Ja, er vergilt jedem Menschen, /wie sein Tun es verdient.
19228SprichwörterSpr242413Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, /Wabenhonig ist süß für den Gaumen.
19229SprichwörterSpr242414Wisse: Genauso ist die Weisheit für dich. /Findest du sie, dann gibt es eine Zukunft, /deine Hoffnung wird nicht zerschlagen.
19230SprichwörterSpr242415Belaure nicht frevlerisch die Wohnung des Gerechten, /zerstöre sein Ruhelager nicht!
19231SprichwörterSpr242416Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, /doch die Frevler stürzen ins Unglück.
19232SprichwörterSpr242417Freu dich nicht über den Sturz deines Feindes, /dein Herz juble nicht, wenn er strauchelt,
19233SprichwörterSpr242418damit nicht der Herr es sieht und missbilligt /und seinen Zorn von ihm abwendet.
19234SprichwörterSpr242419Erhitz dich nicht wegen der Übeltäter, /ereifere dich nicht wegen der Frevler!
19235SprichwörterSpr242420Denn für den Bösen gibt es keine Zukunft, /die Lampe der Frevler erlischt.
19236SprichwörterSpr242421Fürchte den Herrn, mein Sohn, und den König; /mit diesen beiden überwirf dich nicht!
19237SprichwörterSpr242422Denn plötzlich geht von ihnen Verderben aus /und unvermutet kommt Unheil von beiden.
19238SprichwörterSpr242423Auch folgende Sprichwörter stammen von Weisen: /Im Gericht auf die Person sehen ist nicht recht.
19239SprichwörterSpr242424Wer zum Schuldigen sagt: Unschuldig bist du!, /den verfluchen die Menschen, /verwünschen die Leute.
19240SprichwörterSpr242425Denen aber, die entscheiden, wie es recht ist, geht es gut; /über sie kommt Segen und Glück.
19241SprichwörterSpr242426Einen Kuss auf die Lippen gibt, /wer richtig antwortet.
19242SprichwörterSpr242427Nimm draußen deine Arbeit auf und bestell dein Feld, /danach gründe deinen Hausstand!
19243SprichwörterSpr242428Tritt gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge auf, /betrüge nicht mit deinen Worten!
19244SprichwörterSpr242429Sag nicht: Wie er mir getan hat, /so will ich auch ihm tun, /einem jedem will ich vergelten, /wie es seine Taten verdienen.
19245SprichwörterSpr242430Am Acker eines Faulen ging ich vorüber, /am Weinberg eines unverständigen Menschen:
19246SprichwörterSpr242431Sieh da, er war ganz überwuchert von Disteln, /seine Fläche mit Unkraut bedeckt, /seine Steinmauer eingerissen.
19247SprichwörterSpr242432Ich sah es und machte mir meine Gedanken, /ich betrachtete es und zog die Lehre daraus:
19248SprichwörterSpr242433Noch ein wenig schlafen, noch ein wenig schlummern, /noch ein wenig die Arme verschränken, um auszuruhen.
19249SprichwörterSpr242434Da kommt schon die Armut wie ein Strolch über dich, /die Not wie ein zudringlicher Bettler.
19250SprichwörterSpr24251Auch das sind Sprichwörter Salomos, die die Männer Hiskijas, des Königs von Juda, sammelten.
19251SprichwörterSpr24252Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verhüllen, /des Königs Ehre ist es, eine Sache zu erforschen.
19252SprichwörterSpr24253Der Himmel so hoch und die Erde so tief /und das Herz des Königs: sie sind nicht zu erforschen.
19253SprichwörterSpr24254Scheidet man die Schlacken vom Silber, /gelingt dem Feinschmied das Gefäß.
19254SprichwörterSpr24255Scheidet man den Frevler vom König, /erlangt dessen Thron Bestand durch Gerechtigkeit.
19255SprichwörterSpr24256Rühme dich nicht vor dem König /und stell dich nicht an den Platz der Großen;
19256SprichwörterSpr24257denn besser, man sagt zu dir: Rück hier herauf, /als dass man dich nach unten setzt wegen eines Vornehmen. Was deine Augen sahen, /
19257SprichwörterSpr24258bring es nicht übereilt als Streitfall vor; denn was willst du später tun, /wenn dein Nächster dich bloßstellt?
19258SprichwörterSpr24259Trag deinen Streit mit deinem Nächsten aus, /doch verrate nicht das Geheimnis eines andern,
19259SprichwörterSpr242510sonst wird dich schmähen, wer es hört, /und dein Geschwätz wird auf dich zurückfallen.
19260SprichwörterSpr242511Wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen /ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit.
19261SprichwörterSpr242512Wie ein goldener Ring und Schmuck aus Feingold /ist ein weiser Mahner für ein Ohr, das zuhört.
19262SprichwörterSpr242513Wie kühlender Schnee an einem Sommertag /ist ein verlässlicher Bote für den, der ihn sendet; /er erquickt die Seele seines Herrn.
19263SprichwörterSpr242514Aufziehende Wolken mit Wind, doch kein Regen, /so ist ein Mann, der Versprechungen macht und nicht hält.
19264SprichwörterSpr242515Mit Geduld wird ein Vorgesetzter umgestimmt, /sanfte Zunge bricht Knochen.
19265SprichwörterSpr242516Findest du Honig, iss nur, so viel dir bekommt, /sonst wirst du ihn satt und erbrichst ihn.
19266SprichwörterSpr242517Mach dich rar im Haus deines Nächsten, /sonst wird er dich satt und verabscheut dich.
19267SprichwörterSpr242518Keule und Schwert und scharfer Pfeil: /das ist einer, der falsch aussagt /gegen seinen Nächsten.
19268SprichwörterSpr242519Schlechter Zahn und stolpernder Fuß: /der Verräter am Tag der Not.
19269SprichwörterSpr242520Essig auf Laugensalz - /(so ist,) wer Lieder singt vor einem missmutigen Herzen. [[Wie die Motte am Kleid, der Wurm im Holz, /so nagt der Kummer am Herzen des Menschen.]]
19270SprichwörterSpr242521Hat dein Feind Hunger, gib ihm zu essen, /hat er Durst, gib ihm zu trinken;
19271SprichwörterSpr242522so sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt /und der Herr wird es dir vergelten.
19272SprichwörterSpr242523Der Nordwind bringt Regen, /eine heimtückische Zunge zornige Gesichter.
19273SprichwörterSpr242524Besser in einer Ecke des Daches wohnen /als eine zänkische Frau im gemeinsamen Haus.
19274SprichwörterSpr242525Kühles Wasser für eine durstige Kehle /ist eine gute Nachricht aus fernem Land.
19275SprichwörterSpr242526Ein getrübter Brunnen, ein verschütteter Quell /ist ein Gerechter, der vor dem Frevler wankt.
19276SprichwörterSpr242527Zu viel Honig essen ist nicht gut: /Ebenso spare mit ehrenden Worten!
19277SprichwörterSpr242528Eine Stadt mit eingerissener Mauer /ist ein Mann, der sich nicht beherrscht.
19278SprichwörterSpr24261Wie Schnee im Sommer und Regen zur Erntezeit, /so unpassend ist Ehre für einen Toren.
19279SprichwörterSpr24262Wie der Spatz wegflattert und die Schwalbe davonfliegt, /so ist ein unverdienter Fluch; er trifft nicht ein.
19280SprichwörterSpr24263Dem Pferd die Peitsche, dem Esel den Zaum, /dem Rücken der Toren den Stock.
19281SprichwörterSpr24264Antworte dem Toren nicht, wie es seine Dummheit verdient, /damit nicht auch du ihm gleich wirst.
19282SprichwörterSpr24265Antworte dem Toren, wie es seine Dummheit verdient, /damit er sich nicht einbildet, ein Weiser zu sein.
19283SprichwörterSpr24266Die Füße haut sich ab, Schaden muss leiden, /wer Botschaft sendet durch einen Toren.
19284SprichwörterSpr24267Schlaff wie die Schenkel des Lahmen /ist ein Weisheitsspruch im Mund der Toren.
19285SprichwörterSpr24268Den Stein bindet in der Schleuder fest, /wer einem Toren Ehre erweist.
19286SprichwörterSpr24269Ein Dornzweig geriet in die Hand eines Betrunkenen: /ein Weisheitsspruch in den Mund der Toren.
19287SprichwörterSpr242610Ein Schütze, der alle verwundet - /ein Tor und ein Betrunkener, wenn sie vorübergehen.
19288SprichwörterSpr242611Wie ein Hund, der zurückkehrt zu dem, was er erbrochen hat, /so ist ein Tor, der seine Dummheit wiederholt.
19289SprichwörterSpr242612Siehst du jemand, der sich selbst für weise hält - /mehr Hoffnung gibt es für den Toren als für ihn.
19290SprichwörterSpr242613Der Faule sagt: Ein Löwe ist auf dem Weg, /ein Raubtier ist auf den Straßen.
19291SprichwörterSpr242614Die Tür dreht sich in ihrer Angel /und der Faule in seinem Bett.
19292SprichwörterSpr242615Greift der Faule mit der Hand in die Schüssel, /ist er zu träg, sie zum Mund zurückzubringen.
19293SprichwörterSpr242616Der Faule hält sich selbst für weiser /als sieben, die klug antworten können.
19294SprichwörterSpr242617Einen vorbeilaufenden Hund packt bei den Ohren, /wer sich in einen Streit mischt, der ihn nichts angeht.
19295SprichwörterSpr242618Wie ein Verrückter, der Brandpfeile schleudert, /Pfeile und tödliche Waffen,
19296SprichwörterSpr242619so ist einer, der seinen Nächsten täuscht /und dazu sagt: Ich mach doch nur Spaß.
19297SprichwörterSpr242620Ist kein Holz mehr da, erlischt das Feuer; /wo kein Verleumder ist, legt sich der Streit.
19298SprichwörterSpr242621Wie Kohlen die Glut und Holz das Feuer, /so schürt ein zänkischer Mensch den Streit.
19299SprichwörterSpr242622Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen, /sie gleiten hinab in die Kammern des Leibes.
19300SprichwörterSpr242623Silberglasur über Tongeschirr - /glatte Lippen und ein böses Herz.
19301SprichwörterSpr242624Mit seinen Reden verstellt sich der Gehässige, /doch in seinem Herzen ist er voll Tücke.
19302SprichwörterSpr242625Klingt seine Stimme auch freundlich, trau ihm nicht, /denn sieben Gräuel sind in seinem Herzen.
19303SprichwörterSpr242626Hüllt sich sein Hass auch in Heuchelei, /seine Schlechtigkeit wird bloßgestellt in der Volksversammlung.
19304SprichwörterSpr242627Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, /wer einen Stein hochwälzt, auf den rollt er zurück.
19305SprichwörterSpr242628Eine verlogene Zunge führt zum Zusammenbruch, /ein heuchlerischer Mund verursacht den Sturz.
19306SprichwörterSpr24271Rühme dich nicht des morgigen Tages, /denn du weißt nicht, was der Tag gebiert.
19307SprichwörterSpr24272Rühmen soll dich ein anderer, nicht dein eigener Mund, /ein Fremder, nicht deine eigenen Lippen.
19308SprichwörterSpr24273Schwer ist der Stein und eine Last ist der Sand, /doch der Ärger mit einem Toren ist schwerer als beide.
19309SprichwörterSpr24274Mag der Zorn grausam sein /und überschäumend die Wut, /wer aber besteht vor der Eifersucht?
19310SprichwörterSpr24275Besser offener Tadel /als Liebe, die sich nicht zeigt.
19311SprichwörterSpr24276Treu gemeint sind die Schläge eines Freundes, /doch trügerisch die Küsse eines Feindes.
19312SprichwörterSpr24277Der Satte tritt Honig mit Füßen, /doch dem Hungrigen schmeckt alles Bittere süß.
19313SprichwörterSpr24278Wie ein Vogel, der aus seinem Nest flüchtet, /so ist ein Mensch, der aus seiner Heimat fliehen muss.
19314SprichwörterSpr24279Salböl und Weihrauch erfreuen das Herz, /die Herzlichkeit eines Freundes erfreut mehr als duftendes Holz.
19315SprichwörterSpr242710Deinen Freund und deines Vaters Freund gib nicht auf, /geh nicht in das Haus deines Bruders, wenn du in Not bist. Besser ein Nachbar in der Nähe /als ein Bruder in der Ferne.
19316SprichwörterSpr242711Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, /damit ich dem antworten kann, der mich beschimpft.
19317SprichwörterSpr242712Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich, /die Unerfahrenen laufen weiter und müssen es büßen.
19318SprichwörterSpr242713Nimm ihm das Kleid; /denn er hat für einen andern gebürgt, /fremder Leute wegen pfände bei ihm!
19319SprichwörterSpr242714Wer seinen Nächsten zu laut begrüßt, /dem wird es frühmorgens als Verwünschung ausgelegt.
19320SprichwörterSpr242715Ein ständig tropfendes Dach in der Regenzeit /und eine zänkische Frau gleichen einander.
19321SprichwörterSpr242716Wer sie fest hält, hält den Wind fest /und seine Hand greift nach Öl.
19322SprichwörterSpr242717Eisen wird an Eisen geschliffen; /so schleift einer den Charakter des andern.
19323SprichwörterSpr242718Wer einen Feigenbaum pflegt, wird seine Frucht essen, /wer auf seinen Herrn Acht gibt, wird geehrt.
19324SprichwörterSpr242719Wie Wasser ein Spiegel ist für das Gesicht, /so ist das Herz des Menschen ein Spiegel für den Menschen.
19325SprichwörterSpr242720Unterwelt und Totenreich sind unersättlich /und unersättlich sind die Augen des Menschen.
19326SprichwörterSpr242721Der Schmelztiegel prüft das Silber, der Ofen das Gold, /der Mensch aber wird geprüft im Urteil dessen, der ihn lobt.
19327SprichwörterSpr242722Zerstampfst du den Toren auch mit dem Stößel, /[[im Mörser zwischen den Körnern,]] /seine Torheit weicht nicht von ihm.
19328SprichwörterSpr242723Kümmere dich um das Aussehen deiner Schafe /und sorge für deine Herden;
19329SprichwörterSpr242724denn Besitz bleibt nicht für ewig /und Reichtum nicht für alle Zeit.
19330SprichwörterSpr242725Kommt das Gras hervor, erscheint das Grün, /sammelt man die Kräuter auf den Bergen,
19331SprichwörterSpr242726dann gibt es Lämmer für deine Kleidung, /Böcke als Kaufpreis für Äcker
19332SprichwörterSpr242727und genug Ziegenmilch für dich als Nahrung, /als Nahrung für dein Haus /[[und Lebensunterhalt für deine Mägde]].
19333SprichwörterSpr24281Der Frevler flieht, auch wenn ihn keiner verfolgt, /der Gerechte fühlt sich sicher wie ein Löwe.
19334SprichwörterSpr24282Durch seine Frevel bekommt ein Land viele Herrscher, /durch einen verständigen, einsichtsvollen Mann erhält die Ordnung Bestand.
19335SprichwörterSpr24283Ein Vornehmer, der die Armen unterdrückt, /ist wie Regen, der alles wegschwemmt und kein Brot bringt.
19336SprichwörterSpr24284Wer die Lehre preisgibt, rühmt den Frevler, /wer die Lehre beachtet, bekämpft ihn.
19337SprichwörterSpr24285Böse Menschen verstehen nicht, was recht ist, /die aber, die den Herrn suchen, verstehen alles.
19338SprichwörterSpr24286Besser ein Armer, der schuldlos seinen Weg geht, /als ein Reicher, der krumme Wege geht.
19339SprichwörterSpr24287Wer sich an die Lehre hält, ist ein verständiger Sohn, /wer mit Verschwendern umgeht, macht seinem Vater Schande.
19340SprichwörterSpr24288Wer sein Vermögen durch Zins und Aufschlag vermehrt, /sammelt für den, der Erbarmen hat mit den Armen.
19341SprichwörterSpr24289Wendet einer sein Ohr ab, um die Lehre nicht zu hören, /dann ist sogar sein Gebet ein Gräuel.
19342SprichwörterSpr242810Wer Rechtschaffene irreführt auf einen bösen Weg, /der fällt in seine eigene Grube; /die Schuldlosen aber erlangen Gutes.
19343SprichwörterSpr242811Der Reiche hält sich selbst für klug, /doch ein verständiger Armer durchschaut ihn.
19344SprichwörterSpr242812Haben Gerechte die Oberhand, gibt es glanzvolle Zeiten, /erheben sich die Frevler, verstecken sich die Menschen.
19345SprichwörterSpr242813Wer seine Sünden verheimlicht, hat kein Glück, /wer sie bekennt und meidet, findet Erbarmen.
19346SprichwörterSpr242814Wohl dem Menschen, der stets Gott fürchtet; /wer aber sein Herz verhärtet, fällt ins Unglück.
19347SprichwörterSpr242815Ein grollender Löwe, ein gieriger Bär - /ein frevelhafter Herrscher über ein schwaches Volk.
19348SprichwörterSpr242816Mancher Fürst ist klein an Verstand und groß als Unterdrücker; /wer Ausbeutung hasst, hat ein langes Leben.
19349SprichwörterSpr242817Ein Mensch, auf dem Blutschuld lastet, /ist flüchtig bis zum Grab; man halte ihn nicht.
19350SprichwörterSpr242818Wer schuldlos seinen Weg geht, dem wird geholfen, /wer krumme Wege geht, fällt in die Grube.
19351SprichwörterSpr242819Wer sein Feld bestellt, wird satt von Brot, /wer nichtigen Dingen nachjagt, wird satt von Armut.
19352SprichwörterSpr242820Ein ehrlicher Mensch erntet vielfachen Segen, /wer aber hastet, um sich zu bereichern, bleibt nicht ungestraft.
19353SprichwörterSpr242821Auf die Person sehen ist nicht recht, /für einen Bissen Brot wird mancher zum Verbrecher.
19354SprichwörterSpr242822Nach Reichtum giert ein neidischer Mensch /und bedenkt nicht, dass Mangel über ihn kommen wird.
19355SprichwörterSpr242823Wer einen andern zurechtweist, /findet schließlich Dank, /mehr als der Schmeichler.
19356SprichwörterSpr242824Wer Vater oder Mutter beraubt /und meint, er tue kein Unrecht, /macht sich zum Genossen des Mörders.
19357SprichwörterSpr242825Der Habgierige erregt Streit, /wer auf den Herrn vertraut, wird reichlich gelabt.
19358SprichwörterSpr242826Wer auf seinen eigenen Verstand vertraut, ist ein Tor, /wer in Weisheit seinen Weg geht, wird gerettet.
19359SprichwörterSpr242827Wer dem Armen gibt, hat keinen Mangel, /wer seine Augen verschließt, wird viel verflucht.
19360SprichwörterSpr242828Erheben sich die Frevler, dann verbergen sich die Menschen, /gehen sie zugrunde, dann kommen die Gerechten an die Macht.
19361SprichwörterSpr24291Wer bei Tadel halsstarrig bleibt, /wird plötzlich zerschmettert /und es gibt keine Heilung.
19362SprichwörterSpr24292Kommen die Gerechten an die Macht, dann freut sich das Volk, /herrscht der Frevler, dann stöhnt das Volk.
19363SprichwörterSpr24293Wer Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; /wer mit Dirnen verkehrt, verschleudert das Vermögen.
19364SprichwörterSpr24294Ein König richtet das Land auf durch Pflege des Rechts, /wer Abgaben erpresst, zerstört es.
19365SprichwörterSpr24295Wer seinem Nächsten schmeichelt, /breitet ihm ein Netz vor die Füße.
19366SprichwörterSpr24296In Sünde verstrickt sich der Böse, /doch der Gerechte jubelt und freut sich.
19367SprichwörterSpr24297Der Gerechte hat Verständnis für den Rechtsstreit der Armen, /der Frevler aber kennt kein Verständnis.
19368SprichwörterSpr24298Hetzer bringen eine Stadt in Aufruhr, /Weise beschwichtigen die Erregung.
19369SprichwörterSpr24299Rechtet ein Weiser mit einem Toren, /tobt dieser und lacht und gibt keine Ruhe.
19370SprichwörterSpr242910Mörder hassen den Schuldlosen, /Rechtschaffene bemühen sich um sein Leben.
19371SprichwörterSpr242911Ein Tor lässt seiner ganzen Erregung freien Lauf, /aber ein Weiser hält sie zurück.
19372SprichwörterSpr242912Achtet ein Herrscher auf Lügen, /werden alle seine Beamten zu Schurken.
19373SprichwörterSpr242913Der Arme und der Ausbeuter begegnen einander, /der Herr gibt beiden das Augenlicht.
19374SprichwörterSpr242914Spricht ein König den Geringen zuverlässig Recht, /hat sein Thron für immer Bestand.
19375SprichwörterSpr242915Rute und Rüge verleihen Weisheit, /ein zügelloser Knabe macht seiner Mutter Schande.
19376SprichwörterSpr242916Herrschen die Frevler, dann herrscht die Sünde, /doch die Gerechten erleben ihren Sturz.
19377SprichwörterSpr242917Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Verdruss ersparen /und deinem Herzen Freude machen.
19378SprichwörterSpr242918Ohne prophetische Offenbarung verwildert das Volk; /wohl ihm, wenn es die Lehre bewahrt.
19379SprichwörterSpr242919Durch Worte wird kein Sklave gebessert, /er versteht sie wohl, aber kehrt sich nicht daran.
19380SprichwörterSpr242920Siehst du einen, der eilfertig ist im Reden, /mehr Hoffnung gibt es für den Toren als für ihn.
19381SprichwörterSpr242921Ein Sklave, verwöhnt von Jugend an, /wird am Ende widerspenstig.
19382SprichwörterSpr242922Ein aufbrausender Mensch erregt Streit, /ein Jähzorniger begeht viele Sünden.
19383SprichwörterSpr242923Hochmut erniedrigt den Menschen, /doch der Demütige kommt zu Ehren.
19384SprichwörterSpr242924Wer mit dem Dieb teilt, hasst sich selbst, /er hört die Verfluchung, doch er macht keine Anzeige.
19385SprichwörterSpr242925Die Angst des Menschen führt ihn in die Falle; /wer auf den Herrn vertraut, ist gesichert.
19386SprichwörterSpr242926Viele suchen die Gunst des Herrschers, /aber das Recht kommt für alle vom Herrn.
19387SprichwörterSpr242927Der Übeltäter ist den Gerechten ein Gräuel. /Der Rechtschaffene ist für den Frevler ein Gräuel.
19388SprichwörterSpr24301Worte Agurs, des Sohnes des Jake aus Massa. Spruch des Mannes Laïtiël: /Ich mühte mich ab mit Gott und bin am Ende.
19389SprichwörterSpr24302Denn ich bin zu dumm für einen Menschen, /ich habe keinen Menschenverstand,
19390SprichwörterSpr24303ich habe keine Weisheit gelernt /und keine Kenntnis des Heiligen erlangt.
19391SprichwörterSpr24304Wer stieg zum Himmel hinauf und kam wieder herab? /Wer sammelte den Wind in seine Fäuste? /Wer band das Wasser in ein Gewand? /Wer setzte fest alle Enden der Erde? /Wie ist sein Name und wie der Name seines Sohnes, wenn du es weißt?
19392SprichwörterSpr24305Jede Rede Gottes ist im Feuer geläutert; /ein Schild ist er für alle, die bei ihm sich bergen.
19393SprichwörterSpr24306Füg seinen Worten nichts hinzu, /sonst überführt er dich und du stehst als Lügner da.
19394SprichwörterSpr24307Um zweierlei bitte ich dich, /versag es mir nicht, bevor ich sterbe:
19395SprichwörterSpr24308Falschheit und Lügenwort halt fern von mir; /gib mir weder Armut noch Reichtum, /nähr mich mit dem Brot, das mir nötig ist,
19396SprichwörterSpr24309damit ich nicht, satt geworden, dich verleugne /und sage: Wer ist denn der Herr?, damit ich nicht als Armer zum Dieb werde /und mich am Namen meines Gottes vergreife.
19397SprichwörterSpr243010Verleumde nicht den Knecht bei seinem Herrn, /sonst verflucht er dich und du musst es büßen.
19398SprichwörterSpr243011Ein Geschlecht, das seinem Vater flucht /und seine Mutter nicht segnet;
19399SprichwörterSpr243012ein Geschlecht, das rein ist in den eigenen Augen, /doch nicht gewaschen von seinem Schmutz;
19400SprichwörterSpr243013ein Geschlecht - wie überheblich sind seine Augen /und wie hochmütig seine Wimpern;
19401SprichwörterSpr243014ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter /und dessen Gebiss Messer sind, /um die Notleidenden aus dem Land wegzufressen /und die Armen weg aus der Menschheit.
19402SprichwörterSpr243015Der Blutegel hat zwei Töchter: Gib! - Gib! Drei sind es, die nie satt werden, /vier sagen nie: Genug:
19403SprichwörterSpr243016Die Unterwelt und der unfruchtbare Mutterschoß, /die Erde, die nicht satt wird an Wasser, /und das Feuer, das nie sagt: Genug!
19404SprichwörterSpr243017Ein Auge, das den Vater verspottet /und die alte Mutter verachtet, /das hacken die Raben am Bach aus, /die jungen Adler fressen es auf.
19405SprichwörterSpr243018Drei Dinge sind mir unbegreiflich, /vier vermag ich nicht zu fassen:
19406SprichwörterSpr243019den Weg des Adlers am Himmel, /den Weg der Schlange über den Felsen, /den Weg des Schiffes auf hoher See, /den Weg des Mannes bei der jungen Frau.
19407SprichwörterSpr243020So benimmt sich die ehebrecherische Frau: /Sie isst, wischt sich den Mund /und sagt: Ich habe nichts Böses getan.
19408SprichwörterSpr243021Unter dreien erzittert das Land, /unter vieren wird es ihm unerträglich:
19409SprichwörterSpr243022unter einem Sklaven, wenn er König wird, /und einem Toren, wenn er Brot im Überfluss hat,
19410SprichwörterSpr243023unter einer Verschmähten, wenn sie geheiratet wird, /und einer Sklavin, wenn sie ihre Herrin verdrängt.
19411SprichwörterSpr243024Vier sind die Kleinsten auf Erden /und sind doch die Allerklügsten:
19412SprichwörterSpr243025Die Ameisen sind kein starkes Volk /und besorgen sich doch im Sommer ihr Futter;
19413SprichwörterSpr243026Klippdachse sind ein Volk ohne Macht /und doch bauen sie ihre Wohnung im Fels;
19414SprichwörterSpr243027die Heuschrecken haben keinen König /und doch schwärmen sie alle geordnet aus;
19415SprichwörterSpr243028Eidechsen fängst du mit der Hand /und doch wohnen sie in Königspalästen.
19416SprichwörterSpr243029Drei sind es, die stolz einherschreiten, /vier haben einen stolzen Gang:
19417SprichwörterSpr243030der Löwe, der Held unter den Tieren, /der vor keinem umkehrt;
19418SprichwörterSpr243031der Hahn, der einherstolziert, und der Leitbock /und der König, wenn er vor seinem Volk auftritt wie ein Gott.
19419SprichwörterSpr243032Wenn du dich stolz erhoben und dabei blamiert hast /oder wenn du nachdenkst - so leg die Hand auf den Mund!
19420SprichwörterSpr243033Denn stößt man Milch, so gibt es Butter, /stößt man die Nase, so gibt es Blut, /stößt man den Zorn, so gibt es Streit.
19421SprichwörterSpr24311Worte an Lemuël, den König von Massa, mit denen ihn seine Mutter ermahnt hat:
19422SprichwörterSpr24312Was soll ich dir sagen, Lemuël, mein Erstgeborener, /du Sohn meines Schoßes, /was, du Sohn meiner Gelübde?
19423SprichwörterSpr24313Gib deine Kraft nicht den Frauen hin, /dein Tun und Treiben nicht denen, die Könige verderben.
19424SprichwörterSpr24314Könige sollen sich nicht, Lemuël, /Könige sollen sich nicht mit Wein betrinken, /Fürsten nicht berauschenden Trank begehren.
19425SprichwörterSpr24315Er könnte beim Trinken seine Pflicht vergessen /und das Recht aller Notleidenden verdrehen.
19426SprichwörterSpr24316Gebt berauschenden Trank dem, der zusammenbricht, /und Wein denen, die im Herzen verbittert sind.
19427SprichwörterSpr24317Ein solcher möge trinken und seine Armut vergessen /und nicht mehr an seine Mühsal denken.
19428SprichwörterSpr24318Öffne deinen Mund für den Stummen, /für das Recht aller Schwachen!
19429SprichwörterSpr24319Öffne deinen Mund, richte gerecht, /verschaff dem Bedürftigen und Armen Recht!
19430SprichwörterSpr243110Eine tüchtige Frau, wer findet sie? /Sie übertrifft alle Perlen an Wert.
19431SprichwörterSpr243111Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie /und es fehlt ihm nicht an Gewinn.
19432SprichwörterSpr243112Sie tut ihm Gutes und nichts Böses /alle Tage ihres Lebens.
19433SprichwörterSpr243113Sie sorgt für Wolle und Flachs /und schafft mit emsigen Händen.
19434SprichwörterSpr243114Sie gleicht den Schiffen des Kaufmanns: /Aus der Ferne holt sie ihre Nahrung.
19435SprichwörterSpr243115Noch bei Nacht steht sie auf, /um ihrem Haus Speise zu geben /[[und den Mägden, was ihnen zusteht]].
19436SprichwörterSpr243116Sie überlegt es und kauft einen Acker, /vom Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
19437SprichwörterSpr243117Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft /und macht ihre Arme stark.
19438SprichwörterSpr243118Sie spürt den Erfolg ihrer Arbeit, /auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht.
19439SprichwörterSpr243119Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, /ihre Finger fassen die Spindel.
19440SprichwörterSpr243120Sie öffnet ihre Hand für den Bedürftigen /und reicht ihre Hände dem Armen.
19441SprichwörterSpr243121Ihr bangt nicht für ihr Haus vor dem Schnee; /denn ihr ganzes Haus hat wollene Kleider.
19442SprichwörterSpr243122Sie hat sich Decken gefertigt, /Leinen und Purpur sind ihr Gewand.
19443SprichwörterSpr243123Ihr Mann ist in den Torhallen geachtet, /wenn er zu Rat sitzt mit den Ältesten des Landes.
19444SprichwörterSpr243124Sie webt Tücher und verkauft sie, /Gürtel liefert sie dem Händler.
19445SprichwörterSpr243125Kraft und Würde sind ihr Gewand, /sie spottet der drohenden Zukunft.
19446SprichwörterSpr243126Öffnet sie ihren Mund, dann redet sie klug /und gütige Lehre ist auf ihrer Zunge.
19447SprichwörterSpr243127Sie achtet auf das, was vorgeht im Haus, /und isst nicht träge ihr Brot.
19448SprichwörterSpr243128Ihre Söhne stehen auf und preisen sie glücklich, /auch ihr Mann erhebt sich und rühmt sie:
19449SprichwörterSpr243129Viele Frauen erwiesen sich tüchtig, /doch du übertriffst sie alle.
19450SprichwörterSpr243130Trügerisch ist Anmut, vergänglich die Schönheit, /nur eine gottesfürchtige Frau verdient Lob.
19451SprichwörterSpr243131Preist sie für den Ertrag ihrer Hände, /ihre Werke soll man am Stadttor loben.
19452KoheletKoh2511Worte Kohelets, des Davidsohnes, der König in Jerusalem war.
19453KoheletKoh2512Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch.
19454KoheletKoh2513Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter der Sonne?
19455KoheletKoh2514Eine Generation geht, eine andere kommt. /Die Erde steht in Ewigkeit.
19456KoheletKoh2515Die Sonne, die aufging und wieder unterging, /atemlos jagt sie zurück an den Ort, wo sie wieder aufgeht.
19457KoheletKoh2516Er weht nach Süden, dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. /Weil er sich immerzu dreht, kehrt er zurück, der Wind.
19458KoheletKoh2517Alle Flüsse fließen ins Meer, /das Meer wird nicht voll. Zu dem Ort, wo die Flüsse entspringen, /kehren sie zurück, um wieder zu entspringen.
19459KoheletKoh2518Alle Dinge sind rastlos tätig, /kein Mensch kann alles ausdrücken, nie wird ein Auge satt, wenn es beobachtet, /nie wird ein Ohr vom Hören voll.
19460KoheletKoh2519Was geschehen ist, wird wieder geschehen, /was man getan hat, wird man wieder tun: /Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
19461KoheletKoh25110Zwar gibt es bisweilen ein Ding, von dem es heißt: /Sieh dir das an, das ist etwas Neues - /aber auch das gab es schon in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.
19462KoheletKoh25111Nur gibt es keine Erinnerung an die Früheren /und auch an die Späteren, die erst kommen werden, auch an sie wird es keine Erinnerung geben /bei denen, die noch später kommen werden.
19463KoheletKoh25112Ich, Kohelet, war in Jerusalem König über Israel.
19464KoheletKoh25113Ich hatte mir vorgenommen, das Wissen daraufhin zu untersuchen und zu erforschen, ob nicht alles, was unter dem Himmel getan wurde, ein schlechtes Geschäft war, für das die einzelnen Menschen durch Gottes Auftrag sich abgemüht haben.
19465KoheletKoh25114Ich beobachtete alle Taten, die unter der Sonne getan wurden. Das Ergebnis: Das ist alles Windhauch und Luftgespinst.
19466KoheletKoh25115Was krumm ist, kann man nicht gerade biegen; /was nicht da ist, kann man nicht zählen.
19467KoheletKoh25116Ich überlegte mir Folgendes: Ich habe mein Wissen immerzu vergrößert, sodass ich jetzt darin jeden übertreffe, der vor mir über Jerusalem geherrscht hat. Oft konnte ich Wissen und Können beobachten.
19468KoheletKoh25117So habe ich mir vorgenommen zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu erkennen, was Verblendung und Unwissen wirklich sind. Ich erkannte, dass auch dies ein Luftgespinst ist.
19469KoheletKoh25118Denn: Viel Wissen, viel Ärger, /wer das Können mehrt, der mehrt die Sorge.
19470KoheletKoh2521Ich dachte mir: Auf, versuch es mit der Freude, genieß das Glück! Das Ergebnis: Auch das ist Windhauch.
19471KoheletKoh2522Über das Lachen sagte ich: Wie verblendet!, /über die Freude: Was bringt sie schon ein?
19472KoheletKoh2523Ich trieb meine Forschung an mir selbst, indem ich meinen Leib mit Wein lockte, während mein Verstand das Wissen auf die Weide führte, und indem ich das Unwissen gefangen nahm. Ich wollte dabei beobachten, wo es vielleicht für die einzelnen Menschen möglich ist, sich unter dem Himmel Glück zu verschaffen während der wenigen Tage ihres Lebens.
19473KoheletKoh2524Ich vollbrachte meine großen Taten: Ich baute mir Häuser, /ich pflanzte Weinberge.
19474KoheletKoh2525Ich legte mir Gärten und Parks an, /darin pflanzte ich alle Arten von Bäumen.
19475KoheletKoh2526Ich legte Wasserbecken an, /um aus ihnen den sprossenden Baumbestand zu bewässern.
19476KoheletKoh2527Ich kaufte Sklaven und Sklavinnen, /obwohl ich schon hausgeborene Sklaven besaß. Auch Vieh besaß ich in großer Zahl, Rinder, Schafe, Ziegen, /mehr als alle meine Vorgänger in Jerusalem.
19477KoheletKoh2528Ich hortete auch Silber und Gold /und, als meinen persönlichen Schatz, Könige und ihre Provinzen. Ich besorgte mir Sänger und Sängerinnen /und die Lust jedes Menschen: einen großen Harem.
19478KoheletKoh2529Ich war schon groß gewesen, doch ich gewann noch mehr hinzu, sodass ich alle meine Vorgänger in Jerusalem übertraf. Und noch mehr: Mein Wissen stand mir zur Verfügung
19479KoheletKoh25210und was immer meine Augen sich wünschten, verwehrte ich ihnen nicht. Ich musste meinem Herzen keine einzige Freude versagen. Denn mein Herz konnte immer durch meinen ganzen Besitz Freude gewinnen. Und das war mein Anteil, den ich durch meinen ganzen Besitz gewinnen konnte.
19480KoheletKoh25211Doch dann dachte ich nach über alle meine Taten, die meine Hände vollbracht hatten, und über den Besitz, für den ich mich bei diesem Tun angestrengt hatte. Das Ergebnis: Das ist alles Windhauch und Luftgespinst. Es gibt keinen Vorteil unter der Sonne.
19481KoheletKoh25212Ich dachte nach, indem ich beobachtete, was Wissen wirklich ist und was Verblendung und Unwissen wirklich sind. Außerdem: Was für ein Mann wird auf den König folgen, den sie einst eingesetzt haben?
19482KoheletKoh25213Ich beobachtete: Es gibt einen Vorteil, den das Wissen bietet, aber nicht das Unwissen, wie es einen Vorteil gibt, den das Licht bietet, aber nicht die Dunkelheit:
19483KoheletKoh25214Der Gebildete hat Augen im Kopf, der Ungebildete tappt im Dunkeln. Aber ich erkannte auch: Beide trifft ein und dasselbe Geschick.
19484KoheletKoh25215Da dachte ich mir: Was den Ungebildeten trifft, trifft also auch mich. Warum bin ich dann über die Maßen gebildet? Und ich überlegte mir, dass auch das Windhauch ist.
19485KoheletKoh25216Denn an den Gebildeten gibt es ebenso wenig wie an den Ungebildeten eine Erinnerung, die ewig währt, weil man schon in den Tagen, die bald kommen, beide vergessen wird. Wie ist es möglich, dass der Gebildete ebenso sterben muss wie der Ungebildete?
19486KoheletKoh25217Da verdross mich das Leben. Denn das Tun, das unter der Sonne getan wurde, lastete auf mir als etwas Schlimmes. Denn es ist alles Windhauch und Luftgespinst.
19487KoheletKoh25218Mich verdross auch mein ganzer Besitz, für den ich mich unter der Sonne anstrenge und den ich dem Menschen lassen muss, der nach mir kommt.
19488KoheletKoh25219Wer weiß, ob er ein Wissender ist oder ein Unwissender? Jedenfalls wird er über meinen ganzen Besitz verfügen, für den ich mich unter der Sonne angestrengt und mein Wissen eingesetzt habe. Auch das ist Windhauch.
19489KoheletKoh25220Ich stellte mich um und überließ mich der Verzweiflung über meinen ganzen Besitz, für den ich mich unter der Sonne angestrengt hatte.
19490KoheletKoh25221Denn es kommt vor, dass ein Mensch, dessen Besitz durch Wissen, Können und Erfolg erworben wurde, ihn einem andern, der sich nicht dafür angestrengt hat, als dessen Anteil überlassen muss. Auch das ist Windhauch und etwas Schlimmes, das häufig vorkommt.
19491KoheletKoh25222Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt?
19492KoheletKoh25223Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger /und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch.
19493KoheletKoh25224Nicht im Menschen selbst gründet das Glück, dass er essen und trinken und durch seinen Besitz das Glück selbst kennen lernen kann. Ich habe vielmehr beobachtet, dass dies von Gottes Verfügung abhängt.
19494KoheletKoh25225Denn wer hat zu essen, wer weiß zu genießen, wenn nicht ich?
19495KoheletKoh25226Aber es gibt Menschen, denen Gott wohlwill. Es sind die, denen er Wissen, Können und Freude geschenkt hat. Und es gibt Menschen, deren Leben verfehlt ist. Es sind diejenigen, die er mit dem Geschäft beauftragt hat, zu sammeln und zu horten und dann alles denen zu geben, denen er wohl will. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
19496KoheletKoh2531Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit:
19497KoheletKoh2532eine Zeit zum Gebären /und eine Zeit zum Sterben, /eine Zeit zum Pflanzen /und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen,
19498KoheletKoh2533eine Zeit zum Töten /und eine Zeit zum Heilen, /eine Zeit zum Niederreißen /und eine Zeit zum Bauen,
19499KoheletKoh2534eine Zeit zum Weinen /und eine Zeit zum Lachen, /eine Zeit für die Klage /und eine Zeit für den Tanz;
19500KoheletKoh2535eine Zeit zum Steinewerfen /und eine Zeit zum Steinesammeln, /eine Zeit zum Umarmen /und eine Zeit, die Umarmung zu lösen,
19501KoheletKoh2536eine Zeit zum Suchen /und eine Zeit zum Verlieren, /eine Zeit zum Behalten /und eine Zeit zum Wegwerfen,
19502KoheletKoh2537eine Zeit zum Zerreißen /und eine Zeit zum Zusammennähen, /eine Zeit zum Schweigen /und eine Zeit zum Reden,
19503KoheletKoh2538eine Zeit zum Lieben /und eine Zeit zum Hassen, /eine Zeit für den Krieg /und eine Zeit für den Frieden.
19504KoheletKoh2539Wenn jemand etwas tut - welchen Vorteil hat er davon, dass er sich anstrengt?
19505KoheletKoh25310Ich sah mir das Geschäft an, für das jeder Mensch durch Gottes Auftrag sich abmüht.
19506KoheletKoh25311Gott hat das alles zu seiner Zeit auf vollkommene Weise getan. Überdies hat er die Ewigkeit in alles hineingelegt, doch ohne dass der Mensch das Tun, das Gott getan hat, von seinem Anfang bis zu seinem Ende wieder finden könnte.
19507KoheletKoh25312Ich hatte erkannt: Es gibt kein in allem Tun gründendes Glück, es sei denn, ein jeder freut sich und so verschafft er sich Glück, während er noch lebt,
19508KoheletKoh25313wobei zugleich immer, wenn ein Mensch isst und trinkt und durch seinen ganzen Besitz das Glück kennen lernt, das ein Geschenk Gottes ist.
19509KoheletKoh25314Jetzt erkannte ich: Alles, was Gott tut, geschieht in Ewigkeit. Man kann nichts hinzufügen und nichts abschneiden und Gott hat bewirkt, dass die Menschen ihn fürchten.
19510KoheletKoh25315Was auch immer geschehen ist, war schon vorher da, und was geschehen soll, ist schon geschehen und Gott wird das Verjagte wieder suchen.
19511KoheletKoh25316Noch etwas habe ich beobachtet unter der Sonne: An der Stätte, wo man Urteil spricht, geschieht Unrecht; an der Stätte, wo man gerechtes Urteil sprechen sollte, geschieht Unrecht.
19512KoheletKoh25317Da dachte ich mir: Gott ist es, der den Unschuldigen wie den Schuldigen verurteilt. Denn eine bestimmte Zeit für jedes Geschehen und für jedes Tun gibt es (auch) dort.
19513KoheletKoh25318Was die einzelnen Menschen angeht, dachte ich mir, dass Gott sie herausgegriffen hat und dass sie selbst (daraus) erkennen müssen, dass sie eigentlich Tiere sind.
19514KoheletKoh25319Denn jeder Mensch unterliegt dem Geschick und auch die Tiere unterliegen dem Geschick. Sie haben ein und dasselbe Geschick. Wie diese sterben, so sterben jene. Beide haben ein und denselben Atem. Einen Vorteil des Menschen gegenüber dem Tier gibt es da nicht. Beide sind Windhauch.
19515KoheletKoh25320Beide gehen an ein und denselben Ort. Beide sind aus Staub entstanden, beide kehren zum Staub zurück.
19516KoheletKoh25321Wer weiß, ob der Atem der einzelnen Menschen wirklich nach oben steigt, während der Atem der Tiere ins Erdreich hinabsinkt?
19517KoheletKoh25322So habe ich eingesehen: Es gibt kein Glück, es sei denn, der Mensch kann durch sein Tun Freude gewinnen. Das ist sein Anteil. Wer könnte es ihm ermöglichen, etwas zu genießen, das erst nach ihm sein wird?
19518KoheletKoh2541Dann wieder habe ich alles beobachtet, was unter der Sonne getan wird, um Menschen auszubeuten. Sieh, die Ausgebeuteten weinen und niemand tröstet sie; von der Hand ihrer Ausbeuter geht Gewalt aus und niemand tröstet sie.
19519KoheletKoh2542Da preise ich immer wieder die Toten, die schon gestorben sind, und nicht die Lebenden, die noch leben müssen.
19520KoheletKoh2543Glücklicher aber als beide preise ich den, der noch nicht geworden ist, der noch nicht das schlimme Tun gesehen hat, das unter der Sonne getan wird.
19521KoheletKoh2544Denn ich beobachtete: Jede Arbeit und jedes erfolgreiche Tun bedeutet Konkurrenzkampf zwischen den Menschen. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
19522KoheletKoh2545Der Ungebildete legt die Hände in den Schoß /und hat doch sein Fleisch zum Essen.
19523KoheletKoh2546Besser eine Hand voll und Ruhe, /als beide Hände voll und Arbeit und Luftgespinst.
19524KoheletKoh2547Und wieder habe ich etwas unter der Sonne beobachtet, das Windhauch ist.
19525KoheletKoh2548Es kommt vor, dass jemand allein steht und niemanden bei sich hat. Ja, er besitzt nicht einmal einen Sohn oder Bruder. Aber sein Besitz ist ohne Grenzen und überdies kann sein Auge vom Reichtum nicht genug bekommen. Doch für wen strenge ich mich dann an und warum gönne ich mir kein Glück? Auch das ist Windhauch und ein schlechtes Geschäft.
19526KoheletKoh2549Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen.
19527KoheletKoh25410Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet.
19528KoheletKoh25411Außerdem: Wenn zwei zusammen schlafen, wärmt einer den andern; /einer allein - wie soll er warm werden?
19529KoheletKoh25412Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt, /zwei sind ihm gewachsen /und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell.
19530KoheletKoh25413Besser ein junger Mann, der niedriger Herkunft, aber gebildet ist, /als ein König, der alt, aber ungebildet ist - weil er es nicht mehr verstand, auf Ratschläge zu hören.
19531KoheletKoh25414Der junge Mann wurde aus dem Gefängnis befreit und wurde König, obwohl er, während der andere schon regierte, arm zur Welt gekommen war.
19532KoheletKoh25415Aber ich habe beobachtet, dass alle Lebenden, die unter der Sonne umherlaufen, sich auf die Seite des nächsten jungen Mannes stellten, der statt seiner hochkommt.
19533KoheletKoh25416Die Volksmenge nimmt kein Ende, gleichgültig, wer an ihre Spitze getreten ist. Im Übrigen werden die Späteren auch mit ihm nicht zufrieden sein. Denn auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
19534KoheletKoh25417Zügle deinen Schritt, wenn du zum Gotteshaus gehst. Tritt ein, um zuzuhören, /und nicht, wie die Ungebildeten, um Opfer abzugeben. Sie verstehen nicht einmal, Böses zu tun.
19535KoheletKoh2551Sei nicht zu schnell mit dem Mund, ja selbst innerlich fiebere nicht, vor Gott das Wort zu ergreifen. Gott ist im Himmel, du bist auf der Erde, also mach wenig Worte!
19536KoheletKoh2552Im Traum schließt man viele Geschäfte ab, der Ungebildete macht viele Worte.
19537KoheletKoh2553Wenn du Gott ein Gelübde machst, /dann zögere nicht, es zu erfüllen. Die Ungebildeten gefallen Gott nicht: /Was du gelobst, erfülle!
19538KoheletKoh2554Es ist besser, wenn du nichts gelobst, /als wenn du etwas gelobst und nicht erfüllst.
19539KoheletKoh2555Lass nicht zu, dass dein Mund /dein Fleisch in Sünde stürzt. Erkläre nie vor dem Boten: /Es war ein Versehen. Warum soll Gott zürnen über das, was du redest, /und vernichten, was deine Hände tun?
19540KoheletKoh2556Vielmehr, wo Träume sich mehren und Windhauch und viele Worte, /da fürchte du Gott!
19541KoheletKoh2557Wenn du beobachtest, dass in der Provinz die Armen ausgebeutet und Gericht und Gerechtigkeit nicht gewährt werden, dann wundere dich nicht über solche Vorgänge: Ein Mächtiger deckt den andern, /hinter beiden stehen noch Mächtigere
19542KoheletKoh2558und es ist auf jeden Fall ein Vorteil für das Land, wenn das bebaute Feld einem König untersteht.
19543KoheletKoh2559Wer das Geld liebt, /bekommt vom Geld nie genug; wer den Luxus liebt, /hat nie genug Einnahmen - auch das ist Windhauch.
19544KoheletKoh25510Mehrt sich das Vermögen, /so mehren sich auch die, die es verzehren. Was für ein Erfolg bleibt dem Besitzer? /Seine Augen dürfen zusehen.
19545KoheletKoh25511Süß ist der Schlaf des Arbeiters, /ob er wenig oder viel zu essen hat. Dem Reichen raubt sein voller Bauch /die Ruhe des Schlafs.
19546KoheletKoh25512Es gibt etwas Schlimmes, etwas wie eine Krankheit, das ich unter der Sonne beobachtet habe: wenn Reichtum, der für seinen Besitzer ängstlich gehütet wurde, diesem Schlimmes brachte.
19547KoheletKoh25513Durch ein schlechtes Geschäft ging ihm dieser Reichtum verloren. Er hatte einen Sohn gezeugt, aber jetzt hat er nichts mehr, das ihm gehört.
19548KoheletKoh25514Wie er aus dem Leib seiner Mutter herausgekommen ist - nackt, wie er kam, muss er wieder gehen. Von seinem Besitz darf er überhaupt nichts forttragen, nichts, das er als ihm gehörig mitnehmen könnte.
19549KoheletKoh25515So ist auch dies etwas Schlimmes, etwas wie eine Krankheit. Genau wie er kam, muss er gehen. Welchen Vorteil bringt es ihm, dass er sich anstrengt für den Wind?
19550KoheletKoh25516Auch wird er während seines ganzen restlichen Lebens sein Essen im Dunkeln einnehmen; er wird sich häufig ärgern und Krankheit und Unmut werden ihn plagen.
19551KoheletKoh25517Dies ist etwas, was ich eingesehen habe: Das vollkommene Glück besteht darin, dass jemand isst und trinkt und das Glück kennen lernt durch seinen eigenen Besitz, für den er sich unter der Sonne anstrengt während der wenigen Tage seines Lebens, die Gott ihm geschenkt hat. Denn das ist sein Anteil.
19552KoheletKoh25518Außerdem: Immer wenn Gott einem Menschen Reichtum und Wohlstand geschenkt und ihn ermächtigt hat, davon zu essen und seinen Anteil fortzutragen und durch seinen Besitz Freude zu gewinnen, besteht das eigentliche Geschenk Gottes darin,
19553KoheletKoh25519dass dieser Mensch sich nicht so oft daran erinnern muss, wie wenige Tage sein Leben zählt, weil Gott ihn sich um die Freude seines Herzens bemühen lässt.
19554KoheletKoh2561Doch es gibt etwas Schlimmes, das ich unter der Sonne beobachtet habe; es lastet häufig auf dem Menschen:
19555KoheletKoh2562Gott schenkt einem Menschen so viel Reichtum, Wohlstand und Geltung, dass ihm nichts fehlt von allem, was er sich wünschen könnte; aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu essen, sondern ein Fremder isst es auf. Das ist Windhauch und eine schlimme Krankheit.
19556KoheletKoh2563Wenn ein Mann hundert Söhne zeugt und viele Jahre lebt, sodass seine Lebenszeit wirklich lang ist, wenn er sich selbst aber seines Vermögens doch nicht bedienen kann, um sich satt zu essen, auch wenn niemals ein Grab auf ihn warten würde - ich sage: Eine Fehlgeburt hat es besser als er.
19557KoheletKoh2564Denn: Als Windhauch kam sie, ins Dunkel geht sie, /in Dunkel bleibt ihr Name gehüllt.
19558KoheletKoh2565Sie hat auch die Sonne nicht gesehen und nicht gekannt. So hat sie Ruhe, er nicht.
19559KoheletKoh2566Und wenn er zweimal tausend Jahre lebte, aber das Glück nicht kennen lernte: Gehen nicht beide zu ein und demselben Ort?
19560KoheletKoh2567Alles Arbeiten des Menschen ist für den Rachen des Totenreichs, und dessen Schlund wird niemals voll.
19561KoheletKoh2568Denn was hat der Gebildete dem Ungebildeten voraus, was nutzt es dem Armen, auch wenn er etwas kann, noch unter den Lebenden zu weilen?
19562KoheletKoh2569Besser, etwas vor Augen zu haben /als ein hungriger Rachen. Aber auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
19563KoheletKoh25610Was auch immer jemand war, er hat vorher schon seinen Namen bekommen; es war erkannt, dass er nur ein Mensch sein wird, und er kann nicht mit dem streiten, der mächtiger als er ist.
19564KoheletKoh25611Es gibt viele Worte, die nur den Windhauch vermehren. Was nützt das dem Menschen?
19565KoheletKoh25612Denn: Wer kann erkennen, was für den Menschen besser ist in seinem Leben, während der wenigen Tage seines Lebens voll Windhauch, die er wie ein Schatten verbringt? Und wer kann dem Menschen verkünden, was nach ihm unter der Sonne geschehen wird?
19566KoheletKoh2571Besser ein guter Name als Parfüm - /und der Tag eines Todes als der Tag einer Geburt;
19567KoheletKoh2572besser der Gang in ein Haus, wo man trauert, /als der Gang in ein Haus, wo man trinkt. Weil dies das Ende jedes Menschen ist, /macht, wer noch lebt, sich Gedanken.
19568KoheletKoh2573Besser sich ärgern als lachen; /denn bei einem vergrämten Gesicht wird das Herz heiter.
19569KoheletKoh2574Das Herz der Gebildeten ist im Haus, wo man trauert, /das Herz der Ungebildeten im Haus, wo man sich freut.
19570KoheletKoh2575Besser die Mahnrede eines Gebildeten anhören, /als dem Gesang der Ungebildeten lauschen;
19571KoheletKoh2576denn wie das Prasseln der Dornen unter dem Kessel, /so ist das Lachen des Ungebildeten. - Aber auch das ist Windhauch, denn:
19572KoheletKoh2577Erpressung verblendet den Gebildeten /und Bestechung verdirbt den Verstand.
19573KoheletKoh2578Besser der Ausgang einer Sache als ihr Anfang, /besser der Vorsichtige als der Stürmische.
19574KoheletKoh2579Lass dich nicht aufregen, sodass du dich ärgerst, /denn Ärger steckt in den Ungebildeten. -
19575KoheletKoh25710Doch frag nicht: Wie kommt es, dass die früheren Zeiten besser waren als unsere? Denn deine Frage zeugt nicht von Wissen.
19576KoheletKoh25711Wissen ist so viel wert wie Erbbesitz, /es ist sogar mehr wert für die, welche die Sonne sehen;
19577KoheletKoh25712denn wer sich im Schatten des Wissens birgt, der ist auch im Schatten des Geldes; /aber das ist der Vorteil des Könnens: Das Wissen erhält seinen Besitzer am Leben. -
19578KoheletKoh25713Doch sieh ein, dass Gottes Tun noch hinzukommt. Denn: Wer kann gerade biegen, was er gekrümmt hat?
19579KoheletKoh25714Am Glückstag erfreue dich deines Glücks und am Unglückstag sieh ein: Auch diesen hat Gott geschaffen, genau wie jenen, sodass der Mensch von dem, was nach ihm kommt, gar nichts herausfinden kann.
19580KoheletKoh25715In meinen Tagen voll Windhauch habe ich beides beobachtet: Es kommt vor, dass ein gesetzestreuer Mensch trotz seiner Gesetzestreue elend endet, und es kommt vor, dass einer, der sich nicht um das Gesetz kümmert, trotz seines bösen Tuns ein langes Leben hat.
19581KoheletKoh25716Halte dich nicht zu streng an das Gesetz und sei nicht maßlos im Erwerb von Wissen! Warum solltest du dich selbst ruinieren?
19582KoheletKoh25717Entfern dich nicht zu weit vom Gesetz und verharre nicht im Unwissen: Warum solltest du vor der Zeit sterben?
19583KoheletKoh25718Es ist am besten, wenn du an dem einen fest hältst, aber auch das andere nicht loslässt. Wer Gott fürchtet, wird sich in jedem Fall richtig verhalten.
19584KoheletKoh25719Das Wissen ist für den Gebildeten ein stärkerer Schutz /als zehn Machthaber zusammen, /die in der Stadt geherrscht haben. -
19585KoheletKoh25720Doch gibt es auf der Erde keinen einzigen Menschen, der so gesetzestreu wäre, dass er stets richtig handelt, ohne je einen Fehler zu begehen.
19586KoheletKoh25721Hör auch nicht auf all die Worte, die man so sagt. Denn niemals wirst du einen Untergebenen über dich schimpfen hören,
19587KoheletKoh25722und doch bist du dir bewusst, dass auch du sehr oft über andere geschimpft hast.
19588KoheletKoh25723Auf allen Wegen habe ich es mit dem Wissen versucht. Ich habe gesagt: Ich will lernen und dadurch gebildet werden. Aber das Wissen blieb für mich in der Ferne.
19589KoheletKoh25724Fern ist alles, was geschehen ist, /und tief, tief versunken - /wer könnte es wieder finden?
19590KoheletKoh25725So habe ich, genauer: mein Verstand, mich umgestellt. Ich wollte forschend und suchend erkennen, was dasjenige Wissen wirklich ist, das Einzelbeobachtungen zusammenrechnet. Ferner wollte ich erkennen, ob Gesetzesübertretung mit mangelnder Bildung und Unwissen mit Verblendung zusammenhängt.
19591KoheletKoh25726Immer wieder finde ich die Ansicht, stärker als der Tod sei die Frau. Denn: Sie ist ein Ring von Belagerungstürmen /und ihr Herz ist ein Fangnetz, /Fesseln sind ihre Arme. Wem Gott wohlwill, der kann sich vor ihr retten, /wessen Leben verfehlt ist, wird von ihr eingefangen.
19592KoheletKoh25727Aber sieh dir an, was ich, Beobachtung um Beobachtung, herausgefunden habe, sagte Kohelet, bis ich schließlich das Rechenergebnis fand,
19593KoheletKoh25728oder vielmehr: wie ich immer wieder suchte und nichts fand: Von tausend Menschen habe ich nur einen wieder gefunden, /aber der, den ich von ihnen allen wieder gefunden habe, war keine Frau.
19594KoheletKoh25729Sieh dir an, was ich als Einziges herausgefunden habe: Gott hat die Menschen rechtschaffen gemacht, /aber sie haben sich in allen möglichen Berechnungen versucht.
19595KoheletKoh2581Wer ist hier gebildet? Wer versteht es, ein Wort zu deuten?
19596KoheletKoh2582 [1] Das Wissen eines Menschen macht seine Miene strahlend /und seine strengen Züge lösen sich. - [2] Ich (dagegen sage): Achte auf die Befehle des Königs, und zwar im Hinblick auf den vor Gott geleisteten Eid.
19597KoheletKoh2583Entferne dich nicht hastig aus seiner Gegenwart und versteife dich nicht auf eine Sache, wenn sie schlimm auszugehen droht. Denn alles, wozu er sich entscheidet, setzt er auch durch.
19598KoheletKoh2584Hinter dem Wort des Königs steht nun einmal die Macht. Wer also kann ihm sagen: Was tust du?
19599KoheletKoh2585Wer auf das Gebot achtet, den trifft nichts Schlimmes, /der Verstand des Gebildeten weiß die rechte Zeit. -
19600KoheletKoh2586Allerdings: Es gibt die rechte Zeit für jedes Geschehen und: Schlimmes Geschick lastet häufig auf dem Menschen und:
19601KoheletKoh2587Er weiß nicht, was geschehen wird. /Wie es geschehen wird - wer verkündet es ihm?
19602KoheletKoh2588Es gibt keinen Menschen, der Macht hat über den Wind, /sodass er den Wind einschließen könnte. Es gibt keine Macht über den Sterbetag. /Es gibt im Krieg keinen Urlaub. /Selbst ein Gesetzesbruch kann die Gesetzesbrecher nicht retten.
19603KoheletKoh2589All dies habe ich beobachtet, als ich mich zu einer Zeit, wo ein Mensch seine Macht über den andern Menschen dazu benutzte, diesem zu schaden, mit jedem Tun beschäftigte, das unter der Sonne getan wurde.
19604KoheletKoh25810Dabei habe ich beobachtet, wie Menschen, die das Gesetz übertreten hatten, ein Begräbnis erhielten, während andere, die recht getan hatten, ankamen und vom Ort des Heiligtums wieder weggehen und bald in der Stadt vergessen sein werden. Auch das ist Windhauch.
19605KoheletKoh25811Denn: Wo keine Strafe verhängt wird, /ist die Bosheit schnell am Werk. Deshalb wächst im Herzen der Menschen die Lust, Böses zu tun.
19606KoheletKoh25812Denn: Ein Sünder kann hundertmal Böses tun /und dennoch lange leben.
19607KoheletKoh25813Freilich kenne ich das Wort: Denen, die Gott fürchten, wird es gut gehen, /weil sie sich vor ihm fürchten; dem, der das Gesetz übertritt, wird es nicht gut gehen /und er wird kein langes Leben haben, gleich dem Schatten, /weil er sich nicht vor Gott fürchtet.
19608KoheletKoh25814Doch es gibt etwas, das auf der Erde getan wurde und Windhauch ist: Es gibt gesetzestreue Menschen, denen es so ergeht, /als hätten sie wie Gesetzesbrecher gehandelt; und es gibt Gesetzesbrecher, /denen es so ergeht, /als hätten sie wie Gesetzestreue gehandelt. Ich schloss daraus, dass auch dies Windhauch ist.
19609KoheletKoh25815Da pries ich die Freude; denn es gibt für den Menschen kein Glück unter der Sonne, es sei denn, er isst und trinkt und freut sich. Das soll ihn begleiten bei seiner Arbeit während der Lebenstage, die Gott ihm unter der Sonne geschenkt hat.
19610KoheletKoh25816 [16.17] Als ich mir vorgenommen hatte zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu beobachten, welches Geschäft eigentlich auf der Erde getätigt wird, da sah ich ein, dass der Mensch, selbst wenn er seinen Augen bei Tag und Nacht keinen Schlaf gönnt, das Tun Gottes in seiner Ganzheit nicht wieder finden kann, das Tun, das unter der Sonne getan wurde. Deshalb strengt der Mensch, danach suchend, sich an und findet es doch nicht wieder. Selbst wenn der Gebildete behauptet, er erkenne - er kann es doch nicht wieder finden.
19611KoheletKoh2591Denn ich habe über dies alles nachgedacht und dies alles überprüft, wobei sich ergab: Die Gesetzestreuen und Gebildeten mit ihrem Tun stehen unter Gottes Verfügung. Der Mensch erkennt nicht, ob er geliebt ist oder ob er verschmäht ist. So liegt auch bei ihnen beides offen vor ihnen.
19612KoheletKoh2592Beides - wie bei allen Menschen. Aber ein und dasselbe Geschick trifft den Gesetzestreuen und den Gesetzesbrecher, den Guten, den Reinen und den Unreinen, den Opfernden und den, der nicht opfert. Dem Guten ergeht es wie dem Sünder, dem Schwörenden ebenso wie dem, der den Schwur scheut.
19613KoheletKoh2593Das ist das Schlimme an allem, was unter der Sonne getan wurde, dass alle dann ein und dasselbe Geschick trifft und dass in den Menschen überdies die Lust zum Bösen wächst und Verblendung ihren Geist erfasst, während sie leben und danach, wenn sie zu den Toten müssen
19614KoheletKoh2594ja, wer würde da ausgenommen? Für jeden Lebenden gibt es noch Zuversicht. Denn: Ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe.
19615KoheletKoh2595Und: Die Lebenden erkennen, dass sie sterben werden; die Toten aber erkennen überhaupt nichts mehr. Sie erhalten auch keine Belohnung mehr; denn die Erinnerung an sie ist in Vergessenheit versunken.
19616KoheletKoh2596Liebe, Hass und Eifersucht gegen sie, all dies ist längst erloschen. Auf ewig haben sie keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne getan wurde.
19617KoheletKoh2597Also: Iss freudig dein Brot und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel.
19618KoheletKoh2598Trag jederzeit frische Kleider und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haupt.
19619KoheletKoh2599Mit einer Frau, die du liebst, genieß das Leben alle Tage deines Lebens voll Windhauch, die er dir unter der Sonne geschenkt hat, alle deine Tage voll Windhauch. Denn das ist dein Anteil am Leben und an dem Besitz, für den du dich unter der Sonne anstrengst.
19620KoheletKoh25910Alles, was deine Hand, solange du Kraft hast, zu tun vorfindet, das tu! Denn es gibt weder Tun noch Rechnen noch Können noch Wissen in der Unterwelt, zu der du unterwegs bist.
19621KoheletKoh25911Wiederum habe ich unter der Sonne beobachtet: Nicht den Schnellen gehört im Wettlauf der Sieg, /nicht den Tapferen der Sieg im Kampf, /auch nicht den Gebildeten die Nahrung, /auch nicht den Klugen der Reichtum, /auch nicht den Könnern der Beifall, /sondern jeden treffen Zufall und Zeit.
19622KoheletKoh25912Außerdem: Der Mensch kennt seine Zeit nicht. Wie Fische, die ins Unglücksnetz geraten sind, /wie Vögel, die ins Klappnetz geraten sind, /ebenso verfangen sich die einzelnen Menschen in ihre Unglückszeit, /wenn sie plötzlich über sie herabfällt.
19623KoheletKoh25913Auch Folgendes habe ich unter der Sonne beobachtet, ein Beispiel von Wissen, das ich für bedeutsam hielt:
19624KoheletKoh25914Es war eine kleine Stadt. Die hatte nur wenige Einwohner. Ein mächtiger König zog gegen sie aus. Er schloss sie ein und baute gegen sie hohe Belagerungstürme.
19625KoheletKoh25915In der Stadt fand sich ein armer, aber gebildeter Mann. Der rettete die Stadt durch sein Wissen. Später aber erinnerte sich kein Mensch mehr an diesen armen Mann.
19626KoheletKoh25916Da sagte ich: Wissen ist besser als Macht, /aber das Wissen des Armen gilt nichts /und niemand will seine Worte hören.
19627KoheletKoh25917Bedächtige Worte von Gebildeten hört man sich lieber an /als das Geschrei des Herrschers der Ungebildeten
19628KoheletKoh25918und Wissen ist besser als Waffen - /aber ein Einziger, der falsch entscheidet, /kann viele Werte zerstören.
19629KoheletKoh25101Sterbende Fliegen - da stinkt und gärt sogar das (duftende) Öl für die Schönheitspflege; /schwerer als Wissen und Geltung wiegt eine kleine Dummheit.
19630KoheletKoh25102Der Verstand des Gebildeten wählt den rechten Weg, /der Verstand des Ungebildeten den linken;
19631KoheletKoh25103doch der Dumme - welchen Weg er auch einschlägt, /ihm fehlt der Verstand, /obwohl er von jedem andern gesagt hat: Er ist dumm.
19632KoheletKoh25104Wenn der Herrscher gegen dich in Zorn gerät, bewahre die Ruhe; /denn Gelassenheit bewahrt vor großen Fehlern.
19633KoheletKoh25105Es gibt etwas Schlimmes, das ich unter der Sonne beobachtet habe - solch ein Versehen, wie es vom Machthaber zu kommen pflegt:
19634KoheletKoh25106Die Dummheit wurde auf höchste Posten gestellt /und Reiche müssen unten sitzen.
19635KoheletKoh25107Ich habe Sklaven hoch zu Pferd gesehen /und Fürsten, die wie Sklaven zu Fuß gehen mussten.
19636KoheletKoh25108Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen, /wer eine Mauer einreißt, den kann die Schlange beißen,
19637KoheletKoh25109wer Steine bricht, kann sich dabei verletzen, /wer Holz spaltet, bringt sich dadurch in Gefahr.
19638KoheletKoh251010Wenn die Axt stumpf geworden ist /und ihr Benutzer hat sie nicht vorher geschliffen, /dann braucht er mehr Kraft - /Wissen hätte ihm den Vorteil gebracht, dass er sein Werkzeug vorbereitet hätte.
19639KoheletKoh251011Der Schlangenbeschwörer hat keinen Vorteil, /wenn die Schlange beißt, bevor er sie beschworen hat.
19640KoheletKoh251012Worte aus dem Mund des Gebildeten finden Beifall, /jedes Wort von den Lippen des Ungebildeten bringt ihn selbst in Verwirrung.
19641KoheletKoh251013Wenn er redet, steht Dummheit am Anfang, /am Ende schlimme Verblendung.
19642KoheletKoh251014Und der Dumme redet endlos. Dabei kann doch der Mensch nicht erkennen, was geschehen wird. Und was nach ihm geschieht - wer verkündet es ihm?
19643KoheletKoh251015Die Arbeit erschöpft die Ungebildeten: Keiner hat es verstanden, in die Stadt zu ziehen.
19644KoheletKoh251016Weh dir, Land, /dessen König ein Knabe ist /und dessen Fürsten schon früh am Morgen tafeln.
19645KoheletKoh251017Wohl dir, Land, /dessen König von edlem Geschlecht ist und dessen Fürsten zur richtigen Zeit tafeln, /beherrscht und nicht wie Zecher.
19646KoheletKoh251018Ist einer träge, so senkt sich das Gebälk, /lässt er die Hände sinken, so dringt der Regen ins Haus.
19647KoheletKoh251019Man schlemmt und will dabei lachen, /der Wein erfreut die Lebenden, /das Geld macht alles möglich.
19648KoheletKoh251020Nicht einmal in Gedanken /schimpf auf den König, /nicht einmal im Schlafzimmer schimpf auf einen Reichen; denn die Vögel des Himmels können dein Wort verbreiten, /alles, was Flügel hat, /könnte die Nachricht weitermelden.
19649KoheletKoh25111Leg dein Brot auf die Wasserfläche, /denn noch nach vielen Tagen wirst du es wieder finden -
19650KoheletKoh25112verteil dein Kapital auf sieben oder gar auf acht; /denn du weißt nicht, welches Unglück über das Land kommt.
19651KoheletKoh25113Wenn die Wolken sich mit Regen füllen, /schütten sie ihn auch über das Land aus; wenn ein Baum nach Süden oder Norden fällt - /wohin der Baum auch fällt, da bleibt er liegen.
19652KoheletKoh25114Wer ständig nach dem Wind schaut, kommt nicht zum Säen, /wer ständig die Wolken beobachtet, kommt nicht zum Ernten.
19653KoheletKoh25115Wie du den Weg des Windes ebenso wenig wie das Werden des Kindes im Leib der Schwangeren erkennen kannst, so kannst du auch das Tun Gottes nicht erkennen, der alles tut.
19654KoheletKoh25116Am Morgen beginne zu säen, auch gegen Abend lass deine Hand noch nicht ruhen; denn du kannst nicht im Voraus erkennen, was Erfolg haben wird, das eine oder das andere, oder ob sogar beide zugleich zu guten Ergebnissen führen.
19655KoheletKoh25117Dann wird das Licht süß sein /und den Augen wird es wohl tun, die Sonne zu sehen.
19656KoheletKoh25118Denn selbst wenn ein Mensch viele Jahre zu leben hat, /freue er sich in dieser ganzen Zeit /und er denke zugleich an die dunklen Tage: /Auch sie werden viele sein. /Alles, was kommt, ist Windhauch.
19657KoheletKoh25119Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend, /sei heiteren Herzens in deinen frühen Jahren! Geh auf den Wegen, die dein Herz dir sagt, /zu dem, was deine Augen vor sich sehen. [[ Aber sei dir bewusst, dass Gott dich für all das vor Gericht ziehen wird.]]
19658KoheletKoh251110Halte deinen Sinn von Ärger frei /und schütz deinen Leib vor Krankheit; /denn die Jugend und das dunkle Haar sind Windhauch.
19659KoheletKoh25121Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren, /ehe die Tage der Krankheit kommen und die Jahre dich erreichen, /von denen du sagen wirst: Ich mag sie nicht!,
19660KoheletKoh25122ehe Sonne und Licht und Mond und Sterne erlöschen /und auch nach dem Regen wieder Wolken aufziehen:
19661KoheletKoh25123am Tag, da die Wächter des Hauses zittern, /die starken Männer sich krümmen, /die Müllerinnen ihre Arbeit einstellen, weil sie zu wenige sind, /es dunkel wird bei den Frauen, die aus den Fenstern blicken,
19662KoheletKoh25124und das Tor zur Straße verschlossen wird; /wenn das Geräusch der Mühle verstummt, /steht man auf beim Zwitschern der Vögel, /doch die Töne des Lieds verklingen;
19663KoheletKoh25125selbst vor der Anhöhe fürchtet man sich und vor den Schrecken am Weg; /der Mandelbaum blüht, /die Heuschrecke schleppt sich dahin, /die Frucht der Kaper platzt, /doch ein Mensch geht zu seinem ewigen Haus /und die Klagenden ziehen durch die Straßen -
19664KoheletKoh25126ja, ehe die silberne Schnur zerreißt, /die goldene Schale bricht, /der Krug an der Quelle zerschmettert wird, /das Rad zerbrochen in die Grube fällt,
19665KoheletKoh25127der Staub auf die Erde zurückfällt als das, was er war, /und der Atem zu Gott zurückkehrt, /der ihn gegeben hat.
19666KoheletKoh25128Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, das ist alles Windhauch.
19667KoheletKoh25129Kohelet war ein Gelehrter. Außerdem hat er einfachen Leuten Kenntnisse beigebracht. Er hörte zu und prüfte, er hat viele Sprichwörter selbst in Form gebracht.
19668KoheletKoh251210Kohelet hat sich bemüht, gut formulierte Worte zu entdecken, und hier sind diese wahren Worte sorgfältig aufgeschrieben.
19669KoheletKoh251211Worte von Gelehrten sind wie Ochsenstecken, /Sprüche aus Sammlungen aber sitzen wie eingetriebene Nägel - /sie sind die Gabe eines einzigen Hirten.
19670KoheletKoh251212Im Übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben und viel Studieren ermüdet den Leib.
19671KoheletKoh251213Hast du alles gehört, so lautet der Schluss: Fürchte Gott und achte auf seine Gebote! Das allein hat jeder Mensch nötig.
19672KoheletKoh251214Denn Gott wird jedes Tun vor das Gericht bringen, das über alles Verborgene urteilt, es sei gut oder böse.
19673HoheliedHld2611Das Hohelied Salomos.
19674HoheliedHld2612Mit Küssen seines Mundes bedecke er mich. /Süßer als Wein ist deine Liebe.
19675HoheliedHld2613Köstlich ist der Duft deiner Salben, /dein Name hingegossenes Salböl; /darum lieben dich die Mädchen.
19676HoheliedHld2614Zieh mich her hinter dir! Lass uns eilen! /Der König führt mich in seine Gemächer. Jauchzen lasst uns, deiner uns freuen, /deine Liebe höher rühmen als Wein. /Dich liebt man zu Recht.
19677HoheliedHld2615Braun bin ich, doch schön, /ihr Töchter Jerusalems, wie die Zelte von Kedar, /wie Salomos Decken.
19678HoheliedHld2616Schaut mich nicht so an, /weil ich gebräunt bin. /Die Sonne hat mich verbrannt. Meiner Mutter Söhne waren mir böse, /ließen mich Weinberge hüten; /den eigenen Weinberg konnte ich nicht hüten.
19679HoheliedHld2617Du, den meine Seele liebt, /sag mir: Wo weidest du die Herde? /Wo lagerst du am Mittag? Wozu soll ich erst umherirren /bei den Herden deiner Gefährten?
19680HoheliedHld2618Wenn du das nicht weißt, /du schönste der Frauen, dann folge den Spuren der Schafe, /dann weide deine Zicklein /dort, wo die Hirten lagern.
19681HoheliedHld2619Mit der Stute an Pharaos Wagen /vergleiche ich dich, meine Freundin.
19682HoheliedHld26110Schön sind deine Wangen zwischen den Kettchen, /dein Hals in der Perlenschnur.
19683HoheliedHld26111Machen wir dir noch goldene Kettchen, /kleine Silberkugeln daran.
19684HoheliedHld26112Solange der König an der Tafel liegt, /gibt meine Narde ihren Duft.
19685HoheliedHld26113Mein Geliebter ruht wie ein Beutel mit Myrrhe /an meiner Brust.
19686HoheliedHld26114Eine Hennablüte ist mein Geliebter mir /aus den Weinbergen von En-Gedi.
19687HoheliedHld26115Schön bist du, meine Freundin, /ja, du bist schön. /Zwei Tauben sind deine Augen.
19688HoheliedHld26116Schön bist du, mein Geliebter, verlockend. /Frisches Grün ist unser Lager,
19689HoheliedHld26117Zedern sind die Balken unseres Hauses, /Zypressen die Wände.
19690HoheliedHld2621Ich bin eine Blume auf den Wiesen des Scharon, /eine Lilie der Täler.
19691HoheliedHld2622Eine Lilie unter Disteln /ist meine Freundin unter den Mädchen.
19692HoheliedHld2623Ein Apfelbaum unter Waldbäumen /ist mein Geliebter unter den Burschen. In seinem Schatten begehre ich zu sitzen. /Wie süß schmeckt seine Frucht meinem Gaumen!
19693HoheliedHld2624In das Weinhaus hat er mich geführt. /Sein Zeichen über mir heißt Liebe.
19694HoheliedHld2625Stärkt mich mit Traubenkuchen, /erquickt mich mit Äpfeln; /denn ich bin krank vor Liebe.
19695HoheliedHld2626Seine Linke liegt unter meinem Kopf, /seine Rechte umfängt mich.
19696HoheliedHld2627Bei den Gazellen und Hirschen auf der Flur /beschwöre ich euch, Jerusalems Töchter: Stört die Liebe nicht auf, /weckt sie nicht, /bis es ihr selbst gefällt.
19697HoheliedHld2628Horch! Mein Geliebter! /Sieh da, er kommt. Er springt über die Berge, /hüpft über die Hügel.
19698HoheliedHld2629Der Gazelle gleicht mein Geliebter, /dem jungen Hirsch. Ja, draußen steht er /an der Wand unsres Hauses; er blickt durch die Fenster, /späht durch die Gitter.
19699HoheliedHld26210Der Geliebte spricht zu mir: /Steh auf, meine Freundin, /meine Schöne, so komm doch!
19700HoheliedHld26211Denn vorbei ist der Winter, /verrauscht der Regen.
19701HoheliedHld26212Auf der Flur erscheinen die Blumen; /die Zeit zum Singen ist da. Die Stimme der Turteltaube /ist zu hören in unserem Land.
19702HoheliedHld26213Am Feigenbaum reifen die ersten Früchte; /die blühenden Reben duften. Steh auf, meine Freundin, /meine Schöne, so komm doch!
19703HoheliedHld26214Meine Taube im Felsennest, /versteckt an der Steilwand, dein Gesicht lass mich sehen, /deine Stimme hören! Denn süß ist deine Stimme, /lieblich dein Gesicht.
19704HoheliedHld26215Fangt uns die Füchse, /die kleinen Füchse! Sie verwüsten die Weinberge, /unsre blühenden Reben.
19705HoheliedHld26216Der Geliebte ist mein /und ich bin sein; /er weidet in den Lilien.
19706HoheliedHld26217Wenn der Tag verweht /und die Schatten wachsen, komm du, mein Geliebter, /der Gazelle gleich, dem jungen Hirsch /auf den Balsambergen.
19707HoheliedHld2631Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn, /den meine Seele liebt. /Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
19708HoheliedHld2632Aufstehen will ich, die Stadt durchstreifen, /die Gassen und Plätze, /ihn suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
19709HoheliedHld2633Mich fanden die Wächter /bei ihrer Runde durch die Stadt. Habt ihr ihn gesehen, /den meine Seele liebt?
19710HoheliedHld2634Kaum war ich an ihnen vorüber, /fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich packte ihn, ließ ihn nicht mehr los, /bis ich ihn ins Haus meiner Mutter brachte, /in die Kammer derer, die mich geboren hat.
19711HoheliedHld2635Bei den Gazellen und Hirschen der Flur /beschwöre ich euch, Jerusalems Töchter: Stört die Liebe nicht auf, /weckt sie nicht, /bis es ihr selbst gefällt.
19712HoheliedHld2636Wer ist sie, /die da aus der Steppe heraufsteigt /in Säulen von Rauch, umwölkt von Myrrhe und Weihrauch, /von allen Wohlgerüchen der Händler?
19713HoheliedHld2637Sieh da, das ist Salomos Sänfte; sechzig Helden geleiten sie, /Israels Helden,
19714HoheliedHld2638alle vertraut mit dem Schwert, /geschult für den Kampf; jeder trägt sein Schwert an der Hüfte /gegen die Schrecken der Nacht.
19715HoheliedHld2639Einen Tragsessel ließ König Salomo zimmern /aus Holz vom Libanon,
19716HoheliedHld26310die Pfosten in Silber, /die Lehne in Gold, der Sitz in Purpur, /das Innere mit Steinen belegt.
19717HoheliedHld26311Ihr Töchter Jerusalems, kommt heraus /und schaut, ihr Töchter Zions, /König Salomo mit der Krone! Damit hat ihn seine Mutter gekrönt /am Tage seiner Hochzeit, /an dem Tag seiner Herzensfreude.
19718HoheliedHld2641Schön bist du, meine Freundin, /ja, du bist schön. Hinter dem Schleier /deine Augen wie Tauben. Dein Haar gleicht einer Herde von Ziegen, /die herabzieht von Gileads Bergen.
19719HoheliedHld2642Deine Zähne sind wie eine Herde /frisch geschorener Schafe, /die aus der Schwemme steigen. Jeder Zahn hat sein Gegenstück, /keinem fehlt es.
19720HoheliedHld2643Rote Bänder sind deine Lippen; /lieblich ist dein Mund. Dem Riss eines Granatapfels gleicht deine Schläfe /hinter dem Schleier.
19721HoheliedHld2644Wie der Turm Davids ist dein Hals, /in Schichten von Steinen erbaut; tausend Schilde hängen daran, /lauter Waffen von Helden.
19722HoheliedHld2645Deine Brüste sind wie zwei Kitzlein, /wie die Zwillinge einer Gazelle, /die in den Lilien weiden.
19723HoheliedHld2646Wenn der Tag verweht und die Schatten wachsen, /will ich zum Myrrhenberg gehen, /zum Weihrauchhügel.
19724HoheliedHld2647Alles an dir ist schön, meine Freundin; /kein Makel haftet dir an.
19725HoheliedHld2648Komm doch mit mir, meine Braut, vom Libanon, /weg vom Libanon komm du mit mir! Weg vom Gipfel des Amana, /von den Höhen des Senir und Hermon; weg von den Lagern der Löwen, /den Bergen der Panther.
19726HoheliedHld2649Verzaubert hast du mich, /meine Schwester Braut; /ja verzaubert mit einem (Blick) deiner Augen, /mit einer Perle deiner Halskette.
19727HoheliedHld26410Wie schön ist deine Liebe, /meine Schwester Braut; wie viel süßer ist deine Liebe als Wein, /der Duft deiner Salben köstlicher als alle Balsamdüfte.
19728HoheliedHld26411Von deinen Lippen, Braut, tropft Honig; /Milch und Honig ist unter deiner Zunge. Der Duft deiner Kleider ist wie des Libanon Duft.
19729HoheliedHld26412Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut, /ein verschlossener Garten, /ein versiegelter Quell.
19730HoheliedHld26413Ein Lustgarten sprosst aus dir, /Granatbäume mit köstlichen Früchten, /Hennadolden, Nardenblüten,
19731HoheliedHld26414Narde, Krokus, Gewürzrohr und Zimt, /alle Weihrauchbäume, Myrrhe und Aloe, /allerbester Balsam.
19732HoheliedHld26415Die Quelle des Gartens bist du, /ein Brunnen lebendigen Wassers, /Wasser vom Libanon.
19733HoheliedHld26416Nordwind, erwache! Südwind, herbei! /Durchweht meinen Garten, /lasst strömen die Balsamdüfte! Mein Geliebter komme in seinen Garten /und esse von den köstlichen Früchten.
19734HoheliedHld2651Ich komme in meinen Garten, Schwester Braut; /ich pflücke meine Myrrhe, den Balsam; esse meine Wabe samt dem Honig, /trinke meinen Wein und die Milch. Freunde, esst und trinkt, /berauscht euch an der Liebe!
19735HoheliedHld2652Ich schlief, doch mein Herz war wach. /Horch, mein Geliebter klopft: Mach auf, meine Schwester und Freundin, /meine Taube, du Makellose! Mein Kopf ist voll Tau, /aus meinen Locken tropft die Nacht.
19736HoheliedHld2653Ich habe mein Kleid schon abgelegt - /wie soll ich es wieder anziehen? Die Füße habe ich gewaschen - /soll ich sie wieder beschmutzen?
19737HoheliedHld2654Mein Geliebter streckte die Hand durch die Luke; /da bebte mein Herz ihm entgegen.
19738HoheliedHld2655Ich stand auf, dem Geliebten zu öffnen. /Da tropften meine Hände von Myrrhe am Griff des Riegels.
19739HoheliedHld2656Ich öffnete meinem Geliebten: /Doch der Geliebte war weg, verschwunden. /Mir stockte der Atem: Er war weg. Ich suchte ihn, ich fand ihn nicht. /Ich rief ihn, er antwortete nicht.
19740HoheliedHld2657Da fanden mich die Wächter bei ihrer Runde durch die Stadt; /sie schlugen, sie verletzten mich. Den Mantel entrissen sie mir, /die Wächter der Mauern.
19741HoheliedHld2658Ich beschwöre euch, Jerusalems Töchter: /Wenn ihr meinen Geliebten findet, sagt ihm, /ich bin krank vor Liebe.
19742HoheliedHld2659Was hat dein Geliebter den andern voraus, /du schönste der Frauen? Was hat dein Geliebter den andern voraus, /dass du so uns beschwörst?
19743HoheliedHld26510Mein Geliebter ist weiß und rot, /ist ausgezeichnet vor Tausenden.
19744HoheliedHld26511Sein Haupt ist reines Gold. /Seine Locken sind Rispen, rabenschwarz.
19745HoheliedHld26512Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen; /(die Zähne,) in Milch gebadet, sitzen fest.
19746HoheliedHld26513Seine Wangen sind wie Balsambeete, /darin Gewürzkräuter sprießen, seine Lippen wie Lilien; /sie tropfen von flüssiger Myrrhe.
19747HoheliedHld26514Seine Finger sind wie Stäbe aus Gold, /mit Steinen aus Tarschisch besetzt. Sein Leib ist wie eine Platte aus Elfenbein, /mit Saphiren bedeckt.
19748HoheliedHld26515Seine Schenkel sind Marmorsäulen, /auf Sockeln von Feingold. Seine Gestalt ist wie der Libanon, /erlesen wie Zedern.
19749HoheliedHld26516Sein Mund ist voll Süße; /alles ist Wonne an ihm. Das ist mein Geliebter, /ja, das ist mein Freund, /ihr Töchter Jerusalems.
19750HoheliedHld2661Wohin ist dein Geliebter gegangen, /du schönste der Frauen? Wohin wandte sich dein Geliebter? /Wir wollen ihn suchen mit dir.
19751HoheliedHld2662In seinen Garten ging mein Geliebter /zu den Balsambeeten, um in den Gartengründen zu weiden, /um Lilien zu pflücken.
19752HoheliedHld2663Meinem Geliebten gehöre ich /und mir gehört der Geliebte, /der in den Lilien weidet.
19753HoheliedHld2664Schön wie Tirza bist du, meine Freundin, /lieblich wie Jerusalem, /prächtig wie Himmelsbilder.
19754HoheliedHld2665Wende deine Augen von mir, /denn sie verwirren mich. Dein Haar gleicht einer Herde von Ziegen, /die von Gilead herabziehen.
19755HoheliedHld2666Deine Zähne sind wie eine Herde von Mutterschafen, /die aus der Schwemme steigen. Jeder Zahn hat sein Gegenstück, /keinem fehlt es.
19756HoheliedHld2667Dem Riss eines Granatapfels gleicht deine Schläfe /hinter deinem Schleier.
19757HoheliedHld2668Sechzig Königinnen (hat Salomo), /achtzig Nebenfrauen /und Mädchen ohne Zahl.
19758HoheliedHld2669Doch einzig ist meine Taube, die Makellose, /die Einzige ihrer Mutter, /die Erwählte ihrer Gebärerin. Erblicken sie die Mädchen, /sie preisen sie; /Königinnen und Nebenfrauen rühmen sie.
19759HoheliedHld26610Wer ist, die da erscheint wie das Morgenrot, /wie der Mond so schön, strahlend rein wie die Sonne, /prächtig wie Himmelsbilder?
19760HoheliedHld26611In den Nussgarten stieg ich hinab, /um nach dem Sprossen der Palme zu sehen, um zu sehen, ob der Weinstock treibt, /die Granatbäume blühen.
19761HoheliedHld26612Da entführte mich meine Seele, /ich weiß nicht wie, /zu den Wagen meines edlen Volkes.
19762HoheliedHld2671Wende dich, wende dich, Schulammit! /Wende dich, wende dich, /damit wir dich betrachten. Was wollt ihr an Schulammit sehen? /Den Lager-Tanz!
19763HoheliedHld2672Wie schön sind deine Schritte in den Sandalen, /du Edelgeborene. Deiner Hüften Rund ist wie Geschmeide, /gefertigt von Künstlerhand.
19764HoheliedHld2673Dein Schoß ist ein rundes Becken, /Würzwein mangle ihm nicht. Dein Leib ist ein Weizenhügel, /mit Lilien umstellt.
19765HoheliedHld2674Deine Brüste sind wie zwei Kitzlein, /wie die Zwillinge einer Gazelle.
19766HoheliedHld2675Dein Hals ist ein Turm aus Elfenbein. /Deine Augen sind wie die Teiche zu Heschbon /beim Tor von Bat-Rabbim. Deine Nase ist wie der Libanonturm, /der gegen Damaskus schaut.
19767HoheliedHld2676Dein Haupt gleicht oben dem Karmel; /wie Purpur sind deine Haare; /ein König liegt in den Ringeln gefangen.
19768HoheliedHld2677Wie schön bist du und wie reizend, /du Liebe voller Wonnen!
19769HoheliedHld2678Wie eine Palme ist dein Wuchs; /deine Brüste sind wie Trauben.
19770HoheliedHld2679Ich sage: Ersteigen will ich die Palme; /ich greife nach den Rispen. Trauben am Weinstock seien mir deine Brüste, /Apfelduft sei der Duft deines Atems,
19771HoheliedHld26710dein Mund köstlicher Wein, /der glatt in mich eingeht, /der Lippen und Zähne mir netzt.
19772HoheliedHld26711Ich gehöre meinem Geliebten /und ihn verlangt nach mir.
19773HoheliedHld26712Komm, mein Geliebter, wandern wir auf das Land, /schlafen wir in den Dörfern.
19774HoheliedHld26713Früh wollen wir dann zu den Weinbergen gehen /und sehen, ob der Weinstock schon treibt, ob die Rebenblüte sich öffnet, /ob die Granatbäume blühen. /Dort schenke ich dir meine Liebe.
19775HoheliedHld26714Die Liebesäpfel duften; /an unsrer Tür warten alle köstlichen Früchte, frische und solche vom Vorjahr; /für dich hab ich sie aufgehoben, Geliebter.
19776HoheliedHld2681Ach, wärst du doch mein Bruder, /genährt an der Brust meiner Mutter. Träfe ich dich dann draußen, /ich würde dich küssen; /niemand dürfte mich deshalb verachten.
19777HoheliedHld2682Führen wollte ich dich, /in das Haus meiner Mutter dich bringen, /die mich erzogen hat. Würzwein gäbe ich dir zu trinken, /Granatapfelmost.
19778HoheliedHld2683Seine Linke liegt unter meinem Kopf, /seine Rechte umfängt mich.
19779HoheliedHld2684Ich beschwöre euch, Jerusalems Töchter: /Was stört ihr die Liebe auf, /warum weckt ihr sie, /ehe ihr selbst es gefällt?
19780HoheliedHld2685Wer ist sie, /die aus der Steppe heraufsteigt, /auf ihren Geliebten gestützt? Unter dem Apfelbaum hab ich dich geweckt, /dort, wo deine Mutter dich empfing, /wo deine Gebärerin in Wehen lag.
19781HoheliedHld2686Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, /wie ein Siegel an deinen Arm! Stark wie der Tod ist die Liebe, /die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt. Ihre Gluten sind Feuergluten, /gewaltige Flammen.
19782HoheliedHld2687Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen; /auch Ströme schwemmen sie nicht weg. Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses, /nur verachten würde man ihn.
19783HoheliedHld2688Wir haben eine kleine Schwester, /noch ohne Brüste. Was tun wir mit unsrer Schwester, /wenn jemand um sie wirbt?
19784HoheliedHld2689Ist sie eine Mauer, /bauen wir silberne Zinnen auf ihr. Ist sie eine Tür, /versperren wir sie mit einem Zedernbrett.
19785HoheliedHld26810Ich bin eine Mauer, /meine Brüste gleichen Türmen. Da hab ich in seinen Augen /Gefallen gefunden.
19786HoheliedHld26811Salomo besaß einen Weinberg in Baal-Hamon; /den Weinberg übergab er Hütern. Für seine Frucht würde jeder /tausend Silberstücke bezahlen.
19787HoheliedHld26812Mein eigener Weinberg liegt vor mir. /Die tausend lass ich dir, Salomo, /und zweihundert noch denen, /die seine Früchte hüten.
19788HoheliedHld26813Die du in den Gärten weilst, /auf deine Stimme lauschen die Freunde; /lass sie mich hören!
19789HoheliedHld26814Fort, fort, mein Geliebter, /der Gazelle gleich, dem jungen Hirsch /auf den Balsambergen.
19790WeisheitWeish2711Liebt Gerechtigkeit, ihr Herrscher der Erde, /denkt in Frömmigkeit an den Herrn, /sucht ihn mit reinem Herzen!
19791WeisheitWeish2712Denn er lässt sich finden von denen, die ihn nicht versuchen, /und zeigt sich denen, die ihm nicht misstrauen.
19792WeisheitWeish2713Verkehrte Gedanken trennen von Gott; /wird seine Macht herausgefordert, /dann weist sie die Toren zurück.
19793WeisheitWeish2714In eine Seele, die auf Böses sinnt, /kehrt die Weisheit nicht ein, /noch wohnt sie in einem Leib, /der sich der Sünde hingibt.
19794WeisheitWeish2715Denn der heilige Geist, der Lehrmeister, flieht vor der Falschheit, /er entfernt sich von unverständigen Gedanken /und wird verscheucht, wenn Unrecht naht.
19795WeisheitWeish2716Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist, /doch lässt sie die Reden des Lästerers nicht straflos; /denn Gott ist Zeuge seiner heimlichen Gedanken, /untrüglich durchschaut er sein Herz /und hört seine Worte.
19796WeisheitWeish2717Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis /und er, der alles zusammenhält, kennt jeden Laut.
19797WeisheitWeish2718Darum bleibt keiner verborgen, der Böses redet, /das Strafurteil geht nicht an ihm vorüber.
19798WeisheitWeish2719Die Pläne des Frevlers werden untersucht; /der Herr erfährt von seinen Reden /und bestraft seine Vergehen.
19799WeisheitWeish27110Denn das eifersüchtige Ohr hört alles, /kein leises Murren bleibt ihm verborgen.
19800WeisheitWeish27111Hütet euch also vor unnützem Murren /und verwehrt eurer Zunge das Verleumden! /Denn euer heimliches Reden verhallt nicht ungehört /und ein Mund, der lügt, tötet die Seele.
19801WeisheitWeish27112Jagt nicht dem Tod nach in den Irrungen eures Lebens /und zieht nicht durch euer Handeln das Verderben herbei!
19802WeisheitWeish27113Denn Gott hat den Tod nicht gemacht /und hat keine Freude am Untergang der Lebenden.
19803WeisheitWeish27114Zum Dasein hat er alles geschaffen /und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt. /Kein Gift des Verderbens ist in ihnen, /das Reich des Todes hat keine Macht auf der Erde; /
19804WeisheitWeish27115denn die Gerechtigkeit ist unsterblich.
19805WeisheitWeish27116Die Frevler aber holen winkend und rufend den Tod herbei /und sehnen sich nach ihm wie nach einem Freund; /sie schließen einen Bund mit ihm, /weil sie es verdienen, ihm zu gehören.
19806WeisheitWeish2721Sie tauschen ihre verkehrten Gedanken aus und sagen: Kurz und traurig ist unser Leben; /für das Ende des Menschen gibt es keine Arznei /und man kennt keinen, der aus der Welt des Todes befreit.
19807WeisheitWeish2722Durch Zufall sind wir geworden /und danach werden wir sein, als wären wir nie gewesen. /Der Atem in unserer Nase ist Rauch /und das Denken ist ein Funke, /der vom Schlag des Herzens entfacht wird;
19808WeisheitWeish2723verlöscht er, dann zerfällt der Leib zu Asche /und der Geist verweht wie dünne Luft.
19809WeisheitWeish2724Unser Name wird bald vergessen, /niemand denkt mehr an unsere Taten. /Unser Leben geht vorüber wie die Spur einer Wolke /und löst sich auf wie ein Nebel, /der von den Strahlen der Sonne verscheucht /und von ihrer Wärme zu Boden gedrückt wird.
19810WeisheitWeish2725Unsere Zeit geht vorüber wie ein Schatten, /unser Ende wiederholt sich nicht; /es ist versiegelt und keiner kommt zurück.
19811WeisheitWeish2726Auf, lasst uns die Güter des Lebens genießen /und die Schöpfung auskosten, /wie es der Jugend zusteht.
19812WeisheitWeish2727Erlesener Wein und Salböl sollen uns reichlich fließen, /keine Blume des Frühlings darf uns entgehen.
19813WeisheitWeish2728Bekränzen wir uns mit Rosen, ehe sie verwelken;
19814WeisheitWeish2729keine Wiese bleibe unberührt /von unserem ausgelassenen Treiben. /Überall wollen wir Zeichen der Fröhlichkeit zurücklassen; /das ist unser Anteil, das fällt uns zu.
19815WeisheitWeish27210Lasst uns den Gerechten unterdrücken, /der in Armut lebt, /die Witwe nicht schonen /und das graue Haar des betagten Greises nicht scheuen!
19816WeisheitWeish27211Unsere Stärke soll bestimmen, was Gerechtigkeit ist; /denn das Schwache erweist sich als unnütz.
19817WeisheitWeish27212Lasst uns dem Gerechten auflauern! /Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg. /Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor /und beschuldigt uns des Verrats an unserer Erziehung.
19818WeisheitWeish27213Er rühmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen, /und nennt sich einen Knecht des Herrn.
19819WeisheitWeish27214Er ist unserer Gesinnung ein lebendiger Vorwurf, /schon sein Anblick ist uns lästig;
19820WeisheitWeish27215denn er führt ein Leben, /das dem der andern nicht gleicht, /und seine Wege sind grundverschieden.
19821WeisheitWeish27216Als falsche Münze gelten wir ihm; /von unseren Wegen hält er sich fern wie von Unrat. /Das Ende der Gerechten preist er glücklich /und prahlt, Gott sei sein Vater.
19822WeisheitWeish27217Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, /und prüfen, wie es mit ihm ausgeht.
19823WeisheitWeish27218Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, /dann nimmt sich Gott seiner an /und entreißt ihn der Hand seiner Gegner.
19824WeisheitWeish27219Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, /um seine Sanftmut kennen zu lernen, /seine Geduld zu erproben.
19825WeisheitWeish27220Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; /er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.
19826WeisheitWeish27221So denken sie, aber sie irren sich; /denn ihre Schlechtigkeit macht sie blind.
19827WeisheitWeish27222Sie verstehen von Gottes Geheimnissen nichts, /sie hoffen nicht auf Lohn für die Frömmigkeit /und erwarten keine Auszeichnung für untadelige Seelen.
19828WeisheitWeish27223Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen /und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.
19829WeisheitWeish27224Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt /und ihn erfahren alle, die ihm angehören.
19830WeisheitWeish2731Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand /und keine Qual kann sie berühren.
19831WeisheitWeish2732In den Augen der Toren sind sie gestorben, /ihr Heimgang gilt als Unglück,
19832WeisheitWeish2733ihr Scheiden von uns als Vernichtung; /sie aber sind in Frieden.
19833WeisheitWeish2734In den Augen der Menschen wurden sie gestraft; /doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit.
19834WeisheitWeish2735Ein wenig nur werden sie gezüchtigt; /doch sie empfangen große Wohltat. /Denn Gott hat sie geprüft /und fand sie seiner würdig.
19835WeisheitWeish2736Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt /und sie angenommen als ein vollgültiges Opfer.
19836WeisheitWeish2737Beim Endgericht werden sie aufleuchten /wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.
19837WeisheitWeish2738Sie werden Völker richten /und über Nationen herrschen /und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit.
19838WeisheitWeish2739Alle, die auf ihn vertrauen, /werden die Wahrheit erkennen /und die Treuen werden bei ihm bleiben in Liebe. /Denn Gnade und Erbarmen wird seinen Erwählten zuteil.
19839WeisheitWeish27310Die Frevler aber werden für ihre Pläne bestraft, /sie, die den Gerechten missachtet haben /und vom Herrn abgefallen sind.
19840WeisheitWeish27311Unglücklich sind alle, /die Weisheit und Belehrung verachten; /leer ist ihre Hoffnung, vergeblich sind ihre Mühen /und wertlos ihre Taten.
19841WeisheitWeish27312Ihre Frauen sind unverständig /und ihre Kinder böse, /fluchbeladen ist ihr Geschlecht.
19842WeisheitWeish27313Selig ist die Kinderlose, die unschuldig blieb /und kein Lager der Sünde kannte; /sie wird gleich einer Mutter geehrt, /wenn die Seelen ihren Lohn empfangen.
19843WeisheitWeish27314Selig ist auch der Kinderlose, /der sich nicht frevelhaft verging /und gegen den Herrn nichts Böses plante; /besondere Gnade wird seiner Treue zuteil /und ein gar köstlicher Anteil am Tempel des Herrn.
19844WeisheitWeish27315Denn ruhmreich ist der Lohn guter Mühe /und unvergänglich die Wurzel der Klugheit.
19845WeisheitWeish27316Doch die Kinder von Ehebrechern verkümmern /und die Nachkommen einer sündigen Verbindung schwinden dahin.
19846WeisheitWeish27317Auch wenn sie lange leben, gelten sie nichts /und ehrlos ist am Ende ihr Alter.
19847WeisheitWeish27318Sterben sie früh, so haben sie keine Hoffnung /und keinen Trost am Tag des Gerichts;
19848WeisheitWeish27319denn schlimm ist das Ende eines schuldhaften Geschlechts.
19849WeisheitWeish2741Besser ist Kinderlosigkeit mit Tugend; unsterblich ist ihr Ruhm, /sie steht in Ehren bei Gott und bei den Menschen.
19850WeisheitWeish2742Ist sie zugegen, ahmt man sie nach; /ist sie entschwunden, sehnt man sie herbei. /In der Ewigkeit triumphiert sie, /geschmückt mit dem Kranz, /Siegerin im Wettstreit um einen edlen Preis.
19851WeisheitWeish2743Doch die große Kinderschar der Frevler bringt keinen Nutzen; /sie ist ein unechtes Gewächs, /treibt keine Wurzeln in die Tiefe /und fasst keinen sicheren Grund.
19852WeisheitWeish2744Breitet es auch eine Zeit lang üppig seine Zweige aus, /so wird es doch vom Wind hin und her geschüttelt /und von der Gewalt der Stürme entwurzelt.
19853WeisheitWeish2745Die Äste, die noch schwach sind, werden geknickt; /ihre Frucht ist unbrauchbar, unreif und ungenießbar, /zu gar nichts geeignet.
19854WeisheitWeish2746Denn die Kinder eines sündigen Beischlafs /treten im Gericht als Zeugen auf /für die Schlechtigkeit ihrer Eltern.
19855WeisheitWeish2747Der Gerechte aber, kommt auch sein Ende früh, /geht in Gottes Ruhe ein.
19856WeisheitWeish2748Denn ehrenvolles Alter besteht nicht in einem langen Leben /und wird nicht an der Zahl der Jahre gemessen.
19857WeisheitWeish2749Mehr als graues Haar bedeutet für die Menschen die Klugheit /und mehr als Greisenalter wiegt ein Leben ohne Tadel.
19858WeisheitWeish27410Er gefiel Gott und wurde von ihm geliebt; /da er mitten unter Sündern lebte, wurde er entrückt.
19859WeisheitWeish27411Er wurde weggenommen, /damit nicht Schlechtigkeit seine Einsicht verkehrte /und Arglist seine Seele täuschte.
19860WeisheitWeish27412Denn der Reiz des Bösen verdunkelt das Gute /und der Taumel der Begierde verdirbt den arglosen Sinn.
19861WeisheitWeish27413Früh vollendet, hat der Gerechte doch ein volles Leben gehabt;
19862WeisheitWeish27414da seine Seele dem Herrn gefiel, /enteilte sie aus der Mitte des Bösen. /Die Leute sahen es, ohne es zu verstehen; /sie nahmen es sich nicht zu Herzen,
19863WeisheitWeish27415dass Gnade und Erbarmen seinen Auserwählten zuteil wird, /Belohnung seinen Heiligen.
19864WeisheitWeish27416Der Gerechte, der entschlafen ist, /verurteilt die Frevler, die noch leben, /die früh vollendete Jugend /das hohe Alter des Ungerechten.
19865WeisheitWeish27417Die Frevler sehen das Ende des Weisen, /verstehen aber nicht, was der Herr mit ihm wollte /und warum er ihn in Sicherheit brachte.
19866WeisheitWeish27418Sie sehen es und gehen darüber hinweg; /doch der Herr lacht über sie.
19867WeisheitWeish27419Dann werden sie verachtete Leichen sein, /ewiger Spott bei den Toten. /Sie werden verstummen, /wenn er sie kopfüber hinabstürzt /und aus ihren Grundfesten reißt. /Sie werden völlig vernichtet und erleiden Qualen; /die Erinnerung an sie verschwindet.
19868WeisheitWeish27420Zitternd kommen sie zum Gericht über ihre Sünden; /ihre Vergehen treten ihnen entgegen und überführen sie.
19869WeisheitWeish2751Dann wird der Gerechte voll Zuversicht dastehen vor denen, die ihn bedrängt /und seine Mühen verachtet haben.
19870WeisheitWeish2752Wenn sie ihn sehen, packt sie entsetzliche Furcht /und sie geraten außer sich /über seine unerwartete Rettung.
19871WeisheitWeish2753Jetzt denken sie anders; /seufzend und voll Angst sagen sie zueinander:
19872WeisheitWeish2754Dieser war es, den wir einst verlachten, /verspotteten und verhöhnten, wir Toren. /Sein Leben hielten wir für Wahnsinn /und sein Ende für ehrlos.
19873WeisheitWeish2755Jetzt zählt er zu den Söhnen Gottes, /bei den Heiligen hat er sein Erbteil.
19874WeisheitWeish2756Also sind wir vom Weg der Wahrheit abgeirrt; /das Licht der Gerechtigkeit strahlte uns nicht /und die Sonne ging nicht für uns auf.
19875WeisheitWeish2757Bis zum Überdruss gingen wir die Pfade des Unrechts /und des Verderbens /und wanderten durch weglose Wüsten, /aber den Weg des Herrn erkannten wir nicht.
19876WeisheitWeish2758Was nützte uns der Übermut, /was brachten uns Reichtum und Prahlerei?
19877WeisheitWeish2759All das ist vorbei wie ein Schatten, /wie eine flüchtige Nachricht.
19878WeisheitWeish27510Wie wenn ein Schiff durch die wogende Flut fährt: /Ist es vorübergezogen, so ist von ihm keine Spur mehr zu finden, /kein Pfad seines Kiels in den Wellen.
19879WeisheitWeish27511Wie wenn ein Vogel durch die Luft fliegt: /Kein Zeichen findet sich von seiner Bahn, er peitscht die leichte Luft mit seinem Flügelschlag /und durchschneidet sie mit gewaltig rauschenden Schwingen, /doch bleibt kein Zeichen seines Weges in ihr zurück.
19880WeisheitWeish27512Oder wie wenn ein Pfeil auf das Ziel geschossen wird: /Die geteilte Luft strömt sofort wieder zusammen, /sodass man seine Bahn nicht mehr erkennt.
19881WeisheitWeish27513So sind wir ins Dasein getreten, um hinzuschwinden; /wir hatten keinerlei Tugend aufzuweisen, /sondern wurden von unserer Schlechtigkeit verschlungen.
19882WeisheitWeish27514Ja, die Hoffnung des Frevlers ist wie die Spreu, die der Wind verweht, /wie der Gischt, den der Sturm verjagt, /wie der Rauch, den der Wind zerstäubt; /sie schwindet wie die Erinnerung an einen flüchtigen Gast.
19883WeisheitWeish27515Die Gerechten aber leben in Ewigkeit, /der Herr belohnt sie, der Höchste sorgt für sie.
19884WeisheitWeish27516Darum werden sie aus der Hand des Herrn /das Reich der Herrlichkeit empfangen und die Krone der Schönheit. Denn er wird sie mit seiner Rechten behüten /und mit seinem Arm beschützen.
19885WeisheitWeish27517Er rüstet sich mit seinem Eifer /und macht die Schöpfung zur Waffe, mit der er die Feinde bestraft.
19886WeisheitWeish27518Als Panzer zieht er Gerechtigkeit an /und als Helm setzt er strenges Gericht auf.
19887WeisheitWeish27519Als Schild nimmt er unüberwindliche Heiligkeit /
19888WeisheitWeish27520und grimmigen Zorn schärft er zum Schwert; /zusammen mit ihm kämpft die ganze Welt gegen die Toren.
19889WeisheitWeish27521Treffsicher fahren die Blitzespfeile dahin; /abgeschossen aus den Wolken wie von einem wohlgerundeten Bogen, /fliegen sie auf ihr Ziel.
19890WeisheitWeish27522Eine Steinschleuder entsendet Hagelkörner, /die voll von göttlichem Zorn sind. Das Wasser des Meeres wütet gegen die Feinde /und Ströme schlagen grimmig über ihnen zusammen.
19891WeisheitWeish27523Der Atem des Allmächtigen erhebt sich gegen sie /und trägt sie wie ein Sturm davon. So bringt die Gesetzlosigkeit Verheerung über die ganze Erde /und das böse Tun stürzt die Throne der Mächtigen.
19892WeisheitWeish2761Hört also, ihr Könige, und seid verständig, /lernt, ihr Gebieter der ganzen Welt!
19893WeisheitWeish2762Horcht, ihr Herrscher der Massen, /die ihr stolz seid auf Völkerscharen!
19894WeisheitWeish2763Der Herr hat euch die Gewalt gegeben, /der Höchste die Herrschaft, /er, der eure Taten prüft und eure Pläne durchforscht.
19895WeisheitWeish2764Ihr seid Diener seines Reichs, /aber ihr habt kein gerechtes Urteil gefällt, das Gesetz nicht bewahrt /und die Weisung Gottes nicht befolgt.
19896WeisheitWeish2765Schnell und furchtbar wird er kommen und euch bestrafen; /denn über die Großen ergeht ein strenges Gericht.
19897WeisheitWeish2766Der Geringe erfährt Nachsicht und Erbarmen, /doch die Mächtigen werden gerichtet mit Macht.
19898WeisheitWeish2767Denn der Herrscher des Alls scheut niemand /und weicht vor keiner Größe zurück. Er hat Klein und Groß erschaffen /und trägt gleiche Sorge für alle;
19899WeisheitWeish2768den Mächtigen aber droht strenge Untersuchung.
19900WeisheitWeish2769An euch also, ihr Herrscher, richten sich meine Worte, /damit ihr Weisheit lernt und nicht sündigt.
19901WeisheitWeish27610Wer das Heilige heilig hält, wird geheiligt, /und wer sich darin unterweisen lässt, findet Schutz.
19902WeisheitWeish27611Verlangt also nach meinen Worten; /sehnt euch danach und ihr werdet gute Belehrung empfangen.
19903WeisheitWeish27612Strahlend und unvergänglich ist die Weisheit; /wer sie liebt, erblickt sie schnell, /und wer sie sucht, findet sie.
19904WeisheitWeish27613Denen, die nach ihr verlangen, /gibt sie sich sogleich zu erkennen.
19905WeisheitWeish27614Wer sie am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, /er findet sie vor seiner Türe sitzen.
19906WeisheitWeish27615Über sie nachzusinnen ist vollkommene Klugheit; /wer ihretwegen wacht, wird schnell von Sorge frei.
19907WeisheitWeish27616Sie geht selbst umher, um die zu suchen, die ihrer würdig sind; /freundlich erscheint sie ihnen auf allen Wegen /und kommt jenen entgegen, die an sie denken.
19908WeisheitWeish27617Ihr Anfang ist aufrichtiges Verlangen nach Bildung; /das eifrige Bemühen um Bildung aber ist Liebe.
19909WeisheitWeish27618Liebe ist Halten ihrer Gebote; /Erfüllen der Gebote sichert Unvergänglichkeit, /
19910WeisheitWeish27619und Unvergänglichkeit bringt in Gottes Nähe.
19911WeisheitWeish27620So führt das Verlangen nach Weisheit zur Herrschaft hinauf.
19912WeisheitWeish27621Ihr Herrscher der Völker, wenn ihr Gefallen an Thronen und Zeptern habt, /dann ehrt die Weisheit, damit ihr ewig herrscht.
19913WeisheitWeish27622Ich will verkünden, was die Weisheit ist und wie sie wurde, /und will euch kein Geheimnis verbergen. Ich will ihre Spur vom Anfang der Schöpfung an verfolgen, /ihre Kenntnis will ich verbreiten /und nicht an der Wahrheit vorbeigehen.
19914WeisheitWeish27623Verzehrender Neid soll mich nicht auf meinem Weg begleiten; /denn er hat mit der Weisheit nichts gemein.
19915WeisheitWeish27624Eine große Anzahl von Weisen ist Heil für die Welt, /ein kluger König ist Wohlstand für das Volk.
19916WeisheitWeish27625Lasst euch also durch meine Worte unterweisen; /es wird euch von Nutzen sein.
19917WeisheitWeish2771Auch ich bin ein sterblicher Mensch wie alle anderen, /Nachkomme des ersten, aus Erde gebildeten Menschen. Im Schoß der Mutter wurde ich zu Fleisch geformt, /
19918WeisheitWeish2772zu dem das Blut in zehn Monaten gerann durch den Samen des Mannes /und die Lust, die im Beischlaf hinzukam.
19919WeisheitWeish2773Geboren atmete auch ich die gemeinsame Luft, /ich fiel auf die Erde, die Gleiches von allen erduldet, /und Weinen war mein erster Laut wie bei allen.
19920WeisheitWeish2774In Windeln und mit Sorgen wurde ich aufgezogen; /
19921WeisheitWeish2775kein König trat anders ins Dasein.
19922WeisheitWeish2776Alle haben den einen gleichen Eingang zum Leben; /gleich ist auch der Ausgang.
19923WeisheitWeish2777Daher betete ich und es wurde mir Klugheit gegeben; /ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir.
19924WeisheitWeish2778Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, /Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr.
19925WeisheitWeish2779Keinen Edelstein stellte ich ihr gleich; /denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand /und Silber gilt ihr gegenüber so viel wie Lehm.
19926WeisheitWeish27710Ich liebte sie mehr als Gesundheit und Schönheit /und zog ihren Besitz dem Lichte vor; /denn niemals erlischt der Glanz, /der von ihr ausstrahlt.
19927WeisheitWeish27711Zugleich mit ihr kam alles Gute zu mir, /unzählbare Reichtümer waren in ihren Händen.
19928WeisheitWeish27712Ich freute mich über sie alle, /weil die Weisheit lehrt, sie richtig zu gebrauchen, /wusste aber nicht, dass sie auch deren Ursprung ist.
19929WeisheitWeish27713Uneigennützig lernte ich und neidlos gebe ich weiter; /ihren Reichtum behalte ich nicht für mich.
19930WeisheitWeish27714Ein unerschöpflicher Schatz ist sie für die Menschen; /alle, die ihn erwerben, erlangen die Freundschaft Gottes. /Sie sind empfohlen durch die Gaben der Unterweisung.
19931WeisheitWeish27715Mir aber gewähre Gott, nach meiner Einsicht zu sprechen /und zu denken, wie die empfangenen Gaben es wert sind; denn er ist der Führer der Weisheit /und hält die Weisen auf dem rechten Weg.
19932WeisheitWeish27716Wir und unsere Worte sind in seiner Hand, /auch alle Klugheit und praktische Erfahrung.
19933WeisheitWeish27717Er verlieh mir untrügliche Kenntnis der Dinge, /sodass ich den Aufbau der Welt und das Wirken der Elemente verstehe,
19934WeisheitWeish27718Anfang und Ende und Mitte der Zeiten, /die Abfolge der Sonnenwenden und den Wandel der Jahreszeiten,
19935WeisheitWeish27719den Kreislauf der Jahre und die Stellung der Sterne,
19936WeisheitWeish27720die Natur der Tiere und die Wildheit der Raubtiere, /die Gewalt der Geister und die Gedanken der Menschen, /die Verschiedenheit der Pflanzen und die Kräfte der Wurzeln.
19937WeisheitWeish27721Alles Verborgene und alles Offenbare habe ich erkannt; /denn es lehrte mich die Weisheit, die Meisterin aller Dinge.
19938WeisheitWeish27722In ihr ist ein Geist, /gedankenvoll, heilig, einzigartig, mannigfaltig, zart, beweglich, /durchdringend, unbefleckt, klar, /unverletzlich, das Gute liebend, scharf,
19939WeisheitWeish27723nicht zu hemmen, wohltätig, menschenfreundlich, /fest, sicher, ohne Sorge, alles vermögend, alles überwachend /und alle Geister durchdringend, /die denkenden, reinen und zartesten.
19940WeisheitWeish27724Denn die Weisheit ist beweglicher als alle Bewegung; /in ihrer Reinheit durchdringt und erfüllt sie alles.
19941WeisheitWeish27725Sie ist ein Hauch der Kraft Gottes /und reiner Ausfluss der Herrlichkeit des Allherrschers; /darum fällt kein Schatten auf sie.
19942WeisheitWeish27726Sie ist der Widerschein des ewigen Lichts, /der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft, /das Bild seiner Vollkommenheit.
19943WeisheitWeish27727Sie ist nur eine und vermag doch alles; /ohne sich zu ändern, erneuert sie alles. Von Geschlecht zu Geschlecht tritt sie in heilige Seelen ein /und schafft Freunde Gottes und Propheten;
19944WeisheitWeish27728denn Gott liebt nur den, /der mit der Weisheit zusammenwohnt.
19945WeisheitWeish27729Sie ist schöner als die Sonne /und übertrifft jedes Sternbild. /Sie ist strahlender als das Licht;
19946WeisheitWeish27730denn diesem folgt die Nacht, /doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit.
19947WeisheitWeish2781Machtvoll entfaltet sie ihre Kraft von einem Ende zum andern /und durchwaltet voll Güte das All.
19948WeisheitWeish2782Sie habe ich geliebt und gesucht von Jugend auf, /ich suchte sie als Braut heimzuführen /und fand Gefallen an ihrer Schönheit.
19949WeisheitWeish2783Im Umgang mit Gott beweist sie ihren Adel, /der Herr über das All gewann sie lieb.
19950WeisheitWeish2784Eingeweiht in das Wissen Gottes, /bestimmte sie seine Werke.
19951WeisheitWeish2785Ist Reichtum begehrenswerter Besitz im Leben, /was ist dann reicher als die Weisheit, die in allem wirkt?
19952WeisheitWeish2786Wenn Klugheit wirksam ist, /wer in aller Welt ist ein größerer Meister als sie?
19953WeisheitWeish2787Wenn jemand Gerechtigkeit liebt, /in ihren Mühen findet er die Tugenden. Denn sie lehrt Maß und Klugheit, /Gerechtigkeit und Tapferkeit, /die Tugenden, die im Leben der Menschen nützlicher sind als alles andere.
19954WeisheitWeish2788Wenn jemand nach reicher Erfahrung strebt: /sie kennt das Vergangene und errät das Kommende, sie versteht, die Worte schön zu formen und Rätselhaftes zu deuten; /sie weiß im Voraus Zeichen und Wunder /und kennt den Ausgang von Perioden und Zeiten.
19955WeisheitWeish2789So beschloss ich, sie als Lebensgefährtin heimzuführen; /denn ich wusste, dass sie mir guten Rat gibt /und Trost in Sorge und Leid.
19956WeisheitWeish27810Mit ihr werde ich Ruhm beim Volke haben /und trotz meiner Jugend vom Alter geehrt sein.
19957WeisheitWeish27811Ich werde als scharfsinniger Richter gelten /und in den Augen der Mächtigen Staunen erregen.
19958WeisheitWeish27812Schweige ich, so warten sie in Spannung, /spreche ich, so merken sie auf, /rede ich länger, so legen sie die Hand auf den Mund.
19959WeisheitWeish27813Mit ihr werde ich Unsterblichkeit erlangen /und ewigen Ruhm bei der Nachwelt hinterlassen.
19960WeisheitWeish27814Völker werde ich sorgsam leiten /und Nationen werden mir untertan sein.
19961WeisheitWeish27815Schreckliche Tyrannen werden mich fürchten, wenn sie von mir hören; /in der Volksversammlung werde ich mich als tüchtig und im Krieg als tapfer erweisen.
19962WeisheitWeish27816Komme ich nach Hause, /dann werde ich bei ihr ausruhen; denn der Umgang mit ihr hat nichts Bitteres, /das Leben mit ihr kennt keinen Schmerz, /sondern nur Frohsinn und Freude.
19963WeisheitWeish27817Als ich dies bei mir überlegte und in meinem Herzen erwog, /dass das Leben mit der Weisheit Unsterblichkeit bringt,
19964WeisheitWeish27818die Freundschaft mit ihr reine Freude /und die Mühen ihrer Hände unerschöpflichen Reichtum, dass stete Gemeinschaft mit ihr Klugheit bringt /und das Zwiegespräch mit ihr Ruhm -, /da ging ich auf die Suche nach ihr, um sie heimzuführen.
19965WeisheitWeish27819Ich war ein begabtes Kind und hatte eine gute Seele erhalten,
19966WeisheitWeish27820oder vielmehr: gut, wie ich war, kam ich in einen unverdorbenen Leib.
19967WeisheitWeish27821Ich erkannte aber, dass ich die Weisheit nur als Geschenk Gottes erhalten könne - und schon hier war es die Klugheit, die mich erkennen ließ, wessen Gnadengeschenk sie ist. Daher wandte ich mich an den Herrn und sprach zu ihm aus ganzem Herzen:
19968WeisheitWeish2791Gott der Väter und Herr des Erbarmens, /du hast das All durch dein Wort gemacht.
19969WeisheitWeish2792Den Menschen hast du durch deine Weisheit erschaffen, /damit er über deine Geschöpfe herrscht.
19970WeisheitWeish2793Er soll die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit leiten /und Gericht halten in rechter Gesinnung.
19971WeisheitWeish2794Gib mir die Weisheit, die an deiner Seite thront, /und verstoß mich nicht aus der Schar deiner Kinder!
19972WeisheitWeish2795Ich bin ja dein Knecht, der Sohn deiner Magd, /ein schwacher Mensch, dessen Leben nur kurz ist, /und gering ist meine Einsicht in Recht und Gesetz.
19973WeisheitWeish2796Wäre einer auch vollkommen unter den Menschen, /er wird kein Ansehen genießen, wenn ihm deine Weisheit fehlt.
19974WeisheitWeish2797Du bist es, der mich zum König deines Volkes /und zum Richter deiner Söhne und Töchter erwählt hat.
19975WeisheitWeish2798Du hast befohlen, einen Tempel auf deinem heiligen Berg zu bauen /und einen Altar in der Stadt deiner Wohnung, /ein Abbild des heiligen Zeltes, das du von Anfang an entworfen hast.
19976WeisheitWeish2799Mit dir ist die Weisheit, die deine Werke kennt /und die zugegen war, als du die Welt erschufst. Sie weiß, was dir gefällt /und was recht ist nach deinen Geboten.
19977WeisheitWeish27910Sende sie vom heiligen Himmel /und schick sie vom Thron deiner Herrlichkeit, damit sie bei mir sei und alle Mühe mit mir teile /und damit ich erkenne, was dir gefällt.
19978WeisheitWeish27911Denn sie weiß und versteht alles; /sie wird mich in meinem Tun besonnen leiten /und mich in ihrem Lichtglanz schützen.
19979WeisheitWeish27912Dann wird dir mein Handeln gefallen; /ich werde dein Volk gerecht regieren /und des Throns meines Vaters würdig sein.
19980WeisheitWeish27913Denn welcher Mensch kann Gottes Plan erkennen, /oder wer begreift, was der Herr will?
19981WeisheitWeish27914Unsicher sind die Berechnungen der Sterblichen /und hinfällig unsere Gedanken;
19982WeisheitWeish27915denn der vergängliche Leib beschwert die Seele /und das irdische Zelt belastet den um vieles besorgten Geist.
19983WeisheitWeish27916Wir erraten kaum, was auf der Erde vorgeht, /und finden nur mit Mühe, was doch auf der Hand liegt; /wer kann dann ergründen, was im Himmel ist?
19984WeisheitWeish27917Wer hat je deinen Plan erkannt, wenn du ihm nicht Weisheit gegeben /und deinen heiligen Geist aus der Höhe gesandt hast?
19985WeisheitWeish27918So wurden die Pfade der Erdenbewohner gerade gemacht /und die Menschen lernten, was dir gefällt;
19986WeisheitWeish27919durch die Weisheit wurden sie gerettet.
19987WeisheitWeish27101Sie hat den Urvater der Welt nach seiner Erschaffung behütet, als er noch allein war; sie hat ihn aus seiner Sünde befreit
19988WeisheitWeish27102und ihm die Kraft gegeben, über alles zu herrschen.
19989WeisheitWeish27103Ein Ungerechter aber, der in seinem Zorn von ihr abfiel, ging durch seine Leidenschaft zugrunde, die ihn zum Brudermord trieb.
19990WeisheitWeish27104Die Weisheit hat die Erde, die seinetwegen überflutet wurde, wieder gerettet und den Gerechten auf wertlosem Holz durch die Wasser gesteuert.
19991WeisheitWeish27105Als die Völker, einmütig nur in ihrer Schlechtigkeit, durch die Verwirrung ihrer Sprache getrennt wurden, erwählte sie den Gerechten und behütete ihn, sodass er vor Gott ohne Tadel war und trotz der Liebe zu seinem Kind stark blieb.
19992WeisheitWeish27106Als die Frevler zugrunde gingen, rettete sie einen Gerechten, sodass er vor dem Feuer fliehen konnte, das auf die fünf Städte fiel;
19993WeisheitWeish27107von ihrer Schlechtigkeit zeugen heute noch rauchendes Ödland und Pflanzen, die zur Unzeit Früchte tragen, und eine Salzsäule ragt als Denkmal einer ungläubigen Seele empor.
19994WeisheitWeish27108Jene, die an der Weisheit achtlos vorübergingen, erlitten nicht nur Schaden, weil sie das Gute nicht erkannten, sondern sie hinterließen auch den Lebenden ein Mahnmal ihrer Torheit, damit nicht verborgen bleibe, worin sie sich verfehlt hatten.
19995WeisheitWeish27109Die Weisheit aber rettete ihre Diener aus jeglicher Mühsal.
19996WeisheitWeish271010Einen Gerechten, der vor dem Zorn des Bruders floh, geleitete sie auf geraden Wegen, zeigte ihm das Reich Gottes und enthüllte ihm heilige Geheimnisse. Sie machte ihn reich bei seiner harten Arbeit und vermehrte den Ertrag seiner Mühen.
19997WeisheitWeish271011Sie half ihm gegen die Habsucht seiner Unterdrücker und verschaffte ihm Wohlstand.
19998WeisheitWeish271012Sie beschützte ihn vor seinen Feinden und gab ihm Sicherheit vor seinen Verfolgern. In einem harten Kampf verlieh sie ihm den Siegespreis, damit er erkannte, dass Gottesfurcht stärker als alles andere ist.
19999WeisheitWeish271013Einen Gerechten, der verkauft worden war, ließ sie nicht im Stich, sondern bewahrte ihn vor der Sünde.
20000WeisheitWeish271014Sie stieg mit ihm in den Kerker hinab und verließ ihn während seiner Gefangenschaft nicht, bis sie ihm das königliche Zepter brachte und Gewalt über seine Bedrücker. Sie überführte alle, die ihn beschuldigt hatten, als Lügner und verlieh ihm ewigen Ruhm.
20001WeisheitWeish271015Sie hat ein heiliges Volk, ein untadeliges Geschlecht, aus der Gewalt einer Nation gerettet, die es unterdrückte.
20002WeisheitWeish271016Sie ging in die Seele eines Dieners des Herrn ein und widerstand schrecklichen Königen durch Zeichen und Wunder.
20003WeisheitWeish271017Sie gab den Heiligen den Lohn ihrer Mühen und geleitete sie auf wunderbarem Weg. Sie wurde ihnen am Tag zum Schutz und in der Nacht zum Sternenlicht.
20004WeisheitWeish271018Sie führte sie durch das Rote Meer und geleitete sie durch gewaltige Wasser.
20005WeisheitWeish271019Ihre Feinde aber ließ sie in der Flut ertrinken und spülte sie aus der Tiefe des Abgrunds ans Land.
20006WeisheitWeish271020Darum plünderten die Gerechten die Frevler aus, sie priesen, Herr, deinen heiligen Namen und lobten einmütig deine schützende Hand.
20007WeisheitWeish271021Denn die Weisheit hat den Mund der Stummen geöffnet und die Zungen der Unmündigen hat sie beredt gemacht.
20008WeisheitWeish27111Sie ließ alles gelingen, was sie unter der Führung des heiligen Propheten unternahmen.
20009WeisheitWeish27112Sie zogen durch eine unbewohnte Wüste und schlugen in unwegsamen Gegenden ihre Zelte auf.
20010WeisheitWeish27113Sie leisteten ihren Feinden Widerstand und wehrten ihre Gegner ab.
20011WeisheitWeish27114Als sie dürsteten und dich anriefen, wurde ihnen Wasser aus schroffem Fels gegeben, sodass sie ihren Durst stillen konnten aus hartem Gestein.
20012WeisheitWeish27115Denn was ihren Feinden zur Strafe wurde, das empfingen sie als Wohltat in ihrer Not.
20013WeisheitWeish27116Der ständig fließende Strom wurde durch schmutziges Blut getrübt.
20014WeisheitWeish27117So wurden jene für den befohlenen Kindermord gestraft. Diesen aber gabst du wider Erwarten reichlich Wasser,
20015WeisheitWeish27118nachdem du ihnen vorher durch ihren Durst gezeigt hattest, wie ihre Gegner von dir bestraft wurden.
20016WeisheitWeish27119Denn als sie geprüft und, wenn auch nur milde, zurechtgewiesen wurden, da erkannten sie, wie die Frevler im Zorn gerichtet und gepeinigt worden waren.
20017WeisheitWeish271110Sie hast du wie ein mahnender Vater auf die Probe gestellt, die Frevler aber wie ein strenger König gerichtet und verurteilt.
20018WeisheitWeish271111Fern von den Gerechten wurden sie ebenso geplagt wie damals, als sie ihnen noch nahe waren;
20019WeisheitWeish271112denn zweifaches Leid und Seufzen brachte ihnen die Erinnerung an das Vergangene:
20020WeisheitWeish271113Als sie nämlich hörten, dass ihre eigene Bestrafung jenen sogar zur Wohltat geworden war, da erkannten sie das Wirken des Herrn.
20021WeisheitWeish271114Den sie einst ausgesetzt und weggeworfen, den sie mit Hohn abgewiesen hatten, den mussten sie am Ende von allem bestaunen, nachdem sie einen viel schlimmeren Durst gelitten hatten als die Gerechten.
20022WeisheitWeish271115Zur Strafe für ihre frevlerische Torheit, in die sie sich verirrt hatten, als sie vernunftloses Gewürm und armseliges Ungeziefer verehrten, sandtest du ihnen eine Menge vernunftloser Tiere.
20023WeisheitWeish271116Sie sollten erkennen: Man wird mit dem gestraft, womit man sündigt.
20024WeisheitWeish271117Für deine allmächtige Hand, die aus ungeformtem Stoff die Welt gestaltet hat, wäre es keine Schwierigkeit gewesen, eine Menge von Bären gegen sie zu senden oder grimmige Löwen
20025WeisheitWeish271118oder unbekannte, neu geschaffene, wuterfüllte Tiere, die Feuer sprühenden Atem aushauchen oder zischenden Dampf ausstoßen oder schreckliche Funken aus den Augen sprühen.
20026WeisheitWeish271119Nicht nur ihre verderbliche Gewalt hätte sie zermalmen, schon ihr Furcht erregender Anblick hätte sie vernichten können.
20027WeisheitWeish271120Aber abgesehen davon hätten sie durch einen einzigen Hauch fallen können, verfolgt von deinem Strafgericht und fortgeweht vom Sturm deiner Macht. Du aber hast alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet.
20028WeisheitWeish271121Denn du bist immer imstande, deine große Macht zu entfalten. Wer könnte der Kraft deines Arms widerstehen?
20029WeisheitWeish271122Die ganze Welt ist ja vor dir wie ein Stäubchen auf der Waage, wie ein Tautropfen, der am Morgen zur Erde fällt.
20030WeisheitWeish271123Du hast mit allen Erbarmen, weil du alles vermagst, und siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie sich bekehren.
20031WeisheitWeish271124Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen.
20032WeisheitWeish271125Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben, oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre?
20033WeisheitWeish271126Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens.
20034WeisheitWeish27121Denn in allem ist dein unvergänglicher Geist.
20035WeisheitWeish27122Darum bestrafst du die Sünder nur nach und nach; du mahnst sie und erinnerst sie an ihre Sünden, damit sie sich von der Schlechtigkeit abwenden und an dich glauben, Herr.
20036WeisheitWeish27123Du hast auch die früheren Bewohner deines heiligen Landes gehasst,
20037WeisheitWeish27124weil sie abscheuliche Verbrechen verübten, Zauberkünste und unheilige Festbräuche;
20038WeisheitWeish27125sie waren erbarmungslose Kindermörder und verzehrten beim Opfermahl Menschenfleisch und Menschenblut. Darum beschlossest du, mitten im Gelage die Teilnehmer
20039WeisheitWeish27126und deren Eltern, die mit eigener Hand hilflose Wesen töteten, durch die Hände unserer Väter zu vernichten;
20040WeisheitWeish27127denn das Land, das dir vor allen anderen teuer ist, sollte eine seiner würdige Bevölkerung von Gotteskindern erhalten.
20041WeisheitWeish27128Doch selbst mit jenen gingst du schonend um, weil sie Menschen waren; du sandtest deinem Heer Hornissen voraus, um sie nach und nach zu vernichten.
20042WeisheitWeish27129Obgleich du die Macht hattest, in einer Schlacht die Frevler den Gerechten in die Hand zu geben oder sie durch wilde Tiere oder ein unerbittliches Wort mit einem Schlag auszurotten,
20043WeisheitWeish271210vollzogst du doch erst nach und nach die Strafe und ließest so Zeit für die Umkehr. Dabei wusstest du genau, dass ihr Ursprung böse und ihre Schlechtigkeit angeboren war und dass sich ihr Denken in Ewigkeit nicht ändern werde;
20044WeisheitWeish271211sie waren schon von Anfang an ein verfluchter Stamm. Keine Furcht vor irgendjemand hat dich dazu bestimmt, sie für ihre Sünden ohne Strafe zu lassen.
20045WeisheitWeish271212Denn wer darf sagen: Was hast du getan? Wer vermag sich deinem Urteilsspruch zu widersetzen? Wer könnte dich anklagen wegen des Untergangs von Völkern, die du selbst geschaffen hast? Wer wollte gegen dich auftreten als Anwalt schuldiger Menschen?
20046WeisheitWeish271213Denn es gibt keinen Gott außer dir, der für alles Sorge trägt; daher brauchst du nicht zu beweisen, dass du gerecht geurteilt hast.
20047WeisheitWeish271214Kein König und kein Herrscher kann dich zur Rede stellen wegen der Menschen, die du gestraft hast.
20048WeisheitWeish271215Gerecht, wie du bist, verwaltest du das All gerecht und hältst es für unvereinbar mit deiner Macht, den zu verurteilen, der keine Strafe verdient.
20049WeisheitWeish271216Deine Stärke ist die Grundlage deiner Gerechtigkeit und deine Herrschaft über alles lässt dich gegen alles Nachsicht üben.
20050WeisheitWeish271217Stärke beweist du, wenn man an deine unbeschränkte Macht nicht glaubt, und bei denen, die sie kennen, strafst du die trotzige Auflehnung.
20051WeisheitWeish271218Weil du über Stärke verfügst, richtest du in Milde und behandelst uns mit großer Nachsicht; denn die Macht steht dir zur Verfügung, wann immer du willst.
20052WeisheitWeish271219Durch solches Handeln hast du dein Volk gelehrt, dass der Gerechte menschenfreundlich sein muss, und hast deinen Söhnen die Hoffnung geschenkt, dass du den Sündern die Umkehr gewährst.
20053WeisheitWeish271220Du hast die Feinde deiner Kinder, auch wenn sie den Tod verdienten, sehr nachsichtig und nur nach und nach gestraft und ihnen Zeit und Möglichkeit gegeben, sich von ihrer Schlechtigkeit abzuwenden.
20054WeisheitWeish271221Aber wie viel umsichtiger noch hast du deine Söhne bestraft, deren Vätern du Gutes verheißen hast, als du mit ihnen unter Eid den Bund schlossest.
20055WeisheitWeish271222Während du uns erziehst, geißelst du unsere Feinde zehntausendfach, damit wir als Richter deine Güte uns zum Vorbild nehmen und auf Erbarmen hoffen, wenn wir selber vor dem Gericht stehen.
20056WeisheitWeish271223Du hast jene, die in Torheit und Unrecht dahinlebten, mit ihren eigenen Gräueln gepeinigt.
20057WeisheitWeish271224Allzu weit waren sie in die Irre gegangen, als sie die allerhässlichsten und verachtetsten Tiere für Götter hielten und wie unverständige Kinder sich täuschen ließen.
20058WeisheitWeish271225Darum hast du ihnen wie unvernünftigen Kindern eine Strafe gesandt, die sie zum Gespött machte.
20059WeisheitWeish271226Wer sich aber durch eine Strafe, die ihn zum Gespött macht, nicht warnen lässt, der wird eine Strafe erleiden, die der Macht Gottes entspricht.
20060WeisheitWeish271227In ihren Leiden wurden sie zornig über die Tiere, die sie für Götter hielten und mit denen sie jetzt gestraft wurden. So erfuhren sie jenen, von dem sie vorher nichts wissen wollten, und erkannten ihn als den wahren Gott; deshalb war ja auch die äußerste Strafe über sie gekommen.
20061WeisheitWeish27131Töricht waren von Natur alle Menschen, denen die Gotteserkenntnis fehlte. Sie hatten die Welt in ihrer Vollkommenheit vor Augen, ohne den wahrhaft Seienden erkennen zu können. Beim Anblick der Werke erkannten sie den Meister nicht,
20062WeisheitWeish27132sondern hielten das Feuer, den Wind, die flüchtige Luft, den Kreis der Gestirne, die gewaltige Flut oder die Himmelsleuchten für weltbeherrschende Götter.
20063WeisheitWeish27133Wenn sie diese, entzückt über ihre Schönheit, als Götter ansahen, dann hätten sie auch erkennen sollen, wie viel besser ihr Gebieter ist; denn der Urheber der Schönheit hat sie geschaffen.
20064WeisheitWeish27134Und wenn sie über ihre Macht und ihre Kraft in Staunen gerieten, dann hätten sie auch erkennen sollen, wie viel mächtiger jener ist, der sie geschaffen hat;
20065WeisheitWeish27135denn von der Größe und Schönheit der Geschöpfe lässt sich auf ihren Schöpfer schließen.
20066WeisheitWeish27136Dennoch verdienen jene nur geringen Tadel. Vielleicht suchen sie Gott und wollen ihn finden, gehen aber dabei in die Irre.
20067WeisheitWeish27137Sie verweilen bei der Erforschung seiner Werke und lassen sich durch den Augenschein täuschen; denn schön ist, was sie schauen.
20068WeisheitWeish27138Doch auch sie sind unentschuldbar:
20069WeisheitWeish27139Wenn sie durch ihren Verstand schon fähig waren, die Welt zu erforschen, warum fanden sie dann nicht eher den Herrn der Welt?
20070WeisheitWeish271310Unselig aber sind jene, die auf Totes ihre Hoffnung setzen und Werke von Menschenhand als Götter bezeichnen, Gold und Silber, kunstvolle Gebilde und Tiergestalten oder einen nutzlosen Stein, ein Werk uralter Herkunft.
20071WeisheitWeish271311Da sägte ein Holzschnitzer einen geeigneten Baum ab, entrindete ihn ringsum geschickt, bearbeitete ihn sorgfältig und machte daraus ein nützliches Gerät für den täglichen Gebrauch.
20072WeisheitWeish271312Die Abfälle seiner Arbeit verwendete er, um sich die Nahrung zu bereiten, und aß sich satt.
20073WeisheitWeish271313Was dann noch übrig blieb und zu nichts brauchbar war, ein krummes, knotiges Stück Holz, das nahm er, schnitzte daran so eifrig und fachgemäß, wie man es tut, wenn man am Abend von der Arbeit abgespannt ist, formte es zum Bild eines Menschen
20074WeisheitWeish271314oder machte es einem armseligen Tier ähnlich, beschmierte es mit Mennig und roter Schminke, überstrich alle schadhaften Stellen,
20075WeisheitWeish271315machte ihm eine würdige Wohnstatt, stellte es an der Wand auf und befestigte es mit Eisen.
20076WeisheitWeish271316So sorgte er dafür, dass es nicht herunterfiel, wusste er doch, dass es sich nicht helfen kann; es ist ein Bild und braucht Hilfe.
20077WeisheitWeish271317Aber wenn er um Besitz, Ehe und Kinder betet, dann schämt er sich nicht, das Leblose anzureden. Um Gesundheit ruft er das Kraftlose an,
20078WeisheitWeish271318Leben begehrt er vom Toten. Hilfe erfleht er vom ganz Hilflosen und gute Reise von dem, was nicht einmal den Fuß bewegen kann.
20079WeisheitWeish271319Für seine Arbeit, für Gewinn und Erfolg seines Handwerks bittet er um Kraft von einem, dessen Hände völlig kraftlos sind.
20080WeisheitWeish27141Ein anderer, der sich zu einer Seefahrt rüstet, auf der er wilde Wogen durchqueren wird, ruft ein Holz an, das gebrechlicher ist als das Fahrzeug, das ihn trägt.
20081WeisheitWeish27142Das Fahrzeug hat der Erwerbstrieb ersonnen und die Weisheit eines Künstlers hergestellt.
20082WeisheitWeish27143Deine Vorsehung, Vater, steuert es; denn du hast auch im Meer einen Weg gebahnt und in den Wogen einen sicheren Pfad.
20083WeisheitWeish27144Damit zeigst du, dass du imstande bist, aus jeder Lage zu retten, so dass auch jemand, der keine Erfahrung hat, ein Schiff besteigen kann.
20084WeisheitWeish27145Du willst, dass die Werke deiner Weisheit nicht ungenutzt bleiben. Darum vertrauen Menschen ihr Leben sogar einem winzigen Holz an und fahren wohlbehalten auf einem Floss durch die Brandung.
20085WeisheitWeish27146So hat auch in der Urzeit beim Untergang der übermütigen Riesen die Hoffnung der Welt sich auf ein Floss geflüchtet und, durch deine Hand gesteuert, der Welt den Samen eines neuen Geschlechtes hinterlassen.
20086WeisheitWeish27147Denn Segen ruht auf dem Holz, durch das Gerechtigkeit geschieht.
20087WeisheitWeish27148Fluch hingegen trifft das von Händen geformte Holz und seinen Bildner, ihn, weil er es bearbeitet hat, jenes, weil es Gott genannt wurde, obwohl es vergänglich ist.
20088WeisheitWeish27149Denn Gott sind in gleicher Weise Frevler wie Frevel verhasst;
20089WeisheitWeish271410mit dem Bildner wird sein Werk der Strafe verfallen.
20090WeisheitWeish271411Darum kommt auch über die Götzenbilder der Völker das Gericht, weil sie in Gottes Schöpfung zum Gräuel geworden sind, zum Anstoß für die Seelen der Menschen und zur Schlinge für die Füße der Toren.
20091WeisheitWeish271412Mit dem Gedanken an Götzenbilder beginnt der Abfall und ihre Erfindung führt zur Sittenverderbnis.
20092WeisheitWeish271413Weder waren sie von Anfang an da, noch werden sie ewig bleiben.
20093WeisheitWeish271414Durch die eitle Ruhmsucht der Menschen sind sie in die Welt gekommen; darum ist ihnen auch ein jähes Ende zugedacht.
20094WeisheitWeish271415Bedrückt durch allzu frühe Trauer ließ ein Vater von seinem Kind, das gar schnell hinweggerafft wurde, ein Bildnis machen; so ehrte er einen toten Menschen als Gott und führte bei seinen Leuten geheime Kulte und festliche Bräuche ein.
20095WeisheitWeish271416Im Lauf der Zeit verfestigte sich die frevelhafte Sitte und wurde schließlich als Gesetz befolgt;
20096WeisheitWeish271417die Standbilder erhielten auf Anordnung der Herrscher göttliche Verehrung. Konnten die Menschen einen König nicht unmittelbar ehren, weil er weit weg wohnte, dann vergegenwärtigten sie den Fernen; sie machten von dem verehrten König ein Bildnis, das allen sichtbar war, um dem Abwesenden, als ob er gegenwärtig wäre, mit Eifer zu huldigen.
20097WeisheitWeish271418Der Ehrgeiz des Künstlers führte dazu, dass auch jene, die den König gar nicht kannten, ihm göttliche Verehrung erwiesen.
20098WeisheitWeish271419Wohl um dem Herrscher zu gefallen, bot er seine ganze Kunst auf, um ihn schöner darzustellen, als er war.
20099WeisheitWeish271420Von der Anmut des Bildes hingerissen, betete die Menge den, der noch kurz zuvor nur als Mensch geehrt wurde, jetzt wie einen Gott an.
20100WeisheitWeish271421Der Welt ist dies zum Verhängnis geworden: Die Menschen haben, unter dem Druck von Unglück oder Herrschermacht, Stein und Holz den Namen beigelegt, der mit niemand geteilt werden kann.
20101WeisheitWeish271422Als ob es nicht genug wäre, in der Erkenntnis Gottes zu irren, nennen sie in dem heftigen Zwiespalt, den die Unwissenheit in ihr Leben bringt, so große Übel auch noch Frieden.
20102WeisheitWeish271423Bei kindermörderischen Festbräuchen, heimlichen Kulten oder wilden Gelagen mit fremdartigen Sitten
20103WeisheitWeish271424halten sie weder Leben noch Ehe rein, sondern einer tötet heimtückisch den andern oder beleidigt ihn durch Ehebruch.
20104WeisheitWeish271425Alles ist ein wirres Gemisch von Blut und Mord, Diebstahl und Betrug, Verdorbenheit, Untreue, Aufruhr und Meineid;
20105WeisheitWeish271426es herrscht Umkehrung der Werte, undankbare Vergesslichkeit, Befleckung der Seelen, widernatürliche Unzucht, Zerrüttung der Ehen, Ehebruch und Zügellosigkeit.
20106WeisheitWeish271427Die Verehrung der namenlosen Götzenbilder ist aller Übel Anfang, Ursache und Höhepunkt.
20107WeisheitWeish271428Sie rasen im Freudentaumel, weissagen Lügen, leben in Ungerechtigkeit oder schwören leichthin einen Meineid.
20108WeisheitWeish271429Im Vertrauen auf leblose Götzen fürchten sie nicht, dass ihre Meineide ihnen schaden könnten.
20109WeisheitWeish271430Jedoch für beides wird sie die gerechte Strafe treffen: dass sie sich von Gott eine verkehrte Vorstellung machten, indem sie Götzenbilder verehrten, und dass sie unter Missachtung der Heiligkeit des Eides hinterlistig und ungerecht schworen.
20110WeisheitWeish271431Es ist nie die Macht derer, bei denen sie schworen, sondern immer die den Sündern gebührende Strafe, die die Vergehen der Frevler verfolgt.
20111WeisheitWeish27151Du aber, unser Gott, bist gütig, wahrhaftig und langmütig; voll Erbarmen durchwaltest du das All.
20112WeisheitWeish27152Auch wenn wir sündigen, gehören wir dir, da wir deine Stärke kennen; doch wir wollen nicht sündigen, da wir wissen, dass wir dein Eigentum sind.
20113WeisheitWeish27153Denn es ist vollendete Gerechtigkeit, dich zu verstehen; und deine Stärke zu kennen ist die Wurzel der Unsterblichkeit.
20114WeisheitWeish27154Die arglistige Erfindung der Menschen hat uns nicht verführt, die unfruchtbare Arbeit der Maler, eine mit bunten Farben besudelte Gestalt.
20115WeisheitWeish27155Ihr Anblick erregt die Sehnsucht der Toren und weckt in ihnen das Verlangen nach der leblosen Gestalt eines toten Bildes.
20116WeisheitWeish27156Liebhaber des Bösen und solcher Hoffnungen würdig sind alle, die es anfertigen, die nach ihm verlangen und die es anbeten.
20117WeisheitWeish27157Der Töpfer knetet mühsam den weichen Ton, um daraus Gefäße zu unserem Gebrauch zu formen. Aus dem gleichen Lehm bildet er solche, die sauberen Zwecken dienen, und solche für das Gegenteil, alle in gleicher Weise; über den Gebrauch eines jeden entscheidet der Töpfer.
20118WeisheitWeish27158Aus dem gleichen Lehm formt er in verkehrter Mühe auch einen nichtigen Gott, er, der vor kurzem aus Erde entstand und bald dorthin zurückkehrt, woher er genommen ist, wenn seine Seele, das ihm anvertraute Darlehen, zurückgefordert wird.
20119WeisheitWeish27159Doch es kümmert ihn nicht, dass er dahinschwinden wird und nur ein kurzes Leben hat. Er wetteifert mit Goldschmieden und Silbergießern, er ahmt Kupferschmiede nach und sieht seinen Ruhm darin, Trugbilder zu formen.
20120WeisheitWeish271510Asche ist sein Herz, noch weniger wert als Erdenstaub seine Hoffnung, und sein Leben ist wertloser als Lehm.
20121WeisheitWeish271511Seinen eigenen Bildner hat er nämlich nicht erkannt, den, der ihm eine wirkende Seele eingehaucht und Lebensatem eingeblasen hat.
20122WeisheitWeish271512Nein, er hält unser Leben für ein Kinderspiel, das Dasein für einen einträglichen Jahrmarkt; er sagt, man müsse aus allem, auch aus Schlechtem, Gewinn ziehen.
20123WeisheitWeish271513Denn er weiß besser als alle, dass er sündigt, wenn er aus dem gleichen Erdenstoff nicht nur zerbrechliche Gefäße, sondern auch Götzenbilder fertigt.
20124WeisheitWeish271514Ganz unverständig aber und ärmer als eines Kindes Seele waren die Feinde, die dein Volk knechteten.
20125WeisheitWeish271515Sie hielten alle Götzen der Völker für Götter, Götter, die weder ihre Augen gebrauchen können, um zu sehen, noch ihre Nase, um die Luft zu atmen, noch ihre Ohren, um zu hören, noch die Finger ihrer Hände, um zu tasten, und deren Füße nicht gehen können.
20126WeisheitWeish271516Ein Mensch hat sie gemacht, einer, dem der Geist nur geliehen ist, hat sie gebildet; kein Mensch hat die Kraft, einen Gott zu bilden, der auch nur ihm selber ähnlich wäre.
20127WeisheitWeish271517Als Sterblicher schafft er mit frevelhaften Händen nur Totes. Er ist besser als seine angebeteten Gebilde; denn er bekam einmal Leben, diese aber nie.
20128WeisheitWeish271518Sie verehren sogar die widerlichsten Tiere, die dümmsten im Vergleich mit den anderen,
20129WeisheitWeish271519solche, die nicht einmal schön sind, sodass man an ihnen Gefallen finden könnte, soweit das beim Anblick von Tieren möglich ist, die zudem Gottes Lob und seinen Segen verloren haben.
20130WeisheitWeish27161Darum wurden sie mit Recht durch ähnliche Tiere gezüchtigt und durch eine Menge von Ungeziefer gequält.
20131WeisheitWeish27162Während sie auf solche Weise gezüchtigt wurden, hast du deinem Volk eine Wohltat erwiesen und mit den Wachteln seinem heftigen Verlangen eine fremdartige Nahrung gegeben.
20132WeisheitWeish27163Während jenen in ihrem Hunger die Esslust verging wegen der Hässlichkeit der gegen sie gesandten Tiere, bekamen diese nach nur kurzer Entbehrung sogar eine fremdartige Speise.
20133WeisheitWeish27164Über jene Unterdrücker sollte unabwendbarer Hunger kommen; diese aber sollten nur kurz spüren, wie ihre Feinde gequält wurden.
20134WeisheitWeish27165Auch damals, als die schreckliche Wut wilder Tiere über sie hereinbrach und sie durch die Bisse tückischer Schlangen umkamen, dauerte dein Zorn nicht bis ans Ende.
20135WeisheitWeish27166Zur Warnung wurden sie nur kurz in Schrecken versetzt und bekamen ein Rettungszeichen, damit sie sich an die Vorschrift deines Gesetzes erinnerten.
20136WeisheitWeish27167Wer sich dorthin wandte, wurde nicht durch das gerettet, was er anschaute, sondern durch dich, den Retter aller.
20137WeisheitWeish27168Dadurch hast du unsere Feinde überzeugt, dass du es bist, der aus allem Übel erlöst.
20138WeisheitWeish27169Denn sie wurden durch die Bisse der Heuschrecken und der Stechfliegen getötet, ohne dass es ein Heilmittel für sie gab; sie verdienten es ja, durch solches Ungeziefer gezüchtigt zu werden.
20139WeisheitWeish271610Deine Söhne aber wurden nicht einmal durch die Zähne Gift spritzender Schlangen überwältigt; denn dein Erbarmen kam ihnen zu Hilfe und heilte sie.
20140WeisheitWeish271611Sie wurden gebissen, aber schnell wieder gerettet, damit sie sich an deine Worte erinnerten; denn sie sollten nicht in tiefes Vergessen versinken, sondern sich ungehindert deiner Wohltaten erfreuen.
20141WeisheitWeish271612Weder Kraut noch Wundpflaster machte sie gesund, sondern dein Wort, Herr, das alles heilt.
20142WeisheitWeish271613Du hast Gewalt über Leben und Tod; du führst zu den Toren der Unterwelt hinab und wieder herauf.
20143WeisheitWeish271614Ein Mensch kann zwar in seiner Schlechtigkeit töten; doch den entschwundenen Geist holt er nicht zurück und die weggenommene Seele kann er nicht befreien.
20144WeisheitWeish271615Unmöglich ist es, deiner Hand zu entfliehen.
20145WeisheitWeish271616Denn die Frevler, die behaupten, dich nicht zu kennen, wurden durch die Kraft deines Armes gezüchtigt: Ungewöhnliche Regengüsse, Hagelschauer und schreckliche Wolkenbrüche peitschten auf sie nieder und Feuer verzehrte sie.
20146WeisheitWeish271617Das Seltsamste war, dass das Wasser, das sonst alles löscht, die Kraft des Feuers noch verstärkte; denn die Natur kämpft für die Gerechten.
20147WeisheitWeish271618Das eine Mal wurde die Flamme gezähmt, damit sie nicht die Tiere verzehrte, die gegen die Ruchlosen gesandt waren; diese sollten sehen und erkennen, dass sie von Gottes Strafe verfolgt wurden.
20148WeisheitWeish271619Das andere Mal brannte die Flamme mit ungewöhnlicher Kraft mitten im Wasser, um die Erzeugnisse des schuldbeladenen Landes zu vernichten.
20149WeisheitWeish271620Dein Volk dagegen nährtest du mit der Speise der Engel und unermüdlich gabst du ihm fertiges Brot vom Himmel. Deine Gabe gewährte jeden Genuss und entsprach jedem Geschmack;
20150WeisheitWeish271621sie offenbarte deine zarte Liebe zu deinen Kindern. Sie erfüllte das Verlangen eines jeden, der sie genoss, und verwandelte sich in alles, was einer wollte.
20151WeisheitWeish271622Schnee und Eis hielten dem Feuer stand und schmolzen nicht. Deine Kinder sollten erkennen, dass nur die Früchte der Feinde vom Feuer vernichtet wurden, das im Hagel brannte und in den Regengüssen blitzte,
20152WeisheitWeish271623und dass es umgekehrt sogar seine eigene Kraft vergaß, damit die Gerechten Nahrung hätten.
20153WeisheitWeish271624Denn die Schöpfung, die dir, ihrem Schöpfer, dient, steigert ihre Kräfte, um die Schuldigen zu bestrafen, und hält sie zurück, um denen Gutes zu tun, die auf dich vertrauen.
20154WeisheitWeish271625Darum diente sie auch damals deinem Geschenk, das alle ernährte, und verwandelte sich in alles, was die Bittenden wünschten.
20155WeisheitWeish271626Deine geliebten Söhne, Herr, sollten daraus lernen: Nicht die verschiedenartigen Früchte ernähren den Menschen, sondern dein Wort erhält alle, die dir vertrauen.
20156WeisheitWeish271627Denn dasselbe, das vom Feuer nicht vernichtet wurde, schmolz sogleich, wenn es ein flüchtiger Sonnenstrahl erwärmte.
20157WeisheitWeish271628So sollte man erkennen, dass man, um dir zu danken, der Sonne zuvorkommen und sich noch vor dem Aufgang des Lichtes an dich wenden muss.
20158WeisheitWeish271629Denn die Hoffnung des Undankbaren schmilzt wie winterlicher Reif und verrinnt wie unnützes Wasser.
20159WeisheitWeish27171Groß und nicht zu ergründen sind deine Entscheide; darum verfiel in Irrtum, wer sich nicht belehren ließ.
20160WeisheitWeish27172Denn die Frevler meinten, das heilige Volk knechten zu können; und jetzt lagen sie da, Gefangene der Finsternis, Gefesselte einer langen Nacht, eingeschlossen in den Häusern, von der ewigen Vorsehung verbannt.
20161WeisheitWeish27173Sie glaubten, mit ihren geheimen Sünden unter der dunklen Decke der Vergessenheit verborgen zu sein; da packte sie furchtbares Entsetzen. Sie wurden durch Trugbilder aufgeschreckt und auseinander gejagt.
20162WeisheitWeish27174Auch der geheimste Winkel, in den sie sich flüchteten, konnte sie nicht vor Furcht bewahren; Schrecken erregendes Getöse umbrauste sie, und düstere Gespenster mit finsteren Mienen tauchten auf.
20163WeisheitWeish27175Keine Kraft irgendeines Feuers war stark genug, Licht zu bringen; nicht einmal der strahlende Glanz der Gestirne vermochte es, diese entsetzliche Nacht zu erhellen.
20164WeisheitWeish27176Nur einen schaurigen Feuerherd, der sich von selbst entzündet hatte, sahen sie aufglühen; verschwand die Erscheinung, so hielten sie, außer sich vor Entsetzen, die Dinge, die sie sahen, für noch schlimmer.
20165WeisheitWeish27177Da versagten die Gaukeleien der Zauberkunst und die Probe auf das prahlerische Wissen fiel schmählich aus.
20166WeisheitWeish27178Jene, die immer versprachen, Furcht und Verwirrung von der kranken Seele zu bannen, krankten nun selber an einer lächerlichen Angst.
20167WeisheitWeish27179Auch wenn nichts Schreckliches sie ängstigte, wurden sie durch raschelndes Getier und zischelnde Schlangen aufgescheucht und vergingen vor Furcht. Nicht einmal in die Luft wollten sie blicken, der man doch nirgends entfliehen kann.
20168WeisheitWeish271710Denn die Schlechtigkeit bezeugt selbst ihr feiges Wesen, wenn sie gestraft wird. Unter dem Druck des Gewissens befürchtet sie immer das Schlimmste.
20169WeisheitWeish271711Furcht ist ja nichts anderes als der Verzicht auf die von der Vernunft angebotene Hilfe.
20170WeisheitWeish271712Je weniger man solche Hilfe erwartet, umso schlimmer erscheint es, die Ursache der Qual nicht zu kennen.
20171WeisheitWeish271713In Wahrheit hatte jene Nacht keine Gewalt; aus den Tiefen der machtlosen Totenwelt war sie heraufgestiegen. Sie aber, die wie sonst schlafen wollten,
20172WeisheitWeish271714wurden bald durch Schreckgespenster aufgescheucht, bald durch Mutlosigkeit gelähmt; denn plötzliche und unerwartete Furcht hatte sie befallen.
20173WeisheitWeish271715So wurde jeder dort, wo er zu Boden sank, ein Gefangener, der in einen Kerker ohne Eisenfesseln eingeschlossen war.
20174WeisheitWeish271716Ob Bauer oder Hirt oder ein Taglöhner, der einsam arbeitete, alle wurden überrascht und mussten sich dem unentrinnbaren Zwang fügen, alle wurden durch die gleiche Kette der Finsternis gefesselt.
20175WeisheitWeish271717Das Pfeifen des Windes, der wohlklingende Gesang der Vögel auf den Zweigen der Bäume, das Rauschen ungestüm strömender Wasser, das wilde Donnern stürzender Felsen,
20176WeisheitWeish271718das Laufen hüpfender Tiere, die man nicht sehen konnte, das laute Gebrüll wilder Raubtiere, das aus den Schluchten der Berge zurückgeworfene Echo: alles und jedes jagte ihnen lähmende Furcht ein.
20177WeisheitWeish271719Die ganze Welt stand in strahlendem Licht und alle gingen ungehindert ihrer Arbeit nach.
20178WeisheitWeish271720Nur über jene breitete sich drückende Nacht aus, Bild der Finsternis, die sie dereinst aufnehmen sollte. Doch mehr als unter der Finsternis litten sie unter ihrer eigenen Angst.
20179WeisheitWeish27181Deinen Heiligen dagegen strahlte hellstes Licht. Die anderen hörten ihre Stimme, ohne sie selbst zu sehen, und priesen sie glücklich, mochten diese vorher noch so viel erduldet haben.
20180WeisheitWeish27182Sie dankten ihnen, dass sie für das früher erlittene Unrecht keine Rache nahmen, und baten um Verzeihung für ihr feindliches Verhalten.
20181WeisheitWeish27183Statt jener Finsternis gabst du den Deinen eine flammende Feuersäule als Führerin auf unbekanntem Weg, als freundliche Sonne auf ihrer ruhmvollen Wanderung.
20182WeisheitWeish27184Jene hingegen hatten es verdient, des Lichtes beraubt und in Finsternis gefangen zu sein, weil sie einst deine Söhne eingeschlossen und gefangen hielten, durch die das unvergängliche Licht des Gesetzes der Welt gegeben werden sollte.
20183WeisheitWeish27185Sie hatten beschlossen, die Kinder der Heiligen zu töten, und nur ein einziges Kind wurde ausgesetzt und gerettet. Zur Strafe hast du ihnen viele ihrer eigenen Kinder weggenommen und sie alle auf einmal in gewaltiger Wasserflut vernichtet.
20184WeisheitWeish27186Jene Nacht wurde unseren Vätern vorher angekündigt; denn sie sollten zuversichtlich sein und sicher wissen, welchen eidlichen Zusagen sie vertrauen konnten.
20185WeisheitWeish27187So erwartete dein Volk die Rettung der Gerechten und den Untergang der Feinde.
20186WeisheitWeish27188Während du die Gegner straftest, hast du uns zu dir gerufen und verherrlicht.
20187WeisheitWeish27189Denn im Verborgenen feierten die frommen Söhne der Guten ihr Opferfest; sie verpflichteten sich einmütig auf das göttliche Gesetz, dass die Heiligen in gleicher Weise Güter wie Gefahren teilen sollten, und sangen schon im Voraus die Loblieder der Väter.
20188WeisheitWeish271810Da hallte ihnen das wirre Geschrei der Feinde entgegen und sie hörten die laute Klage über die toten Kinder.
20189WeisheitWeish271811Das gleiche Urteil traf Herrn und Knecht; der Mann aus dem Volk und der König hatten das gleiche Leid zu tragen.
20190WeisheitWeish271812Durch die gleiche Todesart hatten alle zusammen unzählige Tote. Es waren nicht genügend Lebende da, um sie zu begraben; denn mit einem Schlag waren die besten Nachkommen vernichtet worden.
20191WeisheitWeish271813Bisher waren sie durch die Künste ihrer Zauberer ungläubig geblieben; jetzt aber mussten sie beim Untergang der Erstgeborenen bekennen: Dieses Volk ist Gottes Sohn.
20192WeisheitWeish271814Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war,
20193WeisheitWeish271815da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab als harter Krieger mitten in das dem Verderben geweihte Land.
20194WeisheitWeish271816Es trug das scharfe Schwert deines unerbittlichen Befehls, trat hin und erfüllte alles mit Tod; es berührte den Himmel und stand auf der Erde.
20195WeisheitWeish271817Plötzlich schreckten sie furchtbare Traumgesichte auf und ungeahnte Ängste überfielen sie.
20196WeisheitWeish271818Einer stürzte hier, ein anderer dort halb tot zu Boden und bekannte, aus welchem Grund er sterben musste.
20197WeisheitWeish271819Denn die erschreckenden Träume hatten es ihnen vorausgesagt; sie sollten nicht umkommen, ohne zu wissen, warum sie so Schlimmes erlitten.
20198WeisheitWeish271820Auch die Gerechten lernten eine Probe des Todes kennen: Eine große Anzahl wurde in der Wüste dahingerafft; doch der Zorn hielt nicht lange an.
20199WeisheitWeish271821Ein Mann ohne Tadel sprang als Vorkämpfer ein mit der Waffe seines heiligen Dienstes, mit Gebet und sühnendem Räucherwerk. Er trat dem Zorn entgegen, machte dem Unheil ein Ende und zeigte so, dass er dein Diener war.
20200WeisheitWeish271822Er überwand die Not nicht durch Körperkraft und nicht durch Waffengewalt, sondern durch das Wort bezwang er den Strafenden, indem er ihn an die eidlich bekräftigten Bündnisse mit den Vätern erinnerte.
20201WeisheitWeish271823Denn als die Toten sich schon häuften, trat er dazwischen, hielt seinen Ansturm auf und schnitt ihm den Weg zu den Lebenden ab.
20202WeisheitWeish271824Auf seinem langen Gewand war die ganze Welt dargestellt, auf den vier Reihen der Edelsteine waren die ruhmreichen Namen der Väter eingeschnitten und auf seinem Stirnband dein hoheitsvoller Name.
20203WeisheitWeish271825Davor wich der Verderber voll Furcht zurück; denn es genügte schon diese Probe des Zornes.
20204WeisheitWeish27191Über die Frevler kam erbarmungsloser Zorn, bis sie vernichtet waren; denn Gott wusste im Voraus, wie sie sich verhalten würden:
20205WeisheitWeish27192Sie selbst hatten den Abzug der Gerechten gestattet und sie sogar dazu gedrängt; dann aber änderten sie ihren Sinn und verfolgten sie.
20206WeisheitWeish27193Sie waren noch mit der Bestattung der Toten beschäftigt und klagten an ihren Gräbern, als sie in ihrer Torheit einen anderen Entschluss fassten und denen wie Entlaufenen nachsetzten, denen sie flehentlich zugeredet hatten wegzugehen.
20207WeisheitWeish27194Das selbst verschuldete Verhängnis trieb sie in diesen Untergang und ließ sie alles vergessen, was geschehen war; denn sie sollten über die bisherigen Plagen hinaus die äußerste Strafe erleiden.
20208WeisheitWeish27195Deinem Volk aber sollte sich ein unerwarteter Weg eröffnen, während jene einen ungewöhnlichen Tod fanden.
20209WeisheitWeish27196Das Wesen der ganzen Schöpfung wurde neu gestaltet; sie gehorchte deinen Befehlen, damit deine Kinder unversehrt bewahrt blieben.
20210WeisheitWeish27197Man sah die Wolke, die das Lager überschattete, trockenes Land tauchte auf, wo zuvor Wasser war; es zeigte sich ein Weg ohne Hindernisse durch das Rote Meer, eine grüne Ebene stieg aus der gewaltigen Flut.
20211WeisheitWeish27198Von deiner Hand behütet, zogen sie vollzählig hindurch und sahen staunenswerte Wunder.
20212WeisheitWeish27199Sie weideten wie Rosse, hüpften wie Lämmer und lobten dich, Herr, ihren Retter.
20213WeisheitWeish271910Denn sie dachten zudem auch an das, was im fremden Land geschehen war: wie Mücken nicht von Tieren, sondern von der Erde hervorgebracht wurden und wie der Fluss nicht Wassertiere, sondern eine Menge Frösche auswarf.
20214WeisheitWeish271911Schließlich sahen sie auch Vögel auf eine neue Weise entstehen, als sie, um ihre Gier zu befriedigen, nach üppigen Speisen verlangten.
20215WeisheitWeish271912Zu ihrem Trost entstiegen nämlich Wachteln dem Meer.
20216WeisheitWeish271913Die Strafen kamen über die Sünder nicht ohne Warnung durch wuchtige Blitze. Mit Recht mussten sie für ihre bösen Taten leiden, weil sie einen so schlimmen Fremdenhass gezeigt hatten.
20217WeisheitWeish271914Während andere die Unbekannten, die zu ihnen kamen, nicht aufnahmen, machten diese sogar Gäste, die ihre Wohltäter waren, zu Sklaven.
20218WeisheitWeish271915Noch mehr: Gewiss wird auch jene eine Strafe treffen, weil sie Fremde feindselig empfangen hatten;
20219WeisheitWeish271916diese aber haben Gäste, die sie festlich aufgenommen hatten und die schon die gleichen Bürgerrechte genossen, mit schwerem Frondienst geplagt.
20220WeisheitWeish271917Wie jene an der Türe des Gerechten mit Blindheit geschlagen wurden, so auch diese, als sie von dichter Finsternis umgeben waren und jeder versuchte, seine Türe zu finden.
20221WeisheitWeish271918Die Elemente verändern sich untereinander, wie auf einer Harfe die Töne den Rhythmus ändern und doch den gleichen Klang behalten. Dies lässt sich aus der Betrachtung der Geschehnisse deutlich erkennen.
20222WeisheitWeish271919Landtiere verwandelten sich in Wassertiere und schwimmende Tiere stiegen ans Land.
20223WeisheitWeish271920Das Feuer steigerte im Wasser die ihm eigene Kraft und das Wasser vergaß seine löschende Wirkung.
20224WeisheitWeish271921Flammen verzehrten nicht das Fleisch der hinfälligen Tiere, die hineingerieten, noch schmolz im Feuer die eisartige, leicht schmelzende himmlische Speise.
20225WeisheitWeish271922In allem hast du, Herr, dein Volk groß gemacht und verherrlicht; du hast es nicht im Stich gelassen, sondern bist ihm immer und überall beigestanden.