bibel/bibel.tsv

19675 lines
2.9 MiB

Genesis Gen 1 1 1 Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde;
Genesis Gen 1 1 2 die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Genesis Gen 1 1 3 Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.
Genesis Gen 1 1 4 Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis
Genesis Gen 1 1 5 und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag.
Genesis Gen 1 1 6 Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser.
Genesis Gen 1 1 7 Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es
Genesis Gen 1 1 8 und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend und es wurde Morgen: zweiter Tag.
Genesis Gen 1 1 9 Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es.
Genesis Gen 1 1 10 Das Trockene nannte Gott Land und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war.
Genesis Gen 1 1 11 Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es.
Genesis Gen 1 1 12 Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es gut war.
Genesis Gen 1 1 13 Es wurde Abend und es wurde Morgen: dritter Tag.
Genesis Gen 1 1 14 Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen;
Genesis Gen 1 1 15 sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es.
Genesis Gen 1 1 16 Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne.
Genesis Gen 1 1 17 Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,
Genesis Gen 1 1 18 über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war.
Genesis Gen 1 1 19 Es wurde Abend und es wurde Morgen: vierter Tag.
Genesis Gen 1 1 20 Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen.
Genesis Gen 1 1 21 Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war.
Genesis Gen 1 1 22 Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch und bevölkert das Wasser im Meer und die Vögel sollen sich auf dem Land vermehren.
Genesis Gen 1 1 23 Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag.
Genesis Gen 1 1 24 Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es.
Genesis Gen 1 1 25 Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, dass es gut war.
Genesis Gen 1 1 26 Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.
Genesis Gen 1 1 27 Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.
Genesis Gen 1 1 28 Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.
Genesis Gen 1 1 29 Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.
Genesis Gen 1 1 30 Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es.
Genesis Gen 1 1 31 Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag.
Genesis Gen 1 2 1 So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge.
Genesis Gen 1 2 2 Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte.
Genesis Gen 1 2 3 Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte. [4a] Das ist die Entstehungsgeschichte von Himmel und Erde, als sie erschaffen wurden.
Genesis Gen 1 2 4 [4b] Zur Zeit, als Gott, der Herr, Erde und Himmel machte,
Genesis Gen 1 2 5 gab es auf der Erde noch keine Feldsträucher und wuchsen noch keine Feldpflanzen; denn Gott, der Herr, hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen und es gab noch keinen Menschen, der den Ackerboden bestellte;
Genesis Gen 1 2 6 aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Ackerbodens.
Genesis Gen 1 2 7 Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
Genesis Gen 1 2 8 Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte.
Genesis Gen 1 2 9 Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
Genesis Gen 1 2 10 Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert; dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen.
Genesis Gen 1 2 11 Der eine heißt Pischon; er ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo es Gold gibt.
Genesis Gen 1 2 12 Das Gold jenes Landes ist gut; dort gibt es auch Bdelliumharz und Karneolsteine.
Genesis Gen 1 2 13 Der zweite Strom heißt Gihon; er ist es, der das ganze Land Kusch umfließt.
Genesis Gen 1 2 14 Der dritte Strom heißt Tigris; er ist es, der östlich an Assur vorbeifließt. Der vierte Strom ist der Eufrat.
Genesis Gen 1 2 15 Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte.
Genesis Gen 1 2 16 Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen,
Genesis Gen 1 2 17 doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.
Genesis Gen 1 2 18 Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
Genesis Gen 1 2 19 Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen.
Genesis Gen 1 2 20 Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht.
Genesis Gen 1 2 21 Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch.
Genesis Gen 1 2 22 Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu.
Genesis Gen 1 2 23 Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein /und Fleisch von meinem Fleisch. /Frau soll sie heißen, /denn vom Mann ist sie genommen.
Genesis Gen 1 2 24 Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden [ein] Fleisch.
Genesis Gen 1 2 25 Beide, Adam und seine Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.
Genesis Gen 1 3 1 Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?
Genesis Gen 1 3 2 Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen;
Genesis Gen 1 3 3 nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben.
Genesis Gen 1 3 4 Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben.
Genesis Gen 1 3 5 Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.
Genesis Gen 1 3 6 Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.
Genesis Gen 1 3 7 Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz.
Genesis Gen 1 3 8 Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau vor Gott, dem Herrn, unter den Bäumen des Gartens.
Genesis Gen 1 3 9 Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach: Wo bist du?
Genesis Gen 1 3 10 Er antwortete: Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.
Genesis Gen 1 3 11 Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe?
Genesis Gen 1 3 12 Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben und so habe ich gegessen.
Genesis Gen 1 3 13 Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du da getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt und so habe ich gegessen.
Genesis Gen 1 3 14 Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht /unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. /Auf dem Bauch sollst du kriechen /und Staub fressen alle Tage deines Lebens.
Genesis Gen 1 3 15 Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, /zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. /Er trifft dich am Kopf /und du triffst ihn an der Ferse.
Genesis Gen 1 3 16 Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. /Unter Schmerzen gebierst du Kinder. /Du hast Verlangen nach deinem Mann; /er aber wird über dich herrschen.
Genesis Gen 1 3 17 Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. /Unter Mühsal wirst du von ihm essen /alle Tage deines Lebens.
Genesis Gen 1 3 18 Dornen und Disteln lässt er dir wachsen /und die Pflanzen des Feldes musst du essen.
Genesis Gen 1 3 19 Im Schweiße deines Angesichts /sollst du dein Brot essen, /bis du zurückkehrst zum Ackerboden; /von ihm bist du ja genommen. /Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.
Genesis Gen 1 3 20 Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen.
Genesis Gen 1 3 21 Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Röcke aus Fellen und bekleidete sie damit.
Genesis Gen 1 3 22 Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!
Genesis Gen 1 3 23 Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg, damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war.
Genesis Gen 1 3 24 Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.
Genesis Gen 1 4 1 Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.
Genesis Gen 1 4 2 Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder. Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer.
Genesis Gen 1 4 3 Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar;
Genesis Gen 1 4 4 auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer,
Genesis Gen 1 4 5 aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß und sein Blick senkte sich.
Genesis Gen 1 4 6 Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick?
Genesis Gen 1 4 7 Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, /doch du werde Herr über ihn!
Genesis Gen 1 4 8 Hierauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Gehen wir aufs Feld! Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder Abel an und erschlug ihn.
Genesis Gen 1 4 9 Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?
Genesis Gen 1 4 10 Der Herr sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden.
Genesis Gen 1 4 11 So bist du verflucht, verbannt vom Ackerboden, der seinen Mund aufgesperrt hat, um aus deiner Hand das Blut deines Bruders aufzunehmen.
Genesis Gen 1 4 12 Wenn du den Ackerboden bestellst, wird er dir keinen Ertrag mehr bringen. Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein.
Genesis Gen 1 4 13 Kain antwortete dem Herrn: Zu groß ist meine Schuld, als dass ich sie tragen könnte.
Genesis Gen 1 4 14 Du hast mich heute vom Ackerland verjagt und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen; rastlos und ruhelos werde ich auf der Erde sein und wer mich findet, wird mich erschlagen.
Genesis Gen 1 4 15 Der Herr aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain erschlägt, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der Herr dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde.
Genesis Gen 1 4 16 Dann ging Kain vom Herrn weg und ließ sich im Land Nod nieder, östlich von Eden.
Genesis Gen 1 4 17 Kain erkannte seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Henoch. Kain wurde Gründer einer Stadt und benannte sie nach seinem Sohn Henoch.
Genesis Gen 1 4 18 Dem Henoch wurde Irad geboren; Irad zeugte Mehujaël, Mehujaël zeugte Metuschaël und Metuschaël zeugte Lamech.
Genesis Gen 1 4 19 Lamech nahm sich zwei Frauen; die eine hieß Ada, die andere Zilla.
Genesis Gen 1 4 20 Ada gebar Jabal; er wurde der Stammvater derer, die in Zelten und beim Vieh wohnen.
Genesis Gen 1 4 21 Sein Bruder hieß Jubal; er wurde der Stammvater aller Zither- und Flötenspieler.
Genesis Gen 1 4 22 Auch Zilla gebar, und zwar Tubal-Kajin, der die Geräte aller Erz- und Eisenhandwerker schmiedete. Die Schwester Tubal-Kajins war Naama.
Genesis Gen 1 4 23 Lamech sagte zu seinen Frauen: Ada und Zilla, hört auf meine Stimme, /ihr Frauen Lamechs, lauscht meiner Rede! /Ja, einen Mann erschlage ich für eine Wunde /und einen Knaben für eine Strieme.
Genesis Gen 1 4 24 Wird Kain siebenfach gerächt, /dann Lamech siebenundsiebzigfach.
Genesis Gen 1 4 25 Adam erkannte noch einmal seine Frau. Sie gebar einen Sohn und nannte ihn Set (Setzling); denn sie sagte: Gott setzte mir anderen Nachwuchs ein /für Abel, weil ihn Kain erschlug.
Genesis Gen 1 4 26 Auch dem Set wurde ein Sohn geboren und er nannte ihn Enosch. Damals begann man den Namen des Herrn anzurufen.
Genesis Gen 1 5 1 Das ist die Liste der Geschlechterfolge nach Adam: Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich.
Genesis Gen 1 5 2 Als Mann und Frau erschuf er sie, er segnete sie und nannte sie Mensch an dem Tag, da sie erschaffen wurden.
Genesis Gen 1 5 3 Adam war hundertdreißig Jahre alt, da zeugte er einen Sohn, der ihm ähnlich war, wie sein Abbild, und nannte ihn Set.
Genesis Gen 1 5 4 Nach der Geburt Sets lebte Adam noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 5 5 Die gesamte Lebenszeit Adams betrug neunhundertdreißig Jahre, dann starb er.
Genesis Gen 1 5 6 Set war hundertfünf Jahre alt, da zeugte er Enosch.
Genesis Gen 1 5 7 Nach der Geburt des Enosch lebte Set noch achthundertsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 5 8 Die gesamte Lebenszeit Sets betrug neunhundertzwölf Jahre, dann starb er.
Genesis Gen 1 5 9 Enosch war neunzig Jahre alt, da zeugte er Kenan.
Genesis Gen 1 5 10 Nach der Geburt Kenans lebte Enosch noch achthundertfünfzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 5 11 Die gesamte Lebenszeit des Enosch betrug neunhundertfünf Jahre, dann starb er.
Genesis Gen 1 5 12 Kenan war siebzig Jahre alt, da zeugte er Mahalalel.
Genesis Gen 1 5 13 Nach der Geburt Mahalalels lebte Kenan noch achthundertvierzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 5 14 Die gesamte Lebenszeit Kenans betrug neunhundertzehn Jahre, dann starb er.
Genesis Gen 1 5 15 Mahalalel war fünfundsechzig Jahre alt, da zeugte er Jered.
Genesis Gen 1 5 16 Nach der Geburt Jereds lebte Mahalalel noch achthundertdreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 5 17 Die gesamte Lebenszeit Mahalalels betrug achthundertfünfundneunzig Jahre, dann starb er.
Genesis Gen 1 5 18 Jered war hundertzweiundsechzig Jahre alt, da zeugte er Henoch.
Genesis Gen 1 5 19 Nach der Geburt Henochs lebte Jered noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 5 20 Die gesamte Lebenszeit Jereds betrug neunhundertzweiundsechzig Jahre, dann starb er.
Genesis Gen 1 5 21 Henoch war fünfundsechzig Jahre alt, da zeugte er Metuschelach.
Genesis Gen 1 5 22 Nach der Geburt Metuschelachs ging Henoch seinen Weg mit Gott noch dreihundert Jahre lang und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 5 23 Die gesamte Lebenszeit Henochs betrug dreihundertfünfundsechzig Jahre.
Genesis Gen 1 5 24 Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen.
Genesis Gen 1 5 25 Metuschelach war hundertsiebenundachtzig Jahre alt, da zeugte er Lamech.
Genesis Gen 1 5 26 Nach der Geburt Lamechs lebte Metuschelach noch siebenhundertzweiundachtzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 5 27 Die gesamte Lebenszeit Metuschelachs betrug neunhundertneunundsechzig Jahre, dann starb er.
Genesis Gen 1 5 28 Lamech war hundertzweiundachtzig Jahre alt, da zeugte er einen Sohn
Genesis Gen 1 5 29 und nannte ihn Noach (Ruhe). Dabei sagte er: Er wird uns aufatmen lassen von unserer Arbeit und von der Mühe unserer Hände um den Ackerboden, den der Herr verflucht hat.
Genesis Gen 1 5 30 Nach der Geburt Noachs lebte Lamech noch fünfhundertfünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 5 31 Die gesamte Lebenszeit Lamechs betrug siebenhundertsiebenundsiebzig Jahre, dann starb er.
Genesis Gen 1 5 32 Noach zeugte im Alter von fünfhundert Jahren Sem, Ham und Jafet.
Genesis Gen 1 6 1 Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden,
Genesis Gen 1 6 2 sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel.
Genesis Gen 1 6 3 Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragen.
Genesis Gen 1 6 4 In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch, nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese ihnen Kinder geboren hatten. Das sind die Helden der Vorzeit, die berühmten Männer.
Genesis Gen 1 6 5 Der Herr sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens immer nur böse war.
Genesis Gen 1 6 6 Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh.
Genesis Gen 1 6 7 Der Herr sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich, sie gemacht zu haben.
Genesis Gen 1 6 8 Nur Noach fand Gnade in den Augen des Herrn.
Genesis Gen 1 6 9 Das ist die Geschlechterfolge nach Noach: Noach war ein gerechter, untadeliger Mann unter seinen Zeitgenossen; er ging seinen Weg mit Gott.
Genesis Gen 1 6 10 Noach zeugte drei Söhne, Sem, Ham und Jafet.
Genesis Gen 1 6 11 Die Erde aber war in Gottes Augen verdorben, sie war voller Gewalttat.
Genesis Gen 1 6 12 Gott sah sich die Erde an: Sie war verdorben, denn alle Wesen aus Fleisch auf der Erde lebten verdorben.
Genesis Gen 1 6 13 Da sprach Gott zu Noach: Ich sehe, das Ende aller Wesen aus Fleisch ist da; denn durch sie ist die Erde voller Gewalttat. Nun will ich sie zugleich mit der Erde verderben.
Genesis Gen 1 6 14 Mach dir eine Arche aus Zypressenholz! Statte sie mit Kammern aus, und dichte sie innen und außen mit Pech ab!
Genesis Gen 1 6 15 So sollst du die Arche bauen: Dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch soll sie sein.
Genesis Gen 1 6 16 Mach der Arche ein Dach und hebe es genau um eine Elle nach oben an! Den Eingang der Arche bring an der Seite an! Richte ein unteres, ein zweites und ein drittes Stockwerk ein!
Genesis Gen 1 6 17 Ich will nämlich die Flut über die Erde bringen, um alle Wesen aus Fleisch unter dem Himmel, alles, was Lebensgeist in sich hat, zu verderben. Alles auf Erden soll verenden.
Genesis Gen 1 6 18 Mit dir aber schließe ich meinen Bund. Geh in die Arche, du, deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne!
Genesis Gen 1 6 19 Von allem, was lebt, von allen Wesen aus Fleisch, führe je zwei in die Arche, damit sie mit dir am Leben bleiben; je ein Männchen und ein Weibchen sollen es sein.
Genesis Gen 1 6 20 Von allen Arten der Vögel, von allen Arten des Viehs, von allen Arten der Kriechtiere auf dem Erdboden sollen je zwei zu dir kommen, damit sie am Leben bleiben.
Genesis Gen 1 6 21 Nimm dir von allem Essbaren mit und leg dir einen Vorrat an! Dir und ihnen soll es zur Nahrung dienen.
Genesis Gen 1 6 22 Noach tat alles genau so, wie ihm Gott aufgetragen hatte.
Genesis Gen 1 7 1 Darauf sprach der Herr zu Noach: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus, denn ich habe gesehen, dass du unter deinen Zeitgenossen vor mir gerecht bist.
Genesis Gen 1 7 2 Von allen reinen Tieren nimm dir je sieben Paare mit und von allen unreinen Tieren je ein Paar,
Genesis Gen 1 7 3 auch von den Vögeln des Himmels je sieben Männchen und Weibchen, um Nachwuchs auf der ganzen Erde am Leben zu erhalten.
Genesis Gen 1 7 4 Denn noch sieben Tage dauert es, dann lasse ich es vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde regnen und tilge vom Erdboden alle Wesen, die ich gemacht habe.
Genesis Gen 1 7 5 Noach tat alles, was ihm der Herr aufgetragen hatte.
Genesis Gen 1 7 6 Noach war sechshundert Jahre alt, als die Flut über die Erde kam.
Genesis Gen 1 7 7 Noach ging also mit seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne in die Arche, bevor das Wasser der Flut kam.
Genesis Gen 1 7 8 Von den reinen und unreinen Tieren, von den Vögeln und allem, was sich auf dem Erdboden regt,
Genesis Gen 1 7 9 kamen immer zwei zu Noach in die Arche, Männchen und Weibchen, wie Gott dem Noach aufgetragen hatte.
Genesis Gen 1 7 10 Als die sieben Tage vorbei waren, kam das Wasser der Flut über die Erde,
Genesis Gen 1 7 11 im sechshundertsten Lebensjahr Noachs, am siebzehnten Tag des zweiten Monats. An diesem Tag brachen alle Quellen der gewaltigen Urflut auf und die Schleusen des Himmels öffneten sich.
Genesis Gen 1 7 12 Der Regen ergoss sich vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde.
Genesis Gen 1 7 13 Genau an jenem Tag waren Noach, die Söhne Noachs, Sem, Ham und Jafet, Noachs Frau und mit ihnen die drei Frauen seiner Söhne in die Arche gegangen,
Genesis Gen 1 7 14 sie und alle Arten der Tiere, alle Arten des Viehs und alle Arten der Kriechtiere, die sich auf der Erde regen, und alle Arten der Vögel, des fliegenden Getiers.
Genesis Gen 1 7 15 Sie waren zu Noach in die Arche gekommen, immer zwei von allen Wesen aus Fleisch, in denen Lebensgeist ist.
Genesis Gen 1 7 16 Von allen Tieren waren Männchen und Weibchen gekommen, wie Gott ihm aufgetragen hatte. Dann schloss der Herr hinter ihm zu.
Genesis Gen 1 7 17 Die Flut auf der Erde dauerte vierzig Tage. Das Wasser stieg und hob die Arche immer höher über die Erde.
Genesis Gen 1 7 18 Das Wasser schwoll an und stieg immer mehr auf der Erde, die Arche aber trieb auf dem Wasser dahin.
Genesis Gen 1 7 19 Das Wasser war auf der Erde gewaltig angeschwollen und bedeckte alle hohen Berge, die es unter dem ganzen Himmel gibt.
Genesis Gen 1 7 20 Das Wasser war fünfzehn Ellen über die Berge hinaus angeschwollen und hatte sie zugedeckt.
Genesis Gen 1 7 21 Da verendeten alle Wesen aus Fleisch, die sich auf der Erde geregt hatten, Vögel, Vieh und sonstige Tiere, alles, wovon die Erde gewimmelt hatte, und auch alle Menschen.
Genesis Gen 1 7 22 Alles, was auf der Erde durch die Nase Lebensgeist atmete, kam um.
Genesis Gen 1 7 23 Gott vertilgte also alle Wesen auf dem Erdboden, Menschen, Vieh, Kriechtiere und die Vögel des Himmels; sie alle wurden vom Erdboden vertilgt. Übrig blieb nur Noach und was mit ihm in der Arche war.
Genesis Gen 1 7 24 Das Wasser aber schwoll hundertfünfzig Tage lang auf der Erde an.
Genesis Gen 1 8 1 Da dachte Gott an Noach und an alle Tiere und an alles Vieh, das bei ihm in der Arche war. Gott ließ einen Wind über die Erde wehen und das Wasser sank.
Genesis Gen 1 8 2 Die Quellen der Urflut und die Schleusen des Himmels schlossen sich; der Regen vom Himmel ließ nach
Genesis Gen 1 8 3 und das Wasser verlief sich allmählich von der Erde. So nahm das Wasser nach hundertfünfzig Tagen ab.
Genesis Gen 1 8 4 Am siebzehnten Tag des siebten Monats setzte die Arche im Gebirge Ararat auf.
Genesis Gen 1 8 5 Das Wasser nahm immer mehr ab, bis zum zehnten Monat. Am ersten Tag des zehnten Monats wurden die Berggipfel sichtbar.
Genesis Gen 1 8 6 Nach vierzig Tagen öffnete Noach das Fenster der Arche, das er gemacht hatte,
Genesis Gen 1 8 7 und ließ einen Raben hinaus. Der flog aus und ein, bis das Wasser auf der Erde vertrocknet war.
Genesis Gen 1 8 8 Dann ließ er eine Taube hinaus, um zu sehen, ob das Wasser auf der Erde abgenommen habe.
Genesis Gen 1 8 9 Die Taube fand keinen Halt für ihre Füße und kehrte zu ihm in die Arche zurück, weil über der ganzen Erde noch Wasser stand. Er streckte seine Hand aus und nahm die Taube wieder zu sich in die Arche.
Genesis Gen 1 8 10 Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ wieder die Taube aus der Arche.
Genesis Gen 1 8 11 Gegen Abend kam die Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig. Jetzt wusste Noach, dass nur noch wenig Wasser auf der Erde stand.
Genesis Gen 1 8 12 Er wartete weitere sieben Tage und ließ die Taube noch einmal hinaus. Nun kehrte sie nicht mehr zu ihm zurück.
Genesis Gen 1 8 13 Im sechshundertersten Jahr Noachs, am ersten Tag des ersten Monats, hatte sich das Wasser verlaufen. Da entfernte Noach das Verdeck der Arche, blickte hinaus, und siehe: Die Erdoberfläche war trocken.
Genesis Gen 1 8 14 Am siebenundzwanzigsten Tag des zweiten Monats war die Erde trocken.
Genesis Gen 1 8 15 Da sprach Gott zu Noach:
Genesis Gen 1 8 16 Komm heraus aus der Arche, du, deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne!
Genesis Gen 1 8 17 Bring mit dir alle Tiere heraus, alle Wesen aus Fleisch, die Vögel, das Vieh und alle Kriechtiere, die sich auf der Erde regen. Auf der Erde soll es von ihnen wimmeln; sie sollen fruchtbar sein und sich auf der Erde vermehren.
Genesis Gen 1 8 18 Da kam Noach heraus, er, seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne.
Genesis Gen 1 8 19 Auch alle Tiere kamen, nach Gattungen geordnet, aus der Arche, die Kriechtiere, die Vögel, alles, was sich auf der Erde regt.
Genesis Gen 1 8 20 Dann baute Noach dem Herrn einen Altar, nahm von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte auf dem Altar Brandopfer dar.
Genesis Gen 1 8 21 Der Herr roch den beruhigenden Duft und der Herr sprach bei sich: Ich will die Erde wegen des Menschen nicht noch einmal verfluchen; denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe.
Genesis Gen 1 8 22 So lange die Erde besteht, /sollen nicht aufhören /Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, /Sommer und Winter, Tag und Nacht.
Genesis Gen 1 9 1 Dann segnete Gott Noach und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, vermehrt euch und bevölkert die Erde!
Genesis Gen 1 9 2 Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben.
Genesis Gen 1 9 3 Alles Lebendige, das sich regt, soll euch zur Nahrung dienen. Alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen.
Genesis Gen 1 9 4 Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, dürft ihr nicht essen.
Genesis Gen 1 9 5 Wenn aber euer Blut vergossen wird, fordere ich Rechenschaft, und zwar für das Blut eines jeden von euch. Von jedem Tier fordere ich Rechenschaft und vom Menschen. Für das Leben des Menschen fordere ich Rechenschaft von jedem seiner Brüder.
Genesis Gen 1 9 6 Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen. Denn: Als Abbild Gottes hat er den Menschen gemacht.
Genesis Gen 1 9 7 Seid fruchtbar und vermehrt euch; bevölkert die Erde und vermehrt euch auf ihr!
Genesis Gen 1 9 8 Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:
Genesis Gen 1 9 9 Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen
Genesis Gen 1 9 10 und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind.
Genesis Gen 1 9 11 Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.
Genesis Gen 1 9 12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen:
Genesis Gen 1 9 13 Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
Genesis Gen 1 9 14 Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken,
Genesis Gen 1 9 15 dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.
Genesis Gen 1 9 16 Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde.
Genesis Gen 1 9 17 Und Gott sprach zu Noach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde geschlossen habe.
Genesis Gen 1 9 18 Die Söhne Noachs, die aus der Arche gekommen waren, sind Sem, Ham und Jafet. Ham ist der Vater Kanaans.
Genesis Gen 1 9 19 Diese drei sind die Söhne Noachs; von ihnen stammen alle Völker der Erde ab.
Genesis Gen 1 9 20 Noach wurde der erste Ackerbauer und pflanzte einen Weinberg.
Genesis Gen 1 9 21 Er trank von dem Wein, wurde davon betrunken und lag entblößt in seinem Zelt.
Genesis Gen 1 9 22 Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und erzählte davon draußen seinen Brüdern.
Genesis Gen 1 9 23 Da nahmen Sem und Jafet einen Überwurf; den legten sich beide auf die Schultern, gingen rückwärts und bedeckten die Blöße ihres Vaters. Sie hatten ihr Gesicht abgewandt und konnten die Blöße des Vaters nicht sehen.
Genesis Gen 1 9 24 Als Noach aus seinem Rausch erwachte und erfuhr, was ihm sein zweiter Sohn angetan hatte,
Genesis Gen 1 9 25 sagte er: Verflucht sei Kanaan. /Der niedrigste Knecht sei er seinen Brüdern.
Genesis Gen 1 9 26 Und weiter sagte er: Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, /Kanaan aber sei sein Knecht.
Genesis Gen 1 9 27 Raum schaffe Gott für Jafet. /In Sems Zelten wohne er, /Kanaan aber sei sein Knecht.
Genesis Gen 1 9 28 Noach lebte nach der Flut noch dreihundertfünfzig Jahre.
Genesis Gen 1 9 29 Die gesamte Lebenszeit Noachs betrug neunhundertfünfzig Jahre, dann starb er.
Genesis Gen 1 10 Gen 10:2 [1] Das ist die Geschlechterfolge nach den Söhnen Noachs, Sem, Ham und Jafet. Ihnen wurden nach der Flut Söhne geboren. [2] Die Söhne Jafets sind Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras.
Genesis Gen 1 10 3 Die Söhne Gomers sind Aschkenas, Rifat und Togarma.
Genesis Gen 1 10 4 Die Söhne Jawans sind Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter.
Genesis Gen 1 10 5 Von ihnen zweigten sich die Inselvölker in ihren verschiedenen Ländern ab, jedes nach seiner Sprache und seinen Sippenverbänden in ihren Völkerschaften.
Genesis Gen 1 10 6 Die Söhne Hams sind Kusch, Ägypten, Put und Kanaan.
Genesis Gen 1 10 7 Die Söhne von Kusch sind Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha, und die Söhne Ragmas sind Saba und Dedan.
Genesis Gen 1 10 8 Kusch zeugte Nimrod; dieser wurde der erste Held auf der Erde.
Genesis Gen 1 10 9 Er war ein tüchtiger Jäger vor dem Herrn. Deshalb pflegt man zu sagen: Ein tüchtiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod.
Genesis Gen 1 10 10 Kerngebiet seines Reiches war Babel, Erech, Akkad und Kalne im Land Schinar.
Genesis Gen 1 10 11 Von diesem Land zog er nach Assur aus und erbaute Ninive, Rehobot-Ir, Kelach
Genesis Gen 1 10 12 sowie Resen, zwischen Ninive und Kelach, das ist die große Stadt.
Genesis Gen 1 10 13 Ägypten zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter,
Genesis Gen 1 10 14 die Patrositer und die Kasluhiter, von denen die Philister abstammen, ferner die Kaftoriter.
Genesis Gen 1 10 15 Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het,
Genesis Gen 1 10 16 ferner die Jebusiter, die Amoriter, die Girgaschiter,
Genesis Gen 1 10 17 die Hiwiter, die Arkiter, die Siniter,
Genesis Gen 1 10 18 die Arwaditer, die Zemariter und die Hamatiter. Später spalteten sich die Sippenverbände der Kanaaniter.
Genesis Gen 1 10 19 Das Gebiet der Kanaaniter reichte von Sidon, wenn man über Gerar kommt, bis Gaza, wenn man über Sodom, Gomorra, Adma und Zebojim kommt, bis Lescha.
Genesis Gen 1 10 20 Das waren die Söhne Hams nach ihren Sippenverbänden, nach ihren Sprachen in ihren Ländern und Völkerschaften.
Genesis Gen 1 10 21 Auch Sem wurden Kinder geboren. Er ist der Stammvater aller Söhne Ebers, der ältere Bruder Jafets.
Genesis Gen 1 10 22 Die Söhne Sems sind Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram.
Genesis Gen 1 10 23 Die Söhne Arams sind Uz, Hul, Geter und Masch.
Genesis Gen 1 10 24 Arpachschad zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber.
Genesis Gen 1 10 25 Dem Eber wurden zwei Söhne geboren; der eine hieß Peleg (Teilung), denn zu seiner Zeit wurde das Land geteilt, und sein Bruder hieß Joktan.
Genesis Gen 1 10 26 Joktan zeugte Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach,
Genesis Gen 1 10 27 Hadoram, Usal, Dikla,
Genesis Gen 1 10 28 Obal, Abimaël, Scheba,
Genesis Gen 1 10 29 Ofir, Hawila und Jobab. Das alles sind Söhne Joktans.
Genesis Gen 1 10 30 Ihr Siedlungsgebiet reichte von Mescha, wenn man über Sefar kommt, bis ans Ostgebirge.
Genesis Gen 1 10 31 Das waren die Söhne Sems nach ihren Sippenverbänden, nach ihren Sprachen in ihren Ländern, nach ihren Völkern.
Genesis Gen 1 10 32 Das waren die Sippenverbände der Söhne Noachs nach ihrer Geschlechterfolge in ihren Völkern. Von ihnen zweigten sich nach der Flut die Völker der Erde ab.
Genesis Gen 1 11 1 Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.
Genesis Gen 1 11 2 Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an.
Genesis Gen 1 11 3 Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel.
Genesis Gen 1 11 4 Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.
Genesis Gen 1 11 5 Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.
Genesis Gen 1 11 6 Er sprach: Seht nur, [ein] Volk sind sie und [eine] Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen.
Genesis Gen 1 11 7 Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht.
Genesis Gen 1 11 8 Der Herr zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen.
Genesis Gen 1 11 9 Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.
Genesis Gen 1 11 10 Das ist die Geschlechterfolge nach Sem: Sem zeugte im Alter von hundert Jahren Arpachschad, zwei Jahre nach der Flut.
Genesis Gen 1 11 11 Nach der Geburt Arpachschads lebte Sem noch fünfhundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 11 12 Arpachschad zeugte mit fünfunddreißig Jahren Schelach.
Genesis Gen 1 11 13 Nach der Geburt Schelachs lebte Arpachschad noch vierhundertdrei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 11 14 Schelach zeugte mit dreißig Jahren Eber.
Genesis Gen 1 11 15 Nach der Geburt Ebers lebte Schelach noch vierhundertdrei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 11 16 Eber war vierunddreißig Jahre alt, da zeugte er Peleg.
Genesis Gen 1 11 17 Nach der Geburt Pelegs lebte Eber noch vierhundertdreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 11 18 Peleg war dreißig Jahre alt, da zeugte er Regu.
Genesis Gen 1 11 19 Nach der Geburt Regus lebte Peleg noch zweihundertneun Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 11 20 Regu war zweiunddreißig Jahre alt, da zeugte er Serug.
Genesis Gen 1 11 21 Nach der Geburt Serugs lebte Regu noch zweihundertsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 11 22 Serug war dreißig Jahre alt, da zeugte er Nahor.
Genesis Gen 1 11 23 Nach der Geburt Nahors lebte Serug noch zweihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 11 24 Nahor war neunundzwanzig Jahre alt, da zeugte er Terach.
Genesis Gen 1 11 25 Nach der Geburt Terachs lebte Nahor noch hundertneunzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
Genesis Gen 1 11 26 Terach war siebzig Jahre alt, da zeugte er Abram, Nahor und Haran.
Genesis Gen 1 11 27 Das ist die Geschlechterfolge nach Terach: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; Haran zeugte Lot.
Genesis Gen 1 11 28 Dann starb Haran, noch vor seinem Vater Terach, in seiner Heimat Ur in Chaldäa.
Genesis Gen 1 11 29 Abram und Nahor nahmen sich Frauen; die Frau Abrams hieß Sarai und die Frau Nahors hieß Milka; sie war die Tochter Harans, des Vaters der Milka und der Jiska.
Genesis Gen 1 11 30 Sarai war unfruchtbar, sie hatte keine Kinder.
Genesis Gen 1 11 31 Terach nahm seinen Sohn Abram, seinen Enkel Lot, den Sohn Harans, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes Abram, und sie wanderten miteinander aus Ur in Chaldäa aus, um in das Land Kanaan zu ziehen. Als sie aber nach Haran kamen, siedelten sie sich dort an.
Genesis Gen 1 11 32 Die Lebenszeit Terachs betrug zweihundertfünf Jahre, dann starb Terach in Haran.
Genesis Gen 1 12 1 Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.
Genesis Gen 1 12 2 Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein.
Genesis Gen 1 12 3 Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.
Genesis Gen 1 12 4 Da zog Abram weg, wie der Herr ihm gesagt hatte, und mit ihm ging auch Lot. Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran fortzog.
Genesis Gen 1 12 5 Abram nahm seine Frau Sarai mit, seinen Neffen Lot und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und die Knechte und Mägde, die sie in Haran gewonnen hatten. Sie wanderten nach Kanaan aus und kamen dort an.
Genesis Gen 1 12 6 Abram zog durch das Land bis zur Stätte von Sichem, bis zur Orakeleiche. Die Kanaaniter waren damals im Land.
Genesis Gen 1 12 7 Der Herr erschien Abram und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land. Dort baute er dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar.
Genesis Gen 1 12 8 Von da brach er auf zum Bergland östlich von Bet-El und schlug sein Zelt so auf, dass er Bet-El im Westen und Ai im Osten hatte. Dort baute er dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.
Genesis Gen 1 12 9 Dann zog Abram immer weiter, dem Negeb zu.
Genesis Gen 1 12 10 Als über das Land eine Hungersnot kam, zog Abram nach Ägypten hinab, um dort zu bleiben; denn die Hungersnot lastete schwer auf dem Land.
Genesis Gen 1 12 11 Als er sich Ägypten näherte, sagte er zu seiner Frau Sarai: Ich weiß, du bist eine schöne Frau.
Genesis Gen 1 12 12 Wenn dich die Ägypter sehen, werden sie sagen: Das ist seine Frau!, und sie werden mich erschlagen, dich aber am Leben lassen.
Genesis Gen 1 12 13 Sag doch, du seiest meine Schwester, damit es mir deinetwegen gut geht und ich um deinetwillen am Leben bleibe.
Genesis Gen 1 12 14 Als Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, dass die Frau sehr schön war.
Genesis Gen 1 12 15 Die Beamten des Pharao sahen sie und rühmten sie vor dem Pharao. Da holte man die Frau in den Palast des Pharao.
Genesis Gen 1 12 16 Er behandelte Abram ihretwegen gut: Abram bekam Schafe und Ziegen, Rinder und Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele.
Genesis Gen 1 12 17 Als aber der Herr wegen Sarai, der Frau Abrams, den Pharao und sein Haus mit schweren Plagen schlug,
Genesis Gen 1 12 18 ließ der Pharao Abram rufen und sagte: Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist?
Genesis Gen 1 12 19 Warum hast du behauptet, sie sei deine Schwester, sodass ich sie mir zur Frau nahm? Nun, da hast du deine Frau wieder, nimm sie und geh!
Genesis Gen 1 12 20 Dann ordnete der Pharao seinetwegen Leute ab, die ihn, seine Frau und alles, was ihm gehörte, fortgeleiten sollten.
Genesis Gen 1 13 1 Von Ägypten zog Abram in den Negeb hinauf, er und seine Frau mit allem, was ihm gehörte, und mit ihm auch Lot.
Genesis Gen 1 13 2 Abram hatte einen sehr ansehnlichen Besitz an Vieh, Silber und Gold.
Genesis Gen 1 13 3 Er wanderte von einem Lagerplatz zum andern weiter, vom Negeb bis nach Bet-El, bis zu dem Ort, an dem anfangs sein Zelt gestanden hatte, zwischen Bet-El und Ai,
Genesis Gen 1 13 4 dem Ort, wo er früher den Altar erbaut hatte. Dort rief Abram den Namen des Herrn an.
Genesis Gen 1 13 5 Auch Lot, der mit Abram gezogen war, besaß Schafe und Ziegen, Rinder und Zelte.
Genesis Gen 1 13 6 Das Land war aber zu klein, als dass sich beide nebeneinander hätten ansiedeln können; denn ihr Besitz war zu groß und so konnten sie sich nicht miteinander niederlassen.
Genesis Gen 1 13 7 Zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots kam es zum Streit; auch siedelten damals noch die Kanaaniter und die Perisiter im Land.
Genesis Gen 1 13 8 Da sagte Abram zu Lot: Zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten soll es keinen Streit geben; wir sind doch Brüder.
Genesis Gen 1 13 9 Liegt nicht das ganze Land vor dir? Trenn dich also von mir! Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts; wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links.
Genesis Gen 1 13 10 Lot blickte auf und sah, dass die ganze Jordangegend bewässert war. Bevor der Herr Sodom und Gomorra vernichtete, war sie bis Zoar hin wie der Garten des Herrn, wie das Land Ägypten.
Genesis Gen 1 13 11 Da wählte sich Lot die ganze Jordangegend aus. Lot brach nach Osten auf und sie trennten sich voneinander.
Genesis Gen 1 13 12 Abram ließ sich in Kanaan nieder, während Lot sich in den Städten jener Gegend niederließ und seine Zelte bis Sodom hin aufschlug.
Genesis Gen 1 13 13 Die Leute von Sodom aber waren sehr böse und sündigten schwer gegen den Herrn.
Genesis Gen 1 13 14 Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte, sprach der Herr zu Abram: Blick auf und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen.
Genesis Gen 1 13 15 Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben.
Genesis Gen 1 13 16 Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen kann, wird auch deine Nachkommen zählen können.
Genesis Gen 1 13 17 Mach dich auf, durchzieh das Land in seiner Länge und Breite; denn dir werde ich es geben.
Genesis Gen 1 13 18 Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder. Dort baute er dem Herrn einen Altar.
Genesis Gen 1 14 1 Damals führten Amrafel, der König von Schinar, Arjoch, der König von Ellasar, Kedor-Laomer, der König von Elam, und Tidal, der König der Völker,
Genesis Gen 1 14 2 Krieg gegen Bera, den König von Sodom, Birscha, den König von Gomorra, Schinab, den König von Adma, Schemeber, den König von Zebojim, und den König von Bela, das jetzt Zoar heißt.
Genesis Gen 1 14 3 Sie alle zogen als Verbündete in das Siddimtal, das jetzt Salzmeer heißt.
Genesis Gen 1 14 4 Zwölf Jahre waren sie Kedor-Laomer untertan gewesen, im dreizehnten Jahr fielen sie von ihm ab.
Genesis Gen 1 14 5 Im vierzehnten Jahr kamen Kedor-Laomer und die mit ihm verbündeten Könige. Sie schlugen die Rafaïter in Aschterot-Karnajim, die Susiter in Ham, die Emiter in der Ebene von Kirjatajim
Genesis Gen 1 14 6 und die Horiter in ihrem Gebirge Seïr bis nach El-Paran, das am Rande der Wüste liegt.
Genesis Gen 1 14 7 Auf dem Rückweg kamen sie nach En-Mischpat, das jetzt Kadesch heißt, und verwüsteten das ganze Gebiet der Amalekiter sowie das der Amoriter, die in Hazezon-Tamar wohnten.
Genesis Gen 1 14 8 Der König von Sodom, der König von Gomorra, der König von Adma, der König von Zebojim und der König von Bela, das jetzt Zoar heißt, zogen aus und stellten sich ihnen im Siddimtal zum Kampf,
Genesis Gen 1 14 9 nämlich Kedor-Laomer, dem König von Elam, Tidal, dem König der Völker, Amrafel, dem König von Schinar, und Arjoch, dem König von Ellasar: vier Könige gegen fünf.
Genesis Gen 1 14 10 Das Siddimtal war voller Erdpechgruben; die Könige von Sodom und Gomorra mussten fliehen und fielen dort hinein, die Übrigen flohen ins Gebirge.
Genesis Gen 1 14 11 Die Feinde nahmen die ganze Habe von Sodom und Gomorra sowie alle ihre Vorräte mit und zogen ab.
Genesis Gen 1 14 12 Als sie abzogen, nahmen sie auch Lot, den Neffen Abrams, und seine Habe mit; Lot wohnte damals in Sodom.
Genesis Gen 1 14 13 Ein Flüchtling kam und berichtete es dem Hebräer Abram; Abram wohnte bei den Eichen des Amoriters Mamre, des Bruders Eschkols und Aners, die seine Bundesgenossen waren.
Genesis Gen 1 14 14 Als Abram hörte, sein Bruder sei gefangen, musterte er seine ausgebildete Mannschaft, dreihundertachtzehn Mann, die alle in seinem Haus geboren waren, und nahm die Verfolgung auf bis nach Dan.
Genesis Gen 1 14 15 In der Nacht verteilten sie sich, er und seine Knechte, um sie zu überfallen. Er schlug sie und verfolgte sie bis Hoba, nördlich von Damaskus.
Genesis Gen 1 14 16 Er brachte die ganze Habe zurück, auch seinen Bruder Lot und dessen Besitz sowie die Frauen und die übrigen Leute.
Genesis Gen 1 14 17 Als er nach dem Sieg über Kedor-Laomer und die mit ihm verbündeten Könige zurückkam, zog ihm der König von Sodom ins Schawetal entgegen, das jetzt Königstal heißt.
Genesis Gen 1 14 18 Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes.
Genesis Gen 1 14 19 Er segnete Abram und sagte: Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, /dem Schöpfer des Himmels und der Erde,
Genesis Gen 1 14 20 und gepriesen sei der Höchste Gott, /der deine Feinde an dich ausgeliefert hat. Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.
Genesis Gen 1 14 21 Der König von Sodom sagte zu Abram: Gib mir die Leute zurück, die Habe behalte!
Genesis Gen 1 14 22 Abram entgegnete dem König von Sodom: Ich erhebe meine Hand zum Herrn, dem Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde:
Genesis Gen 1 14 23 Keinen Faden und keinen Schuhriemen, nichts von allem, was dir gehört, will ich behalten. Du sollst nicht behaupten können: Ich habe Abram reich gemacht.
Genesis Gen 1 14 24 Nur was meine Leute verzehrt haben und was auf die Männer entfällt, die mit mir gezogen sind, auf Aner, Eschkol und Mamre, das sollen sie als ihren Anteil behalten.
Genesis Gen 1 15 1 Nach diesen Ereignissen erging das Wort des Herrn in einer Vision an Abram: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild; dein Lohn wird sehr groß sein.
Genesis Gen 1 15 2 Abram antwortete: Herr, mein Herr, was willst du mir schon geben? Ich gehe doch kinderlos dahin und Erbe meines Hauses ist Eliëser aus Damaskus.
Genesis Gen 1 15 3 Und Abram sagte: Du hast mir ja keine Nachkommen gegeben; also wird mich mein Haussklave beerben.
Genesis Gen 1 15 4 Da erging das Wort des Herrn an ihn: Nicht er wird dich beerben, sondern dein leiblicher Sohn wird dein Erbe sein.
Genesis Gen 1 15 5 Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.
Genesis Gen 1 15 6 Abram glaubte dem Herrn und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.
Genesis Gen 1 15 7 Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zu Eigen zu geben.
Genesis Gen 1 15 8 Da sagte Abram: Herr, mein Herr, woran soll ich erkennen, dass ich es zu Eigen bekomme?
Genesis Gen 1 15 9 Der Herr antwortete ihm: Hol mir ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine Haustaube!
Genesis Gen 1 15 10 Abram brachte ihm alle diese Tiere, zerteilte sie und legte je eine Hälfte der andern gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht.
Genesis Gen 1 15 11 Da stießen Raubvögel auf die Fleischstücke herab, doch Abram verscheuchte sie.
Genesis Gen 1 15 12 Bei Sonnenuntergang fiel auf Abram ein tiefer Schlaf; große, unheimliche Angst überfiel ihn.
Genesis Gen 1 15 13 Gott sprach zu Abram: Du sollst wissen: Deine Nachkommen werden als Fremde in einem Land wohnen, das ihnen nicht gehört. Sie werden dort als Sklaven dienen und man wird sie vierhundert Jahre lang hart behandeln.
Genesis Gen 1 15 14 Aber auch über das Volk, dem sie als Sklaven dienen, werde ich Gericht halten und nachher werden sie mit reicher Habe ausziehen.
Genesis Gen 1 15 15 Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern heimgehen; in hohem Alter wirst du begraben werden.
Genesis Gen 1 15 16 Erst die vierte Generation wird hierher zurückkehren; denn noch hat die Schuld der Amoriter nicht ihr volles Maß erreicht.
Genesis Gen 1 15 17 Die Sonne war untergegangen und es war dunkel geworden. Auf einmal waren ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel da; sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch.
Genesis Gen 1 15 18 An diesem Tag schloss der Herr mit Abram folgenden Bund: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum großen Strom Eufrat,
Genesis Gen 1 15 19 (das Land) der Keniter, der Kenasiter, der Kadmoniter,
Genesis Gen 1 15 20 der Hetiter, der Perisiter, der Rafaïter,
Genesis Gen 1 15 21 der Amoriter, der Kanaaniter, der Girgaschiter, der Hiwiter und der Jebusiter.
Genesis Gen 1 16 1 Sarai, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren. Sie hatte aber eine ägyptische Magd namens Hagar.
Genesis Gen 1 16 2 Sarai sagte zu Abram: Der Herr hat mir Kinder versagt. Geh zu meiner Magd! Vielleicht komme ich durch sie zu einem Sohn. Abram hörte auf sie.
Genesis Gen 1 16 3 Sarai, Abrams Frau, nahm also die Ägypterin Hagar, ihre Magd, - zehn Jahre, nachdem sich Abram in Kanaan niedergelassen hatte - und gab sie ihrem Mann Abram zur Frau.
Genesis Gen 1 16 4 Er ging zu Hagar und sie wurde schwanger. Als sie merkte, dass sie schwanger war, verlor die Herrin bei ihr an Achtung.
Genesis Gen 1 16 5 Da sagte Sarai zu Abram: Das Unrecht, das ich erfahre, komme auf dich. Ich habe dir meine Magd überlassen. Kaum merkt sie, dass sie schwanger ist, so verliere ich schon an Achtung bei ihr. Der Herr entscheide zwischen mir und dir.
Genesis Gen 1 16 6 Abram entgegnete Sarai: Hier ist deine Magd; sie ist in deiner Hand. Tu mit ihr, was du willst. Da behandelte Sarai sie so hart, dass ihr Hagar davonlief.
Genesis Gen 1 16 7 Der Engel des Herrn fand Hagar an einer Quelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur.
Genesis Gen 1 16 8 Er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du und wohin gehst du? Sie antwortete: Ich bin meiner Herrin Sarai davongelaufen.
Genesis Gen 1 16 9 Da sprach der Engel des Herrn zu ihr: Geh zurück zu deiner Herrin und ertrag ihre harte Behandlung!
Genesis Gen 1 16 10 Der Engel des Herrn sprach zu ihr: Deine Nachkommen will ich so zahlreich machen, dass man sie nicht zählen kann.
Genesis Gen 1 16 11 Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Du bist schwanger, du wirst einen Sohn gebären und ihn Ismael (Gott hört) nennen; denn der Herr hat auf dich gehört in deinem Leid.
Genesis Gen 1 16 12 Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. /Seine Hand gegen alle, die Hände aller gegen ihn! /Allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.
Genesis Gen 1 16 13 Da nannte sie den Herrn, der zu ihr gesprochen hatte: El-Roï (Gott, der nach mir schaut). Sie sagte nämlich: Habe ich hier nicht nach dem geschaut, der nach mir schaut?
Genesis Gen 1 16 14 Darum nannte sie den Brunnen Beer-Lahai-Roï (Brunnen des Lebendigen, der nach mir schaut). Er liegt zwischen Kadesch und Bered.
Genesis Gen 1 16 15 Hagar gebar dem Abram einen Sohn und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael.
Genesis Gen 1 16 16 Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael gebar.
Genesis Gen 1 17 1 Als Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Geh deinen Weg vor mir und sei rechtschaffen!
Genesis Gen 1 17 2 Ich will einen Bund stiften zwischen mir und dir und dich sehr zahlreich machen.
Genesis Gen 1 17 3 Abram fiel auf sein Gesicht nieder; Gott redete mit ihm und sprach:
Genesis Gen 1 17 4 Das ist mein Bund mit dir: Du wirst Stammvater einer Menge von Völkern.
Genesis Gen 1 17 5 Man wird dich nicht mehr Abram nennen. Abraham (Vater der Menge) wirst du heißen; denn zum Stammvater einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt.
Genesis Gen 1 17 6 Ich mache dich sehr fruchtbar und lasse Völker aus dir entstehen; Könige werden von dir abstammen.
Genesis Gen 1 17 7 Ich schließe meinen Bund zwischen mir und dir samt deinen Nachkommen, Generation um Generation, einen ewigen Bund: Dir und deinen Nachkommen werde ich Gott sein.
Genesis Gen 1 17 8 Dir und deinen Nachkommen gebe ich ganz Kanaan, das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer zu Eigen und ich will ihnen Gott sein.
Genesis Gen 1 17 9 Und Gott sprach zu Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen, Generation um Generation.
Genesis Gen 1 17 10 Das ist mein Bund zwischen mir und euch samt deinen Nachkommen, den ihr halten sollt: Alles, was männlich ist unter euch, muss beschnitten werden.
Genesis Gen 1 17 11 Am Fleisch eurer Vorhaut müsst ihr euch beschneiden lassen. Das soll geschehen zum Zeichen des Bundes zwischen mir und euch.
Genesis Gen 1 17 12 Alle männlichen Kinder bei euch müssen, sobald sie acht Tage alt sind, beschnitten werden in jeder eurer Generationen, seien sie im Haus geboren oder um Geld von irgendeinem Fremden erworben, der nicht von dir abstammt.
Genesis Gen 1 17 13 Beschnitten muss sein der in deinem Haus Geborene und der um Geld Erworbene. So soll mein Bund, dessen Zeichen ihr an eurem Fleisch tragt, ein ewiger Bund sein.
Genesis Gen 1 17 14 Ein Unbeschnittener, eine männliche Person, die am Fleisch ihrer Vorhaut nicht beschnitten ist, soll aus ihrem Stammesverband ausgemerzt werden. Er hat meinen Bund gebrochen.
Genesis Gen 1 17 15 Weiter sprach Gott zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst du nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara (Herrin) soll sie heißen.
Genesis Gen 1 17 16 Ich will sie segnen und dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich segne sie, sodass Völker aus ihr hervorgehen; Könige über Völker sollen ihr entstammen.
Genesis Gen 1 17 17 Da fiel Abraham auf sein Gesicht nieder und lachte. Er dachte: Können einem Hundertjährigen noch Kinder geboren werden und kann Sara als Neunzigjährige noch gebären?
Genesis Gen 1 17 18 Dann sagte Abraham zu Gott: Wenn nur Ismael vor dir am Leben bleibt!
Genesis Gen 1 17 19 Gott entgegnete: Nein, deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären und du sollst ihn Isaak nennen. Ich werde meinen Bund mit ihm schließen als einen ewigen Bund für seine Nachkommen.
Genesis Gen 1 17 20 Auch was Ismael angeht, erhöre ich dich. Ja, ich segne ihn, ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen und ich mache ihn zu einem großen Volk.
Genesis Gen 1 17 21 Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, den dir Sara im nächsten Jahr um diese Zeit gebären wird.
Genesis Gen 1 17 22 Als Gott das Gespräch beendet hatte, verließ er Abraham und fuhr zur Höhe auf.
Genesis Gen 1 17 23 Abraham nahm nun seinen Sohn Ismael sowie alle in seinem Haus Geborenen und alle um Geld Erworbenen, alle männlichen Personen vom Haus Abraham, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut noch am selben Tag, wie Gott ihm befohlen hatte.
Genesis Gen 1 17 24 Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde,
Genesis Gen 1 17 25 und sein Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.
Genesis Gen 1 17 26 Am selben Tag wurden Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten.
Genesis Gen 1 17 27 Auch alle Männer seines Hauses, die im Haus Geborenen und die um Geld von Fremden Erworbenen, wurden mit ihm beschnitten.
Genesis Gen 1 18 1 Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang.
Genesis Gen 1 18 2 Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder
Genesis Gen 1 18 3 und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei!
Genesis Gen 1 18 4 Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen.
Genesis Gen 1 18 5 Ich will einen Bissen Brot holen und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast.
Genesis Gen 1 18 6 Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an und backe Brotfladen!
Genesis Gen 1 18 7 Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete.
Genesis Gen 1 18 8 Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen.
Genesis Gen 1 18 9 Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er.
Genesis Gen 1 18 10 Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu.
Genesis Gen 1 18 11 Abraham und Sara waren schon alt; sie waren in die Jahre gekommen. Sara erging es längst nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt.
Genesis Gen 1 18 12 Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann!
Genesis Gen 1 18 13 Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt bin?
Genesis Gen 1 18 14 Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben.
Genesis Gen 1 18 15 Sara leugnete: Ich habe nicht gelacht. Sie hatte nämlich Angst. Er aber sagte: Doch, du hast gelacht.
Genesis Gen 1 18 16 Die Männer erhoben sich von ihrem Platz und schauten gegen Sodom. Abraham wollte mitgehen, um sie zu verabschieden.
Genesis Gen 1 18 17 Da sagte sich der Herr: Soll ich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe?
Genesis Gen 1 18 18 Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden, durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen.
Genesis Gen 1 18 19 Denn ich habe ihn dazu auserwählt, dass er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm aufträgt, den Weg des Herrn einzuhalten und zu tun, was gut und recht ist, damit der Herr seine Zusagen an Abraham erfüllen kann.
Genesis Gen 1 18 20 Der Herr sprach also: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer.
Genesis Gen 1 18 21 Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen.
Genesis Gen 1 18 22 Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn.
Genesis Gen 1 18 23 Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen?
Genesis Gen 1 18 24 Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort?
Genesis Gen 1 18 25 Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten?
Genesis Gen 1 18 26 Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.
Genesis Gen 1 18 27 Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin.
Genesis Gen 1 18 28 Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde.
Genesis Gen 1 18 29 Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun.
Genesis Gen 1 18 30 Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.
Genesis Gen 1 18 31 Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten.
Genesis Gen 1 18 32 Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten.
Genesis Gen 1 18 33 Nachdem der Herr das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging er weg und Abraham kehrte heim.
Genesis Gen 1 19 1 Die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom. Lot saß im Stadttor von Sodom. Als er sie sah, erhob er sich, trat auf sie zu, warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder
Genesis Gen 1 19 2 und sagte: Meine Herren, kehrt doch im Haus eures Knechtes ein, bleibt über Nacht und wascht euch die Füße! Am Morgen könnt ihr euren Weg fortsetzen. Nein, sagten sie, wir wollen im Freien übernachten.
Genesis Gen 1 19 3 Er redete ihnen aber so lange zu, bis sie mitgingen und bei ihm einkehrten. Er bereitete ihnen ein Mahl, ließ ungesäuerte Brote backen und sie aßen.
Genesis Gen 1 19 4 Sie waren noch nicht schlafen gegangen, da umstellten die Einwohner der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, Jung und Alt, alles Volk von weit und breit.
Genesis Gen 1 19 5 Sie riefen nach Lot und fragten ihn: Wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Heraus mit ihnen, wir wollen mit ihnen verkehren.
Genesis Gen 1 19 6 Da ging Lot zu ihnen hinaus vor die Tür, schloss sie hinter sich zu
Genesis Gen 1 19 7 und sagte: Aber meine Brüder, begeht doch nicht ein solches Verbrechen!
Genesis Gen 1 19 8 Seht, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben. Ich will sie euch herausbringen. Dann tut mit ihnen, was euch gefällt. Nur jenen Männern tut nichts an; denn deshalb sind sie ja unter den Schutz meines Daches getreten.
Genesis Gen 1 19 9 Sie aber schrien: Mach dich fort!, und sagten: Kommt da so ein einzelner Fremder daher und will sich als Richter aufspielen! Nun wollen wir es mit dir noch schlimmer treiben als mit ihnen. Sie setzten dem Mann, nämlich Lot, arg zu und waren schon dabei, die Tür aufzubrechen.
Genesis Gen 1 19 10 Da streckten jene Männer die Hand aus, zogen Lot zu sich ins Haus und sperrten die Tür zu.
Genesis Gen 1 19 11 Dann schlugen sie die Leute draußen vor dem Haus, Groß und Klein, mit Blindheit, sodass sie sich vergebens bemühten, den Eingang zu finden.
Genesis Gen 1 19 12 Die Männer sagten dann zu Lot: Hast du hier noch einen Schwiegersohn, Söhne, Töchter oder sonst jemand in der Stadt? Bring sie weg von diesem Ort!
Genesis Gen 1 19 13 Wir wollen nämlich diesen Ort vernichten; denn schwer ist die Klage, die über die Leute zum Herrn gedrungen ist. Der Herr hat uns geschickt, die Stadt zu vernichten.
Genesis Gen 1 19 14 Da ging Lot hinaus, redete auf seine Schwiegersöhne ein, die seine Töchter heiraten wollten, und sagte: Macht euch auf und verlasst diesen Ort; denn der Herr will die Stadt vernichten. Aber seine Schwiegersöhne meinten, er mache nur Spaß.
Genesis Gen 1 19 15 Als die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel Lot zur Eile: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht wegen der Schuld der Stadt hinweggerafft wirst.
Genesis Gen 1 19 16 Da er noch zögerte, fassten die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter an der Hand, weil der Herr mit ihm Mitleid hatte, führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt los.
Genesis Gen 1 19 17 Während er sie hinaus ins Freie führte, sagte er: Bring dich in Sicherheit, es geht um dein Leben. Sieh dich nicht um und bleib in der ganzen Gegend nicht stehen! Rette dich ins Gebirge, sonst wirst du auch weggerafft.
Genesis Gen 1 19 18 Lot aber sagte zu ihnen: Nein, mein Herr,
Genesis Gen 1 19 19 dein Knecht hat doch dein Wohlwollen gefunden. Du hast mir große Gunst erwiesen und mich am Leben gelassen. Ich kann aber nicht ins Gebirge fliehen, sonst lässt mich das Unglück nicht mehr los und ich muss sterben.
Genesis Gen 1 19 20 Da, die Stadt in der Nähe, dorthin könnte man fliehen. Sie ist doch klein; dorthin will ich mich retten. Ist sie nicht klein? So könnte ich am Leben bleiben.
Genesis Gen 1 19 21 Er antwortete ihm: Gut, auch das will ich dir gewähren und die Stadt, von der du sprichst, nicht zerstören.
Genesis Gen 1 19 22 Schnell flieh dorthin; denn ich kann nichts unternehmen, bevor du dort angekommen bist. Deshalb nannte er die Stadt Zoar (Kleine).
Genesis Gen 1 19 23 Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war,
Genesis Gen 1 19 24 ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen, vom Herrn, vom Himmel herab.
Genesis Gen 1 19 25 Er vernichtete von Grund auf jene Städte und die ganze Gegend, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs.
Genesis Gen 1 19 26 Als Lots Frau zurückblickte, wurde sie zu einer Salzsäule.
Genesis Gen 1 19 27 Am frühen Morgen begab sich Abraham an den Ort, an dem er dem Herrn gegenübergestanden hatte.
Genesis Gen 1 19 28 Er schaute gegen Sodom und Gomorra und auf das ganze Gebiet im Umkreis und sah: Qualm stieg von der Erde auf wie der Qualm aus einem Schmelzofen.
Genesis Gen 1 19 29 Als Gott die Städte der Gegend vernichtete, dachte er an Abraham und ließ Lot mitten aus der Zerstörung fortgeleiten, während er die Städte, in denen Lot gewohnt hatte, von Grund auf zerstörte.
Genesis Gen 1 19 30 Lot zog von Zoar weiter hinauf und ließ sich mit seinen beiden Töchtern im Gebirge nieder. Er fürchtete sich nämlich, in Zoar zu bleiben, und wollte lieber mit seinen beiden Töchtern in einer Höhle wohnen.
Genesis Gen 1 19 31 Eines Tages sagte die Ältere zur Jüngeren: Unser Vater wird alt und einen Mann, der mit uns verkehrt, wie es in aller Welt üblich ist, gibt es nicht.
Genesis Gen 1 19 32 Komm, geben wir unserem Vater Wein zu trinken und legen wir uns zu ihm, damit wir von unserem Vater Kinder bekommen.
Genesis Gen 1 19 33 Sie gaben also ihrem Vater am Abend Wein zu trinken; dann kam die Ältere und legte sich zu ihrem Vater. Er merkte nicht, wie sie sich hinlegte und wie sie aufstand.
Genesis Gen 1 19 34 Am anderen Tag sagte die Ältere zur Jüngeren: Ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Geben wir ihm auch heute Abend Wein zu trinken, dann geh und leg du dich zu ihm. So werden wir von unserem Vater Kinder bekommen.
Genesis Gen 1 19 35 Sie gaben ihrem Vater also auch an jenem Abend Wein zu trinken; dann legte sich die Jüngere zu ihm. Er merkte nicht, wie sie sich hinlegte und wie sie aufstand.
Genesis Gen 1 19 36 Beide Töchter Lots wurden von ihrem Vater schwanger.
Genesis Gen 1 19 37 Die Ältere gebar einen Sohn und nannte ihn Moab. Er gilt als Stammvater der Moabiter bis heute.
Genesis Gen 1 19 38 Auch die Jüngere gebar einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi. Er gilt als Stammvater der Ammoniter bis heute.
Genesis Gen 1 20 1 Abraham brach von dort auf und zog in den Negeb. Er ließ sich zwischen Kadesch und Schur nieder und hielt sich in Gerar als Fremder auf.
Genesis Gen 1 20 2 Abraham behauptete von Sara, seiner Frau: Sie ist meine Schwester. Da schickte Abimelech, der König von Gerar, hin und ließ Sara holen.
Genesis Gen 1 20 3 Nachts kam Gott zu Abimelech und sprach zu ihm im Traum: Du musst sterben wegen der Frau, die du dir genommen hast; sie ist verheiratet.
Genesis Gen 1 20 4 Abimelech aber war ihr noch nicht nahe gekommen. Mein Herr, sagte er, willst du denn auch unschuldige Leute umbringen?
Genesis Gen 1 20 5 Hat er mir nicht gesagt, sie sei seine Schwester? Auch sie selbst hat behauptet, er sei ihr Bruder. Mit arglosem Herzen und mit reinen Händen habe ich das getan.
Genesis Gen 1 20 6 Da sprach Gott zu ihm im Traum: Auch ich weiß, dass du es mit arglosem Herzen getan hast. Ich habe dich ja auch daran gehindert, dich gegen mich zu verfehlen. Darum habe ich nicht zugelassen, dass du sie anrührst.
Genesis Gen 1 20 7 Jetzt aber gib die Frau dem Mann zurück; denn er ist ein Prophet. Er wird für dich eintreten, dass du am Leben bleibst. Gibst du sie aber nicht zurück, dann sollst du wissen: Du musst sterben, du und alles, was dir gehört.
Genesis Gen 1 20 8 Am Morgen stand Abimelech auf, ließ alle seine Untergebenen rufen und erzählte ihnen alles, was vorgefallen war. Da gerieten die Männer in große Furcht.
Genesis Gen 1 20 9 Nun ließ Abimelech Abraham rufen und stellte ihn zur Rede: Was hast du uns angetan? Womit habe ich denn gegen dich gefehlt, dass du über mich und mein Reich eine so große Sünde bringst? Du hast mir etwas angetan, was man nicht tun darf.
Genesis Gen 1 20 10 Und Abimelech fragte Abraham: Was hattest du vor, als du das tatest?
Genesis Gen 1 20 11 Abraham entgegnete: Ich sagte mir: Vielleicht gibt es keine Gottesfurcht an diesem Ort und man wird mich wegen meiner Frau umbringen.
Genesis Gen 1 20 12 Übrigens ist sie wirklich meine Schwester, eine Tochter meines Vaters, nur nicht eine Tochter meiner Mutter; so konnte sie meine Frau werden.
Genesis Gen 1 20 13 Als mich aber Gott aus dem Haus meines Vaters ins Ungewisse ziehen hieß, schlug ich ihr vor: Tu mir den Gefallen und sag von mir überall, wohin wir kommen: Er ist mein Bruder.
Genesis Gen 1 20 14 Darauf nahm Abimelech Schafe, Ziegen und Rinder, Knechte und Mägde und schenkte sie Abraham. Auch gab er ihm seine Frau Sara zurück;
Genesis Gen 1 20 15 dabei sagte Abimelech: Hier, mein Land steht dir offen. Wo es dir beliebt, da lass dich nieder!
Genesis Gen 1 20 16 Zu Sara aber sagte er: Da, ich gebe deinem Bruder tausend Silberstücke. Das soll allen Leuten in deiner Umgebung die Augen zudecken und vor allen erfährst du Genugtuung.
Genesis Gen 1 20 17 Abraham trat für ihn bei Gott ein; da heilte Gott Abimelech, auch seine Frau und seine Dienerinnen, sodass sie wieder gebären konnten.
Genesis Gen 1 20 18 Denn der Herr hatte im Haus Abimelech jeden Mutterschoß verschlossen wegen Sara, der Frau Abrahams.
Genesis Gen 1 21 1 Der Herr nahm sich Saras an, wie er gesagt hatte, und er tat Sara so, wie er versprochen hatte.
Genesis Gen 1 21 2 Sara wurde schwanger und gebar dem Abraham noch in seinem Alter einen Sohn zu der Zeit, die Gott angegeben hatte.
Genesis Gen 1 21 3 Abraham nannte den Sohn, den ihm Sara gebar, Isaak.
Genesis Gen 1 21 4 Als sein Sohn Isaak acht Tage alt war, beschnitt ihn Abraham, wie Gott ihm befohlen hatte.
Genesis Gen 1 21 5 Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak zur Welt kam.
Genesis Gen 1 21 6 Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen; jeder, der davon hört, wird mit mir lachen.
Genesis Gen 1 21 7 Wer, sagte sie, hätte Abraham zu sagen gewagt, Sara werde noch Kinder stillen? Und nun habe ich ihm noch in seinem Alter einen Sohn geboren.
Genesis Gen 1 21 8 Das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Als Isaak entwöhnt wurde, veranstaltete Abraham ein großes Festmahl.
Genesis Gen 1 21 9 Eines Tages beobachtete Sara, wie der Sohn, den die Ägypterin Hagar Abraham geboren hatte, umhertollte.
Genesis Gen 1 21 10 Da sagte sie zu Abraham: Verstoß diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein.
Genesis Gen 1 21 11 Dieses Wort verdross Abraham sehr, denn es ging doch um seinen Sohn.
Genesis Gen 1 21 12 Gott sprach aber zu Abraham: Sei wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdrossen! Hör auf alles, was dir Sara sagt! Denn nach Isaak sollen deine Nachkommen benannt werden.
Genesis Gen 1 21 13 Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist.
Genesis Gen 1 21 14 Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, übergab beides Hagar, legte es ihr auf die Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher.
Genesis Gen 1 21 15 Als das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen Strauch,
Genesis Gen 1 21 16 ging weg und setzte sich in der Nähe hin, etwa einen Bogenschuss weit entfernt; denn sie sagte: Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt. Sie saß in der Nähe und weinte laut.
Genesis Gen 1 21 17 Gott hörte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel her Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört, wo er liegt.
Genesis Gen 1 21 18 Steh auf, nimm den Knaben und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu einem großen Volk will ich ihn machen.
Genesis Gen 1 21 19 Gott öffnete ihr die Augen und sie erblickte einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken.
Genesis Gen 1 21 20 Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, ließ sich in der Wüste nieder und wurde ein Bogenschütze.
Genesis Gen 1 21 21 Er ließ sich in der Wüste Paran nieder und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus Ägypten.
Genesis Gen 1 21 22 Um jene Zeit sagten Abimelech und sein Feldherr Pichol zu Abraham: Gott ist mit dir bei allem, was du unternimmst.
Genesis Gen 1 21 23 Aber nun schwör mir hier bei Gott, dass du weder mich noch meinen Thronerben noch meine Nachfahren hintergehen wirst. Das gleiche Wohlwollen, das ich dir erwiesen habe, sollst du mir erweisen und dem Land, in dem du dich als Fremder aufhältst.
Genesis Gen 1 21 24 Abraham erwiderte: Gut, ich will den Eid leisten.
Genesis Gen 1 21 25 Abraham stellte aber Abimelech zur Rede wegen des Brunnens, den ihm Abimelechs Knechte weggenommen hatten.
Genesis Gen 1 21 26 Abimelech antwortete: Ich weiß nicht, wer das getan hat. Du hast es mir noch nicht gemeldet und auch ich habe erst heute davon gehört.
Genesis Gen 1 21 27 Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; so schlossen beide einen Vertrag.
Genesis Gen 1 21 28 Abraham stellte aber sieben Lämmer der Herde beiseite.
Genesis Gen 1 21 29 Da fragte ihn Abimelech: Was sollen die sieben Lämmer da, die du beiseite gestellt hast?
Genesis Gen 1 21 30 Die sieben Lämmer, sagte er, sollst du von mir annehmen als Beweis dafür, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.
Genesis Gen 1 21 31 Darum nannte er den Ort Beerscheba (Siebenbrunn oder Eidbrunn); denn dort leisteten beide einen Eid.
Genesis Gen 1 21 32 Sie schlossen also zu Beerscheba einen Vertrag. Dann machten sich Abimelech und sein Feldherr Pichol auf und kehrten ins Philisterland zurück.
Genesis Gen 1 21 33 Abraham aber pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den Herrn an unter dem Namen: Gott, der Ewige.
Genesis Gen 1 21 34 Darauf hielt sich Abraham längere Zeit als Fremder im Philisterland auf.
Genesis Gen 1 22 1 Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
Genesis Gen 1 22 2 Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
Genesis Gen 1 22 3 Frühmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden Jungknechte und seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Opfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott genannt hatte.
Genesis Gen 1 22 4 Als Abraham am dritten Tag aufblickte, sah er den Ort von weitem.
Genesis Gen 1 22 5 Da sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich will mit dem Knaben hingehen und anbeten; dann kommen wir zu euch zurück.
Genesis Gen 1 22 6 Abraham nahm das Holz für das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander.
Genesis Gen 1 22 7 Nach einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer?
Genesis Gen 1 22 8 Abraham entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.
Genesis Gen 1 22 9 Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz.
Genesis Gen 1 22 10 Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
Genesis Gen 1 22 11 Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
Genesis Gen 1 22 12 Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten.
Genesis Gen 1 22 13 Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.
Genesis Gen 1 22 14 Abraham nannte jenen Ort Jahwe-Jire (Der Herr sieht), wie man noch heute sagt: Auf dem Berg lässt sich der Herr sehen.
Genesis Gen 1 22 15 Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu
Genesis Gen 1 22 16 und sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast,
Genesis Gen 1 22 17 will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.
Genesis Gen 1 22 18 Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.
Genesis Gen 1 22 19 Darauf kehrte Abraham zu seinen Jungknechten zurück. Sie machten sich auf und gingen miteinander nach Beerscheba. Abraham blieb in Beerscheba wohnen.
Genesis Gen 1 22 20 Nach diesen Ereignissen meldete man Abraham: Auch Milka hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren:
Genesis Gen 1 22 21 Uz, seinen Erstgeborenen, dessen Bruder Bus sowie Kemuël, den Stammvater der Aramäer,
Genesis Gen 1 22 22 ferner Kesed, Haso, Pildasch, Jidlaf und Betuël.
Genesis Gen 1 22 23 Betuël zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams. Er hatte noch eine Nebenfrau namens Rëuma.
Genesis Gen 1 22 24 Auch sie bekam Kinder, nämlich Tebach, Gaham, Tahasch und Maacha.
Genesis Gen 1 23 1 Die Lebenszeit Saras betrug hundertsiebenundzwanzig Jahre; so lange lebte Sara.
Genesis Gen 1 23 2 Sie starb in Kirjat-Arba, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan. Abraham kam, um die Totenklage über sie zu halten und sie zu beweinen.
Genesis Gen 1 23 3 Danach stand Abraham auf, ging von seiner Toten weg und redete mit den Hetitern. Er sagte:
Genesis Gen 1 23 4 Fremder und Halbbürger bin ich unter euch. Gebt mir ein Grab bei euch als Eigentum, damit ich meine Tote hinausbringen und begraben kann.
Genesis Gen 1 23 5 Die Hetiter antworteten Abraham:
Genesis Gen 1 23 6 Hör uns an, Herr! Du bist ein Gottesfürst in unserer Mitte. In der vornehmsten unserer Grabstätten darfst du deine Tote begraben. Keiner von uns wird dir seine Grabstätte versagen und deiner Toten das Begräbnis verweigern.
Genesis Gen 1 23 7 Abraham aber stand auf, verneigte sich tief vor den Bürgern des Landes, den Hetitern,
Genesis Gen 1 23 8 verhandelte mit ihnen und sagte: Wenn ihr damit einverstanden seid, dass ich meine Tote hinausbringe und begrabe, dann hört mich an und setzt euch für mich ein bei Efron, dem Sohn Zohars!
Genesis Gen 1 23 9 Er soll mir die Höhle von Machpela überlassen, die ihm gehört, am Rand seines Grundstücks. Zum vollen Geldwert soll er sie mir überlassen als eigene Grabstätte mitten unter euch.
Genesis Gen 1 23 10 Efron saß unter den Hetitern. Der Hetiter Efron antwortete Abraham, sodass es die Hetiter, alle, die zum Tor seiner Stadt Zutritt hatten, hören konnten:
Genesis Gen 1 23 11 Nein, Herr, hör mich an: Das Grundstück überlasse ich dir und die Höhle darauf überlasse ich dir; in Gegenwart der Söhne meines Volkes überlasse ich sie dir. Begrab deine Tote!
Genesis Gen 1 23 12 Da verneigte sich Abraham tief in Gegenwart der Bürger des Landes
Genesis Gen 1 23 13 und sagte zu Efron, sodass es die Bürger des Landes hören konnten: Hör mich doch, bitte, an: Ich zahle das Geld für das Grundstück. Nimm es von mir an, damit ich dort meine Tote begrabe.
Genesis Gen 1 23 14 Efron antwortete Abraham:
Genesis Gen 1 23 15 Herr, hör mich an! Land im Wert von vierhundert Silberstücken, was bedeutet das schon unter uns? Begrab nur deine Tote!
Genesis Gen 1 23 16 Abraham hörte auf Efron und wog ihm den Geldbetrag ab, den er in Gegenwart der Hetiter genannt hatte, vierhundert Silberstücke zum üblichen Handelswert.
Genesis Gen 1 23 17 So ging das Grundstück Efrons in Machpela bei Mamre, das Feld mit der Höhle darauf und mit allen Bäumen auf dem Grundstück in seiner ganzen Ausdehnung ringsum,
Genesis Gen 1 23 18 in den Besitz Abrahams über, in Gegenwart der Hetiter, aller, die zum Tor seiner Stadt Zutritt hatten.
Genesis Gen 1 23 19 Dann begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle des Grundstücks von Machpela bei Mamre, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan.
Genesis Gen 1 23 20 Das Grundstück samt der Höhle darauf war also von den Hetitern als Grabstätte in den Besitz Abrahams übergegangen.
Genesis Gen 1 24 1 Abraham war alt und hochbetagt; der Herr hatte ihn mit allem gesegnet.
Genesis Gen 1 24 2 Eines Tages sagte er zum Großknecht seines Hauses, der seinen ganzen Besitz verwaltete: Leg deine Hand unter meine Hüfte!
Genesis Gen 1 24 3 Ich will dir einen Eid beim Herrn, dem Gott des Himmels und der Erde, abnehmen, dass du meinem Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nimmst, unter denen ich wohne.
Genesis Gen 1 24 4 Du sollst vielmehr in meine Heimat zu meiner Verwandtschaft reisen und eine Frau für meinen Sohn Isaak holen.
Genesis Gen 1 24 5 Der Knecht entgegnete ihm: Vielleicht will aber die Frau mir gar nicht hierher in dieses Land folgen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du ausgewandert bist?
Genesis Gen 1 24 6 Hüte dich, antwortete ihm Abraham, meinen Sohn dorthin zurückzubringen!
Genesis Gen 1 24 7 Der Herr, der Gott des Himmels, der mich weggeholt hat aus dem Haus meines Vaters und aus meinem Heimatland, der zu mir gesagt und mir geschworen hat: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land!, er wird seinen Engel vor dir hersenden und so wirst du von dort eine Frau für meinen Sohn mitbringen.
Genesis Gen 1 24 8 Wenn dir aber die Frau nicht folgen will, dann bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden. Meinen Sohn darfst du auf keinen Fall dorthin zurückbringen.
Genesis Gen 1 24 9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte seines Herrn Abraham und leistete ihm in dieser Sache den Eid.
Genesis Gen 1 24 10 Der Knecht nahm zehn von den Kamelen seines Herrn und machte sich mit allerlei kostbaren Sachen aus dem Besitz seines Herrn auf die Reise. Er brach auf und zog nach Mesopotamien in die Stadt Nahors.
Genesis Gen 1 24 11 Vor der Stadt ließ er die Kamele am Brunnen lagern. Es war gegen Abend, um die Zeit, da die Frauen herauskommen, um Wasser zu schöpfen.
Genesis Gen 1 24 12 Er sagte: Herr, Gott meines Herrn Abraham, lass mich heute Glück haben und zeig meinem Herrn Abraham deine Huld!
Genesis Gen 1 24 13 Da stehe ich an der Quelle und die Töchter der Stadtbewohner werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.
Genesis Gen 1 24 14 Das Mädchen, zu dem ich dann sage: Reich mir doch deinen Krug zum Trinken!, und das antwortet: Trink nur, auch deine Kamele will ich tränken!, sie soll es sein, die du für deinen Knecht Isaak bestimmt hast. Daran will ich erkennen, dass du meinem Herrn Huld erweist.
Genesis Gen 1 24 15 Kaum hatte er aufgehört zu sprechen, da kam auch schon aus der Stadt Rebekka mit dem Krug auf der Schulter. Sie war dem Betuël geboren worden, dem Sohn der Milka, die die Frau Nahors, des Bruders Abrahams, war.
Genesis Gen 1 24 16 Das Mädchen war sehr schön und sie war ledig; noch kein Mann hatte sie erkannt. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam wieder herauf.
Genesis Gen 1 24 17 Da ging der Knecht schnell auf sie zu und sagte: Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken!
Genesis Gen 1 24 18 Trink nur, mein Herr!, antwortete sie, ließ geschwind den Krug auf ihre Hand herab und gab ihm zu trinken.
Genesis Gen 1 24 19 Nachdem sie ihm zu trinken gegeben hatte, sagte sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis sie sich satt getrunken haben.
Genesis Gen 1 24 20 Flink leerte sie ihren Krug an der Tränke und lief noch einmal an den Brunnen zum Schöpfen. So schöpfte sie für alle Kamele.
Genesis Gen 1 24 21 Der Knecht Abrahams schaute ihr schweigend zu; er wollte sehen, ob der Herr seine Reise gelingen ließe oder nicht.
Genesis Gen 1 24 22 Als die Kamele mit dem Trinken fertig waren, nahm der Mann einen goldenen Nasenreif, einen halben Schekel schwer, und zwei goldene Spangen für ihre Arme, zehn Goldschekel schwer,
Genesis Gen 1 24 23 und fragte: Wessen Tochter bist du? Sag mir doch, ob im Haus deines Vaters für uns Platz zum Übernachten ist!
Genesis Gen 1 24 24 Sie antwortete ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka und des Nahor.
Genesis Gen 1 24 25 Weiter sagte sie zu ihm: Stroh und Futter haben wir reichlich, auch Platz zum Übernachten.
Genesis Gen 1 24 26 Da verneigte sich der Mann, warf sich vor dem Herrn nieder
Genesis Gen 1 24 27 und sagte: Gepriesen sei der Herr, der Gott meines Herrn Abraham, der es meinem Herrn nicht an Huld und Treue fehlen ließ. Der Herr hat mich geradewegs zum Haus des Bruders meines Herrn geführt.
Genesis Gen 1 24 28 Das Mädchen lief weg und erzählte im Haus seiner Mutter alles, was vorgefallen war.
Genesis Gen 1 24 29 Rebekka hatte einen Bruder namens Laban. Laban eilte zu dem Mann hinaus an die Quelle.
Genesis Gen 1 24 30 Er hatte den Nasenreif und an den Händen seiner Schwester die Spangen gesehen und hatte gehört, wie seine Schwester Rebekka berichtete: So und so hat der Mann zu mir gesagt. Er kam zu dem Mann, der bei den Kamelen an der Quelle stand.
Genesis Gen 1 24 31 Laban sagte: Komm, du Gesegneter des Herrn! Warum stehst du hier draußen? Ich habe das Haus aufgeräumt und für die Kamele Platz gemacht.
Genesis Gen 1 24 32 Da ging der Mann mit ins Haus. Man schirrte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter. Für ihn und die Männer in seiner Begleitung brachte man Wasser zum Füßewaschen.
Genesis Gen 1 24 33 Als man ihm zu essen vorsetzte, sagte der Knecht Abrahams: Ich esse nicht, bevor ich nicht mein Anliegen vorgebracht habe. Sie antworteten: Rede!
Genesis Gen 1 24 34 Da berichtete er: Ein Knecht Abrahams bin ich.
Genesis Gen 1 24 35 Der Herr hat meinen Herrn reichlich gesegnet, sodass er zu großem Vermögen gekommen ist. Er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.
Genesis Gen 1 24 36 Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn noch in ihrem Alter einen Sohn geboren. Ihm vermacht er alles, was ihm gehört.
Genesis Gen 1 24 37 Mein Herr hat mir den Eid abgenommen: Du darfst für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne.
Genesis Gen 1 24 38 Reise vielmehr zum Haus meines Vaters und zu meiner Verwandtschaft und hol eine Frau für meinen Sohn!
Genesis Gen 1 24 39 Ich entgegnete meinem Herrn: Vielleicht will aber die Frau nicht mitkommen.
Genesis Gen 1 24 40 Darauf antwortete er mir: Der Herr, vor dem ich meinen Weg gegangen bin, wird dir seinen Engel mitschicken und deine Reise gelingen lassen. Du wirst schon eine Frau für meinen Sohn mitbringen aus meiner Verwandtschaft, aus dem Haus meines Vaters.
Genesis Gen 1 24 41 Von dem Eid, den du mir geleistet hast, sollst du dann entbunden sein, wenn du zu meinen Verwandten kommst und sie dir keine Frau geben. In diesem Fall bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden.
Genesis Gen 1 24 42 So kam ich heute an die Quelle und sagte: Herr, Gott meines Herrn Abraham, lass doch die Reise gelingen, auf der ich mich befinde.
Genesis Gen 1 24 43 Da stehe ich nun an der Quelle. Kommt ein Mädchen aus der Stadt heraus, um Wasser zu schöpfen, dann will ich sagen: Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken!
Genesis Gen 1 24 44 Sagt sie zu mir: Trink nur! Auch für deine Kamele will ich schöpfen!, so soll es die Frau sein, die der Herr für den Sohn meines Herrn bestimmt hat.
Genesis Gen 1 24 45 Kaum hatte ich so zu mir gesagt, kam auch schon Rebekka mit dem Krug auf der Schulter heraus, stieg zur Quelle hinunter und schöpfte. Ich redete sie an: Gib mir doch zu trinken!
Genesis Gen 1 24 46 Da setzte sie geschwind ihren Krug ab und sagte: Trink nur! Auch deine Kamele will ich tränken. Ich trank und sie gab auch den Kamelen zu trinken.
Genesis Gen 1 24 47 Als ich sie fragte: Wessen Tochter bist du?, antwortete sie: Die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka gebar. Da legte ich ihr den Reif an die Nase und die Spangen um die Arme.
Genesis Gen 1 24 48 Ich verneigte mich, warf mich vor dem Herrn nieder und pries den Herrn, den Gott meines Herrn Abraham, der mich geradewegs hierher geführt hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für dessen Sohn zu holen.
Genesis Gen 1 24 49 Jetzt aber sagt mir, ob ihr geneigt seid, meinem Herrn Wohlwollen und Vertrauen zu schenken. Wenn nicht, so gebt mir ebenfalls Bescheid, damit ich mich dann anderswohin wende.
Genesis Gen 1 24 50 Daraufhin antworteten Laban und Betuël: Die Sache ist vom Herrn ausgegangen. Wir können dir weder Ja noch Nein sagen.
Genesis Gen 1 24 51 Da, Rebekka steht vor dir. Nimm sie und geh! Sie soll die Frau des Sohnes deines Herrn werden, wie der Herr es gefügt hat.
Genesis Gen 1 24 52 Als der Knecht Abrahams ihre Antwort hörte, warf er sich vor dem Herrn zur Erde nieder.
Genesis Gen 1 24 53 Dann holte der Knecht silbernen und goldenen Schmuck und Kleider hervor und schenkte sie Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter überreichte er kostbare Geschenke.
Genesis Gen 1 24 54 Er und die Männer seiner Begleitung aßen und tranken und gingen dann schlafen. Als sie am Morgen aufstanden, sagte der Knecht: Entlasst mich jetzt zu meinem Herrn!
Genesis Gen 1 24 55 Der Bruder Rebekkas und ihre Mutter antworteten: Das Mädchen soll noch eine Zeit lang bei uns bleiben, etwa zehn Tage, dann mag sie sich auf die Reise begeben.
Genesis Gen 1 24 56 Haltet mich nicht auf, antwortete er ihnen, der Herr hat meine Reise gelingen lassen. Lasst mich also zu meinem Herrn zurückkehren!
Genesis Gen 1 24 57 Sie entgegneten: Wir wollen das Mädchen rufen und es selbst fragen.
Genesis Gen 1 24 58 Sie riefen Rebekka und fragten sie: Willst du mit diesem Mann reisen? Ja, antwortete sie.
Genesis Gen 1 24 59 Da ließen sie ihre Schwester Rebekka und ihre Amme mit dem Knecht Abrahams und seinen Leuten ziehen.
Genesis Gen 1 24 60 Sie segneten Rebekka und sagten zu ihr: Du, unsere Schwester, /werde Mutter von tausendmal Zehntausend! /Deine Nachkommen sollen besetzen /das Tor ihrer Feinde.
Genesis Gen 1 24 61 Rebekka brach mit ihren Mägden auf. Sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Der Knecht nahm Rebekka mit und trat die Rückreise an.
Genesis Gen 1 24 62 Isaak war in die Gegend des Brunnens von Lahai-Roï gekommen und hatte sich im Negeb niedergelassen.
Genesis Gen 1 24 63 Eines Tages ging Isaak gegen Abend hinaus, um sich auf dem Feld zu beschäftigen. Als er aufblickte, sah er: Kamele kamen daher.
Genesis Gen 1 24 64 Auch Rebekka blickte auf und sah Isaak. Sie ließ sich vom Kamel herunter
Genesis Gen 1 24 65 und fragte den Knecht: Wer ist der Mann dort, der uns auf dem Feld entgegenkommt? Der Knecht erwiderte: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.
Genesis Gen 1 24 66 Der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.
Genesis Gen 1 24 67 Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zu sich und sie wurde seine Frau. Isaak gewann sie lieb und tröstete sich so über den Verlust seiner Mutter.
Genesis Gen 1 25 1 Abraham nahm sich noch eine andere Frau, namens Ketura.
Genesis Gen 1 25 2 Sie gebar ihm Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schuach.
Genesis Gen 1 25 3 Jokschan zeugte Scheba und Dedan. Die Söhne Dedans waren die Aschuriter, die Letuschiter und die Lëummiter.
Genesis Gen 1 25 4 Die Söhne Midians waren Efa, Efer, Henoch, Abida und Eldaga. Sie alle waren Söhne Keturas.
Genesis Gen 1 25 5 Abraham vermachte Isaak alles, was ihm gehörte.
Genesis Gen 1 25 6 Den Söhnen der Nebenfrauen, die er hatte, gab Abraham Geschenke und schickte sie noch zu seinen Lebzeiten weg nach Osten, ins Morgenland, weit weg von seinem Sohn Isaak.
Genesis Gen 1 25 7 Das ist die Zahl der Lebensjahre Abrahams: Hundertfünfundsiebzig Jahre wurde er alt,
Genesis Gen 1 25 8 dann verschied er. Er starb in hohem Alter, betagt und lebenssatt, und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
Genesis Gen 1 25 9 Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela bei Mamre, auf dem Grundstück des Hetiters Efron, des Sohnes Zohars,
Genesis Gen 1 25 10 auf dem Grundstück, das Abraham von den Hetitern gekauft hatte. Dort sind Abraham und seine Frau Sara begraben.
Genesis Gen 1 25 11 Nach dem Tod Abrahams segnete Gott seinen Sohn Isaak und Isaak ließ sich beim Brunnen Lahai-Roï nieder.
Genesis Gen 1 25 12 Das ist die Geschlechterfolge nach Ismael, dem Sohn Abrahams. Ihn hatte die Ägypterin Hagar, die Magd Saras, Abraham geboren.
Genesis Gen 1 25 13 Das sind die Söhne Ismaels nach ihren Namen und nach ihrer Geschlechterfolge: Der Erstgeborene Ismaels war Nebajot; dann kamen Kedar, Adbeel, Mibsam,
Genesis Gen 1 25 14 Mischma, Duma, Massa,
Genesis Gen 1 25 15 Hadad, Tema, Jetur, Nafisch und Kedma.
Genesis Gen 1 25 16 Das waren die Söhne Ismaels und das waren die Namen, die sie in ihren Siedlungen und Zeltlagern trugen: zwölf Fürsten, je einer für einen Stamm.
Genesis Gen 1 25 17 Und das ist die Zahl der Lebensjahre Ismaels: hundertsiebenunddreißig Jahre. Dann verschied er und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
Genesis Gen 1 25 18 Ihr Siedlungsgebiet reichte von Hawila bis Schur, das Ägypten gegenüber an der Straße nach Assur liegt. Über alle seine Brüder fiel er her.
Genesis Gen 1 25 19 Und das ist die Geschlechterfolge nach Isaak, dem Sohn Abrahams: Abraham zeugte Isaak.
Genesis Gen 1 25 20 Isaak war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm. Sie war die Tochter des Aramäers Betuël aus Paddan-Aram, eine Schwester des Aramäers Laban.
Genesis Gen 1 25 21 Isaak betete zum Herrn für seine Frau, denn sie war kinderlos geblieben, und der Herr ließ sich von ihm erbitten. Als seine Frau Rebekka schwanger war,
Genesis Gen 1 25 22 stießen die Söhne einander im Mutterleib. Da sagte sie: Wenn das so ist, was soll dann aus mir werden? Sie ging, um den Herrn zu befragen.
Genesis Gen 1 25 23 Der Herr gab diese Antwort: Zwei Völker sind in deinem Leib, /zwei Stämme trennen sich /schon in deinem Schoß. /Ein Stamm ist dem andern überlegen, /der ältere muss dem jüngeren dienen.
Genesis Gen 1 25 24 Als die Zeit ihrer Niederkunft gekommen war, zeigte es sich, dass sie Zwillinge in ihrem Leib trug.
Genesis Gen 1 25 25 Der erste, der kam, war rötlich, über und über mit Haaren bedeckt wie mit einem Fell. Man nannte ihn Esau.
Genesis Gen 1 25 26 Darauf kam sein Bruder; seine Hand hielt die Ferse Esaus fest. Man nannte ihn Jakob (Fersenhalter). Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden.
Genesis Gen 1 25 27 Die Knaben wuchsen heran. Esau war ein Mann geworden, der sich auf die Jagd verstand, ein Mann des freien Feldes. Jakob dagegen war ein untadeliger Mann und blieb bei den Zelten.
Genesis Gen 1 25 28 Isaak hatte Esau lieber, denn er aß gern Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieber.
Genesis Gen 1 25 29 Einst hatte Jakob ein Gericht zubereitet, als Esau erschöpft vom Feld kam.
Genesis Gen 1 25 30 Da sagte Esau zu Jakob: Gib mir doch etwas zu essen von dem Roten, von dem Roten da, ich bin ganz erschöpft. Deshalb heißt er Edom (Roter).
Genesis Gen 1 25 31 Jakob gab zur Antwort: Dann verkauf mir jetzt sofort dein Erstgeburtsrecht!
Genesis Gen 1 25 32 Schau, ich sterbe vor Hunger, sagte Esau, was soll mir da das Erstgeburtsrecht?
Genesis Gen 1 25 33 Jakob erwiderte: Schwör mir jetzt sofort! Da schwor er ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob.
Genesis Gen 1 25 34 Darauf gab Jakob dem Esau Brot und Linsengemüse; er aß und trank, stand auf und ging seines Weges. Vom Erstgeburtsrecht aber hielt Esau nichts.
Genesis Gen 1 26 1 Im Land brach eine Hungersnot aus, eine andere als die frühere zur Zeit Abrahams. Isaak begab sich nach Gerar zu Abimelech, dem König der Philister.
Genesis Gen 1 26 2 Da erschien ihm der Herr und sprach: Geh nicht nach Ägypten hinunter, bleib in dem Land wohnen, das ich dir verspreche.
Genesis Gen 1 26 3 Halte dich als Fremder in diesem Land auf! Ich will mit dir sein und dich segnen. Denn dir und deinen Nachkommen gebe ich alle diese Länder und erfülle den Eid, den ich deinem Vater Abraham geleistet habe.
Genesis Gen 1 26 4 Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie die Sterne am Himmel und gebe ihnen alle diese Länder. Mit deinen Nachkommen werden alle Völker der Erde sich segnen,
Genesis Gen 1 26 5 weil Abraham auf meinen Ruf gehört und weil er auf meine Anordnungen, Gebote, Satzungen und Weisungen geachtet hat.
Genesis Gen 1 26 6 Isaak blieb also in Gerar.
Genesis Gen 1 26 7 Als sich die Männer des Ortes nach seiner Frau erkundigten, sagte er: Sie ist meine Schwester. Er fürchtete sich nämlich zu sagen: Sie ist meine Frau. Er dachte: Die Männer des Ortes könnten mich sonst wegen Rebekka umbringen. Sie war nämlich schön.
Genesis Gen 1 26 8 Nachdem er längere Zeit dort zugebracht hatte, schaute einmal Abimelech, der König der Philister, durch das Fenster und sah gerade, wie Isaak seine Frau Rebekka liebkoste.
Genesis Gen 1 26 9 Da rief Abimelech Isaak und sagte: Sie ist ja deine Frau. Wie konntest du behaupten, sie sei deine Schwester? Da antwortete ihm Isaak: Ich sagte mir: Ich möchte nicht ihretwegen sterben.
Genesis Gen 1 26 10 Abimelech entgegnete: Was hast du uns da angetan? Beinahe hätte einer der Leute mit deiner Frau geschlafen; dann hättest du über uns Schuld gebracht.
Genesis Gen 1 26 11 Abimelech ordnete für das ganze Volk an: Wer diesen Mann oder seine Frau anrührt, wird mit dem Tod bestraft.
Genesis Gen 1 26 12 Isaak säte in diesem Land und er erntete in diesem Jahr hundertfältig. Der Herr segnete ihn;
Genesis Gen 1 26 13 der Mann wurde reicher und reicher, bis er sehr wohlhabend war.
Genesis Gen 1 26 14 Er besaß Schafe, Ziegen und Rinder und zahlreiches Gesinde, sodass ihn die Philister beneideten.
Genesis Gen 1 26 15 Die Philister schütteten alle Brunnen zu, die die Knechte zur Zeit seines Vaters Abraham gegraben hatten, und füllten sie mit Erde.
Genesis Gen 1 26 16 Da sagte Abimelech zu Isaak: Zieh von uns fort; denn du bist uns viel zu mächtig geworden.
Genesis Gen 1 26 17 Isaak zog fort, schlug sein Lager im Tal von Gerar auf und ließ sich dort nieder.
Genesis Gen 1 26 18 Die Brunnen, die man zur Zeit seines Vaters Abraham gegraben hatte und die die Philister nach dem Tod Abrahams zugeschüttet hatten, ließ Isaak wieder aufgraben und gab ihnen dieselben Namen, die ihnen sein Vater gegeben hatte.
Genesis Gen 1 26 19 Die Knechte Isaaks gruben in der Talsohle und fanden dort einen Brunnen mit frischem Wasser.
Genesis Gen 1 26 20 Die Hirten von Gerar stritten mit den Hirten Isaaks und behaupteten: Uns gehört das Wasser. Da nannte er den Brunnen Esek (Zank), denn sie hatten mit ihm gezankt.
Genesis Gen 1 26 21 Als sie einen anderen Brunnen gruben, stritten sie auch um ihn; so nannte er ihn Sitna (Streit).
Genesis Gen 1 26 22 Darauf brach er von dort auf und grub wieder einen anderen Brunnen. Um ihn stritten sie nicht mehr. Da nannte er ihn Rehobot (Weite) und sagte: Jetzt hat uns der Herr weiten Raum verschafft und wir sind im Land fruchtbar geworden.
Genesis Gen 1 26 23 Von dort zog er nach Beerscheba hinauf.
Genesis Gen 1 26 24 In jener Nacht erschien ihm der Herr und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Ich segne dich und mache deine Nachkommen zahlreich wegen meines Knechtes Abraham.
Genesis Gen 1 26 25 Dort baute er einen Altar, rief den Namen des Herrn an und schlug sein Zelt auf. Isaaks Knechte hoben dort einen Brunnen aus.
Genesis Gen 1 26 26 Eines Tages kam zu ihm Abimelech aus Gerar mit seinem Vertrauten Ahusat und seinem Feldherrn Pichol.
Genesis Gen 1 26 27 Isaak sagte zu ihnen: Weshalb kommt ihr zu mir? Ihr seid mir doch Feind und habt mich aus eurem Gebiet ausgewiesen.
Genesis Gen 1 26 28 Sie entgegneten: Wir haben deutlich gesehen, dass der Herr mit dir ist, und wir dachten: Zwischen uns und dir sollte ein Eid stehen. Wir wollen mit dir einen Vertrag schließen:
Genesis Gen 1 26 29 Du wirst uns nichts Böses zufügen, wie auch wir dich nicht angetastet haben; wir haben dir nur Gutes erwiesen und dich in Frieden ziehen lassen. Du bist nun einmal der Gesegnete des Herrn.
Genesis Gen 1 26 30 Da bereitete er ihnen ein Mahl und sie aßen und tranken.
Genesis Gen 1 26 31 Früh am Morgen standen sie auf und leisteten einander den Eid. Isaak entließ sie und sie schieden von ihm in Frieden.
Genesis Gen 1 26 32 Am selben Tag kamen die Knechte Isaaks und erzählten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten. Sie meldeten ihm: Wir haben Wasser gefunden.
Genesis Gen 1 26 33 Da nannte er ihn Schiba (Eid); darum heißt die Stadt bis auf den heutigen Tag Beerscheba (Eidbrunn).
Genesis Gen 1 26 34 Als Esau vierzig Jahre alt war, nahm er Judit, die Tochter des Hetiters Beeri, und Basemat, die Tochter des Hetiters Elon, zu Frauen.
Genesis Gen 1 26 35 Sie wurden für Isaak und Rebekka Anlass zu bitterem Gram.
Genesis Gen 1 27 1 Als Isaak alt geworden und seine Augen erloschen waren, sodass er nicht mehr sehen konnte, rief er seinen älteren Sohn Esau und sagte zu ihm: Mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich.
Genesis Gen 1 27 2 Da sagte Isaak: Du siehst, ich bin alt geworden. Ich weiß nicht, wann ich sterbe.
Genesis Gen 1 27 3 Nimm jetzt dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh aufs Feld und jag mir ein Wild!
Genesis Gen 1 27 4 Bereite mir dann ein leckeres Mahl, wie ich es gern mag, und bring es mir zum Essen, damit ich dich segne, bevor ich sterbe.
Genesis Gen 1 27 5 Rebekka hatte das Gespräch zwischen Isaak und seinem Sohn Esau mit angehört. Als Esau zur Jagd aufs Feld gegangen war, um ein Wild herbeizuschaffen,
Genesis Gen 1 27 6 sagte Rebekka zu ihrem Sohn Jakob: Ich habe gehört, wie dein Vater zu deinem Bruder Esau gesagt hat:
Genesis Gen 1 27 7 Hol mir ein Wild und bereite mir ein leckeres Mahl zum Essen; dann will ich dich vor dem Herrn segnen, bevor ich sterbe.
Genesis Gen 1 27 8 Nun hör genau zu, mein Sohn, was ich dir auftrage:
Genesis Gen 1 27 9 Geh zur Herde und bring mir von dort zwei schöne Ziegenböckchen! Ich will damit ein leckeres Mahl für deinen Vater zubereiten, wie er es gern mag.
Genesis Gen 1 27 10 Du bringst es dann deinem Vater zum Essen, damit er dich vor seinem Tod segnet.
Genesis Gen 1 27 11 Jakob antwortete seiner Mutter Rebekka: Mein Bruder Esau ist aber behaart und ich habe eine glatte Haut.
Genesis Gen 1 27 12 Vielleicht betastet mich mein Vater; dann könnte er meinen, ich hielte ihn zum Besten, und ich brächte Fluch über mich statt Segen.
Genesis Gen 1 27 13 Seine Mutter entgegnete: Dein Fluch komme auf mich, mein Sohn. Hör auf mich, geh und hol mir die Böckchen!
Genesis Gen 1 27 14 Da ging er hin, holte sie und brachte sie seiner Mutter. Sie bereitete ein leckeres Mahl zu, wie es sein Vater gern mochte.
Genesis Gen 1 27 15 Dann holte Rebekka die Feiertagskleider ihres älteren Sohnes Esau, die sie bei sich im Haus hatte, und zog sie ihrem jüngeren Sohn Jakob an.
Genesis Gen 1 27 16 Die Felle der Ziegenböckchen legte sie um seine Hände und um seinen glatten Hals.
Genesis Gen 1 27 17 Dann übergab sie das leckere Essen und das Brot, das sie zubereitet hatte, ihrem Sohn Jakob.
Genesis Gen 1 27 18 Er ging zu seinem Vater hinein und sagte: Mein Vater! Ja, antwortete er, wer bist du, mein Sohn?
Genesis Gen 1 27 19 Jakob entgegnete seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener. Ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Setz dich auf, iss von meinem Wildbret und dann segne mich!
Genesis Gen 1 27 20 Da sagte Isaak zu seinem Sohn: Wie hast du nur so schnell etwas finden können, mein Sohn? Er antwortete: Der Herr, dein Gott, hat es mir entgegenlaufen lassen.
Genesis Gen 1 27 21 Da sagte Isaak zu Jakob: Komm näher heran! Ich will dich betasten, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht.
Genesis Gen 1 27 22 Jakob trat zu seinem Vater Isaak hin. Isaak betastete ihn und sagte: Die Stimme ist zwar Jakobs Stimme, die Hände aber sind Esaus Hände.
Genesis Gen 1 27 23 Er erkannte ihn nicht, denn Jakobs Hände waren behaart wie die seines Bruders Esau, und so segnete er ihn.
Genesis Gen 1 27 24 Er fragte: Bist du es, mein Sohn Esau? Ja, entgegnete er.
Genesis Gen 1 27 25 Da sagte Isaak: Bring es mir! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen und dich dann segnen. Jakob brachte es ihm und Isaak aß. Dann reichte er ihm auch Wein und Isaak trank.
Genesis Gen 1 27 26 Nun sagte sein Vater Isaak zu ihm: Komm näher und küss mich, mein Sohn!
Genesis Gen 1 27 27 Er trat näher und küsste ihn. Isaak roch den Duft seiner Kleider, er segnete ihn und sagte: Ja, mein Sohn duftet wie das Feld, /das der Herr gesegnet hat.
Genesis Gen 1 27 28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels, /vom Fett der Erde, viel Korn und Most.
Genesis Gen 1 27 29 Dienen sollen dir die Völker, /Stämme sich vor dir niederwerfen, /Herr sollst du über deine Brüder sein. /Die Söhne deiner Mutter sollen dir huldigen. /Verflucht, wer dich verflucht. /Gesegnet, wer dich segnet.
Genesis Gen 1 27 30 Kaum hatte Isaak Jakob gesegnet und war Jakob von seinem Vater Isaak weggegangen, da kam sein Bruder Esau von der Jagd.
Genesis Gen 1 27 31 Auch er bereitete ein leckeres Mahl, brachte es seinem Vater und sagte zu ihm: Mein Vater richte sich auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit du mich dann segnest.
Genesis Gen 1 27 32 Da fragte ihn sein Vater Isaak: Wer bist du? Er antwortete: Ich bin dein Sohn Esau, dein Erstgeborener.
Genesis Gen 1 27 33 Da überkam Isaak ein heftiges Zittern und er fragte: Wer war es denn, der das Wildbret gejagt und es mir gebracht hat? Ich habe von allem gegessen, bevor du gekommen bist, und ich habe ihn gesegnet; gesegnet wird er auch bleiben.
Genesis Gen 1 27 34 Als Esau die Worte seines Vaters hörte, schrie er heftig auf, aufs Äußerste verbittert, und sagte zu seinem Vater: Segne auch mich, Vater!
Genesis Gen 1 27 35 Er entgegnete: Dein Bruder ist mit List gekommen und hat dir den Segen weggenommen.
Genesis Gen 1 27 36 Da sagte Esau: Hat man ihn nicht Jakob (Betrüger) genannt? Er hat mich jetzt schon zweimal betrogen: Mein Erstgeburtsrecht hat er mir genommen, jetzt nimmt er mir auch noch den Segen. Dann sagte er: Hast du mir keinen Segen aufgehoben?
Genesis Gen 1 27 37 Isaak antwortete und sagte zu Esau: Ich habe ihn zum Herrn über dich gemacht und alle seine Brüder habe ich ihm als Knechte gegeben. Auch mit Korn und Most habe ich ihn versorgt. Was kann ich da noch für dich tun, mein Sohn?
Genesis Gen 1 27 38 Da sagte Esau zu seinem Vater: Hattest du denn nur einen einzigen Segen, Vater? Segne auch mich, Vater! Und Esau begann laut zu weinen.
Genesis Gen 1 27 39 Sein Vater Isaak antwortete ihm und sprach: Fern vom Fett der Erde musst du wohnen, /fern vom Tau des Himmels droben.
Genesis Gen 1 27 40 Von deinem Schwert wirst du leben. /Deinem Bruder wirst du dienen. /Doch hältst du durch, so streifst du ab /sein Joch von deinem Nacken.
Genesis Gen 1 27 41 Esau war dem Jakob Feind wegen des Segens, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und Esau sagte: Es nähern sich die Tage der Trauer um meinen Vater; dann werde ich meinen Bruder Jakob umbringen.
Genesis Gen 1 27 42 Als man Rebekka hinterbrachte, was ihr ältester Sohn Esau gesagt hatte, ließ sie Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sagte zu ihm: Dein Bruder Esau will sich an dir rächen und dich töten.
Genesis Gen 1 27 43 Nun aber, mein Sohn, hör auf mich! Mach dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban nach Haran!
Genesis Gen 1 27 44 Bleib einige Zeit bei ihm, bis sich der Groll deines Bruders gelegt hat.
Genesis Gen 1 27 45 Wenn der Zorn deines Bruders von dir abgelassen und er vergessen hat, was du ihm angetan hast, werde ich dich von dort holen lassen. Warum soll ich euch beide an einem Tag verlieren?
Genesis Gen 1 27 46 Zu Isaak sagte Rebekka: Mein Leben ekelt mich wegen der Hetiterinnen. Wenn Jakob so eine Hetiterin, eine Einheimische, zur Frau nimmt, was liegt mir dann noch am Leben?
Genesis Gen 1 28 1 Isaak rief Jakob, segnete ihn und befahl ihm: Nimm keine Kanaaniterin zur Frau!
Genesis Gen 1 28 2 Mach dich auf, geh nach Paddan-Aram, zum Haus Betuëls, des Vaters deiner Mutter! Hol dir von dort eine Frau, eine von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter!
Genesis Gen 1 28 3 Gott der Allmächtige wird dich segnen, er wird dich fruchtbar machen und vermehren: Zu einer Schar von Völkern wirst du werden.
Genesis Gen 1 28 4 Er wird dir und mit dir auch deinen Nachkommen den Segen Abrahams verleihen, damit du das Land in Besitz nimmst, in dem du als Fremder lebst, das aber Gott Abraham gegeben hat.
Genesis Gen 1 28 5 Isaak verabschiedete Jakob und Jakob zog nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn des Aramäers Betuël. Dieser war der Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus.
Genesis Gen 1 28 6 Esau sah, dass Isaak Jakob segnete und nach Paddan-Aram schickte, damit er sich von dort eine Frau holt. Als er ihn segnete, trug er ihm auf: Nimm dir keine Kanaaniterin zur Frau!
Genesis Gen 1 28 7 Jakob hörte auf seinen Vater und seine Mutter und begab sich auf den Weg nach Paddan-Aram.
Genesis Gen 1 28 8 Als Esau merkte, dass die Kanaaniterinnen seinem Vater Isaak nicht gefielen,
Genesis Gen 1 28 9 ging er zu Ismael und nahm zu seinen Frauen noch Mahalat als Frau hinzu, die Schwester Nebajots, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams.
Genesis Gen 1 28 10 Jakob zog aus Beerscheba weg und ging nach Haran.
Genesis Gen 1 28 11 Er kam an einen bestimmten Ort, wo er übernachtete, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein.
Genesis Gen 1 28 12 Da hatte er einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder.
Genesis Gen 1 28 13 Und siehe, der Herr stand oben und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
Genesis Gen 1 28 14 Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie der Staub auf der Erde. Du wirst dich unaufhaltsam ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden und durch dich und deine Nachkommen werden alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.
Genesis Gen 1 28 15 Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.
Genesis Gen 1 28 16 Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte: Wirklich, der Herr ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.
Genesis Gen 1 28 17 Furcht überkam ihn und er sagte: Wie Ehrfurcht gebietend ist doch dieser Ort! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels.
Genesis Gen 1 28 18 Jakob stand früh am Morgen auf, nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl darauf.
Genesis Gen 1 28 19 Dann gab er dem Ort den Namen Bet-El (Gotteshaus). Früher hieß die Stadt Lus.
Genesis Gen 1 28 20 Jakob machte das Gelübde: Wenn Gott mit mir ist und mich auf diesem Weg, den ich eingeschlagen habe, behütet, wenn er mir Brot zum Essen und Kleider zum Anziehen gibt,
Genesis Gen 1 28 21 wenn ich wohlbehalten heimkehre in das Haus meines Vaters und der Herr sich mir als Gott erweist,
Genesis Gen 1 28 22 dann soll der Stein, den ich als Steinmal aufgestellt habe, ein Gotteshaus werden und von allem, was du mir schenkst, will ich dir den zehnten Teil geben.
Genesis Gen 1 29 1 Jakob machte sich auf und zog weiter ins Land der Söhne des Ostens.
Genesis Gen 1 29 2 Eines Tages sah er einen Brunnen auf freiem Feld. Dort lagerten drei Herden von Schafen und Ziegen; denn aus dem Brunnen tränkte man die Herden. Ein großer Stein lag über der Brunnenöffnung.
Genesis Gen 1 29 3 Wenn sich dort alle Herden eingefunden hatten, schob man den Stein von der Brunnenöffnung und tränkte das Vieh. Dann schob man den Stein wieder zurück an seinen Platz über der Brunnenöffnung.
Genesis Gen 1 29 4 Jakob fragte die Leute dort: Meine Brüder, woher seid ihr? Aus Haran, antworteten sie.
Genesis Gen 1 29 5 Da sagte er zu ihnen: Kennt ihr Laban, den Sohn Nahors? Ja, wir kennen ihn, antworteten sie.
Genesis Gen 1 29 6 Weiter fragte er sie: Geht es ihm gut? Sie entgegneten: Ja, es geht ihm gut. Aber da kommt gerade seine Tochter Rahel mit der Herde.
Genesis Gen 1 29 7 Da sagte er: Es ist noch mitten am Tag und nicht die Zeit, das Vieh zusammenzutreiben. Tränkt doch die Tiere, dann geht und weidet weiter!
Genesis Gen 1 29 8 Da sagten sie: Das können wir nicht, bevor nicht alle Herden sich eingefunden haben. Erst dann kann man den Stein von der Brunnenöffnung wegschieben und die Tiere tränken.
Genesis Gen 1 29 9 Während er sich noch mit ihnen unterhielt, war Rahel mit der Herde, die ihrem Vater gehörte, eingetroffen; denn sie war Hirtin.
Genesis Gen 1 29 10 Als Jakob Rahel, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und dessen Herde sah, trat er hinzu, schob den Stein von der Brunnenöffnung und tränkte das Vieh Labans, des Bruders seiner Mutter.
Genesis Gen 1 29 11 Dann küsste er Rahel und begann laut zu weinen.
Genesis Gen 1 29 12 Jakob sagte zu Rahel, dass er ein Bruder ihres Vaters und der Sohn Rebekkas sei. Da lief sie weg und erzählte es ihrem Vater.
Genesis Gen 1 29 13 Als Laban von Jakob, dem Sohn seiner Schwester, hörte, lief er ihm entgegen; er umarmte und küsste ihn und führte ihn in sein Haus. Jakob erzählte Laban die ganze Geschichte.
Genesis Gen 1 29 14 Da erwiderte ihm Laban: Du bist wirklich mein Bein und mein Fleisch. Als Jakob etwa einen Monat bei ihm geblieben war,
Genesis Gen 1 29 15 sagte Laban zu ihm: Sollst du mir umsonst dienen, weil du mein Bruder bist? Sag mir, welchen Lohn du haben willst.
Genesis Gen 1 29 16 Laban hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel.
Genesis Gen 1 29 17 Die Augen Leas waren matt, Rahel aber war schön von Gestalt und hatte ein schönes Gesicht.
Genesis Gen 1 29 18 Jakob hatte Rahel lieb und so sagte er: Ich will dir um die jüngere Tochter Rahel sieben Jahre dienen.
Genesis Gen 1 29 19 Laban entgegnete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem anderen. Bleib bei mir!
Genesis Gen 1 29 20 Jakob diente also um Rahel sieben Jahre. Weil er sie liebte, kamen sie ihm wie wenige Tage vor.
Genesis Gen 1 29 21 Dann aber sagte er zu Laban: Gib mir jetzt meine Frau; denn meine Zeit ist um und ich will nun zu ihr gehen.
Genesis Gen 1 29 22 Da ließ Laban alle Männer des Ortes zusammenkommen und veranstaltete ein Festmahl.
Genesis Gen 1 29 23 Am Abend nahm er aber seine Tochter Lea, führte sie zu ihm und Jakob wohnte ihr bei.
Genesis Gen 1 29 24 Laban gab seine Magd Silpa seiner Tochter Lea zur Magd.
Genesis Gen 1 29 25 Am Morgen stellte sich heraus: Es war Lea. Da sagte Jakob zu Laban: Was hast du mir angetan? Habe ich dir denn nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich hintergangen?
Genesis Gen 1 29 26 Laban erwiderte: Es ist hierzulande nicht üblich, die Jüngere vor der Älteren zur Ehe zu geben.
Genesis Gen 1 29 27 Verbring mit dieser noch die Brautwoche, dann soll dir auch die andere gehören um weitere sieben Jahre Dienst.
Genesis Gen 1 29 28 Jakob ging darauf ein. Er verbrachte mit Lea die Brautwoche, dann gab ihm Laban seine Tochter Rahel zur Frau.
Genesis Gen 1 29 29 Laban gab seine Magd Bilha seiner Tochter Rahel zur Magd.
Genesis Gen 1 29 30 Jakob wohnte Rahel ebenfalls bei und er liebte Rahel mehr als Lea. Er blieb noch weitere sieben Jahre bei Laban im Dienst.
Genesis Gen 1 29 31 Als der Herr sah, dass Lea zurückgesetzt wurde, öffnete er ihren Mutterschoß, Rahel aber blieb unfruchtbar.
Genesis Gen 1 29 32 Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn. Sie nannte ihn Ruben (Seht, ein Sohn!); denn sie sagte: Der Herr hat mein Elend gesehen. Jetzt wird mein Mann mich lieben.
Genesis Gen 1 29 33 Sie wurde abermals schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Der Herr hat gehört, dass ich zurückgesetzt bin, und hat mir auch noch diesen geschenkt. Sie nannte ihn Simeon (Hörer).
Genesis Gen 1 29 34 Sie wurde noch einmal schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Jetzt endlich wird mein Mann an mir hängen, denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum nannte sie ihn Levi (Anhang).
Genesis Gen 1 29 35 Abermals wurde sie schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Diesmal will ich dem Herrn danken. Darum nannte sie ihn Juda (Dank). Dann bekam sie keine Kinder mehr.
Genesis Gen 1 30 1 Als Rahel sah, dass sie Jakob keine Kinder gebar, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester. Sie sagte zu Jakob: Verschaff mir Söhne! Wenn nicht, sterbe ich.
Genesis Gen 1 30 2 Da wurde Jakob zornig auf Rahel und sagte: Nehme ich etwa die Stelle Gottes ein, der dir die Leibesfrucht versagt?
Genesis Gen 1 30 3 Sie antwortete: Da ist meine Magd Bilha. Geh zu ihr! Sie soll auf meine Knie gebären, dann komme auch ich durch sie zu Kindern.
Genesis Gen 1 30 4 Sie gab ihm also ihre Magd Bilha zur Frau und Jakob ging zu ihr.
Genesis Gen 1 30 5 Bilha wurde schwanger und gebar Jakob einen Sohn.
Genesis Gen 1 30 6 Rahel sagte: Gott hat mir Recht verschafft; er hat auch meine Stimme gehört und mir einen Sohn geschenkt. Deshalb nannte sie ihn Dan (Richter).
Genesis Gen 1 30 7 Bilha, Rahels Magd, wurde abermals schwanger und gebar Jakob einen zweiten Sohn.
Genesis Gen 1 30 8 Da sagte Rahel: Gotteskämpfe habe ich ausgestanden mit meiner Schwester und ich habe mich durchgesetzt. So nannte sie ihn Naftali (Kämpfer).
Genesis Gen 1 30 9 Als Lea sah, dass sie keine Kinder mehr bekam, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau.
Genesis Gen 1 30 10 Leas Magd Silpa gebar Jakob einen Sohn.
Genesis Gen 1 30 11 Da sprach Lea: Glück auf! So nannte sie ihn Gad (Glück).
Genesis Gen 1 30 12 Als Leas Magd Silpa Jakob einen zweiten Sohn gebar,
Genesis Gen 1 30 13 sagte Lea: Mir zum Glück! Denn die Frauen werden mich beglückwünschen. So nannte sie ihn Ascher (Glückskind).
Genesis Gen 1 30 14 Einst ging Ruben zur Zeit der Weizenernte weg und fand auf dem Feld Alraunen. Er brachte sie seiner Mutter Lea mit. Da sagte Rahel zu Lea: Gib mir doch ein paar von den Alraunen deines Sohnes!
Genesis Gen 1 30 15 Sie aber erwiderte ihr: Ist es dir nicht genug, mir meinen Mann wegzunehmen? Nun willst du mir auch noch die Alraunen meines Sohnes nehmen? Da entgegnete Rahel: Gut, dann soll Jakob für die Alraunen deines Sohnes heute Nacht bei dir schlafen.
Genesis Gen 1 30 16 Als Jakob am Abend vom Feld kam, ging ihm Lea entgegen und sagte: Zu mir musst du kommen! Ich habe dich nämlich erworben um den Preis der Alraunen meines Sohnes. So schlief er in jener Nacht bei ihr.
Genesis Gen 1 30 17 Gott erhörte Lea. Sie wurde schwanger und gebar Jakob einen fünften Sohn.
Genesis Gen 1 30 18 Da sagte Lea: Gott hat mich dafür belohnt, dass ich meine Magd meinem Mann gegeben habe. Sie nannte ihn Issachar (Lohn).
Genesis Gen 1 30 19 Noch einmal wurde Lea schwanger und gebar Jakob einen sechsten Sohn.
Genesis Gen 1 30 20 Da sagte Lea: Gott hat mich mit einem schönen Geschenk bedacht. Jetzt endlich wird mein Mann bei mir bleiben, da ich ihm doch sechs Söhne geboren habe. Sie nannte ihn also Sebulon (Bleibe).
Genesis Gen 1 30 21 Schließlich gebar sie eine Tochter und nannte sie Dina.
Genesis Gen 1 30 22 Nun erinnerte sich Gott an Rahel. Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterschoß.
Genesis Gen 1 30 23 Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat die Schande von mir genommen.
Genesis Gen 1 30 24 Sie nannte ihn Josef (Zufüger) und sagte: Der Herr gebe mir noch einen anderen Sohn hinzu.
Genesis Gen 1 30 25 Nachdem Rahel Josef geboren hatte, sagte Jakob zu Laban: Entlass mich! Ich will in meine Heimat ziehen.
Genesis Gen 1 30 26 Gib mir meine Frauen und Kinder, um die ich dir gedient habe, damit ich gehen kann. Du weißt ja um meinen Dienst, den ich dir geleistet habe.
Genesis Gen 1 30 27 Laban antwortete ihm: Wenn ich nur dein Wohlwollen finde! Ich stand unter günstigen Vorzeichen und der Herr hat mich deinetwegen gesegnet.
Genesis Gen 1 30 28 Weiter sagte er: Bestimm selbst deinen Lohn und ich werde ihn dir aushändigen.
Genesis Gen 1 30 29 Da sagte Jakob zu ihm: Du weißt um meinen Dienst und um dein Vieh, das mir anvertraut war.
Genesis Gen 1 30 30 Das wenige, das du hattest, bevor ich kam, hat sich gewaltig vermehrt und der Herr hat dich gesegnet für jeden meiner Schritte. Und jetzt - wann werde auch ich etwas für mein eigenes Haus tun können?
Genesis Gen 1 30 31 Da sagte Laban: Was soll ich dir geben? Du brauchst mir weiter nichts zu geben, antwortete Jakob, wenn du mit folgendem Vorschlag einverstanden bist: Ich will dein Vieh weiterhin weiden und hüten.
Genesis Gen 1 30 32 Ich will heute unter deinem Vieh umhergehen. Und du sondere dort alle schwarz gesprenkelten oder schwarz scheckigen und alle dunklen Schafe aus, ebenso die weiß scheckigen und weiß gesprenkelten Ziegen. Das soll mein Lohn sein.
Genesis Gen 1 30 33 Morgen soll meine Redlichkeit offenbar werden, wenn du kommst, meinen Lohn zu besehen: Alles, was nicht weiß gesprenkelt und weiß scheckig unter den Ziegen und dunkel unter den Lämmern ist, das soll als von mir gestohlen gelten.
Genesis Gen 1 30 34 Gut, sagte Laban, wie du gesagt hast, soll es geschehen.
Genesis Gen 1 30 35 Am selben Tag noch sonderte er die hell gestreiften und weiß scheckigen Ziegenböcke aus und alle weiß gesprenkelten und weiß scheckigen Ziegen, alles, an dem etwas Weißes war, und alles Dunkle unter den Lämmern und übergab es seinen Söhnen.
Genesis Gen 1 30 36 Dann entfernte er sich drei Tagesmärsche von Jakob, der das übrige Vieh Labans weidete.
Genesis Gen 1 30 37 Nun holte sich Jakob frische Ruten von Silberpappeln, Mandelbäumen und Platanen, schälte weiße Streifen heraus und legte so das Weiße an den Ruten bloß.
Genesis Gen 1 30 38 Die geschälten Ruten legte er in die Tröge, in die Wasserrinnen, zu denen die Tiere zur Tränke kamen, gerade vor die Tiere hin. Die Tiere begatteten sich, wenn sie zur Tränke kamen.
Genesis Gen 1 30 39 Hatten sich die Tiere vor den Ruten begattet, so warfen sie gestreifte, gesprenkelte und scheckige Junge.
Genesis Gen 1 30 40 Die Lämmer teilte Jakob auf. Er richtete den Blick der Tiere auf das Gestreifte und alles Dunkle in der Herde Labans. So legte er sich selbst Herden zu und tat sie nicht zum Vieh Labans.
Genesis Gen 1 30 41 Jedes Mal nun, wenn sich die kräftigen Tiere begatteten, legte Jakob die Ruten in die Tröge, sodass die Tiere sie vor Augen hatten, wenn sie sich begatteten.
Genesis Gen 1 30 42 Bei den schwächlichen Tieren aber legte er sie nicht hin. So wurden die schwächlichen Labans, die kräftigen dagegen Jakobs Eigentum,
Genesis Gen 1 30 43 und der Mann wurde überaus reich; er besaß eine Menge Schafe und Ziegen, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.
Genesis Gen 1 31 1 Jakob hatte erfahren, dass die Söhne Labans sagten: Jakob hat alles, was unserem Vater gehört, weggenommen; auf Kosten unseres Vaters hat er sich so bereichert.
Genesis Gen 1 31 2 Jakob sah Laban ins Gesicht: Laban war ihm nicht mehr zugetan wie früher.
Genesis Gen 1 31 3 Da sagte der Herr zu Jakob: Kehr zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft! Ich bin mit dir.
Genesis Gen 1 31 4 Jakob ließ Rahel und Lea auf das Feld zu seiner Herde rufen
Genesis Gen 1 31 5 und sagte zu ihnen: Ich sehe am Gesicht eures Vaters, dass er mir nicht mehr so gesinnt ist wie früher. Aber der Gott meines Vaters war mit mir.
Genesis Gen 1 31 6 Ihr wisst, dass ich mit allen Kräften eurem Vater gedient habe.
Genesis Gen 1 31 7 Aber euer Vater hat mich hintergangen und meinen Lohn zehnmal geändert; Gott freilich hat ihn daran gehindert, mich zu schädigen.
Genesis Gen 1 31 8 Sagte er, die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, dann warfen alle Tiere gesprenkelte Junge; sagte er, die Gestreiften sollen dein Lohn sein, dann warfen alle Tiere gestreifte Junge.
Genesis Gen 1 31 9 Gott hat eurem Vater den Viehbestand entzogen und ihn mir gegeben.
Genesis Gen 1 31 10 Zur Zeit, da die Tiere brünstig waren, hatte ich einen Traum; ich sah: Gestreifte, gesprenkelte und fleckige Böcke besprangen die Tiere.
Genesis Gen 1 31 11 Der Engel Gottes sprach im Traum zu mir: Jakob! Ich antwortete: Hier bin ich.
Genesis Gen 1 31 12 Dann sprach er: Schau hin: Alle Böcke, welche die Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt oder gefleckt. Ich habe nämlich alles gesehen, was dir Laban antut.
Genesis Gen 1 31 13 Ich bin der Gott von Bet-El, wo du das Steinmal gesalbt und mir ein Gelübde gemacht hast. Jetzt auf, zieh fort aus diesem Land und kehr in deine Heimat zurück!
Genesis Gen 1 31 14 Rahel und Lea antworteten ihm: Haben wir noch Anteil oder Erbe im Haus unseres Vaters?
Genesis Gen 1 31 15 Gelten wir ihm nicht wie Fremde? Er hat uns ja verkauft und sogar unser Geld aufgezehrt.
Genesis Gen 1 31 16 Ja, der ganze Reichtum, den Gott unserem Vater weggenommen hat, uns gehört er und unseren Söhnen. Nun also, tu jetzt alles, was Gott dir gesagt hat.
Genesis Gen 1 31 17 Da machte sich Jakob auf, hob seine Söhne und Frauen auf die Kamele
Genesis Gen 1 31 18 und führte sein ganzes Vieh fort, seinen ganzen Besitz an Vieh, den er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak nach Kanaan zurückzukehren.
Genesis Gen 1 31 19 Laban war weggegangen, um seine Schafe zu scheren; da stahl Rahel die Götterbilder ihres Vaters
Genesis Gen 1 31 20 und Jakob überlistete den Aramäer Laban: Er verriet ihm nicht, dass er sich davonmachen wollte.
Genesis Gen 1 31 21 Mit allem, was ihm gehörte, machte er sich auf und davon. Er überquerte den Strom (den Eufrat) und schlug die Richtung zum Gebirge von Gilead ein.
Genesis Gen 1 31 22 Am dritten Tag meldete man Laban, Jakob sei auf und davon.
Genesis Gen 1 31 23 Da nahm Laban seine Brüder mit und jagte ihm sieben Tage lang nach. Im Gebirge von Gilead war er ihm schon ganz nahe.
Genesis Gen 1 31 24 Gott aber kam in einem nächtlichen Traum zum Aramäer Laban und sprach zu ihm: Hüte dich, Jakob auch nur das Geringste vorzuwerfen.
Genesis Gen 1 31 25 Laban holte Jakob ein, als dieser gerade im Gebirge die Zelte aufgeschlagen hatte. Da schlug auch Laban mit seinen Brüdern im Gebirge von Gilead die Zelte auf.
Genesis Gen 1 31 26 Laban sagte nun zu Jakob: Was hast du getan? Du hast mich überlistet und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt.
Genesis Gen 1 31 27 Warum hast du mir verheimlicht, dass du dich davonmachen wolltest, und warum hast du mich überlistet und mir nichts gesagt? Ich hätte dir gern das Geleit gegeben mit Gesang, Pauken und Harfen.
Genesis Gen 1 31 28 Du hast mir aber nicht einmal gestattet, meine Söhne und Töchter zu küssen. Da hast du töricht gehandelt.
Genesis Gen 1 31 29 Es stünde in meiner Macht, euch Schlimmes anzutun; aber der Gott eures Vaters hat mir gestern Nacht gesagt: Hüte dich, Jakob auch nur das Geringste vorzuwerfen.
Genesis Gen 1 31 30 Nun bist du also fortgezogen, weil du Heimweh hattest nach deinem Vaterhaus. Aber warum hast du meine Götter gestohlen?
Genesis Gen 1 31 31 Jakob erwiderte Laban: Ich fürchtete mich und meinte, du könntest mir deine Töchter wegnehmen.
Genesis Gen 1 31 32 Bei wem du aber deine Götter findest, der soll nicht am Leben bleiben. In Gegenwart unserer Brüder durchsuche, was ich habe, und nimm, was dein ist. Jakob wusste nicht, dass Rahel die Götter gestohlen hatte.
Genesis Gen 1 31 33 Laban betrat das Zelt Jakobs, das Zelt der Lea und das der beiden Mägde, fand aber nichts. Vom Zelt der Lea ging er in das Zelt Rahels.
Genesis Gen 1 31 34 Rahel hatte die Götterbilder genommen, sie in die Satteltasche des Kamels gelegt und sich darauf gesetzt. Laban durchstöberte das ganze Zelt, fand aber nichts.
Genesis Gen 1 31 35 Rahel aber sagte zu ihrem Vater: Sei nicht böse, mein Herr! Ich kann vor dir nicht aufstehen, es geht mir gerade, wie es eben Frauen ergeht. Er suchte weiter, die Götterbilder aber fand er nicht.
Genesis Gen 1 31 36 Da wurde Jakob zornig und begann mit Laban zu streiten. Jakob ergriff das Wort und sagte zu Laban: Was habe ich verbrochen, was habe ich Unrechtes getan, dass du mir nachhetzt?
Genesis Gen 1 31 37 Alle meine Sachen hast du durchstöbert. Was hast du gefunden an Sachen, die zu deinem Haus gehören? Leg sie her vor meine und deine Brüder und sie sollen zwischen uns beiden entscheiden.
Genesis Gen 1 31 38 Schon zwanzig Jahre bin ich bei dir. Deine Schafe und Ziegen hatten keinen Fehlwurf. Die Böcke deiner Herde habe ich nicht aufgezehrt.
Genesis Gen 1 31 39 Gerissenes Vieh habe ich dir nicht gebracht; ich habe es selbst ersetzt. Du hättest ja doch Ersatz gefordert, ob es mir nun bei Tag oder bei Nacht abhanden kam.
Genesis Gen 1 31 40 So ging es mir: Bei Tag fraß mich die Hitze, der Frost bei Nacht und der Schlaf floh meine Augen.
Genesis Gen 1 31 41 Schon zwanzig Jahre diene ich in deinem Haus, vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um dein Vieh. Du aber hast meinen Lohn zehnmal geändert.
Genesis Gen 1 31 42 Wäre nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der Schrecken Isaaks, für mich eingetreten, dann hättest du mich jetzt mit leeren Händen weggeschickt. Doch Gott hat mein Elend und die Mühe meiner Hände gesehen und gestern Nacht hat er entschieden.
Genesis Gen 1 31 43 Darauf ergriff Laban das Wort und sagte zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter und die Söhne sind meine Söhne und das Vieh ist mein Vieh und alles, was du siehst, gehört mir. Was kann ich heute für meine Töchter tun oder für die Söhne, die sie geboren haben?
Genesis Gen 1 31 44 Jetzt aber komm, wir wollen einen Vertrag schließen, ich und du. Der Vertrag soll Zeuge sein zwischen mir und dir.
Genesis Gen 1 31 45 Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Steinmal auf.
Genesis Gen 1 31 46 Jakob sagte zu seinen Brüdern: Tragt Steine zusammen! Da holten sie Steine und legten einen Steinhügel an. Dort auf dem Steinhügel aßen sie.
Genesis Gen 1 31 47 Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta und Jakob nannte ihn Gal-Ed.
Genesis Gen 1 31 48 Dieser Steinhügel, sagte Laban, soll heute Zeuge sein zwischen mir und dir. Darum gab er ihm den Namen Gal-Ed (Zeugenhügel)
Genesis Gen 1 31 49 und Mizpa (Spähturm), weil er sagte: Der Herr sei Späher zwischen mir und dir, wenn wir voneinander nichts mehr wissen.
Genesis Gen 1 31 50 Solltest du meine Töchter schlecht behandeln oder dir außer meinen Töchtern noch andere Frauen nehmen - auch wenn kein Mensch bei uns ist: Sieh, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.
Genesis Gen 1 31 51 Weiter sagte Laban zu Jakob: Hier, dieser Steinhügel, hier, dieses Steinmal, das ich zwischen mir und dir errichtet habe -
Genesis Gen 1 31 52 Zeuge sei dieser Steinhügel. Zeuge sei dieses Steinmal: Nie will ich diesen Steinhügel in böser Absicht gegen dich überschreiten und nie sollst du diesen Steinhügel oder dieses Steinmal in böser Absicht gegen mich überschreiten.
Genesis Gen 1 31 53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors seien Richter zwischen uns. Da leistete Jakob einen Eid beim Schrecken seines Vaters Isaak.
Genesis Gen 1 31 54 Dann schlachtete Jakob auf dem Berg ein Opfertier und lud seine Brüder zum Mahl ein. Sie aßen und verbrachten die Nacht auf dem Berg.
Genesis Gen 1 32 1 Früh am Morgen stand Laban auf, küsste seine Söhne und Töchter und segnete sie. Dann machte er sich auf den Weg und kehrte nach Hause zurück.
Genesis Gen 1 32 2 Auch Jakob zog seines Weges. Da begegneten ihm Engel Gottes.
Genesis Gen 1 32 3 Als Jakob sie erblickte, sagte er: Das ist das Heerlager Gottes. Dem Ort gab er darum den Namen Mahanajim (Doppellager).
Genesis Gen 1 32 4 Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau nach Seïr, in das Gebiet von Edom.
Genesis Gen 1 32 5 Er trug ihnen auf: Ihr sollt Esau, meinem Herrn, sagen: So sagt dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich aufgehalten und bin bis jetzt ausgeblieben.
Genesis Gen 1 32 6 Ich habe Ochsen und Esel, Schafe und Ziegen, Knechte und Mägde. Ich gebe nun meinem Herrn durch Boten Nachricht, um dein Wohlwollen zu finden.
Genesis Gen 1 32 7 Die Boten kehrten zu Jakob zurück und berichteten: Als wir zu deinem Bruder Esau kamen, war auch er schon unterwegs zu dir. Vierhundert Mann hat er bei sich.
Genesis Gen 1 32 8 Jakob wurde angst und bange. Er teilte seine Leute, die Schafe und Ziegen, die Rinder und Kamele auf zwei Lager auf
Genesis Gen 1 32 9 und sagte: Wenn Esau zu dem einen Lager kommt und es niedermacht, dann kann das andere Lager entkommen.
Genesis Gen 1 32 10 Und Jakob sagte: Du Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr, du hast mir gesagt: Kehr in deine Heimat und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich werde es dir gut gehen lassen.
Genesis Gen 1 32 11 Ich bin nicht wert all der Hulderweise und all der Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast. Denn nur mit einem Stab habe ich den Jordan dort überschritten und jetzt sind aus mir zwei Lager geworden.
Genesis Gen 1 32 12 Entreiß mich doch der Hand meines Bruders, der Hand Esaus! Ich fürchte nämlich, er könnte kommen und mich erschlagen, Mutter und Kinder.
Genesis Gen 1 32 13 Du hast doch gesagt: Ich will es dir gut gehen lassen und will deine Nachkommen zahlreich machen wie den Sand am Meer, den niemand zählen kann vor Menge.
Genesis Gen 1 32 14 Er brachte dort jene Nacht zu. Dann stellte er von allem, was er gerade zur Hand hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau zusammen:
Genesis Gen 1 32 15 zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder,
Genesis Gen 1 32 16 dreißig säugende Kamele mit ihren Jungen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel.
Genesis Gen 1 32 17 Er übergab sie, nach Herden gesondert, seinen Knechten und sagte zu ihnen: Zieht mir voraus und haltet zwischen den einzelnen Herden Abstand.
Genesis Gen 1 32 18 Dem ersten trug er auf: Wenn du auf meinen Bruder Esau triffst und er dich ausfragt: Zu wem gehörst du, wohin gehst du und wem gehört das da vor dir?,
Genesis Gen 1 32 19 dann sag: Deinem Knecht Jakob. Ein Geschenk ist es, gesandt an meinen Herrn, an Esau. Schau, dort hinter uns kommt er auch schon selbst.
Genesis Gen 1 32 20 Auch dem zweiten und dritten, allen, die hinter den einzelnen Herden schritten, trug er auf: Im gleichen Sinn redet mit Esau, wenn ihr ihn trefft.
Genesis Gen 1 32 21 Sagt: Schau, dort kommt dein Knecht Jakob auch schon hinter uns. Denn Jakob sagte sich: Ich will ihn mit der geschenkten Herde, die vor mir herzieht, beschwichtigen und ihm dann erst unter die Augen treten. Vielleicht nimmt er mich freundlich auf.
Genesis Gen 1 32 22 Die Herde, die er schenken wollte, zog ihm also voraus, er aber brachte jene Nacht im Lager zu.
Genesis Gen 1 32 23 In derselben Nacht stand er auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde sowie seine elf Söhne und durchschritt die Furt des Jabbok.
Genesis Gen 1 32 24 Er nahm sie und ließ sie den Fluss überqueren. Dann schaffte er alles hinüber, was ihm sonst noch gehörte.
Genesis Gen 1 32 25 Als nur noch er allein zurückgeblieben war, rang mit ihm ein Mann, bis die Morgenröte aufstieg.
Genesis Gen 1 32 26 Als der Mann sah, dass er ihm nicht beikommen konnte, schlug er ihn aufs Hüftgelenk. Jakobs Hüftgelenk renkte sich aus, als er mit ihm rang.
Genesis Gen 1 32 27 Der Mann sagte: Lass mich los; denn die Morgenröte ist aufgestiegen. Jakob aber entgegnete: Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest.
Genesis Gen 1 32 28 Jener fragte: Wie heißt du? Jakob, antwortete er.
Genesis Gen 1 32 29 Da sprach der Mann: Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel (Gottesstreiter); denn mit Gott und Menschen hast du gestritten und hast gewonnen.
Genesis Gen 1 32 30 Nun fragte Jakob: Nenne mir doch deinen Namen! Jener entgegnete: Was fragst du mich nach meinem Namen? Dann segnete er ihn dort.
Genesis Gen 1 32 31 Jakob gab dem Ort den Namen Penuël (Gottesgesicht) und sagte: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin doch mit dem Leben davongekommen.
Genesis Gen 1 32 32 Die Sonne schien bereits auf ihn, als er durch Penuël zog; er hinkte an seiner Hüfte.
Genesis Gen 1 32 33 Darum essen die Israeliten den Muskelstrang über dem Hüftgelenk nicht bis auf den heutigen Tag; denn er hat Jakob aufs Hüftgelenk, auf den Hüftmuskel geschlagen.
Genesis Gen 1 33 1 Jakob blickte auf und sah: Esau kam und mit ihm vierhundert Mann. Da verteilte er die Kinder auf Lea und Rahel und auf die beiden Mägde.
Genesis Gen 1 33 2 Die Mägde und deren Kinder stellte er vorn hin, dahinter Lea und ihre Kinder und zuletzt Rahel und Josef.
Genesis Gen 1 33 3 Er trat vor und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er vor seinem Bruder stand.
Genesis Gen 1 33 4 Esau lief ihm entgegen, umarmte ihn und fiel ihm um den Hals; er küsste ihn und sie weinten.
Genesis Gen 1 33 5 Dann blickte Esau auf und sah die Frauen mit den Kindern. Er fragte: Wer sind die dort bei dir? Die Kinder, erwiderte er, die Gott deinem Knecht aus Wohlwollen geschenkt hat.
Genesis Gen 1 33 6 Die Mägde und ihre Kinder kamen näher und warfen sich nieder.
Genesis Gen 1 33 7 Dann kamen auch Lea und ihre Kinder und warfen sich nieder und zuletzt kamen Josef und Rahel und warfen sich nieder.
Genesis Gen 1 33 8 Da fragte Esau: Was willst du mit dem ganzen Auftrieb dort, auf den ich gestoßen bin? Jakob erwiderte: Ich wollte das Wohlwollen meines Herrn finden.
Genesis Gen 1 33 9 Darauf sagte Esau: Ich habe selber genug, Bruder. Behalte, was dir gehört.
Genesis Gen 1 33 10 Nicht doch, entgegnete Jakob, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann nimm das Geschenk aus meiner Hand an! Denn dafür habe ich dein Angesicht gesehen, wie man das Angesicht Gottes sieht, und du bist mir wohlwollend begegnet.
Genesis Gen 1 33 11 Nimm doch mein Begrüßungsgeschenk an, das man dir überbracht hat. Denn Gott hat mir Wohlwollen erwiesen und ich habe alles, was ich brauche. Er drängte ihn, bis er annahm.
Genesis Gen 1 33 12 Darauf machte Esau den Vorschlag: Brechen wir auf und ziehen wir weiter. Ich will an deiner Seite ziehen.
Genesis Gen 1 33 13 Jakob entgegnete ihm: Mein Herr weiß, dass die Kinder noch Schonung brauchen; auch habe ich für säugende Schafe und Rinder zu sorgen. Überanstrengt man sie nur einen einzigen Tag, so geht das ganze Vieh ein.
Genesis Gen 1 33 14 Mein Herr ziehe doch seinem Knecht voraus. Ich aber will mich dem gemächlichen Gang der Viehherden vor mir und dem Schritt der Kinder anpassen, bis ich zu meinem Herrn nach Seïr komme.
Genesis Gen 1 33 15 Darauf sagte Esau: Ich will dir einige von meinen Leuten zuweisen. Wozu?, erwiderte Jakob, ich finde ja das Wohlwollen meines Herrn.
Genesis Gen 1 33 16 Esau kehrte an jenem Tag um und zog nach Seïr zurück.
Genesis Gen 1 33 17 Jakob brach nach Sukkot auf. Er baute sich ein Haus und für sein Vieh errichtete er Hütten. Darum gab er dem Ort den Namen Sukkot (Hütten).
Genesis Gen 1 33 18 Jakob gelangte, als er aus Paddan-Aram kam, wohlbehalten bis Sichem in Kanaan und schlug vor der Stadt sein Lager auf.
Genesis Gen 1 33 19 Das Grundstück, auf dem er sein Zelt aufspannte, erwarb er von den Söhnen Hamors, des Vaters von Sichem, für hundert Kesita.
Genesis Gen 1 33 20 Dort errichtete er einen Altar und nannte ihn: Gott, der Gott Israels.
Genesis Gen 1 34 1 Dina, die Tochter, die Lea Jakob geboren hatte, ging aus, um sich die Töchter des Landes anzusehen.
Genesis Gen 1 34 2 Sichem, der Sohn des Hiwiters Hamor, des Landesfürsten, erblickte sie; er ergriff sie, legte sich zu ihr und vergewaltigte sie.
Genesis Gen 1 34 3 Er fasste Zuneigung zu Dina, der Tochter Jakobs, er liebte das Mädchen und redete ihm gut zu.
Genesis Gen 1 34 4 Zu seinem Vater Hamor sagte Sichem: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau!
Genesis Gen 1 34 5 Jakob hörte, dass man seine Tochter Dina entehrt hatte. Seine Söhne waren gerade auf dem Feld bei seiner Herde und so behielt Jakob die Sache für sich bis zu ihrer Rückkehr.
Genesis Gen 1 34 6 Inzwischen kam Hamor, der Vater Sichems, zu Jakob heraus, um mit ihm darüber zu reden.
Genesis Gen 1 34 7 Als Jakobs Söhne vom Feld kamen und davon erfuhren, empfanden sie das als Beleidigung und wurden sehr zornig; eine Schandtat hatte Sichem an Israel begangen, weil er der Tochter Jakobs beiwohnte; so etwas darf man nicht tun.
Genesis Gen 1 34 8 Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem hat zu eurer Tochter Zuneigung gefasst. Gebt sie ihm doch zur Frau!
Genesis Gen 1 34 9 Verschwägern wir uns; gebt uns eure Töchter und nehmt die unseren!
Genesis Gen 1 34 10 Ihr könnt euch bei uns ansiedeln und das Land steht euch offen. Bleibt da, geht hier euren Geschäften nach und macht euch im Land ansässig!
Genesis Gen 1 34 11 Sichem sagte zu Dinas Vater und zu ihren Brüdern: Finde ich euer Wohlwollen, dann will ich geben, was ihr auch von mir verlangt.
Genesis Gen 1 34 12 Legt mir ruhig ein sehr hohes Heiratsgeld und eine hohe Brautgabe auf! Ich will geben, was ihr von mir verlangt. Nur gebt mir das Mädchen zur Frau!
Genesis Gen 1 34 13 Die Söhne Jakobs gaben Sichem und seinem Vater Hamor, als sie die Verhandlungen aufnahmen, eine hinterhältige Antwort, weil er ihre Schwester entehrt hatte.
Genesis Genesis 1 Gen 1 3414 Sie sagten zu ihnen Wi können uns nicht darauf einlassen, unsere Schwester einem Unbeschnittenen zu geben; denn das gilt bei uns als Schande.
Genesis Gen 1 34 15 Nur unter der Bedingung gehen wir auf euren Vorschlag ein, dass ihr euch uns anpasst und alle männlichen Personen beschneiden lasst.
Genesis Gen 1 34 16 Dann würden wir euch unsere Töchter geben und wir könnten eure Töchter nehmen; wir könnten mit euch zusammen wohnen und ein einziges Volk werden.
Genesis Gen 1 34 17 Wollt ihr aber von der Beschneidung nichts wissen, so nehmen wir unsere Tochter zurück und ziehen fort.
Genesis Gen 1 34 18 Hamor und sein Sohn Sichem waren mit ihrem Vorschlag einverstanden.
Genesis Gen 1 34 19 Der junge Mann verlor keine Zeit, die Angelegenheit zu regeln; denn er hatte die Tochter Jakobs lieb und er war der Einflussreichste von allen im Hause seines Vaters.
Genesis Gen 1 34 20 Hamor und sein Sohn Sichem gingen an das Tor ihrer Stadt und sprachen zu ihren Mitbürgern:
Genesis Gen 1 34 21 Jene Leute sind uns friedlich gesinnt. Sie könnten sich im Land ansiedeln und ihren Geschäften nachgehen. Das Land hat ja nach allen Seiten Platz genug für sie. Wir könnten ihre Töchter zu Frauen nehmen und unsere Töchter ihnen geben.
Genesis Gen 1 34 22 Allerdings wollen die Männer bloß unter der Bedingung auf unseren Vorschlag eingehen, mit uns zusammen zu wohnen und ein einziges Volk zu werden, dass sich bei uns alle Männer beschneiden lassen, so wie sie beschnitten sind.
Genesis Gen 1 34 23 Ihre Herden, ihr Besitz, ihr Vieh, könnte das nicht alles uns gehören? Gehen wir also auf ihren Vorschlag ein, dann werden sie bei uns bleiben.
Genesis Gen 1 34 24 Alle, die durch das Tor der Stadt ausziehen, hörten auf Hamor und seinen Sohn Sichem; und alle Männer, alle, die durch das Tor seiner Stadt ausziehen, ließen sich beschneiden.
Genesis Gen 1 34 25 Am dritten Tag aber, als sie an Wundfieber litten, griffen zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, zum Schwert, überfielen ungefährdet die Stadt und brachten alles Männliche um.
Genesis Gen 1 34 26 Hamor und seinen Sohn Sichem machten sie mit dem Schwert nieder, holten Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon.
Genesis Gen 1 34 27 Dann machten sich die Söhne Jakobs über die Erschlagenen her und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte.
Genesis Gen 1 34 28 Ihre Schafe und Rinder, ihre Esel und was es sonst in der Stadt oder auf dem Feld gab, nahmen sie mit.
Genesis Gen 1 34 29 Ihre ganze Habe, all ihre Kinder und Frauen führten sie fort und raubten alles, was sich in den Häusern fand.
Genesis Gen 1 34 30 Jakob sagte darauf zu Simeon und Levi: Ihr stürzt mich ins Unglück. Ihr habt mich in Verruf gebracht bei den Bewohnern des Landes, den Kanaanitern und Perisitern. Meine Männer kann man an den Fingern abzählen. Jene werden sich gegen mich zusammentun und mich niedermachen. Dann ist es vorbei mit mir und meinem Haus.
Genesis Gen 1 34 31 Die Söhne aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Dirne behandeln?
Genesis Gen 1 35 1 Gott sprach zu Jakob: Zieh nach Bet-El hinauf und lass dich dort nieder! Errichte dort einen Altar dem Gott, der dir auf der Flucht vor deinem Bruder Esau erschienen ist.
Genesis Gen 1 35 2 Dann sagte Jakob zu seinem Haus und zu allen, die zu ihm gehörten: Entfernt die fremden Götter aus eurer Mitte, reinigt euch und wechselt eure Kleider!
Genesis Gen 1 35 3 Wir wollen uns aufmachen und nach Bet-El hinaufziehen. Dort will ich einen Altar für den Gott errichten, der mich am Tag meiner Bedrängnis erhört hat und der auf meinem Weg mit mir war.
Genesis Gen 1 35 4 Sie übergaben Jakob alle fremden Götter, die sie hatten, und die Ringe an ihren Ohren. Jakob vergrub sie unter der Eiche bei Sichem.
Genesis Gen 1 35 5 Dann brachen sie auf. Da überkam ein Gottesschrecken die Städte ringsum und so verfolgten sie die Söhne Jakobs nicht.
Genesis Gen 1 35 6 Jakob kam nach Lus in Kanaan, das jetzt Bet-El heißt, er und alles Volk, das bei ihm war.
Genesis Gen 1 35 7 Er baute dort einen Altar und nannte die Stätte «Gott von Bet-El»; denn auf der Flucht vor seinem Bruder hatte Gott sich ihm dort offenbart.
Genesis Gen 1 35 8 Debora, die Amme Rebekkas, starb. Man begrub sie unterhalb von Bet-El unter der Eiche. Er gab ihr den Namen Träneneiche.
Genesis Gen 1 35 9 Gott erschien Jakob noch einmal nach seiner Rückkehr aus Paddan-Aram und segnete ihn.
Genesis Gen 1 35 10 Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll jedoch nicht mehr Jakob lauten, sondern Israel soll dein Name sein. Er gab ihm also den Namen Israel.
Genesis Gen 1 35 11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Sei fruchtbar und vermehre dich! Ein Volk, eine Schar von Völkern soll aus dir hervorgehen, Könige sollen deinen Lenden entstammen.
Genesis Gen 1 35 12 Das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben und auch deinen Nachkommen will ich es geben.
Genesis Gen 1 35 13 Dann fuhr Gott von dem Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, zum Himmel auf.
Genesis Gen 1 35 14 Jakob richtete an dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, ein Steinmal, einen Gedenkstein, auf. Darüber schüttete er ein Trankopfer und goss Öl darauf.
Genesis Gen 1 35 15 Jakob gab dem Ort, an dem Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bet-El.
Genesis Gen 1 35 16 Sie brachen von Bet-El auf. Nur ein kleines Stück Weg war es noch bis Efrata, als Rahel gebar. Sie hatte eine schwere Geburt.
Genesis Gen 1 35 17 Als sie bei der Geburt schwer litt, redete ihr die Amme zu: Fürchte dich nicht, auch diesmal hast du einen Sohn.
Genesis Gen 1 35 18 Während ihr das Leben entfloh - sie musste nämlich sterben -, gab sie ihm den Namen Ben-Oni (Unheilskind); sein Vater aber nannte ihn Benjamin (Erfolgskind).
Genesis Gen 1 35 19 Als Rahel gestorben war, begrub man sie an der Straße nach Efrata, das jetzt Betlehem heißt.
Genesis Gen 1 35 20 Jakob errichtete ein Steinmal über ihrem Grab. Das ist das Grabmal Rahels bis auf den heutigen Tag.
Genesis Gen 1 35 21 Israel brach auf und schlug sein Zelt jenseits von Migdal-Eder auf.
Genesis Gen 1 35 22 Während Israel in jenem Land wohnte, ging Ruben hin und schlief mit Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Israel hörte davon. Jakob hatte zwölf Söhne.
Genesis Gen 1 35 23 Die Söhne Leas waren: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, ferner Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon.
Genesis Gen 1 35 24 Die Söhne Rahels waren: Josef und Benjamin.
Genesis Gen 1 35 25 Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels, waren: Dan und Naftali.
Genesis Gen 1 35 26 Die Söhne Silpas, der Magd Leas, waren: Gad und Ascher. Das waren die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.
Genesis Gen 1 35 27 Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba, das jetzt Hebron heißt, wo sich Abraham und Isaak als Fremde aufgehalten hatten.
Genesis Gen 1 35 28 Isaak wurde hundertachtzig Jahre alt,
Genesis Gen 1 35 29 dann verschied er. Er starb und wurde mit seinen Vorfahren vereint, betagt und satt an Jahren. Seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.
Genesis Gen 1 36 1 Das ist die Geschlechterfolge nach Esau, der auch Edom hieß:
Genesis Gen 1 36 2 Esau nahm sich seine Frauen aus den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter des Hetiters Elon, Oholibama, die Tochter des Ana, eines Sohnes des Hiwiters Zibon,
Genesis Gen 1 36 3 und Basemat, die Tochter Ismaels, eine Schwester Nebajots.
Genesis Gen 1 36 4 Ada gebar dem Esau Elifas, Basemat gebar Reguël
Genesis Gen 1 36 5 und Oholibama gebar Jëusch, Jalam und Korach. Das waren die Söhne Esaus, die ihm in Kanaan geboren wurden.
Genesis Gen 1 36 6 Esau nahm seine Frauen, Söhne und Töchter, alle Personen seines Hauses und seinen Besitz, all sein Vieh und seine ganze Habe, die er in Kanaan erworben hatte, und zog in ein anderes Land, fort von seinem Bruder Jakob.
Genesis Gen 1 36 7 Ihr Besitz war nämlich zu groß, als dass sie zusammen hätten wohnen können. Das Land, in dem sie lebten, konnte wegen ihres Viehbestandes nicht beide ernähren.
Genesis Gen 1 36 8 So ließ sich Esau im Bergland Seïr nieder. Esau ist Edom.
Genesis Gen 1 36 9 Das ist die Geschlechterfolge nach Esau, dem Stammvater von Edom im Bergland Seïr.
Genesis Gen 1 36 10 Die Namen der Söhne Esaus sind: Elifas, der Sohn der Ada, der Frau Esaus, und Reguël, der Sohn Basemats, der Frau Esaus.
Genesis Gen 1 36 11 Die Söhne des Elifas sind: Teman, Omar, Zefo, Gatam und Kenas.
Genesis Gen 1 36 12 Timna war die Nebenfrau des Elifas, des Sohnes Esaus. Sie gebar dem Elifas Amalek. Das waren die Söhne Adas, der Frau Esaus.
Genesis Gen 1 36 13 Die Söhne Reguëls sind: Nahat, Serach, Schamma und Misa. Das waren die Söhne Basemats, der Frau Esaus.
Genesis Gen 1 36 14 Die Söhne, die Oholibama, die Frau Esaus und Tochter Anas, eines Sohnes Zibons, Esau gebar, sind: Jëusch, Jalam und Korach.
Genesis Gen 1 36 15 Das sind die Häuptlinge der Söhne Esaus: die Söhne des Elifas, des Erstgeborenen Esaus: Häuptling Teman, Häuptling Omar, Häuptling Zefo, Häuptling Kenas,
Genesis Gen 1 36 16 Häuptling Korach, Häuptling Gatam, Häuptling Amalek. Das waren die Häuptlinge des Elifas in Edom, lauter Söhne der Ada.
Genesis Gen 1 36 17 Das sind die Söhne Reguëls, des Sohnes Esaus: Häuptling Nahat, Häuptling Serach, Häuptling Schamma, Häuptling Misa. Das waren die Häuptlinge Reguëls in Edom; sie waren die Söhne Basemats, der Frau Esaus.
Genesis Gen 1 36 18 Das sind die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: Häuptling Jëusch, Häuptling Jalam, Häuptling Korach. Das waren die Häuptlinge, die von Oholibama, der Frau Esaus und Tochter Anas, abstammten.
Genesis Gen 1 36 19 Das waren also die Söhne Esaus und deren Häuptlinge. Das ist Edom.
Genesis Gen 1 36 20 Das sind die Söhne des Horiters Seïr, die Einwohner des Landes: Lotan, Schobal, Zibon, Ana,
Genesis Gen 1 36 21 Dischon, Ezer und Dischan. Das waren die Häuptlinge der Horiter, der Söhne Seïrs, in Edom.
Genesis Gen 1 36 22 Die Söhne Lotans sind: Hori und Hemam. Die Schwester Lotans ist Timna.
Genesis Gen 1 36 23 Das sind die Söhne Schobals: Alwan, Manahat, Ebal, Schefi und Onam.
Genesis Gen 1 36 24 Die Söhne Zibons sind: Aja und Ana. Das ist jener Ana, der das Wasser in der Wüste fand, als er die Esel seines Vaters Zibon weidete.
Genesis Gen 1 36 25 Die Kinder Anas sind: Dischon und Oholibama, die Tochter Anas.
Genesis Gen 1 36 26 Die Söhne Dischons sind: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran.
Genesis Gen 1 36 27 Die Söhne Ezers sind: Bilhan, Saawan und Akan.
Genesis Gen 1 36 28 Die Söhne Dischans sind: Uz und Aran.
Genesis Gen 1 36 29 Die Häuptlinge der Horiter sind: Häuptling Lotan, Häuptling Schobal, Häuptling Zibon, Häuptling Ana,
Genesis Gen 1 36 30 Häuptling Dischon, Häuptling Ezer, Häuptling Dischan. Das waren die Häuptlinge der Horiter nach ihren Stämmen in Seïr.
Genesis Gen 1 36 31 Die Könige, die in Edom regierten, bevor bei den Israeliten ein König regierte, waren folgende:
Genesis Gen 1 36 32 In Edom regierte Bela, der Sohn Beors; seine Stadt hieß Dinhaba.
Genesis Gen 1 36 33 Als Bela starb, wurde König an seiner Stelle Jobab, der Sohn Serachs aus Bozra.
Genesis Gen 1 36 34 Als Jobab starb, wurde König an seiner Stelle Huscham aus dem Land der Temaniter.
Genesis Gen 1 36 35 Als Huscham starb, wurde König an seiner Stelle Hadad, der Sohn Bedads, der Midian im Grünland von Moab schlug; seine Stadt hieß Awit.
Genesis Gen 1 36 36 Als Hadad starb, wurde König an seiner Stelle Samla aus Masreka.
Genesis Gen 1 36 37 Als Samla starb, wurde König an seiner Stelle Schaul aus Rehobot am Strom (Eufrat).
Genesis Gen 1 36 38 Als Schaul starb, wurde König an seiner Stelle Baal-Hanan, der Sohn Achbors.
Genesis Gen 1 36 39 Als Baal-Hanan, der Sohn Achbors, starb, wurde König an seiner Stelle Hadar; seine Stadt hieß Pagu. Seine Frau hieß Mehetabel; sie war die Tochter Matreds und Enkelin Me-Sahabs.
Genesis Gen 1 36 40 Das sind die Namen der Häuptlinge Esaus nach ihren Sippenverbänden, Orten und Namen: Häuptling Timna, Häuptling Alwa, Häuptling Jetet,
Genesis Gen 1 36 41 Häuptling Oholibama, Häuptling Ela, Häuptling Pinon,
Genesis Gen 1 36 42 Häuptling Kenas, Häuptling Teman, Häuptling Mibzar,
Genesis Gen 1 36 43 Häuptling Magdiël, Häuptling Iram. Das waren die Häuptlinge Edoms nach ihren Siedlungsgebieten in dem Land, das sie besaßen. So viel über Esau, den Stammvater von Edom.
Genesis Gen 1 37 1 Jakob ließ sich in dem Land nieder, in dem sich sein Vater als Fremder aufgehalten hatte, in Kanaan.
Genesis Gen 1 37 2 Das ist die Geschlechterfolge nach Jakob: Als Josef siebzehn Jahre zählte, also noch jung war, weidete er mit seinen Brüdern, den Söhnen Bilhas und Silpas, der Frauen seines Vaters, die Schafe und Ziegen. Josef hinterbrachte ihrem Vater, was die Brüder Böses taten.
Genesis Gen 1 37 3 Israel liebte Josef unter allen seinen Söhnen am meisten, weil er ihm noch in hohem Alter geboren worden war. Er ließ ihm einen Ärmelrock machen.
Genesis Gen 1 37 4 Als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und konnten mit ihm kein gutes Wort mehr reden.
Genesis Gen 1 37 5 Einst hatte Josef einen Traum. Als er ihn seinen Brüdern erzählte, hassten sie ihn noch mehr.
Genesis Gen 1 37 6 Er sagte zu ihnen: Hört, was ich geträumt habe.
Genesis Gen 1 37 7 Wir banden Garben mitten auf dem Feld. Meine Garbe richtete sich auf und blieb auch stehen. Eure Garben umringten sie und neigten sich tief vor meiner Garbe.
Genesis Gen 1 37 8 Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden oder dich als Herr über uns aufspielen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und seiner Worte.
Genesis Gen 1 37 9 Er hatte noch einen anderen Traum. Er erzählte ihn seinen Brüdern und sagte: Ich träumte noch einmal: Die Sonne, der Mond und elf Sterne verneigten sich tief vor mir.
Genesis Gen 1 37 10 Als er davon seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was soll das, was du da geträumt hast? Sollen wir vielleicht, ich, deine Mutter und deine Brüder, kommen und uns vor dir zur Erde niederwerfen?
Genesis Gen 1 37 11 Seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn, sein Vater aber vergaß die Sache nicht.
Genesis Gen 1 37 12 Als seine Brüder fortgezogen waren, um das Vieh ihres Vaters bei Sichem zu weiden,
Genesis Gen 1 37 13 sagte Israel zu Josef: Deine Brüder weiden bei Sichem das Vieh. Geh, ich will dich zu ihnen schicken. Er antwortete: Ich bin bereit.
Genesis Gen 1 37 14 Da sagte der Vater zu ihm: Geh doch hin und sieh, wie es deinen Brüdern und dem Vieh geht, und berichte mir! So schickte er ihn aus dem Tal von Hebron fort und Josef kam nach Sichem.
Genesis Gen 1 37 15 Ein Mann traf ihn, wie er auf dem Feld umherirrte; er fragte ihn: Was suchst du?
Genesis Gen 1 37 16 Josef antwortete: Meine Brüder suche ich. Sag mir doch, wo sie das Vieh weiden.
Genesis Gen 1 37 17 Der Mann antwortete: Sie sind von hier weitergezogen. Ich habe nämlich gehört, wie sie sagten: Gehen wir nach Dotan. Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan.
Genesis Gen 1 37 18 Sie sahen ihn von weitem. Bevor er jedoch nahe an sie herangekommen war, fassten sie den Plan, ihn umzubringen.
Genesis Gen 1 37 19 Sie sagten zueinander: Dort kommt ja dieser Träumer.
Genesis Gen 1 37 20 Jetzt aber auf, erschlagen wir ihn und werfen wir ihn in eine der Zisternen. Sagen wir, ein wildes Tier habe ihn gefressen. Dann werden wir ja sehen, was aus seinen Träumen wird.
Genesis Gen 1 37 21 Ruben hörte das und wollte ihn aus ihrer Hand retten. Er sagte: Begehen wir doch keinen Mord.
Genesis Gen 1 37 22 Und Ruben sagte zu ihnen: Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne da in der Steppe, aber legt nicht Hand an ihn! Er wollte ihn nämlich aus ihrer Hand retten und zu seinem Vater zurückbringen.
Genesis Gen 1 37 23 Als Josef bei seinen Brüdern angekommen war, zogen sie ihm sein Gewand aus, den Ärmelrock, den er anhatte,
Genesis Gen 1 37 24 packten ihn und warfen ihn in die Zisterne. Die Zisterne war leer; es war kein Wasser darin.
Genesis Gen 1 37 25 Als sie dann beim Essen saßen und aufblickten, sahen sie, dass gerade eine Karawane von Ismaelitern aus Gilead kam. Ihre Kamele waren mit Tragakant, Mastix und Ladanum beladen. Sie waren unterwegs nach Ägypten.
Genesis Gen 1 37 26 Da schlug Juda seinen Brüdern vor: Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken?
Genesis Gen 1 37 27 Kommt, verkaufen wir ihn den Ismaelitern. Wir wollen aber nicht Hand an ihn legen, denn er ist doch unser Bruder und unser Verwandter. Seine Brüder waren einverstanden.
Genesis Gen 1 37 28 Midianitische Kaufleute kamen vorbei. Da zogen sie Josef aus der Zisterne heraus und verkauften ihn für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Diese brachten Josef nach Ägypten.
Genesis Gen 1 37 29 Als Ruben zur Zisterne zurückkam, war Josef nicht mehr dort. Er zerriss seine Kleider,
Genesis Gen 1 37 30 wandte sich an seine Brüder und sagte: Der Kleine ist ja nicht mehr da. Und ich, was soll ich jetzt anfangen?
Genesis Gen 1 37 31 Da nahmen sie Josefs Gewand, schlachteten einen Ziegenbock und tauchten das Gewand in das Blut.
Genesis Gen 1 37 32 Dann schickten sie den Ärmelrock zu ihrem Vater und ließen ihm sagen: Das haben wir gefunden. Sieh doch, ob das der Rock deines Sohnes ist oder nicht.
Genesis Gen 1 37 33 Als er ihn angesehen hatte, sagte er: Der Rock meines Sohnes! Ein wildes Tier hat ihn gefressen. Zerrissen, zerrissen ist Josef.
Genesis Gen 1 37 34 Jakob zerriss seine Kleider, legte Trauerkleider an und trauerte um seinen Sohn viele Tage.
Genesis Gen 1 37 35 Alle seine Söhne und Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten. Er aber ließ sich nicht trösten und sagte: Ich will dauernd zu meinem Sohn in die Unterwelt hinabsteigen. So beweinte ihn sein Vater.
Genesis Gen 1 37 36 Die Midianiter aber verkauften Josef nach Ägypten an Potifar, einen Hofbeamten des Pharao, den Obersten der Leibwache.
Genesis Gen 1 38 1 Um jene Zeit verließ Juda seine Brüder und begab sich hinunter zu einem Mann aus Adullam, der Hira hieß.
Genesis Gen 1 38 2 Juda sah dort die Tochter eines Kanaaniters namens Schua. Er nahm sie zur Frau und wohnte ihr bei.
Genesis Gen 1 38 3 Sie wurde schwanger, gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Er.
Genesis Gen 1 38 4 Sie wurde abermals schwanger, gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Onan.
Genesis Gen 1 38 5 Und noch einmal gebar sie einen Sohn und gab ihm den Namen Schela. Juda war in Kesib, als sie ihn gebar.
Genesis Gen 1 38 6 Juda nahm für seinen Erstgeborenen Er eine Frau namens Tamar.
Genesis Gen 1 38 7 Aber Er, der Erstgeborene Judas, missfiel dem Herrn und so ließ ihn der Herr sterben.
Genesis Gen 1 38 8 Da sagte Juda zu Onan: Geh mit der Frau deines Bruders die Schwagerehe ein und verschaff deinem Bruder Nachkommen!
Genesis Gen 1 38 9 Onan wusste also, dass die Nachkommen nicht ihm gehören würden. Sooft er zur Frau seines Bruders ging, ließ er den Samen zur Erde fallen und verderben, um seinem Bruder Nachkommen vorzuenthalten.
Genesis Gen 1 38 10 Was er tat, missfiel dem Herrn und so ließ er auch ihn sterben.
Genesis Gen 1 38 11 Nun sagte Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleib als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela groß ist. Denn er dachte: Er soll mir nicht auch noch sterben wie seine Brüder. Tamar ging und blieb im Haus ihres Vaters.
Genesis Gen 1 38 12 Viele Jahre vergingen. Die Tochter Schuas, die Frau Judas, war gestorben. Als die Trauer vorbei war, ging Juda mit seinem Freund Hira aus Adullam hinauf nach Timna zur Schafschur.
Genesis Gen 1 38 13 Man berichtete Tamar: Dein Schwiegervater geht gerade nach Timna hinauf zur Schafschur.
Genesis Gen 1 38 14 Da zog sie ihre Witwenkleider aus, legte einen Schleier über und verhüllte sich. Dann setzte sie sich an den Ortseingang von Enajim, der an der Straße nach Timna liegt. Sie hatte nämlich gemerkt, dass Schela groß geworden war, dass man sie ihm aber nicht zur Frau geben wollte.
Genesis Gen 1 38 15 Juda sah sie und hielt sie für eine Dirne; sie hatte nämlich ihr Gesicht verhüllt.
Genesis Gen 1 38 16 Da bog er vom Weg ab, ging zu ihr hin und sagte: Lass mich zu dir kommen! Er wusste ja nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was gibst du mir, wenn du zu mir kommen darfst?
Genesis Gen 1 38 17 Er sagte: Ich werde dir ein Ziegenböckchen von der Herde schicken. Sie entgegnete: Du musst mir aber ein Pfand dalassen, bis du es schickst.
Genesis Gen 1 38 18 Da fragte er: Was für ein Pfand soll ich dir dalassen? Deinen Siegelring mit der Schnur und den Stab in deiner Hand, antwortete sie. Er gab es ihr. Dann ging er zu ihr und sie wurde von ihm schwanger.
Genesis Gen 1 38 19 Sie stand auf, ging weg, legte ihren Schleier ab und zog wieder ihre Witwenkleider an.
Genesis Gen 1 38 20 Juda schickte seinen Freund aus Adullam mit dem Ziegenböckchen, um das Pfand aus der Hand der Frau zurückzuerhalten, er fand sie aber nicht.
Genesis Gen 1 38 21 Er fragte die Leute aus dem Ort: Wo ist die Dirne, die in Enajim an der Straße saß? Sie antworteten ihm: Hier gibt es keine Dirne.
Genesis Gen 1 38 22 Darauf kehrte er zu Juda zurück und sagte: Ich habe sie nicht gefunden und außerdem behaupten die Leute aus dem Ort, es gebe da keine Dirne.
Genesis Gen 1 38 23 Juda antwortete: Soll sie es behalten! Wenn man uns nur nicht auslacht! Ich habe ja dieses Böckchen geschickt, aber du hast sie nicht gefunden.
Genesis Gen 1 38 24 Nach etwa drei Monaten meldete man Juda: Deine Schwiegertochter Tamar hat Unzucht getrieben und ist davon schwanger. Da sagte Juda: Führt sie hinaus! Sie soll verbrannt werden.
Genesis Gen 1 38 25 Als man sie hinausführte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und ließ ihm sagen: Von dem Mann, dem das gehört, bin ich schwanger. Auch ließ sie sagen: Sieh genau hin: Wem gehören der Siegelring mit der Schnur und dieser Stab?
Genesis Gen 1 38 26 Juda schaute es sich genau an und gab zu: Sie ist mir gegenüber im Recht, weil ich sie meinem Sohn Schela nicht zur Frau gegeben habe. Später verkehrte er mit ihr nicht mehr.
Genesis Gen 1 38 27 Als sie niederkam, waren Zwillinge in ihrem Leib.
Genesis Gen 1 38 28 Bei der Geburt streckte einer die Hand heraus. Die Hebamme griff zu, band einen roten Faden um die Hand und sagte: Er ist zuerst herausgekommen.
Genesis Gen 1 38 29 Er zog aber seine Hand wieder zurück und heraus kam sein Bruder. Da sagte sie: Warum hast du dir den Durchbruch erzwungen? So nannte man ihn Perez (Durchbruch).
Genesis Gen 1 38 30 Dann erst kam sein Bruder zum Vorschein, an dessen Hand der rote Faden war. Ihn nannte man Serach (Rotglanz).
Genesis Gen 1 39 1 Josef hatte man nach Ägypten gebracht. Ein Hofbeamter des Pharao, ein Ägypter namens Potifar, der Oberste der Leibwache, hatte ihn den Ismaelitern abgekauft, die ihn dorthin gebracht hatten.
Genesis Gen 1 39 2 Der Herr war mit Josef und so glückte ihm alles. Er blieb im Haus seines ägyptischen Herrn.
Genesis Gen 1 39 3 Dieser sah, dass der Herr mit Josef war und dass der Herr alles, was er unternahm, unter seinen Händen gelingen ließ.
Genesis Gen 1 39 4 So fand Josef sein Wohlwollen und er durfte ihn bedienen. Er bestellte ihn zum Verwalter seines Hauses und vertraute ihm alles an, was er besaß.
Genesis Gen 1 39 5 Seit er ihm sein Haus und alles, was ihm gehörte, anvertraut hatte, segnete der Herr das Haus des Ägypters um Josefs willen. Der Segen des Herrn ruhte auf allem, was ihm gehörte im Haus und auf dem Feld.
Genesis Gen 1 39 6 Er ließ seinen ganzen Besitz in Josefs Hand und kümmerte sich, wenn Josef da war, um nichts als nur um sein Essen. Josef war schön von Gestalt und Aussehen.
Genesis Gen 1 39 7 Nach einiger Zeit warf die Frau seines Herrn ihren Blick auf Josef und sagte: Schlaf mit mir!
Genesis Gen 1 39 8 Er weigerte sich und entgegnete der Frau seines Herrn: Du siehst doch, mein Herr kümmert sich, wenn ich da bin, um nichts im Haus; alles, was ihm gehört, hat er mir anvertraut.
Genesis Gen 1 39 9 Er ist in diesem Haus nicht größer als ich und er hat mir nichts vorenthalten als nur dich, denn du bist seine Frau. Wie könnte ich da ein so großes Unrecht begehen und gegen Gott sündigen?
Genesis Gen 1 39 10 Obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, bei ihr zu schlafen und ihr zu Willen zu sein, hörte er nicht auf sie.
Genesis Gen 1 39 11 An einem solchen Tag kam er ins Haus, um seiner Arbeit nachzugehen. Niemand vom Hausgesinde war anwesend.
Genesis Gen 1 39 12 Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.
Genesis Gen 1 39 13 Als sie sah, dass er sein Gewand in ihrer Hand zurückgelassen hatte und hinausgelaufen war,
Genesis Gen 1 39 14 rief sie nach ihrem Hausgesinde und sagte zu den Leuten: Seht nur! Er hat uns einen Hebräer ins Haus gebracht, der seinen Mutwillen mit uns treibt. Er ist zu mir gekommen und wollte mit mir schlafen; da habe ich laut geschrien.
Genesis Gen 1 39 15 Als er hörte, dass ich laut aufschrie und rief, ließ er sein Gewand bei mir liegen und floh ins Freie.
Genesis Gen 1 39 16 Sein Kleid ließ sie bei sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.
Genesis Gen 1 39 17 Ihm erzählte sie die gleiche Geschichte: Der hebräische Sklave, den du uns gebracht hast, ist zu mir gekommen, um mit mir seinen Mutwillen zu treiben.
Genesis Gen 1 39 18 Als ich laut aufschrie und rief, ließ er sein Gewand bei mir liegen und lief hinaus.
Genesis Gen 1 39 19 Als sein Herr hörte, wie ihm seine Frau erzählte: So hat es dein Sklave mit mir getrieben!, packte ihn der Zorn.
Genesis Gen 1 39 20 Er ließ Josef ergreifen und in den Kerker bringen, wo die Gefangenen des Königs in Haft gehalten wurden. Dort blieb er im Gefängnis.
Genesis Gen 1 39 21 Aber der Herr war mit Josef. Er wandte ihm das Wohlwollen und die Gunst des Gefängnisleiters zu.
Genesis Gen 1 39 22 Der Gefängnisleiter vertraute der Hand Josefs alle Gefangenen im Kerker an. Alles, was dort zu besorgen war, musste er tun.
Genesis Gen 1 39 23 Der Gefängnisleiter brauchte sich um nichts zu sorgen, was Josef in seine Hand nahm, denn der Herr war mit ihm. Was er auch unternahm, der Herr ließ es ihm gelingen.
Genesis Gen 1 40 1 Einige Zeit später vergingen sich der königliche Mundschenk und der Hofbäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten.
Genesis Gen 1 40 2 Der Pharao war aufgebracht über seine beiden Hofbeamten, den Obermundschenk und den Oberbäcker.
Genesis Gen 1 40 3 Er gab sie in Haft in das Haus des Obersten der Leibwache, in den Kerker, wo Josef gefangen gehalten wurde.
Genesis Gen 1 40 4 Der Oberste der Leibwache betraute Josef mit ihrer Bedienung. Als sie einige Zeit in Haft waren,
Genesis Gen 1 40 5 hatte jeder von ihnen einen Traum. Der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Kerker gefangen gehalten wurden, hatten in derselben Nacht einen Traum, der für jeden von ihnen eine besondere Bedeutung haben sollte.
Genesis Gen 1 40 6 Am Morgen kam Josef zu ihnen und sah ihnen an, dass sie missmutig waren.
Genesis Gen 1 40 7 Da fragte er die Hofbeamten des Pharao, die mit ihm im Hause seines Herrn in Gewahrsam gehalten wurden: Warum seht ihr heute so böse drein?
Genesis Gen 1 40 8 Sie antworteten ihm: Wir hatten einen Traum, aber es ist keiner da, der ihn auslegen kann. Josef sagte zu ihnen: Ist nicht das Träumedeuten Sache Gottes? Erzählt mir doch!
Genesis Gen 1 40 9 Darauf erzählte der Obermundschenk Josef seinen Traum. Er sagte zu ihm: Im Traum sah ich vor mir einen Weinstock.
Genesis Gen 1 40 10 Am Weinstock waren drei Ranken und es war mir, als triebe er Knospen. Seine Blüten wuchsen und schon reiften die Beeren an seinen Trauben.
Genesis Gen 1 40 11 Ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand. Ich nahm die Beeren, drückte sie in den Becher des Pharao aus und gab dem Pharao den Becher in die Hand.
Genesis Gen 1 40 12 Da sprach Josef zu ihm: Das ist die Deutung: Die drei Ranken sind drei Tage.
Genesis Gen 1 40 13 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dich vorladen und dich wieder in dein Amt einsetzen. Du wirst dem Pharao den Becher reichen, wie es früher deine Aufgabe war, als du noch sein Mundschenk warst.
Genesis Gen 1 40 14 Doch denk an mich, wenn es dir gut geht. Tu mir dann einen Gefallen: Erzähl dem Pharao von mir und hol mich aus diesem Haus heraus!
Genesis Gen 1 40 15 Denn entführt hat man mich aus dem Land der Hebräer und auch hier habe ich nichts getan, dass man mich hätte ins Gefängnis werfen müssen.
Genesis Gen 1 40 16 Als der Oberbäcker merkte, dass Josef eine günstige Deutung gegeben hatte, sagte er zu ihm: Auch ich hatte einen Traum. Ich hatte drei Körbe Feingebäck auf meinem Kopf.
Genesis Gen 1 40 17 Im obersten Korb war allerlei Backwerk für die Tafel des Pharao. Aber die Vögel fraßen es aus dem Korb auf meinem Kopf.
Genesis Gen 1 40 18 Josef antwortete: Das ist die Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage.
Genesis Gen 1 40 19 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dich vorladen und dich an einem Baum aufhängen; die Vögel werden von dir das Fleisch abfressen.
Genesis Gen 1 40 20 Drei Tage darauf hatte der Pharao Geburtstag. Er veranstaltete für alle seine Hofleute ein Gastmahl. Da lud er vor versammeltem Hof den Obermundschenk und den Oberbäcker vor.
Genesis Gen 1 40 21 Den Obermundschenk setzte er wieder in sein Amt ein; er durfte dem Pharao den Becher reichen.
Genesis Gen 1 40 22 Den Oberbäcker ließ er aufhängen. Alles geschah, wie es Josef ihnen gedeutet hatte.
Genesis Gen 1 40 23 Der Obermundschenk aber dachte nicht mehr an Josef und vergaß ihn.
Genesis Gen 1 41 1 Zwei Jahre später hatte der Pharao einen Traum: Er stand am Nil.
Genesis Gen 1 41 2 Aus dem Nil stiegen sieben gut aussehende, wohlgenährte Kühe und weideten im Riedgras.
Genesis Gen 1 41 3 Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil; sie sahen hässlich aus und waren mager. Sie stellten sich neben die schon am Nilufer stehenden Kühe
Genesis Gen 1 41 4 und die hässlichen, mageren Kühe fraßen die sieben gut aussehenden und wohlgenährten Kühe auf. Dann erwachte der Pharao.
Genesis Gen 1 41 5 Er schlief aber wieder ein und träumte ein zweites Mal: An einem einzigen Halm wuchsen sieben Ähren, prall und schön.
Genesis Gen 1 41 6 Nach ihnen wuchsen sieben kümmerliche, vom Ostwind ausgedörrte Ähren.
Genesis Gen 1 41 7 Die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben prallen, vollen Ähren. Der Pharao wachte auf: Es war ein Traum.
Genesis Gen 1 41 8 Am Morgen fühlte er sich beunruhigt; er schickte hin und ließ alle Wahrsager und Weisen Ägyptens rufen. Der Pharao erzählte ihnen seine Träume, doch keiner war da, der sie ihm hätte deuten können.
Genesis Gen 1 41 9 Da sagte der Obermundschenk zum Pharao: Heute muss ich an meine Verfehlung erinnern:
Genesis Gen 1 41 10 Als der Pharao über seine Diener aufgebracht war, gab er mich ins Haus des Obersten der Leibwache in Haft, mich und den Oberbäcker.
Genesis Gen 1 41 11 Da hatten wir, ich und er, in derselben Nacht einen Traum, der für jeden eine besondere Bedeutung haben sollte.
Genesis Gen 1 41 12 Dort war mit uns zusammen ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwache. Wir erzählten ihm unsere Träume und er legte sie uns aus. Jedem gab er die zutreffende Deutung.
Genesis Gen 1 41 13 Wie er es uns gedeutet hatte, so geschah es: Mich setzte man wieder in mein Amt ein, den andern hängte man auf.
Genesis Gen 1 41 14 Da schickte der Pharao hin und ließ Josef rufen. Man holte ihn schnell aus dem Gefängnis, schor ihm die Haare, er zog andere Kleider an und kam zum Pharao.
Genesis Gen 1 41 15 Der Pharao sagte zu Josef: Ich hatte einen Traum, doch keiner kann ihn deuten. Von dir habe ich aber gehört, du brauchst einen Traum nur zu hören, dann kannst du ihn deuten.
Genesis Gen 1 41 16 Josef antwortete dem Pharao: Nicht ich, sondern Gott wird zum Wohl des Pharao eine Antwort geben.
Genesis Gen 1 41 17 Da sagte der Pharao zu Josef: In meinem Traum stand ich am Nilufer.
Genesis Gen 1 41 18 Aus dem Nil stiegen sieben wohlgenährte, stattliche Kühe und weideten im Riedgras.
Genesis Gen 1 41 19 Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe herauf, elend, sehr hässlich und mager. Nie habe ich in ganz Ägypten so hässliche Kühe gesehen.
Genesis Gen 1 41 20 Die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, fetten auf.
Genesis Gen 1 41 21 Sie verschwanden in ihrem Bauch, aber man merkte nicht, dass sie darin waren; sie sahen genauso elend aus wie vorher. Dann wachte ich auf.
Genesis Gen 1 41 22 Weiter sah ich in meinem Traum: Auf einem einzigen Halm gingen sieben volle, schöne Ähren auf.
Genesis Gen 1 41 23 Nach ihnen wuchsen sieben taube, kümmerliche, vom Ostwind ausgedörrte Ähren.
Genesis Gen 1 41 24 Die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Ich habe das den Wahrsagern erzählt, aber keiner konnte mir die Deutung sagen.
Genesis Gen 1 41 25 Darauf sagte Josef zum Pharao: Der Traum des Pharao ist ein und derselbe. Gott sagt dem Pharao an, was er vorhat:
Genesis Gen 1 41 26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre. Es ist ein und derselbe Traum.
Genesis Gen 1 41 27 Die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nachher heraufkamen, sind sieben Jahre und die sieben leeren, vom Ostwind ausgedörrten Ähren sind sieben Jahre Hungersnot.
Genesis Gen 1 41 28 Das ist es, was ich meinte, als ich zum Pharao sagte: Gott ließ den Pharao sehen, was er vorhat:
Genesis Gen 1 41 29 Sieben Jahre kommen, da wird großer Überfluss in ganz Ägypten sein.
Genesis Gen 1 41 30 Nach ihnen aber werden sieben Jahre Hungersnot heraufziehen: Da wird der ganze Überfluss in Ägypten vergessen sein und Hunger wird das Land auszehren.
Genesis Gen 1 41 31 Dann wird man nichts mehr vom Überfluss im Land merken wegen des Hungers, der danach kommt; denn er wird sehr drückend sein.
Genesis Gen 1 41 32 Dass aber der Pharao gleich zweimal träumte, bedeutet: Die Sache steht bei Gott fest und Gott wird sie bald ausführen.
Genesis Gen 1 41 33 Nun sehe sich der Pharao nach einem klugen, weisen Mann um und setze ihn über Ägypten.
Genesis Gen 1 41 34 Der Pharao möge handeln: Er bestelle Bevollmächtigte über das Land und besteuere Ägypten mit einem Fünftel in den sieben Jahren des Überflusses.
Genesis Gen 1 41 35 Die Bevollmächtigten sollen alles Brotgetreide der kommenden guten Jahre sammeln und auf Weisung des Pharao Korn aufspeichern; das Brotgetreide sollen sie in den Städten sicherstellen.
Genesis Gen 1 41 36 Das Brotgetreide soll dem Land als Rücklage dienen für die sieben Jahre der Hungersnot, die über Ägypten kommen werden. Dann wird das Land nicht an Hunger zugrunde gehen.
Genesis Gen 1 41 37 Die Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Hofleuten.
Genesis Gen 1 41 38 Der Pharao sagte zu ihnen: Finden wir einen Mann wie diesen hier, einen, in dem der Geist Gottes wohnt?
Genesis Gen 1 41 39 Dann sagte der Pharao zu Josef: Nachdem dich Gott all das hat wissen lassen, gibt es niemand, der so klug und weise wäre wie du.
Genesis Gen 1 41 40 Du sollst über meinem Hause stehen und deinem Wort soll sich mein ganzes Volk beugen. Nur um den Thron will ich höher sein als du.
Genesis Gen 1 41 41 Der Pharao sagte weiter zu Josef: Hiermit stelle ich dich über ganz Ägypten.
Genesis Gen 1 41 42 Der Pharao nahm den Siegelring von seiner Hand und steckte ihn Josef an die Hand. Er bekleidete ihn mit Byssusgewändern und legte ihm die goldene Kette um den Hals.
Genesis Gen 1 41 43 Dann ließ er ihn seinen zweiten Wagen besteigen. Man rief vor ihm aus: Achtung! So stellte er ihn über ganz Ägypten.
Genesis Gen 1 41 44 Der Pharao sagte zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll niemand seine Hand oder seinen Fuß regen in ganz Ägypten.
Genesis Gen 1 41 45 Der Pharao verlieh Josef den Namen Zafenat-Paneach und gab ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, zur Frau. So wurde Josef Herr über Ägypten.
Genesis Gen 1 41 46 Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Josef ging vom Pharao weg und durchzog ganz Ägypten.
Genesis Gen 1 41 47 Das Land brachte in den sieben Jahren des Überflusses überreichen Ertrag.
Genesis Gen 1 41 48 Josef ließ während der sieben Jahre, in denen es Überfluss gab, alles Brotgetreide in Ägypten sammeln und in die Städte schaffen. Das Getreide der Felder rings um jede Stadt ließ er dort hineinbringen.
Genesis Gen 1 41 49 So speicherte Josef Getreide in sehr großer Menge auf, wie Sand am Meer, bis man aufhören musste, es zu messen, weil man es nicht mehr messen konnte.
Genesis Gen 1 41 50 Ein Jahr, bevor die Hungersnot kam, wurden Josef zwei Söhne geboren. Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, gebar sie ihm.
Genesis Gen 1 41 51 Josef nannte den Erstgeborenen Manasse (Vergessling), denn er sagte: Gott hat mich all meine Sorge und mein ganzes Vaterhaus vergessen lassen.
Genesis Gen 1 41 52 Den zweiten Sohn nannte er Efraim (Fruchtbringer), denn er sagte: Gott hat mich fruchtbar werden lassen im Lande meines Elends.
Genesis Gen 1 41 53 Die sieben Jahre des Überflusses in Ägypten gingen zu Ende
Genesis Gen 1 41 54 und es begannen die sieben Jahre der Hungersnot, wie es Josef vorausgesagt hatte. Eine Hungersnot brach über alle Länder herein, in ganz Ägypten aber gab es Brot.
Genesis Gen 1 41 55 Da ganz Ägypten Hunger hatte, schrie das Volk zum Pharao nach Brot. Der Pharao aber sagte zu den Ägyptern: Geht zu Josef! Tut, was er euch sagt.
Genesis Gen 1 41 56 Als die Hungersnot über das ganze Land gekommen war, öffnete Josef alle Speicher und verkaufte Getreide an die Ägypter. Aber der Hunger wurde immer drückender in Ägypten.
Genesis Gen 1 41 57 Auch alle Welt kam nach Ägypten, um bei Josef Getreide zu kaufen; denn der Hunger wurde immer drückender auf der ganzen Erde.
Genesis Gen 1 42 1 Als Jakob erfuhr, dass es in Ägypten Getreide zu kaufen gab, sagte er zu seinen Söhnen: Warum schaut ihr einander so an?
Genesis Gen 1 42 2 Und er sagte: Ich habe gehört, dass es in Ägypten Getreide zu kaufen gibt. Zieht hin und kauft dort für uns Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben müssen.
Genesis Gen 1 42 3 Zehn Brüder Josefs zogen also hinunter, um in Ägypten Getreide zu kaufen.
Genesis Gen 1 42 4 Benjamin, den Bruder Josefs, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern ziehen, denn er dachte, es könnte ihm ein Unglück zustoßen.
Genesis Gen 1 42 5 Die Söhne Israels kamen also mitten unter anderen, die auch gekommen waren, um Getreide zu kaufen; denn Hungersnot herrschte in Kanaan.
Genesis Gen 1 42 6 Josef verwaltete das Land. Er war es, der allen Leuten im Lande Getreide verkaufte. So kamen Josefs Brüder und warfen sich vor ihm mit dem Gesicht zur Erde nieder.
Genesis Gen 1 42 7 Als Josef seine Brüder sah, erkannte er sie. Aber er gab sich ihnen nicht zu erkennen, sondern fuhr sie barsch an. Er fragte sie: Wo kommt ihr her? Aus Kanaan, um Brotgetreide zu kaufen, sagten sie.
Genesis Gen 1 42 8 Josef hatte seine Brüder erkannt, sie aber hatten ihn nicht erkannt.
Genesis Gen 1 42 9 Josef erinnerte sich an das, was er von ihnen geträumt hatte, und sagte: Spione seid ihr. Um nachzusehen, wo das Land eine schwache Stelle hat, seid ihr gekommen.
Genesis Gen 1 42 10 Sie antworteten ihm: Nein, Herr. Um Brotgetreide zu kaufen, sind deine Knechte gekommen.
Genesis Gen 1 42 11 Wir alle sind Söhne ein und desselben Vaters. Ehrliche Leute sind wir, deine Knechte sind keine Spione.
Genesis Gen 1 42 12 Er aber entgegenete ihnen: Nichts da, ihr seid nur gekommen, um nachzusehen, wo das Land eine schwache Stelle hat.
Genesis Gen 1 42 13 Da sagten sie: Wir, deine Knechte, waren zwölf Brüder, Söhne ein und desselben Mannes in Kanaan. Der Jüngste ist bei unserem Vater geblieben und einer ist nicht mehr.
Genesis Gen 1 42 14 Josef aber sagte zu ihnen: Es bleibt dabei, wie ich euch gesagt habe: Spione seid ihr.
Genesis Gen 1 42 15 So wird man euch auf die Probe stellen: Beim Leben des Pharao! Ihr sollt von hier nicht eher loskommen, bis auch euer jüngster Bruder da ist.
Genesis Gen 1 42 16 Schickt einen von euch hin! Er soll euren Bruder holen; ihr anderen aber werdet in Haft genommen. So wird man euer Gerede überprüfen und feststellen können, ob ihr die Wahrheit gesagt habt oder nicht. Beim Leben des Pharao, ja, Spione seid ihr.
Genesis Gen 1 42 17 Dann ließ er sie für drei Tage in Haft nehmen.
Genesis Gen 1 42 18 Am dritten Tag sagte Josef zu ihnen: Tut Folgendes und ihr werdet am Leben bleiben, denn ich fürchte Gott:
Genesis Gen 1 42 19 Wenn ihr ehrliche Leute seid, soll einer von euch Brüdern in dem Gefängnis zurückgehalten werden, in dem ihr in Haft gewesen seid. Ihr anderen aber geht und bringt das gekaufte Getreide heim, um den Hunger eurer Familien zu stillen.
Genesis Gen 1 42 20 Euren jüngsten Bruder aber schafft mir herbei, damit sich eure Worte als wahr erweisen und ihr nicht sterben müsst. So machten sie es.
Genesis Gen 1 42 21 Sie sagten zueinander: Ach ja, wir sind an unserem Bruder schuldig geworden. Wir haben zugesehen, wie er sich um sein Leben ängstigte. Als er uns um Erbarmen anflehte, haben wir nicht auf ihn gehört. Darum ist nun diese Bedrängnis über uns gekommen.
Genesis Gen 1 42 22 Ruben entgegnete ihnen: Habe ich euch nicht gesagt: Versündigt euch nicht an dem Kind! Ihr aber habt nicht gehört. Nun wird für sein Blut von uns Rechenschaft gefordert.
Genesis Gen 1 42 23 Sie aber ahnten nicht, dass Josef zuhörte, denn er bediente sich im Gespräch mit ihnen eines Dolmetschers.
Genesis Gen 1 42 24 Er wandte sich von ihnen ab und weinte. Als er sich ihnen wieder zuwandte und abermals mit ihnen redete, ließ er aus ihrer Mitte Simeon festnehmen und vor ihren Augen fesseln.
Genesis Gen 1 42 25 Josef befahl dann, ihre Behälter mit Getreide zu füllen, einem jeden von ihnen das Geld wieder in den Sack zurückzulegen und ihnen für die Reise Verpflegung mitzugeben. So geschah es.
Genesis Gen 1 42 26 Sie luden das Getreide auf ihre Esel und zogen fort.
Genesis Gen 1 42 27 Als einer seinen Sack öffnete, um in der Herberge seinen Esel zu füttern, sah er sein Geld. Es lag in seinem Getreidesack ganz oben.
Genesis Gen 1 42 28 Er sagte zu seinen Brüdern: Man hat mir mein Geld zurückgegeben. Seht, hier ist es in meinem Getreidesack. Da verließ sie der Mut und sie sagten zitternd zueinander: Was hat uns Gott da angetan?
Genesis Gen 1 42 29 Sie kamen zu ihrem Vater Jakob nach Kanaan und berichteten ihm alles, was ihnen zugestoßen war:
Genesis Gen 1 42 30 Jener Mann, der Herr des Landes, hat uns barsch angefahren und uns für Leute gehalten, die das Land ausspionieren.
Genesis Gen 1 42 31 Wir sagten ihm: Ehrliche Leute sind wir und keine Spione.
Genesis Gen 1 42 32 Wir waren zwölf Brüder, Söhne ein und desselben Vaters. Einer ist nicht mehr und der Jüngste ist bei unserem Vater in Kanaan geblieben.
Genesis Gen 1 42 33 Jener Mann aber, der Herr des Landes, sagte zu uns: Daran will ich erkennen, ob ihr ehrliche Leute seid: Lasst einen von euch Brüdern bei mir zurück, nehmt das Getreide, das den Hunger eurer Familien stillen soll, geht
Genesis Gen 1 42 34 und schafft mir euren jüngsten Bruder herbei! So werde ich erfahren, dass ihr keine Spione, sondern ehrliche Leute seid. Ich gebe euch dann euren Bruder heraus und ihr dürft euch frei im Land bewegen.
Genesis Gen 1 42 35 Während sie nun ihre Säcke leerten, stellten sie fest: Jeder hatte seinen Geldbeutel im Sack. Als sie und ihr Vater ihre Geldbeutel sahen, bekamen sie Angst.
Genesis Gen 1 42 36 Ihr Vater Jakob sagte zu ihnen: Ihr bringt mich um meine Kinder. Josef ist nicht mehr, Simeon ist nicht mehr und Benjamin wollt ihr mir auch noch nehmen. Nichts bleibt mir erspart.
Genesis Gen 1 42 37 Da sagte Ruben zu seinem Vater: Meine beiden Söhne magst du umbringen, wenn ich ihn dir nicht zurückbringe. Vertrau ihn meiner Hand an; ich bringe ihn dir wieder zurück.
Genesis Gen 1 42 38 Nein, sagte er, mein Sohn wird nicht mit euch hinunterziehen. Denn sein Bruder ist schon tot, nur er allein ist noch da. Stößt ihm auf dem Weg, den ihr geht, ein Unglück zu, dann bringt ihr mein graues Haar vor Kummer in die Unterwelt.
Genesis Gen 1 43 1 Der Hunger lastete schwer auf dem Land.
Genesis Gen 1 43 2 Das Getreide, das sie aus Ägypten gebracht hatten, war aufgezehrt. Da sagte ihr Vater zu ihnen: Geht noch einmal hin, kauft uns etwas Brotgetreide!
Genesis Gen 1 43 3 Juda antwortete ihm: Der Mann hat uns nachdrücklich eingeschärft: Kommt mir ja nicht mehr unter die Augen, wenn ihr nicht euren Bruder mitbringt.
Genesis Gen 1 43 4 Wenn du bereit bist, unseren Bruder mitzuschicken, ziehen wir hinunter und kaufen dir Brotgetreide.
Genesis Gen 1 43 5 Willst du ihn aber nicht mitschicken, gehen wir nicht. Denn der Mann hat uns gesagt: Kommt mir ja nicht mehr unter die Augen, wenn ihr nicht euren Bruder mitbringt.
Genesis Gen 1 43 6 Da sagte Israel: Warum habt ihr mir so etwas Schlimmes angetan, jenem Mann zu sagen, dass ihr noch einen Bruder habt?
Genesis Gen 1 43 7 Der Mann, entgegneten sie, hat sich bei uns eingehend nach unserer Verwandtschaft erkundigt und gefragt: Lebt euer Vater noch, habt ihr noch einen Bruder? Wir haben ihm Auskunft gegeben, wie es wirklich ist. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder her!
Genesis Gen 1 43 8 Juda schlug seinem Vater Israel vor: Lass den Knaben mit mir ziehen! Dann können wir aufbrechen und uns auf die Reise machen. So werden wir am Leben bleiben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder.
Genesis Gen 1 43 9 Ich verbürge mich für ihn; aus meiner Hand magst du ihn zurückfordern. Wenn ich ihn dir nicht zurückbringe und vor dich hinstelle, will ich alle Tage bei dir in Schuld stehen.
Genesis Gen 1 43 10 Hätten wir nicht so lange gezögert, könnten wir schon zum zweiten Mal zurück sein.
Genesis Gen 1 43 11 Da sagte ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn es schon sein muss, dann macht es so: Nehmt von den besten Erzeugnissen des Landes in eurem Gepäck mit und überbringt es dem Mann als Geschenk: etwas Mastix, etwas Honig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln.
Genesis Gen 1 43 12 Nehmt den doppelten Geldbetrag mit! Das Geld, das sich wieder oben in euren Getreidesäcken fand, gebt mit eigenen Händen zurück! Vielleicht war es ein Versehen.
Genesis Gen 1 43 13 So nehmt denn euren Bruder mit, brecht auf und geht wieder zu dem Mann zurück!
Genesis Gen 1 43 14 Gott, der Allmächtige, lasse euch Erbarmen bei dem Mann finden, sodass er euch den anderen Bruder und Benjamin freigibt. Ich aber, ich verliere noch alle Kinder.
Genesis Gen 1 43 15 Die Männer nahmen das Geschenk und den doppelten Geldbetrag mit und dazu auch Benjamin. Sie machten sich auf, zogen nach Ägypten hinab und traten vor Josef hin.
Genesis Gen 1 43 16 Als Josef bei ihnen Benjamin sah, sagte er zu seinem Hausverwalter: Führe die Männer ins Haus, schlachte ein Tier und richte es her! Die Männer werden nämlich mit mir zu Mittag essen.
Genesis Gen 1 43 17 Der Mann tat, wie Josef angeordnet hatte: Er führte die Männer in das Haus Josefs.
Genesis Gen 1 43 18 Die Männer fürchteten sich, weil man sie in Josefs Haus führte, und dachten: Wegen des Geldes, das sich beim ersten Mal wieder in unseren Getreidesäcken fand, werden wir da hineingeführt. Man wird sich auf uns werfen, man wird uns überfallen und uns als Sklaven zurückhalten samt unseren Eseln.
Genesis Gen 1 43 19 Sie traten näher an den Hausverwalter Josefs heran und begannen mit ihm an der Haustür ein Gespräch.
Genesis Gen 1 43 20 Sie sagten: Bitte, Herr, schon früher sind wir einmal hierher gekommen, um Brotgetreide zu kaufen.
Genesis Gen 1 43 21 Als wir aber in die Herberge kamen und unsere Getreidesäcke öffneten, lag das Geld eines jeden von uns oben im Sack, unser Geld im vollen Betrag. Wir bringen es mit eigenen Händen wieder zurück.
Genesis Gen 1 43 22 Darüber hinaus haben wir noch mehr Geld mitgebracht, um Brotgetreide einzukaufen. Wir wissen nicht, wer das Geld in unsere Säcke gelegt hat.
Genesis Gen 1 43 23 Ihr könnt beruhigt sein, antwortete er, fürchtet euch nicht! Euer Gott, der Gott eures Vaters, hat euch heimlich ein Geschenk in eure Säcke gelegt. Bei mir ist euer Geld eingegangen. Dann brachte er Simeon zu ihnen heraus.
Genesis Gen 1 43 24 Als er die Männer ins Haus Josefs geführt hatte, gab er ihnen Wasser zum Füßewaschen und ließ ihre Esel füttern.
Genesis Gen 1 43 25 Sie legten, bis Josef zu Mittag kam, das Geschenk zurecht; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.
Genesis Gen 1 43 26 Als Josef ins Haus kam, überreichten sie ihm das Geschenk, das sie mit hineingenommen hatten, und warfen sich vor ihm auf die Erde nieder.
Genesis Gen 1 43 27 Er erkundigte sich, wie es ihnen gehe, und fragte: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr erzählt habt? Ist er noch am Leben?
Genesis Gen 1 43 28 Sie erwiderten: Deinem Knecht, unserem Vater, geht es gut; er lebt noch. Dann verneigten sie sich und und warfen sich nieder.
Genesis Gen 1 43 29 Als er hinsah und seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, erblickte, fragte er: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt? Und weiter sagte er: Gottes Gnade sei mit dir, mein Sohn.
Genesis Gen 1 43 30 Dann ging Josef schnell weg, denn er konnte sich vor Rührung über seinen Bruder nicht mehr halten; er war dem Weinen nahe. Er zog sich in die Kammer zurück, um sich dort auszuweinen.
Genesis Gen 1 43 31 Dann wusch er sein Gesicht, kam zurück, nahm sich zusammen und ordnete an: Tragt das Essen auf!
Genesis Gen 1 43 32 Man trug das Essen auf, getrennt für ihn, für sie und für die mit ihm speisenden Ägypter. Die Ägypter können nämlich nicht gemeinsam mit den Hebräern essen, weil das bei den Ägyptern als unschicklich gilt.
Genesis Gen 1 43 33 Die Brüder kamen vor ihm so zu sitzen, dass der Erstgeborene den ersten und der Jüngste den letzten Platz einnahm. Da blickten die Männer einander verwundert an.
Genesis Gen 1 43 34 Er ließ ihnen Gerichte vorsetzen, die vor ihm standen, was man aber Benjamin vorsetzte, übertraf das aller anderen um das Fünffache. Sie tranken mit ihm und waren guter Dinge.
Genesis Gen 1 44 1 Dann befahl Josef seinem Hausverwalter: Fülle die Getreidesäcke der Männer mit so viel Brotgetreide, wie sie tragen können, und leg das Geld eines jeden oben in den Sack!
Genesis Gen 1 44 2 Meinen Becher, den Silberbecher, leg oben in den Sack des Jüngsten mit dem Geld, für das er Getreide gekauft hat. Er tat, wie Josef es angeordnet hatte.
Genesis Gen 1 44 3 Als es am Morgen hell wurde, ließ man die Männer mit ihren Eseln abreisen.
Genesis Gen 1 44 4 Sie hatten sich noch nicht weit von der Stadt entfernt, da sagte Josef zu seinem Hausverwalter: Auf, jag hinter den Männern her! Wenn du sie eingeholt hast, sag ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten und mir den Silberbecher gestohlen?
Genesis Gen 1 44 5 Das ist doch der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er wahrsagt. Da habt ihr etwas Schlimmes getan.
Genesis Gen 1 44 6 Der Hausverwalter holte sie ein und sagte zu ihnen, was ihm aufgetragen war.
Genesis Gen 1 44 7 Sie antworteten ihm: Wie kann mein Herr so etwas sagen? Niemals werden deine Knechte so etwas tun.
Genesis Gen 1 44 8 Sieh her, das Geld, das wir oben in unseren Getreidesäcken fanden, haben wir dir aus Kanaan zurückgebracht. Wie könnten wir da aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen?
Genesis Gen 1 44 9 Der von den Knechten, bei dem sich der Becher findet, soll sterben und auch wir sollen dann unserem Herrn als Sklaven gehören.
Genesis Gen 1 44 10 Also gut, sagte er, es soll geschehen, wie ihr sagt: Bei wem er sich findet, der sei mein Sklave, doch ihr anderen sollt straffrei bleiben.
Genesis Gen 1 44 11 Jeder stellte eiligst seinen Sack auf die Erde und öffnete ihn:
Genesis Gen 1 44 12 Er durchsuchte alles, beim Ältesten begann er und beim Jüngsten hörte er auf. Der Becher fand sich im Sack Benjamins.
Genesis Gen 1 44 13 Da zerrissen sie ihre Kleider. Jeder belud seinen Esel und sie kehrten in die Stadt zurück.
Genesis Gen 1 44 14 So kamen Juda und seine Brüder wieder in das Haus Josefs, der noch dort war. Sie fielen vor ihm zur Erde nieder.
Genesis Gen 1 44 15 Josef sagte zu ihnen: Was habt ihr getan? Wusstet ihr denn nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann?
Genesis Gen 1 44 16 Juda erwiderte: Was sollen wir unserem Herrn sagen, was sollen wir vorbringen, womit uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte ans Licht gebracht. So sind wir also Sklaven unseres Herrn, wir und der, bei dem sich der Becher gefunden hat.
Genesis Gen 1 44 17 Doch Josef gab zur Antwort: Das kann ich auf keinen Fall tun. Derjenige, bei dem sich der Becher gefunden hat, der soll mein Sklave sein. Ihr anderen aber zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater!
Genesis Gen 1 44 18 Da trat Juda an ihn heran und sagte: Bitte, mein Herr, dein Knecht darf vielleicht meinem Herrn offen etwas sagen, ohne dass sein Zorn über deinen Knecht entbrennt; denn du bist wie der Pharao.
Genesis Gen 1 44 19 Mein Herr hat seine Knechte gefragt: Habt ihr einen Vater oder Bruder?
Genesis Gen 1 44 20 Wir erwiderten meinem Herrn: Wir haben einen alten Vater und einen kleinen Bruder, der ihm noch in hohem Alter geboren wurde. Dessen Bruder ist gestorben; er ist allein von seiner Mutter noch da und sein Vater liebt ihn besonders.
Genesis Gen 1 44 21 Du aber hast von deinen Knechten verlangt: Bringt ihn her zu mir, ich will ihn mit eigenen Augen sehen.
Genesis Gen 1 44 22 Da sagten wir zu unserem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen. Verließe er ihn, so würde der Vater sterben.
Genesis Gen 1 44 23 Du aber sagtest zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch kommt, dürft ihr mir nicht mehr unter die Augen treten.
Genesis Gen 1 44 24 Als wir zu deinem Knecht, deinem Vater, hinaufgekommen waren, erzählten wir ihm, was mein Herr gesagt hatte.
Genesis Gen 1 44 25 Als dann unser Vater sagte: Kauft uns noch einmal etwas Brotgetreide!,
Genesis Gen 1 44 26 entgegneten wir: Wir können nicht hinunterziehen; nur wenn unser jüngster Bruder dabei ist, ziehen wir hinunter. Wir können nämlich dem Mann nicht mehr unter die Augen treten, wenn nicht unser jüngster Bruder dabei ist.
Genesis Gen 1 44 27 Darauf antwortete uns dein Knecht, mein Vater: Ihr wisst, dass mir meine Frau zwei Söhne geboren hat.
Genesis Gen 1 44 28 Einer ist von mir gegangen und ich sagte: Er ist gewiss zerrissen worden. Ich habe ihn bis heute nicht mehr gesehen.
Genesis Gen 1 44 29 Nun nehmt ihr mir auch den noch weg. Stößt ihm ein Unglück zu, dann bringt ihr mein graues Haar vor Leid in die Unterwelt.
Genesis Gen 1 44 30 Wenn ich jetzt zu deinem Knecht, meinem Vater, käme und der Knabe wäre nicht bei uns, da doch sein Herz so an ihm hängt,
Genesis Gen 1 44 31 wenn er also sähe, dass der Knabe nicht dabei ist, würde er sterben. Dann brächten deine Sklaven deinen Knecht, unseren greisen Vater, vor Gram in die Unterwelt.
Genesis Gen 1 44 32 Dein Knecht hat sich für den Knaben beim Vater mit den Worten verbürgt: Wenn ich ihn nicht zu dir zurückbringe, will ich alle Tage bei meinem Vater in Schuld stehen.
Genesis Gen 1 44 33 Darum soll jetzt dein Knecht an Stelle des Knaben dableiben als Sklave für meinen Herrn; der Knabe aber soll mit seinen Brüdern ziehen dürfen.
Genesis Gen 1 44 34 Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne dass der Knabe bei mir wäre? Ich könnte das Unglück nicht mit ansehen, das dann meinen Vater träfe.
Genesis Gen 1 45 1 Josef vermochte sich vor all den Leuten, die um ihn standen, nicht mehr zu halten und rief: Schafft mir alle Leute hinaus! So stand niemand bei Josef, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab.
Genesis Gen 1 45 2 Er begann so laut zu weinen, dass es die Ägypter hörten; auch am Hof des Pharao hörte man davon.
Genesis Gen 1 45 3 Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Ist mein Vater noch am Leben? Seine Brüder waren zu keiner Antwort fähig, weil sie fassungslos vor ihm standen.
Genesis Gen 1 45 4 Josef sagte zu seinen Brüdern: Kommt doch näher zu mir her! Als sie näher herangetreten waren, sagte er: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
Genesis Gen 1 45 5 Jetzt aber lasst es euch nicht mehr leid sein und grämt euch nicht, weil ihr mich hierher verkauft habt. Denn um Leben zu erhalten, hat mich Gott vor euch hergeschickt.
Genesis Gen 1 45 6 Ja, zwei Jahre sind es jetzt schon, dass der Hunger im Land wütet. Und noch fünf Jahre stehen bevor, in denen man weder pflügen noch ernten wird.
Genesis Gen 1 45 7 Gott aber hat mich vor euch hergeschickt, um von euch im Land einen Rest zu erhalten und viele von euch eine große Rettungstat erleben zu lassen.
Genesis Gen 1 45 8 Also nicht ihr habt mich hierher geschickt, sondern Gott. Er hat mich zum Vater für den Pharao gemacht, zum Herrn für sein ganzes Haus und zum Gebieter über ganz Ägypten.
Genesis Gen 1 45 9 Zieht eiligst zu meinem Vater hinauf und meldet ihm: So hat dein Sohn Josef gesagt: Gott hat mich zum Herrn für ganz Ägypten gemacht. Komm herunter zu mir, lass dich nicht aufhalten!
Genesis Gen 1 45 10 Du kannst dich im Gebiet von Goschen niederlassen und wirst in meiner Nähe sein, du mit deinen Söhnen und deinen Kindeskindern, mit deinen Schafen und Ziegen, mit deinen Rindern und mit allem, was dir gehört.
Genesis Gen 1 45 11 Dort werde ich für dich sorgen; denn noch fünf Jahre dauert die Hungersnot. Du mit deinem Haus und allem, was dir gehört, du brauchst dann nicht zu darben.
Genesis Gen 1 45 12 Ihr und mein Bruder Benjamin, ihr seht es ja mit eigenen Augen, dass ich wirklich mit euch rede.
Genesis Gen 1 45 13 Erzählt meinem Vater von meinem hohen Rang in Ägypten und von allem, was ihr gesehen habt. Beeilt euch und bringt meinen Vater her!
Genesis Gen 1 45 14 Er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; auch Benjamin weinte an seinem Hals.
Genesis Gen 1 45 15 Josef küsste dann weinend alle seine Brüder. Darauf unterhielten sich seine Brüder mit ihm.
Genesis Gen 1 45 16 Am Hof des Pharao verbreitete sich die Nachricht: Die Brüder Josefs sind gekommen. Dem Pharao und seinen Dienern war das recht.
Genesis Gen 1 45 17 Der Pharao sagte zu Josef: Sag zu deinen Brüdern: So sollt ihr es machen: Beladet eure Tragtiere und reist nach Kanaan zurück!
Genesis Gen 1 45 18 Holt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir! Ich will euch das Beste geben, was Ägypten bietet; von den besten Erzeugnissen des Landes dürft ihr essen.
Genesis Gen 1 45 19 Du gib den Auftrag weiter: Tut Folgendes: Nehmt euch aus Ägypten Wagen mit für eure Kinder und Frauen, lasst euren Vater aufsteigen und kommt!
Genesis Gen 1 45 20 Es soll euch nicht leid sein um euren Hausrat. Denn das Beste, was ganz Ägypten bietet, soll euch gehören.
Genesis Gen 1 45 21 Die Söhne Israels machten es so. Josef stellte nach der Weisung des Pharao Wagen zur Verfügung und gab ihnen Verpflegung mit auf die Reise.
Genesis Gen 1 45 22 Allen schenkte er Festgewänder, Benjamin aber schenkte er dreihundert Silberstücke und fünf Festgewänder.
Genesis Gen 1 45 23 Seinem Vater schickte er ungefähr zehn Esel mit, beladen mit dem Besten, was Ägypten bietet, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot, sowie Reiseverpflegung für seinen Vater.
Genesis Gen 1 45 24 Dann entließ er seine Brüder. Als sie sich auf den Weg machten, sagte er noch zu ihnen: Streitet nicht unterwegs!
Genesis Gen 1 45 25 Sie zogen also von Ägypten hinauf und kamen nach Kanaan zu ihrem Vater Jakob.
Genesis Gen 1 45 26 Sie berichteten ihm: Josef ist noch am Leben. Er ist sogar Herr über ganz Ägypten. Jakobs Herz aber blieb unbewegt; denn er glaubte ihnen nicht.
Genesis Gen 1 45 27 Als sie ihm aber alles erzählten, was Josef zu ihnen gesagt hatte, und als er die Wagen sah, die Josef geschickt hatte, um ihn zu holen, lebte der Geist Jakobs, ihres Vaters, wieder auf
Genesis Gen 1 45 28 und Israel sagte: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch. Ich will hingehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.
Genesis Gen 1 46 1 Israel brach auf mit allem, was ihm gehörte. Er kam nach Beerscheba und brachte dem Gott seines Vaters Isaak Schlachtopfer dar.
Genesis Gen 1 46 2 Da sprach Gott in einer nächtlichen Vision zu Israel: Jakob! Jakob! Hier bin ich!, antwortete er.
Genesis Gen 1 46 3 Gott sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn zu einem großen Volk mache ich dich dort.
Genesis Gen 1 46 4 Ich selbst ziehe mit dir hinunter nach Ägypten und ich führe dich auch selbst wieder herauf. Josef wird dir die Augen zudrücken.
Genesis Gen 1 46 5 Jakob brach von Beerscheba auf. Die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob, ihre Kinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao geschickt hatte, um ihn zu holen.
Genesis Gen 1 46 6 Sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie in Kanaan erworben hatten, und gelangten nach Ägypten, Jakob und mit ihm alle seine Nachkommen.
Genesis Gen 1 46 7 Seine Söhne und Enkel, seine Töchter und Enkelinnen, alle seine Nachkommen brachte er mit nach Ägypten.
Genesis Gen 1 46 8 Das sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der Erstgeborene Jakobs, Ruben;
Genesis Gen 1 46 9 die Söhne Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi;
Genesis Gen 1 46 10 die Söhne Simeons: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin;
Genesis Gen 1 46 11 die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari;
Genesis Gen 1 46 12 die Söhne Judas: Er, Onan, Schela, Perez und Serach; Er und Onan waren aber in Kanaan gestorben; die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul;
Genesis Gen 1 46 13 die Söhne Issachars: Tola, Puwa, Jaschub und Schimron;
Genesis Gen 1 46 14 die Söhne Sebulons: Sered, Elon und Jachleel.
Genesis Gen 1 46 15 Das waren die Söhne Leas, die sie Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, dazu seine Tochter Dina, an Söhnen und Töchtern insgesamt dreiunddreißig Personen.
Genesis Gen 1 46 16 Die Söhne Gads: Zifjon, Haggi, Schuni, Ezbon, Eri, Arod und Areli;
Genesis Gen 1 46 17 die Söhne Aschers: Jimna, Jischwa, Jischwi und Beria, dazu ihre Schwester Serach; die Söhne Berias: Heber und Malkiël.
Genesis Gen 1 46 18 Das waren die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea mitgegeben hatte; sie alle hatte sie Jakob geboren, sechzehn Personen.
Genesis Gen 1 46 19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Josef und Benjamin.
Genesis Gen 1 46 20 Josef hatte in Ägypten Kinder erhalten, die ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, geboren hatte: Manasse und Efraim.
Genesis Gen 1 46 21 Die Söhne Benjamins: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Ehi, Rosch, Muppim, Huppim und Ard.
Genesis Gen 1 46 22 Das waren die Söhne Rahels, die Jakob geboren worden waren, insgesamt vierzehn Personen.
Genesis Gen 1 46 23 Die Söhne Dans: Schuham;
Genesis Gen 1 46 24 die Söhne Naftalis: Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem.
Genesis Gen 1 46 25 Das waren die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel mitgegeben hatte. Sie alle hatte Bilha Jakob geboren, insgesamt sieben Personen.
Genesis Gen 1 46 26 Die Gesamtzahl der Personen, die mit Jakob nach Ägypten gekommen waren und von ihm abstammten, betrug ohne die Frauen der Söhne Jakobs insgesamt sechsundsechzig Personen.
Genesis Gen 1 46 27 Dazu kommen die Söhne Josefs, die ihm in Ägypten geboren worden waren, zwei Personen. Insgesamt waren vom Haus Jakob siebzig Personen nach Ägypten gekommen.
Genesis Gen 1 46 28 Jakob schickte Juda voraus zu Josef, um ihn zu sich nach Goschen zu bestellen. So kamen sie ins Gebiet von Goschen.
Genesis Gen 1 46 29 Josef ließ seinen Wagen anschirren und zog seinem Vater Israel nach Goschen entgegen. Als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange.
Genesis Gen 1 46 30 Israel sagte zu Josef: Jetzt will ich gern sterben, nachdem ich dein Angesicht wieder sehen durfte und weiß, dass du noch am Leben bist.
Genesis Gen 1 46 31 Josef sagte dann zu seinen Brüdern und zum ganzen Haus seines Vaters: Ich will hingehen, will den Pharao benachrichtigen und ihm sagen: Meine Brüder und alle vom Haus meines Vaters, die in Kanaan lebten, sind zu mir gekommen.
Genesis Gen 1 46 32 Die Männer sind Viehhirten, ja, Viehzüchter sind sie. Ihre Schafe, Ziegen und Rinder und alles, was ihnen gehört, haben sie mitgebracht.
Genesis Gen 1 46 33 Der Pharao wird euch rufen lassen und euch fragen, womit ihr euch beschäftigt.
Genesis Gen 1 46 34 Dann sagt: Deine Knechte sind von Jugend an bis jetzt Viehzüchter gewesen, wir waren es und unsere Väter waren es auch schon. Dann werdet ihr euch in Goschen niederlassen dürfen; denn die Ägypter haben gegen alle Viehhirten eine große Abneigung.
Genesis Gen 1 47 1 Josef ging also hin, berichtete dem Pharao und sagte: Mein Vater und meine Brüder sind mit ihren Schafen, Ziegen und Rindern und mit allem, was ihnen gehört, aus Kanaan gekommen. Sie sind bereits in Goschen.
Genesis Gen 1 47 2 Aus dem Kreis seiner Brüder hatte er fünf Männer mitgebracht und stellte sie dem Pharao vor.
Genesis Gen 1 47 3 Der Pharao fragte Josefs Brüder: Womit beschäftigt ihr euch? Sie antworteten dem Pharao: Hirten von Schafen und Ziegen sind deine Knechte; wir sind es und unsere Väter waren es auch schon.
Genesis Gen 1 47 4 Weiter sagten sie zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns als Fremde im Land aufzuhalten. Es gibt ja keine Weide für das Vieh deiner Knechte, denn schwer lastet die Hungersnot auf Kanaan. Nun möchten sich deine Knechte in Goschen niederlassen.
Genesis Gen 1 47 5 Darauf sagte der Pharao zu Josef: Dein Vater und deine Brüder sind also zu dir gekommen.
Genesis Gen 1 47 6 Ägypten steht dir offen. Im besten Teil des Landes lass deinen Vater und deine Brüder wohnen! Sie sollen sich in Goschen niederlassen. Wenn du aber unter ihnen tüchtige Leute kennst, dann setze sie als Aufseher über meine Herden ein!
Genesis Gen 1 47 7 Darauf führte Josef seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn dem Pharao vor. Jakob grüßte den Pharao mit einem Segenswunsch.
Genesis Gen 1 47 8 Der Pharao redete Jakob an: Wie viele Lebensjahre zählst du?
Genesis Gen 1 47 9 Jakob gab dem Pharao zur Antwort: Die Zahl der Jahre meiner Pilgerschaft beträgt hundertdreißig. Gering an Zahl und unglücklich waren meine Lebensjahre und sie reichen nicht heran an die Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Pilgerschaft.
Genesis Gen 1 47 10 Jakob verabschiedete sich vom Pharao mit einem Segenswunsch.
Genesis Gen 1 47 11 Josef siedelte seinen Vater und seine Brüder an und wies ihnen den Grundbesitz in Ägypten zu, im besten Teil des Landes, im Gebiet von Ramses, wie der Pharao verfügt hatte.
Genesis Gen 1 47 12 Josef versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit so viel Brot, dass die Kinder genug zu essen hatten.
Genesis Gen 1 47 13 Im ganzen Land gab es kein Brot und der Hunger war sehr drückend. Ägypten und Kanaan waren vor Hunger erschöpft.
Genesis Gen 1 47 14 Josef hatte das Geld, das in Ägypten und in Kanaan im Umlauf war, für das Getreide, das sie kaufen mussten, eingezogen und in den Palast des Pharao gebracht.
Genesis Gen 1 47 15 So war das Geld in Ägypten und Kanaan ausgegangen. Alle Ägypter kamen zu Josef und sagten: Gib uns Brot! Warum sollen wir vor deinen Augen umkommen? Das Geld ist nämlich zu Ende.
Genesis Gen 1 47 16 Liefert euer Vieh ab, sagte Josef, dann gebe ich euch dafür Brot, wenn das Geld zu Ende ist.
Genesis Gen 1 47 17 So brachten sie ihr Vieh zu Josef und Josef verkaufte ihnen Brot um den Preis der Pferde, ihrer Bestände an Schafen und Ziegen, an Rindern und Eseln. Er versorgte die Leute also in jenem Jahr gegen ihren ganzen Viehbestand mit Brot.
Genesis Gen 1 47 18 Das Jahr ging indes zu Ende und im nächsten Jahr kamen sie und sagten zu ihm: Wir können unserem Herrn nicht verhehlen, dass das Geld zu Ende und unser Viehbestand in den Besitz unseres Herrn übergegangen ist. Wie unser Herr sieht, haben wir nichts mehr als unsere Leiber und unser Ackerland.
Genesis Gen 1 47 19 Warum sollen wir vor deinen Augen umkommen, wir selbst und auch unser Ackerland? Kauf uns und unsere Äcker um Brot! Wir und unser Ackerland wollen dem Pharao dienstbar sein. Stell Saatgut zur Verfügung, so werden wir am Leben bleiben, wir müssen dann nicht sterben und das Ackerland braucht nicht zu verkommen.
Genesis Gen 1 47 20 Josef kaufte also das ganze Ackerland der Ägypter für den Pharao auf; denn die Ägypter verkauften alle ihr Feld, weil sie der Hunger dazu zwang. So wurde das Land Eigentum des Pharao.
Genesis Gen 1 47 21 Das Volk aber machte er ihm Leibeigen von einem Ende Ägyptens bis zum andern.
Genesis Gen 1 47 22 Nur das Ackerland der Priester kaufte er nicht auf, denn den Priestern steht ein festes Einkommen vom Pharao zu; sie leben von dem festen Einkommen, das ihnen der Pharao gewährt. Darum brauchten sie ihr Ackerland nicht zu verkaufen.
Genesis Gen 1 47 23 Nun sprach Josef zum Volk: Seht, heute habe ich euch und euer Ackerland für den Pharao gekauft. Hier habt ihr Saatgut; bestellt nun die Äcker!
Genesis Gen 1 47 24 Vom Ertrag liefert ihr dann ein Fünftel dem Pharao ab, vier Teile aber gehören euch als Saatgut für das Feld sowie als Nahrung für euch, für die Leute in euren Häusern und für eure Kinder.
Genesis Gen 1 47 25 Da antworteten sie: Du hast uns am Leben erhalten. Wenn wir das Wohlwollen unseres Herrn finden, wollen wir gern dem Pharao als Knechte dienen.
Genesis Gen 1 47 26 So verfügte Josef als gültiges Recht bis auf den heutigen Tag, dass das Ackerland Ägyptens zugunsten des Pharao mit einem Fünftel zu besteuern ist. Nur die Äcker der Priester wurden nicht Eigentum des Pharao.
Genesis Gen 1 47 27 Israel ließ sich in Ägypten nieder, in der Landschaft Goschen. Sie wurden dort ansässig, waren fruchtbar und vermehrten sich sehr.
Genesis Gen 1 47 28 Jakob lebte noch siebzehn Jahre in Ägypten und die Tage Jakobs, seine Lebensjahre, betrugen hundertsiebenundvierzig Jahre.
Genesis Gen 1 47 29 Als die Zeit kam, da Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Josef und sagte zu ihm: Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, leg deine Hand unter meine Hüfte, dass du nach Treu und Glauben an mir handeln wirst: Begrab mich nicht in Ägypten!
Genesis Gen 1 47 30 Bin ich zu meinen Vätern entschlafen, dann bring mich fort aus Ägypten und begrab mich in der Grabstätte meiner Väter! Er antwortete: Ich will tun, wie du gesagt hast.
Genesis Gen 1 47 31 Da sagte Jakob: Leiste mir einen Eid! Er leistete ihm den Eid. Darauf neigte sich Israel über das Kopfende seines Bettes.
Genesis Gen 1 48 1 Einige Zeit danach ließ Jakob Josef sagen: Dein Vater ist krank. Da nahm Josef seine beiden Söhne mit, Manasse und Efraim,
Genesis Gen 1 48 2 und ließ Jakob melden: Dein Sohn Josef ist zu dir gekommen. Israel nahm sich zusammen und setzte sich im Bett auf.
Genesis Gen 1 48 3 Dann sagte Jakob zu Josef: Gott, der Allmächtige, ist mir zu Lus in Kanaan erschienen und hat mich gesegnet.
Genesis Gen 1 48 4 Er hat zu mir gesagt: Ich mache dich fruchtbar und vermehre dich, ich mache dich zu einer Schar von Völkern und gebe dieses Land deinen Nachkommen zu ewigem Besitz.
Genesis Gen 1 48 5 Jetzt sollen deine beiden Söhne, die dir in Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir gehören. Efraim und Manasse sollen mir so viel gelten wie Ruben und Simeon.
Genesis Gen 1 48 6 Die Nachkommen aber, die du erst nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören; nach dem Namen ihrer Brüder soll man sie in ihrem Erbteil benennen.
Genesis Gen 1 48 7 Als ich aus Paddan-Aram kam, starb mir unterwegs Rahel in Kanaan; nur noch ein kleines Stück war es bis Efrata. Ich begrub sie dort auf dem Weg nach Efrata, das jetzt Betlehem heißt.
Genesis Gen 1 48 8 Als Israel die Söhne Josefs sah, fragte er: Wer sind diese?
Genesis Gen 1 48 9 Josef sagte zu seinem Vater: Meine Söhne sind es, die mir Gott hier geschenkt hat. Da sagte Israel: Bring sie her zu mir, ich will sie segnen.
Genesis Gen 1 48 10 Israels Augen waren vor Alter schwer geworden, er konnte nicht mehr recht sehen. Er zog die Söhne Josefs an sich heran, küsste und umarmte sie.
Genesis Gen 1 48 11 Dann sagte Israel zu Josef: Ich hatte nicht mehr geglaubt, dich jemals wieder zu sehen. Nun aber hat mich Gott sogar noch deine Nachkommen sehen lassen.
Genesis Gen 1 48 12 Josef holte sie von seinen Knien weg und sie warfen sich mit ihrem Gesicht zur Erde nieder.
Genesis Gen 1 48 13 Dann nahm Josef beide, Efraim an seine Rechte, zur Linken Israels, und Manasse an seine Linke, zur Rechten Israels, und führte sie zu ihm hin.
Genesis Gen 1 48 14 Israel streckte seine Rechte aus und legte sie Efraim auf den Kopf, obwohl er der jüngere war, seine Linke aber legte er Manasse auf den Kopf, wobei er seine Hände überkreuzte, obwohl Manasse der Erstgeborene war.
Genesis Gen 1 48 15 Er segnete Josef und sprach: Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak /ihren Weg gegangen sind, /Gott, der mein Hirt war mein Lebtag bis heute,
Genesis Gen 1 48 16 der Engel, der mich erlöst hat /von jeglichem Unheil, /er segne die Knaben. /Weiterleben soll mein Name durch sie, /auch der Name meiner Väter /Abraham und Isaak. /Im Land sollen sie sich tummeln, /zahlreich wie die Fische im Wasser.
Genesis Gen 1 48 17 Als Josef sah, dass sein Vater seine Rechte Efraim auf den Kopf legte, gefiel ihm das nicht. Josef ergriff die Hand seines Vaters, um sie von Efraims Kopf auf den Kopf Manasses hinüberzuziehen,
Genesis Gen 1 48 18 und er sagte zu seinem Vater: Nicht so, Vater, sondern der ist der Erstgeborene; leg deine Rechte ihm auf den Kopf!
Genesis Gen 1 48 19 Aber sein Vater wollte nicht. Ich weiß, mein Sohn, ich weiß, sagte er, auch er wird zu einem Volk, auch er wird groß sein; aber sein jüngerer Bruder wird größer als er und seine Nachkommen werden zu einer Fülle von Völkern.
Genesis Gen 1 48 20 Er segnete sie an jenem Tag mit den Worten: Mit deinem Namen wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Efraim und Manasse.
Genesis Gen 1 48 21 So setzte Israel Efraim vor Manasse und er sagte zu Josef: Sieh, ich muss sterben. Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen.
Genesis Gen 1 48 22 Ich gebe dir einen Bergrücken schulterhoch über deinen Brüdern, den ich der Hand der Amoriter mit Schwert und Bogen entrissen habe.
Genesis Gen 1 49 1 Darauf rief Jakob seine Söhne und sprach: Versammelt euch, dann sage ich euch an, was euch begegnet in künftigen Tagen.
Genesis Gen 1 49 2 Kommt zusammen, ihr Söhne Jakobs, und hört, /auf Israel hört, auf euren Vater!
Genesis Gen 1 49 3 [Ruben], mein Erster, du meine Stärke, /meiner Zeugungskraft Erstling, /übermütig an Stolz, übermütig an Kraft,
Genesis Gen 1 49 4 brodelnd wie Wasser. Der Erste sollst du nicht bleiben. /Du bestiegst ja das Bett deines Vaters; geschändet hast du damals mein Lager.
Genesis Gen 1 49 5 [Simeon] und [Levi], die Brüder, /Werkzeuge der Gewalt sind ihre Messer.
Genesis Gen 1 49 6 Zu ihrem Kreis mag ich nicht gehören, /mit ihrer Rotte vereinige sich nicht mein Herz. /Denn in ihrem Zorn brachten sie Männer um, /mutwillig lähmten sie Stiere.
Genesis Gen 1 49 7 Verflucht ihr Zorn, da er so heftig, /verflucht ihr Grimm, da er so roh. /Ich teile sie unter Jakob auf, /ich zerstreue sie unter Israel.
Genesis Gen 1 49 8 [Juda], dir jubeln die Brüder zu, /deine Hand hast du am Genick deiner Feinde. /Deines Vaters Söhne fallen vor dir nieder.
Genesis Gen 1 49 9 Ein junger Löwe ist Juda. /Vom Raub, mein Sohn, wurdest du groß. /Er kauert, liegt da wie ein Löwe, /wie eine Löwin. Wer wagt, sie zu scheuchen?
Genesis Gen 1 49 10 Nie weicht von Juda das Zepter, /der Herrscherstab von seinen Füßen, /bis der kommt, dem er gehört, /dem der Gehorsam der Völker gebührt.
Genesis Gen 1 49 11 Er bindet am Weinstock sein Reittier fest, /seinen Esel am Rebstock. /Er wäscht in Wein sein Kleid, /in Traubenblut sein Gewand.
Genesis Gen 1 49 12 Feurig von Wein funkeln die Augen, /seine Zähne sind weißer als Milch.
Genesis Gen 1 49 13 [Sebulon] wohnt nahe dem Strand, /am Gestade der Schiffe, /mit seinem Rücken nach Sidon hin.
Genesis Gen 1 49 14 [Issachar] ist ein knochiger Esel, /lagernd in seinem Pferch.
Genesis Gen 1 49 15 Er sieht, wie die Ruhe so schön ist /und wie so freundlich das Land; /da neigt er die Schulter als Träger /und wird zum fronenden Knecht.
Genesis Gen 1 49 16 [Dan] schafft Recht seinem Volk /wie nur einer von Israels Stämmen.
Genesis Gen 1 49 17 Zur Schlange am Weg wird Dan, /zur zischelnden Natter am Pfad. /Sie beißt das Pferd in die Fesseln, /sein Reiter stürzt rücklings herab.
Genesis Gen 1 49 18 Auf deine Hilfe harre ich, Herr.
Genesis Gen 1 49 19 [Gad], ins Gedränge drängen sie ihn, /doch er bedrängt ihre Ferse.
Genesis Gen 1 49 20 [Ascher], fett ist sein Brot. /Königskost liefert er.
Genesis Gen 1 49 21 [Naftali], die flüchtige Hirschkuh, /versteht sich auf gefällige Rede.
Genesis Gen 1 49 22 Ein junger Fruchtbaum ist [Josef], /ein junger Fruchtbaum am Quell, /ein junger Zweig an der Mauer.
Genesis Gen 1 49 23 Man erbittert und reizt ihn, /die Schützen stellen ihm nach.
Genesis Gen 1 49 24 Sein Bogen sitzt sicher; /gelenkig sind Arme und Hände. /Das kommt vom Starken Jakobs, /von dort kommt der Hirt, Israels Fels,
Genesis Gen 1 49 25 vom Gott deines Vaters, er wird dir helfen. /Gott, der Allmächtige, er wird dich segnen /mit Segen des Himmels von droben, /mit Segen tief lagernder Urflut, /mit Segen von Brust und Schoß.
Genesis Gen 1 49 26 Deines Vaters Segen übertrifft /den Segen der uralten Berge, /den man von den ewigen Hügeln ersehnt. /Er komme auf Josefs Haupt, /auf das Haupt des Geweihten der Brüder.
Genesis Gen 1 49 27 [Benjamin] ist ein reißender Wolf: /Am Morgen frisst er die Beute, /am Abend teilt er den Fang.
Genesis Gen 1 49 28 Sie alle sind die zwölf Stämme Israels und das war es, was ihr Vater zu ihnen sagte, als er sie segnete. Einen jeden bedachte er mit dem Segen, der ihm zukam.
Genesis Gen 1 49 29 Er trug ihnen ferner auf und sagte zu ihnen: Ich werde mit meinen Vorfahren vereint. Begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Grundstück des Hetiters Efron,
Genesis Gen 1 49 30 in der Höhle auf dem Grundstück von Machpela bei Mamre in Kanaan. Das Grundstück hatte Abraham vom Hetiter Efron als eigene Grabstätte gekauft.
Genesis Gen 1 49 31 Dort hat man Abraham und seine Frau Sara begraben; dort hat man Isaak und seine Frau Rebekka begraben; dort habe ich Lea begraben,
Genesis Gen 1 49 32 auf dem Grundstück, das samt der Höhle darauf von den Hetitern in unseren Besitz übergegangen ist.
Genesis Gen 1 49 33 Jakob beendete den Auftrag an seine Söhne und zog seine Füße auf das Bett zurück. Dann verschied er und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
Genesis Gen 1 50 1 Josef warf sich über seinen Vater, weinte um ihn und küsste ihn.
Genesis Gen 1 50 2 Darauf befahl er den Ärzten, die ihm zu Dienste standen, seinen Vater einzubalsamieren. Die Ärzte balsamierten also Israel ein.
Genesis Gen 1 50 3 Darüber vergingen vierzig volle Tage, denn so lange dauerte die Einbalsamierung. Die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage lang.
Genesis Gen 1 50 4 Als die Tage der Trauer vorüber waren, sagte Josef zu den Hofleuten des Pharao: Wenn ich euer Wohlwollen genieße, tragt dem Pharao dieses mein Anliegen vor:
Genesis Gen 1 50 5 Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Ich muss sterben; in dem Grab, das ich mir in Kanaan angelegt habe, dort begrabt mich! Nun also möchte ich hinaufziehen und meinen Vater begraben; dann komme ich wieder zurück.
Genesis Gen 1 50 6 Da sagte der Pharao: Zieh hinauf, begrabe deinen Vater, wie du geschworen hast.
Genesis Gen 1 50 7 Josef zog hinauf, um seinen Vater zu begraben. Mit ihm zogen alle Hofleute des Pharao, die Ältesten seines Hofes und alle Ältesten Ägyptens,
Genesis Gen 1 50 8 das ganze Haus Josef, seine Brüder und das Haus seines Vaters. Nur ihre Kinder, ihre Schafe, Ziegen und Rinder ließen sie in Goschen zurück.
Genesis Gen 1 50 9 Auch die Wagen und die dazugehörige Mannschaft zogen mit ihm, sodass es ein sehr großer Zug wurde.
Genesis Gen 1 50 10 Als sie nach Goren-Atad jenseits des Jordan gekommen waren, hielten sie dort eine sehr große, würdige Totenklage; sieben Tage hielt er um seinen Vater Trauer.
Genesis Gen 1 50 11 Die Einheimischen, die Kanaaniter, beobachteten die Trauerfeier in Goren-Atad und sagten: Eine würdige Trauerfeier veranstalten da die Ägypter. Darum heißt der Ort Abel-Mizrajim (Ägyptertrauer); er liegt jenseits des Jordan.
Genesis Gen 1 50 12 Jakobs Söhne taten an Jakob so, wie er ihnen aufgetragen hatte.
Genesis Gen 1 50 13 Sie brachten ihn nach Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Grundstücks von Machpela. Abraham hatte das Grundstück bei Mamre als eigene Grabstätte von dem Hetiter Efron gekauft.
Genesis Gen 1 50 14 Nachdem Josef seinen Vater begraben hatte, kehrte er nach Ägypten zurück, zusammen mit seinen Brüdern und allen, die mitgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.
Genesis Gen 1 50 15 Als Josefs Brüder sahen, dass ihr Vater tot war, sagten sie: Wenn sich Josef nur nicht feindselig gegen uns stellt und uns alles Böse vergilt, das wir ihm getan haben.
Genesis Gen 1 50 16 Deshalb ließen sie Josef wissen: Dein Vater hat uns, bevor er starb, aufgetragen:
Genesis Gen 1 50 17 So sagt zu Josef: Vergib doch deinen Brüdern ihre Untat und Sünde, denn Schlimmes haben sie dir angetan. Nun also vergib doch die Untat der Knechte des Gottes deines Vaters! Als man ihm diese Worte überbrachte, musste Josef weinen.
Genesis Gen 1 50 18 Seine Brüder gingen dann auch selbst hin, fielen vor ihm nieder und sagten: Hier sind wir als deine Sklaven.
Genesis Gen 1 50 19 Josef aber antwortete ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes Stelle?
Genesis Gen 1 50 20 Ihr habt Böses gegen mich im Sinne gehabt, Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn, um zu erreichen, was heute geschieht: viel Volk am Leben zu erhalten.
Genesis Gen 1 50 21 Nun also fürchtet euch nicht! Ich will für euch und eure Kinder sorgen. So tröstete er sie und redete ihnen freundlich zu.
Genesis Gen 1 50 22 Josef blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters. Josef wurde hundertzehn Jahre alt.
Genesis Gen 1 50 23 Er sah noch Efraims Söhne und Enkel. Auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, kamen auf Josefs Knien zur Welt.
Genesis Gen 1 50 24 Dann sprach Josef zu seinen Brüdern: Ich muss sterben. Gott wird sich euer annehmen, er wird euch aus diesem Land heraus und in jenes Land hinaufführen, das er Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid zugesichert hat.
Genesis Gen 1 50 25 Josef ließ die Söhne Israels schwören: Wenn Gott sich euer annimmt, dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf!
Genesis Gen 1 50 26 Josef starb im Alter von hundertzehn Jahren. Man balsamierte ihn ein und legte ihn in Ägypten in einen Sarg.
Exodus Exo 2 1 1 Das sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten gekommen waren - mit Jakob waren sie gekommen, jeder mit seiner Familie:
Exodus Exo 2 1 2 Ruben, Simeon, Levi, Juda,
Exodus Exo 2 1 3 Issachar, Sebulon, Benjamin,
Exodus Exo 2 1 4 Dan, Naftali, Gad und Ascher.
Exodus Exo 2 1 5 Zusammen waren es siebzig Personen; sie alle stammten von Jakob ab. Josef aber war bereits in Ägypten.
Exodus Exo 2 1 6 Josef, alle seine Brüder und seine Zeitgenossen waren gestorben.
Exodus Exo 2 1 7 Aber die Söhne Israels waren fruchtbar, sodass das Land von ihnen wimmelte. Sie vermehrten sich und wurden überaus stark; sie bevölkerten das Land.
Exodus Exo 2 1 8 In Ägypten kam ein neuer König an die Macht, der Josef nicht gekannt hatte.
Exodus Exo 2 1 9 Er sagte zu seinem Volk: Seht nur, das Volk der Israeliten ist größer und stärker als wir.
Exodus Exo 2 1 10 Gebt Acht! Wir müssen überlegen, was wir gegen sie tun können, damit sie sich nicht weiter vermehren. Wenn ein Krieg ausbricht, können sie sich unseren Feinden anschließen, gegen uns kämpfen und sich des Landes bemächtigen.
Exodus Exo 2 1 11 Da setzte man Fronvögte über sie ein, um sie durch schwere Arbeit unter Druck zu setzen. Sie mussten für den Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratslager bauen.
Exodus Exo 2 1 12 Je mehr man sie aber unter Druck hielt, umso stärker vermehrten sie sich und breiteten sie sich aus, sodass die Ägypter vor ihnen das Grauen packte.
Exodus Exo 2 1 13 Daher gingen sie hart gegen die Israeliten vor und machten sie zu Sklaven.
Exodus Exo 2 1 14 Sie machten ihnen das Leben schwer durch harte Arbeit mit Lehm und Ziegeln und durch alle möglichen Arbeiten auf den Feldern. So wurden die Israeliten zu harter Sklavenarbeit gezwungen.
Exodus Exo 2 1 15 Zu den hebräischen Hebammen - die eine hieß Schifra, die andere Pua - sagte der König von Ägypten:
Exodus Exo 2 1 16 Wenn ihr den Hebräerinnen Geburtshilfe leistet, dann achtet auf das Geschlecht! Ist es ein Knabe, so lasst ihn sterben! Ist es ein Mädchen, dann kann es am Leben bleiben.
Exodus Exo 2 1 17 Die Hebammen aber fürchteten Gott und taten nicht, was ihnen der König von Ägypten gesagt hatte, sondern ließen die Kinder am Leben.
Exodus Exo 2 1 18 Da rief der König von Ägypten die Hebammen zu sich und sagte zu ihnen: Warum tut ihr das und lasst die Kinder am Leben?
Exodus Exo 2 1 19 Die Hebammen antworteten dem Pharao: Bei den hebräischen Frauen ist es nicht wie bei den Ägypterinnen, sondern wie bei den Tieren: Wenn die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie schon geboren.
Exodus Exo 2 1 20 Gott verhalf den Hebammen zu Glück; das Volk aber vermehrte sich weiter und wurde sehr stark.
Exodus Exo 2 1 21 Weil die Hebammen Gott fürchteten, schenkte er ihnen Kindersegen.
Exodus Exo 2 1 22 Daher gab der Pharao seinem ganzen Volk den Befehl: Alle Knaben, die den Hebräern geboren werden, werft in den Nil! Die Mädchen dürft ihr alle am Leben lassen.
Exodus Exo 2 2 1 Ein Mann aus einer levitischen Familie ging hin und nahm eine Frau aus dem gleichen Stamm.
Exodus Exo 2 2 2 Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Weil sie sah, dass es ein schönes Kind war, verbarg sie es drei Monate lang.
Exodus Exo 2 2 3 Als sie es nicht mehr verborgen halten konnte, nahm sie ein Binsenkästchen, dichtete es mit Pech und Teer ab, legte den Knaben hinein und setzte ihn am Nilufer im Schilf aus.
Exodus Exo 2 2 4 Seine Schwester blieb in der Nähe stehen, um zu sehen, was mit ihm geschehen würde.
Exodus Exo 2 2 5 Die Tochter des Pharao kam herab, um im Nil zu baden. Ihre Dienerinnen gingen unterdessen am Nilufer auf und ab. Auf einmal sah sie im Schilf das Kästchen und ließ es durch ihre Magd holen.
Exodus Exo 2 2 6 Als sie es öffnete und hineinsah, lag ein weinendes Kind darin. Sie bekam Mitleid mit ihm und sie sagte: Das ist ein Hebräerkind.
Exodus Exo 2 2 7 Da sagte seine Schwester zur Tochter des Pharao: Soll ich zu den Hebräerinnen gehen und dir eine Amme rufen, damit sie dir das Kind stillt?
Exodus Exo 2 2 8 Die Tochter des Pharao antwortete ihr: Ja, geh! Das Mädchen ging und rief die Mutter des Knaben herbei.
Exodus Exo 2 2 9 Die Tochter des Pharao sagte zu ihr: Nimm das Kind mit und still es mir! Ich werde dich dafür entlohnen. Die Frau nahm das Kind zu sich und stillte es.
Exodus Exo 2 2 10 Als der Knabe größer geworden war, brachte sie ihn der Tochter des Pharao. Diese nahm ihn als Sohn an, nannte ihn Mose und sagte: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen.
Exodus Exo 2 2 11 Die Jahre vergingen und Mose wuchs heran. Eines Tages ging er zu seinen Brüdern hinaus und schaute ihnen bei der Fronarbeit zu. Da sah er, wie ein Ägypter einen Hebräer schlug, einen seiner Stammesbrüder.
Exodus Exo 2 2 12 Mose sah sich nach allen Seiten um, und als er sah, dass sonst niemand da war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand.
Exodus Exo 2 2 13 Als er am nächsten Tag wieder hinausging, sah er zwei Hebräer miteinander streiten. Er sagte zu dem, der im Unrecht war: Warum schlägst du deinen Stammesgenossen?
Exodus Exo 2 2 14 Der Mann erwiderte: Wer hat dich zum Aufseher und Schiedsrichter über uns bestellt? Meinst du, du könntest mich umbringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da bekam Mose Angst und sagte: Die Sache ist also bekannt geworden.
Exodus Exo 2 2 15 Der Pharao hörte von diesem Vorfall und wollte Mose töten; Mose aber entkam ihm. Er wollte in Midian bleiben und setzte sich an einen Brunnen.
Exodus Exo 2 2 16 Der Priester von Midian hatte sieben Töchter. Sie kamen zum Wasserschöpfen und wollten die Tröge füllen, um die Schafe und Ziegen ihres Vaters zu tränken.
Exodus Exo 2 2 17 Doch die Hirten kamen und wollten sie verdrängen. Da stand Mose auf, kam ihnen zu Hilfe und tränkte ihre Schafe und Ziegen.
Exodus Exo 2 2 18 Als sie zu ihrem Vater Reguël zurückkehrten, fragte er: Warum seid ihr heute so schnell wieder da?
Exodus Exo 2 2 19 Sie erzählten: Ein Ägypter hat uns gegen die Hirten verteidigt; er hat uns sogar Wasser geschöpft und das Vieh getränkt.
Exodus Exo 2 2 20 Da fragte Reguël seine Töchter: Wo ist er? Warum habt ihr ihn dort gelassen? Holt ihn und ladet ihn zum Essen ein!
Exodus Exo 2 2 21 Mose entschloss sich, bei dem Mann zu bleiben, und dieser gab seine Tochter Zippora Mose zur Frau.
Exodus Exo 2 2 22 Als sie einen Sohn gebar, nannte er ihn Gerschom (Ödgast) und sagte: Gast bin ich in fremdem Land.
Exodus Exo 2 2 23 Nach vielen Jahren starb der König von Ägypten. Die Israeliten stöhnten noch unter der Sklavenarbeit; sie klagten und ihr Hilferuf stieg aus ihrem Sklavendasein zu Gott empor.
Exodus Exo 2 2 24 Gott hörte ihr Stöhnen und Gott gedachte seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob.
Exodus Exo 2 2 25 Gott blickte auf die Söhne Israels und gab sich ihnen zu erkennen.
Exodus Exo 2 3 1 Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb.
Exodus Exo 2 3 2 Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht.
Exodus Exo 2 3 3 Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
Exodus Exo 2 3 4 Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich.
Exodus Exo 2 3 5 Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.
Exodus Exo 2 3 6 Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
Exodus Exo 2 3 7 Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.
Exodus Exo 2 3 8 Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
Exodus Exo 2 3 9 Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken.
Exodus Exo 2 3 10 Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!
Exodus Exo 2 3 11 Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte?
Exodus Exo 2 3 12 Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren.
Exodus Exo 2 3 13 Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen?
Exodus Exo 2 3 14 Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.
Exodus Exo 2 3 15 Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich nennen in allen Generationen.
Exodus Exo 2 3 16 Geh, versammle die Ältesten Israels und sag ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet und habe gesehen, was man euch in Ägypten antut.
Exodus Exo 2 3 17 Darum habe ich beschlossen, euch aus dem Elend Ägyptens hinaufzuführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
Exodus Exo 2 3 18 Wenn sie auf dich hören, so geh mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten; sagt ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. Und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen.
Exodus Exo 2 3 19 Ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht ziehen lässt, es sei denn, er würde von starker Hand dazu gezwungen.
Exodus Exo 2 3 20 Erst wenn ich meine Hand ausstrecke und Ägypten niederschlage mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte vollbringe, wird er euch ziehen lassen.
Exodus Exo 2 3 21 Dann werde ich die Ägypter zugunsten dieses Volkes umstimmen, und wenn ihr wegzieht, werdet ihr nicht mit leeren Händen gehen.
Exodus Exo 2 3 22 Jede Frau kann von ihrer Nachbarin oder Hausgenossin silberne und goldene Geräte und Kleider verlangen. Übergebt sie euren Söhnen und Töchtern und plündert so die Ägypter aus!
Exodus Exo 2 4 1 Mose antwortete: Was aber, wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: Jahwe ist dir nicht erschienen?
Exodus Exo 2 4 2 Der Herr entgegnete ihm: Was hast du da in der Hand? Er antwortete: Einen Stab.
Exodus Exo 2 4 3 Da sagte der Herr: Wirf ihn auf die Erde! Mose warf ihn auf die Erde. Da wurde der Stab zu einer Schlange und Mose wich vor ihr zurück.
Exodus Exo 2 4 4 Der Herr aber sprach zu Mose: Streck deine Hand aus und fasse sie am Schwanz! Er streckte seine Hand aus und packte sie. Da wurde sie in seiner Hand wieder zu einem Stab.
Exodus Exo 2 4 5 So sollen sie dir glauben, dass dir Jahwe erschienen ist, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.
Exodus Exo 2 4 6 Weiter sprach der Herr zu ihm: Leg deine Hand in deinen Gewandbausch! Er legte seine Hand hinein. Als er sie herauszog, war seine Hand von Aussatz weiß wie Schnee.
Exodus Exo 2 4 7 Darauf sagte der Herr: Leg deine Hand noch einmal in deinen Gewandbausch! Er legte seine Hand noch einmal hinein. Als er sie wieder herauszog, sah sie wieder aus wie der übrige Leib.
Exodus Exo 2 4 8 Wenn sie dir nicht glauben und sich durch das erste Zeichen nicht überzeugen lassen, werden sie auf das zweite Zeichen hin glauben.
Exodus Exo 2 4 9 Glauben sie aber selbst nach diesen beiden Zeichen nicht und lassen sie sich nicht überzeugen, dann nimm etwas Nilwasser und schütt es auf trockenen Boden! Das Wasser, das du aus dem Nil geholt hast, wird auf dem Boden zu Blut werden.
Exodus Exo 2 4 10 Doch Mose sagte zum Herrn: Aber bitte, Herr, ich bin keiner, der gut reden kann, weder gestern noch vorgestern, noch seitdem du mit deinem Knecht sprichst. Mein Mund und meine Zunge sind nämlich schwerfällig.
Exodus Exo 2 4 11 Der Herr entgegnete ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gegeben und wer macht taub oder stumm, sehend oder blind? Doch wohl ich, der Herr!
Exodus Exo 2 4 12 Geh also! Ich bin mit deinem Mund und weise dich an, was du reden sollst.
Exodus Exo 2 4 13 Doch Mose antwortete: Aber bitte, Herr, schick doch einen andern!
Exodus Exo 2 4 14 Da entbrannte der Zorn des Herrn über Mose und er sprach: Hast du nicht noch einen Bruder, den Leviten Aaron? Ich weiß, er kann reden; außerdem bricht er gerade auf und wird dir begegnen. Wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen.
Exodus Exo 2 4 15 Sprich mit ihm und leg ihm die Worte in den Mund! Ich aber werde mit deinem und seinem Mund sein, ich werde euch anweisen, was ihr tun sollt,
Exodus Exo 2 4 16 und er wird für dich zum Volk reden. Er wird für dich der Mund sein und du wirst für ihn Gott sein.
Exodus Exo 2 4 17 Diesen Stab nimm in deine Hand! Mit ihm wirst du die Zeichen vollbringen.
Exodus Exo 2 4 18 Darauf kehrte Mose zu seinem Schwiegervater Jitro zurück. Er sagte zu ihm: Ich will zu meinen Brüdern nach Ägypten zurückkehren. Ich will sehen, ob sie noch am Leben sind. Jitro antwortete Mose: Geh in Frieden!
Exodus Exo 2 4 19 Der Herr sprach zu Mose in Midian: Mach dich auf und kehr nach Ägypten zurück; denn alle, die dir nach dem Leben getrachtet haben, sind tot.
Exodus Exo 2 4 20 Da holte Mose seine Frau und seine Söhne, setzte sie auf einen Esel und trat den Rückweg nach Ägypten an. Den Gottesstab hielt er in der Hand.
Exodus Exo 2 4 21 Der Herr sprach zu Mose: Wenn du gehst und nach Ägypten zurückkehrst, halte dir alle Wunder vor Augen, die ich in deine Hand gelegt habe, und vollbring sie vor dem Pharao! Ich will sein Herz verhärten, sodass er das Volk nicht ziehen lässt.
Exodus Exo 2 4 22 Dann sag zum Pharao: So spricht Jahwe: Israel ist mein erstgeborener Sohn.
Exodus Exo 2 4 23 Ich sage dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mich verehren kann. Wenn du dich weigerst, ihn ziehen zu lassen, bringe ich deinen erstgeborenen Sohn um.
Exodus Exo 2 4 24 Unterwegs am Rastplatz trat der Herr dem Mose entgegen und wollte ihn töten.
Exodus Exo 2 4 25 Zippora ergriff einen Feuerstein und schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab. Damit berührte sie die Beine des Mose und sagte: Ein Blutbräutigam bist du mir.
Exodus Exo 2 4 26 Da ließ der Herr von ihm ab. «Blutbräutigam», sagte sie damals wegen der Beschneidung.
Exodus Exo 2 4 27 Der Herr sprach zu Aaron: Geh hinaus in die Wüste, Mose entgegen! Da ging er. Am Gottesberg traf er ihn und küsste ihn.
Exodus Exo 2 4 28 Mose erzählte Aaron von dem Auftrag, mit dem der Herr ihn gesandt hatte, und von allen Zeichen, zu denen er ihn ermächtigt hatte.
Exodus Exo 2 4 29 Mose und Aaron gingen und versammelten alle Ältesten der Israeliten.
Exodus Exo 2 4 30 Aaron wiederholte vor ihnen alle Worte, die der Herr zu Mose gesprochen hatte, und Mose vollbrachte die Zeichen vor den Augen des Volkes.
Exodus Exo 2 4 31 Da glaubte das Volk, und als sie hörten, dass der Herr sich der Israeliten angenommen und ihr Elend gesehen habe, verneigten sie sich und warfen sich vor ihm nieder.
Exodus Exo 2 5 1 Danach gingen Mose und Aaron zum Pharao und sagten: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wüste ein Fest feiern können.
Exodus Exo 2 5 2 Der Pharao erwiderte: Wer ist Jahwe, dass ich auf ihn hören und Israel ziehen lassen sollte? Ich kenne Jahwe nicht und denke auch nicht daran, Israel ziehen zu lassen.
Exodus Exo 2 5 3 Da sagten sie: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, damit er uns nicht mit Pest oder Schwert straft.
Exodus Exo 2 5 4 Der König von Ägypten entgegnete ihnen: Warum, Mose und Aaron, wollt ihr die Leute zum Nichtstun verleiten? Fort mit euch, tut euren Frondienst!
Exodus Exo 2 5 5 Der Pharao fuhr fort: So viele Leute sind jetzt im Land und ihr wollt sie vom Frondienst abhalten?
Exodus Exo 2 5 6 Am selben Tag noch gab der Pharao den Antreibern der Leute und den Listenführern die Anweisung:
Exodus Exo 2 5 7 Gebt den Leuten nicht mehr, wie bisher, Stroh zum Ziegelmachen! Sie sollen selber gehen und sich Stroh besorgen.
Exodus Exo 2 5 8 Legt ihnen aber das gleiche Soll an Ziegeln auf, das sie bisher erfüllen mussten. Lasst ihnen davon nichts nach! Denn sie sind faul, und deshalb schreien sie: Wir wollen gehen und unserem Gott Schlachtopfer darbringen.
Exodus Exo 2 5 9 Erschwert man den Leuten die Arbeit, dann sind sie beschäftigt und kümmern sich nicht um leeres Geschwätz.
Exodus Exo 2 5 10 Da gingen die Antreiber der Leute und die Listenführer zu den Leuten und sagten: So spricht der Pharao: Ich gebe euch kein Stroh mehr.
Exodus Exo 2 5 11 Geht selbst und besorgt euch Stroh, wo ihr es findet. Von eurem Arbeitssoll aber wird euch nichts erlassen.
Exodus Exo 2 5 12 Die Leute verteilten sich also über ganz Ägypten, um sich Stroh zu besorgen.
Exodus Exo 2 5 13 Die Antreiber drängten und sagten: Ihr müsst euer tägliches Soll erfüllen wie bisher, als euch noch Stroh geliefert wurde.
Exodus Exo 2 5 14 Die Antreiber des Pharao schlugen die israelitischen Listenführer, die sie eingesetzt hatten, und sagten: Warum habt ihr heute nicht wie neulich noch das festgesetzte Soll an Ziegeln erfüllt?
Exodus Exo 2 5 15 Da gingen die israelitischen Listenführer zum Pharao und erhoben vor ihm Klage: Warum tust du deinen Sklaven das an?
Exodus Exo 2 5 16 Man gibt deinen Sklaven kein Stroh, aber man sagt uns: Macht Ziegel! Schau, man hat deine Sklaven geschlagen; die Schuld aber liegt bei deinen Leuten.
Exodus Exo 2 5 17 Er entgegnete: Faul seid ihr, faul. Nur deshalb sagt ihr: Wir wollen gehen und Jahwe Schlachtopfer darbringen.
Exodus Exo 2 5 18 Jetzt aber fort mit euch und tut eure Arbeit! Stroh bekommt ihr nicht, aber euer Soll an Ziegeln müsst ihr erfüllen.
Exodus Exo 2 5 19 Da sahen sich die israelitischen Listenführer in einer üblen Lage, weil man ihnen sagte: Nichts von eurem täglichen Soll an Ziegeln wird euch erlassen.
Exodus Exo 2 5 20 Als sie vom Pharao kamen, stießen sie auf Mose und Aaron, die ihnen entgegenkamen.
Exodus Exo 2 5 21 Die Listenführer sagten zu ihnen: Der Herr soll euch erscheinen und euch richten; denn ihr habt uns beim Pharao und seinen Dienern in Verruf gebracht und ihnen ein Schwert in die Hand gegeben, mit dem sie uns umbringen können.
Exodus Exo 2 5 22 Da wandte sich Mose an den Herrn und sagte: Mein Herr, warum behandelst du dieses Volk so schlecht? Wozu hast du mich denn gesandt?
Exodus Exo 2 5 23 Seit ich zum Pharao gegangen bin, um in deinem Namen zu reden, behandelt er dieses Volk noch schlechter, aber du hast dein Volk nicht gerettet.
Exodus Exo 2 6 1 Der Herr antwortete Mose: Jetzt wirst du sehen, was ich dem Pharao antue. Denn von starker Hand gezwungen, wird er sie ziehen lassen, ja, von starker Hand gezwungen, wird er sie sogar aus seinem Land ausweisen.
Exodus Exo 2 6 2 Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe.
Exodus Exo 2 6 3 Ich bin Abraham, Isaak und Jakob als El-Schaddai (Gott, der Allmächtige) erschienen, aber unter meinem Namen Jahwe habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben.
Exodus Exo 2 6 4 Auch habe ich einen Bund mit ihnen geschlossen und habe versprochen, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land, in dem sie als Fremde lebten.
Exodus Exo 2 6 5 Ferner habe ich gehört, wie die Israeliten darüber stöhnen, dass die Ägypter sie wie Sklaven behandeln. Da habe ich meines Bundes gedacht
Exodus Exo 2 6 6 und deshalb sag zu den Israeliten: Ich bin Jahwe. Ich führe euch aus dem Frondienst für die Ägypter heraus und rette euch aus der Sklaverei. Ich erlöse euch mit hoch erhobenem Arm und durch ein gewaltiges Strafgericht über sie.
Exodus Exo 2 6 7 Ich nehme euch als mein Volk an und werde euer Gott sein. Und ihr sollt wissen, dass ich Jahwe bin, euer Gott, der euch aus dem Frondienst in Ägypten herausführt.
Exodus Exo 2 6 8 Ich führe euch in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen habe. Ich übergebe es euch als Eigentum, ich, der Herr.
Exodus Exo 2 6 9 So redete Mose zu den Israeliten. Sie aber hörten nicht auf Mose, weil sie vor harter Arbeit verzagten.
Exodus Exo 2 6 10 Da sprach der Herr zu Mose:
Exodus Exo 2 6 11 Geh, sag dem Pharao, dem König von Ägypten, er solle die Israeliten aus seinem Land fortziehen lassen.
Exodus Exo 2 6 12 Mose erwiderte dem Herrn: Wenn schon die Israeliten nicht auf mich hörten, wie sollte mich dann der Pharao anhören, zumal ich ungeschickt im Reden bin?
Exodus Exo 2 6 13 So redete der Herr mit Mose und mit Aaron. Er gab ihnen den Auftrag, zu den Israeliten und zum Pharao, dem König von Ägypten, zu gehen und die Israeliten aus Ägypten herauszuführen.
Exodus Exo 2 6 14 Das sind die Oberhäupter ihrer Großfamilien: Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi; das waren die Sippenverbände Rubens.
Exodus Exo 2 6 15 Die Söhne Simeons: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin; das waren die Sippenverbände Simeons.
Exodus Exo 2 6 16 Das sind die Namen der Söhne Levis nach ihrer Geschlechterfolge: Gerschon, Kehat und Merari. Die Lebenszeit Levis betrug hundertsiebenunddreißig Jahre.
Exodus Exo 2 6 17 Die Söhne Gerschons: Libni und Schimi, nach ihren Sippenverbänden.
Exodus Exo 2 6 18 Die Söhne Kehats: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël. Die Lebenszeit Kehats betrug hundertdreiunddreißig Jahre.
Exodus Exo 2 6 19 Die Söhne Meraris: Machli und Muschi; das waren die Sippenverbände der Leviten nach ihrer Geschlechterfolge.
Exodus Exo 2 6 20 Amram nahm seine Tante Jochebed zur Frau. Sie gebar ihm Aaron und Mose. Die Lebenszeit Amrams betrug hundertsiebenunddreißig Jahre.
Exodus Exo 2 6 21 Die Söhne Jizhars: Korach, Nefeg und Sichri.
Exodus Exo 2 6 22 Die Söhne Usiëls: Mischaël, Elizafan und Sitri.
Exodus Exo 2 6 23 Aaron nahm Elischeba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons, zur Frau. Sie gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
Exodus Exo 2 6 24 Die Söhne Korachs: Assir, Elkana und Abiasaf. Das waren die Sippenverbände der Korachiter.
Exodus Exo 2 6 25 Eleasar, der Sohn Aarons, nahm eine Tochter Putiëls zur Frau. Sie gebar ihm Pinhas. Das waren die Oberhäupter der levitischen Großfamilien nach ihren Sippenverbänden.
Exodus Exo 2 6 26 Das waren also Aaron und Mose, zu denen der Herr gesagt hatte: Führt die Israeliten aus Ägypten und übernehmt dabei die Leitung der Scharen!
Exodus Exo 2 6 27 Die beiden waren es, die mit dem Pharao, dem König von Ägypten, reden und die Israeliten aus Ägypten herausführen sollten, Mose und Aaron.
Exodus Exo 2 6 28 Damals, als der Herr mit Mose in Ägypten redete,
Exodus Exo 2 6 29 sagte er zu Mose: Ich bin Jahwe. Sag dem Pharao, dem König von Ägypten, alles, was ich dir auftrage.
Exodus Exo 2 6 30 Mose aber antwortete dem Herrn: Ich bin doch ungeschickt im Reden; wie soll der Pharao auf mich hören?
Exodus Exo 2 7 1 Der Herr sprach zu Mose: Hiermit mache ich dich für den Pharao zum Gott; dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.
Exodus Exo 2 7 2 Du sollst alles sagen, was ich dir auftrage; dein Bruder Aaron soll es dem Pharao sagen und der Pharao muss die Israeliten aus seinem Land fortziehen lassen.
Exodus Exo 2 7 3 Ich aber will das Herz des Pharao verhärten und dann werde ich meine Zeichen und Wunder in Ägypten häufen.
Exodus Exo 2 7 4 Der Pharao wird nicht auf euch hören. Deshalb werde ich meine Hand auf Ägypten legen und unter gewaltigem Strafgericht meine Scharen, mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führen.
Exodus Exo 2 7 5 Erst wenn ich meine Hand gegen die Ägypter ausstrecke, werden sie erkennen, dass ich der Herr bin, und dann werde ich die Israeliten aus ihrer Mitte herausführen.
Exodus Exo 2 7 6 Mose und Aaron taten, was ihnen der Herr aufgetragen hatte. So machten sie es.
Exodus Exo 2 7 7 Mose war achtzig Jahre und Aaron dreiundachtzig Jahre alt, als sie mit dem Pharao verhandelten.
Exodus Exo 2 7 8 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Exodus Exo 2 7 9 Wenn der Pharao zu euch sagt: Tut doch ein Wunder zu eurer Beglaubigung!, dann sag zu Aaron: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor den Pharao hin! Er wird zu einer Schlange werden.
Exodus Exo 2 7 10 Als Mose und Aaron zum Pharao kamen, taten sie, was ihnen der Herr aufgetragen hatte: Aaron warf seinen Stab vor den Pharao und seine Diener hin und er wurde zu einer Schlange.
Exodus Exo 2 7 11 Da rief auch der Pharao Weise und Beschwörungspriester und sie, die Wahrsager der Ägypter, taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche:
Exodus Exo 2 7 12 Jeder warf seinen Stab hin und die Stäbe wurden zu Schlangen. Doch Aarons Stab verschlang die Stäbe der Wahrsager.
Exodus Exo 2 7 13 Das Herz des Pharao aber blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
Exodus Exo 2 7 14 Der Herr sprach zu Mose: Das Herz des Pharao ist ungerührt und er ist nicht bereit, das Volk ziehen zu lassen.
Exodus Exo 2 7 15 Geh morgen früh zum Pharao, wenn er an den Fluss hinuntergeht, und tritt am Nilufer vor ihn hin! Den Stab, der sich in eine Schlange verwandelt hat, nimm mit!
Exodus Exo 2 7 16 Sag zum Pharao: Jahwe, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und lässt dir sagen: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich in der Wüste verehren können. Bis jetzt hast du nicht hören wollen.
Exodus Exo 2 7 17 So spricht Jahwe: Daran sollst du erkennen, dass ich Jahwe bin: Mit dem Stab in meiner Hand schlage ich auf das Wasser im Nil und es wird sich in Blut verwandeln.
Exodus Exo 2 7 18 Die Fische im Nil werden sterben und der Nil wird stinken, sodass sich die Ägypter davor ekeln, Nilwasser zu trinken.
Exodus Exo 2 7 19 Dann sprach der Herr zu Mose: Sag Aaron: Nimm deinen Stab und streck deine Hand über die Gewässer Ägyptens aus, über ihre Flüsse und Nilarme, über ihre Sümpfe und alle Wasserstellen; sie sollen zu Blut werden. Blut soll es geben in ganz Ägypten, in den Gefäßen aus Holz und Stein.
Exodus Exo 2 7 20 Mose und Aaron taten, was ihnen der Herr aufgetragen hatte. Er erhob den Stab und schlug vor den Augen des Pharao und seiner Höflinge auf das Wasser im Nil. Da verwandelte sich alles Nilwasser in Blut.
Exodus Exo 2 7 21 Die Fische im Nil starben und der Nil stank, sodass die Ägypter kein Nilwasser mehr trinken konnten. Das Blut gab es in ganz Ägypten.
Exodus Exo 2 7 22 Doch die Wahrsager der Ägypter taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche. Das Herz des Pharao blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
Exodus Exo 2 7 23 Der Pharao kehrte nach Hause zurück und nahm die Sache nicht ernst.
Exodus Exo 2 7 24 Alle Ägypter gruben in der Umgebung des Nil nach Trinkwasser, denn das Nilwasser konnten sie nicht trinken.
Exodus Exo 2 7 25 So vergingen sieben Tage, nachdem der Herr den Nil geschlagen hatte.
Exodus Exo 2 7 26 Dann sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao und sag ihm: So spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
Exodus Exo 2 7 27 Weigerst du dich, sie ziehen zu lassen, so bringe ich eine Froschplage über dein ganzes Land.
Exodus Exo 2 7 28 Der Nil wird von Fröschen wimmeln; sie werden heraufkommen und in dein Haus eindringen, in dein Schlafgemach, auf dein Bett werden sie kommen, in die Häuser deiner Diener und deines Volkes, in deine Backöfen und Backschüsseln.
Exodus Exo 2 7 29 Über dich, dein Volk und alle deine Diener werden die Frösche kommen.
Exodus Exo 2 8 1 Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron: Streck deine Hand mit dem Stab aus über die Flüsse, über die Nilarme und die Sümpfe und lass die Frösche über Ägypten kommen!
Exodus Exo 2 8 2 Aaron streckte seine Hand über die Gewässer Ägyptens aus. Da stiegen die Frösche herauf und bedeckten ganz Ägypten.
Exodus Exo 2 8 3 Doch die Wahrsager taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche und ließen die Frösche über Ägypten kommen.
Exodus Exo 2 8 4 Der Pharao rief Mose und Aaron zu sich und sagte: Betet zu Jahwe, er möge mich und mein Volk von den Fröschen befreien. Dann will ich das Volk ziehen lassen und sie können Jahwe Schlachtopfer darbringen.
Exodus Exo 2 8 5 Da sagte Mose zum Pharao: Verfüg über mich! Wann soll ich für dich, deine Diener und dein Volk um Beseitigung der Frösche von dir und aus deinen Häusern beten? Nur im Nil sollen sie erhalten bleiben.
Exodus Exo 2 8 6 Er sagte: Morgen. Mose antwortete: Wie du willst; du sollst erkennen, dass keiner Jahwe, unserem Gott, gleichkommt.
Exodus Exo 2 8 7 Die Frösche werden von dir und deinen Häusern, von deinen Dienern und deinem Volk weichen; nur im Nil werden sie bleiben.
Exodus Exo 2 8 8 Als Mose und Aaron vom Pharao weggegangen waren, schrie Mose zum Herrn um Befreiung von der Froschplage, die er über den Pharao gebracht hatte.
Exodus Exo 2 8 9 Der Herr erfüllte Mose die Bitte und die Frösche in den Häusern, in den Höfen und auf den Feldern starben.
Exodus Exo 2 8 10 Man sammelte sie zu riesigen Haufen und das ganze Land stank davon.
Exodus Exo 2 8 11 Als der Pharao sah, dass die Not vorbei war, verschloss er sein Herz wieder und hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
Exodus Exo 2 8 12 Darauf sprach der Herr zu Mose: Sag zu Aaron: Streck deinen Stab aus und schlag damit auf die Erde in den Staub! In ganz Ägypten sollen daraus Stechmücken werden.
Exodus Exo 2 8 13 Sie taten es. Aaron streckte die Hand aus und schlug mit seinem Stab auf die Erde in den Staub. Da wurden Stechmücken daraus, die sich auf Mensch und Vieh setzten. In ganz Ägypten wurden aus dem Staub auf der Erde Stechmücken.
Exodus Exo 2 8 14 Die Wahrsager versuchten mit Hilfe ihrer Zauberkunst ebenfalls Stechmücken hervorzubringen, konnten es aber nicht. Die Stechmücken saßen auf Mensch und Vieh.
Exodus Exo 2 8 15 Da sagten die Wahrsager zum Pharao: Das ist der Finger Gottes. Doch das Herz des Pharao blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
Exodus Exo 2 8 16 Darauf sprach der Herr zu Mose: Steh früh auf, tritt vor den Pharao, wenn er an den Fluss hinuntergeht, und sag zu ihm: So spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
Exodus Exo 2 8 17 Denn wenn du mein Volk nicht ziehen lässt, lasse ich Ungeziefer auf dich los, auf deine Diener, dein Volk und deine Häuser. Die Häuser in Ägypten werden voll Ungeziefer sein; es wird sogar den Boden, auf dem sie stehen, bedecken.
Exodus Exo 2 8 18 Das Land Goschen aber, in dem mein Volk lebt, will ich an jenem Tag auszeichnen: Dort wird es kein Ungeziefer geben. Daran wirst du erkennen, dass ich, Jahwe, Herr mitten im Land bin.
Exodus Exo 2 8 19 Ich mache einen Unterschied zwischen meinem und deinem Volk. Morgen wird das Zeichen geschehen.
Exodus Exo 2 8 20 Und so tat es der Herr. Ungeziefer kam in Massen über das Haus des Pharao, über das Haus seiner Diener und über ganz Ägypten. Das Land erlitt durch das Ungeziefer schweren Schaden.
Exodus Exo 2 8 21 Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte: Geht, bringt eurem Gott hier im Land Schlachtopfer dar!
Exodus Exo 2 8 22 Doch Mose erwiderte: Das können wir nicht. Denn wir müssen dem Herrn, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, die bei den Ägyptern Anstoß erregen. Wenn wir vor ihren Augen Schlachtopfer darbringen, die bei ihnen Anstoß erregen, werden sie uns dann nicht steinigen?
Exodus Exo 2 8 23 Wir wollen drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, wie er es uns gesagt hat.
Exodus Exo 2 8 24 Der Pharao antwortete: Ich lasse euch ziehen. Bringt also Jahwe, eurem Gott, in der Wüste Schlachtopfer dar! Aber zu weit dürft ihr euch nicht entfernen. Betet auch für mich!
Exodus Exo 2 8 25 Darauf sagte Mose: Gut, ich gehe von dir fort und bete zu Jahwe. Dann wird morgen das Ungeziefer vom Pharao, von seinen Dienern und seinem Volk ablassen. Nur darf der Pharao nicht wieder wortbrüchig werden und das Volk daran hindern, wegzuziehen und Jahwe zu opfern.
Exodus Exo 2 8 26 Mose verließ den Pharao und betete zum Herrn.
Exodus Exo 2 8 27 Der Herr erfüllte Mose die Bitte und befreite den Pharao, seine Diener und sein Volk von dem Ungeziefer; nichts blieb übrig.
Exodus Exo 2 8 28 Der Pharao aber verschloss sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.
Exodus Exo 2 9 1 Wieder sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao und sag zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
Exodus Exo 2 9 2 Wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie immer noch festhältst,
Exodus Exo 2 9 3 wird die Hand Jahwes dein Vieh auf dem Feld, die Pferde und Esel, die Kamele und Rinder, die Schafe und Ziegen, überfallen und über sie eine sehr schwere Seuche bringen.
Exodus Exo 2 9 4 Aber Jahwe wird einen Unterschied zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Ägypter machen; nichts von dem, was den Israeliten gehört, wird eingehen.
Exodus Exo 2 9 5 Auch den Zeitpunkt hat Jahwe schon festgesetzt: Morgen wird Jahwe das im Lande tun.
Exodus Exo 2 9 6 Am folgenden Tag tat es der Herr. Alles Vieh der Ägypter ging ein, vom Vieh der Israeliten aber ging kein einziges Stück ein.
Exodus Exo 2 9 7 Der Pharao erkundigte sich, und wirklich: Vom Vieh Israels war kein einziges Stück eingegangen. Doch der Pharao verschloss sein Herz und ließ das Volk nicht ziehen.
Exodus Exo 2 9 8 Da sprach der Herr zu Mose und Aaron: Holt euch eine Hand voll Ofenruß und Mose soll ihn vor den Augen des Pharao in die Höhe werfen.
Exodus Exo 2 9 9 Er wird als Staub auf ganz Ägypten niedergehen und an Mensch und Vieh Geschwüre mit aufplatzenden Blasen hervorrufen, in ganz Ägypten.
Exodus Exo 2 9 10 Sie holten den Ofenruß, traten vor den Pharao und Mose warf ihn in die Höhe. Da bildeten sich an Mensch und Vieh Geschwüre mit aufplatzenden Blasen.
Exodus Exo 2 9 11 Die Wahrsager konnten wegen der Geschwüre Mose nicht gegenübertreten, sie waren wie alle Ägypter von Geschwüren befallen.
Exodus Exo 2 9 12 Aber der Herr verhärtete das Herz des Pharao, sodass er nicht auf sie hörte. So hatte es der Herr dem Mose vorausgesagt.
Exodus Exo 2 9 13 Darauf sprach der Herr zu Mose: Steh früh am Morgen auf, tritt vor den Pharao hin und sag zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
Exodus Exo 2 9 14 Denn diesmal will ich alle meine Plagen loslassen auf dich, deine Diener und dein Volk. Daran wirst du erkennen, dass mir keiner im ganzen Land gleichkommt.
Exodus Exo 2 9 15 Denn schon jetzt hätte ich meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen können und du wärst vom Erdboden verschwunden.
Exodus Exo 2 9 16 Ich habe dich aber am Leben gelassen, um meine Macht zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Erde bekannt zu machen.
Exodus Exo 2 9 17 Wenn du dich weiterhin als den großen Herrn über mein Volk aufspielst und sie nicht ziehen lässt,
Exodus Exo 2 9 18 dann lasse ich morgen um diese Zeit ein sehr schweres Hagelwetter niedergehen, wie es in Ägypten seit seiner Gründung bis auf den heutigen Tag noch keines gegeben hat.
Exodus Exo 2 9 19 Und nun schick Leute aus, bring dein Vieh in Sicherheit und alles, was dir auf dem Feld gehört. Auf alle Menschen und auf das Vieh, das auf dem Feld bleibt und nicht unter Dach gebracht wird, geht der Hagel nieder und erschlägt sie.
Exodus Exo 2 9 20 Wer sich von den Dienern des Pharao vor der Drohung des Herrn fürchtete, ließ seine Knechte und sein Vieh unter Dach bringen.
Exodus Exo 2 9 21 Wer aber das Wort des Herrn nicht ernst nahm, ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Feld.
Exodus Exo 2 9 22 Und der Herr sprach zu Mose: Streck deine Hand zum Himmel empor! Dann wird Hagel auf ganz Ägypten niedergehen, auf Mensch und Vieh und auf alle Feldpflanzen in Ägypten.
Exodus Exo 2 9 23 Mose streckte seinen Stab zum Himmel empor und der Herr ließ es donnern und hageln. Blitze fuhren auf die Erde herab und der Herr ließ Hagel über Ägypten niedergehen.
Exodus Exo 2 9 24 Schwerer Hagel prasselte herab und in den sehr schweren Hagel hinein zuckten Blitze. Ähnliches hatte es im ganzen Land der Ägypter noch nicht gegeben, seit sie ein Volk geworden waren.
Exodus Exo 2 9 25 Der Hagel erschlug in ganz Ägypten alles, was auf dem Feld war. Menschen, Vieh und alle Feldpflanzen erschlug der Hagel und alle Feldbäume zerbrach er.
Exodus Exo 2 9 26 Nur in Goschen, wo sich die Israeliten aufhielten, hagelte es nicht.
Exodus Exo 2 9 27 Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: Diesmal bekenne ich mich schuldig. Jahwe ist im Recht; ich aber und mein Volk, wir sind im Unrecht.
Exodus Exo 2 9 28 Betet zu Jahwe! Die Donnerstimme Gottes und der Hagel, das ist zu viel. Ich will euch jetzt ziehen lassen; ihr müsst nicht länger bleiben.
Exodus Exo 2 9 29 Mose antwortete ihm: Sobald ich außerhalb der Stadt bin, werde ich meine Hände vor Jahwe ausbreiten; der Donner wird aufhören und es wird kein Hagel mehr fallen. So wirst du erkennen, dass das Land Jahwe gehört.
Exodus Exo 2 9 30 Du und Deine Diener aber, das weiß ich, ihr fürchtet euch noch immer nicht vor dem Gott Jahwe.
Exodus Exo 2 9 31 Der Flachs und die Gerste waren zerschlagen; denn die Gerste hatte gerade Ähren angesetzt und der Flachs stand in Blüte.
Exodus Exo 2 9 32 Der Weizen und der Spelt wurden nicht zerschlagen, denn sie kommen später heraus.
Exodus Exo 2 9 33 Mose verließ den Pharao, ging vor die Stadt hinaus und breitete seine Hände vor dem Herrn aus. Da hörte der Donner auf und kein Hagel und kein Regen fiel mehr auf die Erde.
Exodus Exo 2 9 34 Doch als der Pharao sah, dass Regen, Hagel und Donner aufgehört hatten, blieb er bei seiner Sünde; er und seine Diener verschlossen wieder ihr Herz.
Exodus Exo 2 9 35 Das Herz des Pharao blieb hart und er ließ die Israeliten nicht ziehen. So hatte es der Herr durch Mose vorausgesagt.
Exodus Exo 2 10 1 Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Pharao! Ich habe sein Herz und das Herz seiner Diener verschlossen, damit ich diese Zeichen unter ihnen vollbringen konnte
Exodus Exo 2 10 2 und damit du deinem Sohn und deinem Enkel erzählen kannst, was ich den Ägyptern angetan und welche Zeichen ich unter ihnen vollbracht habe. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
Exodus Exo 2 10 3 Mose und Aaron gingen zum Pharao und sagten: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Wie lange willst du dich noch weigern, dich mir zu unterwerfen? Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
Exodus Exo 2 10 4 Wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, so schicke ich morgen Heuschrecken über dein Land.
Exodus Exo 2 10 5 Sie werden die Oberfläche der Erde bedecken, sodass man den Erdboden nicht mehr sehen kann. Sie werden auch noch das verzehren, was der Hagel verschont hat, und alle Bäume kahl fressen, die auf euren Feldern wachsen.
Exodus Exo 2 10 6 Deine Häuser, die Häuser aller deiner Diener und die aller Ägypter werden voll davon sein. So etwas haben deine Väter und Vorväter bis heute nicht gesehen, seitdem sie in diesem Land leben. Dann wandte sich Mose um und verließ den Pharao.
Exodus Exo 2 10 7 Die Diener sagten zum Pharao: Wie lange soll uns dieser Mann noch Unglück bringen? Lass die Leute ziehen, damit sie Jahwe, ihren Gott, verehren können. Merkst du denn noch immer nicht, dass Ägypten zugrunde geht?
Exodus Exo 2 10 8 Da holte man Mose und Aaron zum Pharao zurück und er sagte zu ihnen: Geht, verehrt Jahwe, euren Gott! Wer von euch will denn mitgehen?
Exodus Exo 2 10 9 Mose antwortete: Wir gehen mit Jung und Alt, mit unseren Söhnen und Töchtern; auch die Schafe, Ziegen und Rinder nehmen wir mit. Denn wir feiern ein Jahwefest.
Exodus Exo 2 10 10 Da sagte er zu ihnen: Dann sei Jahwe ebenso wenig mit euch, wie ich euch und eure Kinder ziehen lasse. Seht, ihr habt Böses im Sinn.
Exodus Exo 2 10 11 Nein, nur ihr Männer dürft gehen und Jahwe verehren; denn das habt ihr verlangt. Und man jagte sie vom Pharao weg.
Exodus Exo 2 10 12 Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über Ägypten aus! Dann werden Heuschrecken kommen und über Ägypten herfallen. Sie werden den ganzen Pflanzenwuchs des Landes auffressen, alles, was der Hagel verschont hat.
Exodus Exo 2 10 13 Da streckte Mose seinen Stab über Ägypten aus und der Herr schickte den Ostwind in das Land, einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang. Als es Morgen wurde, hatte der Ostwind die Heuschrecken ins Land gebracht.
Exodus Exo 2 10 14 Sie fielen über ganz Ägypten her und ließen sich in Schwärmen auf dem Gebiet von Ägypten nieder. Niemals vorher gab es so viele Heuschrecken wie damals, auch wird es nie wieder so viele geben.
Exodus Exo 2 10 15 Sie bedeckten die Oberfläche des ganzen Landes und das Land war schwarz von ihnen. Sie fraßen allen Pflanzenwuchs des Landes und alle Baumfrüchte auf, die der Hagel verschont hatte, und an den Bäumen und Feldpflanzen in ganz Ägypten blieb nichts Grünes.
Exodus Exo 2 10 16 Da ließ der Pharao Mose und Aaron eiligst rufen und sagte zu ihnen: Ich habe gegen Jahwe, euren Gott, gesündigt und auch gegen euch.
Exodus Exo 2 10 17 Nur noch diesmal nehmt meine Sünde von mir und betet zu Jahwe, eurem Gott, er möge mich wenigstens noch von dieser tödlichen Gefahr befreien.
Exodus Exo 2 10 18 Mose verließ den Pharao wieder und betete zum Herrn.
Exodus Exo 2 10 19 Der Herr ließ den Wind in einen sehr starken Westwind umschlagen, der die Heuschrecken forttrug und ins Schilfmeer warf. Im ganzen Gebiet von Ägypten blieb keine einzige Heuschrecke mehr übrig.
Exodus Exo 2 10 20 Der Herr aber verhärtete das Herz des Pharao, sodass er die Israeliten nicht ziehen ließ.
Exodus Exo 2 10 21 Da sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand zum Himmel aus; dann wird eine Finsternis über Ägypten kommen und es wird stockdunkel werden.
Exodus Exo 2 10 22 Mose streckte seine Hand zum Himmel aus und schon breitete sich tiefe Finsternis über ganz Ägypten aus, drei Tage lang.
Exodus Exo 2 10 23 Man konnte einander nicht sehen und sich nicht von der Stelle rühren, drei Tage lang. Wo aber die Israeliten wohnten, blieb es hell.
Exodus Exo 2 10 24 Da ließ der Pharao Mose rufen und sagte: Geht und verehrt Jahwe! Nur eure Schafe, Ziegen und Rinder sollen bleiben. Eure Kinder dürfen mitziehen.
Exodus Exo 2 10 25 Mose erwiderte: Selbst wenn du uns Schlacht- und Brandopfer mitgäbest, damit wir sie Jahwe, unserem Gott, darbringen,
Exodus Exo 2 10 26 müssten unsere Herden doch mitgehen, keine Klaue darf zurückbleiben. Denn aus unseren Herden nehmen wir das Opfer, mit dem wir Jahwe, unseren Gott, verehren; aber mit welchem Opfertier wir Jahwe verehren sollen, wissen wir nicht, ehe wir dort angekommen sind.
Exodus Exo 2 10 27 Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, sodass er sie nicht ziehen lassen wollte.
Exodus Exo 2 10 28 Der Pharao sagte zu Mose: Weg von mir! Hüte dich, mir jemals wieder unter die Augen zu treten. Denn an dem Tag, an dem du mir unter die Augen trittst, musst du sterben.
Exodus Exo 2 10 29 Da sagte Mose: Gut, dein Wort soll gelten. Ich werde dir nie mehr unter die Augen treten.
Exodus Exo 2 11 1 Da sprach der Herr zu Mose: Noch eine Plage schicke ich dem Pharao und seinem Land. Danach wird er euch von hier wegziehen lassen. Und wenn er euch endlich ziehen lässt, wird er euch sogar fortjagen.
Exodus Exo 2 11 2 Lass unter dem Volk ausrufen, jeder Mann und jede Frau soll sich von dem Nachbarn Geräte aus Silber und Gold erbitten.
Exodus Exo 2 11 3 Der Herr ließ das Volk bei den Ägyptern Gunst finden. Auch Mose genoss in Ägypten bei den Dienern des Pharao und beim Volk hohes Ansehen.
Exodus Exo 2 11 4 Mose sagte: So spricht Jahwe: Um Mitternacht will ich mitten durch Ägypten gehen.
Exodus Exo 2 11 5 Dann wird jeder Erstgeborene in Ägypten sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd an der Handmühle und bis zu den Erstlingen unter dem Vieh.
Exodus Exo 2 11 6 Geschrei wird sich in ganz Ägypten erheben, so groß, wie es keines je gegeben hat oder geben wird.
Exodus Exo 2 11 7 Doch gegen keinen der Israeliten wird auch nur ein Hund die Zähne fletschen, weder gegen Mensch noch Vieh; denn ihr sollt wissen, dass Jahwe zwischen Ägypten und Israel einen Unterschied macht.
Exodus Exo 2 11 8 Dann werden alle deine Diener hier zu mir herabsteigen, sich vor mir niederwerfen und sagen: Zieht doch fort, du und das ganze Volk, das du anführst. Danach werde ich fortziehen. Er verließ den Pharao, rot vor Zorn.
Exodus Exo 2 11 9 Der Herr sprach zu Mose: Der Pharao hört nicht auf euch; denn ich will viele Wunder in Ägypten vollbringen.
Exodus Exo 2 11 10 Mose und Aaron vollbrachten alle diese Wunder vor den Augen des Pharao, aber der Herr verhärtete das Herz des Pharao, sodass er die Israeliten nicht aus seinem Land fortziehen ließ.
Exodus Exo 2 12 1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron in Ägypten:
Exodus Exo 2 12 2 Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der erste unter den Monaten des Jahres gelten.
Exodus Exo 2 12 3 Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus.
Exodus Exo 2 12 4 Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes müsst ihr berücksichtigen, wie viel der Einzelne essen kann.
Exodus Exo 2 12 5 Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen.
Exodus Exo 2 12 6 Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die Lämmer schlachten.
Exodus Exo 2 12 7 Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man das Lamm essen will.
Exodus Exo 2 12 8 Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen.
Exodus Exo 2 12 9 Nichts davon dürft ihr roh oder in Wasser gekocht essen, sondern es muss über dem Feuer gebraten sein. Kopf und Beine dürfen noch nicht vom Rumpf getrennt sein.
Exodus Exo 2 12 10 Ihr dürft nichts bis zum Morgen übrig lassen. Wenn aber am Morgen noch etwas übrig ist, dann verbrennt es im Feuer!
Exodus Exo 2 12 11 So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn.
Exodus Exo 2 12 12 In dieser Nacht gehe ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der Herr.
Exodus Exo 2 12 13 Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Ägypten dreinschlage.
Exodus Exo 2 12 14 Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur Ehre des Herrn! Für die kommenden Generationen macht euch diese Feier zur festen Regel!
Exodus Exo 2 12 15 Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Gleich am ersten Tag schafft den Sauerteig aus euren Häusern! Denn jeder, der zwischen dem ersten und dem siebten Tag Gesäuertes isst, soll aus Israel ausgemerzt werden.
Exodus Exo 2 12 16 Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, dürft ihr zubereiten.
Exodus Exo 2 12 17 Begeht das Fest der ungesäuerten Brote! Denn gerade an diesem Tag habe ich eure Scharen aus Ägypten herausgeführt. Begeht diesen Tag in allen kommenden Generationen; das sei für euch eine feste Regel.
Exodus Exo 2 12 18 Im ersten Monat, vom Abend des vierzehnten Tags bis zum Abend des einundzwanzigsten Tags, esst ungesäuerte Brote!
Exodus Exo 2 12 19 Sieben Tage lang darf sich in euren Häusern kein Sauerteig befinden; denn jeder, der Gesäuertes isst, sei er fremd oder einheimisch, soll aus der Gemeinde Israel ausgemerzt werden.
Exodus Exo 2 12 20 Esst also nichts Gesäuertes! Überall, wo ihr wohnt, sollt ihr ungesäuerte Brote essen.
Exodus Exo 2 12 21 Da rief Mose alle Ältesten Israels zusammen und sagte zu ihnen: Holt Schafe oder Ziegen für eure Sippenverbände herbei und schlachtet das Paschalamm!
Exodus Exo 2 12 22 Dann nehmt einen Ysopzweig, taucht ihn in die Schüssel mit Blut und streicht etwas von dem Blut in der Schüssel auf den Türsturz und auf die beiden Türpfosten! Bis zum Morgen darf niemand von euch das Haus verlassen.
Exodus Exo 2 12 23 Der Herr geht umher, um die Ägypter mit Unheil zu schlagen. Wenn er das Blut am Türsturz und an den beiden Türpfosten sieht, wird er an der Tür vorübergehen und dem Vernichter nicht erlauben, in eure Häuser einzudringen und euch zu schlagen.
Exodus Exo 2 12 24 Haltet euch an diese Anordnung! Sie gelte dir und deinen Nachkommen als feste Regel.
Exodus Exo 2 12 25 Wenn ihr in das Land kommt, das euch der Herr gibt, wie er gesagt hat, so begeht diese Feier!
Exodus Exo 2 12 26 Und wenn euch eure Söhne fragen: Was bedeutet diese Feier?,
Exodus Exo 2 12 27 dann sagt: Es ist das Pascha-Opfer zur Ehre des Herrn, der in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüberging, als er die Ägypter mit Unheil schlug, unsere Häuser aber verschonte. Das Volk verneigte sich und warf sich nieder.
Exodus Exo 2 12 28 Dann gingen die Israeliten und taten, was der Herr Mose und Aaron befohlen hatte. So machten sie es.
Exodus Exo 2 12 29 Es war Mitternacht, als der Herr alle Erstgeborenen in Ägypten erschlug, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, und jede Erstgeburt beim Vieh.
Exodus Exo 2 12 30 Da standen der Pharao, alle seine Diener und alle Ägypter noch in der Nacht auf und großes Wehgeschrei erhob sich bei den Ägyptern; denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war.
Exodus Exo 2 12 31 Der Pharao ließ Mose und Aaron noch in der Nacht rufen und sagte: Auf, verlasst mein Volk, ihr beide und die Israeliten! Geht und verehrt Jahwe, wie ihr gesagt habt.
Exodus Exo 2 12 32 Auch eure Schafe, Ziegen und Rinder nehmt mit, wie ihr gesagt habt. Geht und betet auch für mich!
Exodus Exo 2 12 33 Die Ägypter drängten das Volk, eiligst das Land zu verlassen, denn sie sagten: Sonst kommen wir noch alle um.
Exodus Exo 2 12 34 Das Volk nahm den Brotteig ungesäuert mit; sie wickelten ihre Backschüsseln in Kleider ein und luden sie sich auf die Schultern.
Exodus Exo 2 12 35 Die Israeliten taten, was Mose gesagt hatte. Sie erbaten von den Ägyptern Geräte aus Silber und Gold und auch Gewänder.
Exodus Exo 2 12 36 Der Herr ließ das Volk bei den Ägyptern Gunst finden, sodass sie auf ihre Bitte eingingen. Auf diese Weise plünderten sie die Ägypter aus.
Exodus Exo 2 12 37 Die Israeliten brachen von Ramses nach Sukkot auf. Es waren an die sechshunderttausend Mann zu Fuß, nicht gerechnet die Kinder.
Exodus Exo 2 12 38 Auch ein großer Haufen anderer Leute zog mit, dazu Schafe, Ziegen und Rinder, eine sehr große Menge Vieh.
Exodus Exo 2 12 39 Aus dem Teig, den sie aus Ägypten mitgebracht hatten, backten sie ungesäuerte Brotfladen; denn der Teig war nicht durchsäuert, weil sie aus Ägypten verjagt worden waren und nicht einmal Zeit hatten, für Reiseverpflegung zu sorgen.
Exodus Exo 2 12 40 Der Aufenthalt der Israeliten in Ägypten dauerte vierhundertdreißig Jahre.
Exodus Exo 2 12 41 Nach Ablauf der vierhundertdreißig Jahre, genau an jenem Tag, zogen alle Scharen des Herrn aus Ägypten fort.
Exodus Exo 2 12 42 Eine Nacht des Wachens war es für den Herrn, als er sie aus Ägypten herausführte. Als eine Nacht des Wachens zur Ehre des Herrn gilt sie den Israeliten in allen Generationen.
Exodus Exo 2 12 43 Der Herr sprach zu Mose und Aaron: Folgende Regel gilt für das Pascha: Kein Fremder darf davon essen;
Exodus Exo 2 12 44 aber jeder Sklave, den du für Geld gekauft hast, darf davon essen, sobald du ihn beschnitten hast.
Exodus Exo 2 12 45 Halbbürger und Lohnarbeiter dürfen nicht davon essen.
Exodus Exo 2 12 46 In einem Haus muss man es essen. Trag nichts vom Fleisch aus dem Haus! Und ihr sollt keinen Knochen des Paschalammes zerbrechen.
Exodus Exo 2 12 47 Die ganze Gemeinde Israel soll es so halten.
Exodus Exo 2 12 48 Lebt bei dir jemand als Fremder, der das Pascha zur Ehre des Herrn feiern will, so muss er alle männlichen Angehörigen beschneiden lassen; dann darf er sich am Pascha beteiligen. Er gilt dann wie ein Einheimischer. Doch kein Unbeschnittener darf davon essen.
Exodus Exo 2 12 49 Für Einheimische und für Fremde, die dauernd bei euch leben, gilt das gleiche Gesetz.
Exodus Exo 2 12 50 Alle Israeliten taten, was der Herr Mose und Aaron aufgetragen hatte. So machten sie es.
Exodus Exo 2 12 51 Genau an jenem Tag führte der Herr die Israeliten aus Ägypten heraus, an der Spitze ihrer Scharen.
Exodus Exo 2 13 1 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 13 2 Erkläre alle Erstgeburt als mir geheiligt! Alles, was bei den Israeliten den Mutterschoß durchbricht, bei Mensch und Vieh, gehört mir.
Exodus Exo 2 13 3 Mose sagte zum Volk: Denkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten, dem Sklavenhaus, fortgezogen seid; denn mit starker Hand hat euch der Herr von dort herausgeführt. Nichts Gesäuertes soll man essen.
Exodus Exo 2 13 4 Heute im Monat Abib seid ihr weggezogen.
Exodus Exo 2 13 5 Wenn dich der Herr in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter geführt hat - er hat deinen Vätern mit einem Eid zugesichert, dir das Land zu geben, wo Milch und Honig fließen -, begeh die Feier in diesem Monat!
Exodus Exo 2 13 6 Sieben Tage sollst du ungesäuerte Brote essen, am siebten Tag ist ein Fest zur Ehre des Herrn.
Exodus Exo 2 13 7 Ungesäuerte Brote soll man sieben Tage lang essen. Nichts Gesäuertes soll man bei dir sehen und kein Sauerteig soll in deinem ganzen Gebiet zu finden sein.
Exodus Exo 2 13 8 An diesem Tag erzähl deinem Sohn: Das geschieht für das, was der Herr an mir getan hat, als ich aus Ägypten auszog.
Exodus Exo 2 13 9 Es sei dir ein Zeichen an der Hand und ein Erinnerungsmal an der Stirn, damit das Gesetz des Herrn in deinem Mund sei. Denn mit starker Hand hat dich der Herr aus Ägypten herausgeführt.
Exodus Exo 2 13 10 Halte dich an diese Regel, Jahr für Jahr, zur festgesetzten Zeit!
Exodus Exo 2 13 11 Der Herr wird dich in das Land der Kanaaniter bringen und wird es dir geben, wie er dir und deinen Vätern mit einem Eid zugesichert hat.
Exodus Exo 2 13 12 Dann musst du alles, was den Mutterschoß durchbricht, vor den Herrn bringen; alle männlichen Erstlinge, die dein Vieh wirft, gehören dem Herrn.
Exodus Exo 2 13 13 Jeden Erstling vom Esel aber löse durch ein Schaf aus! Willst du ihn nicht auslösen, dann brich ihm das Genick! Jeden Erstgeborenen deiner Söhne musst du auslösen.
Exodus Exo 2 13 14 Wenn dich morgen dein Sohn fragt: Was bedeutet das?, dann sag ihm: Mit starker Hand hat uns der Herr aus Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt.
Exodus Exo 2 13 15 Als der Pharao hart blieb und uns nicht ziehen ließ, erschlug der Herr alle Erstgeborenen in Ägypten, bei Mensch und Vieh. Darum opfere ich dem Herrn alle männlichen Tiere, die den Mutterschoß durchbrechen; alle Erstgeborenen meiner Söhne aber löse ich aus.
Exodus Exo 2 13 16 Das sei dir ein Zeichen an deiner Hand und ein Schmuck auf deiner Stirn; denn mit starker Hand hat uns der Herr aus Ägypten herausgeführt.
Exodus Exo 2 13 17 Als der Pharao das Volk ziehen ließ, führte sie Gott nicht den Weg ins Philisterland, obwohl er der kürzere war. Denn Gott sagte: Die Leute könnten es sonst, wenn sie Krieg erleben, bereuen und nach Ägypten zurückkehren wollen.
Exodus Exo 2 13 18 So ließ sie Gott einen Umweg machen, der durch die Wüste zum Schilfmeer führte. Geordnet zogen die Israeliten aus Ägypten hinauf.
Exodus Exo 2 13 19 Mose nahm die Gebeine Josefs mit; denn dieser hatte die Söhne Israels beschworen: Wenn Gott sich euer annimmt, dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf!
Exodus Exo 2 13 20 Sie brachen von Sukkot auf und schlugen ihr Lager in Etam am Rand der Wüste auf.
Exodus Exo 2 13 21 Der Herr zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie Tag und Nacht unterwegs sein.
Exodus Exo 2 13 22 Die Wolkensäule wich bei Tag nicht von der Spitze des Volkes und die Feuersäule nicht bei Nacht.
Exodus Exo 2 14 1 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 14 2 Sag den Israeliten, sie sollen umkehren und vor Pi-Hahirot zwischen Migdol und dem Meer ihr Lager aufschlagen. Gegenüber von Baal-Zefon sollt ihr am Meer das Lager aufschlagen.
Exodus Exo 2 14 3 Dann denkt der Pharao: Die Israeliten haben sich im Land verlaufen, die Wüste hat sie eingeschlossen.
Exodus Exo 2 14 4 Ich will das Herz des Pharao verhärten, sodass er ihnen nachjagt; dann will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht meine Herrlichkeit erweisen und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin. Und so taten sie es.
Exodus Exo 2 14 5 Als man dem König von Ägypten meldete, das Volk sei geflohen, änderten der Pharao und seine Diener ihre Meinung über das Volk und sagten: Wie konnten wir nur Israel aus unserem Dienst entlassen!
Exodus Exo 2 14 6 Er ließ seinen Streitwagen anspannen und nahm seine Leute mit.
Exodus Exo 2 14 7 Sechshundert auserlesene Streitwagen nahm er mit und alle anderen Streitwagen der Ägypter und drei Mann auf jedem Wagen.
Exodus Exo 2 14 8 Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, sodass er den Israeliten nachjagte, während sie voll Zuversicht weiterzogen.
Exodus Exo 2 14 9 Die Ägypter jagten mit allen Pferden und Streitwagen des Pharao, mit seiner Reiterei und seiner Streitmacht hinter ihnen her und holten sie ein, als sie gerade am Meer lagerten. Es war bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon.
Exodus Exo 2 14 10 Als der Pharao sich näherte, blickten die Israeliten auf und sahen plötzlich die Ägypter von hinten anrücken. Da erschraken die Israeliten sehr und schrien zum Herrn.
Exodus Exo 2 14 11 Zu Mose sagten sie: Gab es denn keine Gräber in Ägypten, dass du uns zum Sterben in die Wüste holst? Was hast du uns da angetan? Warum hast du uns aus Ägypten herausgeführt?
Exodus Exo 2 14 12 Haben wir dir in Ägypten nicht gleich gesagt: Lass uns in Ruhe! Wir wollen Sklaven der Ägypter bleiben; denn es ist für uns immer noch besser, Sklaven der Ägypter zu sein, als in der Wüste zu sterben.
Exodus Exo 2 14 13 Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet. Wie ihr die Ägypter heute seht, so seht ihr sie niemals wieder.
Exodus Exo 2 14 14 Der Herr kämpft für euch, ihr aber könnt ruhig abwarten.
Exodus Exo 2 14 15 Der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen.
Exodus Exo 2 14 16 Und du heb deinen Stab hoch, streck deine Hand über das Meer und spalte es, damit die Israeliten auf trockenem Boden in das Meer hineinziehen können.
Exodus Exo 2 14 17 Ich aber will das Herz der Ägypter verhärten, damit sie hinter ihnen hineinziehen. So will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweisen.
Exodus Exo 2 14 18 Die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweise.
Exodus Exo 2 14 19 Der Engel Gottes, der den Zug der Israeliten anführte, erhob sich und ging an das Ende des Zuges und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat an das Ende.
Exodus Exo 2 14 20 Sie kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager der Israeliten. Die Wolke war da und Finsternis und Blitze erhellten die Nacht. So kamen sie die ganze Nacht einander nicht näher.
Exodus Exo 2 14 21 Mose streckte seine Hand über das Meer aus und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen starken Ostwind fort. Er ließ das Meer austrocknen und das Wasser spaltete sich.
Exodus Exo 2 14 22 Die Israeliten zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.
Exodus Exo 2 14 23 Die Ägypter setzten ihnen nach; alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter zogen hinter ihnen ins Meer hinein.
Exodus Exo 2 14 24 Um die Zeit der Morgenwache blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter und brachte es in Verwirrung.
Exodus Exo 2 14 25 Er hemmte die Räder an ihren Wagen und ließ sie nur schwer vorankommen. Da sagte der Ägypter: Ich muss vor Israel fliehen; denn Jahwe kämpft auf ihrer Seite gegen Ägypten.
Exodus Exo 2 14 26 Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über das Meer, damit das Wasser zurückflutet und den Ägypter, seine Wagen und Reiter, zudeckt.
Exodus Exo 2 14 27 Mose streckte seine Hand über das Meer und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurück, während die Ägypter auf der Flucht ihm entgegenliefen. So trieb der Herr die Ägypter mitten ins Meer.
Exodus Exo 2 14 28 Das Wasser kehrte zurück und bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die den Israeliten ins Meer nachgezogen war. Nicht ein Einziger von ihnen blieb übrig.
Exodus Exo 2 14 29 Die Israeliten aber waren auf trockenem Boden mitten durch das Meer gezogen, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.
Exodus Exo 2 14 30 So rettete der Herr an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter. Israel sah die Ägypter tot am Strand liegen.
Exodus Exo 2 14 31 Als Israel sah, dass der Herr mit mächtiger Hand an den Ägyptern gehandelt hatte, fürchtete das Volk den Herrn. Sie glaubten an den Herrn und an Mose, seinen Knecht.
Exodus Exo 2 15 1 Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, /denn er ist hoch und erhaben. /Rosse und Wagen warf er ins Meer.
Exodus Exo 2 15 2 Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, /er ist für mich zum Retter geworden. /Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; /den Gott meines Vaters will ich rühmen.
Exodus Exo 2 15 3 Der Herr ist ein Krieger, /Jahwe ist sein Name.
Exodus Exo 2 15 4 Pharaos Wagen und seine Streitmacht /warf er ins Meer. /Seine besten Kämpfer versanken im Schilfmeer.
Exodus Exo 2 15 5 Fluten deckten sie zu, /sie sanken in die Tiefe wie Steine.
Exodus Exo 2 15 6 Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke; /deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind.
Exodus Exo 2 15 7 In deiner erhabenen Größe /wirfst du die Gegner zu Boden. /Du sendest deinen Zorn; /er frisst sie wie Stoppeln.
Exodus Exo 2 15 8 Du schnaubtest vor Zorn, /da türmte sich Wasser, /da standen Wogen als Wall, /Fluten erstarrten im Herzen des Meeres.
Exodus Exo 2 15 9 Da sagte der Feind: Ich jage nach, hole ein. /Ich teile die Beute, ich stille die Gier. /Ich zücke mein Schwert, meine Hand jagt sie davon.
Exodus Exo 2 15 10 Da schnaubtest du Sturm. Das Meer deckte sie zu. /Sie sanken wie Blei ins tosende Wasser.
Exodus Exo 2 15 11 Wer ist wie du unter den Göttern, o Herr? /Wer ist wie du gewaltig und heilig, /gepriesen als furchtbar, Wunder vollbringend?
Exodus Exo 2 15 12 Du strecktest deine Rechte aus, /da verschlang sie die Erde.
Exodus Exo 2 15 13 Du lenktest in deiner Güte /das Volk, das du erlöst hast, /du führtest sie machtvoll /zu deiner heiligen Wohnung.
Exodus Exo 2 15 14 Als die Völker das hörten, erzitterten sie, /die Philister packte das Schütteln.
Exodus Exo 2 15 15 Damals erschraken die Häuptlinge Edoms, /die Mächtigen von Moab packte das Zittern, /Kanaans Bewohner, sie alle verzagten.
Exodus Exo 2 15 16 Schrecken und Furcht überfiel sie, /sie erstarrten zu Stein /vor der Macht deines Arms, /bis hindurchzog, o Herr, dein Volk, /bis hindurchzog das Volk, das du erschufst.
Exodus Exo 2 15 17 Du brachtest sie hin /und pflanztest sie ein /auf dem Berg deines Erbes. /Einen Ort, wo du thronst, Herr, /hast du gemacht; /ein Heiligtum, Herr, haben deine Hände gegründet.
Exodus Exo 2 15 18 Der Herr ist König für immer und ewig.
Exodus Exo 2 15 19 Denn als die Rosse des Pharao mit Wagen und Reitern ins Meer zogen, ließ der Herr das Wasser des Meeres auf sie zurückfluten, nachdem die Israeliten auf trockenem Boden mitten durchs Meer gezogen waren.
Exodus Exo 2 15 20 Die Prophetin Mirjam, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in die Hand und alle Frauen zogen mit Paukenschlag und Tanz hinter ihr her.
Exodus Exo 2 15 21 Mirjam sang ihnen vor: Singt dem Herrn ein Lied, /denn er ist hoch und erhaben! /Rosse und Wagen warf er ins Meer.
Exodus Exo 2 15 22 Mose ließ Israel vom Schilfmeer aufbrechen und sie zogen zur Wüste Schur weiter. Drei Tage waren sie in der Wüste unterwegs und fanden kein Wasser.
Exodus Exo 2 15 23 Als sie nach Mara kamen, konnten sie das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war. Deshalb nannte man es Mara (Bitterbrunn).
Exodus Exo 2 15 24 Da murrte das Volk gegen Mose und sagte: Was sollen wir trinken?
Exodus Exo 2 15 25 Er schrie zum Herrn und der Herr zeigte ihm ein Stück Holz. Als er es ins Wasser warf, wurde das Wasser süß. Dort gab Gott dem Volk Gesetz und Rechtsentscheidungen und dort stellte er es auf die Probe.
Exodus Exo 2 15 26 Er sagte: Wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst und tust, was in seinen Augen gut ist, wenn du seinen Geboten gehorchst und auf alle seine Gesetze achtest, werde ich dir keine der Krankheiten schicken, die ich den Ägyptern geschickt habe. Denn ich bin der Herr, dein Arzt.
Exodus Exo 2 15 27 Dann kamen sie nach Elim. Dort gab es zwölf Quellen und siebzig Palmen; dort am Wasser schlugen sie ihr Lager auf.
Exodus Exo 2 16 1 Die ganze Gemeinde der Israeliten brach von Elim auf und kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und dem Sinai liegt. Es war der fünfzehnte Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus Ägypten.
Exodus Exo 2 16 2 Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron.
Exodus Exo 2 16 3 Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.
Exodus Exo 2 16 4 Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht.
Exodus Exo 2 16 5 Wenn sie am sechsten Tag feststellen, was sie zusammengebracht haben, wird es doppelt so viel sein, wie sie sonst täglich gesammelt haben.
Exodus Exo 2 16 6 Da sagten Mose und Aaron zu allen Israeliten: Heute Abend sollt ihr erfahren, dass der Herr euch aus Ägypten geführt hat,
Exodus Exo 2 16 7 und morgen werdet ihr die Herrlichkeit des Herrn schauen; denn er hat euer Murren gegen ihn gehört. Aber wer sind schon wir, dass ihr gegen uns murrt?
Exodus Exo 2 16 8 Weiter sagte Mose: Wenn der Herr euch heute Abend Fleisch zu essen gibt und euch am Morgen mit Brot sättigt, wenn er also euer Murren hört, mit dem ihr ihn bedrängt, was sind wir dann? Nicht uns galt euer Murren, sondern dem Herrn.
Exodus Exo 2 16 9 Dann sagte Mose zu Aaron: Sag der ganzen Gemeinde der Israeliten: Tretet hin vor den Herrn; denn er hat euer Murren gehört.
Exodus Exo 2 16 10 Während Aaron zur ganzen Gemeinde der Israeliten sprach, wandten sie sich zur Wüste hin. Da erschien plötzlich in der Wolke die Herrlichkeit des Herrn.
Exodus Exo 2 16 11 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 16 12 Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: Am Abend werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt sein von Brot und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin.
Exodus Exo 2 16 13 Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager.
Exodus Exo 2 16 14 Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde.
Exodus Exo 2 16 15 Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt.
Exodus Exo 2 16 16 Das ordnet der Herr an: Sammelt davon so viel, wie jeder zum Essen braucht, ein Gomer je Kopf. Jeder darf so viel Gomer holen, wie Personen im Zelt sind.
Exodus Exo 2 16 17 Die Israeliten taten es und sammelten ein, der eine viel, der andere wenig.
Exodus Exo 2 16 18 Als sie die Gomer zählten, hatte keiner, der viel gesammelt hatte, zu viel und keiner, der wenig gesammelt hatte, zu wenig. Jeder hatte so viel gesammelt, wie er zum Essen brauchte.
Exodus Exo 2 16 19 Mose sagte zu ihnen: Davon darf bis zum Morgen niemand etwas übrig lassen.
Exodus Exo 2 16 20 Doch sie hörten nicht auf Mose, sondern einige ließen etwas bis zum Morgen übrig. Aber es wurde wurmig und stank. Da geriet Mose in Zorn über sie.
Exodus Exo 2 16 21 Sie sammelten es Morgen für Morgen, jeder so viel, wie er zum Essen brauchte. Sobald die Sonnenhitze einsetzte, zerging es.
Exodus Exo 2 16 22 Am sechsten Tag sammelten sie die doppelte Menge Brot, zwei Gomer für jeden. Da kamen alle Sippenhäupter der Gemeinde und berichteten es Mose.
Exodus Exo 2 16 23 Er sagte zu ihnen: Es ist so, wie der Herr gesagt hat: Morgen ist Feiertag, heiliger Sabbat zur Ehre des Herrn. Backt, was ihr backen wollt, und kocht, was ihr kochen wollt, den Rest bewahrt bis morgen früh auf!
Exodus Exo 2 16 24 Sie bewahrten es also bis zum Morgen auf, wie es Mose angeordnet hatte, und es faulte nicht, noch wurde es madig.
Exodus Exo 2 16 25 Da sagte Mose: Esst es heute, denn heute ist Sabbat zur Ehre des Herrn. Heute findet ihr draußen nichts.
Exodus Exo 2 16 26 Sechs Tage dürft ihr es sammeln, am siebten Tag ist Sabbat; da findet ihr nichts.
Exodus Exo 2 16 27 Am siebten Tag gingen trotzdem einige vom Volk hinaus, um zu sammeln, fanden aber nichts.
Exodus Exo 2 16 28 Da sprach der Herr zu Mose: Wie lange wollt ihr euch noch weigern, meine Gebote und Weisungen zu befolgen?
Exodus Exo 2 16 29 Ihr seht, der Herr hat euch den Sabbat gegeben; daher gibt er auch am sechsten Tag Brot für zwei Tage. Jeder bleibe, wo er ist. Am siebten Tag verlasse niemand seinen Platz.
Exodus Exo 2 16 30 Das Volk ruhte also am siebten Tag.
Exodus Exo 2 16 31 Das Haus Israel nannte das Brot Manna. Es war weiß wie Koriandersamen und schmeckte wie Honigkuchen.
Exodus Exo 2 16 32 Mose sagte: Der Herr ordnet Folgendes an. Ein volles Gomer Manna ist für die Generationen nach euch aufzubewahren, damit sie das Brot sehen, das ich euch in der Wüste zu essen gab, als ich euch aus Ägypten herausführte.
Exodus Exo 2 16 33 Zu Aaron sagte Mose: Nimm ein Gefäß, schütte ein volles Gomer Manna hinein und stell es vor den Herrn! Es soll für die nachkommenden Generationen aufbewahrt werden.
Exodus Exo 2 16 34 Wie der Herr dem Mose befohlen hatte, stellte Aaron das Manna vor die Bundesurkunde, damit es dort aufbewahrt würde.
Exodus Exo 2 16 35 Die Israeliten aßen vierzig Jahre lang Manna, bis sie in bewohntes Land kamen. Sie aßen Manna, bis sie die Grenze von Kanaan erreichten.
Exodus Exo 2 16 36 Ein Gomer ist der zehnte Teil eines Efa.
Exodus Exo 2 17 1 Die ganze Gemeinde der Israeliten zog von der Wüste Sin weiter, von einem Rastplatz zum andern, wie es der Herr jeweils bestimmte. In Refidim schlugen sie ihr Lager auf. Weil das Volk kein Wasser zu trinken hatte,
Exodus Exo 2 17 2 geriet es mit Mose in Streit und sagte: Gebt uns Wasser zu trinken! Mose aber antwortete: Was streitet ihr mit mir? Warum stellt ihr den Herrn auf die Probe?
Exodus Exo 2 17 3 Das Volk dürstete dort nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Warum hast du uns überhaupt aus Ägypten hierher geführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen?
Exodus Exo 2 17 4 Mose schrie zum Herrn: Was soll ich mit diesem Volk anfangen? Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich.
Exodus Exo 2 17 5 Der Herr antwortete Mose: Geh am Volk vorbei und nimm einige von den Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh!
Exodus Exo 2 17 6 Dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken. Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels.
Exodus Exo 2 17 7 Den Ort nannte er Massa und Meriba (Probe und Streit), weil die Israeliten Streit begonnen und den Herrn auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht?
Exodus Exo 2 17 8 Als Amalek kam und in Refidim den Kampf mit Israel suchte,
Exodus Exo 2 17 9 sagte Mose zu Josua: Wähl uns Männer aus und zieh in den Kampf gegen Amalek! Ich selbst werde mich morgen auf den Gipfel des Hügels stellen und den Gottesstab mitnehmen.
Exodus Exo 2 17 10 Josua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen.
Exodus Exo 2 17 11 Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker.
Exodus Exo 2 17 12 Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben ihn unter Mose und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging.
Exodus Exo 2 17 13 So besiegte Josua mit scharfem Schwert Amalek und sein Heer.
Exodus Exo 2 17 14 Danach sprach der Herr zu Mose: Halte das zur Erinnerung in einer Urkunde fest und präg es Josua ein! Denn ich will die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel austilgen.
Exodus Exo 2 17 15 Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen «Jahwe mein Feldzeichen».
Exodus Exo 2 17 16 Er sagte: Die Hand an Jahwes Feldzeichen! Krieg ist zwischen Jahwe und Amalek von Generation zu Generation.
Exodus Exo 2 18 1 Jitro, der Priester von Midian, der Schwiegervater des Mose, hörte, was Gott alles an Mose und seinem Volk Israel getan und wie der Herr Israel aus Ägypten herausgeführt hatte.
Exodus Exo 2 18 2 Da nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, Zippora mit sich, die Frau des Mose - Mose hatte sie wieder zurückgeschickt -,
Exodus Exo 2 18 3 und ihre beiden Söhne. Der eine hieß Gerschom (Ödgast), weil Mose gesagt hatte: Gast bin ich in fremdem Land.
Exodus Exo 2 18 4 Der andere hieß Eliëser (Gotthelf), weil Mose gesagt hatte: Der Gott meines Vaters hat mir geholfen und hat mich vor dem Schwert des Pharao gerettet.
Exodus Exo 2 18 5 Jitro, der Schwiegervater des Mose, kam mit dessen Söhnen und dessen Frau in die Wüste am Gottesberg, wo Mose gerade lagerte.
Exodus Exo 2 18 6 Er ließ Mose sagen: Ich, dein Schwiegervater Jitro, komme zu dir zusammen mit deiner Frau und ihren beiden Söhnen.
Exodus Exo 2 18 7 Da ging Mose seinem Schwiegervater entgegen, fiel vor ihm nieder und küsste ihn. Dann fragten sie einander nach ihrem Wohlergehen und gingen ins Zelt.
Exodus Exo 2 18 8 Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was der Herr dem Pharao und den Ägyptern um Israels willen angetan hatte, auch von allen Schwierigkeiten, denen sie unterwegs begegnet waren, und wie der Herr sie gerettet hatte.
Exodus Exo 2 18 9 Jitro freute sich über alles, was der Herr an Israel Gutes getan hatte, als er es aus der Hand der Ägypter rettete.
Exodus Exo 2 18 10 Jitro sagte: Gepriesen sei der Herr, der euch aus der Hand der Ägypter und des Pharao gerettet hat.
Exodus Exo 2 18 11 Jetzt weiß ich: Jahwe ist größer als alle Götter. Denn die Ägypter haben Israel hochmütig behandelt, doch der Herr hat das Volk aus ihrer Hand gerettet.
Exodus Exo 2 18 12 Dann holte Jitro, der Schwiegervater des Mose, Tiere für Brandopfer und Schlachtopfer zur Ehre Gottes. Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit dem Schwiegervater des Mose vor dem Angesicht Gottes ein Mahl zu halten.
Exodus Exo 2 18 13 Am folgenden Morgen setzte sich Mose, um für das Volk Recht zu sprechen. Die Leute mussten vor Mose vom Morgen bis zum Abend anstehen.
Exodus Exo 2 18 14 Als der Schwiegervater des Mose sah, was er alles für das Volk zu tun hatte, sagte er: Was soll das, was du da für das Volk tust? Warum sitzt du hier allein und die vielen Leute müssen vom Morgen bis zum Abend vor dir anstehen?
Exodus Exo 2 18 15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: Die Leute kommen zu mir, um Gott zu befragen.
Exodus Exo 2 18 16 Wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir. Ich entscheide dann ihren Fall und teile ihnen die Gesetze und Weisungen Gottes mit.
Exodus Exo 2 18 17 Da sagte der Schwiegervater zu Mose: Es ist nicht richtig, wie du das machst.
Exodus Exo 2 18 18 So richtest du dich selbst zugrunde und auch das Volk, das bei dir ist. Das ist zu schwer für dich; allein kannst du es nicht bewältigen.
Exodus Exo 2 18 19 Nun hör zu, ich will dir einen Rat geben und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor Gott! Bring ihre Rechtsfälle vor ihn,
Exodus Exo 2 18 20 unterrichte sie in den Gesetzen und Weisungen und lehre sie, wie sie leben und was sie tun sollen.
Exodus Exo 2 18 21 Du aber sieh dich im ganzen Volk nach tüchtigen, gottesfürchtigen und zuverlässigen Männern um, die Bestechung ablehnen. Gib dem Volk Vorsteher für je tausend, hundert, fünfzig und zehn!
Exodus Exo 2 18 22 Sie sollen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfügung stehen. Alle wichtigen Fälle sollen sie vor dich bringen, die leichteren sollen sie selber entscheiden. Entlaste dich und lass auch andere Verantwortung tragen!
Exodus Exo 2 18 23 Wenn du das tust, sofern Gott zustimmt, bleibst du der Aufgabe gewachsen und die Leute hier können alle zufrieden heimgehen.
Exodus Exo 2 18 24 Mose hörte auf seinen Schwiegervater und tat alles, was er vorschlug.
Exodus Exo 2 18 25 Mose wählte sich tüchtige Männer in ganz Israel aus und setzte sie als Hauptleute über das Volk ein, als Vorsteher für je tausend, hundert, fünfzig und zehn.
Exodus Exo 2 18 26 Sie standen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfügung. Die schwierigen Fälle brachten sie vor Mose, alle leichteren entschieden sie selber.
Exodus Exo 2 18 27 Mose verabschiedete seinen Schwiegervater und dieser kehrte in sein Land zurück.
Exodus Exo 2 19 1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten - am heutigen Tag - kamen sie in der Wüste Sinai an.
Exodus Exo 2 19 2 Sie waren von Refidim aufgebrochen und kamen in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg.
Exodus Exo 2 19 3 Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der Herr vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden:
Exodus Exo 2 19 4 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und hierher zu mir gebracht habe.
Exodus Exo 2 19 5 Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde,
Exodus Exo 2 19 6 ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören. Das sind die Worte, die du den Israeliten mitteilen sollst.
Exodus Exo 2 19 7 Mose ging und rief die Ältesten des Volkes zusammen. Er legte ihnen alles vor, was der Herr ihm aufgetragen hatte.
Exodus Exo 2 19 8 Das ganze Volk antwortete einstimmig und erklärte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun. Mose überbrachte dem Herrn die Antwort des Volkes.
Exodus Exo 2 19 9 Der Herr sprach zu Mose: Ich werde zu dir in einer dichten Wolke kommen; das Volk soll es hören, wenn ich mit dir rede, damit sie auch an dich immer glauben. Da berichtete Mose dem Herrn, was das Volk gesagt hatte.
Exodus Exo 2 19 10 Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Volk! Ordne an, dass sie sich heute und morgen heilig halten und ihre Kleider waschen.
Exodus Exo 2 19 11 Sie sollen sich für den dritten Tag bereithalten. Am dritten Tag nämlich wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen.
Exodus Exo 2 19 12 Zieh um das Volk eine Grenze und sag: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder auch nur seinen Fuß zu berühren. Jeder, der den Berg berührt, wird mit dem Tod bestraft.
Exodus Exo 2 19 13 Keine Hand soll den Berg berühren. Wer es aber tut, soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden; ob Tier oder Mensch, niemand darf am Leben bleiben. Erst wenn das Horn ertönt, dürfen sie auf den Berg steigen.
Exodus Exo 2 19 14 Mose stieg vom Berg zum Volk hinunter und ordnete an, das Volk solle sich heilig halten und seine Kleider waschen.
Exodus Exo 2 19 15 Er sagte zum Volk: Haltet euch für den dritten Tag bereit! Berührt keine Frau!
Exodus Exo 2 19 16 Am dritten Tag, im Morgengrauen, begann es zu donnern und zu blitzen. Schwere Wolken lagen über dem Berg und gewaltiger Hörnerschall erklang. Das ganze Volk im Lager begann zu zittern.
Exodus Exo 2 19 17 Mose führte es aus dem Lager hinaus Gott entgegen. Unten am Berg blieben sie stehen.
Exodus Exo 2 19 18 Der ganze Sinai war in Rauch gehüllt, denn der Herr war im Feuer auf ihn herabgestiegen. Der Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. Der ganze Berg bebte gewaltig
Exodus Exo 2 19 19 und der Hörnerschall wurde immer lauter. Mose redete und Gott antwortete im Donner.
Exodus Exo 2 19 20 Der Herr war auf den Sinai, auf den Gipfel des Berges, herabgestiegen. Er hatte Mose zu sich auf den Gipfel des Berges gerufen und Mose war hinaufgestiegen.
Exodus Exo 2 19 21 Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinunter und schärf dem Volk ein, sie sollen nicht neugierig sein und nicht versuchen, zum Herrn vorzudringen; sonst müssten viele von ihnen umkommen.
Exodus Exo 2 19 22 Auch die Priester, die sich dem Herrn nähern, müssen sich geheiligt haben, damit der Herr in ihre Reihen keine Bresche reißt.
Exodus Exo 2 19 23 Mose entgegnete dem Herrn: Das Volk kann nicht auf den Sinai steigen. Denn du selbst hast uns eingeschärft: Zieh eine Grenze um den Berg und erklär ihn für heilig!
Exodus Exo 2 19 24 Doch der Herr sprach zu ihm: Geh hinunter und komm zusammen mit Aaron wieder herauf! Die Priester aber und das Volk sollen nicht versuchen hinaufzusteigen und zum Herrn vorzudringen, sonst reißt er in ihre Reihen eine Bresche.
Exodus Exo 2 19 25 Da ging Mose zum Volk hinunter und sagte es ihnen.
Exodus Exo 2 20 1 Dann sprach Gott alle diese Worte:
Exodus Exo 2 20 2 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
Exodus Exo 2 20 3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
Exodus Exo 2 20 4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
Exodus Exo 2 20 5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;
Exodus Exo 2 20 6 bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.
Exodus Exo 2 20 7 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
Exodus Exo 2 20 8 Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!
Exodus Exo 2 20 9 Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.
Exodus Exo 2 20 10 Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat.
Exodus Exo 2 20 11 Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.
Exodus Exo 2 20 12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
Exodus Exo 2 20 13 Du sollst nicht morden.
Exodus Exo 2 20 14 Du sollst nicht die Ehe brechen.
Exodus Exo 2 20 15 Du sollst nicht stehlen.
Exodus Exo 2 20 16 Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
Exodus Exo 2 20 17 Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
Exodus Exo 2 20 18 Das ganze Volk erlebte, wie es donnerte und blitzte, wie Hörner erklangen und der Berg rauchte. Da bekam das Volk Angst, es zitterte und hielt sich in der Ferne.
Exodus Exo 2 20 19 Sie sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören. Gott soll nicht mit uns reden, sonst sterben wir.
Exodus Exo 2 20 20 Da sagte Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht! Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen. Die Furcht vor ihm soll über euch kommen, damit ihr nicht sündigt.
Exodus Exo 2 20 21 Das Volk hielt sich in der Ferne und Mose näherte sich der dunklen Wolke, in der Gott war.
Exodus Exo 2 20 22 Der Herr sprach zu Mose: Sag den Israeliten: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel her mit euch geredet habe.
Exodus Exo 2 20 23 Ihr sollt euch neben mir keine Götter aus Silber machen, auch Götter aus Gold sollt ihr euch nicht machen.
Exodus Exo 2 20 24 Du sollst mir einen Altar aus Erde errichten und darauf deine Schafe, Ziegen und Rinder als Brandopfer und Heilsopfer schlachten. An jedem Ort, an dem ich meinem Namen ein Gedächtnis stifte, will ich zu dir kommen und dich segnen.
Exodus Exo 2 20 25 Wenn du mir einen Altar aus Steinen errichtest, so sollst du ihn nicht aus behauenen Quadern bauen. Du entweihst ihn, wenn du mit einem Meißel daran arbeitest.
Exodus Exo 2 20 26 Du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit deine Blöße dabei nicht zum Vorschein komme.
Exodus Exo 2 21 1 Das sind die Rechtsvorschriften, die du ihnen vorlegen sollst:
Exodus Exo 2 21 2 Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden.
Exodus Exo 2 21 3 Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen.
Exodus Exo 2 21 4 Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, dann gehören Frau und Kinder ihrem Herrn und er muss allein gehen.
Exodus Exo 2 21 5 Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen,
Exodus Exo 2 21 6 dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave.
Exodus Exo 2 21 7 Wenn einer seine Tochter als Sklavin verkauft hat, soll sie nicht wie andere Sklaven entlassen werden.
Exodus Exo 2 21 8 Hat ihr Herr sie für sich selbst bestimmt, mag er sie aber nicht mehr, dann soll er sie zurückkaufen lassen. Er hat nicht das Recht, sie an Fremde zu verkaufen, da er seine Zusage nicht eingehalten hat.
Exodus Exo 2 21 9 Hat er sie für seinen Sohn bestimmt, verfahre er mit ihr nach dem Recht, das für Töchter gilt.
Exodus Exo 2 21 10 Nimmt er sich noch eine andere Frau, darf er sie in Nahrung, Kleidung und Beischlaf nicht benachteiligen.
Exodus Exo 2 21 11 Wenn er ihr diese drei Dinge nicht gewährt, darf sie unentgeltlich, ohne Bezahlung, gehen.
Exodus Exo 2 21 12 Wer einen Menschen so schlägt, dass er stirbt, wird mit dem Tod bestraft.
Exodus Exo 2 21 13 Wenn er ihm aber nicht aufgelauert hat, sondern Gott es durch seine Hand geschehen ließ, werde ich dir einen Ort festsetzen, an den er fliehen kann.
Exodus Exo 2 21 14 Hat einer vorsätzlich gehandelt und seinen Mitbürger aus dem Hinterhalt umgebracht, sollst du ihn von meinem Altar wegholen, damit er stirbt.
Exodus Exo 2 21 15 Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, wird mit dem Tod bestraft.
Exodus Exo 2 21 16 Wer einen Menschen raubt, gleichgültig, ob er ihn verkauft hat oder ob man ihn noch in seiner Gewalt vorfindet, wird mit dem Tod bestraft.
Exodus Exo 2 21 17 Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft.
Exodus Exo 2 21 18 Wenn Männer in Streit geraten und einer den andern mit einem Stein oder einer Hacke verletzt, sodass er zwar nicht stirbt, aber bettlägerig wird,
Exodus Exo 2 21 19 später wieder aufstehen und mit Krücken draußen umhergehen kann, so ist der freizusprechen, der geschlagen hat; nur für die Arbeitsunfähigkeit des Geschädigten muss er Ersatz leisten und er muss für die Heilung aufkommen.
Exodus Exo 2 21 20 Wenn einer seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock so schlägt, dass er unter seiner Hand stirbt, dann muss der Sklave gerächt werden.
Exodus Exo 2 21 21 Wenn er noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, dann soll den Täter keine Rache treffen; es geht ja um sein eigenes Geld.
Exodus Exo 2 21 22 Wenn Männer miteinander raufen und dabei eine schwangere Frau treffen, sodass sie eine Fehlgeburt hat, ohne dass ein weiterer Schaden entsteht, dann soll der Täter eine Buße zahlen, die ihm der Ehemann der Frau auferlegt; er kann die Zahlung nach dem Urteil von Schiedsrichtern leisten.
Exodus Exo 2 21 23 Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben,
Exodus Exo 2 21 24 Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß,
Exodus Exo 2 21 25 Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.
Exodus Exo 2 21 26 Wenn einer seinem Sklaven oder seiner Sklavin ein Auge ausschlägt, soll er ihn für das ausgeschlagene Auge freilassen.
Exodus Exo 2 21 27 Wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er ihn für den ausgeschlagenen Zahn freilassen.
Exodus Exo 2 21 28 Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stößt, dass der Betreffende stirbt, dann muss man das Rind steinigen und sein Fleisch darf man nicht essen; der Eigentümer des Rinds aber bleibt straffrei.
Exodus Exo 2 21 29 Hat das Rind aber schon früher gestoßen und hat der Eigentümer, obwohl man ihn darauf aufmerksam gemacht hat, auf das Tier nicht aufgepasst, sodass es einen Mann oder eine Frau getötet hat, dann soll man das Rind steinigen und auch sein Eigentümer soll getötet werden.
Exodus Exo 2 21 30 Will man ihm aber eine Sühne auferlegen, soll er als Lösegeld für sein Leben so viel geben, wie man von ihm fordert.
Exodus Exo 2 21 31 Stößt das Rind einen Sohn oder eine Tochter, verfahre man nach dem gleichen Grundsatz.
Exodus Exo 2 21 32 Stößt das Rind einen Sklaven oder eine Sklavin, soll der Eigentümer dem Herrn dreißig Silberschekel zahlen; das Rind aber soll gesteinigt werden.
Exodus Exo 2 21 33 Wenn jemand einen Brunnen offen lässt oder einen Brunnen gräbt, ohne ihn abzudecken, und es fällt ein Rind oder ein Esel hinein,
Exodus Exo 2 21 34 dann soll der Eigentümer des Brunnens Ersatz leisten; er soll dem Eigentümer des Tieres Geld zahlen, das verendete Tier aber gehört ihm.
Exodus Exo 2 21 35 Wenn jemandes Rind das Rind eines anderen stößt, sodass es eingeht, soll man das lebende Rind verkaufen und den Erlös aufteilen; auch das verendete Rind soll man aufteilen.
Exodus Exo 2 21 36 Wenn jedoch der Eigentümer wusste, dass das Rind schon früher stößig war, aber trotzdem nicht darauf aufgepasst hat, soll er das Rind ersetzen, Rind für Rind, das verendete Rind aber gehört ihm.
Exodus Exo 2 21 37 Wenn einer ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft, soll er fünf Stück Großvieh für das Rind oder vier Stück Kleinvieh für das Schaf als Ersatz geben.
Exodus Exo 2 22 1 Wird ein Dieb beim Einbruch ertappt und so geschlagen, dass er stirbt, so entsteht dadurch keine Blutschuld.
Exodus Exo 2 22 2 Doch ist darüber bereits die Sonne aufgegangen, dann entsteht Blutschuld. Ein Dieb muss Ersatz leisten. Besitzt er nichts, soll man ihn für den Wert des Gestohlenen verkaufen.
Exodus Exo 2 22 3 Findet man das Gestohlene, sei es Rind, Esel oder Schaf, noch lebend in seinem Besitz, dann soll er doppelten Ersatz leisten.
Exodus Exo 2 22 4 Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg abbrennt und das Feuer sich ausbreiten lässt, sodass es das Feld eines andern in Brand steckt, dann soll er den besten Ertrag seines Feldes oder Weinbergs als Ersatz dafür geben.
Exodus Exo 2 22 5 Breitet sich das Feuer aus, erfasst es eine Dornenhecke und vernichtet einen Getreidehaufen, auf dem Halm stehendes Getreide oder ein Feld, dann soll der für den Brand Verantwortliche den Schaden ersetzen.
Exodus Exo 2 22 6 Übergibt jemand einem andern Geld oder Gerät zur Aufbewahrung und es wird aus dessen Haus gestohlen, dann soll der Dieb, wenn man ihn findet, doppelten Ersatz leisten.
Exodus Exo 2 22 7 Findet man den Dieb nicht, soll der Hausherr vor Gott erklären, dass er sich nicht selbst am Eigentum des andern vergriffen hat.
Exodus Exo 2 22 8 Wenn jemandem etwas veruntreut wurde, ein Rind, ein Esel, ein Schaf, ein Kleid oder sonst etwas, und er behauptet: Ja, das ist es, dann soll der Streitfall der beiden vor Gott kommen. Wen Gott als schuldig bezeichnet, soll dem andern doppelten Ersatz leisten.
Exodus Exo 2 22 9 Wenn jemand einem andern einen Esel, ein Rind, ein Schaf oder sonst ein Haustier zur Verwahrung übergibt und das Tier eingeht, sich etwas bricht oder fortgetrieben wird, ohne dass es jemand sieht,
Exodus Exo 2 22 10 dann soll ein Eid beim Namen des Herrn Klarheit darüber schaffen, dass der eine sich nicht am Eigentum des andern vergriffen hat. Der Eigentümer soll an sich nehmen, was noch da ist, ohne dass der andere Ersatz zu leisten hätte.
Exodus Exo 2 22 11 Ist es ihm aber gestohlen worden, muss er dem Eigentümer Ersatz leisten.
Exodus Exo 2 22 12 Ist das Tier gerissen worden, bringe er es zum Beweis herbei; dann braucht er für das Gerissene keinen Ersatz zu leisten.
Exodus Exo 2 22 13 Leiht jemand von einem andern ein Tier und bricht es sich etwas oder geht ein, und zwar in Abwesenheit des Eigentümers, so muss er Ersatz leisten.
Exodus Exo 2 22 14 War der Eigentümer aber anwesend, so braucht der andere keinen Ersatz zu leisten. Ist er Taglöhner, so geht es von seinem Lohn ab.
Exodus Exo 2 22 15 Wenn jemand ein noch nicht verlobtes Mädchen verführt und bei ihm schläft, dann soll er das Brautgeld zahlen und sie zur Frau nehmen.
Exodus Exo 2 22 16 Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, dann hat er ihm so viel zu zahlen, wie der Brautpreis für eine Jungfrau beträgt.
Exodus Exo 2 22 17 Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.
Exodus Exo 2 22 18 Jeder, der mit einem Tier verkehrt, soll mit dem Tod bestraft werden.
Exodus Exo 2 22 19 Wer einer Gottheit außer Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden.
Exodus Exo 2 22 20 Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.
Exodus Exo 2 22 21 Ihr sollt keine Witwe oder Waise ausnützen.
Exodus Exo 2 22 22 Wenn du sie ausnützt und sie zu mir schreit, werde ich auf ihren Klageschrei hören.
Exodus Exo 2 22 23 Mein Zorn wird entbrennen und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, sodass eure Frauen zu Witwen und eure Söhne zu Waisen werden.
Exodus Exo 2 22 24 Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der neben dir wohnt, Geld, dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Wucherer benehmen. Ihr sollt von ihm keinen Wucherzins fordern.
Exodus Exo 2 22 25 Nimmst du von einem Mitbürger den Mantel zum Pfand, dann sollst du ihn bis Sonnenuntergang zurückgeben;
Exodus Exo 2 22 26 denn es ist seine einzige Decke, der Mantel, mit dem er seinen bloßen Leib bedeckt. Worin soll er sonst schlafen? Wenn er zu mir schreit, höre ich es, denn ich habe Mitleid.
Exodus Exo 2 22 27 Du sollst Gott nicht verächtlich machen und den Fürsten deines Volkes nicht verfluchen.
Exodus Exo 2 22 28 Deinen Reichtum und Überfluss sollst du nicht für dich behalten. Den Erstgeborenen unter deinen Söhnen sollst du mir geben.
Exodus Exo 2 22 29 Ebenso sollst du es mit deinen Rindern, Schafen und Ziegen halten. Sieben Tage sollen sie bei ihrer Mutter bleiben, am achten Tag sollst du sie mir übergeben.
Exodus Exo 2 22 30 Als heilige Männer sollt ihr mir gehören. Fleisch von einem Tier, das auf dem Feld gerissen wurde, sollt ihr nicht essen; ihr sollt es den Hunden vorwerfen.
Exodus Exo 2 23 1 Du sollst kein leeres Gerücht verbreiten. Biete deine Hand nicht dem, der Unrecht hat, indem du als falscher Zeuge auftrittst.
Exodus Exo 2 23 2 Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist, und sollst in einem Rechtsverfahren nicht so aussagen, dass du dich der Mehrheit fügst und das Recht beugst.
Exodus Exo 2 23 3 Du sollst auch den Geringen in seinem Rechtsstreit nicht begünstigen.
Exodus Exo 2 23 4 Wenn du dem verirrten Rind oder dem Esel deines Feindes begegnest, sollst du ihm das Tier zurückbringen.
Exodus Exo 2 23 5 Wenn du siehst, wie der Esel deines Gegners unter der Last zusammenbricht, dann lass ihn nicht im Stich, sondern leiste ihm Hilfe!
Exodus Exo 2 23 6 Du sollst das Recht des Armen in seinem Rechtsstreit nicht beugen.
Exodus Exo 2 23 7 Von einem unlauteren Verfahren sollst du dich fern halten. Wer unschuldig und im Recht ist, den bring nicht um sein Leben; denn ich spreche den Schuldigen nicht frei.
Exodus Exo 2 23 8 Du sollst dich nicht bestechen lassen; denn Bestechung macht Sehende blind und verkehrt die Sache derer, die im Recht sind.
Exodus Exo 2 23 9 Einen Fremden sollst du nicht ausbeuten. Ihr wisst doch, wie es einem Fremden zumute ist; denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.
Exodus Exo 2 23 10 Sechs Jahre kannst du in deinem Land säen und die Ernte einbringen;
Exodus Exo 2 23 11 im siebten sollst du es brach liegen lassen und nicht bestellen. Die Armen in deinem Volk sollen davon essen, den Rest mögen die Tiere des Feldes fressen. Das Gleiche sollst du mit deinem Weinberg und deinen Ölbäumen tun.
Exodus Exo 2 23 12 Sechs Tage kannst du deine Arbeit verrichten, am siebten Tag aber sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Sklavin und der Fremde zu Atem kommen.
Exodus Exo 2 23 13 Auf alles, was ich euch gesagt habe, sollt ihr achten. Den Namen eines anderen Gottes sollt ihr nicht aussprechen, er soll dir nicht über die Lippen kommen.
Exodus Exo 2 23 14 Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern.
Exodus Exo 2 23 15 Du sollst das Fest der ungesäuerten Brote halten. Im Monat Abib sollst du zur festgesetzten Zeit sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe. Denn in diesem Monat bist du aus Ägypten ausgezogen. Man soll nicht mit leeren Händen vor mir erscheinen.
Exodus Exo 2 23 16 Du sollst auch das Fest der Ernte, des ersten Ertrags deiner Aussaat auf dem Feld, halten, ebenso das Fest der Lese am Ende des Jahres, wenn du den Ertrag deines Feldes eingebracht hast.
Exodus Exo 2 23 17 Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer vor dem Herrn erscheinen.
Exodus Exo 2 23 18 Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht über gesäuertes Brot fließen lassen. Das Fett meines Festopfers darf nicht bis zum Morgen liegen bleiben.
Exodus Exo 2 23 19 Von den Erstlingsfrüchten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
Exodus Exo 2 23 20 Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.
Exodus Exo 2 23 21 Achte auf ihn und hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er würde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwärtig.
Exodus Exo 2 23 22 Wenn du auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben, die dich bedrängen.
Exodus Exo 2 23 23 Wenn mein Engel dir vorausgeht und dich in das Land der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Kanaaniter, Hiwiter und Jebusiter führt und wenn ich sie verschwinden lasse,
Exodus Exo 2 23 24 dann sollst du dich vor ihren Göttern nicht niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Du sollst keine Kultgegenstände herstellen wie sie, sondern sie zerstören und ihre Steinmale zerschlagen.
Exodus Exo 2 23 25 Wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, dient, wird er dein Brot und dein Wasser segnen. Ich werde Krankheiten von dir fern halten.
Exodus Exo 2 23 26 In deinem Land wird es keine Frau geben, die eine Fehlgeburt hat oder kinderlos bleibt. Ich lasse dich die volle Zahl deiner Lebenstage erreichen.
Exodus Exo 2 23 27 Ich sende meinen Schrecken vor dir her, ich verwirre jedes Volk, zu dem du kommst, und alle deine Feinde lasse ich vor dir die Flucht ergreifen.
Exodus Exo 2 23 28 Ich lasse vor dir Panik ausbrechen; sie wird die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter vor dir hertreiben.
Exodus Exo 2 23 29 Ich vertreibe sie aber nicht gleich im ersten Jahr; sonst verödet das Land und die wilden Tiere könnten zu deinem Schaden überhand nehmen.
Exodus Exo 2 23 30 Nur allmählich will ich sie vor dir zurückdrängen, bis du so zahlreich geworden bist, dass du das Land in Besitz nehmen kannst.
Exodus Exo 2 23 31 Ich setze deine Landesgrenzen fest vom Schilfmeer bis zum Philistermeer, von der Wüste bis zum Strom. Wenn ich die Einwohner des Landes in deine Hand gebe und du sie vertreibst,
Exodus Exo 2 23 32 dann sollst du keinen Bund mit ihnen und ihren Göttern schließen.
Exodus Exo 2 23 33 Sie sollen nicht in deinem Land bleiben. Sonst könnten sie dich zur Sünde gegen mich verführen, sodass du ihre Götter verehrst; denn dann würde dir das zu einer Falle.
Exodus Exo 2 24 Exo 24:2 [1] Zu Mose sprach er: Steig zum Herrn hinauf zusammen mit Aaron, Nadab, Abihu und mit siebzig von den Ältesten Israels; werft euch in einiger Entfernung nieder! [2] Mose allein soll sich dem Herrn nähern, die anderen dürfen nicht näher kommen und das Volk darf den Berg nicht mit ihm zusammen besteigen.
Exodus Exo 2 24 3 Mose kam und übermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun.
Exodus Exo 2 24 4 Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am nächsten Morgen stand er zeitig auf und errichtete am Fuß des Berges einen Altar und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels.
Exodus Exo 2 24 5 Er schickte die jungen Männer Israels aus. Sie brachten Brandopfer dar und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.
Exodus Exo 2 24 6 Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in eine Schüssel, mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
Exodus Exo 2 24 7 Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen.
Exodus Exo 2 24 8 Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.
Exodus Exo 2 24 9 Danach stiegen Mose, Aaron, Nadab, Abihu und die siebzig von den Ältesten Israels hinauf
Exodus Exo 2 24 10 und sie sahen den Gott Israels. Die Fläche unter seinen Füßen war wie mit Saphir ausgelegt und glänzte hell wie der Himmel selbst.
Exodus Exo 2 24 11 Gott streckte nicht seine Hand gegen die Edlen der Israeliten aus; sie durften Gott sehen und sie aßen und tranken.
Exodus Exo 2 24 12 Der Herr sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib hier! Ich will dir die Steintafeln übergeben, die Weisung und die Gebote, die ich aufgeschrieben habe. Du sollst das Volk darin unterweisen.
Exodus Exo 2 24 13 Da erhob sich Mose mit seinem Diener Josua und stieg den Gottesberg hinauf.
Exodus Exo 2 24 14 Zu den Ältesten sagte er: Bleibt hier, bis wir zu euch zurückkehren; Aaron und Hur sind ja bei euch. Wer ein Anliegen hat, wende sich an sie.
Exodus Exo 2 24 15 Dann stieg Mose auf den Berg und die Wolke bedeckte den Berg.
Exodus Exo 2 24 16 Die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf den Sinai herab und die Wolke bedeckte den Berg sechs Tage lang. Am siebten Tag rief der Herr mitten aus der Wolke Mose herbei.
Exodus Exo 2 24 17 Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn auf dem Gipfel des Berges zeigte sich vor den Augen der Israeliten wie verzehrendes Feuer.
Exodus Exo 2 24 18 Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg hinauf. Vierzig Tage und vierzig Nächte blieb Mose auf dem Berg.
Exodus Exo 2 25 1 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 25 2 Sag zu den Israeliten, sie sollen für mich eine Abgabe erheben. Von jedem, den sein Sinn dazu bewegt, sollt ihr die Abgabe erheben.
Exodus Exo 2 25 3 Das ist die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold, Silber, Kupfer,
Exodus Exo 2 25 4 violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare,
Exodus Exo 2 25 5 rötliche Widderfelle, Tahaschhäute und Akazienholz;
Exodus Exo 2 25 6 Öl für den Leuchter, Balsame für das Salböl und für duftendes Räucherwerk;
Exodus Exo 2 25 7 Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche.
Exodus Exo 2 25 8 Macht mir ein Heiligtum! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen.
Exodus Exo 2 25 9 Genau nach dem Muster der Wohnstätte und aller ihrer Gegenstände, das ich dir zeige, sollt ihr es herstellen.
Exodus Exo 2 25 10 Macht eine Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch!
Exodus Exo 2 25 11 Überzieh sie innen und außen mit purem Gold und bring daran ringsherum eine Goldleiste an!
Exodus Exo 2 25 12 Gieß für sie vier Goldringe und befestige sie an ihren vier Füßen, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite!
Exodus Exo 2 25 13 Fertige Stangen aus Akazienholz an und überzieh sie mit Gold!
Exodus Exo 2 25 14 Steck die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man die Lade damit tragen kann.
Exodus Exo 2 25 15 Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben; man soll sie nicht herausziehen.
Exodus Exo 2 25 16 In die Lade sollst du die Bundesurkunde legen, die ich dir gebe.
Exodus Exo 2 25 17 Verfertige auch eine Deckplatte aus purem Gold zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit!
Exodus Exo 2 25 18 Mach zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeite sie an den beiden Enden der Deckplatte heraus!
Exodus Exo 2 25 19 Mach je einen Kerub an dem einen und dem andern Ende; auf der Deckplatte macht die Kerubim an den beiden Enden!
Exodus Exo 2 25 20 Die Kerubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, mit ihren Flügeln die Deckplatte beschirmen und sie sollen ihre Gesichter einander zuwenden; der Deckplatte sollen die Gesichter der Kerubim zugewandt sein.
Exodus Exo 2 25 21 Setz die Deckplatte oben auf die Lade und in die Lade leg die Bundesurkunde, die ich dir gebe.
Exodus Exo 2 25 22 Dort werde ich mich dir zu erkennen geben und dir über der Deckplatte zwischen den beiden Kerubim, die auf der Lade der Bundesurkunde sind, alles sagen, was ich dir für die Israeliten auftragen werde.
Exodus Exo 2 25 23 Fertige auch einen Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch!
Exodus Exo 2 25 24 Überzieh ihn mit purem Gold und bring daran ringsherum eine Goldleiste an!
Exodus Exo 2 25 25 Mach ihm ringsherum eine handbreite Einfassung und verfertige um diese Einfassung eine goldene Leiste!
Exodus Exo 2 25 26 Mach ihm vier Goldringe und befestige die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Füßen gebildet werden.
Exodus Exo 2 25 27 Die Ringe sollen dicht unter der Einfassung die Stangen aufnehmen, mit denen man den Tisch trägt.
Exodus Exo 2 25 28 Mach die Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Gold! Mit ihnen soll man den Tisch tragen.
Exodus Exo 2 25 29 Dazu mach Schüsseln, Schalen, Kannen und Krüge für die Trankopfer! Aus purem Gold sollst du sie anfertigen.
Exodus Exo 2 25 30 Auf dem Tisch sollst du ständig Schaubrote vor mir auflegen.
Exodus Exo 2 25 31 Verfertige auch einen Leuchter aus purem Gold! Der Leuchter, sein Gestell, sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blüten sollen aus einem Stück getrieben sein.
Exodus Exo 2 25 32 Von seinen Seiten sollen sechs Arme ausgehen, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei auf der anderen Seite.
Exodus Exo 2 25 33 Der erste Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen und der zweite Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen.
Exodus Exo 2 25 34 Auf dem Schaft des Leuchters sollen vier mandelblütenförmige Kelche, Knospen und Blüten sein,
Exodus Exo 2 25 35 je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen.
Exodus Exo 2 25 36 Seine Knospen und die Arme sollen ein Ganzes mit dem Schaft bilden; das Ganze soll ein Stück aus getriebenem purem Gold sein.
Exodus Exo 2 25 37 Dann mach für den Leuchter sieben Lampen und setze seine Lampen so auf, dass sie das Licht nach vorn fallen lassen;
Exodus Exo 2 25 38 dazu Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold.
Exodus Exo 2 25 39 Aus einem Talent puren Goldes soll man den Leuchter und alle diese Geräte machen.
Exodus Exo 2 25 40 Sieh zu, dass du ihn nach dem Muster ausführst, das du auf dem Berg gesehen hast.
Exodus Exo 2 26 1 Die Wohnstätte sollst du aus zehn Zelttüchern herstellen; aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin mit Kerubim sollst du sie machen, wie es ein Kunstweber macht.
Exodus Exo 2 26 2 Ein Zelttuch soll achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit sein; alle Zelttücher sollen dasselbe Maß haben.
Exodus Exo 2 26 3 Fünf Zelttücher sollen jeweils aneinander gefügt sein.
Exodus Exo 2 26 4 Mach Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, am Ende des zusammengefügten Stückes; ebenso sollst du es am Rand des letzten Zelttuchs des außen zusammengefügten Stückes machen.
Exodus Exo 2 26 5 Fünfzig Schleifen sollst du an dem einen Zelttuch anbringen und fünfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefügten Stückes; die Schleifen sollen einander entsprechen.
Exodus Exo 2 26 6 Du sollst auch fünfzig Goldhaken machen und die Zelttücher mit den Haken verbinden, eines mit dem andern; so soll die Wohnstätte ein Ganzes bilden.
Exodus Exo 2 26 7 Mach Decken aus Ziegenhaar für das Zelt über der Wohnstätte; elf Stück sollst du herstellen.
Exodus Exo 2 26 8 Eine Decke soll dreißig Ellen lang und vier Ellen breit sein; die elf Decken sollen dasselbe Maß haben.
Exodus Exo 2 26 9 Verbinde fünf Decken zu einem Stück und sechs Decken zu einem Stück; die sechste Decke sollst du an der Vorderseite des Zeltes doppelt zusammenlegen.
Exodus Exo 2 26 10 Fünfzig Schleifen mach am Saum der Decke, die das Ende eines zusammengesetzten Stückes bildet, und ebenso fünfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des andern zusammengesetzten Stückes bildet.
Exodus Exo 2 26 11 Fertige fünfzig Kupferhaken an, häng die Haken in die Schleifen und setz das Zelt so zusammen, dass es ein Ganzes bildet.
Exodus Exo 2 26 12 Den herabhängenden überschüssigen Teil der Zeltdecke lass zur Hälfte an der Rückseite der Wohnstätte herabhängen!
Exodus Exo 2 26 13 Die überschüssige Elle auf beiden Längsseiten der Zeltdecken soll auf die beiden Seiten der Wohnstätte herabhängen, sodass sie sie bedeckt.
Exodus Exo 2 26 14 Schließlich mach für das Zelt eine Decke aus rötlichen Widderfellen und darüber eine Decke aus Tahaschhäuten!
Exodus Exo 2 26 15 Mach für die Wohnstätte Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen!
Exodus Exo 2 26 16 Jedes Brett soll zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit sein;
Exodus Exo 2 26 17 jedes Brett soll durch zwei Zapfen mit dem nächsten verbunden werden. So mach es mit allen Brettern für die Wohnstätte!
Exodus Exo 2 26 18 An Brettern für die Wohnstätte verfertige zwanzig für die Südseite!
Exodus Exo 2 26 19 Stell vierzig Sockel aus Silber her als Unterlage für die zwanzig Bretter je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen!
Exodus Exo 2 26 20 Für die zweite Seite der Wohnstätte, die Nordseite, ebenfalls zwanzig Bretter
Exodus Exo 2 26 21 und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes.
Exodus Exo 2 26 22 Für die Rückseite der Wohnstätte, die Westseite, verfertige sechs Bretter
Exodus Exo 2 26 23 und zwei Bretter stell für die Eckstücke an der Rückseite der Wohnstätte her!
Exodus Exo 2 26 24 Sie sollen einander entsprechen und von unten bis oben zum ersten Ring reichen. So soll es mit den beiden Brettern geschehen, die die Eckstücke bilden.
Exodus Exo 2 26 25 Acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber sollen vorhanden sein, je zwei Sockel als Unterlage für jedes Brett.
Exodus Exo 2 26 26 Verfertige Querlatten aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnstätte,
Exodus Exo 2 26 27 fünf für die Bretter der zweiten Seite der Wohnstätte und fünf für die Bretter der Rückseite der Wohnstätte, der Westseite!
Exodus Exo 2 26 28 Die mittlere Querlatte soll in der Mitte der Bretter angebracht werden und von einem Ende zum andern reichen.
Exodus Exo 2 26 29 Überzieh die Bretter mit Gold und mach Ringe aus Gold, welche die Querlatten aufnehmen; auch die Querlatten überzieh mit Gold!
Exodus Exo 2 26 30 So errichte die Wohnstätte nach dem Muster, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist.
Exodus Exo 2 26 31 Mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; wie Kunstweberarbeit soll er gemacht werden, mit Kerubim.
Exodus Exo 2 26 32 Häng ihn an die vier mit Gold überzogenen Akaziensäulen, die auf vier Sockeln aus Silber stehen sollen. Auch die Nägel der Säulen sollen aus Gold sein.
Exodus Exo 2 26 33 Häng den Vorhang an die Haken und bring dorthin, hinter den Vorhang, die Lade der Bundesurkunde! Der Vorhang trenne euch das Heiligtum vom Allerheiligsten.
Exodus Exo 2 26 34 Setz die Deckplatte auf die Lade der Bundesurkunde im Allerheiligsten!
Exodus Exo 2 26 35 Stell den Tisch außen vor den Vorhang, den Leuchter gegenüber dem Tisch an die Südseite der Wohnstätte; den Tisch stell an die Nordseite!
Exodus Exo 2 26 36 Für den Eingang des Zeltes mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; Arbeit eines Buntwirkers soll er sein.
Exodus Exo 2 26 37 Für den Vorhang mach fünf Akaziensäulen, überzieh sie mit Gold und gieß für sie fünf kupferne Sockel! Auch die Nägel der Säulen sollen aus Gold sein.
Exodus Exo 2 27 1 Dann mach aus Akazienholz den Altar, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit - der Altar soll also quadratisch sein - und drei Ellen hoch.
Exodus Exo 2 27 2 Mach ihm Hörner an seinen vier Ecken - seine Hörner sollen mit ihm ein Ganzes bilden - und überzieh ihn mit Kupfer!
Exodus Exo 2 27 3 Stell auch die Gefäße her für seine Fett-Asche, seine Schaufeln und Schalen, seine Gabeln und Feuerpfannen! Alle seine Geräte sollst du aus Kupfer herstellen.
Exodus Exo 2 27 4 Mach für den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, und befestige am Netzgitter vier Kupferringe, und zwar an seinen vier Enden!
Exodus Exo 2 27 5 Bring das Gitterwerk unterhalb der Altareinfassung unten an! Das Netzgitter soll bis zur Mitte des Altars reichen.
Exodus Exo 2 27 6 Verfertige für den Altar Stangen - Stangen aus Akazienholz - und überzieh sie mit Kupfer!
Exodus Exo 2 27 7 Man soll die Stangen in die Ringe stecken, und zwar sollen die Stangen an beiden Seiten des Altars angebracht sein, wenn man ihn trägt.
Exodus Exo 2 27 8 Mach ihn hohl, aus Brettern! Wie man es dir auf dem Berg gezeigt hat, so soll man es ausführen.
Exodus Exo 2 27 9 Dann mach den Vorhof der Wohnstätte: für die Südseite die Behänge des Vorhofs aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen lang für eine Seite,
Exodus Exo 2 27 10 seine zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber;
Exodus Exo 2 27 11 ebenso für die nördliche Längsseite Behänge, hundert Ellen lang, ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber;
Exodus Exo 2 27 12 für die Breitseite des Vorhofs im Westen Behänge von fünfzig Ellen, ihre zehn Säulen und deren Sockel.
Exodus Exo 2 27 13 Der Vorhof an der Ostseite soll fünfzig Ellen breit sein,
Exodus Exo 2 27 14 und zwar fünfzehn Ellen Behänge für die eine Seitenwand mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel;
Exodus Exo 2 27 15 für die andere Seitenwand ebenso fünfzehn Ellen Behänge mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel;
Exodus Exo 2 27 16 für das Tor des Vorhofs als Buntwirkerarbeit einen Vorhang von zwanzig Ellen aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, mit ihren vier Säulen und deren vier Sockeln;
Exodus Exo 2 27 17 alle Säulen des Vorhofs ringsum mit Querstangen aus Silber sowie ihre Nägel aus Silber und ihre Sockel aus Kupfer.
Exodus Exo 2 27 18 Der Vorhof soll hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und fünf Ellen hoch sein, die Behänge aus gezwirntem Byssus, ihre Sockel aus Kupfer.
Exodus Exo 2 27 19 Alle Geräte der Wohnstätte, die darin zu irgendeinem Dienst verwendet werden, alle ihre Zeltpflöcke und alle Zeltpflöcke des Vorhofs sollen aus Kupfer sein.
Exodus Exo 2 27 20 Du aber befiehl den Israeliten, dass sie dir reines Öl aus gestoßenen Oliven für den Leuchter liefern, damit immer Licht brennt.
Exodus Exo 2 27 21 Im Offenbarungszelt außerhalb des Vorhangs vor der Bundesurkunde sollen es Aaron und seine Söhne zurichten; es soll vom Abend bis zum Morgen vor dem Herrn brennen, als eine ständig eingehaltene Verpflichtung bei den Israeliten von Generation zu Generation.
Exodus Exo 2 28 1 Lass aus der Mitte der Israeliten deinen Bruder Aaron und mit ihm auch seine Söhne zu dir kommen, damit sie mir als Priester dienen, Aaron mit Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar, den Söhnen Aarons.
Exodus Exo 2 28 2 Lass für deinen Bruder Aaron heilige Gewänder anfertigen, die ihm zur Ehre und zum Schmuck gereichen.
Exodus Exo 2 28 3 Rede mit allen Sachverständigen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe; sie sollen Aarons Gewänder anfertigen, damit er geheiligt sei und mir als Priester dient.
Exodus Exo 2 28 4 Das sind die Gewänder, die sie anfertigen sollen: Lostasche, Efod, Obergewand, Leibrock aus gewirktem Stoff, Turban und Gürtel. Sie sollen also für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne heilige Gewänder anfertigen, damit er mir als Priester dient.
Exodus Exo 2 28 5 Sie sollen dazu Gold, violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus verwenden.
Exodus Exo 2 28 6 Das Efod sollen sie als Kunstweberarbeit herstellen, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
Exodus Exo 2 28 7 Es soll zwei miteinander verbundene Schulterstücke haben, und zwar an seinen beiden Enden sollen sie miteinander verbunden sein.
Exodus Exo 2 28 8 Die Schärpe am Efod soll von derselben Machart sein und mit ihm ein einziges Stück bilden, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
Exodus Exo 2 28 9 Nimm die beiden Karneolsteine und schneide die Namen der Söhne Israels ein:
Exodus Exo 2 28 10 sechs von den Namen in den einen Stein und die übrigen sechs Namen in den andern Stein, in der Reihenfolge, wie sie geboren wurden.
Exodus Exo 2 28 11 In Steinschneidearbeit wie Siegelgravierung sollst du in die beiden Steine die Namen der Söhne Israels schneiden, in Goldfassungen eingesetzt sollst du sie herstellen.
Exodus Exo 2 28 12 Befestige die beiden Steine an den Schulterstücken des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern. Aaron soll ihre Namen auf beiden Schulterstücken vor dem Herrn zur Erinnerung tragen.
Exodus Exo 2 28 13 Du sollst also die Fassung aus Gold
Exodus Exo 2 28 14 und zwei Kettchen aus purem Gold machen; dreh sie wie eine Schnur, und befestige die schnurartigen Kettchen an den Fassungen!
Exodus Exo 2 28 15 Mach eine Lostasche für den Schiedsspruch; als Kunstweberarbeit wie das Efod sollst du sie herstellen; aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du sie herstellen.
Exodus Exo 2 28 16 Sie soll quadratisch sein, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit.
Exodus Exo 2 28 17 Besetze sie mit gefassten Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd;
Exodus Exo 2 28 18 die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis;
Exodus Exo 2 28 19 die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst;
Exodus Exo 2 28 20 die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie sollen in Gold gefasst und eingesetzt sein.
Exodus Exo 2 28 21 Die Steine sollen auf die Namen der Söhne Israels lauten, zwölf Steine auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder laute auf einen Namen der zwölf Stämme.
Exodus Exo 2 28 22 Befestige an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold!
Exodus Exo 2 28 23 An der Lostasche bring zwei goldene Ringe an und befestige die Ringe an den Enden der Lostasche!
Exodus Exo 2 28 24 Sodann verbinde die beiden Goldschnüre mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche;
Exodus Exo 2 28 25 die zwei andern Enden der Schnüre befestige an den beiden Einfassungen und häng sie an die Vorderseite der Schulterstücke des Efod!
Exodus Exo 2 28 26 Mach noch zwei Goldringe und befestige sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist.
Exodus Exo 2 28 27 Mach zwei weitere Goldringe und befestige sie unten an den beiden Schulterstücken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschärpe.
Exodus Exo 2 28 28 Man soll die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur binden, damit sie über der Efodschärpe bleibt und sich die Lostasche nicht vom Efod verschiebt.
Exodus Exo 2 28 29 Aaron soll die Namen der Söhne Israels in der Lostasche für den Schiedsspruch über seinem Herzen tragen, wenn er zum Heiligtum kommt, zur immer währenden Erinnerung vor dem Herrn.
Exodus Exo 2 28 30 In die Lostasche für den Schiedsspruch steck die Lose Urim und Tummim; sie sollen sich über dem Herzen Aarons befinden, wenn er vor den Herrn kommt; Aaron trage den Schiedsspruch für die Israeliten über seinem Herzen ständig vor dem Herrn.
Exodus Exo 2 28 31 Verfertige den Efodmantel ganz aus violettem Purpur;
Exodus Exo 2 28 32 in seiner Mitte soll sich eine Öffnung für den Kopf befinden; an seiner Öffnung ringsum soll wie bei der Öffnung eines Panzerhemds ein gewebter, unzerreißbarer Rand angebracht sein.
Exodus Exo 2 28 33 An seinem unteren Saum mach Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin, an seinem Saum ringsum, und dazwischen goldene Glöckchen ringsum:
Exodus Exo 2 28 34 ein Goldglöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels.
Exodus Exo 2 28 35 Aaron soll ihn beim Dienst tragen; sein Ton soll zu hören sein, wenn er in das Heiligtum vor den Herrn hintritt und wenn er wieder herauskommt; sonst muss er sterben.
Exodus Exo 2 28 36 Mach eine Rosette aus purem Gold und bring darauf nach Art der Siegelgravierung die Inschrift an: Heilig dem Herrn.
Exodus Exo 2 28 37 Befestige die Rosette an einer Schnur aus violettem Purpur und bring sie am Turban an; sie soll an der Vorderseite des Turbans angebracht werden.
Exodus Exo 2 28 38 Sie soll auf Aarons Stirn sein, denn Aaron ist verantwortlich für die Verfehlungen an den Weihegaben, die die Israeliten weihen, für alle heiligen Abgaben; sie soll ständig auf Aarons Stirn sein, damit sie dem Herrn genehm sind.
Exodus Exo 2 28 39 Web den Leibrock aus Byssus; mach einen Turban aus Byssus und einen Gürtel in Buntwirkerarbeit!
Exodus Exo 2 28 40 Für die Söhne Aarons verfertige Leibröcke und mach ihnen Gürtel! Mach für sie auch Kopfbünde, die ihnen zur Ehre und zum Schmuck gereichen.
Exodus Exo 2 28 41 Dann bekleide damit deinen Bruder Aaron und zusammen mit ihm auch seine Söhne und salbe sie, setze sie ins Priesteramt ein und weihe sie, damit sie mir als Priester dienen.
Exodus Exo 2 28 42 Mach ihnen Beinkleider aus Leinen, damit sie ihre Scham bedecken; von den Hüften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen.
Exodus Exo 2 28 43 Aaron und seine Söhne sollen sie tragen, wenn sie zum Offenbarungszelt kommen oder sich dem Altar nähern, um den Dienst am Heiligtum zu verrichten; so werden sie keine Schuld auf sich laden und nicht sterben. Als ständig einzuhaltende Verpflichtung gelte dies für ihn und seine Nachkommen.
Exodus Exo 2 29 1 Das ist es, was du mit ihnen tun sollst, wenn du sie zum Priesterdienst für mich weihst: Nimm einen Jungstier und zwei fehlerlose Widder,
Exodus Exo 2 29 2 ungesäuerte Brote, mit Öl vermengte ungesäuerte Kuchen und mit Öl bestrichene ungesäuerte Brotfladen; aus Feinmehl sollst du sie zubereiten.
Exodus Exo 2 29 3 Leg sie in einen Korb und bring sie im Korb herbei, dazu den Jungstier und die beiden Widder!
Exodus Exo 2 29 4 Lass Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes treten, und wasche sie mit Wasser!
Exodus Exo 2 29 5 Nimm die Gewänder und bekleide Aaron mit Leibrock, Efodmantel, Efod und Lostasche und bind ihm die Efodschärpe um!
Exodus Exo 2 29 6 Setz ihm den Turban auf den Kopf und befestige das heilige Diadem am Turban!
Exodus Exo 2 29 7 Nimm Salböl, gieß es auf sein Haupt und salb ihn!
Exodus Exo 2 29 8 Lass seine Söhne herantreten und bekleide sie mit Leibröcken!
Exodus Exo 2 29 9 Gürte Aaron und seine Söhne mit einem Gürtel und bind ihnen die Kopfbünde um! Das Priestertum gehört dann ihnen als dauerndes Anrecht. Setz also Aaron und seine Söhne ins Priesteramt ein!
Exodus Exo 2 29 10 Lass den Jungstier vor das Offenbarungszelt bringen und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Jungstiers legen.
Exodus Exo 2 29 11 Dann schlachte den Jungstier vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes!
Exodus Exo 2 29 12 Nimm vom Blut des Jungstiers und gib etwas davon mit deinem Finger auf die Hörner des Altars! Das ganze übrige Blut aber gieß am Sockel des Altars aus!
Exodus Exo 2 29 13 Nimm das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett und lass es auf dem Altar in Rauch aufgehen!
Exodus Exo 2 29 14 Das Fleisch des Jungstiers, sein Fell und seinen Mageninhalt verbrenn im Feuer außerhalb des Lagers, denn es ist ein Sündopfer.
Exodus Exo 2 29 15 Dann hol den einen Widder und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
Exodus Exo 2 29 16 Schlachte den Widder, nimm sein Blut und gieß es ringsum an den Altar!
Exodus Exo 2 29 17 Zerleg den Widder in seine Teile, wasche seine Eingeweide und seine Beine und leg sie auf seine übrigen Teile und auf seinen Kopf!
Exodus Exo 2 29 18 Dann lass den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen! Ein Brandopfer ist es für den Herrn zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn ist es.
Exodus Exo 2 29 19 Dann hol den zweiten Widder und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
Exodus Exo 2 29 20 Schlachte den Widder, nimm von seinem Blut und streich es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und seiner Söhne, auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes! Das übrige Blut gieß ringsum an den Altar!
Exodus Exo 2 29 21 Nimm vom Blut auf dem Altar und vom Salböl und bespreng damit Aaron und dessen Gewänder sowie seine Söhne und deren Gewänder! Er und seine Gewänder werden so geweiht sein und mit ihm auch seine Söhne und deren Gewänder.
Exodus Exo 2 29 22 Dann nimm vom Widder das Fett, den Fettschwanz, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett sowie die rechte Schenkelkeule; denn es ist der Widder der Priestereinsetzung.
Exodus Exo 2 29 23 Nimm dazu ein rundes Brot, einen mit Öl zubereiteten Brotkuchen und einen Brotfladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der sich vor dem Herrn befindet.
Exodus Exo 2 29 24 Das alles leg Aaron und seinen Söhnen in die Hände und lass sie es vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen!
Exodus Exo 2 29 25 Dann nimm die Stücke wieder aus ihren Händen und lass sie auf dem Altar mit dem Brandopfer in Rauch aufgehen, zum beruhigenden Duft vor dem Herrn; ein Feueropfer für den Herrn ist es.
Exodus Exo 2 29 26 Dann nimm die Brust des Widders der Priestereinsetzung Aarons und schwing sie vor dem Herrn zur Darbringung hin und her! Die Brust gehört dir als Anteil.
Exodus Exo 2 29 27 Erkläre die Brust des Darbringungsritus und die Keule des Erhebungsritus als heilig; denn sie wurden vom Widder des Einsetzungsopfers genommen, dem Widder Aarons und dem seiner Söhne.
Exodus Exo 2 29 28 Sie gehören Aaron und seinen Söhnen als dauerndes Anrecht gegenüber den Israeliten, denn es ist ein Erhebungsopfer, und zwar ein Erhebungsopfer von den Israeliten, von ihren Heilsopfern, ihren Erhebungsopfern zur Ehre des Herrn.
Exodus Exo 2 29 29 Die heiligen Gewänder Aarons gehören nach ihm seinen Söhnen, damit man sie darin salbt und ins Priesteramt einsetzt.
Exodus Exo 2 29 30 Sieben Tage lang soll sie derjenige von seinen Söhnen tragen, der an seiner Stelle Priester wird und ins Offenbarungszelt eintritt, um im Heiligtum den Dienst zu verrichten.
Exodus Exo 2 29 31 Nimm den Einsetzungswidder und koch sein Fleisch an heiliger Stätte!
Exodus Exo 2 29 32 Aaron und seine Söhne sollen das Widderfleisch und das Brot aus dem Korb am Eingang des Offenbarungszeltes essen.
Exodus Exo 2 29 33 Sie sollen das essen, womit sie bei ihrer Priestereinsetzung und Weihe entsühnt wurden; kein Laie darf davon essen, denn es ist heilig.
Exodus Exo 2 29 34 Wenn vom Fleisch des Einsetzungsopfers und vom Brot etwas bis zum Morgen übrig bleibt, dann sollst du das Übriggebliebene im Feuer verbrennen; man darf es nicht essen, denn es ist heilig.
Exodus Exo 2 29 35 Tu mit Aaron und seinen Söhnen genau so, wie ich es dir befohlen habe. Sieben Tage verwende für ihre Priestereinsetzung!
Exodus Exo 2 29 36 Bereite täglich einen Sündopferstier für die Entsühnung zu und entsündige den Altar, indem du ihn entsühnst. Salb ihn, um ihn zu weihen.
Exodus Exo 2 29 37 Sieben Tage sollst du den Altar entsühnen und so weihen. Der Altar ist dann hochheilig; jeder, der den Altar berührt, wird heilig.
Exodus Exo 2 29 38 Folgendes sollst du auf dem Altar darbringen: Tagtäglich und ständig zwei männliche einjährige Lämmer.
Exodus Exo 2 29 39 Das eine Lamm sollst du am Morgen, das andere zur Zeit der Abenddämmerung darbringen,
Exodus Exo 2 29 40 dazu ein Zehntel Feinmehl, das mit einem viertel Hin Öl aus gestoßenen Oliven vermengt ist, und als Trankopfer ein viertel Hin Wein für ein Lamm.
Exodus Exo 2 29 41 Das zweite Lamm bring zur Zeit der Abenddämmerung dar, mit einer Opfergabe und einem Trankopfer wie am Morgen, zum beruhigenden Duft als Feueropfer für den Herrn.
Exodus Exo 2 29 42 Es soll von Generation zu Generation ein immer währendes Brandopfer am Eingang des Offenbarungszeltes vor dem Herrn sein, wo ich mich euch offenbare, um mit dir dort zu reden.
Exodus Exo 2 29 43 Ich werde mich dort den Israeliten offenbaren und mich in meiner Herrlichkeit als heilig erweisen.
Exodus Exo 2 29 44 Ich werde das Offenbarungszelt, den Altar, Aaron und seine Söhne heiligen und für meinen Priesterdienst weihen.
Exodus Exo 2 29 45 Ich werde mitten unter den Israeliten wohnen und ihnen Gott sein.
Exodus Exo 2 29 46 Sie sollen erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott bin, der sie aus Ägypten herausgeführt hat, um in ihrer Mitte zu wohnen, ich, der Herr, ihr Gott.
Exodus Exo 2 30 1 Mach auch einen Altar zum Verbrennen von Räucherwerk; aus Akazienholz sollst du ihn machen.
Exodus Exo 2 30 2 Er soll eine Elle lang, eine Elle breit, also quadratisch, und zwei Ellen hoch sein; seine Hörner sollen mit ihm eine Einheit bilden.
Exodus Exo 2 30 3 Mit purem Gold überzieh ihn, seine Platte, seine Wände ringsum und seine Hörner und bring an ihm ringsum eine Goldleiste an!
Exodus Exo 2 30 4 Mach für ihn zwei Paar Goldringe, befestige sie unterhalb seiner Leiste an seinen beiden Seiten, seinen Seitenwänden, zum Aufnehmen der Stangen, sodass man ihn damit tragen kann.
Exodus Exo 2 30 5 Mach die Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Gold!
Exodus Exo 2 30 6 Stell ihn vor den Vorhang vor der Lade der Bundesurkunde, vor der Deckplatte über der Bundesurkunde! Dort will ich mich dir offenbaren.
Exodus Exo 2 30 7 Aaron soll auf ihm Morgen für Morgen duftendes Räucherwerk verbrennen; wenn er die Lampen herrichtet, soll er es verbrennen.
Exodus Exo 2 30 8 Wenn Aaron zur Zeit der Abenddämmerung die Lampen wieder aufsetzt, soll er das Räucherwerk verbrennen; es soll ein immer währendes Rauchopfer vor dem Herrn sein von Generation zu Generation.
Exodus Exo 2 30 9 Ihr dürft auf ihm weder ein unerlaubtes Rauchopfer, noch ein Brandopfer, noch ein Speiseopfer darbringen; auch dürft ihr auf ihm kein Trankopfer ausgießen.
Exodus Exo 2 30 10 An seinen Hörnern soll Aaron einmal im Jahr die Sühne für die Sünden vollziehen; mit dem Blut des Sühneopfers soll man einmal im Jahr auf ihm die Sühne vollziehen von Generation zu Generation. Etwas Hochheiliges ist es für den Herrn.
Exodus Exo 2 30 11 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 30 12 Wenn du die Zählung der Israeliten für ihre Veranlagung durchführst, soll jeder von ihnen ein Lösegeld für seine Person anlässlich der Veranlagung an den Herrn zahlen, damit sie kein Unheil wegen der Veranlagung trifft.
Exodus Exo 2 30 13 Jeder von ihnen, der zur Veranlagung kommt, soll einen halben Schekel, entsprechend dem Schekelgewicht des Heiligtums, entrichten: zwanzig Gera auf einen Schekel; einen halben Schekel soll die Abgabe für den Herrn betragen.
Exodus Exo 2 30 14 Jeder von zwanzig Jahren und darüber, der zur Veranlagung kommt, soll eine Abgabe für den Herrn entrichten.
Exodus Exo 2 30 15 Der Reiche soll nicht mehr, der Arme nicht weniger als einen halben Schekel geben, wenn ihr die Abgabe für den Herrn als Lösegeld für eure Person entrichtet.
Exodus Exo 2 30 16 Nimm das Silber des Lösegeldes von den Israeliten und verwende es für den Dienst im Offenbarungszelt; es diene den Israeliten zur Erinnerung vor dem Herrn, als Lösegeld für eure Person.
Exodus Exo 2 30 17 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 30 18 Verfertige ein Becken aus Kupfer und ein Gestell aus Kupfer für die Waschungen und stell es zwischen das Offenbarungszelt und den Altar; dann füll Wasser ein!
Exodus Exo 2 30 19 Aaron und seine Söhne sollen darin ihre Hände und Füße waschen.
Exodus Exo 2 30 20 Wenn sie zum Offenbarungszelt kommen, sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben. Ebenso sollen sie es halten, wenn sie zum Altar treten, um den Dienst zu verrichten und um Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen zu lassen.
Exodus Exo 2 30 21 Sie sollen sich ihre Hände und Füße waschen, damit sie nicht sterben. Dies soll für sie eine immer währende Verpflichtung sein, für Aaron und seine Nachkommen von Generation zu Generation.
Exodus Exo 2 30 22 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 30 23 Nimm dir Balsam von bester Sorte: fünfhundert Schekel erstarrte Tropfenmyrrhe, halb so viel, also zweihundertfünfzig Schekel, wohlriechenden Zimt, zweihundertfünfzig Schekel Gewürzrohr
Exodus Exo 2 30 24 und fünfhundert Schekel Zimtnelken, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, dazu ein Hin Olivenöl,
Exodus Exo 2 30 25 und mach daraus ein heiliges Salböl, eine würzige Salbe, wie sie der Salbenmischer bereitet. Ein heiliges Salböl soll es sein.
Exodus Exo 2 30 26 Damit salbe das Offenbarungszelt und die Lade der Bundesurkunde,
Exodus Exo 2 30 27 den Tisch und den Leuchter mit ihren Geräten und den Rauchopferaltar,
Exodus Exo 2 30 28 ferner den Brandopferaltar samt allen seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell.
Exodus Exo 2 30 29 So sollst du sie weihen, damit sie hochheilig seien; ein jeder, der sie berührt, wird heilig.
Exodus Exo 2 30 30 Auch Aaron und seine Söhne sollst du salben und sie weihen, damit sie mir als Priester dienen.
Exodus Exo 2 30 31 Zu den Israeliten aber sag: Das soll euch als ein mir heiliges Salböl gelten von Generation zu Generation.
Exodus Exo 2 30 32 Auf keinen menschlichen Körper darf es gegossen werden und ihr dürft auch keines in der gleichen Mischung herstellen; denn heilig ist es, heilig soll es euch sein.
Exodus Exo 2 30 33 Wer eine solche Mischung herstellt oder damit einen Laien salbt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Exodus Exo 2 30 34 Der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Duftstoffe, Staktetropfen, Räucherklaue, Galbanum, Gewürzkräuter und reinen Weihrauch, von jedem gleich viel,
Exodus Exo 2 30 35 und mach Räucherwerk daraus, ein Würzgemisch, wie es der Salbenmischer herstellt, gesalzen, rein und heilig.
Exodus Exo 2 30 36 Zerstoß einen Teil davon ganz fein und bring davon wieder einen Teil vor die Bundesurkunde im Offenbarungszelt, wo ich dir begegnen werde; hochheilig soll es euch sein.
Exodus Exo 2 30 37 Das Räucherwerk, das du bereiten sollst - in derselben Mischung dürft ihr euch kein anderes herstellen -, soll dir als dem Herrn heilig gelten.
Exodus Exo 2 30 38 Wer solches um des Duftes willen herstellt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Exodus Exo 2 31 1 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 31 2 Siehe, ich habe Bezalel, den Sohn Uris, den Enkel Hurs, vom Stamm Juda, beim Namen gerufen
Exodus Exo 2 31 3 und ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, mit Verstand und mit Kenntnis für jegliche Arbeit:
Exodus Exo 2 31 4 Pläne zu entwerfen und sie in Gold, Silber und Kupfer auszuführen
Exodus Exo 2 31 5 und durch Schneiden und Fassen von Steinen und durch Schnitzen von Holz allerlei Werke herzustellen.
Exodus Exo 2 31 6 Ich habe ihm Oholiab, den Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, beigegeben und allen Kunstverständigen Weisheit verliehen, damit sie alles ausführen, was ich dir aufgetragen habe:
Exodus Exo 2 31 7 das Offenbarungszelt, die Lade für die Bundesurkunde, die Deckplatte darauf und alle Geräte des Zeltes,
Exodus Exo 2 31 8 den Tisch mit seinen Geräten, den Leuchter aus reinem Gold mit allen seinen Geräten und den Rauchopferaltar,
Exodus Exo 2 31 9 den Brandopferaltar mit allen seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell,
Exodus Exo 2 31 10 die gewirkten Gewänder und die heiligen Gewänder des Priesters Aaron sowie die Gewänder seiner Söhne für den Priesterdienst,
Exodus Exo 2 31 11 das Salböl und das duftende Räucherwerk für das Heiligtum. Sie sollen alles so ausführen, wie ich es dir befohlen habe.
Exodus Exo 2 31 12 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 31 13 Sag den Israeliten: Ihr sollt meine Sabbate halten; denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Generation zu Generation, damit man erkennt, dass ich, der Herr, es bin, der euch heiligt.
Exodus Exo 2 31 14 Darum haltet den Sabbat; denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entweiht, soll mit dem Tod bestraft werden. Denn jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Exodus Exo 2 31 15 Sechs Tage soll man arbeiten; der siebte Tag ist Sabbat, Ruhetag, heilig für den Herrn. Jeder, der am Sabbat arbeitet, soll mit dem Tod bestraft werden.
Exodus Exo 2 31 16 Die Israeliten sollen also den Sabbat halten, indem sie ihn von Generation zu Generation als einen ewigen Bund halten.
Exodus Exo 2 31 17 Für alle Zeiten wird er ein Zeichen zwischen mir und den Israeliten sein. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht; am siebten Tag ruhte er und atmete auf.
Exodus Exo 2 31 1 Exo 31:19 [18] Nachdem der Herr zu Mose auf dem Berg Sinai alles gesagt hatte, übergab er ihm die beiden Tafeln der Bundesurkunde, steinerne Tafeln, auf die der Finger Gottes geschrieben hatte.
Exodus Exo 2 32 1 Als das Volk sah, dass Mose noch immer nicht vom Berg herabkam, versammelte es sich um Aaron und sagte zu ihm: Komm, mach uns Götter, die vor uns herziehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten heraufgebracht hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.
Exodus Exo 2 32 2 Aaron antwortete: Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern die goldenen Ringe ab, die sie an den Ohren tragen, und bringt sie her!
Exodus Exo 2 32 3 Da nahm das ganze Volk die goldenen Ohrringe ab und brachte sie zu Aaron.
Exodus Exo 2 32 4 Er nahm sie von ihnen entgegen, zeichnete mit einem Griffel eine Skizze und goss danach ein Kalb. Da sagten sie: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
Exodus Exo 2 32 5 Als Aaron das sah, baute er vor dem Kalb einen Altar und rief aus: Morgen ist ein Fest zur Ehre des Herrn.
Exodus Exo 2 32 6 Am folgenden Morgen standen sie zeitig auf, brachten Brandopfer dar und führten Tiere für das Heilsopfer herbei. Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken und stand auf, um sich zu vergnügen.
Exodus Exo 2 32 7 Da sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, läuft ins Verderben.
Exodus Exo 2 32 8 Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
Exodus Exo 2 32 9 Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut: Ein störrisches Volk ist es.
Exodus Exo 2 32 10 Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt. Dich aber will ich zu einem großen Volk machen.
Exodus Exo 2 32 11 Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen, und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen dein Volk entbrannt? Du hast es doch mit großer Macht und starker Hand aus Ägypten herausgeführt.
Exodus Exo 2 32 12 Sollen etwa die Ägypter sagen können: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen? Lass ab von deinem glühenden Zorn und lass dich das Böse reuen, das du deinem Volk antun wolltest.
Exodus Exo 2 32 13 Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit einem Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben und sie sollen es für immer besitzen.
Exodus Exo 2 32 14 Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das er seinem Volk angedroht hatte.
Exodus Exo 2 32 15 Mose kehrte um und stieg den Berg hinab, die zwei Tafeln der Bundesurkunde in der Hand, die Tafeln, die auf beiden Seiten beschrieben waren. Auf der einen wie auf der andern Seite waren sie beschrieben.
Exodus Exo 2 32 16 Die Tafeln hatte Gott selbst gemacht und die Schrift, die auf den Tafeln eingegraben war, war Gottes Schrift.
Exodus Exo 2 32 17 Josua hörte das Lärmen und Schreien des Volkes und sagte zu Mose: Horch, Krieg ist im Lager.
Exodus Exo 2 32 18 Mose antwortete: Nicht Siegesgeschrei, auch nicht Geschrei nach Niederlage ist das Geschrei, das ich höre.
Exodus Exo 2 32 19 Als Mose dem Lager näher kam und das Kalb und den Tanz sah, entbrannte sein Zorn. Er schleuderte die Tafeln fort und zerschmetterte sie am Fuß des Berges.
Exodus Exo 2 32 20 Dann packte er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es im Feuer und zerstampfte es zu Staub. Den Staub streute er in Wasser und gab es den Israeliten zu trinken.
Exodus Exo 2 32 21 Zu Aaron sagte Mose: Was hat dir dieses Volk getan, dass du ihm eine so große Schuld aufgeladen hast?
Exodus Exo 2 32 22 Aaron erwiderte: Mein Herr möge sich doch nicht vom Zorn hinreißen lassen. Du weißt doch, wie böse das Volk ist.
Exodus Exo 2 32 23 Sie haben zu mir gesagt: Mach uns Götter, die uns vorangehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten heraufgeführt hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.
Exodus Exo 2 32 24 Da habe ich zu ihnen gesagt: Wer Goldschmuck trägt, soll ihn ablegen. Sie haben mir das Gold übergeben, ich habe es ins Feuer geworfen und herausgekommen ist dieses Kalb.
Exodus Exo 2 32 25 Mose sah, wie verwildert das Volk war. Denn Aaron hatte es verwildern lassen, zur Schadenfreude ihrer Widersacher.
Exodus Exo 2 32 26 Mose trat an das Lagertor und sagte: Wer für den Herrn ist, her zu mir! Da sammelten sich alle Leviten um ihn.
Exodus Exo 2 32 27 Er sagte zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder lege sein Schwert an. Zieht durch das Lager von Tor zu Tor! Jeder erschlage seinen Bruder, seinen Freund, seinen Nächsten.
Exodus Exo 2 32 28 Die Leviten taten, was Mose gesagt hatte. Vom Volk fielen an jenem Tag gegen dreitausend Mann.
Exodus Exo 2 32 29 Dann sagte Mose: Füllt heute eure Hände mit Gaben für den Herrn! Denn jeder von euch ist heute gegen seinen Sohn und seinen Bruder vorgegangen und der Herr hat Segen auf euch gelegt.
Exodus Exo 2 32 30 Am folgenden Morgen sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde begangen. Jetzt will ich zum Herrn hinaufsteigen; vielleicht kann ich für eure Sünde Sühne erwirken.
Exodus Exo 2 32 31 Mose kehrte zum Herrn zurück und sagte: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen. Götter aus Gold haben sie sich gemacht.
Exodus Exo 2 32 32 Doch jetzt nimm ihre Sünde von ihnen! Wenn nicht, dann streich mich aus dem Buch, das du angelegt hast.
Exodus Exo 2 32 33 Der Herr antwortete Mose: Nur den, der gegen mich gesündigt hat, streiche ich aus meinem Buch.
Exodus Exo 2 32 34 Aber jetzt geh, führe das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Mein Engel wird vor dir hergehen. Am Tag aber, an dem ich Rechenschaft verlange, werde ich über ihre Sünde mit ihnen abrechnen.
Exodus Exo 2 32 35 Der Herr schlug das Volk mit Unheil, weil sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron anfertigen ließ.
Exodus Exo 2 33 1 Der Herr sprach zu Mose: Geh, zieh mit dem Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, fort von hier, in das Land hinauf, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versichert habe: Deinen Nachkommen gebe ich es.
Exodus Exo 2 33 2 Ich sende einen Engel, der dir vorangeht, und ich vertreibe die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
Exodus Exo 2 33 3 In ein Land, in dem Milch und Honig fließen, wirst du kommen. Ich selbst ziehe nicht in deiner Mitte hinauf, denn du bist ein störrisches Volk. Es könnte sonst geschehen, dass ich dich unterwegs vertilge.
Exodus Exo 2 33 4 Als das Volk diese Drohung hörte, trauerten sie und keiner legte seinen Schmuck an.
Exodus Exo 2 33 5 Da sprach der Herr zu Mose: Sag zu den Israeliten: Ihr seid ein störrisches Volk. Wenn ich auch nur einen einzigen Augenblick mit dir zöge, müsste ich dir ein Ende machen. Jetzt aber leg deinen Schmuck ab! Dann will ich sehen, was ich mit dir tun kann.
Exodus Exo 2 33 6 Da trugen die Israeliten keinen Schmuck mehr, vom Berg Horeb an.
Exodus Exo 2 33 7 Mose nahm das Zelt und schlug es für sich außerhalb des Lagers auf, in einiger Entfernung vom Lager. Er nannte es Offenbarungszelt. Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungszelt vor das Lager hinaus.
Exodus Exo 2 33 8 Wenn Mose zum Zelt hinausging, erhob sich das ganze Volk. Jeder trat vor sein Zelt und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt eintrat.
Exodus Exo 2 33 9 Sobald Mose das Zelt betrat, ließ sich die Wolkensäule herab und blieb am Zelteingang stehen. Dann redete der Herr mit Mose.
Exodus Exo 2 33 10 Wenn das ganze Volk die Wolkensäule am Zelteingang stehen sah, erhoben sich alle und warfen sich vor ihren Zelten zu Boden.
Exodus Exo 2 33 11 Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden. Wenn Mose aber dann ins Lager zurückging, wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, nicht vom Zelt.
Exodus Exo 2 33 12 Mose sagte zum Herrn: Du sagst zwar zu mir: Führ dieses Volk hinauf! Du hast mich aber nicht wissen lassen, wen du mitschickst. Du hast doch gesagt: Ich kenne deinen Namen und habe dir meine Gnade geschenkt.
Exodus Exo 2 33 13 Wenn ich aber wirklich deine Gnade gefunden habe, so lass mich doch deinen Weg wissen! Dann werde ich dich erkennen und es wird sich bestätigen, dass ich deine Gnade gefunden habe. Sieh diese Leute an: Es ist doch dein Volk!
Exodus Exo 2 33 14 Der Herr antwortete: Mein Angesicht wird mitgehen, bis ich dir Ruhe verschafft habe.
Exodus Exo 2 33 15 Mose entgegnete dem Herrn: Wenn dein Angesicht nicht mitgeht, dann führ uns lieber nicht von hier hinauf!
Exodus Exo 2 33 16 Woran soll man erkennen, dass ich zusammen mit deinem Volk deine Gnade gefunden habe? Doch wohl daran, dass du mit uns ziehst. Und dann werden wir, ich und dein Volk, vor allen Völkern auf der Erde ausgezeichnet werden.
Exodus Exo 2 33 17 Der Herr erwiderte Mose: Auch das, was du jetzt verlangt hast, will ich tun; denn du hast nun einmal meine Gnade gefunden und ich kenne dich mit Namen.
Exodus Exo 2 33 18 Dann sagte Mose: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!
Exodus Exo 2 33 19 Der Herr gab zur Antwort: Ich will meine ganze Schönheit vor dir vorüberziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Ich gewähre Gnade, wem ich will, und ich schenke Erbarmen, wem ich will.
Exodus Exo 2 33 20 Weiter sprach er: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.
Exodus Exo 2 33 21 Dann sprach der Herr: Hier, diese Stelle da! Stell dich an diesen Felsen!
Exodus Exo 2 33 22 Wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht, stelle ich dich in den Felsspalt und halte meine Hand über dich, bis ich vorüber bin.
Exodus Exo 2 33 23 Dann ziehe ich meine Hand zurück und du wirst meinen Rücken sehen. Mein Angesicht aber kann niemand sehen.
Exodus Exo 2 34 1 Weiter sprach der Herr zu Mose: Hau dir zwei steinerne Tafeln zurecht wie die ersten! Ich werde darauf die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln standen, die du zerschmettert hast.
Exodus Exo 2 34 2 Halte dich für morgen früh bereit! Steig am Morgen auf den Sinai und dort auf dem Gipfel des Berges stell dich vor mich hin!
Exodus Exo 2 34 3 Niemand soll mit dir hinaufsteigen; auch soll sich kein Mensch auf dem ganzen Berg sehen lassen und kein Schaf oder Rind soll am Abhang des Berges weiden.
Exodus Exo 2 34 4 Da hieb Mose zwei Tafeln aus Stein zurecht wie die ersten. Am Morgen stand Mose zeitig auf und ging auf den Sinai hinauf, wie es ihm der Herr aufgetragen hatte. Die beiden steinernen Tafeln nahm er mit.
Exodus Exo 2 34 5 Der Herr aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben ihn hin. Er rief den Namen Jahwe aus.
Exodus Exo 2 34 6 Der Herr ging an ihm vorüber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue:
Exodus Exo 2 34 7 Er bewahrt Tausenden Huld, nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg, lässt aber (den Sünder) nicht ungestraft; er verfolgt die Schuld der Väter an den Söhnen und Enkeln, an der dritten und vierten Generation.
Exodus Exo 2 34 8 Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde und warf sich zu Boden.
Exodus Exo 2 34 9 Er sagte: Wenn ich deine Gnade gefunden habe, mein Herr, dann ziehe doch mein Herr mit uns. Es ist zwar ein störrisches Volk, doch vergib uns unsere Schuld und Sünde und lass uns dein Eigentum sein!
Exodus Exo 2 34 10 Da sprach der Herr: Hiermit schließe ich einen Bund: Vor deinem ganzen Volk werde ich Wunder wirken, wie sie auf der ganzen Erde und unter allen Völkern nie geschehen sind. Das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, wird die Taten des Herrn sehen; denn was ich mit dir vorhabe, wird Furcht erregen.
Exodus Exo 2 34 11 Halte dich an das, was ich dir heute auftrage. Ich werde die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vor dir vertreiben.
Exodus Exo 2 34 12 Du hüte dich aber, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, einen Bund zu schließen; sie könnten dir sonst, wenn sie in deiner Mitte leben, zu einer Falle werden.
Exodus Exo 2 34 13 Ihre Altäre sollt ihr vielmehr niederreißen, ihre Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfähle umhauen.
Exodus Exo 2 34 14 Du darfst dich nicht vor einem andern Gott niederwerfen. Denn Jahwe trägt den Namen «der Eifersüchtige»; ein eifersüchtiger Gott ist er.
Exodus Exo 2 34 15 Hüte dich, einen Bund mit den Bewohnern des Landes zu schließen. Sonst werden sie dich einladen, wenn sie mit ihren Göttern Unzucht treiben und ihren Göttern Schlachtopfer darbringen, und du wirst von ihren Schlachtopfern essen.
Exodus Exo 2 34 16 Du wirst von ihren Töchtern für deine Söhne Frauen nehmen; sie werden mit ihren Göttern Unzucht treiben und auch deine Söhne zur Unzucht mit ihren Göttern verführen.
Exodus Exo 2 34 17 Du sollst dir keine Götter aus Metall gießen.
Exodus Exo 2 34 18 Du sollst das Fest der ungesäuerten Brote halten. Im Monat Abib sollst du zur festgesetzten Zeit sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe. Denn im Monat Abib bist du aus Ägypten ausgezogen.
Exodus Exo 2 34 19 Das Erste, was den Mutterschoß durchbricht, jeder männliche Erstling beim Vieh, bei deinen Rindern und Schafen, gehört mir.
Exodus Exo 2 34 20 Den Erstling vom Esel aber sollst du durch ein Schaf auslösen. Willst du ihn nicht auslösen, dann brich ihm das Genick! Jeden Erstgeborenen deiner Söhne musst du auslösen. Man soll vor mir nicht mit leeren Händen erscheinen.
Exodus Exo 2 34 21 Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebten Tag sollst du ruhen; selbst zur Zeit des Pflügens und des Erntens sollst du ruhen.
Exodus Exo 2 34 22 Du sollst das Wochenfest feiern, das Fest der Erstlingsfrüchte von der Weizenernte und das Fest der Lese an der Jahreswende.
Exodus Exo 2 34 23 Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer vor dem Herrn, dem Gott Israels, erscheinen.
Exodus Exo 2 34 24 Wenn ich die Völker vor dir vertrieben und deine Grenzen weiter vorgeschoben habe, wird niemand in dein Land einfallen, während du dreimal im Jahr hinaufziehst, um vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen.
Exodus Exo 2 34 25 Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht über gesäuertes Brot fließen lassen und vom Schlachttier des Paschafestes darf nichts bis zum Morgen liegen bleiben.
Exodus Exo 2 34 26 Von den Erstlingsfrüchten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
Exodus Exo 2 34 27 Dann sprach der Herr zu Mose: Schreib diese Worte auf! Denn aufgrund dieser Worte schließe ich mit dir und mit Israel einen Bund.
Exodus Exo 2 34 28 Mose blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte. Er aß kein Brot und trank kein Wasser. Er schrieb die Worte des Bundes, die zehn Worte, auf Tafeln.
Exodus Exo 2 34 29 Als Mose vom Sinai herunterstieg, hatte er die beiden Tafeln der Bundesurkunde in der Hand. Während Mose vom Berg herunterstieg, wusste er nicht, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, weil er mit dem Herrn geredet hatte.
Exodus Exo 2 34 30 Als Aaron und alle Israeliten Mose sahen, strahlte die Haut seines Gesichtes Licht aus und sie fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen.
Exodus Exo 2 34 31 Erst als Mose sie rief, kamen Aaron und alle Sippenhäupter der Gemeinde zu ihm zurück und Mose redete mit ihnen.
Exodus Exo 2 34 32 Dann kamen alle Israeliten herbei und er übergab ihnen alle Gebote, die der Herr ihm auf dem Sinai mitgeteilt hatte.
Exodus Exo 2 34 33 Als Mose aufhörte, mit ihnen zu reden, legte er über sein Gesicht einen Schleier.
Exodus Exo 2 34 34 Wenn Mose zum Herrn hineinging, um mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam. Wenn er herauskam, trug er den Israeliten alles vor, was ihm aufgetragen worden war.
Exodus Exo 2 34 35 Wenn die Israeliten das Gesicht des Mose sahen und merkten, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, legte er den Schleier über sein Gesicht, bis er wieder hineinging, um mit dem Herrn zu reden.
Exodus Exo 2 35 1 Mose versammelte die ganze Gemeinde der Israeliten und sagte zu ihnen: Das ist es, was der Herr euch zu tun befohlen hat:
Exodus Exo 2 35 2 Sechs Tage soll man arbeiten; der siebte Tag ist heilig, Sabbat, Ruhetag zur Ehre des Herrn. Jeder, der an ihm arbeitet, soll mit dem Tod bestraft werden.
Exodus Exo 2 35 3 Am Sabbat sollt ihr in keiner eurer Wohnstätten Feuer anzünden.
Exodus Exo 2 35 4 Mose sagte zur ganzen Gemeinde der Israeliten: Der Herr hat Folgendes befohlen:
Exodus Exo 2 35 5 Erhebt von euch eine Abgabe für den Herrn! Jeder, den sein Herz dazu bewegt, soll eine Abgabe für den Herrn bringen: Gold, Silber, Kupfer,
Exodus Exo 2 35 6 violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare,
Exodus Exo 2 35 7 rötliche Widderfelle, Tahaschhäute und Akazienholz,
Exodus Exo 2 35 8 Öl für den Leuchter, Balsam für das Salböl und für das duftende Räucherwerk,
Exodus Exo 2 35 9 Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche.
Exodus Exo 2 35 10 Alle Sachverständigen unter euch sollen kommen und alles anfertigen, was der Herr angeordnet hat:
Exodus Exo 2 35 11 die Wohnstätte, ihr Zelt und seine Decke, seine Haken, Bretter, Querlatten, Säulen und Sockel,
Exodus Exo 2 35 12 die Lade und ihre Stangen, die Deckplatte und den Vorhang,
Exodus Exo 2 35 13 den Tisch, seine Stangen, alle seine Geräte und die Schaubrote,
Exodus Exo 2 35 14 den Leuchter mit seinen Geräten und Lampen sowie das Öl für den Leuchter,
Exodus Exo 2 35 15 den Räucheraltar mit seinen Stangen, das Salböl, das duftende Räucherwerk und den Türvorhang für den Eingang der Wohnstätte,
Exodus Exo 2 35 16 den Brandopferaltar, sein Gitter aus Kupfer, seine Stangen, all sein Gerät, das Becken und sein Gestell,
Exodus Exo 2 35 17 die Behänge des Vorhofs, seine Säulen und Sockel sowie den Vorhang für das Tor des Vorhofs,
Exodus Exo 2 35 18 die Zeltpflöcke der Wohnstätte und des Vorhofs mit ihren Stricken,
Exodus Exo 2 35 19 die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewänder für den Priester Aaron und die Gewänder für seine Söhne zum Priesterdienst.
Exodus Exo 2 35 20 Da ging die ganze Gemeinde der Israeliten weg von Mose;
Exodus Exo 2 35 21 als sie wiederkamen, brachte jeder, den sein Herz bewog, und jeder, den sein Geist dazu antrieb, die Abgabe für den Herrn zur Herstellung des Offenbarungszeltes und für seinen gesamten Dienst und die heiligen Gewänder.
Exodus Exo 2 35 22 Männer und Frauen kamen; alle brachten auf eigenen Antrieb hin Spangen, Nasenreife und Fingerringe, Halsketten, allerlei Goldgegenstände, jeder, der Gold für den Herrn als Weihegabe bringen wollte.
Exodus Exo 2 35 23 Alle, die etwas an violettem und rotem Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaaren, rötlichen Widderfellen oder Tahaschhäuten bei sich fanden, brachten es.
Exodus Exo 2 35 24 Alle, die eine Abgabe an Silber oder Kupfer leisten wollten, brachten die Abgabe für den Herrn; alle, die Akazienholz beschaffen konnten, geeignet für jede Bearbeitung, brachten es herbei.
Exodus Exo 2 35 25 Alle Frauen, die sich auf Handarbeit verstanden, spannen und brachten das Gesponnene: violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus.
Exodus Exo 2 35 26 Alle kunstfertigen Frauen, die sich angespornt fühlten, spannen Ziegenhaare.
Exodus Exo 2 35 27 Die Sippenhäupter brachten Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche,
Exodus Exo 2 35 28 Balsam und Öl für den Leuchter, für das Salböl und für das duftende Räucherwerk.
Exodus Exo 2 35 29 Alle Männer und Frauen, die ihr Herz dazu trieb, etwas zu irgendeiner Arbeit beizutragen, die der Herr durch Mose anzufertigen befohlen hatte, alle diese Israeliten brachten eine Spende für den Herrn.
Exodus Exo 2 35 30 Dann sagte Mose zu den Israeliten: Seht, der Herr hat Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, beim Namen gerufen
Exodus Exo 2 35 31 und ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, Klugheit und Kenntnis für jegliche Arbeit,
Exodus Exo 2 35 32 Pläne zu entwerfen und sie in Gold, Silber und Kupfer auszuführen
Exodus Exo 2 35 33 und durch Schneiden und Fassen von Steinen und durch Schnitzen von Holz allerlei Kunstwerke herzustellen.
Exodus Exo 2 35 34 Auch hat er ihm und Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, die Gabe verliehen, andere zu lehren.
Exodus Exo 2 35 35 Er hat sie erfüllt mit Kunstsinn zum Ausführen jeder Arbeit eines Steinschneiders, eines Kunstwebers und eines Buntwirkers in violettem und rotem Purpur, Karmesin und Byssus sowie eines Webers. Sie können alle Arbeiten ausführen und die Pläne dazu entwerfen.
Exodus Exo 2 36 1 Bezalel und Oholiab und alle kunstverständigen Männer, denen der Herr Weisheit und Klugheit zum Entwerfen und Ausführen der ganzen Arbeiten für den Dienst am Heiligtum gegeben hat, sollen alles tun, was der Herr angeordnet hat.
Exodus Exo 2 36 2 Mose berief also Bezalel, Oholiab und alle kunstverständigen Männer, denen der Herr Weisheit in ihr Herz gegeben hatte, jeden, den sein Herz antrieb, sich ans Werk zu machen und es durchzuführen.
Exodus Exo 2 36 3 Sie nahmen von Mose alle Abgaben entgegen, die die Israeliten gebracht hatten, damit die Arbeiten für den Dienst am Heiligtum ausgeführt werden könnten. Man brachte ihm auch weiterhin Morgen für Morgen Spenden.
Exodus Exo 2 36 4 Alle Kunstverständigen, die alle Arbeiten für das Heiligtum ausführten, kamen aber - jeder von seiner Arbeit, die er gerade verrichtete -
Exodus Exo 2 36 5 und sagten zu Mose: Das Volk bringt mehr, als man für die Arbeit benötigt, die der Herr auszuführen befahl.
Exodus Exo 2 36 6 Da erließ Mose einen Befehl und ließ im Lager ausrufen: Weder Mann noch Frau soll sich weiterhin um eine Abgabe für das Heiligtum bemühen. So bewog man das Volk, nichts mehr zu bringen.
Exodus Exo 2 36 7 Es war Material mehr als genug vorhanden, um alle Arbeiten durchzuführen.
Exodus Exo 2 36 8 Die Kunstverständigen unter den Arbeitern verfertigten die Wohnstätte aus zehn Zelttüchern: aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin, mit Kerubimfiguren; als Kunstweberarbeit machten sie es.
Exodus Exo 2 36 9 Ein Zelttuch war achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit; alle Zelttücher hatten dasselbe Maß.
Exodus Exo 2 36 10 Er fügte jeweils fünf Zelttücher aneinander.
Exodus Exo 2 36 11 Dann machte er Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, das das Ende des zusammengefügten Stückes bildete; ebenso machte er es am Rande des letzten Zelttuchs des anderen zusammengefügten Stückes.
Exodus Exo 2 36 12 Fünfzig Schleifen brachte er an dem einen Zelttuch an und fünfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefügten Stückes; die Schleifen entsprachen einander.
Exodus Exo 2 36 13 Dann machte er fünfzig Goldhaken und verband die Zelttücher mit den Haken, eines mit dem andern; so wurde die Wohnstätte ein Ganzes.
Exodus Exo 2 36 14 Er machte Decken aus Ziegenhaar für das Zelt über der Wohnstätte; elf Decken stellte er her.
Exodus Exo 2 36 15 Eine Decke war dreißig Ellen lang und vier Ellen breit; die elf Decken hatten dasselbe Maß.
Exodus Exo 2 36 16 Er verband fünf Decken zu einem Stück und sechs Decken zu einem Stück.
Exodus Exo 2 36 17 Er machte fünfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des einen zusammengesetzten Stückes bildete, und ebenso fünfzig Schleifen am Saum der Decke, welche das Ende des anderen zusammengesetzten Stückes bildete.
Exodus Exo 2 36 18 Er fertigte fünfzig Kupferhaken an, um das Zelt zusammenzusetzen, damit es ein Ganzes ergäbe.
Exodus Exo 2 36 19 Schließlich machte er für das Zelt eine Decke aus rötlichen Widderfellen und darüber eine Decke aus Tahaschhäuten.
Exodus Exo 2 36 20 Er machte für die Wohnstätte Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen.
Exodus Exo 2 36 21 Jedes Brett war zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit;
Exodus Exo 2 36 22 jedes Brett wurde durch zwei Zapfen mit dem nächsten verbunden. So machte er es mit allen Brettern der Wohnstätte.
Exodus Exo 2 36 23 An Brettern für die Wohnstätte verfertigte er zwanzig für die Südseite.
Exodus Exo 2 36 24 Er stellte vierzig Sockel aus Silber als Unterlage für die zwanzig Bretter her: je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen.
Exodus Exo 2 36 25 Für die zweite Seite der Wohnstätte, die Nordseite, machte er ebenfalls zwanzig Bretter
Exodus Exo 2 36 26 und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes.
Exodus Exo 2 36 27 Für die Rückseite der Wohnstätte, die Westseite, verfertigte er sechs Bretter
Exodus Exo 2 36 28 und zwei Bretter stellte er für die Eckstücke an der Rückseite der Wohnstätte her.
Exodus Exo 2 36 29 Sie entsprachen einander und reichten von unten bis oben, zum ersten Ring. So machte er es mit den beiden Brettern, die die beiden Eckstücke bildeten.
Exodus Exo 2 36 30 Es waren also acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber vorhanden: je zwei Sockel als Unterlage für ein Brett.
Exodus Exo 2 36 31 Er verfertigte Querlatten aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnstätte,
Exodus Exo 2 36 32 fünf für die Bretter auf der zweiten Seite der Wohnstätte und fünf für die Bretter der Rückseite der Wohnstätte, der Westseite.
Exodus Exo 2 36 33 Er brachte die mittlere Querlatte in der Mitte der Bretter an; sie reichte von einem Ende zum andern.
Exodus Exo 2 36 34 Er überzog die Bretter mit Gold und machte Ringe aus Gold, die die Querlatten aufnahmen; auch die Querlatten überzog er mit Gold.
Exodus Exo 2 36 35 Er machte einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; er machte ihn in Kunstweberarbeit, mit Kerubimfiguren.
Exodus Exo 2 36 36 Er machte für ihn vier Akaziensäulen, überzog sie mit Gold - auch die Nägel waren aus Gold - und goss für sie vier Sockel aus Silber.
Exodus Exo 2 36 37 Für den Eingang des Zeltes machte er einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus in Buntwirkerarbeit
Exodus Exo 2 36 38 sowie seine fünf Säulen mit ihren Nägeln und überzog ihre Kapitelle und ihre Querstangen mit Gold; ihre fünf Sockel waren aus Kupfer.
Exodus Exo 2 37 1 Dann machte Bezalel die Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch.
Exodus Exo 2 37 2 Er überzog sie innen und außen mit purem Gold und brachte daran ringsherum eine Goldleiste an.
Exodus Exo 2 37 3 Er goss für sie vier Goldringe und befestigte sie an ihren vier Füßen, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite.
Exodus Exo 2 37 4 Er fertigte Stangen aus Akazienholz an und überzog sie mit Gold.
Exodus Exo 2 37 5 Er steckte die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man damit die Lade tragen konnte.
Exodus Exo 2 37 6 Er verfertigte auch eine Deckplatte aus purem Gold, zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit.
Exodus Exo 2 37 7 Er machte zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeitete sie aus den beiden Enden der Deckplatte heraus,
Exodus Exo 2 37 8 und zwar einen Kerub an dem einen Ende und einen Kerub an dem andern Ende der Deckplatte; er arbeitete die Kerubim an ihren beiden Enden heraus.
Exodus Exo 2 37 9 Die Kerubim breiteten ihre Flügel nach oben aus; mit ihren Flügeln beschirmten sie die Deckplatte und sie wandten ihre Gesichter einander zu; die Gesichter waren der Deckplatte zugewandt.
Exodus Exo 2 37 10 Er fertigte auch den Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch.
Exodus Exo 2 37 11 Er überzog ihn mit purem Gold und brachte daran ringsherum eine Goldleiste an.
Exodus Exo 2 37 12 Er machte ihm ringsherum eine handbreite Einfassung und verfertigte um diese Einfassung eine goldene Leiste.
Exodus Exo 2 37 13 Er goss für ihn vier Goldringe und befestigte die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Füßen gebildet wurden.
Exodus Exo 2 37 14 Die Ringe waren dicht unter der Einfassung, sodass sie die Stangen aufnahmen und man den Tisch tragen konnte.
Exodus Exo 2 37 15 Er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, sodass man den Tisch tragen konnte.
Exodus Exo 2 37 16 Dazu machte er die Geräte, die auf dem Tisch stehen sollten: seine Schüsseln, Schalen, Kannen und Krüge für die Trankopfer - alles aus purem Gold.
Exodus Exo 2 37 17 Er machte den Leuchter aus purem Gold. Der Leuchter, sein Gestell und sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blüten waren aus einem Stück getrieben.
Exodus Exo 2 37 18 Von seinen Seiten gingen sechs Arme aus, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei Leuchterarme auf der anderen Seite.
Exodus Exo 2 37 19 Der erste Arm wies drei mandelblütenförmige Kelche auf mit je einer Knospe und einer Blüte und der zweite Arm wies drei mandelblütenförmige Kelche auf mit je einer Knospe und einer Blüte; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgingen.
Exodus Exo 2 37 20 An dem Leuchter waren vier mandelblütenförmige Kelche, Knospen und Blüten:
Exodus Exo 2 37 21 je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgingen.
Exodus Exo 2 37 22 Die Knospen und Arme bildeten mit dem Schaft ein Ganzes; das Ganze war ein Stück aus getriebenem purem Gold.
Exodus Exo 2 37 23 Dann machte er auch für den Leuchter die sieben Lampen, seine Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold.
Exodus Exo 2 37 24 Aus einem Talent puren Goldes machte er den Leuchter und alle dazugehörenden Geräte.
Exodus Exo 2 37 25 Auch machte er den Räucheraltar aus Akazienholz, eine Elle lang, eine Elle breit - also quadratisch - und zwei Ellen hoch; seine Hörner bildeten mit ihm eine Einheit.
Exodus Exo 2 37 26 Er überzog ihn mit purem Gold, seine Platte, seine Wände ringsum und seine Hörner, und brachte an ihm ringsum eine Goldleiste an.
Exodus Exo 2 37 27 Er machte für ihn zwei Paar Goldringe und befestigte sie unterhalb der Leiste an seinen beiden Seiten, seinen Seitenwänden, zum Aufnehmen der Stangen, sodass man ihn damit tragen konnte.
Exodus Exo 2 37 28 Er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.
Exodus Exo 2 37 29 Er bereitete auch das heilige Salböl und das reine duftende Räucherwerk, wie Salbenmischer sie zubereiten.
Exodus Exo 2 38 1 Dann machte er den Brandopferaltar aus Akazienholz, fünf Ellen lang, fünf Ellen breit - also quadratisch - und drei Ellen hoch.
Exodus Exo 2 38 2 Er machte ihm Hörner an seinen vier Ecken - seine Hörner bildeten mit ihm ein Ganzes - und überzog ihn mit Kupfer.
Exodus Exo 2 38 3 Er stellte auch alle Altargeräte her: die Gefäße, die Schaufeln, die Schalen, die Gabeln und die Feuerpfannen. Alle seine Geräte stellte er aus Kupfer her.
Exodus Exo 2 38 4 Er machte auch für den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, unterhalb der Einfassung bis zu seiner halben Höhe.
Exodus Exo 2 38 5 Dann goss er vier Ringe an die vier Enden des kupfernen Gitterwerkes zum Aufnehmen der Stangen.
Exodus Exo 2 38 6 Er verfertigte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Kupfer.
Exodus Exo 2 38 7 Er steckte die Stangen in die Ringe an den Seiten des Altars, sodass man ihn damit tragen konnte; er machte ihn hohl, aus Brettern.
Exodus Exo 2 38 8 Er machte das Becken und sein Gestell aus Kupfer, und zwar aus den Spiegeln der Frauen, die am Eingang des Offenbarungszeltes Dienst taten.
Exodus Exo 2 38 9 Dann machte er den Vorhof: für die südliche Längsseite Vorhofbehänge aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen.
Exodus Exo 2 38 10 Ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel waren aus Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren aus Silber.
Exodus Exo 2 38 11 Für die nördliche Längsseite hundert Ellen Behänge; ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel waren aus Kupfer; die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren aus Silber.
Exodus Exo 2 38 12 Für die Westseite fünfzig Ellen Behänge, ihre zehn Säulen und deren zehn Sockel; die Nägel der Säulen und ihre Querstangen waren aus Silber.
Exodus Exo 2 38 13 Für die Vorderseite, gegen Osten hin, fünfzig Ellen Behänge,
Exodus Exo 2 38 14 und zwar fünfzehn Ellen Behänge für die eine Seitenwand mit den drei Säulen und den drei Sockeln,
Exodus Exo 2 38 15 ebenso für die andere Seitenwand. So waren beiderseits des Vorhoftores fünfzehn Ellen Behänge mit den drei Säulen und den drei Sockeln.
Exodus Exo 2 38 16 Alle Behänge des Vorhofs ringsum bestanden aus gezwirntem Byssus.
Exodus Exo 2 38 17 Die Sockel der Säulen waren aus Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Querstangen aus Silber, der Überzug ihrer Kapitelle aus Silber. Alle Säulen des Vorhofs hatten Querstangen aus Silber.
Exodus Exo 2 38 18 Für das Tor des Vorhofs machte er einen Vorhang: Er war Buntwirkerarbeit aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, zwanzig Ellen breit und fünf Ellen hoch, entsprechend den übrigen Behängen des Vorhofs.
Exodus Exo 2 38 19 Ihre vier Säulen und deren vier Sockel waren aus Kupfer, ihre Nägel aus Silber und auch der Überzug ihrer Kapitelle und ihre Querstangen aus Silber.
Exodus Exo 2 38 20 Alle Zeltpflöcke für die Wohnstätte und den Vorhof ringsum waren aus Kupfer.
Exodus Exo 2 38 21 Das ist die Veranlagung zugunsten der Wohnstätte, der Stätte der Bundesurkunde; diese Veranlagung hatte Mose den Leviten unter dem Priester Itamar, dem Sohn Aarons, übertragen.
Exodus Exo 2 38 22 Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, führte alles aus, was der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 38 23 Mit Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, als Steinschneider, Kunstweber und Buntwirker des violetten und roten Purpurs, des Karmesins und des Byssus führte er alles aus.
Exodus Exo 2 38 24 Das gesamte Gold, das man für alle Arbeiten zur Errichtung des Heiligtums verwendete - es war das Gold der Weihegaben -, wog 29 Talente und 730 Schekel, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums.
Exodus Exo 2 38 25 Das Silber betrug aufgrund der Veranlagung der Gemeinde 100 Talente und 1775 Schekel, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums,
Exodus Exo 2 38 26 einen Halbschekel für jede Person, also die Hälfte eines Schekels, und zwar nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, für jeden von zwanzig Jahren und darüber, der zur Veranlagung vortreten musste, also für 603550 Mann.
Exodus Exo 2 38 27 Verwendet wurden 100 Talente Silber zum Guss der Sockel des Heiligtums und der Sockel der Behänge, 100 Talente für 100 Sockel, also ein Talent für einen Sockel.
Exodus Exo 2 38 28 Aus 1775 Schekel machte er die Nägel für die Säulen, überzog die Kapitelle und verband sie miteinander.
Exodus Exo 2 38 29 Das Kupfer der Weihegaben betrug 70 Talente und 2400 Schekel.
Exodus Exo 2 38 30 Daraus machte er die Sockel für den Eingang des Offenbarungszeltes, den kupfernen Altar samt seinem kupfernen Gitterwerk und alle Altargeräte
Exodus Exo 2 38 31 sowie die Sockel für den Vorhof ringsum, die Torsockel des Vorhofs, alle Zeltpflöcke der Wohnstätte und alle Zeltpflöcke des Vorhofs ringsum.
Exodus Exo 2 39 1 Aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin verfertigten sie die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum und verfertigten die heiligen Gewänder für Aaron, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 39 2 Sie stellten das Efod her aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
Exodus Exo 2 39 3 Sie schlugen goldene Plättchen breit, schnitten sie in Fäden, um sie zwischen violettem und rotem Purpur, Karmesin und Byssus als Kunstweberarbeit einzuwirken.
Exodus Exo 2 39 4 Für das Efod machten sie miteinander verbundene Schulterstücke und befestigten sie an ihren beiden Enden.
Exodus Exo 2 39 5 Eine Efodschärpe daran bildete mit ihm ein einziges Stück und war von derselben Machart, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 39 6 Sie bearbeiteten die in Goldfassungen eingesetzten Karneolsteine und schnitten nach Siegelart die Namen der Söhne Israels ein.
Exodus Exo 2 39 7 Man setzte sie dann auf die Schulterstücke des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 39 8 Die Lostasche verfertigte man als Kunstweberarbeit wie das Efod, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
Exodus Exo 2 39 9 Sie machten die Lostasche quadratisch, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit.
Exodus Exo 2 39 10 Sie besetzten sie mit Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd,
Exodus Exo 2 39 11 die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis,
Exodus Exo 2 39 12 die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst,
Exodus Exo 2 39 13 die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie waren in Gold gefasst.
Exodus Exo 2 39 14 Die Steine lauteten auf die Namen der Söhne Israels, zwölf auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder lautete auf den Namen eines der zwölf Stämme.
Exodus Exo 2 39 15 Sie befestigten an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold.
Exodus Exo 2 39 16 Sie machten zwei goldene Einfassungen und zwei Goldringe und befestigten die beiden Ringe an den beiden Enden der Lostasche.
Exodus Exo 2 39 17 Die beiden goldenen Schnüre verbanden sie mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche;
Exodus Exo 2 39 18 die zwei anderen Enden der Schnüre befestigten sie an den beiden Einfassungen und hängten sie an die Vorderseite der Schulterstücke des Efod.
Exodus Exo 2 39 19 Sie machten noch zwei Goldringe und befestigten sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist.
Exodus Exo 2 39 20 Sie machten zwei weitere Goldringe und befestigten sie unten an den beiden Schulterstücken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschärpe.
Exodus Exo 2 39 21 Sie banden die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur, sodass sie über der Efodschärpe blieb und sich die Lostasche nicht vom Efod verschob, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 39 22 Er machte den Efodmantel als Weberarbeit gänzlich aus violettem Purpur.
Exodus Exo 2 39 23 In seiner Mitte war die Mantelöffnung, wie die Öffnung eines Panzerhemds; die Öffnung hatte ringsum einen gewebten unzerreißbaren Rand.
Exodus Exo 2 39 24 An seinem unteren Saum machten sie Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus gezwirntem Karmesin.
Exodus Exo 2 39 25 Sie machten Glöckchen aus reinem Gold und befestigten die Glöckchen zwischen den Granatäpfeln am Saum des Mantels, ringsum zwischen den Granatäpfeln:
Exodus Exo 2 39 26 ein Glöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels für den Dienst, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 39 27 Danach machten sie die Leibröcke aus Byssus als Weberarbeit für Aaron und seine Söhne,
Exodus Exo 2 39 28 den Turban aus Byssus, den Schmuck der Kopfbünde aus Byssus, die leinenen Beinkleider aus gezwirntem Byssus
Exodus Exo 2 39 29 und den Gürtel aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin, als Buntwirkerarbeit, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 39 30 Sie machten eine Rosette aus purem Gold, das heilige Diadem, und brachten darauf die Inschrift nach Art der Siegelgravierung an: Heilig dem Herrn.
Exodus Exo 2 39 31 Sie befestigten sie an einer Schnur aus violettem Purpur, um sie oben am Turban anzubringen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 39 32 So wurde das ganze Werk für die Wohnstätte des Offenbarungszeltes vollendet; die Israeliten taten genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. So machten sie es.
Exodus Exo 2 39 33 Sie brachten die Wohnstätte zu Mose: das Zelt mit allen seinen Geräten, seinen Haken, Brettern, Querlatten, Säulen und Sockeln,
Exodus Exo 2 39 34 die Decke aus rötlichen Widderfellen, die Decke aus Tahaschhäuten und die Vorhangdecke,
Exodus Exo 2 39 35 die Lade der Bundesurkunde mit ihren Stangen und der Deckplatte,
Exodus Exo 2 39 36 den Tisch und alle dazugehörigen Geräte sowie die Schaubrote,
Exodus Exo 2 39 37 den Leuchter aus purem Gold, seine Lampen - die Lampen der Reihe nach aufgestellt - und alle seine Geräte sowie das Öl für den Leuchter,
Exodus Exo 2 39 38 den goldenen Altar, das Salböl, das duftende Räucherwerk und den Vorhang für den Eingang des Zeltes,
Exodus Exo 2 39 39 den kupfernen Altar und das zugehörige kupferne Gitterwerk mit seinen Stangen und allen seinen Geräten, das Becken und sein Gestell,
Exodus Exo 2 39 40 die Behänge des Vorhofs, seine Säulen und Sockel sowie den Vorhang für das Tor des Vorhofs, seine Schnüre und Zeltpflöcke und alle Geräte für den Dienst an der Wohnstätte, am Offenbarungszelt,
Exodus Exo 2 39 41 die gewirkten Gewänder für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Gewänder für den Priester Aaron und die Gewänder seiner Söhne für den Priesterdienst.
Exodus Exo 2 39 42 Genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte, führten die Israeliten die gesamte Arbeit aus.
Exodus Exo 2 39 43 Mose besichtigte das ganze Werk: Sie hatten es gemacht, wie der Herr es befohlen hatte. So hatten sie es gemacht und Mose segnete sie.
Exodus Exo 2 40 1 Der Herr sprach zu Mose:
Exodus Exo 2 40 2 Am ersten Tag des ersten Monats sollst du die Wohnstätte des Offenbarungszeltes aufstellen.
Exodus Exo 2 40 3 Stell die Lade der Bundesurkunde hinein und verdeck die Lade durch den Vorhang!
Exodus Exo 2 40 4 Bring den Tisch hinein und leg seine Ausrüstung zurecht; stell den Leuchter auf und setz seine Lampen auf!
Exodus Exo 2 40 5 Stell den goldenen Räucheraltar vor die Lade der Bundesurkunde und häng den Vorhang vor den Eingang der Wohnstätte!
Exodus Exo 2 40 6 Errichte den Brandopferaltar vor dem Eingang der Wohnstätte, des Offenbarungszeltes!
Exodus Exo 2 40 7 Das Becken stell zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und gieß Wasser hinein!
Exodus Exo 2 40 8 Errichte den Vorhof ringsum und häng den Vorhang an das Tor des Vorhofs!
Exodus Exo 2 40 9 Nimm das Salböl und salbe die Wohnstätte und alles, was in ihr ist. Weihe sie mit allen ihren Geräten! So wird sie heilig sein.
Exodus Exo 2 40 10 Salbe auch den Brandopferaltar mit all seinen Geräten und weihe den Altar! So wird der Altar hochheilig sein.
Exodus Exo 2 40 11 Salbe das Becken mit seinem Gestell und weihe es!
Exodus Exo 2 40 12 Dann lass Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes herantreten und wasche sie mit Wasser!
Exodus Exo 2 40 13 Bekleide Aaron mit den heiligen Gewändern, salbe und weihe ihn, damit er mir als Priester dient.
Exodus Exo 2 40 14 Dann lass seine Söhne herantreten und bekleide sie mit Leibröcken;
Exodus Exo 2 40 15 salbe sie, wie du ihren Vater gesalbt hast, damit sie mir als Priester dienen. Ihre Salbung soll ihnen ein immer währendes Priestertum sichern von Generation zu Generation.
Exodus Exo 2 40 16 Mose tat es. Er machte alles, wie es der Herr ihm befohlen hatte.
Exodus Exo 2 40 17 Im zweiten Jahr, am ersten Tag des ersten Monats, stellte man die Wohnstätte auf.
Exodus Exo 2 40 18 Mose stellte die Wohnstätte auf, legte ihre Sockel hin, setzte ihre Bretter darauf, brachte ihre Querlatten an und stellte ihre Säulen auf.
Exodus Exo 2 40 19 Dann spannte er das Zelt über die Wohnstätte und legte die Decke des Zeltes darüber, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 40 20 Dann nahm er die Bundesurkunde, legte sie in die Lade, brachte die Stangen an der Lade an und setzte die Deckplatte oben auf die Lade.
Exodus Exo 2 40 21 Er brachte die Lade in die Wohnstätte, spannte die Vorhangdecke auf und verdeckte so die Lade der Bundesurkunde, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 40 22 Er stellte den Tisch in das Offenbarungszelt, an die Nordseite der Wohnstätte, vor den Vorhang.
Exodus Exo 2 40 23 Darauf schichtete er die Brote vor dem Herrn auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 40 24 Er stellte den Leuchter in das Offenbarungszelt, dem Tisch gegenüber, an die Südseite der Wohnstätte.
Exodus Exo 2 40 25 Er setzte die Lampen vor dem Herrn auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 40 26 Dann stellte er den goldenen Altar in das Offenbarungszelt vor den Vorhang.
Exodus Exo 2 40 27 Er ließ auf ihm duftendes Räucherwerk verbrennen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 40 28 Dann hängte er den Vorhang an den Eingang der Wohnstätte.
Exodus Exo 2 40 29 Den Brandopferaltar stellte er an den Eingang der Wohnstätte, des Offenbarungszeltes, und brachte auf ihm das Brand- und Speiseopfer dar, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 40 30 Er stellte das Becken zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und goss Wasser zum Waschen hinein.
Exodus Exo 2 40 31 Darin wuschen Mose, Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße.
Exodus Exo 2 40 32 Wenn sie in das Offenbarungszelt eintraten oder sich dem Altar näherten, wuschen sie sich, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Exodus Exo 2 40 33 Er errichtete den Vorhof um die Wohnstätte und den Altar und ließ den Vorhang am Tor des Vorhofs aufhängen. So vollendete Mose das Werk.
Exodus Exo 2 40 34 Dann verhüllte die Wolke das Offenbarungszelt und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte.
Exodus Exo 2 40 35 Mose konnte das Offenbarungszelt nicht betreten, denn die Wolke lag darauf, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte.
Exodus Exo 2 40 36 Immer, wenn die Wolke sich von der Wohnstätte erhob, brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung dauerte.
Exodus Exo 2 40 37 Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, brachen sie nicht auf, bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob.
Exodus Exo 2 40 38 Bei Tag schwebte über der Wohnstätte die Wolke des Herrn, bei Nacht aber war an ihr Feuer vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange ihre Wanderung dauerte.
Levitikus Lev 3 1 1 Der Herr rief Mose, redete ihn vom Offenbarungszelt aus an und sprach:
Levitikus Lev 3 1 2 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn einer von euch dem Herrn von den Haustieren eine Opfergabe darbringt, könnt ihr das mit Rind und Kleinvieh tun.
Levitikus Lev 3 1 3 Ist seine Opfergabe ein Brandopfer vom Rind, so bringe er ein männliches Tier ohne Fehler dar; er soll es an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen, damit es vor dem Herrn Annahme findet.
Levitikus Lev 3 1 4 Er lege seine Hand auf den Kopf des Opfertiers, damit es für ihn angenommen werde, um ihn zu entsühnen.
Levitikus Lev 3 1 5 Er soll dann den Stier vor dem Herrn schlachten und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut darbringen. Sie sollen es ringsum an den Altar sprengen, der am Eingang des Offenbarungszeltes steht.
Levitikus Lev 3 1 6 Dann soll er das Opfer abhäuten und es in Stücke zerlegen.
Levitikus Lev 3 1 7 Die Söhne Aarons, die Priester, sollen Feuer auf den Altar bringen und Holz darauf schichten.
Levitikus Lev 3 1 8 Hierauf sollen die Söhne Aarons, die Priester, die Stücke sowie den Kopf und das Fett auf das Holz über dem Altarfeuer legen.
Levitikus Lev 3 1 9 Der Priester soll dann die Eingeweide und die Beine mit Wasser waschen und das Ganze auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
Levitikus Lev 3 1 10 Ist seine Opfergabe ein Brandopfer vom Kleinvieh, von den Schafen oder Ziegen, dann soll er ein fehlerloses männliches Tier bringen.
Levitikus Lev 3 1 11 Er soll es an der Nordseite des Altars vor dem Herrn schlachten und die Söhne Aarons, die Priester, sollen sein Blut ringsum an den Altar sprengen.
Levitikus Lev 3 1 12 Dann soll der Priester es in Stücke zerlegen und diese sowie den Kopf und das Fett auf das Holz über dem Altarfeuer legen.
Levitikus Lev 3 1 13 Er soll dann die Eingeweide und die Beine mit Wasser waschen und der Priester soll das Ganze darbringen und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
Levitikus Lev 3 1 14 Ist seine Opfergabe für den Herrn ein Brandopfer vom Geflügel, dann soll er eine Turteltaube oder eine junge Taube bringen.
Levitikus Lev 3 1 15 Der Priester soll sie zum Altar bringen, ihren Kopf abtrennen und ihn auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen; ihr Blut soll gegen die Altarwand ausgepresst werden.
Levitikus Lev 3 1 16 Dann soll er ihren Kropf mit den Federn entfernen und ihn an der Ostseite des Altars auf den Platz der Fett-Asche werfen.
Levitikus Lev 3 1 17 Darauf soll der Priester den Vogel an den Flügeln einreißen, ohne ihn dabei zu teilen, und ihn auf dem Altar, auf dem Holz über dem Feuer, in Rauch aufgehen lassen. Ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
Levitikus Lev 3 2 1 Wenn jemand dem Herrn ein Speiseopfer darbringt, muss seine Opfergabe aus Feinmehl bestehen, auf das er Öl gießen und Weihrauch legen soll.
Levitikus Lev 3 2 2 Er bringe es zu den Söhnen Aarons, den Priestern. Er nehme davon eine Hand voll, vom Feinmehl und vom Öl mit dem ganzen Weihrauch, und der Priester lasse sie auf dem Altar als Gedächtnisanteil in Rauch aufgehen, als ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
Levitikus Lev 3 2 3 Der Rest des Speiseopfers gehört Aaron und seinen Söhnen als etwas Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn.
Levitikus Lev 3 2 4 Wenn du ein im Ofen gebackenes Speiseopfer darbringst, so soll es aus Feinmehl sein, ein mit Öl vermengter ungesäuerter Kuchen und ein mit Öl bestrichener ungesäuerter Brotfladen.
Levitikus Lev 3 2 5 Ist deine Opfergabe eine auf einer Ofenplatte zubereitete Speise, so soll sie aus ungesäuertem Feinmehl sein, das mit Öl vermengt ist.
Levitikus Lev 3 2 6 Du sollst sie zerbröckeln und Öl darüber gießen. Ein Speiseopfer ist es.
Levitikus Lev 3 2 7 Ist deine Opfergabe eine im Kochtopf zubereitete Speise, so soll sie aus Feinmehl mit Öl angemacht sein.
Levitikus Lev 3 2 8 Du sollst die daraus zubereitete Speise zum Herrn bringen. Man soll sie dem Priester reichen, der sie an den Altar bringt.
Levitikus Lev 3 2 9 Der Priester soll davon den Gedächtnisanteil abheben und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
Levitikus Lev 3 2 10 Der Rest des Speiseopfers gehört Aaron und seinen Söhnen als etwas Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn.
Levitikus Lev 3 2 11 Kein Speiseopfer, das ihr dem Herrn darbringt, darf mit Sauerteig angemacht sein; denn ihr dürft dem Herrn weder Sauerteig noch Honig als Feueropfer darbringen.
Levitikus Lev 3 2 12 Ihr sollt sie dem Herrn als Erstlingsopfer darbringen, aber auf dem Altar sollen sie nicht zum beruhigenden Duft aufsteigen.
Levitikus Lev 3 2 13 Jedes Speiseopfer sollst du salzen und deinem Speiseopfer sollst du das Salz des Bundes deines Gottes nicht fehlen lassen; jede deiner Opfergaben sollst du mit Salz darbringen.
Levitikus Lev 3 2 14 Wenn du dem Herrn ein Speiseopfer von den Erstlingsfrüchten darbringst, sollst du geröstete reife Körner und Grütze aus frischen Körnern als Speiseopfer deiner Erstlingsfrüchte darbringen.
Levitikus Lev 3 2 15 Du sollst Öl darauf gießen und Weihrauch darauf geben. Ein Speiseopfer ist es.
Levitikus Lev 3 2 16 Der Priester soll den Gedächtnisanteil mit einem Teil der Grütze und des Öls mit dem ganzen Weihrauch als ein Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen lassen.
Levitikus Lev 3 3 1 Ist seine Opfergabe ein Heilsopfer und vom Rind, dann soll er ein männliches oder ein weibliches fehlerloses Tier vor den Herrn bringen.
Levitikus Lev 3 3 2 Er soll seine Hand auf den Kopf des Opfers legen und es am Eingang des Offenbarungszeltes schlachten. Dann sollen die Söhne Aarons, die Priester, das Blut ringsum an den Altar sprengen.
Levitikus Lev 3 3 3 Er soll einen Teil dieses Opfers als Feueropfer für den Herrn darbringen, und zwar das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden,
Levitikus Lev 3 3 4 die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst.
Levitikus Lev 3 3 5 Die Söhne Aarons sollen diesen Teil mit dem Brandopfer, das auf dem Holz über dem Feuer liegt, auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Es ist ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
Levitikus Lev 3 3 6 Ist seine Opfergabe ein Heilsopfer für den Herrn vom Kleinvieh, dann soll er ein männliches oder weibliches fehlerloses Tier darbringen.
Levitikus Lev 3 3 7 Wenn er ein Schaf darbringt, soll er es vor den Herrn bringen.
Levitikus Lev 3 3 8 Er soll seine Hand auf den Kopf des Opfers legen und es vor dem Offenbarungszelt schlachten; dann sollen die Söhne Aarons das Blut ringsum an den Altar sprengen.
Levitikus Lev 3 3 9 Von diesem Heilsopfer soll er das Fett als Feueropfer für den Herrn darbringen: den ganzen Fettschwanz, den er nahe an den Schwanzwirbelknochen ablösen soll, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden,
Levitikus Lev 3 3 10 die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst.
Levitikus Lev 3 3 11 Der Priester lasse diese Teile auf dem Altar in Rauch aufgehen. Das soll eine Feueropferspeise für den Herrn sein.
Levitikus Lev 3 3 12 Wenn er eine Ziege darbringt, soll er sie vor den Herrn bringen.
Levitikus Lev 3 3 13 Er soll seine Hand auf ihren Kopf legen und sie vor dem Offenbarungszelt schlachten; dann sollen die Söhne Aarons ihr Blut ringsum an den Altar sprengen.
Levitikus Lev 3 3 14 Von ihr soll er als Feueropfer für den Herrn darbringen: das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden,
Levitikus Lev 3 3 15 die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst.
Levitikus Lev 3 3 16 Der Priester lasse diese Teile auf dem Altar in Rauch aufgehen. Sie sind eine Feueropferspeise zum beruhigenden Duft für den Herrn. Das ganze Fett gehört dem Herrn.
Levitikus Lev 3 3 17 Als feste Regel gelte bei euch von Generation zu Generation an allen euren Wohnstätten: Ihr dürft weder Fett noch Blut genießen.
Levitikus Lev 3 4 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 4 2 Sag zu den Israeliten: Wenn einer ohne Vorsatz gegen eines der Gebote des Herrn sündigt und etwas Verbotenes tut,
Levitikus Lev 3 4 3 dann soll er, wenn es ein gesalbter Priester ist, der sündigt und dadurch Schuld auf das Volk lädt, dem Herrn für die von ihm begangene Sünde einen fehlerlosen Jungstier als Sündopfer darbringen.
Levitikus Lev 3 4 4 Er soll diesen Jungstier zum Eingang des Offenbarungszeltes vor den Herrn bringen, ihm die Hand auf den Kopf legen und ihn vor dem Herrn schlachten.
Levitikus Lev 3 4 5 Dann soll der gesalbte Priester etwas vom Blut dieses Stiers nehmen, es in das Offenbarungszelt bringen,
Levitikus Lev 3 4 6 seinen Finger in das Blut tauchen und es vor dem Herrn siebenmal gegen den Vorhang des Heiligtums spritzen.
Levitikus Lev 3 4 7 Darauf soll der Priester etwas vom Blut auf die Hörner des Rauchopferaltars tun, der vor dem Herrn im Offenbarungszelt steht, und dann soll er das ganze Blut des Stiers am Sockel des Brandopferaltars ausgießen, der sich am Eingang des Offenbarungszeltes befindet.
Levitikus Lev 3 4 8 Dann soll er das ganze Fett des Sündopferstieres abheben, und zwar das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das gesamte Fett über den Eingeweiden,
Levitikus Lev 3 4 9 die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst -
Levitikus Lev 3 4 10 genauso, wie es beim Stier des Heilsopfers geschieht -, und der Priester lasse diese Teile auf dem Brandopferaltar in Rauch aufgehen.
Levitikus Lev 3 4 11 Das Fell des Stiers aber, sein ganzes Fleisch mit dem Kopf, den Beinen, den Eingeweiden und dem Mageninhalt,
Levitikus Lev 3 4 12 also den ganzen Stier, soll er aus dem Lager hinaus an einen reinen Ort, nämlich den Abfallplatz der Fett-Asche, schaffen und ihn auf einem Holzfeuer verbrennen; auf dem Abfallplatz der Fett-Asche soll es verbrannt werden.
Levitikus Lev 3 4 13 Wenn die ganze Gemeinde Israels ohne Vorsatz gesündigt und etwas vom Herrn Verbotenes getan hat, ohne es bemerkt zu haben, und dadurch schuldig wurde,
Levitikus Lev 3 4 14 dann soll die Gemeinde für die Verfehlung, sobald sie bekannt wird, einen Jungstier als Sündopfer darbringen und ihn vor das Offenbarungszelt bringen.
Levitikus Lev 3 4 15 Die Ältesten der Gemeinde sollen ihre Hände vor dem Herrn auf den Kopf des Stiers legen und man soll ihn vor dem Herrn schlachten.
Levitikus Lev 3 4 16 Dann soll der gesalbte Priester etwas vom Blut des Stiers in das Offenbarungszelt tragen,
Levitikus Lev 3 4 17 seinen Finger in das Blut tauchen und es siebenmal gegen den Vorhang vor dem Herrn spritzen.
Levitikus Lev 3 4 18 Darauf soll er ein wenig von dem Blut auf die Hörner des Altars tun, der vor dem Herrn im Offenbarungszelt steht, und dann soll er das ganze Blut am Sockel des Brandopferaltars ausgießen, der sich am Eingang des Offenbarungszeltes befindet.
Levitikus Lev 3 4 19 Dann soll er das ganze Fett des Tieres abheben und es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen.
Levitikus Lev 3 4 20 Er soll mit dem Stier tun, was auch mit dem Sündopferstier gemacht wird; so soll er es mit ihm machen. Dann soll er die Gemeinde entsühnen und es wird ihnen vergeben werden.
Levitikus Lev 3 4 21 Er soll den Stier aus dem Lager hinausbringen und ihn verbrennen, wie er den ersten Stier verbrannt hat. Das ist das Sündopfer für die Gemeinde.
Levitikus Lev 3 4 22 Angenommen, ein Sippenhaupt sündigt, tut ohne Vorsatz etwas, was der Herr, sein Gott, verboten hat, und wird dadurch schuldig
Levitikus Lev 3 4 23 oder man teilt ihm eine Verfehlung mit, die er begangen hat, so soll er als seine Opfergabe einen fehlerlosen Ziegenbock bringen.
Levitikus Lev 3 4 24 Er soll die Hand auf den Kopf des Bockes legen und ihn dort schlachten, wo man das Brandopfer vor dem Herrn schlachtet. Ein Sündopfer ist es.
Levitikus Lev 3 4 25 Der Priester soll mit seinem Finger etwas vom Blut des Sündopfers auf die Hörner des Brandopferaltars tun, dann das Blut am Sockel des Brandopferaltars ausgießen
Levitikus Lev 3 4 26 und das ganze Fett, wie das Fett des Heilsopfers, auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. So entsühnt der Priester den Betreffenden und löst ihn von seiner Sünde; dann wird ihm vergeben werden.
Levitikus Lev 3 4 27 Wenn jemand aus dem Volk ohne Vorsatz sündigt und schuldig wird, weil er etwas vom Herrn Verbotenes getan hat,
Levitikus Lev 3 4 28 oder man teilt ihm eine Verfehlung mit, die er begangen hat, so bringe er als seine Opfergabe für seine Sünde, die er begangen hat, eine fehlerlose Ziege.
Levitikus Lev 3 4 29 Er soll die Hand auf den Kopf des Sündopfers legen und es dort schlachten, wo man das Brandopfer schlachtet.
Levitikus Lev 3 4 30 Der Priester soll mit seinem Finger etwas vom Blut auf die Hörner des Brandopferaltars tun und dann das ganze Blut am Sockel des Altars ausgießen.
Levitikus Lev 3 4 31 Er soll das ganze Fett ablösen, wie man das Fett eines Heilsopfers ablöst, und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als beruhigenden Duft für den Herrn und so diesen Mann entsühnen; dann wird ihm vergeben werden.
Levitikus Lev 3 4 32 Will er aber zum Sündopfer ein Schaf als Opfergabe bringen, soll er ein fehlerloses weibliches Tier bringen.
Levitikus Lev 3 4 33 Er soll die Hand auf den Kopf des Sündopfers legen und es dort schlachten, wo man das Brandopfer schlachtet.
Levitikus Lev 3 4 34 Der Priester soll mit seinem Finger etwas vom Blut dieses Opfers nehmen, auf die Hörner des Brandopferaltars tun und das ganze Blut am Sockel des Altars ausgießen.
Levitikus Lev 3 4 35 Das ganze Fett soll er ablösen, wie man das Fett des Schafes eines Heilsopfers ablöst. Der Priester soll die Fettteile mit dem Feueropfer des Herrn auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen und ihn so entsühnen, um ihn von seiner Sünde zu lösen, die er begangen hat; dann wird ihm vergeben werden.
Levitikus Lev 3 5 1 Angenommen, jemand sündigt in einem der folgenden Fälle: er hat eine laute Verfluchung gehört, ist Zeuge, da er es gesehen oder darum gewusst hat, aber er zeigt es nicht an und lädt damit Schuld auf sich;
Levitikus Lev 3 5 2 oder jemand berührt eine unreine Sache, das Aas eines unreinen wilden Tieres oder eines unreinen Haustiers oder eines unreinen Kriechtiers und es blieb ihm verborgen, aber er merkt es dann und wird unrein und schuldig;
Levitikus Lev 3 5 3 oder er berührt etwas Unreines von einem Menschen, dessen Berührung unrein macht, und bemerkt es nicht, aber er erfährt es später und wird schuldig;
Levitikus Lev 3 5 4 oder jemand schwört unbesonnen, ob zum Schaden oder zum Nutzen, wie eben der Mensch bisweilen unbesonnen schwört, aber er merkt es gar nicht, doch dann erfährt er es und wird schuldig durch so etwas -
Levitikus Lev 3 5 5 wenn also jemand in einem dieser Fälle schuldig wird, so soll er gestehen, wodurch er sich verfehlt hat.
Levitikus Lev 3 5 6 Als Schuldopfer für seine begangene Verfehlung soll er dann ein weibliches Stück Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege, vor den Herrn als Sündopfer bringen und der Priester soll ihn entsühnen und so von seiner Verfehlung lösen.
Levitikus Lev 3 5 7 Wenn seine Mittel für ein Schaf nicht ausreichen, soll er als Schuldopfer für seine Verfehlung zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben vor den Herrn bringen, die eine als Sünd- und die andere als Brandopfer.
Levitikus Lev 3 5 8 Er soll sie zum Priester bringen und dieser soll zuerst die eine für das Sündopfer darbringen. Er soll ihren Kopf vom Genick trennen, aber nicht ganz abreißen;
Levitikus Lev 3 5 9 er soll etwas vom Blut des Sündopfers gegen die Altarwand spritzen und das übrige Blut am Sockel des Altars auspressen. Ein Sündopfer ist das.
Levitikus Lev 3 5 10 Die zweite Taube soll er, wie vorgeschrieben, als Brandopfer darbringen. Der Priester soll ihn entsühnen und von der Sünde, die er begangen hat, lösen; dann wird ihm vergeben werden.
Levitikus Lev 3 5 11 Falls seine Mittel für zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nicht ausreichen, soll er als Opfergabe für seine Verfehlung ein Zehntel Efa Feinmehl darbringen, aber weder Öl noch Weihrauch darauftun, denn es ist ein Sündopfer.
Levitikus Lev 3 5 12 Er bringe es dem Priester, der davon eine Hand voll nimmt und als Gedächtnisanteil auf dem Altar mit den Feueropfern des Herrn in Rauch aufgehen lässt. Ein Sündopfer ist das.
Levitikus Lev 3 5 13 Der Priester soll ihn so für die von ihm in einem dieser Fälle begangene Verfehlung entsühnen und es wird ihm vergeben werden. Dem Priester gehört das Gleiche wie beim Speiseopfer.
Levitikus Lev 3 5 14 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 5 15 Wenn jemand sich verfehlt und sich ohne Vorsatz an Dingen vergeht, die dem Herrn heilig sind, soll er als Schuldopfer für den Herrn von seiner Herde einen fehlerlosen Widder bringen, der in Silberschekel nach dem Schekelgewicht des Heiligtums zu schätzen ist.
Levitikus Lev 3 5 16 Wenn er sich am Heiligen verfehlt hat, soll er Ersatz leisten und noch ein Fünftel des Wertes hinzufügen. Er soll es dem Priester geben und dieser soll ihn mit dem Schuldopferwidder entsühnen; dann wird ihm vergeben werden.
Levitikus Lev 3 5 17 Wenn jemand sich verfehlt und etwas tut, was der Herr verboten hat, es nicht bemerkt, aber dann schuldig wird, soll er die Folgen seiner Schuld tragen.
Levitikus Lev 3 5 18 Er soll als Schuldopfer einen fehlerlosen Widder von seiner Herde nach dem üblichen Schätzwert zum Priester bringen und dieser soll ihn für seine unabsichtliche Verfehlung, die er ohne Vorsatz begangen hat, entsühnen; dann wird ihm vergeben werden.
Levitikus Lev 3 5 19 Ein Schuldopfer ist das; der Betreffende hat sich tatsächlich vor dem Herrn schuldig gemacht.
Levitikus Lev 3 5 20 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 5 21 Wenn jemand sündigt und eine Veruntreuung gegen den Herrn begeht, indem er einen aus seinem Volk über anvertrautes oder hinterlegtes oder geraubtes Gut täuscht oder ihn übervorteilt
Levitikus Lev 3 5 22 oder verlorenes Gut findet und es leugnet oder einen Meineid leistet hinsichtlich irgendeiner Sünde, die ein Mensch begehen kann,
Levitikus Lev 3 5 23 wenn er also auf solche Weise sündigt und schuldig wird, muss er das, was er geraubt oder durch Übervorteilung gewonnen hat oder was ihm anvertraut wurde, oder das Verlorene, das er gefunden hat, zurückgeben
Levitikus Lev 3 5 24 oder er muss den Schaden, den er durch den Meineid angerichtet hat, wieder gutmachen; am Tag seines Schuldopfers erstatte er dem Geschädigten den um ein Fünftel vermehrten Wert.
Levitikus Lev 3 5 25 Er soll einen fehlerlosen Widder von seiner Herde nach dem üblichen Schätzwert als sein Schuldopfer vor den Herrn zum Priester bringen
Levitikus Lev 3 5 26 und dieser soll ihn vor dem Herrn entsühnen; dann wird ihm jede Tat vergeben werden, durch die er sich schuldig gemacht hat.
Levitikus Lev 3 6 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 6 2 Trag Aaron und seinen Söhnen auf: Für das Brandopfer gilt folgendes Gesetz: Das Brandopfer soll die ganze Nacht bis zum Morgen auf der Feuerstelle des Altars bleiben und das Altarfeuer soll darauf brennen.
Levitikus Lev 3 6 3 Der Priester soll sein Leinengewand anlegen und seinen Körper mit einem leinenen Beinkleid bedecken. Dann soll er die Fett-Asche nehmen, zu der das Brandopfer auf dem Altar vom Feuer verzehrt wurde, und sie neben den Altar schütten.
Levitikus Lev 3 6 4 Dann soll er seine Kleider ablegen, andere anziehen und die Fett-Asche aus dem Lager hinaus an einen reinen Platz schaffen.
Levitikus Lev 3 6 5 Das Feuer soll auf dem Altar brennen bleiben, es darf nicht erlöschen und der Priester soll jeden Morgen Holz nachlegen. Er lege darauf das Brandopfer und lasse auf ihm die Fetteile des Heilsopfers in Rauch aufgehen.
Levitikus Lev 3 6 6 Ein ständiges Feuer soll auf dem Altar brennen; es darf nicht verlöschen.
Levitikus Lev 3 6 7 Für das Speiseopfer gilt folgendes Gesetz: Einer der Söhne Aarons bringt es vor den Herrn zur Vorderseite des Altars,
Levitikus Lev 3 6 8 hebt von ihm eine Hand voll Feinmehl, zusammen mit dem Öl und dem ganzen darauf befindlichen Weihrauch ab und lässt es als Gedächtnisanteil für den Herrn auf dem Altar zum beruhigenden Duft in Rauch aufgehen.
Levitikus Lev 3 6 9 Das Übrige sollen Aaron und seine Söhne als ungesäuertes Brot an einem heiligen Ort, im Vorhof des Offenbarungszeltes, essen.
Levitikus Lev 3 6 10 Man soll den Anteil an meinen Feueropfern, den ich ihnen gebe, nicht gesäuert backen. Es ist etwas Hochheiliges wie das Sünd- und das Schuldopfer.
Levitikus Lev 3 6 11 Jede männliche Person unter den Söhnen Aarons darf von diesem Anteil an den Feueropfern des Herrn essen. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation. Alles, was damit in Berührung kommt, wird heilig.
Levitikus Lev 3 6 12 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 6 13 Das ist die Opfergabe, die Aaron und seine Söhne am Tag ihrer Salbung dem Herrn darbringen sollen: ein Zehntel Efa Feinmehl als dauerndes Speiseopfer, die Hälfte am Morgen und die Hälfte am Abend.
Levitikus Lev 3 6 14 Dieses Speiseopfer soll, mit Öl eingerührt, auf einer Ofenplatte zubereitet werden; du sollst es in mehrere Stücke zerbröckeln und als beruhigenden Duft für den Herrn darbringen.
Levitikus Lev 3 6 15 Der Priester, der an Aarons Stelle aus dem Kreis seiner Söhne gesalbt ist, soll es zubereiten. Als feste Regel gelte: Das Speiseopfer soll für den Herrn ganz in Rauch aufgehen;
Levitikus Lev 3 6 16 jedes Speiseopfer eines Priesters soll ein Ganzopfer sein; man darf es nicht essen.
Levitikus Lev 3 6 17 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 6 18 Sag zu Aaron und seinen Söhnen: Für das Sündopfer gilt folgendes Gesetz: Dort, wo man das Brandopfer schlachtet, soll das Sündopfer vor dem Herrn geschlachtet werden. Es ist etwas Hochheiliges.
Levitikus Lev 3 6 19 Der Priester, der dieses Opfer darbringt, soll es essen; an einem heiligen Ort, im Vorhof des Offenbarungszeltes, muss es gegessen werden.
Levitikus Lev 3 6 20 Alles, was mit dem Fleisch in Berührung kommt, wird heilig, und wenn vom Blut etwas auf die Gewänder spritzt, soll die Stelle an einem heiligen Ort gewaschen werden.
Levitikus Lev 3 6 21 Das Tongefäß, in dem das Fleisch gekocht wird, soll zerbrochen werden, und wenn es in einem Bronzegefäß gekocht wird, muss dieses gescheuert und mit Wasser abgespült werden.
Levitikus Lev 3 6 22 Jede männliche Person unter den Priestern darf davon essen; es ist etwas Hochheiliges.
Levitikus Lev 3 6 23 Aber man darf kein Sündopfer essen, dessen Blut man in das Offenbarungszelt gebracht hat, um im Heiligtum die Sühne zu vollziehen; es muss im Feuer verbrannt werden.
Levitikus Lev 3 7 1 Für das Schuldopfer gilt folgendes Gesetz: Es ist etwas Hochheiliges.
Levitikus Lev 3 7 2 Dort, wo man das Brandopfer schlachtet, soll man das Schuldopfer schlachten und der Priester soll das Blut ringsum an den Altar sprengen.
Levitikus Lev 3 7 3 Dann soll er das ganze Fett davon darbringen: den Fettschwanz, das Fett, das die Eingeweide bedeckt,
Levitikus Lev 3 7 4 die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst.
Levitikus Lev 3 7 5 Der Priester lasse das alles auf dem Altar als Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen; es ist ein Schuldopfer.
Levitikus Lev 3 7 6 Jede männliche Person unter den Priestern darf davon essen; man soll es an einem heiligen Ort essen. Es ist etwas Hochheiliges.
Levitikus Lev 3 7 7 Für das Schuldopfer gilt dasselbe Gesetz wie für das Sündopfer. Es gehört dem Priester, der damit die Sühne vollzieht.
Levitikus Lev 3 7 8 Das Fell des Opfertieres, das einer als ein Brandopfer zum Priester bringt, gehört dem Priester, der es darbringt.
Levitikus Lev 3 7 9 Jedes Speiseopfer, das im Ofen gebacken oder in einem Kochtopf oder auf einer Ofenplatte zubereitet wurde, gehört dem Priester, der es darbringt.
Levitikus Lev 3 7 10 Jedes mit Öl vermengte und jedes trockene Speiseopfer gehört allen Söhnen Aarons ohne Unterschied.
Levitikus Lev 3 7 11 Für das Heilsopfer, das man für den Herrn darbringt, gilt folgendes Gesetz:
Levitikus Lev 3 7 12 Wenn man es als Dankopfer darbringt, soll man zu diesem Dankschlachtopfer ungesäuerten, mit Öl vermengten Kuchen hinzutun und ungesäuerte, mit Öl bestrichene Brotfladen sowie Kuchen aus Feinmehl, das mit Öl vermengt und eingerührt ist.
Levitikus Lev 3 7 13 Dazu soll man auch Gebäck aus gesäuertem Brot geben und das alles zusammen mit dem Heilsopfer als Dankopfer darbringen.
Levitikus Lev 3 7 14 Einen Teil von jeder Opfergabe soll man mit dem Erhebungsritus dem Herrn darbringen; es gehört dem Priester, der das Blut des Heilsopfers sprengt.
Levitikus Lev 3 7 15 Das Opferfleisch des Schlachtdankopfers soll am Tag der Darbringung gegessen werden; nichts davon darf bis zum nächsten Morgen liegen bleiben.
Levitikus Lev 3 7 16 Wenn es sich um ein Gelübde oder um ein freiwilliges Opfer handelt, darf das Fleisch am Tag der Darbringung und am folgenden Tag gegessen werden; was übrig bleibt, darf gegessen werden;
Levitikus Lev 3 7 17 was aber vom Fleisch des Schlachtopfers dann noch übrig bleibt, soll am dritten Tag verbrannt werden.
Levitikus Lev 3 7 18 Wenn man vom Fleisch des Heilsopfers am dritten Tag isst, findet der Darbringende keine Annahme. Es wird ihm nicht angerechnet und ist untauglich und die Person, die davon isst, muss die Folgen ihrer Schuld tragen.
Levitikus Lev 3 7 19 Fleisch, das mit irgendetwas Unreinem in Berührung kommt, darf man nicht essen; man soll es im Feuer verbrennen. Jeder Reine darf Opferfleisch essen;
Levitikus Lev 3 7 20 wenn aber jemand im Zustand der Unreinheit vom Fleisch des Heilsopfers isst, das dem Herrn gehört, soll er aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 7 21 Wenn jemand mit irgendetwas Unreinem in Berührung kommt, sei es mit etwas Unreinem von einem Menschen oder einem unreinen Tier oder irgendeiner unreinen, abscheulichen Sache, und dann vom Fleisch eines Heilsopfers isst, das für den Herrn geopfert wird, soll er aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 7 22 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 7 23 Sag zu den Israeliten: Von Rind, Schaf oder Ziege dürft ihr keinerlei Fett essen.
Levitikus Lev 3 7 24 Das Fett eines verendeten oder zerrissenen Tieres kann zu jedem Zweck verwendet werden, doch essen dürft ihr es auf keinen Fall.
Levitikus Lev 3 7 25 Jeder, der dennoch das Fett eines Tieres isst, das man als Feueropfer für den Herrn darbringt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 7 26 Wo immer ihr wohnt, dürft ihr kein Blut genießen, weder von Vögeln, noch vom Vieh.
Levitikus Lev 3 7 27 Wer Blut genießt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 7 28 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 7 29 Sag zu den Israeliten: Wer ein Tier als Heilsopfer für den Herrn darbringen will, soll davon als Opfergabe für den Herrn Folgendes herbeibringen:
Levitikus Lev 3 7 30 Mit seinen Händen bringe er als Feueropfer für den Herrn das Fett des Bruststückes; er soll dieses Fett und die Brust bringen, die er vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen soll.
Levitikus Lev 3 7 31 Der Priester lasse das Fett auf dem Altar in Rauch aufgehen, die Brust aber gehört Aaron und seinen Söhnen.
Levitikus Lev 3 7 32 Für den Erhebungsritus gebt von euren Heilsopfern die rechte Schenkelkeule dem Priester!
Levitikus Lev 3 7 33 Diese rechte Schenkelkeule soll jenem der Söhne Aarons als Anteil gehören, der das Blut und das Fett des Heilsopfers darbringt.
Levitikus Lev 3 7 34 Ich nehme nämlich von den Heilsopfern der Israeliten die Brust für den Darbringungsritus und die Schenkelkeule für den Erhebungsritus und gebe sie dem Priester Aaron und seinen Söhnen als ein dauerndes Anrecht, das die Israeliten ihnen gewähren müssen.
Levitikus Lev 3 7 35 Das also ist der Anteil Aarons und seiner Söhne an den Feueropfern des Herrn an dem Tag, an dem er sie dem Herrn als Priester darbringt.
Levitikus Lev 3 7 36 Das hat der Herr ihnen zu geben befohlen an dem Tag, an dem er sie unter den Israeliten salbte. Das gelte für sie als feste Regel von Generation zu Generation.
Levitikus Lev 3 7 37 Das ist das Gesetz für Brandopfer, Speiseopfer, Sündopfer, Schuldopfer, Priestereinsetzungsopfer und Heilsopfer.
Levitikus Lev 3 7 38 So hat es der Herr dem Mose auf dem Sinai an dem Tag aufgetragen, an dem er die Israeliten verpflichtete, ihre Gaben dem Herrn in der Wüste Sinai darzubringen.
Levitikus Lev 3 8 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 8 2 Nimm Aaron und seine Söhne, die Gewänder, das Salböl, den Stier für das Sündopfer, die beiden Widder und den Korb mit den ungesäuerten Broten!
Levitikus Lev 3 8 3 Dann ruf die ganze Gemeinde am Eingang des Offenbarungszeltes zusammen!
Levitikus Lev 3 8 4 Mose tat, was ihm der Herr befohlen hatte, und die Gemeinde versammelte sich am Eingang des Offenbarungszeltes.
Levitikus Lev 3 8 5 Mose sagte zur Gemeinde: Der Herr hat angeordnet, das Folgende zu tun.
Levitikus Lev 3 8 6 Mose ließ Aaron und seine Söhne näher treten und wusch sie mit Wasser.
Levitikus Lev 3 8 7 Er legte ihm das Gewand an, gürtete ihn mit dem Gürtel, bekleidete ihn mit dem Obergewand und legte ihm das Efod an. Dann band er ihm die Schärpe um, an der er das Efod befestigte.
Levitikus Lev 3 8 8 Er übergab ihm die Lostasche, in die er die Lose Urim und Tummim steckte.
Levitikus Lev 3 8 9 Dann setzte er ihm den Turban auf und befestigte an der Vorderseite des Turbans die goldene Rosette, das heilige Diadem, wie der Herr dem Mose vorgeschrieben hatte.
Levitikus Lev 3 8 10 Darauf nahm Mose das Salböl und salbte die Wohnstätte und alles, was darin war, um sie zu weihen.
Levitikus Lev 3 8 11 Mit dem Öl spritzte er siebenmal gegen den Altar, salbte ihn und alle seine Geräte, das Becken und sein Gestell, um sie zu weihen.
Levitikus Lev 3 8 12 Vom Salböl goss er etwas auf das Haupt Aarons und salbte ihn, um ihn zu weihen.
Levitikus Lev 3 8 13 Dann ließ Mose die Söhne Aarons näher treten, bekleidete sie mit Gewändern und legte ihnen den Gürtel an; er setzte ihnen den Kopfbund auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Levitikus Lev 3 8 14 Dann ließ er den Sündopferstier heranbringen. Auf seinen Kopf legten Aaron und seine Söhne ihre Hände
Levitikus Lev 3 8 15 und Mose schlachtete ihn. Dann nahm Mose das Blut und tat etwas davon mit seinem Finger ringsum auf die Hörner des Altars, um ihn zu entsündigen. Nachher goss er das Blut am Sockel des Altars aus und weihte ihn; so entsühnte er ihn.
Levitikus Lev 3 8 16 Danach nahm er das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett und ließ diese Stücke auf dem Altar in Rauch aufgehen.
Levitikus Lev 3 8 17 Was vom Stier noch übrig war, sein Fell und Fleisch sowie seinen Mageninhalt verbrannte er außerhalb des Lagers, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Levitikus Lev 3 8 18 Dann ließ er den Widder für das Brandopfer herbeibringen. Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders
Levitikus Lev 3 8 19 und Mose schlachtete ihn. Er sprengte das Blut ringsum gegen den Altar.
Levitikus Lev 3 8 20 Dann zerteilte er den Widder und ließ den Kopf, die Teile und das Fett in Rauch aufgehen.
Levitikus Lev 3 8 21 Er wusch die Eingeweide und die Beine mit Wasser und ließ den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen. Es war ein Brandopfer zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Levitikus Lev 3 8 22 Dann ließ er den zweiten Widder, den Widder für das Opfer der Priestereinsetzung, herbeibringen. Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders
Levitikus Lev 3 8 23 und Mose schlachtete ihn. Er nahm etwas Blut und tat es auf das rechte Ohrläppchen Aarons, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.
Levitikus Lev 3 8 24 Dann ließ er die Söhne Aarons näher treten und tat etwas Blut auf ihr rechtes Ohrläppchen, auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes. Danach goss Mose das Blut ringsum an den Altar.
Levitikus Lev 3 8 25 Er nahm auch das Fett, den Fettschwanz, das ganze Fett, das sich über den Eingeweiden befindet, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett und die rechte Schenkelkeule.
Levitikus Lev 3 8 26 Aus dem Korb mit den ungesäuerten Broten, der vor dem Herrn stand, nahm er einen ungesäuerten Kuchen, einen Ölbrotkuchen und einen Brotfladen, die er auf die Fettstücke und die rechte Schenkelkeule legte.
Levitikus Lev 3 8 27 Das alles gab er in die Hände Aarons und seiner Söhne und ließ sie es vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen.
Levitikus Lev 3 8 28 Dann nahm es Mose wieder aus ihren Händen und ließ es auf dem Altar mit dem Brandopfer in Rauch aufgehen. Das war das Opfer der Priestereinsetzung zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn.
Levitikus Lev 3 8 29 Mose nahm auch das Bruststück und vollzog mit ihm vor dem Herrn den Darbringungsritus. Dieser Teil des Einsetzungswidders gehörte Mose als Anteil, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Levitikus Lev 3 8 30 Danach nahm Mose etwas Salböl und etwas Blut, das auf dem Altar war, und spritzte es auf Aaron und dessen Gewänder sowie auf seine Söhne und deren Gewänder. So weihte er Aaron und dessen Gewänder sowie seine Söhne und deren Gewänder.
Levitikus Lev 3 8 31 Mose sagte zu Aaron und seinen Söhnen: Kocht das Fleisch am Eingang des Offenbarungszeltes! Ihr sollt es dort essen, ebenso wie das Brot aus dem Einsetzungskorb, wie ich es angeordnet habe mit den Worten: Aaron und seine Söhne sollen es essen.
Levitikus Lev 3 8 32 Was vom Fleisch und vom Brot übrig bleibt, sollt ihr verbrennen.
Levitikus Lev 3 8 33 Sieben Tage lang sollt ihr den Eingang des Offenbarungszeltes nicht verlassen, bis die Zeit eurer Einsetzung um ist; denn sieben Tage dauert eure Einsetzung.
Levitikus Lev 3 8 34 Wie man es am heutigen Tag getan hat, so hat der Herr angeordnet, soll man es auch weiter tun, um euch zu entsühnen.
Levitikus Lev 3 8 35 Sieben Tage lang, Tag und Nacht, sollt ihr am Eingang des Offenbarungszeltes bleiben und auf die Anordnungen des Herrn achten; dann werdet ihr nicht sterben. Denn so ist es mir befohlen worden.
Levitikus Lev 3 8 36 Aaron und seine Söhne taten alles, was der Herr durch Mose angeordnet hatte.
Levitikus Lev 3 9 1 Am achten Tag rief Mose Aaron, seine Söhne und die Ältesten Israels zusammen
Levitikus Lev 3 9 2 und sagte zu Aaron: Nimm ein Kalb, ein junges Rind, für ein Sündopfer und einen Widder für ein Brandopfer, fehlerlose Tiere, und bring sie her vor den Herrn!
Levitikus Lev 3 9 3 Dann sollst du zu den Israeliten sagen: Nehmt einen Ziegenbock für ein Sündopfer, ferner ein Kalb und ein Schaf, einjährige und fehlerlose Tiere, für ein Brandopfer,
Levitikus Lev 3 9 4 ein Rind und einen Widder für ein Heilsopfer, um sie vor dem Herrn zu schlachten, und ein Speiseopfer, das mit Öl vermengt ist. Denn heute wird euch der Herr erscheinen.
Levitikus Lev 3 9 5 Sie brachten, was Mose befohlen hatte, zum Offenbarungszelt und die ganze Gemeinde kam herbei und stellte sich vor dem Herrn auf.
Levitikus Lev 3 9 6 Mose sagte: Das ist es, was der Herr euch zu tun geboten hat, damit euch die Herrlichkeit des Herrn erscheint.
Levitikus Lev 3 9 7 Dann sagte Mose zu Aaron: Tritt zum Altar hin, bring dein Sünd- und dein Brandopfer dar und vollzieh so für dich und das Volk die Sühne! Dann bring das Opfer des Volkes dar und entsühne es, wie der Herr befohlen hat.
Levitikus Lev 3 9 8 Aaron trat an den Altar und schlachtete das Kalb für seine eigene Sünde.
Levitikus Lev 3 9 9 Dann brachten ihm die Söhne Aarons das Blut; er tauchte seinen Finger in das Blut, tat es auf die Hörner des Altars und goss das übrige Blut am Sockel des Altars aus.
Levitikus Lev 3 9 10 Das Fett des Sündopfers, die Nieren und die Fettmasse über der Leber des Sündopfers ließ er auf dem Altar in Rauch aufgehen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Levitikus Lev 3 9 11 Das Fleisch und das Fell verbrannte er außerhalb des Lagers.
Levitikus Lev 3 9 12 Danach schlachtete er das Brandopfer; die Söhne Aarons reichten ihm das Blut und er sprengte es ringsum an den Altar.
Levitikus Lev 3 9 13 Sie reichten ihm die einzelnen Stücke und den Kopf des Brandopfers und er ließ sie auf dem Altar in Rauch aufgehen.
Levitikus Lev 3 9 14 Er wusch die Eingeweide und Beine und ließ auch sie mit dem Brandopfer auf dem Altar in Rauch aufgehen.
Levitikus Lev 3 9 15 Dann ließ er das Opfer des Volkes heranbringen. Er nahm den Bock für das Sündopfer des Volkes, schlachtete ihn und brachte ihn wie den ersten als Sündopfer dar.
Levitikus Lev 3 9 16 Darauf ließ er das Brandopfer bringen und verfuhr nach der Vorschrift.
Levitikus Lev 3 9 17 Er ließ das Speiseopfer bringen, nahm eine Hand voll davon und ließ es auf dem Altar in Rauch aufgehen, dazu noch das Morgenbrandopfer.
Levitikus Lev 3 9 18 Dann schlachtete er das Rind und den Widder als Heilsopfer für das Volk. Die Söhne Aarons reichten ihm das Blut und er sprengte es ringsum an den Altar.
Levitikus Lev 3 9 19 Die Fettstücke des Rinds und des Widders, und zwar den Fettschwanz, das Eingeweidenetz, die Nieren und die Fettmasse über der Leber,
Levitikus Lev 3 9 20 legte er auf die Bruststücke und ließ sie auf dem Altar in Rauch aufgehen.
Levitikus Lev 3 9 21 Die Bruststücke und die rechte Schenkelkeule schwang Aaron vor dem Herrn hin und her und brachte sie so dar, wie es Mose befohlen hatte.
Levitikus Lev 3 9 22 Dann erhob Aaron seine Hände über das Volk und segnete es. Nachdem er so das Sünd- und das Brandopfer sowie das Heilsopfer vollzogen hatte, stieg er herunter
Levitikus Lev 3 9 23 und Mose ging mit Aaron in das Offenbarungszelt. Dann kamen beide heraus und segneten das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn dem ganzen Volk.
Levitikus Lev 3 9 24 Feuer ging vom Herrn aus und verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke auf dem Altar. Als das ganze Volk das sah, stieß es Jubelschreie aus und alle fielen auf ihr Gesicht nieder.
Levitikus Lev 3 10 1 Die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen jeder seine Räucherpfanne. Sie legten Feuer auf, taten Räucherwerk darauf und brachten vor dem Herrn ein unerlaubtes Feuer dar, eines, das er ihnen nicht befohlen hatte.
Levitikus Lev 3 10 2 Da ging vom Herrn ein Feuer aus, das sie verzehrte, und sie kamen vor dem Herrn um.
Levitikus Lev 3 10 3 Da sagte Mose zu Aaron: Das ist es, was der Herr meinte, als er sprach: An denen, die mir nahe sind, /erweise ich mich heilig /und vor dem ganzen Volk /zeige ich mich herrlich. Aaron schwieg.
Levitikus Lev 3 10 4 Mose rief Mischaël und Elizafan, die Söhne von Aarons Onkel Usiël, und sagte zu ihnen: Kommt her und tragt eure Brüder vom Heiligtum weg, vor das Lager hinaus!
Levitikus Lev 3 10 5 Sie traten heran und trugen sie in ihren Gewändern vor das Lager hinaus, wie es Mose gesagt hatte.
Levitikus Lev 3 10 6 Zu Aaron und seinen Söhnen Eleasar und Itamar sagte Mose: Lasst euer Haar nicht lose herunterhängen und zerreißt nicht eure Kleider, sonst müsst ihr sterben und der Herr zürnt über die ganze Gemeinde. Eure Brüder, das ganze Haus Israel, sollen über den Brand weinen, den der Herr entfacht hat.
Levitikus Lev 3 10 7 Verlasst nicht den Eingang des Offenbarungszeltes, sonst müsst ihr sterben; denn das Salböl des Herrn ist auf euch. Sie taten, was Mose gesagt hatte.
Levitikus Lev 3 10 8 Der Herr sagte zu Aaron:
Levitikus Lev 3 10 9 Wenn ihr zum Offenbarungszelt kommt, dürft ihr, du und deine Söhne, weder Wein noch Bier trinken, sonst müsst ihr sterben. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation.
Levitikus Lev 3 10 10 Ihr sollt zwischen heilig und profan, zwischen unrein und rein unterscheiden
Levitikus Lev 3 10 11 und die Israeliten sollt ihr über alle Vorschriften belehren, die der Herr euch durch Mose verkündet hat.
Levitikus Lev 3 10 12 Mose sagte zu Aaron und seinen überlebenden Söhnen Eleasar und Itamar: Nehmt das Speiseopfer, das von den Feueropfern des Herrn übrig bleibt, esst davon die ungesäuerten Brote neben dem Altar, denn es ist etwas Hochheiliges.
Levitikus Lev 3 10 13 An einem heiligen Ort sollt ihr es essen, denn es ist das, was dir und deinen Söhnen von den Feueropfern des Herrn zusteht; so ist es mir nämlich befohlen worden.
Levitikus Lev 3 10 14 Die Brust vom Darbringungsritus und die Schenkelkeule vom Erhebungsritus sollt ihr, du, deine Söhne und deine Töchter, an einem reinen Ort essen, denn sie sind der für dich und deine Söhne bestimmte Anteil an den Heilsopfern der Israeliten, den man dir gibt.
Levitikus Lev 3 10 15 Die Schenkelkeule vom Erhebungsritus und die Brust vom Darbringungsritus, die bei den Fettstücken der Feueropfer sind, sollen sie zur Darbringung vor den Herrn bringen; sie sollen dir und deinen Söhnen als dauerndes Anrecht gehören, wie es der Herr befohlen hat.
Levitikus Lev 3 10 16 Mose erkundigte sich nach dem Sündopferbock, und siehe da, man hatte ihn verbrannt. Er geriet über Eleasar und Itamar, die überlebenden Söhne Aarons, in Zorn und sagte:
Levitikus Lev 3 10 17 Warum habt ihr das Sündopfer nicht an einem heiligen Ort gegessen? Es ist etwas Hochheiliges und es wurde euch gegeben, damit ihr die Schuld von der Gemeinde wegnehmt, indem ihr sie vor dem Herrn entsühnt.
Levitikus Lev 3 10 18 Sein Blut wurde ja nicht in das Innere des Heiligtums gebracht; das Fleisch hättet ihr im Heiligtum essen sollen, wie ich es angeordnet habe.
Levitikus Lev 3 10 19 Aaron antwortete Mose: Heute haben sie ihr Sünd- und ihr Brandopfer vor dem Herrn dargebracht und doch hat mich so etwas getroffen. Wenn ich heute das Sündopfer gegessen hätte, hätte das dem Herrn gefallen?
Levitikus Lev 3 10 20 Als Mose das hörte, schien es ihm richtig.
Levitikus Lev 3 11 1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Levitikus Lev 3 11 2 Sagt den Israeliten: Das sind die Tiere, die ihr von allem Vieh auf der Erde essen dürft:
Levitikus Lev 3 11 3 Alle Tiere, die gespaltene Klauen haben, Paarzeher sind und wiederkäuen, dürft ihr essen.
Levitikus Lev 3 11 4 Jedoch dürft ihr von den Tieren, die wiederkäuen oder gespaltene Klauen haben, Folgende nicht essen: Ihr sollt für unrein halten das Kamel, weil es zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat;
Levitikus Lev 3 11 5 ihr sollt für unrein halten den Klippdachs, weil er zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat;
Levitikus Lev 3 11 6 ihr sollt für unrein halten den Hasen, weil er zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat;
Levitikus Lev 3 11 7 ihr sollt für unrein halten das Wildschwein, weil es zwar gespaltene Klauen hat und Paarzeher ist, aber nicht wiederkäut.
Levitikus Lev 3 11 8 Ihr dürft von ihrem Fleisch nicht essen und ihr Aas nicht berühren; ihr sollt sie für unrein halten.
Levitikus Lev 3 11 9 Von allen Tieren, die im Wasser leben, dürft ihr essen; alle Tiere mit Flossen und Schuppen, die im Wasser, in Meeren und Flüssen leben, dürft ihr essen.
Levitikus Lev 3 11 10 Aber alles, was in Meeren oder Flüssen lebt, alles Kleingetier des Wassers und alle Lebewesen, die im Wasser leben und keine Flossen oder Schuppen haben, seien euch abscheulich.
Levitikus Lev 3 11 11 Ihr sollt sie als abscheulich ansehen; von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen und ihr Aas sollt ihr verabscheuen.
Levitikus Lev 3 11 12 Alles, was ohne Flossen oder Schuppen im Wasser lebt, haltet für abscheulich!
Levitikus Lev 3 11 13 Unter den Vögeln sollt ihr Folgende verabscheuen - man darf sie nicht essen, sie sind abscheulich: Aasgeier, Schwarzgeier, Bartgeier,
Levitikus Lev 3 11 14 Milan, die verschiedenen Bussardarten,
Levitikus Lev 3 11 15 alle Arten des Raben,
Levitikus Lev 3 11 16 Adlereule, Kurzohreule, Langohreule und die verschiedenen Falkenarten,
Levitikus Lev 3 11 17 Kauz, Fischeule, Bienenfresser,
Levitikus Lev 3 11 18 Weißeule, Kleineule, Fischadler,
Levitikus Lev 3 11 19 den Storch, die verschiedenen Reiherarten, Wiedehopf und Fledermaus.
Levitikus Lev 3 11 20 Alle Kleintiere mit Flügeln und vier Füßen seien euch abscheulich.
Levitikus Lev 3 11 21 Von diesen Kleintieren mit Flügeln und vier Füßen dürft ihr aber jene essen, die Springbeine haben, um damit auf dem Boden zu hüpfen.
Levitikus Lev 3 11 22 Von ihnen dürft ihr die verschiedenen Arten der Wanderheuschrecke, der Solam-, der Hargol- und der Hagab-Heuschrecke essen.
Levitikus Lev 3 11 23 Alle übrigen Kleintiere mit Flügeln und vier Füßen aber seien euch abscheulich.
Levitikus Lev 3 11 24 An diesen Tieren verunreinigt ihr euch; jeder, der ihr Aas berührt, wird unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 11 25 Jeder, der ihr Aas trägt, muss seine Kleider waschen und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 11 26 Alle Tiere mit gespaltenen Klauen, die aber nicht Paarzeher sind und nicht wiederkäuen, sollt ihr für unrein halten; jeder, der sie berührt, wird unrein.
Levitikus Lev 3 11 27 Alle Vierfüßler, die auf Pfoten gehen, sollt ihr für unrein halten; jeder, der ihr Aas berührt, wird unrein bis zum Abend,
Levitikus Lev 3 11 28 und wer ihr Aas trägt, muss seine Kleider waschen und ist unrein bis zum Abend. Ihr sollt sie für unrein halten.
Levitikus Lev 3 11 29 Unter dem Kleingetier, das auf dem Boden kriecht, sollt ihr für unrein halten den Maulwurf, die Maus und die verschiedenen Arten der Eidechsen,
Levitikus Lev 3 11 30 nämlich den Gecko, die Koach- und die Letaa-Eidechse, den Salamander und das Chamäleon.
Levitikus Lev 3 11 31 Unter allem Kleingetier sollt ihr diese für unrein halten. Jeder, der sie berührt, wenn sie tot sind, ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 11 32 Jeder Gegenstand, auf den eines dieser Tiere fällt, wenn sie tot sind, wird unrein, jedes Holzgerät, Kleid, Fell, grobes Zeug und jeder Gebrauchsgegenstand. Man muss einen solchen Gegenstand in Wasser tauchen; er ist unrein bis zum Abend und erst dann wieder rein.
Levitikus Lev 3 11 33 Jedes Tongefäß, in das ein solches Tier fällt, müsst ihr zerbrechen und sein Inhalt ist unrein.
Levitikus Lev 3 11 34 Jede Speise, die man essen will, wird unrein, wenn Wasser aus einem solchen Gefäß darauf kommt; jedes Getränk, das man trinken will, wird durch ein solches Gefäß unrein.
Levitikus Lev 3 11 35 Alles, worauf ein Aas von ihnen fällt, wird unrein; ein Backofen und ein kleiner Herd müssen niedergerissen werden, denn sie sind unrein und als unrein sollen sie euch gelten.
Levitikus Lev 3 11 36 Nur eine Quelle und eine Zisterne mit angesammeltem Wasser bleiben rein. Jeder, der ein Aas von jenen Tieren berührt, wird unrein.
Levitikus Lev 3 11 37 Wenn ein Aas von ihnen auf irgendeinen Samen fällt, der gesät werden soll, so bleibt er rein.
Levitikus Lev 3 11 38 Wenn aber das Korn mit Wasser befeuchtet war und ein solches Aas darauf fällt, sollt ihr es für unrein halten.
Levitikus Lev 3 11 39 Wenn eines der Tiere, das euch zur Nahrung dient, verendet, so wird der, der sein Aas berührt, unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 11 40 Wer von solchem Fleisch isst, muss seine Kleider waschen und ist unrein bis zum Abend; wer solches Aas trägt, muss seine Kleider waschen und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 11 41 Jedes Kleintier, das sich auf dem Boden bewegt, ist abscheulich und darf nicht gegessen werden.
Levitikus Lev 3 11 42 Alles, was sich auf dem Bauch oder auf vier und mehr Füßen fortbewegt, kurz alles Kleingetier, das sich auf dem Boden bewegt, dürft ihr nicht essen, denn es ist abscheulich.
Levitikus Lev 3 11 43 Macht euch nicht selbst abscheulich mit all diesem Gewimmel von Kleintieren und macht euch durch sie nicht unrein, indem ihr euch durch sie verunreinigen lasst.
Levitikus Lev 3 11 44 Denn ich bin der Herr, euer Gott. Erweist euch als heilig, und seid heilig, weil ich heilig bin. Verunreinigt euch daher nicht selbst durch alle diese Kleintiere, die auf dem Boden kriechen.
Levitikus Lev 3 11 45 Denn ich bin der Herr, der euch aus Ägypten heraufgeführt hat, um euer Gott zu sein. Ihr sollt daher heilig sein, weil ich heilig bin.
Levitikus Lev 3 11 46 Das ist das Gesetz über das Vieh, die Vögel, alle Lebewesen, die sich im Wasser bewegen, und alle Lebewesen, die auf dem Boden kriechen.
Levitikus Lev 3 11 47 So soll man das Unreine und das Reine unterscheiden, die Tiere, die man essen darf, und jene, die man nicht essen darf.
Levitikus Lev 3 12 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 12 2 Sag zu den Israeliten: Wenn eine Frau niederkommt und einen Knaben gebiert, ist sie sieben Tage unrein, wie sie in der Zeit ihrer Regel unrein ist.
Levitikus Lev 3 12 3 Am achten Tag soll man die Vorhaut des Kindes beschneiden
Levitikus Lev 3 12 4 und dreiunddreißig Tage soll die Frau wegen ihrer Reinigungsblutung zu Hause bleiben. Sie darf nichts Geweihtes berühren und nicht zum Heiligtum kommen, bis die Zeit ihrer Reinigung vorüber ist.
Levitikus Lev 3 12 5 Wenn sie ein Mädchen gebiert, ist sie zwei Wochen unrein wie während ihrer Regel. Sechsundsechzig Tage soll sie wegen ihrer Reinigungsblutung zu Hause bleiben.
Levitikus Lev 3 12 6 Wenn die Zeit ihrer Reinigung vorüber ist, soll sie, für einen Sohn ebenso wie für eine Tochter, ein einjähriges Schaf als Brandopfer und eine junge Taube oder eine Turteltaube als Sündopfer zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
Levitikus Lev 3 12 7 Er soll es vor dem Herrn darbringen und sie entsühnen; so wird sie von ihrem Blutfluss gereinigt. Das ist das Gesetz für eine Frau, die einen Knaben oder ein Mädchen gebiert.
Levitikus Lev 3 12 8 Wenn sie die Mittel für ein Schaf nicht aufbringen kann, soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine als Brandopfer und die andere als Sündopfer; der Priester soll sie entsühnen und so wird sie gereinigt.
Levitikus Lev 3 13 1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Levitikus Lev 3 13 2 Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein heller Fleck bildet, liegt Verdacht auf Hautaussatz vor. Man soll ihn zum Priester Aaron oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, führen.
Levitikus Lev 3 13 3 Der Priester soll das Übel auf der Haut untersuchen. Wenn das Haar an der kranken Stelle weiß wurde und die Stelle tiefer als die übrige Haut liegt, ist es Aussatz. Nachdem der Priester das Übel untersucht hat, soll er den Erkrankten für unrein erklären.
Levitikus Lev 3 13 4 Wenn aber auf der Haut ein weißer Fleck besteht, der nicht merklich tiefer als die übrige Haut liegt, und das Haar nicht weiß geworden ist, soll der Priester den Befallenen für sieben Tage absondern.
Levitikus Lev 3 13 5 Am siebten Tag untersuche er ihn wieder. Wenn er mit seinen eigenen Augen feststellt, dass das Übel gleich geblieben ist und sich auf der Haut nicht ausgebreitet hat, soll er ihn noch einmal für sieben Tage absondern
Levitikus Lev 3 13 6 und ihn am siebten Tag abermals untersuchen. Wenn er dann feststellt, dass das Übel nachgelassen und sich auf der Haut nicht ausgebreitet hat, soll ihn der Priester für rein erklären. Es handelt sich um einen Ausschlag. Der Kranke soll seine Kleider waschen, dann ist er rein.
Levitikus Lev 3 13 7 Breitet sich jedoch der Ausschlag auf der Haut aus, nachdem der Kranke vom Priester untersucht und für rein erklärt wurde, soll er sich ihm noch einmal zeigen.
Levitikus Lev 3 13 8 Stellt der Priester fest, dass der Ausschlag sich auf der Haut ausgebreitet hat, soll der Priester ihn für unrein erklären: Es handelt sich um Aussatz.
Levitikus Lev 3 13 9 Wenn sich also an jemandem ein Übel von der Art des Aussatzes zeigt, soll man ihn zum Priester bringen.
Levitikus Lev 3 13 10 Stellt der Priester fest, dass sich auf der Haut eine weiße Schwellung zeigt, dass die Haare heller geworden sind und dass sich an der Schwellung wildes Fleisch gebildet hat,
Levitikus Lev 3 13 11 dann ist es ein veralteter Aussatz auf der Haut. Der Priester soll ihn für unrein erklären, ohne ihn erst abzusondern, denn er ist unrein.
Levitikus Lev 3 13 12 Wenn aber der Aussatz auf der Haut ausbricht, sie völlig ergreift und sich vom Kopf bis zu den Füßen erstreckt, überall, wohin der Priester schaut,
Levitikus Lev 3 13 13 so soll er den Kranken untersuchen und, falls er feststellt, dass der Aussatz den ganzen Körper bedeckt, den Kranken für rein erklären. Da er völlig weiß geworden ist, ist er rein.
Levitikus Lev 3 13 14 An dem Tag jedoch, an dem an ihm wildes Fleisch sichtbar wird, ist er unrein.
Levitikus Lev 3 13 15 Hat der Priester das wilde Fleisch untersucht, soll er ihn für unrein erklären. Das wilde Fleisch ist etwas Unreines; es ist Aussatz.
Levitikus Lev 3 13 16 Wenn aber das wilde Fleisch verschwindet und die befallene Stelle weiß wird, soll der Mann den Priester aufsuchen.
Levitikus Lev 3 13 17 Dieser soll ihn untersuchen, und wenn er feststellt, dass die betroffene Stelle tatsächlich weiß geworden ist, soll er den Kranken für rein erklären: Er ist rein.
Levitikus Lev 3 13 18 Wenn sich auf der Haut eines Menschen ein Furunkel bildet und wieder abheilt,
Levitikus Lev 3 13 19 sich aber dann an der Stelle des Furunkels eine weiße Schwellung oder ein hellroter Fleck bildet, soll er sich dem Priester zeigen;
Levitikus Lev 3 13 20 dieser soll ihn untersuchen. Wenn er eine merkliche Vertiefung der Haut und heller gewordenes Haar feststellt, soll der Priester ihn für unrein erklären; es ist ein Fall von Aussatz, der im Furunkel ausgebrochen ist.
Levitikus Lev 3 13 21 Wenn der Priester bei der Untersuchung weder weiße Haare noch eine Vertiefung der Haut, vielmehr ein Abklingen des Übels feststellt, soll er den Kranken sieben Tage lang absondern.
Levitikus Lev 3 13 22 Wenn sich das Übel dann doch auf der Haut ausbreitet, soll er ihn für unrein erklären: Es ist ein Fall von Aussatz.
Levitikus Lev 3 13 23 Wenn aber der helle Fleck unverändert bleibt, ohne sich auszubreiten, so ist es eine Narbe vom Furunkel; der Priester soll diesen Menschen für rein erklären.
Levitikus Lev 3 13 24 Wenn jemand auf der Haut eine Brandwunde hat und sich eine Wucherung als hellroter oder weißer Fleck bildet,
Levitikus Lev 3 13 25 soll ihn der Priester untersuchen. Wenn er heller gewordenes Haar oder eine merkliche Vertiefung des Fleckes in der Haut feststellt, ist es Aussatz, der in der Brandwunde ausgebrochen ist. Der Priester soll den Menschen für unrein erklären; es ist ein Fall von Aussatz.
Levitikus Lev 3 13 26 Untersucht ihn der Priester und stellt kein weißes Haar auf dem Fleck, keine Vertiefung der Haut, sondern ein Abklingen fest, so soll er ihn sieben Tage lang absondern.
Levitikus Lev 3 13 27 Am siebten Tag soll er ihn wieder untersuchen. Hat sich das Übel auf der Haut ausgebreitet, soll er ihn für unrein erklären; es ist ein Fall von Aussatz.
Levitikus Lev 3 13 28 Wenn der helle Fleck unverändert geblieben ist, ohne sich auf der Haut auszubreiten, vielmehr abgeblasst ist, so ist es nur eine angeschwollene Brandnarbe. Der Priester soll den Kranken für rein erklären, denn es ist nur eine Brandnarbe.
Levitikus Lev 3 13 29 Zeigt sich bei einem Mann oder bei einer Frau an Kopf oder Kinn eine kranke Stelle,
Levitikus Lev 3 13 30 soll der Priester sie untersuchen. Stellt er dort eine merkliche Hautvertiefung mit rötlich gelb glänzendem, schütter gewordenem Haar fest, soll er den Kranken für unrein erklären. Es ist eine Flechte, ein Aussatz des Kopfes oder des Kinns.
Levitikus Lev 3 13 31 Stellt der Priester bei der Untersuchung dieses Falls von Flechte weder eine merkliche Hautvertiefung noch schwarzes Haar fest, soll er den mit Flechte Behafteten sieben Tage lang absondern.
Levitikus Lev 3 13 32 Am siebten Tag soll er das Übel untersuchen. Stellt er fest, dass sich die Flechte nicht ausgebreitet hat, an ihr kein rötlich gelb glänzendes Haar aufgetreten ist und auch keine merkliche Hautvertiefung besteht,
Levitikus Lev 3 13 33 soll sich der Kranke rasieren, dabei aber die befallene Stelle aussparen und der Priester soll ihn noch einmal sieben Tage lang absondern.
Levitikus Lev 3 13 34 Am siebten Tag soll er das Übel wieder untersuchen. Stellt er fest, dass es sich auf der Haut nicht ausgebreitet hat und dass keine merkliche Hautvertiefung besteht, soll er den Kranken für rein erklären. Dieser soll seine Kleider waschen, dann ist er rein.
Levitikus Lev 3 13 35 Hat sich aber die Flechte nach der Reinerklärung doch auf der Haut ausgebreitet,
Levitikus Lev 3 13 36 soll ihn der Priester wieder untersuchen. Stellt er fest, dass sich die Flechte auf der Haut ausbreitet, braucht der Priester nicht erst festzustellen, ob das Haar rötlich gelb glänzend ist; er ist unrein.
Levitikus Lev 3 13 37 Scheint aber dem Priester die Flechte gleich zu bleiben und wächst an ihr schwarzes Haar, so heilt sie ab; er ist rein und der Priester soll ihn für rein erklären.
Levitikus Lev 3 13 38 Zeigen sich bei einem Mann oder bei einer Frau Flecken, weiße Flecken auf der Haut,
Levitikus Lev 3 13 39 so soll der Priester sie untersuchen. Stellt er fest, dass diese Flecken auf der Haut verblassen, so handelt es sich um einen Ausschlag, der auf der Haut ausgebrochen ist; der Kranke ist rein.
Levitikus Lev 3 13 40 Verliert ein Mann auf seinem Kopf die Haare, so ist es eine Hinterkopfglatze; er ist rein.
Levitikus Lev 3 13 41 Geschieht es an der Schädelvorderseite, so ist es eine Stirnglatze; er ist rein.
Levitikus Lev 3 13 42 Entsteht aber auf der Glatze des Hinterkopfes oder über der Stirn ein hellroter Fleck, so ist es Aussatz, der auf dem Kopf oder auf der Stirn dieses Menschen ausbricht.
Levitikus Lev 3 13 43 Der Priester soll ihn untersuchen. Stellt er auf der Hinterkopf- oder auf der Stirnglatze eine hellrote Aussatzschwellung fest, die wie Hautaussatz aussieht,
Levitikus Lev 3 13 44 so ist der Mensch aussätzig; er ist unrein. Der Priester muss ihn für unrein erklären; er ist an seinem Kopf von Aussatz befallen.
Levitikus Lev 3 13 45 Der Aussätzige, der von diesem Übel betroffen ist, soll eingerissene Kleider tragen und das Kopfhaar ungepflegt lassen; er soll den Schnurrbart verhüllen und ausrufen: Unrein! Unrein!
Levitikus Lev 3 13 46 Solange das Übel besteht, bleibt er unrein; er ist unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll er sich aufhalten.
Levitikus Lev 3 13 47 Zeigt sich Aussatz auf einem Kleidungsstück, sei es ein Woll- oder Leinenkleid,
Levitikus Lev 3 13 48 ein Gewebe oder Gewirke aus Leinen oder Wolle, oder auf Leder oder auf irgendeinem Ledergegenstand,
Levitikus Lev 3 13 49 so ist das ein Fall von Aussatz, der dem Priester dann zu zeigen ist, wenn der Fleck auf dem Kleid, dem Leder, dem Gewebe, dem Gewirke oder irgendeinem Ledergerät grüngelblich oder rötlich erscheint.
Levitikus Lev 3 13 50 Der Priester soll das Übel untersuchen und den befallenen Gegenstand sieben Tage lang absondern.
Levitikus Lev 3 13 51 Wenn er am siebten Tage beobachtet, dass sich das Übel auf dem Kleid, dem Gewebe, dem Gewirke, dem Leder oder Ledergegenstand, was immer es auch sein mag, ausgebreitet hat, so ist es ein Fall von bösartigem Aussatz: Der befallene Gegenstand ist unrein.
Levitikus Lev 3 13 52 Man soll dieses Kleid, dieses Gewebe, dieses Gewirke aus Wolle oder Leinen oder das Ledergerät, was es auch sein mag, auf dem sich das Übel zeigt, verbrennen; denn es ist bösartiger Aussatz, der im Feuer verbrannt werden muss.
Levitikus Lev 3 13 53 Wenn aber der Priester bei der Untersuchung feststellt, dass das Übel sich auf diesem Kleid, Gewebe, Gewirke oder Ledergerät nicht ausgebreitet hat,
Levitikus Lev 3 13 54 soll er den befallenen Gegenstand waschen lassen und ihn noch einmal sieben Tage lang absondern.
Levitikus Lev 3 13 55 Nach dem Abwaschen soll er das Übel untersuchen, und wenn er feststellt, dass sich sein Aussehen nicht verändert hat, so ist der Gegenstand unrein, auch wenn sich das Übel nicht ausbreitet; du sollst ihn im Feuer verbrennen. Es liegt eine ausgefressene Vertiefung an seiner Vorder- oder Rückseite vor.
Levitikus Lev 3 13 56 Stellt aber der Priester bei der Untersuchung fest, dass das Übel nach dem Abwaschen abgeblasst ist, so soll er die befallene Stelle von dem Kleid, dem Leder, dem Gewebe oder dem Gewirke abreißen.
Levitikus Lev 3 13 57 Sollte aber das Übel auf diesem Kleid, Gewebe, Gewirke oder Ledergerät wieder erscheinen, so greift das Übel weiter um sich und du sollst den befallenen Gegenstand im Feuer verbrennen.
Levitikus Lev 3 13 58 Aber das Kleid, das Gewebe, das Gewirke oder das Ledergerät, auf dem das Übel nach dem Abwaschen verschwunden ist, soll noch einmal gewaschen werden und ist dann rein.
Levitikus Lev 3 13 59 Das ist das Gesetz für den Fall von Aussatz auf einem Woll- oder Leinenkleid, einem Gewebe, Gewirke oder Ledergerät, wenn es gilt, sie für rein oder unrein zu erklären.
Levitikus Lev 3 14 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 14 2 Das ist das Gesetz für den Aussätzigen, wenn er für rein erklärt wird: Man soll ihn zum Priester führen
Levitikus Lev 3 14 3 und der Priester soll vor das Lager herauskommen. Stellt er nach der Untersuchung fest, dass der Aussätzige von seinem Aussatz geheilt ist,
Levitikus Lev 3 14 4 soll er anordnen, dass man für den, der sich der Reinigung unterzieht, zwei lebende reine Vögel, Zedernholz, Karmesin und Ysop nimmt.
Levitikus Lev 3 14 5 Dann soll er anordnen, den einen Vogel über einem Tongefäß mit Quellwasser zu schlachten.
Levitikus Lev 3 14 6 Den lebenden Vogel, das Zedernholz, das Karmesin und den Ysop soll er nehmen und alles, auch den lebenden Vogel, in das Blut des über dem Quellwasser geschlachteten Vogels tauchen.
Levitikus Lev 3 14 7 Nun soll er den, der sich der Reinigung vom Aussatz unterzieht, siebenmal besprengen und, nachdem er ihn für rein erklärt hat, den lebenden Vogel ins freie Feld fliegen lassen.
Levitikus Lev 3 14 8 Der sich der Reinigung unterzieht, der soll seine Kleider waschen, sein ganzes Haar scheren, sich in Wasser baden und dann rein sein. Nachher darf er ins Lager kommen, muss aber noch sieben Tage außerhalb seines Zeltes bleiben.
Levitikus Lev 3 14 9 Am siebten Tag soll er sein ganzes Haar scheren, die Kopfhaare, den Bart und die Augenbrauen; alle Haare muss er scheren. Nachdem er seine Kleider gewaschen und seinen Körper in Wasser gebadet hat, ist er rein.
Levitikus Lev 3 14 10 Am achten Tag soll er zwei fehlerlose Widder, ein einjähriges fehlerloses Schaf, drei Zehntel Efa Speiseopfermehl, das mit Öl vermengt ist, und ein Log Öl nehmen.
Levitikus Lev 3 14 11 Der Priester, der die Reinigung vornimmt, soll den, der sich der Reinigung unterzieht, mit seinen Opfergaben am Eingang des Offenbarungszeltes vor dem Herrn aufstellen.
Levitikus Lev 3 14 12 Dann soll er den einen Widder nehmen, ihn zusammen mit dem Log Öl als Schuldopfer darbringen und mit beiden den Darbringungsritus vor dem Herrn vollziehen.
Levitikus Lev 3 14 13 Er soll den Widder an der Stelle schlachten, wo man das Sünd- und das Brandopfer schlachtet, an dem heiligen Ort. Dieses Schuldopfer nämlich gehört wie ein Sündopfer dem Priester, es ist etwas Hochheiliges.
Levitikus Lev 3 14 14 Der Priester soll etwas Blut vom Schlachtopfer nehmen und es auf das rechte Ohrläppchen dessen tun, der sich der Reinigung unterzieht, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.
Levitikus Lev 3 14 15 Dann soll er etwas von dem Log Öl nehmen und auf seinen eigenen linken Handteller gießen.
Levitikus Lev 3 14 16 Er soll einen Finger seiner rechten Hand in das Öl, das auf seinem linken Handteller ist, tauchen und mit diesem Finger siebenmal Öl vor dem Herrn verspritzen.
Levitikus Lev 3 14 17 Dann soll er etwas von dem auf seinem Handteller übrig gebliebenen Öl auf das rechte Ohrläppchen dessen tun, der sich der Reinigung unterzieht, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes, auf das Blut des Schuldopfers.
Levitikus Lev 3 14 18 Den Rest des Öls, das er auf seinem Handteller hat, soll er auf den Kopf dessen tun, der sich der Reinigung unterzieht. So soll er ihn vor dem Herrn entsühnen.
Levitikus Lev 3 14 19 Nun soll der Priester das Sündopfer durchführen und den, der sich der Reinigung unterzieht, von seiner Unreinheit entsühnen. Danach soll er das Brandopfer schlachten
Levitikus Lev 3 14 20 und dieses und das Speiseopfer auf dem Altar als Ganzopfer darbringen. Hat der Priester den betreffenden Menschen entsühnt, so ist er rein.
Levitikus Lev 3 14 21 Wenn er arm ist und seine Mittel nicht ausreichen, soll der Priester einen einzigen Schuldopferwidder für den Darbringungsritus nehmen, um ihn zu entsühnen. Er soll nur ein Zehntel Efa Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, und ein Log Öl als Speiseopfer nehmen,
Levitikus Lev 3 14 22 und je nachdem es seine Mittel gestatten, soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben bringen, von denen die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer dienen soll.
Levitikus Lev 3 14 23 Er soll sie am achten Tag zu seiner Reinigung dem Priester zum Eingang des Offenbarungszeltes vor den Herrn bringen.
Levitikus Lev 3 14 24 Der Priester soll den Schuldopferwidder und das Log Öl nehmen und damit den Darbringungsritus vor dem Herrn vollziehen.
Levitikus Lev 3 14 25 Hat er diesen Schuldopferwidder geschlachtet, dann nehme er etwas Blut vom Schuldopfer und tue es auf das rechte Ohrläppchen dessen, der sich der Reinigung unterzieht, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.
Levitikus Lev 3 14 26 Er soll etwas Öl auf seinen linken Handteller gießen
Levitikus Lev 3 14 27 und etwas von diesem Öl, das auf seinem linken Handteller ist, mit seinem rechten Zeigefinger siebenmal vor dem Herrn verspritzen.
Levitikus Lev 3 14 28 Dann soll er etwas von dem Öl, das auf seinem Handteller ist, auf das rechte Ohrläppchen dessen, der sich der Reinigung unterzieht, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes tun, und zwar auf die Stelle des Schuldopferblutes.
Levitikus Lev 3 14 29 Den Rest des Öls auf seinem Handteller soll der Priester auf den Kopf dessen tun, der sich der Reinigung unterzieht. So soll er ihn vor dem Herrn entsühnen.
Levitikus Lev 3 14 30 Seinen Mitteln entsprechend soll er die eine der beiden Turteltauben oder jungen Tauben
Levitikus Lev 3 14 31 als ein Sündopfer und die andere als ein Brandopfer mit einem Speiseopfer verwenden. Der Priester soll damit den, der sich der Reinigung unterzieht, vor dem Herrn entsühnen.
Levitikus Lev 3 14 32 Das ist das Gesetz für einen, der vom Aussatz befallen ist und dessen Mittel für seine Reinigung nicht ausreichen.
Levitikus Lev 3 14 33 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Levitikus Lev 3 14 34 Wenn ihr in das Land Kanaan kommt, das ich euch zum Besitz gebe, und ich lasse an einem Haus des Landes, das ihr besitzen werdet, Aussatz auftreten,
Levitikus Lev 3 14 35 so soll der Hausherr kommen, es dem Priester anzeigen und sagen: Ich habe an meinem Haus so etwas wie Aussatz gesehen.
Levitikus Lev 3 14 36 Der Priester soll anordnen, dass man das Haus räumt, bevor er kommt, um das Übel zu untersuchen; auf diese Weise wird das, was sich im Haus befindet, nicht unrein. Danach erst soll der Priester kommen, um das Haus zu besichtigen.
Levitikus Lev 3 14 37 Stellt er dabei fest, dass sich an den Mauern des Hauses grünlich gelbe oder rötliche Vertiefungen zeigen, die Mulden in der Mauer bilden,
Levitikus Lev 3 14 38 so soll der Priester aus dem Haus hinausgehen und den Eingang für sieben Tage abschließen.
Levitikus Lev 3 14 39 Am siebten Tag soll er wiederkommen. Stellt er bei der Besichtigung fest, dass sich das Übel an den Hausmauern ausgebreitet hat,
Levitikus Lev 3 14 40 so ordne er an, die Steine, die vom Übel befallen sind, herauszureißen und sie vor die Stadt hinaus an einen unreinen Ort zu werfen.
Levitikus Lev 3 14 41 Dann soll er die Innenwände des Hauses abkratzen lassen und man soll den so entfernten Mörtel aus der Stadt hinausschaffen und an einen unreinen Ort schütten.
Levitikus Lev 3 14 42 Man soll andere Steine nehmen, um die herausgerissenen zu ersetzen, und das Haus mit frischem Mörtel bestreichen.
Levitikus Lev 3 14 43 Hat man die Steine entfernt, das Haus abgekratzt und neu verputzt und das Übel bricht wieder aus,
Levitikus Lev 3 14 44 soll der Priester kommen, um es zu besichtigen. Stellt er fest, dass sich das Übel an dem Haus ausgebreitet hat, so ist bösartiger Aussatz an dem Haus; es ist unrein.
Levitikus Lev 3 14 45 Man soll es niederreißen und seine Steine, seine Balken und seinen ganzen Mörtelverputz vor die Stadt hinausbringen an einen unreinen Ort.
Levitikus Lev 3 14 46 Jeder, der das Haus während der Tage, an denen es durch den Priester verschlossen war, betreten hat, ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 14 47 Wer im Haus geschlafen hat, muss seine Kleider waschen; wer im Haus gegessen hat, muss seine Kleider waschen.
Levitikus Lev 3 14 48 Kommt aber der Priester, um das Übel zu besichtigen, und stellt fest, dass sich das Übel, nachdem das Haus neu verputzt wurde, nicht ausgebreitet hat, soll er das Haus für rein erklären, denn das Übel ist abgeheilt.
Levitikus Lev 3 14 49 Um das Haus zu entsündigen, soll er zwei Vögel, Zedernholz, Karmesin und Ysop nehmen.
Levitikus Lev 3 14 50 Er soll einen der Vögel über einem Tongefäß mit Quellwasser schlachten.
Levitikus Lev 3 14 51 Dann soll er das Zedernholz, den Ysop, das Karmesin und den lebenden Vogel nehmen, um sie in das Blut des geschlachteten Vogels und in das Quellwasser zu tauchen. Er soll das Haus siebenmal besprengen und,
Levitikus Lev 3 14 52 nachdem er das Haus mit dem Blut des Vogels, dem Quellwasser, dem lebenden Vogel, dem Zedernholz, dem Ysop und dem Karmesin entsündigt hat,
Levitikus Lev 3 14 53 den lebenden Vogel aus der Stadt hinaus ins freie Feld fliegen lassen. So entsühnt er das Haus und es ist wieder rein.
Levitikus Lev 3 14 54 Das ist das Gesetz für alle Fälle von Aussatz und Flechte,
Levitikus Lev 3 14 55 von Aussatz an Kleidern und Häusern,
Levitikus Lev 3 14 56 von Geschwülsten, Ausschlag und hellen Flecken,
Levitikus Lev 3 14 57 zur Unterweisung, wann etwas unrein oder rein ist. Das ist das Gesetz über den Aussatz.
Levitikus Lev 3 15 1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Levitikus Lev 3 15 2 Redet zu den Israeliten und sagt zu ihnen: Wenn ein Mann einen Ausfluss aus seinem Körper hat, so ist dieser Ausfluss unrein.
Levitikus Lev 3 15 3 Hat er diesen Ausfluss, so besteht seine Unreinheit, ob sein Körper den Ausfluss fließen lässt oder ihn zurückhält; bei ihm liegt Unreinheit vor.
Levitikus Lev 3 15 4 Jedes Lager, auf das sich dieser Mann legt, und jeder Gegenstand, auf den er sich setzt, ist unrein.
Levitikus Lev 3 15 5 Wer sein Lager berührt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 6 Wer sich auf einen Gegenstand setzt, auf dem der Leidende saß, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 7 Wer den Körper des Leidenden berührt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 8 Wenn der Kranke eine reine Person anspuckt, muss sie ihre Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 9 Jeder Sattel, den der Kranke benutzt, ist unrein.
Levitikus Lev 3 15 10 Jeder, der irgendeinen Gegenstand berührt, der unter dem Kranken war, ist unrein bis zum Abend. Wer einen solchen Gegenstand trägt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 11 Jeder, den der Kranke berührt, ohne zuvor seine Hände mit Wasser abzuspülen, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 12 Ein Tongefäß, das der Kranke berührt, muss zerbrochen und jedes Holzgerät mit Wasser abgespült werden.
Levitikus Lev 3 15 13 Wird dieser Mann von seinem Ausfluss rein, soll er sieben Tage bis zu seiner Reinigung zählen. Danach muss er seine Kleider waschen, seinen Körper in Quellwasser baden und ist dann rein.
Levitikus Lev 3 15 14 Am achten Tag soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, vor den Herrn zum Eingang des Offenbarungszeltes kommen und sie dem Priester geben.
Levitikus Lev 3 15 15 Mit der einen soll der Priester ein Sündopfer und mit der andern ein Brandopfer darbringen. Der Priester soll ihn so vor dem Herrn wegen seines Ausflusses entsühnen.
Levitikus Lev 3 15 16 Hat ein Mann Samenerguss, soll er seinen ganzen Körper in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 17 Jedes Kleid und jedes Lederstück, auf das Samen gekommen ist, muss mit Wasser gesäubert werden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 18 Schläft ein Mann, der Samenerguss hat, mit einer Frau, müssen sie sich beide in Wasser baden und sind unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 19 Hat eine Frau Blutfluss und ist solches Blut an ihrem Körper, soll sie sieben Tage lang in der Unreinheit ihrer Regel verbleiben. Wer sie berührt, ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 20 Alles, worauf sie sich in diesem Zustand legt, ist unrein; alles, worauf sie sich setzt, ist unrein.
Levitikus Lev 3 15 21 Wer ihr Lager berührt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 22 Wer irgendeinen Gegenstand berührt, auf dem sie saß, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 23 Befindet sich etwas auf dem Bett oder auf dem Gegenstand, auf dem sie saß, wird derjenige, der es berührt, unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 24 Schläft ein Mann mit ihr, so kommt die Unreinheit ihrer Regel auf ihn. Er wird für sieben Tage unrein. Jedes Lager, auf das er sich legt, wird unrein.
Levitikus Lev 3 15 25 Hat eine Frau mehrere Tage außerhalb der Zeit ihrer Regel einen Blutfluss oder hält ihre Regel länger an, ist sie für die ganze Dauer dieses Ausflusses im gleichen Zustand der Unreinheit wie während der Zeit ihrer Regel.
Levitikus Lev 3 15 26 Jedes Lager, auf das sie sich während der ganzen Dauer ihres Ausflusses legt, ist so wie ihr Lager, auf dem sie während ihrer Regel liegt. Jeder Gegenstand, auf den sie sich setzt, wird unrein wie bei der Unreinheit ihrer Regel.
Levitikus Lev 3 15 27 Jeder, der diese Gegenstände berührt, wird unrein; er muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
Levitikus Lev 3 15 28 Ist sie von ihrem Ausfluss rein, soll sie sieben Tage zählen und dann rein sein.
Levitikus Lev 3 15 29 Am achten Tag soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und sie dem Priester zum Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
Levitikus Lev 3 15 30 Der Priester soll die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer verwenden. Er soll sie so vor dem Herrn wegen ihres verunreinigenden Ausflusses entsühnen.
Levitikus Lev 3 15 31 Ihr sollt die Israeliten vor ihrer Unreinheit warnen, damit sie nicht in ihr sterben müssen, weil sie meine Wohnstätte in ihrer Mitte verunreinigen.
Levitikus Lev 3 15 32 Das ist das Gesetz für einen Mann, der einen Ausfluss hat, für einen, den ein Samenerguss unrein gemacht hat,
Levitikus Lev 3 15 33 und für die Frau in der Unreinheit ihrer Regel, also für den Mann oder die Frau mit Ausfluss und den Mann, der mit einer unreinen Frau schläft.
Levitikus Lev 3 16 1 Nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, die umgekommen waren, als sie vor den Herrn hintraten, redete der Herr mit Mose.
Levitikus Lev 3 16 2 Der Herr sprach zu Mose: Sag deinem Bruder Aaron, er soll nicht zu jeder beliebigen Zeit das Heiligtum hinter dem Vorhang vor der Deckplatte der Lade betreten. Dann wird er nicht sterben, wenn ich über der Deckplatte in einer Wolke erscheine.
Levitikus Lev 3 16 3 Aaron darf nur so in das Heiligtum kommen: mit einem Jungstier für ein Sündopfer und einem Widder für ein Brandopfer.
Levitikus Lev 3 16 4 Ein geweihtes Leinengewand soll er anhaben, leinene Beinkleider tragen, sich mit einem Leinengürtel gürten und um den Kopf einen Leinenturban binden. Das sind heilige Gewänder; deshalb soll er seinen ganzen Körper in Wasser baden und sie erst dann anlegen.
Levitikus Lev 3 16 5 Von der Gemeinde der Israeliten soll er zwei Ziegenböcke für ein Sündopfer und einen Widder für ein Brandopfer erhalten.
Levitikus Lev 3 16 6 Hat er den Jungstier für seine eigene Sünde dargebracht und sich und sein Haus entsühnt,
Levitikus Lev 3 16 7 dann soll Aaron die beiden Ziegenböcke nehmen und sie vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes aufstellen.
Levitikus Lev 3 16 8 Für die beiden Böcke soll er Lose kennzeichnen, ein Los «für den Herrn» und ein Los «für Asasel».
Levitikus Lev 3 16 9 Aaron soll den Bock, für den das Los «für den Herrn» herauskommt, herbeiführen und ihn als Sündopfer darbringen.
Levitikus Lev 3 16 10 Der Bock, für den das Los «für Asasel» herauskommt, soll lebend vor den Herrn gestellt werden, um für die Sühne zu dienen und zu Asasel in die Wüste geschickt zu werden.
Levitikus Lev 3 16 11 Aaron soll den Jungstier für sein eigenes Sündopfer herbeibringen lassen, um sich und sein Haus zu entsühnen, und diesen Jungstier als Sündopfer für sich schlachten.
Levitikus Lev 3 16 12 Dann soll er eine Räucherpfanne voll glühender Kohlen vom Altar, der vor dem Herrn steht, und zwei Hand voll zerstoßenen duftenden Räucherwerks nehmen. Er soll alles hinter den Vorhang bringen
Levitikus Lev 3 16 13 und das Räucherwerk auf das Feuer vor dem Herrn tun; die Wolke des Räucherwerks soll die Deckplatte über der Lade einhüllen, damit er nicht sterben muss.
Levitikus Lev 3 16 14 Dann soll er vom Blut des Jungstiers nehmen und es mit seinem Finger gegen die Vorderseite der Deckplatte spritzen; auch vor die Deckplatte soll er mit seinem Finger siebenmal etwas Blut spritzen.
Levitikus Lev 3 16 15 Nachher soll er den Bock schlachten, der als Sündopfer für das Volk bestimmt ist, und sein Blut hinter den Vorhang tragen. Er soll es mit diesem Blut ebenso machen wie mit dem Blut des Jungstiers und es auf die Deckplatte und vor die Deckplatte spritzen.
Levitikus Lev 3 16 16 So soll er das Heiligtum von den Unreinheiten der Israeliten, von all ihren Freveltaten und Sünden entsühnen und so soll er mit dem Offenbarungszelt verfahren, das bei ihnen inmitten ihrer Unreinheiten seinen Sitz hat.
Levitikus Lev 3 16 17 Kein Mensch darf im Offenbarungszelt sein, wenn er in das Heiligtum eintritt, um die Sühne zu vollziehen, bis er es wieder verlässt. Hat er sich, sein Haus und die ganze Gemeinde Israels entsühnt,
Levitikus Lev 3 16 18 so soll er zum Altar vor dem Herrn hinausgehen und ihn entsühnen. Er soll etwas Blut des Jungstiers und des Bockes nehmen und es auf die Hörner rings um den Altar tun.
Levitikus Lev 3 16 19 Etwas von diesem Blut soll er mit seinem Finger siebenmal auf den Altar spritzen. So soll er ihn von den Unreinheiten der Israeliten reinigen und ihn heiligen.
Levitikus Lev 3 16 20 Hat er so die Entsühnung des Heiligtums, des Offenbarungszeltes und des Altars beendet, soll er den lebenden Bock herbringen lassen.
Levitikus Lev 3 16 21 Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes legen und über ihm alle Sünden der Israeliten, alle ihre Frevel und alle ihre Fehler bekennen. Nachdem er sie so auf den Kopf des Bockes geladen hat, soll er ihn durch einen bereitstehenden Mann in die Wüste treiben lassen
Levitikus Lev 3 16 22 und der Bock soll alle ihre Sünden mit sich in die Einöde tragen. Hat er den Bock in die Wüste geschickt,
Levitikus Lev 3 16 23 dann soll Aaron wieder in das Offenbarungszelt gehen, die Leinengewänder, die er beim Betreten des Heiligtums angelegt hat, ablegen und sie dort verwahren.
Levitikus Lev 3 16 24 Er soll seinen Körper in Wasser an einem heiligen Ort baden, wieder seine Kleider anlegen und hinausgehen, um sein Brandopfer und das des Volkes darzubringen. Er soll sich und das Volk entsühnen
Levitikus Lev 3 16 25 und das Fett des Sündopfers auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen.
Levitikus Lev 3 16 26 Der Mann, der den Bock für Asasel hinausgeführt hat, muss seine Kleider waschen, seinen Körper in Wasser baden und darf danach wieder in das Lager kommen.
Levitikus Lev 3 16 27 Den Jungstier und den Bock, die man als Sündopfer dargebracht und deren Blut man in das Heiligtum zur Entsühnung gebracht hat, soll man aus dem Lager hinausschaffen und ihr Fell, ihr Fleisch und ihren Mageninhalt im Feuer verbrennen.
Levitikus Lev 3 16 28 Wer sie verbrannt hat, muss seine Kleider waschen, den Körper in Wasser baden und darf danach wieder ins Lager kommen.
Levitikus Lev 3 16 29 Folgendes soll euch als feste Regel gelten: Im siebten Monat, am zehnten Tag des Monats, sollt ihr euch Enthaltung auferlegen und keinerlei Arbeit tun, der Einheimische und ebenso der Fremde, der in eurer Mitte lebt.
Levitikus Lev 3 16 30 Denn an diesem Tag entsühnt man euch, um euch zu reinigen. Vor dem Herrn werdet ihr von allen euren Sünden wieder rein.
Levitikus Lev 3 16 31 Dieser Tag ist für euch ein vollständiger Ruhetag, und ihr sollt euch Enthaltung auferlegen. Das gelte als feste Regel.
Levitikus Lev 3 16 32 Der Priester, den man gesalbt und an Stelle seines Vaters als Priester eingesetzt hat, soll die Sühne vollziehen. Er soll die Leinengewänder, die heiligen Gewänder, anlegen.
Levitikus Lev 3 16 33 Er soll das geweihte Heiligtum, das Offenbarungszelt und den Altar entsühnen; dann soll er die Priester und das ganze Volk der Gemeinde entsühnen.
Levitikus Lev 3 16 34 Das soll für euch als feste Regel gelten: Einmal im Jahr sollen die Israeliten von allen ihren Sünden entsühnt werden. Und man tat, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Levitikus Lev 3 17 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 17 2 Rede zu Aaron, seinen Söhnen und allen Israeliten und sag zu ihnen: Das ist es, worauf der Herr euch verpflichtet hat:
Levitikus Lev 3 17 3 Jeder Mann aus dem Haus Israel, der innerhalb oder außerhalb des Lagers ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege schlachtet
Levitikus Lev 3 17 4 und das Tier nicht zum Eingang des Offenbarungszeltes bringt, um es dem Herrn vor seiner Wohnstätte zu opfern, dem soll es als Blutschuld angerechnet werden; er hat Blut vergossen und soll aus der Mitte seines Volkes ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 17 5 Daher sollen die Israeliten die Opfer, die sie (jetzt noch) auf dem freien Feld schlachten, dem Priester für den Herrn zum Eingang des Offenbarungszeltes bringen und sie als Heilsopfer für den Herrn schlachten.
Levitikus Lev 3 17 6 Der Priester soll das Blut auf den Altar des Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes gießen und das Fett zum beruhigenden Duft für den Herrn in Rauch aufgehen lassen.
Levitikus Lev 3 17 7 Sie sollen nicht mehr ihre Schlachtopfer für Bocksdämonen schlachten, mit denen sie Unzucht treiben. Das gelte ihnen und ihren kommenden Generationen als feste Regel.
Levitikus Lev 3 17 8 Du sollst ihnen weiter sagen: Jeder Mann aus dem Haus Israel oder jeder Fremde in eurer Mitte, der ein Brand- oder Schlachtopfer darbringt,
Levitikus Lev 3 17 9 ohne es zum Eingang des Offenbarungszeltes zu bringen, um es für den Herrn zu vollziehen, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 17 10 Jeder Mann aus dem Haus Israel oder jeder Fremde in eurer Mitte, der irgendwie Blut genießt, gegen einen solchen werde ich mein Angesicht wenden und ihn aus der Mitte seines Volkes ausmerzen.
Levitikus Lev 3 17 11 Die Lebenskraft des Fleisches sitzt nämlich im Blut. Dieses Blut habe ich euch gegeben, damit ihr auf dem Altar für euer Leben die Sühne vollzieht; denn das Blut ist es, das für ein Leben sühnt.
Levitikus Lev 3 17 12 Deshalb habe ich zu den Israeliten gesagt: Niemand unter euch darf Blut genießen, auch der Fremde, der in eurer Mitte lebt, darf kein Blut genießen.
Levitikus Lev 3 17 13 Jeder unter den Israeliten oder der Fremde in eurer Mitte, der Wild oder für den Genuss erlaubte Vögel erlegt, muss das Blut ausfließen lassen und es mit Erde bedecken.
Levitikus Lev 3 17 14 Denn das Leben aller Wesen aus Fleisch ist das Blut, das darin ist. Ich habe zu den Israeliten gesagt: Das Blut irgendeines Wesens aus Fleisch dürft ihr nicht genießen; denn das Leben aller Wesen aus Fleisch ist ihr Blut. Jeder, der es genießt, soll ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 17 15 Jeder, sei er einheimisch oder fremd, der ein verendetes oder zerrissenes Tier isst, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend; dann ist er rein.
Levitikus Lev 3 17 16 Wer seine Kleider nicht wäscht und seinen Körper nicht in Wasser badet, muss die Folgen seiner Schuld tragen.
Levitikus Lev 3 18 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 18 2 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 18 3 Ihr sollt nicht tun, was man in Ägypten tut, wo ihr gewohnt habt; ihr sollt nicht tun, was man in Kanaan tut, wohin ich euch führe. Ihre Bräuche sollt ihr nicht befolgen.
Levitikus Lev 3 18 4 Meine Vorschriften sollt ihr einhalten und meine Satzungen sollt ihr beachten und befolgen. Ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 18 5 Ihr sollt auf meine Satzungen und meine Vorschriften achten. Wer sie einhält, wird durch sie leben. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 18 6 Niemand von euch darf sich einer Blutsverwandten nähern, um ihre Scham zu entblößen. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 18 7 Die Scham deines Vaters, nämlich die Scham deiner Mutter, darfst du nicht entblößen. Sie ist deine Mutter, du darfst ihre Scham nicht entblößen.
Levitikus Lev 3 18 8 Die Scham der Frau deines Vaters darfst du nicht entblößen; sie ist die Scham deines Vaters.
Levitikus Lev 3 18 9 Die Scham deiner Schwester, einer Tochter deines Vaters oder einer Tochter deiner Mutter, darfst du nicht entblößen, sei sie im Haus oder außerhalb geboren.
Levitikus Lev 3 18 10 Die Scham einer Tochter deines Sohnes oder einer Tochter deiner Tochter darfst du nicht entblößen; denn ihre Scham ist deine eigene Scham.
Levitikus Lev 3 18 11 Die Scham der Tochter einer Frau deines Vaters darfst du nicht entblößen. Sie ist deinem Vater geboren, also deine Schwester; du darfst ihre Scham nicht entblößen.
Levitikus Lev 3 18 12 Die Scham einer Schwester deines Vaters darfst du nicht entblößen; denn sie ist mit deinem Vater leiblich verwandt.
Levitikus Lev 3 18 13 Die Scham der Schwester deiner Mutter darfst du nicht entblößen; denn sie ist mit deiner Mutter leiblich verwandt.
Levitikus Lev 3 18 14 Die Scham des Bruders deines Vaters darfst du nicht entblößen; du darfst dich seiner Frau nicht nähern; denn sie ist deine Tante.
Levitikus Lev 3 18 15 Die Scham deiner Schwiegertochter darfst du nicht entblößen. Sie ist die Frau deines Sohnes; du darfst ihre Scham nicht entblößen.
Levitikus Lev 3 18 16 Die Scham der Frau deines Bruders darfst du nicht entblößen; denn sie ist die Scham deines Bruders.
Levitikus Lev 3 18 17 Die Scham einer Frau und gleichzeitig die ihrer Tochter darfst du nicht entblößen; weder die Tochter ihres Sohnes noch die Tochter ihrer Tochter darfst du nehmen, um ihre Scham zu entblößen. Sie sind leiblich verwandt, es wäre Blutschande.
Levitikus Lev 3 18 18 Du darfst neben einer Frau nicht auch noch deren Schwester heiraten; du würdest sie zur Nebenbuhlerin machen, wenn du zu Lebzeiten der Frau die Scham ihrer Schwester entblößt.
Levitikus Lev 3 18 19 Einer Frau, die wegen ihrer Regel unrein ist, darfst du dich nicht nähern, um ihre Scham zu entblößen.
Levitikus Lev 3 18 20 Der Frau deines Stammesgenossen darfst du nicht beiwohnen; du würdest dadurch unrein.
Levitikus Lev 3 18 21 Von deinen Nachkommen darfst du keinen für Moloch darbringen. Du darfst den Namen deines Gottes nicht entweihen. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 18 22 Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel.
Levitikus Lev 3 18 23 Keinem Vieh darfst du beiwohnen; du würdest dadurch unrein. Keine Frau darf vor ein Vieh hintreten, um sich mit ihm zu begatten; das wäre eine schandbare Tat.
Levitikus Lev 3 18 24 Ihr sollt euch nicht durch all das verunreinigen; denn durch all das haben sich die Völker verunreinigt, die ich vor euch vertrieben habe.
Levitikus Lev 3 18 25 Das Land wurde unrein, ich habe an ihm seine Schuld geahndet und das Land hat seine Bewohner ausgespien.
Levitikus Lev 3 18 26 Ihr aber sollt auf meine Satzungen und Vorschriften achten und keine dieser Gräueltaten begehen, weder der Einheimische noch der Fremde, der in eurer Mitte lebt.
Levitikus Lev 3 18 27 Denn all diese Gräueltaten haben die Leute begangen, die vor euch im Land waren, und so wurde das Land unrein.
Levitikus Lev 3 18 28 Wird es etwa euch, wenn ihr es verunreinigt, nicht ebenso ausspeien, wie es das Volk vor euch ausgespien hat?
Levitikus Lev 3 18 29 Alle nämlich, die irgendeine dieser Gräueltaten begehen, werden aus der Mitte ihres Volkes ausgemerzt.
Levitikus Lev 3 18 30 Achtet auf meine Anordnungen, befolgt keinen von den gräulichen Bräuchen, die man vor euch befolgt hat, und verunreinigt euch nicht durch sie. Ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 19 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 19 2 Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig.
Levitikus Lev 3 19 3 Jeder von euch soll Mutter und Vater fürchten und auf meine Sabbate achten; ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 19 4 Ihr sollt euch nicht anderen Göttern zuwenden und euch nicht Götterbilder aus Metall gießen; ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 19 5 Wenn ihr für den Herrn ein Heilsopfer schlachtet, opfert es so, dass ihr Annahme findet.
Levitikus Lev 3 19 6 An dem Tag, an dem ihr es schlachtet, oder am folgenden Tag soll es gegessen werden; was davon am dritten Tag noch übrig ist, soll im Feuer verbrannt werden.
Levitikus Lev 3 19 7 Isst man davon am dritten Tag, so ist das Opfer untauglich und findet keine Annahme mehr.
Levitikus Lev 3 19 8 Wer davon isst, muss die Folgen seiner Schuld tragen; denn er hat die Heiligkeit des Herrn entweiht. Ein solcher Mensch soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 19 9 Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollt ihr das Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten. Du sollst keine Nachlese von deiner Ernte halten.
Levitikus Lev 3 19 10 In deinem Weinberg sollst du keine Nachlese halten und die abgefallenen Beeren nicht einsammeln. Du sollst sie dem Armen und dem Fremden überlassen. Ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 19 11 Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen.
Levitikus Lev 3 19 12 Ihr sollt nicht falsch bei meinem Namen schwören; du würdest sonst den Namen deines Gottes entweihen. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 19 13 Du sollst deinen Nächsten nicht ausbeuten und ihn nicht um das Seine bringen. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht bis zum Morgen bei dir bleiben.
Levitikus Lev 3 19 14 Du sollst einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen; vielmehr sollst du deinen Gott fürchten. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 19 15 Ihr sollt in der Rechtsprechung kein Unrecht tun. Du sollst weder für einen Geringen noch für einen Großen Partei nehmen; gerecht sollst du deinen Stammesgenossen richten.
Levitikus Lev 3 19 16 Du sollst deinen Stammesgenossen nicht verleumden und dich nicht hinstellen und das Leben deines Nächsten fordern. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 19 17 Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder tragen. Weise deinen Stammesgenossen zurecht, so wirst du seinetwegen keine Schuld auf dich laden.
Levitikus Lev 3 19 18 An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 19 19 Ihr sollt auf meine Satzungen achten: Unter deinem Vieh sollst du nicht zwei Tiere verschiedener Art sich begatten lassen. Dein Feld sollst du nicht mit zweierlei Arten besäen. Du sollst kein aus zweierlei Fäden gewebtes Kleid anlegen.
Levitikus Lev 3 19 20 Wohnt ein Mann einer Frau bei, die einem andern Mann als Sklavin zur Nebenfrau bestimmt ist und die weder losgekauft noch freigelassen ist, dann soll der Fall untersucht werden; sterben sollen sie nicht, da sie nicht freigelassen war.
Levitikus Lev 3 19 21 Er soll als sein Schuldopfer für den Herrn einen Widder zum Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
Levitikus Lev 3 19 22 Mit diesem Widder soll der Priester ihn vor dem Herrn von der begangenen Sünde entsühnen; so wird ihm die Sünde, die er begangen hat, vergeben.
Levitikus Lev 3 19 23 Wenn ihr in das Land kommt und einen Fruchtbaum pflanzt, sollt ihr seine Früchte behandeln, als ob sie seine Vorhaut wären. Drei Jahre lang sollen sie für euch etwas Unbeschnittenes sein, das man nicht essen darf.
Levitikus Lev 3 19 24 Im vierten Jahr sollen alle Früchte als Festgabe für den Herrn geheiligt sein.
Levitikus Lev 3 19 25 Erst im fünften Jahr dürft ihr die Früchte essen und den Ertrag für euch ernten. Ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 19 26 Ihr sollt nichts mit Blut essen. Wahrsagerei und Zauberei sollt ihr nicht treiben.
Levitikus Lev 3 19 27 Ihr sollt euer Kopfhaar nicht rundum abschneiden. Du sollst deinen Bart nicht stutzen.
Levitikus Lev 3 19 28 Für einen Toten dürft ihr keine Einschnitte auf eurem Körper anbringen und ihr dürft euch keine Zeichen einritzen lassen. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 19 29 Entweih nicht deine Tochter, indem du sie der Unzucht preisgibst, damit das Land nicht der Unzucht verfällt und voller Schandtat wird.
Levitikus Lev 3 19 30 Ihr sollt auf meine Sabbate achten und mein Heiligtum fürchten. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 19 31 Wendet euch nicht an die Totenbeschwörer und sucht nicht die Wahrsager auf; sie verunreinigen euch. Ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 19 32 Du sollst vor grauem Haar aufstehen, das Ansehen eines Greises ehren und deinen Gott fürchten. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 19 33 Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.
Levitikus Lev 3 19 34 Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 19 35 Ihr sollt kein Unrecht begehen bei Gericht, mit Längenmaß, Gewicht und Hohlmaß.
Levitikus Lev 3 19 36 Ihr sollt richtige Waagen, richtige Gewichtsteine, richtiges Efa und richtiges Hin haben. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten geführt hat.
Levitikus Lev 3 19 37 Ihr sollt auf alle meine Satzungen und alle meine Vorschriften achten und sie befolgen. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 20 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 20 2 Sag zu den Israeliten: Jeder Mann unter den Israeliten oder unter den Fremden in Israel, der eines seiner Kinder dem Moloch gibt, wird mit dem Tod bestraft. Die Bürger des Landes sollen ihn steinigen.
Levitikus Lev 3 20 3 Ich richte mein Angesicht gegen einen solchen und merze ihn aus seinem Volk aus, weil er eines seiner Kinder dem Moloch gegeben, dadurch mein Heiligtum verunreinigt und meinen heiligen Namen entweiht hat.
Levitikus Lev 3 20 4 Falls die Bürger des Landes ihre Augen diesem Mann gegenüber verschließen, wenn er eines seiner Kinder dem Moloch gibt, und ihn nicht töten,
Levitikus Lev 3 20 5 so richte ich mein Angesicht gegen ihn und seine Sippe und merze sie aus der Mitte ihres Volkes aus, ihn und alle, die sich mit ihm dem Molochdienst hingeben.
Levitikus Lev 3 20 6 Gegen einen, der sich an Totenbeschwörer und Wahrsager wendet und sich mit ihnen abgibt, richte ich mein Angesicht und merze ihn aus seinem Volk aus.
Levitikus Lev 3 20 7 Ihr sollt euch heiligen, um heilig zu sein; denn ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 20 8 Ihr sollt auf meine Satzungen achten und sie befolgen. Ich bin der Herr, der euch heiligt.
Levitikus Lev 3 20 9 Jeder, der seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft. Da er seinen Vater oder seine Mutter verflucht hat, soll sein Blut auf ihn kommen.
Levitikus Lev 3 20 10 Ein Mann, der mit der Frau seines Nächsten die Ehe bricht, wird mit dem Tod bestraft, der Ehebrecher samt der Ehebrecherin.
Levitikus Lev 3 20 11 Ein Mann, der mit der Frau seines Vaters schläft, hat die Scham seines Vaters entblößt. Beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.
Levitikus Lev 3 20 12 Schläft einer mit seiner Schwiegertochter, so werden beide mit dem Tod bestraft. Sie haben eine schändliche Tat begangen, ihr Blut soll auf sie kommen.
Levitikus Lev 3 20 13 Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.
Levitikus Lev 3 20 14 Heiratet einer eine Frau und ihre Mutter, so ist das Blutschande. Ihn und die beiden Frauen soll man verbrennen, damit es keine Blutschande unter euch gibt.
Levitikus Lev 3 20 15 Ein Mann, der einem Tier beiwohnt, wird mit dem Tod bestraft; auch das Tier sollt ihr töten.
Levitikus Lev 3 20 16 Nähert sich eine Frau einem Tier, um sich mit ihm zu begatten, dann sollst du die Frau und das Tier töten. Sie werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.
Levitikus Lev 3 20 17 Nimmt einer seine Schwester, eine Tochter seines Vaters oder eine Tochter seiner Mutter und sieht ihre Scham und sie sieht die seine, so ist es eine Schandtat. Sie sollen vor den Augen der Söhne ihres Volkes ausgemerzt werden. Er hat die Scham seiner Schwester entblößt; er muss die Folgen seiner Schuld tragen.
Levitikus Lev 3 20 18 Ein Mann, der mit einer Frau während ihrer Regel schläft und ihre Scham entblößt, hat ihre Blutquelle aufgedeckt und sie hat ihre Blutquelle entblößt; daher sollen beide aus ihrem Volk ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 20 19 Die Scham der Schwester deiner Mutter oder der Schwester deines Vaters sollst du nicht entblößen; denn wer seine eigene Verwandte entblößt, muss die Folgen seiner Schuld tragen.
Levitikus Lev 3 20 20 Ein Mann, der mit seiner Tante schläft, hat die Scham seines Onkels entblößt. Sie müssen die Folgen ihrer Sünde tragen; sie sollen kinderlos sterben.
Levitikus Lev 3 20 21 Nimmt einer die Frau seines Bruders, so ist das Befleckung. Er hat die Scham seines Bruders entblößt; sie sollen kinderlos bleiben.
Levitikus Lev 3 20 22 Ihr sollt auf alle meine Satzungen und Vorschriften achten und sie befolgen; dann wird euch das Land nicht ausspeien, in das ich euch führe, und ihr werdet dort wohnen können.
Levitikus Lev 3 20 23 Ihr sollt euch nicht nach den Bräuchen des Volkes richten, das ich vor euren Augen vertreibe; denn all diese Dinge haben sie getan, so dass es mich vor ihnen ekelte.
Levitikus Lev 3 20 24 Daher habe ich euch gesagt: Ihr seid es, die ihren Boden in Besitz nehmen sollen. Ich bin es, der ihn euch zum Besitz geben wird, ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch von diesen Völkern ausgesondert hat.
Levitikus Lev 3 20 25 So unterscheidet zwischen reinem und unreinem Vieh, zwischen unreinen und reinen Vögeln! Macht euch nicht selbst abscheulich mit diesen Tieren, diesen Vögeln, mit allem, was auf dem Boden kriecht. Ich habe es für euch als unrein unterschieden.
Levitikus Lev 3 20 26 Seid mir geheiligt; denn ich, der Herr, bin heilig und ich habe euch von all diesen Völkern ausgesondert, damit ihr mir gehört.
Levitikus Lev 3 20 27 Männer oder Frauen, in denen ein Toten- oder ein Wahrsagegeist ist, sollen mit dem Tod bestraft werden. Man soll sie steinigen, ihr Blut soll auf sie kommen.
Levitikus Lev 3 21 1 Der Herr sprach zu Mose: Rede zu den Priestern, den Söhnen Aarons, und sag zu ihnen: Keiner von ihnen darf sich an der Leiche eines seiner Stammesgenossen verunreinigen,
Levitikus Lev 3 21 2 außer an seinen nächsten Verwandten: seiner Mutter, seinem Vater, seinem Sohn, seiner Tochter oder seinem Bruder.
Levitikus Lev 3 21 3 An seiner unverheirateten Schwester, die seine nahe Verwandte blieb, da sie keinem Mann angehörte, darf er unrein werden.
Levitikus Lev 3 21 4 Nicht aber darf er an seiner Schwester, die mit einem Stammesgenossen verheiratet ist, unrein werden; er würde sich entweihen.
Levitikus Lev 3 21 5 Die Priester sollen sich auf ihrem Kopf keine Glatze scheren, ihren Bart nicht stutzen und an ihrem Körper keine Einschnitte machen.
Levitikus Lev 3 21 6 Sie sollen ihrem Gott geheiligt sein und den Namen ihres Gottes nicht entweihen. Denn sie sind es, die die Feueropfer des Herrn, die Speise ihres Gottes, darbringen; darum sollen sie heilig sein.
Levitikus Lev 3 21 7 Sie dürfen weder eine Dirne, noch eine Entehrte, noch eine Frau heiraten, die ihr Mann verstoßen hat; denn der Priester ist seinem Gott geweiht.
Levitikus Lev 3 21 8 Du sollst ihn heilig halten, denn er bringt die Speise deines Gottes dar. Heilig soll er dir sein, denn ich bin heilig, der Herr, der euch heiligt.
Levitikus Lev 3 21 9 Wenn sich die Tochter eines Priesters als Dirne entweiht, so entweiht sie ihren Vater; sie soll im Feuer verbrannt werden.
Levitikus Lev 3 21 10 Der Priester, der unter seinen Brüdern den höchsten Rang einnimmt, auf dessen Haupt das Salböl ausgegossen wurde und der durch das Anlegen der heiligen Gewänder eingesetzt ist, soll sein Haar nicht lose herunterhängen lassen, seine Kleider nicht zerreißen,
Levitikus Lev 3 21 11 sich an keinem Leichnam verunreinigen, auch nicht, wenn es sich um Vater oder Mutter handelt.
Levitikus Lev 3 21 12 Er soll sich nicht vom Heiligtum entfernen, um nicht das Heiligtum seines Gottes zu entweihen; denn die Weihe des Salböls seines Gottes ist auf ihm. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 21 13 Er soll nur eine Jungfrau heiraten.
Levitikus Lev 3 21 14 Eine Witwe, eine Verstoßene oder eine Entehrte, eine Dirne, darf er nicht heiraten; nur eine Jungfrau aus seinem Stamm darf er zur Frau nehmen;
Levitikus Lev 3 21 15 sonst würde er seine Nachkommenschaft unter seinen Stammesgenossen entweihen; denn ich, der Herr, bin es, der ihn heiligt.
Levitikus Lev 3 21 16 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 21 17 Sag zu Aaron: Keiner deiner Nachkommen, auch in den kommenden Generationen, der ein Gebrechen hat, darf herantreten, um die Speise seines Gottes darzubringen.
Levitikus Lev 3 21 18 Denn keiner mit einem Gebrechen darf herantreten: kein Blinder oder Lahmer, kein im Gesicht oder am Körper Entstellter,
Levitikus Lev 3 21 19 kein Mann, der einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat,
Levitikus Lev 3 21 20 keiner mit Buckel, Muskelschwund, Augenstar, Krätze, Flechte oder Hodenquetschung.
Levitikus Lev 3 21 21 Keiner der Nachkommen Aarons, des Priesters, darf herantreten, um die Feueropfer des Herrn darzubringen, wenn er ein Gebrechen hat. Er hat ein Gebrechen, er darf nicht herantreten, um die Speise seines Gottes darzubringen.
Levitikus Lev 3 21 22 Doch darf er von der Speise seines Gottes, von den hochheiligen und heiligen Dingen, essen,
Levitikus Lev 3 21 23 aber nicht zum Vorhang kommen und sich nicht dem Altar nähern; denn er hat ein Gebrechen und darf meine heiligen Gegenstände nicht entweihen; denn ich bin der Herr, der sie geheiligt hat.
Levitikus Lev 3 21 24 Das sagte Mose zu Aaron, zu dessen Söhnen und zu allen Israeliten.
Levitikus Lev 3 22 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 22 2 Sag zu Aaron und seinen Söhnen, sie sollen sich mit den heiligen Opfergaben der Israeliten in Acht nehmen, um meinen heiligen Namen nicht zu entweihen; sie müssen für mich heilig gehalten werden. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 22 3 Sag zu ihnen: Jeder aus euren Nachkommen, auch in den kommenden Generationen, der sich im Zustand der Unreinheit den heiligen Opfergaben nähert, die die Israeliten dem Herrn weihen, soll ausgemerzt und aus meiner Gegenwart weggeschafft werden. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 22 4 Keiner aus den Nachkommen Aarons, der aussätzig ist oder einen Ausfluss hat, darf von den heiligen Gaben essen, ehe er rein ist. Wer irgendetwas berührt hat, das durch eine Leiche unrein wurde, wer einen Samenerguss hatte,
Levitikus Lev 3 22 5 wer Kleintiere berührt hat und sich damit verunreinigte oder einen Menschen, der ihn durch eine eigene Unreinheit befleckte,
Levitikus Lev 3 22 6 jeder, der solche Berührungen hatte, soll bis zum Abend unrein sein und darf von den heiligen Gaben erst essen, nachdem er seinen Körper in Wasser gebadet hat.
Levitikus Lev 3 22 7 Mit Sonnenuntergang soll er wieder rein sein und darf danach von den heiligen Gaben essen; denn sie sind sein Lebensunterhalt.
Levitikus Lev 3 22 8 Er darf kein verendetes oder zerrissenes Tier essen; er würde sich dadurch verunreinigen. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 22 9 Sie sollen auf meine Anordnungen achten und keine Sünde auf sich laden; sie sollen sterben, falls sie sie entweihen. Ich, der Herr, bin es, der sie heiligt.
Levitikus Lev 3 22 10 Kein Laie darf Heiliges essen; weder der Hausgenosse eines Priesters noch sein Lohnarbeiter darf etwas Heiliges essen.
Levitikus Lev 3 22 11 Aber wenn ein Priester eine Person mit seinem Geld als Eigentum erwirbt, darf sie davon essen wie einer, der in seinem Haus geboren ist; sie dürfen von seiner Nahrung essen.
Levitikus Lev 3 22 12 Wenn eine Priestertochter einen Laien heiratet, darf sie vom Anteil des Erhebungsritus, von den heiligen Gaben nicht essen;
Levitikus Lev 3 22 13 aber wenn sie verwitwet oder verstoßen ist und keine Kinder hat und deshalb in das Haus ihres Vaters zurückkehrt, darf sie wie in ihrer Jugend vom Lebensunterhalt ihres Vaters essen; kein Laie aber darf davon essen.
Levitikus Lev 3 22 14 Wenn einer ohne Vorsatz etwas Heiliges isst, soll er es dem Priester ersetzen und ein Fünftel des Wertes hinzufügen.
Levitikus Lev 3 22 15 Die Priester dürfen die heiligen Gaben der Israeliten, die sie dem Herrn darbieten, nicht entweihen.
Levitikus Lev 3 22 16 Sie würden den Israeliten Schuld aufladen, die zu einem Schuldopfer verpflichtet, wenn sie ihre heiligen Gaben äßen; denn ich bin der Herr, der diese Gaben geheiligt hat.
Levitikus Lev 3 22 17 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 22 18 Rede zu Aaron, seinen Söhnen und allen Israeliten und sag zu ihnen: Jeder aus dem Haus Israel oder von den Fremden in Israel, der seine Opfergabe wegen eines Gelübdes oder freiwillig bringt und sie für den Herrn als Brandopfer darbringt,
Levitikus Lev 3 22 19 muss, damit ihr Annahme findet, ein fehlerloses, männliches Tier von den Rindern, Schafen oder Ziegen darbringen.
Levitikus Lev 3 22 20 Ihr dürft kein Tier mit einem Gebrechen darbringen, denn ihr würdet damit keine Annahme finden.
Levitikus Lev 3 22 21 Wenn jemand ein Heilsopfer für den Herrn darbringt, sei es, um ein Gelübde zu erfüllen, oder sei es als freiwillige Gabe, so soll es ein fehlerloses Rind oder Schaf oder eine fehlerlose Ziege sein, um Annahme zu finden; es darf kein Gebrechen haben.
Levitikus Lev 3 22 22 Ihr dürft dem Herrn kein Tier opfern, das blind, verstümmelt, krätzig, aussätzig, eitrig ist oder zerbrochene Gliedmaßen hat. Kein Stück von solchen Tieren dürft ihr auf den Altar als ein Feueropfer für den Herrn legen.
Levitikus Lev 3 22 23 Ein entstelltes oder verstümmeltes Rind oder Schaf kannst du als freiwillige Opfergabe verwenden, aber als Einlösung eines Gelübdes ist es missfällig.
Levitikus Lev 3 22 24 Ihr dürft dem Herrn kein Tier darbringen, das zerdrückte, zerschlagene, ausgerissene oder abgeschnittene Hoden hat. Ihr dürft das in eurem Land nicht tun
Levitikus Lev 3 22 25 und ihr dürft kein solches Tier aus der Hand eines Fremden erwerben, um es als Speise eures Gottes darzubringen. Ein derartiger Eingriff an ihnen bewirkt ein Gebrechen; sie würden euch keine Annahme bringen.
Levitikus Lev 3 22 26 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 22 27 Wenn ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege geboren wird, soll das Junge sieben Tage bei seiner Mutter bleiben. Vom achten Tag an ist es als Feueropfer für den Herrn annehmbar.
Levitikus Lev 3 22 28 Ein Rind oder Schaf sollt ihr nicht an einem Tag zugleich mit seinem Jungen schlachten.
Levitikus Lev 3 22 29 Wenn ihr dem Herrn ein Dankopfer darbringt, opfert es so, dass es angenommen werden kann.
Levitikus Lev 3 22 30 Man soll es noch am selben Tag essen, ohne etwas davon bis zum Morgen übrig zu lassen. Ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 22 31 Ihr sollt auf meine Gebote achten und sie befolgen; ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 22 32 Ihr sollt meinen heiligen Namen nicht entweihen, damit ich inmitten der Israeliten geheiligt werde; ich, der Herr, bin es, der euch heiligt.
Levitikus Lev 3 22 33 Ich, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, um euer Gott zu sein, ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 23 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 23 2 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Die Feste des Herrn, die ihr als Tage heiliger Versammlung ausrufen sollt, sind folgende:
Levitikus Lev 3 23 3 Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist vollständiger Ruhetag, ein Tag heiliger Versammlung, an dem ihr keinerlei Arbeit verrichten dürft. Es ist ein Feiertag zur Ehre des Herrn überall, wo ihr wohnt.
Levitikus Lev 3 23 4 Das sind die Feste des Herrn, Tage heiliger Versammlungen, die ihr zur festgesetzten Zeit ausrufen sollt:
Levitikus Lev 3 23 5 Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, zur Abenddämmerung, ist Pascha zur Ehre des Herrn.
Levitikus Lev 3 23 6 Am fünfzehnten Tag dieses Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote zur Ehre des Herrn. Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen.
Levitikus Lev 3 23 7 Am ersten Tag habt ihr heilige Versammlung; ihr dürft keine schwere Arbeit verrichten.
Levitikus Lev 3 23 8 Sieben Tage hindurch sollt ihr ein Feueropfer für den Herrn darbringen. Am siebten Tag ist heilige Versammlung; da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
Levitikus Lev 3 23 9 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 23 10 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch gebe, und wenn ihr dort die Ernte einbringt, sollt ihr dem Priester die erste Garbe eurer Ernte bringen.
Levitikus Lev 3 23 11 Er soll sie vor dem Herrn hin- und herschwingen und sie so darbringen, damit ihr Annahme findet. Am Tag nach dem Sabbat soll der Priester den Ritus ausführen.
Levitikus Lev 3 23 12 Am Tag, an dem ihr die Garbe darbringt, sollt ihr dem Herrn auch ein fehlerloses einjähriges Schaf als Brandopfer herrichten,
Levitikus Lev 3 23 13 dazu als Speiseopfer zwei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist. Das Ganze soll ein Feueropfer für den Herrn zum beruhigenden Duft sein; dazu kommt ein viertel Hin Wein als Trankopfer.
Levitikus Lev 3 23 14 Vor diesem Tag, bevor ihr eurem Gott die Opfergabe gebracht habt, dürft ihr kein Brot und kein geröstetes oder frisches Korn essen. Das gelte als feste Regel bei euch von Generation zu Generation überall, wo ihr wohnt.
Levitikus Lev 3 23 15 Vom Tag nach dem Sabbat, an dem ihr die Garbe für die Darbringung gebracht habt, sollt ihr sieben volle Wochen zählen.
Levitikus Lev 3 23 16 Zählt fünfzig Tage bis zum Tag nach dem siebten Sabbat, und dann bringt dem Herrn ein neues Speiseopfer dar!
Levitikus Lev 3 23 17 Bringt als Erstlingsgaben für den Herrn aus euren Wohnsitzen zwei Brote dar, gebacken aus zwei zehntel Efa Feinmehl mit Sauerteig.
Levitikus Lev 3 23 18 Zum Brot bringt sieben fehlerlose einjährige Lämmer, einen Jungstier und zwei Widder als Brandopfer für den Herrn dar, dazu das Speiseopfer sowie das Trankopfer als ein Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn.
Levitikus Lev 3 23 19 Bereitet auch einen Ziegenbock als Sündopfer und zwei einjährige Lämmer als Heilsopfer zu!
Levitikus Lev 3 23 20 Der Priester soll sie, zusammen mit dem Brot der Erstlingsgaben, vor dem Herrn hin- und herschwingen und sie so darbringen; sie sind mit den beiden Lämmern heilige Gaben für den Herrn, die dem Priester gehören.
Levitikus Lev 3 23 21 Am selben Tag ruft eine heilige Versammlung aus und haltet sie ab! Da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation überall, wo ihr wohnt.
Levitikus Lev 3 23 22 Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollst du dein Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten und keine Nachlese deiner Ernte halten. Du sollst das dem Armen und dem Fremden überlassen. Ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 23 23 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 23 24 Sag zu den Israeliten: Im siebten Monat, am ersten Tag des Monats, ist für euch Ruhetag, in Erinnerung gerufen durch Lärmblasen, eine heilige Versammlung.
Levitikus Lev 3 23 25 Da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten und ihr sollt dem Herrn ein Feueropfer darbringen.
Levitikus Lev 3 23 26 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 23 27 Am zehnten Tag dieses siebten Monats ist der Versöhnungstag. Da sollt ihr heilige Versammlung halten. Ihr sollt euch Enthaltung auferlegen und dem Herrn ein Feueropfer darbringen.
Levitikus Lev 3 23 28 An ebendiesem Tag dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten, denn es ist der Versöhnungstag, an dem man euch vor dem Herrn, eurem Gott, entsühnt.
Levitikus Lev 3 23 29 Denn jede Person, die sich an diesem Tag nicht Enthaltung auferlegt, soll aus ihren Stammesgenossen ausgemerzt werden.
Levitikus Lev 3 23 30 Wer an diesem Tag irgendeine Arbeit verrichtet, den werde ich aus der Mitte seines Volkes austilgen.
Levitikus Lev 3 23 31 Ihr dürft keinerlei Arbeit tun. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation überall, wo ihr wohnt.
Levitikus Lev 3 23 32 Dieser Tag ist für euch ein vollständiger Ruhetag. Ihr sollt euch Enthaltung auferlegen. Vom Abend des neunten Tags in diesem Monat bis zum folgenden Abend sollt ihr Ruhetag halten.
Levitikus Lev 3 23 33 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 23 34 Sag zu den Israeliten: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats ist sieben Tage hindurch das Laubhüttenfest zur Ehre des Herrn.
Levitikus Lev 3 23 35 Am ersten Tag, einem Tag heiliger Versammlung, dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
Levitikus Lev 3 23 36 Sieben Tage hindurch sollt ihr ein Feueropfer für den Herrn darbringen. Am achten Tag habt ihr heilige Versammlung und ihr sollt ein Feueropfer für den Herrn darbringen. Es ist der Tag der Festversammlung; da dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
Levitikus Lev 3 23 37 Das sind die Festzeiten des Herrn, die ihr als Tage heiliger Versammlung ausrufen sollt, dazu bestimmt, für den Herrn Feueropfer, Brandopfer, Speiseopfer, Schlachtopfer und Trankopfer darzubringen, dem jeweiligen Tag entsprechend,
Levitikus Lev 3 23 38 abgesehen von den Sabbaten des Herrn und abgesehen von euren Geschenken, den gelobten und freiwilligen Gaben, die ihr dem Herrn gebt.
Levitikus Lev 3 23 39 Am fünfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes erntet, feiert sieben Tage lang das Fest des Herrn! Am ersten und am achten Tag ist Ruhetag.
Levitikus Lev 3 23 40 Am ersten Tag nehmt schöne Baumfrüchte, Palmwedel, Zweige von dicht belaubten Bäumen und von Bachweiden und seid sieben Tage lang vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich!
Levitikus Lev 3 23 41 Feiert dieses Fest zur Ehre des Herrn jährlich sieben Tage lang! Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation. Ihr sollt dieses Fest im siebten Monat feiern.
Levitikus Lev 3 23 42 Sieben Tage sollt ihr in Hütten wohnen. Alle Einheimischen in Israel sollen in Hütten wohnen,
Levitikus Lev 3 23 43 damit eure kommenden Generationen wissen, dass ich die Israeliten in Hütten wohnen ließ, als ich sie aus Ägypten herausführte. Ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 23 44 Da teilte Mose den Israeliten die Festzeiten des Herrn mit.
Levitikus Lev 3 24 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 24 2 Befiehl den Israeliten, dass sie dir für den Leuchter reines Öl aus zerstoßenen Oliven bringen, damit man ständig eine Lampe brennen lassen kann.
Levitikus Lev 3 24 3 Im Offenbarungszelt, vor dem Vorhang der Lade, soll Aaron diese Lampe aufstellen. Sie soll hier vor dem Herrn ständig vom Abend bis zum Morgen brennen. Das gelte bei euch als feste Regel von Generation zu Generation.
Levitikus Lev 3 24 4 Aaron soll die Lampen auf dem Leuchter aus reinem Gold vor dem Herrn ständig in Ordnung halten.
Levitikus Lev 3 24 5 Du sollst Feinmehl nehmen und daraus zwölf Kuchen backen; aus zwei zehntel Efa Feinmehl soll jeder einzelne Kuchen zubereitet sein.
Levitikus Lev 3 24 6 Dann sollst du sie in zwei Schichten, sechs in jeder Schicht, auf den Tisch aus reinem Gold vor den Herrn legen.
Levitikus Lev 3 24 7 Auf jede Schicht sollst du reinen Weihrauch tun; er soll der Gedächtnisanteil des Brotes sein, ein Feueropfer für den Herrn.
Levitikus Lev 3 24 8 Sabbat für Sabbat soll man die Brote vor dem Herrn zurichten als dauernde Bundesleistung von Seiten der Israeliten.
Levitikus Lev 3 24 9 Sie gehören Aaron und seinen Söhnen, die sie an einem heiligen Ort essen sollen; denn sie sind für ihn etwas Hochheiliges, ein dauerndes Anrecht von den Feueropfern des Herrn.
Levitikus Lev 3 24 10 Der Sohn einer Israelitin und eines Ägypters ging unter die Israeliten. Im Lager geriet er in Streit mit einem Mann, der Israelit war.
Levitikus Lev 3 24 11 Der Sohn der Israelitin schmähte den Gottesnamen und fluchte. Da brachten sie ihn zu Mose. Der Name der Mutter war Schelomit; sie war die Tochter Dibris aus dem Stamm Dan.
Levitikus Lev 3 24 12 Man nahm ihn in Gewahrsam, um auf einen Spruch des Herrn hin zu entscheiden.
Levitikus Lev 3 24 13 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 24 14 Lass den, der den Fluch ausgesprochen hat, aus dem Lager hinausführen! Alle, die es gehört haben, sollen ihm ihre Hände auf den Kopf legen; dann soll ihn die ganze Gemeinde steinigen.
Levitikus Lev 3 24 15 Sag den Israeliten: Jeder, der seinem Gott flucht, muss die Folgen seiner Sünde tragen.
Levitikus Lev 3 24 16 Wer den Namen des Herrn schmäht, wird mit dem Tod bestraft; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Der Fremde muss ebenso wie der Einheimische getötet werden, wenn er den Gottesnamen schmäht.
Levitikus Lev 3 24 17 Wer einen Menschen erschlägt, wird mit dem Tod bestraft.
Levitikus Lev 3 24 18 Wer ein Stück Vieh erschlägt, muss es ersetzen: Leben für Leben.
Levitikus Lev 3 24 19 Wenn jemand einen Stammesgenossen verletzt, soll man ihm antun, was er getan hat:
Levitikus Lev 3 24 20 Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Der Schaden, den er einem Menschen zugefügt hat, soll ihm zugefügt werden.
Levitikus Lev 3 24 21 Wer ein Stück Vieh erschlägt, muss es ersetzen; wer aber einen Menschen erschlägt, wird mit dem Tod bestraft.
Levitikus Lev 3 24 22 Gleiches Recht soll bei euch für den Fremden wie für den Einheimischen gelten; denn ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 24 23 Nachdem Mose so zu den Israeliten gesprochen hatte, führten sie den, der den Fluch ausgesprochen hatte, aus dem Lager hinaus und steinigten ihn. So erfüllten sie, was der Herr dem Mose aufgetragen hatte.
Levitikus Lev 3 25 1 Der Herr sprach zu Mose auf dem Berg Sinai:
Levitikus Lev 3 25 2 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch gebe, soll das Land Sabbatruhe zur Ehre des Herrn halten.
Levitikus Lev 3 25 3 Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen, sechs Jahre sollst du deinen Weinberg beschneiden und seinen Ertrag ernten.
Levitikus Lev 3 25 4 Aber im siebten Jahr soll das Land eine vollständige Sabbatruhe zur Ehre des Herrn halten: Dein Feld sollst du nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden.
Levitikus Lev 3 25 5 Den Nachwuchs deiner Ernte sollst du nicht ernten und die Trauben deines nicht beschnittenen Weinstockes sollst du nicht lesen. Für das Land soll es ein Jahr der Sabbatruhe sein.
Levitikus Lev 3 25 6 Der Sabbat des Landes selbst soll euch ernähren: dich, deinen Knecht, deine Magd, deinen Lohnarbeiter, deinen Halbbürger, alle, die bei dir leben.
Levitikus Lev 3 25 7 Auch deinem Vieh und den Tieren in deinem Land wird sein ganzer Ertrag zur Nahrung dienen.
Levitikus Lev 3 25 8 Du sollst sieben Jahreswochen, siebenmal sieben Jahre, zählen; die Zeit von sieben Jahreswochen ergibt für dich neunundvierzig Jahre.
Levitikus Lev 3 25 9 Im siebten Monat, am zehnten Tag des Monats, sollst du das Signalhorn ertönen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr das Horn im ganzen Land ertönen lassen.
Levitikus Lev 3 25 10 Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren.
Levitikus Lev 3 25 11 Dieses fünfzigste Jahr gelte euch als Jubeljahr. Ihr sollt nicht säen, den Nachwuchs nicht abernten, die unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen.
Levitikus Lev 3 25 12 Denn es ist ein Jubeljahr, es soll euch als heilig gelten. Vom Feld weg sollt ihr den Ertrag essen.
Levitikus Lev 3 25 13 In diesem Jubeljahr soll jeder von euch zu seinem Besitz zurückkehren.
Levitikus Lev 3 25 14 Wenn du deinem Stammesgenossen etwas verkaufst oder von ihm etwas kaufst, sollt ihr einander nicht übervorteilen.
Levitikus Lev 3 25 15 Kaufst du von deinem Stammesgenossen, so berücksichtige die Zahl der Jahre nach dem Jubeljahr; verkauft er dir, dann soll er die noch ausstehenden Ertragsjahre berücksichtigen.
Levitikus Lev 3 25 16 Je höher die Anzahl der Jahre, desto höher berechne den Kaufpreis; je geringer die Anzahl der Jahre, desto weniger verlang von ihm; denn es ist die Zahl von Ernteerträgen, die er dir verkauft.
Levitikus Lev 3 25 17 Ihr sollt einander nicht übervorteilen. Fürchte deinen Gott; denn ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 25 18 Ihr sollt meine Satzungen befolgen und auf meine Vorschriften achten und sie ausführen; dann werdet ihr im Land in Sicherheit wohnen.
Levitikus Lev 3 25 19 Das Land wird seine Frucht geben, ihr werdet euch satt essen und in Sicherheit darin wohnen.
Levitikus Lev 3 25 20 Wenn ihr aber fragt: Was sollen wir im siebten Jahr essen, wenn wir nicht säen und unseren Ertrag nicht ernten dürfen? -
Levitikus Lev 3 25 21 Seht, ich werde für euch im sechsten Jahr meinen Segen aufbieten und er wird den Ertrag für drei Jahre geben.
Levitikus Lev 3 25 22 Wenn ihr im achten Jahr sät, werdet ihr noch bis zum neunten Jahr vom alten Ertrag essen können; bis der Ertrag dieses Jahres kommt, werdet ihr vom alten essen können.
Levitikus Lev 3 25 23 Das Land darf nicht endgültig verkauft werden; denn das Land gehört mir und ihr seid nur Fremde und Halbbürger bei mir.
Levitikus Lev 3 25 24 Für jeden Grundbesitz sollt ihr ein Rückkaufrecht auf das Land gewähren.
Levitikus Lev 3 25 25 Wenn dein Bruder verarmt und etwas von seinem Grundbesitz verkauft, soll sein Verwandter als Löser für ihn eintreten und den verkauften Boden seines Bruders auslösen.
Levitikus Lev 3 25 26 Hat einer keinen Löser, hat er aber die nötigen Mittel für den Rückkauf selbst aufgebracht,
Levitikus Lev 3 25 27 dann soll er die Jahre seit dem Verkauf anrechnen und den Restbetrag dem Käufer zurückzahlen; sein Grundbesitz fällt an ihn zurück.
Levitikus Lev 3 25 28 Bringt er die nötigen Mittel für diese Ersatzleistung nicht auf, dann soll der verkaufte Grund bis zum Jubeljahr im Besitz des Käufers bleiben. Im Jubeljahr wird das Grundstück frei und es kommt wieder zu seinem Besitz.
Levitikus Lev 3 25 29 Verkauft jemand ein Wohnhaus in einer ummauerten Stadt, so besteht das Rückkaufrecht bis zum Ablauf des Jahres, das dem Verkauf folgt; sein Rückkaufrecht ist zeitlich beschränkt.
Levitikus Lev 3 25 30 Erfolgt der Rückkauf bis zum Ablauf des Jahres nicht, dann soll das Haus innerhalb der ummauerten Stadt dem Käufer und seinen Nachkommen endgültig verbleiben; er braucht es im Jubeljahr nicht zu verlassen.
Levitikus Lev 3 25 31 Aber die Häuser in Dörfern, die nicht von Mauern umgeben sind, werden als Bestandteil des freien Feldes betrachtet; für sie besteht ein Rückkaufrecht und der Käufer muss es im Jubeljahr verlassen.
Levitikus Lev 3 25 32 Für die Städte der Leviten, die Häuser der Städte, die ihr Erbbesitz sind, gilt: Die Leviten haben ein zeitlich unbegrenztes Rückkaufrecht.
Levitikus Lev 3 25 33 Wenn einer von den Leviten auf Einlösung verzichtet, fällt im Jubeljahr das Haus in der Stadt als Erbbesitz zurück; denn die Häuser in den Städten der Leviten sind deren Eigentum mitten unter den Israeliten.
Levitikus Lev 3 25 34 Das Weideland, das zu diesen Städten gehört, kann nicht verkauft werden; denn es ist zeitlich unbegrenzt ihr Eigentum.
Levitikus Lev 3 25 35 Wenn dein Bruder verarmt und sich neben dir nicht halten kann, sollst du ihn, auch einen Fremden oder Halbbürger, unterstützen, damit er neben dir leben kann.
Levitikus Lev 3 25 36 Nimm von ihm keinen Zins und Wucher! Fürchte deinen Gott und dein Bruder soll neben dir leben können.
Levitikus Lev 3 25 37 Du sollst ihm weder dein Geld noch deine Nahrung gegen Zins und Wucher geben.
Levitikus Lev 3 25 38 Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, um euch Kanaan zu geben und euer Gott zu sein.
Levitikus Lev 3 25 39 Wenn ein Bruder bei dir verarmt und sich dir verkauft, darfst du ihm keine Sklavenarbeit auferlegen;
Levitikus Lev 3 25 40 er soll dir wie ein Lohnarbeiter oder ein Halbbürger gelten und bei dir bis zum Jubeljahr arbeiten.
Levitikus Lev 3 25 41 Dann soll er von dir frei weggehen, er und seine Kinder, und soll zu seiner Sippe, zum Eigentum seiner Väter zurückkehren.
Levitikus Lev 3 25 42 Denn sie sind meine Knechte; ich habe sie aus Ägypten herausgeführt; sie sollen nicht verkauft werden, wie ein Sklave verkauft wird.
Levitikus Lev 3 25 43 Du sollst nicht mit Gewalt über ihn herrschen. Fürchte deinen Gott!
Levitikus Lev 3 25 44 Die Sklaven und Sklavinnen, die euch gehören sollen, kauft von den Völkern, die rings um euch wohnen; von ihnen könnt ihr Sklaven und Sklavinnen erwerben.
Levitikus Lev 3 25 45 Auch von den Kindern der Halbbürger, die bei euch leben, aus ihren Sippen, die mit euch leben, von den Kindern, die sie in eurem Land gezeugt haben, könnt ihr Sklaven erwerben. Sie sollen euer Eigentum sein
Levitikus Lev 3 25 46 und ihr dürft sie euren Söhnen vererben, damit diese sie als dauerndes Eigentum besitzen; ihr sollt sie als Sklaven haben. Aber was eure Brüder, die Israeliten, angeht, so soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.
Levitikus Lev 3 25 47 Wenn ein Fremder oder ein Halbbürger bei dir zu Vermögen kommt, aber dein Bruder von ihm wirtschaftlich abhängig wird und sich ihm oder einem Nachkommen aus der Familie eines Fremden verkauft,
Levitikus Lev 3 25 48 dann soll es, wenn er sich verkauft hat, für ihn ein Loskaufrecht geben: Einer seiner Brüder soll ihn auslösen.
Levitikus Lev 3 25 49 Auslösen sollen ihn sein Onkel, der Sohn seines Onkels oder sonst ein Verwandter aus seiner Sippe. Falls seine eigenen Mittel ausreichen, kann er sich selbst loskaufen.
Levitikus Lev 3 25 50 Er soll mit dem, der ihn gekauft hat, die Jahre zwischen dem Verkaufs- und dem Jubeljahr berechnen; die Summe des Verkaufspreises soll auf die Zahl der Jahre verteilt werden, wobei die verbrachte Zeit wie die eines Lohnarbeiters gilt.
Levitikus Lev 3 25 51 Wenn noch viele Jahre abzudienen sind, soll er ihrer Zahl entsprechend den Lösepreis von seiner Kaufsumme absetzen.
Levitikus Lev 3 25 52 Wenn nur noch wenige Jahre bis zum Jubeljahr übrig sind, soll er es ihm berechnen; den Jahren entsprechend soll er den Lösepreis bezahlen.
Levitikus Lev 3 25 53 Er gelte wie ein Lohnarbeiter Jahr um Jahr bei seinem Herrn; dieser soll nicht vor deinen Augen mit Gewalt über ihn herrschen.
Levitikus Lev 3 25 54 Wenn er in der Zwischenzeit nicht losgekauft wird, soll er im Jubeljahr freigelassen werden, er und seine Kinder.
Levitikus Lev 3 25 55 Denn mir gehören die Israeliten als Knechte, meine Knechte sind sie; ich habe sie aus Ägypten herausgeführt, ich, der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 26 1 Ihr sollt euch keine Götzen machen, euch weder ein Gottesbild noch ein Steinmal aufstellen und in eurem Land keine Steine mit Bildwerken aufrichten, um euch vor ihnen niederzuwerfen; denn ich bin der Herr, euer Gott.
Levitikus Lev 3 26 2 Ihr sollt auf meine Sabbate achten und mein Heiligtum fürchten; ich bin der Herr.
Levitikus Lev 3 26 3 Wenn ihr nach meinen Satzungen handelt, auf meine Gebote achtet und sie befolgt,
Levitikus Lev 3 26 4 so gebe ich euch Regen zur rechten Zeit; die Erde liefert ihren Ertrag, und der Baum des Feldes gibt seine Früchte;
Levitikus Lev 3 26 5 die Dreschzeit reicht bei euch bis zur Weinlese und die Weinlese bis zur Aussaat. Ihr esst euch satt an eurem Brot und wohnt in eurem Land in Sicherheit.
Levitikus Lev 3 26 6 Ich schaffe Frieden im Land: Ihr legt euch nieder und niemand schreckt euch auf. Ich lasse die Raubtiere aus dem Land verschwinden. Kein Schwert kommt über euer Land.
Levitikus Lev 3 26 7 Verfolgt ihr eure Feinde, so werden sie vor euren Augen dem Schwert verfallen.
Levitikus Lev 3 26 8 Fünf von euch werden hundert verfolgen, hundert von euch werden zehntausend verfolgen und eure Feinde werden vor euren Augen dem Schwert verfallen.
Levitikus Lev 3 26 9 Euch wende ich mich zu, mache euch fruchtbar und zahlreich und halte meinen Bund mit euch aufrecht.
Levitikus Lev 3 26 10 Ihr werdet noch von der alten Ernte zu essen haben und das Alte hinausschaffen müssen, um Platz für das Neue zu haben.
Levitikus Lev 3 26 11 Ich schlage meine Wohnstätte in eurer Mitte auf und habe gegen euch keine Abneigung.
Levitikus Lev 3 26 12 Ich gehe in eurer Mitte; ich bin euer Gott und ihr seid mein Volk.
Levitikus Lev 3 26 13 Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Land der Ägypter herausgeführt hat, sodass ihr nicht mehr ihre Sklaven zu sein braucht. Ich habe eure Jochstangen zerbrochen und euch wieder aufrecht gehen lassen.
Levitikus Lev 3 26 14 Aber wenn ihr auf mich nicht hört und alle diese Gebote nicht befolgt,
Levitikus Lev 3 26 15 wenn ihr meine Satzungen missachtet, meine Vorschriften verabscheut und meinen Bund brecht, indem ihr keines meiner Gebote befolgt,
Levitikus Lev 3 26 16 so tue auch ich euch Folgendes an: Ich biete gegen euch Bestürzung auf, Schwindsucht und Fieber, die das Augenlicht zum Verlöschen bringen und den Atem ersticken. Ihr sät euer Saatgut vergeblich; eure Feinde werden es verzehren.
Levitikus Lev 3 26 17 Ich wende mein Angesicht gegen euch und ihr werdet von euren Feinden geschlagen. Eure Gegner treten euch nieder; ihr flieht, selbst wenn euch niemand verfolgt.
Levitikus Lev 3 26 18 Wenn ihr dann immer noch nicht auf mich hört, fahre ich fort, euch zu züchtigen; siebenfach züchtige ich euch für eure Sünden.
Levitikus Lev 3 26 19 Ich breche eure stolze Macht und mache euren Himmel wie Eisen und euer Land wie Bronze.
Levitikus Lev 3 26 20 Eure Kraft verbraucht sich vergeblich, euer Land liefert keinen Ertrag mehr und die Bäume im Land tragen keine Früchte mehr.
Levitikus Lev 3 26 21 Wenn ihr mir feindlich begegnet und nicht auf mich hören wollt, werde ich noch weitere Schläge über euch kommen lassen, siebenfach, wie es euren Sünden entspricht.
Levitikus Lev 3 26 22 Ich lasse auf euch die wilden Tiere los, die euer Land entvölkern, euer Vieh vernichten und euch an Zahl so verringern, dass eure Wege veröden.
Levitikus Lev 3 26 23 Wenn ihr euch dadurch noch nicht warnen lasst und mir weiterhin feindlich begegnet,
Levitikus Lev 3 26 24 begegne auch ich euch feindlich und schlage auch ich euch siebenfach für eure Sünden.
Levitikus Lev 3 26 25 Ich lasse über euch das Schwert kommen, das Rache für den Bund nehmen wird. Zieht ihr euch in eure Städte zurück, so sende ich die Pest in eure Mitte und ihr geratet in Feindeshand.
Levitikus Lev 3 26 26 Ich entziehe euch dann euren Vorrat an Brot, sodass zehn Frauen euer Brot in einem einzigen Backofen backen, dass man euch das Brot abgewogen zuteilt und ihr euch nicht satt essen könnt.
Levitikus Lev 3 26 27 Und wenn ihr daraufhin noch immer nicht auf mich hört und mir immer noch feindlich begegnet,
Levitikus Lev 3 26 28 begegne auch ich euch im Zorn und züchtige euch siebenfach für eure Sünden.
Levitikus Lev 3 26 29 Ihr esst das Fleisch eurer Söhne und Töchter.
Levitikus Lev 3 26 30 Ich vernichte eure Kulthöhen, zerstöre eure Räucheraltäre, häufe eure Leichen über die Leichen eurer Götzen und verabscheue euch.
Levitikus Lev 3 26 31 Ich mache eure Städte zu Ruinen, verwüste eure Heiligtümer und will den beruhigenden Duft eurer Opfer nicht mehr riechen.
Levitikus Lev 3 26 32 Ich selbst verwüste das Land; eure Feinde, die sich darin niederlassen, werden darüber entsetzt sein.
Levitikus Lev 3 26 33 Euch aber zerstreue ich unter die Völker und zücke hinter euch das Schwert. Euer Land wird zur Wüste und eure Städte werden zu Ruinen.
Levitikus Lev 3 26 34 Dann erhält das Land seine Sabbate ersetzt, in der ganzen Zeit der Verwüstung, während ihr im Land eurer Feinde seid. Dann hat das Land Ruhe und erhält Ersatz für seine Sabbate.
Levitikus Lev 3 26 35 Während der ganzen Zeit der Verwüstung hat es Sabbatruhe, die es an euren Sabbaten nicht hatte, als ihr noch darin wohntet.
Levitikus Lev 3 26 36 In das Herz derer, die von euch überleben, bringe ich Angst in den Ländern ihrer Feinde; das bloße Rascheln verwelkter Blätter jagt sie auf und sie fliehen, wie man vor dem Schwert flieht; sie fallen, ohne dass jemand sie verfolgt.
Levitikus Lev 3 26 37 Sie stürzen übereinander wie vor dem Schwert, ohne dass jemand sie verfolgt. Ihr könnt vor euren Feinden nicht standhalten,
Levitikus Lev 3 26 38 ihr geht unter den Völkern zugrunde und das Land eurer Feinde frisst euch.
Levitikus Lev 3 26 39 Diejenigen von euch, die dann noch überleben, siechen dahin in den Ländern eurer Feinde wegen ihrer Sünden, auch wegen der Sünden ihrer Väter, sodass sie, gleich ihnen, dahinsiechen.
Levitikus Lev 3 26 40 Dann werden sie die Schuld eingestehen, die sie selbst und ihre Väter begangen haben durch ihren Treubruch und auch dadurch, dass sie mir feindlich begegnet sind,
Levitikus Lev 3 26 41 sodass auch ich ihnen feindlich begegnete und sie in das Land ihrer Feinde führte. Ihr unbeschnittenes Herz muss sich dann beugen und ihre Sünden müssen sie sühnen.
Levitikus Lev 3 26 42 Dann werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken, meines Bundes mit Isaak und meines Bundes mit Abraham und ich werde meines Landes gedenken.
Levitikus Lev 3 26 43 Das Land aber muss von ihnen verlassen werden und seine Sabbate ersetzt bekommen, indem es ohne seine Bewohner verödet daliegt. Sie sollen ihre Schuld sühnen, weil sie immer wieder meine Vorschriften missachtet und meine Satzungen verabscheut haben.
Levitikus Lev 3 26 44 Aber selbst wenn sie im Land ihrer Feinde sind, werde ich sie nicht missachten und sie nicht verabscheuen, um ihnen etwa ein Ende zu machen und meinen Bund mit ihnen zu widerrufen; denn ich bin der Herr, ihr Gott.
Levitikus Lev 3 26 45 Ich werde zu ihren Gunsten des Bundes mit den früheren Generationen gedenken, die ich vor den Augen der Völker aus Ägypten herausgeführt habe, um ihr Gott zu sein, ich, der Herr.
Levitikus Lev 3 26 46 Das sind die Satzungen, Vorschriften und Gesetze, die der Herr zwischen sich und den Israeliten auf dem Sinai durch die Vermittlung des Mose erlassen hat.
Levitikus Lev 3 27 1 Der Herr sprach zu Mose:
Levitikus Lev 3 27 2 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Will jemand ein Gelübde für den Herrn einlösen, das er nach dem üblichen Wert einer Person abgelegt hat,
Levitikus Lev 3 27 3 so gilt für einen Mann zwischen zwanzig und sechzig Jahren ein Schätzwert von fünfzig Silberschekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums,
Levitikus Lev 3 27 4 für eine Frau ein Schätzwert von dreißig Schekel,
Levitikus Lev 3 27 5 für einen Jugendlichen zwischen fünf und zwanzig Jahren, wenn es ein Junge ist, ein Schätzwert von zwanzig Schekel, wenn es ein Mädchen ist, ein Schätzwert von zehn Schekel,
Levitikus Lev 3 27 6 für einen Knaben zwischen einem Monat und fünf Jahren ein Schätzwert von fünf und für ein Mädchen ein Schätzwert von drei Silberschekel,
Levitikus Lev 3 27 7 für einen Mann von sechzig und mehr Jahren ein Schätzwert von fünfzehn und für eine Frau ein Schätzwert von zehn Schekel.
Levitikus Lev 3 27 8 Ist derjenige, der das Gelübde gemacht hat, nicht in der Lage, den Schätzwert zu entrichten, dann soll er die Person dem Priester vorstellen. Dieser soll den Schätzwert nach Maßgabe dessen, was der Gelobende aufbringen kann, feststellen.
Levitikus Lev 3 27 9 Handelt es sich um Tiere, die man für den Herrn als Opfergabe darbringen kann, so wird jedes Tier, das man dem Herrn gibt, etwas Heiliges.
Levitikus Lev 3 27 10 Man darf es weder auswechseln noch vertauschen, nicht ein gutes gegen ein schlechtes oder ein schlechtes gegen ein gutes geben. Wenn man aber doch ein Tier gegen ein anderes vertauscht, so wird sowohl das eine als auch das andere etwas Heiliges.
Levitikus Lev 3 27 11 Handelt es sich um ein unreines Tier, von dem man keine Opfergabe für den Herrn darbringen darf, soll man das Tier dem Priester vorführen,
Levitikus Lev 3 27 12 und dieser soll den Durchschnittswert feststellen; an seine Schätzung soll man sich halten.
Levitikus Lev 3 27 13 Will man es auslösen, so soll man den Schätzwert um ein Fünftel erhöhen.
Levitikus Lev 3 27 14 Will man sein Haus dem Herrn weihen, so soll es der Priester schätzen, indem er seinen Durchschnittswert feststellt. Man halte sich an die Schätzung des Priesters.
Levitikus Lev 3 27 15 Will der Mann, der das Haus gelobt hat, es auslösen, so soll er ein Fünftel des Geldes zum Schätzwert hinzufügen und es soll wieder ihm gehören.
Levitikus Lev 3 27 16 Weiht ein Mann eines von seinen Erbgrundstücken dem Herrn, so soll der Schätzwert seines Saatgutes geschätzt werden. Ein Hómer Saatgerste entspricht fünfzig Silberschekeln.
Levitikus Lev 3 27 17 Weiht jemand das Feld vom Jubeljahr an, so halte man sich an diesen Schätzwert;
Levitikus Lev 3 27 18 weiht er es aber nach dem Jubeljahr, soll ihm der Priester den Preis entsprechend der bis zum nächsten Jubeljahr ausstehenden Jahre berechnen und vom Schätzwert abziehen.
Levitikus Lev 3 27 19 Will derjenige, der das Feld geweiht hat, es wieder auslösen, soll er ein Fünftel des Geldes zum Schätzwert hinzufügen, und es soll wieder ihm gehören.
Levitikus Lev 3 27 20 Löst er es nicht aus, verkauft es aber einem anderen, so kann es nicht mehr ausgelöst werden,
Levitikus Lev 3 27 21 und das Feld wird, wenn es im Jubeljahr frei wird, etwas Heiliges für den Herrn, wie ein Feld, das geweihtes Gut ist. Es wird Eigentum des Priesters.
Levitikus Lev 3 27 22 Wenn jemand dem Herrn ein Feld weiht, das er erworben hat und das nicht zu seinem Erbbesitz gehört,
Levitikus Lev 3 27 23 berechne der Priester den Schätzwert mit Rücksicht auf die Zeit bis zum Jubeljahr und der Mann bezahle die Summe am selben Tag als etwas Heiliges für den Herrn.
Levitikus Lev 3 27 24 Im Jubeljahr soll das Feld an den Verkäufer zurückfallen, dem es als ererbter Landbesitz gehört.
Levitikus Lev 3 27 25 Jede Schätzung bei dir soll nach dem Schekelgewicht des Heiligtums erfolgen: Zwanzig Gera entsprechen einem Schekel.
Levitikus Lev 3 27 26 Eine Erstgeburt beim Vieh, die als Erstlingsgabe dem Herrn gehört, kann man nicht weihen, weder ein Rind noch ein Schaf; denn es gehört schon dem Herrn.
Levitikus Lev 3 27 27 Aber wenn es die Erstgeburt eines unreinen Tiers ist, kann man es um den um ein Fünftel erhöhten Schätzwert auslösen. Wird das Tier nicht ausgelöst, soll es nach dem Schätzwert verkauft werden.
Levitikus Lev 3 27 28 Aber nichts von dem, was ein Mann von seinem Eigentum an Menschen, Vieh und Feldbesitz als Banngut dem Herrn geweiht hat, darf verkauft oder ausgelöst werden. Alles Banngut ist etwas Hochheiliges; es gehört dem Herrn.
Levitikus Lev 3 27 29 Kein menschliches Wesen, das als Banngut geweiht wird, kann zurückgekauft werden; man muss es töten.
Levitikus Lev 3 27 30 Jeder Zehnt des Landes, der vom Ertrag des Landes oder von den Baumfrüchten abzuziehen ist, gehört dem Herrn; es ist etwas Heiliges für den Herrn.
Levitikus Lev 3 27 31 Will ein Mann einen Teil seines Zehnten auslösen, muss er ein Fünftel dazuzahlen.
Levitikus Lev 3 27 32 Jeder Zehnt an Rind, Schaf und Ziege ist dem Herrn geweiht, jedes zehnte Stück von allem, was unter dem Hirtenstab hindurchgeht.
Levitikus Lev 3 27 33 Man soll nicht zwischen dem Guten und dem Schlechten unterscheiden und keinen Tausch vornehmen. Wenn man es dennoch tut, werden das Tier und das mit ihm vertauschte Tier etwas Heiliges; es darf nicht ausgelöst werden
Levitikus Lev 3 27 34 Das sind die Gebote, die der Herr dem Mose für die Israeliten auf dem Sinai gegeben hat.
Numer Num 4 1 1 Am ersten Tag des zweiten Monats im zweiten Jahr nach dem Auszug aus Ägypten sprach der Herr in der Wüste Sinai im Offenbarungszelt zu Mose:
Numer Num 4 1 2 Ermittelt die Gesamtzahl der Israeliten in der Gemeinde, geordnet nach Sippenverbänden und Großfamilien; zählt mit Namen alle Männer,
Numer Num 4 1 3 die zwanzig Jahre und älter sind, alle wehrfähigen Israeliten. Mustert sie für ihre Heeresverbände, du und Aaron!
Numer Num 4 1 4 Aus jedem Stamm soll euch dabei ein Mann helfen, und zwar jeweils das Haupt einer Großfamilie.
Numer Num 4 1 5 Das sind die Namen der Männer, die euch helfen sollen: aus Ruben Elizur, der Sohn Schedëurs;
Numer Num 4 1 6 aus Simeon Schelumiël, der Sohn Zurischaddais;
Numer Num 4 1 7 aus Juda Nachschon, der Sohn Amminadabs;
Numer Num 4 1 8 aus Issachar Netanel, der Sohn Zuars;
Numer Num 4 1 9 aus Sebulon Eliab, der Sohn Helons;
Numer Num 4 1 10 von den Nachkommen Josefs: aus Efraim Elischama, der Sohn Ammihuds, und aus Manasse Gamliël, der Sohn Pedazurs;
Numer Num 4 1 11 aus Benjamin Abidan, der Sohn Gidonis;
Numer Num 4 1 12 aus Dan Ahiëser, der Sohn Ammischaddais;
Numer Num 4 1 13 aus Ascher Pagiël, der Sohn Ochrans;
Numer Num 4 1 14 aus Gad Eljasaf, der Sohn Reguëls;
Numer Num 4 1 15 aus Naftali Ahira, der Sohn Enans.
Numer Num 4 1 16 Das sind die von der Gemeinde berufenen Anführer der Stämme ihrer Väter, die Befehlshaber der Tausendschaften Israels.
Numer Num 4 1 17 Mose und Aaron nahmen diese namentlich genannten Männer
Numer Num 4 1 18 und versammelten die ganze Gemeinde am ersten Tag des zweiten Monats. Dann ermittelte man die Abstammung aller Männer von zwanzig Jahren und darüber; man zählte sie namentlich, geordnet nach Sippen und Großfamilien.
Numer Num 4 1 19 Wie der Herr es Mose befohlen hatte, so musterte man sie in der Wüste Sinai.
Numer Num 4 1 20 Zuerst kamen die Nachkommen Rubens, des Erstgeborenen Israels: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle Männer von zwanzig Jahren und darüber, alle Wehrfähigen.
Numer Num 4 1 21 Die Zahl der aus dem Stamm Ruben Gemusterten betrug 46500 Mann.
Numer Num 4 1 22 Sodann die Simeoniter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle Männer von zwanzig Jahren und darüber, alle Wehrfähigen.
Numer Num 4 1 23 Die Zahl der aus dem Stamm Simeon Gemusterten betrug 59300 Mann.
Numer Num 4 1 24 Sodann die Gaditer: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 25 Die Zahl der aus dem Stamm Gad Gemusterten betrug 45650 Mann.
Numer Num 4 1 26 Sodann die Nachkommen Judas: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 27 Die Zahl der aus dem Stamm Juda Gemusterten betrug 74600 Mann.
Numer Num 4 1 28 Sodann die Issachariter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 29 Die Zahl der aus dem Stamm Issachar Gemusterten betrug 54400 Mann.
Numer Num 4 1 30 Sodann die Sebuloniter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 31 Die Zahl der aus dem Stamm Sebulon Gemusterten betrug 57400 Mann.
Numer Num 4 1 32 Sodann die Nachkommen Josefs, zuerst die Efraimiter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 33 Die Zahl der aus dem Stamm Efraim Gemusterten betrug 40500 Mann.
Numer Num 4 1 34 Sodann die Manassiter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 35 Die Zahl der aus dem Stamm Manasse Gemusterten betrug 32200 Mann.
Numer Num 4 1 36 Sodann die Benjaminiter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 37 Die Zahl der aus dem Stamm Benjamin Gemusterten betrug 35400 Mann.
Numer Num 4 1 38 Sodann die Daniter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 39 Die Zahl der aus dem Stamm Dan Gemusterten betrug 62700 Mann.
Numer Num 4 1 40 Sodann die Ascheriter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 41 Die Zahl der aus dem Stamm Ascher Gemusterten betrug 41500 Mann.
Numer Num 4 1 42 Sodann die Naftaliter: Man ermittelte ihre Geschlechterfolge nach Sippen und Großfamilien und zählte mit Namen alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 43 Die Zahl der aus dem Stamm Naftali Gemusterten betrug 53400 Mann.
Numer Num 4 1 44 Das waren die Gemusterten, die Mose und Aaron zusammen mit den Anführern Israels zählten; es waren zwölf Anführer, aus jedem Stamm einer, jeweils das Haupt einer Großfamilie.
Numer Num 4 1 45 So ergab sich die Gesamtzahl der gemusterten Israeliten, geordnet nach Großfamilien, also aller wehrfähigen Männer in Israel von zwanzig Jahren und darüber.
Numer Num 4 1 46 Als Gesamtzahl der Gemusterten ergab sich 603550 Mann.
Numer Num 4 1 47 Die aber, die dem Stamm ihrer Väter nach Leviten waren, wurden nicht gemustert.
Numer Num 4 1 48 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 1 49 Unter den Israeliten sollst du nur den Stamm Levi nicht mustern und zählen.
Numer Num 4 1 50 Betrau die Leviten mit der Sorge für die Wohnstätte der Bundesurkunde, für ihre Geräte und für alles, was dazu gehört. Sie sollen die Wohnstätte und alle ihre Geräte tragen und sollen sie pflegen; sie sollen ihren Lagerplatz rings um die Wohnstätte haben.
Numer Num 4 1 51 Wenn die Wohnstätte weitergetragen werden soll, sollen die Leviten sie abbauen, und wenn die Wohnstätte das Lager bezieht, sollen die Leviten sie aufstellen. Wer ihr zu nahe kommt, ohne dazu befugt zu sein, wird mit dem Tod bestraft.
Numer Num 4 1 52 Im Lager soll jeder Israelit sein Zelt an der Stelle aufschlagen, zu der er gehört, und bei dem Feldzeichen, zu dem er gehört, also bei seiner Abteilung im Heer.
Numer Num 4 1 53 Die Leviten aber sollen ihr Lager rings um die Wohnstätte der Bundesurkunde aufschlagen, damit nicht der Zorn (Gottes) die Gemeinde der Israeliten trifft; die Leviten sollen auf die Anordnung über die Wohnstätte der Bundesurkunde achten.
Numer Num 4 1 54 Die Israeliten taten alles genau so, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. So machten sie es.
Numer Num 4 2 1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Numer Num 4 2 2 Alle Israeliten sollen bei ihren Feldzeichen lagern, jede Großfamilie mit einer eigenen Fahne. Sie sollen rings um das Offenbarungszelt so lagern, dass es jeder vor sich hat.
Numer Num 4 2 3 Vorne, nach Osten hin, ist das Lager Judas mit seinem Feldzeichen, geordnet nach Abteilungen. Befehlshaber der Nachkommen Judas ist Nachschon, der Sohn Amminadabs;
Numer Num 4 2 4 sein Heer zählt im Ganzen 74600 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 5 Daran anschließend ist das Lager des Stammes Issachar; Befehlshaber der Issachariter ist Netanel, der Sohn Zuars;
Numer Num 4 2 6 sein Heer zählt im Ganzen 54400 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 7 Dann folgt der Stamm Sebulon; Befehlshaber der Sebuloniter ist Eliab, der Sohn Helons;
Numer Num 4 2 8 sein Heer zählt im Ganzen 57400 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 9 Die Gesamtzahl der Gemusterten, die zum Lager Judas gehören, beträgt 186400 Mann, geordnet nach Abteilungen. Sie brechen als Erste auf.
Numer Num 4 2 10 Im Süden ist das Lager Rubens mit seinem Feldzeichen, geordnet nach Abteilungen. Befehlshaber der Rubeniter ist Elizur, der Sohn Schedëurs;
Numer Num 4 2 11 sein Heer zählt im Ganzen 46500 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 12 Daran anschließend ist das Lager des Stammes Simeon; Befehlshaber der Simeoniter ist Schelumiël, der Sohn Zurischaddais;
Numer Num 4 2 13 sein Heer zählt im Ganzen 59300 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 14 Dann folgt der Stamm Gad; Befehlshaber der Gaditer ist Eljasaf, der Sohn Reguëls;
Numer Num 4 2 15 sein Heer zählt im Ganzen 45650 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 16 Die Gesamtzahl der Gemusterten, die zum Lager Rubens gehören, beträgt 151450 Mann, geordnet nach Abteilungen. Sie brechen als Zweite auf.
Numer Num 4 2 17 Dann bricht das Offenbarungszelt auf und das Lager der Leviten, das in der Mitte der Lager liegt. Wie sie lagern, so brechen sie auf, jeder an seiner Stelle, nach Feldzeichen geordnet.
Numer Num 4 2 18 Im Westen ist das Lager Efraims mit seinem Feldzeichen, geordnet nach Abteilungen. Befehlshaber der Efraimiter ist Elischama, der Sohn Ammihuds;
Numer Num 4 2 19 sein Heer zählt im Ganzen 40500 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 20 Daran anschließend kommt der Stamm Manasse; Befehlshaber der Manassiter ist Gamliël, der Sohn Pedazurs;
Numer Num 4 2 21 sein Heer zählt im Ganzen 32200 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 22 Dann folgt der Stamm Benjamin; Befehlshaber der Benjaminiter ist Abidan, der Sohn Gidonis;
Numer Num 4 2 23 sein Heer zählt im Ganzen 35400 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 24 Die Gesamtzahl der Gemusterten, die zum Lager Efraims gehören, beträgt 108100 Mann, geordnet nach Abteilungen. Sie brechen als Dritte auf.
Numer Num 4 2 25 Im Norden ist das Lager Dans mit seinem Feldzeichen, geordnet nach Abteilungen. Befehlshaber der Daniter ist Ahiëser, der Sohn Ammischaddais;
Numer Num 4 2 26 sein Heer zählt im Ganzen 62700 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 27 Daran anschließend ist das Lager des Stammes Ascher; Befehlshaber der Ascheriter ist Pagiël, der Sohn Ochrans;
Numer Num 4 2 28 sein Heer zählt im Ganzen 41500 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 29 Dann folgt der Stamm Naftali; Befehlshaber der Naftaliter ist Ahira, der Sohn Enans;
Numer Num 4 2 30 sein Heer zählt im Ganzen 53400 gemusterte Männer.
Numer Num 4 2 31 Die Gesamtzahl der Gemusterten, die zum Lager Dans gehören, beträgt 157600 Mann. Sie brechen als Letzte auf, nach Feldzeichen geordnet.
Numer Num 4 2 32 Das sind also die gemusterten Israeliten, geordnet nach Großfamilien. Die Gesamtzahl der Gemusterten im Lager, geordnet nach Abteilungen, beträgt 603550 Mann.
Numer Num 4 2 33 Die Leviten wurden, wie der Herr es Mose befohlen hatte, unter den Israeliten nicht gemustert.
Numer Num 4 2 34 Die Israeliten führten alles aus, was der Herr dem Mose befohlen hatte; sie lagerten geordnet nach ihren Feldzeichen und so brachen sie auch auf, jeder in seiner Sippe und bei seiner Großfamilie.
Numer Num 4 3 1 Das ist die Geschlechterfolge nach Aaron und Mose, zu der Zeit, als der Herr mit Mose auf dem Sinai redete.
Numer Num 4 3 2 Das waren die Namen der Söhne Aarons: Nadab als Erstgeborener, dann Abihu, Eleasar und Itamar.
Numer Num 4 3 3 Das waren die Namen der Söhne Aarons, der gesalbten Priester, die man ins Priesteramt eingesetzt hatte.
Numer Num 4 3 4 Nadab und Abihu waren vor den Augen des Herrn gestorben, als sie in der Wüste Sinai dem Herrn ein unrechtmäßiges Feueropfer darbrachten. Sie hatten keine Söhne und so versahen dann Eleasar und Itamar unter der Aufsicht ihres Vaters Aaron den Priesterdienst.
Numer Num 4 3 5 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 3 6 Lass den Stamm Levi vor dem Priester Aaron antreten, damit sie ihm dienen.
Numer Num 4 3 7 Sie sollen auf seine Anordnungen achten und in der ganzen Gemeinde vor dem Offenbarungszelt für Ordnung sorgen, wenn sie an der Wohnstätte Dienst tun.
Numer Num 4 3 8 Sie sollen alle Geräte des Offenbarungszeltes in Ordnung halten und bei den Israeliten für Ordnung sorgen, wenn sie an der Wohnstätte Dienst tun.
Numer Num 4 3 9 Die Leviten sollst du Aaron und seinen Söhnen zuweisen; sie sollen unter den Israeliten ausschließlich für den Dienst bei Aaron bestimmt sein.
Numer Num 4 3 10 Aaron und seine Söhne aber sollst du beauftragen, den Priesterdienst zu versehen. Wer unbefugt daran teilnimmt, wird mit dem Tod bestraft.
Numer Num 4 3 11 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 3 12 Hiermit nehme ich die Leviten als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten, die den Mutterschoß durchbrechen. Die Leviten gehören mir;
Numer Num 4 3 13 denn alle Erstgeborenen gehören mir. Als ich in Ägypten alle Erstgeborenen erschlug, habe ich alle Erstgeborenen in Israel mir geheiligt, bei den Menschen und beim Vieh. Mir gehören sie; ich bin der Herr.
Numer Num 4 3 14 Der Herr sprach in der Wüste Sinai zu Mose:
Numer Num 4 3 15 Mustere die Leviten nach ihren Großfamilien und Sippen! Alle männlichen Personen von einem Monat und darüber sollst du mustern.
Numer Num 4 3 16 Da musterte sie Mose, wie ihm durch den Mund des Herrn befohlen worden war.
Numer Num 4 3 17 Das waren die Namen der Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari.
Numer Num 4 3 18 Die Namen der Söhne Gerschons und ihrer Sippen waren Libni und Schimi,
Numer Num 4 3 19 die der Söhne Kehats und ihrer Sippen Amram, Jizhar, Hebron und Usiël,
Numer Num 4 3 20 die der Söhne Meraris und ihrer Sippen Machli und Muschi. Das waren die Sippen des Stammes Levi, geordnet nach Großfamilien.
Numer Num 4 3 21 Zu Gerschon gehörten die Sippe der Libniter und die Sippe der Schimiter; das waren die Sippen der Gerschoniter.
Numer Num 4 3 22 Die Zahl ihrer gemusterten männlichen Personen von einem Monat und darüber betrug im Ganzen 7500.
Numer Num 4 3 23 Die Sippen der Gerschoniter lagerten hinter der Wohnstätte gegen Westen.
Numer Num 4 3 24 Anführer der Großfamilie der Gerschoniter war Eljasaf, der Sohn Laëls.
Numer Num 4 3 25 Die Gerschoniter hatten am Offenbarungszelt die Sorge für die Wohnstätte und das Zelt, für seine Decke und den Vorhang am Eingang des Offenbarungszeltes,
Numer Num 4 3 26 für die Behänge des Vorhofs, für den Vorhang am Eingang des Vorhofs, der ringsum die Wohnstätte und den Altar umgibt, und für die Zeltstricke, je nachdem, wie es der Dienst erforderte.
Numer Num 4 3 27 Zu Kehat gehörten die Sippe der Amramiter, die Sippe der Jizhariter, die Sippe der Hebroniter und die Sippe der Usiëliter; das waren die Sippen der Kehatiter.
Numer Num 4 3 28 Die Zahl der männlichen Personen von einem Monat und darüber betrug im Ganzen 8600; sie hatten am Heiligtum Dienst zu tun.
Numer Num 4 3 29 Die Sippen der Kehatiter lagerten an der Südseite der Wohnstätte.
Numer Num 4 3 30 Familienoberhaupt der Sippen der Kehatiter war Elizafan, der Sohn Usiëls.
Numer Num 4 3 31 Sie hatten die Sorge für die Lade, den Tisch, den Leuchter, die Altäre, die heiligen Geräte, mit denen sie ihren Dienst versahen, für den Vorhang und alles, was zu diesem Dienst gehörte.
Numer Num 4 3 32 Der oberste Anführer der Leviten war der Priester Eleasar, der Sohn Aarons. Er war mit der Aufsicht derer betraut, die am Heiligtum Dienst zu tun hatten.
Numer Num 4 3 33 Zu Merari gehörten die Sippe der Machliter und die Sippe der Muschiter; das waren die Sippen der Merariter.
Numer Num 4 3 34 Die Zahl ihrer gemusterten männlichen Personen von einem Monat und darüber betrug im Ganzen 6200.
Numer Num 4 3 35 Familienoberhaupt der Sippen der Merariter war Zuriël, der Sohn Abihajils. Sie lagerten an der Nordseite der Wohnstätte.
Numer Num 4 3 36 Die Söhne Meraris waren betraut mit der Sorge für die Bretter der Wohnstätte, ihre Querlatten, Säulen und Sockel, ihre Geräte und alles, was zu diesem Dienst gehörte,
Numer Num 4 3 37 ferner für die Säulen des Vorhofs ringsum, ihre Sockel, ihre Zeltpflöcke und Stricke.
Numer Num 4 3 38 Vor der Wohnstätte, an der Vorderseite, östlich vom Offenbarungszelt, lagerten Mose und Aaron mit seinen Söhnen. Sie hatten den Dienst am Heiligtum zu tun, wie er den Israeliten aufgetragen worden war. Wer unbefugt daran teilnimmt, wird mit dem Tod bestraft.
Numer Num 4 3 39 Die Gesamtzahl der Leviten, die Mose und Aaron auf Befehl des Herrn musterten, aller männlichen Personen von einem Monat und darüber, nach Sippen geordnet, betrug 22000.
Numer Num 4 3 40 Der Herr sprach zu Mose: Zähle alle männlichen erstgeborenen Israeliten, die einen Monat und älter sind, stell ihre Zahl namentlich fest!
Numer Num 4 3 41 Dann nimm für mich, für mich, den Herrn, die Leviten als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten entgegen, außerdem das Vieh der Leviten als Ersatz für alle Erstlinge unter dem Vieh der Israeliten!
Numer Num 4 3 42 Mose musterte alle erstgeborenen Israeliten, wie es ihm der Herr befohlen hatte.
Numer Num 4 3 43 Die Gesamtzahl der männlichen Erstgeborenen, die einen Monat und älter waren, betrug bei dieser namentlichen Zählung 22273.
Numer Num 4 3 44 Dann sprach der Herr zu Mose:
Numer Num 4 3 45 Nimm die Leviten als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten entgegen, außerdem das Vieh der Leviten als Ersatz für das Vieh der Israeliten! Die Leviten gehören mir, mir, dem Herrn.
Numer Num 4 3 46 Es sind aber 273 erstgeborene Israeliten mehr als Leviten; sie müssen ausgelöst werden.
Numer Num 4 3 47 Erheb für jeden fünf Schekel; erheb sie nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, den Schekel zu zwanzig Gera.
Numer Num 4 3 48 Übergib das Geld Aaron und seinen Söhnen zur Auslösung der überzähligen Israeliten!
Numer Num 4 3 49 Da erhob Mose das Lösegeld von denen, die die Zahl der Leviten überstiegen und deshalb auszulösen waren.
Numer Num 4 3 50 1365 Silberschekel erhob Mose von den erstgeborenen Israeliten, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums,
Numer Num 4 3 51 und er übergab Aaron und seinen Söhnen das Lösegeld, wie es ihm der Herr befohlen hatte.
Numer Num 4 4 1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Numer Num 4 4 2 Ermittelt die Zahl der Kehatiter unter den Leviten, geordnet nach Sippen und Großfamilien,
Numer Num 4 4 3 zählt alle Wehrfähigen zwischen dreißig und fünfzig Jahren! Sie sollen im Offenbarungszelt tätig sein.
Numer Num 4 4 4 Die Kehatiter haben im Offenbarungszelt das Hochheilige zu betreuen.
Numer Num 4 4 5 Beim Aufbruch gehen Aaron und seine Söhne hinein, nehmen die Vorhangdecke ab und hüllen damit die Lade der Bundesurkunde ein.
Numer Num 4 4 6 Darüber legen sie eine Decke aus Tahaschhaut, breiten darüber ein Tuch, ganz aus violettem Purpur, und bringen an der Lade die Stangen an.
Numer Num 4 4 7 Auch über den Tisch der Schaubrote breiten sie ein Tuch aus violettem Purpur. Darauf legen sie die Schüsseln, die Schalen, die Krüge und die Kannen für das Trankopfer; auch die Schaubrote sollen darauf sein.
Numer Num 4 4 8 Dann breiten sie darüber ein karmesinrotes Tuch, bedecken es mit einer Tahaschhaut und bringen die dazugehörenden Stangen an.
Numer Num 4 4 9 Weiter nehmen sie ein Tuch aus violettem Purpur und hüllen damit den Leuchter ein, auch seine einzelnen Lampen, die Dochtscheren und Pfannen und alle Ölbehälter, die man für den Leuchter braucht.
Numer Num 4 4 10 Ihn und alle zu ihm gehörenden Geräte legen sie auf eine Decke aus Tahaschhaut, dann legen sie alles auf das Traggestell.
Numer Num 4 4 11 Über den goldenen Altar breiten sie ein Tuch aus violettem Purpur, hüllen ihn in eine Decke aus Tahaschhaut und bringen seine Stangen an.
Numer Num 4 4 12 Dann nehmen sie alle zum Dienst im Heiligtum erforderlichen Geräte, legen sie auf ein Tuch aus violettem Purpur, hüllen sie in eine Decke aus Tahaschhaut und legen sie auf das Traggestell.
Numer Num 4 4 13 Sie säubern den Altar von der Fett-Asche und breiten ein Tuch aus rotem Purpur über ihn.
Numer Num 4 4 14 Auf den Altar legen sie alle Geräte, die man für den Altardienst braucht, die Pfannen, Gabeln, Schaufeln und Schalen, alle Altargeräte; darüber breiten sie eine Hülle aus Tahaschhaut und bringen die Altarstangen an.
Numer Num 4 4 15 Erst wenn Aaron und seine Söhne beim Aufbruch des Lagers mit dem Verhüllen des Heiligtums und aller heiligen Geräte fertig sind, kommen die Kehatiter und übernehmen den Trägerdienst. Sie dürfen aber das Heilige nicht berühren, sonst müssen sie sterben. Das ist die Aufgabe, die die Kehatiter am Offenbarungszelt als Träger haben.
Numer Num 4 4 16 Der Priester Eleasar, der Sohn Aarons, hat die Verantwortung für das Öl des Leuchters, das duftende Räucherwerk, das ständige Speiseopfer und das Salböl, die Verantwortung für die ganze Wohnstätte und für alles, was es darin an Heiligem und an Geräten gibt.
Numer Num 4 4 17 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Numer Num 4 4 18 Sorgt dafür, dass die Sippen des Stammes der Kehatiter nicht aus dem Kreis der Leviten ausgerottet werden.
Numer Num 4 4 19 Damit sie am Leben bleiben und nicht wegen Berührung des Hochheiligen sterben, sollt ihr so verfahren: Aaron und seine Söhne sollen kommen und jedem von ihnen anweisen, was er zu tun und zu tragen hat.
Numer Num 4 4 20 Dann ist es nicht möglich, dass sie hineingehen und das Heilige auch nur für einen Augenblick sehen, und sie werden nicht sterben.
Numer Num 4 4 21 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 4 22 Ermittle auch die Zahl der Gerschoniter, geordnet nach Großfamilien und Sippen!
Numer Num 4 4 23 Du sollst sie mustern für den Dienst am Offenbarungszelt, alle wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren.
Numer Num 4 4 24 Die Sippen der Gerschoniter haben folgende Pflichten als Diener und Träger:
Numer Num 4 4 25 Sie tragen die Zelttücher der Wohnstätte und das Offenbarungszelt, seine Decke, die Tahaschdecke, die darüber liegt, und den Vorhang am Eingang des Offenbarungszeltes,
Numer Num 4 4 26 ferner die Behänge des Vorhofs, den Vorhang am Toreingang des Vorhofs, der rings um die Wohnstätte und um den Altar liegt, die dazugehörenden Stricke und alle Geräte, die sie zu ihrer Arbeit brauchen; sie sollen alle Arbeiten verrichten, die daran auszuführen sind.
Numer Num 4 4 27 Der ganze Dienst der Gerschoniter soll nach der Anweisung Aarons und seiner Söhne geschehen, die ihnen alles sagen, alles, was sie zu tragen und zu tun haben. Beauftragt sie mit dem gesamten Trägerdienst!
Numer Num 4 4 28 Das ist die Aufgabe der Gerschoniter am Offenbarungszelt. Die Aufsicht über ihren Dienst hat der Priester Itamar, der Sohn Aarons.
Numer Num 4 4 29 Ferner sollst du die Merariter mustern, geordnet nach Sippen und Großfamilien.
Numer Num 4 4 30 Du sollst sie mustern für den Dienst am Offenbarungszelt, alle wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren.
Numer Num 4 4 31 Das sind ihre Pflichten und einzelnen Aufgaben als Träger beim Offenbarungszelt: Sie haben die Bretter der Wohnstätte zu tragen, ihre Querlatten, Säulen und Sockel,
Numer Num 4 4 32 die Säulen des Vorhofs ringsum, ihre Sockel, Zeltpflöcke und Stricke sowie alle Geräte, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben brauchen. Ihr sollt jedem die Gegenstände einzeln zuweisen, die sie zu tragen haben.
Numer Num 4 4 33 Das ist im Ganzen die Aufgabe der Sippen der Merariter am Offenbarungszelt. Die Aufsicht über sie hat der Priester Itamar, der Sohn Aarons.
Numer Num 4 4 34 Mose, Aaron und die Anführer der Gemeinde musterten die Kehatiter, geordnet nach Sippen und Großfamilien,
Numer Num 4 4 35 für den Dienst am Offenbarungszelt, alle wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren.
Numer Num 4 4 36 Die Zahl der nach Sippen gemusterten Männer betrug 2750.
Numer Num 4 4 37 Das waren die in den Sippen der Kehatiter Gemusterten, alle, die am Offenbarungszelt Dienst zu tun hatten. Mose und Aaron hatten sie gemustert, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 4 38 Bei den Gerschonitern betrug die Zahl der nach Sippen und Großfamilien für den Dienst am Offenbarungszelt Gemusterten,
Numer Num 4 4 39 die Zahl aller wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren,
Numer Num 4 4 40 die, geordnet nach Sippen und Großfamilien, gemustert worden waren, 2630.
Numer Num 4 4 41 Das waren die in den Sippen der Gerschoniter Gemusterten, alle, die am Offenbarungszelt Dienst zu tun hatten. Mose und Aaron hatten sie auf Befehl des Herrn gemustert.
Numer Num 4 4 42 Bei den Sippen der Merariter betrug die Zahl der nach Sippen und Großfamilien zum Dienst am Offenbarungszelt Gemusterten,
Numer Num 4 4 43 die Zahl aller wehrfähigen Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren,
Numer Num 4 4 44 die, geordnet nach Sippen, gemustert worden waren, 3200.
Numer Num 4 4 45 Das waren die in den Sippen der Merariter Gemusterten. Mose und Aaron hatten sie gemustert, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 4 46 Die Gesamtzahl der Gemusterten, die Mose, Aaron und die Anführer Israels bei den Leviten, geordnet nach Sippen und Großfamilien, gemustert hatten,
Numer Num 4 4 47 die Zahl aller Männer zwischen dreißig und fünfzig Jahren, die zur Erfüllung der Aufgaben und Trägerdienste am Offenbarungszelt fähig waren,
Numer Num 4 4 48 die Gesamtzahl dieser Gemusterten betrug 8580.
Numer Num 4 4 49 Wie es der Herr durch Mose befohlen hatte, so betraute man jeden Einzelnen von ihnen mit seiner Aufgabe und mit seinem Trägerdienst. Jedem wurde seine Aufgabe zugewiesen, wie der Herr es Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 5 1 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 5 2 Befiehl den Israeliten, jeden aus dem Lager zu schicken, der an Aussatz oder an einem Ausfluss leidet, und jeden, der sich an einer Leiche verunreinigt hat.
Numer Num 4 5 3 Ob Mann oder Frau, schickt sie weg, weist sie aus dem Lager hinaus! Sie sollen nicht das Lager unrein machen, in dem ich mitten unter ihnen wohne.
Numer Num 4 5 4 Die Israeliten taten, was der Herr gesagt hatte, und schickten sie aus dem Lager. Wie der Herr es Mose gesagt hatte, so machten sie es.
Numer Num 4 5 5 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 5 6 Sag zu den Israeliten: Wenn ein Mann oder eine Frau etwas, was dem Herrn gehört, veruntreut hat, also eine von den Sünden begangen hat, wie sie bei Menschen vorkommen, dann ist dieser Mensch schuldig geworden.
Numer Num 4 5 7 Sie sollen die Sünde, die sie begangen haben, bekennen und der Schuldige soll das, was er schuldet, voll ersetzen und dem, an dem er schuldig geworden ist, noch ein Fünftel dazugeben.
Numer Num 4 5 8 Wenn aber der Anspruchsberechtigte keinen Löser hat, dem der Schuldige Ersatz leisten könnte, dann gehört der geschuldete Betrag dem Herrn zugunsten des Priesters, ebenso wie der Sühnewidder, mit dem der Priester für ihn die Sühne erwirkt.
Numer Num 4 5 9 Dem Priester gehören auch alle Weihegeschenke, die die Israeliten zu ihm bringen.
Numer Num 4 5 10 Jeder kann selbst bestimmen, was er als Weihegeschenk geben will; was er aber dem Priester gibt, gehört dem Priester.
Numer Num 4 5 11 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 5 12 Rede zu den Israeliten und sag ihnen: Angenommen, eine Frau gerät auf Abwege, sie wird ihrem Mann untreu,
Numer Num 4 5 13 und ein anderer Mann schläft mit ihr, ohne dass es ihr Mann merkt, angenommen also, sie ist unrein geworden, ohne dass es entdeckt wird, und es gibt keine Zeugen, weil sie nicht ertappt worden ist,
Numer Num 4 5 14 der Mann aber schöpft Verdacht und wird eifersüchtig auf seine Frau, die wirklich unrein geworden ist; angenommen aber auch, er schöpft Verdacht und wird auf seine Frau eifersüchtig, obwohl sie in Wirklichkeit nicht unrein geworden ist:
Numer Num 4 5 15 In einem solchen Fall soll der Mann seine Frau zum Priester bringen und soll zugleich die für sie vorgesehene Opfergabe mitbringen: ein zehntel Efa Gerstenmehl. Er darf kein Öl darauf gießen und keinen Weihrauch darauf streuen; denn es ist ein Eifersuchtsopfer, ein Opfer zur Ermittlung der Schuld.
Numer Num 4 5 16 Der Priester führt die Frau hinein und stellt sie vor den Herrn.
Numer Num 4 5 17 Er nimmt heiliges Wasser in einem Tongefäß; dann nimmt er etwas Staub vom Fußboden der Wohnstätte und streut ihn in das Wasser.
Numer Num 4 5 18 Dann stellt der Priester die Frau vor den Herrn, löst ihr Haar und legt ihr das Ermittlungsopfer, das heißt das Eifersuchtsopfer, in die Hände; der Priester aber hält das bittere, fluchbringende Wasser in der Hand.
Numer Num 4 5 19 Dann beschwört der Priester die Frau und sagt zu ihr: Wenn kein Mann mit dir geschlafen hat, wenn du deinem Mann nicht untreu gewesen, also nicht unrein geworden bist, dann wird sich deine Unschuld durch dieses bittere, fluchbringende Wasser erweisen.
Numer Num 4 5 20 Wenn du aber deinem Mann untreu gewesen, wenn du unrein geworden bist und wenn ein anderer als dein eigener Mann mit dir geschlafen hat -
Numer Num 4 5 21 und nun soll der Priester die Frau mit einem Fluch beschwören und zu ihr sprechen -, dann wird der Herr dich zum sprichwörtlichen Beispiel für einen Fluch und Schwur in deinem Volk machen. Der Herr wird deine Hüften einfallen und deinen Bauch anschwellen lassen.
Numer Num 4 5 22 Dieses fluchbringende Wasser wird in deine Eingeweide eindringen, sodass dein Bauch anschwillt und deine Hüften einfallen. Darauf soll die Frau antworten: Amen, amen.
Numer Num 4 5 23 Der Priester aber schreibt diese Flüche auf und wischt die Schrift sodann in das bittere Wasser.
Numer Num 4 5 24 Dann gibt er der Frau das bittere, fluchbringende Wasser zu trinken, damit dieses Fluchwasser in sie eindringt und ihr bittere Schmerzen bereitet.
Numer Num 4 5 25 Der Priester nimmt aus der Hand der Frau das Eifersuchtsopfer, schwingt die Opfergabe vor dem Herrn hin und her und bringt sie so dar; dann legt er sie auf den Altar.
Numer Num 4 5 26 Der Priester nimmt von der Opfergabe eine Hand voll als Gedächtnisanteil weg und lässt ihn auf dem Altar in Rauch aufgehen. Dann erst lässt er die Frau das Wasser trinken.
Numer Num 4 5 27 Sobald er sie das Wasser hat trinken lassen, wird das fluchbringende Wasser in sie eindringen und bittere Schmerzen bewirken, falls sie unrein und ihrem Mann untreu geworden ist: Es wird ihren Bauch anschwellen und ihre Hüften einfallen lassen, sodass die Frau in ihrem Volk zum sprichwörtlichen Beispiel für einen Fluch wird.
Numer Num 4 5 28 Wenn sie aber nicht unrein geworden, sondern rein ist, dann wird sich zeigen, dass sie unschuldig ist, und sie kann weiterhin Kinder bekommen.
Numer Num 4 5 29 Das ist das Eifersuchtsgesetz für den Fall, dass eine Frau ihren Mann betrügt und unrein geworden ist
Numer Num 4 5 30 oder dass ein Mann gegen seine Frau Verdacht schöpft, auf sie eifersüchtig wird und sie vor den Herrn treten lässt. Wenn der Priester dieses Gesetz auf sie anwendet,
Numer Num 4 5 31 dann ist der Mann von Schuld frei, die Frau aber muss die Folgen ihrer Schuld tragen.
Numer Num 4 6 1 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 6 2 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ein Mann oder eine Frau etwas Besonderes tun will und das Nasiräergelübde ablegt, sodass er ein dem Herrn geweihter Nasiräer ist,
Numer Num 4 6 3 dann soll er auf Wein und Bier verzichten; er soll keinen gegorenen Wein und kein gegorenes Bier trinken, auch keinen Traubensaft, er soll weder frische noch getrocknete Trauben essen.
Numer Num 4 6 4 Solange er Nasiräer ist, soll er nichts essen, was von Weinreben stammt, von den unreifen Trauben angefangen bis zu den Trebern.
Numer Num 4 6 5 Solange das Nasiräergelübde in Kraft ist, soll auch kein Schermesser sein Haupt berühren, bis die Zeit abgelaufen ist, für die er sich dem Herrn als Nasiräer geweiht hat. Er ist heilig, er muss sein Haar ganz frei wachsen lassen.
Numer Num 4 6 6 Solange er sich dem Herrn als Nasiräer geweiht hat, soll er auch nicht in die Nähe eines Toten kommen.
Numer Num 4 6 7 Nicht einmal an Vater oder Mutter, an Bruder oder Schwester soll er sich verunreinigen, wenn sie sterben; denn er trägt an seinem Haupt das Zeichen dafür, dass er sich seinem Gott als Nasiräer geweiht hat.
Numer Num 4 6 8 Solange er Nasiräer ist, ist er dem Herrn heilig.
Numer Num 4 6 9 Wenn aber jemand in seiner Nähe ganz plötzlich stirbt und er dabei sein geweihtes Haupt unrein macht, dann soll er sein Haar an dem Tag abschneiden, an dem er wieder rein wird: Am siebten Tag soll er sein Haar abschneiden,
Numer Num 4 6 10 am achten Tag aber soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
Numer Num 4 6 11 Der Priester richtet die eine zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer her und entsühnt den, der an der Leiche eine Sünde auf sich geladen hat; am selben Tag erklärt der Priester sein Haupt wieder für heilig.
Numer Num 4 6 12 Er soll sich dann dem Herrn für die Zeit, für die er sich als Nasiräer verpflichtet hatte, von neuem weihen und ein einjähriges Lamm als Schuldopfer darbringen. Die schon abgeleistete Zeit aber ist verfallen, da das vorige Weihegelübde ungültig geworden ist.
Numer Num 4 6 13 Das ist das Nasiräergesetz. Am Tag, an dem die Zeit seiner Nasiräerweihe abgelaufen ist, soll man den Mann zum Eingang des Offenbarungszeltes führen.
Numer Num 4 6 14 Er bringt seine Opfergabe für den Herrn mit: ein fehlerloses einjähriges männliches Lamm als Brandopfer, ein fehlerloses einjähriges weibliches Lamm als Sühnopfer, einen fehlerlosen Widder als Heilsopfer,
Numer Num 4 6 15 ferner einen Korb voll ungesäuerter Kuchen aus Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, sowie voll ungesäuerter Brotfladen, die mit Öl bestrichen sind, ferner das dazugehörende Speiseopfer und die dazugehörenden Trankopfer.
Numer Num 4 6 16 Der Priester bringt alles vor den Herrn und richtet für den Betreffenden das Sündopfer und das Brandopfer her.
Numer Num 4 6 17 Auch richtet er den Widder für das Heilsopfer zur Ehre des Herrn her, zusammen mit dem Korb voll ungesäuertem Gebäck; dann richtet der Priester für den Betreffenden das Speiseopfer und das Trankopfer her.
Numer Num 4 6 18 Der Nasiräer schneidet am Eingang des Offenbarungszeltes sein geweihtes Haupthaar ab, nimmt das geweihte Haar und wirft es in das Feuer, das unter dem Heilsopfer brennt.
Numer Num 4 6 19 Nachdem der Nasiräer sich das Nasiräerhaar abgeschnitten hat, nimmt der Priester den gekochten Vorderschenkel des Widders, einen ungesäuerten Kuchen aus dem Korb und einen ungesäuerten Brotfladen und legt es dem Nasiräer auf die Hände.
Numer Num 4 6 20 Dann schwingt sie der Priester vor dem Herrn hin und her und bringt sie so dar. Das ist eine heilige Gabe für den Priester, zusätzlich zur Widderbrust für den Darbringungsritus und zur Schenkelkeule für den Erhebungsritus. Danach darf der Nasiräer wieder Wein trinken.
Numer Num 4 6 21 Das ist das Gesetz für den Nasiräer, der aufgrund seines Weihegelübdes dem Herrn eine Opfergabe gelobt, abgesehen von dem, was er sonst noch leisten kann. Wie es den Worten des Gelübdes entspricht, das er abgelegt hat, so muss er handeln, nach dem Nasiräergesetz, das für seinen Fall gilt.
Numer Num 4 6 22 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 6 23 Sag zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen:
Numer Num 4 6 24 Der Herr segne dich und behüte dich.
Numer Num 4 6 25 Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Numer Num 4 6 26 Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.
Numer Num 4 6 27 So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen.
Numer Num 4 7 1 An dem Tag, an dem Mose die Wohnstätte errichtet hatte, salbte und weihte er sie, dazu alle ihre Geräte, ebenso auch den Altar und alle seine Geräte. Er salbte sie und weihte alles.
Numer Num 4 7 2 Die Anführer Israels, die Oberhäupter ihrer Großfamilien, die Stammesführer, die an der Spitze der Gemusterten standen, brachten ihre Gaben herbei.
Numer Num 4 7 3 Sie brachten dem Herrn als ihre Gabe: sechs Planwagen und zwölf Rinder, jeweils für zwei Stammesführer einen Wagen und für jeden Stammesführer einen Stier. Das brachten sie vor die Wohnstätte.
Numer Num 4 7 4 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 7 5 Nimm die Gaben von ihnen an; sie sollen für den Dienst am Offenbarungszelt verwendet werden. Übergib sie den Leviten, je nach ihrer Aufgabe.
Numer Num 4 7 6 Da nahm Mose die Wagen und die Rinder und übergab sie den Leviten.
Numer Num 4 7 7 Zwei Wagen und vier Rinder übergab er den Gerschonitern für ihre Aufgaben;
Numer Num 4 7 8 vier Wagen und acht Rinder übergab er dem Priester Itamar, dem Sohn Aarons, für die Merariter und ihre Aufgaben;
Numer Num 4 7 9 den Kehatitern übergab er nichts, weil ihnen der Dienst an den heiligen Gegenständen anvertraut war, die sie auf ihren Schultern tragen mussten.
Numer Num 4 7 10 Die Stammesführer brachten an dem Tag, an dem man den Altar salbte, auch die Spende für die Altarweihe und legten ihre Gaben vor den Altar.
Numer Num 4 7 11 Der Herr hatte zu Mose gesagt: Täglich soll jeweils ein Stammesführer seine Gabe als Spende für die Altarweihe bringen.
Numer Num 4 7 12 So brachte am ersten Tag Nachschon, der Sohn Amminadabs, für den Stamm Juda seine Gabe herbei.
Numer Num 4 7 13 Sie bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 14 ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 15 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 16 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 17 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Nachschons, des Sohnes Amminadabs.
Numer Num 4 7 18 Am zweiten Tag brachte Netanel, der Sohn Zuars, der Stammesführer von Issachar, seine Gabe herbei.
Numer Num 4 7 19 Er brachte eine silberne Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, eine silberne Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 20 ferner eine goldene Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 21 dazu einen Jungstier, einen Widder und ein einjähriges Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 22 einen Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 23 sowie zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer für das Heilsopfer. Das war die Gabe Netanels, des Sohnes Zuars.
Numer Num 4 7 24 Am dritten Tag kam der Stammesführer der Sebuloniter, Eliab, der Sohn Helons.
Numer Num 4 7 25 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 26 ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 27 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 28 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 29 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Eliabs, des Sohnes Helons.
Numer Num 4 7 30 Am vierten Tag kam der Stammesführer der Rubeniter, Elizur, der Sohn Schedëurs.
Numer Num 4 7 31 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 32 ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 33 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 34 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 35 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Elizurs, des Sohnes Schedëurs.
Numer Num 4 7 36 Am fünften Tag kam der Stammesführer der Simeoniter, Schelumiël, der Sohn Zurischaddais.
Numer Num 4 7 37 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 38 ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 39 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 40 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 41 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Schelumiëls, des Sohnes Zurischaddais.
Numer Num 4 7 42 Am sechsten Tag kam der Stammesführer der Gaditer, Eljasaf, der Sohn Reguëls.
Numer Num 4 7 43 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 44 ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 45 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 46 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 47 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Eljasafs, des Sohnes Reguëls.
Numer Num 4 7 48 Am siebten Tag kam der Stammesführer der Efraimiter, Elischama, der Sohn Ammihuds.
Numer Num 4 7 49 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 50 ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 51 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 52 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 53 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Elischamas, des Sohnes Ammihuds.
Numer Num 4 7 54 Am achten Tag kam der Stammesführer der Manassiter, Gamliël, der Sohn Pedazurs.
Numer Num 4 7 55 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 56 ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 57 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 58 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 59 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Gamliëls, des Sohnes Pedazurs.
Numer Num 4 7 60 Am neunten Tag kam der Stammesführer der Benjaminiter, Abidan, der Sohn Gidonis.
Numer Num 4 7 61 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 62 ferner aus einer goldenen Schale zu zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 63 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 64 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 65 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Abidans, des Sohnes Gidonis.
Numer Num 4 7 66 Am zehnten Tag kam der Stammesführer der Daniter, Ahiëser, der Sohn Ammischaddais.
Numer Num 4 7 67 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 68 ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 69 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 70 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 71 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Ahiësers, des Sohnes Ammischaddais.
Numer Num 4 7 72 Am elften Tag kam der Stammesführer der Ascheriter, Pagiël, der Sohn Ochrans.
Numer Num 4 7 73 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 74 ferner aus einer goldenen Schale zu zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 75 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 76 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 77 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Pagiëls, des Sohnes Ochrans.
Numer Num 4 7 78 Am zwölften Tag kam der Stammesführer der Naftaliter, Ahira, der Sohn Enans.
Numer Num 4 7 79 Seine Gabe bestand aus einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Schekel schwer, einer silbernen Schale zu siebzig Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl vermengt war, für das Speiseopfer,
Numer Num 4 7 80 ferner aus einer goldenen Schale von zehn Schekel Gewicht, gefüllt mit Räucherwerk,
Numer Num 4 7 81 aus einem Jungstier, einem Widder und einem einjährigen Lamm für das Brandopfer,
Numer Num 4 7 82 einem Ziegenbock für das Sündopfer
Numer Num 4 7 83 sowie aus zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Böcken und fünf einjährigen Lämmern für das Heilsopfer. Das war die Gabe Ahiras, des Sohnes Enans.
Numer Num 4 7 84 Das war die Spende der Stammesführer Israels für die Weihe des Altars, als man den Altar salbte: zwölf silberne Schüsseln, zwölf silberne Schalen, zwölf goldene Schalen,
Numer Num 4 7 85 jede silberne Schüssel hundertdreißig Schekel schwer, jede silberne Schale siebzig Schekel schwer, das Silber aller Gefäße zusammen also zweitausendvierhundert Schekel, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums,
Numer Num 4 7 86 ferner zwölf goldene Schalen, gefüllt mit Räucherwerk, jede Schale zehn Schekel schwer, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, das Gold aller Schalen zusammen also hundertzwanzig Schekel;
Numer Num 4 7 87 dazu insgesamt zwölf Rinder, und zwar Stiere, für das Brandopfer, zwölf Widder, zwölf einjährige Lämmer und die dazugehörenden Speiseopfer, ferner zwölf Ziegenböcke für das Sündopfer,
Numer Num 4 7 88 außerdem im Ganzen vierundzwanzig Rinder, und zwar Stiere, sechzig Widder, sechzig Böcke und sechzig einjährige Lämmer für das Heilsopfer. Das war die Spende für die Weihe des Altars, nachdem man ihn gesalbt hatte.
Numer Num 4 7 89 Wenn Mose das Offenbarungszelt betrat, um mit dem Herrn zu reden, hörte er die Stimme zu ihm reden. Sie sprach zu ihm von der Deckplatte her, die auf der Lade der Bundesurkunde lag, aus dem Raum zwischen den Kerubim.
Numer Num 4 8 1 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 8 2 Rede zu Aaron und sag zu ihm: Wenn du die Lampen auf den Leuchter steckst, dann so, dass das Licht der sieben Lampen vom Leuchter aus nach vorn fällt.
Numer Num 4 8 3 Das tat Aaron; er steckte die Lampen so auf, dass ihr Licht vom Leuchter aus nach vorn fiel, wie der Herr es Mose aufgetragen hatte.
Numer Num 4 8 4 Der Leuchter war aus Gold getrieben, vom Gestell bis zu den Blüten war er aus Gold getrieben. Mose hatte den Leuchter nach dem Muster angefertigt, das der Herr ihm gezeigt hatte.
Numer Num 4 8 5 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 8 6 Sondere die Leviten von den Israeliten ab und reinige sie!
Numer Num 4 8 7 So sollst du ihre Reinigung vollziehen: Spreng über sie das Entsündigungswasser! Sie selbst sollen sich an ihrem ganzen Körper mit einem Schermesser die Haare schneiden, ihre Kleider waschen und sich reinigen.
Numer Num 4 8 8 Dann sollen sie einen Jungstier nehmen und dazu als Speiseopfer Feinmehl, das mit Öl vermengt ist. Einen zweiten Jungstier sollst du für das Sündopfer nehmen.
Numer Num 4 8 9 Dann sollst du die Leviten vor das Offenbarungszelt führen und die ganze Gemeinde der Israeliten versammeln.
Numer Num 4 8 10 Lass die Leviten vor den Herrn treten! Die Israeliten sollen den Leviten die Hände auflegen
Numer Num 4 8 11 und Aaron soll an den Leviten im Namen der Israeliten vor den Augen des Herrn die Weihe vornehmen. Auf diese Weise sollen sie den Dienst des Herrn antreten.
Numer Num 4 8 12 Die Leviten sollen ihre Hände den Stieren auf den Kopf legen. Dann richte den einen als Sündopfer und den anderen als Brandopfer für den Herrn her, um die Leviten zu entsühnen.
Numer Num 4 8 13 Lass die Leviten vor Aaron und seine Söhne treten und vollzieh an ihnen die Weihe für den Herrn!
Numer Num 4 8 14 Auf diese Weise sollst du die Leviten aus den Israeliten aussondern; dann gehören die Leviten mir.
Numer Num 4 8 15 Danach sollen die Leviten mit ihrem Dienst am Offenbarungszelt beginnen. Reinige sie und vollzieh an ihnen die Weihe;
Numer Num 4 8 16 denn sie sind mir von den Israeliten übergeben, als Ersatz für alle, die den Mutterschoß durchbrechen; als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten habe ich sie mir genommen.
Numer Num 4 8 17 Denn alle erstgeborenen Israeliten gehören mir, sowohl bei den Menschen als auch beim Vieh. An dem Tag, an dem ich in Ägypten alle Erstgeborenen erschlug, habe ich sie als mir heilig erklärt
Numer Num 4 8 18 und habe die Leviten als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten genommen.
Numer Num 4 8 19 Ich gebe die Leviten dem Aaron und seinen Söhnen; aus dem Kreis der Israeliten sind sie ihnen übergeben, damit sie am Offenbarungszelt den Gottesdienst der Israeliten vollziehen und die Israeliten entsühnen. Dann wird die Israeliten kein Unheil treffen, wenn sie dem Heiligtum zu nahe kommen.
Numer Num 4 8 20 Mose, Aaron und die ganze Gemeinde der Israeliten taten mit den Leviten genau das, was der Herr dem Mose hinsichtlich der Leviten befohlen hatte; das taten die Israeliten mit den Leviten.
Numer Num 4 8 21 Die Leviten ließen sich entsündigen und wuschen ihre Kleider. Aaron vollzog an ihnen vor den Augen des Herrn die Weihe und entsühnte sie; so machte er sie rein.
Numer Num 4 8 22 Danach traten die Leviten bei Aaron und seinen Söhnen ihren Dienst am Offenbarungszelt an. Was der Herr dem Mose hinsichtlich der Leviten befohlen hatte, das tat man mit ihnen.
Numer Num 4 8 23 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 8 24 Folgendes gilt für die Leviten: Mit fünfundzwanzig Jahren und darüber ist jeder verpflichtet, am Offenbarungszelt seinen Dienst zu tun.
Numer Num 4 8 25 Mit fünfzig Jahren endet seine Verpflichtung und er braucht keinen Dienst mehr zu tun;
Numer Num 4 8 26 er kann aber am Offenbarungszelt seinen Brüdern bei der Ausübung ihrer Pflichten helfen; doch den eigentlichen Dienst soll er nicht versehen. So sollst du die Dienstpflichten der Leviten ordnen.
Numer Num 4 9 1 Im ersten Monat des zweiten Jahres nach ihrem Auszug aus Ägypten sprach der Herr in der Wüste Sinai zu Mose:
Numer Num 4 9 2 Die Israeliten sollen zur festgesetzten Zeit das Paschafest feiern.
Numer Num 4 9 3 Am vierzehnten Tag dieses Monats sollt ihr es in der Abenddämmerung zur festgesetzten Zeit feiern. Ihr sollt es genau nach den dafür geltenden Gesetzen und Vorschriften feiern.
Numer Num 4 9 4 Da befahl Mose den Israeliten, das Paschafest zu feiern.
Numer Num 4 9 5 So feierten sie am vierzehnten Tag des ersten Monats in der Abenddämmerung das Paschafest in der Wüste Sinai. Genau so, wie der Herr es Mose befohlen hatte, machten es die Israeliten.
Numer Num 4 9 6 Es gab Männer, die unrein waren, weil sie einen Toten berührt hatten, und die deshalb an jenem Tag das Paschafest nicht feiern konnten. Die Männer kamen noch am selben Tag zu Mose und Aaron
Numer Num 4 9 7 und sagten zu ihnen: Wir sind unrein, weil wir einen Toten berührt haben. Warum soll es uns verwehrt sein, zur festgesetzten Zeit wie die anderen Israeliten dem Herrn unsere Opfergabe darzubringen?
Numer Num 4 9 8 Mose antwortete ihnen: Bleibt da; ich will hören, was euch der Herr befiehlt.
Numer Num 4 9 9 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 9 10 Sag den Israeliten: Wenn einige von euch oder von euren Nachkommen unrein sind wegen eines Toten oder wenn sie weit weg auf einer Reise sind, aber trotzdem das Paschafest für den Herrn feiern wollen,
Numer Num 4 9 11 dann sollen sie es im zweiten Monat am vierzehnten Tag in der Abenddämmerung feiern; zu ungesäuerten Broten und Bitterkräutern sollen sie das Paschalamm essen.
Numer Num 4 9 12 Sie sollen davon nichts bis zum nächsten Morgen übrig lassen und sollen an dem Paschalamm keinen Knochen zerbrechen. Genau so, wie es das Paschagesetz vorschreibt, sollen sie handeln.
Numer Num 4 9 13 Wer jedoch rein ist und sich nicht auf einer Reise befindet, es aber trotzdem unterlässt, das Paschafest zu feiern, der soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden, denn er hat dem Herrn seine Gabe nicht zur festgesetzten Zeit dargebracht; ein solcher Mensch muss die Folgen seiner Sünde tragen.
Numer Num 4 9 14 Wenn ein Fremder bei euch lebt und das Paschafest für den Herrn feiern will, dann soll er es nach dem Paschagesetz und Pascharecht feiern. Für den Fremden und für den Einheimischen soll bei euch dasselbe Gesetz gelten.
Numer Num 4 9 15 An dem Tag, als man die Wohnstätte aufstellte, bedeckte eine Wolke die Wohnstätte, das Zelt der Bundesurkunde. Am Abend legte sie sich wie ein Feuerschein über die Wohnstätte und blieb dort bis zum Morgen.
Numer Num 4 9 16 So war es die ganze Zeit: Bei Tag bedeckte die Wolke die Wohnstätte und bei Nacht der Feuerschein.
Numer Num 4 9 17 Jedes Mal, wenn sich die Wolke über dem Zelt erhob, brachen die Israeliten auf, und wo sich die Wolke niederließ, dort schlugen die Israeliten ihr Lager auf.
Numer Num 4 9 18 Nach dem Gebot des Herrn brachen die Israeliten auf und nach dem Gebot des Herrn schlugen sie ihr Lager auf. Solange die Wolke über der Wohnstätte lag, blieben sie im Lager.
Numer Num 4 9 19 Auch wenn die Wolke längere Zeit über der Wohnstätte stehen blieb, achteten die Israeliten auf die Anordnung des Herrn und brachen nicht auf.
Numer Num 4 9 20 Und wenn die Wolke nur wenige Tage über der Wohnstätte stehen blieb, blieben sie nach dem Gebot des Herrn nur so lange in ihrem Lager, bis sie nach dem Gebot des Herrn aufzubrechen hatten.
Numer Num 4 9 21 Wenn die Wolke nur vom Abend bis zum Morgen blieb und sich am Morgen erhob, dann brachen sie am nächsten Morgen auf. Ob es bei Tag oder bei Nacht war: wenn die Wolke sich erhob, brachen sie auf.
Numer Num 4 9 22 Ob es zwei Tage dauerte oder einen Monat oder noch länger: wenn die Wolke über der Wohnstätte anhielt und stehen blieb, dann schlugen die Israeliten ihr Lager auf und brachen nicht auf; erst wenn sie sich erhob, brachen sie auf.
Numer Num 4 9 23 Nach dem Gebot des Herrn schlugen sie das Lager auf, nach dem Gebot des Herrn brachen sie auf. Sie achteten auf die Anordnungen des Herrn, so wie es ihnen der Herr durch Mose befahl.
Numer Num 4 10 1 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 10 2 Mach dir zwei silberne Trompeten! Aus getriebenem Metall sollst du sie machen. Sie sollen dir dazu dienen, die Gemeinde einzuberufen und den einzelnen Lagern das Zeichen zum Aufbruch zu geben.
Numer Num 4 10 3 Wenn man mit den Trompeten bläst, soll sich die ganze Gemeinde am Eingang des Offenbarungszeltes bei dir versammeln.
Numer Num 4 10 4 Wenn man nur einmal bläst, sollen sich die Befehlshaber, die Hauptleute der Tausendschaften Israels, bei dir versammeln.
Numer Num 4 10 5 Wenn ihr aber mit großem Lärm blast, dann sollen die Lager auf der Ostseite aufbrechen.
Numer Num 4 10 6 Wenn ihr zum zweiten Mal mit großem Lärm blast, dann sollen die Lager auf der Südseite aufbrechen. Je nachdem, wie sie aufzubrechen haben, soll man mit großem Lärm blasen.
Numer Num 4 10 7 Wenn die Versammlung einberufen werden soll, dann blast, aber nicht mit großem Lärm!
Numer Num 4 10 8 Die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Trompeten blasen. Das soll als feste Regel bei euch gelten, von Generation zu Generation.
Numer Num 4 10 9 Wenn ihr in eurem Land in einen Krieg mit einem Gegner verwickelt werdet, der euch bedrängt, dann blast mit euren Trompeten Alarm! So werdet ihr euch beim Herrn, eurem Gott, in Erinnerung bringen und vor euren Feinden gerettet werden.
Numer Num 4 10 10 Auch an euren Freudentagen, an den Festen und Monatsanfängen, blast zu euren Brand- und Heilsopfern mit den Trompeten! Das wird euch bei eurem Gott in Erinnerung bringen. Ich bin der Herr, euer Gott.
Numer Num 4 10 11 Am zwanzigsten Tag des zweiten Monats im zweiten Jahr erhob sich die Wolke über der Wohnstätte der Bundesurkunde.
Numer Num 4 10 12 Da brachen die Israeliten von der Wüste Sinai auf, wie es die Ordnung für den Aufbruch vorsah, und die Wolke ließ sich in der Wüste Paran nieder.
Numer Num 4 10 13 So brachen sie zum ersten Mal auf, wie ihnen der Herr durch Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 10 14 Als Erstes brach das Feldzeichen des Lagers Juda auf, nach Abteilungen geordnet. Judas Heer befehligte Nachschon, der Sohn Amminadabs.
Numer Num 4 10 15 Das Heer des Stammes der Issachariter befehligte Netanel, der Sohn Zuars.
Numer Num 4 10 16 Das Heer des Stammes der Sebuloniter befehligte Eliab, der Sohn Helons.
Numer Num 4 10 17 Nach dem Abbau der Wohnstätte brachen die Gerschoniter und die Merariter auf, die die Wohnstätte trugen.
Numer Num 4 10 18 Dann brach das Feldzeichen des Lagers der Rubeniter auf, nach Abteilungen geordnet. Rubens Heer befehligte Elizur, der Sohn Schedëurs.
Numer Num 4 10 19 Das Heer des Stammes der Simeoniter befehligte Schelumiël, der Sohn Zurischaddais.
Numer Num 4 10 20 Das Heer des Stammes der Gaditer befehligte Eljasaf, der Sohn Reguëls.
Numer Num 4 10 21 Dann brachen die Kehatiter auf, die das Heiligtum trugen. Die Wohnstätte stellte man auf, bevor sie ankamen.
Numer Num 4 10 22 Dann brach das Feldzeichen des Lagers der Efraimiter auf, nach Abteilungen geordnet. Efraims Heer befehligte Elischama, der Sohn Ammihuds.
Numer Num 4 10 23 Das Heer des Stammes der Manassiter befehligte Gamliël, der Sohn Pedazurs.
Numer Num 4 10 24 Das Heer des Stammes der Benjaminiter befehligte Abidan, der Sohn Gidonis.
Numer Num 4 10 25 Dann brach das Feldzeichen des Lagers der Daniter auf; sie bildeten die Nachhut aller nach Abteilungen geordneten Lager. Das Heer Dans befehligte Ahiëser, der Sohn Ammischaddais.
Numer Num 4 10 26 Das Heer des Stammes der Ascheriter befehligte Pagiël, der Sohn Ochrans.
Numer Num 4 10 27 Das Heer des Stammes der Naftaliter befehligte Ahira, der Sohn Enans.
Numer Num 4 10 28 Das war die Ordnung für den Aufbruch der Israeliten, geordnet nach Abteilungen. So brachen sie auf.
Numer Num 4 10 29 Mose sagte zu Hobab, dem Sohn des Midianiters Reguël, seines Schwiegervaters: Wir brechen auf zu dem Ort, von dem der Herr gesagt hat: Ihn gebe ich euch. Geh mit uns! Wir werden dir Gutes tun; denn der Herr hat zugesagt, Israel Gutes zu tun.
Numer Num 4 10 30 Hobab erwiderte ihm: Ich gehe nicht mit, sondern ich gehe in mein Land und zu meiner Verwandtschaft zurück.
Numer Num 4 10 31 Da sagte Mose: Verlass uns doch nicht! Denn du kennst die Orte in der Wüste, an denen wir unser Lager aufschlagen können; du kannst unser Auge sein.
Numer Num 4 10 32 Wenn du also mitgehst, dann werden wir all das Gute, das der Herr uns schenkt, mit dir teilen.
Numer Num 4 10 33 Sie brachen vom Berg des Herrn auf und zogen drei Tagesmärsche weit. Die Bundeslade des Herrn zog drei Tage lang vor ihnen her, um einen Rastplatz für sie zu erkunden.
Numer Num 4 10 34 Die Wolke des Herrn war bei Tag über ihnen, wenn sie vom Lager aufbrachen.
Numer Num 4 10 35 Wenn die Lade aufbrach, sagte Mose: Steh auf, Herr, dann zerstreuen sich deine Feinde, /dann fliehen deine Gegner vor dir.
Numer Num 4 10 36 Und wenn man Halt machte, sagte er: Lass dich nieder, Herr, /bei den zehntausendmal Tausenden Israels!
Numer Num 4 11 1 Das Volk lag dem Herrn mit schweren Vorwürfen in den Ohren. Als der Herr das hörte, entbrannte sein Zorn; das Feuer des Herrn brach bei ihnen aus und griff am Rand des Lagers um sich.
Numer Num 4 11 2 Da schrie das Volk zu Mose und Mose setzte sich beim Herrn für sie ein. Darauf ging das Feuer wieder aus.
Numer Num 4 11 3 Daher nannte man den Ort Tabera (Feuerbrand), da das Feuer des Herrn bei ihnen ausgebrochen war.
Numer Num 4 11 4 Die Leute, die sich ihnen angeschlossen hatten, wurden von der Gier gepackt und auch die Israeliten begannen wieder zu weinen und sagten: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe!
Numer Num 4 11 5 Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, an die Zwiebeln und an den Knoblauch.
Numer Num 4 11 6 Doch jetzt vertrocknet uns die Kehle, nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna.
Numer Num 4 11 7 [[Das Manna war wie Koriandersamen und es sah wie Bdelliumharz aus.
Numer Num 4 11 8 Die Leute pflegten umherzugehen und es zu sammeln; sie mahlten es mit der Handmühle oder zerstampften es im Mörser, kochten es in einem Topf und bereiteten daraus Brotfladen. Es schmeckte wie Ölkuchen.
Numer Num 4 11 9 Wenn bei Nacht der Tau auf das Lager fiel, fiel auch das Manna.]]
Numer Num 4 11 10 Mose hörte die Leute weinen, eine Sippe wie die andere; jeder weinte am Eingang seines Zeltes. Da entbrannte der Zorn des Herrn; Mose aber war verstimmt
Numer Num 4 11 11 und sagte zum Herrn: Warum hast du deinen Knecht so schlecht behandelt und warum habe ich nicht deine Gnade gefunden, dass du mir die Last mit diesem ganzen Volk auferlegst?
Numer Num 4 11 12 Habe denn ich dieses ganze Volk in meinem Schoß getragen oder habe ich es geboren, dass du zu mir sagen kannst: Nimm es an deine Brust, wie der Wärter den Säugling, und trag es in das Land, das ich seinen Vätern mit einem Eid zugesichert habe?
Numer Num 4 11 13 Woher soll ich für dieses ganze Volk Fleisch nehmen? Sie weinen vor mir und sagen zu mir: Gib uns Fleisch zu essen!
Numer Num 4 11 14 Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen, es ist mir zu schwer.
Numer Num 4 11 15 Wenn du mich so behandelst, dann bring mich lieber gleich um, wenn ich überhaupt deine Gnade gefunden habe. Ich will mein Elend nicht mehr ansehen.
Numer Num 4 11 16 Da sprach der Herr zu Mose: Versammle siebzig von den Ältesten Israels vor mir, Männer, die du als Älteste des Volkes und Listenführer kennst; bring sie zum Offenbarungszelt! Dort sollen sie sich mit dir zusammen aufstellen.
Numer Num 4 11 17 Dann komme ich herab und rede dort mit dir. Ich nehme etwas von dem Geist, der auf dir ruht, und lege ihn auf sie. So können sie mit dir zusammen an der Last des Volkes tragen und du musst sie nicht mehr allein tragen.
Numer Num 4 11 18 Zum Volk aber sollst du sagen: Heiligt euch für morgen, dann werdet ihr Fleisch zu essen haben. Denn ihr habt dem Herrn die Ohren vollgeweint und gesagt: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe! In Ägypten ging es uns gut. Der Herr wird euch Fleisch zu essen geben.
Numer Num 4 11 19 Nicht nur einen Tag werdet ihr es essen, nicht zwei Tage, nicht fünf Tage, nicht zehn Tage und nicht zwanzig Tage,
Numer Num 4 11 20 sondern Monate lang, bis es euch zum Hals heraushängt und ihr euch davor ekelt. Denn ihr habt den Herrn, der mitten unter euch ist, missachtet und habt vor ihm geweint und gesagt: Warum sind wir aus Ägypten weggezogen?
Numer Num 4 11 21 Da entgegnete Mose: Sechshunderttausend Mann zu Fuß zählt das Volk, bei dem ich lebe, und du sagst: Ich gebe ihnen Fleisch, dass sie Monate lang zu essen haben?
Numer Num 4 11 22 Selbst wenn man alle Schafe, Ziegen und Rinder für sie schlachtet, reicht das für sie? Wenn man alle Fische des Meeres für sie fängt, reicht das für sie?
Numer Num 4 11 23 Der Herr antwortete Mose: Ist etwa der Arm des Herrn zu kurz? Du wirst bald sehen, ob mein Wort an dir in Erfüllung geht oder nicht.
Numer Num 4 11 24 Mose ging hinaus und teilte dem Volk die Worte des Herrn mit. Dann versammelte er siebzig Älteste des Volkes und stellte sie rings um das Zelt auf.
Numer Num 4 11 25 Der Herr kam in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Sobald der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in prophetische Verzückung, die kein Ende nahm.
Numer Num 4 11 26 Zwei Männer aber waren im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch über sie war der Geist gekommen. Sie standen in der Liste, waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen. Sie gerieten im Lager in prophetische Verzückung.
Numer Num 4 11 27 Ein junger Mann lief zu Mose und berichtete ihm: Eldad und Medad sind im Lager in prophetische Verzückung geraten.
Numer Num 4 11 28 Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran!
Numer Num 4 11 29 Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern? Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde, wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!
Numer Num 4 11 30 Dann ging Mose mit den Ältesten Israels in das Lager zurück.
Numer Num 4 11 31 Darauf brach ein Wind los, den der Herr geschickt hatte, und trieb Wachteln vom Meer heran. Er warf sie auf das Lager, einen Tagesmarsch weit in der einen Richtung und einen Tagesmarsch weit in der anderen Richtung rings um das Lager; zwei Ellen hoch lagen sie auf dem Erdboden.
Numer Num 4 11 32 Da stand das Volk auf und sammelte die Wachteln ein, den ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag. Jeder sammelte mindestens zehn Hómer. Sie legten sie rings um das Lager zum Dörren aus.
Numer Num 4 11 33 Sie hatten aber das Fleisch noch zwischen den Zähnen, es war noch nicht gegessen, da entbrannte der Zorn des Herrn über das Volk und der Herr schlug das Volk mit einer bösen Plage.
Numer Num 4 11 34 Daher nannte man den Ort Kibrot-Taawa (Giergräber), da man dort die Leute begrub, die von der Gier gepackt worden waren.
Numer Num 4 11 35 Von Kibrot-Taawa brach das Volk nach Hazerot auf.
Numer Num 4 12 1 Als sie in Hazerot waren, redeten Mirjam und Aaron über Mose wegen der kuschitischen Frau, die er sich genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine Kuschiterin zur Frau genommen.
Numer Num 4 12 2 Sie sagten: Hat etwa der Herr nur mit Mose gesprochen? Hat er nicht auch mit uns gesprochen? Das hörte der Herr.
Numer Num 4 12 3 Mose aber war ein sehr demütiger Mann, demütiger als alle Menschen auf der Erde.
Numer Num 4 12 4 Kurz darauf sprach der Herr zu Mose, Aaron und Mirjam: Geht ihr drei hinaus zum Offenbarungszelt! Da gingen die drei hinaus.
Numer Num 4 12 5 Der Herr kam in der Wolkensäule herab, blieb am Zelteingang stehen und rief Aaron und Mirjam. Beide traten vor
Numer Num 4 12 6 und der Herr sprach: Hört meine Worte! Wenn es bei euch einen Propheten gibt, so gebe ich mich ihm in Visionen zu erkennen und rede mit ihm im Traum.
Numer Num 4 12 7 Anders bei meinem Knecht Mose. Mein ganzes Haus ist ihm anvertraut.
Numer Num 4 12 8 Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht, nicht in Rätseln. Er darf die Gestalt des Herrn sehen. Warum habt ihr es gewagt, über meinen Knecht Mose zu reden?
Numer Num 4 12 9 Der Herr wurde zornig auf sie und ging weg.
Numer Num 4 12 10 Kaum hatte die Wolke das Zelt verlassen, da war Mirjam weiß wie Schnee vor Aussatz. Aaron wandte sich Mirjam zu und sah: Sie war aussätzig.
Numer Num 4 12 11 Da sagte Aaron zu Mose: Mein Herr, ich bitte dich, lass uns nicht die Folgen der Sünde tragen, die wir leichtfertig begangen haben.
Numer Num 4 12 12 Mirjam soll nicht wie eine Totgeburt sein, die schon halb verwest ist, wenn sie den Schoß der Mutter verlässt.
Numer Num 4 12 13 Da schrie Mose zum Herrn: Ach, heile sie doch!
Numer Num 4 12 14 Der Herr antwortete Mose: Wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespuckt hätte, müsste sie sich dann nicht sieben Tage lang schämen? Sie soll sieben Tage lang aus dem Lager ausgesperrt sein; erst dann soll man sie wieder hereinlassen.
Numer Num 4 12 15 So wurde Mirjam sieben Tage aus dem Lager ausgesperrt. Das Volk brach nicht auf, bis man Mirjam wieder hereinließ.
Numer Num 4 12 16 Erst nachher brach das Volk von Hazerot auf und schlug dann sein Lager in der Wüste Paran auf.
Numer Num 4 13 1 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 13 2 Schick einige Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will. Aus jedem Väterstamm sollt ihr einen Mann aussenden, und zwar jeweils einen der führenden Männer.
Numer Num 4 13 3 Da schickte Mose von der Wüste Paran die Männer aus, wie es der Herr befohlen hatte. Sie alle waren führende Männer unter den Israeliten
Numer Num 4 13 4 und das sind ihre Namen: aus dem Stamm Ruben Schamua, der Sohn Sakkurs;
Numer Num 4 13 5 aus dem Stamm Simeon Schafat, der Sohn Horis;
Numer Num 4 13 6 aus dem Stamm Juda Kaleb, der Sohn Jefunnes;
Numer Num 4 13 7 aus dem Stamm Issachar Jigal, der Sohn Josefs;
Numer Num 4 13 8 aus dem Stamm Efraim Hoschea, der Sohn Nuns;
Numer Num 4 13 9 aus dem Stamm Benjamin Palti, der Sohn Rafus;
Numer Num 4 13 10 aus dem Stamm Sebulon Gadiël, der Sohn Sodis;
Numer Num 4 13 11 aus dem Josefstamm Manasse Gadi, der Sohn Susis;
Numer Num 4 13 12 aus dem Stamm Dan Ammiël, der Sohn Gemallis;
Numer Num 4 13 13 aus dem Stamm Ascher Setur, der Sohn Michaels;
Numer Num 4 13 14 aus dem Stamm Naftali Nachbi, der Sohn Wofsis;
Numer Num 4 13 15 aus dem Stamm Gad Gëuël, der Sohn Machis.
Numer Num 4 13 16 Das waren die Namen der Männer, die Mose zur Erkundigung des Landes aussandte. Hoschea aber, den Sohn Nuns, nannte Mose Josua.
Numer Num 4 13 17 Als Mose sie ausschickte, um Kanaan erkunden zu lassen, sagte er zu ihnen: Zieht von hier durch den Negeb und steigt hinauf ins Gebirge!
Numer Num 4 13 18 Seht, wie das Land beschaffen ist und ob das Volk, das darin wohnt, stark oder schwach ist, ob es klein oder groß ist;
Numer Num 4 13 19 seht, wie das Land beschaffen ist, in dem das Volk wohnt, ob es gut ist oder schlecht und wie die Städte angelegt sind, in denen es wohnt, ob sie offen oder befestigt sind
Numer Num 4 13 20 und ob das Land fett oder mager ist, ob es dort Bäume gibt oder nicht. Habt Mut und bringt Früchte des Landes mit! Es war gerade die Zeit der ersten Trauben.
Numer Num 4 13 21 Da zogen die Männer hinauf und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis Rehob bei Lebo-Hamat.
Numer Num 4 13 22 Sie durchzogen zuerst den Negeb und kamen bis Hebron. Dort lebten Ahiman, Scheschai und Talmai, Söhne des Anak. Hebron war sieben Jahre vor der Stadt Zoan, die in Ägypten liegt, erbaut worden.
Numer Num 4 13 23 Von dort kamen sie in das Traubental. Dort schnitten sie eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweit auf einer Stange, dazu auch einige Granatäpfel und Feigen.
Numer Num 4 13 24 Den Ort nannte man später Traubental wegen der Traube, die die Israeliten dort abgeschnitten hatten.
Numer Num 4 13 25 Vierzig Tage, nachdem man sie zur Erkundung des Landes ausgeschickt hatte, machten sie sich auf den Rückweg.
Numer Num 4 13 26 Sie kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch. Sie berichteten ihnen und der ganzen Gemeinde und zeigten ihnen die Früchte des Landes.
Numer Num 4 13 27 Sie erzählten Mose: Wir kamen in das Land, in das du uns geschickt hast: Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen; das hier sind seine Früchte.
Numer Num 4 13 28 Aber das Volk, das im Land wohnt, ist stark und die Städte sind befestigt und sehr groß. Auch haben wir die Söhne des Anak dort gesehen.
Numer Num 4 13 29 Amalek wohnt im Gebiet des Negeb, die Hetiter, die Jebusiter und Amoriter wohnen im Gebirge und die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan.
Numer Num 4 13 30 Kaleb beruhigte das Volk, das über Mose aufgebracht war, und sagte: Wir können trotzdem hinaufziehen und das Land in Besitz nehmen; wir werden es gewiss bezwingen.
Numer Num 4 13 31 Die Männer aber, die mit Kaleb zusammen nach Kanaan hinaufgezogen waren, sagten: Wir können nichts gegen dieses Volk ausrichten; es ist stärker als wir.
Numer Num 4 13 32 Und sie verbreiteten bei den Israeliten falsche Gerüchte über das Land, das sie erkundet hatten, und sagten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, ist ein Land, das seine Bewohner auffrisst; alle Leute, die wir dort gesehen haben, sind hochgewachsen.
Numer Num 4 13 33 Sogar die Riesen haben wir dort gesehen - die Anakiter gehören nämlich zu den Riesen. Wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor und auch ihnen erschienen wir so.
Numer Num 4 14 1 Da erhob die ganze Gemeinde ein lautes Geschrei und das Volk weinte die ganze Nacht.
Numer Num 4 14 2 Alle Israeliten murrten über Mose und Aaron und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten oder wenigstens hier in der Wüste gestorben!
Numer Num 4 14 3 Warum nur will uns der Herr in jenes Land bringen? Etwa damit wir durch das Schwert umkommen und unsere Frauen und Kinder eine Beute der Feinde werden? Wäre es für uns nicht besser, nach Ägypten zurückzukehren?
Numer Num 4 14 4 Und sie sagten zueinander: Wir wollen einen neuen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren.
Numer Num 4 14 5 Da warfen sich Mose und Aaron vor der ganzen Gemeindeversammlung der Israeliten auf ihr Gesicht nieder.
Numer Num 4 14 6 Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, zwei von denen, die das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider
Numer Num 4 14 7 und sagten zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, dieses Land ist überaus schön.
Numer Num 4 14 8 Wenn der Herr uns wohlgesinnt ist und uns in dieses Land bringt, dann schenkt er uns ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
Numer Num 4 14 9 Lehnt euch nur nicht gegen den Herrn auf! Habt keine Angst vor den Leuten in jenem Land; sie werden unsere Beute. Ihr schützender Schatten ist von ihnen gewichen, denn der Herr ist mit uns. Habt keine Angst vor ihnen!
Numer Num 4 14 10 Doch die ganze Gemeinde drohte Mose und Aaron zu steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn am Offenbarungszelt allen Israeliten,
Numer Num 4 14 11 und der Herr sprach zu Mose: Wie lange verachtet mich dieses Volk noch, wie lange noch wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich mitten unter ihnen vollbracht habe?
Numer Num 4 14 12 Ich will sie mit der Pest schlagen und vertreiben; aber dich will ich zu einem Volk machen, das größer und mächtiger ist als dieses.
Numer Num 4 14 13 Da antwortete Mose dem Herrn: Die Ägypter werden hören, dass du dieses Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte hierher geführt hast,
Numer Num 4 14 14 und sie werden zu den Einwohnern dieses Landes sagen, sie hätten gehört, dass du, Herr, mitten in diesem Volk warst, dass du, Herr, sichtbar erschienen bist, dass deine Wolke über ihnen stand, dass du ihnen bei Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule vorangegangen bist,
Numer Num 4 14 15 dass du dann aber dieses Volk wie einen einzigen Mann umgebracht hast. Wenn sie das alles über dich hören, werden die Völker sagen:
Numer Num 4 14 16 Weil Jahwe nicht imstande war, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen mit einem Eid zugesichert hatte, hat er sie in der Wüste abgeschlachtet.
Numer Num 4 14 17 Gerade jetzt sollte sich die Kraft meines Herrn in ihrer ganzen Größe zeigen, wie du gesagt hast:
Numer Num 4 14 18 Ich bin Jahwe, langmütig und reich an Huld, der Schuld und Frevel wegnimmt, der aber (den Sünder) nicht ungestraft lässt, der die Schuld der Väter an den Söhnen verfolgt, an der dritten und vierten Generation:
Numer Num 4 14 19 Verzeih also diesem Volk seine Sünde nach deiner großen Huld, wie du diesem Volk auch schon bisher vergeben hast, von Ägypten bis hierher.
Numer Num 4 14 20 Da sprach der Herr: Ich verzeihe ihm, da du mich bittest.
Numer Num 4 14 21 Doch so wahr ich lebe und die Herrlichkeit des Herrn das ganze Land erfüllt:
Numer Num 4 14 22 Alle Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste vollbracht habe und die mich jetzt schon zum zehnten Mal auf die Probe gestellt und doch nicht auf mich gehört haben,
Numer Num 4 14 23 sie alle werden das Land nicht zu sehen bekommen, das ich ihren Vätern mit einem Eid zugesichert habe. Keiner von denen, die mich verachtet haben, wird es zu sehen bekommen.
Numer Num 4 14 24 Meinen Knecht Kaleb aber, der anders denkt und treu zu mir hält, ihn werde ich in das Land bringen. Er darf es betreten und seine Nachkommen sollen es erben.
Numer Num 4 14 25 [[Die Amalekiter und die Kanaaniter sitzen in der Ebene.]] Brecht also morgen auf und schlagt eine andere Richtung ein, in die Wüste, zum Schilfmeer hin!
Numer Num 4 14 26 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Numer Num 4 14 27 Wie lange soll das mit dieser bösen Gemeinde so weitergehen, die immer über mich murrt? Ich habe mir das Murren der Israeliten jetzt lange genug angehört.
Numer Num 4 14 28 Sag ihnen: So wahr ich lebe - Spruch des Herrn -, ich will euch das antun, womit ihr mir die Ohren vollgeschrien habt:
Numer Num 4 14 29 Hier in der Wüste sollen eure Leichen liegen bleiben, alle ohne Ausnahme; jeder von euch, der gemustert worden ist, wird sterben, alle Männer von zwanzig Jahren und darüber, die über mich gemurrt haben.
Numer Num 4 14 30 Keiner von euch wird in das Land kommen, auch wenn ich meine Hand erhoben und geschworen habe, euch darin wohnen zu lassen, außer Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns.
Numer Num 4 14 31 Eure Kinder aber, von denen ihr gesagt habt, sie würden eine Beute der Feinde werden, sie werde ich in das Land bringen. Sie werden das Land kennen lernen, das ihr verschmäht habt.
Numer Num 4 14 32 Eure Leichen aber werden in dieser Wüste liegen bleiben.
Numer Num 4 14 33 Eure Söhne müssen vierzig Jahre lang ihr Vieh in der Wüste weiden lassen; sie haben so lange unter eurer Untreue zu leiden, bis ihr alle tot in der Wüste liegt.
Numer Num 4 14 34 So viele Tage, wie ihr gebraucht habt, um das Land zu erkunden, nämlich vierzig Tage, so viele Jahre lang - für jeden Tag ein Jahr müsst ihr die Folgen eurer Schuld tragen, also vierzig Jahre lang; dann werdet ihr erkennen, was es heißt, mir Widerstand zu leisten.
Numer Num 4 14 35 Ich, der Herr, habe gesprochen. Unwiderruflich werde ich es mit dieser ganzen bösen Gemeinde so machen, die sich gegen mich zusammengerottet hat: In dieser Wüste finden sie ihr Ende, hier müssen sie sterben.
Numer Num 4 14 36 Die Männer, die Mose ausgeschickt hatte, um das Land erkunden zu lassen, die dann aber nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde zum Murren verführt hatten,
Numer Num 4 14 37 fielen plötzlich tot zu Boden, vor den Augen des Herrn, alle, die über das Land falsche Gerüchte verbreitet hatten.
Numer Num 4 14 38 Nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, blieben am Leben, als einzige von allen, die ausgezogen waren, um das Land zu erkunden.
Numer Num 4 14 39 Mose sagte das alles den Israeliten. Da wurde das Volk sehr traurig.
Numer Num 4 14 40 Sie standen am nächsten Morgen auf, um auf die Höhe des Gebirges zu steigen; sie sagten: Wir ziehen jetzt zu dem Ort hinauf, den der Herr genannt hat. Ja, wir haben gesündigt.
Numer Num 4 14 41 Da sagte Mose: Warum übertretet ihr den Befehl des Herrn? Das wird euch nicht gelingen.
Numer Num 4 14 42 Zieht nicht hinauf, denn der Herr ist nicht bei euch; ihr werdet von euren Feinden nur geschlagen werden.
Numer Num 4 14 43 Denn ihr habt dort die Amalekiter und die Kanaaniter gegen euch, und ihr werdet durch das Schwert umkommen. Weil ihr euch vom Herrn abgewendet habt, wird der Herr nicht mit euch sein.
Numer Num 4 14 44 Doch in ihrem Starrsinn stiegen sie auf die Höhe des Gebirges hinauf. Aber die Bundeslade des Herrn und Mose wichen nicht von ihrer Stelle mitten im Lager.
Numer Num 4 14 45 Da kamen die Amalekiter und die Kanaaniter, die dort im Gebirge wohnten, herunter und schlugen die Israeliten und zersprengten sie bis nach Horma.
Numer Num 4 15 1 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 15 2 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch zur Besiedlung geben will,
Numer Num 4 15 3 und wenn ihr für den Herrn ein Feueropfer vorbereitet, ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer zur Erfüllung eines Gelübdes oder als freiwillige Gabe oder anlässlich eurer Feste, um dem Herrn einen beruhigenden Duft von einem Rind oder Schaf darzubringen,
Numer Num 4 15 4 dann soll jeder, der dem Herrn seine Opfergabe bringt, als Speiseopfer ein Zehntel Feinmehl darbringen, das mit einem viertel Hin Öl vermengt ist.
Numer Num 4 15 5 Und beim Brand- oder Schlachtopfer sollst du auf je ein Lamm ein viertel Hin Wein als Trankopfer herrichten.
Numer Num 4 15 6 Auf einen Widder aber sollst du als Speiseopfer zwei Zehntel Feinmehl herrichten, das mit einem drittel Hin Öl vermengt ist,
Numer Num 4 15 7 und als Trankopfer sollst du ein drittel Hin Wein darbringen, als beruhigenden Duft für den Herrn.
Numer Num 4 15 8 Richtest du ein Kalb als Brand- oder Schlachtopfer zur Erfüllung eines Gelübdes oder als Heilsopfer zur Ehre des Herrn her,
Numer Num 4 15 9 dann bring auf jedes Kalb als Speiseopfer drei Zehntel Feinmehl dar, das mit einem halben Hin Öl vermengt ist;
Numer Num 4 15 10 als Trankopfer sollst du in diesem Fall ein halbes Hin Wein darbringen. Das ist ein Feueropfer und ein beruhigender Duft für den Herrn.
Numer Num 4 15 11 So soll man es bei jedem Rind, bei jedem Widder, bei jedem jungen Lamm und jeder jungen Ziege machen.
Numer Num 4 15 12 Je nachdem, wie viele Tiere ihr zum Opfer herrichtet, sollt ihr es jeweils machen.
Numer Num 4 15 13 So soll es jeder Einheimische machen, wenn er ein Feueropfer als beruhigenden Duft für den Herrn darbringt.
Numer Num 4 15 14 Wenn ein Fremder, der bei euch lebt, oder einer, dessen Familie schon seit Generationen unter euch lebt, ein Feueropfer als beruhigenden Duft für den Herrn darbringen will, dann soll er es ebenso machen wie ihr.
Numer Num 4 15 15 Für euch und für die Fremden, die bei euch leben, gilt ein und dieselbe Regel; das soll bei euch als feste Regel des Herrn gelten, von Generation zu Generation, für euch ebenso wie für den Fremden:
Numer Num 4 15 16 Gleiches Gesetz und gleiches Recht gilt für euch und für die Fremden, die bei euch leben.
Numer Num 4 15 17 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 15 18 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, in das ich euch bringe,
Numer Num 4 15 19 und wenn ihr vom Brot des Landes esst, dann sollt ihr eine Abgabe für den Herrn entrichten.
Numer Num 4 15 20 Als Erstlingsgabe von eurem Brotteig sollt ihr einen Kuchen abgeben. Ihr sollt ihn wie die Abgabe von der Tenne abliefern.
Numer Num 4 15 21 Von dem ersten Gebäck aus eurem Teig sollt ihr dem Herrn eine Abgabe entrichten, von Generation zu Generation.
Numer Num 4 15 22 Wenn ihr aus Versehen irgendeines dieser Gebote, die der Herr dem Mose mitgeteilt hat, nicht haltet,
Numer Num 4 15 23 irgendetwas, was der Herr euch durch Mose befohlen hat seit dem Tag, an dem der Herr die Gebote gegeben hat, und weiterhin von Generation zu Generation,
Numer Num 4 15 24 dann soll, wenn das Versehen vorkam, ohne dass die Gemeinde es bemerkte, die ganze Gemeinde einen Jungstier zum Brandopfer als beruhigenden Duft für den Herrn herrichten, ferner das dazugehörende Speise- und Trankopfer, wie es Vorschrift ist, sowie einen Ziegenbock als Sündopfer.
Numer Num 4 15 25 Der Priester soll die ganze Gemeinde der Israeliten entsühnen, dann wird ihnen vergeben werden; denn es war ein Versehen und sie haben ihre Opfergabe als Feueropfer für den Herrn und ihr Sündopfer für ihr Versehen vor den Herrn gebracht.
Numer Num 4 15 26 Der ganzen Gemeinde der Israeliten und den Fremden, die bei ihnen leben, wird vergeben werden, denn das ganze Volk war von dem Versehen betroffen.
Numer Num 4 15 27 Wenn ein einzelner versehentlich sündigt, dann soll er eine einjährige Ziege als Sündopfer darbringen.
Numer Num 4 15 28 Der Priester soll die Person, die versehentlich gesündigt hat, vor dem Herrn entsühnen; dann wird ihr vergeben werden.
Numer Num 4 15 29 Für die einheimischen Israeliten und für die Fremden, die bei ihnen leben, gilt das gleiche Gesetz, wenn jemand etwas aus Versehen tut.
Numer Num 4 15 30 Wer aber, sei er einheimisch oder fremd, etwas vorsätzlich tut, der begeht eine Gotteslästerung. Ein solcher Mensch soll aus seinem Volk ausgemerzt werden;
Numer Num 4 15 31 denn er hat das Wort des Herrn verachtet und sein Gesetz gebrochen. Ein solcher Mensch muss ausgemerzt werden; er hat schwere Schuld auf sich geladen.
Numer Num 4 15 32 Als die Israeliten in der Wüste waren, entdeckten sie einmal, dass einer am Sabbat Holz sammelte.
Numer Num 4 15 33 Die Leute, die ihn beim Holz Sammeln angetroffen hatten, brachten ihn vor Mose und Aaron und vor die ganze Gemeinde.
Numer Num 4 15 34 Man sperrte ihn ein, weil noch nicht entschieden war, was mit ihm geschehen sollte.
Numer Num 4 15 35 Der Herr sprach zu Mose: Der Mann ist mit dem Tod zu bestrafen. Die ganze Gemeinde soll ihn draußen vor dem Lager steinigen.
Numer Num 4 15 36 Da führte die ganze Gemeinde den Mann vor das Lager hinaus und steinigte ihn zu Tod, wie der Herr es Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 15 37 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 15 38 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen, sie sollen sich Quasten an ihre Kleiderzipfel nähen, von Generation zu Generation, und sollen an den Quasten eine violette Purpurschnur anbringen;
Numer Num 4 15 39 sie soll bei euch zur Quaste gehören. Wenn ihr sie seht, werdet ihr euch an alle Gebote des Herrn erinnern, ihr werdet sie halten und eurem Herzen und euren Augen nicht nachgeben, wenn sie euch zur Untreue verleiten wollen.
Numer Num 4 15 40 Ihr sollt so an alle meine Gebote denken und sie halten; dann werdet ihr eurem Gott heilig sein.
Numer Num 4 15 41 Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, um für euch Gott zu sein, ich, der Herr, euer Gott.
Numer Num 4 16 1 Korach, der Sohn Jizhars, des Sohnes Kehats, des Sohnes Levis, ferner Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, und On, der Sohn Pallus, der Rubeniter,
Numer Num 4 16 2 erhoben sich gegen Mose, zusammen mit zweihundertfünfzig führenden Männern aus der Gemeinde, angesehenen Abgeordneten der Versammlung.
Numer Num 4 16 3 Sie rotteten sich gegen Mose und Aaron zusammen und sagten zu ihnen: Ihr nehmt euch zu viel heraus. Alle sind heilig, die ganze Gemeinde, und der Herr ist mitten unter ihnen. Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des Herrn?
Numer Num 4 16 4 Als Mose das hörte, warf er sich auf sein Gesicht nieder
Numer Num 4 16 5 und er sagte zu Korach und seinem ganzen Anhang: Morgen früh wird der Herr zeigen, wer zu ihm gehört, wer der Heilige ist und wer sich ihm nähern darf. Wen der Herr erwählt, der darf sich ihm nähern.
Numer Num 4 16 6 Du, Korach, und dein ganzer Anhang, macht Folgendes: Nehmt euch Räucherpfannen,
Numer Num 4 16 7 tut Feuer hinein und legt Weihrauch für den Herrn darauf, und zwar morgen! Dann wird sich zeigen, wen der Herr erwählt und wer der Heilige ist. Ihr nehmt euch zu viel heraus, ihr Leviten!
Numer Num 4 16 8 Dann sagte Mose zu Korach: Hört, ihr Leviten!
Numer Num 4 16 9 Ist es euch noch zu wenig, dass euch der Gott Israels aus der Gemeinde Israels herausgehoben hat, um euch in seine Nähe zu holen, damit ihr an der Wohnstätte des Herrn Dienst tut, vor die Gemeinde tretet und für sie euren Dienst verrichtet?
Numer Num 4 16 10 Er hat dich und alle deine Brüder, die Leviten, die bei dir sind, in seine Nähe geholt, doch nun wollt ihr auch noch das Priesteramt.
Numer Num 4 16 11 Deshalb rottet ihr, du und dein ganzer Anhang, euch gegen den Herrn zusammen. Über ihn, nicht über Aaron, murrt ihr.
Numer Num 4 16 12 Dann ließ Mose Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, rufen. Sie aber ließen ihm sagen: Wir kommen nicht.
Numer Num 4 16 13 Ist es nicht genug, dass du uns aus einem Land, in dem Milch und Honig fließen, hergeholt hast, um uns in der Wüste sterben zu lassen? Willst du dich auch noch als unser Herrscher aufspielen?
Numer Num 4 16 14 Du hast uns nicht in ein Land gebracht, in dem Milch und Honig fließen, und hast uns keine Felder und Weinberge zum Besitz gegeben. Hältst du diese Männer hier etwa für blind? Wir kommen nicht.
Numer Num 4 16 15 Da wurde Mose sehr zornig und sagte zum Herrn: Sieh ihre Opfer nicht an! Nicht einen einzigen Esel habe ich ihnen weggenommen, keinem von ihnen habe ich etwas zuleide getan.
Numer Num 4 16 16 Dann sagte Mose zu Korach: Du und dein ganzer Anhang, erscheint morgen vor dem Herrn, du, diese Männer und Aaron!
Numer Num 4 16 17 Nehmt eure Räucherpfannen mit, tut Weihrauch hinein und bringt eure Räucherpfannen vor den Herrn, jeder seine eigene Räucherpfanne, im Ganzen also zweihundertfünfzig Räucherpfannen, auch du und Aaron, bringt eure Räucherpfannen mit!
Numer Num 4 16 18 Jeder nahm also seine Räucherpfanne, sie taten Feuer hinein, legten Weihrauch darauf und traten an den Eingang des Offenbarungszeltes, zusammen mit Mose und Aaron.
Numer Num 4 16 19 Korach aber versammelte die ganze Gemeinde bei ihnen am Eingang des Offenbarungszeltes. Da erschien der ganzen Gemeinde die Herrlichkeit des Herrn.
Numer Num 4 16 20 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Numer Num 4 16 21 Sondert euch von dieser Gemeinde ab! Ich will ihr auf einen Schlag ein Ende bereiten.
Numer Num 4 16 22 Da warfen sie sich auf ihr Gesicht nieder und sagten: Gott, du Gott der Geister, die alle Menschen beleben, ein einzelner Mensch sündigt und du willst der ganzen Gemeinde zürnen?
Numer Num 4 16 23 Der Herr antwortete Mose:
Numer Num 4 16 24 Sag der Gemeinde: Entfernt euch aus der Nähe der Zelte Korachs, Datans und Abirams!
Numer Num 4 16 25 Da stand Mose auf und ging zu Datan und Abiram und die Ältesten Israels folgten ihm.
Numer Num 4 16 26 Dann sagte er zur Gemeinde: Geht aus der Nähe der Zelte dieser niederträchtigen Leute weg und rührt nichts von dem an, was ihnen gehört, sonst werdet auch ihr wegen aller ihrer Sünden hingerafft.
Numer Num 4 16 27 Da entfernten sie sich aus der Nähe der Zelte Korachs, Datans und Abirams. Datan und Abiram waren herausgekommen und standen am Eingang ihrer Zelte, zusammen mit ihren Frauen, Söhnen und kleinen Kindern.
Numer Num 4 16 28 Dann sagte Mose: Daran sollt ihr erkennen, dass der Herr mich gesandt hat, damit ich alle diese Taten vollbringe, und dass ich nicht aus eigenem Antrieb gehandelt habe:
Numer Num 4 16 29 Wenn diese Leute sterben, wie jeder Mensch stirbt, und wenn sie nur so wie jeder andere Mensch Rechenschaft ablegen müssen, dann hat der Herr mich nicht gesandt.
Numer Num 4 16 30 Wenn aber der Herr etwas ganz Ungewöhnliches tut, wenn die Erde ihren Rachen aufreißt und sie verschlingt zusammen mit allem, was ihnen gehört, wenn sie also lebend in die Unterwelt hinabstürzen, dann werdet ihr erkennen, dass diese Leute den Herrn beleidigt haben.
Numer Num 4 16 31 Kaum hatte er das gesagt, da spaltete sich der Boden unter ihnen,
Numer Num 4 16 32 die Erde öffnete ihren Rachen und verschlang sie samt ihrem Haus, mit allen Menschen, die zu Korach gehörten, und mit ihrem ganzen Besitz.
Numer Num 4 16 33 Sie und alles, was zu ihnen gehörte, stürzten lebend in die Unterwelt hinab. Die Erde deckte sie zu und sie waren aus der Gemeinde verschwunden.
Numer Num 4 16 34 Alle Israeliten, die um sie herumstanden, liefen weg, als sie sie schreien hörten; sie sagten: Die Erde wird auch uns noch verschlingen.
Numer Num 4 16 35 Vom Herrn ging ein Feuer aus und fraß die zweihundertfünfzig Männer, die den Weihrauch dargebracht hatten.
Numer Num 4 17 1 Darauf sprach der Herr zu Mose:
Numer Num 4 17 2 Sag zum Priester Eleasar, dem Sohn Aarons, er soll die Räucherpfannen aus der Asche herausnehmen, denn sie sind heilig. Die Glut aber streut weit auseinander!
Numer Num 4 17 3 Die Räucherpfannen der Männer, die wegen ihrer Sünde ums Leben gekommen sind, soll man zu Blech hämmern und damit den Altar überziehen; denn sie haben die Räucherpfannen vor den Herrn gebracht und damit sind die Pfannen heilig geworden. Sie sollen für die Israeliten ein Zeichen sein.
Numer Num 4 17 4 Da nahm der Priester Eleasar die kupfernen Räucherpfannen der Männer, die im Feuer umgekommen waren, und hämmerte daraus einen Überzug für den Altar.
Numer Num 4 17 5 Das sollte den Israeliten ein mahnendes Zeichen dafür sein, dass kein Unbefugter, keiner, der nicht zu den Nachkommen Aarons gehört, sich dem Herrn nähern darf, um für ihn Weihrauch zu verbrennen; sonst geht es ihm genauso, wie es der Herr durch Mose dem Korach und seinem Anhang angekündigt hatte.
Numer Num 4 17 6 Am nächsten Tag murrte die ganze Gemeinde der Israeliten über Mose und Aaron; sie sagten: Ihr habt das Volk des Herrn getötet.
Numer Num 4 17 7 Als sich die Gemeinde gegen Mose und Aaron zusammenrottete und sich dem Offenbarungszelt zuwandte, bedeckte die Wolke das Zelt und die Herrlichkeit des Herrn erschien.
Numer Num 4 17 8 Mose und Aaron gingen vor das Offenbarungszelt
Numer Num 4 17 9 und der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 17 10 Verlasst diese Gemeinde, denn ich will sie in einem einzigen Augenblick vernichten. Da warfen sich Mose und Aaron auf ihr Gesicht nieder
Numer Num 4 17 11 und Mose sagte zu Aaron: Nimm die Räucherpfanne, tu Feuer vom Altar hinein, und leg Weihrauch darauf; dann geh schnell zur Gemeinde und entsühne sie! Denn vom Herrn ist ein Zorngericht ausgegangen und die Plage hat schon begonnen.
Numer Num 4 17 12 Da nahm Aaron die Räucherpfanne, wie Mose gesagt hatte, und lief mitten unter die Leute, die versammelt waren. Und wirklich, die Plage hatte im Volk schon begonnen. Aaron legte Weihrauch in die Pfanne und entsühnte das Volk.
Numer Num 4 17 13 Er trat zwischen die Toten und die Lebenden und da hörte die Plage auf.
Numer Num 4 17 14 Durch die Plage waren aber bereits vierzehntausendsiebenhundert Menschen gestorben, nicht gerechnet die Toten, die wegen Korach umgekommen waren.
Numer Num 4 17 15 Darauf kehrte Aaron zu Mose an den Eingang des Offenbarungszeltes zurück; die Plage hatte aufgehört.
Numer Num 4 17 16 Dann sprach der Herr zu Mose:
Numer Num 4 17 17 Rede zu den Israeliten und lass dir jeweils von einer Großfamilie einen Stab geben, und zwar von der Großfamilie des Stammesführers, im Ganzen also zwölf Stäbe, und schreib ihre Namen darauf!
Numer Num 4 17 18 Auf den Stab Levis schreib den Namen Aaron; denn auf jede Großfamilie eines Stammesführers kommt ein Stab.
Numer Num 4 17 19 Dann leg die Stäbe in das Offenbarungszelt vor die Bundesurkunde, dort, wo ich euch begegne.
Numer Num 4 17 20 Dann wird der Stab dessen, den ich erwähle, Blätter bekommen. So will ich vor mir das Murren zum Schweigen bringen, mit dem sie euch belästigen.
Numer Num 4 17 21 Mose berichtete es den Israeliten. Darauf gaben ihm alle Stammesführer die Stäbe, jede Großfamilie eines Stammesführers einen, im Ganzen also zwölf Stäbe. Auch Aarons Stab war darunter.
Numer Num 4 17 22 Mose legte die Stäbe im Offenbarungszelt vor dem Herrn nieder.
Numer Num 4 17 23 Als Mose am nächsten Tag zum Zelt der Bundesurkunde kam, da war der Stab Aarons, der das Haus Levi vertrat, grün geworden; er trieb Zweige, blühte und trug Mandeln.
Numer Num 4 17 24 Da nahm Mose alle Stäbe von ihrem Platz vor dem Herrn weg und brachte sie zu den Israeliten hinaus. Als sie die Stäbe sahen, nahm jeder den seinen.
Numer Num 4 17 25 Darauf sagte der Herr zu Mose: Trag den Stab Aarons zurück vor die Bundesurkunde! Dort soll er aufbewahrt werden als ein Zeichen für alle Aufsässigen. Mach mir auf diese Weise ihrem Murren ein Ende, dann werden sie nicht sterben.
Numer Num 4 17 26 Mose tat genau so, wie es ihm der Herr befohlen hatte. So machte er es.
Numer Num 4 17 27 Die Israeliten aber sagten zu Mose: Sieh her, wir kommen um, wir gehen zugrunde, alle gehen wir noch zugrunde.
Numer Num 4 17 28 Jeder, der zu nahe an die Wohnstätte des Herrn kommt, stirbt. Sollen wir denn alle umkommen?
Numer Num 4 18 1 Der Herr sprach zu Aaron: Du, deine Söhne und deine ganze Familie, ihr tragt die Verantwortung für das Heiligtum; du und mit dir deine Söhne, ihr tragt die Verantwortung für euer Priesteramt.
Numer Num 4 18 2 Aber auch deine Brüder, den Stamm Levi, deinen väterlichen Stamm, lass zusammen mit dir herkommen! Sie sollen sich dir anschließen und dir dienen, während ihr, du und deine Söhne, vor dem Offenbarungszelt seid.
Numer Num 4 18 3 Sie sollen sich an deine Anordnungen und an die für das ganze Zelt geltende Ordnung halten. Nur den heiligen Geräten und dem Altar dürfen sie nicht zu nahe kommen, sonst müssen sie sterben und ihr mit ihnen.
Numer Num 4 18 4 Sie sollen sich dir anschließen und sich beim ganzen Dienst am Zelt an die Ordnung halten, die am Offenbarungszelt gilt. Kein Unbefugter darf in eure Nähe kommen.
Numer Num 4 18 5 Wenn ihr euch an die Ordnung haltet, die am Heiligtum und am Altar gilt, wird der Zorn (Gottes) nicht mehr über die Israeliten kommen.
Numer Num 4 18 6 Seht, ich habe eure Brüder, die Leviten, aus den Israeliten euch übergeben; sie sind dem Herrn übergeben, um den Dienst am Offenbarungszelt zu verrichten.
Numer Num 4 18 7 Du aber und mit dir deine Söhne, ihr sollt euer Priesteramt in allem ausüben, was den Altar und den Raum hinter dem Vorhang betrifft; dort sollt ihr euren Dienst tun. Als einen Dienst, der ein Geschenk ist, übergebe ich euch das Priesteramt. Wer sich nähert, ohne dazu befugt zu sein, ist mit dem Tod zu bestrafen.
Numer Num 4 18 8 Der Herr sagte zu Aaron: Ich selbst übergebe dir jetzt die Verwaltung der Abgaben, die mir entrichtet werden. Von allen heiligen Gaben der Israeliten gebe ich sie dir als Anteil und deinen Söhnen als ein dauerndes Anrecht.
Numer Num 4 18 9 Dir soll an den hochheiligen Gaben all das zufallen, was nicht für das Feuer bestimmt ist: alle ihre Opfergaben bei allen ihren Speise-, Sünd- und Schuldopfern, die sie mir als hochheilige Gaben entrichten; dir und deinen Söhnen gehören sie.
Numer Num 4 18 10 Esst sie am hochheiligen Ort! Jede männliche Person darf davon essen; sie sollen dir als heilig gelten.
Numer Num 4 18 11 Auch das gehört dir: die Abgabe, die die Israeliten bei allem entrichten, was sie darbringen. Dir und deinen Söhnen und Töchtern, die bei dir sind, habe ich diese Abgabe als dauerndes Anrecht gegeben. Jeder, der rein ist in deinem Haus, darf davon essen.
Numer Num 4 18 12 Das Beste von allem Öl, das Beste von allem Most und Getreide, die Erstlingsgaben, die sie dem Herrn entrichten, sie habe ich für dich bestimmt.
Numer Num 4 18 13 Von allem, was es in ihrem Land gibt, gehören dir die Erstlingsfrüchte, die sie dem Herrn bringen. Jeder, der rein ist in deinem Haus, darf davon essen.
Numer Num 4 18 14 Alles, was in Israel geweiht wird, gehört dir.
Numer Num 4 18 15 Alle lebenden Wesen, die den Mutterschoß durchbrechen und die man dem Herrn darbringt, Mensch und Vieh, gehören dir. Du musst aber den Erstgeborenen bei den Menschen auslösen und ebenso musst du auch die erstgeborenen Tiere bei unreinem Vieh auslösen,
Numer Num 4 18 16 und zwar musst du die, die ausgelöst werden, im Alter von etwa einem Monat, je nachdem, wie du sie einschätzt, mit Geld auslösen, mit fünf Schekel, gerechnet nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, das sind zwanzig Gera.
Numer Num 4 18 17 Aber die Erstlinge vom Rind, vom Schaf oder von der Ziege darfst du nicht auslösen; sie sind heilig. Ihr Blut sollst du auf den Altar sprengen und ihre Fettteile als Feueropfer zum beruhigenden Duft für den Herrn in Rauch aufgehen lassen.
Numer Num 4 18 18 Ihr Fleisch gehört dir, wie auch die Brust vom Darbringungsritus und auch die rechte Keule dir gehören.
Numer Num 4 18 19 Alle Abgaben von den heiligen Opfern, die die Israeliten dem Herrn entrichten, habe ich dir und deinen Söhnen und Töchtern, die bei dir sind, als dauerndes Anrecht gegeben. Das soll für dich und auch für deine Nachkommen als ein ewiger «Salzbund» vor dem Herrn gelten.
Numer Num 4 18 20 Der Herr sprach zu Aaron: Du sollst in ihrem Land keinen erblichen Besitz haben. Dir gehört unter ihnen kein Besitzanteil; ich bin dein Besitz und dein Erbteil mitten unter den Israeliten.
Numer Num 4 18 21 Den Leviten gebe ich als Erbteil den ganzen Zehnten, den die Israeliten entrichten, als Entgelt für den Dienst, den die Leviten verrichten, den Dienst am Offenbarungszelt.
Numer Num 4 18 22 Die Israeliten dürfen künftig nicht mehr in die Nähe des Offenbarungszeltes kommen; sonst laden sie eine Sünde auf sich und sterben.
Numer Num 4 18 23 Nur der Levit soll am Offenbarungszelt Dienst tun; die Leviten tragen die Verantwortung - das soll bei euch von Generation zu Generation als feste Regel gelten. Darum sollen sie unter den Israeliten keinen Erbbesitz haben.
Numer Num 4 18 24 Denn als Erbteil für die Leviten habe ich die Zehnten bestimmt, die die Israeliten dem Herrn als Abgabe entrichten. Darum habe ich zu den Leviten gesagt, sie sollen keinen Erbbesitz unter den Israeliten bekommen.
Numer Num 4 18 25 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 18 26 Rede zu den Leviten und sag zu ihnen: Wenn ihr von den Israeliten den Zehnten entgegennehmt, den ich euch von ihnen als euren Anteil zugewiesen habe, dann entrichtet davon dem Herrn eine Abgabe als Zehnten vom Zehnten!
Numer Num 4 18 27 Das soll als eure Abgabe angerechnet werden wie bei den anderen die Abgabe vom Getreide der Tenne und vom Inhalt der Kelter.
Numer Num 4 18 28 So sollt auch ihr dem Herrn eine Abgabe von allen euch zustehenden Zehnten entrichten, die ihr von den Israeliten erhaltet; diese Abgabe für den Herrn sollt ihr dem Priester Aaron übergeben.
Numer Num 4 18 29 Von allem, was man euch gibt, sollt ihr die ganze Abgabe für den Herrn leisten, von allem das Beste, als heilige Gabe.
Numer Num 4 18 30 Ferner sag zu ihnen: Wenn ihr davon das Beste abliefert, wird es den Leviten angerechnet wie den anderen der Ertrag von Tenne und Kelter.
Numer Num 4 18 31 Diesen dürft ihr überall essen, ihr und eure Familien, denn es gehört euch als Lohn für euren Dienst am Offenbarungszelt.
Numer Num 4 18 32 Ihr dürft aber keine Sünde auf euch laden, wenn ihr selbst das Beste abzugeben habt, und ihr dürft die heiligen Gaben der Israeliten nicht entweihen. Wenn ihr das befolgt, werdet ihr nicht sterben.
Numer Num 4 19 1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Numer Num 4 19 2 Das ist die Verordnung, die der Herr erlässt: Sag den Israeliten, sie sollen dir eine fehlerlose, einwandfreie rote Kuh bringen, die noch nie ein Joch getragen hat.
Numer Num 4 19 3 Übergebt die Kuh dem Priester Eleasar! Dann soll man sie vor das Lager hinausführen und sie vor seinen Augen schlachten.
Numer Num 4 19 4 Der Priester Eleasar nimmt mit seinem Finger etwas von ihrem Blut und spritzt damit siebenmal gegen die Vorderseite des Offenbarungszeltes.
Numer Num 4 19 5 Darauf verbrennt man die Kuh vor seinen Augen. Ihr Fell, ihr Fleisch und ihr Blut, alles soll man verbrennen, samt ihrem Mageninhalt.
Numer Num 4 19 6 Der Priester nimmt Zedernholz, Ysop und Karmesin und wirft alles in das Feuer, in dem die Kuh verbrannt wird.
Numer Num 4 19 7 Dann wäscht der Priester seine Kleider, badet seinen Körper in Wasser und kehrt nachher ins Lager zurück; der Priester bleibt aber bis zum Abend unrein.
Numer Num 4 19 8 Derjenige, der die Kuh verbrannt hat, wäscht seine Kleider und badet seinen Körper in Wasser; er bleibt aber bis zum Abend unrein.
Numer Num 4 19 9 Ein reiner Mann sammelt die Asche der Kuh und legt sie an einen reinen Ort außerhalb des Lagers. Sie wird für die Gemeinde der Israeliten zur Zubereitung des Reinigungswassers aufbewahrt. Es ist ein Sündopfer.
Numer Num 4 19 10 Derjenige, der die Asche der Kuh gesammelt hat, wäscht dann seine Kleider, bleibt aber bis zum Abend unrein. Für die Israeliten und für die Fremden, die bei ihnen leben, gilt die feste Regel:
Numer Num 4 19 11 Wer irgendeinen toten Menschen berührt, ist sieben Tage lang unrein.
Numer Num 4 19 12 Am dritten Tag entsündigt er sich mit dem Reinigungswasser und am siebten Tag wird er rein. Wenn er sich am dritten Tag nicht entsündigt, dann wird er am siebten Tag nicht rein.
Numer Num 4 19 13 Jeder, der einen toten Menschen, einen Verstorbenen, anrührt und sich nicht entsündigt, hat die Wohnstätte des Herrn verunreinigt. Ein solcher Mensch muss aus Israel ausgemerzt werden, weil er sich nicht hat mit dem Reinigungswasser besprengen lassen. Er ist unrein; seine Unreinheit haftet ihm immer noch an.
Numer Num 4 19 14 Folgendes Gesetz gilt, wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt: Jeder, der ins Zelt kommt oder der schon im Zelt ist, wird für sieben Tage unrein;
Numer Num 4 19 15 auch jedes offene Gefäß, das keinen verschnürten Deckel hat, ist unrein.
Numer Num 4 19 16 Jeder, der auf freiem Feld einen mit dem Schwert Erschlagenen, einen Toten, menschliche Gebeine oder ein Grab berührt, ist für sieben Tage unrein.
Numer Num 4 19 17 Für den Unreinen nimmt man etwas Brandasche vom Sündopfer, schüttet sie in ein Gefäß und gießt Quellwasser darüber.
Numer Num 4 19 18 Ein reiner Mann nimmt Ysop, taucht ihn in das Wasser und bespritzt damit das Zelt sowie die Gefäße und die Menschen, die im Zelt sind, oder den, der Gebeine, einen Erschlagenen, einen Toten oder ein Grab berührt hat.
Numer Num 4 19 19 Der Reine bespritzt den Unreinen am dritten und am siebten Tag und entsündigt ihn am siebten Tag. Dann wäscht der Betreffende seine Kleider und badet seinen Körper in Wasser; am Abend ist er dann rein.
Numer Num 4 19 20 Wer aber unrein geworden ist und sich nicht entsündigt, ein solcher Mensch ist aus der Versammlung auszumerzen; denn er hat das Heiligtum des Herrn verunreinigt. Er hat sich nicht mit dem Reinigungswasser besprengen lassen; er ist unrein.
Numer Num 4 19 21 Das soll bei den Israeliten als feste Regel gelten. Auch wer das Reinigungswasser verspritzt hat, wäscht seine Kleider; wer mit dem Reinigungswasser in Berührung kommt, ist bis zum Abend unrein.
Numer Num 4 19 22 Alles, was der Unreine berührt, ist unrein. Ebenso ist jeder, der ihn berührt, bis zum Abend unrein.
Numer Num 4 20 1 Im ersten Monat kam die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin und das Volk ließ sich in Kadesch nieder. Dort starb Mirjam und wurde auch dort begraben.
Numer Num 4 20 2 Da die Gemeinde kein Wasser hatte, rotteten sie sich gegen Mose und Aaron zusammen.
Numer Num 4 20 3 Das Volk geriet mit Mose in Streit; sie sagten: Wären wir doch umgekommen wie unsere Brüder, die vor den Augen des Herrn gestorben sind.
Numer Num 4 20 4 Warum habt ihr das Volk des Herrn in diese Wüste geführt? Nur damit wir hier zusammen mit unserem Vieh sterben?
Numer Num 4 20 5 Wozu habt ihr uns aus Ägypten hierher geführt? Nur um uns an diesen elenden Ort zu bringen, eine Gegend ohne Korn und Feigen, ohne Wein und Granatäpfel? Nicht einmal Trinkwasser gibt es.
Numer Num 4 20 6 Mose und Aaron verließen die Versammlung, gingen zum Eingang des Offenbarungszeltes und warfen sich auf ihr Gesicht nieder. Da erschien ihnen die Herrlichkeit des Herrn.
Numer Num 4 20 7 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 20 8 Nimm deinen Stab; dann versammelt die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und sagt vor ihren Augen zu dem Felsen, er solle sein Wasser fließen lassen. Auf diese Weise wirst du für sie Wasser aus dem Felsen fließen lassen und ihnen und ihrem Vieh zu trinken geben.
Numer Num 4 20 9 Mose holte den Stab von seinem Platz vor dem Herrn, wie der Herr ihm befohlen hatte.
Numer Num 4 20 10 Mose und Aaron riefen die Versammlung vor dem Felsen zusammen und Mose sagte zu ihnen: Hört, ihr Meuterer, können wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser fließen lassen?
Numer Num 4 20 11 Dann hob er seine Hand hoch und schlug mit seinem Stab zweimal auf den Felsen. Da kam Wasser heraus, viel Wasser, und die Gemeinde und ihr Vieh konnten trinken.
Numer Num 4 20 12 Der Herr aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt und mich vor den Augen der Israeliten nicht als den Heiligen bezeugen wolltet, darum werdet ihr dieses Volk nicht in das Land hineinführen, das ich ihm geben will.
Numer Num 4 20 13 Das ist das Wasser von Meriba (Streitwasser), weil die Israeliten mit dem Herrn gestritten haben und er sich als der Heilige erwiesen hat.
Numer Num 4 20 14 Mose schickte von Kadesch aus Boten zum König von Edom und ließ ihm sagen: So sagt dein Bruder Israel: Du kennst alle Mühsal, die uns getroffen hat.
Numer Num 4 20 15 Unsere Väter sind nach Ägypten gezogen und wir haben viele Jahre in Ägypten gewohnt. Aber die Ägypter haben uns und unsere Väter schlecht behandelt.
Numer Num 4 20 16 Da haben wir zum Herrn geschrien und er hat uns gehört. Er schickte einen Boten und der Bote führte uns aus Ägypten heraus. Jetzt sind wir in Kadesch, einer Stadt an der Grenze deines Gebietes.
Numer Num 4 20 17 Wir möchten durch dein Land ziehen. Wir werden eure Felder und Weinberge nicht betreten und kein Brunnenwasser trinken. Wir werden die Königsstraße benutzen und weder rechts noch links davon abbiegen, bis wir dein Gebiet durchzogen haben.
Numer Num 4 20 18 Edom aber ließ dem Mose sagen: Du wirst bei mir nicht durchziehen, sonst ziehe ich dir mit dem Schwert entgegen.
Numer Num 4 20 19 Da ließen ihm die Israeliten sagen: Wir wollen auf der Straße ziehen. Und wenn wir von deinem Wasser trinken, ich und meine Herden, dann zahle ich dafür. Ich will nichts anderes, nur zu Fuß durch dein Land ziehen.
Numer Num 4 20 20 Aber Edom ließ wieder sagen: Du wirst nicht durchziehen. Und Edom zog mit schwer bewaffneten Kriegern Israel entgegen, zur Abwehr entschlossen.
Numer Num 4 20 21 Da Edom sich also weigerte, Israel durch sein Gebiet ziehen zu lassen, musste Israel einen Umweg machen.
Numer Num 4 20 22 Die Israeliten brachen von Kadesch auf und die ganze Gemeinde kam zum Berg Hor.
Numer Num 4 20 23 Am Berg Hor, an der Grenze von Edom, sprach der Herr zu Mose und Aaron:
Numer Num 4 20 24 Aaron wird jetzt mit seinen Vorfahren vereint; er wird nicht in das Land kommen, das ich für die Israeliten bestimmt habe; denn ihr habt euch am Wasser von Meriba gegen meinen Befehl aufgelehnt.
Numer Num 4 20 25 Nimm Aaron und seinen Sohn Eleasar und führ sie auf den Berg Hor hinauf!
Numer Num 4 20 26 Dann nimm Aaron seine Gewänder ab und leg sie seinem Sohn Eleasar an! Aaron wird dort mit seinen Vätern vereint werden und sterben.
Numer Num 4 20 27 Mose tat, was ihm der Herr befohlen hatte. Sie stiegen vor den Augen der ganzen Gemeinde auf den Berg Hor.
Numer Num 4 20 28 Mose nahm Aaron die Gewänder ab und legte sie seinem Sohn Eleasar an. Dann starb Aaron dort auf dem Gipfel des Berges, Mose aber und Eleasar stiegen vom Berg herab.
Numer Num 4 20 29 Als die Gemeinde sah, dass Aaron dahingeschieden war, beweinte ihn das ganze Haus Israel dreißig Tage lang.
Numer Num 4 21 1 Als der kanaanitische König von Arad, der im Negeb saß, hörte, dass Israel auf dem Weg von Atarim heranzog, griff er die Israeliten an und machte einige Gefangene.
Numer Num 4 21 2 Da gelobte Israel dem Herrn: Wenn du mir dieses Volk in meine Gewalt gibst, dann weihe ich ihre Städte dem Untergang.
Numer Num 4 21 3 Der Herr hörte auf Israel und gab die Kanaaniter in seine Gewalt. Israel weihte sie und ihre Städte dem Untergang. Daher nannte man den Ort Horma (Untergangsweihe).
Numer Num 4 21 4 Die Israeliten brachen vom Berg Hor auf und schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen. Unterwegs aber verlor das Volk den Mut,
Numer Num 4 21 5 es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung sind wir überdrüssig.
Numer Num 4 21 6 Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen die Menschen und viele Israeliten starben.
Numer Num 4 21 7 Die Leute kamen zu Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, dass er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk.
Numer Num 4 21 8 Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange und häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht.
Numer Num 4 21 9 Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.
Numer Num 4 21 10 Die Israeliten brachen auf und schlugen ihr Lager in Obot auf.
Numer Num 4 21 11 Dann brachen sie von Obot auf und schlugen in Ije-Abarim ihr Lager auf, in der Wüste, die östlich von Moab liegt.
Numer Num 4 21 12 Von dort brachen sie auf und schlugen ihr Lager am Bach Sered auf.
Numer Num 4 21 13 Von dort brachen sie auf und schlugen das Lager jenseits des Arnon auf, in der Wüste, die sich vom Amoritergebiet bis zum Arnon ausdehnt. Der Arnon bildet nämlich die Grenze zwischen Moab und den Amoritern.
Numer Num 4 21 14 Deshalb heißt es im Buch der Kriege des Herrn: Waheb in Sufa und die Bäche des Arnon
Numer Num 4 21 15 und die Wasserscheide, die sich zum Wohngebiet von Ar hinneigt und sich an das Gebiet von Moab anlehnt.
Numer Num 4 21 16 Von dort ging es weiter nach Beer (Brunnen); es ist der Brunnen, von dem der Herr zu Mose gesagt hat: Versammle das Volk, damit ich ihnen Wasser gebe.
Numer Num 4 21 17 Damals sang Israel das folgende Lied: Steig auf, Brunnen! Singt über ihn ein Lied,
Numer Num 4 21 18 über den Brunnen, den Heerführer gruben, /den die Edlen des Volkes aushoben /mit dem Zepter, mit ihren Stäben. Aus der Wüste (zogen sie weiter) nach Mattana,
Numer Num 4 21 19 von Mattana nach Nahaliël, von Nahaliël nach Bamot,
Numer Num 4 21 20 von Bamot zum Tal im Grünland von Moab, zum Gipfel des Pisga, der auf das Ödland herabschaut.
Numer Num 4 21 21 Israel schickte Boten zum Amoriterkönig Sihon und ließ ihm sagen:
Numer Num 4 21 22 Ich möchte durch dein Land ziehen. Wir werden nicht in die Felder und Weinberge abbiegen und wir werden kein Wasser aus euren Brunnen trinken. Wir wollen nur die Königsstraße benutzen, bis wir dein Gebiet durchzogen haben.
Numer Num 4 21 23 Doch Sihon ließ Israel nicht durch sein Gebiet ziehen. Er versammelte sein ganzes Volk und zog Israel in die Wüste entgegen. Als er nach Jahaz gekommen war, griff er Israel an.
Numer Num 4 21 24 Aber Israel schlug ihn mit scharfem Schwert und besetzte sein Land vom Arnon bis zum Jabbok, das heißt bis zu dem Gebiet der Ammoniter, denn Jaser bildete damals die Grenze zu den Ammonitern.
Numer Num 4 21 25 Die Israeliten nahmen alle jene Städte ein und ließen sich in den Amoriterstädten nieder, in Heschbon und allen seinen Tochterstädten.
Numer Num 4 21 26 Heschbon war nämlich die Hauptstadt Sihons, des Amoriterkönigs. Sihon hatte aber zuvor gegen den ersten König von Moab Krieg geführt und hatte ihm sein ganzes Land bis zum Arnon abgenommen.
Numer Num 4 21 27 Darum sagen die Spruchdichter: /Kommt nach Heschbon! /Aufgebaut, neu gegründet wird Sihons Stadt.
Numer Num 4 21 28 Denn von Heschbon ging ein Feuer aus, /eine Flamme von Sihons Burg, /sie hat Ar-Moab gefressen /und die Arnonhöhen verschlungen.
Numer Num 4 21 29 Weh dir, Moab, /mit dir ist es aus, Volk des Kamosch. /Seine Söhne hat er zu Flüchtlingen gemacht, /seine Töchter zu Gefangenen /des Amoriterkönigs Sihon.
Numer Num 4 21 30 Ihre Scholle ist dahin /von Heschbon bis Dibon, /von Naschim bis Nofach bei Medeba.
Numer Num 4 21 31 Die Israeliten ließen sich im Land der Amoriter nieder.
Numer Num 4 21 32 Mose schickte Boten aus, um Jaser auskundschaften zu lassen. Die Israeliten eroberten Jasers Tochterstädte und vertrieben die Amoriter, die dort wohnten.
Numer Num 4 21 33 Dann änderten sie die Richtung und zogen den Weg zum Baschan hinauf. Og, der König des Baschan, zog ihnen mit seinem ganzen Volk nach Edreï zum Kampf entgegen.
Numer Num 4 21 34 Der Herr sagte zu Mose: Hab keine Angst vor ihm; denn ich gebe ihn mit seinem ganzen Volk und seinem Land in deine Gewalt. Mach mit ihm, was du schon mit dem Amoriterkönig Sihon gemacht hast, der in Heschbon saß.
Numer Num 4 21 35 Da erschlugen die Israeliten Og und seine Söhne und sein ganzes Volk; keiner von ihnen konnte entrinnen. Die Israeliten aber besetzten sein Land.
Numer Num 4 22 1 Die Israeliten brachen auf und schlugen ihr Lager in den Steppen von Moab auf, jenseits des Jordan bei Jericho.
Numer Num 4 22 2 Balak, der Sohn Zippors, hatte gesehen, was Israel den Amoritern alles angetan hatte.
Numer Num 4 22 3 Moab erschrak sehr vor dem Volk (der Israeliten), weil es so groß war, und es packte ihn das Grauen vor den Israeliten.
Numer Num 4 22 4 Da sagte Moab zu den Ältesten von Midian: Jetzt wird uns dieser Haufen ringsum alles abfressen, wie die Rinder das Gras auf den Weiden abgrasen. Damals war Balak, der Sohn Zippors, König von Moab.
Numer Num 4 22 5 Er schickte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor am Strom, ins Land seiner Stammesgenossen, um ihn rufen zu lassen. Er ließ ihm sagen: Aus Ägypten ist ein Volk herangezogen, das das ganze Land bedeckt und nun mir gegenüber sich niedergelassen hat.
Numer Num 4 22 6 Darum komm her und verfluch mir dieses Volk; denn es ist zu mächtig für mich. Vielleicht kann ich es dann schlagen und aus dem Land vertreiben. Ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet; wen du verfluchst, der ist verflucht.
Numer Num 4 22 7 Die Ältesten von Moab und die Ältesten von Midian machten sich auf den Weg, mit Wahrsagerlohn in den Händen. Als sie zu Bileam kamen, wiederholten sie ihm die Worte Balaks.
Numer Num 4 22 8 Bileam sagte zu ihnen: Bleibt über Nacht hier, dann werde ich euch berichten, was der Herr zu mir sagt. Da blieben die Hofleute aus Moab bei Bileam.
Numer Num 4 22 9 Gott kam zu Bileam und fragte ihn: Wer sind die Männer, die bei dir wohnen?
Numer Num 4 22 10 Bileam antwortete Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat Boten zu mir geschickt und lässt mir sagen:
Numer Num 4 22 11 Das Volk, das aus Ägypten herangezogen ist, bedeckt das ganze Land. Darum komm und verwünsch es für mich! Vielleicht kann ich es dann im Kampf besiegen und vertreiben.
Numer Num 4 22 12 Gott antwortete Bileam: Geh nicht mit! Verfluch das Volk nicht; denn es ist gesegnet.
Numer Num 4 22 13 Am Morgen stand Bileam auf und sagte zu den Hofleuten Balaks: Kehrt in euer Land zurück; denn der Herr erlaubt mir nicht, mit euch zu gehen.
Numer Num 4 22 14 Da machten sich die Hofleute aus Moab auf den Weg und kehrten zu Balak zurück. Sie berichteten: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu kommen.
Numer Num 4 22 15 Balak schickte noch einmal Hofleute aus, mehr und vornehmere als das erste Mal.
Numer Num 4 22 16 Sie kamen zu Bileam und sagten zu ihm: So sagt Balak, der Sohn Zippors: Lass dich nicht abhalten, zu mir zu kommen.
Numer Num 4 22 17 Ich will dir einen sehr hohen Lohn geben; alles, was du von mir verlangst, will ich tun. Nur komm und verwünsch mir dieses Volk!
Numer Num 4 22 18 Bileam antwortete den Dienern Balaks: Auch wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, könnte ich dem Befehl des Herrn, meines Gottes, nicht zuwiderhandeln, sei es in einer unwichtigen oder einer wichtigen Sache.
Numer Num 4 22 19 Doch bleibt auch ihr jetzt über Nacht hier, bis ich weiß, was der Herr weiter zu mir sagt.
Numer Num 4 22 20 In der Nacht kam Gott zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu holen, dann mach dich auf den Weg und geh mit! Aber du darfst nur das tun, was ich dir sage.
Numer Num 4 22 21 Am Morgen stand Bileam auf, sattelte seinen Esel und ging mit den Hofleuten aus Moab.
Numer Num 4 22 22 Aber Gott wurde zornig, weil Bileam mitging, und der Engel des Herrn trat Bileam in feindlicher Absicht in den Weg, als Bileam, begleitet von zwei jungen Männern, auf seinem Esel dahinritt.
Numer Num 4 22 23 Der Esel sah den Engel des Herrn auf dem Weg stehen, mit dem gezückten Schwert in der Hand, und er verließ den Weg und wich ins Feld aus. Da schlug ihn Bileam, um ihn auf den Weg zurückzubringen.
Numer Num 4 22 24 Darauf stellte sich der Engel des Herrn auf den engen Weg zwischen den Weinbergen, der zu beiden Seiten Mauern hatte.
Numer Num 4 22 25 Als der Esel den Engel des Herrn sah, drückte er sich an der Mauer entlang und drückte dabei das Bein Bileams gegen die Mauer. Da schlug ihn Bileam wieder.
Numer Num 4 22 26 Der Engel des Herrn ging weiter und stellte sich an eine besonders enge Stelle, wo es weder rechts noch links eine Möglichkeit gab auszuweichen.
Numer Num 4 22 27 Als der Esel den Engel des Herrn sah, ging er unter Bileam in die Knie. Bileam aber wurde wütend und schlug den Esel mit dem Stock.
Numer Num 4 22 28 Da öffnete der Herr dem Esel den Mund und der Esel sagte zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich jetzt schon zum dritten Mal schlägst?
Numer Num 4 22 29 Bileam erwiderte dem Esel: Weil du mich zum Narren hältst. Hätte ich ein Schwert dabei, dann hätte ich dich schon umgebracht.
Numer Num 4 22 30 Der Esel antwortete Bileam: Bin ich nicht dein Esel, auf dem du seit eh und je bis heute geritten bist? War es etwa je meine Gewohnheit, mich so gegen dich zu benehmen? Da musste Bileam zugeben: Nein.
Numer Num 4 22 31 Nun öffnete der Herr dem Bileam die Augen und er sah den Engel des Herrn auf dem Weg stehen, mit dem gezückten Schwert in der Hand. Da verneigte sich Bileam und warf sich auf sein Gesicht nieder.
Numer Num 4 22 32 Der Engel des Herrn sagte zu ihm: Warum hast du deinen Esel dreimal geschlagen? Ich bin dir feindlich in den Weg getreten, weil mir der Weg, den du gehst, zu abschüssig ist.
Numer Num 4 22 33 Der Esel hat mich gesehen und ist mir schon dreimal ausgewichen. Wäre er mir nicht ausgewichen, dann hätte ich dich vielleicht jetzt schon umgebracht, ihn aber am Leben gelassen.
Numer Num 4 22 34 Bileam antwortete dem Engel des Herrn: Ich habe gesündigt, aber nur, weil ich nicht wusste, dass du mir im Weg standest. Jetzt aber will ich umkehren, wenn dir mein Vorhaben nicht recht ist.
Numer Num 4 22 35 Der Engel des Herrn antwortete Bileam: Geh mit den Männern, aber rede nichts, außer was ich dir sage. Da ging Bileam mit den Hofleuten Balaks.
Numer Num 4 22 36 Als Balak hörte, dass Bileam kam, ging er ihm entgegen bis zur Grenzstadt Moabs am Arnon, unmittelbar an der Grenze.
Numer Num 4 22 37 Balak sagte zu Bileam: Ich hatte dich rufen lassen. Warum bist du nicht zu mir gekommen? Kann ich dir nicht einen hohen Lohn geben?
Numer Num 4 22 38 Bileam antwortete Balak: Jetzt bin ich zwar bei dir. Aber kann ich jetzt etwas reden? Ich kann nur sagen, was Gott mir in den Mund legt.
Numer Num 4 22 39 Bileam ging mit Balak weiter nach Kirjat-Huzot.
Numer Num 4 22 40 Balak schlachtete Rinder und Schafe und ließ damit Bileam und die Hofleute, die dabei waren, bewirten.
Numer Num 4 22 41 Am nächsten Morgen nahm Balak Bileam mit sich und führte ihn zu den Baalshöhen hinauf. Von dort konnte er bis zum Volk sehen.
Numer Num 4 23 1 Bileam sagte zu Balak: Errichte mir hier sieben Altäre und stell mir hier sieben junge Stiere und sieben Widder bereit!
Numer Num 4 23 2 Balak tat, was Bileam gesagt hatte, und Balak und Bileam brachten auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder dar.
Numer Num 4 23 3 Dann sagte Bileam zu Balak: Bleib bei deinem Brandopfer stehen! Ich aber will beiseite gehen; vielleicht begegnet mir der Herr. Was er mich sehen lässt, werde ich dir mitteilen. Dann ging er auf die kahle Höhe.
Numer Num 4 23 4 Gott begegnete Bileam. Bileam sagte zu ihm: Ich habe sieben Altäre hergerichtet und auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder dargebracht.
Numer Num 4 23 5 Da legte der Herr dem Bileam ein Wort in den Mund und sagte: Geh zu Balak zurück und sag ihm das und das!
Numer Num 4 23 6 Bileam kehrte also zurück. Balak stand bei seinem Brandopfer und alle Hofleute Moabs waren bei ihm.
Numer Num 4 23 7 Da begann Bileam mit seinem Orakelspruch und sagte: Aus Aram führte mich Balak her, /der König von Moab vom Ostgebirge: /«Geh, verfluche mir Jakob! /Geh, drohe Israel!»
Numer Num 4 23 8 Doch wie soll ich verwünschen, /wen Gott nicht verwünscht, /wie soll ich drohen, /wem Jahwe nicht droht?
Numer Num 4 23 9 Denn vom Gipfel der Felsen sehe ich es, /von den Höhen aus erblicke ich es: /Dort, ein Volk, es wohnt für sich, /es zählt sich nicht zu den Völkern.
Numer Num 4 23 10 Wer zählt Jakobs Menge, zahlreich wie Staub, /wer die Zehntausende Israels? /Oh, könnte ich den Tod der Gerechten sterben /und wäre mein Ende dem seinen gleich.
Numer Num 4 23 11 Da sagte Balak zu Bileam: Was hast du mir angetan? Ich habe dich geholt, damit du meine Feinde verwünschst, und nun hast du sie stattdessen gesegnet.
Numer Num 4 23 12 Bileam antwortete: Muss ich nicht das sagen, was der Herr mir in den Mund legt?
Numer Num 4 23 13 Darauf sagte Balak zu ihm: Geh mit mir an einen anderen Ort, von wo aus du das Volk sehen kannst. Du wirst freilich nur den äußersten Rand sehen; ganz wirst du es nicht sehen. Von dort aus verwünsch es mir!
Numer Num 4 23 14 Er nahm ihn mit zum Späherfeld am Gipfel des Pisga, errichtete dort sieben Altäre und brachte auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder dar.
Numer Num 4 23 15 Bileam sagte zu Balak: Bleib hier bei deinem Brandopfer stehen, ich aber will dort drüben auf die Begegnung mit dem Herrn warten.
Numer Num 4 23 16 Der Herr begegnete Bileam, legte ihm ein Wort in den Mund und sagte: Kehr zu Balak zurück und sag ihm das und das!
Numer Num 4 23 17 Als Bileam zu Balak kam, stand er bei seinem Opfer und die Hofleute Moabs waren bei ihm. Balak fragte ihn: Was hat der Herr gesagt?
Numer Num 4 23 18 Da begann Bileam mit seinem Orakelspruch und sagte: Auf, Balak, höre, /lausche mir, Sohn Zippors!
Numer Num 4 23 19 Gott ist kein Mensch, der lügt, /kein Menschenkind, das etwas bereut. /Spricht er etwas und tut es dann nicht, /sagt er etwas und hält es dann nicht?
Numer Num 4 23 20 Sieh her, ich habe es übernommen zu segnen; /so muss ich segnen, ich kann's nicht widerrufen.
Numer Num 4 23 21 Man erblickt kein Übel in Jakob, /man sieht kein Unheil in Israel. /Jahwe, sein Gott, ist bei ihm, /seinem König jubelt Israel zu.
Numer Num 4 23 22 Gott hat sie aus Ägypten geführt. /Er hat Hörner wie ein Wildstier.
Numer Num 4 23 23 Zauberei wirkt nicht gegen Jakob, /Beschwörung hilft nicht gegen Israel - /[[Jetzt sagt man zu Jakob, zu Israel: /Was hat Gott getan?]]
Numer Num 4 23 24 ein Volk wie ein Löwe, der aufsteht, /wie ein Raubtier, das sich erhebt. /Es legt sich nicht hin, /bevor es die Beute gefressen /und das Blut der Erschlagenen getrunken hat.
Numer Num 4 23 25 Da sagte Balak zu Bileam: Wenn du es schon nicht verwünschen willst, dann segne es doch wenigstens nicht!
Numer Num 4 23 26 Bileam antwortete Balak: Habe ich es dir nicht gesagt: Ich muss alles tun, was der Herr mir befiehlt.
Numer Num 4 23 27 Darauf sagte Balak zu Bileam: Komm mit, ich will dich noch an einen anderen Ort mitnehmen. Vielleicht ist es Gott recht, dass du mir das Volk von dort aus verfluchst.
Numer Num 4 23 28 Balak nahm also Bileam mit auf den Gipfel des Pegor, der auf das Ödland herabschaut.
Numer Num 4 23 29 Bileam sagte zu Balak: Bau mir hier sieben Altäre und stell mir hier sieben junge Stiere und sieben Widder bereit!
Numer Num 4 23 30 Balak tat, was Bileam gesagt hatte, und brachte auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder dar.
Numer Num 4 24 1 Bileam aber sah, dass es dem Herrn recht war, wenn er Israel segnete. Er suchte nicht geheimnisvolle Zeichen, wie er sonst zu tun pflegte, sondern wandte sein Gesicht der Wüste zu.
Numer Num 4 24 2 Als Bileam aufblickte, sah er Israel im Lager, nach Stämmen geordnet. Da kam der Geist Gottes über ihn,
Numer Num 4 24 3 er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Spruch Bileams, des Sohnes Beors, /Spruch des Mannes mit geschlossenem Auge,
Numer Num 4 24 4 Spruch dessen, der Gottesworte hört, /der eine Vision des Allmächtigen sieht, /der daliegt mit entschleierten Augen:
Numer Num 4 24 5 Jakob, wie schön sind deine Zelte, /wie schön deine Wohnstätten, Israel!
Numer Num 4 24 6 Wie Bachtäler ziehen sie sich hin, /wie Gärten am Strom, /wie Eichen, vom Herrn gepflanzt, /wie Zedern am Wasser.
Numer Num 4 24 7 Von seinen Schöpfeimern rinnt das Wasser, /reichlich Wasser hat seine Saat. /Sein König ist Agag überlegen, /seine Königsherrschaft erstarkt.
Numer Num 4 24 8 Ja, Gott hat ihn aus Ägypten geführt. /Er hat Hörner wie ein Wildstier. /Er frißt die Völker, die ihm Feind sind, /er zermalmt ihre Knochen /und zerbricht ihre Pfeile.
Numer Num 4 24 9 Er duckt sich, liegt da wie ein Löwe, /wie ein Raubtier. Wer wagt es, ihn aufzujagen? /Wer dich segnet, ist gesegnet, /und wer dich verflucht, ist verflucht.
Numer Num 4 24 10 Da wurde Balak zornig auf Bileam. Er schlug die Hände zusammen und sagte zu Bileam: Ich habe dich gerufen, damit du meine Feinde verwünschst, du aber hast sie schon dreimal gesegnet.
Numer Num 4 24 11 Geh weg, dorthin, woher du gekommen bist! Ich habe versprochen, dir einen hohen Lohn zu geben, aber Jahwe hat dich daran gehindert, ihn zu erhalten.
Numer Num 4 24 12 Bileam antwortete Balak: Habe ich nicht gleich zu deinen Boten, die du zu mir geschickt hast, gesagt:
Numer Num 4 24 13 Auch wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gibt, kann ich dem Befehl des Herrn nicht zuwiderhandeln und nach eigenem Gutdünken Gutes oder Böses bewirken. Ich muss sagen, was der Herr sagt.
Numer Num 4 24 14 Gut, ich gehe jetzt zu meinem Volk zurück. Ich will dir aber noch verraten, was dieses Volk deinem Volk in der Zukunft antun wird.
Numer Num 4 24 15 Und er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Spruch Bileams, des Sohnes Beors, /Spruch des Mannes mit geschlossenem Auge,
Numer Num 4 24 16 Spruch dessen, der Gottesworte hört, /der die Gedanken des Höchsten kennt, /der eine Vision des Allmächtigen sieht, /der daliegt mit entschleierten Augen:
Numer Num 4 24 17 Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, /ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: /Ein Stern geht in Jakob auf, /ein Zepter erhebt sich in Israel. /Er zerschlägt Moab die Schläfen /und allen Söhnen Sets den Schädel.
Numer Num 4 24 18 Edom wird sein Eigentum, /Seïr, sein Feind, wird sein Besitz. /Israel aber wird mächtig und stark.
Numer Num 4 24 19 Aus Jakob steigt einer herab /und vernichtet alles, was aus der Stadt entkam.
Numer Num 4 24 20 Dann sah Bileam Amalek; er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Amalek war das erste unter den Völkern, /doch es endet im Untergang.
Numer Num 4 24 21 Dann sah Bileam die Keniter; er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Dein Wohnsitz, Kain, ist sicher und fest, /dein Nest ist auf Felsen gebaut;
Numer Num 4 24 22 doch es wird hinweggefegt werden. /Nicht mehr lange, dann führt Assur dich weg.
Numer Num 4 24 23 Er begann nochmals mit seinem Orakelspruch und sagte: Weh, wer wird am Leben bleiben, wenn Gott das tut?
Numer Num 4 24 24 Schiffe kommen von den Kittäern, /sie demütigen Assur, sie demütigen Eber. /Doch auch er endet im Untergang.
Numer Num 4 24 25 Dann brach Bileam auf und kehrte in seine Heimat zurück und auch Balak zog seines Weges.
Numer Num 4 25 1 Als sich Israel in Schittim aufhielt, begann das Volk mit den Moabiterinnen Unzucht zu treiben.
Numer Num 4 25 2 Sie luden das Volk zu den Opferfesten ihrer Götter ein, das Volk aß mit ihnen und fiel vor ihren Göttern nieder.
Numer Num 4 25 3 So ließ sich Israel mit Baal-Pegor ein. Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel
Numer Num 4 25 4 und der Herr sprach zu Mose: Nimm alle Anführer des Volkes und spieße sie für den Herrn im Angesicht der Sonne auf Pfähle, damit sich der glühende Zorn des Herrn von Israel abwendet.
Numer Num 4 25 5 Da sagte Mose zu den Richtern Israels: Jeder soll die von seinen Leuten töten, die sich mit Baal-Pegor eingelassen haben.
Numer Num 4 25 6 Unter den Israeliten war einer, der zu seinen Brüdern kam und eine Midianiterin mitbrachte, und zwar vor den Augen des Mose und der ganzen Gemeinde der Israeliten, während sie am Eingang des Offenbarungszeltes weinten.
Numer Num 4 25 7 Als das der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, sah, stand er mitten in der Gemeinde auf, ergriff einen Speer,
Numer Num 4 25 8 ging dem Israeliten in den Frauenraum nach und durchbohrte beide, den Israeliten und die Frau, auf ihrem Lager. Danach nahm die Plage, die die Israeliten getroffen hatte, ein Ende.
Numer Num 4 25 9 Im Ganzen aber waren vierundzwanzigtausend Menschen an der Plage gestorben.
Numer Num 4 25 10 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 25 11 Der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, hat meinen Zorn von den Israeliten abgewendet dadurch, dass er sich bei ihnen für mich ereiferte. So musste ich die Israeliten nicht in meinem leidenschaftlichen Eifer umbringen.
Numer Num 4 25 12 Darum sage ich: Hiermit gewähre ich ihm meinen Friedensbund.
Numer Num 4 25 13 Ihm und seinen Nachkommen wird der Bund des ewigen Priestertums zuteil, weil er sich für seinen Gott ereifert und die Israeliten entsühnt hat.
Numer Num 4 25 14 Der Israelit, der zusammen mit der Midianiterin erschlagen worden war, hieß Simri; er war ein Sohn Salus und ein führender Mann aus einer simeonitischen Großfamilie.
Numer Num 4 25 15 Die erschlagene Midianiterin hieß Kosbi; sie war die Tochter Zurs, und dieser war das Haupt einer Großfamilie in Midian.
Numer Num 4 25 16 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 25 17 Greift die Midianiter an und schlagt sie;
Numer Num 4 25 18 denn auch sie haben euch arglistig angegriffen, als sie euch mit Pegor und mit ihrer Schwester Kosbi überlisteten, der Tochter eines führenden Midianiters, die erschlagen wurde, als die Plage wegen Pegor ausgebrochen war.
Numer Num 4 25 19 Nach jener Plage
Numer Num 4 26 1 sagte der Herr zu Mose und zu dem Priester Eleasar, dem Sohn Aarons:
Numer Num 4 26 2 Ermittelt die Gesamtzahl der Gemeinde aller Israeliten, die zwanzig Jahre und älter sind, aller wehrfähigen Israeliten, nach Großfamilien geordnet.
Numer Num 4 26 3 Da redeten Mose und der Priester Eleasar zu den Israeliten in den Steppen von Moab, am Jordan bei Jericho,
Numer Num 4 26 4 zu allen Männern von zwanzig Jahren und darüber, wie der Herr es Mose befohlen hatte. Das sind die Israeliten, die aus Ägypten ausgezogen waren:
Numer Num 4 26 5 Ruben war der Erstgeborene Israels. Zu den Rubenitern gehörten von Henoch die Sippe der Henochiter, von Pallu die Sippe der Palluiter,
Numer Num 4 26 6 von Hezron die Sippe der Hezroniter, von Karmi die Sippe der Karmiter.
Numer Num 4 26 7 Das waren die Sippen der Rubeniter. Die Zahl der bei ihnen Gemusterten betrug 43730 Mann.
Numer Num 4 26 8 Der Sohn Pallus war Eliab;
Numer Num 4 26 9 die Söhne Eliabs: Nemuël, Datan und Abiram. Datan und Abiram waren die Abgeordneten der Gemeinde, die mit Mose und Aaron in Streit geraten waren, zusammen mit den Anhängern Korachs, als diese mit dem Herrn in Streit geraten waren.
Numer Num 4 26 10 Die Erde tat ihren Rachen auf und verschlang sie und Korach, als seine Anhänger ums Leben kamen; das Feuer fraß die zweihundertfünfzig Mann und sie wurden zu einem warnenden Zeichen.
Numer Num 4 26 11 Die Söhne Korachs waren aber dabei nicht ums Leben gekommen.
Numer Num 4 26 12 Zu den Simeonitern gehörten folgende Sippen: von Jemuël die Sippe der Jemuëliter, von Jamin die Sippe der Jaminiter, von Jachin die Sippe der Jachiniter,
Numer Num 4 26 13 von Serach die Sippe der Serachiter, von Schaul die Sippe der Schauliter.
Numer Num 4 26 14 Das waren die Sippen der Simeoniter, im Ganzen 22200 Mann.
Numer Num 4 26 15 Zu den Gaditern gehörten folgende Sippen: von Zifjon die Sippe der Zifjoniter, von Haggi die Sippe der Haggiter, von Schuni die Sippe der Schuniter,
Numer Num 4 26 16 von Osni die Sippe der Osniter, von Eri die Sippe der Eriter,
Numer Num 4 26 17 von Arod die Sippe der Aroditer, von Areli die Sippe der Areliter.
Numer Num 4 26 18 Das waren die Sippen der Gaditer mit ihren Gemusterten, im Ganzen 40500 Mann.
Numer Num 4 26 19 Die Söhne Judas waren: Er und Onan; Er und Onan aber waren in Kanaan gestorben.
Numer Num 4 26 20 Zu Juda gehörten folgende Sippen: von Schela die Sippe der Schelaniter, von Perez die Sippe der Pereziter, von Serach die Sippe der Serachiter.
Numer Num 4 26 21 Zu den Perezitern gehörten von Hezron die Sippe der Hezroniter und von Hamul die Sippe der Hamuliter.
Numer Num 4 26 22 Das waren die Sippen Judas mit ihren Gemusterten, im Ganzen 76 500 Mann.
Numer Num 4 26 23 Zu den Issacharitern gehörten folgende Sippen: von Tola die Sippe der Tolaiter, von Puwa die Sippe der Puwaniter,
Numer Num 4 26 24 von Jaschub die Sippe der Jaschubiter, von Schimron die Sippe der Schimroniter.
Numer Num 4 26 25 Das waren die Sippen Issachars mit ihren Gemusterten, im Ganzen 64300 Mann.
Numer Num 4 26 26 Zu den Sebulonitern gehörten folgende Sippen: von Sered die Sippe der Serediter, von Elon die Sippe der Eloniter, von Jachleel die Sippe der Jachleeliter.
Numer Num 4 26 27 Das waren die Sippen der Sebuloniter mit ihren Gemusterten, im Ganzen 60500 Mann.
Numer Num 4 26 28 Bei den Josefstämmen Manasse und Efraim gehörten folgende Sippen
Numer Num 4 26 29 zu den Manassitern: von Machir die Sippe der Machiriter; Machir zeugte Gilead und von Gilead stammt die Sippe der Gileaditer.
Numer Num 4 26 30 Das sind die Gileaditer: von Iëser die Sippe der Iëseriter, von Helek die Sippe der Helekiter,
Numer Num 4 26 31 von Asriël die Sippe der Asriëliter, von Schechem die Sippe der Schechemiter,
Numer Num 4 26 32 von Schemida die Sippe der Schemidaiter, von Hefer die Sippe der Heferiter.
Numer Num 4 26 33 Zelofhad, der Sohn Hefers, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; die Töchter Zelofhads hießen Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza.
Numer Num 4 26 34 Das waren die Sippen Manasses mit ihren Gemusterten, im Ganzen 52700 Mann.
Numer Num 4 26 35 Zu den Efraimitern gehörten folgende Sippen: von Schutelach die Sippe der Schutelachiter, von Becher die Sippe der Becheriter, von Tahan die Sippe der Tahaniter.
Numer Num 4 26 36 Zu den Schutelachitern gehört von Eran die Sippe der Eraniter.
Numer Num 4 26 37 Das waren die Sippen der Efraimiter mit ihren Gemusterten, im Ganzen 32500 Mann. Das waren die Josefstämme nach ihren Sippen.
Numer Num 4 26 38 Zu den Benjaminitern gehörten folgende Sippen: von Bela die Sippe der Belaiter, von Aschbel die Sippe der Aschbeliter, von Ahiram die Sippe der Ahiramiter,
Numer Num 4 26 39 von Schufam die Sippe der Schufamiter, von Hufam die Sippe der Hufamiter.
Numer Num 4 26 40 Die Söhne Belas waren Ard und Naaman; von Ard stammt die Sippe der Arditer, von Naaman die Sippe der Naamaniter.
Numer Num 4 26 41 Das waren die Benjaminiter nach ihren Sippen; die Zahl der bei ihnen Gemusterten betrug 45600 Mann.
Numer Num 4 26 42 Zu den Danitern gehörten folgende Sippen: von Schuham die Sippe der Schuhamiter. Das waren die Sippen Dans.
Numer Num 4 26 43 Die Zahl der Gemusterten bei den Sippen der Schuhamiter betrug im Ganzen 64400 Mann.
Numer Num 4 26 44 Zu den Ascheritern gehörten folgende Sippen: von Jimna die Sippe der Jimnaiter, von Jischwi die Sippe der Jischwiter, von Beria die Sippe der Beriaiter.
Numer Num 4 26 45 Zu den Beriaitern gehörten folgende Sippen: von Heber die Sippe der Heberiter, von Malkiël die Sippe der Malkiëliter.
Numer Num 4 26 46 Die Tochter Aschers hieß Serach.
Numer Num 4 26 47 Das waren die Sippen der Ascheriter mit ihren Gemusterten, im Ganzen 53400 Mann.
Numer Num 4 26 48 Zu den Naftalitern gehörten folgende Sippen: von Jachzeel die Sippe der Jachzeeliter, von Guni die Sippe der Guniter,
Numer Num 4 26 49 von Jezer die Sippe der Jezeriter, von Schillem die Sippe der Schillemiter.
Numer Num 4 26 50 Das waren die Sippen Naftalis. Die Zahl der bei ihnen Gemusterten betrug 45400 Mann.
Numer Num 4 26 51 Die Gesamtzahl der gemusterten Israeliten betrug 601730 Mann.
Numer Num 4 26 52 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 26 53 An diese Männer soll das Land als Erbbesitz verteilt werden, entsprechend der Zahl der verzeichneten Namen.
Numer Num 4 26 54 Wer mehr Namen zählt, dem sollst du einen größeren Erbbesitz geben; wer weniger zählt, dem sollst du einen kleineren Erbbesitz geben. Jedem soll sein Erbbesitz entsprechend der Zahl der bei ihm Gemusterten gegeben werden.
Numer Num 4 26 55 Doch soll das Land durch das Los verteilt werden und sie sollen ihren Erbbesitz nach den Namen der Stämme ihrer Väter erhalten.
Numer Num 4 26 56 Der Erbbesitz soll durch das Los zwischen den großen und den kleinen Stämmen aufgeteilt werden.
Numer Num 4 26 57 Zu den im Stamm Levi Gemusterten gehörten folgende Sippen: von Gerschon die Sippe der Gerschoniter, von Kehat die Sippe der Kehatiter, von Merari die Sippe der Merariter.
Numer Num 4 26 58 Das sind die Sippen Levis: die Sippe der Libniter, die Sippe der Hebroniter, die Sippe der Machliter, die Sippe der Muschiter, die Sippe der Korachiter. Kehat zeugte Amram.
Numer Num 4 26 59 Die Frau Amrams hieß Jochebed; sie war die Tochter Levis, die dem Levi noch in Ägypten geboren wurde. Sie gebar dem Amram Aaron und Mose sowie deren Schwester Mirjam.
Numer Num 4 26 60 Dem Aaron wurden Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar geboren.
Numer Num 4 26 61 Nadab und Abihu aber waren gestorben, als sie dem Herrn ein unerlaubtes Feueropfer darbrachten.
Numer Num 4 26 62 Bei den Leviten wurden im Ganzen 23000 Mann gemustert, alle männlichen Personen im Alter von einem Monat und darüber. Sie wurden aber nicht zusammen mit den Israeliten gemustert; denn ihnen wurde kein Erbbesitz wie den anderen Israeliten gegeben.
Numer Num 4 26 63 Das waren die von Mose und dem Priester Eleasar gemusterten Israeliten, die sie in den Steppen von Moab am Jordan bei Jericho gemustert hatten.
Numer Num 4 26 64 Unter ihnen war niemand mehr von denen, die Mose und der Priester Aaron in der Wüste Sinai gemustert hatten.
Numer Num 4 26 65 Denn über sie hatte der Herr ja gesagt: Sie müssen in der Wüste sterben. Daher war keiner von ihnen am Leben geblieben außer Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns.
Numer Num 4 27 1 Die Töchter Zelofhads, des Sohnes Hefers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, aus den Sippen Manasses, des Sohnes Josefs, - diese Töchter hießen Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza -,
Numer Num 4 27 2 kamen zu Mose, zum Priester Eleasar, zu den Anführern und zur ganzen Gemeinde an den Eingang des Offenbarungszeltes und sagten:
Numer Num 4 27 3 Unser Vater ist in der Wüste gestorben. Er gehörte nicht zu den Anhängern Korachs, die sich gegen den Herrn zusammengerottet hatten; denn er war bereits wegen seiner eigenen Sünde gestorben. Aber er hinterließ keine Söhne.
Numer Num 4 27 4 Warum soll nun der Name unseres Vaters aus seiner Sippe verschwinden, weil er keinen Sohn hatte? Gib uns also eigenen Grund und Boden bei den Brüdern unseres Vaters!
Numer Num 4 27 5 Mose trug ihren Fall dem Herrn vor
Numer Num 4 27 6 und der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 27 7 Die Töchter Zelofhads haben Recht. Du musst ihnen eigenen Grund und Boden als Erbbesitz bei den Brüdern ihres Vaters geben, also den Erbbesitz ihres Vaters auf sie übertragen.
Numer Num 4 27 8 Sag zu den Israeliten: Wenn jemand ohne Söhne stirbt, dann übertragt seinen Erbbesitz auf seine Tochter!
Numer Num 4 27 9 Hat er keine Tochter, dann gebt seinen Erbbesitz seinen Brüdern!
Numer Num 4 27 10 Hat er keine Brüder, dann gebt seinen Erbbesitz den Brüdern seines Vaters!
Numer Num 4 27 11 Hat sein Vater keine Brüder, dann gebt seinen Erbbesitz dem nächsten Verwandten aus seiner Sippe; er soll ihn bekommen. Das wurde für die Israeliten geltendes Recht, wie der Herr es Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 27 12 Der Herr sprach zu Mose: Steig auf das Abarimgebirge dort und sieh dir das Land an, das ich den Israeliten gegeben habe.
Numer Num 4 27 13 Wenn du es gesehen hast, wirst du mit deinen Vorfahren vereint werden wie dein Bruder Aaron;
Numer Num 4 27 14 denn ihr habt euch in der Wüste Zin meinem Befehl widersetzt, als die Gemeinde aufbegehrte und ihr vor ihren Augen hättet bezeugen sollen, dass ich der Heilige bin. [[Das ist das «Streitwasser» von Kadesch in der Wüste Zin.]]
Numer Num 4 27 15 Da sagte Mose zum Herrn:
Numer Num 4 27 16 Der Herr, der Gott der Geister, die alle Menschen beleben, setze einen Mann als Anführer der Gemeinde ein,
Numer Num 4 27 17 der vor ihnen her in den Kampf zieht und vor ihnen her wieder in das Lager einzieht, der sie zum Krieg hinausführt und sie zurückführt; die Gemeinde des Herrn soll nicht sein wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Numer Num 4 27 18 Der Herr antwortete Mose: Nimm Josua, den Sohn Nuns, einen Mann, der mit Geist begabt ist, und leg ihm deine Hand auf!
Numer Num 4 27 19 Dann lass ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeinde treten und gib ihm vor ihren Augen deine Anweisungen!
Numer Num 4 27 20 Gib ihm einen Teil deiner Würde ab, damit die ganze Gemeinde der Israeliten auf ihn hört.
Numer Num 4 27 21 Er soll vor den Priester Eleasar treten und ihn vor dem Herrn um die Entscheidungen durch das Urim-Orakel bitten. Nach seinem Befehl sollen sie in den Kampf ziehen und nach seinem Befehl sollen sie wieder in das Lager einziehen, er und mit ihm alle Israeliten und die ganze Gemeinde.
Numer Num 4 27 22 Mose tat, was ihm der Herr befohlen hatte. Er nahm Josua und ließ ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeinde treten.
Numer Num 4 27 23 Er legte ihm seine Hände auf und gab ihm seine Anweisungen, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 28 1 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 28 2 Gib den Israeliten folgenden Befehl und sag zu ihnen: Ihr sollt darauf bedacht sein, zur festgesetzten Zeit meine Opfergaben, meine Speise, durch das Feueropfer als beruhigenden Duft mir darzubringen.
Numer Num 4 28 3 Sag ihnen: Das ist das Feueropfer, das ihr dem Herrn darbringen sollt: täglich zwei fehlerlose einjährige Lämmer als regelmäßiges Brandopfer.
Numer Num 4 28 4 Das eine Lamm sollst du am Morgen, das zweite Lamm zur Abenddämmerung herrichten,
Numer Num 4 28 5 dazu ein zehntel Efa Feinmehl, das mit einem viertel Hin gestoßenen Öls vermengt ist, als Speiseopfer.
Numer Num 4 28 6 Das ist das regelmäßige Brandopfer, das am Sinai als beruhigender Duft für den Herrn, als Feueropfer hergerichtet wurde.
Numer Num 4 28 7 Das dazugehörende Trankopfer soll aus einem viertel Hin je Lamm bestehen. Am Heiligtum gieß als Trankopfer für den Herrn berauschendes Getränk aus!
Numer Num 4 28 8 Das zweite Lamm sollst du zur Abenddämmerung herrichten; ebenso wie am Morgen sollst du es zusammen mit einem Speiseopfer und einem dazugehörenden Trankopfer als Feueropfer, als beruhigenden Duft für den Herrn herrichten.
Numer Num 4 28 9 Am Sabbat aber nimm zwei fehlerlose einjährige Lämmer, dazu als Speiseopfer zwei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, sowie das dazugehörende Trankopfer;
Numer Num 4 28 10 das sei das Sabbatbrandopfer an jedem Sabbat, zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer mit dem entsprechenden Trankopfer.
Numer Num 4 28 11 An den Monatsanfängen sollt ihr für den Herrn als Brandopfer zwei einjährige Jungstiere, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer darbringen,
Numer Num 4 28 12 dazu je Jungstier drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, als Speiseopfer, außerdem zwei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, als zu dem Widder gehörendes Speiseopfer
Numer Num 4 28 13 sowie je Lamm ein Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, als Speiseopfer; dies sei das Brandopfer als beruhigender Duft, als Feueropfer für den Herrn.
Numer Num 4 28 14 Die dazugehörenden Trankopfer bestehen aus einem halben Hin Wein je Jungstier, einem drittel Hin für den Widder und einem viertel Hin Wein je Lamm. Das ist das monatliche Opfer, das in jedem Monat des Jahres am Neumond dargebracht wird.
Numer Num 4 28 15 Auch soll man einen Ziegenbock als Sündopfer für den Herrn herrichten, zusätzlich zu dem regelmäßigen Brandopfer und dem dazugehörenden Trankopfer.
Numer Num 4 28 16 Am vierzehnten Tag des ersten Monats ist das Paschafest zur Ehre des Herrn.
Numer Num 4 28 17 Der fünfzehnte Tag dieses Monats ist ein Festtag. Sieben Tage lang isst man ungesäuerte Brote.
Numer Num 4 28 18 Am ersten Tag findet eine heilige Versammlung statt; an ihm dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten;
Numer Num 4 28 19 ihr sollt ein Feueropfer darbringen, ein Brandopfer für den Herrn: zwei Jungstiere, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer.
Numer Num 4 28 20 Als das dazugehörende Speiseopfer sollt ihr je Jungstier drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, und zwei Zehntel für den Widder herrichten;
Numer Num 4 28 21 außerdem sollst du je Lamm ein Zehntel herrichten,
Numer Num 4 28 22 dazu einen Ziegenbock als Sündopfer, um euch zu entsühnen.
Numer Num 4 28 23 Das sollt ihr zusätzlich zu dem Morgenopfer herrichten, das zu dem regelmäßigen Brandopfer gehört.
Numer Num 4 28 24 Ebenso sollt ihr es während der sieben Tage täglich mit den Speisen und mit dem Feueropfer als dem beruhigenden Duft für den Herrn halten. Das soll zusätzlich zu dem regelmäßigen Brandopfer und dem dazugehörenden Trankopfer geschehen.
Numer Num 4 28 25 Am siebten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung abhalten; an diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
Numer Num 4 28 26 Auch am Tag der Erstlingsfrüchte, wenn ihr dem Herrn das Speiseopfer vom neuen Getreide darbringt, an eurem Wochenfest, sollt ihr die heilige Versammlung abhalten; auch an diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten;
Numer Num 4 28 27 ihr sollt als Brandopfer und als beruhigenden Duft für den Herrn zwei Jungstiere, einen Widder und sieben einjährige Lämmer darbringen,
Numer Num 4 28 28 ferner als dazugehörendes Speiseopfer je Jungstier drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, zwei Zehntel für den einen Widder
Numer Num 4 28 29 und ein Zehntel für jedes der sieben Lämmer,
Numer Num 4 28 30 außerdem einen Ziegenbock, um euch zu entsühnen.
Numer Num 4 28 31 Das sollt ihr zusätzlich zu dem regelmäßigen Brandopfer, dem dazugehörenden Speiseopfer und den dazugehörenden Trankopfern darbringen. Aber ihr dürft dabei nur fehlerlose Tiere verwenden.
Numer Num 4 29 1 Am ersten Tag des siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung abhalten; an diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten. Es soll für euch ein Tag sein, an dem mit großem Lärm die Trompete geblasen wird.
Numer Num 4 29 2 Richtet als Brandopfer, als beruhigenden Duft für den Herrn einen Jungstier, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer her,
Numer Num 4 29 3 ferner als zu dem Stier gehörendes Speiseopfer drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, sowie zwei Zehntel für den einen Widder
Numer Num 4 29 4 und ein Zehntel für jedes der sieben Lämmer,
Numer Num 4 29 5 dazu einen Ziegenbock als Sündopfer, um euch zu entsühnen,
Numer Num 4 29 6 das alles zusätzlich zum monatlichen Brandopfer und zum dazugehörenden Speiseopfer und zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer, zum dazugehörenden Speiseopfer und den dazugehörenden Trankopfern, wie sie der Vorschrift entsprechen, als beruhigenden Duft, als Feueropfer für den Herrn.
Numer Num 4 29 7 Am zehnten Tag dieses siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung abhalten. An diesem Tag sollt ihr euch Enthaltung auferlegen und dürft keinerlei Arbeit verrichten;
Numer Num 4 29 8 ihr sollt dem Herrn ein Brandopfer als beruhigenden Duft darbringen. Dafür sollt ihr einen Jungstier, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer verwenden,
Numer Num 4 29 9 ferner als zu dem Stier gehörendes Speiseopfer drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, sowie zwei Zehntel für den einen Widder
Numer Num 4 29 10 und ein Zehntel für jedes der sieben Lämmer,
Numer Num 4 29 11 außerdem einen Ziegenbock als Sündopfer, und zwar zusätzlich zum Sündopfer der Entsühnung, zum regelmäßigen Brandopfer, zum dazugehörenden Speiseopfer und den dazugehörenden Trankopfern.
Numer Num 4 29 12 Am fünfzehnten Tag des siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung abhalten. An diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten; ihr sollt sieben Tage lang ein Fest zur Ehre des Herrn feiern.
Numer Num 4 29 13 Ihr sollt ein Brandopfer darbringen, als Feueropfer, als beruhigenden Duft für den Herrn. Dreizehn Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sollen es sein,
Numer Num 4 29 14 ferner als dazugehörendes Speiseopfer drei Zehntel Feinmehl, das mit Öl vermengt ist, für jeden der dreizehn Stiere, zwei Zehntel für jeden der zwei Widder
Numer Num 4 29 15 und ein Zehntel für jedes der vierzehn Lämmer,
Numer Num 4 29 16 außerdem ein Ziegenbock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
Numer Num 4 29 17 Am zweiten Tag sollen es zwölf Jungstiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
Numer Num 4 29 18 dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
Numer Num 4 29 19 ferner ein Ziegenbock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer sowie zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
Numer Num 4 29 20 Am dritten Tag sollen es elf Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
Numer Num 4 29 21 dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
Numer Num 4 29 22 ferner ein Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
Numer Num 4 29 23 Am vierten Tag sollen es zehn Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
Numer Num 4 29 24 dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
Numer Num 4 29 25 ferner ein Ziegenbock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
Numer Num 4 29 26 Am fünften Tag sollen es neun Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
Numer Num 4 29 27 dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
Numer Num 4 29 28 ferner ein Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
Numer Num 4 29 29 Am sechsten Tag sollen es acht Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
Numer Num 4 29 30 dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
Numer Num 4 29 31 ferner ein Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
Numer Num 4 29 32 Am siebten Tag sollen es sieben Stiere, zwei Widder und vierzehn fehlerlose einjährige Lämmer sein,
Numer Num 4 29 33 dazu die Speise- und Trankopfer, entsprechend der Zahl der Stiere, Widder und Lämmer, wie es vorgeschrieben ist,
Numer Num 4 29 34 ferner ein Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
Numer Num 4 29 35 Am achten Tag sollt ihr eine Festversammlung abhalten. An diesem Tag dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten;
Numer Num 4 29 36 ihr sollt als Brandopfer, als Feueropfer, als beruhigenden Duft für den Herrn einen Stier, einen Widder und sieben fehlerlose einjährige Lämmer darbringen,
Numer Num 4 29 37 dazu die dem Stier, dem Widder und den Lämmern entsprechenden Speise- und Trankopfer, wie es vorgeschrieben ist,
Numer Num 4 29 38 ferner einen Bock als Sündopfer, das alles zusätzlich zum regelmäßigen Brandopfer und zum dazugehörenden Speise- und Trankopfer.
Numer Num 4 29 39 Das sollt ihr zur Ehre des Herrn an euren Festtagen tun, abgesehen von euren Brand-, Speise-, Trank- und Heilsopfern, die ihr gelobt habt oder freiwillig darbringt.
Numer Num 4 30 1 Mose teilte den Israeliten alles genau so mit, wie es ihm der Herr aufgetragen hatte.
Numer Num 4 30 2 Mose sagte zu den Stammeshäuptern der Israeliten: Das befiehlt der Herr:
Numer Num 4 30 3 Wenn ein Mann dem Herrn ein Gelübde ablegt oder sich durch einen Eid zu einer Enthaltung verpflichtet, dann darf er sein Wort nicht brechen; genau so, wie er es ausgesprochen hat, muss er es ausführen.
Numer Num 4 30 4 Wenn aber eine Frau dem Herrn ein Gelübde ablegt oder sich zu einer Enthaltung verpflichtet, während sie noch ledig im Haus ihres Vaters lebt,
Numer Num 4 30 5 dann soll ihr Vater von ihrem Gelübde oder von der Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, erfahren. Schweigt ihr Vater dazu, dann treten die Gelübde oder jede Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, in Kraft;
Numer Num 4 30 6 versagt aber ihr Vater an dem Tag, an dem er davon erfährt, seine Zustimmung, dann tritt das Gelübde oder die Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, nicht in Kraft; der Herr wird es ihr erlassen, weil ihr Vater seine Zustimmung versagt hat.
Numer Num 4 30 7 Heiratet sie einen Mann, während sie durch ein Gelübde oder durch ein voreiliges Wort, mit dem sie sich verpflichtet hat, gebunden ist,
Numer Num 4 30 8 dann bleiben die Gelübde oder die Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, in Kraft, falls ihr Mann an dem Tag, an dem er davon erfährt, dazu schweigt.
Numer Num 4 30 9 Wenn ihr Mann aber an dem Tag, an dem er davon erfährt, seine Zustimmung versagt, dann hat er ihr Gelübde, an das sie gebunden war, oder das voreilige Wort, durch das sie sich verpflichtet hatte, außer Kraft gesetzt und der Herr wird es ihr erlassen.
Numer Num 4 30 10 Aber das Gelübde einer Witwe oder einer verstoßenen Frau - alles, wozu sie sich verpflichtet hat - bleibt für sie in Kraft.
Numer Num 4 30 11 Wenn sie im Haus ihres Mannes etwas gelobt oder sich mit einem Eid zu einer Enthaltung verpflichtet hat,
Numer Num 4 30 12 dann bleiben alle Gelübde und jede Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, in Kraft, wenn ihr Mann zwar davon gehört, aber geschwiegen und seine Zustimmung nicht versagt hat.
Numer Num 4 30 13 Wenn aber ihr Mann an dem Tag, an dem er davon hörte, ihr Gelübde oder die Verpflichtung zur Enthaltung, die sie ausgesprochen hat, außer Kraft gesetzt hat, dann ist alles aufgehoben; ihr Mann hat es außer Kraft gesetzt und der Herr wird es ihr erlassen.
Numer Num 4 30 14 Ihr Mann kann jedes Gelübde und jeden Eid, der zu einer Enthaltung verpflichtet, anerkennen oder außer Kraft setzen.
Numer Num 4 30 15 Schweigt ihr Mann dazu von einem Tag bis zum andern, dann erkennt er alle Gelübde und Verpflichtungen zur Enthaltung an. Er hat sie anerkannt, denn er hat an dem Tag, an dem er davon erfahren hat, geschwiegen.
Numer Num 4 30 16 Hat er aber davon erfahren und setzte sie erst später außer Kraft, dann trägt er dafür die Verantwortung.
Numer Num 4 30 17 Das sind die Gesetze, die der Herr dem Mose aufgetragen hat; sie gelten für den Mann und seine Frau, für den Vater und seine ledige Tochter, solange sie noch im Haus ihres Vaters lebt.
Numer Num 4 31 1 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 31 2 Nimm für die Israeliten Rache an den Midianitern! Danach wirst du mit deinen Vorfahren vereint werden.
Numer Num 4 31 3 Da redete Mose zum Volk und sagte: Rüstet einen Teil eurer Männer für den Heeresdienst! Sie sollen über Midian herfallen, um die Rache des Herrn an Midian zu vollstrecken.
Numer Num 4 31 4 Aus jedem Stamm Israels sollt ihr tausend Mann zum Heer abstellen.
Numer Num 4 31 5 Man hob also aus den Tausendschaften Israels je Stamm tausend Mann aus, im Ganzen zwölftausend zum Krieg gerüstete Männer.
Numer Num 4 31 6 Mose schickte die tausend Mann je Stamm zum Heer, zusammen mit dem Priester Pinhas, dem Sohn Eleasars, der die heiligen Geräte und die Lärmtrompeten mitnahm.
Numer Num 4 31 7 Sie zogen gegen Midian zu Feld, wie der Herr es Mose befohlen hatte, und brachten alle männlichen Personen um.
Numer Num 4 31 8 Als sie die Männer erschlagen hatten, brachten sie auch noch die Könige von Midian um: Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die fünf Könige von Midian. Auch Bileam, den Sohn Beors, brachten sie mit dem Schwert um.
Numer Num 4 31 9 Die Frauen von Midian und deren kleine Kinder nahmen die Israeliten als Gefangene mit. Das ganze Vieh und der reiche Besitz der Midianiter wurde ihre Beute.
Numer Num 4 31 10 Alle Städte im Siedlungsgebiet der Midianiter und ihre Zeltdörfer brannten sie nieder.
Numer Num 4 31 11 Alle Menschen und das ganze Vieh, das sie erbeutet und geraubt hatten, nahmen sie mit.
Numer Num 4 31 12 Sie brachten die Gefangenen und die geraubte Beute zu Mose, zum Priester Eleasar und zur Gemeinde der Israeliten in das Lager in den Steppen von Moab am Jordan bei Jericho.
Numer Num 4 31 13 Mose, der Priester Eleasar und alle Anführer der Gemeinde gingen ihnen aus dem Lager entgegen.
Numer Num 4 31 14 Mose aber geriet in Zorn über die Befehlshaber, die Hauptleute der Tausendschaften und die Hauptleute der Hundertschaften, die von dem Kriegszug zurückkamen.
Numer Num 4 31 15 Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen am Leben gelassen?
Numer Num 4 31 16 Gerade sie haben auf den Rat Bileams hin die Israeliten dazu verführt, vom Herrn abzufallen und dem Pegor zu dienen, sodass die Plage über die Gemeinde des Herrn kam.
Numer Num 4 31 17 Nun bringt alle männlichen Kinder um und ebenso alle Frauen, die schon einen Mann erkannt und mit einem Mann geschlafen haben.
Numer Num 4 31 18 Aber alle weiblichen Kinder und die Frauen, die noch nicht mit einem Mann geschlafen haben, lasst für euch am Leben!
Numer Num 4 31 19 Schlagt aber für sieben Tage eure Zelte außerhalb des Lagers auf! Jeder von euch, der einen Menschen umgebracht hat, und jeder, der einen Erschlagenen berührt hat, muss sich am dritten und am siebten Tag der Entsündigung unterziehen, ihr selbst wie eure Gefangenen.
Numer Num 4 31 20 Auch alle Kleidungsstücke, alle Lederwaren, alle Erzeugnisse aus Ziegenhaaren und alle Holzgeräte müsst ihr entsündigen.
Numer Num 4 31 21 Der Priester Eleasar sagte zu den Männern, die von dem Kriegszug zurückgekehrt waren: Das ist die gesetzliche Verordnung, die der Herr dem Mose aufgetragen hat:
Numer Num 4 31 22 Nur das Gold, das Silber, das Kupfer, das Eisen, das Zinn und das Blei,
Numer Num 4 31 23 alles, was Feuer nicht verbrennen kann, sollt ihr durchs Feuer ziehen, damit es rein wird. Doch es muss auch noch mit Reinigungswasser entsündigt werden. Alles aber, was im Feuer verbrennen kann, zieht durchs Wasser!
Numer Num 4 31 24 Wascht am siebten Tag eure Kleider, dann seid ihr rein und dürft in das Lager zurückkommen.
Numer Num 4 31 25 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 31 26 Zähl zusammen mit dem Priester Eleasar und den Familienhäuptern der Gemeinde die Beute, die gefangenen Menschen und Tiere!
Numer Num 4 31 27 Teil die Beute zur Hälfte zwischen denen, die am Krieg teilgenommen haben, und der ganzen Gemeinde.
Numer Num 4 31 28 Dann erheb von den Kriegern, die mit dem Heer ausgezogen sind, als Steuer für den Herrn je einen von fünfhundert Gefangenen, je ein Tier von fünfhundert Rindern, Eseln, Schafen und Ziegen.
Numer Num 4 31 29 Nehmt sie von dem Beuteanteil der Krieger; dann gib sie dem Priester Eleasar als Abgabe für den Herrn!
Numer Num 4 31 30 Von dem Anteil der Beute, der auf die Israeliten entfällt, sollst du je einen von fünfzig Gefangenen und je ein Tier von fünfzig Rindern, Eseln, Schafen und Ziegen, also vom ganzen Vieh, nehmen und den Leviten übergeben, die auf die Anordnungen für die Wohnstätte des Herrn zu achten haben.
Numer Num 4 31 31 Mose und der Priester Eleasar taten, was der Herr dem Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 31 32 Die überaus reiche Beute, die das Kriegsvolk im Heer gemacht hatte, betrug 675000 Schafe und Ziegen,
Numer Num 4 31 33 72000 Rinder,
Numer Num 4 31 34 61000 Esel
Numer Num 4 31 35 und insgesamt 32000 Menschen, Frauen, die noch mit keinem Mann geschlafen hatten.
Numer Num 4 31 36 Die Hälfte des Anteils derer, die mit dem Heer ausgezogen waren, betrug also 337500 Schafe und Ziegen;
Numer Num 4 31 37 die Steuer für den Herrn von den Schafen und Ziegen betrug also 675 Stück.
Numer Num 4 31 38 Rinder waren es 36000, davon fielen 72 als Steuer an den Herrn.
Numer Num 4 31 39 Esel waren es 30500, davon fielen 61 als Steuer an den Herrn.
Numer Num 4 31 40 Menschen waren es 16000, davon fielen 32 als Steuer an den Herrn.
Numer Num 4 31 41 Mose übergab die Steuer als Abgabe für den Herrn dem Priester Eleasar, wie der Herr es ihm befohlen hatte.
Numer Num 4 31 42 Von der für die Israeliten bestimmten Hälfte, die Mose von der gesamten Beute der Krieger abgezweigt hatte,
Numer Num 4 31 43 von der für die Gemeinde bestimmten Hälfte - im Ganzen 337500 Schafe und Ziegen,
Numer Num 4 31 44 36000 Rinder,
Numer Num 4 31 45 30500 Esel
Numer Num 4 31 46 und 16000 Menschen -
Numer Num 4 31 47 von dieser für die Israeliten bestimmten Hälfte also nahm Mose je eine von fünfzig gefangenen Frauen und je eines von fünfzig Tieren und übergab sie den Leviten, die auf die Anordnungen für die Wohnstätte des Herrn zu achten haben, wie der Herr es Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 31 48 Die Befehlshaber der Heeresverbände, die Hauptleute der Tausendschaften und die Hauptleute der Hundertschaften kamen zu Mose
Numer Num 4 31 49 und sagten: Deine Knechte haben die Krieger gezählt, die unter unserem Befehl standen; kein einziger Mann wird vermisst.
Numer Num 4 31 50 Darum bringen wir eine Gabe für den Herrn, jeder, was er an Goldgeräten, an Armbändern, Spangen, Siegelringen, Ohrringen und anderen Schmucksachen gefunden hat; damit wollen wir uns vor dem Herrn entsühnen.
Numer Num 4 31 51 Mose und der Priester Eleasar nahmen das Gold und alle Kunstgegenstände von ihnen entgegen.
Numer Num 4 31 52 Diese Abgabe an Gold, die sie für den Herrn von den Hauptleuten der Tausendschaften und den Hauptleuten der Hundertschaften einsammelten, betrug im Ganzen 16750 Schekel.
Numer Num 4 31 53 Von den Kriegern hatte nämlich jeder auch noch für sich Beute gemacht.
Numer Num 4 31 54 Mose und der Priester Eleasar nahmen das Gold von den Hauptleuten der Tausendschaften und von den Hauptleuten der Hundertschaften entgegen und brachten es in das Offenbarungszelt, als Zeichen, das den Herrn an die Israeliten erinnern sollte.
Numer Num 4 32 1 Die Rubeniter und die Gaditer hatten sehr große Viehherden. Als sie nun das Land Jaser und das Land Gilead sahen, erschien ihnen diese Gegend gut geeignet für ihre Viehhaltung.
Numer Num 4 32 2 Darum kamen sie zu Mose, zu dem Priester Eleasar und zu den Anführern der Gemeinde und sagten:
Numer Num 4 32 3 Atarot, Dibon, Jaser, Nimra, Heschbon, Elale, Sibma, Nebo und Beon,
Numer Num 4 32 4 das Land, das der Herr für die Gemeinde Israel erobert hat, ist gut geeignet für die Viehhaltung und deine Knechte haben Viehherden.
Numer Num 4 32 5 Sie sagten: Wenn wir dein Wohlwollen gefunden haben, dann gebe man dieses Land deinen Knechten als Besitz. Nimm uns nicht über den Jordan mit!
Numer Num 4 32 6 Mose antwortete den Gaditern und den Rubenitern: Sollen eure Brüder in den Krieg ziehen, während ihr hier sitzen bleibt?
Numer Num 4 32 7 Warum wollt ihr den Israeliten den Mut nehmen, in das Land hinüberzuziehen, das der Herr für sie bestimmt hat?
Numer Num 4 32 8 Genauso haben es schon eure Väter gemacht, als ich sie von Kadesch-Barnea ausgeschickt hatte, damit sie das Land erkundeten.
Numer Num 4 32 9 Sie waren bis zum Traubental hinaufgekommen, hatten das Land gesehen und haben dann den Israeliten den Mut genommen, sodass sie das Land nicht mehr betreten wollten, das der Herr für sie bestimmt hatte.
Numer Num 4 32 10 Damals entbrannte der Zorn des Herrn und er schwor:
Numer Num 4 32 11 Auf keinen Fall werden die, die aus Ägypten heraufgekommen sind, die Männer von zwanzig Jahren und darüber, das Land zu sehen bekommen, das ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid zugesichert habe; denn sie haben nicht treu zu mir gehalten.
Numer Num 4 32 12 Nur der Kenasiter Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns, waren ausgenommen, denn sie hielten treu zum Herrn.
Numer Num 4 32 13 Der Zorn des Herrn entbrannte über Israel und er ließ sie vierzig Jahre lang in der Wüste umherirren, bis die ganze Generation ausgestorben war, die getan hatte, was dem Herrn missfiel.
Numer Num 4 32 14 Und jetzt kommt ihr anstelle eurer Väter, ihr Brut von Sündern, um den glühenden Zorn des Herrn auf Israel noch größer zu machen?
Numer Num 4 32 15 Wenn ihr euch von ihm abwendet, wird er dieses ganze Volk noch länger in der Wüste lassen und ihr richtet das ganze Volk zugrunde.
Numer Num 4 32 16 Doch sie traten noch näher an Mose heran und sagten: Wir errichten hier Pferche für unser Vieh, unsere Schafe und Ziegen, und bauen Städte für unsere Kinder.
Numer Num 4 32 17 Wir selbst aber rüsten uns und ziehen bewaffnet vor den Israeliten her, bis wir sie in ihr Land gebracht haben. Unterdessen werden unsere Kinder in den Städten wohnen, die zum Schutz gegen die Einwohner des Landes befestigt sind.
Numer Num 4 32 18 Wir kehren nicht in unsere Häuser zurück, bevor jeder Israelit seinen Erbbesitz erhalten hat.
Numer Num 4 32 19 Wir verlangen auf der anderen Seite des Jordan keinen Erbbesitz wie sie, wenn wir diesseits, östlich des Jordan, unseren Erbbesitz bekommen.
Numer Num 4 32 20 Mose antwortete ihnen: Wenn ihr das tut, wenn ihr euch also vor den Augen des Herrn zum Kampf rüstet
Numer Num 4 32 21 und jeder von euch, der sich gerüstet hat, vor den Augen des Herrn den Jordan überschreitet und kämpft, bis er seine Feinde vertrieben hat
Numer Num 4 32 22 und das Land dem Herrn unterworfen ist, dann dürft ihr nachher umkehren und ihr seid gegenüber dem Herrn und Israel frei von weiteren Verpflichtungen. Dann soll dieses Land vor den Augen des Herrn euch als Eigentum gehören.
Numer Num 4 32 23 Wenn ihr das aber nicht tut, versündigt ihr euch gegen den Herrn. Dann habt ihr die Folgen für eure Sünde zu tragen; das müsst ihr wissen.
Numer Num 4 32 24 Baut euch Städte für eure Kinder und errichtet Pferche für eure Schafe und Ziegen! Aber haltet auch, was ihr versprochen habt.
Numer Num 4 32 25 Da sagten die Gaditer und die Rubeniter zu Mose: Deine Knechte werden tun, was mein Herr befiehlt.
Numer Num 4 32 26 Unsere Kinder, unsere Frauen und unsere Herden, unser ganzes Vieh, werden dort in den Städten von Gilead bleiben.
Numer Num 4 32 27 Alle deine Knechte aber werden sich rüsten und vor den Augen des Herrn über den Jordan in den Krieg ziehen, wie mein Herr befiehlt.
Numer Num 4 32 28 Für sie gab Mose dem Priester Eleasar, Josua, dem Sohn Nuns, und den Familienhäuptern der israelitischen Stämme folgende Weisung:
Numer Num 4 32 29 Er sagte zu ihnen: Wenn die Gaditer und die Rubeniter, zum Kampf gerüstet, vor den Augen des Herrn mit euch den Jordan überschreiten und wenn ihr das Land unterworfen habt, dann gebt ihnen das Land Gilead zum Besitz!
Numer Num 4 32 30 Wenn sie sich aber nicht rüsten und mit euch hinübergehen, dann sollen sie mitten unter euch in Kanaan eigenen Grund und Boden erhalten.
Numer Num 4 32 31 Die Gaditer und die Rubeniter antworteten: Was der Herr zu deinen Knechten sagt, werden wir tun.
Numer Num 4 32 32 Wir rüsten uns und ziehen vor den Augen des Herrn nach Kanaan hinüber, dann bleibt uns jenseits des Jordan unser Erbbesitz erhalten.
Numer Num 4 32 33 Da übergab Mose den Gaditern, den Rubenitern und dem halben Stamm des Manasse, des Sohnes Josefs, das Reich des Amoriterkönigs Sihon und das Reich Ogs, des Königs des Baschan, das Land mit seinen Städten und deren ganzen Umgebung, soweit das Land reichte.
Numer Num 4 32 34 Die Gaditer erbauten die befestigten Städte Dibon, Atarot, Aroër,
Numer Num 4 32 35 Atrot-Schofan, Jaser, Jogboha,
Numer Num 4 32 36 Bet-Nimra und Bet-Haran und errichteten Schafpferche.
Numer Num 4 32 37 Die Rubeniter erbauten Heschbon, Elale, Kirjatajim,
Numer Num 4 32 38 Nebo und Baal-Meon, denen sie andere Namen gaben, sowie Sibma. Sie gaben nämlich den Städten, die sie wieder aufbauten, neue Namen.
Numer Num 4 32 39 Die Söhne Machirs, des Sohnes des Manasse, zogen nach Gilead und eroberten es. Sie vertrieben die Amoriter, die dort lebten.
Numer Num 4 32 40 Da übergab Mose Gilead dem Machir, dem Sohn des Manasse, und Machir ließ sich dort nieder.
Numer Num 4 32 41 Jaïr, der Sohn des Manasse, zog in den Kampf und eroberte die Zeltdörfer der Amoriter; er nannte sie Hawot-Jaïr (Zeltdörfer Jaïrs).
Numer Num 4 32 42 Nobach zog in den Kampf, eroberte Kenat und seine Tochterstädte und nannte es nach seinem eigenen Namen Nobach.
Numer Num 4 33 1 Das sind die Wegstrecken, die die Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten unter der Führung von Mose und Aaron zurücklegten, nach Abteilungen geordnet.
Numer Num 4 33 2 Mose schrieb die Orte, an denen sie zu den einzelnen Wegstrecken aufbrachen, auf Befehl des Herrn auf. Das sind also die Wegstrecken in der Reihenfolge, in der die Israeliten aufbrachen:
Numer Num 4 33 3 Aus Ramses brachen sie am fünfzehnten Tag des ersten Monats auf. Am Tag nach dem Paschafest zogen die Israeliten vor den Augen aller Ägypter voll Zuversicht aus,
Numer Num 4 33 4 während die Ägypter ihre Erstgeborenen begruben, die der Herr bei ihnen alle erschlagen hatte, und während der Herr an ihren Göttern sein Strafgericht vollstreckte.
Numer Num 4 33 5 Die Israeliten brachen von Ramses auf und schlugen ihr Lager in Sukkot auf.
Numer Num 4 33 6 Von Sukkot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Etam, am Rand der Wüste, auf.
Numer Num 4 33 7 Von Etam brachen sie auf, bogen nach Pi-Hahirot gegenüber Baal-Zefon ab und schlugen ihr Lager vor Migdol auf.
Numer Num 4 33 8 Von Pi-Hahirot brachen sie auf und zogen mitten durch das Meer in die Wüste. In der Wüste Etam waren sie drei Tage unterwegs und schlugen dann ihr Lager in Mara auf.
Numer Num 4 33 9 Von Mara brachen sie auf und kamen nach Elim. In Elim gab es zwölf Quellen und siebzig Palmen; daher schlugen sie dort ihr Lager auf.
Numer Num 4 33 10 Von Elim brachen sie auf und schlugen ihr Lager am Schilfmeer auf.
Numer Num 4 33 11 Vom Schilfmeer brachen sie auf und schlugen ihr Lager in der Wüste Sin auf.
Numer Num 4 33 12 Von der Wüste Sin brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Dofka auf.
Numer Num 4 33 13 Von Dofka brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Alusch auf.
Numer Num 4 33 14 Von Alusch brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Refidim auf; dort hatte das Volk kein Wasser zu trinken.
Numer Num 4 33 15 Von Refidim brachen sie auf und schlugen ihr Lager in der Wüste Sinai auf.
Numer Num 4 33 16 Aus der Wüste Sinai brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Kibrot-Taawa auf.
Numer Num 4 33 17 Von Kibrot-Taawa brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Hazerot auf.
Numer Num 4 33 18 Von Hazerot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Ritma auf.
Numer Num 4 33 19 Von Ritma brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Rimmon-Perez auf.
Numer Num 4 33 20 Von Rimmon-Perez brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Libna auf.
Numer Num 4 33 21 Von Libna brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Rissa auf.
Numer Num 4 33 22 Von Rissa brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Kehelata auf.
Numer Num 4 33 23 Von Kehelata brachen sie auf und schlugen ihr Lager am Berg Schefer auf.
Numer Num 4 33 24 Vom Berg Schefer brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Harada auf.
Numer Num 4 33 25 Von Harada brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Makhelot auf.
Numer Num 4 33 26 Von Makhelot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Tahat auf.
Numer Num 4 33 27 Von Tahat brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Terach auf.
Numer Num 4 33 28 Von Terach brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Mitka auf.
Numer Num 4 33 29 Von Mitka brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Haschmona auf.
Numer Num 4 33 30 Von Haschmona brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Moserot auf.
Numer Num 4 33 31 Von Moserot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Bene-Jaakan auf.
Numer Num 4 33 32 Von Bene-Jaakan brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Hor-Gidgad auf.
Numer Num 4 33 33 Von Hor-Gidgad brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Jotbata auf.
Numer Num 4 33 34 Von Jotbata brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Abrona auf.
Numer Num 4 33 35 Von Abrona brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Ezjon-Geber auf.
Numer Num 4 33 36 Von Ezjon-Geber brachen sie auf und schlugen ihr Lager in der Wüste Zin, das heißt Kadesch, auf.
Numer Num 4 33 37 Von Kadesch brachen sie auf und schlugen ihr Lager am Berg Hor am Rand von Edom auf.
Numer Num 4 33 38 Auf Befehl des Herrn stieg der Priester Aaron auf den Berg Hor und starb dort im vierzigsten Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, am ersten Tag des fünften Monats.
Numer Num 4 33 39 Aaron war hundertdreiundzwanzig Jahre alt, als er auf dem Berg Hor starb.
Numer Num 4 33 40 Der kanaanitische König von Arad, der im Negeb, im Süden Kanaans saß, hörte, dass die Israeliten heranrückten.
Numer Num 4 33 41 Vom Berg Hor brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Zalmona auf.
Numer Num 4 33 42 Von Zalmona brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Punon auf.
Numer Num 4 33 43 Von Punon brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Obot auf.
Numer Num 4 33 44 Von Obot brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Ije-Abarim, im Gebiet von Moab, auf.
Numer Num 4 33 45 Von Ijim brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Dibon-Gad auf.
Numer Num 4 33 46 Von Dibon-Gad brachen sie auf und schlugen ihr Lager in Almon-Diblatajim auf.
Numer Num 4 33 47 Von Almon-Diblatajim brachen sie auf und schlugen ihr Lager im Abarimgebirge vor Nebo auf.
Numer Num 4 33 48 Vom Abarimgebirge brachen sie auf und schlugen ihr Lager in den Steppen von Moab am Jordan bei Jericho auf;
Numer Num 4 33 49 ihr Lager am Jordan erstreckte sich von Bet-Jeschimot bis Abel-Schittim in den Steppen von Moab.
Numer Num 4 33 50 In den Steppen von Moab, am Jordan bei Jericho, sprach der Herr zu Mose:
Numer Num 4 33 51 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr den Jordan überschritten und Kanaan betreten habt,
Numer Num 4 33 52 dann vertreibt vor euch alle Einwohner des Landes und vernichtet alle ihre Götterbilder! Alle ihre aus Metall gegossenen Figuren sollt ihr vernichten und alle ihre Kulthöhen zerstören.
Numer Num 4 33 53 Dann nehmt das Land in Besitz und lasst euch darin nieder; denn ich habe es euch zum Besitz gegeben.
Numer Num 4 33 54 Verteilt das Land durch das Los an eure Sippen! Einem großen Stamm gebt großen Erbbesitz, einem kleinen Stamm gebt kleinen Erbbesitz! Worauf das Los eines jeden fällt, das soll ihm gehören. Teilt das Land so unter die Stämme eurer Väter auf!
Numer Num 4 33 55 Wenn ihr die Einwohner des Landes vor euch nicht vertreibt, dann werden die, die von ihnen übrig bleiben, zu Splittern in euren Augen und zu Stacheln in eurer Seite. Sie werden euch in dem Land, in dem ihr wohnt, in eine große Gefahr bringen.
Numer Num 4 33 56 Dann werde ich mit euch machen, was ich mit ihnen machen wollte.
Numer Num 4 34 1 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 34 2 Befiehl den Israeliten und sag ihnen, wenn ihr nach Kanaan kommt: Das ist das Land, das euch als erblicher Besitz zufällt, Kanaan in seinen jetzigen Grenzen.
Numer Num 4 34 3 Eure Südgrenze soll von der Wüste Zin aus an Edom entlang verlaufen, und zwar soll sie vom Ende des Salzmeers im Osten ausgehen.
Numer Num 4 34 4 Dann soll eure Grenze südlich des Skorpionenpasses sich bis Zin erstrecken. Ihre Ausläufer sollen bis südlich von Kadesch-Barnea reichen. Von dort soll sie sich bis Hazar-Addar und bis Azmon hinziehen.
Numer Num 4 34 5 Von Azmon soll die Grenze zum Grenzbach Ägyptens abbiegen und die Ausläufer der Grenze sollen bis zum Meer reichen.
Numer Num 4 34 6 Eure Grenze im Westen soll das Große Meer mit seinem Strand sein. Das sei eure Westgrenze.
Numer Num 4 34 7 Das sei eure Nordgrenze: Vom Großen Meer sollt ihr euch eine Linie bis zum Berg Hor abstecken,
Numer Num 4 34 8 und vom Berg Hor eine Linie bis Lebo-Hamat. Die Ausläufer dieser Grenze sollen bis Zedad reichen.
Numer Num 4 34 9 Dann soll die Grenze weitergehen bis Sifron und ihre Ausläufer sollen bis Hazar-Enan reichen. Das sei eure Nordgrenze.
Numer Num 4 34 10 Als Ostgrenze sollt ihr eine Linie von Hazar-Enan bis Schefam abstecken.
Numer Num 4 34 11 Von Schefam soll die Grenze nach Ribla östlich von Ajin hinuntersteigen. Dann soll die Grenze zum Rand des Gebirges östlich des Sees von Kinneret hinuntergehen.
Numer Num 4 34 12 Dann soll die Grenze zum Jordan hinunterführen und ihre Ausläufer sollen bis zum Salzmeer reichen. Das seien die Grenzen rings um euer Land.
Numer Num 4 34 13 Da befahl Mose den Israeliten: Das ist das Land, das ihr durch das Los als Erbbesitz verteilen sollt. Der Herr hat befohlen, es den neuneinhalb Stämmen zu geben;
Numer Num 4 34 14 denn der Stamm der Rubeniter mit seinen Sippen und der Stamm der Gaditer mit seinen Sippen und der halbe Stamm Manasse haben ihren Erbbesitz schon erhalten.
Numer Num 4 34 15 Diese zweieinhalb Stämme haben ihren Erbbesitz jenseits des Jordan erhalten, östlich von Jericho.
Numer Num 4 34 16 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 34 17 Das sind die Namen der Männer, die das Land unter euch verteilen sollen: der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns.
Numer Num 4 34 18 Außerdem nehmt zur Verteilung des Landes je einen führenden Mann aus jedem Stamm hinzu!
Numer Num 4 34 19 Das sind die Namen dieser Männer: für den Stamm Juda Kaleb, der Sohn Jefunnes;
Numer Num 4 34 20 für den Stamm der Simeoniter Schemuël, der Sohn Ammihuds;
Numer Num 4 34 21 für den Stamm Benjamin Elidad, der Sohn Kislons;
Numer Num 4 34 22 für den Stamm der Daniter der Anführer Bukki, der Sohn Joglis;
Numer Num 4 34 23 bei den Josefstämmen für den Stamm der Manassiter der Anführer Hanniël, der Sohn Efods,
Numer Num 4 34 24 und für den Stamm der Efraimiter der Anführer Kemuël, der Sohn Schiftans;
Numer Num 4 34 25 für den Stamm der Sebuloniter der Anführer Elizafan, der Sohn Parnachs;
Numer Num 4 34 26 für den Stamm der Issachariter der Anführer Paltiël, der Sohn Asans;
Numer Num 4 34 27 für den Stamm der Ascheriter der Anführer Ahihud, der Sohn Schelomis;
Numer Num 4 34 28 für den Stamm der Naftaliter der Anführer Pedahel, der Sohn Ammihuds.
Numer Num 4 34 29 Das waren die Männer, die der Herr dazu verpflichtete, in Kanaan den Israeliten ihren Erbanteil zuzuteilen.
Numer Num 4 35 1 In der Steppe von Moab, am Jordan bei Jericho, sprach der Herr zu Mose:
Numer Num 4 35 2 Befiehl den Israeliten, sie sollen von ihrem Erbbesitz den Leviten einige Städte abgeben, in denen sie sich niederlassen können. Auch die ringsum zu den Städten gehörende Weidefläche sollt ihr den Leviten überlassen.
Numer Num 4 35 3 Die Städte sollen ihnen als Wohnsitz gehören und die dazugehörenden Weideflächen sollen ihrem Vieh, ihren Herden und allen ihren Tieren zur Verfügung stehen.
Numer Num 4 35 4 Die Weideflächen der Städte, die ihr den Leviten gebt, sollen ringsum von der Stadtmauer zweitausend Ellen nach außen reichen.
Numer Num 4 35 5 Außerhalb der Stadt sollt ihr in östlicher Richtung zweitausend Ellen, in südlicher Richtung zweitausend Ellen, in westlicher Richtung zweitausend Ellen und in nördlicher Richtung zweitausend Ellen abmessen. Die Stadt soll also in der Mitte liegen. Das soll den Leviten als Weidefläche der Städte gehören.
Numer Num 4 35 6 Unter den Städten, die ihr ihnen abgebt, sollen sechs Asylstädte sein, die ihr als Zufluchtsorte für den bestimmt, der einen Menschen erschlagen hat. Außerdem sollt ihr ihnen weitere zweiundvierzig Städte geben.
Numer Num 4 35 7 Im Ganzen sind es achtundvierzig Städte samt ihren Weideflächen, die ihr den Leviten abgeben sollt.
Numer Num 4 35 8 Die Zahl der Städte, die ihr vom Landbesitz der Israeliten abgebt, sollt ihr bei einem großen Stamm höher, bei einem kleinen niedriger ansetzen; jeder Stamm soll von seinen Städten den Leviten so viele abgeben, wie es der Größe seines eigenen Erbbesitzes entspricht.
Numer Num 4 35 9 Der Herr sprach zu Mose:
Numer Num 4 35 10 Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr den Jordan überschritten und Kanaan betreten habt,
Numer Num 4 35 11 dann sollt ihr einige Städte auswählen, die euch als Asylstädte dienen. Dorthin kann einer fliehen, der einen Menschen ohne Vorsatz erschlagen hat.
Numer Num 4 35 12 Die Städte sollen euch als Asyl vor dem Bluträcher dienen, sodass der, der getötet hat, nicht sterben muss, bevor er vor dem Gericht der Gemeinde stand.
Numer Num 4 35 13 Von den Städten, die ihr abgebt, sollen euch sechs als Asylstädte dienen.
Numer Num 4 35 14 Drei dieser Städte sollt ihr jenseits des Jordan und drei in Kanaan bestimmen; sie sollen Asylstädte sein.
Numer Num 4 35 15 Den Israeliten, auch den Fremden und den Halbbürgern bei euch, sollen diese sechs Städte als Asyl zur Verfügung stehen; dorthin kann jeder fliehen, der ohne Vorsatz einen Menschen erschlagen hat.
Numer Num 4 35 16 Wenn er ihn aber mit einem Eisengerät so geschlagen hat, dass er stirbt, ist er ein Mörder. Der Mörder ist mit dem Tod zu bestrafen.
Numer Num 4 35 17 Wenn er ihn mit einem Stein in der Hand, der groß genug ist, jemanden zu töten, so geschlagen hat, dass er stirbt, ist er ein Mörder. Der Mörder ist mit dem Tod zu bestrafen.
Numer Num 4 35 18 Auch wenn er ihn mit einem hölzernen Gegenstand, der geeignet ist, einen Menschen zu töten, so geschlagen hat, dass er stirbt, ist er ein Mörder. Der Mörder ist mit dem Tod zu bestrafen.
Numer Num 4 35 19 Der Bluträcher darf den Mörder töten; sobald er ihn trifft, darf er ihn töten.
Numer Num 4 35 20 Wenn einer einen andern aus Hass stößt oder aus dem Hinterhalt nach ihm wirft, sodass er stirbt,
Numer Num 4 35 21 oder wenn er ihn in feindlicher Absicht mit der Hand so schlägt, dass er stirbt, dann soll der, der zugeschlagen hat, mit dem Tod bestraft werden; er ist ein Mörder. Der Bluträcher darf den Mörder töten, sobald er ihn trifft.
Numer Num 4 35 22 Wenn aber einer einen andern aus Unachtsamkeit, ohne feindliche Absicht, gestoßen oder ohne Hinterhältigkeit irgendeinen Gegenstand auf ihn geworfen hat
Numer Num 4 35 23 oder wenn er, ohne ihn zu sehen, einen Stein, der einen Menschen töten kann, auf ihn fallen ließ, sodass er starb - vorausgesetzt, er war nicht sein Feind und suchte ihn auch nicht zu schädigen -,
Numer Num 4 35 24 dann soll die Gemeinde zwischen dem, der getötet hat, und dem Bluträcher nach diesen Grundsätzen ein Urteil fällen:
Numer Num 4 35 25 Die Gemeinde soll den, der getötet hat, vor der Gewalt des Bluträchers retten und ihn in die Asylstadt, in die er geflohen war, zurückbringen. Er darf darin wohnen, bis der Hohepriester stirbt, den man mit heiligem Öl gesalbt hat.
Numer Num 4 35 26 Wenn der, der getötet hat, das Gebiet der Asylstadt verlässt, in die er geflohen ist,
Numer Num 4 35 27 und der Bluträcher ihn außerhalb seiner Asylstadt trifft, darf dieser den, der getötet hat, umbringen; dadurch entsteht ihm keine Blutschuld.
Numer Num 4 35 28 Denn der, der getötet hat, soll bis zum Tod des Hohenpriesters in der Asylstadt bleiben; nach dem Tod des Hohenpriesters kann er zu seinem Land und zu seinem Besitz zurückkehren.
Numer Num 4 35 29 Das soll bei euch überall, wo ihr wohnt, von Generation zu Generation als Recht gelten.
Numer Num 4 35 30 Wenn irgendjemand einen Menschen erschlägt, darf man den Mörder nur aufgrund von Zeugenaussagen töten; doch aufgrund der Aussage nur eines einzigen Zeugen darf man einen Menschen nicht töten.
Numer Num 4 35 31 Ihr sollt kein Sühnegeld annehmen für das Leben eines Mörders, der schuldig gesprochen und zum Tod verurteilt ist; denn er muss mit dem Tod bestraft werden.
Numer Num 4 35 32 Auch dürft ihr von einem, der in eine Asylstadt geflohen ist, kein Sühnegeld annehmen, sodass er vor dem Tod des Hohenpriesters in die Heimat zurückkehren könnte.
Numer Num 4 35 33 Ihr dürft das Land, in dem ihr wohnt, nicht entweihen; denn Blut entweiht das Land, und man kann das Land von dem darin vergossenen Blut nur durch das Blut dessen entsühnen, der es vergossen hat.
Numer Num 4 35 34 Verunreinigt nicht das Land, in dem ihr euch niedergelassen habt und in dessen Mitte ich selbst wohne; denn ich, der Herr, wohne mitten unter den Israeliten.
Numer Num 4 36 1 Die Familienoberhäupter der Nachkommen Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, aus den Sippen der Nachkommen Josefs, kamen zu Mose und den führenden Männern, den Familienhäuptern der Israeliten, um mit ihnen zu reden.
Numer Num 4 36 2 Sie sagten: Der Herr hat meinem Herrn aufgetragen, das Land durch das Los als Erbbesitz an die Israeliten zu verteilen. Mein Herr erhielt aber vom Herrn auch den Auftrag, den Erbbesitz unseres Bruders Zelofhad seinen Töchtern zu geben.
Numer Num 4 36 3 Wenn diese nun einen Mann aus einem anderen israelitischen Stamm heiraten, dann geht ihr Besitz dem Erbbesitz unserer Väter verloren und wird zum Erbbesitz des Stammes, in den sie einheiraten; er geht also unserem Erbanteil verloren.
Numer Num 4 36 4 Sobald das Jubeljahr für die Israeliten kommt, wird ihr Erbbesitz zum Erbbesitz des Stammes, in den sie einheiraten, aber dem Erbbesitz unseres väterlichen Stammes geht ihr Erbbesitz verloren.
Numer Num 4 36 5 Da befahl Mose den Israeliten auf Anweisung des Herrn: Die Männer vom Stamm der Söhne Josefs haben Recht.
Numer Num 4 36 6 Das ist es, was der Herr den Töchtern Zelofhads befiehlt: Heiratet, wen ihr wollt, nur müsst ihr einen Mann aus einer Sippe eures väterlichen Stammes heiraten.
Numer Num 4 36 7 Der Erbbesitz darf bei den Israeliten nicht von einem Stamm auf den andern übergehen; denn jeder Israelit soll fest mit dem Erbbesitz seines väterlichen Stammes verbunden bleiben.
Numer Num 4 36 8 Jede Tochter, die Anspruch auf Erbbesitz in einem israelitischen Stamm hat, muss einen Mann aus einer Sippe ihres väterlichen Stammes heiraten, damit bei den Israeliten jeder im Erbbesitz seiner Väter bleibt.
Numer Num 4 36 9 Der Erbbesitz darf nicht von einem Stamm auf einen andern übergehen. Denn jeder Israelit soll fest mit dem Erbbesitz seines Stammes verbunden bleiben.
Numer Num 4 36 10 Die Töchter Zelofhads taten, was der Herr dem Mose befohlen hatte.
Numer Num 4 36 11 Machla, Tirza, Hogla, Milka und Noa, die Töchter Zelofhads, heirateten Söhne ihrer Onkel;
Numer Num 4 36 12 sie heirateten Männer aus den Sippen der Nachkommen Manasses, des Sohnes Josefs. So blieb ihr Erbbesitz dem Stamm ihrer väterlichen Sippe erhalten.
Numer Num 4 36 13 Das sind die Gebote und Rechte, die der Herr den Israeliten in den Steppen von Moab, am Jordan bei Jericho, durch Mose gegeben hat.
Deuteronomium Deu 5 1 1 Das sind die Worte, die Mose vor ganz Israel gesprochen hat. Er sprach sie jenseits des Jordan, in der Wüste, in der Araba, östlich von Suf, zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab.
Deuteronomium Deu 5 1 2 Elf Tage sind es vom Horeb auf dem Weg zum Gebirge Seïr bis nach Kadesch-Barnea.
Deuteronomium Deu 5 1 3 Es war im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am ersten Tag des Monats. Mose sagte den Israeliten genau das, was ihm der Herr für sie aufgetragen hatte.
Deuteronomium Deu 5 1 4 Nachdem er Sihon, den König der Amoriter, der in Heschbon seinen Sitz hatte, und Og, den König des Baschan, der in Aschtarot seinen Sitz hatte, bei Edreï geschlagen hatte,
Deuteronomium Deu 5 1 5 begann Mose jenseits des Jordan im Land Moab, diese Weisung aufzuschreiben. Er sagte:
Deuteronomium Deu 5 1 6 Der Herr, unser Gott, hat am Horeb zu uns gesagt: Ihr habt euch lange genug an diesem Berg aufgehalten.
Deuteronomium Deu 5 1 7 Nun wendet euch dem Bergland der Amoriter zu, brecht auf und zieht hinauf! Zieht aus gegen alle seine Bewohner in der Araba, auf dem Gebirge, in der Schefela, im Negeb und an der Meeresküste! Zieht in das Land der Kanaaniter und in das Gebiet des Libanon, bis an den großen Strom, den Eufrat!
Deuteronomium Deu 5 1 8 Hiermit liefere ich euch das Land aus. Zieht hinein und nehmt es in Besitz, das Land, von dem ihr wisst: Der Herr hat euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es ihnen und später ihren Nachkommen zu geben.
Deuteronomium Deu 5 1 9 Damals habe ich zu euch gesagt: Ich kann euch nicht allein tragen.
Deuteronomium Deu 5 1 10 Der Herr, euer Gott, hat euch zahlreich gemacht. Ja, ihr seid heute schon so zahlreich wie die Sterne am Himmel.
Deuteronomium Deu 5 1 11 Und der Herr, der Gott eurer Väter, lasse eure Zahl auf das Tausendfache wachsen und segne euch, wie er es euch versprochen hat.
Deuteronomium Deu 5 1 12 Wie soll ich allein euch tragen: eure Bürde, eure Last, eure Rechtshändel?
Deuteronomium Deu 5 1 13 Schlagt für jeden eurer Stämme weise, gebildete und bewährte Männer vor, damit ich sie als eure Führer einsetze.
Deuteronomium Deu 5 1 14 Ihr habt mir geantwortet: Das ist ein guter Vorschlag. Führ ihn aus!
Deuteronomium Deu 5 1 15 Also habe ich die Führer eurer Stämme, weise und bewährte Männer, genommen und sie zu euren Führern ernannt: als Anführer für je tausend, Anführer für je hundert, Anführer für je fünfzig, Anführer für je zehn, und als Listenführer, für jeden eurer Stämme.
Deuteronomium Deu 5 1 16 Damals habe ich eure Richter verpflichtet: Lasst jeden Streit zwischen euren Brüdern vor euch kommen. Entscheidet gerecht, sei es der Streit eines Mannes mit einem Bruder oder mit einem Fremden.
Deuteronomium Deu 5 1 17 Kennt vor Gericht kein Ansehen der Person! Klein wie Groß hört an! Fürchtet euch nicht vor angesehenen Leuten; denn das Gericht hat mit Gott zu tun. Und ist euch eine Sache zu schwierig, legt sie mir vor; dann werde ich sie anhören.
Deuteronomium Deu 5 1 18 Damals habe ich euch alle Vorschriften gegeben, nach denen ihr handeln sollt.
Deuteronomium Deu 5 1 19 Dann brachen wir auf, verließen den Horeb und wanderten durch diese ganze große und Furcht erregende Wüste - ihr habt sie erlebt - auf dem Weg zum Amoriterbergland, wie es uns der Herr, unser Gott, befohlen hatte. Wir kamen bis Kadesch-Barnea.
Deuteronomium Deu 5 1 20 Dort sagte ich zu euch: Nun seid ihr am Bergland der Amoriter angekommen, das der Herr, unser Gott, uns gibt.
Deuteronomium Deu 5 1 21 Sieh, der Herr, dein Gott, hat dir das Land ausgeliefert. Zieh hinauf und nimm es in Besitz, wie der Herr, der Gott deiner Väter, es dir befohlen hat. Fürchte dich nicht und hab keine Angst!
Deuteronomium Deu 5 1 22 Da seid ihr zu mir gekommen, ihr alle, und habt gesagt: Wir wollen einige Männer vorausschicken. Sie sollen uns das Land auskundschaften und uns Bericht erstatten über den Weg, den wir hinaufziehen, und über die Städte, auf die wir treffen werden.
Deuteronomium Deu 5 1 23 Der Vorschlag erschien mir gut. Ich wählte unter euch zwölf Männer aus, für jeden Stamm einen.
Deuteronomium Deu 5 1 24 Sie wendeten sich dem Bergland zu, zogen hinauf, gelangten bis zum Traubental und erkundeten es.
Deuteronomium Deu 5 1 25 Sie pflückten einige von den Früchten des Landes, brachten sie zu uns herab und erstatteten uns Bericht. Sie sagten: Das Land, das der Herr, unser Gott, uns gibt, ist prächtig.
Deuteronomium Deu 5 1 26 Doch ihr habt euch geweigert hinaufzuziehen. Ihr habt euch dem Befehl des Herrn, eures Gottes, widersetzt
Deuteronomium Deu 5 1 27 und habt in euren Zelten gemurrt. Ihr habt gesagt: Weil er uns hasst, hat der Herr uns aus Ägypten geführt. Er will uns in die Gewalt der Amoriter geben, um uns zu vernichten.
Deuteronomium Deu 5 1 28 Wohin geraten wir, wenn wir hinaufziehen? Unsere Brüder haben uns den Mut genommen, als sie berichteten: Ein Volk, größer und zahlreicher als wir, Städte, groß, mit himmelhohen Mauern. Sogar Anakiter haben wir dort gesehen.
Deuteronomium Deu 5 1 29 Da habe ich zu euch gesagt: Ihr dürft nicht vor ihnen zurückweichen und dürft euch nicht vor ihnen fürchten.
Deuteronomium Deu 5 1 30 Der Herr, euer Gott, der euch vorangeht, wird für euch kämpfen, genau so, wie er vor euren Augen in Ägypten auf eurer Seite gekämpft hat.
Deuteronomium Deu 5 1 31 Das Gleiche tat er in der Wüste, du hast es selbst erlebt. Da hat der Herr, dein Gott, dich auf dem ganzen Weg, den ihr gewandert seid, getragen, wie ein Vater seinen Sohn trägt, bis ihr an diesen Ort kamt.
Deuteronomium Deu 5 1 32 Trotzdem habt ihr nicht an den Herrn, euren Gott, geglaubt,
Deuteronomium Deu 5 1 33 der euch auf dem Weg vorangegangen war, um euch die Stelle für das Lager zu suchen. Bei Nacht ging er im Feuer voran, um euch den Weg zu zeigen, auf dem ihr gehen solltet, bei Tag in der Wolke.
Deuteronomium Deu 5 1 34 Der Herr hörte euer lautes Murren, wurde unwillig und schwor:
Deuteronomium Deu 5 1 35 Kein einziger von diesen Männern, von dieser verdorbenen Generation, soll das prächtige Land sehen, von dem ihr wisst: Ich habe geschworen, es euren Vätern zu geben.
Deuteronomium Deu 5 1 36 Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes, wird es sehen. Ihm und seinen Söhnen werde ich das Land geben, das er betreten hat. Denn er ist dem Herrn ganz und gar nachgefolgt.
Deuteronomium Deu 5 1 37 Auch mir grollte der Herr euretwegen und sagte: Auch du sollst nicht in das Land hineinkommen.
Deuteronomium Deu 5 1 38 Josua, der Sohn Nuns, dein Gehilfe, wird hineinkommen. Verleih ihm Macht: Er soll das Land an Israel als Erbbesitz verteilen.
Deuteronomium Deu 5 1 39 Und eure Kleinen, von denen ihr sagt: Zur Beute werden sie!, und eure Kinder, die heute noch nichts von Gut und Böse wissen, sie werden in das Land hineinkommen. Ihnen gebe ich es und sie nehmen es dann auch in Besitz.
Deuteronomium Deu 5 1 40 Ihr aber, wendet euch zur Wüste, brecht auf und nehmt den Weg zum Schilfmeer!
Deuteronomium Deu 5 1 41 Ihr habt mir darauf erwidert: Wir haben vor dem Herrn gesündigt. Doch jetzt wollen wir hinaufziehen und kämpfen, genau so, wie es uns der Herr, unser Gott, befohlen hat. Und jeder legte die Waffen an und gürtete sich, um ins Bergland zu ziehen.
Deuteronomium Deu 5 1 42 Doch der Herr sprach zu mir: Sag ihnen: Ihr sollt nicht hinaufziehen und nicht kämpfen; denn ich bin nicht in eurer Mitte. Ich will nicht, dass eure Feinde euch niederstoßen.
Deuteronomium Deu 5 1 43 Ich habe euch zugeredet, doch ihr habt nicht gehört. Ihr habt euch dem Befehl des Herrn widersetzt. In eurer Vermessenheit seid ihr ins Bergland gezogen.
Deuteronomium Deu 5 1 44 Da rückten die Amoriter, die dort im Bergland wohnen, gegen euch aus. Sie verfolgten euch wie ein Bienenschwarm und versprengten euch in Seïr bis nach Horma hin.
Deuteronomium Deu 5 1 45 Als ihr zurückkamt, weintet ihr vor dem Herrn. Doch er hat auf eure Klagen nicht gehört und hatte kein Ohr mehr für euch.
Deuteronomium Deu 5 1 46 Dann hieltet ihr euch lange in Kadesch auf - die ganze Zeit, die ihr dort geblieben seid.
Deuteronomium Deu 5 2 1 Dann wendeten wir uns der Wüste zu, brachen auf und nahmen den Weg zum Schilfmeer, wie es der Herr mir befohlen hatte. Wir umzogen lange Zeit das Gebirge Seïr.
Deuteronomium Deu 5 2 2 Dann sagte der Herr zu mir:
Deuteronomium Deu 5 2 3 Ihr seid jetzt lange genug um dieses Gebirge herumgezogen. Wendet euch jetzt nach Norden!
Deuteronomium Deu 5 2 4 Befiehl dem Volk: Ihr werdet jetzt durch das Gebiet von Stammverwandten ziehen, durch das Gebiet der Nachkommen Esaus, die in Seïr wohnen. Wenn sie Furcht vor euch zeigen, dann seid auf der Hut,
Deuteronomium Deu 5 2 5 und beginnt keine Feindseligkeiten gegen sie! Von ihrem Land gebe ich euch keinen Fußbreit; denn das Gebirge Seïr habe ich für Esau zum Besitz bestimmt.
Deuteronomium Deu 5 2 6 Was ihr an Getreide zum Essen braucht, kauft von ihnen für Silber; selbst das Trinkwasser beschafft euch von ihnen gegen Silber!
Deuteronomium Deu 5 2 7 Der Herr, dein Gott, hatte dich reich gesegnet bei der Arbeit deiner Hände. Er wusste, dass du in dieser großen Wüste unterwegs warst. Vierzig Jahre lang war der Herr, dein Gott, bei dir. Nichts hat dir gefehlt.
Deuteronomium Deu 5 2 8 Wir zogen also weg aus dem Gebiet in der Nähe der Söhne Esaus, unserer Stammverwandten, die in Seïr wohnen, weg vom Weg durch die Araba, von Elat und Ezjon-Geber. Wir wendeten uns (nach Norden) und zogen den Weg zur Wüste Moab entlang.
Deuteronomium Deu 5 2 9 Und der Herr sagte zu mir: Begegne Moab nicht feindlich, beginn keinen Kampf mit ihnen! Von ihrem Land bestimme ich dir kein Stück zum Besitz; denn Ar habe ich für die Nachkommen Lots zum Besitz bestimmt.
Deuteronomium Deu 5 2 10 Einst saßen dort die Emiter, ein Volk, das groß, zahlreich und hoch gewachsen war wie die Anakiter.
Deuteronomium Deu 5 2 11 Wie die Anakiter galten auch sie als Rafaïter, die Moabiter aber nennen sie Emiter.
Deuteronomium Deu 5 2 12 In Seïr saßen einst die Horiter, aber deren Besitz haben die Nachkommen Esaus übernommen. Als sie vordrangen, vernichteten sie die Horiter und setzten sich an deren Stelle, so wie die Israeliten es mit dem Land taten, das ihnen der Herr zum Besitz bestimmt hatte.
Deuteronomium Deu 5 2 13 Und jetzt steht auf und überquert das Tal des Sered! Da überquerten wir das Tal des Sered.
Deuteronomium Deu 5 2 14 Die Zeit, die wir von Kadesch-Barnea an gewandert waren, bis wir das Tal des Sered überquerten, betrug achtunddreißig Jahre. So lange dauerte es, bis die Generation der waffenfähigen Männer vollständig ausgestorben war, sodass sich keiner von ihnen mehr im Lager befand, wie es ihnen der Herr geschworen hatte.
Deuteronomium Deu 5 2 15 Der Herr hatte seine Hand gegen sie ausgestreckt und Verwirrung unter ihnen verbreitet, bis sie ausgestorben waren, sodass sich keiner von ihnen mehr im Lager befand.
Deuteronomium Deu 5 2 16 Als alle waffenfähigen Männer ausgestorben und tot waren, sodass keiner von ihnen mehr im Volk lebte,
Deuteronomium Deu 5 2 17 sagte der Herr zu mir:
Deuteronomium Deu 5 2 18 Wenn du heute durch das Gebiet von Moab, durch Ar, ziehst,
Deuteronomium Deu 5 2 19 kommst du nahe an den Ammonitern vorbei. Begegne ihnen nicht feindlich, beginne keine Feindseligkeiten gegen sie! Vom Land der Ammoniter bestimme ich dir kein Stück zum Besitz; denn ich habe es für die Nachkommen Lots zum Besitz bestimmt.
Deuteronomium Deu 5 2 20 Auch dieses gilt als Land der Rafaïter. Einst saßen die Rafaïter darin. Die Ammoniter nennen sie die Samsummiter,
Deuteronomium Deu 5 2 21 ein Volk, das groß, zahlreich und hoch gewachsen war wie die Anakiter. Der Herr vernichtete die Rafaïter, als die Ammoniter eindrangen. Diese übernahmen ihren Besitz und setzten sich an ihre Stelle.
Deuteronomium Deu 5 2 22 Das war das Gleiche, was der Herr für die Nachkommen Esaus getan hat, die in Seïr sitzen. Als sie vordrangen, vernichtete er die Horiter. Die Nachkommen Esaus übernahmen ihren Besitz und setzten sich an ihre Stelle. So blieb es bis heute.
Deuteronomium Deu 5 2 23 Das Gleiche geschah mit den Awitern, die in einzelnen Dörfern bis nach Gaza hin saßen. Die Kaftoriter, die aus Kaftor ausgewandert waren, vernichteten sie und setzten sich an ihre Stelle.
Deuteronomium Deu 5 2 24 Steht auf, brecht auf und überquert das Tal des Arnon! Hiermit gebe ich Sihon, den König von Heschbon, den Amoriter, mit seinem Land in eure Gewalt. Fang an, in Besitz zu nehmen! Bei Sihon sollst du den Kampf beginnen.
Deuteronomium Deu 5 2 25 Und ich fange heute an, den Völkern überall unter dem Himmel Schrecken und Furcht vor dir ins Gesicht zu zeichnen. Wenn sie von dir nur hören, zittern sie. Sie winden sich vor Angst, wenn sie dich sehen.
Deuteronomium Deu 5 2 26 Da sandte ich aus der Wüste Kedemot Boten zu Sihon, dem König von Heschbon, und ließ ihm folgendes Abkommen vorschlagen:
Deuteronomium Deu 5 2 27 Ich will durch dein Land ziehen. Ich werde mich genau an den Weg halten, ohne ihn rechts oder links zu verlassen.
Deuteronomium Deu 5 2 28 Was ich an Getreide zum Essen brauche, wirst du mir für Silber verkaufen, auch das Trinkwasser wirst du mir gegen Silber geben. Ich werde nur zu Fuß durchziehen,
Deuteronomium Deu 5 2 29 so wie die Nachkommen Esaus, die in Seïr wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen, es mir erlaubt haben. (Das soll gelten,) bis ich über den Jordan in das Land gezogen bin, das der Herr, unser Gott, uns gibt.
Deuteronomium Deu 5 2 30 Doch Sihon, der König von Heschbon, weigerte sich, uns bei sich durchziehen zu lassen. Denn der Herr, dein Gott, hatte seinen Kampfgeist gestärkt und ihm Mut gemacht, um ihn in deine Gewalt zu geben, wie es inzwischen geschehen ist.
Deuteronomium Deu 5 2 31 Zu mir aber sagte der Herr: Hiermit fange ich an. Ich liefere dir Sihon und sein Land aus. Du fang an, in Besitz zu nehmen! Fang mit seinem Land an!
Deuteronomium Deu 5 2 32 Sihon rückte mit seinem ganzen Volk gegen uns aus, um bei Jahaz zu kämpfen.
Deuteronomium Deu 5 2 33 Der Herr, unser Gott, lieferte ihn uns aus. Wir schlugen ihn, seine Söhne und sein ganzes Volk.
Deuteronomium Deu 5 2 34 Damals eroberten wir alle seine Städte. Wir weihten die ganze männliche Bevölkerung, die Frauen, die Kinder und die Greise der Vernichtung; keinen ließen wir überleben.
Deuteronomium Deu 5 2 35 Als Beute behielten wir nur das Vieh und das, was wir in den eroberten Städten geplündert hatten.
Deuteronomium Deu 5 2 36 Von Aroër am Rand des Arnontals und von der Stadt, die im Tal liegt, bis hin nach Gilead gab es keine befestigte Stadt, deren Mauern für uns zu hoch waren. Alle hat uns der Herr, unser Gott, ausgeliefert.
Deuteronomium Deu 5 2 37 Nur dem Land der Ammoniter hast du dich nicht genähert, dem gesamten Randgebiet des Jabboktals und den Städten im Gebirge, also allem, was der Herr, unser Gott, uns verwehrt hatte.
Deuteronomium Deu 5 3 1 Dann wendeten wir uns dem Weg zum Baschan zu und zogen hinauf. Og, der König des Baschan, rückte mit seinem ganzen Volk gegen uns aus, um bei Edreï zu kämpfen.
Deuteronomium Deu 5 3 2 Der Herr sagte zu mir: Fürchte ihn nicht, denn ich gebe ihn, sein ganzes Volk und sein Land in deine Gewalt. Tu mit ihm, was du mit Sihon getan hast, dem König der Amoriter, der in Heschbon seinen Sitz hatte.
Deuteronomium Deu 5 3 3 Und der Herr, unser Gott, gab auch Og, den König des Baschan, und sein ganzes Volk in unsere Gewalt. Wir schlugen ihn und ließen keinen überleben.
Deuteronomium Deu 5 3 4 Damals eroberten wir alle seine Städte. Es gab keine befestigte Stadt, die wir ihnen nicht genommen hätten: sechzig Städte, den ganzen Bezirk von Argob, das Königreich des Og im Baschan.
Deuteronomium Deu 5 3 5 Alle diese Städte waren durch hohe Mauern, Torflügel und Torbalken befestigt. Hinzu kamen die zahlreichen offenen Landstädte.
Deuteronomium Deu 5 3 6 Wir weihten sie der Vernichtung, wie wir es mit Sihon, dem König von Heschbon, getan hatten. Wir weihten die ganze männliche Bevölkerung und die Frauen, Kinder und Greise der Vernichtung.
Deuteronomium Deu 5 3 7 Alles Vieh und das, was wir in den Städten geplündert hatten, behielten wir als Beute.
Deuteronomium Deu 5 3 8 Damals entrissen wir der Gewalt der beiden Amoriterkönige jenseits des Jordan das Land vom Arnontal bis zum Gebirge Hermon -
Deuteronomium Deu 5 3 9 die Sidonier nennen den Hermon Sirjon, die Amoriter nennen ihn Senir -,
Deuteronomium Deu 5 3 10 alle Städte der Hochebene, ganz Gilead und den ganzen Baschan bis nach Salka und Edreï, das heißt nur die Städte des Königreichs Ogs im Baschan.
Deuteronomium Deu 5 3 11 Denn Og, der König des Baschan, war als Einziger von den letzten Rafaïtern noch übrig geblieben. Sein Bett war aus Eisen. Steht es nicht in Rabba, der Hauptstadt der Ammoniter? Es ist neun gewöhnliche Ellen lang und vier breit.
Deuteronomium Deu 5 3 12 Dieses Land nahmen wir damals in Besitz. Von Aroër an, das am Arnontal liegt, einschließlich der Hälfte des Gebirges Gilead und ihrer Städte, übergab ich es (euch,) den Rubenitern und Gaditern.
Deuteronomium Deu 5 3 13 Den Rest von Gilead und den ganzen Baschan, soweit er zum Königreich Ogs gehört hatte, übergab ich (euch,) der einen Hälfte des Stammes Manasse - den ganzen Bezirk von Argob. Diesen ganzen Baschan bezeichnet man als Land der Rafaïter.
Deuteronomium Deu 5 3 14 Jaïr, der Sohn Manasses, übernahm den ganzen Bezirk von Argob einschließlich des Gebiets der Geschuriter und der Maachatiter und benannte sie nach seinem eigenen Namen: Er nannte den Baschan Hawot-Jaïr (Zeltdörfer Jaïrs). So heißt er noch heute.
Deuteronomium Deu 5 3 15 Dem Machir übergab ich Gilead,
Deuteronomium Deu 5 3 16 den Rubenitern und Gaditern aber gab ich das Gebiet von Gilead bis zum Arnontal, das Tal selbst und das zugehörige Gebiet bis zum Jabbok, wo das Tal die Grenze zu den Ammonitern bildet,
Deuteronomium Deu 5 3 17 dazu die Araba und den Jordan mit dem zugehörigen Gebiet, vom See Kinneret bis zum Meer der Araba, dem Salzmeer am Fuß der Steilhänge des Pisga, nach Osten hin.
Deuteronomium Deu 5 3 18 Damals wies ich euch an: Der Herr, euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, sodass ihr es in Besitz nehmen könnt. Doch jetzt, in Waffen, sollt ihr zunächst mit allen Wehrfähigen an der Spitze eurer Brüder, der Israeliten, über den Jordan ziehen.
Deuteronomium Deu 5 3 19 Nur eure Frauen, Kinder, Greise und Herden - ich weiß, ihr habt viele Herden - können in den Städten bleiben, die ich für euch bestimmt habe.
Deuteronomium Deu 5 3 20 Erst wenn der Herr euren Brüdern wie euch Ruhe verschafft hat, erst wenn auch sie das Land jenseits des Jordan in Besitz genommen haben, das der Herr, euer Gott, ihnen gibt, dürft ihr zurückkehren, jeder zu seinem Besitz, den ich für euch bestimmt habe.
Deuteronomium Deu 5 3 21 Damals wies ich Josua an: Du hast mit eigenen Augen alles gesehen, was der Herr, euer Gott, mit diesen beiden Königen getan hat. Das Gleiche wird der Herr mit allen Königreichen tun, zu denen du hinüberziehst.
Deuteronomium Deu 5 3 22 Ihr sollt sie nicht fürchten; denn der Herr, euer Gott, ist es, der für euch kämpft.
Deuteronomium Deu 5 3 23 Damals rief ich den Herrn um Gnade für mich an:
Deuteronomium Deu 5 3 24 Gott, mein Herr! Du hast angefangen, deinen Knecht deine Macht und deine starke Hand schauen zu lassen. Welcher Gott im Himmel oder auf der Erde hat etwas vollbracht, was deinen Taten und deinen Siegen vergleichbar wäre?
Deuteronomium Deu 5 3 25 Lass mich doch hinüberziehen! Lass mich das prächtige Land jenseits des Jordan sehen, dieses prächtige Bergland und den Libanon!
Deuteronomium Deu 5 3 26 Doch euretwegen zürnte mir der Herr und erhörte mich nicht. Der Herr sagte zu mir: Genug! Trag mir diese Sache niemals wieder vor!
Deuteronomium Deu 5 3 27 Steig auf den Gipfel des Pisga, richte die Augen nach Westen, nach Norden, nach Süden und nach Osten und schau mit eigenen Augen hinüber! Doch hinüberziehen über den Jordan hier wirst du nicht.
Deuteronomium Deu 5 3 28 Setz Josua ein, verleih ihm Macht und Stärke: Er soll an der Spitze dieses Volkes hinüberziehen. Er soll an sie das Land als Erbbesitz verteilen, das du nur schauen darfst.
Deuteronomium Deu 5 3 29 So blieben wir in der Talschlucht gegenüber Bet-Pegor.
Deuteronomium Deu 5 4 1 Und nun, Israel, höre die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch zu halten lehre. Hört und ihr werdet leben, ihr werdet in das Land, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gibt, hineinziehen und es in Besitz nehmen.
Deuteronomium Deu 5 4 2 Ihr sollt dem Wortlaut dessen, worauf ich euch verpflichte, nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen; ihr sollt auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, achten, auf die ich euch verpflichte.
Deuteronomium Deu 5 4 3 Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, was der Herr wegen des Baal-Pegor getan hat. Jeden, der dem Baal-Pegor nachfolgte, hat der Herr, dein Gott, in deiner Mitte vernichtet.
Deuteronomium Deu 5 4 4 Ihr aber habt euch am Herrn, eurem Gott, fest gehalten, und darum seid ihr alle heute noch am Leben.
Deuteronomium Deu 5 4 5 Hiermit lehre ich euch, wie es mir der Herr, mein Gott, aufgetragen hat, Gesetze und Rechtsvorschriften. Ihr sollt sie innerhalb des Landes halten, in das ihr hineinzieht, um es in Besitz zu nehmen.
Deuteronomium Deu 5 4 6 Ihr sollt auf sie achten und sollt sie halten. Denn darin besteht eure Weisheit und eure Bildung in den Augen der Völker. Wenn sie dieses Gesetzeswerk kennen lernen, müssen sie sagen: In der Tat, diese große Nation ist ein weises und gebildetes Volk.
Deuteronomium Deu 5 4 7 Denn welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind, wie Jahwe, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen?
Deuteronomium Deu 5 4 8 Oder welche große Nation besäße Gesetze und Rechtsvorschriften, die so gerecht sind wie alles in dieser Weisung, die ich euch heute vorlege?
Deuteronomium Deu 5 4 9 Jedoch, nimm dich in Acht, achte gut auf dich! Vergiss nicht die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen, und die Worte, die du gehört hast. Lass sie dein ganzes Leben lang nicht aus dem Sinn! Präge sie deinen Kindern und Kindeskindern ein!
Deuteronomium Deu 5 4 10 Vergiss nicht den Tag, als du am Horeb vor dem Herrn, deinem Gott, standest. Der Herr hatte zu mir gesagt: Ruf mir das Volk zusammen! Ich will sie meine Worte hören lassen. Sie sollen lernen, mich zu fürchten, so lange, wie sie im Land leben, und sie sollen es auch ihre Kinder lehren.
Deuteronomium Deu 5 4 11 Ihr wart herangekommen und standet unten am Berg und der Berg brannte: Feuer, hoch bis in den Himmel hinauf, Finsternis, Wolken und Dunkel.
Deuteronomium Deu 5 4 12 Der Herr sprach zu euch mitten aus dem Feuer. Ihr hörtet den Donner der Worte. Eine Gestalt habt ihr nicht gesehen. Ihr habt nur den Donner gehört.
Deuteronomium Deu 5 4 13 Der Herr offenbarte euch seinen Bund, er verpflichtete euch, ihn zu halten: die Zehn Worte. Er schrieb sie auf zwei Steintafeln.
Deuteronomium Deu 5 4 14 Mir befahl damals der Herr, euch Gesetze und Rechtsvorschriften zu lehren, die ihr in dem Land halten sollt, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.
Deuteronomium Deu 5 4 15 Nehmt euch um eures Lebens willen gut in Acht! Denn eine Gestalt habt ihr an dem Tag, als der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch sprach, nicht gesehen.
Deuteronomium Deu 5 4 16 Lauft nicht in euer Verderben und macht euch kein Gottesbildnis, das irgendetwas darstellt, keine Statue, kein Abbild eines männlichen oder weiblichen Wesens,
Deuteronomium Deu 5 4 17 kein Abbild irgendeines Tiers, das auf der Erde lebt, kein Abbild irgendeines gefiederten Vogels, der am Himmel fliegt,
Deuteronomium Deu 5 4 18 kein Abbild irgendeines Tiers, das am Boden kriecht, und kein Abbild irgendeines Meerestieres im Wasser unter der Erde.
Deuteronomium Deu 5 4 19 Wenn du die Augen zum Himmel erhebst und das ganze Himmelsheer siehst, die Sonne, den Mond und die Sterne, dann lass dich nicht verführen! Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. Der Herr, dein Gott, hat sie allen anderen Völkern überall unter dem Himmel zugewiesen.
Deuteronomium Deu 5 4 20 Euch aber hat der Herr genommen und aus dem Schmelzofen, aus Ägypten, herausgeführt, damit ihr sein Volk, sein Erbbesitz werdet wie ihr es heute seid.
Deuteronomium Deu 5 4 21 Zwar hat der Herr mir wegen eures Murrens gegrollt und mir geschworen, ich dürfe nicht über den Jordan ziehen und das prächtige Land betreten, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt.
Deuteronomium Deu 5 4 22 Ich muss in diesem Land hier sterben und werde nicht über den Jordan ziehen. Aber ihr werdet hinüberziehen und dieses prächtige Land in Besitz nehmen.
Deuteronomium Deu 5 4 23 Nehmt euch in Acht! Vergesst nicht den Bund, den der Herr, euer Gott, mit euch geschlossen hat. Ihr sollt euch kein Gottesbildnis machen, das irgendetwas darstellt, was der Herr, dein Gott, dir verboten hat.
Deuteronomium Deu 5 4 24 Denn der Herr, dein Gott, ist verzehrendes Feuer. Er ist ein eifersüchtiger Gott.
Deuteronomium Deu 5 4 25 Wenn du Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr im Land heimisch seid, wenn ihr dann ins Verderben lauft und ein Gottesbildnis macht, das irgendetwas darstellt, wenn ihr also tut, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, böse ist, und wenn ihr ihn erzürnt -
Deuteronomium Deu 5 4 26 den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an: dann werdet ihr unverzüglich aus dem Land ausgetilgt sein, in das ihr jetzt über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. Nicht lange werdet ihr darin leben. Ihr werdet vernichtet werden.
Deuteronomium Deu 5 4 27 Der Herr wird euch unter die Völker verstreuen. Nur einige von euch werden übrig bleiben in den Nationen, zu denen der Herr euch führt.
Deuteronomium Deu 5 4 28 Dort müsst ihr Göttern dienen, Machwerken von Menschenhand, aus Holz und Stein. Sie können nicht sehen und nicht hören, nicht essen und nicht riechen.
Deuteronomium Deu 5 4 29 Dort werdet ihr den Herrn, deinen Gott, wieder suchen. Du wirst ihn auch finden, wenn du dich mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele um ihn bemühst.
Deuteronomium Deu 5 4 30 Wenn du in Not bist, werden alle diese Worte dich finden. In späteren Tagen wirst du zum Herrn, deinem Gott, zurückkehren und auf seine Stimme hören.
Deuteronomium Deu 5 4 31 Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott. Er lässt dich nicht fallen und gibt dich nicht dem Verderben preis und vergisst nicht den Bund mit deinen Vätern, den er ihnen beschworen hat.
Deuteronomium Deu 5 4 32 Forsche doch einmal in früheren Zeiten nach, die vor dir gewesen sind, seit dem Tag, als Gott den Menschen auf der Erde schuf; forsche nach vom einen Ende des Himmels bis zum andern Ende: Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses und hat man je solche Worte gehört?
Deuteronomium Deu 5 4 33 Hat je ein Volk einen Gott mitten aus dem Feuer im Donner sprechen hören, wie du ihn gehört hast, und ist am Leben geblieben?
Deuteronomium Deu 5 4 34 Oder hat je ein Gott es ebenso versucht, zu einer Nation zu kommen und sie mitten aus einer anderen herauszuholen unter Prüfungen, unter Zeichen, Wundern und Krieg, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm und unter großen Schrecken, wie es der Herr, euer Gott, in Ägypten mit euch getan hat, vor deinen Augen?
Deuteronomium Deu 5 4 35 Das hast du sehen dürfen, damit du erkennst: Jahwe ist der Gott, kein anderer ist außer ihm.
Deuteronomium Deu 5 4 36 Vom Himmel herab ließ er dich seinen Donner hören, um dich zu erziehen. Auf der Erde ließ er dich sein großes Feuer sehen und mitten aus dem Feuer hast du seine Worte gehört.
Deuteronomium Deu 5 4 37 Weil er deine Väter lieb gewonnen hatte, hat er alle Nachkommen eines jeden von ihnen erwählt und dich dann in eigener Person durch seine große Kraft aus Ägypten geführt,
Deuteronomium Deu 5 4 38 um bei deinem Angriff Völker zu vertreiben, die größer und mächtiger sind als du, um dich in ihr Land zu führen und es dir als Erbbesitz zu geben, wie es jetzt geschieht.
Deuteronomium Deu 5 4 39 Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen: Jahwe ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner sonst.
Deuteronomium Deu 5 4 40 Daher sollst du auf seine Gesetze und seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achten, damit es dir und später deinen Nachkommen gut geht und du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt für alle Zeit.
Deuteronomium Deu 5 4 41 Damals hat Mose jenseits des Jordan, nach Osten hin, drei Städten eine Sonderstellung zugewiesen.
Deuteronomium Deu 5 4 42 Dorthin soll jeder, der einen Menschen getötet hat, fliehen können, falls er den andern ohne Vorsatz getötet hat und nicht schon früher mit ihm verfeindet gewesen ist. Wenn er in eine dieser Städte flieht, darf er am Leben bleiben.
Deuteronomium Deu 5 4 43 Es sind Bezer im Wüstengebiet der Hochebene für die Rubeniter, Ramot in Gilead für die Gaditer und Golan im Baschan für die Manassiter.
Deuteronomium Deu 5 4 44 Und das ist die Weisung, die Mose den Israeliten vorgelegt hat.
Deuteronomium Deu 5 4 45 Das sind die Satzungen, die Gesetze und Rechtsvorschriften, die Mose den Israeliten verkündet hat, als sie aus Ägypten zogen.
Deuteronomium Deu 5 4 46 Es geschah jenseits des Jordan, in der Talschlucht gegenüber Bet-Pegor, im Land Sihons, des Königs der Amoriter, der in Heschbon seinen Sitz hatte. Ihn hatten Mose und die Israeliten geschlagen, als sie aus Ägypten zogen.
Deuteronomium Deu 5 4 47 Sie hatten sein Land und das Land Ogs, des Königs des Baschan, in Besitz genommen, das Land der beiden Amoriterkönige jenseits des Jordan, im Osten,
Deuteronomium Deu 5 4 48 von Aroër am Rand des Arnontals bis zum Gebirge Sion - das ist der Hermon -
Deuteronomium Deu 5 4 49 und die ganze Araba jenseits des Jordan nach Osten hin, bis zum Meer der Araba unterhalb der Steilhänge des Pisga.
Deuteronomium Deu 5 5 1 Mose rief ganz Israel zusammen. Er sagte zu ihnen: Höre, Israel, die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch heute vortrage. Ihr sollt sie lernen, auf sie achten und sie halten.
Deuteronomium Deu 5 5 2 Der Herr, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen.
Deuteronomium Deu 5 5 3 Nicht mit unseren Vätern hat der Herr diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier stehen, mit uns allen, mit den Lebenden.
Deuteronomium Deu 5 5 4 Auge in Auge hat der Herr auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet.
Deuteronomium Deu 5 5 5 Ich stand damals zwischen dem Herrn und euch, um euch das Wort des Herrn weiterzugeben; denn ihr wart aus Furcht vor dem Feuer nicht auf den Berg gekommen. Der Herr sprach:
Deuteronomium Deu 5 5 6 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
Deuteronomium Deu 5 5 7 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
Deuteronomium Deu 5 5 8 Du sollst dir kein Gottesbildnis machen, das irgendetwas darstellt am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
Deuteronomium Deu 5 5 9 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen und an der dritten und vierten Generation;
Deuteronomium Deu 5 5 10 bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.
Deuteronomium Deu 5 5 11 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
Deuteronomium Deu 5 5 12 Achte auf den Sabbat: Halte ihn heilig, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat.
Deuteronomium Deu 5 5 13 Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.
Deuteronomium Deu 5 5 14 Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Rind, dein Esel und dein ganzes Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Dein Sklave und deine Sklavin sollen sich ausruhen wie du.
Deuteronomium Deu 5 5 15 Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm dort herausgeführt. Darum hat es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht, den Sabbat zu halten.
Deuteronomium Deu 5 5 16 Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat, damit du lange lebst und es dir gut geht in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
Deuteronomium Deu 5 5 17 Du sollst nicht morden,
Deuteronomium Deu 5 5 18 du sollst nicht die Ehe brechen,
Deuteronomium Deu 5 5 19 du sollst nicht stehlen,
Deuteronomium Deu 5 5 20 du sollst nicht Falsches gegen deinen Nächsten aussagen,
Deuteronomium Deu 5 5 21 du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen und du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, nicht sein Feld, seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel, nichts, was deinem Nächsten gehört.
Deuteronomium Deu 5 5 22 Diese Worte sagte der Herr auf dem Berg zu eurer vollzähligen Versammlung, mitten aus dem Feuer, aus Wolken und Dunkel, unter lautem Donner, diese Worte und sonst nichts. Er schrieb sie auf zwei Steintafeln und übergab sie mir.
Deuteronomium Deu 5 5 23 Als ihr den Donner mitten aus der Finsternis gehört hattet und der Berg immer noch in Feuer stand, seid ihr zu mir gekommen - eure Stammesführer und Ältesten -
Deuteronomium Deu 5 5 24 und habt gesagt: Sieh, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und Macht gezeigt und wir haben seine donnernde Stimme mitten aus dem Feuer gehört. Heute ist es uns geschehen, dass Gott zu Menschen sprach und sie am Leben blieben.
Deuteronomium Deu 5 5 25 Trotzdem: Warum sollen wir noch einmal das Leben aufs Spiel setzen? Denn dieses große Feuer könnte uns verzehren. Wenn wir noch einmal die donnernde Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören, werden wir sterben.
Deuteronomium Deu 5 5 26 Denn welches Wesen aus Fleisch wäre am Leben geblieben, wenn es wie wir die donnernde Stimme des lebendigen Gottes gehört hätte, als er mitten aus dem Feuer redete?
Deuteronomium Deu 5 5 27 Geh du allein hin! Höre alles, was der Herr, unser Gott, sagt. Berichte uns dann alles, was der Herr, unser Gott, dir gesagt hat, und wir werden es hören und halten.
Deuteronomium Deu 5 5 28 Der Herr hörte euer Geschrei, als ihr auf mich einredetet, und sagte zu mir: Ich habe das Geschrei dieses Volkes gehört, mit dem es dich bedrängt hat. Alles, was sie von dir verlangen, ist recht.
Deuteronomium Deu 5 5 29 Möchten sie doch diese Gesinnung behalten, mich fürchten und ihr Leben lang auf alle meine Gebote achten, damit es ihnen und ihren Nachkommen immer gut geht.
Deuteronomium Deu 5 5 30 Geh und sag ihnen: Kehrt zu euren Zelten zurück!
Deuteronomium Deu 5 5 31 Und du, stell dich hierher zu mir! Ich will dir das ganze Gebot mitteilen, die Gesetze und Rechtsvorschriften, die du sie lehren sollst und die sie halten sollen in dem Land, das ich ihnen gebe und das sie in Besitz nehmen sollen.
Deuteronomium Deu 5 5 32 Daher sollt ihr darauf achten, dass ihr handelt, wie es der Herr, euer Gott, euch vorgeschrieben hat. Ihr sollt weder rechts noch links abweichen.
Deuteronomium Deu 5 5 33 Ihr sollt nur auf dem Weg gehen, den der Herr, euer Gott, euch vorgeschrieben hat, damit ihr Leben habt und es euch gut geht und ihr lange lebt in dem Land, das ihr in Besitz nehmt.
Deuteronomium Deu 5 6 1 Und das ist das Gebot, das sind die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch im Auftrag des Herrn, eures Gottes, lehren soll und die ihr halten sollt in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.
Deuteronomium Deu 5 6 2 Wenn du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf alle seine Gesetze und Gebote, auf die ich dich verpflichte, dein ganzes Leben lang achtest, du, dein Sohn und dein Enkel, wirst du lange leben.
Deuteronomium Deu 5 6 3 Deshalb, Israel, sollst du hören und darauf achten, (alles, was der Herr, unser Gott, mir gesagt hat,) zu halten, damit es dir gut geht und ihr so unermesslich zahlreich werdet, wie es der Herr, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat, in dem Land, wo Milch und Honig fließen.
Deuteronomium Deu 5 6 4 Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig.
Deuteronomium Deu 5 6 5 Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
Deuteronomium Deu 5 6 6 Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.
Deuteronomium Deu 5 6 7 Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.
Deuteronomium Deu 5 6 8 Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden.
Deuteronomium Deu 5 6 9 Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.
Deuteronomium Deu 5 6 10 Und wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land führt, von dem du weißt: er hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es dir zu geben - große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast,
Deuteronomium Deu 5 6 11 mit Gütern gefüllte Häuser, die du nicht gefüllt hast, in den Felsen gehauene Zisternen, die du nicht gehauen hast, Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast -, wenn du dann isst und satt wirst:
Deuteronomium Deu 5 6 12 nimm dich in Acht, dass du nicht den Herrn vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat.
Deuteronomium Deu 5 6 13 Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten; ihm sollst du dienen, bei seinem Namen sollst du schwören.
Deuteronomium Deu 5 6 14 Ihr sollt nicht anderen Göttern nachfolgen, keinem Gott eines Volkes, das in eurer Nachbarschaft wohnt.
Deuteronomium Deu 5 6 15 Denn der Herr, dein Gott, ist als eifersüchtiger Gott in deiner Mitte. Der Zorn des Herrn, deines Gottes, könnte gegen dich entbrennen, er könnte dich im ganzen Land vernichten.
Deuteronomium Deu 5 6 16 Ihr sollt den Herrn, euren Gott, nicht auf die Probe stellen, wie ihr ihn bei Massa auf die Probe gestellt habt.
Deuteronomium Deu 5 6 17 Ihr sollt auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, genau achten, auf seine Satzungen und Gesetze, auf die er dich verpflichtet hat.
Deuteronomium Deu 5 6 18 Du sollst tun, was in seinen Augen richtig und gut ist. Dann wird es dir gut gehen und du kannst in das prächtige Land, das der Herr deinen Vätern mit einem Schwur versprochen hat, hineinziehen und es in Besitz nehmen.
Deuteronomium Deu 5 6 19 Der Herr wird alle deine Feinde vor dir herjagen, wie er es zugesagt hat.
Deuteronomium Deu 5 6 20 Wenn dich morgen dein Sohn fragt: Warum achtet ihr auf die Satzungen, die Gesetze und Rechtsvorschriften, auf die der Herr, unser Gott, euch verpflichtet hat?,
Deuteronomium Deu 5 6 21 dann sollst du deinem Sohn antworten: Wir waren Sklaven des Pharao in Ägypten und der Herr hat uns mit starker Hand aus Ägypten geführt.
Deuteronomium Deu 5 6 22 Der Herr hat vor unseren Augen gewaltige, unheilvolle Zeichen und Wunder an Ägypten, am Pharao und an seinem ganzen Haus getan,
Deuteronomium Deu 5 6 23 uns aber hat er dort herausgeführt, um uns in das Land, das er unseren Vätern mit einem Schwur versprochen hatte, hineinzuführen und es uns zu geben.
Deuteronomium Deu 5 6 24 Der Herr hat uns verpflichtet, alle diese Gesetze zu halten und den Herrn, unseren Gott, zu fürchten, damit es uns das ganze Leben lang gut geht und er uns Leben schenkt, wie wir es heute haben.
Deuteronomium Deu 5 6 25 Nur dann werden wir (vor Gott) im Recht sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gesetz vor dem Herrn, unserem Gott, so zu halten, wie er es uns zur Pflicht gemacht hat.
Deuteronomium Deu 5 7 1 Wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land geführt hat, in das du jetzt hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, wenn er dir viele Völker aus dem Weg räumt - Hetiter, Girgaschiter und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die zahlreicher und mächtiger sind als du -,
Deuteronomium Deu 5 7 2 wenn der Herr, dein Gott, sie dir ausliefert und du sie schlägst, dann sollst du sie der Vernichtung weihen. Du sollst keinen Vertrag mit ihnen schließen, sie nicht verschonen
Deuteronomium Deu 5 7 3 und dich nicht mit ihnen verschwägern. Deine Tochter gib nicht seinem Sohn und nimm seine Tochter nicht für deinen Sohn!
Deuteronomium Deu 5 7 4 Wenn er deinen Sohn verleitet, mir nicht mehr nachzufolgen, und sie dann anderen Göttern dienen, wird der Zorn des Herrn gegen euch entbrennen und wird dich unverzüglich vernichten.
Deuteronomium Deu 5 7 5 So sollt ihr gegen sie vorgehen: Ihr sollt ihre Altäre niederreißen, ihre Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfähle umhauen und ihre Götterbilder im Feuer verbrennen.
Deuteronomium Deu 5 7 6 Denn du bist ein Volk, das dem Herrn, deinem Gott, heilig ist. Dich hat der Herr, dein Gott, ausgewählt, damit du unter allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das ihm persönlich gehört.
Deuteronomium Deu 5 7 7 Nicht weil ihr zahlreicher als die anderen Völker wäret, hat euch der Herr ins Herz geschlossen und ausgewählt; ihr seid das kleinste unter allen Völkern.
Deuteronomium Deu 5 7 8 Weil der Herr euch liebt und weil er auf den Schwur achtet, den er euren Vätern geleistet hat, deshalb hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus dem Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.
Deuteronomium Deu 5 7 9 Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott, ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die ihn lieben und auf seine Gebote achten.
Deuteronomium Deu 5 7 10 Denen aber, die ihm Feind sind, vergilt er sofort und tilgt einen jeden aus; er zögert nicht, wenn einer ihm Feind ist, sondern vergilt ihm sofort.
Deuteronomium Deu 5 7 11 Deshalb sollst du auf das Gebot achten, auf die Gesetze und Rechtsvorschriften, auf die ich dich heute verpflichte, und du sollst sie halten.
Deuteronomium Deu 5 7 12 Wenn ihr diese Rechtsvorschriften hört, auf sie achtet und sie haltet, wird der Herr, dein Gott, dafür auf den Bund achten und dir die Huld bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat.
Deuteronomium Deu 5 7 13 Er wird dich lieben, dich segnen und dich zahlreich machen. Er wird die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackers segnen, dein Korn, deinen Wein und dein Öl, die Kälber, Lämmer und Zicklein, in dem Land, von dem du weißt: Er hat deinen Vätern geschworen, es dir zu geben.
Deuteronomium Deu 5 7 14 Du wirst mehr als die anderen Völker gesegnet sein. Weder Mann noch Frau noch Vieh, nichts wird bei dir unfruchtbar sein.
Deuteronomium Deu 5 7 15 Alle Krankheiten wird der Herr von dir ablenken. Keine der schweren ägyptischen Seuchen, die du kennst, wird er dir auferlegen, sondern über alle deine Feinde wird er sie bringen.
Deuteronomium Deu 5 7 16 Du wirst alle Völker verzehren, die der Herr, dein Gott, für dich bestimmt. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihnen aufsteigen lassen. Und du sollst ihren Göttern nicht dienen; denn dann liefest du in eine Falle.
Deuteronomium Deu 5 7 17 Wenn du überlegst: Diese Völker sind größer als ich - wie sollte ich sie vertreiben können?,
Deuteronomium Deu 5 7 18 dann sollst du vor ihnen keine Furcht haben. Du sollst an das denken, was der Herr, dein Gott, mit dem Pharao und mit ganz Ägypten gemacht hat:
Deuteronomium Deu 5 7 19 an die schweren Prüfungen, die du mit eigenen Augen gesehen hast, an die Zeichen und Wunder, an die starke Hand und den hoch erhobenen Arm, mit denen der Herr, dein Gott, dich herausgeführt hat. So wird es der Herr, dein Gott, mit allen Völkern machen, vor denen du Furcht hast.
Deuteronomium Deu 5 7 20 Außerdem wird der Herr, dein Gott, Panik unter ihnen ausbrechen lassen, so lange, bis auch die ausgetilgt sind, die überleben konnten und sich vor dir versteckt haben.
Deuteronomium Deu 5 7 21 Du sollst nicht erschreckt zurückweichen, wenn sie angreifen; denn der Herr, dein Gott, ist als großer und Furcht erregender Gott in deiner Mitte.
Deuteronomium Deu 5 7 22 Doch der Herr, dein Gott, wird diese Völker dir nur nach und nach aus dem Weg räumen. Du kannst sie nicht rasch ausmerzen, weil sonst die wilden Tiere überhand nehmen und dir schaden.
Deuteronomium Deu 5 7 23 Doch wird der Herr, dein Gott, dir diese Völker ausliefern. Er wird sie in ausweglose Verwirrung stürzen, bis sie vernichtet sind.
Deuteronomium Deu 5 7 24 Er wird ihre Könige in deine Gewalt geben. Du wirst ihren Namen unter dem Himmel austilgen. Keiner wird deinem Angriff standhalten können, bis du sie schließlich vernichtet hast.
Deuteronomium Deu 5 7 25 Ihre Götterbilder sollt ihr im Feuer verbrennen. Du sollst nicht das Silber oder Gold haben wollen, mit dem sie überzogen sind. Du sollst es nicht an dich nehmen, damit du dabei nicht in eine Falle läufst. Denn es ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.
Deuteronomium Deu 5 7 26 Du sollst aber keinen Gräuel in dein Haus bringen, sonst bist du wie er der Vernichtung geweiht. Du sollst Grauen und Abscheu vor ihm haben, denn er ist der Vernichtung geweiht.
Deuteronomium Deu 5 8 1 Ihr sollt auf das ganze Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, achten und es halten, damit ihr Leben habt und zahlreich werdet und in das Land, das der Herr euren Vätern mit einem Schwur versprochen hat, hineinziehen und es in Besitz nehmen könnt.
Deuteronomium Deu 5 8 2 Du sollst an den ganzen Weg denken, den der Herr, dein Gott, dich während dieser vierzig Jahre in der Wüste geführt hat, um dich gefügig zu machen und dich zu prüfen. Er wollte erkennen, wie du dich entscheiden würdest: ob du auf seine Gebote achtest oder nicht.
Deuteronomium Deu 5 8 3 Durch Hunger hat er dich gefügig gemacht und hat dich dann mit dem Manna gespeist, das du nicht kanntest und das auch deine Väter nicht kannten. Er wollte dich erkennen lassen, dass der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was der Mund des Herrn spricht.
Deuteronomium Deu 5 8 4 Deine Kleider sind dir nicht in Lumpen vom Leib gefallen und dein Fuß ist nicht geschwollen, diese vierzig Jahre lang.
Deuteronomium Deu 5 8 5 Daraus sollst du die Erkenntnis gewinnen, dass der Herr, dein Gott, dich erzieht, wie ein Vater seinen Sohn erzieht.
Deuteronomium Deu 5 8 6 Du sollst auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, achten, auf seinen Wegen gehen und ihn fürchten.
Deuteronomium Deu 5 8 7 Wenn der Herr, dein Gott, dich in ein prächtiges Land führt, ein Land mit Bächen, Quellen und Grundwasser, das im Tal und am Berg hervorquillt,
Deuteronomium Deu 5 8 8 ein Land mit Weizen und Gerste, mit Weinstock, Feigenbaum und Granatbaum, ein Land mit Ölbaum und Honig,
Deuteronomium Deu 5 8 9 ein Land, in dem du nicht armselig dein Brot essen musst, in dem es dir an nichts fehlt, ein Land, dessen Steine aus Eisen sind, aus dessen Bergen du Erz gewinnst;
Deuteronomium Deu 5 8 10 wenn du dort isst und satt wirst und den Herrn, deinen Gott, für das prächtige Land, das er dir gegeben hat, preist,
Deuteronomium Deu 5 8 11 dann nimm dich in acht und vergiss den Herrn, deinen Gott, nicht, missachte nicht seine Gebote, Rechtsvorschriften und Gesetze, auf die ich dich heute verpflichte.
Deuteronomium Deu 5 8 12 Und wenn du gegessen hast und satt geworden bist und prächtige Häuser gebaut hast und sie bewohnst,
Deuteronomium Deu 5 8 13 wenn deine Rinder, Schafe und Ziegen sich vermehren und Silber und Gold sich bei dir häuft und dein gesamter Besitz sich vermehrt,
Deuteronomium Deu 5 8 14 dann nimm dich in Acht, dass dein Herz nicht hochmütig wird und du den Herrn, deinen Gott, nicht vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat;
Deuteronomium Deu 5 8 15 der dich durch die große und Furcht erregende Wüste geführt hat, durch Feuernattern und Skorpione, durch ausgedörrtes Land, wo es kein Wasser gab; der für dich Wasser aus dem Felsen der Steilwand hervorsprudeln ließ;
Deuteronomium Deu 5 8 16 der dich in der Wüste mit dem Manna speiste, das deine Väter noch nicht kannten, (und der das alles tat,) um dich gefügig zu machen, dich zu prüfen und dir zuletzt Gutes zu tun.
Deuteronomium Deu 5 8 17 Dann nimm dich in Acht und denk nicht bei dir: Ich habe mir diesen Reichtum aus eigener Kraft und mit eigener Hand erworben.
Deuteronomium Deu 5 8 18 Denk vielmehr an den Herrn, deinen Gott: Er war es, der dir die Kraft gab, Reichtum zu erwerben, weil er seinen Bund, den er deinen Vätern geschworen hatte, so verwirklichen wollte, wie er es heute tut.
Deuteronomium Deu 5 8 19 Wenn du aber den Herrn, deinen Gott, vergisst und anderen Göttern nachfolgst, ihnen dienst und dich vor ihnen niederwirfst - heute rufe ich Zeugen gegen euch an: dann werdet ihr völlig ausgetilgt werden.
Deuteronomium Deu 5 8 20 Wie die Völker, die der Herr bei eurem Angriff austilgt, so werdet auch ihr dafür ausgetilgt werden, dass ihr nicht auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, gehört habt.
Deuteronomium Deu 5 9 1 Höre, Israel! Heute wirst du den Jordan überschreiten, um in das Land von Völkern, die größer und mächtiger sind als du, hineinzuziehen und ihren Besitz zu übernehmen. Du wirst in große Städte mit himmelhohen Mauern kommen,
Deuteronomium Deu 5 9 2 zu einem großen, hoch gewachsenen Volk, den Anakitern - du kennst ja die Redensart und hast sie oft gehört: Wer kann den Söhnen Anaks widerstehen?
Deuteronomium Deu 5 9 3 Heute wirst du erkennen, dass der Herr, dein Gott, wie ein verzehrendes Feuer selbst vor dir hinüberzieht. Er wird sie vernichten und er wird sie dir unterwerfen, sodass du sie unverzüglich vertreiben und austilgen kannst, wie es der Herr dir zugesagt hat.
Deuteronomium Deu 5 9 4 Wenn der Herr, dein Gott, sie vor dir herjagt, sollst du nicht meinen: Ich bin im Recht, daher lässt mich der Herr in das Land hineinziehen und es in Besitz nehmen; diese Völker sind im Unrecht, daher vertreibt sie der Herr vor mir.
Deuteronomium Deu 5 9 5 Denn nicht, weil du im Recht bist und die richtige Gesinnung hast, kannst du in ihr Land hineinziehen und es in Besitz nehmen. Vielmehr vertreibt der Herr, dein Gott, diese Völker vor dir, weil sie im Unrecht sind und weil der Herr die Zusage einlösen will, die er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob mit einem Schwur bekräftigt hat.
Deuteronomium Deu 5 9 6 Du sollst erkennen: Du bist ein halsstarriges Volk. Daher kann dir der Herr, dein Gott, dieses prächtige Land nicht etwa aufgrund eines Rechtsanspruchs geben, damit du es in Besitz nimmst.
Deuteronomium Deu 5 9 7 Denk daran und vergiss nicht, dass du in der Wüste den Unwillen des Herrn, deines Gottes, erregt hast. Von dem Tag an, als du aus Ägypten auszogst, bis zur Ankunft an diesem Ort habt ihr euch dem Herrn ständig widersetzt.
Deuteronomium Deu 5 9 8 Vor allem am Horeb habt ihr den Unwillen des Herrn erregt. Damals grollte er euch so sehr, dass er euch vernichten wollte.
Deuteronomium Deu 5 9 9 Als ich auf den Berg gestiegen war, um die Steintafeln entgegenzunehmen, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen hatte, blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg, aß kein Brot und trank kein Wasser.
Deuteronomium Deu 5 9 10 Der Herr übergab mir die beiden Steintafeln, die mit dem Gottesfinger beschrieben waren. Auf den Tafeln standen alle die Worte, die der Herr am Tag der Versammlung auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte.
Deuteronomium Deu 5 9 11 Es war am Ende der vierzig Tage und der vierzig Nächte, als mir der Herr die beiden Steintafeln, die Tafeln des Bundes, übergab
Deuteronomium Deu 5 9 12 und zu mir sagte: Steh auf, steig rasch hinunter, weg von hier; denn dein Volk, das du aus Ägypten geführt hast, läuft ins Verderben. Sie sind rasch von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Bildnis gegossen.
Deuteronomium Deu 5 9 13 Weiter sagte der Herr zu mir: Ich habe mir dieses Volk angesehen. Ja, es ist ein halsstarriges Volk.
Deuteronomium Deu 5 9 14 Lass mich, damit ich sie vernichte, ihren Namen unter dem Himmel auslösche und dich zu einem Volk mache, das mächtiger und zahlreicher als dieses ist.
Deuteronomium Deu 5 9 15 Ich wandte mich um und stieg den Berg hinunter. Der Berg stand in Feuer. Ich trug die beiden Tafeln des Bundes auf meinen Armen.
Deuteronomium Deu 5 9 16 Und ich sah, was geschehen war: Ja, ihr hattet euch an dem Herrn, eurem Gott, versündigt, ihr hattet euch ein Kalb gegossen, ihr wart rasch von dem Weg abgewichen, den der Herr euch vorgeschrieben hatte.
Deuteronomium Deu 5 9 17 Ich packte die beiden Tafeln, die ich auf meinen Armen trug, schleuderte sie fort und zerschmetterte sie vor euren Augen.
Deuteronomium Deu 5 9 18 Dann warf ich mich vor dem Herrn nieder. Wie beim ersten Mal blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte vor ihm, aß kein Brot und trank kein Wasser, wegen all der Sünde, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was in den Augen des Herrn böse ist, sodass ihr ihn erzürntet.
Deuteronomium Deu 5 9 19 Denn ich hatte Angst vor dem glühenden Zorn des Herrn. Er war voll Unwillen gegen euch und wollte euch vernichten. Doch der Herr erhörte mich auch diesmal.
Deuteronomium Deu 5 9 20 [[Auch dem Aaron grollte der Herr sehr und er wollte ihn vernichten. Damals betete ich auch für Aaron.]]
Deuteronomium Deu 5 9 21 Ich nahm das Kalb, die Sünde, die ihr euch gemacht hattet, verbrannte es im Feuer, zerstieß es und zermahlte es vollständig, bis es feiner Staub war; den Staub streute ich in den Bach, der vom Berg herunterfließt.
Deuteronomium Deu 5 9 22 Auch in Tabera, in Massa und in Kibrot-Taawa habt ihr den Unwillen des Herrn erregt.
Deuteronomium Deu 5 9 23 Als der Herr euch von Kadesch-Barnea aussandte mit dem Befehl: Zieht hinauf und nehmt das Land in Besitz, das ich euch gebe!, da habt ihr euch dem Befehl des Herrn, eures Gottes, widersetzt, ihr habt ihm nicht geglaubt und nicht auf seine Stimme gehört.
Deuteronomium Deu 5 9 24 Ihr habt euch dem Herrn widersetzt, seit er euch kennt.
Deuteronomium Deu 5 9 25 Ich warf mich also vor dem Herrn nieder und lag vor ihm vierzig Tage und vierzig Nächte lang. Ich warf mich nieder, weil der Herr gedroht hatte, er werde euch vernichten.
Deuteronomium Deu 5 9 26 Ich betete zum Herrn und sagte: Gott, mein Herr, bring nicht das Verderben über dein Volk und deinen Erbbesitz, die du in deiner Macht freigekauft und mit starker Hand aus Ägypten geführt hast.
Deuteronomium Deu 5 9 27 Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Jakob! Beachte nicht den Starrsinn dieses Volkes, sein Verschulden und seine Sünde,
Deuteronomium Deu 5 9 28 damit man nicht in dem Land, aus dem du uns geführt hast, sagt: Offenbar kann der Herr sie nicht in das Land führen, das er ihnen zugesagt hat, oder er liebt sie nicht; also hat er sie nur herausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen.
Deuteronomium Deu 5 9 29 Sie sind aber doch dein Volk und dein Erbbesitz, die du mit großer Kraft und hoch erhobenem Arm herausgeführt hast.
Deuteronomium Deu 5 10 1 Damals sagte der Herr zu mir: Hau zwei Steintafeln zurecht, so wie die ersten, und steig zu mir auf den Berg! Fertige auch eine hölzerne Lade an!
Deuteronomium Deu 5 10 2 Ich will auf die Tafeln die gleichen Worte schreiben wie auf die ersten, die du zerschmettert hast; diese Tafeln sollst du dann in die Lade legen.
Deuteronomium Deu 5 10 3 Ich fertigte eine Lade aus Akazienholz an, hieb zwei Steintafeln zurecht, so wie die ersten, und stieg auf den Berg. Ich hielt die beiden Tafeln in der Hand.
Deuteronomium Deu 5 10 4 Wie bei der ersten Inschrift schrieb der Herr auf die Tafeln die Zehn Worte, die er am Tag der Versammlung auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte, und der Herr übergab sie mir.
Deuteronomium Deu 5 10 5 Ich wandte mich um, stieg den Berg hinunter und legte die Tafeln in die Lade, die ich angefertigt hatte. Dort blieben sie, wie der Herr es mir befohlen hatte.
Deuteronomium Deu 5 10 6 [[Die Israeliten zogen von Beerot-Bene-Jaakan nach Moser. Dort starb Aaron, dort wurde er auch begraben. Sein Sohn Eleasar wurde an seiner Stelle Priester.
Deuteronomium Deu 5 10 7 Von dort zogen sie nach Hor-Gidgad, von Hor-Gidgad nach Jotbata, einer Gegend, wo es Bäche gab, die immer Wasser führten.]]
Deuteronomium Deu 5 10 8 Damals sonderte der Herr den Stamm Levi aus, damit er die Lade des Bundes des Herrn trage, vor dem Herrn stehe, vor ihm Dienst tue und in seinem Namen den Segen spreche. So geschieht es noch heute.
Deuteronomium Deu 5 10 9 Deshalb erhielt Levi nicht wie seine Brüder Landanteil und Erbbesitz. Der Herr ist sein Erbbesitz, wie es der Herr, dein Gott, ihm zugesagt hat.
Deuteronomium Deu 5 10 10 Zu mir aber, als ich wie beim ersten Mal vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf dem Berg blieb und als der Herr mich auch diesmal erhörte, weil er dich nicht dem Verderben preisgeben wollte,
Deuteronomium Deu 5 10 11 sprach der Herr: Steh auf und tritt zum Aufbruch an die Spitze des Volkes! Sie sollen in das Land hineinziehen und es in Besitz nehmen, das Land, von dem du weißt: Ich habe ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben.
Deuteronomium Deu 5 10 12 Und nun, Israel, was fordert der Herr, dein Gott, von dir außer dem einen: dass du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf allen seinen Wegen gehst, ihn liebst und dem Herrn, deinem Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dienst;
Deuteronomium Deu 5 10 13 dass du ihn fürchtest, indem du auf die Gebote des Herrn und seine Gesetze achtest, auf die ich dich heute verpflichte. Dann wird es dir gut gehen.
Deuteronomium Deu 5 10 14 Sieh, dem Herrn, deinem Gott, gehören der Himmel, der Himmel über den Himmeln, die Erde und alles, was auf ihr lebt.
Deuteronomium Deu 5 10 15 Doch nur deine Väter hat der Herr ins Herz geschlossen, nur sie hat er geliebt. Und euch, ihre Nachkommen, hat er später unter allen Völkern ausgewählt, wie es sich heute zeigt.
Deuteronomium Deu 5 10 16 Ihr sollt die Vorhaut eures Herzens beschneiden und nicht länger halsstarrig sein.
Deuteronomium Deu 5 10 17 Denn der Herr, euer Gott, ist der Gott über den Göttern und der Herr über den Herren. Er ist der große Gott, der Held und der Furchterregende. Er lässt kein Ansehen gelten und nimmt keine Bestechung an.
Deuteronomium Deu 5 10 18 Er verschafft Waisen und Witwen ihr Recht. Er liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung -
Deuteronomium Deu 5 10 19 auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen.
Deuteronomium Deu 5 10 20 Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten. Ihm sollst du dienen, an ihm sollst du dich festhalten, bei seinem Namen sollst du schwören.
Deuteronomium Deu 5 10 21 Er ist dein Lobgesang, er ist dein Gott. Für dich hat er all das Große und Furchterregende getan, das du mit eigenen Augen gesehen hast.
Deuteronomium Deu 5 10 22 Als deine Vorfahren nach Ägypten zogen, waren sie nur siebzig an der Zahl; jetzt aber hat der Herr, dein Gott, dich so zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel.
Deuteronomium Deu 5 11 1 Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben und dein Leben lang auf seine Dienstordnung, auf seine Gesetze, Rechtsvorschriften und Gebote achten.
Deuteronomium Deu 5 11 3 seine Zeichen und seine Taten: was er in Ägypten mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und mit seinem ganzen Land getan hat;
Deuteronomium Deu 5 11 4 was er mit dem ägyptischen Heer, den Rossen und Streitwagen getan hat - das Wasser des Schilfmeers ließ der Herr über ihnen zusammenschlagen, als sie euch nachsetzten, und er riss sie in die Tiefe, sodass sie heute nicht mehr sind -;
Deuteronomium Deu 5 11 5 was er mit euch in der Wüste getan hat, bis ihr an diesen Ort gekommen seid;
Deuteronomium Deu 5 11 6 was er mit Datan und Abiram getan hat, den Söhnen Eliabs, des Sohnes Rubens - die Erde riss ihren Rachen auf und verschlang sie mit ihren Familien, ihren Zelten und ihrem ganzen Tross in der Mitte von ganz Israel.
Deuteronomium Deu 5 11 8 Daher sollt ihr auf das ganze Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, achten, damit ihr stark seid und in das Land, in das ihr jetzt hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, hineinziehen und es in Besitz nehmen könnt.
Deuteronomium Deu 5 11 9 Ihr sollt darauf achten, damit ihr lange lebt in dem Land, von dem ihr wisst: Der Herr hat euren Vätern geschworen, es ihnen und ihren Nachkommen zu geben, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
Deuteronomium Deu 5 11 10 Denn das Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, aus dem ihr ausgezogen seid. Dort musstest du, wenn der Same gesät war, den Boden künstlich bewässern wie in einem Gemüsegarten.
Deuteronomium Deu 5 11 11 Das Land, in das ihr jetzt hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land mit Bergen und Tälern und es trinkt das Wasser, das als Regen vom Himmel fällt.
Deuteronomium Deu 5 11 12 Es ist ein Land, um das der Herr, dein Gott, sich kümmert. Stets ruhen auf ihm die Augen des Herrn, deines Gottes, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres.
Deuteronomium Deu 5 11 13 Und wenn ihr auf meine Gebote hört, auf die ich euch heute verpflichte, wenn ihr also den Herrn, euren Gott, liebt und ihm mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dient,
Deuteronomium Deu 5 11 14 dann gebe ich eurem Land seinen Regen zur rechten Zeit, den Regen im Herbst und den Regen im Frühjahr, und du kannst Korn, Most und Öl ernten;
Deuteronomium Deu 5 11 15 dann gebe ich deinem Vieh sein Gras auf dem Feld und du kannst essen und satt werden.
Deuteronomium Deu 5 11 16 Aber nehmt euch in Acht! Lasst euer Herz nicht verführen, weicht nicht vom Weg ab, dient nicht anderen Göttern und werft euch nicht vor ihnen nieder!
Deuteronomium Deu 5 11 17 Sonst wird der Zorn des Herrn gegen euch entbrennen; er wird den Himmel zuschließen, es wird kein Regen fallen, der Acker wird keinen Ertrag bringen und ihr werdet unverzüglich aus dem prächtigen Land getilgt sein, das der Herr euch geben will.
Deuteronomium Deu 5 11 18 Diese meine Worte sollt ihr auf euer Herz und auf eure Seele schreiben. Ihr sollt sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf eurer Stirn werden.
Deuteronomium Deu 5 11 19 Ihr sollt sie eure Söhne lehren, indem ihr von ihnen redet, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.
Deuteronomium Deu 5 11 20 Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.
Deuteronomium Deu 5 11 21 So sollen die Tage, die ihr und eure Söhne in dem Land lebt, von dem ihr wisst: der Herr hat euren Vätern geschworen, es ihnen zu geben, so zahlreich werden wie die Tage, die der Himmel sich über der Erde wölbt.
Deuteronomium Deu 5 11 22 Wenn ihr auf dieses ganze Gebot, auf das ich euch heute verpflichte, genau achtet und es haltet, wenn ihr den Herrn, euren Gott, liebt, auf allen seinen Wegen geht und euch an ihm fest haltet,
Deuteronomium Deu 5 11 23 dann wird der Herr alle diese Völker vor euch vertreiben und ihr werdet den Besitz von Völkern übernehmen, die größer und mächtiger sind als ihr.
Deuteronomium Deu 5 11 24 Jede Stelle, die euer Fuß berührt, soll euch gehören, von der Wüste an. Dazu soll der Libanon euer Gebiet sein, vom Strom, dem Eufrat, bis zum Meer im Westen.
Deuteronomium Deu 5 11 25 Keiner wird eurem Angriff standhalten können. Dem ganzen Land, das ihr betretet, wird der Herr, euer Gott, Schrecken und Furcht vor euch ins Gesicht zeichnen, wie er es euch zugesagt hat.
Deuteronomium Deu 5 11 26 Seht, heute werde ich euch den Segen und den Fluch vorlegen:
Deuteronomium Deu 5 11 27 den Segen, weil ihr auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, auf die ich euch heute verpflichte, hört,
Deuteronomium Deu 5 11 28 und den Fluch für den Fall, dass ihr nicht auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, hört, sondern von dem Weg abweicht, den ich euch heute vorschreibe, und anderen Göttern nachfolgt, die ihr früher nicht gekannt habt.
Deuteronomium Deu 5 11 29 Und wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land geführt hat, in das du jetzt hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, dann sollst du auf dem Berg Garizim den Segen und auf dem Berg Ebal den Fluch verkünden.
Deuteronomium Deu 5 11 30 [[Liegen denn beide nicht jenseits des Jordan, hinter der Straße, im Westen, im Gebiet der Kanaaniter, die in der Araba wohnen, gegenüber Gilgal bei den Orakel-Eichen?]]
Deuteronomium Deu 5 11 31 Wenn ihr jetzt den Jordan überschreitet, um in das Land, das der Herr, euer Gott, euch gibt, hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen, und wenn ihr es in Besitz genommen habt und es bewohnt,
Deuteronomium Deu 5 11 32 dann sollt ihr auf alle Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch heute vorlege, achten und sie halten.
Deuteronomium Deu 5 12 1 Das sind die Gesetze und Rechtsvorschriften, auf die ihr achten und die ihr halten sollt in dem Land, das der Herr, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, damit du es in Besitz nimmst. Sie sollen so lange gelten, wie ihr in dem Land leben werdet.
Deuteronomium Deu 5 12 2 Ihr sollt alle Kultstätten zerstören, an denen die Völker, deren Besitz ihr übernehmt, ihren Göttern gedient haben: auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem üppigen Baum.
Deuteronomium Deu 5 12 3 Ihr sollt ihre Altäre niederreißen und ihre Steinmale zerschlagen. Ihre Kultpfähle sollt ihr im Feuer verbrennen und die Bilder ihrer Götter umhauen. Ihre Namen sollt ihr an jeder solchen Stätte tilgen.
Deuteronomium Deu 5 12 4 Ihr sollt nicht das Gleiche tun (wie diese Völker), wenn ihr den Herrn, euren Gott, verehrt,
Deuteronomium Deu 5 12 5 sondern ihr sollt nach der Stätte fragen, die der Herr, euer Gott, aus allen euren Stammesgebieten auswählen wird, indem er dort seinen Namen anbringt. Nach seiner Wohnung sollt ihr fragen und dorthin sollst du ziehen.
Deuteronomium Deu 5 12 6 Dorthin sollt ihr eure Brandopfertiere und Schlachtopfertiere bringen, eure Zehnten und Handerhebungsopfer, was ihr dem Herrn gelobt habt und was ihr freiwillig gebt, und die Erstlinge eurer Rinder, Schafe und Ziegen.
Deuteronomium Deu 5 12 7 Dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, das Mahl halten. Ihr sollt fröhlich sein, ihr und eure Familien, aus Freude über alles, was eure Hände geschafft haben, weil der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat.
Deuteronomium Deu 5 12 8 Ihr sollt nicht tun, was jeder Einzelne für richtig hält, wie es hier bei uns heute noch geschieht.
Deuteronomium Deu 5 12 9 Denn ihr seid bis jetzt nicht in die Ruhe und in den Erbbesitz eingezogen, die der Herr, dein Gott, dir gibt.
Deuteronomium Deu 5 12 10 Wenn ihr aber den Jordan überschritten habt und in dem Land wohnt, das der Herr, euer Gott, an euch als Erbbesitz verteilt, wenn er euch Ruhe vor allen euren Feinden ringsum verschafft hat und ihr in Sicherheit wohnt,
Deuteronomium Deu 5 12 11 dann sollt ihr alles, wozu ich euch verpflichte, an die Stätte bringen, die der Herr, euer Gott, auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt: eure Brandopfertiere und Schlachtopfertiere, eure Zehnten und Handerhebungsopfer und alle eure auserlesenen Gaben, die ihr dem Herrn gelobt habt.
Deuteronomium Deu 5 12 12 Dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich sein, ihr, eure Söhne und Töchter, eure Sklaven und Sklavinnen sowie die Leviten, die in euren Stadtbereichen Wohnrecht haben; denn der Levit hat nicht wie ihr Landanteil und Erbbesitz.
Deuteronomium Deu 5 12 13 Nimm dich in Acht! Verbrenn deine Brandopfertiere nicht an irgendeiner Stätte, die dir gerade vor die Augen kommt,
Deuteronomium Deu 5 12 14 sondern nur an der Stätte, die der Herr im Gebiet eines deiner Stämme auswählt. Dort sollst du deine Brandopfertiere verbrennen und dort sollst du alles ausführen, wozu ich dich verpflichte.
Deuteronomium Deu 5 12 15 Doch darfst du immer, wenn du es möchtest, und überall in deinen Stadtbereichen schlachten und Fleisch essen, so weit der Segen reicht, den dir der Herr, dein Gott, geschenkt hat. Jeder, der Reine wie der Unreine, darf davon essen, wie bei Gazelle und Damhirsch.
Deuteronomium Deu 5 12 16 Das Blut aber sollt ihr nicht genießen, sondern wie Wasser auf die Erde schütten.
Deuteronomium Deu 5 12 17 Auch darfst du in deinen Stadtbereichen nicht den Zehnten von Korn, Wein und Öl verzehren, die Erstlinge von Rindern, Schafen und Ziegen, alle Gaben, die du dem Herrn gelobt hast, die freiwilligen Gaben und deine Handerhebungsopfer.
Deuteronomium Deu 5 12 18 Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du sie verzehren, an der Stätte, die der Herr, dein Gott, auswählen wird - du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin sowie die Leviten, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben -, und du sollst vor dem Herrn, deinem Gott, fröhlich sein und dich freuen über alles, was deine Hände geschafft haben.
Deuteronomium Deu 5 12 19 Nimm dich in Acht, und lass die Leviten nicht im Stich, solange du im Land lebst.
Deuteronomium Deu 5 12 20 Wenn der Herr, dein Gott, dein Gebiet vergrößert, wie er es dir zugesagt hat, und du, weil du Appetit auf Fleisch hast, sagst: Ich möchte gern Fleisch essen, dann darfst du so viel Fleisch essen, wie du möchtest.
Deuteronomium Deu 5 12 21 Und wenn die Entfernung zu der Stätte, die der Herr, dein Gott, auswählen wird, indem er dort seinen Namen anbringt, zu groß ist, dann schlachte, so wie ich es dir erlaubt habe, Rinder, Schafe oder Ziegen, die der Herr dir geschenkt hat, und iss in deinen Stadtbereichen, so viel du möchtest.
Deuteronomium Deu 5 12 22 Auch sollst du davon essen, wie man von Gazelle und Damhirsch isst: Der Reine und der Unreine dürfen gemeinsam davon essen.
Deuteronomium Deu 5 12 23 Doch beherrsche dich und genieße kein Blut; denn Blut ist Lebenskraft und du sollst nicht zusammen mit dem Fleisch die Lebenskraft verzehren.
Deuteronomium Deu 5 12 24 Du sollst es nicht genießen, sondern wie Wasser auf die Erde schütten.
Deuteronomium Deu 5 12 25 Du sollst es nicht genießen, damit es dir und später deinen Söhnen gut geht, weil du tust, was in den Augen des Herrn richtig ist.
Deuteronomium Deu 5 12 26 Die heiligen Abgaben jedoch, zu denen du verpflichtet bist, und die Gaben, die du selbst dem Herrn gelobt hast, sollst du aufladen und du sollst damit zu der Stätte ziehen, die der Herr auswählen wird.
Deuteronomium Deu 5 12 27 Dort sollst du deine Brandopfertiere auf dem Altar des Herrn, deines Gottes, darbringen, das Fleisch und das Blut. Bei deinen Schlachtopfertieren soll das Blut auf den Altar des Herrn, deines Gottes, geschüttet werden, das Fleisch sollst du essen.
Deuteronomium Deu 5 12 28 Achte und höre auf alle diese Worte, auf die ich dich verpflichte, damit es dir und später deinen Söhnen immer gut geht, weil du tust, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, gut und richtig ist.
Deuteronomium Deu 5 12 29 Wenn der Herr, dein Gott, die Völker, in deren Land du hineinziehst, um ihren Besitz zu übernehmen, vor dir niedergestreckt hat, wenn du ihren Besitz übernommen hast und dort wohnst,
Deuteronomium Deu 5 12 30 dann nimm dich in Acht! Lauf nicht hinter ihnen her in die Falle, nachdem sie bei deinem Angriff vernichtet worden sind. Erkundige dich nicht nach ihren Göttern und frag nicht: Wie dienen denn diese Völker ihren Göttern? Ich will das Gleiche tun wie sie.
Deuteronomium Deu 5 12 31 Wenn du dem Herrn, deinem Gott, dienst, sollst du nicht das Gleiche tun wie sie; denn sie haben, wenn sie ihren Göttern dienten, alle Gräuel begangen, die der Herr hasst. Sie haben sogar ihre Söhne und Töchter im Feuer verbrannt, wenn sie ihren Göttern dienten.
Deuteronomium Deu 5 13 1 Ihr sollt auf den vollständigen Wortlaut dessen, worauf ich euch verpflichte, achten und euch daran halten. Ihr sollt nichts hinzufügen und nichts wegnehmen.
Deuteronomium Deu 5 13 2 Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder ein Traumseher auftritt und dir ein Zeichen oder Wunder ankündigt,
Deuteronomium Deu 5 13 3 wobei er sagt: Folgen wir anderen Göttern nach, die du bisher nicht kanntest, und verpflichten wir uns, ihnen zu dienen!, und wenn das Zeichen und Wunder, das er dir angekündigt hatte, eintrifft,
Deuteronomium Deu 5 13 4 dann sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten oder Traumsehers hören; denn der Herr, euer Gott, prüft euch, um zu erkennen, ob ihr das Volk seid, das den Herrn, seinen Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele liebt.
Deuteronomium Deu 5 13 5 Ihr sollt dem Herrn, eurem Gott, nachfolgen, ihn sollt ihr fürchten, auf seine Gebote sollt ihr achten, auf seine Stimme sollt ihr hören, ihm sollt ihr dienen, an ihm sollt ihr euch fest halten.
Deuteronomium Deu 5 13 6 Der Prophet oder Traumseher aber soll mit dem Tod bestraft werden. Er hat euch aufgewiegelt gegen den Herrn, euren Gott, der euch aus Ägypten geführt und dich aus dem Sklavenhaus freigekauft hat. Denn er wollte dich davon abbringen, auf dem Weg zu gehen, den der Herr, dein Gott, dir vorgeschrieben hat. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
Deuteronomium Deu 5 13 7 Wenn dein Bruder, der dieselbe Mutter hat wie du, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau, mit der du schläfst, oder dein Freund, den du liebst wie dich selbst, dich heimlich verführen will und sagt: Gehen wir und dienen wir anderen Göttern - (wobei er Götter meint,) die du und deine Vorfahren noch nicht kannten,
Deuteronomium Deu 5 13 8 unter den Göttern der Völker, die in eurer Nachbarschaft wohnen, in der Nähe oder weiter entfernt, zwischen dem einen Ende der Erde und dem andern Ende der Erde -,
Deuteronomium Deu 5 13 9 dann sollst du nicht nachgeben und nicht auf ihn hören. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihm aufsteigen lassen, sollst keine Nachsicht für ihn kennen und die Sache nicht vertuschen.
Deuteronomium Deu 5 13 10 Sondern du sollst ihn anzeigen. Wenn er hingerichtet wird, sollst du als Erster deine Hand gegen ihn erheben, dann erst das ganze Volk.
Deuteronomium Deu 5 13 11 Du sollst ihn steinigen und er soll sterben; denn er hat versucht, dich vom Herrn, deinem Gott, abzubringen, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
Deuteronomium Deu 5 13 12 Ganz Israel soll davon hören, damit sie sich fürchten und nicht noch einmal einen solchen Frevel in deiner Mitte begehen.
Deuteronomium Deu 5 13 13 Wenn du aus einer deiner Städte, die der Herr, dein Gott, dir als Wohnort gibt, erfährst:
Deuteronomium Deu 5 13 14 Niederträchtige Menschen sind aus deiner Mitte herausgetreten und haben ihre Mitbürger vom Herrn abgebracht, indem sie sagten: Gehen wir und dienen wir anderen Göttern, die ihr bisher nicht kanntet!,
Deuteronomium Deu 5 13 15 wenn du dann durch Augenschein und Vernehmung genaue Ermittlungen angestellt hast und sich gezeigt hat: Ja, es ist wahr, der Tatbestand steht fest, dieser Gräuel ist in deiner Mitte geschehen,
Deuteronomium Deu 5 13 16 dann sollst du die Bürger dieser Stadt mit scharfem Schwert erschlagen, du sollst an der Stadt und an allem, was darin lebt, auch am Vieh, mit scharfem Schwert die Vernichtungsweihe vollstrecken.
Deuteronomium Deu 5 13 17 Alles, was du in der Stadt erbeutet hast, sollst du auf dem Marktplatz aufhäufen, dann sollst du die Stadt und die gesamte Beute als Ganzopfer für den Herrn, deinen Gott, im Feuer verbrennen. Für immer soll sie ein Schutthügel bleiben und nie wieder aufgebaut werden.
Deuteronomium Deu 5 13 18 Von dem, was der Vernichtung geweiht war, soll nichts in deiner Hand zurückbleiben, damit der Herr von seinem glühenden Zorn ablässt und dir wieder sein Erbarmen schenkt, sich deiner annimmt und dich wieder zahlreich macht, wie er es deinen Vätern geschworen hat
Deuteronomium Deu 5 13 19 für den Fall, dass du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, auf alle seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achtest und tust, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, richtig ist.
Deuteronomium Deu 5 14 1 Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes. Ihr sollt euch für einen Toten nicht wund ritzen und keine Stirnglatzen scheren.
Deuteronomium Deu 5 14 2 Denn du bist ein Volk, das dem Herrn, deinem Gott, heilig ist, und dich hat der Herr ausgewählt, damit du unter allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das ihm persönlich gehört.
Deuteronomium Deu 5 14 3 Du sollst nichts essen, was ein Gräuel ist.
Deuteronomium Deu 5 14 4 Dies sind die Großtiere, die ihr essen dürft: Rind, Lamm, Zicklein,
Deuteronomium Deu 5 14 5 Damhirsch, Gazelle, Rehbock, Wildziege, Wisent, Wildschaf und Steinbock.
Deuteronomium Deu 5 14 6 Ihr dürft jedes Großtier essen, das gespaltene Klauen hat, und zwar ganz gespaltene Klauen, und das zu den Wiederkäuern gehört.
Deuteronomium Deu 5 14 7 Von den Großtieren, die wiederkäuen oder ganz gespaltene Klauen haben, dürft ihr aber Folgende nicht essen: Kamel, Hase, Klippdachs. Sie sind zwar Wiederkäuer, haben aber keine gespaltenen Klauen. Sie sollen euch als unrein gelten.
Deuteronomium Deu 5 14 8 Ebenso das Wildschwein, denn es hat zwar gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer. Es soll euch als unrein gelten. Vom Fleisch dieser Tiere dürft ihr nicht essen und ihr Aas dürft ihr nicht berühren.
Deuteronomium Deu 5 14 9 Von allem, was im Wasser lebt, dürft ihr Folgendes essen: Alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen.
Deuteronomium Deu 5 14 10 Alles, was keine Flossen und keine Schuppen hat, dürft ihr nicht essen. Es soll euch als unrein gelten.
Deuteronomium Deu 5 14 11 Alle reinen Vögel dürft ihr essen.
Deuteronomium Deu 5 14 12 Dies sind die Vögel, die ihr nicht essen dürft: Aasgeier, Schwarzgeier, Bartgeier,
Deuteronomium Deu 5 14 13 Milan, die verschiedenen Bussardarten,
Deuteronomium Deu 5 14 14 alle Arten des Raben,
Deuteronomium Deu 5 14 15 Adlereule, Kurzohreule, Langohreule und die verschiedenen Falkenarten,
Deuteronomium Deu 5 14 16 Kauz, Bienenfresser, Weißeule,
Deuteronomium Deu 5 14 17 Kleineule, Fischadler, Fischeule,
Deuteronomium Deu 5 14 18 Storch und die verschiedenen Reiherarten, Wiedehopf, Fledermaus
Deuteronomium Deu 5 14 19 und alles fliegende Kleingetier: Sie sollen euch als unrein gelten und dürfen nicht gegessen werden.
Deuteronomium Deu 5 14 20 Alle reinen geflügelten Tiere dürft ihr essen. [21a] Ihr dürft keinerlei Aas essen. Du sollst es dem Fremden, der in euren Stadtbereichen Wohnrecht hat, zum Essen überlassen oder es einem Ausländer verkaufen. Denn du bist ein Volk, das dem Herrn, deinem Gott, heilig ist.
Deuteronomium Deu 5 14 21 [21b] Du sollst ein Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
Deuteronomium Deu 5 14 22 Du sollst jedes Jahr den Zehnten von der gesamten Ernte geben, die dein Acker erbringt aus dem, was du angebaut hast.
Deuteronomium Deu 5 14 23 Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du an der Stätte, die er auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt, deinen Zehnten an Korn, Wein und Öl und die Erstlinge deiner Rinder, Schafe und Ziegen verzehren, damit du lernst, den Herrn, deinen Gott, zu fürchten, solange du lebst.
Deuteronomium Deu 5 14 24 Wenn aber der Weg dorthin deine Kräfte übersteigt, weil die Stätte, die der Herr auswählt, indem er dort seinen Namen anbringt, so weit entfernt liegt und der Herr, dein Gott, dich so gesegnet hat, dass du den Zehnten nicht dorthin tragen kannst,
Deuteronomium Deu 5 14 25 dann sollst du alles für Silber verkaufen, das Silber als deinen Besitz zusammenbinden, zu der Stätte ziehen, die der Herr, dein Gott, auswählt,
Deuteronomium Deu 5 14 26 dort für das Silber alles kaufen, worauf du Appetit hast - Rinder, Schafe, Ziegen, Wein und Bier, alles, wonach es deinen Gaumen verlangt -, und dann sollst du vor dem Herrn, deinem Gott, Mahl halten und fröhlich sein, du und deine Familie.
Deuteronomium Deu 5 14 27 Auch sollst du die Leviten, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben, nicht im Stich lassen, denn sie haben nicht wie du Landanteil und Erbbesitz.
Deuteronomium Deu 5 14 28 In jedem dritten Jahr sollst du den ganzen Zehnten deiner Jahresernte in deinen Stadtbereichen abliefern und einlagern
Deuteronomium Deu 5 14 29 und die Leviten, die ja nicht wie du Landanteil und Erbbesitz haben, die Fremden, die Waisen und die Witwen, die in deinen Stadtbereichen wohnen, können kommen, essen und satt werden, damit der Herr, dein Gott, dich stets segnet bei der Arbeit, die deine Hände tun.
Deuteronomium Deu 5 15 1 In jedem siebten Jahr sollst du die Ackerbrache einhalten.
Deuteronomium Deu 5 15 2 Und so lautet eine Bestimmung für die Brache: Jeder Gläubiger soll den Teil seines Vermögens, den er einem andern unter Personalhaftung als Darlehen gegeben hat, brachliegen lassen. Er soll gegen den andern, falls dieser sein Bruder ist, nicht mit Zwang vorgehen; denn er hat die Brache für den Herrn verkündet.
Deuteronomium Deu 5 15 3 Gegen einen Ausländer darfst du mit Zwang vorgehen. Wenn es sich aber um deinen Bruder handelt, dann lass deinen Vermögensteil brachliegen!
Deuteronomium Deu 5 15 4 Doch eigentlich sollte es bei dir gar keine Armen geben; denn der Herr wird dich reich segnen in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt und das du in Besitz nimmst,
Deuteronomium Deu 5 15 5 wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, auf dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, achtest und es hältst.
Deuteronomium Deu 5 15 6 Wenn der Herr, dein Gott, dich segnet, wie er es dir zugesagt hat, dann kannst du vielen Völkern gegen Pfand leihen, du selbst aber brauchst nichts zu verpfänden; du wirst über viele Völker Gewalt haben, über dich aber werden sie keine Gewalt haben.
Deuteronomium Deu 5 15 7 Wenn bei dir ein Armer lebt, irgendeiner deiner Brüder in irgendeinem deiner Stadtbereiche in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht hartherzig sein und sollst deinem armen Bruder deine Hand nicht verschließen.
Deuteronomium Deu 5 15 8 Du sollst ihm deine Hand öffnen und ihm gegen Pfand leihen, was der Not, die ihn bedrückt, abhilft.
Deuteronomium Deu 5 15 9 Nimm dich in Acht, dass du nicht in niederträchtigem Herzen den Gedanken hegst: Bald kommt das siebte Jahr, das Brachjahr!, und deinen armen Bruder böse ansiehst und ihm nichts gibst, sodass er den Herrn gegen dich anruft und Strafe für diese Sünde über dich kommt.
Deuteronomium Deu 5 15 10 Du sollst ihm etwas geben, und wenn du ihm gibst, soll auch dein Herz nicht böse darüber sein; denn wegen dieser Tat wird dich der Herr, dein Gott, segnen in allem, was du arbeitest, und in allem, was deine Hände schaffen.
Deuteronomium Deu 5 15 11 Die Armen werden niemals ganz aus deinem Land verschwinden. Darum mache ich dir zur Pflicht: Du sollst deinem Not leidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hand öffnen.
Deuteronomium Deu 5 15 12 Wenn dein Bruder, ein Hebräer - oder auch eine Hebräerin -, sich dir verkauft, soll er dir sechs Jahre als Sklave dienen. Im siebten Jahr sollst du ihn als freien Mann entlassen.
Deuteronomium Deu 5 15 13 Und wenn du ihn als freien Mann entlässt, sollst du ihn nicht mit leeren Händen entlassen.
Deuteronomium Deu 5 15 14 Du sollst ihm von deinen Schafen und Ziegen, von deiner Tenne und von deiner Kelter so viel mitgeben, wie er tragen kann. Wie der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat, so sollst du ihn bedenken.
Deuteronomium Deu 5 15 15 Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat der Herr, dein Gott, dich freigekauft. Darum verpflichte ich dich heute auf dieses Gebot.
Deuteronomium Deu 5 15 16 Wenn dieser Sklave dir aber erklärt: Ich will nicht von dir freigelassen werden - denn er hat dich und deine Familie lieb gewonnen, weil es ihm bei dir gut ging -,
Deuteronomium Deu 5 15 17 so nimm einen Pfriem und stich ihn durch sein Ohr in die Tür: Dann ist er dein Sklave für immer. Bei einer Sklavin sollst du das Gleiche tun.
Deuteronomium Deu 5 15 18 Halt es nicht für eine Härte, wenn du ihn als freien Mann entlassen musst; denn was er in den sechs Jahren für dich erarbeitet hat, entspricht dem, was du einem Tagelöhner als Lohn hättest zahlen müssen. Dann wird der Herr, dein Gott, dich in allem segnen, was du tust.
Deuteronomium Deu 5 15 19 Alle männlichen Erstlinge, die unter deinen Rindern, Schafen und Ziegen geboren werden, sollst du dem Herrn, deinem Gott, weihen. Mit einem Erstlingsstier darfst du nicht arbeiten und ein Erstlingsschaf darfst du nicht scheren.
Deuteronomium Deu 5 15 20 Jahr für Jahr sollst du die Erstlinge vor dem Herrn, deinem Gott, an der Stätte, die der Herr auswählt, essen, du und deine Familie.
Deuteronomium Deu 5 15 21 Doch wenn ein Tier einen Fehler hat, wenn es hinkt oder blind ist, wenn es irgendeinen Makel hat, sollst du es nicht für den Herrn, deinen Gott, schlachten.
Deuteronomium Deu 5 15 22 In deinen Stadtbereichen sollst du es verzehren; der Reine und der Unreine können es gemeinsam essen, wie bei Gazelle und Damhirsch.
Deuteronomium Deu 5 15 23 Nur das Blut sollst du nicht genießen, sondern wie Wasser auf die Erde schütten.
Deuteronomium Deu 5 16 1 Achte auf den Monat Abib und feiere dem Herrn, deinem Gott, das Paschafest; denn im Monat Abib hat der Herr, dein Gott, dich nachts aus Ägypten geführt.
Deuteronomium Deu 5 16 2 Als Paschatiere für den Herrn, deinen Gott, sollst du Schafe, Ziegen oder Rinder schlachten an der Stätte, die der Herr auswählen wird, indem er dort seinen Namen wohnen lässt.
Deuteronomium Deu 5 16 3 Du sollst nichts Gesäuertes dazu essen. Sieben Tage lang sollst du ungesäuertes Brot dazu essen, die Speise der Bedrängnis, damit du dein ganzes Leben lang des Tages gedenkst, an dem du aus Ägypten gezogen bist. Denn in Hast bist du aus Ägypten gezogen.
Deuteronomium Deu 5 16 4 In deinem ganzen Gebiet soll sieben Tage lang kein Sauerteig zu finden sein und vom Fleisch des Tieres, das du am Abend des ersten Tages schlachtest, darf bis zum andern Morgen nichts übrig bleiben.
Deuteronomium Deu 5 16 5 Du darfst das Paschatier nicht in irgendeinem der Stadtbereiche schlachten, die der Herr, dein Gott, dir geben wird,
Deuteronomium Deu 5 16 6 sondern nur an der Stätte, die der Herr, dein Gott, auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt. Dort sollst du das Paschatier schlachten, am Abend bei Sonnenuntergang, zu der Stunde, in der du aus Ägypten gezogen bist.
Deuteronomium Deu 5 16 7 Du sollst es an der Stätte kochen und verzehren, die der Herr, dein Gott, ausgewählt hat, und am Morgen darfst du wieder zu deinen Zelten zurückkehren.
Deuteronomium Deu 5 16 8 Sechs Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, am siebten Tag ist eine Festversammlung für den Herrn, deinen Gott; da sollst du keine Arbeit tun.
Deuteronomium Deu 5 16 9 Du sollst sieben Wochen zählen. Wenn man die Sichel an den Halm legt, sollst du beginnen, die sieben Wochen zu zählen.
Deuteronomium Deu 5 16 10 Danach sollst du dem Herrn, deinem Gott, das Wochenfest feiern und dabei eine freiwillige Gabe darbringen, die du danach bemisst, wie der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat.
Deuteronomium Deu 5 16 11 Du sollst vor dem Herrn, deinem Gott, fröhlich sein, du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, auch die Leviten, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben, und die Fremden, Waisen und Witwen, die in deiner Mitte leben. Du sollst fröhlich sein an der Stätte, die der Herr, dein Gott, auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt.
Deuteronomium Deu 5 16 12 Denk daran: Du bist in Ägypten Sklave gewesen. Daher sollst du auf diese Gesetze achten und sie halten.
Deuteronomium Deu 5 16 13 Das Laubhüttenfest sollst du sieben Tage lang feiern, nachdem du das Korn von der Tenne und den Wein aus der Kelter eingelagert hast.
Deuteronomium Deu 5 16 14 Du sollst an deinem Fest fröhlich sein, du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, die Leviten und die Fremden, Waisen und Witwen, die in deinen Stadtbereichen wohnen.
Deuteronomium Deu 5 16 15 Sieben Tage lang sollst du dem Herrn, deinem Gott, das Fest feiern an der Stätte, die der Herr auswählt. Wenn dich der Herr, dein Gott, in allem gesegnet hat, in deiner Ernte und in der Arbeit deiner Hände, dann sollst du wirklich fröhlich sein.
Deuteronomium Deu 5 16 16 Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer hingehen, um das Angesicht des Herrn, deines Gottes, an der Stätte, die er auswählt, zu schauen: am Fest der Ungesäuerten Brote, am Wochenfest und am Laubhüttenfest. Man soll nicht mit leeren Händen hingehen, um das Angesicht des Herrn zu schauen,
Deuteronomium Deu 5 16 17 sondern jeder mit seiner Gabe, die dem Segen entspricht, den du vom Herrn, deinem Gott, erhalten hast.
Deuteronomium Deu 5 16 18 Richter und Listenführer sollst du in allen Stadtbereichen einsetzen, die der Herr, dein Gott, dir in deinen Stammesgebieten gibt. Sie sollen dem Volk Recht sprechen und gerechte Urteile fällen.
Deuteronomium Deu 5 16 19 Du sollst das Recht nicht beugen. Du sollst kein Ansehen der Person kennen. Du sollst keine Bestechung annehmen; denn Bestechung macht Weise blind und verdreht die Fälle derer, die im Recht sind.
Deuteronomium Deu 5 16 20 Gerechtigkeit, Gerechtigkeit - ihr sollst du nachjagen, damit du Leben hast und das Land in Besitz nehmen kannst, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
Deuteronomium Deu 5 16 21 Du sollst neben dem Altar des Herrn, deines Gottes, den du dir baust, keinen Kultpfahl, keinerlei Holz einpflanzen.
Deuteronomium Deu 5 16 22 Du sollst kein Steinmal von der Art errichten, die der Herr, dein Gott, hasst.
Deuteronomium Deu 5 17 1 Du sollst dem Herrn, deinem Gott, keinen Stier und kein Lamm schlachten, die einen Fehler, irgendeine Missbildung haben, denn das ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.
Deuteronomium Deu 5 17 2 Wenn in deiner Mitte, in einem der Stadtbereiche, die der Herr, dein Gott, dir gibt, ein Mann - oder auch eine Frau - lebt, der tut, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, böse ist, und sich über seinen Bund hinwegsetzt,
Deuteronomium Deu 5 17 3 wenn er hingeht, anderen Göttern dient und sich vor ihnen niederwirft - und zwar vor der Sonne, dem Mond oder dem ganzen Himmelsheer, was ich verboten habe -,
Deuteronomium Deu 5 17 4 wenn dir das gemeldet wird, wenn du den Fall anhängig machst, genaue Ermittlungen anstellst und es sich zeigt: Ja, es ist wahr, der Tatbestand steht fest, dieser Gräuel ist in Israel geschehen!,
Deuteronomium Deu 5 17 5 dann sollst du diesen Mann oder diese Frau, die den Frevel begangen haben, den Mann oder die Frau, zu einem deiner Stadttore führen und steinigen und sie sollen sterben.
Deuteronomium Deu 5 17 6 Wenn es um Leben oder Tod eines Angeklagten geht, darf er nur auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin zum Tod verurteilt werden. Auf die Aussage eines einzigen Zeugen hin darf er nicht zum Tod verurteilt werden.
Deuteronomium Deu 5 17 7 Wenn er hingerichtet wird, sollen die Zeugen als Erste ihre Hand gegen ihn erheben, dann erst das ganze Volk. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
Deuteronomium Deu 5 17 8 Wenn bei einem Verfahren wegen Mord, Eigentumsdelikt oder Körperverletzung - also wegen Streitsachen, über die in deinen Stadtbereichen entschieden werden darf - der Fall für dich zu ungewöhnlich liegt, dann sollst du dich aufmachen, zu der Stätte hinaufziehen, die der Herr auswählt,
Deuteronomium Deu 5 17 9 und vor die levitischen Priester und den Richter treten, der dann amtiert. Du sollst genaue Ermittlungen anstellen lassen und sie sollen dir den Urteilsspruch verkünden.
Deuteronomium Deu 5 17 10 Dann sollst du dich an den Spruch halten, den sie dir an dieser Stätte, die der Herr auswählt, verkünden, und du sollst auf alles, was sie dich lehren, genau achten und es halten.
Deuteronomium Deu 5 17 11 An den Wortlaut der Weisung, die sie dich lehren, und an das Urteil, das sie fällen, sollst du dich halten. Von dem Spruch, den sie dir verkünden, sollst du weder rechts noch links abweichen.
Deuteronomium Deu 5 17 12 Ein Mann aber, der so vermessen ist, auf den Priester, der dort steht, um vor dem Herrn, deinem Gott, Dienst zu tun, oder auf den Richter nicht zu hören, dieser Mann soll sterben. Du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.
Deuteronomium Deu 5 17 13 Das ganze Volk soll davon hören, damit sie sich fürchten und nicht noch einmal so vermessen sind.
Deuteronomium Deu 5 17 14 Wenn du in das Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, hineingezogen bist, es in Besitz genommen hast, in ihm wohnst und dann sagst: Ich will einen König über mich einsetzen wie alle Völker in meiner Nachbarschaft!,
Deuteronomium Deu 5 17 15 dann darfst du einen König über dich einsetzen, doch nur einen, den der Herr, dein Gott, auswählt. Nur aus der Mitte deiner Brüder darfst du einen König über dich einsetzen. Einen Ausländer darfst du nicht über dich einsetzen, weil er nicht dein Bruder ist.
Deuteronomium Deu 5 17 16 Der König soll sich aber nicht zu viele Pferde halten. Er soll das Volk nicht nach Ägypten zurückbringen, um mehr Pferde zu bekommen; denn der Herr hat zu euch gesagt: Ihr sollt auf diesem Weg nie wieder zurückkehren.
Deuteronomium Deu 5 17 17 Er soll sich auch keine große Zahl von Frauen nehmen, damit sein Sinn nicht vom rechten Weg abweicht. Er soll nicht zu viel Silber und Gold anhäufen.
Deuteronomium Deu 5 17 18 Und wenn er seinen Königsthron bestiegen hat, soll er sich von dieser Weisung, die die levitischen Priester aufbewahren, auf einer Schriftrolle eine Zweitschrift anfertigen lassen.
Deuteronomium Deu 5 17 19 Sein Leben lang soll er die Weisung mit sich führen und in der Rolle lesen, damit er lernt, den Herrn, seinen Gott, zu fürchten, auf alle Worte dieser Weisung und dieser Gesetze zu achten, sie zu halten,
Deuteronomium Deu 5 17 20 sein Herz nicht über seine Brüder zu erheben und von dem Gebot weder rechts noch links abzuweichen, damit er lange als König in Israels Mitte lebt, er und seine Nachkommen.
Deuteronomium Deu 5 18 1 Die levitischen Priester - der ganze Stamm Levi - sollen nicht wie das übrige Israel Landanteil und Erbbesitz haben. Sie sollen sich von den Opferanteilen des Herrn, von seinem Erbbesitz, ernähren.
Deuteronomium Deu 5 18 2 Der Stamm Levi soll inmitten seiner Brüder leben, aber keinen Erbbesitz haben. Der Herr selbst ist sein Erbbesitz, wie er es ihm zugesagt hat.
Deuteronomium Deu 5 18 3 Und das ist das Recht, das die Priester gegenüber dem Volk haben, gegenüber denen, die ein Schlachtopfertier schlachten, sei es ein Stier oder ein Lamm: Man soll dem Priester den Bug, die Kinnbacken und den Labmagen geben.
Deuteronomium Deu 5 18 4 Du sollst ihm den ersten Ertrag von Korn, Wein und Öl und den ersten Ertrag der Schafschur geben.
Deuteronomium Deu 5 18 5 Denn der Herr, dein Gott, hat den Stamm Levi unter allen deinen Stämmen dazu ausgewählt, dass er im Namen des Herrn dasteht und Dienst tut - Levi und seine Nachkommen, ihr Leben lang.
Deuteronomium Deu 5 18 6 Wenn ein Levit aus einem deiner Stadtbereiche irgendwo in Israel, in dem er als Fremder gewohnt hat, zu der Stätte kommt, die der Herr ausgewählt hat, und zwar, wann immer er möchte,
Deuteronomium Deu 5 18 7 und wenn er dann wie alle seine levitischen Brüder, die dort vor dem Herrn stehen, im Namen des Herrn, seines Gottes, Dienst tut,
Deuteronomium Deu 5 18 8 sollen alle die gleiche Zuteilung erhalten, ohne dass man berücksichtigt, wie groß sein väterliches Vermögen ist.
Deuteronomium Deu 5 18 9 Wenn du in das Land hineinziehst, das der Herr, dein Gott, dir gibt, sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker nachzuahmen.
Deuteronomium Deu 5 18 10 Es soll bei dir keinen geben, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keinen, der Losorakel befragt, Wolken deutet, aus dem Becher weissagt, zaubert,
Deuteronomium Deu 5 18 11 Gebetsbeschwörungen hersagt oder Totengeister befragt, keinen Hellseher, keinen, der Verstorbene um Rat fragt.
Deuteronomium Deu 5 18 12 Denn jeder, der so etwas tut, ist dem Herrn ein Gräuel. Wegen dieser Gräuel vertreibt sie der Herr, dein Gott, vor dir.
Deuteronomium Deu 5 18 13 Du sollst ganz und gar bei dem Herrn, deinem Gott, bleiben.
Deuteronomium Deu 5 18 14 Denn diese Völker, deren Besitz du übernimmst, hören auf Wolkendeuter und Orakelleser. Für dich aber hat der Herr, dein Gott, es anders bestimmt.
Deuteronomium Deu 5 18 15 Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören.
Deuteronomium Deu 5 18 16 Der Herr wird ihn als Erfüllung von allem erstehen lassen, worum du am Horeb, am Tag der Versammlung, den Herrn, deinen Gott, gebeten hast, als du sagtest: Ich kann die donnernde Stimme des Herrn, meines Gottes, nicht noch einmal hören und dieses große Feuer nicht noch einmal sehen, ohne dass ich sterbe.
Deuteronomium Deu 5 18 17 Damals sagte der Herr zu mir: Was sie von dir verlangen, ist recht.
Deuteronomium Deu 5 18 18 Einen Propheten wie dich will ich ihnen mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage.
Deuteronomium Deu 5 18 19 Einen Mann aber, der nicht auf meine Worte hört, die der Prophet in meinem Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenschaft.
Deuteronomium Deu 5 18 20 Doch ein Prophet, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu verkünden, dessen Verkündigung ich ihm nicht aufgetragen habe, oder der im Namen anderer Götter spricht, ein solcher Prophet soll sterben.
Deuteronomium Deu 5 18 21 Und wenn du denkst: Woran können wir ein Wort erkennen, das der Herr nicht gesprochen hat?,
Deuteronomium Deu 5 18 22 dann sollst du wissen: Wenn ein Prophet im Namen des Herrn spricht und sein Wort sich nicht erfüllt und nicht eintrifft, dann ist es ein Wort, das nicht der Herr gesprochen hat. Der Prophet hat sich nur angemaßt, es zu sprechen. Du sollst dich dadurch nicht aus der Fassung bringen lassen.
Deuteronomium Deu 5 19 1 Wenn der Herr, dein Gott, die Völker, deren Land der Herr, dein Gott, dir geben will, niederstreckt und du ihren Besitz übernimmst und in ihren Städten und Häusern wohnst,
Deuteronomium Deu 5 19 2 sollst du in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, damit du es in Besitz nimmst, drei Städten eine Sonderstellung zuweisen.
Deuteronomium Deu 5 19 3 Du sollst die Wegstrecken berechnen und die Fläche des Landes, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, in drei Teile teilen. Dann kann jeder, der einen Menschen getötet hat, in diese Städte fliehen.
Deuteronomium Deu 5 19 4 Und so lautet die Bestimmung für einen, der jemand getötet hat und dorthin flieht, um am Leben zu bleiben: Wenn er den andern ohne Vorsatz erschlagen hat und nicht schon früher mit ihm verfeindet gewesen ist,
Deuteronomium Deu 5 19 5 zum Beispiel wenn er mit einem andern in den Wald gegangen ist, um Bäume zu fällen, seine Hand mit der Axt ausgeholt hat, um einen Baum umzuhauen, das Eisenblatt sich vom Stiel gelöst und den andern getroffen hat und dieser gestorben ist, dann kann er in eine dieser Städte fliehen, um am Leben zu bleiben.
Deuteronomium Deu 5 19 6 Es darf nicht sein, dass der Weg (zum Heiligtum) zu weit ist, damit nicht der Bluträcher, der aus Rachedurst den, der getötet hat, verfolgt, ihn einholt und tödlich trifft, obwohl kein Recht besteht, ihn zu töten, da er ja mit dem Getöteten nicht schon früher verfeindet war.
Deuteronomium Deu 5 19 7 Deshalb mache ich dir zur Pflicht: Du sollst drei Städten eine Sonderstellung zuweisen.
Deuteronomium Deu 5 19 8 Und wenn der Herr, dein Gott, dein Gebiet vergrößert, wie er es deinen Vätern geschworen hat, und dir das ganze Land, von dem er gesagt hat, er werde es deinen Vätern geben, wirklich gibt,
Deuteronomium Deu 5 19 9 weil du auf dieses ganze Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, achtest und es hältst, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst und dein Leben lang auf seinen Wegen gehst, dann sollst du diese drei Städte um drei weitere vermehren.
Deuteronomium Deu 5 19 10 So soll verhindert werden, dass mitten in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, unschuldiges Blut vergossen wird und Blutschuld über dich kommt.
Deuteronomium Deu 5 19 11 Wenn es sich um einen Mann handelt, der mit einem andern verfeindet war, wenn er ihm auflauerte, ihn überfiel und tödlich traf, sodass er starb, und wenn er in eine dieser Städte floh,
Deuteronomium Deu 5 19 12 dann sollen die Ältesten seiner Stadt ihn von dort holen lassen und in die Gewalt des Bluträchers geben und er soll sterben.
Deuteronomium Deu 5 19 13 Du sollst in dir kein Mitleid mit ihm aufsteigen lassen. Du sollst das Blut des Unschuldigen aus Israel wegschaffen und es wird dir gut gehen.
Deuteronomium Deu 5 19 14 An deinem Erbbesitz, der dir in dem Land zugeteilt werden soll, das der Herr, dein Gott, dir gibt, damit du es in Besitz nimmst, sollst du die Grenzmarkierung zu deinem Nachbarn hin, die die Vorfahren errichtet haben, nicht verrücken.
Deuteronomium Deu 5 19 15 Wenn es um ein Verbrechen oder ein Vergehen geht, darf ein einzelner Belastungszeuge nicht Recht bekommen, welches Vergehen auch immer der Angeklagte begangen hat. Erst auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen darf eine Sache Recht bekommen.
Deuteronomium Deu 5 19 16 Wenn jemand vor Gericht geht und als Zeuge einen andern zu Unrecht der Anstiftung zum Aufruhr bezichtigt,
Deuteronomium Deu 5 19 17 wenn die beiden Parteien mit ihrem Rechtsstreit vor den Herrn hintreten, vor die Priester und Richter, die dann amtieren,
Deuteronomium Deu 5 19 18 wenn die Richter eine genaue Ermittlung anstellen und sich zeigt: Der Mann ist ein falscher Zeuge, er hat seinen Bruder fälschlich bezichtigt,
Deuteronomium Deu 5 19 19 dann sollt ihr mit ihm so verfahren, wie er mit seinem Bruder verfahren wollte. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
Deuteronomium Deu 5 19 20 Die Übrigen sollen davon hören, damit sie sich fürchten und nicht noch einmal ein solches Verbrechen in deiner Mitte begehen.
Deuteronomium Deu 5 19 21 Und du sollst in dir kein Mitleid aufsteigen lassen: Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß.
Deuteronomium Deu 5 20 1 Wenn du zum Kampf gegen deine Feinde ausziehst und Pferde und Wagen und ein Kriegsvolk erblickst, das zahlreicher ist als du, dann sollst du dich nicht vor ihnen fürchten; denn der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat, ist bei dir.
Deuteronomium Deu 5 20 2 Wenn ihr in den Kampf zieht, soll der Priester vortreten, dem Kriegsvolk eine Ansprache halten
Deuteronomium Deu 5 20 3 und zu ihnen sagen: Höre, Israel! Ihr zieht heute in den Kampf gegen eure Feinde. Verliert nicht den Mut! Fürchtet euch nicht, geratet nicht durcheinander und weicht nicht erschreckt zurück, wenn sie angreifen.
Deuteronomium Deu 5 20 4 Denn der Herr, euer Gott, zieht mit euch, um für euch gegen eure Feinde zu kämpfen und euch zu retten.
Deuteronomium Deu 5 20 5 Dann sollen die Listenführer zum Kriegsvolk sagen: Ist unter euch einer, der ein neues Haus gebaut und noch nicht eingeweiht hat? Er trete weg und kehre zu seinem Haus zurück, damit er nicht im Kampfe fällt und ein anderer es einweiht.
Deuteronomium Deu 5 20 6 Ist unter euch einer, der einen Weinberg angelegt und noch nicht die erste Lese gehalten hat? Er trete weg und kehre nach Hause zurück, damit er nicht im Kampfe fällt und ein anderer die erste Lese hält.
Deuteronomium Deu 5 20 7 Ist unter euch einer, der sich mit einer Frau verlobt und sie noch nicht geheiratet hat? Er trete weg und kehre nach Hause zurück, damit er nicht im Kampfe fällt und ein anderer seine Frau heiratet.
Deuteronomium Deu 5 20 8 Außerdem sollen die Listenführer zum Kriegsvolk sagen: Ist unter euch einer, der sich fürchtet und keinen Mut hat? Er trete weg und kehre nach Hause zurück, damit nicht auch noch seinen Brüdern der Mut genommen wird.
Deuteronomium Deu 5 20 9 Und wenn die Listenführer damit zu Ende sind, dies dem Kriegsvolk zu sagen, sollen sie Truppenführer ernennen und ihnen das Kommando über das Kriegsvolk übertragen.
Deuteronomium Deu 5 20 10 Wenn du vor eine Stadt ziehst, um sie anzugreifen, dann sollst du ihr zunächst eine friedliche Einigung vorschlagen.
Deuteronomium Deu 5 20 11 Nimmt sie die friedliche Einigung an und öffnet dir die Tore, dann soll die gesamte Bevölkerung, die du dort vorfindest, zum Frondienst verpflichtet und dir untertan sein.
Deuteronomium Deu 5 20 12 Lehnt sie eine friedliche Einigung mit dir ab und will sich mit dir im Kampf messen, dann darfst du sie belagern.
Deuteronomium Deu 5 20 13 Wenn der Herr, dein Gott, sie in deine Gewalt gibt, sollst du alle männlichen Personen mit scharfem Schwert erschlagen.
Deuteronomium Deu 5 20 14 Die Frauen aber, die Kinder und Greise, das Vieh und alles, was sich sonst in der Stadt befindet, alles, was sich darin plündern lässt, darfst du dir als Beute nehmen. Was du bei deinen Feinden geplündert hast, darfst du verzehren; denn der Herr, dein Gott, hat es dir geschenkt.
Deuteronomium Deu 5 20 15 So sollst du mit allen Städten verfahren, die sehr weit von dir entfernt liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören.
Deuteronomium Deu 5 20 16 Aus den Städten dieser Völker jedoch, die der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, darfst du nichts, was Atem hat, am Leben lassen.
Deuteronomium Deu 5 20 17 Vielmehr sollst du die Hetiter und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, Hiwiter und Jebusiter der Vernichtung weihen, so wie es der Herr, dein Gott, dir zur Pflicht gemacht hat,
Deuteronomium Deu 5 20 18 damit sie euch nicht lehren, alle Gräuel nachzuahmen, die sie begingen, wenn sie ihren Göttern dienten, und ihr nicht gegen den Herrn, euren Gott, sündigt.
Deuteronomium Deu 5 20 19 Wenn du eine Stadt längere Zeit hindurch belagerst, um sie anzugreifen und zu erobern, dann sollst du ihrem Baumbestand keinen Schaden zufügen, indem du die Axt daran legst. Du darfst von den Bäumen essen, sie aber nicht fällen mit dem Gedanken, die Bäume auf dem Feld seien der Mensch selbst, sodass sie von dir belagert werden müssten.
Deuteronomium Deu 5 20 20 Nur den Bäumen, von denen du weißt, dass sie keine Fruchtbäume sind, darfst du Schaden zufügen. Du darfst sie fällen und daraus Belagerungswerk bauen gegen die Stadt, die gegen dich kämpfen will, bis sie schließlich fällt.
Deuteronomium Deu 5 21 1 Wenn in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, damit du es in Besitz nimmst, einer auf freiem Feld ermordet aufgefunden wird und man nicht weiß, wer ihn erschlagen hat,
Deuteronomium Deu 5 21 2 dann sollen deine Ältesten und Richter hinausgehen und feststellen, wie weit die Städte ringsum von dem Ermordeten entfernt sind.
Deuteronomium Deu 5 21 3 Wenn feststeht, welche Stadt dem Ermordeten am nächsten liegt, sollen die Ältesten dieser Stadt eine junge Kuh aussuchen, die noch nicht zur Arbeit verwendet worden ist, das heißt, die noch nicht unter dem Joch gegangen ist.
Deuteronomium Deu 5 21 4 Die Ältesten dieser Stadt sollen die Kuh in ein ausgetrocknetes Bachtal bringen, wo weder geackert noch gesät wird. Dort sollen sie im Bachbett der Kuh das Genick brechen.
Deuteronomium Deu 5 21 5 Dann sollen die Priester, die Nachkommen Levis, herantreten; denn sie hat der Herr, dein Gott, dazu ausgewählt, vor ihm Dienst zu tun und im Namen des Herrn den Segen zu sprechen. Nach ihrem Spruch soll jeder Rechtsstreit und jeder Fall von Körperverletzung entschieden werden.
Deuteronomium Deu 5 21 6 Alle Ältesten dieser Stadt sollen, weil sie dem Ermordeten am nächsten sind, über der Kuh, der im Bachbett das Genick gebrochen wurde, ihre Hände waschen.
Deuteronomium Deu 5 21 7 Sie sollen feierlich sagen: Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen und unsere Augen haben nichts gesehen.
Deuteronomium Deu 5 21 8 Deck es zu, zum Schutz deines Volkes Israel, das du freigekauft hast, Herr, und lass kein unschuldig vergossenes Blut in der Mitte deines Volkes Israel bleiben. Dann ist das Blut zu ihrem Schutz zugedeckt.
Deuteronomium Deu 5 21 9 Du wirst das unschuldig vergossene Blut aus deiner Mitte wegschaffen können, wenn du tust, was in den Augen des Herrn richtig ist.
Deuteronomium Deu 5 21 10 Wenn du zum Kampf gegen deine Feinde ausziehst und der Herr, dein Gott, sie alle in deine Gewalt gibt, wenn du dabei Gefangene machst
Deuteronomium Deu 5 21 11 und unter den Gefangenen eine Frau von schöner Gestalt erblickst, wenn sie dein Herz gewinnt und du sie heiraten möchtest,
Deuteronomium Deu 5 21 12 dann sollst du sie in dein Haus bringen und sie soll sich den Kopf scheren, ihre Nägel kürzen
Deuteronomium Deu 5 21 13 und die Gefangenenkleidung ablegen. Sie soll in deinem Haus wohnen und einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter beweinen. Danach darfst du mit ihr Verkehr haben, du darfst ihr Mann werden und sie deine Frau.
Deuteronomium Deu 5 21 14 Wenn sie dir aber nicht mehr gefällt, darfst du sie entlassen, und sie darf tun, was sie will. Auf keinen Fall darfst du sie für Silber verkaufen. Auch darfst du sie nicht als Sklavin kennzeichnen. Denn du hast sie dir gefügig gemacht.
Deuteronomium Deu 5 21 15 Wenn ein Mann zwei Frauen hat, eine, die er liebt, und eine, die er nicht liebt, und wenn beide ihm Söhne gebären, die geliebte wie die ungeliebte, und der erstgeborene Sohn von der ungeliebten stammt,
Deuteronomium Deu 5 21 16 dann darf er, wenn er sein Erbe unter seine Söhne verteilt, den Sohn der geliebten Frau nicht als Erstgeborenen behandeln und damit gegen das Recht des wirklichen Erstgeborenen, des Sohnes der ungeliebten Frau, verstoßen.
Deuteronomium Deu 5 21 17 Vielmehr soll er den Erstgeborenen, den Sohn der Ungeliebten, anerkennen, indem er ihm von allem, was er besitzt, den doppelten Anteil gibt. Ihn hat er zuerst gezeugt, er besitzt das Erstgeborenenrecht.
Deuteronomium Deu 5 21 18 Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn hat, der nicht auf die Stimme seines Vaters und seiner Mutter hört, und wenn sie ihn züchtigen und er trotzdem nicht auf sie hört,
Deuteronomium Deu 5 21 19 dann sollen Vater und Mutter ihn packen, vor die Ältesten der Stadt und die Torversammlung des Ortes führen
Deuteronomium Deu 5 21 20 und zu den Ältesten der Stadt sagen: Unser Sohn hier ist störrisch und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Verschwender und Trinker.
Deuteronomium Deu 5 21 21 Dann sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen und er soll sterben. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Ganz Israel soll davon hören, damit sie sich fürchten.
Deuteronomium Deu 5 21 22 Wenn jemand ein Verbrechen begangen hat, auf das die Todesstrafe steht, wenn er hingerichtet wird und du den Toten an einen Pfahl hängst,
Deuteronomium Deu 5 21 23 dann soll die Leiche nicht über Nacht am Pfahl hängen bleiben, sondern du sollst ihn noch am gleichen Tag begraben; denn ein Gehenkter ist ein von Gott Verfluchter. Du sollst das Land nicht unrein werden lassen, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt.
Deuteronomium Deu 5 22 1 Du sollst nicht untätig zusehen, wie ein Stier oder ein Lamm deines Bruders sich verläuft. Du sollst dann nicht so tun, als gingen sie dich nichts an, sondern sie deinem Bruder zurückbringen.
Deuteronomium Deu 5 22 2 Wenn dein Bruder nicht in der Nähe wohnt oder wenn du ihn nicht kennst, sollst du das Tier in deinen Stall tun und es soll dir zur Verfügung stehen, bis dein Bruder es sucht und du es ihm zurückgeben kannst.
Deuteronomium Deu 5 22 3 Ebenso sollst du es mit einem Esel halten, ebenso mit einem Gewand, ebenso mit allem anderen, was dein Bruder verloren hat: was er verloren hat und was du findest. Du kannst gar nicht so tun, als ginge dich das nichts an.
Deuteronomium Deu 5 22 4 Du sollst nicht untätig zusehen, wie ein Esel oder ein Ochse deines Bruders auf dem Weg zusammenbricht. Du sollst dann nicht so tun, als gingen sie dich nichts an, sondern ihm helfen, sie wieder aufzurichten.
Deuteronomium Deu 5 22 5 Eine Frau soll nicht die Ausrüstung eines Mannes tragen und ein Mann soll kein Frauenkleid anziehen; denn jeder, der das tut, ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.
Deuteronomium Deu 5 22 6 Wenn du unterwegs auf einem Baum oder auf der Erde zufällig ein Vogelnest mit Jungen oder mit Eiern darin findest und die Mutter auf den Jungen oder auf den Eiern sitzt, sollst du die Mutter nicht zusammen mit den Jungen herausnehmen.
Deuteronomium Deu 5 22 7 Sondern du sollst die Mutter fliegen lassen und nur die Jungen nehmen, damit es dir gut geht und du lange lebst.
Deuteronomium Deu 5 22 8 Wenn du ein neues Haus baust, sollst du um die Dachterrasse eine Brüstung ziehen. Du sollst nicht dadurch, dass jemand herunterfällt, Blutschuld auf dein Haus legen.
Deuteronomium Deu 5 22 9 Du sollst in deinem Weinberg keine anderen Pflanzen anbauen, sonst verfällt das Ganze dem Heiligtum, sowohl was du zusätzlich angebaut hast als auch was der Weinberg trägt.
Deuteronomium Deu 5 22 10 Du sollst nicht Ochse und Esel zusammen vor den Pflug spannen.
Deuteronomium Deu 5 22 11 Du sollst für deine Kleidung kein Mischgewebe aus Wolle und Flachs verwenden.
Deuteronomium Deu 5 22 12 Du sollst an den vier Zipfeln des Überwurfs, den du trägst, Quasten anbringen.
Deuteronomium Deu 5 22 13 Wenn ein Mann eine Frau geheiratet und mit ihr Verkehr gehabt hat, sie aber später nicht mehr liebt
Deuteronomium Deu 5 22 14 und ihr Anrüchiges vorwirft, sie in Verruf bringt und behauptet: Diese Frau habe ich geheiratet, aber als ich mich ihr näherte, entdeckte ich, dass sie nicht mehr unberührt war!,
Deuteronomium Deu 5 22 15 wenn Vater und Mutter des Mädchens dann das Beweisstück ihrer Unberührtheit holen und zu den Ältesten der Stadt ans Tor bringen
Deuteronomium Deu 5 22 16 und der Vater des Mädchens den Ältesten erklärt: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur Frau gegeben, aber er liebt sie nicht mehr,
Deuteronomium Deu 5 22 17 ja er wirft ihr jetzt Anrüchiges vor, indem er sagt: Ich habe entdeckt, dass deine Tochter nicht mehr unberührt war!; aber hier ist das Beweisstück für die Unberührtheit meiner Tochter!, und wenn sie das Gewand (aus der Hochzeitsnacht) vor den Ältesten der Stadt ausbreiten,
Deuteronomium Deu 5 22 18 dann sollen die Ältesten dieser Stadt den Mann packen und züchtigen lassen.
Deuteronomium Deu 5 22 19 Sie sollen ihm eine Geldbuße von hundert Silberschekel auferlegen und sie dem Vater des Mädchens übergeben, weil der Mann eine unberührte Israelitin in Verruf gebracht hat. Sie soll seine Frau bleiben. Er darf sie niemals entlassen.
Deuteronomium Deu 5 22 20 Wenn der Vorwurf aber zutrifft, wenn sich keine Beweisstücke für die Unberührtheit des Mädchens beibringen lassen,
Deuteronomium Deu 5 22 21 soll man das Mädchen hinausführen und vor die Tür ihres Vaterhauses bringen. Dann sollen die Männer ihrer Stadt sie steinigen und sie soll sterben; denn sie hat eine Schandtat in Israel begangen, indem sie in ihrem Vaterhaus Unzucht trieb. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
Deuteronomium Deu 5 22 22 Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er bei einer verheirateten Frau liegt, dann sollen beide sterben, der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. Du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.
Deuteronomium Deu 5 22 23 Wenn ein unberührtes Mädchen mit einem Mann verlobt ist und ein anderer Mann ihr in der Stadt begegnet und sich mit ihr hinlegt,
Deuteronomium Deu 5 22 24 dann sollt ihr beide zum Tor dieser Stadt führen. Ihr sollt sie steinigen und sie sollen sterben, das Mädchen, weil es in der Stadt nicht um Hilfe geschrien hat, und der Mann, weil er sich die Frau eines andern gefügig gemacht hat. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
Deuteronomium Deu 5 22 25 Wenn der Mann dem verlobten Mädchen aber auf freiem Feld begegnet, sie fest hält und sich mit ihr hinlegt, dann soll nur der Mann sterben, der bei ihr gelegen hat,
Deuteronomium Deu 5 22 26 dem Mädchen aber sollst du nichts tun. Bei dem Mädchen handelt es sich nicht um ein Verbrechen, auf das der Tod steht; denn dieser Fall ist so zu beurteilen, wie wenn ein Mann einen andern überfällt und ihn tötet.
Deuteronomium Deu 5 22 27 Auf freiem Feld ist er ihr begegnet, das verlobte Mädchen mag um Hilfe geschrien haben, aber es ist kein Helfer da gewesen.
Deuteronomium Deu 5 22 28 Wenn ein Mann einem unberührten Mädchen, das noch nicht verlobt ist, begegnet, sie packt und sich mit ihr hinlegt und sie ertappt werden,
Deuteronomium Deu 5 22 29 soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Silberschekel zahlen und sie soll seine Frau werden, weil er sie sich gefügig gemacht hat. Er darf sie niemals entlassen.
Deuteronomium Deu 5 23 1 Ein Mann darf eine Frau seines Vaters nicht heiraten; denn er darf das Bett seines Vaters nicht aufdecken.
Deuteronomium Deu 5 23 2 In die Versammlung des Herrn darf keiner aufgenommen werden, dessen Hoden zerquetscht sind oder dessen Glied verstümmelt ist.
Deuteronomium Deu 5 23 3 In die Versammlung des Herrn darf kein Bastard aufgenommen werden; auch in der zehnten Generation dürfen seine Nachkommen nicht in die Versammlung des Herrn aufgenommen werden.
Deuteronomium Deu 5 23 4 In die Versammlung des Herrn darf kein Ammoniter oder Moabiter aufgenommen werden, auch nicht in der zehnten Generation. Niemals dürfen ihre Nachkommen in die Versammlung des Herrn aufgenommen werden;
Deuteronomium Deu 5 23 5 denn sie sind euch nicht mit Brot und Wasser auf dem Weg entgegengegangen, als ihr aus Ägypten zogt, und Moab hat Bileam, den Sohn Beors, aus Petor in Mesopotamien gedungen und gegen dich ausgesandt, damit er dich verfluchte -
Deuteronomium Deu 5 23 6 doch der Herr, dein Gott, hat sich geweigert, Bileam zu erhören, und der Herr, dein Gott, hat für dich den Fluch in Segen verwandelt; denn der Herr, dein Gott, liebt dich.
Deuteronomium Deu 5 23 7 Du sollst dich nie und nimmer um einen Friedens- und Freundschaftsvertrag mit ihnen bemühen.
Deuteronomium Deu 5 23 8 Der Edomiter dagegen soll dir kein Gräuel sein; denn er ist dein Bruder. Der Ägypter soll dir kein Gräuel sein; denn du hast als Fremder in seinem Land gewohnt.
Deuteronomium Deu 5 23 9 In der dritten Generation dürfen ihre leiblichen Nachkommen in die Versammlung des Herrn aufgenommen werden.
Deuteronomium Deu 5 23 10 Wenn du ins Feld ziehst und gegenüber deinen Feinden das Lager aufschlägst, sollst du dich vor jeder Unsauberkeit hüten.
Deuteronomium Deu 5 23 11 Wenn jemand unter dir ist, der nicht mehr rein ist, weil nachts etwas geschah, soll er in das Vorgelände des Lagers gehen und das Lager nicht betreten.
Deuteronomium Deu 5 23 12 Wenn der Abend kommt, soll er sich mit Wasser waschen, und wenn die Sonne untergeht, darf er in das Lager zurückkehren.
Deuteronomium Deu 5 23 13 Du sollst im Vorgelände des Lagers eine Ecke haben, wo du austreten kannst.
Deuteronomium Deu 5 23 14 In deinem Gepäck sollst du eine Schaufel haben, und wenn du dich draußen hinhocken willst, dann grab damit ein Loch und nachher deck deine Notdurft wieder zu!
Deuteronomium Deu 5 23 15 Denn der Herr, dein Gott, hält sich in der Mitte deines Lagers auf, um dich der Gefahr zu entreißen und dir deine Feinde auszuliefern. Dein Lager soll heilig sein, damit er bei dir nichts Anstößiges sieht und sich nicht von dir abwendet.
Deuteronomium Deu 5 23 16 Du sollst einen fremden Untertan, der vor seinem Herrn bei dir Schutz sucht, seinem Herrn nicht ausliefern.
Deuteronomium Deu 5 23 17 Bei dir soll er wohnen dürfen, in deiner Mitte, in einem Ort, den er sich in einem deiner Stadtbereiche auswählt, wo es ihm gefällt. Du sollst ihn nicht ausbeuten.
Deuteronomium Deu 5 23 18 Unter den Frauen Israels soll es keine sakrale Prostitution geben, und unter den Männern Israels soll es keine sakrale Prostitution geben.
Deuteronomium Deu 5 23 19 Du sollst weder Dirnenlohn noch Hundegeld in den Tempel des Herrn, deines Gottes, bringen. Kein Gelübde kann dazu verpflichten; denn auch diese beiden Dinge sind dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.
Deuteronomium Deu 5 23 20 Du darfst von deinem Bruder keine Zinsen nehmen: weder Zinsen für Geld noch Zinsen für Getreide noch Zinsen für sonst etwas, wofür man Zinsen nimmt.
Deuteronomium Deu 5 23 21 Von einem Ausländer darfst du Zinsen nehmen, von deinem Bruder darfst du keine Zinsen nehmen, damit der Herr, dein Gott, dich segnet in allem, was deine Hände schaffen, in dem Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen.
Deuteronomium Deu 5 23 22 Wenn du vor dem Herrn, deinem Gott, ein Gelübde machst, sollst du nicht zögern, es zu erfüllen; sonst wird es der Herr, dein Gott, von dir einfordern und die Strafe für diese Sünde wird über dich kommen.
Deuteronomium Deu 5 23 23 Wenn du davon absiehst, Gelübde zu machen, wird auch die Strafe für diese Sünde nicht über dich kommen.
Deuteronomium Deu 5 23 24 Was deinem Mund entfahren ist, darauf sollst du auch achten und du sollst es halten, da du dem Herrn, deinem Gott, ja aus freien Stücken gelobt hast, was dein Mund genannt hat.
Deuteronomium Deu 5 23 25 Wenn du in den Weinberg eines andern kommst, darfst du so viel Trauben essen, wie du magst, bis du satt bist, nur darfst du nichts in ein Gefäß tun.
Deuteronomium Deu 5 23 26 Wenn du durch das Kornfeld eines andern kommst, darfst du mit der Hand Ähren abreißen, aber die Sichel darfst du auf dem Kornfeld eines andern nicht schwingen.
Deuteronomium Deu 5 24 1 Wenn ein Mann eine Frau geheiratet hat und ihr Ehemann geworden ist, sie ihm dann aber nicht gefällt, weil er an ihr etwas Anstößiges entdeckt, wenn er ihr dann eine Scheidungsurkunde ausstellt, sie ihr übergibt und sie aus seinem Haus fortschickt,
Deuteronomium Deu 5 24 2 wenn sie sein Haus dann verlässt, hingeht und die Frau eines anderen Mannes wird,
Deuteronomium Deu 5 24 3 wenn auch der andere Mann sie nicht mehr liebt, ihr eine Scheidungsurkunde ausstellt, sie ihr übergibt und sie aus seinem Haus fortschickt, oder wenn der andere Mann, der sie geheiratet hat, stirbt,
Deuteronomium Deu 5 24 4 dann darf sie ihr erster Mann, der sie fortgeschickt hat, nicht wieder heiraten, sodass sie wieder seine Frau würde, nachdem sie für ihn unberührbar geworden ist. Das wäre dem Herrn ein Gräuel. Du sollst das Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, nicht der Sünde verfallen lassen.
Deuteronomium Deu 5 24 5 Wenn ein Mann neu vermählt ist, muss er nicht mit dem Heer ausrücken. Man soll auch keine andere Leistung von ihm verlangen. Ein Jahr lang darf er frei von Verpflichtungen zu Hause bleiben und die Frau, die er geheiratet hat, erfreuen.
Deuteronomium Deu 5 24 6 Man darf nicht die Handmühle oder den oberen Mühlstein als Pfand nehmen; denn dann nimmt man das Leben selbst als Pfand.
Deuteronomium Deu 5 24 7 Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er einen seiner Brüder, einen Israeliten, entführt, ihn als Sklaven kennzeichnet und verkauft, dann soll dieser Entführer sterben. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
Deuteronomium Deu 5 24 8 Nimm dich in Acht, wenn Aussatz als Seuche auftritt. Achte genau auf alles, wozu euch die levitischen Priester anweisen, und haltet es! So wie ich es ihnen aufgetragen habe, sollt ihr darauf achten und es halten.
Deuteronomium Deu 5 24 9 Denkt an das, was der Herr, dein Gott, als ihr aus Ägypten zogt, unterwegs mit Mirjam getan hat.
Deuteronomium Deu 5 24 10 Wenn du einem andern irgendein Darlehen gibst, sollst du, um das Pfand zu holen, nicht sein Haus betreten.
Deuteronomium Deu 5 24 11 Du sollst draußen stehen bleiben und der Mann, dem du das Darlehen gibst, soll dir ein Pfand nach draußen bringen.
Deuteronomium Deu 5 24 12 Wenn er in Not ist, sollst du sein Pfand nicht über Nacht behalten.
Deuteronomium Deu 5 24 13 Bei Sonnenuntergang sollst du ihm sein Pfand zurückgeben. Dann kann er in seinem Mantel schlafen, er wird dich segnen und du wirst vor dem Herrn, deinem Gott, im Recht sein.
Deuteronomium Deu 5 24 14 Du sollst den Lohn eines Notleidenden und Armen unter deinen Brüdern oder unter den Fremden, die in deinem Land innerhalb deiner Stadtbereiche wohnen, nicht zurückhalten.
Deuteronomium Deu 5 24 15 An dem Tag, an dem er arbeitet, sollst du ihm auch seinen Lohn geben. Die Sonne soll darüber nicht untergehen; denn er ist in Not und lechzt danach. Dann wird er nicht den Herrn gegen dich anrufen und es wird keine Strafe für eine Sünde über dich kommen.
Deuteronomium Deu 5 24 16 Väter sollen nicht für ihre Söhne und Söhne nicht für ihre Väter mit dem Tod bestraft werden. Jeder soll nur für sein eigenes Verbrechen mit dem Tod bestraft werden.
Deuteronomium Deu 5 24 17 Du sollst das Recht von Fremden, die Waisen sind, nicht beugen; du sollst das Kleid einer Witwe nicht als Pfand nehmen.
Deuteronomium Deu 5 24 18 Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat dich der Herr, dein Gott, dort freigekauft. Darum mache ich es dir zur Pflicht, diese Bestimmung einzuhalten.
Deuteronomium Deu 5 24 19 Wenn du dein Feld aberntest und eine Garbe auf dem Feld vergisst, sollst du nicht umkehren, um sie zu holen. Sie soll den Fremden, Waisen und Witwen gehören, damit der Herr, dein Gott, dich bei jeder Arbeit deiner Hände segnet.
Deuteronomium Deu 5 24 20 Wenn du einen Ölbaum abgeklopft hast, sollst du nicht auch noch die Zweige absuchen. Was noch hängt, soll den Fremden, Waisen und Witwen gehören.
Deuteronomium Deu 5 24 21 Wenn du in deinem Weinberg die Trauben geerntet hast, sollst du keine Nachlese halten. Sie soll den Fremden, Waisen und Witwen gehören.
Deuteronomium Deu 5 24 22 Denk daran: Du bist in Ägypten Sklave gewesen. Darum mache ich es dir zur Pflicht, diese Bestimmung einzuhalten.
Deuteronomium Deu 5 25 1 Wenn zwei Männer eine Auseinandersetzung haben, vor Gericht gehen und man zwischen ihnen die Entscheidung fällt, indem man dem Recht gibt, der im Recht ist, und den schuldig spricht, der schuldig ist,
Deuteronomium Deu 5 25 2 dann soll der Richter, falls der Schuldige zu einer Prügelstrafe verurteilt wurde, anordnen, dass er sich hinlegt und in seiner Gegenwart eine bestimmte Anzahl von Schlägen erhält, wie es seiner Schuld entspricht.
Deuteronomium Deu 5 25 3 Vierzig Schläge darf er ihm geben lassen, mehr nicht. Sonst könnte dein Bruder, wenn man ihm darüber hinaus noch viele Schläge gibt, in deinen Augen entehrt werden.
Deuteronomium Deu 5 25 4 Du sollst dem Ochsen zum Dreschen keinen Maulkorb anlegen.
Deuteronomium Deu 5 25 5 Wenn zwei Brüder zusammen wohnen und der eine von ihnen stirbt und keinen Sohn hat, soll die Frau des Verstorbenen nicht die Frau eines fremden Mannes außerhalb der Familie werden. Ihr Schwager soll sich ihrer annehmen, sie heiraten und die Schwagerehe mit ihr vollziehen.
Deuteronomium Deu 5 25 6 Der erste Sohn, den sie gebiert, soll den Namen des verstorbenen Bruders weiterführen. So soll dessen Name in Israel nicht erlöschen.
Deuteronomium Deu 5 25 7 Wenn der Mann aber seine Schwägerin nicht heiraten will und seine Schwägerin zu den Ältesten ans Tor hinaufgeht und sagt: Mein Schwager will dem Namen seines Bruders in Israel keinen Bestand sichern und hat es deshalb abgelehnt, mit mir die Schwagerehe einzugehen!,
Deuteronomium Deu 5 25 8 wenn die Ältesten seiner Stadt ihn dann vorladen und zur Rede stellen, er aber bei seiner Haltung bleibt und erklärt: Ich will sie nicht heiraten!,
Deuteronomium Deu 5 25 9 dann soll seine Schwägerin vor den Augen der Ältesten zu ihm hintreten, ihm den Schuh vom Fuß ziehen, ihm ins Gesicht spucken und ausrufen: So behandelt man einen, der seinem Bruder das Haus nicht baut.
Deuteronomium Deu 5 25 10 Ihm soll man in Israel den Namen geben: Barfüßerhaus.
Deuteronomium Deu 5 25 11 Wenn zwei Männer, ein Mann und sein Bruder, miteinander raufen und die Frau des einen hinzukommt, um ihren Mann aus der Gewalt des andern, der auf ihn einschlägt, zu befreien, und wenn sie die Hand ausstreckt und dessen Schamteile ergreift,
Deuteronomium Deu 5 25 12 dann sollst du ihr die Hand abhacken. Du sollst in dir kein Mitleid aufsteigen lassen.
Deuteronomium Deu 5 25 13 Du sollst in deinem Beutel nicht zwei verschiedene Gewichte haben, ein größeres und ein kleineres.
Deuteronomium Deu 5 25 14 Du sollst in deinem Haus nicht zwei verschiedene Efa haben, ein größeres und ein kleineres.
Deuteronomium Deu 5 25 15 Volle und richtige Gewichte sollst du haben, volle und richtige Hohlmaße sollst du haben, damit du lange in dem Land lebst, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
Deuteronomium Deu 5 25 16 Denn alle, die so etwas tun, alle Betrüger, sind dem Herrn ein Gräuel.
Deuteronomium Deu 5 25 17 Denk daran, was Amalek dir unterwegs angetan hat, als ihr aus Ägypten zogt:
Deuteronomium Deu 5 25 18 wie er unterwegs auf dich stieß und, als du müde und matt warst, ohne jede Gottesfurcht alle erschöpften Nachzügler von hinten niedermachte.
Deuteronomium Deu 5 25 19 Wenn der Herr, dein Gott, dir von allen deinen Feinden ringsum Ruhe verschafft hat in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, damit du es in Besitz nimmst, dann lösche die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel aus! Du sollst nicht vergessen.
Deuteronomium Deu 5 26 1 Wenn du in das Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, hineinziehst, es in Besitz nimmst und darin wohnst,
Deuteronomium Deu 5 26 2 dann sollst du von den ersten Erträgen aller Feldfrüchte, die du in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, eingebracht hast, etwas nehmen und in einen Korb legen. Dann sollst du zu der Stätte ziehen, die der Herr, dein Gott, auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen lässt.
Deuteronomium Deu 5 26 3 Du sollst vor den Priester treten, der dann amtiert, und sollst zu ihm sagen: Heute bestätige ich vor dem Herrn, deinem Gott, dass ich in das Land gekommen bin, von dem ich weiß: Er hat unseren Vätern geschworen, es uns zu geben.
Deuteronomium Deu 5 26 4 Dann soll der Priester den Korb aus deiner Hand entgegennehmen und ihn vor den Altar des Herrn, deines Gottes, stellen.
Deuteronomium Deu 5 26 5 Du aber sollst vor dem Herrn, deinem Gott, folgendes Bekenntnis ablegen: Mein Vater war ein heimatloser Aramäer. Er zog nach Ägypten, lebte dort als Fremder mit wenigen Leuten und wurde dort zu einem großen, mächtigen und zahlreichen Volk.
Deuteronomium Deu 5 26 6 Die Ägypter behandelten uns schlecht, machten uns rechtlos und legten uns harte Fronarbeit auf.
Deuteronomium Deu 5 26 7 Wir schrien zum Herrn, dem Gott unserer Väter, und der Herr hörte unser Schreien und sah unsere Rechtlosigkeit, unsere Arbeitslast und unsere Bedrängnis.
Deuteronomium Deu 5 26 8 Der Herr führte uns mit starker Hand und hoch erhobenem Arm, unter großem Schrecken, unter Zeichen und Wundern aus Ägypten,
Deuteronomium Deu 5 26 9 er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
Deuteronomium Deu 5 26 10 Und siehe, nun bringe ich hier die ersten Erträge von den Früchten des Landes, das du mir gegeben hast, Herr. Wenn du den Korb vor den Herrn, deinen Gott, gestellt hast, sollst du dich vor dem Herrn, deinem Gott, niederwerfen.
Deuteronomium Deu 5 26 11 Dann sollst du fröhlich sein und dich freuen über alles Gute, das der Herr, dein Gott, dir und deiner Familie gegeben hat: du, die Leviten und die Fremden in deiner Mitte.
Deuteronomium Deu 5 26 12 Wenn du im dritten Jahr, dem Zehntjahr, alle Zehntanteile von deiner Ernte vollständig ausgesondert und für die Leviten, Fremden, Waisen und Witwen abgeliefert hast und sie davon in deinen Stadtbereichen essen und satt werden,
Deuteronomium Deu 5 26 13 dann sollst du vor dem Herrn, deinem Gott, sagen: Ich habe alle heiligen Abgaben aus meinem Haus geschafft. Ich habe sie für die Leviten und die Fremden, für die Waisen und die Witwen gegeben, genau nach deinem Gebot, auf das du mich verpflichtet hast. Ich habe dein Gebot nicht übertreten und habe es nicht vergessen.
Deuteronomium Deu 5 26 14 Ich habe in der Trauerzeit nicht davon gegessen. Ich habe nichts davon weggeschafft, als ich unrein war. Ich habe nichts davon einem Toten gespendet. Ich habe auf die Stimme des Herrn, meines Gottes, gehört. Ich habe alles so gehalten, wie du es mir zur Pflicht gemacht hast.
Deuteronomium Deu 5 26 15 Blick von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, herab, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben hast, wie du es unseren Vätern geschworen hattest, das Land, wo Milch und Honig fließen.
Deuteronomium Deu 5 26 16 Heute, an diesem Tag, verpflichtet dich der Herr, dein Gott, diese Gesetze und die Rechtsvorschriften zu halten. Du sollst auf sie achten und sie halten mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele.
Deuteronomium Deu 5 26 17 Heute hast du der Erklärung des Herrn zugestimmt. Er hat dir erklärt: Er will dein Gott werden und du sollst auf seinen Wegen gehen, auf seine Gesetze, Gebote und Rechtsvorschriften achten und auf seine Stimme hören.
Deuteronomium Deu 5 26 18 Und der Herr hat heute deiner Erklärung zugestimmt. Du hast ihm erklärt: Du möchtest das Volk werden, das ihm persönlich gehört, wie er es dir zugesagt hat. Du willst auf alle seine Gebote achten;
Deuteronomium Deu 5 26 19 er soll dich über alle Völker, die er geschaffen hat, erheben - zum Lob, zum Ruhm, zur Zierde -; und du möchtest ein Volk werden, das ihm, dem Herrn, deinem Gott, heilig ist, wie er es zugesagt hat.
Deuteronomium Deu 5 27 Deu 27:2 [1] Mose und die Ältesten Israels befahlen dem Volk: Achtet auf das ganze Gebot, auf das ich euch heute verpflichte.
Deuteronomium Deu 5 27 3 und alle Worte dieser Weisung darauf schreiben, wenn du hinüberziehst, um in das Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, das Land, wo Milch und Honig fließen, hineinzuziehen, wie der Herr, der Gott deiner Väter, es dir zugesagt hat.
Deuteronomium Deu 5 27 4 Wenn ihr über den Jordan zieht, sollt ihr diese Steine, die zu errichten ich euch heute befehle, auf dem Berg Garizim aufrichten. Mit Kalk sollst du sie bestreichen.
Deuteronomium Deu 5 27 5 Dort sollst du dem Herrn, deinem Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen. Du darfst nicht mit Eisenwerkzeug daran arbeiten.
Deuteronomium Deu 5 27 6 Aus unbehauenen Steinen sollst du den Altar des Herrn, deines Gottes, bauen und auf ihm sollst du Brandopfertiere für den Herrn, deinen Gott, verbrennen.
Deuteronomium Deu 5 27 7 Dort sollst du Heilsopfertiere schlachten und verzehren und vor dem Herrn, deinem Gott, fröhlich sein.
Deuteronomium Deu 5 27 8 Und auf die Steine sollst du in schöner Schrift alle Worte dieser Weisung schreiben.
Deuteronomium Deu 5 27 9 Mose und die levitischen Priester sagten zu ganz Israel: Sei still und höre, Israel: Heute, an diesem Tag, bist du das Volk des Herrn, deines Gottes, geworden.
Deuteronomium Deu 5 27 10 Du sollst auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hören und seine Gebote und Gesetze halten, auf die ich dich heute verpflichte.
Deuteronomium Deu 5 27 11 Am gleichen Tag befahl Mose dem Volk:
Deuteronomium Deu 5 27 12 Folgende Stämme sollen sich auf dem Berg Garizim aufstellen, um das Volk zu segnen, wenn ihr den Jordan überschritten habt: Simeon, Levi, Juda, Issachar, Josef und Benjamin.
Deuteronomium Deu 5 27 13 Folgende Stämme sollen sich am Berg Ebal aufstellen, um den Fluch zu sprechen: Ruben, Gad, Ascher, Sebulon, Dan und Naftali.
Deuteronomium Deu 5 27 14 Die Leviten sollen über alle Männer Israels mit lauter Stimme ausrufen:
Deuteronomium Deu 5 27 15 Verflucht ist der Mann, der ein Gottesbildnis, das dem Herrn ein Gräuel ist, ein Künstlermachwerk, schnitzt oder gießt und es heimlich aufstellt. Und das ganze Volk soll ausrufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 16 Verflucht, wer Vater oder Mutter schmäht. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 17 Verflucht, wer den Grenzstein seines Nachbarn verrückt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 18 Verflucht, wer einem Blinden den falschen Weg weist. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 19 Verflucht, wer das Recht der Fremden, die Waisen sind, und das der Witwen beugt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 20 Verflucht, wer sich mit der Frau seines Vaters hinlegt, denn er deckt das Bett seines Vaters auf. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 21 Verflucht, wer sich mit irgendeinem Tier hinlegt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 22 Verflucht, wer sich mit seiner Schwester hinlegt, mit der Tochter seines Vaters oder mit der Tochter seiner Mutter. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 23 Verflucht, wer sich mit seiner Schwiegermutter hinlegt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 24 Verflucht, wer einen andern heimlich erschlägt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 25 Verflucht, wer sich bestechen lässt, einen unschuldigen Menschen zu töten. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 27 26 Verflucht, wer nicht die Worte dieser Weisung stützt, indem er sie hält. Und das ganze Volk soll rufen: Amen.
Deuteronomium Deu 5 28 1 Wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, indem du auf alle seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achtest und sie hältst, wird dich der Herr, dein Gott, über alle Völker der Erde erheben.
Deuteronomium Deu 5 28 2 Alle diese Segnungen werden über dich kommen und dich erreichen, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst:
Deuteronomium Deu 5 28 3 Gesegnet bist du in der Stadt, gesegnet bist du auf dem Land.
Deuteronomium Deu 5 28 4 Gesegnet ist die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Ackers und die Frucht deines Viehs, die Kälber, Lämmer und Zicklein.
Deuteronomium Deu 5 28 5 Gesegnet ist dein Korb und dein Backtrog.
Deuteronomium Deu 5 28 6 Gesegnet bist du, wenn du heimkehrst, gesegnet bist du, wenn du ausziehst.
Deuteronomium Deu 5 28 7 Der Herr stößt die Feinde, die sich gegen dich erheben, nieder und liefert sie dir aus. Auf einer Straße ziehen sie gegen dich aus, auf sieben Straßen fliehen sie vor dir.
Deuteronomium Deu 5 28 8 Der Herr befiehlt dem Segen, an deiner Seite zu sein: in deinen Speichern und bei allem, was deine Hände schaffen. Der Herr segnet dich in dem Land, das er, dein Gott, dir gibt.
Deuteronomium Deu 5 28 9 Der Herr lässt dich erstehen als das Volk, das ihm heilig ist, wie er es dir unter der Bedingung geschworen hat, dass du auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, achtest und auf seinen Wegen gehst.
Deuteronomium Deu 5 28 10 Dann sehen alle Völker der Erde, dass der Name des Herrn über dir ausgerufen ist, und fürchten sich vor dir.
Deuteronomium Deu 5 28 11 Der Herr schenkt dir Gutes im Überfluss bei der Frucht deines Leibes, bei der Frucht deines Viehs und bei der Frucht deines Ackers in dem Land, von dem du weißt: Der Herr hat deinen Vätern geschworen, es dir zu geben.
Deuteronomium Deu 5 28 12 Der Herr öffnet dir den Himmel, seine Schatzkammer voll köstlichen Wassers: Er gibt deinem Land zur rechten Zeit Regen und segnet jede Arbeit deiner Hände. An viele Völker kannst du ausleihen und du brauchst nichts zu entleihen.
Deuteronomium Deu 5 28 13 Der Herr macht dich zum Kopf und nicht zum Schwanz. Du kennst nur den Aufstieg, du kennst keinen Abstieg, wenn du auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, auf die ich dich heute verpflichte, hörst, auf sie achtest und sie hältst.
Deuteronomium Deu 5 28 14 Von allen Worten, die ich euch heute vorschreibe, sollst du weder rechts noch links abweichen. Du sollst nicht anderen Göttern nachfolgen und ihnen dienen.
Deuteronomium Deu 5 28 15 Wenn du nicht auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, indem du nicht auf alle seine Gebote und Gesetze, auf die ich dich heute verpflichte, achtest und sie nicht hältst, werden alle diese Verfluchungen über dich kommen und dich erreichen:
Deuteronomium Deu 5 28 16 Verflucht bist du in der Stadt, verflucht bist du auf dem Land.
Deuteronomium Deu 5 28 17 Verflucht ist dein Korb und dein Backtrog.
Deuteronomium Deu 5 28 18 Verflucht ist die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackers, die Kälber, Lämmer und Zicklein.
Deuteronomium Deu 5 28 19 Verflucht bist du, wenn du heimkehrst, verflucht bist du, wenn du ausziehst.
Deuteronomium Deu 5 28 20 Verfluchtsein, Verwirrtsein, Verwünschtsein lässt der Herr auf dich los, auf alles, was deine Hände schaffen und was du tust, bis du bald vernichtet und bis du ausgetilgt bist wegen deines Tuns, durch das du mich böswillig verlassen hast.
Deuteronomium Deu 5 28 21 Der Herr heftet die Pest an dich, bis er dich ausgemerzt hat aus dem Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen.
Deuteronomium Deu 5 28 22 Der Herr schlägt dich mit Schwindsucht, Fieber und Brand, mit Glut und Trockenheit, Versengung und Vergilbung. Sie verfolgen dich, bis du ausgetilgt bist.
Deuteronomium Deu 5 28 23 Der Himmel über deinem Kopf wird zu Erz, die Erde unter dir wird zu Eisen.
Deuteronomium Deu 5 28 24 Der Herr verwandelt den Regen, den dein Land erhält, in Staub. Asche fällt vom Himmel auf dich herab, bis du vernichtet bist.
Deuteronomium Deu 5 28 25 Der Herr stößt dich nieder und liefert dich deinen Feinden aus. Auf einer Straße ziehst du gegen sie aus, auf sieben Straßen fliehst du vor ihnen. Alle Könige der Erde erschauern vor dir.
Deuteronomium Deu 5 28 26 Deine Leichen liegen da, zum Fraß für alle Vögel des Himmels und für die Tiere der Erde und keiner verscheucht sie.
Deuteronomium Deu 5 28 27 Der Herr schlägt dich mit dem ägyptischen Geschwür, mit Beulen, Krätze und Grind und keiner kann dich heilen.
Deuteronomium Deu 5 28 28 Der Herr schlägt dich mit Wahnsinn, Blindheit und Irresein.
Deuteronomium Deu 5 28 29 Am hellen Mittag tappst du im Dunkel wie ein Blinder. Deine Wege führen nicht zum Erfolg. Dein Leben lang wirst du ausgebeutet und ausgeraubt und niemand hilft dir.
Deuteronomium Deu 5 28 30 Du verlobst dich mit einer Frau und ein anderer schläft mit ihr. Du baust ein Haus und wohnst nicht darin. Du legst einen Weinberg an und hältst nicht einmal die erste Lese.
Deuteronomium Deu 5 28 31 Dein Ochse wird vor deinen Augen geschlachtet und du bekommst nicht einmal davon zu essen. Dein Esel wird dir weggerissen und kehrt nicht zurück. Deine Schafe und Ziegen werden deinen Feinden ausgeliefert und niemand kommt dir zu Hilfe.
Deuteronomium Deu 5 28 32 Deine Söhne und Töchter werden einem anderen Volk ausgeliefert, du siehst dir den ganzen Tag nach ihnen die Augen aus und zwingst sie doch nicht herbei.
Deuteronomium Deu 5 28 33 Den Ertrag deines Ackers und all deinen Gewinn verzehrt ein Volk, das du früher nicht einmal gekannt hast, und du wirst dein Leben lang nur ausgebeutet und misshandelt.
Deuteronomium Deu 5 28 34 Wahnsinn befällt dich bei dem Anblick, der sich deinen Augen bietet.
Deuteronomium Deu 5 28 35 Der Herr schlägt dich mit bösen Geschwüren am Knie und am Schenkel, und keiner kann dich heilen. Von der Sohle bis zum Scheitel bist du krank.
Deuteronomium Deu 5 28 36 Der Herr bringt dich und den König, den du über dich eingesetzt hast, zu einem Volk, das du und deine Väter früher nicht einmal gekannt haben, und dort musst du anderen Göttern dienen, Göttern aus Holz und Stein.
Deuteronomium Deu 5 28 37 Alle Völker, zu denen der Herr dich führt, wenden sich entsetzt von dir ab, sagen Spottverse über dich auf und stimmen Hohngelächter an.
Deuteronomium Deu 5 28 38 Viel Saatgut trägst du aufs Feld, aber du erntest wenig. Das andere hat die Heuschrecke gefressen.
Deuteronomium Deu 5 28 39 Weinberge legst du an und pflegst sie, aber du trinkst keinen Wein und bringst keinen in den Keller. Der Wurm hat ihn weggefressen.
Deuteronomium Deu 5 28 40 Ölbäume wachsen überall in deinem Land, aber du hast kein Öl, um dich zu salben. Dein Ölbaum hat die Oliven abgeworfen.
Deuteronomium Deu 5 28 41 Söhne und Töchter hast du gezeugt, aber sie sind nicht bei dir. Sie sind als Gefangene weggezogen.
Deuteronomium Deu 5 28 42 Alle deine Bäume und Feldfrüchte nimmt das Ungeziefer in Besitz.
Deuteronomium Deu 5 28 43 Der Fremde, der in deiner Mitte wohnt, steigt immer höher nach oben, hoch über dich hinaus, und du steigst immer tiefer hinab.
Deuteronomium Deu 5 28 44 Er leiht dir aus und du kannst ihm nichts ausleihen. Er wird zum Kopf und du wirst zum Schwanz.
Deuteronomium Deu 5 28 45 Alle diese Verfluchungen werden über dich kommen, dich verfolgen und dich erreichen, bis du vernichtet bist, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht hörst und nicht auf seine Gebote und Gesetze, auf die er dich verpflichtet hat, achtest.
Deuteronomium Deu 5 28 46 Für immer werden sie als Zeichen und Wunder an dir und an deinen Nachkommen haften.
Deuteronomium Deu 5 28 47 Weil du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedient hast aus Freude und Dankbarkeit dafür, dass alles in Fülle da war,
Deuteronomium Deu 5 28 48 musst du deinen Feinden dienen, die der Herr gegen dich ausgesandt hat. Hunger und Durst wirst du leiden, nackt sein und nichts mehr haben. Er legt dir ein eisernes Joch auf den Nacken, bis er dich vernichtet hat.
Deuteronomium Deu 5 28 49 Der Herr trägt zum Kampf gegen dich ein Volk aus der Ferne herbei, von den Enden der Erde, das wie ein Adler herabstößt, ein Volk, dessen Sprache du noch nie gehört hast,
Deuteronomium Deu 5 28 50 ein Volk mit unbeweglichem Gesicht, das sich dem Greis nicht zuwendet und für das Kind kein Mitleid zeigt.
Deuteronomium Deu 5 28 51 Es verzehrt die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Ackers, bis du vernichtet bist. Es lässt dir nichts übrig vom Korn, vom Wein und vom Öl, von den Kälbern, Lämmern und Zicklein, bis es dich ausgetilgt hat.
Deuteronomium Deu 5 28 52 Es belagert dich in allen deinen Städten, bis die Mauern fallen, die hohen, fest gefügten Mauern, auf die du dich in deinem ganzen Land verlässt. Es belagert dich in allen deinen Städten in dem ganzen Land, das der Herr, dein Gott, dir gegeben hat.
Deuteronomium Deu 5 28 53 In der Not der Belagerung, wenn dein Feind dich einschnürt, musst du die Frucht deines eigenen Leibes essen, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die dir der Herr, dein Gott, geschenkt hat.
Deuteronomium Deu 5 28 54 Der weichlichste und verwöhnteste Mann blickt dann bei dir missgünstig auf seinen Bruder, auf die Frau, mit der er schläft, und auf den Rest der Kinder, die er noch übrig gelassen hat,
Deuteronomium Deu 5 28 55 und möchte niemandem etwas abgeben von dem Fleisch seiner Kinder, das er isst, weil ihm keine Nahrung mehr übrig geblieben ist in der Not der Belagerung, wenn dein Feind dich in allen deinen Städten einschnürt.
Deuteronomium Deu 5 28 56 Die weichlichste und verwöhnteste Frau, die noch nie versucht hat, ihren Fuß auf die Erde zu setzen vor lauter Verwöhntheit und Verweichlichung, blickt missgünstig auf den Mann, mit dem sie schläft, auf ihren Sohn und ihre Tochter,
Deuteronomium Deu 5 28 57 auf die Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt, und auf die Kinder, die sie noch gebären wird; denn sie will sie heimlich essen, weil sie nichts mehr hat in der Not der Belagerung, wenn dein Feind dich in allen deinen Städten einschnürt.
Deuteronomium Deu 5 28 58 Wenn du nicht auf alle Worte dieser Weisung, die in dieser Urkunde aufgezeichnet sind, achtest und sie hältst, aus Furcht vor diesem herrlichen und Furcht erregenden Namen, vor Jahwe, deinem Gott,
Deuteronomium Deu 5 28 59 wird der Herr die Schläge, die er dir und deinen Nachkommen versetzt, über alles Gewohnte hinaus steigern zu gewaltigen und hartnäckigen Schlägen, zu schlimmen und hartnäckigen Krankheiten.
Deuteronomium Deu 5 28 60 Er wird alle ägyptischen Seuchen, vor denen du Angst hast, wieder über dich bringen und sie werden an dir haften bleiben.
Deuteronomium Deu 5 28 61 Auch alle Krankheiten und Schläge, die nicht in der Urkunde dieser Weisung aufgezeichnet sind, wird der Herr über dich bringen, bis du vernichtet bist.
Deuteronomium Deu 5 28 62 Dann werden nur noch wenige Leute von euch übrig bleiben, statt dass ihr zahlreich seid wie die Sterne am Himmel; denn du hast nicht auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, gehört.
Deuteronomium Deu 5 28 63 So wie der Herr seine Freude daran hatte, euch Gutes zu tun und euch zahlreich zu machen, so wird der Herr seine Freude daran haben, euch auszutilgen und euch zu vernichten. Ihr werdet aus dem Land, in das du nun hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, herausgerissen werden.
Deuteronomium Deu 5 28 64 Der Herr wird dich unter alle Völker verstreuen, vom einen Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde. Dort musst du anderen Göttern dienen, die du und deine Väter vorher nicht einmal gekannt haben, Göttern aus Holz und Stein.
Deuteronomium Deu 5 28 65 Unter diesen Nationen wirst du keine Ruhe finden. Es wird keine Stelle geben, wohin du deinen Fuß setzen kannst. Der Herr wird dir dort das Herz erzittern, die Augen verlöschen und den Atem stocken lassen.
Deuteronomium Deu 5 28 66 Du wirst in Lebensgefahr schweben, bei Nacht und bei Tag erschrecken und deines Lebens nicht mehr sicher sein.
Deuteronomium Deu 5 28 67 Am Morgen wirst du sagen: Wenn es doch schon Abend wäre!, und am Abend: Wenn es doch schon Morgen wäre! - um dem Schrecken zu entfliehen, der dein Herz befällt, und dem Anblick, der sich deinen Augen bietet.
Deuteronomium Deu 5 28 68 Der Herr wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückbringen, auf einem Weg, von dem ich dir gesagt hatte: Du sollst ihn niemals wieder sehen. Dort werdet ihr euch deinen Feinden als Sklaven und Sklavinnen zum Verkauf anbieten, aber niemand wird euch kaufen.
Deuteronomium Deu 5 28 6 Deu 28:70 [69] Das sind die Worte, mit denen der Bund geschlossen wurde, den Mose im Auftrag des Herrn in Moab mit den Israeliten schloss, zusätzlich zu dem Bund, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte.
Deuteronomium Deu 5 29 1 Mose rief ganz Israel zusammen und sagte zu den Israeliten: Ihr habt alles gesehen, was der Herr in Ägypten vor euren Augen mit dem Pharao, mit seinem ganzen Hof und seinem ganzen Land getan hat.
Deuteronomium Deu 5 29 2 Mit eigenen Augen hast du jene schweren Prüfungen, die großen Zeichen und Wunder gesehen.
Deuteronomium Deu 5 29 3 Aber einen Verstand, der wirklich erkennt, Augen, die wirklich sehen, und Ohren, die wirklich hören, hat der Herr euch bis zum heutigen Tag nicht gegeben.
Deuteronomium Deu 5 29 4 Ich habe euch vierzig Jahre lang durch die Wüste geführt. Eure Kleider sind euch nicht in Lumpen vom Leib gefallen, deine Schuhe sind dir nicht an den Füßen zerrissen,
Deuteronomium Deu 5 29 5 ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein und kein Bier getrunken, denn ihr solltet erkennen: Ich bin Jahwe, euer Gott.
Deuteronomium Deu 5 29 6 Und so kamt ihr bis an diesen Ort. Sihon, der König von Heschbon, und Og, der König des Baschan, sind gegen uns zum Kampf ausgerückt und wir haben sie geschlagen.
Deuteronomium Deu 5 29 7 Wir haben ihnen ihr Land genommen und es den Rubenitern, den Gaditern und der Hälfte des Stammes der Manassiter als Erbbesitz gegeben.
Deuteronomium Deu 5 29 8 Darum achtet auf die Bestimmungen dieses Bundes und haltet sie, damit euch alles, was ihr tut, gelingt.
Deuteronomium Deu 5 29 9 Ihr habt euch heute alle vor dem Herrn, eurem Gott, aufgestellt: eure Anführer, Stammesführer, Ältesten und Listenführer, alle Männer Israels,
Deuteronomium Deu 5 29 10 eure Kinder und Greise, eure Frauen und auch die Fremden in deinem Lager, vom Holzarbeiter bis zum Wasserträger.
Deuteronomium Deu 5 29 11 Du schreitest jetzt zwischen den Zeichen des Bundes mit dem Herrn, deinem Gott, hindurch, den Zeichen der Selbstverwünschung. Der Herr, dein Gott, schließt heute mit dir diesen Bund,
Deuteronomium Deu 5 29 12 um dich heute als sein Volk einzusetzen und dein Gott zu werden, wie er es dir zugesagt und deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.
Deuteronomium Deu 5 29 13 Nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund und setze diese Verwünschung in Kraft,
Deuteronomium Deu 5 29 14 sondern ich schließe ihn mit denen, die heute hier bei uns vor dem Herrn, unserem Gott, stehen, und mit denen, die heute nicht hier bei uns sind.
Deuteronomium Deu 5 29 15 Ihr wisst noch von unserem Aufenthalt in Ägypten und von unserem Zug mitten durch die Völker, deren Gebiet ihr durchziehen musstet.
Deuteronomium Deu 5 29 16 Ihr habt bei ihnen Scheusale und Götzen aus Holz und Stein, aus Silber und Gold gesehen.
Deuteronomium Deu 5 29 17 Es soll keinen unter euch geben, weder Mann noch Frau, weder Sippe noch Stamm, der heute sein Herz vom Herrn, unserem Gott, abwendet und anfängt, den Göttern dieser Völker zu dienen. Es soll bei euch keine Wurzel wachsen, die Gift und Wermut hervorbringt,
Deuteronomium Deu 5 29 18 das heißt keinen, der beim Hören der Worte dieser Verwünschung insgeheim folgenden Gegensegen über sich spricht: Mir soll nichts geschehen, wenn ich aus eigenem Entschluss etwas tue, damit Wasserfülle die Dürre beendet.
Deuteronomium Deu 5 29 19 Der Herr wird sich weigern, ihm zu verzeihen, er wird schnauben vor Zorn und Eifersucht gegen einen solchen Menschen. Jede Verwünschung, die in dieser Urkunde aufgezeichnet ist, wird auf ihn lauern und der Herr wird seinen Namen unter dem Himmel auslöschen.
Deuteronomium Deu 5 29 20 Entsprechend den Verwünschungen, die beim Abschluss des Bundes gesprochen werden und in dieser Urkunde der Weisung einzeln aufgezeichnet sind, wird der Herr ihn von allen Stämmen Israels absondern, damit es ihm schlecht ergeht.
Deuteronomium Deu 5 29 21 Dann wird eine spätere Generation, also eure Söhne, die nach euch erstehen, und die Ausländer, die aus fernen Ländern kommen, die Schläge sehen, die dieses Land getroffen haben, und die Seuchen, die der Herr in ihm ausbrechen ließ:
Deuteronomium Deu 5 29 22 Schwefel und Salz bedecken es; seine Fläche ist eine einzige Brandstätte; es kann nicht besät werden und lässt nichts aufkeimen; kein Hälmchen kann wachsen; alles ist wie nach der Zerstörung von Sodom und Gomorra, Adma und Zebojim, die der Herr in seinem glühenden Zorn zerstört hat.
Deuteronomium Deu 5 29 23 Dann werden sie und alle Völker fragen: Warum hat der Herr diesem Land so etwas angetan? Warum entbrannte dieser gewaltige Zorn?
Deuteronomium Deu 5 29 24 Und man wird antworten: Weil sie den Bund verlassen haben, den Jahwe, der Gott ihrer Väter, mit ihnen geschlossen hatte, als er sie aus Ägypten führte,
Deuteronomium Deu 5 29 25 weil sie angefangen haben, anderen Göttern zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen, Göttern, die sie vorher nicht einmal gekannt hatten und die er ihnen nicht zugewiesen hatte.
Deuteronomium Deu 5 29 26 Deshalb entbrannte der Zorn des Herrn gegen dieses Land. Deshalb brachte der Herr den ganzen Fluch, der in dieser Urkunde aufgezeichnet ist, über das Land,
Deuteronomium Deu 5 29 27 riss sie mit glühendem Zorn und großem Unwillen aus ihrem Land heraus und warf sie in ein anderes Land, in dem sie heute noch sind.
Deuteronomium Deu 5 29 28 Was noch verborgen ist, steht bei dem Herrn, unserem Gott. Was schon offenbar ist, gilt für uns und unsere Kinder auf ewig: dass wir alle Bestimmungen dieser Weisung halten sollen.
Deuteronomium Deu 5 30 1 Und wenn alle diese Worte über dich gekommen sind, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, wenn du sie dir zu Herzen nimmst mitten unter den Völkern, unter die der Herr, dein Gott, dich versprengt hat,
Deuteronomium Deu 5 30 2 und wenn du zum Herrn, deinem Gott, zurückkehrst und auf seine Stimme hörst in allem, wozu ich dich heute verpflichte, du und deine Kinder, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele,
Deuteronomium Deu 5 30 3 dann wird der Herr, dein Gott, dein Schicksal wenden, er wird sich deiner erbarmen, sich dir zukehren und dich aus allen Völkern zusammenführen, unter die der Herr, dein Gott, dich verstreut hat.
Deuteronomium Deu 5 30 4 Und wenn einige von dir bis ans Ende des Himmels versprengt sind, wird dich der Herr, dein Gott, von dort zusammenführen, von dort wird er dich holen.
Deuteronomium Deu 5 30 5 Und der Herr, dein Gott, wird dich in das Land, das deine Väter in Besitz genommen haben, zurückbringen. Du wirst es wieder in Besitz nehmen und er wird dich glücklicher und zahlreicher machen als deine Väter.
Deuteronomium Deu 5 30 6 Der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden. Dann wirst du den Herrn, deinen Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele lieben können, damit du Leben hast.
Deuteronomium Deu 5 30 7 Alle diese Verwünschungen aber wird der Herr, dein Gott, über deine Feinde und Gegner verhängen, die dich verfolgt haben.
Deuteronomium Deu 5 30 8 Du jedoch wirst umkehren, auf die Stimme des Herrn hören und alle seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, halten,
Deuteronomium Deu 5 30 9 und der Herr, dein Gott, wird dir Gutes im Überfluss schenken, bei jeder Arbeit deiner Hände, bei der Frucht deines Leibes, bei der Frucht deines Viehs und bei der Frucht deines Ackers. Denn der Herr wird sich, wie er sich an deinen Vätern gefreut hat, auch an dir wieder freuen. Er wird dir Gutes tun,
Deuteronomium Deu 5 30 10 wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst und auf seine Gebote und Gesetze achtest, die in dieser Urkunde der Weisung einzeln aufgezeichnet sind, und wenn du zum Herrn, deinem Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele zurückkehrst.
Deuteronomium Deu 5 30 11 Dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.
Deuteronomium Deu 5 30 12 Es ist nicht im Himmel, sodass du sagen müsstest: Wer steigt für uns in den Himmel hinauf, holt es herunter und verkündet es uns, damit wir es halten können?
Deuteronomium Deu 5 30 13 Es ist auch nicht jenseits des Meeres, sodass du sagen müsstest: Wer fährt für uns über das Meer, holt es herüber und verkündet es uns, damit wir es halten können?
Deuteronomium Deu 5 30 14 Nein, das Wort ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, du kannst es halten.
Deuteronomium Deu 5 30 15 Hiermit lege ich dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor.
Deuteronomium Deu 5 30 16 Wenn du auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, auf die ich dich heute verpflichte, hörst, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst, auf seinen Wegen gehst und auf seine Gebote, Gesetze und Rechtsvorschriften achtest, dann wirst du leben und zahlreich werden und der Herr, dein Gott, wird dich in dem Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, segnen.
Deuteronomium Deu 5 30 17 Wenn du aber dein Herz abwendest und nicht hörst, wenn du dich verführen lässt, dich vor anderen Göttern niederwirfst und ihnen dienst -
Deuteronomium Deu 5 30 18 heute erkläre ich euch: Dann werdet ihr ausgetilgt werden; ihr werdet nicht lange in dem Land leben, in das du jetzt über den Jordan hinüberziehst, um hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen.
Deuteronomium Deu 5 30 19 Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an. Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen.
Deuteronomium Deu 5 30 20 Liebe den Herrn, deinen Gott, hör auf seine Stimme und halte dich an ihm fest; denn er ist dein Leben. Er ist die Länge deines Lebens, das du in dem Land verbringen darfst, von dem du weißt: Der Herr hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es ihnen zu geben.
Deuteronomium Deu 5 31 1 Mose trat vor ganz Israel hin und sprach diese Worte.
Deuteronomium Deu 5 31 2 Er sagte zu ihnen: Ich bin jetzt hundertzwanzig Jahre alt. Ich kann nicht mehr in den Kampf ziehen. Auch hat der Herr zu mir gesagt: Du wirst den Jordan hier nicht überschreiten.
Deuteronomium Deu 5 31 3 Der Herr, dein Gott, zieht selbst vor dir hinüber, er selbst vernichtet diese Völker bei deinem Angriff, sodass du ihren Besitz übernehmen kannst. Josua zieht vor dir hinüber, wie es der Herr zugesagt hat.
Deuteronomium Deu 5 31 4 Der Herr wird an ihnen tun, was er an Sihon und Og, den Amoriterkönigen, die er vernichtete, und an ihrem Land getan hat.
Deuteronomium Deu 5 31 5 Der Herr wird sie euch ausliefern: Dann sollt ihr an ihnen genau nach dem Gebot handeln, auf das ich euch verpflichtet habe.
Deuteronomium Deu 5 31 6 Empfangt Macht und Stärke: Fürchtet euch nicht und weicht nicht erschreckt zurück, wenn sie angreifen; denn der Herr, dein Gott, zieht mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht.
Deuteronomium Deu 5 31 7 Mose rief Josua herbei und sagte vor den Augen ganz Israels zu ihm: Empfange Macht und Stärke: Du sollst mit diesem Volk in das Land hineinziehen, von dem du weißt: Der Herr hat ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben. Du sollst es an sie als Erbbesitz verteilen.
Deuteronomium Deu 5 31 8 Der Herr selbst zieht vor dir her. Er ist mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht. Du sollst dich nicht fürchten und keine Angst haben.
Deuteronomium Deu 5 31 9 Mose schrieb diese Weisung auf und übergab sie den Priestern, den Nachkommen Levis, die die Lade des Bundes des Herrn trugen, und allen Ältesten Israels.
Deuteronomium Deu 5 31 10 Mose schrieb ihnen vor: In jedem siebten Jahr, in einer der Festzeiten des Brachjahres, beim Laubhüttenfest,
Deuteronomium Deu 5 31 11 wenn ganz Israel zusammenkommt, um an der Stätte, die der Herr auswählt, das Angesicht des Herrn, deines Gottes zu schauen, sollst du diese Weisung vor ganz Israel laut vortragen.
Deuteronomium Deu 5 31 12 Versammle das Volk - die Männer und Frauen, Kinder und Greise, dazu die Fremden, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben -, damit sie zuhören und auswendig lernen und den Herrn, euren Gott, fürchten und darauf achten, dass sie alle Bestimmungen dieser Weisung halten.
Deuteronomium Deu 5 31 13 Vor allem ihre Kinder, die das alles noch nicht kennen, sollen zuhören und lernen, den Herrn, euren Gott, zu fürchten. Das sollt ihr so lange tun, wie ihr in dem Land lebt, in das ihr jetzt über den Jordan hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.
Deuteronomium Deu 5 31 14 Der Herr sagte zu Mose: Sieh, deine Zeit ist gekommen: Du wirst sterben. Ruf Josua und tritt mit ihm in das Offenbarungszelt, damit ich ihn einsetzen kann. Mose und Josua gingen hin und traten in das Offenbarungszelt hinein.
Deuteronomium Deu 5 31 15 Der Herr erschien ihnen am Zelt in einer Wolkensäule. Die Wolkensäule stand über dem Eingang des Zeltes.
Deuteronomium Deu 5 31 16 Und der Herr sagte zu Mose: Sieh, du wirst jetzt bald zu deinen Vätern gebettet werden. Dann wird dieses Volk sich erheben; man wird in seiner Mitte Unzucht treiben, indem man den fremden Göttern des Landes nachfolgt, in das es jetzt hineinzieht, es wird mich verlassen und den Bund brechen, den ich mit ihm geschlossen habe.
Deuteronomium Deu 5 31 17 An jenem Tag wird mein Zorn gegen sie entbrennen. Ich werde sie verlassen und mein Angesicht vor ihnen verbergen. Dann wird dieses Volk verzehrt werden. Not und Zwang jeder Art werden es treffen. An jenem Tag wird es sich fragen: Hat mich diese Not nicht deshalb getroffen, weil mein Gott nicht mehr in meiner Mitte ist?
Deuteronomium Deu 5 31 18 Aber ich werde an jenem Tag mein Angesicht nur noch mehr verbergen wegen all des Bösen, das dieses Volk getan hat; denn es hat sich anderen Göttern zugewandt.
Deuteronomium Deu 5 31 19 Doch jetzt schreibt dieses Lied auf! Lehre es die Israeliten! Lass es sie auswendig lernen, damit dieses Lied mein Zeuge gegen die Israeliten werde.
Deuteronomium Deu 5 31 20 Wenn ich dieses Volk in das Land geführt habe, das ich seinen Vätern mit einem Schwur versprochen habe, in das Land, wo Milch und Honig fließen, und wenn es gegessen hat und satt und fett geworden ist und sich anderen Göttern zugewandt hat, wenn sie ihnen gedient und mich verworfen haben und es so meinen Bund gebrochen hat,
Deuteronomium Deu 5 31 21 dann wird, wenn Not und Zwang jeder Art es treffen, dieses Lied vor ihm als Zeuge aussagen; denn seine Nachkommen werden es nicht vergessen, sondern es auswendig wissen. Ich kenne seine Neigung, die sich schon heute regt, noch ehe ich es in das Land gebracht habe, das ich mit einem Schwur versprochen habe.
Deuteronomium Deu 5 31 22 An jenem Tag schrieb Mose dieses Lied auf und lehrte es die Israeliten.
Deuteronomium Deu 5 31 23 Der Herr aber setzte Josua, den Sohn Nuns, in sein Amt ein und sagte: Empfange Macht und Stärke: Du sollst die Israeliten in das Land führen, das ich ihnen mit einem Schwur versprochen habe. Ich werde bei dir sein.
Deuteronomium Deu 5 31 24 Als Mose damit zu Ende war, den Text dieser Weisung in eine Urkunde einzutragen, ohne irgendetwas auszulassen,
Deuteronomium Deu 5 31 25 befahl Mose den Leviten, die die Lade des Bundes des Herrn trugen:
Deuteronomium Deu 5 31 26 Nehmt diese Urkunde der Weisung entgegen und legt sie neben die Lade des Bundes des Herrn, eures Gottes! Dort diene sie als Zeuge gegen euch.
Deuteronomium Deu 5 31 27 Denn ich kenne deine Widersetzlichkeit und deine Halsstarrigkeit. Seht, schon jetzt, wo ich noch unter euch lebe, habt ihr euch dem Herrn widersetzt. Was wird erst nach meinem Tod geschehen?
Deuteronomium Deu 5 31 28 Versammelt um mich alle Ältesten eurer Stämme und alle eure Listenführer, damit ich ihnen diesen Text vortragen und Himmel und Erde gegen sie als Zeugen anrufen kann.
Deuteronomium Deu 5 31 29 Denn ich weiß: Nach meinem Tod werdet ihr ins Verderben laufen und von dem Weg abweichen, den ich euch vorgeschrieben habe. Dann, in künftigen Tagen, wird euch die Not begegnen, weil ihr tut, was in den Augen des Herrn böse ist, und weil ihr ihn durch euer Machwerk erzürnt.
Deuteronomium Deu 5 31 30 Und Mose trug der vollzähligen Versammlung Israels den Wortlaut dieses Liedes vor, ohne irgendetwas auszulassen:
Deuteronomium Deu 5 32 1 Hört zu, ihr Himmel, ich will reden, /die Erde lausche meinen Worten.
Deuteronomium Deu 5 32 2 Meine Lehre wird strömen wie Regen, /meine Botschaft wird fallen wie Tau, /wie Regentropfen auf das Gras /und wie Tauperlen auf die Pflanzen.
Deuteronomium Deu 5 32 3 Ich will den Namen des Herrn verkünden. /Preist die Größe unseres Gottes!
Deuteronomium Deu 5 32 4 Er heißt: der Fels. Vollkommen ist, was er tut; /denn alle seine Wege sind recht. /Er ist ein unbeirrbar treuer Gott, /er ist gerecht und gerade.
Deuteronomium Deu 5 32 5 Ein falsches, verdrehtes Geschlecht fiel von ihm ab, /Verkrüppelte, die nicht mehr seine Söhne sind.
Deuteronomium Deu 5 32 6 Ist das euer Dank an den Herrn, /du dummes, verblendetes Volk? /Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer? /Hat er dich nicht geformt und hingestellt?
Deuteronomium Deu 5 32 7 Denk an die Tage der Vergangenheit, /lerne aus den Jahren der Geschichte! /Frag deinen Vater, er wird es dir erzählen, /frag die Alten, sie werden es dir sagen.
Deuteronomium Deu 5 32 8 Als der Höchste (den Göttern) die Völker übergab, /als er die Menschheit aufteilte, /legte er die Gebiete der Völker /nach der Zahl der Götter fest;
Deuteronomium Deu 5 32 9 der Herr nahm sich sein Volk als Anteil, /Jakob wurde sein Erbland.
Deuteronomium Deu 5 32 10 Er fand ihn in der Steppe, /in der Wüste, wo wildes Getier heult. /Er hüllte ihn ein, gab auf ihn Acht /und hütete ihn wie seinen Augenstern,
Deuteronomium Deu 5 32 11 wie der Adler, der sein Nest beschützt /und über seinen Jungen schwebt, /der seine Schwingen ausbreitet, ein Junges ergreift /und es flügelschlagend davonträgt.
Deuteronomium Deu 5 32 12 Der Herr allein hat Jakob geleitet, /kein fremder Gott stand ihm zur Seite.
Deuteronomium Deu 5 32 13 Er führte ihn auf die Berge des Landes, /er nährte ihn mit den Früchten des Feldes, /er stillte ihn mit Wein aus den Felsen, /mit Öl aus Felsspalten.
Deuteronomium Deu 5 32 14 Mit Butter von Kühen, Milch von Schafen und Ziegen, /dazu kam Fett von Lämmern, /von Widdern aus Baschan /und von Ziegenböcken, /dazu Feinmehl aus Weizen. /Das Blut der Trauben trankst du gegoren.
Deuteronomium Deu 5 32 15 Und Jakob aß und wurde satt, /Jeschurun wurde fett und bockte. /Ja, fett und voll und feist bist du geworden. /Er stieß den Gott, der ihn geformt hatte, von sich /und hielt den Fels für dumm, der ihn gerettet hatte.
Deuteronomium Deu 5 32 16 Sie weckten seine Eifersucht durch Fremde, /durch gräuliche Wesen reizten sie ihn zum Zorn:
Deuteronomium Deu 5 32 17 Sie opferten Geistern, die keine Gottheiten sind, /und Göttern, die sie früher nicht kannten, /Neulingen, die erst vor kurzem gekommen waren, /vor denen eure Väter sich nicht fürchteten.
Deuteronomium Deu 5 32 18 An den Fels, der dich gezeugt hat, /dachtest du nicht mehr, /du vergaßest den Gott, der dich geboren hat.
Deuteronomium Deu 5 32 19 Da sah der Herr, dass er geschmäht wurde /von seinen Söhnen und Töchtern, /die seinen Zorn erregten.
Deuteronomium Deu 5 32 20 Und er sagte: Ich will mein Gesicht vor ihnen verbergen /und dann sehen, was in Zukunft mit ihnen geschieht. /Denn sie sind eine Generation des Aufruhrs, /Söhne, in denen die Untreue sitzt.
Deuteronomium Deu 5 32 21 Sie haben meine Eifersucht geweckt /durch einen Gott, der kein Gott ist, /mich zum Zorn gereizt durch ihre Götter aus Luft - /so wecke ich ihre Eifersucht /durch ein Volk, das kein Volk ist, /durch ein dummes Volk reize ich sie zum Zorn.
Deuteronomium Deu 5 32 22 In meiner Nase ist Feuer entbrannt. /Es lodert bis in die unterste Totenwelt, /verzehrt die Erde und was auf ihr wächst /und schmilzt die Fundamente der Berge.
Deuteronomium Deu 5 32 23 Immer neue Not bürde ich ihnen auf, /ich setze gegen sie alle meine Pfeile ein.
Deuteronomium Deu 5 32 24 Sie werden ausgemergelt durch den Hunger, /verzehrt durch die Pest und die verheerende Seuche. /Den Zahn der Raubtiere lasse ich auf sie los, /dazu das Gift der im Staube Kriechenden.
Deuteronomium Deu 5 32 25 Auf der Straße raubt das Schwert die Kinder /und in den Zimmern der Schrecken. /Da stirbt der junge Mann und das Mädchen, /der Säugling und der Greis.
Deuteronomium Deu 5 32 26 Ich könnte sagen: Sie sollen nicht mehr sein, /kein Mensch soll später noch an sie denken,
Deuteronomium Deu 5 32 27 müsste ich nicht auch ihren Feind angreifen, /der meinen Zorn erregt, /ihre Gegner, die sich nicht täuschen sollen, /die nicht sagen sollen: Unsere Hand ist erhoben, /der Herr hat nichts von allem getan.
Deuteronomium Deu 5 32 28 Doch diesem Volk fehlt es an Rat, /ihm mangelt es an Verstand.
Deuteronomium Deu 5 32 29 Wären sie klug, so begriffen sie alles /und verstünden, was in Zukunft mit ihnen geschieht.
Deuteronomium Deu 5 32 30 Wie kann ein Einziger hinter tausend herjagen /und zwei zehntausend in die Flucht schlagen, /es sei denn, ihr Fels hat sie verkauft, /der Herr hat sie preisgegeben?
Deuteronomium Deu 5 32 31 Doch der Fels unserer Feinde ist nicht wie unser Fels; /das beweisen unsere Feinde.
Deuteronomium Deu 5 32 32 Ihr Weinstock stammt von dem Weinstock Sodoms, /vom Todesacker Gomorras. /Ihre Trauben sind giftige Trauben /und tragen bittere Beeren.
Deuteronomium Deu 5 32 33 Ihr Wein ist Schlangengift /und Gift von ekligen Ottern.
Deuteronomium Deu 5 32 34 Liegt dies nicht bei mir verborgen, /in meinen Vorratskammern versiegelt
Deuteronomium Deu 5 32 35 bis zum Tag der Strafe und Vergeltung, /bis zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird? /Doch der Tag ihres Verderbens ist nah /und ihr Verhängnis kommt schnell. -
Deuteronomium Deu 5 32 36 Ja, der Herr wird seinem Volk Recht geben /und mit seinen Dienern Mitleid haben. /Er wird sehen: Jede Hand ist ermüdet, /es gibt nur noch Unterdrückte und Hilflose.
Deuteronomium Deu 5 32 37 Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter? /Wo ist der Fels, bei dem sie Schutz suchten?
Deuteronomium Deu 5 32 38 Die das Fett ihrer Schlachtopfer essen, /die den Wein ihrer Trankopfer trinken - /die sollen vortreten und euch helfen. /Dieser Fels soll ein Schutzdach über euch sein.
Deuteronomium Deu 5 32 39 Jetzt seht: Ich bin es, nur ich, /und kein Gott tritt mir entgegen. /Ich bin es, der tötet und der lebendig macht. /Ich habe verwundet; nur ich werde heilen. /Niemand kann retten, wonach meine Hand gegriffen hat.
Deuteronomium Deu 5 32 40 Ich hebe meine Hand zum Himmel empor /und sage: So wahr ich ewig lebe:
Deuteronomium Deu 5 32 41 Habe ich erst die Klinge meines Schwertes geschliffen, /um das Recht in meine Hand zu nehmen, /dann zwinge ich meinen Gegnern die Strafe auf /und denen, die mich hassen, die Vergeltung.
Deuteronomium Deu 5 32 42 Meine Pfeile mache ich trunken von Blut, /während mein Schwert sich ins Fleisch frisst - /trunken vom Blut Erschlagener und Gefangener, /ins Fleisch des höchsten feindlichen Fürsten.
Deuteronomium Deu 5 32 43 Erhebt das Siegesgeschrei, ihr Himmel, zusammen mit ihm, /werft euch vor ihm nieder, ihr Götter! /Denn er erzwingt die Strafe für das Blut seiner Söhne /und entsühnt das Land seines Volkes.
Deuteronomium Deu 5 32 44 Dann kam Mose zum Volk und trug ihm das Lied in seinem vollen Wortlaut vor, er und Josua, der Sohn Nuns.
Deuteronomium Deu 5 32 45 Als Mose damit zu Ende war, alle diese Worte vor ganz Israel vorzutragen,
Deuteronomium Deu 5 32 46 sagte er zu ihnen: Schenkt allen Bestimmungen eure Beachtung. Heute beschwöre ich euch: Verpflichtet eure Kinder, dass auch sie auf alle Bestimmungen dieser Weisung achten und sie halten.
Deuteronomium Deu 5 32 47 Das ist kein leeres Wort, das ohne Bedeutung für euch wäre, sondern es ist euer Leben. Wenn ihr diesem Wort folgt, werdet ihr lange in dem Land leben, in das ihr jetzt über den Jordan hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.
Deuteronomium Deu 5 32 48 Am selben Tag sagte der Herr zu Mose:
Deuteronomium Deu 5 32 49 Geh hinauf in das Gebirge Abarim, das du vor dir siehst, steig auf den Berg Nebo, der in Moab gegenüber Jericho liegt, und schau auf das Land Kanaan, das ich den Israeliten als Grundbesitz geben werde.
Deuteronomium Deu 5 32 50 Dort auf dem Berg, den du ersteigst, sollst du sterben und sollst mit deinen Vorfahren vereint werden, wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und mit seinen Vorfahren vereint wurde.
Deuteronomium Deu 5 32 51 Denn ihr seid mir untreu gewesen inmitten der Israeliten beim Haderwasser von Kadesch in der Wüste Zin und habt mich inmitten der Israeliten nicht als den Heiligen geehrt.
Deuteronomium Deu 5 32 52 Du darfst das Land von der anderen Talseite aus sehen. Aber du darfst das Land, das ich den Israeliten geben werde, nicht betreten.
Deuteronomium Deu 5 33 1 Und das ist der Segen, mit dem Mose, der Mann Gottes, die Israeliten segnete, bevor er starb.
Deuteronomium Deu 5 33 2 Er sprach: Der Herr kam hervor aus dem Sinai, /er leuchtete vor ihnen auf aus Seïr, /er strahlte aus dem Gebirge Paran, /er trat heraus aus Tausenden von Heiligen. /Ihm zur Rechten flammte vor ihnen das Feuer des Gesetzes.
Deuteronomium Deu 5 33 3 Der du die Völker liebst: /In deiner Hand sind alle Heiligen eines jeden von ihnen. /Sie haben sich dir zu Füßen geworfen, /jeder wird sich erheben, wenn du es befiehlst.
Deuteronomium Deu 5 33 4 Mose hat uns eine Weisung übergeben, /ein Besitztum für eine Gemeinde Jakobs,
Deuteronomium Deu 5 33 5 und ein König erstand in Jeschurun - /als sich die Häupter des Volkes versammelten, /die Vereinigung der Stämme Israels.
Deuteronomium Deu 5 33 6 Ruben soll leben, er sterbe nicht aus - /doch habe er wenig Männer.
Deuteronomium Deu 5 33 7 Und dies sagte er für Juda: Höre, Herr, die Stimme Judas, /führ ihn heim zu seinem Volk. /Mit eigenen Händen kämpfe er dafür - /sei du ihm Hilfe gegen seine Feinde.
Deuteronomium Deu 5 33 8 Für Levi sagte er: Levi hat deine Tummim erhalten, /deine Urim dein treuer Gefolgsmann, /den du in Massa auf die Probe stelltest, /mit dem du strittest am Wasser von Meriba;
Deuteronomium Deu 5 33 9 der von seinem Vater und seiner Mutter sagte: /Ich habe beide nie gesehen!, /und der seine Brüder nicht erkannte /und von seinen Kindern nichts wissen wollte. /Denn die Leviten haben auf dein Wort geachtet - /nun wachen sie über deinen Bund.
Deuteronomium Deu 5 33 10 Sie lehren Jakob deine Rechtsvorschriften, /Israel deine Weisung. /Sie legen Weihrauch auf, damit du ihn riechst, /legen das Ganzopfer auf deinen Altar.
Deuteronomium Deu 5 33 11 Segne, Herr, Levis Besitz, /freu dich am Werk seiner Hände! /Zerschlag seinen Feinden die Hüften, /seinen Hassern, sodass sie sich nicht mehr erheben.
Deuteronomium Deu 5 33 12 Für Benjamin sagte er: In Sicherheit wohne /der Liebling des Herrn. /Täglich wacht /über ihn der Höchste /und zwischen seinen Schultern wohne er.
Deuteronomium Deu 5 33 13 Und für Josef sagte er: Sein Land sei vom Herrn gesegnet /mit Köstlichem des Himmels, mit Tau, /mit Grundwasser, das in der Tiefe lagert,
Deuteronomium Deu 5 33 14 mit Köstlichem aus den Erzeugnissen der Sonne, /mit Köstlichem aus dem, was jeden Monat sprießt,
Deuteronomium Deu 5 33 15 mit dem Besten uralter Berge, /mit Köstlichem ewiger Hügel,
Deuteronomium Deu 5 33 16 mit Köstlichem des Landes und seiner Bewohner /und (über ihn komme) die Gnade dessen, /der im Dornbusch wohnt. /Das komme über Josefs Haupt, /auf den Scheitel des Geweihten aus seiner Brüder Schar.
Deuteronomium Deu 5 33 17 Der Erstling seines Stiers - wie herrlich ist er! /Seine Hörner sind Büffelhörner. /Mit ihnen stoße er die Völker alle zusammen nieder, /die Enden der Welt. /Das sind die Zehntausende aus Efraim, /das sind die Tausende aus Manasse.
Deuteronomium Deu 5 33 18 Und für Sebulon sagte er: Lache, Sebulon, wenn du in See stichst, /und du, Issachar, in deinen Zelten!
Deuteronomium Deu 5 33 19 Sie werden Völker zum Berge rufen, /dort werden sie gültige Opfer schlachten. /Denn sie nähren sich vom Überfluss der Meere, /von Schätzen, die im Sand verborgen sind.
Deuteronomium Deu 5 33 20 Und für Gad sagte er: Gepriesen sei der, der Gad Raum schafft. /Gad lauert wie ein Löwe, /Arm und Kopf reißt er ab.
Deuteronomium Deu 5 33 21 Das erste Stück hat er sich ausgesucht, /denn wo der Anteil des Anführers war, /da versammelten sich die Häupter des Volkes. /Er tat, was vor dem Herrn recht ist, /(hielt sich) gemeinsam mit Israel (an) seine Rechtsvorschriften.
Deuteronomium Deu 5 33 22 Und für Dan sagte er: Dan ist ein junger Löwe, /der aus dem Baschan hervorspringt.
Deuteronomium Deu 5 33 23 Und für Naftali sagte er: Naftali, gesättigt mit Gnade, /gefüllt mit dem Segen des Herrn - /See und Süden nimm in Besitz!
Deuteronomium Deu 5 33 24 Und für Ascher sagte er: Mehr als die (anderen) Söhne sei Ascher gesegnet, /bei seinen Brüdern sei er beliebt, /er bade seinen Fuß in Öl.
Deuteronomium Deu 5 33 25 Deine Riegel seien von Eisen und Bronze. /Hab Frieden, solange du lebst!
Deuteronomium Deu 5 33 26 Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, /der in den Himmel steigt, um dir zu helfen, /auf die Wolken in seiner Hoheit.
Deuteronomium Deu 5 33 27 Eine Wohnung ist der Gott der Urzeit, /von unten (tragen sie) die Arme des Ewigen. /Er trieb den Feind vor dir her, /er sagte (zu dir): Vernichte!
Deuteronomium Deu 5 33 28 So siedelte Israel sich sicher an, /die Quelle Jakobs für sich allein, /in einem Land voller Korn und Wein, /dessen Himmel Tau träufeln lässt.
Deuteronomium Deu 5 33 29 Wie glücklich bist du, Israel! /Wer ist dir gleich, /du Volk, gerettet durch den Herrn, /den Schild, der dir hilft, /deine Hoheit, wenn das Schwert kommt? Deine Feinde werden sich vor dir erniedrigen /und du setzt deinen Fuß auf ihre Nacken.
Deuteronomium Deu 5 34 1 Mose stieg aus den Steppen von Moab hinauf auf den Nebo, den Gipfel des Pisga gegenüber Jericho, und der Herr zeigte ihm das ganze Land. Er zeigte ihm Gilead bis nach Dan hin,
Deuteronomium Deu 5 34 2 ganz Naftali, das Gebiet von Efraim und Manasse, ganz Juda bis zum Mittelmeer,
Deuteronomium Deu 5 34 3 den Negeb und die Jordangegend, den Talgraben von Jericho, der Palmenstadt, bis Zoar.
Deuteronomium Deu 5 34 4 Der Herr sagte zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe mit dem Schwur: Deinen Nachkommen werde ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen schauen lassen. Hinüberziehen wirst du nicht.
Deuteronomium Deu 5 34 5 Danach starb Mose, der Knecht des Herrn, dort in Moab, wie es der Herr bestimmt hatte.
Deuteronomium Deu 5 34 6 Man begrub ihn im Tal, in Moab, gegenüber Bet-Pegor. Bis heute kennt niemand sein Grab.
Deuteronomium Deu 5 34 7 Mose war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb. Sein Auge war noch nicht getrübt, seine Frische war noch nicht geschwunden.
Deuteronomium Deu 5 34 8 Die Israeliten beweinten Mose dreißig Tage lang in den Steppen von Moab. Danach war die Zeit des Weinens und der Klage um Mose beendet.
Deuteronomium Deu 5 34 9 Josua, der Sohn Nuns, war vom Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt. Die Israeliten hörten auf ihn und taten, was der Herr dem Mose aufgetragen hatte.
Deuteronomium Deu 5 34 10 Niemals wieder ist in Israel ein Prophet wie Mose aufgetreten. Ihn hat der Herr Auge in Auge berufen.
Deuteronomium Deu 5 34 11 Keiner ist ihm vergleichbar, wegen all der Zeichen und Wunder, die er in Ägypten im Auftrag des Herrn am Pharao, an seinem ganzen Hof und an seinem ganzen Land getan hat,
Deuteronomium Deu 5 34 12 wegen all der Beweise seiner starken Hand und wegen all der Furcht erregenden und großen Taten, die Mose vor den Augen von ganz Israel vollbracht hat.
Josua Jos 6 1 1 Nachdem Mose, der Knecht des Herrn, gestorben war, sagte der Herr zu Josua, dem Sohn Nuns, dem Diener des Mose:
Josua Jos 6 1 2 Mein Knecht Mose ist gestorben. Mach dich also auf den Weg und zieh über den Jordan hier mit diesem ganzen Volk in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, geben werde.
Josua Jos 6 1 3 Jeden Ort, den euer Fuß betreten wird, gebe ich euch, wie ich es Mose versprochen habe.
Josua Jos 6 1 4 Euer Gebiet soll von der Steppe und vom Libanon an bis zum großen Strom, zum Eufrat, reichen - das ist das ganze Land der Hetiter - und bis hin zum großen Meer, wo die Sonne untergeht.
Josua Jos 6 1 5 Niemand wird dir Widerstand leisten können, solange du lebst. Wie ich mit Mose war, will ich auch mit dir sein. Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.
Josua Jos 6 1 6 Sei mutig und stark! Denn du sollst diesem Volk das Land zum Besitz geben, von dem du weißt: Ich habe ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben.
Josua Jos 6 1 7 Sei nur mutig und stark und achte genau darauf, dass du ganz nach der Weisung handelst, die mein Knecht Mose dir gegeben hat. Weich nicht nach rechts und nicht nach links davon ab, damit du Erfolg hast in allem, was du unternimmst.
Josua Jos 6 1 8 Über dieses Gesetzbuch sollst du immer reden und Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, genau so zu handeln, wie darin geschrieben steht. Dann wirst du auf deinem Weg Glück und Erfolg haben.
Josua Jos 6 1 9 Habe ich dir nicht befohlen: Sei mutig und stark? Fürchte dich also nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir bei allem, was du unternimmst.
Josua Jos 6 1 10 Da befahl Josua den Listenführern im Volk:
Josua Jos 6 1 11 Geht durch das Lager und befehlt den Leuten: Versorgt euch mit Lebensmitteln; denn in drei Tagen werdet ihr den Jordan hier überschreiten, um in das Land hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen, das der Herr, euer Gott, euch zu eigen gibt.
Josua Jos 6 1 12 Und den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse sagte Josua:
Josua Jos 6 1 13 Erinnert euch an das, was Mose, der Knecht des Herrn, euch geboten hat: Der Herr, euer Gott, gewährt euch Ruhe und gibt euch dieses Land.
Josua Jos 6 1 14 Eure Frauen, eure Kinder und euer Vieh sollen in dem Land bleiben, das Mose euch östlich des Jordan gegeben hat. Ihr aber sollt mit euren Brüdern hinübergehen, ihnen kampfbereit mit allen Kriegern voranziehen und ihnen helfen,
Josua Jos 6 1 15 bis der Herr euren Brüdern ebenso wie euch Ruhe gewährt und bis auch sie das Land in Besitz nehmen, das der Herr, euer Gott, ihnen gibt. Dann sollt ihr in euren eigenen Besitz zurückkehren, in das Land, das euch Mose, der Knecht des Herrn, östlich des Jordan gegen Sonnenaufgang als Besitz gegeben hat.
Josua Jos 6 1 16 Sie antworteten Josua: Alles, was du uns befohlen hast, wollen wir tun und dahin, wohin du uns schickst, werden wir gehen.
Josua Jos 6 1 17 Genauso, wie wir auf Mose gehört haben, wollen wir auch auf dich hören. Der Herr aber, dein Gott, möge mit dir sein, wie er mit Mose gewesen ist.
Josua Jos 6 1 18 Jeder, der sich deinem Befehl widersetzt und nicht allen deinen Anordnungen gehorcht, soll mit dem Tod bestraft werden. Sei nur mutig und stark!
Josua Jos 6 2 1 Josua, der Sohn Nuns, schickte von Schittim heimlich zwei Kundschafter aus und befahl ihnen: Geht, erkundet das Land, besonders die Stadt Jericho! Sie brachen auf und kamen zu dem Haus einer Dirne namens Rahab; dort wollten sie übernachten.
Josua Jos 6 2 2 Man meldete dem König von Jericho: Heute Nacht sind ein paar Männer hierher gekommen, Israeliten, um das Land auszukundschaften.
Josua Jos 6 2 3 Da schickte der König von Jericho Boten zu Rahab und ließ ihr sagen: Gib die Männer heraus, die bei dir in deinem Haus eingekehrt sind; denn sie sind gekommen, um das ganze Land auszukundschaften.
Josua Jos 6 2 4 Da nahm die Frau die beiden Männer und versteckte sie. (Zu den Boten aber) sagte sie: Ja, die Männer sind zu mir gekommen; doch ich wusste nicht, woher sie waren.
Josua Jos 6 2 5 Als das Stadttor bei Einbruch der Dunkelheit geschlossen werden sollte, sind die Männer weggegangen; ich weiß aber nicht, wohin sie gegangen sind. Lauft ihnen schnell nach, dann könnt ihr sie noch einholen.
Josua Jos 6 2 6 Sie hatte aber die Männer auf das flache Dach gebracht und unter den Flachsstängeln versteckt, die auf dem Dach aufgeschichtet waren.
Josua Jos 6 2 7 Inzwischen hatte man die Verfolgung der Männer aufgenommen, und zwar in Richtung Jordan, zu den Furten hin. Und man hatte das Stadttor geschlossen, nachdem die Verfolger hinausgegangen waren.
Josua Jos 6 2 8 Bevor die Männer sich niederlegten, stieg Rahab zu ihnen auf das Dach hinauf
Josua Jos 6 2 9 und sagte zu ihnen: Ich weiß, dass der Herr euch das Land gegeben hat und dass uns Furcht vor euch befallen hat und alle Bewohner des Landes aus Angst vor euch vergehen.
Josua Jos 6 2 10 Denn wir haben gehört, wie der Herr das Wasser des Schilfmeers euretwegen austrocknen ließ, als ihr aus Ägypten ausgezogen seid. Wir haben auch gehört, was ihr mit Sihon und Og, den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan, gemacht habt: Ihr habt sie dem Untergang geweiht.
Josua Jos 6 2 11 Als wir das hörten, zerschmolz unser Herz und jedem stockte euretwegen der Atem; denn der Herr, euer Gott, ist Gott droben im Himmel und hier unten auf der Erde.
Josua Jos 6 2 12 Nun schwört mir beim Herrn, dass ihr der Familie meines Vaters euer Wohlwollen erweist, wie ich es euch erwiesen habe, und gebt mir ein sicheres Zeichen dafür,
Josua Jos 6 2 13 dass ihr meinen Vater und meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und alles, was ihnen gehört, am Leben lasst und dass ihr uns vor dem Tod bewahrt.
Josua Jos 6 2 14 Die Männer antworteten ihr: Wir bürgen mit unserem Leben für euch, wenn ihr nur unsere Sache nicht verratet. Wenn uns der Herr das Land gibt, werden wir dir unser Wohlwollen und unsere Treue zeigen.
Josua Jos 6 2 15 Darauf ließ die Frau sie mit einem Seil durch das Fenster die Stadtmauer hinab; das Haus, in dem sie wohnte, war nämlich in die Stadtmauer eingebaut.
Josua Jos 6 2 16 Sie riet ihnen: Geht ins Gebirge, damit die Verfolger euch nicht finden; dort haltet euch drei Tage lang verborgen, bis die Verfolger zurückgekehrt sind; dann könnt ihr eures Weges gehen.
Josua Jos 6 2 17 Die Männer sagten zu ihr: Wir können uns nur unter folgender Bedingung an den Eid halten, den du uns hast schwören lassen:
Josua Jos 6 2 18 Wenn wir in das Land eindringen, musst du diese geflochtene purpurrote Schnur an das Fenster binden, durch das du uns herabgelassen hast, und du musst deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und die ganze Familie deines Vaters bei dir in deinem Haus versammeln.
Josua Jos 6 2 19 Jeder aber, der aus der Tür deines Hauses heraustritt, ist selbst schuld, wenn sein Blut vergossen wird. Wir sind dann ohne Schuld. Doch bei jedem, der mit dir in deinem Haus bleibt, tragen wir die Schuld, wenn Hand an ihn gelegt wird.
Josua Jos 6 2 20 Auch wenn du unsere Sache verrätst, brauchen wir uns nicht an den Eid zu halten, den du uns hast schwören lassen.
Josua Jos 6 2 21 Sie antwortete: Es sei, wie ihr gesagt habt. Dann ließ sie die beiden gehen und band die purpurrote Schnur an das Fenster.
Josua Jos 6 2 22 Die Männer gingen also und kamen ins Gebirge; dort blieben sie drei Tage, bis die Verfolger (in die Stadt) zurückgekehrt waren. Die Verfolger hatten sie überall gesucht, aber nicht gefunden.
Josua Jos 6 2 23 Dann machten sich die beiden Männer auf den Rückweg. Sie stiegen vom Gebirge herab, überschritten den Jordan und kamen zu Josua, dem Sohn Nuns. Sie erzählten ihm alles, was sie erfahren hatten,
Josua Jos 6 2 24 und sagten: Der Herr hat uns das ganze Land ausgeliefert; alle Bewohner des Landes vergehen aus Angst vor uns.
Josua Jos 6 3 1 Am frühen Morgen brach Josua mit allen Israeliten von Schittim auf. Als sie an den Jordan kamen, übernachteten sie dort, bevor sie ihn überschritten.
Josua Jos 6 3 2 Nach drei Tagen gingen die Listenführer durch das Lager
Josua Jos 6 3 3 und befahlen dem Volk: Wenn ihr die Bundeslade des Herrn, eures Gottes, seht und die levitischen Priester, die sie tragen, dann sollt auch ihr von dort, wo ihr gerade seid, aufbrechen und ihr folgen;
Josua Jos 6 3 4 nur müsst ihr zwischen ihr und euch einen Abstand von zweitausend Ellen lassen, ihr dürft nicht zu nahe an sie herankommen. So werdet ihr wissen, welchen Weg ihr gehen sollt; denn ihr seid den Weg ja früher noch nie gegangen.
Josua Jos 6 3 5 Und Josua sagte zum Volk: Heiligt euch; denn morgen wird der Herr mitten unter euch Wunder tun.
Josua Jos 6 3 6 Und zu den Priestern sagte Josua: Nehmt die Bundeslade auf und zieht dem Volk voran! Und sie nahmen die Bundeslade auf und gingen dem Volk voraus.
Josua Jos 6 3 7 Da sagte der Herr zu Josua: Heute fange ich an, dich vor den Augen ganz Israels groß zu machen, damit alle erkennen, dass ich mit dir sein werde, wie ich mit Mose gewesen bin.
Josua Jos 6 3 8 Du aber sollst den Priestern, die die Bundeslade tragen, befehlen: Wenn ihr zum Ufer des Jordan kommt, geht in den Jordan hinein und bleibt dort stehen!
Josua Jos 6 3 9 Darauf sagte Josua zu den Israeliten: Kommt her und hört die Worte des Herrn, eures Gottes!
Josua Jos 6 3 10 Dann sagte Josua: Daran sollt ihr erkennen, dass ein lebendiger Gott mitten unter euch ist: Er wird die Kanaaniter, die Hetiter, Hiwiter, Perisiter, Girgaschiter, Amoriter und Jebusiter vor euren Augen vertreiben.
Josua Jos 6 3 11 Seht, die Bundeslade des Herrn der ganzen Erde zieht vor euch her durch den Jordan.
Josua Jos 6 3 12 Wählt nun zwölf Männer aus den Stämmen Israels aus, aus jedem Stamm einen!
Josua Jos 6 3 13 Sobald die Füße der Priester, die die Lade des Herrn tragen, des Herrn der ganzen Erde, im Wasser des Jordan stehen, wird das Wasser des Jordan, das von oben herabkommt, wie abgeschnitten sein und wie ein Wall dastehen.
Josua Jos 6 3 14 Als dann das Volk seine Zelte verließ und aufbrach, um den Jordan zu überschreiten, gingen die Priester, die die Bundeslade trugen, an der Spitze des Volkes.
Josua Jos 6 3 15 Und als die Träger der Lade an den Jordan kamen und die Füße der Priester, die die Lade trugen, das Wasser berührten - der Jordan war aber während der ganzen Erntezeit über alle Ufer getreten -,
Josua Jos 6 3 16 da blieben die Fluten des Jordan stehen. Das von oben herabkommende Wasser stand wie ein Wall in weiter Entfernung, bei der Stadt Adam, die in der Nähe von Zaretan liegt. Die zum Meer der Araba, zum Salzmeer, hinabfließenden Fluten dagegen liefen vollständig ab und das Volk zog Jericho gegenüber durch den Jordan.
Josua Jos 6 3 17 Die Priester, die die Bundeslade des Herrn trugen, standen, während ganz Israel trockenen Fußes hindurchzog, fest und sicher mitten im Jordan auf trockenem Boden, bis das ganze Volk den Jordan durchschritten hatte.
Josua Jos 6 4 1 Als das ganze Volk den Jordan durchschritten hatte, sagte der Herr zu Josua:
Josua Jos 6 4 2 Wählt aus dem Volk zwölf Männer aus, aus jedem Stamm einen,
Josua Jos 6 4 3 und befehlt ihnen: Hebt hier, an der Stelle mitten im Jordan, wo die Priester fest und sicher standen, zwölf Steine auf, nehmt sie mit hinüber und legt sie an dem Ort nieder, an dem ihr die nächste Nacht verbringt.
Josua Jos 6 4 4 Da rief Josua die zwölf Männer, die er aus den Israeliten bestimmt hatte, aus jedem Stamm einen,
Josua Jos 6 4 5 und sagte zu ihnen: Geht vor der Lade des Herrn, eures Gottes, her bis zur Mitte des Jordan; dort soll jeder von euch einen Stein auf seine Schulter heben, so viele Steine, wie es Stämme der Israeliten gibt.
Josua Jos 6 4 6 Sie sollen unter euch ein Zeichen sein. Wenn euch eure Söhne morgen fragen: Was bedeuten diese Steine für euch?,
Josua Jos 6 4 7 dann antwortet ihnen: (Sie bedeuten,) dass die Fluten des Jordan vor der Bundeslade des Herrn wie abgeschnitten waren; als sie durch den Jordan zog, waren die Fluten des Jordan wie abgeschnitten. So sind diese Steine ein ewiges Erinnerungszeichen für die Israeliten.
Josua Jos 6 4 8 Die Israeliten taten, was Josua befohlen hatte, und nahmen zwölf Steine mitten aus dem Jordan, so viele, wie es Stämme der Israeliten gab, wie es der Herr dem Josua befohlen hatte. Sie nahmen sie mit hinüber zu ihrem Rastplatz und stellten sie dort auf.
Josua Jos 6 4 9 Und in der Mitte des Jordan richtete Josua zwölf Steine auf, dort, wo die Priester gestanden hatten, die die Bundeslade trugen; sie stehen dort bis zum heutigen Tag.
Josua Jos 6 4 10 Die Priester aber, die die Lade trugen, blieben mitten im Jordan stehen, bis alles geschehen war, was der Herr durch Josua dem Volk befohlen hatte [[ganz so, wie Mose dem Josua befohlen hatte]], und das Volk beeilte sich und zog hinüber.
Josua Jos 6 4 11 Als das ganze Volk vollständig hinübergezogen war, zog auch die Lade des Herrn hinüber und die Priester (gingen wieder) dem Volk voraus.
Josua Jos 6 4 12 Die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse zogen kampfbereit vor den Israeliten her, wie es ihnen Mose befohlen hatte.
Josua Jos 6 4 13 Es waren etwa vierzigtausend bewaffnete Männer, die vor den Augen des Herrn zum Kampf in die Steppen von Jericho zogen.
Josua Jos 6 4 14 An jenem Tag machte der Herr den Josua in den Augen ganz Israels groß und man hatte Ehrfurcht vor ihm, wie man vor Mose zeit seines Lebens Ehrfurcht hatte.
Josua Jos 6 4 15 Da sagte der Herr zu Josua:
Josua Jos 6 4 16 Befiehl den Priestern, die die Lade der Bundesurkunde tragen, aus dem Jordan heraufzusteigen.
Josua Jos 6 4 17 Da befahl Josua den Priestern: Steigt aus dem Jordan herauf!
Josua Jos 6 4 18 Als nun die Priester, die die Bundeslade des Herrn trugen, aus der Mitte des Jordan heraufstiegen und ihre Füße das Ufer berührten, da kehrte das Wasser des Jordan an seinen Ort zurück und trat wie zuvor wieder über alle Ufer.
Josua Jos 6 4 19 Das Volk zog am zehnten Tag des ersten Monats durch den Jordan und schlug in Gilgal, am Ostrand des Gebietes von Jericho, sein Lager auf.
Josua Jos 6 4 20 In Gilgal stellte Josua die zwölf Steine auf, die man aus dem Jordan mitgenommen hatte.
Josua Jos 6 4 21 Er sagte zu den Israeliten: Wenn eure Söhne morgen ihre Väter fragen: Was bedeuten diese Steine?,
Josua Jos 6 4 22 dann sollt ihr sie belehren: Hier hat Israel trockenen Fußes den Jordan durchschritten;
Josua Jos 6 4 23 denn der Herr, euer Gott, hat das Wasser des Jordan vor euren Augen austrocknen lassen, bis ihr hindurchgezogen wart, genau so wie es Jahwe, euer Gott, mit dem Schilfmeer machte, das er vor unseren Augen austrocknen ließ, bis wir hindurchgezogen waren.
Josua Jos 6 4 24 Daran sollen alle Völker der Erde erkennen, dass die Hand des Herrn stark ist, und ihr sollt allezeit Jahwe, euren Gott, fürchten.
Josua Jos 6 5 1 Alle Könige der Amoriter jenseits des Jordan im Westen und alle Könige der Kanaaniter am Meer hörten, dass der Herr das Wasser des Jordan vor den Augen der Israeliten austrocknen ließ, bis sie hinübergezogen waren; da zerschmolz ihr Herz und jedem stockte der Atem wegen der Israeliten.
Josua Jos 6 5 2 Damals sagte der Herr zu Josua: Mach dir Steinmesser und ordne wieder eine Beschneidung der Israeliten an, eine zweite!
Josua Jos 6 5 3 Da machte sich Josua Steinmesser und er beschnitt die Israeliten auf dem «Hügel der Vorhäute».
Josua Jos 6 5 4 Josua nahm die Beschneidung vor, weil das ganze Volk, das aus Ägypten ausgezogen war, das heißt die Männer, alle Krieger, nach ihrem Auszug aus Ägypten auf dem Weg durch die Wüste gestorben waren.
Josua Jos 6 5 5 Als das Volk auszog, waren alle beschnitten. Alle aber, die nach dem Auszug aus Ägypten unterwegs in der Wüste geboren wurden, hatte man nicht beschnitten.
Josua Jos 6 5 6 Denn vierzig Jahre lang wanderten die Israeliten durch die Wüste. Schließlich war das ganze Volk, alle Krieger, die aus Ägypten ausgezogen waren, umgekommen, weil sie nicht auf die Stimme des Herrn gehört hatten. Der Herr hatte ihnen geschworen, er werde sie das Land nicht schauen lassen, das er ihren Vätern mit einem Eid zugesichert hatte, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
Josua Jos 6 5 7 Ihre Söhne, die der Herr an ihre Stelle treten ließ, beschnitt Josua; denn sie waren noch unbeschnitten, da man sie unterwegs nicht beschnitten hatte.
Josua Jos 6 5 8 Als nun das ganze Volk beschnitten war, blieb man an Ort und Stelle, im Lager, bis die Männer wieder gesund waren.
Josua Jos 6 5 9 Und der Herr sagte zu Josua: Heute habe ich die ägyptische Schande von euch abgewälzt. Darum nennt man diesen Ort bis zum heutigen Tag Gilgal (Wälzplatz).
Josua Jos 6 5 10 Als die Israeliten in Gilgal ihr Lager hatten, feierten sie am Abend des vierzehnten Tages jenes Monats in den Steppen von Jericho das Pascha.
Josua Jos 6 5 11 Am Tag nach dem Pascha, genau an diesem Tag, aßen sie ungesäuerte Brote und geröstetes Getreide aus den Erträgen des Landes.
Josua Jos 6 5 12 Vom folgenden Tag an, nachdem sie von den Erträgen des Landes gegessen hatten, blieb das Manna aus; von da an hatten die Israeliten kein Manna mehr, denn sie aßen in jenem Jahr von der Ernte des Landes Kanaan.
Josua Jos 6 5 13 Als Josua bei Jericho war und Ausschau hielt, sah er plötzlich einen Mann mit einem gezückten Schwert in der Hand vor sich stehen. Josua ging auf ihn zu und fragte ihn: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?
Josua Jos 6 5 14 Er antwortete: Nein, ich bin der Anführer des Heeres des Herrn. Ich bin soeben gekommen. Da warf sich Josua vor ihm zu Boden, um ihm zu huldigen, und fragte ihn: Was befiehlt mein Herr seinem Knecht?
Josua Jos 6 5 15 Der Anführer des Heeres des Herrn antwortete Josua: Zieh deine Schuhe aus; denn der Ort, wo du stehst, ist heilig. Und Josua tat es.
Josua Jos 6 6 1 Jericho hielt wegen der Israeliten die Tore fest verschlossen. Niemand konnte heraus und niemand konnte hinein.
Josua Jos 6 6 2 Da sagte der Herr zu Josua: Sieh her, ich gebe Jericho und seinen König samt seinen Kriegern in deine Gewalt.
Josua Jos 6 6 3 Ihr sollt mit allen Kriegern um die Stadt herumziehen und sie einmal umkreisen. Das sollst du sechs Tage lang tun.
Josua Jos 6 6 4 Sieben Priester sollen sieben Widderhörner vor der Lade hertragen. Am siebten Tag sollt ihr siebenmal um die Stadt herumziehen und die Priester sollen die Hörner blasen.
Josua Jos 6 6 5 Wenn das Widderhorn geblasen wird und ihr den Hörnerschall hört, soll das ganze Volk in lautes Kriegsgeschrei ausbrechen. Darauf wird die Mauer der Stadt in sich zusammenstürzen; dann soll das Volk hinübersteigen, jeder an der nächstbesten Stelle.
Josua Jos 6 6 6 Da rief Josua, der Sohn Nuns, die Priester und sagte: Nehmt die Bundeslade und lasst sieben Priester sieben Widderhörner vor der Lade des Herrn hertragen.
Josua Jos 6 6 7 Und zum Volk sagte er: Zieht rings um die Stadt herum und lasst die bewaffneten Männer vor der Lade des Herrn herziehen!
Josua Jos 6 6 8 Und es geschah so, wie Josua es dem Volk gesagt hatte: Sieben Priester trugen die sieben Widderhörner vor dem Herrn her und bliesen im Gehen die Hörner und die Bundeslade des Herrn zog hinter ihnen her.
Josua Jos 6 6 9 Die bewaffneten Männer gingen vor den Priestern her, die die Hörner bliesen, die Nachhut folgte der Lade und man blies ständig die Hörner.
Josua Jos 6 6 10 Dem Volk aber befahl Josua: Erhebt kein Kriegsgeschrei und lasst eure Stimmen nicht hören! Kein Wort komme aus eurem Mund bis zu dem Tag, an dem ich zu euch sage: Erhebt das Kriegsgeschrei! Dann sollt ihr losschreien.
Josua Jos 6 6 11 Darauf ließ er die Lade des Herrn um die Stadt herumziehen und sie einmal umkreisen. Dann kam man zum Lager zurück und übernachtete im Lager.
Josua Jos 6 6 12 Früh am anderen Morgen brach Josua auf und die Priester trugen die Lade des Herrn.
Josua Jos 6 6 13 Sieben Priester trugen die sieben Widderhörner der Lade des Herrn voraus und bliesen ständig die Hörner. Die bewaffneten Männer zogen vor ihnen her und die Nachhut folgte der Lade des Herrn. Man blies ständig die Hörner.
Josua Jos 6 6 14 So zogen sie auch am zweiten Tag einmal um die Stadt herum und kehrten wieder ins Lager zurück. Das machten sie sechs Tage lang.
Josua Jos 6 6 15 Am siebten Tag aber brachen sie beim Anbruch der Morgenröte auf und zogen, wie gewohnt, um die Stadt, siebenmal; nur an diesem Tag zogen sie siebenmal um die Stadt.
Josua Jos 6 6 16 Als die Priester beim siebten Mal die Hörner bliesen, sagte Josua zum Volk: Erhebt das Kriegsgeschrei! Denn der Herr hat die Stadt in eure Gewalt gegeben.
Josua Jos 6 6 17 Die Stadt mit allem, was in ihr ist, soll zu Ehren des Herrn dem Untergang geweiht sein. Nur die Dirne Rahab und alle, die bei ihr im Haus sind, sollen am Leben bleiben, weil sie die Boten versteckt hat, die wir ausgeschickt hatten.
Josua Jos 6 6 18 Hütet euch aber davor, von dem, was dem Untergang geweiht ist, etwas zu begehren und wegzunehmen; sonst weiht ihr das Lager Israels dem Untergang und stürzt es ins Unglück.
Josua Jos 6 6 19 Alles Gold und Silber und die Geräte aus Bronze und Eisen sollen dem Herrn geweiht sein und in den Schatz des Herrn kommen.
Josua Jos 6 6 20 Darauf erhob das Volk das Kriegsgeschrei und die Widderhörner wurden geblasen. Als das Volk den Hörnerschall hörte, brach es in lautes Kriegsgeschrei aus. Die Stadtmauer stürzte in sich zusammen, und das Volk stieg in die Stadt hinein, jeder an der nächstbesten Stelle. So eroberten sie die Stadt.
Josua Jos 6 6 21 Mit scharfem Schwert weihten sie alles, was in der Stadt war, dem Untergang, Männer und Frauen, Kinder und Greise, Rinder, Schafe und Esel.
Josua Jos 6 6 22 Zu den beiden Männern, die das Land erkundet hatten, sagte Josua: Geht zu dem Haus der Dirne und holt von dort die Frau und alles, was ihr gehört, wie ihr es ihr geschworen habt.
Josua Jos 6 6 23 Da gingen die jungen Männer, die Kundschafter, und holten Rahab, ihren Vater, ihre Mutter, ihre Brüder und alles, was ihr gehörte; sie führten ihre ganze Verwandtschaft (aus der Stadt) heraus und wiesen ihnen einen Platz außerhalb des Lagers Israels an.
Josua Jos 6 6 24 Die Stadt aber und alles, was darin war, brannte man nieder; nur das Silber und Gold und die Geräte aus Bronze und Eisen brachte man in den Schatz im Haus des Herrn.
Josua Jos 6 6 25 Die Dirne Rahab und die Familie ihres Vaters und alles, was ihr gehörte, ließ Josua am Leben. So wohnt ihre Familie bis heute mitten in Israel; denn Rahab hatte die Boten versteckt, die Josua ausgesandt hatte, um Jericho auskundschaften zu lassen.
Josua Jos 6 6 26 Damals schwor Josua: Verflucht beim Herrn sei der Mann, der es unternimmt, diese Stadt Jericho wieder aufzubauen. Seinen Erstgeborenen soll es ihn kosten, wenn er sie neu gründet, und seinen Jüngsten, wenn er ihre Tore wieder aufrichtet.
Josua Jos 6 6 27 Der Herr war mit Josua und sein Ruhm verbreitete sich im ganzen Land.
Josua Jos 6 7 1 Die Israeliten aber veruntreuten etwas von dem, was dem Untergang geweiht war. Denn Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda, nahm etwas von dem, was dem Untergang geweiht war. Da entbrannte der Zorn des Herrn über die Israeliten.
Josua Jos 6 7 2 Josua schickte von Jericho aus einige Männer nach Ai, das bei Bet-Awen, östlich von Bet-El liegt, und sagte zu ihnen: Geht hinauf, und erkundet das Land! Die Männer gingen hinauf und erkundeten Ai.
Josua Jos 6 7 3 Als sie zu Josua zurückkamen, sagten sie zu ihm: Es braucht nicht das ganze Volk hinaufzuziehen. Etwa zwei- oder dreitausend Mann sollen hinaufziehen; sie können Ai besiegen. Bemüh nicht das ganze Volk dorthin! Denn dort sind nur wenige Leute.
Josua Jos 6 7 4 So stiegen vom Volk etwa dreitausend Mann nach Ai hinauf; aber sie mussten vor den Männern von Ai die Flucht ergreifen.
Josua Jos 6 7 5 Die Männer von Ai erschlugen sechsunddreißig von ihnen; die andern verfolgten sie vom Stadttor bis zu den Steinbrüchen und schlugen sie an der Steige. Da zerschmolz das Herz des Volkes und wurde zu Wasser.
Josua Jos 6 7 6 Josua zerriss seine Kleider und warf sich zusammen mit den Ältesten vor der Lade des Herrn mit dem Gesicht zu Boden und blieb dort bis zum Abend liegen. Sie streuten sich Asche auf das Haupt
Josua Jos 6 7 7 und Josua sagte: Ach Herr, mein Gott! Warum hast du dieses Volk über den Jordan ziehen lassen? Um uns den Amoritern auszuliefern, damit sie uns vernichten? Hätten wir uns doch dazu entschlossen, jenseits des Jordan zu bleiben!
Josua Jos 6 7 8 Ach Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Rücken gezeigt hat?
Josua Jos 6 7 9 Das werden die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes hören und sie werden uns umzingeln und unseren Namen im ganzen Land ausrotten. Was willst du dann für deinen großen Namen tun?
Josua Jos 6 7 10 Da sagte der Herr zu Josua: Steh auf! Warum liegst du da, mit dem Gesicht zur Erde?
Josua Jos 6 7 11 Israel hat gesündigt. Sie haben sich sogar gegen meinen Bund vergangen, den ich ihnen auferlegt habe. Sie haben etwas weggenommen von dem, was dem Untergang geweiht war; sie haben es gestohlen; sie haben es unterschlagen und zu ihren eigenen Sachen getan.
Josua Jos 6 7 12 Deshalb können die Israeliten dem Angriff ihrer Feinde nicht mehr standhalten und müssen ihren Feinden den Rücken zeigen; denn sie sind nun selbst dem Untergang geweiht. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr bei euch nicht alles, was dem Untergang geweiht ist, vernichtet.
Josua Jos 6 7 13 Auf! Heilige das Volk und sag: Heiligt euch für morgen! Denn so hat der Herr, der Gott Israels, gesprochen: Bei dir, Israel, ist etwas, was dem Untergang geweiht ist. Du kannst dem Angriff deiner Feinde nicht standhalten, solange ihr nicht alles, was dem Untergang geweiht ist, aus eurer Mitte entfernt habt.
Josua Jos 6 7 14 Morgen sollt ihr Stamm für Stamm antreten und der Stamm, den der Herr bezeichnet, soll Sippe für Sippe antreten und die Sippe, die der Herr dann bezeichnet, soll Großfamilie für Großfamilie antreten und die Großfamilie, die der Herr dann bezeichnet, soll Mann für Mann antreten.
Josua Jos 6 7 15 Bei wem man dann etwas findet, das dem Untergang geweiht ist, der soll mit allem, was er hat, verbrannt werden, weil er sich am Bund des Herrn vergangen und in Israel eine Schandtat verübt hat.
Josua Jos 6 7 16 Josua ließ also früh am Morgen Israel Stamm für Stamm antreten; da wurde der Stamm Juda bezeichnet.
Josua Jos 6 7 17 Dann ließ er die Sippen Judas antreten; da wurde die Sippe der Serachiter bezeichnet. Dann ließ er die Sippe der Serachiter nach Großfamilien antreten; da wurde Sabdi bezeichnet.
Josua Jos 6 7 18 Dann ließ er dessen Familie Mann für Mann antreten; da wurde Achan, der Sohn Karmis, der Enkel Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda bezeichnet.
Josua Jos 6 7 19 Josua sagte zu Achan: Mein Sohn, gib dem Herrn, dem Gott Israels, die Ehre und leg vor ihm ein Geständnis ab! Sag mir offen, was du getan hast, und verheimliche mir nichts!
Josua Jos 6 7 20 Achan antwortete Josua: Es ist wahr, ich habe mich gegen den Herrn, den Gott Israels, versündigt. Das und das habe ich getan:
Josua Jos 6 7 21 Ich sah unter der Beute einen schönen Mantel aus Schinar, außerdem zweihundert Schekel Silber und einen Goldbarren, der fünfzig Schekel wog. Ich wollte es haben und nahm es an mich. Es ist in meinem Zelt im Boden vergraben, das Silber an unterster Stelle.
Josua Jos 6 7 22 Josua schickte Boten und sie liefen zum Zelt, und wirklich: die Sachen waren im Zelt Achans vergraben, das Silber an unterster Stelle.
Josua Jos 6 7 23 Sie holten alles aus dem Zelt heraus, brachten es zu Josua und allen Israeliten und breiteten es vor dem Herrn aus.
Josua Jos 6 7 24 Da nahm Josua Achan, den Sohn Serachs, ebenso das Silber und den Mantel und den Goldbarren, seine Söhne und Töchter, seine Rinder, Esel und Schafe, sein Zelt und seine ganze Habe. Er und ganz Israel brachten alles ins Tal Achor.
Josua Jos 6 7 25 Dann sagte Josua: Womit du uns ins Unglück gestürzt hast, damit stürzt dich der Herr heute ins Unglück. Und ganz Israel steinigte Achan. [[Sie verbrannten sie im Feuer und steinigten sie.]]
Josua Jos 6 7 26 Man errichtete über ihm einen großen Steinhaufen, der bis zum heutigen Tag zu sehen ist, und der Herr ließ ab von seinem glühenden Zorn. Deshalb nennt man diesen Ort bis heute Achortal (Unglückstal).
Josua Jos 6 8 1 Dann sagte der Herr zu Josua: Fürchte dich nicht und hab keine Angst! Nimm alle kriegstüchtigen Männer, brich auf und zieh nach Ai! Siehe, ich habe den König von Ai und sein Volk, seine Stadt und sein Land in deine Gewalt gegeben.
Josua Jos 6 8 2 Du sollst es mit Ai und seinem König ebenso machen, wie du es mit Jericho und seinem König gemacht hast. Doch ihren Besitz und das Vieh in der Stadt dürft ihr erbeuten. Leg im Rücken der Stadt einen Hinterhalt!
Josua Jos 6 8 3 Da brach Josua mit dem ganzen Heer auf und zog nach Ai. Er wählte dreißigtausend kampferprobte Männer aus und schickte sie bei Nacht weg
Josua Jos 6 8 4 mit dem Befehl: Seht zu, dass ihr im Rücken der Stadt einen Hinterhalt legt, aber nicht zu weit entfernt von der Stadt. Dort haltet euch alle bereit!
Josua Jos 6 8 5 Ich aber werde mit allen Leuten, die bei mir sind, gegen die Stadt vorrücken, und wenn man dann wie beim ersten Mal einen Ausfall macht, werden wir vor ihnen fliehen.
Josua Jos 6 8 6 Sie werden uns verfolgen, bis wir sie von der Stadt weggelockt haben, denn sie werden denken: Sie fliehen vor uns wie beim ersten Mal. Wenn wir vor ihnen geflohen sind,
Josua Jos 6 8 7 dann könnt ihr aus dem Hinterhalt hervorbrechen und die Stadt besetzen. Der Herr, euer Gott, wird sie euch ausliefern.
Josua Jos 6 8 8 Wenn ihr dann die Stadt eingenommen habt, sollt ihr sie in Brand stecken. Handelt nach dem Wort des Herrn! Seht, ich habe es euch befohlen.
Josua Jos 6 8 9 Dann schickte sie Josua weg und sie legten sich westlich von Ai in den Hinterhalt, zwischen Bet-El und Ai. Josua aber blieb die Nacht über beim Volk.
Josua Jos 6 8 10 Früh am Morgen stand Josua auf, musterte das Volk und zog zusammen mit den Ältesten Israels an der Spitze des Volkes nach Ai hinauf.
Josua Jos 6 8 11 Das ganze Heer zog mit ihm hinauf und rückte bis in die Nähe der Stadt vor. Im Norden von Ai schlugen sie ihr Lager auf; zwischen ihnen und Ai lag ein Tal.
Josua Jos 6 8 12 Dann nahm er etwa fünftausend Mann und legte sie westlich der Stadt, zwischen Bet-El und Ai, in einen Hinterhalt.
Josua Jos 6 8 13 So stellten sie das Volk auf: Das Lager war im Norden der Stadt und der Hinterhalt westlich der Stadt. Josua aber verbrachte die Nacht unten im Tal.
Josua Jos 6 8 14 Als das der König von Ai sah, brach er mit den Männern der Stadt am Morgen in aller Eile auf und zog mit seinem ganzen Volk zum (sogenannten) Versammlungsplatz vor der Steppe, um gegen Israel zu kämpfen. Er wusste nicht, dass man ihm im Rücken der Stadt einen Hinterhalt gelegt hatte.
Josua Jos 6 8 15 Josua und die Israeliten ließen sich von ihnen schlagen und flohen zur Wüste hin.
Josua Jos 6 8 16 Nun wurde das ganze Volk, das noch in der Stadt war, zu ihrer Verfolgung aufgeboten. Sie verfolgten Josua und wurden so von der Stadt weggelockt.
Josua Jos 6 8 17 Niemand blieb in Ai [[und Bet-El]] zurück; alle rückten aus, ließen die Stadt ohne Schutz zurück und verfolgten die Israeliten.
Josua Jos 6 8 18 Da sagte der Herr zu Josua: Streck das Sichelschwert in deiner Hand gegen Ai aus, denn ich gebe es in deine Gewalt. Josua streckte das Sichelschwert in seiner Hand gegen Ai aus.
Josua Jos 6 8 19 Als er seine Hand ausstreckte, brachen die Männer im Hinterhalt eiligst aus ihrer Stellung hervor, stürmten in die Stadt, nahmen sie ein und steckten sie sogleich in Brand.
Josua Jos 6 8 20 Als die Männer von Ai sich umwandten, sahen sie plötzlich aus der Stadt Rauch zum Himmel aufsteigen. Aber sie konnten weder vor noch zurück und hatten keine Möglichkeit zur Flucht. Denn das Volk, das zur Wüste hin geflohen war, wandte sich nun gegen den Verfolger.
Josua Jos 6 8 21 Als nämlich Josua und ganz Israel sahen, dass aus der Stadt Rauch aufstieg, dass also die Männer aus dem Hinterhalt die Stadt eingenommen hatten, machten sie kehrt und schlugen die Männer von Ai.
Josua Jos 6 8 22 Denn weil diese ihnen aus der Stadt nachgerückt waren, waren sie nun von beiden Seiten her mitten zwischen die Israeliten geraten. Die Israeliten schlugen sie so vernichtend, dass keiner von ihnen mehr übrig blieb, der hätte entkommen und sich in Sicherheit bringen können.
Josua Jos 6 8 23 Den König von Ai aber nahmen sie lebend gefangen und brachten ihn zu Josua.
Josua Jos 6 8 24 Als die Israeliten sämtliche Bewohner von Ai, die ihnen nachgejagt waren, ohne Ausnahme auf freiem Feld und in der Wüste mit scharfem Schwert getötet hatten und alle gefallen waren, kehrte ganz Israel nach Ai zurück und machte auch dort alles mit scharfem Schwert nieder.
Josua Jos 6 8 25 Es gab an jenem Tag insgesamt zwölftausend Gefallene, Männer und Frauen, alle Einwohner von Ai.
Josua Jos 6 8 26 Josua aber ließ seine Hand mit dem Sichelschwert nicht sinken, bis er alle Einwohner von Ai dem Untergang geweiht hatte.
Josua Jos 6 8 27 Nur das Vieh und den Besitz der Stadt nahm Israel für sich als Beute, nach dem Befehl, den der Herr Josua gegeben hatte.
Josua Jos 6 8 28 Dann brannte Josua Ai nieder und machte es für immer zu einem Trümmerhaufen und zu einem öden Platz; das ist es geblieben bis zum heutigen Tag.
Josua Jos 6 8 29 Den König von Ai aber ließ er an einem Baum aufhängen; dort hing er bis zum Abend. Als die Sonne unterging, nahm man die Leiche auf Befehl Josuas von dem Baum ab und warf sie vor das Tor der Stadt. Man errichtete über ihr einen großen Steinhaufen, der noch heute da ist.
Josua Jos 6 8 30 Damals errichtete Josua auf dem Berg Ebal für den Herrn, den Gott Israels, einen Altar
Josua Jos 6 8 31 aus unbehauenen Steinen, die noch kein eisernes Werkzeug berührt hatte, so wie Mose, der Knecht des Herrn, es den Israeliten geboten hatte und wie es im Gesetzbuch des Mose geschrieben steht. Auf diesem Altar brachte man dem Herrn Brandopfer dar und schlachtete Heilsopfer.
Josua Jos 6 8 32 Und Josua brachte dort auf den Steinen eine Abschrift des Gesetzes des Mose an; er schrieb vor den Augen der Israeliten darauf.
Josua Jos 6 8 33 Ganz Israel und die Ältesten, die Listenführer und die Richter, standen zu beiden Seiten der Lade neben den levitischen Priestern, den Trägern der Bundeslade des Herrn, dazu Fremde und Einheimische. Die eine Hälfte von ihnen war dem Berg Garizim zugewandt, die andere dem Berg Ebal, wie es Mose, der Knecht Jahwes, für die Segnung des Volkes Israel früher angeordnet hatte.
Josua Jos 6 8 34 Danach verlas Josua das Gesetz im vollen Wortlaut, Segen und Fluch, genau so, wie es im Buch des Gesetzes aufgezeichnet ist.
Josua Jos 6 8 35 Von all dem, was Mose angeordnet hatte, gab es kein einziges Wort, das Josua nicht vor der ganzen Versammlung Israels verlesen hätte; auch die Frauen und Kinder und die Fremden, die mit ihnen zogen, waren dabei.
Josua Jos 6 9 1 Davon hörten alle Könige jenseits des Jordan, auf dem Gebirge, in der Schefela und an der ganzen Küste des großen Meeres bis hin zum Libanon: die Hetiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hiwiter und die Jebusiter.
Josua Jos 6 9 2 Sie taten sich zusammen, um gemeinsam gegen Josua und Israel den Kampf aufzunehmen.
Josua Jos 6 9 3 Als die Einwohner von Gibeon erfuhren, was Josua mit Jericho und Ai gemacht hatte,
Josua Jos 6 9 4 griffen sie zu einer List. Sie versahen sich mit Verpflegung, packten alte Säcke und alte, brüchige und geflickte Weinschläuche auf ihre Esel und machten sich damit auf den Weg.
Josua Jos 6 9 5 Sie zogen alte, geflickte Schuhe und alte Mäntel an. Das ganze Brot in ihrem Vorrat war trocken und krümelig.
Josua Jos 6 9 6 So zogen sie zu Josua ins Lager nach Gilgal und sagten zu ihm und zu den Israeliten: Wir kommen aus einem fernen Land. Schließt doch einen Vertrag mit uns!
Josua Jos 6 9 7 Da antworteten die Israeliten den Hiwitern: Vielleicht wohnt ihr mitten in unserem Gebiet. Wie können wir da einen Vertrag mit euch schließen?
Josua Jos 6 9 8 Sie aber sagten zu Josua: Wir sind deine Knechte. Josua fragte sie: Wer seid ihr und woher kommt ihr?
Josua Jos 6 9 9 Sie antworteten ihm: Deine Knechte kommen aus einem weit entfernten Land, angezogen vom Ruhm des Herrn, deines Gottes. Wir haben von seinem Ruhm und von allem gehört, was er in Ägypten getan hat,
Josua Jos 6 9 10 und auch von allem, was er mit den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan gemacht hat, mit Sihon, dem König von Heschbon, und mit Og, dem König des Baschan in Aschtarot.
Josua Jos 6 9 11 Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner des Landes zu uns: Nehmt Verpflegung für unterwegs mit, zieht ihnen entgegen und sagt zu ihnen: Wir sind eure Knechte. Nun schließt mit uns einen Vertrag!
Josua Jos 6 9 12 Unser Brot hier war noch warm, als wir es aus unseren Häusern als Vorrat mitnahmen an dem Tag, als wir uns auf den Weg zu euch machten. Jetzt aber, seht her: Es ist trocken und krümelig.
Josua Jos 6 9 13 Auch diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten; und jetzt, seht her: Sie sind brüchig. Und hier, unsere Mäntel und unsere Schuhe, sie sind durch den weiten Weg ganz abgenützt.
Josua Jos 6 9 14 Da nahmen die Israeliten etwas von der Verpflegung; aber den Mund des Herrn befragten sie nicht.
Josua Jos 6 9 15 So gewährte ihnen Josua Frieden und schloss mit ihnen einen Vertrag, sie am Leben zu lassen. Auch die Vorsteher der Gemeinde leisteten ihnen einen Eid.
Josua Jos 6 9 16 Drei Tage aber, nachdem sie mit ihnen den Vertrag geschlossen hatten, erfuhren sie, dass die Männer aus der Nähe waren und mitten in ihrem Gebiet wohnten.
Josua Jos 6 9 17 Die Israeliten brachen auf und kamen am dritten Tag zu ihren Städten: nach Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim.
Josua Jos 6 9 18 Aber die Israeliten erschlugen die Einwohner nicht, weil die Vorsteher der Gemeinde ihnen beim Herrn, dem Gott Israels, einen Eid geleistet hatten. Doch die ganze Gemeinde war empört über die Vorsteher.
Josua Jos 6 9 19 Da sagten alle Vorsteher zu der Gemeinde: Wir haben ihnen beim Herrn, dem Gott Israels, einen Eid geleistet. Darum können wir ihnen nichts tun.
Josua Jos 6 9 20 Wir wollen es so mit ihnen machen: Wir werden sie am Leben lassen, damit nicht wegen des Eides, den wir ihnen geschworen haben, ein Zorngericht über uns kommt.
Josua Jos 6 9 21 Die Vorsteher sagten also zu ihnen: Sie sollen am Leben bleiben. So wurden sie Holzfäller und Wasserträger für die ganze Gemeinde, wie es ihnen die Vorsteher sagten.
Josua Jos 6 9 22 Darauf rief Josua die Gibeoniter und sagte zu ihnen: Warum habt ihr uns getäuscht und gesagt: Wir wohnen sehr weit entfernt von euch, obwohl ihr mitten in unserem Gebiet wohnt?
Josua Jos 6 9 23 Nun seid ihr verflucht; ihr müsst für immer Sklaven, Holzfäller und Wasserträger für das Haus meines Gottes sein.
Josua Jos 6 9 24 Sie antworteten Josua: Deinen Knechten wurde genau berichtet, was Jahwe, dein Gott, seinem Knecht Mose befohlen hat: euch das ganze Land zu geben und alle Bewohner des Landes vor euren Augen zu vernichten. Darum hatten wir große Angst vor euch und fürchteten um unser Leben. Deshalb haben wir das getan.
Josua Jos 6 9 25 Jetzt sind wir in deiner Hand. Mach mit uns, was dir gut und recht erscheint.
Josua Jos 6 9 26 Daraufhin tat er Folgendes: Er rettete sie zwar aus der Gewalt der Israeliten, sodass sie sie nicht töteten;
Josua Jos 6 9 27 doch er machte sie an jenem Tag zu Holzfällern und Wasserträgern für die Gemeinde und für den Altar des Herrn an dem Ort, den er erwählen würde. Das sind sie bis zum heutigen Tag geblieben.
Josua Jos 6 10 1 Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, hörte, dass Josua Ai erobert und dem Untergang geweiht hatte - wie er es mit Jericho und seinem König gemacht hatte, so hatte er es auch mit Ai und seinem König gemacht - und dass die Einwohner von Gibeon mit den Israeliten Frieden geschlossen hatten und weiterhin mitten unter ihnen leben durften.
Josua Jos 6 10 2 Da bekam er große Angst; denn die Stadt Gibeon war ebenso groß wie die Städte mit Königssitz; sie war größer als Ai und alle ihre Männer waren kampferprobte Krieger.
Josua Jos 6 10 3 Darum sandte Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, Boten an Hoham, den König von Hebron, an Piram, den König von Jarmut, an Jafia, den König von Lachisch, und an Debir, den König von Eglon, und ließ ihnen sagen:
Josua Jos 6 10 4 Zieht herauf zu mir und helft mir! Wir wollen Gibeon schlagen, weil es mit Josua und den Israeliten Frieden geschlossen hat.
Josua Jos 6 10 5 Da sammelten sich die fünf Könige der Amoriter und zogen mit ihren ganzen Heeren hinauf: der König von Jerusalem, der König von Hebron, der König von Jarmut, der König von Lachisch und der König von Eglon. Sie belagerten Gibeon und eröffneten den Kampf gegen die Stadt.
Josua Jos 6 10 6 Darauf sandten die Männer von Gibeon (Boten) zu Josua ins Lager nach Gilgal und ließen ihm sagen: Lass deine Knechte nicht im Stich! Zieh schnell herauf zu uns, rette uns und komm uns zu Hilfe; denn alle Amoriterkönige, die das Bergland bewohnen, haben sich gegen uns zusammengetan.
Josua Jos 6 10 7 Da zog Josua mit dem ganzen Heer, mit allen kampferprobten Männern, von Gilgal herauf.
Josua Jos 6 10 8 Der Herr sagte zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich gebe sie in deine Gewalt. Keiner von ihnen kann dir standhalten.
Josua Jos 6 10 9 Nachdem Josua die ganze Nacht von Gilgal her auf dem Marsch gewesen war, stieß er plötzlich auf sie.
Josua Jos 6 10 10 Der Herr versetzte sie beim Anblick der Israeliten in Verwirrung, sodass Josua ihnen bei Gibeon eine schwere Niederlage beibringen konnte. Er verfolgte sie in Richtung auf die Steige von Bet-Horon und schlug sie bis nach Aseka und Makkeda zurück.
Josua Jos 6 10 11 Als sie auf der Flucht vor Israel an den Abhang von Bet-Horon kamen, warf der Herr große Steine auf sie vom Himmel her, bis nach Aseka hin, sodass viele umkamen. Es kamen mehr durch die Hagelsteine um, als die Israeliten mit dem Schwert töteten.
Josua Jos 6 10 12 Damals, als der Herr die Amoriter den Israeliten preisgab, redete Josua mit dem Herrn; dann sagte er in Gegenwart der Israeliten: Sonne, bleib stehen über Gibeon /und du, Mond, über dem Tal von Ajalon! -
Josua Jos 6 10 13 Und die Sonne blieb stehen /und der Mond stand still, /bis das Volk an seinen Feinden Rache genommen hatte. Das steht im «Buch des Aufrechten». Die Sonne blieb also mitten am Himmel stehen und ihr Untergang verzögerte sich, ungefähr einen ganzen Tag lang.
Josua Jos 6 10 14 Weder vorher noch nachher hat es je einen solchen Tag gegeben, an dem der Herr auf die Stimme eines Menschen gehört hätte; der Herr kämpfte nämlich für Israel.
Josua Jos 6 10 15 Danach kehrte Josua und mit ihm ganz Israel in das Lager nach Gilgal zurück.
Josua Jos 6 10 16 Die fünf Könige aber waren geflohen und hatten sich in der Höhle bei Makkeda versteckt.
Josua Jos 6 10 17 Da meldete man Josua: Wir haben die fünf Könige gefunden; sie haben sich in der Höhle bei Makkeda versteckt.
Josua Jos 6 10 18 Josua sagte: Wälzt große Steine vor den Eingang der Höhle und stellt einige Männer davor, um die Könige zu bewachen.
Josua Jos 6 10 19 Ihr (anderen) aber bleibt nicht stehen, sondern verfolgt die Feinde und macht auch noch die Nachhut nieder! Lasst sie nicht bis zu ihren Städten gelangen; denn der Herr, euer Gott, hat sie in eure Gewalt gegeben.
Josua Jos 6 10 20 So brachten Josua und die Israeliten ihnen endgültig eine schwere Niederlage bei, die sie völlig vernichtete; nur einige Flüchtlinge konnten entkommen und in die festen Städte gelangen.
Josua Jos 6 10 21 Darauf kehrte das ganze Heer wohlbehalten zu Josua nach Makkeda zurück und keiner wagte es mehr, die Israeliten zu bedrohen.
Josua Jos 6 10 22 Dann sagte Josua: Öffnet den Eingang der Höhle und bringt die fünf Könige aus der Höhle zu mir her!
Josua Jos 6 10 23 Sie taten es und führten die fünf Könige aus der Höhle heraus: den König von Jerusalem, den König von Hebron, den König von Jarmut, den König von Lachisch und den König von Eglon.
Josua Jos 6 10 24 Als man die Könige zu Josua gebracht hatte, rief Josua alle Israeliten herbei und sagte zu den Anführern der Krieger, die mit ihm ausgezogen waren: Kommt her, setzt diesen Königen euren Fuß auf den Nacken! Sie kamen herbei und setzten ihnen den Fuß auf den Nacken.
Josua Jos 6 10 25 Und Josua sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht und habt keine Angst! Seid mutig und stark! Denn so wird es der Herr mit allen euren Feinden machen, mit denen ihr kämpfen werdet.
Josua Jos 6 10 26 Danach erschlug Josua die Könige und ließ die Leichen an fünf Bäumen aufhängen. Dort blieben sie bis zum Abend hängen.
Josua Jos 6 10 27 Bei Sonnenuntergang befahl Josua, sie von den Bäumen abzunehmen und in die Höhle zu werfen, in der sie sich zuvor versteckt hatten. Dann wälzte man große Steine vor den Eingang der Höhle; sie liegen dort bis zum heutigen Tag.
Josua Jos 6 10 28 Am gleichen Tag nahm Josua Makkeda ein und erschlug seine Einwohner und seinen König mit scharfem Schwert. Er weihte sie und alles, was in der Stadt lebte, dem Untergang; niemand ließ er entkommen. Mit dem König von Makkeda machte er es, wie er es mit dem König von Jericho gemacht hatte.
Josua Jos 6 10 29 Dann zog Josua mit ganz Israel von Makkeda weiter nach Libna und kämpfte gegen Libna.
Josua Jos 6 10 30 Der Herr gab auch Libna und seinen König in die Gewalt Israels. Josua erschlug alles, was in ihm lebte, mit scharfem Schwert; niemand ließ er entkommen. Mit seinem König machte er es, wie er es mit dem König von Jericho gemacht hatte.
Josua Jos 6 10 31 Dann zog Josua mit ganz Israel von Libna weiter nach Lachisch, belagerte die Stadt und griff sie an.
Josua Jos 6 10 32 Und der Herr gab auch Lachisch in die Gewalt Israels. Josua nahm die Stadt am zweiten Tag ein. Er erschlug alles, was in ihr lebte, mit scharfem Schwert, genau so, wie er es mit Libna gemacht hatte.
Josua Jos 6 10 33 Als Horam, der König von Geser, heranzog, um Lachisch zu helfen, schlug Josua auch ihn und sein Volk und ließ niemand übrig, der hätte entkommen können.
Josua Jos 6 10 34 Dann zog Josua mit ganz Israel von Lachisch weiter nach Eglon. Sie belagerten die Stadt und griffen sie an.
Josua Jos 6 10 35 Noch am gleichen Tag nahmen sie die Stadt ein und erschlugen ihre Einwohner mit scharfem Schwert. Alles, was in ihr lebte, weihte man noch am gleichen Tag dem Untergang, genau so, wie man es mit Lachisch gemacht hatte.
Josua Jos 6 10 36 Von Eglon zog Josua mit ganz Israel nach Hebron hinauf und griff es an.
Josua Jos 6 10 37 Sie nahmen die Stadt ein und erschlugen [[ihren König und]] alles, was in ihr lebte, ebenso die Einwohner aller ihrer Tochterstädte, mit scharfem Schwert; niemand ließ er entkommen, genau so, wie er es mit Eglon gemacht hatte. Er weihte die Stadt und alles, was in ihr lebte, dem Untergang.
Josua Jos 6 10 38 Dann wandte sich Josua mit ganz Israel gegen Debir und griff die Stadt an.
Josua Jos 6 10 39 Er eroberte die Stadt und ihre (Tochter)städte, nahm ihren König gefangen, erschlug ihre Einwohner mit scharfem Schwert und weihte alles, was in ihr lebte, dem Untergang; niemand ließ er entkommen. Wie er es mit Hebron und mit Libna und seinem König gemacht hatte, so machte er es auch mit Debir und seinem König.
Josua Jos 6 10 40 So schlug Josua das ganze Land - das Bergland und den Negeb, die Schefela und ihre Ausläufer - mit allen seinen Königen. Niemand ließ er entkommen; alles, was lebte, weihte er dem Untergang, wie es der Herr, der Gott Israels, befohlen hatte.
Josua Jos 6 10 41 Josua eroberte (das ganze Gebiet) von Kadesch-Barnea bis Gaza und ebenso das ganze Land Goschen und das Gebiet bis nach Gibeon.
Josua Jos 6 10 42 Aller dieser Könige und ihrer Länder bemächtigte sich Josua mit einem Schlag; denn der Herr, der Gott Israels, kämpfte für Israel.
Josua Jos 6 10 43 Dann kehrte Josua mit ganz Israel in das Lager nach Gilgal zurück.
Josua Jos 6 11 1 Als Jabin, der König von Hazor, das hörte, schickte er Boten zu Jobab, dem König von Madon, zum König von Schimron, zum König von Achschaf
Josua Jos 6 11 2 und zu den Königen im Norden auf dem Gebirge und in der Araba südlich von Kinneret, in der Schefela und auf den Höhen von Dor im Westen,
Josua Jos 6 11 3 zu den Kanaanitern im Osten und im Westen, zu den Amoritern, Hetitern und Perisitern, zu den Jebusitern im Gebirge und den Hiwitern am Fuß des Hermon im Land Mizpe.
Josua Jos 6 11 4 Da rückten sie aus mit all ihren Truppen, einem Heer so groß und zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, dazu mit einer großen Menge von Pferden und Wagen.
Josua Jos 6 11 5 Alle diese Könige taten sich zusammen, rückten heran und bezogen gemeinsam ihr Lager bei den Wassern von Merom, um den Kampf mit Israel aufzunehmen.
Josua Jos 6 11 6 Der Herr sagte zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn morgen um diese Zeit werde ich sie alle erschlagen Israel zu Füßen legen. Du wirst ihre Pferde lähmen und ihre Wagen in Brand stecken.
Josua Jos 6 11 7 Da rückte Josua mit dem ganzen Heer an den Wassern von Merom plötzlich gegen sie vor und überfiel sie.
Josua Jos 6 11 8 Der Herr gab sie in die Gewalt der Israeliten und die Israeliten schlugen sie und verfolgten sie bis Groß-Sidon und Misrefot-Majim und bis zur Ebene von Mizpe im Osten. Sie schlugen sie so vernichtend, dass keiner von ihnen übrig blieb, der hätte entkommen können.
Josua Jos 6 11 9 Josua machte mit ihnen, was der Herr ihm gesagt hatte: Er lähmte ihre Pferde und steckte ihre Wagen in Brand.
Josua Jos 6 11 10 Daraufhin kehrte Josua um und nahm Hazor ein; ihren König erschlug er mit dem Schwert. Hazor hatte früher die Oberherrschaft über alle diese Königreiche.
Josua Jos 6 11 11 Die Israeliten erschlugen alles, was in der Stadt lebte, mit scharfem Schwert und weihten es dem Untergang. Nichts Lebendiges blieb übrig. Die Stadt selbst steckte man in Brand.
Josua Jos 6 11 12 Aller dieser Königsstädte samt ihren Königen bemächtigte sich Josua; er erschlug alles mit scharfem Schwert und weihte es dem Untergang, wie Mose, der Knecht des Herrn, befohlen hatte.
Josua Jos 6 11 13 Alle die Städte, die (heute noch) auf ihren Trümmerhügeln stehen, verbrannte Israel nicht; nur Hazor brannte Josua nieder.
Josua Jos 6 11 14 Den ganzen Besitz aus diesen Städten und das Vieh nahmen die Israeliten für sich, die Menschen aber erschlugen sie alle mit scharfem Schwert und rotteten sie völlig aus. Niemand ließen sie am Leben.
Josua Jos 6 11 15 Wie der Herr es seinem Knecht Mose befohlen hatte, so hatte es Mose Josua befohlen und so führte Josua es aus: Er unterließ nichts von all dem, was der Herr dem Mose befohlen hatte.
Josua Jos 6 11 16 So nahm Josua dieses ganze Land ein, das Gebirge und den ganzen Negeb, das ganze Land Goschen und die Schefela, die Araba und das Gebirge Israels mit seiner Schefela:
Josua Jos 6 11 17 (das ganze Land) von den kahlen Bergen, die nach Seïr hin ansteigen, bis nach Baal-Gad in der Libanonsenke am Fuß des Hermongebirges. Alle ihre Könige nahm Josua gefangen und schlug sie tot.
Josua Jos 6 11 18 Lange Zeit führte Josua gegen alle diese Könige Krieg.
Josua Jos 6 11 19 Es gab keine Stadt, die mit den Israeliten Frieden geschlossen hätte, außer den Hiwitern, die Gibeon bewohnten. Alle musste man im Kampf nehmen.
Josua Jos 6 11 20 Denn vom Herrn war beschlossen worden, ihr Herz angesichts des Kampfes mit Israel zu verhärten, um sie dem Untergang zu weihen; Israel sollte keine Gnade bei ihnen walten lassen, sondern sie ausrotten, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte.
Josua Jos 6 11 21 Damals zog Josua auch gegen die Anakiter, die im Gebirge, in Hebron, in Debir, in Anab, im Bergland von Juda und im Bergland von Israel wohnten; er rottete sie überall aus und weihte sie samt ihren Städten dem Untergang.
Josua Jos 6 11 22 Im Land der Israeliten blieben keine Anakiter übrig; nur in Gaza, Gat und Aschdod verblieben sie.
Josua Jos 6 11 23 Josua nahm das ganze Land ein, genau so, wie es der Herr zu Mose gesagt hatte, und Josua verteilte es als Erbbesitz an Israel entsprechend seiner Stammeseinteilung. Dann war der Krieg zu Ende und das Land hatte Ruhe.
Josua Jos 6 12 1 Das sind die Könige des Landes, die von den Israeliten geschlagen wurden, und die Länder, die sie in Besitz nahmen, jenseits des Jordan im Osten vom Arnontal bis zum Hermongebirge mit der ganzen Araba im Osten:
Josua Jos 6 12 2 Sihon, der Amoriterkönig, der in Heschbon wohnte; er herrschte von Aroër am Rand des Arnontales und von der Mitte des Tals an über das halbe Gilead bis zum Jabboktal, das die Grenze zu den Ammonitern bildet,
Josua Jos 6 12 3 ferner über die Araba bis zum See Kinneret im Osten und bis zum Meer der Araba, dem Salzmeer im Osten in Richtung auf Bet-Jeschimot und im Süden über das Gebiet am Fuß des Berges Pisga,
Josua Jos 6 12 4 dann das Gebiet des Og, des Königs von Baschan, der von den Rafaïtern übrig geblieben war und in Aschtarot und in Edreï wohnte;
Josua Jos 6 12 5 er herrschte über das Hermongebirge und Salcha und den ganzen Baschan bis zum Gebiet der Geschuriter und der Maachatiter sowie über das halbe Gilead bis zum Gebiet Sihons, des Königs von Heschbon.
Josua Jos 6 12 6 Mose, der Knecht des Herrn, und die Israeliten hatten sie geschlagen und Mose, der Knecht des Herrn, hatte das Land den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse zum Besitz gegeben.
Josua Jos 6 12 7 Das sind die Könige des Landes, die Josua und die Israeliten jenseits des Jordan im Westen geschlagen hatten, von Baal-Gad in der Libanonsenke bis zu den kahlen Bergen, die nach Seïr hin ansteigen Josua gab ihr Land den Stämmen Israels zum Besitz, deren Stammeseinteilung entsprechend:
Josua Jos 6 12 8 im Gebirge und in der Schefela, in der Araba und an den Bergabhängen, in der Wüste und im Negeb, (das Land) der Hetiter, der Amoriter, der Kanaaniter, der Perisiter, der Hiwiter und der Jebusiter:
Josua Jos 6 12 9 Der König von Jericho: einer; der König von Ai, das seitlich von Bet-El liegt: einer;
Josua Jos 6 12 10 der König von Jerusalem: einer; der König von Hebron: einer;
Josua Jos 6 12 11 der König von Jarmut: einer; der König von Lachisch: einer;
Josua Jos 6 12 12 der König von Eglon: einer; der König von Geser: einer;
Josua Jos 6 12 13 der König von Debir: einer; der König von Geder: einer;
Josua Jos 6 12 14 der König von Horma: einer; der König von Arad: einer;
Josua Jos 6 12 15 der König von Libna: einer; der König von Adullam: einer;
Josua Jos 6 12 16 der König von Makkeda: einer; der König von Bet-El: einer;
Josua Jos 6 12 17 der König von Tappuach: einer; der König von Hefer: einer;
Josua Jos 6 12 18 der König von Afek: einer; der König von Scharon: einer;
Josua Jos 6 12 19 der König von Madon: einer; der König von Hazor: einer;
Josua Jos 6 12 20 der König von Schimron-Meron: einer; der König von Achschaf: einer;
Josua Jos 6 12 21 der König von Taanach: einer; der König von Megiddo: einer;
Josua Jos 6 12 22 der König von Kedesch: einer; der König von Jokneam am Karmel: einer;
Josua Jos 6 12 23 der König von Dor an der Höhe von Dor: einer; der König von Gojim in Galiläa: einer;
Josua Jos 6 12 24 der König von Tirza: einer; zusammen: einunddreißig Könige.
Josua Jos 6 13 1 Als Josua alt und hochbetagt war, sagte der Herr zu ihm: Du bist alt und hochbetagt, aber vom Land bleibt noch sehr viel in Besitz zu nehmen.
Josua Jos 6 13 2 Das ist das Land, das noch übrig ist: alle Bezirke der Philister und das ganze Gebiet der Geschuriter
Josua Jos 6 13 3 vom Schihor-Fluss östlich von Ägypten bis zum Gebiet von Ekron im Norden - es wird den Kanaanitern zugerechnet -, die fünf Philisterfürsten von Gaza, Aschdod, Aschkelon, Gat und Ekron sowie die Awiter
Josua Jos 6 13 4 im Süden, das ganze Land der Kanaaniter und Meara, das zu Sidon gehört, bis nach Afek und bis zum Gebiet der Amoriter,
Josua Jos 6 13 5 ferner das Land der Gibliter und der ganze Libanon im Osten, von Baal-Gad am Fuß des Hermongebirges bis nach Lebo-Hamat.
Josua Jos 6 13 6 Alle Bewohner des Berglandes vom Libanon bis nach Misrefot-Majim, alle Sidonier werde ich selbst vor den Israeliten vertreiben. Du aber verlose das Land unter Israel als Erbbesitz, wie ich es dir befohlen habe.
Josua Jos 6 13 7 Verteil nun dieses Land als Erbbesitz an die neun Stämme und den halben Stamm Manasse.
Josua Jos 6 13 8 Die andere Hälfte des Stammes Manasse und mit ihm die Rubeniter und Gaditer hatten ihren Erbbesitz schon erhalten; ihn hatte Mose ihnen jenseits des Jordan im Osten gegeben, [[wie ihn Mose, der Knecht des Herrn, ihnen zugewiesen hatte]],
Josua Jos 6 13 9 von Aroër am Rand des Arnontales und von der Stadt an, die mitten im Tal liegt, also die ganze Ebene von Medeba bis Dibon,
Josua Jos 6 13 10 alle Städte des Amoriterkönigs Sihon, der in Heschbon herrschte, bis zum Gebiet der Ammoniter,
Josua Jos 6 13 11 dazu Gilead und das Gebiet der Geschuriter und Maachatiter und das ganze Hermongebirge und den ganzen Baschan bis nach Salcha,
Josua Jos 6 13 12 das ganze Reich des Og im Baschan, der in Aschtarot und Edreï herrschte. Er war vom Rest der Rafaïter übrig geblieben. Mose hatte sie geschlagen und vertrieben.
Josua Jos 6 13 13 Aber die Israeliten vertrieben die Geschuriter und die Maachatiter nicht; so wohnen Geschuriter und Maachatiter bis zum heutigen Tag mitten in Israel.
Josua Jos 6 13 14 Nur dem Stamm Levi gab Josua keinen Erbbesitz; der Herr, der Gott Israels, ist sein Erbteil, wie der Herr ihm gesagt hatte.
Josua Jos 6 13 15 Die Zuteilung an den Stamm der Rubeniter hatte also Mose entsprechend ihren Sippen vorgenommen.
Josua Jos 6 13 16 Ihnen war zuteil geworden das Gebiet von Aroër am Rand des Arnontales und von der Stadt an, die mitten im Tal liegt: die ganze Ebene bei Medeba,
Josua Jos 6 13 17 Heschbon und alle seine Städte in der Ebene, Dibon, Bamot-Baal und Bet-Baal-Meon,
Josua Jos 6 13 18 Jahaz, Kedemot und Mefaat,
Josua Jos 6 13 19 Kirjatajim, Sibma und Zeret-Schahar auf dem Berg im Tal,
Josua Jos 6 13 20 Bet-Pegor, die Abhänge des Pisga, Bet-Jeschimot
Josua Jos 6 13 21 und alle Städte der Ebene, das heißt: das ganze Reich des Amoriterkönigs Sihon, der in Heschbon herrschte. Mose hatte ihn und die Fürsten Midians geschlagen: Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die Heerführer Sihons, die im Land wohnten.
Josua Jos 6 13 22 Auch den Wahrsager Bileam, den Sohn Beors, hatten die Israeliten zusammen mit den anderen mit dem Schwert erschlagen.
Josua Jos 6 13 23 Die Grenze der Rubeniter bildete der Jordan und sein Ufergebiet. Dieses Gebiet mit seinen Städten und Gehöften ist der Erbbesitz der Rubeniter, entsprechend ihren Sippen.
Josua Jos 6 13 24 Mose hatte auch die Zuteilung an den Stamm Gad, die Gaditer, entsprechend ihren Sippen vorgenommen.
Josua Jos 6 13 25 Ihnen war zuteil geworden das Gebiet von Jaser und alle Städte Gileads, das halbe Land der Ammoniter bis Aroër, das gegenüber Rabba liegt,
Josua Jos 6 13 26 (das Land) von Heschbon bis Ramat-Mizpe und Betonim und von Mahanajim bis zum Gebiet von Lo-Dabar,
Josua Jos 6 13 27 dazu im Tal Bet-Haram, Bet-Nimra, Sukkot und Zafon - der Rest des Reiches Sihons, des Königs von Heschbon -, ferner der Jordan und das Gebiet bis zum Ende des Sees von Kinneret jenseits des Jordan im Osten.
Josua Jos 6 13 28 Dieses Gebiet mit seinen Städten und Gehöften ist der Erbbesitz der Gaditer, entsprechend ihren Sippen.
Josua Jos 6 13 29 Mose hatte auch die Zuteilung an den halben Stamm Manasse vorgenommen, [[dem halben Stamm Manasse wurde zuteil]] entsprechend seinen Sippen.
Josua Jos 6 13 30 Sein Gebiet umfasste von Mahanajim an den ganzen Baschan, das ganze Reich des Königs Og vom Baschan und alle Zeltdörfer Jaïrs im Baschan, sechzig Städte.
Josua Jos 6 13 31 Die Hälfte von Gilead sowie Aschtarot und Edreï, die Königsstädte des Og vom Baschan, fiel den Nachkommen Machirs, des Sohnes Manasses zu, und zwar der Hälfte der Machiriter entsprechend ihren Sippen.
Josua Jos 6 13 32 Das sind die Gebiete, die Mose in den Steppen von Moab jenseits des Jordan östlich von Jericho als Erbbesitz verteilt hatte.
Josua Jos 6 13 33 Dem Stamm Levi aber hatte Mose keinen Erbbesitz zugeteilt. Der Herr, der Gott Israels, ist ihr Erbteil, wie er es ihnen gesagt hatte.
Josua Jos 6 14 1 Das sind die Gebiete, die die Israeliten als Erbbesitz im Land Kanaan erhielten und die der Priester Eleasar sowie Josua, der Sohn Nuns, und die Anführer der Sippen der Israeliten zuteilten -
Josua Jos 6 14 2 durch das Los teilten sie es ihnen zu, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte -, den neuneinhalb Stämmen.
Josua Jos 6 14 3 Denn Mose hatte zweieinhalb Stämmen ihren Erbbesitz schon jenseits des Jordan zugewiesen; den Leviten gab er keinen Erbbesitz in ihrer Mitte.
Josua Jos 6 14 4 Denn die Nachkommen Josefs bildeten zwei Stämme, Manasse und Efraim. Den Leviten gab man also keinen Landanteil, sondern nur Städte als Wohnsitz und die dazugehörenden Weideflächen für das Vieh, das sie besaßen.
Josua Jos 6 14 5 Wie es der Herr dem Mose befohlen hatte, so machten es die Israeliten und verteilten das Land.
Josua Jos 6 14 6 Damals traten die Judäer in Gilgal an Josua heran und Kaleb, der Sohn des Kenasiters Jefunne, sagte zu ihm: Du weißt, was der Herr zu Mose, dem Gottesmann, in Kadesch-Barnea über mich und dich gesagt hat.
Josua Jos 6 14 7 Ich war vierzig Jahre alt, als mich Mose, der Knecht des Herrn, in Kadesch-Barnea aussandte, damit ich das Land erkundete, und ich erstattete ihm Bericht, wie ich es mir vorgenommen hatte.
Josua Jos 6 14 8 Während meine Brüder, die mit mir hinaufgezogen waren, das Volk mutlos machten, hielt ich treu zum Herrn, meinem Gott.
Josua Jos 6 14 9 An jenem Tag schwor Mose: Das Land, das dein Fuß betreten hat, soll dir und deinen Söhnen für immer als Erbbesitz gehören, weil du treu zum Herrn, deinem Gott, gehalten hast.
Josua Jos 6 14 10 Nun sieh her: Der Herr hat mich, wie er es versprochen hat, am Leben gelassen. Fünfundvierzig Jahre ist es her, seit der Herr dieses Wort zu Mose gesprochen hat, als Israel durch die Wüste zog. Heute bin ich, wie du siehst, fünfundachtzig Jahre alt.
Josua Jos 6 14 11 Ich bin immer noch so stark wie damals, als Mose mich ausgesandt hat; wie meine Kraft damals war, so ist sie noch heute, wenn es gilt, zu kämpfen, auszuziehen und heimzukehren.
Josua Jos 6 14 12 Nun gib mir also dieses Bergland, von dem der Herr an jenem Tag geredet hat. Denn du hast selbst an jenem Tag gehört, dass Anakiter dort sind und große befestigte Städte. Vielleicht ist der Herr mit mir, sodass ich sie vertreiben kann, wie der Herr gesagt hat.
Josua Jos 6 14 13 Da segnete Josua Kaleb, den Sohn Jefunnes, und gab ihm Hebron als Erbbesitz.
Josua Jos 6 14 14 Deshalb gehört Hebron bis zum heutigen Tag dem Kenasiter Kaleb, dem Sohn Jefunnes, weil er treu zum Herrn, dem Gott Israels, gehalten hat.
Josua Jos 6 14 15 Hebron hieß früher Kirjat-Arba (Stadt des Arba); Arba war der größte Mann unter den Anakitern. Danach war der Krieg zu Ende und das Land hatte Ruhe.
Josua Jos 6 15 1 An den Stamm der Judäer fiel durch das Los, entsprechend seinen Sippen, der Anteil gegen die Grenze Edoms hin, südwärts der Wüste Zin zu gelegen, die im äußersten Süden ist.
Josua Jos 6 15 2 Die Südgrenze Judas beginnt am Ende des Salzmeeres, an der (Meeres)zunge, die sich nach Süden erstreckt,
Josua Jos 6 15 3 verläuft dann südlich zur Skorpionen-Steige, zieht sich hinüber nach Zin, steigt südlich von Kadesch-Barnea hinauf, führt hinüber nach Hezron, steigt hinauf nach Addar und wendet sich nach Karka;
Josua Jos 6 15 4 dann führt sie hinüber nach Azmon, geht hinaus zum Grenzbach Ägyptens und läuft am Meer aus. Das ist die Südgrenze des Stammes Juda.
Josua Jos 6 15 5 Die Ostgrenze bildet das Salzmeer bis zur Jordanmündung. Für die Nordseite beginnt die Grenze an der Meereszunge bei der Jordanmündung.
Josua Jos 6 15 6 Die Grenze geht dann nach Bet-Hogla hinauf und läuft nördlich an Bet-Araba vorbei. Dann zieht sie sich hinauf zum Stein Bohans, des Sohnes Rubens.
Josua Jos 6 15 7 Vom Achortal steigt sie empor nach Debir und wendet sich nordwärts nach Gelilot gegenüber der Steige von Adummim, die südlich des Bachtals liegt; dann führt sie hinüber zum Wasser von En-Schemesch und läuft hinaus zur Rogel-Quelle.
Josua Jos 6 15 8 Von da an steigt die Grenze hinauf in das Ben-Hinnom-Tal südlich des Bergrückens der Jebusiter - das ist Jerusalem - und weiter empor zum Gipfel des Berges, der westlich des Hinnom-Tals am nördlichen Rand der Rafaïter-Ebene liegt.
Josua Jos 6 15 9 Vom Gipfel des Berges biegt die Grenze ab zur Neftoach-Quelle und führt hinaus zum Berg Efron. Dann biegt sie ab nach Baala, das ist Kirjat-Jearim.
Josua Jos 6 15 10 Von Baala wendet sich die Grenze nach Westen zum Berg Seïr, führt dann an der Nordflanke des Berges von Jearim, das ist Kesalon, vorbei, hinab nach Bet-Schemesch und hinüber nach Timna.
Josua Jos 6 15 11 Dann verläuft sie hinaus zur Nordflanke von Ekron, biegt ab nach Schikkaron, geht hinüber zum Berg Baala und hinaus nach Jabneel. Die Grenze läuft aus am Meer.
Josua Jos 6 15 12 Das große Meer und das Küstengebiet bilden die Westgrenze. Das ist das Gebiet der Judäer ringsum, entsprechend ihren Sippen.
Josua Jos 6 15 13 Kaleb aber, dem Sohn Jefunnes, gab Josua einen Anteil mitten unter den Judäern, nach der Anweisung des Herrn an Josua (und zwar) Kirjat-Arba - Arba war der Vater Anaks -, das heißt Hebron.
Josua Jos 6 15 14 Kaleb vertrieb von dort die drei Anakiter Scheschai, Ahiman und Talmai, die Söhne Anaks.
Josua Jos 6 15 15 Von dort zog er hinauf zu den Einwohnern von Debir. Debir hieß früher Kirjat-Sefer.
Josua Jos 6 15 16 Und Kaleb sagte: Wer Kirjat-Sefer besiegt und einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau.
Josua Jos 6 15 17 Otniël, der Sohn des Kenas, eines Bruders Kalebs, nahm die Stadt ein und Kaleb gab ihm seine Tochter Achsa zur Frau.
Josua Jos 6 15 18 Als sie bei Otniël ankam, drängte er sie, von ihrem Vater ein Stück Land zu verlangen. Da ließ sie sich vom Esel herabgleiten und Kaleb fragte sie: Was hast du?
Josua Jos 6 15 19 Sie antwortete: Gib mir ein Geschenk als Zeichen des Segens! Wenn du mich schon ins Trockenland schickst, dann gib mir auch Wasserstellen! Da gab er ihr die obere und die untere Wasserquelle.
Josua Jos 6 15 20 Das ist der Erbbesitz des Stammes der Judäer, entsprechend ihren Sippen:
Josua Jos 6 15 21 Die Städte im Bereich des Stammes der Judäer waren folgende: an der Grenze zu Edom im Negeb: Kabzeel, Eder, Jagur,
Josua Jos 6 15 22 Kina, Dimona, Adada,
Josua Jos 6 15 23 Kadesch, Hazor, Jitna,
Josua Jos 6 15 24 Sif, Telem, Bealot,
Josua Jos 6 15 25 Hazor-Hadatta, Kerijot-Hezron, das ist Hazor,
Josua Jos 6 15 26 Amam, Schema, Molada,
Josua Jos 6 15 27 Hazar-Gadda, Heschmon, Bet-Pelet,
Josua Jos 6 15 28 Hazar-Schual, Beerscheba und seine Tochterstädte,
Josua Jos 6 15 29 Baala, Ijim, Ezem,
Josua Jos 6 15 30 Eltolad, Kesil, Horma,
Josua Jos 6 15 31 Ziklag, Madmanna, Sansanna,
Josua Jos 6 15 32 Lebaot, Schilhim und En-Rimmon: im ganzen neunundzwanzig Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 15 33 in der Schefela: Eschtaol, Zora, Aschna,
Josua Jos 6 15 34 Sanoach, En-Gannim, Tappuach, Enajim,
Josua Jos 6 15 35 Jarmut, Adullam, Socho, Aseka,
Josua Jos 6 15 36 Schaarajim, Aditajim, Gedera und Gederotajim: vierzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 15 37 Zenan, Hadascha, Migdal-Gad,
Josua Jos 6 15 38 Dilan, Mizpe, Jokteel,
Josua Jos 6 15 39 Lachisch, Bozkat, Eglon,
Josua Jos 6 15 40 Kabbon, Lachmas, Kitlisch,
Josua Jos 6 15 41 Gederot, Bet-Dagon, Naama und Makkeda: sechzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 15 42 Libna, Eter, Aschan,
Josua Jos 6 15 43 Jiftach, Aschna, Nezib,
Josua Jos 6 15 44 Keïla, Achsib und Marescha: neun Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 15 45 Ekron mit den dazugehörenden Tochterstädten und Gehöften,
Josua Jos 6 15 46 von Ekron bis zum Meer alles, was auf der Seite von Aschdod liegt, samt den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 15 47 Aschdod mit den dazugehörenden Tochterstädten und Gehöften, Gaza mit den dazugehörenden Tochterstädten und Gehöften bis zum Grenzbach Ägyptens und zum großen Meer mit dem Küstengebiet;
Josua Jos 6 15 48 auf dem Gebirge: Schamir, Jattir, Socho,
Josua Jos 6 15 49 Danna, Kirjat-Sanna, das ist Debir,
Josua Jos 6 15 50 Anab, Eschtemoa, Anim,
Josua Jos 6 15 51 Goschen, Holon und Gilo: elf Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 15 52 Arab, Duma, Eschan,
Josua Jos 6 15 53 Janum, Bet-Tappuach, Afeka,
Josua Jos 6 15 54 Humta, Kirjat-Arba, das ist Hebron, und Zior: neun Städte und die dazugehörenden Gehöfte;
Josua Jos 6 15 55 Maon, Karmel, Sif, Jutta,
Josua Jos 6 15 56 Jesreel, Jokdeam, Sanoach,
Josua Jos 6 15 57 Kaim, Gibea und Timna: zehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 15 58 Halhul, Bet-Zur, Gedor,
Josua Jos 6 15 59 Maarat, Bet-Anot und Eltekon: sechs Städte mit den dazugehörenden Gehöften; Tekoa, Efrata, das ist Betlehem, Pegor, Etam, Kulon, Tatam, Schoresch, Kerem, Gallim, Bet-Ter und Manocho: elf Städte mit den dazugehörenden Gehöften:
Josua Jos 6 15 60 Kirjat-Baal, das ist Kirjat-Jearim, und Rabba: zwei Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 15 61 in der Steppe: Bet-Araba, Middin, Sechacha,
Josua Jos 6 15 62 Nibschan, Ir-Melach und En-Gedi: sechs Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 15 63 Nur die Jebusiter, die in Jerusalem wohnten, konnten die Judäer nicht vertreiben und so wohnen die Jebusiter bis zum heutigen Tag mit den Judäern zusammen in Jerusalem.
Josua Jos 6 16 1 Das war der Anteil, der den Nachkommen Josefs durch das Los zufiel: (Seine Grenze verläuft) vom Jordan bei Jericho zu den Quellen von Jericho im Osten, dann von Jericho aus in die Wüste aufsteigend und ins Gebirge von Bet-El.
Josua Jos 6 16 2 Von Bet-El geht sie nach Lus hinaus und hinüber zum Gebiet der Arkiter nach Atarot.
Josua Jos 6 16 3 Dann führt sie westwärts hinab zum Gebiet der Jafletiter bis zum Gebiet von Unter-Bet-Horon und Geser und läuft am Meer aus.
Josua Jos 6 16 4 Erbbesitz erhielten auch die Söhne Josefs, Manasse und Efraim.
Josua Jos 6 16 5 Dies war das Gebiet der Efraimiter, entsprechend ihren Sippen: Die Grenze ihres Erbbesitzes [[im Osten]] verläuft von Atarot-Adar bis Ober-Bet-Horon
Josua Jos 6 16 6 und läuft zum Meer. Von Michmetat im Norden wendet sich die Grenze ostwärts nach Taanat-Schilo und geht ostwärts daran vorbei nach Janoach.
Josua Jos 6 16 7 Von Janoach führt sie hinab nach Atarot und Naara, berührt Jericho und läuft am Jordan aus.
Josua Jos 6 16 8 Von Tappuach geht die Grenze westwärts zum Bach Kana und läuft am Meer aus. Das ist der Erbbesitz des Stammes der Efraimiter, entsprechend ihren Sippen;
Josua Jos 6 16 9 ferner (gehören) den Efraimitern vereinzelte Städte mitten im Erbbesitz der Manassiter, und zwar die Städte samt den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 16 10 Die Efraimiter konnten aber die Kanaaniter, die in Geser wohnten, nicht vertreiben. So wohnen die Kanaaniter bis zum heutigen Tag mitten in Efraim; sie wurden aber zu Fronknechten gemacht.
Josua Jos 6 17 1 Dem Stamm des Manasse - er war der Erstgeborene Josefs - fiel durch das Los folgender Anteil zu: Machir, der Erstgeborene Manasses, der Vater Gileads, - er war ein kampferprobter Mann - erhielt Gilead und den Baschan.
Josua Jos 6 17 2 Auch die übrigen Söhne Manasses erhielten einen (Anteil) entsprechend ihren Sippen: die Söhne Abiësers, die Söhne Heleks, die Söhne Asriëls, die Söhne Schechems, die Söhne Hefers und die Söhne Schemidas; das sind die männlichen Nachkommen Manasses, des Sohnes Josefs, mit ihren Sippen.
Josua Jos 6 17 3 Zelofhad aber, der Sohn Hefers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter. Seine Töchter hatten folgende Namen: Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza.
Josua Jos 6 17 4 Sie erschienen vor dem Priester Eleasar und vor Josua, dem Sohn Nuns, und vor den Anführern und sagten: Der Herr hat Mose befohlen, uns Erbbesitz im Kreis unserer Brüder zu geben. Da gab er ihnen, gemäß der Anweisung des Herrn, Erbbesitz im Kreis der Brüder ihres Vaters.
Josua Jos 6 17 5 So entfielen auf Manasse, abgesehen vom Land Gilead und dem Baschan, die jenseits des Jordan liegen, zehn Anteile.
Josua Jos 6 17 6 Denn die Töchter Manasses erhielten Erbbesitz im Kreis seiner Söhne. Das Land Gilead aber erhielten die übrigen Söhne Manasses.
Josua Jos 6 17 7 Das Gebiet Manasses reicht vom Gebiet Aschers bis nach Michmetat, das gegenüber von Sichem liegt. Von dort verläuft die Grenze nach Süden bis zu den Einwohnern von En-Tappuach.
Josua Jos 6 17 8 Manasse wurde das Gebiet von Tappuach zuteil, Tappuach selbst aber, an der Grenze Manasses, den Efraimitern.
Josua Jos 6 17 9 Dann zieht sich die Grenze hinab zum Bach Kana; südlich des Bachs gehören einzelne Städte mitten unter den Städten Manasses zu Efraim. Nördlich des Bachs ist die Grenze Manasses; sie läuft am Meer aus.
Josua Jos 6 17 10 Das Gebiet im Süden gehört Efraim und das Gebiet im Norden Manasse, dessen Grenze das Meer bildet. Im Norden grenzen sie an Ascher, im Osten an Issachar.
Josua Jos 6 17 11 Manasse erhielt in Issachar und in Ascher Bet-Schean und seine Tochterstädte, Jibleam und seine Tochterstädte, die Einwohner von Dor und seinen Tochterstädten, die Einwohner von En-Dor und seinen Tochterstädten, die Einwohner von Taanach und seinen Tochterstädten, die Einwohner von Megiddo und seinen Tochterstädten [[drei Anhöhen]].
Josua Jos 6 17 12 Doch die Manassiter konnten diese Städte nicht in Besitz nehmen; es gelang den Kanaanitern, ihre Wohnsitze in diesem Land zu halten.
Josua Jos 6 17 13 Als die Israeliten jedoch stark geworden waren, zwangen sie die Kanaaniter zur Fron; aber vertreiben konnten sie sie nicht.
Josua Jos 6 17 14 Die Nachkommen Josefs sagten zu Josua: Warum hast du uns nur ein einziges Los und nur einen einzigen Anteil als Erbbesitz gegeben, obwohl wir ein zahlreiches Volk sind, nachdem uns der Herr so sehr gesegnet hat?
Josua Jos 6 17 15 Josua antwortete ihnen: Wenn ihr ein so zahlreiches Volk seid, dann steigt doch hinauf in das Waldgebiet und rodet für euch dort im Land der Perisiter und Rafaïter, wenn euch das Gebirge Efraim zu eng ist.
Josua Jos 6 17 16 Da sagten die Nachkommen Josefs: Das Bergland reicht für uns nicht aus. Im ebenen Land aber wohnen die Kanaaniter, die alle eiserne Kampfwagen haben, wie etwa die Leute in Bet-Schean und seinen Tochterstädten und die Leute in der Ebene Jesreel.
Josua Jos 6 17 17 Josua erwiderte dem Haus Josef, Efraim und Manasse: Ihr seid ein zahlreiches Volk und habt große Kraft. Ihr erhaltet nicht nur einen einzigen Anteil;
Josua Jos 6 17 18 denn auch das Bergland soll euch gehören. Es ist bewaldet; ihr könnt es roden. Das so gewonnene Land soll euch gehören, wenn ihr auch die Kanaaniter nicht vertreiben könnt, weil sie eiserne Kampfwagen haben und weil sie stark sind.
Josua Jos 6 18 1 Die ganze Gemeinde der Israeliten versammelte sich in Schilo. Dort schlugen sie das Offenbarungszelt auf; das ganze Land lag unterworfen vor ihnen.
Josua Jos 6 18 2 Aber noch waren von den Israeliten sieben Stämme übrig, die ihren Erbbesitz nicht zugeteilt bekommen hatten.
Josua Jos 6 18 3 Da sagte Josua zu den Israeliten: Wie lange wollt ihr noch zögern, hinzugehen und das Land in Besitz zu nehmen, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gegeben hat?
Josua Jos 6 18 4 Bestimmt drei Männer aus jedem Stamm; ich will sie aussenden. Sie sollen sich auf den Weg machen, durch das ganze Land ziehen und es im Hinblick auf ihren Erbbesitz schriftlich aufnehmen. Dann sollen sie (wieder) zu mir kommen.
Josua Jos 6 18 5 Ihr sollt es unter euch in sieben Teile aufteilen. Juda soll auf seinem Gebiet im Süden bleiben und das Haus Josef soll auf seinem Gebiet im Norden bleiben.
Josua Jos 6 18 6 Ihr also sollt das Land in sieben Teilen schriftlich aufnehmen und (die Aufzeichnung) zu mir hierher bringen. Ich werde dann hier vor dem Herrn, unserem Gott, das Los für euch werfen.
Josua Jos 6 18 7 Doch Levi bekommt keinen Anteil unter euch, denn sein Erbbesitz ist das Priestertum des Herrn. Und Gad, Ruben und der halbe Stamm Manasse haben bereits ihren Erbbesitz erhalten; ihn hat Mose, der Knecht des Herrn, ihnen gegeben, jenseits des Jordan im Osten.
Josua Jos 6 18 8 Da machten sich die Männer auf den Weg und zogen fort. Josua hatte denen, die fortzogen, befohlen, das Land schriftlich aufzunehmen, und gesagt: Geht, zieht durch das Land und nehmt es schriftlich auf! Dann kommt zu mir zurück und ich will hier in Schilo vor dem Herrn das Los für euch werfen.
Josua Jos 6 18 9 Die Männer gingen fort, durchquerten das Land und zeichneten es in einem Buch auf, geordnet nach Städten und in sieben Teile gegliedert. Dann kamen sie wieder zu Josua ins Lager nach Schilo.
Josua Jos 6 18 10 Und Josua warf in Schilo vor den Augen des Herrn das Los für die Israeliten. So verteilte Josua das Land an sie, entsprechend ihren Abteilungen.
Josua Jos 6 18 11 Das (erste) Los fiel auf den Stamm der Benjaminiter und ihre Sippen. Als ihr Anteil ergab sich das Gebiet zwischen den Judäern und den Nachkommen Josefs.
Josua Jos 6 18 12 Ihre Grenze im Norden beginnt am Jordan. Dann steigt sie hinauf zum Bergrücken nördlich von Jericho und weiter nach Westen ins Gebirge und läuft sodann ins Weidegebiet von Bet-Awen hinaus.
Josua Jos 6 18 13 Von dort zieht sie sich hinüber nach Lus, südlich am Bergrücken von Lus, das ist Bet-El, vorbei; dann steigt sie nach Atrot-Addar hinab zu dem Berg, der südlich von Unter-Bet-Horon liegt.
Josua Jos 6 18 14 Darauf biegt sie ab und wendet sich auf der Westseite nach Süden, von dem Berg aus, der Bet-Horon südlich gegenüberliegt. Sie läuft aus bei Kirjat-Baal, das ist Kirjat-Jearim, eine Stadt der Judäer. Das ist die Westseite.
Josua Jos 6 18 15 Die Südseite (der Grenze) beginnt am Rand von Kirjat-Jearim. Sie verläuft dann westwärts hin zur Neftoach-Quelle.
Josua Jos 6 18 16 Dann zieht sie sich hinab zum Rand des Berges, der dem Ben-Hinnom-Tal gegenüber im Norden der Rafaïter-Ebene liegt. Sie steigt in das Ben-Hinnom-Tal hinab südlich des Bergrückens der Jebusiter und führt zur Rogel-Quelle hinunter.
Josua Jos 6 18 17 Dann biegt sie nach Norden ab, geht weiter nach En-Schemesch und nach Gelilot, gegenüber der Steige von Adummim, und steigt dann zum Stein des Bohan, des Sohnes Rubens, hinab.
Josua Jos 6 18 18 Sie geht nördlich am Bergrücken von Bet-Araba vorbei und führt weiter in die Araba hinunter.
Josua Jos 6 18 19 Dann führt die Grenze nördlich am Bergrücken von Bet-Hogla vorbei und läuft nördlich der Landzunge des Salzmeers aus, am südlichen Ende des Jordan. Das ist die Südgrenze.
Josua Jos 6 18 20 Der Jordan bildet die Grenze auf der Ostseite. Das ist der Erbbesitz der Benjaminiter mit seinen Grenzen ringsum, entsprechend ihren Sippen.
Josua Jos 6 18 21 Das sind die Städte des Stammes der Benjaminiter, entsprechend ihren Sippen: Jericho, Bet-Hogla, Emek-Keziz,
Josua Jos 6 18 22 Bet-Araba, Zemarajim, Bet-El,
Josua Jos 6 18 23 Awim, Para, Ofra,
Josua Jos 6 18 24 Kefar-Ammoni, Ofni und Geba: zwölf Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 18 25 ferner Gibeon, Rama, Beerot,
Josua Jos 6 18 26 Mizpe, Kefira, Moza,
Josua Jos 6 18 27 Rekem, Jirpeel, Tarala,
Josua Jos 6 18 28 Zela, Elef, Jebus, das ist Jerusalem, Gibea und Kirjat: vierzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften. Das ist der Erbbesitz der Benjaminiter, entsprechend ihren Sippen.
Josua Jos 6 19 1 Das zweite Los fiel [[auf Simeon]] auf den Stamm der Simeoniter und ihre Sippen. Ihr Erbbesitz lag mitten im Erbbesitz der Judäer.
Josua Jos 6 19 2 Sie erhielten als Erbbesitz: Beerscheba, Scheba, Molada,
Josua Jos 6 19 3 Hazar-Schual, Baala, Ezem,
Josua Jos 6 19 4 Eltolad, Betul, Horma,
Josua Jos 6 19 5 Ziklag, Bet-Markabot, Hazar-Susa,
Josua Jos 6 19 6 Bet-Lebaot und Scharuhen: dreizehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften;
Josua Jos 6 19 7 ferner Ajin, Rimmon, Atar und Aschan: vier Städte mit den dazugehörenden Gehöften,
Josua Jos 6 19 8 dazu alle Gehöfte rings um diese Städte bis hin nach Baalat-Beer und Ramat-Negeb. Das ist der Erbbesitz des Stamms der Simeoniter, entsprechend ihren Sippen.
Josua Jos 6 19 9 Der Erbbesitz der Simeoniter war ein Stück vom Anteil der Judäer; denn der Anteil der Judäer war für diese zu groß. So erhielten die Simeoniter Erbbesitz mitten in deren Erbbesitz.
Josua Jos 6 19 10 Das dritte Los fiel auf die Sebuloniter und ihre Sippen. Das Gebiet ihres Erbbesitzes erstreckt sich bis nach Sarid.
Josua Jos 6 19 11 Ihre Grenze steigt westwärts nach Marala hinauf, berührt Dabbeschet und stößt an das Bachtal gegenüber von Jokneam.
Josua Jos 6 19 12 Von Sarid aus wendet sie sich nach Osten [[dem Sonnenaufgang zu]] zum Gebiet von Kislot-Tabor, läuft weiter nach Daberat und hinauf nach Jafia.
Josua Jos 6 19 13 Von dort geht sie wieder ostwärts dem Sonnenaufgang zu nach Gat-Hefer und Et-Kazin und weiter nach Rimmon und biegt dann ab nach Nea.
Josua Jos 6 19 14 Sie zieht sich um Nea herum, geht dann in nördlicher Richtung nach Hannaton und läuft im Tal Jiftach-El aus.
Josua Jos 6 19 15 (Dazu kommen) . . . Kattat, Nahalal, Schimron, Jidala und Betlehem: zwölf Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 19 16 Das ist der Erbbesitz der Sebuloniter, entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 19 17 Das vierte Los fiel [[auf Issachar,]] auf die Issachariter und ihre Sippen.
Josua Jos 6 19 18 Ihr Gebiet erstreckt sich bis Jesreel und (umfasst) Kesullot, Schunem,
Josua Jos 6 19 19 Hafarajim, Schion, Anahara,
Josua Jos 6 19 20 Rabbit, Kischjon, Ebez,
Josua Jos 6 19 21 Remet, En-Gannim, En-Hadda und Bet-Pazzez.
Josua Jos 6 19 22 Die Grenze berührt Tabor, Schahazajim und Bet-Schemesch. Dann läuft sie am Jordan aus: Im Ganzen sind es sechzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 19 23 Das ist der Erbbesitz der Issachariter, entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 19 24 Das fünfte Los fiel auf den Stamm der Ascheriter und ihre Sippen.
Josua Jos 6 19 25 Ihr Gebiet umfasst Helkat, Hali, Beten, Achschaf,
Josua Jos 6 19 26 Alammelech, Amad und Mischal; es stößt im Westen an den Karmel und an den Fluss Libnat.
Josua Jos 6 19 27 Im Osten dagegen verläuft die Grenze nach Bet-Dagon, stößt an Sebulon und berührt im Norden das Tal Jiftach-El, ferner Bet-Emek und Negiël und geht dann nordwärts nach Kabul
Josua Jos 6 19 28 - Abdon, Rehob, Hammon und Kana gehören dazu - und bis nach Groß-Sidon.
Josua Jos 6 19 29 Dann wendet sich die Grenze nach Rama und geht bis zur Festung Tyrus. Von dort wendet sie sich nach Hosa und läuft am Meer aus. (Dazu gehören) . . . Mahaleb, Achsib,
Josua Jos 6 19 30 Umma, Afek und Rehob: (im ganzen) zweiundzwanzig Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 19 31 Das ist der Erbbesitz des Stammes der Ascheriter, entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 19 32 Das sechste Los fiel auf die Naftaliter und ihre Sippen.
Josua Jos 6 19 33 Ihre Grenze geht von Helef, von der Eiche bei Zaanannim, aus über Adami-Nekeb und Jabneel bis nach Lakkum und läuft am Jordan aus.
Josua Jos 6 19 34 Umgekehrt geht die Grenze westwärts nach Asnot-Tabor und von dort hinaus nach Hukkok. Sie stößt im Süden an Sebulon; im Westen stößt sie an Ascher und im Osten [[an Juda und]] an den Jordan.
Josua Jos 6 19 35 (Dazu kommen) die befestigten Städte Ziddim, Zer, Hammat-Rakkat, Kinneret,
Josua Jos 6 19 36 Adama, Rama, Hazor,
Josua Jos 6 19 37 Kedesch, Edreï, En-Hazor,
Josua Jos 6 19 38 Jiron, Migdal-El, Horem, Bet-Anat und Bet-Schemesch: neunzehn Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 19 39 Das ist der Erbbesitz der Naftaliter entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 19 40 Das siebte Los fiel auf den Stamm der Daniter und ihre Sippen.
Josua Jos 6 19 41 Das Gebiet ihres Erbbesitzes umfasste Zora, Eschtaol, Ir-Schemesch,
Josua Jos 6 19 42 Schaalbim, Ajalon, Jitla,
Josua Jos 6 19 43 Elon, Timna, Ekron,
Josua Jos 6 19 44 Elteke, Gibbeton, Baalat,
Josua Jos 6 19 45 Jehud, Bene-Berak, Gat-Rimmon,
Josua Jos 6 19 46 Me-Jarkon, Rakkon samt dem Gebiet gegenüber Jafo.
Josua Jos 6 19 47 Doch das Gebiet wurde den Danitern zu eng. Da zogen die Daniter nach Leschem hinauf, eröffneten den Kampf gegen Leschem, nahmen es ein und erschlugen seine Einwohner mit scharfem Schwert. Sie nahmen die Stadt in Besitz und blieben dort. Sie nannten Leschem von nun an Dan, nach dem Namen ihres Stammvaters Dan.
Josua Jos 6 19 48 Das ist der Erbbesitz des Stammes der Daniter, entsprechend ihren Sippen: die Städte mit den dazugehörenden Gehöften.
Josua Jos 6 19 49 So vollendeten die Israeliten die Verteilung der Gebiete des Landes. Die Israeliten gaben auch Josua, dem Sohn Nuns, Erbbesitz in ihrer Mitte.
Josua Jos 6 19 50 Auf Befehl des Herrn gaben sie ihm die Stadt, die er sich erbeten hatte: Timnat-Serach im Gebirge Efraim. Er baute die Stadt wieder auf und wohnte dort.
Josua Jos 6 19 51 Das sind die erblichen Anteile, die der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns, und die Häupter der Großfamilien der Israeliten in Schilo vor den Augen des Herrn, am Eingang des Offenbarungszeltes, den Stämmen der Israeliten durch das Los zuteilten. Dann waren sie mit der Verteilung des Landes fertig.
Josua Jos 6 20 1 Damals sagte der Herr zu Josua:
Josua Jos 6 20 2 Sag den Israeliten: Bestimmt die Asylstädte bei euch, von denen ich zu euch durch Mose gesprochen habe.
Josua Jos 6 20 3 Dorthin kann jeder fliehen, der getötet hat, das heißt, der versehentlich, ohne Vorsatz, einen Menschen erschlagen hat. Die Städte sollen euch als Asyl vor dem Bluträcher dienen.
Josua Jos 6 20 4 Wenn jemand in eine von diesen Städten flieht, soll er am Eingang des Stadttors stehen bleiben und den Ältesten der Stadt seine Sache vortragen. Sie sollen ihn zu sich in die Stadt aufnehmen und ihm eine Unterkunft geben, damit er bei ihnen bleiben kann.
Josua Jos 6 20 5 Wenn dann der Bluträcher ihn verfolgt, sollen sie ihm den, der getötet hat, nicht ausliefern; denn er hat seinen Nächsten versehentlich erschlagen und ohne ihn vorher gehasst zu haben.
Josua Jos 6 20 6 Er soll in dieser Stadt bleiben, bis er vor die Gemeinde zur Gerichtsverhandlung treten kann, bis zum Tod des Hohenpriesters, der in jenen Tagen im Amt ist. Dann darf der, der getötet hat, wieder in seine Stadt und in sein Haus zurückkehren - in die Stadt, aus der er geflohen ist.
Josua Jos 6 20 7 Man wählte also Kedesch in Galiläa, im Gebirge Naftali, aus, ferner Sichem im Gebirge Efraim und Kirjat-Arba, das ist Hebron, im Gebirge Juda.
Josua Jos 6 20 8 Jenseits des Jordan [[östlich von Jericho]] bestimmte man Bezer in der Steppe, in der Ebene, vom Stamm Ruben, Ramot in Gilead vom Stamm Gad und Golan im Baschan vom Stamm Manasse.
Josua Jos 6 20 9 Das waren die Asylstädte für alle Israeliten und für die Fremden, die sich bei ihnen aufhielten. Dorthin konnte jeder, der ohne Vorsatz einen Menschen erschlagen hatte, fliehen, um nicht durch die Hand des Bluträchers zu sterben, bevor er vor der Gemeinde gestanden hätte.
Josua Jos 6 21 1 Die Familienoberhäupter der Leviten kamen in Schilo im Land Kanaan zu dem Priester Eleasar, zu Josua, dem Sohn Nuns, und zu den Stammeshäuptern der Israeliten
Josua Jos 6 21 2 und sagten zu ihnen: Der Herr hat durch Mose befohlen, uns Städte zum Wohnen und ihre Weideflächen für unser Vieh zu geben.
Josua Jos 6 21 3 Da gaben die Israeliten den Leviten nach der Anordnung des Herrn aus ihrem Erbbesitz die folgenden Städte mit ihren Weideflächen.
Josua Jos 6 21 4 Als das Los auf die Sippen der Kehatiter fiel, erhielten unter den Leviten die Nachkommen des Priesters Aaron durch das Los dreizehn Städte vom Stamm Juda, vom Stamm der Simeoniter und vom Stamm Benjamin.
Josua Jos 6 21 5 Die übrigen Kehatiter erhielten, entsprechend ihren Sippen, durch das Los zehn Städte vom Stamm Efraim, vom Stamm Dan und vom halben Stamm Manasse.
Josua Jos 6 21 6 Die Nachkommen Gerschons erhielten, entsprechend ihren Sippen, durch das Los dreizehn Städte vom Stamm Issachar, vom Stamm Ascher, vom Stamm Naftali und vom halben Stamm Manasse im Baschan.
Josua Jos 6 21 7 Die Nachkommen Meraris erhielten, entsprechend ihren Sippen, zwölf Städte vom Stamm Ruben, vom Stamm Gad und vom Stamm Sebulon.
Josua Jos 6 21 8 Diese Städte mit ihren Weideflächen gaben die Israeliten durch das Los den Leviten, wie es der Herr durch Mose befohlen hatte.
Josua Jos 6 21 9 Vom Stamm der Judäer und vom Stamm der Simeoniter gaben sie ihnen die folgenden, namentlich genannten Städte.
Josua Jos 6 21 10 Sie wurden den Nachkommen Aarons unter den Kehatitern, unter den Leviten, zuteil; denn auf sie fiel das erste Los.
Josua Jos 6 21 11 Ihnen gab man die Stadt des Arba, des Vaters Anaks, also Hebron, im Gebirge Juda, mit seinen Weideflächen ringsum.
Josua Jos 6 21 12 Das Ackerland der Stadt aber und die dazugehörenden Gehöfte hatte man Kaleb, dem Sohn Jefunnes, als Besitz gegeben.
Josua Jos 6 21 13 Den Nachkommen des Priesters Aaron gab man also die Asylstadt für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Hebron mit seinen Weideflächen, ferner Libna mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 14 Jattir mit seinen Weideflächen, Eschtemoa mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 15 Holon mit seinen Weideflächen, Debir mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 16 Ajin mit seinen Weideflächen, Jutta mit seinen Weideflächen und Bet-Schemesch mit seinen Weideflächen: neun Städte von den zwei Stämmen (den Judäern und den Simeonitern).
Josua Jos 6 21 17 Vom Stamm Benjamin (gab man ihnen) Gibeon mit seinen Weideflächen, Geba mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 18 Anatot mit seinen Weideflächen und Alemet mit seinen Weideflächen: vier Städte.
Josua Jos 6 21 19 Im Ganzen erhielten die Nachkommen Aarons, die Priester waren, dreizehn Städte mit ihren Weideflächen.
Josua Jos 6 21 20 Die Sippen der levitischen Kehatiter, die von den Nachkommen Kehats außerdem noch vorhanden waren, erhielten die Städte ihres Anteils vom Stamm Efraim.
Josua Jos 6 21 21 Man gab ihnen die Asylstädte für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Sichem mit seinen Weideflächen im Gebirge Efraim, ferner Geser mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 22 Kibzajim mit seinen Weideflächen und Bet-Horon mit seinen Weideflächen: vier Städte;
Josua Jos 6 21 23 vom Stamm Dan erhielten sie Elteke mit seinen Weideflächen, Gibbeton mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 24 Ajalon mit seinen Weideflächen und Gat-Rimmon mit seinen Weideflächen: vier Städte;
Josua Jos 6 21 25 vom halben Stamm Manasse erhielten sie Taanach mit seinen Weideflächen und Gat-Rimmon mit seinen Weideflächen: zwei Städte.
Josua Jos 6 21 26 Im Ganzen erhielten die Sippen der übrigen Nachkommen Kehats zehn Städte.
Josua Jos 6 21 27 Den Gerschonitern aus den levitischen Sippen gab man vom halben Stamm Manasse die Asylstadt für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Golan im Baschan mit seinen Weideflächen sowie Aschtarot mit seinen Weideflächen: zwei Städte;
Josua Jos 6 21 28 vom Stamm Issachar erhielten sie Kischjon mit seinen Weideflächen, Daberat mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 29 Jarmut mit seinen Weideflächen und En-Gannim mit seinen Weideflächen: vier Städte;
Josua Jos 6 21 30 vom Stamm Ascher erhielten sie Mischal mit seinen Weideflächen, Abdon mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 31 Helkat mit seinen Weideflächen und Rehob mit seinen Weideflächen: vier Städte;
Josua Jos 6 21 32 vom Stamm Naftali erhielten sie die Asylstadt für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Kedesch in Galiläa mit seinen Weideflächen sowie Hammot-Dor mit seinen Weideflächen und Kartan mit seinen Weideflächen: drei Städte.
Josua Jos 6 21 33 Im Ganzen erhielten die Gerschoniter, entsprechend ihren Sippen, dreizehn Städte mit ihren Weideflächen.
Josua Jos 6 21 34 Den übrigen Leviten, also den Sippen der Nachkommen Meraris, gab man vom Stamm Sebulon Jokneam mit seinen Weideflächen, Karta mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 35 Dimna mit seinen Weideflächen und Nahalal mit seinen Weideflächen: vier Städte;
Josua Jos 6 21 36 dazu vom Stamm Ruben Bezer mit seinen Weideflächen, Jahaz mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 37 Kedemot mit seinen Weideflächen und Mefaat mit seinen Weideflächen: vier Städte;
Josua Jos 6 21 38 vom Stamm Gad erhielten sie die Asylstadt für solche, die einen Menschen erschlagen haben, Ramot-Gilead mit seinen Weideflächen, ferner Mahanajim mit seinen Weideflächen,
Josua Jos 6 21 39 Heschbon mit seinen Weideflächen und Jaser mit seinen Weideflächen: zusammen vier Städte.
Josua Jos 6 21 40 Im Ganzen erhielten die Merariter entsprechend ihren Sippen, die unter den Sippen der Leviten noch übrig waren, als ihren Anteil zwölf Städte.
Josua Jos 6 21 41 Die Gesamtanzahl der Levitenstädte mitten im Besitz der Israeliten betrug achtundvierzig, mit ihren Weideflächen.
Josua Jos 6 21 42 Diese Städte bestanden jeweils aus der Stadt und den Weideflächen in ihrer Umgebung; so war es bei allen diesen Städten.
Josua Jos 6 21 43 So gab der Herr Israel das ganze Land, das er ihren Vätern mit einem Eid zugesichert hatte. Sie nahmen es in Besitz und wohnten darin.
Josua Jos 6 21 44 Und der Herr verschaffte ihnen Ruhe ringsum, genau so, wie er es ihren Vätern mit einem Eid zugesichert hatte. Keiner von all ihren Feinden konnte ihnen Widerstand leisten; alle ihre Feinde gab der Herr in ihre Gewalt.
Josua Jos 6 21 45 Keine von all den Zusagen, die der Herr dem Haus Israel gegeben hatte, war ausgeblieben; jede war in Erfüllung gegangen.
Josua Jos 6 22 1 Damals rief Josua die Rubeniter, die Gaditer und den halben Stamm Manasse zu sich
Josua Jos 6 22 2 und sagte zu ihnen: Ihr habt alles befolgt, was euch Mose, der Knecht des Herrn, befohlen hat; ihr habt auch mir in allem gehorcht, was ich euch befohlen habe.
Josua Jos 6 22 3 Ihr habt eure Brüder während dieser langen Zeit bis heute nicht im Stich gelassen und habt darauf geachtet, den Befehl des Herrn, eures Gottes, zu befolgen.
Josua Jos 6 22 4 Nun hat der Herr, euer Gott, euren Brüdern Ruhe verschafft, wie er es ihnen versprochen hatte. Kehrt also nun wieder zu euren Zelten zurück, in das Land, das euch gehört und das euch Mose, der Knecht des Herrn, jenseits des Jordan gegeben hat.
Josua Jos 6 22 5 Achtet aber genau darauf, das Gebot und das Gesetz zu erfüllen, das euch Mose, der Knecht des Herrn, gegeben hat: den Herrn, euren Gott, zu lieben, auf allen seinen Wegen zu gehen, seine Gebote zu halten, euch ihm anzuschließen und ihm von ganzem Herzen und ganzer Seele zu dienen.
Josua Jos 6 22 6 Dann segnete sie Josua und ließ sie ziehen und sie begaben sich zu ihren Zelten.
Josua Jos 6 22 7 Der einen Hälfte des Stammes Manasse hatte Mose im Baschan (Land) gegeben, der anderen Hälfte gab Josua bei ihren Brüdern (Land) auf der anderen Seite des Jordan im Westen. Als Josua sie nun wieder zu ihren Zelten ziehen ließ und sie segnete,
Josua Jos 6 22 8 sagte er zu ihnen: Mit reichen Schätzen kehrt ihr zu euren Zelten zurück, mit sehr viel Vieh, mit Silber und Gold, mit Bronze, Eisen und sehr vielen Gewändern. Teilt die Beute, die ihr euren Feinden abgenommen habt, mit euren Brüdern.
Josua Jos 6 22 9 So verließen die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse die Israeliten und zogen von Schilo im Land Kanaan nach Gilead, in das Land, das ihnen gehörte und das sie auf den durch Mose ergangenen Befehl des Herrn hin in Besitz genommen hatten.
Josua Jos 6 22 10 Als sie zu den Steinkreisen am Jordan kamen, die noch im Land Kanaan liegen, errichteten die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse dort am Jordan einen Altar von stattlichem Aussehen.
Josua Jos 6 22 11 Da erhielten die Israeliten folgende Nachricht: Schaut, die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse haben gegenüber dem Land Kanaan bei den Steinkreisen am Jordan jenseits des Gebiets der Israeliten einen Altar errichtet.
Josua Jos 6 22 12 Als die Israeliten das hörten, versammelte sich die ganze Gemeinde Israels in Schilo, um gegen sie ins Feld zu ziehen.
Josua Jos 6 22 13 Die Israeliten schickten den Priester Pinhas, den Sohn Eleasars, zu den Rubenitern, den Gaditern und zum halben Stamm Manasse in Gilead.
Josua Jos 6 22 14 Mit ihm gingen zehn Anführer [[aus jeder Familie]], aus jedem Stamm Israels je ein Anführer; jeder gehörte zu den Familienoberhäuptern der Tausendschaften Israels.
Josua Jos 6 22 15 Als sie zu den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse ins Land Gilead kamen, sagten sie zu ihnen:
Josua Jos 6 22 16 So hat die ganze Gemeinde des Herrn gesagt: Was soll denn dieser Treubruch bedeuten, den ihr gegen den Gott Israels begeht, indem ihr euch heute vom Herrn abwendet, indem ihr euch einen Altar errichtet und euch heute dadurch gegen den Herrn auflehnt?
Josua Jos 6 22 17 Ist uns der Frevel von Pegor zu wenig? Von ihm haben wir uns bis heute noch nicht gereinigt und seinetwegen ist die Plage über die Gemeinde des Herrn gekommen.
Josua Jos 6 22 18 Ihr aber wendet euch heute vom Herrn ab. Wenn ihr euch heute gegen den Herrn auflehnt, wird sich sein Zorn morgen gegen die ganze Gemeinde Israels richten.
Josua Jos 6 22 19 Falls das Land, das euch gehört, unrein ist, dann kommt herüber in das Land, das dem Herrn gehört und wo die Wohnstätte des Herrn ist, und siedelt euch bei uns an! Aber lehnt euch nicht gegen den Herrn auf und zieht uns nicht dadurch in euren Aufruhr hinein, dass ihr für euch selber einen zweiten Altar, neben dem Altar des Herrn, unseres Gottes, baut.
Josua Jos 6 22 20 Ist nicht sein Zorn über die ganze Gemeinde Israels gekommen, als sich Achan, der Sohn Serachs, treulos an dem Gut vergriffen hatte, das dem Untergang geweiht war? Und er war nur ein einzelner Mann. Musste er nicht für seinen Frevel sterben?
Josua Jos 6 22 21 Darauf antworteten die Rubeniter, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse den Befehlshabern der Tausendschaften Israels:
Josua Jos 6 22 22 Gott, ja Gott, der Herr - Gott, ja Gott, der Herr, er weiß es und Israel soll es wissen: Wenn das Untreue, wenn das Auflehnung gegen den Herrn war, dann soll er uns heute nicht helfen.
Josua Jos 6 22 23 Ob wir uns einen Altar errichtet haben, um uns vom Herrn abzuwenden, und ob wir auf ihm Brandopfer und Speiseopfer darbringen und Heilsopfer herrichten wollten, möge der Herr selbst untersuchen.
Josua Jos 6 22 24 Nein, wir haben das nur aus Sorge getan, und zwar aus folgender Überlegung: Eure Söhne könnten morgen zu unseren Söhnen sagen: Was habt ihr mit dem Herrn, dem Gott Israels, zu tun?
Josua Jos 6 22 25 Als Grenze hat der Herr den Jordan zwischen uns und euch, das heißt den Rubenitern und Gaditern, gelegt. Ihr habt keinen Anteil am Herrn. So könnten eure Söhne unsere Söhne davon abhalten, den Herrn zu fürchten.
Josua Jos 6 22 26 Deshalb sagten wir uns: Wir wollen einen Altar errichten, nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer;
Josua Jos 6 22 27 er soll vielmehr ein Zeuge sein zwischen uns und euch und zwischen den Generationen nach uns dafür, dass wir den Dienst vor dem Angesicht des Herrn durch Brandopfer, Schlachtopfer und Heilsopfer verrichten dürfen. Dann können eure Söhne morgen nicht unseren Söhnen sagen: Ihr habt keinen Anteil am Herrn.
Josua Jos 6 22 28 Wir dachten: Wenn sie morgen so zu uns und unseren Nachkommen sprechen, werden wir zu ihnen sagen: Seht euch doch die Gestalt des Altares des Herrn an, den unsere Väter errichtet haben, nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer, sondern damit er Zeuge zwischen uns und euch sei.
Josua Jos 6 22 29 Es sei fern von uns, dass wir uns gegen den Herrn auflehnen und uns heute von ihm abwenden, indem wir einen zweiten Altar für Brandopfer, Speiseopfer und Schlachtopfer neben dem Altar des Herrn, unseres Gottes, errichten, der vor seiner Wohnstätte steht.
Josua Jos 6 22 30 Als der Priester Pinhas und die Oberhäupter der Gemeinde [[die Befehlshaber der Tausendschaften Israels]], die bei ihm waren, hörten, was die Rubeniter, die Gaditer und die Manassiter sagten, waren sie damit einverstanden.
Josua Jos 6 22 31 Und der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, sagte zu den Rubenitern, den Gaditern und den Manassitern: Jetzt wissen wir, dass der Herr mitten unter uns ist; denn ihr habt keinen solchen Treubruch gegen den Herrn begangen. Dadurch habt ihr die Israeliten vor der (strafenden) Hand des Herrn bewahrt.
Josua Jos 6 22 32 Dann verließen der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, und die Oberhäupter die Rubeniter und Gaditer und kehrten aus dem Land Gilead ins Land Kanaan zu den Israeliten zurück. Sie berichteten ihnen alles
Josua Jos 6 22 33 und die Israeliten waren damit einverstanden. Sie priesen Gott und dachten nicht mehr daran, gegen die Rubeniter und Gaditer ins Feld zu ziehen und das Land zu verwüsten, in dem sie wohnten.
Josua Jos 6 22 34 Die Rubeniter und Gaditer nannten den Altar Zeuge, denn (sie sagten): Er steht mitten unter uns als Zeuge dafür, dass Jahwe Gott ist.
Josua Jos 6 23 1 Lange Zeit später, nachdem der Herr Israel Ruhe vor all seinen Feinden ringsum verschafft hatte und Josua alt und betagt geworden war,
Josua Jos 6 23 2 rief Josua ganz Israel, seine Ältesten und Häupter, seine Richter und Listenführer zusammen und sagte zu ihnen: Ich bin nun alt und betagt.
Josua Jos 6 23 3 Ihr habt selbst alles gesehen, was der Herr, euer Gott, mit all diesen Völkern vor euren Augen gemacht hat; denn der Herr, euer Gott, hat selbst für euch gekämpft.
Josua Jos 6 23 4 Seht, ich habe euch die Gebiete dieser Völker, die noch übrig geblieben sind, und all der Völker, die ich vernichtet habe, vom Jordan bis zum großen Meer im Westen entsprechend euren Stämmen als Erbbesitz zugeteilt.
Josua Jos 6 23 5 Der Herr, euer Gott, wird sie (auch künftig) vor euren Augen verjagen und sie vor euren Augen vertreiben und ihr werdet ihr Land in Besitz nehmen, wie es euch der Herr, euer Gott, versprochen hat.
Josua Jos 6 23 6 Haltet aber immer daran fest, alles zu beachten und zu tun, was im Gesetzbuch des Mose geschrieben steht; weicht nicht nach rechts oder links davon ab!
Josua Jos 6 23 7 Vermischt euch nicht mit diesen Völkern, die bei euch noch übrig geblieben sind; den Namen ihrer Götter sollt ihr nicht nennen und nicht bei ihnen schwören, ihr sollt ihnen nicht dienen und euch nicht vor ihnen niederwerfen,
Josua Jos 6 23 8 sondern am Herrn, eurem Gott, fest halten, wie ihr es bis heute getan habt.
Josua Jos 6 23 9 Der Herr hat vor euren Augen große und mächtige Völker vertrieben; bis heute konnte niemand euch standhalten.
Josua Jos 6 23 10 Ein Einziger von euch kann tausend verfolgen; denn der Herr, euer Gott, kämpft selbst für euch, wie er es euch versprochen hat.
Josua Jos 6 23 11 Achtet darum um eures Lebens willen sehr darauf, dass ihr (immer) den Herrn, euren Gott, liebt.
Josua Jos 6 23 12 Denn wenn ihr euch wirklich von ihm abwendet und euch diesen Völkern, die bei euch noch übrig geblieben sind, anschließt, wenn ihr euch mit ihnen verschwägert, wenn ihr euch mit ihnen vermischt und sie sich mit euch vermischen,
Josua Jos 6 23 13 dann könnt ihr gewiss sein, dass der Herr, euer Gott, diese Völker nicht mehr vor euren Augen vertreiben wird. Sie werden zur Schlinge und zur Falle für euch, zur Peitsche für euren Rücken und zum Stachel in euren Augen, bis ihr aus diesem schönen Land verschwindet, das der Herr, euer Gott, euch gegeben hat.
Josua Jos 6 23 14 Ich selbst muss heute den Weg alles Irdischen gehen. Ihr aber sollt mit ganzem Herzen und ganzer Seele erkennen, dass von all den Zusagen, die der Herr, euer Gott, euch gegeben hat, keine einzige ausgeblieben ist; alle sind sie eingetroffen, keine einzige von ihnen ist ausgeblieben.
Josua Jos 6 23 15 Wie aber bisher jede Zusage, die der Herr, euer Gott, euch gegeben hat, eingetroffen ist, so wird der Herr, euer Gott, künftig jede Drohung gegen euch verwirklichen, bis er euch aus diesem schönen Land hinweggerafft hat, das euch der Herr, euer Gott, gegeben hat.
Josua Jos 6 23 16 Wenn ihr euch gegen den Bund, auf den der Herr, euer Gott, euch verpflichtet hat, vergeht, wenn ihr anderen Göttern dient und sie anbetet, dann wird der Zorn des Herrn gegen euch entbrennen und ihr werdet rasch aus dem schönen Land verschwinden, das er euch gegeben hat.
Josua Jos 6 24 1 Josua versammelte alle Stämme Israels in Sichem; er rief die Ältesten Israels, seine Oberhäupter, Richter und Listenführer zusammen und sie traten vor Gott hin.
Josua Jos 6 24 2 Josua sagte zum ganzen Volk: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jenseits des Stroms wohnten eure Väter von Urzeiten an [[Terach, der Vater Abrahams und der Vater Nahors]] und dienten anderen Göttern.
Josua Jos 6 24 3 Da holte ich euren Vater Abraham von jenseits des Stroms und ließ ihn durch das ganze Land Kanaan ziehen. Ich schenkte ihm zahlreiche Nachkommenschaft und gab ihm Isaak.
Josua Jos 6 24 4 Dem Isaak gab ich Jakob und Esau und ich verlieh Esau das Bergland Seïr, damit er es in Besitz nahm. Jakob aber und seine Söhne zogen nach Ägypten hinab.
Josua Jos 6 24 5 Dann sandte ich Mose und Aaron und strafte Ägypten durch das, was ich in Ägypten tat. Danach habe ich euch herausgeführt
Josua Jos 6 24 6 [[ich führte eure Väter heraus]] aus Ägypten und ihr seid ans Meer gekommen. Die Ägypter aber verfolgten eure Väter mit Wagen und Pferden bis zum Schilfmeer.
Josua Jos 6 24 7 Da schrien eure Väter zum Herrn und er legte zwischen euch und die Ägypter eine Finsternis und ließ das Meer über sie kommen, sodass es sie überflutete. Mit eigenen Augen habt ihr gesehen, was ich in Ägypten getan habe. Dann habt ihr euch lange in der Wüste aufgehalten.
Josua Jos 6 24 8 Ich brachte euch in das Land der Amoriter, die jenseits des Jordan wohnten. Sie kämpften mit euch, aber ich gab sie in eure Gewalt; ihr habt ihr Land in Besitz genommen und ich habe sie euretwegen vernichtet.
Josua Jos 6 24 9 Dann erhob sich der König Balak von Moab, der Sohn Zippors, und kämpfte gegen Israel. Er schickte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, und ließ ihn rufen, damit er euch verflucht.
Josua Jos 6 24 10 Ich aber wollte keinen Fluch von Bileam hören. Darum musste er euch segnen und ich rettete euch aus seiner Gewalt.
Josua Jos 6 24 11 Dann habt ihr den Jordan durchschritten und seid nach Jericho gekommen; die Bürger von Jericho kämpften gegen euch, ebenso die Amoriter, die Perisiter, die Kanaaniter, die Hetiter, die Girgaschiter, die Hiwiter und die Jebusiter und ich gab sie in eure Gewalt.
Josua Jos 6 24 12 Ich habe Panik vor euch hergeschickt. Sie trieb sie vor euch her [[die beiden Könige der Amoriter]]; das geschah nicht durch dein Schwert und deinen Bogen.
Josua Jos 6 24 13 Ich gab euch ein Land, um das ihr euch nicht bemüht hattet, und Städte, die ihr nicht erbaut hattet. Ihr habt in ihnen gewohnt und ihr habt von Weinbergen und Ölbäumen gegessen, die ihr nicht gepflanzt hattet.
Josua Jos 6 24 14 Fürchtet also jetzt den Herrn und dient ihm in vollkommener Treue. Schafft die Götter fort, denen eure Väter jenseits des Stroms und in Ägypten gedient haben, und dient dem Herrn!
Josua Jos 6 24 15 Wenn es euch aber nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.
Josua Jos 6 24 16 Das Volk antwortete: Das sei uns fern, dass wir den Herrn verlassen und anderen Göttern dienen.
Josua Jos 6 24 17 Denn der Herr, unser Gott, war es, der uns und unsere Väter aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat und der vor unseren Augen alle die großen Wunder getan hat. Er hat uns beschützt auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind, und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind.
Josua Jos 6 24 18 Der Herr hat alle Völker vertrieben, auch die Amoriter, die vor uns im Land wohnten. Auch wir wollen dem Herrn dienen; denn er ist unser Gott.
Josua Jos 6 24 19 Da sagte Josua zum Volk: Ihr seid nicht imstande, dem Herrn zu dienen, denn er ist ein heiliger Gott, ein eifersüchtiger Gott; er wird euch eure Frevel und eure Sünden nicht verzeihen.
Josua Jos 6 24 20 Wenn ihr den Herrn verlasst und fremden Göttern dient, dann wird er sich von euch abwenden, wird Unglück über euch bringen und euch ein Ende bereiten, obwohl er euch zuvor Gutes getan hat.
Josua Jos 6 24 21 Das Volk aber sagte zu Josua: Nein, wir wollen dem Herrn dienen.
Josua Jos 6 24 22 Josua antwortete dem Volk: Ihr seid Zeugen gegen euch selbst, dass ihr euch für den Herrn und für seinen Dienst entschieden habt. [[Sie antworteten: Das sind wir.]]
Josua Jos 6 24 23 Schafft also jetzt die fremden Götter ab, die noch bei euch sind, und neigt eure Herzen dem Herrn zu, dem Gott Israels!
Josua Jos 6 24 24 Das Volk sagte zu Josua: Dem Herrn, unserem Gott, wollen wir dienen und auf seine Stimme hören.
Josua Jos 6 24 25 So schloss Josua an jenem Tag einen Bund für das Volk und gab dem Volk Gesetz und Recht in Sichem.
Josua Jos 6 24 26 Josua schrieb alle diese Worte in das Buch des Gesetzes Gottes und er nahm einen großen Stein und stellte ihn in Sichem unter der Eiche auf, die im Heiligtum des Herrn steht.
Josua Jos 6 24 27 Dabei sagte er zu dem ganzen Volk: Seht her, dieser Stein wird ein Zeuge sein gegen uns; denn er hat alle Worte des Herrn gehört, die er zu uns gesprochen hat. Er soll ein Zeuge sein gegen euch, damit ihr euren Gott nicht verleugnet.
Josua Jos 6 24 28 Dann entließ Josua das Volk, einen jeden in seinen Erbbesitz.
Josua Jos 6 24 29 Nach diesen Ereignissen starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des Herrn, im Alter von hundertzehn Jahren.
Josua Jos 6 24 30 Man begrub ihn in Timnat-Serach, im Gebiet seines Erbbesitzes auf dem Gebirge Efraim, nördlich vom Berg Gaasch.
Josua Jos 6 24 31 Israel aber diente dem Herrn, solange Josua lebte und solange die Ältesten am Leben waren, die Josua überlebten und alles wussten, was der Herr für Israel getan hatte.
Josua Jos 6 24 32 Die Gebeine Josefs, die die Israeliten aus Ägypten mitgebracht hatten, begrub man in Sichem auf dem Grundstück, das Jakob von den Söhnen Hamors, des Vaters Sichems, für hundert Kesita erworben hatte; es war den Nachkommen Josefs als Erbbesitz zuteil geworden.
Josua Jos 6 24 33 Auch Eleasar, der Sohn Aarons, starb und man begrub ihn in Gibea, (der Stadt) seines Sohnes Pinhas, die man ihm im Gebirge Efraim gegeben hatte.
Richter Ri 7 1 1 Nach dem Tod Josuas befragten die Israeliten den Herrn: Wer von uns soll zuerst gegen die Kanaaniter in den Kampf ziehen?
Richter Ri 7 1 2 Der Herr antwortete: Juda soll (zuerst) hinaufziehen; ich gebe das Land in seine Gewalt.
Richter Ri 7 1 3 Da sagte Juda zu seinem Bruder Simeon: Zieh mit mir hinauf in das Gebiet, das mir durch das Los zugefallen ist; wir wollen (zusammen) gegen die Kanaaniter kämpfen. Dann werde auch ich mit dir in dein Gebiet ziehen. Da ging Simeon mit ihm.
Richter Ri 7 1 4 Juda zog hinauf und der Herr gab die Kanaaniter und die Perisiter in ihre Gewalt. Sie schlugen sie bei Besek - (ein Heer von) zehntausend Mann.
Richter Ri 7 1 5 Sie stießen bei Besek auf Adoni-Besek, kämpften mit ihm und schlugen die Kanaaniter und die Perisiter.
Richter Ri 7 1 6 Adoni-Besek floh, aber sie verfolgten ihn, ergriffen ihn und hackten ihm die Daumen und die großen Zehen ab.
Richter Ri 7 1 7 Da sagte Adoni-Besek: Siebzig Könige mit abgehackten Daumen und abgehackten großen Zehen haben unter meinem Tisch (den Abfall) aufgelesen. Wie ich gehandelt habe, so vergilt mir Gott. Man brachte ihn nach Jerusalem und dort starb er.
Richter Ri 7 1 8 Die Judäer kämpften auch gegen Jerusalem, nahmen es ein, schlugen die Stadt mit scharfem Schwert und steckten sie in Brand.
Richter Ri 7 1 9 Danach zogen die Judäer weiter, um gegen die Kanaaniter zu kämpfen, die im Gebirge, im Negeb und in der Schefela wohnten.
Richter Ri 7 1 10 Juda zog auch gegen die Kanaaniter, die in Hebron wohnten - Hebron hieß früher Kirjat-Arba -, und sie schlugen Scheschai, Ahiman und Talmai.
Richter Ri 7 1 11 Von dort zogen sie weiter gegen die Einwohner von Debir. Debir hieß früher Kirjat-Sefer.
Richter Ri 7 1 12 Da sagte Kaleb: Wer Kirjat-Sefer schlägt und einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau.
Richter Ri 7 1 13 Otniël, der Sohn des Kenas, des jüngeren Bruders Kalebs, nahm die Stadt ein. Da gab ihm Kaleb seine Tochter Achsa zur Frau.
Richter Ri 7 1 14 Als sie nun ankam, drängte er sie, von ihrem Vater ein Stück Land zu verlangen. Da ließ sie sich vom Esel herabgleiten und Kaleb fragte sie: Was hast du?
Richter Ri 7 1 15 Sie antwortete: Gib mir ein Geschenk als Zeichen des Segens! Wenn du mich schon ins Trockenland schickst, dann gib mir auch Wasserstellen! Da gab Kaleb ihr die Obere und die Untere Quelle.
Richter Ri 7 1 16 Die Söhne des Keniters (Hobab), des Schwiegervaters des Mose, waren mit den Judäern von der Palmenstadt zur Wüste Juda südlich von Arad hinaufgezogen; nun zogen sie weiter und ließen sich bei den Amalekitern nieder.
Richter Ri 7 1 17 Juda aber zog mit seinem Bruder Simeon weiter. Sie schlugen die Kanaaniter, die in Zefat wohnten, weihten die Stadt dem Untergang und nannten sie Horma (Untergangsweihe).
Richter Ri 7 1 18 Doch Gaza und sein Gebiet, Aschkelon und sein Gebiet, Ekron und sein Gebiet konnte Juda nicht erobern.
Richter Ri 7 1 19 Der Herr war mit Juda, sodass es das Bergland in Besitz nehmen konnte. Aber die Bewohner der Ebene konnten sie nicht vertreiben, weil sie eiserne Kampfwagen hatten.
Richter Ri 7 1 20 Dem Kaleb gab man Hebron, wie Mose es angeordnet hatte; er vertrieb von dort die drei Söhne Anaks.
Richter Ri 7 1 21 Die Benjaminiter konnten die Jebusiter, die in Jerusalem wohnten, nicht vertreiben und so blieben die Jebusiter bei den Benjaminitern in Jerusalem wohnen bis auf den heutigen Tag.
Richter Ri 7 1 22 Auch die Nachkommen Josefs zogen hinauf, und zwar nach Bet-El. Und der Herr war mit ihnen.
Richter Ri 7 1 23 Die Nachkommen Josefs ließen Bet-El beobachten. Die Stadt hieß früher Lus.
Richter Ri 7 1 24 Als die Wachen einen Mann aus der Stadt herauskommen sahen, sagten sie zu ihm: Zeig uns, wo man in die Stadt eindringen kann, dann werden wir dir unser Wohlwollen beweisen.
Richter Ri 7 1 25 Er zeigte ihnen eine Stelle, wo sie in die Stadt eindringen konnten, und sie schlugen die Stadt mit scharfem Schwert. Den Mann aber und seine ganze Sippe ließen sie gehen.
Richter Ri 7 1 26 Der Mann ging in das Land der Hetiter, erbaute eine Stadt und nannte sie Lus. Das ist ihr Name bis auf den heutigen Tag.
Richter Ri 7 1 27 Manasse konnte (die Einwohner von) Bet-Schean und seinen Tochterstädten sowie von Taanach und seinen Tochterstädten, die Einwohner von Dor und seinen Tochterstädten, die Einwohner von Jibleam und seinen Tochterstädten und die Einwohner von Megiddo und seinen Tochterstädten nicht vertreiben. So gelang es den Kanaanitern, in dieser Gegend zu verbleiben.
Richter Ri 7 1 28 Als die Israeliten stark geworden waren, zwangen sie die Kanaaniter zur Fron, aber vertreiben konnten sie sie nicht.
Richter Ri 7 1 29 Efraim konnte die Kanaaniter nicht vertreiben, die in Geser wohnten. Darum blieben die Kanaaniter mitten unter ihnen in Geser wohnen.
Richter Ri 7 1 30 Sebulon konnte die Einwohner von Kitron und die Einwohner von Nahalol nicht vertreiben. Darum blieben die Kanaaniter mitten unter ihnen wohnen, aber sie wurden Fronarbeiter.
Richter Ri 7 1 31 Ascher konnte die Einwohner von Akko und die Einwohner von Sidon nicht vertreiben, auch nicht (die Einwohner) von Mahaleb, Achsib, Helba, Afek und Roheb.
Richter Ri 7 1 32 Darum leben die Ascheriter mitten unter den Kanaanitern, die in der Gegend wohnen blieben, weil man sie nicht vertreiben konnte.
Richter Ri 7 1 33 Naftali konnte die Einwohner von Bet-Schemesch und die Einwohner von Bet-Anat nicht vertreiben und wohnt deshalb mitten unter den Kanaanitern, die im Land verblieben sind. Die Einwohner von Bet-Schemesch und Bet-Anat aber wurden Fronarbeiter.
Richter Ri 7 1 34 Die Amoriter drängten die Daniter ins Bergland ab und ließen sie nicht in die Ebene herabkommen.
Richter Ri 7 1 35 Es gelang den Amoritern, in Har-Heres, Ajalon und Schaalbim zu bleiben; als aber das Haus Josef ihnen überlegen war, wurden sie Fronarbeiter.
Richter Ri 7 1 36 Das Gebiet der Amoriter reicht von der Skorpionensteige bis nach Sela und darüber hinaus.
Richter Ri 7 2 1 Der Engel des Herrn kam von Gilgal nach Bochim hinauf und sagte: Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und euch in das Land gebracht, das ich euren Vätern mit einem Eid zugesichert hatte. Ich hatte gesagt: Ich werde meinen Bund mit euch niemals aufheben;
Richter Ri 7 2 2 aber ihr dürft keinen Bund mit den Bewohnern dieses Landes schließen und ihre Altäre sollt ihr niederreißen. Doch ihr habt auf meine Stimme nicht gehört. Warum habt ihr das getan?
Richter Ri 7 2 3 Deshalb sage ich euch jetzt: Ich werde sie nicht vor euren Augen vertreiben, sondern sie sollen euch Widerstand leisten und ihre Götter sollen euch zu Fall bringen.
Richter Ri 7 2 4 Als der Engel des Herrn das zum Volk gesagt hatte, brachen alle Israeliten in lautes Weinen aus.
Richter Ri 7 2 5 Darum nannten sie jenen Ort Bochim (Ort des Weinens). Und sie brachten dort dem Herrn Opfer dar.
Richter Ri 7 2 6 Als Josua das Volk ziehen ließ, machten sich die Israeliten auf den Weg, um das Land in Besitz zu nehmen; jeder (ging) zu seinem Erbbesitz.
Richter Ri 7 2 7 Und das Volk diente dem Herrn, solange Josua lebte und solange die Ältesten am Leben waren, die Josua überlebten und all die großen Taten des Herrn gesehen hatten, die er für Israel getan hatte.
Richter Ri 7 2 8 Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des Herrn, starb im Alter von hundertzehn Jahren
Richter Ri 7 2 9 und man begrub ihn in Timnat-Heres, im Gebiet seines Erbbesitzes auf dem Gebirge Efraim, nördlich vom Berg Gaasch.
Richter Ri 7 2 10 Auch seine ganze Generation wurde mit ihren Vätern vereint und nach ihnen kam eine andere Generation, die den Herrn und die Taten, die er für Israel vollbracht hatte, nicht mehr kannte.
Richter Ri 7 2 11 Die Israeliten taten, was dem Herrn missfiel, und dienten den Baalen.
Richter Ri 7 2 12 Sie verließen den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus Ägypten herausgeführt hatte, und liefen anderen Göttern nach, den Göttern der Völker, die rings um sie wohnen. Sie warfen sich vor ihnen nieder und erzürnten dadurch den Herrn.
Richter Ri 7 2 13 Als sie den Herrn verließen und dem Baal und den Astarten dienten,
Richter Ri 7 2 14 entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel. Er gab sie in die Gewalt von Räubern, die sie ausplünderten, und lieferte sie der Gewalt ihrer Feinde ringsum aus, sodass sie ihren Feinden keinen Widerstand mehr leisten konnten.
Richter Ri 7 2 15 Sooft sie auch in den Krieg zogen, war die Hand des Herrn gegen sie, und sie hatten kein Glück, wie der Herr gesagt und ihnen geschworen hatte. So gerieten sie in große Not.
Richter Ri 7 2 16 Der Herr aber setzte Richter ein, die sie aus der Gewalt der Räuber befreiten.
Richter Ri 7 2 17 Doch sie gehorchten auch ihren Richtern nicht, sondern gaben sich anderen Göttern hin und warfen sich vor ihnen nieder. Rasch wichen sie von dem Weg ab, den ihre Väter, den Geboten des Herrn gehorsam, gegangen waren. Sie handelten nicht so (wie ihre Väter).
Richter Ri 7 2 18 Wenn aber der Herr bei ihnen Richter einsetzte, dann war der Herr mit dem Richter und rettete die Israeliten aus der Gewalt ihrer Feinde, solange der Richter lebte; denn der Herr hatte Mitleid mit ihnen, wenn sie über ihre Feinde und Unterdrücker klagten.
Richter Ri 7 2 19 Sobald aber der Richter gestorben war, wurden sie rückfällig und trieben es noch schlimmer als ihre Väter, liefen anderen Göttern nach, dienten ihnen und warfen sich vor ihnen nieder. Sie ließen nicht ab von ihrem bösen Treiben und von ihrem störrischen Verhalten.
Richter Ri 7 2 20 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel. Er sagte: Weil dieses Volk meinen Bund übertreten hat, zu dem ich ihre Väter verpflichtet habe, und weil es nicht auf meine Stimme hört,
Richter Ri 7 2 21 werde auch ich kein einziges der Völker mehr vor ihren Augen vertreiben, die Josua bei seinem Tod noch übrig gelassen hat.
Richter Ri 7 2 22 Israel soll durch sie auf die Probe gestellt werden, ob es daran fest hält, den Weg des Herrn zu gehen, wie es seine Väter taten, oder nicht.
Richter Ri 7 2 23 Darum ließ der Herr diese Völker (im Land) und vertrieb sie vorerst nicht. Er hatte sie auch nicht in die Gewalt Josuas gegeben.
Richter Ri 7 3 1 Das sind die Völker, die der Herr (im Land) ließ, um durch sie die Israeliten, alle, die von all den Kämpfen um Kanaan nichts mehr wussten, auf die Probe zu stellen
Richter Ri 7 3 2 - (er tat das) nur, um die Generationen der Israeliten, die das Kriegführen nicht mehr kannten, darin zu unterrichten; denn sie wussten von den Kriegen, die früher waren, nichts mehr -:
Richter Ri 7 3 3 die fünf Fürsten der Philister und alle Kanaaniter und Sidonier und Hiwiter, die auf dem Libanongebirge wohnen, vom Berg Baal-Hermon bis nach Lebo-Hamat.
Richter Ri 7 3 4 Sie waren dazu da, dass die Israeliten durch sie auf die Probe gestellt würden und dass in Erfahrung gebracht würde, ob sie den Geboten des Herrn gehorchten, auf die er ihre Väter durch Mose verpflichtet hatte.
Richter Ri 7 3 5 Die Israeliten wohnten also mitten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern.
Richter Ri 7 3 6 Sie nahmen sich deren Töchter zu Frauen und ihre Töchter gaben sie deren Söhnen und sie dienten deren Göttern.
Richter Ri 7 3 7 Die Israeliten taten, was dem Herrn missfiel. Sie vergaßen den Herrn, ihren Gott, und dienten den Baalen und den Kultpfählen.
Richter Ri 7 3 8 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen die Israeliten und er lieferte sie der Gewalt des Kuschan-Rischatajim aus, des Königs von Aram in Mesopotamien. So mussten die Israeliten acht Jahre lang Kuschan-Rischatajim dienen.
Richter Ri 7 3 9 Als die Israeliten zum Herrn schrien, gab der Herr den Israeliten einen Retter, der sie befreite: Otniël, den Sohn des Kenas, den jüngeren Bruder Kalebs.
Richter Ri 7 3 10 Der Geist des Herrn kam über ihn und er wurde Richter in Israel. Er zog in den Kampf und der Herr gab Kuschan-Rischatajim, den König von Aram, in seine Gewalt und Otniël unterwarf Kuschan-Rischatajim.
Richter Ri 7 3 11 Darauf hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe; dann starb Otniël, der Sohn des Kenas.
Richter Ri 7 3 12 Und wiederum taten die Israeliten, was dem Herrn missfiel. Der Herr aber gab Eglon, dem König von Moab, Macht über Israel, weil sie taten, was dem Herrn missfiel.
Richter Ri 7 3 13 Eglon verbündete sich mit den Ammonitern und Amalekitern, zog in den Kampf, schlug Israel und eroberte die Palmenstadt.
Richter Ri 7 3 14 Darauf mussten die Israeliten achtzehn Jahre lang Eglon, dem König von Moab, dienen.
Richter Ri 7 3 15 Als aber die Israeliten zum Herrn schrien, gab ihnen der Herr einen Retter: Ehud, den Sohn Geras, aus dem Stamm Benjamin, einen Linkshänder. Als nun die Israeliten durch ihn Tribut an Eglon, den König von Moab, schickten,
Richter Ri 7 3 16 machte sich Ehud einen Dolch mit zwei Schneiden, eine Spanne lang, und band ihn unter seinem Gewand an seine rechte Hüfte.
Richter Ri 7 3 17 So überbrachte er Eglon, dem König von Moab, den Tribut. Eglon aber war ein sehr beleibter Mann.
Richter Ri 7 3 18 Als Ehud mit der Übergabe des Tributs zu Ende war, schickte er die Leute, die die Abgaben getragen hatten, weg;
Richter Ri 7 3 19 er selber aber kehrte bei den Götterbildern in Gilgal um, ging (zum König) zurück und sagte: Ich habe eine geheime Botschaft an dich, König. Da gebot der König Ruhe und alle Anwesenden gingen hinaus.
Richter Ri 7 3 20 Nun trat Ehud zu ihm herein. Eglon saß in seinem kühlen Obergemach, das für ihn allein bestimmt war, und Ehud sagte: Ich habe eine Botschaft Gottes für dich. Da erhob sich der König von seinem Sessel.
Richter Ri 7 3 21 Ehud aber streckte seine linke Hand aus, ergriff den Dolch an seiner rechten Hüfte und stieß ihn Eglon in den Leib.
Richter Ri 7 3 22 Die Klinge drang samt dem Heft hinein und das Fett umschloss die Klinge. Ehud zog den Dolch nicht aus dem Leib Eglons heraus [[er ging zum Seiteneingang hinaus]],
Richter Ri 7 3 23 sondern schloss die Tür des Obergemachs hinter sich, schob den Riegel vor und ging zur Halle hinaus.
Richter Ri 7 3 24 Als er weggegangen war, kamen die Diener und sahen, dass die Tür des Obergemachs verriegelt war. Sie meinten, Eglon verrichte in der kühlen Kammer seine Notdurft.
Richter Ri 7 3 25 Sie warteten aber vergeblich. Und als er die Tür des Obergemachs nicht öffnete, nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf: Da lag ihr Herr tot auf dem Boden.
Richter Ri 7 3 26 Ehud aber war entkommen, während sie gezögert hatten. Er war bereits an den Götterbildern vorbeigegangen und hatte sich nach Seïra in Sicherheit gebracht.
Richter Ri 7 3 27 Sobald er dort angekommen war, ließ er auf dem Gebirge Efraim das Widderhorn blasen und die Israeliten zogen mit ihm vom Gebirge hinab, er an ihrer Spitze.
Richter Ri 7 3 28 Er sagte zu ihnen: Folgt mir, denn der Herr hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Gewalt gegeben. Sie zogen mit ihm hinab, besetzten die Jordanübergänge nach Moab und ließen niemand mehr hinüber.
Richter Ri 7 3 29 Damals erschlugen sie von Moab etwa zehntausend Mann, alles starke und kriegstüchtige Männer, und keiner entkam.
Richter Ri 7 3 30 So musste sich Moab an jenem Tag der Gewalt Israels unterwerfen und das Land hatte achtzig Jahre lang Ruhe.
Richter Ri 7 3 31 Auf Ehud folgte Schamgar, der Sohn des Anat. Er erschlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken. Auf diese Weise trug auch er zur Rettung Israels bei.
Richter Ri 7 4 1 Als Ehud gestorben war, taten die Israeliten wieder, was dem Herrn missfiel.
Richter Ri 7 4 2 Darum lieferte sie der Herr der Gewalt Jabins, des Königs von Kanaan, aus, der in Hazor herrschte. Sein Heerführer war Sisera, der in Haroschet-Gojim wohnte.
Richter Ri 7 4 3 Da schrien die Israeliten zum Herrn, denn Sisera besaß neunhundert eiserne Kampfwagen und hatte die Israeliten zwanzig Jahre lang grausam unterdrückt.
Richter Ri 7 4 4 Damals war Debora, eine Prophetin, die Frau des Lappidot, Richterin in Israel.
Richter Ri 7 4 5 Sie hatte ihren Sitz unter der Debora-Palme zwischen Rama und Bet-El im Gebirge Efraim und die Israeliten kamen zu ihr hinauf, um sich Recht sprechen zu lassen.
Richter Ri 7 4 6 Sie schickte Boten zu Barak, dem Sohn Abinoams aus Kedesch-Naftali, ließ ihn rufen und sagte zu ihm: Der Herr, der Gott Israels, befiehlt: Geh hin, zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Naftaliter und Sebuloniter mit dir!
Richter Ri 7 4 7 Ich aber werde Sisera, den Heerführer Jabins, mit seinen Wagen und seiner Streitmacht zu dir an den Bach Kischon lenken und ihn in deine Hand geben.
Richter Ri 7 4 8 Barak sagte zu ihr: Wenn du mit mir gehst, werde ich gehen; wenn du aber nicht mit mir gehst, werde ich nicht gehen.
Richter Ri 7 4 9 Sie sagte: Ja, ich gehe mit dir; aber der Ruhm bei dem Unternehmen, zu dem du ausziehst, wird dann nicht dir zuteil; denn der Herr wird Sisera der Hand einer Frau ausliefern. Und Debora machte sich auf und ging zusammen mit Barak nach Kedesch.
Richter Ri 7 4 10 Barak rief Sebulon und Naftali in Kedesch zusammen und zehntausend Mann folgten ihm (auf den Tabor) hinauf. Auch Debora ging mit ihm.
Richter Ri 7 4 11 Der Keniter Heber aber, der sich von Kain, von den Söhnen Hobabs, des Schwiegervaters des Mose, getrennt hatte, hatte sein Zelt an der Eiche von Zaanannim bei Kedesch aufgeschlagen.
Richter Ri 7 4 12 Als man nun Sisera meldete, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor gezogen sei,
Richter Ri 7 4 13 beorderte Sisera alle seine Wagen - neunhundert eiserne Kampfwagen und das ganze Kriegsvolk, das er bei sich hatte, von Haroschet-Gojim an den Bach Kischon.
Richter Ri 7 4 14 Da sagte Debora zu Barak: Auf! Denn das ist der Tag, an dem der Herr den Sisera in deine Gewalt gegeben hat. Ja, der Herr zieht selbst vor dir her. Barak zog also vom Berg Tabor herab und die zehntausend Mann folgten ihm.
Richter Ri 7 4 15 Und der Herr brachte Sisera, alle seine Wagen und seine ganze Streitmacht [[mit scharfem Schwert]] vor den Augen Baraks in große Verwirrung. Sisera sprang vom Wagen und floh zu Fuß.
Richter Ri 7 4 16 Barak verfolgte die Wagen und das Heer bis nach Haroschet-Gojim. Das ganze Heer Siseras fiel unter dem scharfen Schwert; nicht ein einziger Mann blieb übrig.
Richter Ri 7 4 17 Sisera war zu Fuß zum Zelt der Jaël, der Frau des Keniters Heber, geflohen; denn zwischen Jabin, dem König von Hazor, und der Familie des Keniters Heber herrschte Frieden.
Richter Ri 7 4 18 Jaël ging Sisera entgegen und sagte zu ihm: Kehr ein, Herr, kehr ein bei mir, hab keine Angst! Da begab er sich zu ihr ins Zelt und sie deckte ihn mit einem Teppich zu.
Richter Ri 7 4 19 Er sagte zu ihr: Gib mir doch etwas Wasser zu trinken, ich habe Durst. Sie öffnete einen Schlauch mit Milch und gab ihm zu trinken; dann deckte sie ihn wieder zu.
Richter Ri 7 4 20 Er sagte zu ihr: Stell dich an den Zelteingang, und wenn einer kommt und dich fragt: Ist jemand hier?, dann antworte: Nein.
Richter Ri 7 4 21 Doch Jaël, die Frau Hebers, holte einen Zeltpflock, nahm einen Hammer in die Hand, ging leise zu Sisera hin und schlug ihm den Zeltpflock durch die Schläfe, sodass er noch in den Boden drang. So fand Sisera, der vor Erschöpfung eingeschlafen war, den Tod.
Richter Ri 7 4 22 Da erschien gerade Barak, der Sisera verfolgte. Jaël ging ihm entgegen und sagte: Komm, ich zeige dir den Mann, den du suchst. Er ging mit ihr hinein; da sah er Sisera tot am Boden liegen, mit dem Pflock in seiner Schläfe.
Richter Ri 7 4 23 So demütigte Gott an diesem Tag Jabin, den König von Kanaan, vor den Israeliten
Richter Ri 7 4 24 und die Faust der Israeliten lag immer schwerer auf Jabin, dem König von Kanaan, bis sie Jabin, den König von Kanaan, ganz vernichtet hatten.
Richter Ri 7 5 1 Debora und Barak, der Sohn Abinoams, sangen an jenem Tag dieses Lied:
Richter Ri 7 5 2 Dass Führer Israel führten /und das Volk sich bereit zeigte, /dafür preist den Herrn!
Richter Ri 7 5 3 Hört, ihr Könige, horcht auf, ihr Fürsten! /Ich will dem Herrn zu Ehren singen, /ich will zu Ehren des Herrn, /des Gottes Israels, spielen.
Richter Ri 7 5 4 Herr, als du auszogst aus Seïr, /als du vom Grünland Edoms heranschrittest, /da bebte die Erde, die Himmel ergossen sich, /ja, aus den Wolken ergoss sich das Wasser.
Richter Ri 7 5 5 Die Berge wankten vor dem Blick des Herrn, [[das ist der Sinai]] /vor dem Blick des Herrn, des Gottes Israels.
Richter Ri 7 5 6 In den Tagen Schamgars, des Sohnes des Anat, /in den Tagen Jaëls lagen die Wege verlassen da; /wer unterwegs war, musste Umwege machen.
Richter Ri 7 5 7 Bewohner des offenen Landes gab es nicht mehr, /es gab sie nicht mehr in Israel, /bis du dich erhobst, Debora, /bis du dich erhobst, Mutter in Israel.
Richter Ri 7 5 8 Man hatte sich neue Götter erwählt. /Es gab kein Brot an den Toren. /Schild und Speer waren nicht mehr zu sehen /bei den Vierzigtausend in Israel.
Richter Ri 7 5 9 Mein Herz gehört Israels Führern. /Ihr, die ihr bereit seid im Volk, /preist den Herrn!
Richter Ri 7 5 10 Ihr, die ihr auf weißen Eselinnen reitet, /die ihr auf Teppichen sitzt, /die ihr auf der Straße dahinzieht, singt!
Richter Ri 7 5 11 Horch, sie jubeln zwischen den Tränken; /dort besingt man die rettenden Taten des Herrn, /seine hilfreiche Tat an den Bauern in Israel. /Damals zog das Volk des Herrn hinab zu den Toren.
Richter Ri 7 5 12 Auf, auf, Debora! Auf, auf, sing ein Lied! /Erheb dich, Barak, /führ deine Gefangenen heim, /Sohn Abinoams!
Richter Ri 7 5 13 Dann steige herab, /was übrig ist unter den Herrlichen des Volkes. /Der Herr steige herab /mit mir unter den Helden.
Richter Ri 7 5 14 Aus Efraim zogen sie hinunter ins Tal, /hinter ihnen Benjamin mit seinen Scharen; /von Machir stiegen die Führer hinab, /von Sebulon die, die das Zepter tragen.
Richter Ri 7 5 15 Die Fürsten Issachars zusammen mit Debora /und wie Issachar so auch Barak, /ins Tal getragen von seinen Füßen. /In Rubens Bezirken /überlegte man lange.
Richter Ri 7 5 16 Warum sitzt du zwischen den Hürden /und hörst bei den Herden dem Flötenspiel zu? /In Rubens Bezirken /überlegte man lange.
Richter Ri 7 5 17 Gilead bleibt jenseits des Jordan. /Warum verweilt Dan bei den Schiffen? /Ascher sitzt am Ufer des Meeres, /bleibt ruhig an seinen Buchten.
Richter Ri 7 5 18 Sebulon ist ein Volk, /das sein Leben aufs Spiel setzt, /auch Naftali auf den Höhen des Feldes.
Richter Ri 7 5 19 Könige kamen und kämpften, /damals kämpften Kanaans Könige /in Taanach, an den Wassern Megiddos, /doch Beute an Silber machten sie nicht.
Richter Ri 7 5 20 Vom Himmel her kämpften die Sterne, /von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen Sisera.
Richter Ri 7 5 21 Der Bach Kischon schwemmte sie fort, /der altberühmte Bach, der Bach Kischon. /Meine Seele soll auftreten mit Macht.
Richter Ri 7 5 22 Damals stampften die Hufe der Pferde /im Jagen, im Dahinjagen der Hengste.
Richter Ri 7 5 23 Ihr sollt Meros verfluchen, /spricht der Engel des Herrn. /Mit Flüchen flucht seinen Bewohnern; /denn sie kamen dem Herrn nicht zu Hilfe, /zu Hilfe dem Herrn unter den Helden.
Richter Ri 7 5 24 Gepriesen sei Jaël unter den Frauen, /die Frau des Keniters Heber, /gepriesen unter den Frauen im Zelt.
Richter Ri 7 5 25 Er hatte Wasser verlangt, sie gab ihm Milch, /in einer prächtigen Schale reichte sie Sahne.
Richter Ri 7 5 26 Ihre Hand streckte sie aus nach dem Pflock, /ihre Rechte nach dem Hammer des Schmieds. /Sie erschlug Sisera, zermalmte sein Haupt, /zerschlug, durchbohrte seine Schläfe.
Richter Ri 7 5 27 Zu ihren Füßen brach er zusammen, fiel nieder, lag da, /zu ihren Füßen brach er zusammen, fiel nieder. /Wo er zusammenbrach, da lag er vernichtet.
Richter Ri 7 5 28 Aus ihrem Fenster blickt Siseras Mutter /und klagt durch das Gitter: /Warum säumt sein Wagen zu kommen, /warum zögert der Hufschlag seiner Gespanne?
Richter Ri 7 5 29 Eine Kluge aus ihren Fürstinnen antwortet ihr, /und sie selbst wiederholt deren Worte:
Richter Ri 7 5 30 Sicher machen und teilen sie Beute, /ein, zwei Frauen für jeden Mann, /Beute an Kleidern für Sisera, /Beute an Kleidern, /für meinen Hals als Beute ein, zwei bunte Tücher.
Richter Ri 7 5 31 So gehen all deine Feinde zugrunde, Herr. /Doch die, die ihn lieben, sind wie die Sonne, /wenn sie aufgeht in ihrer Kraft. Dann hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe.
Richter Ri 7 6 Jdg 6:2 [1] Die Israeliten taten, was dem Herrn missfiel. Da gab sie der Herr in die Gewalt Midians, sieben Jahre lang.
Richter Ri 7 6 3 Doch immer, wenn die Israeliten gesät hatten, kamen Midian, die Amalekiter und die Leute aus dem Osten und zogen gegen sie heran.
Richter Ri 7 6 4 Sie belagerten die Israeliten und vernichteten die Ernte des Landes bis hin in die Gegend von Gaza. Sie ließen in Israel keine Lebensmittel übrig, auch kein Schaf, kein Rind und keinen Esel.
Richter Ri 7 6 5 Denn sie zogen mit ihren Herden und Zelten heran und kamen so zahlreich wie die Heuschrecken herbei. Zahllos waren sie selbst und auch ihre Kamele. Sie kamen und verheerten das Land.
Richter Ri 7 6 6 So verarmte Israel sehr wegen Midian und die Israeliten schrien zum Herrn.
Richter Ri 7 6 7 Als nun die Israeliten wegen Midian zum Herrn schrien,
Richter Ri 7 6 8 schickte der Herr einen Propheten zu den Israeliten. Dieser sagte zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich selbst habe euch aus Ägypten heraufgeführt. Ich habe euch aus dem Sklavenhaus herausgeführt.
Richter Ri 7 6 9 Ich habe euch aus der Gewalt Ägyptens und aus der Gewalt all eurer Unterdrücker befreit. Ich habe sie vor euren Augen vertrieben und euch ihr Land gegeben.
Richter Ri 7 6 10 Und ich habe euch gesagt: Ich bin der Herr, euer Gott. Fürchtet nicht die Götter der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt nicht auf meine Stimme gehört.
Richter Ri 7 6 11 Der Engel des Herrn kam und setzte sich unter die Eiche bei Ofra, die dem Abiësriter Joasch gehörte. Sein Sohn Gideon war gerade dabei, in der Kelter Weizen zu dreschen, um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen.
Richter Ri 7 6 12 Da erschien ihm der Engel des Herrn und sagte zu ihm: Der Herr sei mit dir, starker Held.
Richter Ri 7 6 13 Doch Gideon sagte zu ihm: Ach, mein Herr, ist der Herr wirklich mit uns? Warum hat uns dann all das getroffen? Wo sind alle seine wunderbaren Taten, von denen uns unsere Väter erzählt haben? Sie sagten doch: Wirklich, der Herr hat uns aus Ägypten heraufgeführt. Jetzt aber hat uns der Herr verstoßen und uns der Faust Midians preisgegeben.
Richter Ri 7 6 14 Da wandte sich der Herr ihm zu und sagte: Geh und befrei mit der Kraft, die du hast, Israel aus der Faust Midians! Ja, ich sende dich.
Richter Ri 7 6 15 Er entgegnete ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel befreien? Sieh doch, meine Sippe ist die schwächste in Manasse und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters.
Richter Ri 7 6 16 Doch der Herr sagte zu ihm: Weil ich mit dir bin, wirst du Midian schlagen, als wäre es nur ein Mann.
Richter Ri 7 6 17 Gideon erwiderte ihm: Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann gib mir ein Zeichen dafür, dass du selbst es bist, der mit mir redet.
Richter Ri 7 6 18 Entfern dich doch nicht von hier, bis ich zu dir zurückkomme; ich will eine Gabe für dich holen und sie vor dich hinlegen. Er sagte: Ich werde bleiben, bis du zurückkommst.
Richter Ri 7 6 19 Gideon ging (ins Haus) hinein und bereitete ein Ziegenböckchen zu sowie ungesäuerte Brote von einem Efa Mehl. Er legte das Fleisch in einen Korb, tat die Brühe in einen Topf, brachte beides zu ihm hinaus unter die Eiche und setzte es ihm vor.
Richter Ri 7 6 20 Da sagte der Engel Gottes zu ihm: Nimm das Fleisch und die Brote, und leg sie hier auf den Felsen, die Brühe aber gieß weg! Gideon tat es.
Richter Ri 7 6 21 Der Engel des Herrn streckte den Stab aus, den er in der Hand hatte, und berührte mit seiner Spitze das Fleisch und die Brote. Da stieg Feuer von dem Felsblock auf und verzehrte das Fleisch und die Brote. Der Engel des Herrn aber war Gideons Augen entschwunden.
Richter Ri 7 6 22 Als nun Gideon sah, dass es der Engel des Herrn gewesen war, sagte er: Weh mir, Herr und Gott, ich habe den Engel des Herrn von Angesicht zu Angesicht gesehen.
Richter Ri 7 6 23 Der Herr erwiderte ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben.
Richter Ri 7 6 24 Gideon errichtete an jener Stelle einen Altar für den Herrn und nannte ihn: Der Herr ist Friede. Der Altar steht bis zum heutigen Tag in Ofra, (der Stadt) der Abiësriter.
Richter Ri 7 6 25 In jener Nacht sagte der Herr zu Gideon: Nimm das Rind deines Vaters, den siebenjährigen fetten Farren, reiß den Altar des Baal nieder, der deinem Vater gehört, und den Kultpfahl daneben hau um!
Richter Ri 7 6 26 Bau einen Altar für den Herrn, deinen Gott, auf der Höhe der Burg hier, entsprechend der vorgeschriebenen Ordnung, nimm den fetten Farren und bring ihn mit dem Holz des Kultpfahls, den du umhaust, als Brandopfer dar.
Richter Ri 7 6 27 Da nahm Gideon zehn seiner Knechte und tat, was der Herr zu ihm gesagt hatte. Weil er sich aber vor seiner Familie und den Leuten der Stadt fürchtete, es bei Tag zu tun, tat er es bei Nacht.
Richter Ri 7 6 28 Als die Einwohner der Stadt am Morgen aufstanden, sahen sie, dass der Altar des Baal zerstört, der Kultpfahl daneben umgehauen und der fette Farren auf dem neu erbauten Altar geopfert war.
Richter Ri 7 6 29 Da sagten sie zueinander: Wer hat das getan? Sie suchten und forschten nach und stellten fest: Gideon, der Sohn des Joasch, hat es getan.
Richter Ri 7 6 30 Die Einwohner der Stadt sagten deshalb zu Joasch: Gib deinen Sohn heraus! Er muss sterben, denn er hat den Altar des Baal niedergerissen und den Kultpfahl daneben umgehauen.
Richter Ri 7 6 31 Joasch erwiderte allen, die um ihn herumstanden: Wollt ihr etwa für Baal streiten? Wollt [ihr] ihn retten? Wer für ihn streitet, soll noch vor dem Morgen sterben. Wenn Baal Gott ist, soll er für sich selbst streiten, weil man seinen Altar niedergerissen hat.
Richter Ri 7 6 32 Darum nannte man Gideon seit jenem Tag Jerubbaal - das heißt: Baal möge gegen ihn streiten -; denn er hat seinen Altar niedergerissen.
Richter Ri 7 6 33 Ganz Midian, Amalek und die Leute aus dem Osten taten sich zusammen, zogen herüber und schlugen in der Ebene Jesreel ihr Lager auf.
Richter Ri 7 6 34 Da kam der Geist des Herrn über Gideon. Gideon blies ins Widderhorn und rief die Abiësriter, ihm (in den Kampf) zu folgen.
Richter Ri 7 6 35 Auch schickte er Boten in ganz Manasse umher und rief Manasse, ihm (in den Kampf) zu folgen. Außerdem schickte er Boten in Ascher, Sebulon und Naftali umher und auch diese stießen zu ihnen.
Richter Ri 7 6 36 Da sagte Gideon zu Gott: Wenn du Israel wirklich durch meine Hand retten willst, wie du gesagt hast -
Richter Ri 7 6 37 sieh her, ich lege frisch geschorene Wolle auf die Tenne; wenn der Tau allein auf die Wolle fällt und es auf dem ganzen (übrigen) Boden trocken bleibt, dann weiß ich, dass du durch meine Hand Israel retten willst, wie du gesagt hast.
Richter Ri 7 6 38 Und so geschah es. Als er früh am Morgen hinkam und die Wolle ausdrückte, konnte er den Tau - eine Schale voll Wasser - aus der Wolle herauspressen.
Richter Ri 7 6 39 Darauf sagte Gideon zu Gott: Dein Zorn möge nicht gegen mich entbrennen, wenn ich noch einmal rede. Ich möchte es nur noch dieses eine Mal mit der Wolle versuchen: Die Wolle allein soll dieses Mal trocken bleiben und auf dem ganzen (übrigen) Boden soll Tau liegen.
Richter Ri 7 6 40 Und Gott machte es in der folgenden Nacht so: Die Wolle allein blieb trocken und auf dem ganzen übrigen Boden lag Tau.
Richter Ri 7 7 1 Am frühen Morgen brach Jerubbaal - das ist Gideon - mit allen Leuten, die er bei sich hatte, auf und sie errichteten bei der Harod-Quelle ihr Lager; das Lager Midians war nördlich davon beim Hügel More in der Ebene.
Richter Ri 7 7 2 Der Herr sagte zu Gideon: Die Leute, die du bei dir hast, sind zu zahlreich, als dass ich Midian in deine Gewalt geben könnte. Sonst könnte sich Israel mir gegenüber rühmen und sagen: Meine eigene Hand hat mich gerettet.
Richter Ri 7 7 3 Ruf daher so laut, dass die Leute es hören: Wer sich fürchtet und Angst hat, soll umkehren. Gideon musterte sie und darauf kehrten von den Leuten zweiundzwanzigtausend um, während zehntausend bei ihm blieben.
Richter Ri 7 7 4 Doch der Herr sagte zu Gideon: Die Leute sind immer noch zu zahlreich. Führ sie hinab ans Wasser; dort will ich sie für dich mustern. Von wem ich sagen werde: Er soll mit dir gehen!, der soll mitgehen, und jeder, von dem ich zu dir sagen werde: Dieser soll nicht mit dir gehen!, der soll nicht mitgehen.
Richter Ri 7 7 5 Gideon führte die Leute zum Wasser hinab und der Herr sagte zu ihm: Stell alle, die das Wasser mit der Zunge auflecken, wie es ein Hund tut, auf einen besonderen Platz, und ebenso alle, die sich zum Trinken hinknien.
Richter Ri 7 7 6 Die Zahl derer, die das Wasser aufleckten, betrug dreihundert Mann. Alle übrigen Leute aber knieten sich hin, um das Wasser zu trinken, indem sie es mit der Hand zum Mund führten.
Richter Ri 7 7 7 Der Herr sagte zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die (das Wasser) aufgeleckt haben, will ich euch retten; ich werde Midian in deine Gewalt geben. Alle übrigen Leute sollen nach Hause gehen.
Richter Ri 7 7 8 Gideon entließ also alle Israeliten, jeden zu seinem Zelt, und sie nahmen die Verpflegung der Leute und ihre Widderhörner mit. Nur die dreihundert Mann behielt er bei sich. Das Lager Midians lag unterhalb von ihm in der Ebene.
Richter Ri 7 7 9 In jener Nacht geschah es, dass Jahwe zu ihm sagte: Steh auf, geh zum Lager hinab; denn ich habe es in deine Gewalt gegeben.
Richter Ri 7 7 10 Wenn du dich aber davor fürchtest hinabzusteigen, dann geh (zuerst allein) mit deinem Diener Pura ins Lager hinab
Richter Ri 7 7 11 und höre, was man dort redet. Dann wirst du die Kraft bekommen, zum Lager hinabzuziehen. Gideon ging also mit seinem Diener Pura bis unmittelbar an die Krieger im Lager heran.
Richter Ri 7 7 12 Midian und Amalek und die Leute des Ostens waren in die Ebene eingefallen, zahlreich wie die Heuschrecken, und ihre Kamele waren zahllos wie der Sand am Ufer des Meeres.
Richter Ri 7 7 13 Als Gideon ankam, erzählte gerade einer dem andern einen Traum. Er sagte: Hör zu, ich hatte einen Traum: Ich sah, wie ein Laib Gerstenbrot ins Lager Midians rollte. Er gelangte bis zum Zelt und stieß dagegen, sodass es umfiel und umgestülpt dalag. Dann brach das Zelt zusammen.
Richter Ri 7 7 14 Der andere antwortete: Das bedeutet nichts anderes als das Schwert des Israeliten Gideon, des Sohnes des Joasch. Gott hat Midian und das ganze Lager in seine Gewalt gegeben.
Richter Ri 7 7 15 Als Gideon die Erzählung von dem Traum und seine Deutung hörte, warf er sich nieder und betete. Dann kehrte er ins Lager Israels zurück und rief: Auf! Der Herr hat das Lager Midians in eure Gewalt gegeben.
Richter Ri 7 7 16 Gideon teilte die dreihundert Mann in drei Abteilungen und gab allen Männern Widderhörner und leere Krüge in die Hand; in den Krügen waren Fackeln.
Richter Ri 7 7 17 Er sagte zu ihnen: Seht auf mich und macht alles ebenso wie ich! Passt auf: Ich gehe nun an den Rand des Lagers (der Midianiter) und das, was ich mache, müsst auch ihr machen.
Richter Ri 7 7 18 Wenn ich und alle, die bei mir sind, das Widderhorn blasen, dann müsst auch ihr rings um das ganze Lager eure Hörner blasen und rufen: Für den Herrn und Gideon!
Richter Ri 7 7 19 Gideon und die hundert Mann, die bei ihm waren, gelangten zu Beginn der mittleren Nachtwache an den Rand des Lagers (der Midianiter); man hatte gerade die Wachen aufgestellt. Sie bliesen das Widderhorn und zerschlugen die Krüge, die sie in der Hand hatten.
Richter Ri 7 7 20 Nun bliesen auch die beiden anderen Abteilungen ihre Hörner, zerschlugen die Krüge, ergriffen mit der linken Hand die Fackeln, während sie in der rechten Hand die Widderhörner hielten, um zu blasen, und schrien: Das Schwert für den Herrn und Gideon!
Richter Ri 7 7 21 Dabei blieben sie rings um das Lager stehen, jeder an dem Platz, wo er gerade war. Im Lager liefen alle durcheinander, schrien und flohen.
Richter Ri 7 7 22 Als die dreihundert Männer ihre Hörner bliesen, richtete der Herr im ganzen Lager das Schwert des einen gegen den andern. Alle im Lager flohen bis nach Bet-Schitta, Zereda, Sefat-Abel-Mehola und Tabbat.
Richter Ri 7 7 23 Nun wurden die Israeliten aus Naftali, Ascher und ganz Manasse aufgeboten, um die Midianiter zu verfolgen.
Richter Ri 7 7 24 Außerdem schickte Gideon Boten im ganzen Bergland von Efraim umher und ließ sagen: Zieht hinab gegen Midian und nehmt ihm die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und (besetzt) den Jordanübergang! So wurden alle Männer Efraims zusammengerufen und sie besetzten die Wasserstellen bis Bet-Bara und den Jordanübergang.
Richter Ri 7 7 25 Sie nahmen auch die zwei Midianiterfürsten Oreb (Rabe) und Seeb (Wolf) gefangen. Oreb töteten sie am Rabenfelsen und Seeb töteten sie an der Wolfskelter; dann setzten sie die Verfolgung Midians fort. Die Köpfe Orebs und Seebs aber brachten sie zu Gideon über den Jordan.
Richter Ri 7 8 1 Die Efraimiter aber sagten zu Gideon: Was hast du uns da angetan, dass du uns nicht hast rufen lassen, als du ausgezogen bist, um gegen Midian zu kämpfen? Und sie stritten heftig mit ihm.
Richter Ri 7 8 2 Er antwortete ihnen: Was habe ich schon getan im Vergleich zu euch? Ist nicht die Nachlese Efraims besser als die Weinlese Abiësers?
Richter Ri 7 8 3 In eure Gewalt hat Gott Oreb und Seeb, die Fürsten Midians, gegeben. Was vermochte ich zu tun im Vergleich zu euch? Als er das sagte, legte sich ihr Zorn gegen ihn.
Richter Ri 7 8 4 Als Gideon an den Jordan gekommen und mit den dreihundert Männern, die bei ihm waren, hinübergegangen war, erschöpft von der Verfolgung,
Richter Ri 7 8 5 sagte er zu den Einwohnern von Sukkot: Gebt doch den Leuten, die mir folgen, einige Laibe Brot, denn sie sind erschöpft. Ich bin dabei, Sebach und Zalmunna, die Könige von Midian, zu verfolgen.
Richter Ri 7 8 6 Doch die Oberen von Sukkot entgegneten: Hast du denn Sebach und Zalmunna schon in deiner Gewalt? Warum sollten wir deinem Heer Brot geben?
Richter Ri 7 8 7 Darauf sagte Gideon: Wahrhaftig, wenn der Herr Sebach und Zalmunna in meine Gewalt gegeben hat, dann dresche ich euch den Leib mit Wüstendornen und Stechdisteln.
Richter Ri 7 8 8 Dann zog er von Sukkot hinauf nach Penuël und sprach die Leute dort in derselben Weise an, aber die Einwohner von Penuël antworteten ihm genauso, wie die Männer von Sukkot geantwortet hatten.
Richter Ri 7 8 9 Da drohte er auch den Männern von Penuël: Wenn ich heil zurückkehre, werde ich die Burg hier niederreißen.
Richter Ri 7 8 10 Sebach und Zalmunna befanden sich mit ihrem Heerlager in Karkor; es waren etwa fünfzehntausend Mann; das war alles, was von dem ganzen Heerlager der Leute aus dem Osten übrig geblieben war. Hundertzwanzigtausend mit dem Schwert bewaffnete Männer waren gefallen.
Richter Ri 7 8 11 Gideon zog auf dem Beduinenweg östlich von Nobach und Jogboha hinauf und schlug das (feindliche) Heer, das sich in Sicherheit wähnte.
Richter Ri 7 8 12 Sebach und Zalmunna, die beiden Könige von Midian, flohen, aber er verfolgte sie, nahm sie gefangen und scheuchte das ganze Heerlager auseinander.
Richter Ri 7 8 13 Als Gideon, der Sohn des Joasch, aus dem Kampf von Maale-Heres zurückkehrte,
Richter Ri 7 8 14 nahm er einen jungen Mann fest, der zu den Leuten von Sukkot gehörte. Er fragte ihn aus und dieser musste ihm die Oberen und Ältesten von Sukkot aufschreiben, siebenundsiebzig Männer.
Richter Ri 7 8 15 Als er nun zu den Einwohnern von Sukkot kam, sagte er: Hier sind Sebach und Zalmunna, deretwegen ihr mich verhöhnt habt mit den Worten: Ist denn Sebach und Zalmunna schon in deiner Hand? Warum sollten wir deinen erschöpften Männern Brot geben?
Richter Ri 7 8 16 Dann ergriff er die Ältesten der Stadt, die Männer von Sukkot, und drosch sie mit den Wüstendornen und mit den Stechdisteln.
Richter Ri 7 8 17 Die Burg von Penuël aber riss er nieder und tötete die Männer in der Stadt.
Richter Ri 7 8 18 Dann sagte er zu Sebach und Zalmunna: Wie sahen die Männer aus, die ihr in Tabor getötet habt? Sie antworteten: Sie waren wie du; jeder sah aus wie ein Königssohn.
Richter Ri 7 8 19 Er entgegnete: Es waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter. So wahr der Herr lebt: Hättet ihr sie am Leben gelassen, würde ich euch nicht töten.
Richter Ri 7 8 20 Und er sagte zu Jeter, seinem Erstgeborenen: Auf, töte sie! Aber der Junge zog sein Schwert nicht; er hatte Angst, weil er noch so jung war.
Richter Ri 7 8 21 Da sagten Sebach und Zalmunna: Steh selber auf und schlag uns nieder! Denn wie der Mann, so seine Kraft. Da stand Gideon auf und tötete Sebach und Zalmunna. Dann nahm er ihren Kamelen die kleinen Monde ab, die sie am Hals trugen.
Richter Ri 7 8 22 Die Israeliten sagten zu Gideon: Werde unser Herrscher, du und auch dein Sohn und dein Enkel; denn du hast uns aus der Gewalt Midians befreit.
Richter Ri 7 8 23 Aber Gideon antwortete ihnen: Ich will nicht über euch herrschen, und auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen; der Herr soll über euch herrschen.
Richter Ri 7 8 24 Weiter sagte Gideon zu ihnen: Ich möchte euch um etwas bitten: Jeder von euch gebe mir einen Ring aus seiner Beute. Die Feinde hatten nämlich goldene Ringe, denn sie waren Ismaeliter.
Richter Ri 7 8 25 Sie antworteten: Wir geben sie dir gern. Sie breiteten einen Mantel aus und jeder legte einen Ring aus seiner Beute darauf.
Richter Ri 7 8 26 Das Gewicht der goldenen Ringe, um die er gebeten hatte, betrug tausendsiebenhundert Goldschekel, ohne die kleinen Monde und die Ohrgehänge und die Purpurkleider, die die Könige von Midian getragen hatten, und ohne die Halsketten ihrer Kamele.
Richter Ri 7 8 27 Gideon machte daraus ein Efod und stellte es in seiner Stadt Ofra auf. Und ganz Israel trieb dort damit Abgötterei. Das brachte Gideon und sein Haus zu Fall.
Richter Ri 7 8 28 Midian aber war von den Israeliten gedemütigt, sodass es sein Haupt nicht mehr erheben konnte. Das Land hatte dann vierzig Jahre lang Ruhe, solange Gideon lebte.
Richter Ri 7 8 29 Jerubbaal, der Sohn des Joasch, ging heim und blieb bei seiner Familie.
Richter Ri 7 8 30 Gideon hatte siebzig leibliche Söhne, denn er hatte viele Frauen.
Richter Ri 7 8 31 Auch seine Nebenfrau, die in Sichem war, gebar ihm einen Sohn; dem gab er den Namen Abimelech.
Richter Ri 7 8 32 Gideon, der Sohn des Joasch, starb in hohem Alter und wurde im Grab seines Vaters Joasch in Ofra, der Stadt der Abiësriter, begraben.
Richter Ri 7 8 33 Als Gideon tot war, trieben die Israeliten wieder Abgötterei mit den Baalen und machten den «Baal des Bundes» zu ihrem Gott.
Richter Ri 7 8 34 Die Israeliten dachten nicht mehr an den Herrn, ihren Gott, der sie aus der Gewalt all ihrer Feinde ringsum befreit hatte.
Richter Ri 7 8 35 Auch dem Haus Jerubbaal-Gideon erwiesen sie kein Wohlwollen, wie es all dem Guten entsprochen hätte, das es für Israel getan hatte.
Richter Ri 7 9 1 Abimelech, der Sohn Jerubbaals, ging nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und sagte zu ihnen und zur ganzen Sippe der Familie seiner Mutter:
Richter Ri 7 9 2 Redet doch allen Bürgern von Sichem zu und sagt: Was ist besser für euch: wenn siebzig Männer über euch herrschen, alle Söhne Jerubbaals, oder wenn nur ein Mann über euch herrscht? Denkt auch daran, dass ich euer Fleisch und Bein bin.
Richter Ri 7 9 3 Da redeten die Brüder seiner Mutter seinetwegen allen Bürgern Sichems zu, und zwar genau mit seinen Worten, sodass sich ihr Herz Abimelech zuwandte. Denn sie sagten sich: Er ist unser Bruder.
Richter Ri 7 9 4 Sie gaben ihm siebzig Silberstücke aus dem Tempel des «Baal des Bundes» und Abimelech warb damit Männer an, die nichts zu verlieren hatten und zu allem fähig waren; sie wurden sein Gefolge.
Richter Ri 7 9 5 Dann drang er in das Haus seines Vaters in Ofra ein und brachte seine Brüder, die Söhne Jerubbaals, siebzig Mann, auf ein und demselben Stein um. Nur Jotam, der jüngste Sohn Jerubbaals, blieb übrig, weil er sich versteckt hatte.
Richter Ri 7 9 6 Da versammelten sich alle Bürger von Sichem und Bet-Millo, zogen zu der Eiche, die bei Sichem steht, und machten Abimelech zum König.
Richter Ri 7 9 7 Als man das Jotam meldete, stellte er sich auf den Gipfel des Berges Garizim und rief ihnen mit erhobener Stimme zu: Hört auf mich, ihr Bürger von Sichem, /damit Gott auf euch hört.
Richter Ri 7 9 8 Einst machten sich die Bäume auf, /um sich einen König zu salben, /und sie sagten zum Ölbaum: /Sei du unser König!
Richter Ri 7 9 9 Der Ölbaum sagte zu ihnen: /Soll ich mein Fett aufgeben, /mit dem man Götter und Menschen ehrt, /und hingehen, um über den anderen Bäumen zu schwanken?
Richter Ri 7 9 10 Da sagten die Bäume zum Feigenbaum: /Komm, sei du unser König!
Richter Ri 7 9 11 Der Feigenbaum sagte zu ihnen: /Soll ich meine Süßigkeit aufgeben /und meine guten Früchte /und hingehen, um über den anderen Bäumen zu schwanken?
Richter Ri 7 9 12 Da sagten die Bäume zum Weinstock: /Komm, sei du unser König!
Richter Ri 7 9 13 Der Weinstock sagte zu ihnen: /Soll ich meinen Most aufgeben, /der Götter und Menschen erfreut, /und hingehen, um über den anderen Bäumen zu schwanken?
Richter Ri 7 9 14 Da sagten alle Bäume zum Dornenstrauch: /Komm, sei du unser König!
Richter Ri 7 9 15 Der Dornenstrauch sagte zu den Bäumen: /Wollt ihr mich wirklich zu eurem König salben? /Kommt, findet Schutz in meinem Schatten! /Wenn aber nicht, dann soll vom Dornenstrauch Feuer ausgehen /und die Zedern des Libanon fressen.
Richter Ri 7 9 16 Wenn ihr also treu und redlich gehandelt habt, als ihr Abimelech zum König machtet, und wenn ihr an Jerubbaal und seinem Haus gut gehandelt habt, wenn ihr so an ihm gehandelt habt, wie das Wirken meines Vaters es verdient,
Richter Ri 7 9 17 der für euch gekämpft, sein Leben gewagt und euch aus der Gewalt Midians befreit hat,
Richter Ri 7 9 18 während ihr euch heute gegen das Haus meines Vaters erhoben habt, seine Söhne, siebzig Männer, auf ein und demselben Stein umgebracht und Abimelech, den Sohn seiner Sklavin, zum König über die Bürger von Sichem gemacht habt, weil er euer Bruder ist, -
Richter Ri 7 9 19 wenn ihr also heute treu und redlich an Jerubbaal und seinem Haus gehandelt habt, dann sollt ihr eure Freude haben an Abimelech und er soll seine Freude an euch haben.
Richter Ri 7 9 20 Wenn aber nicht, dann soll Feuer von Abimelech ausgehen und die Bürger Sichems und Bet-Millos fressen. Und von den Bürgern Sichems und von Bet-Millo soll Feuer ausgehen und Abimelech fressen.
Richter Ri 7 9 21 Dann machte sich Jotam davon, floh vor seinem Bruder Abimelech nach Beer und ließ sich dort nieder.
Richter Ri 7 9 22 Als Abimelech drei Jahre lang über Israel geherrscht hatte,
Richter Ri 7 9 23 sandte Gott einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem, sodass die Bürger von Sichem von Abimelech abfielen.
Richter Ri 7 9 24 Das Verbrechen an den siebzig Söhnen Jerubbaals sollte sich rächen; über ihren Bruder Abimelech, der sie umgebracht hatte, sollte die Strafe für das Blutvergießen kommen und ebenso über die Bürger von Sichem, die ihm tatkräftig bei der Ermordung seiner Brüder geholfen hatten.
Richter Ri 7 9 25 Die Bürger von Sichem legten ihm auf den Höhen der Berge einen Hinterhalt. Sie raubten dort jeden aus, der auf seinem Weg bei ihnen vorbeikam. Das wurde Abimelech gemeldet.
Richter Ri 7 9 26 Gaal, der Sohn Ebeds, kam mit seinen Brüdern und Knechten nach Sichem und die Bürger von Sichem fassten Vertrauen zu ihm.
Richter Ri 7 9 27 Sie gingen aufs Feld hinaus, hielten in ihren Weinbergen die Weinlese, kelterten und feierten ein Freudenfest; sie zogen zum Haus ihres Gottes, aßen und tranken und verfluchten Abimelech.
Richter Ri 7 9 28 Gaal, der Sohn Ebeds, sagte: Wer ist schon Abimelech? Und was ist Sichem, dass wir Abimelech dienen sollten? Ist er nicht der Sohn Jerubbaals und ist nicht Sebul sein Vogt? Dient lieber den Männern Hamors, des Vaters von Sichem! Warum sollten wir ihm dienen?
Richter Ri 7 9 29 Wäre doch dieses Volk in meiner Gewalt; ich wollte Abimelech vertreiben. Ich würde zu Abimelech sagen: Du hast ein großes Heer, also zieh in den Kampf!
Richter Ri 7 9 30 Als Sebul, der Vogt der Stadt, von den Reden Gaals, des Sohnes Ebeds, hörte, entbrannte sein Zorn.
Richter Ri 7 9 31 Er schickte Boten zu Abimelech nach Aruma und ließ ihm sagen: Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen und hetzen nun die Stadt gegen dich auf.
Richter Ri 7 9 32 Brich also noch in der Nacht mit den Leuten auf, die du bei dir hast, und leg dich auf dem freien Feld in einen Hinterhalt!
Richter Ri 7 9 33 Am Morgen aber brich bei Sonnenaufgang auf und rück gegen die Stadt vor! Sobald dann Gaal mit seinen Leuten gegen dich ausrückt, mach mit ihm, wie es sich für dich ergibt.
Richter Ri 7 9 34 Abimelech brach noch in der Nacht mit allen Leuten, die er bei sich hatte, auf und sie legten sich in vier Abteilungen bei Sichem in einen Hinterhalt.
Richter Ri 7 9 35 Als Gaal, der Sohn Ebeds, herauskam und vor das Stadttor trat, brach Abimelech mit seinen Leuten aus dem Hinterhalt hervor.
Richter Ri 7 9 36 Als Gaal die Männer sah, sagte er zu Sebul: Sieh, da steigen Leute von den Höhen der Berge herunter. Sebul entgegnete ihm: Du siehst den Schatten der Berge für Menschen an.
Richter Ri 7 9 37 Doch Gaal redete weiter und sagte: Sieh doch, da kommen Leute vom Nabel des Landes herab und eine Abteilung kommt aus der Richtung der Orakel-Eiche.
Richter Ri 7 9 38 Da sagte Sebul zu ihm: Wo bleibt nun dein großes Maul, mit dem du gesagt hast: Wer ist schon Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Sind das nicht die Leute, die du verachtet hast? Rück jetzt nur aus, und kämpfe mit ihnen!
Richter Ri 7 9 39 Da rückte Gaal an der Spitze der Bürger von Sichem aus und kämpfte gegen Abimelech.
Richter Ri 7 9 40 Aber er musste vor ihm fliehen und Abimelech verfolgte ihn und viele wurden erschlagen, sie fielen, noch bevor sie das Tor erreicht hatten.
Richter Ri 7 9 41 Abimelech aber kehrte nach Aruma zurück und Sebul vertrieb Gaal und seine Brüder; sie konnten nicht mehr in Sichem bleiben.
Richter Ri 7 9 42 Am anderen Morgen gingen die Leute (von Sichem) aufs Feld hinaus. Das meldete man Abimelech.
Richter Ri 7 9 43 Er nahm seine Leute, teilte sie in drei Abteilungen und legte auf dem Feld einen Hinterhalt. Als er sah, wie die Leute aus der Stadt herauskamen, überfiel er sie und erschlug sie.
Richter Ri 7 9 44 Abimelech stürmte mit der Abteilung, die bei ihm war, vor und bezog am Eingang des Stadttors Stellung, während die beiden anderen Abteilungen auf die, die auf dem Feld waren, eindrangen und sie erschlugen.
Richter Ri 7 9 45 Abimelech kämpfte den ganzen Tag gegen die Stadt. Er eroberte sie und tötete ihre Einwohner. Dann zerstörte er die Stadt und streute Salz über sie.
Richter Ri 7 9 46 Als die Besatzung der Burg von Sichem davon hörte, zog sie sich in das Gewölbe des Tempels des «Bundesgottes» zurück.
Richter Ri 7 9 47 Abimelech wurde gemeldet, dass sich die ganze Besatzung der Burg von Sichem dort versammelt hatte.
Richter Ri 7 9 48 Daraufhin stieg Abimelech mit all seinen Leuten den Berg Zalmon hinauf. Abimelech nahm seine Axt in die Hand, hieb einen Busch ab, hob ihn auf, legte ihn auf seine Schulter und sagte zu seinen Leuten: Macht mir nach, was ihr gesehen habt, aber schnell!
Richter Ri 7 9 49 Da hieben auch alle seine Leute einen Busch ab und zogen hinter Abimelech her. Sie legten die Zweige auf das Gewölbe und zündeten sie an und steckten das Gewölbe über der Besatzung in Brand. So kam auch die ganze Besatzung der Burg von Sichem um, etwa tausend Männer und Frauen.
Richter Ri 7 9 50 Dann zog Abimelech nach Tebez, belagerte die Stadt und nahm sie ein.
Richter Ri 7 9 51 Mitten in der Stadt aber war eine starke Burg. Dorthin flohen alle Männer und Frauen, alle Bürger der Stadt. Sie schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach der Burg.
Richter Ri 7 9 52 Abimelech rückte an die Burg heran und eröffnete den Kampf gegen sie. Als er sich dem Burgtor näherte, um es in Brand zu stecken,
Richter Ri 7 9 53 warf eine Frau Abimelech einen Mühlstein auf den Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel.
Richter Ri 7 9 54 Da rief er seinen Waffenträger und sagte zu ihm: Schnell, zieh dein Schwert und töte mich! Man soll nicht von mir sagen: Eine Frau hat ihn umgebracht. Der junge Mann durchbohrte ihn und er starb.
Richter Ri 7 9 55 Als die Israeliten sahen, dass Abimelech tot war, ging jeder zurück in seinen Heimatort.
Richter Ri 7 9 56 So ließ Gott das Verbrechen, das Abimelech an seinem Vater begangen hatte, als er seine siebzig Brüder umbrachte, auf ihn selbst zurückfallen.
Richter Ri 7 9 57 Auch auf die Einwohner von Sichem ließ Gott alles Böse, das sie getan hatten, zurückfallen. So kam über sie der Fluch Jotams, des Sohnes Jerubbaals.
Richter Ri 7 10 1 Nach Abimelech trat Tola auf, der Sohn Puwas, des Sohnes Dodos, um Israel zu retten, ein Mann aus Issachar. Er wohnte in Schamir auf dem Gebirge Efraim.
Richter Ri 7 10 2 Er war dreiundzwanzig Jahre lang Richter über Israel. Dann starb er und wurde in Schamir begraben.
Richter Ri 7 10 3 Nach ihm trat Jaïr aus Gilead auf; er war zweiundzwanzig Jahre lang Richter über Israel.
Richter Ri 7 10 4 Er hatte dreißig Söhne, die auf dreißig Eseln ritten und dreißig Städte besaßen. Man nennt sie bis auf den heutigen Tag «die Zeltdörfer Jaïrs»; sie liegen im Land Gilead.
Richter Ri 7 10 5 Als Jaïr starb, wurde er in Kamon begraben.
Richter Ri 7 10 6 Die Israeliten taten wieder, was dem Herrn missfiel. Sie dienten den Baalen und Astarten, den Göttern Arams, den Göttern Sidons, den Göttern Moabs, den Göttern der Ammoniter und den Göttern der Philister. Sie verließen den Herrn und dienten ihm nicht mehr.
Richter Ri 7 10 7 Deshalb entbrannte der Zorn des Herrn über Israel und er lieferte sie der Gewalt der Philister und der Ammoniter aus.
Richter Ri 7 10 8 Sie quälten und unterdrückten die Israeliten in jener Zeit achtzehn Jahre lang, alle Israeliten jenseits des Jordan im Land der Amoriter, nämlich in Gilead.
Richter Ri 7 10 9 Dann kamen die Ammoniter über den Jordan, um auch gegen Juda, Benjamin und das Haus Efraim Krieg zu führen. Israel geriet in große Bedrängnis
Richter Ri 7 10 10 und die Israeliten schrien zum Herrn: Wir haben gegen dich gesündigt; denn wir haben unseren Gott verlassen und den Baalen gedient.
Richter Ri 7 10 11 Der Herr erwiderte den Israeliten: Nicht wahr, von Ägypten an [[auch von den Amoritern, Ammonitern und Philistern her,
Richter Ri 7 10 12 ebenso die Sidonier, Amalek und Midian]] haben sie euch unterdrückt. Als ihr aber zu mir geschrien habt, habe ich euch aus ihrer Gewalt befreit.
Richter Ri 7 10 13 Ihr aber habt mich verlassen und anderen Göttern gedient. Darum werde ich euch nicht mehr retten.
Richter Ri 7 10 14 Geht und schreit doch zu den Göttern, die ihr euch erwählt habt; sie sollen euch retten in der Zeit der Not.
Richter Ri 7 10 15 Die Israeliten aber sagten zum Herrn: Wir haben gesündigt. Mach mit uns, was dir gefällt, nur rette uns heute!
Richter Ri 7 10 16 Und sie entfernten die fremden Götter aus ihrer Mitte und dienten dem Herrn. Da konnte er das Elend Israels nicht länger ertragen.
Richter Ri 7 10 17 Die Ammoniter wurden aufgeboten und schlugen ihr Lager in Gilead auf. Auch die Israeliten versammelten sich; sie bezogen ihr Lager in Mizpa.
Richter Ri 7 10 18 Da sagten die Leute [[die führenden Männer Gileads]] zueinander: Wer ist der Mann, der den Kampf gegen die Ammoniter aufnimmt? Er soll das Oberhaupt aller Bewohner Gileads werden.
Richter Ri 7 11 1 Jiftach, der Gileaditer, war ein tapferer Held; er war der Sohn einer Dirne und Gilead war sein Vater.
Richter Ri 7 11 2 Auch Gileads Ehefrau gebar ihm Söhne. Als nun die Söhne der Ehefrau herangewachsen waren, jagten sie Jiftach fort und sagten zu ihm: Du sollst im Haus unseres Vaters nicht erben; denn du bist der Sohn einer anderen Frau.
Richter Ri 7 11 3 Da floh Jiftach vor seinen Brüdern. Er ließ sich im Land Tob nieder, und Männer, die nichts zu verlieren hatten, scharten sich um ihn und zogen mit ihm (zu Streifzügen) aus.
Richter Ri 7 11 4 Nach einiger Zeit begannen die Ammoniter Krieg mit Israel.
Richter Ri 7 11 5 Als nun die Ammoniter mit Israel Krieg begannen, machten sich die Ältesten Gileads auf den Weg, um Jiftach aus dem Land Tob zu holen.
Richter Ri 7 11 6 Sie sagten zu Jiftach: Komm, sei unser Anführer, dann können wir gegen die Ammoniter kämpfen.
Richter Ri 7 11 7 Jiftach erwiderte den Ältesten Gileads: Habt ihr mich nicht gehasst und aus dem Haus meines Vaters verjagt? Warum kommt ihr jetzt zu mir, da ihr in Bedrängnis seid?
Richter Ri 7 11 8 Die Ältesten Gileads antworteten Jiftach: Eben darum haben wir uns jetzt dir wieder zugewandt. Du sollst mit uns gehen und gegen die Ammoniter kämpfen; du sollst unser Oberhaupt und der Anführer aller Bewohner Gileads werden.
Richter Ri 7 11 9 Jiftach entgegnete den Ältesten Gileads: Wenn ihr mich zum Kampf gegen die Ammoniter zurückholt und der Herr sie vor meinen Augen preisgibt, werde ich dann wirklich euer Oberhaupt sein?
Richter Ri 7 11 10 Die Ältesten Gileads antworteten Jiftach: Der Herr soll unser Zeuge sein: Wirklich, so wie du es eben gesagt hast, so werden wir es machen.
Richter Ri 7 11 11 Daraufhin ging Jiftach mit den Ältesten Gileads und die Leute machten ihn zu ihrem Oberhaupt und Anführer. Jiftach aber brachte in Mizpa alle seine Angelegenheiten vor den Herrn.
Richter Ri 7 11 12 Danach schickte Jiftach Boten zum König der Ammoniter und ließ ihn fragen: Was haben wir gegeneinander, dass du herangerückt bist, um in meinem Land Krieg zu führen?
Richter Ri 7 11 13 Der König der Ammoniter antwortete den Boten Jiftachs: Israel hat mir mein Land zwischen dem Arnon und dem Jabbok, bis hin zum Jordan, weggenommen, als es aus Ägypten heraufzog. Gib es jetzt freiwillig wieder zurück!
Richter Ri 7 11 14 Darauf schickte Jiftach noch einmal Boten zum König der Ammoniter
Richter Ri 7 11 15 und ließ ihm sagen: So spricht Jiftach: Israel hat das Land Moabs und das Land der Ammoniter nicht weggenommen.
Richter Ri 7 11 16 Als Israel aus Ägypten heraufzog, wanderte es durch die Wüste bis zum Schilfmeer und kam nach Kadesch.
Richter Ri 7 11 17 Da schickte Israel Boten zum König von Edom und ließ ihm sagen: Ich möchte durch dein Land ziehen. Aber der König von Edom hörte nicht darauf. Auch zum König von Moab schickten sie, aber auch er wollte nicht (hören). Deshalb blieb Israel in Kadesch.
Richter Ri 7 11 18 Es zog dann durch die Wüste, umging das Land Edoms und das Land Moabs und kam so in das Gebiet östlich vom Land Moabs. Sie schlugen jenseits des Arnon ihr Lager auf, kamen also gar nicht in das Gebiet Moabs; denn der Arnon ist die Grenze Moabs.
Richter Ri 7 11 19 Dann sandte Israel Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, dem König von Heschbon, und ließ ihm sagen: Wir möchten durch dein Gebiet in unser Land ziehen.
Richter Ri 7 11 20 Sihon aber glaubte nicht, dass Israel nur durch sein Gebiet durchziehen wollte. Er sammelte daher seine Männer, schlug in Jahaz sein Lager auf und eröffnete den Kampf gegen Israel.
Richter Ri 7 11 21 Der Herr, der Gott Israels, aber gab Sihon und alle seine Männer in die Gewalt Israels. Israel schlug sie und eroberte das ganze Land, das die Amoriter bewohnten.
Richter Ri 7 11 22 So nahmen sie das ganze Land der Amoriter vom Arnon bis zum Jabbok und von der Wüste bis zum Jordan in Besitz.
Richter Ri 7 11 23 Der Herr, der Gott Israels, hat also die Amoriter vor den Augen seines Volkes Israel vertrieben. Und du willst es nun aus seinem Besitz vertreiben?
Richter Ri 7 11 24 Ist es nicht so: Wen Kemosch, dein Gott, vertreibt, dessen Besitz nimmst du, und wen immer der Herr, unser Gott, vor unseren Augen vertreibt, dessen Besitz nehmen wir.
Richter Ri 7 11 25 Bist du denn wirklich besser als der Moabiterkönig Balak, der Sohn Zippors? Hat er denn mit Israel einen Streit oder einen Krieg angefangen?
Richter Ri 7 11 26 Israel saß dreihundert Jahre lang in Heschbon und seinen Tochterstädten, in Aroër und seinen Tochterstädten und in allen Städten, die zu beiden Seiten des Arnon liegen. Warum habt ihr diese Städte nicht in jener Zeit an euch gerissen?
Richter Ri 7 11 27 Was mich betrifft, so habe ich dir kein Unrecht getan, aber du willst mir Böses antun, indem du den Kampf gegen mich eröffnest. Der Herr soll unser Richter sein; er möge heute im Streit zwischen den Israeliten und den Ammonitern entscheiden.
Richter Ri 7 11 28 Doch der König der Ammoniter hörte nicht auf die Botschaft, die ihm Jiftach schickte.
Richter Ri 7 11 29 Da kam der Geist des Herrn über Jiftach und Jiftach zog durch Gilead und Manasse nach Mizpa in Gilead und von Mizpa in Gilead zog er gegen die Ammoniter.
Richter Ri 7 11 30 Jiftach legte dem Herrn ein Gelübde ab und sagte: Wenn du die Ammoniter wirklich in meine Gewalt gibst
Richter Ri 7 11 31 und wenn ich wohlbehalten von den Ammonitern zurückkehre, dann soll, was immer mir (als Erstes) aus der Tür meines Hauses entgegenkommt, dem Herrn gehören und ich will es ihm als Brandopfer darbringen.
Richter Ri 7 11 32 Darauf zog Jiftach gegen die Ammoniter in den Kampf und der Herr gab sie in seine Gewalt.
Richter Ri 7 11 33 Er schlug sie im ganzen Gebiet zwischen Aroër und Minnit bis hin nach Abel-Keramim vernichtend (und nahm) zwanzig Städte (ein). So wurden die Ammoniter vor den Augen der Israeliten gedemütigt.
Richter Ri 7 11 34 Als Jiftach nun nach Mizpa zu seinem Haus zurückkehrte, da kam ihm seine Tochter entgegen; sie tanzte zur Pauke. Sie war sein einziges Kind; er hatte weder einen Sohn noch eine andere Tochter.
Richter Ri 7 11 35 Als er sie sah, zerriss er seine Kleider und sagte: Weh, meine Tochter! Du machst mich niedergeschlagen und stürzt mich ins Unglück. Ich habe dem Herrn mit eigenem Mund etwas versprochen und kann nun nicht mehr zurück.
Richter Ri 7 11 36 Sie erwiderte ihm: Mein Vater, wenn du dem Herrn mit eigenem Mund etwas versprochen hast, dann tu mit mir, was du versprochen hast, nachdem dir der Herr Rache an deinen Feinden, den Ammonitern, verschafft hat.
Richter Ri 7 11 37 Und sie sagte zu ihrem Vater: Nur das eine möge mir gewährt werden: Lass mir noch zwei Monate Zeit, damit ich in die Berge gehe und zusammen mit meinen Freundinnen meine Jugend beweine.
Richter Ri 7 11 38 Er entgegnete: Geh nur!, und ließ sie für zwei Monate fort. Sie aber ging mit ihren Freundinnen hin und beweinte ihre Jugend in den Bergen.
Richter Ri 7 11 39 Als zwei Monate zu Ende waren, kehrte sie zu ihrem Vater zurück und er tat mit ihr, was er gelobt hatte; sie aber hatte noch mit keinem Mann Verkehr gehabt. So wurde es Brauch in Israel,
Richter Ri 7 11 40 dass Jahr für Jahr die Töchter Israels (in die Berge) gehen und die Tochter des Gileaditers Jiftach beklagen, vier Tage lang, jedes Jahr.
Richter Ri 7 12 1 Die Männer aus Efraim wurden (zum Kampf) aufgeboten; sie zogen nach Zafon und sagten zu Jiftach: Warum bist du gegen die Ammoniter in den Kampf gezogen und hast uns nicht aufgefordert, mit dir zu ziehen? Wir werden dir dein Haus über dem Kopf anzünden.
Richter Ri 7 12 2 Jiftach sagte zu ihnen: Ich selbst und mein Volk lagen mit den Ammonitern in heftigem Streit. Ich habe euch gerufen, aber ihr habt mich nicht aus ihrer Gewalt befreit.
Richter Ri 7 12 3 Als ich nun sah, dass ihr mir nicht helfen wolltet, setzte ich mein Leben aufs Spiel und zog gegen die Ammoniter und der Herr gab sie in meine Gewalt. Warum seid ihr nun heute zu mir heraufgekommen, um Krieg mit mir anzufangen?
Richter Ri 7 12 4 Darauf sammelte Jiftach alle Männer aus Gilead und kämpfte gegen Efraim und die Männer aus Gilead schlugen Efraim. Die Efraimiter hatten gesagt: Ihr seid Flüchtlinge aus Efraim; Gilead liegt ja mitten in Efraim, mitten in Manasse.
Richter Ri 7 12 5 Gilead besetzte die nach Efraim führenden Übergänge über den Jordan. Und wenn efraimitische Flüchtlinge (kamen und) sagten: Ich möchte hinüber!, fragten ihn die Männer aus Gilead: Bist du ein Efraimiter? Wenn er Nein sagte,
Richter Ri 7 12 6 forderten sie ihn auf: Sag doch einmal «Schibbolet». Sagte er dann «Sibbolet», weil er es nicht richtig aussprechen konnte, ergriffen sie ihn und machten ihn dort an den Furten des Jordan nieder. So fielen damals zweiundvierzigtausend Mann aus Efraim.
Richter Ri 7 12 7 Jiftach war sechs Jahre lang Richter in Israel. Dann starb Jiftach, der Gileaditer, und wurde in seiner Stadt in Gilead begraben.
Richter Ri 7 12 8 Nach ihm war Ibzan aus Betlehem Richter in Israel.
Richter Ri 7 12 9 Er hatte dreißig Söhne; dreißig Töchter gab er nach auswärts (in die Ehe) und dreißig Töchter führte er seinen Söhnen von auswärts zu. Ibzan war sieben Jahre lang Richter in Israel.
Richter Ri 7 12 10 Dann starb er und wurde in Betlehem begraben.
Richter Ri 7 12 11 Nach ihm war Elon, der Sebuloniter, Richter in Israel; er war zehn Jahre lang Richter in Israel.
Richter Ri 7 12 12 Dann starb der Sebuloniter Elon und wurde in Ajalon im Land Sebulon begraben.
Richter Ri 7 12 13 Nach ihm war Abdon, der Sohn Hillels aus Piraton, Richter in Israel.
Richter Ri 7 12 14 Er hatte vierzig Söhne und dreißig Enkel, die auf siebzig Eseln ritten. Er war acht Jahre lang Richter in Israel.
Richter Ri 7 12 15 Dann starb Abdon, der Sohn Hillels aus Piraton, und wurde in Piraton, im Land Efraim, auf dem Amalekiterberg begraben.
Richter Ri 7 13 1 Die Israeliten taten wieder, was dem Herrn missfiel. Deshalb gab sie der Herr vierzig Jahre lang in die Gewalt der Philister.
Richter Ri 7 13 2 Damals lebte in Zora ein Mann namens Manoach, aus der Sippe der Daniter; seine Frau war unfruchtbar und hatte keine Kinder.
Richter Ri 7 13 3 Der Engel des Herrn erschien der Frau und sagte zu ihr: Gewiss, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder; aber du sollst schwanger werden und einen Sohn gebären.
Richter Ri 7 13 4 Nimm dich jedoch in Acht und trink weder Wein noch Bier und iss nichts Unreines!
Richter Ri 7 13 5 Denn siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Es darf kein Schermesser an seine Haare kommen; denn der Knabe wird von Geburt an ein Gott geweihter Nasiräer sein. Er wird damit beginnen, Israel aus der Gewalt der Philister zu befreien.
Richter Ri 7 13 6 Die Frau ging und sagte zu ihrem Mann: Ein Gottesmann ist zu mir gekommen; er sah aus, wie der Engel Gottes aussieht, überaus Furcht erregend. Ich habe ihn nicht gefragt, woher er kam, und er hat mir auch seinen Namen nicht genannt.
Richter Ri 7 13 7 Er sagte zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Trink jedoch keinen Wein und kein Bier und iss nichts Unreines; denn der Knabe wird von Geburt an ein Gott geweihter Nasiräer sein, bis zum Tag seines Todes.
Richter Ri 7 13 8 Da betete Manoach zum Herrn und sagte: Bitte, mein Herr, lass doch den Gottesmann, den du gesandt hast, noch einmal zu uns kommen und uns belehren, was wir mit dem Knaben machen sollen, der geboren werden soll.
Richter Ri 7 13 9 Und Gott erhörte die Bitte Manoachs. Der Engel Gottes kam noch einmal zu der Frau, als sie gerade auf dem Feld war; ihr Mann Manoach war nicht bei ihr.
Richter Ri 7 13 10 Sie lief schnell zu ihrem Mann, um es ihm mitzuteilen; sie sagte zu ihm: Eben ist der Mann, der damals zu mir gekommen ist, wieder erschienen.
Richter Ri 7 13 11 Manoach stand auf und folgte seiner Frau. Als er zu dem Mann kam, fragte er ihn: Bist du der Mann, der mit meiner Frau geredet hat? Er antwortete: Ja, ich bin es.
Richter Ri 7 13 12 Da sagte Manoach: Wenn sich nun dein Wort erfüllt, wie sollen wir es mit dem Knaben halten, was sollen wir mit ihm tun?
Richter Ri 7 13 13 Der Engel des Herrn antwortete Manoach: Die Frau soll sich vor all dem hüten, was ich ihr gesagt habe.
Richter Ri 7 13 14 Nichts, was vom Weinstock kommt, darf sie genießen; weder Wein noch Bier darf sie trinken und nichts Unreines essen. Alles, was ich ihr befohlen habe, muss sie beachten.
Richter Ri 7 13 15 Manoach sagte zum Engel des Herrn: Wir möchten dich gern einladen und dir ein Ziegenböckchen zubereiten.
Richter Ri 7 13 16 Aber der Engel des Herrn sagte zu Manoach: Auch wenn du mich einlädst, werde ich von deinem Mahl nichts essen. Wenn du aber ein Brandopfer herrichten willst, bring es dem Herrn dar! Manoach wusste nämlich nicht, dass es der Engel des Herrn war.
Richter Ri 7 13 17 Deshalb fragte Manoach den Engel des Herrn: Wie ist dein Name? Wenn eintrifft, was du gesagt hast, möchten wir dir gern Ehre erweisen.
Richter Ri 7 13 18 Der Engel des Herrn erwiderte: Warum fragst du mich nach meinem Namen? Er ist wunderbar.
Richter Ri 7 13 19 Da nahm Manoach das Ziegenböckchen und brachte es zusammen mit einem Speiseopfer auf einem Felsblock dem Herrn dar, der Wunder tut. [[Manoach und seine Frau sahen zu.]]
Richter Ri 7 13 20 Als die Flamme vom Altar zum Himmel aufstieg, stieg der Engel des Herrn in der Flamme des Altars mit empor. Als Manoach und seine Frau das sahen, warfen sie sich zu Boden auf ihr Gesicht.
Richter Ri 7 13 21 Von da an aber erschien der Engel des Herrn dem Manoach und seiner Frau nicht mehr. Da erkannte Manoach, dass es der Engel des Herrn gewesen war,
Richter Ri 7 13 22 und sagte zu seiner Frau: Sicher müssen wir sterben, weil wir Gott gesehen haben.
Richter Ri 7 13 23 Doch seine Frau entgegnete ihm: Wenn der Herr uns hätte töten wollen, hätte er nicht aus unserer Hand Brand- und Speiseopfer angenommen und er hätte uns nicht all das sehen und uns auch nichts Derartiges hören lassen.
Richter Ri 7 13 24 Die Frau gebar einen Sohn und nannte ihn Simson; der Knabe wuchs heran und der Herr segnete ihn.
Richter Ri 7 13 25 Dann aber begann der Geist des Herrn, ihn umherzutreiben im Lager Dans zwischen Zora und Eschtaol.
Richter Ri 7 14 1 Als Simson (eines Tages) nach Timna hinabging, fiel sein Blick auf eine der jungen Philisterinnen aus Timna.
Richter Ri 7 14 2 Als er wieder heraufkam, teilte er es seinem Vater und seiner Mutter mit und sagte: Ich habe in Timna eine junge Philisterin gesehen. Gebt sie mir doch zur Frau!
Richter Ri 7 14 3 Sein Vater und seine Mutter erwiderten ihm: Gibt es denn unter den Töchtern deiner Stammesbrüder und in meinem ganzen Volk keine Frau, sodass du fortgehen und eine Frau von diesen unbeschnittenen Philistern heiraten musst? Simson antwortete seinem Vater: Gib mir diese, denn sie gefällt mir.
Richter Ri 7 14 4 Sein Vater und seine Mutter wussten nicht, dass es vom Herrn so geplant war, weil er einen Anlass zum Kampf mit den Philistern suchte. Damals herrschten nämlich die Philister über Israel.
Richter Ri 7 14 5 Simson ging [[mit seinem Vater und seiner Mutter]] nach Timna. Als sie bei den Weinbergen von Timna waren, kam ihm plötzlich ein brüllender junger Löwe entgegen.
Richter Ri 7 14 6 Da kam der Geist des Herrn über Simson und Simson zerriss den Löwen mit bloßen Händen, als würde er ein Böckchen zerreißen. Aber seinem Vater und seiner Mutter teilte er nicht mit, was er getan hatte.
Richter Ri 7 14 7 Dann ging er hinab und redete mit der Frau und sie gefiel Simson.
Richter Ri 7 14 8 Nach einiger Zeit ging er wieder hin, um sie zu heiraten. Dabei bog er vom Weg ab, um nach dem Kadaver des Löwen zu sehen. Da fand er im Körper des Löwen einen Bienenschwarm und Honig.
Richter Ri 7 14 9 Er löste den Honig mit den Händen heraus und aß davon im Weitergehen. Als er zu seinem Vater und zu seiner Mutter kam, gab er ihnen davon und sie aßen ebenfalls. Er sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Kadaver des Löwen herausgeholt hatte.
Richter Ri 7 14 10 Auch sein Vater kam zu der Frau hinab und Simson veranstaltete dort ein Trinkgelage, wie es die jungen Leute zu machen pflegen.
Richter Ri 7 14 11 Weil man aber vor ihm Angst hatte, holte man dreißig Männer hinzu, die um ihn sein sollten.
Richter Ri 7 14 12 Simson sagte zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr es mir in den sieben Tagen des Gelages erraten und lösen könnt, dann will ich euch dreißig Hemden und dreißig Festgewänder geben.
Richter Ri 7 14 13 Wenn ihr mir aber die Lösung nicht sagen könnt, dann sollt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Festgewänder geben. Sie sagten zu ihm: Sag uns dein Rätsel, wir möchten es hören.
Richter Ri 7 14 14 Er sagte zu ihnen: Vom Fresser kommt Speise, vom Starken kommt Süßes. Sie aber konnten es drei Tage lang nicht lösen.
Richter Ri 7 14 15 Am vierten Tag sagten sie zur Frau Simsons: Überrede deinen Mann, dass er uns die Lösung des Rätsels nennt; sonst werden wir dich samt dem Haus deines Vaters verbrennen. Habt ihr uns hierher eingeladen, um uns arm zu machen?
Richter Ri 7 14 16 Da weinte die Frau Simsons vor ihm und sagte: Du hast eine Abneigung gegen mich und liebst mich nicht. Du hast den Söhnen meines Volkes ein Rätsel aufgegeben und hast mir nicht die Lösung gesagt. Er erwiderte ihr: Ich habe es ja nicht einmal meinem Vater und meiner Mutter gesagt. Wie sollte ich es dir sagen?
Richter Ri 7 14 17 Sie aber weinte sieben Tage lang vor ihm, solange sie Gelage hielten. Am siebten Tag aber sagte er es ihr, weil sie ihm so zusetzte, und sie teilte die Lösung den Söhnen ihres Vaters mit.
Richter Ri 7 14 18 Und am siebten Tag sagten die Männer der Stadt zu ihm, bevor die Sonne unterging: Was ist süßer als Honig und was ist stärker als ein Löwe? Er erwiderte ihnen: Hättet ihr nicht mit meiner Kuh gepflügt, dann hättet ihr mein Rätsel nicht erraten.
Richter Ri 7 14 19 Und der Geist des Herrn kam über ihn; er ging nach Aschkelon hinab und erschlug dort dreißig Mann von ihnen, nahm ihnen ihre Kleider und gab die Gewänder denen, die das Rätsel gelöst hatten. Dann ging er zornentbrannt hinauf in das Haus seines Vaters.
Richter Ri 7 14 20 Seine Frau erhielt sein Freund, der der Brautführer gewesen war.
Richter Ri 7 15 1 Einige Zeit danach, zur Zeit der Weizenernte, besuchte Simson seine Frau. Er brachte ein Ziegenböckchen mit und sagte (zu ihrem Vater): Ich will zu meiner Frau in die Kammer. Aber ihr Vater ließ ihn nicht hinein,
Richter Ri 7 15 2 sondern sagte: Ich dachte, du magst sie sicher nicht mehr. Darum habe ich sie deinem Freund gegeben. Aber ist nicht ihre jüngere Schwester noch schöner als sie? Die kannst du an ihrer Stelle haben.
Richter Ri 7 15 3 Simson antwortete ihm: Diesmal bin ich frei von Schuld, wenn ich den Philistern etwas Böses antue.
Richter Ri 7 15 4 Simson ging weg und fing dreihundert Füchse. Dann nahm er Fackeln, band je zwei Füchse an den Schwänzen zusammen und befestigte eine Fackel in der Mitte zwischen zwei Schwänzen.
Richter Ri 7 15 5 Er zündete die Fackeln an und ließ die Füchse in die Getreidefelder der Philister laufen. So verbrannte er die Garben und das noch stehende Korn, ebenso die Weingärten und die Ölbäume.
Richter Ri 7 15 6 Als die Philister fragten: Wer hat das getan?, antwortete man: Simson, der Schwiegersohn des Timniters, weil dieser ihm seine Frau weggenommen und seinem Freund gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten die Frau samt dem Haus ihres Vaters.
Richter Ri 7 15 7 Darauf sagte ihnen Simson: Wenn ihr es so macht, dann werde ich nicht mehr aufhören, bis ich an euch Rache genommen habe.
Richter Ri 7 15 8 Und er schlug ihnen mit gewaltigen Schlägen die Knochen entzwei. Dann ging er weg und hauste in der Felsenhöhle von Etam.
Richter Ri 7 15 9 Die Philister zogen nach Juda herauf, schlugen dort ihr Lager auf und besetzten die Gegend von Lehi.
Richter Ri 7 15 10 Die Männer von Juda fragten sie: Warum seid ihr gegen uns gezogen? Sie antworteten: Wir sind heraufgekommen, um Simson gefangen zu nehmen und es mit ihm so zu machen, wie er es mit uns gemacht hat.
Richter Ri 7 15 11 Da zogen dreitausend Männer aus Juda zur Felsenhöhle von Etam hinab und sagten zu Simson: Weißt du nicht, dass die Philister unsere Herren sind? Was hast du uns da angetan? Er antwortete ihnen: Wie sie es mit mir gemacht haben, so habe ich es mit ihnen gemacht.
Richter Ri 7 15 12 Sie erwiderten ihm: Wir sind herabgekommen, um dich zu fesseln und in die Gewalt der Philister zu geben. Simson sagte zu ihnen: Schwört mir, dass ihr selber nicht über mich herfallen werdet.
Richter Ri 7 15 13 Sie antworteten ihm: Nein, wir wollen dich nur fesseln und in ihre Gewalt geben, aber töten wollen wir dich nicht. Sie fesselten ihn also mit zwei neuen Stricken und führten ihn aus der Felsenhöhle weg.
Richter Ri 7 15 14 Als er nach Lehi hinaufkam und die Philister ihm mit Triumphgeschrei entgegenliefen, kam der Geist des Herrn über ihn. Die Stricke an seinen Armen wurden wie Fäden, die vom Feuer versengt werden, und die Fesseln fielen von seinen Händen.
Richter Ri 7 15 15 Er fand den noch blutigen Kinnbacken eines Esels, ergriff ihn mit der Hand und erschlug damit tausend Männer.
Richter Ri 7 15 16 Damals sagte Simson: Mit dem Kinnbacken eines Esels habe ich sie gründlich verprügelt; mit einem Eselskinnbacken habe ich tausend Männer erschlagen.
Richter Ri 7 15 17 Als er das gesagt hatte, warf er den Kinnbacken weg; daher nannte man den Ort Ramat Lehi (Kinnbackenhöhe).
Richter Ri 7 15 18 Weil er großen Durst hatte, rief er zum Herrn und sagte: Du hast deinem Knecht diesen großen Sieg verliehen; jetzt aber soll ich vor Durst sterben und den Unbeschnittenen in die Hände fallen.
Richter Ri 7 15 19 Da spaltete Gott die Höhle von Lehi und es kam Wasser daraus hervor, sodass Simson trinken konnte. Seine Lebensgeister kehrten zurück und er lebte wieder auf. Deshalb nennt man die Quelle bei Lehi bis zum heutigen Tag «Quelle des Rufers».
Richter Ri 7 15 20 Simson war zur Zeit der Philister zwanzig Jahre lang Richter in Israel.
Richter Ri 7 16 1 Als Simson (eines Tages) nach Gaza kam, sah er dort eine Dirne und ging zu ihr.
Richter Ri 7 16 2 Als man den Leuten von Gaza berichtete: Simson ist hier!, suchten sie überall (nach ihm) und lauerten ihm [[die ganze Nacht]] am Stadttor auf. Die ganze Nacht über verhielten sie sich still und sagten: Wir warten bis zum Morgengrauen, dann bringen wir ihn um.
Richter Ri 7 16 3 Simson aber schlief bis gegen Mitternacht. Dann stand er auf, packte die Flügel des Stadttors mit den beiden Pfosten und riss sie zusammen mit dem Riegel heraus. Er lud alles auf seine Schultern und trug es auf den Gipfel des Berges, der Hebron gegenüberliegt.
Richter Ri 7 16 4 Danach verliebte sich Simson in eine Frau im Tal Sorek; sie hieß Delila.
Richter Ri 7 16 5 Die Fürsten der Philister kamen zu ihr und sagten zu ihr: Versuch ihn zu betören und herauszufinden, wodurch er so große Kraft besitzt und wie wir ihn überwältigen und fesseln können, um ihn zu bezwingen. Jeder von uns gibt dir dann elfhundert Silberstücke.
Richter Ri 7 16 6 Darauf sagte Delila zu Simson: Sag mir doch, wodurch du so große Kraft besitzt und wie man dich fesseln kann, um dich niederzuzwingen.
Richter Ri 7 16 7 Simson sagte zu ihr: Wenn man mich mit sieben frischen Sehnen fesselt, die noch nicht getrocknet sind, dann werde ich schwach und bin wie jeder andere Mensch.
Richter Ri 7 16 8 Die Fürsten der Philister brachten ihr also sieben frische Sehnen, die noch nicht getrocknet waren, und sie fesselte ihn damit,
Richter Ri 7 16 9 während einige Männer bei ihr in der Kammer auf der Lauer lagen. Dann rief sie ihm zu: Simson, die Philister kommen! Er aber zerriss die Sehnen, wie ein Zwirnfaden reißt, wenn er dem Feuer zu nahe gekommen ist. Doch das Geheimnis seiner Kraft wurde nicht bekannt.
Richter Ri 7 16 10 Darauf sagte Delila zu Simson: Du hast mich getäuscht und mir etwas vorgelogen. Sag mir doch endlich, womit man dich fesseln kann.
Richter Ri 7 16 11 Er erwiderte ihr: Wenn man mich mit neuen Stricken fesselt, mit denen noch keine Arbeit getan worden ist, werde ich schwach und bin wie jeder andere Mensch.
Richter Ri 7 16 12 Delila nahm also neue Stricke und band ihn damit. Dann rief sie ihm zu: Simson, die Philister kommen!, während wieder einige Männer in der Kammer auf der Lauer lagen. Er aber riss die Stricke von seinen Armen wie Fäden.
Richter Ri 7 16 13 Darauf sagte Delila zu Simson: Bis jetzt hast du mich getäuscht und mir etwas vorgelogen. Sag mir doch, womit man dich fesseln kann. Er erwiderte ihr: Wenn du die sieben Locken auf meinem Kopf mit den Kettfäden des Webstuhls verknotest und mit dem Pflock festmachst, werde ich schwach und bin wie jeder andere Mensch.
Richter Ri 7 16 14 Nun wiegte sie ihn in den Schlaf und verknotete die sieben Locken auf seinem Kopf mit den Kettfäden und machte sie mit dem Pflock fest. Dann rief sie ihm zu: Simson, die Philister kommen! Er fuhr aus dem Schlaf hoch und riss den Webepflock mit den Kettfäden heraus.
Richter Ri 7 16 15 Darauf sagte sie zu ihm: Wie kannst du sagen: Ich liebe dich!, wenn mir dein Herz nicht gehört? Jetzt hast du mich dreimal belogen und mir nicht gesagt, wodurch du so große Kraft besitzt.
Richter Ri 7 16 16 Als sie ihm mit ihrem Gerede jeden Tag zusetzte und ihn (immer mehr) bedrängte, wurde er es zum Sterben leid;
Richter Ri 7 16 17 er offenbarte ihr alles und sagte zu ihr: Ein Schermesser ist mir noch nicht an die Haare gekommen; denn ich bin von Geburt an Gott als Nasiräer geweiht. Würden mir die Haare geschoren, dann würde meine Kraft mich verlassen; ich würde schwach und wäre wie jeder andere Mensch.
Richter Ri 7 16 18 Nun merkte Delila, dass er ihr alles offenbart hatte. Sie schickte jemand zu den Philisterfürsten, um sie zu rufen und ihnen sagen zu lassen: Kommt her! Diesmal hat er mir alles offenbart. Die Philisterfürsten kamen zu ihr herauf und brachten das Geld mit.
Richter Ri 7 16 19 Delila ließ Simson auf ihren Knien einschlafen, [[rief einen Mann]] und schnitt dann die sieben Locken auf seinem Kopf ab. So begann sie ihn zu schwächen und seine Kraft wich von ihm.
Richter Ri 7 16 20 Dann rief sie: Simson, die Philister kommen! Er erwachte aus seinem Schlaf und dachte: Ich werde auch diesmal wie bisher entkommen und die Fesseln abschütteln. Denn er wusste nicht, dass der Herr ihn verlassen hatte.
Richter Ri 7 16 21 Da packten ihn die Philister und stachen ihm die Augen aus. Sie führten ihn nach Gaza hinab und fesselten ihn mit Bronzeketten und er musste im Gefängnis die Mühle drehen.
Richter Ri 7 16 22 Doch sein Haar, das man abgeschnitten hatte, fing wieder an zu wachsen.
Richter Ri 7 16 23 Die Fürsten der Philister versammelten sich, um ihrem Gott Dagon ein großes Opfer darzubringen und ein Freudenfest zu feiern. Sie sagten: Unser Gott hat unseren Feind Simson in unsere Gewalt gegeben.
Richter Ri 7 16 24 Als das Volk Simson sah, priesen sie ihren Gott und sagten: Unser Gott hat unseren Feind /in unsere Gewalt gegeben, /ihn, der unser Land verwüstet hat, /der so viele von uns erschlagen hat.
Richter Ri 7 16 25 Als sie guter Dinge waren, sagten sie: Ruft Simson her, wir wollen unseren Spaß mit ihm treiben. Und sie ließen Simson aus dem Gefängnis holen, damit er ihr Spaßmacher sei. Sie stellten ihn zwischen die Säulen.
Richter Ri 7 16 26 Simson aber sagte zu dem Jungen, der ihn an der Hand führte: Lass mich los, ich will die Säulen betasten, von denen das Haus getragen wird, und mich daranlehnen.
Richter Ri 7 16 27 Das Haus war voll von Männern und Frauen; alle Fürsten der Philister waren da und auf dem Flachdach saßen etwa dreitausend Männer und Frauen. Sie alle wollten Simson als Spaßmacher sehen.
Richter Ri 7 16 28 Simson aber rief zum Herrn und sagte: Herr und Gott, denk doch an mich und gib mir nur noch dieses eine Mal die Kraft, mein Gott, damit ich an den Philistern Rache nehmen kann, wenigstens für eines von meinen beiden Augen.
Richter Ri 7 16 29 Dann packte Simson die beiden Mittelsäulen, von denen das Haus getragen wurde, und stemmte sich gegen sie, gegen die eine mit der rechten Hand und gegen die andere mit der linken.
Richter Ri 7 16 30 Er sagte: So mag ich denn zusammen mit den Philistern sterben. Er streckte sich mit aller Kraft und das Haus stürzte über den Fürsten und über allen Leuten, die darin waren, zusammen. So war die Zahl derer, die er bei seinem Tod tötete, größer als die, die er während seines Lebens getötet hatte.
Richter Ri 7 16 31 Seine Brüder und die ganze Familie seines Vaters kamen herab; sie holten ihn, brachten ihn heim und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol im Grab seines Vaters Manoach. Simson war zwanzig Jahre lang Richter in Israel.
Richter Ri 7 17 1 Im Gebirge Efraim lebte ein Mann namens Micha.
Richter Ri 7 17 2 Er sagte zu seiner Mutter: Die elfhundert Silberstücke, die dir jemand weggenommen hat und deretwegen du den Fluch ausgestoßen und ihn sogar vor meinen Ohren wiederholt hast, dieses Geld befindet sich bei mir; ich selber habe es genommen. Seine Mutter sagte: Sei gesegnet vom Herrn, mein Sohn.
Richter Ri 7 17 3 Er gab die elfhundert Silberstücke seiner Mutter zurück. Seine Mutter aber sagte: Ich weihe mein Silber dem Herrn, damit es wieder meinem Sohn zugute kommt. Man soll ein mit Metall überzogenes Gottesbild machen. Fürs Erste aber will ich es dir wiedergeben.
Richter Ri 7 17 4 Doch der Sohn gab das Silber seiner Mutter zurück. Seine Mutter nahm zweihundert Silberstücke und gab sie einem Goldschmied. Der machte ein mit Metall überzogenes Gottesbild daraus, das dann im Haus Michas aufgestellt wurde.
Richter Ri 7 17 5 So hatte Micha ein Gotteshaus. Er machte nun ein Efod und Terafim und stellte einen seiner Söhne dazu an, ihm als Priester zu dienen.
Richter Ri 7 17 6 In jenen Tagen gab es in Israel noch keinen König; jeder tat, was ihm gefiel.
Richter Ri 7 17 7 In Betlehem in Juda lebte (damals) ein junger Mann [[aus der Sippe Juda]]. Er war Levit und lebte dort als Fremder.
Richter Ri 7 17 8 Dieser Mann zog aus der Stadt, aus Betlehem in Juda, fort, um sich irgendwo als Fremder niederzulassen, wo immer es sei. Auf seiner Wanderung kam er auch ins Gebirge Efraim zum Haus Michas.
Richter Ri 7 17 9 Micha fragte ihn: Woher kommst du? Er antwortete ihm: Ich bin ein Levit aus Betlehem in Juda und bin unterwegs, um mich irgendwo als Fremder niederzulassen, wo immer es sei.
Richter Ri 7 17 10 Micha sagte zu ihm: Bleib bei mir und sei mir Vater und Priester! Ich werde dir jährlich zehn Silberstücke geben, dazu die nötigen Kleider und deinen Lebensunterhalt. [[Da ging der Levit.]]
Richter Ri 7 17 11 Der Levit willigte ein, bei ihm zu bleiben, und der junge Mann wurde für Micha wie einer seiner Söhne.
Richter Ri 7 17 12 Micha stellte also den jungen Leviten als Priester an und er blieb bei ihm im Haus.
Richter Ri 7 17 13 Und Micha sagte: Nun weiß ich, dass der Herr mir Gutes erweisen wird; denn ich habe einen Leviten als Priester.
Richter Ri 7 18 1 Damals gab es noch keinen König in Israel. Der Stamm der Daniter war zu jener Zeit dabei, sich einen Erbbesitz zu suchen, um sich niederzulassen; denn es war ihm inmitten der Stämme Israels bis zu jener Zeit noch kein Erbbesitz zugefallen.
Richter Ri 7 18 2 Daher schickten die Daniter von ihrer Sippe fünf kampferprobte Männer aus Zora und Eschtaol aus, um das Land zu durchstreifen und zu erkunden. Sie sagten zu ihnen: Geht, erkundet das Land! Die Männer kamen ins Gebirge Efraim zum Haus Michas und übernachteten dort.
Richter Ri 7 18 3 Als sie beim Haus Michas waren, fiel ihnen die Mundart des jungen Leviten auf. Sie gingen zu ihm hin und fragten ihn: Wer hat dich hierher gebracht? Was willst du hier und was tust du hier?
Richter Ri 7 18 4 Er antwortete ihnen: Das und das hat Micha mit mir gemacht; er hat mich angestellt und so wurde ich sein Priester.
Richter Ri 7 18 5 Sie sagten zu ihm: Befrag doch Gott für uns, damit wir erfahren, ob die Reise, die wir machen, Erfolg haben wird.
Richter Ri 7 18 6 Der Priester erwiderte ihnen: Zieht in Frieden weiter! Der Weg, den ihr gehen wollt, liegt vor den Augen des Herrn.
Richter Ri 7 18 7 Die fünf Männer zogen weiter und kamen nach Lajisch. Sie sahen, dass das Volk dort ungestört nach Art der Sidonier lebte, ruhig und sicher. Es gab niemand, der Schaden anrichtete im Land, keinen Eroberer und keine Unterdrückung. Sie waren weit entfernt von den Sidoniern und hatten auch mit den Aramäern nichts zu tun.
Richter Ri 7 18 8 Als die Männer zu ihren Brüdern nach Zora und Eschtaol kamen, sagten ihre Brüder zu ihnen: Wie ist es euch ergangen?
Richter Ri 7 18 9 Sie antworteten: Auf, lasst uns gegen jene Leute (in den Kampf) ziehen. Denn wir haben gesehen, dass das Land sehr schön ist. Warum wollt ihr zögern? Seid nicht so träge! Macht euch auf den Weg dorthin und nehmt das Land in Besitz!
Richter Ri 7 18 10 Ihr findet ein sorgloses Volk vor, wenn ihr hinkommt. Das Land ist nach allen Seiten hin weiträumig. Wahrhaftig, Gott hat es in eure Gewalt gegeben. Es ist ein Ort, wo es an nichts fehlt, was es auf Erden gibt.
Richter Ri 7 18 11 Darauf brachen von dort, also von Zora und Eschtaol aus, sechshundert mit Waffen ausgerüstete Männer aus der Sippe der Daniter auf.
Richter Ri 7 18 12 Sie zogen hinauf und schlugen bei Kirjat-Jearim in Juda ihr Lager auf; deshalb nennt man diesen Ort bis auf den heutigen Tag «Lager Dans»; es liegt hinter Kirjat-Jearim.
Richter Ri 7 18 13 Von dort zogen sie hinüber ins Gebirge Efraim und kamen zum Haus Michas.
Richter Ri 7 18 14 Da sagten die fünf Männer, die unterwegs gewesen waren, um das Land [[Lajisch]] zu erkunden, zu ihren Brüdern: Wisst ihr auch, dass es in diesen Häusern ein Efod und Terafim sowie ein mit Metall überzogenes Gottesbild gibt? Überlegt also, was ihr tun wollt.
Richter Ri 7 18 15 Da bogen sie (von ihrem Weg) ab und gingen zum Haus des jungen Leviten [[zum Haus Michas]] und begrüßten ihn.
Richter Ri 7 18 16 Die sechshundert mit Waffen ausgerüsteten Daniter blieben am Hoftor stehen,
Richter Ri 7 18 17 während die fünf Männer, die unterwegs gewesen waren, um das Land zu erkunden, hineingingen. Sie nahmen das Gottesbild mit dem Metallüberzug sowie das Efod und die Terafim, während der Priester am Eingang des Tores bei den sechshundert mit Waffen ausgerüsteten Männern stand.
Richter Ri 7 18 18 Als die Leute in das Haus Michas eindrangen und das Gottesbild mit dem Metallüberzug, das Efod und die Terafim nahmen, fragte sie der Priester: Was macht ihr da?
Richter Ri 7 18 19 Sie antworteten ihm: Schweig! Halt den Mund! Geh mit uns und werde uns Vater und Priester! Was ist besser - wenn du Priester im Haus eines einzigen Mannes bist oder wenn du Priester für einen Stamm und eine Sippe in Israel bist?
Richter Ri 7 18 20 Das erschien dem Priester gut. Er nahm das Efod, die Terafim und das Gottesbild und begab sich damit unter die Leute.
Richter Ri 7 18 21 Dann brachen sie auf und zogen weiter. Die Kinder, das Vieh und die Habe führten sie an der Spitze des Zuges mit sich.
Richter Ri 7 18 22 Als sie schon weit vom Haus Michas weg waren, rief Micha die Männer in den Häusern, die in der Nähe lagen, zusammen und sie verfolgten die Daniter.
Richter Ri 7 18 23 Sie riefen hinter den Danitern her, diese aber wandten sich um und sagten zu Micha: Was ist los? Warum habt ihr euch zusammengetan?
Richter Ri 7 18 24 Er antwortete: Ihr habt meinen Gott, den ich mir gemacht hatte, und auch den Priester weggenommen und seid davongezogen. Was habe ich jetzt noch? Wie könnt ihr da zu mir sagen: Was ist los?
Richter Ri 7 18 25 Die Daniter entgegneten ihm: Lass dein Geschwätz, sonst fallen unsere erbitterten Leute über euch her und du bist selbst schuld, wenn du zusammen mit deiner Familie das Leben verlierst.
Richter Ri 7 18 26 Dann zogen die Daniter auf ihrem Weg weiter. Micha aber sah ein, dass sie stärker waren als er, kehrte um und ging nach Hause zurück.
Richter Ri 7 18 27 Sie aber nahmen das Bild, das Micha angefertigt hatte, samt dem Priester, den er hatte, und überfielen Lajisch, ein ruhiges und friedliches Volk. Sie erschlugen die Leute mit scharfem Schwert und steckten die Stadt in Brand.
Richter Ri 7 18 28 Niemand konnte zu Hilfe kommen; denn die Stadt lag weit entfernt von Sidon und hatte auch mit den Aramäern nichts zu tun; sie lag im Tal von Bet-Rehob. Die Daniter bauten die Stadt wieder auf und wohnten in ihr.
Richter Ri 7 18 29 Sie nannten sie Dan, nach dem Namen ihres Stammvaters Dan, der einst dem Israel geboren worden war. Doch früher hatte die Stadt den Namen Lajisch.
Richter Ri 7 18 30 Die Daniter stellten das Gottesbild bei sich auf und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose, und seine Nachkommen dienten dem Stamm der Daniter als Priester bis zu dem Tag, an dem die Bewohner des Landes in die Gefangenschaft geführt wurden.
Richter Ri 7 18 31 Sie hatten also das Gottesbild, das Micha gemacht hatte, bei sich aufgestellt und (es stand dort) die ganze Zeit über, solange es das Gotteshaus in Schilo gab.
Richter Ri 7 19 1 In jenen Tagen, als es noch keinen König in Israel gab, lebte im entlegensten Teil des Gebirges Efraim ein Levit als Fremder. Er hatte sich eine Frau aus Betlehem in Juda zur Nebenfrau genommen.
Richter Ri 7 19 2 Aber seine Nebenfrau wurde zornig auf ihn und verließ ihn; sie ging in das Haus ihres Vaters nach Betlehem in Juda zurück. Dort war sie nun schon vier Monate lang.
Richter Ri 7 19 3 Da machte sich ihr Mann auf den Weg und zog ihr mit seinem Knecht und zwei Eseln nach, um ihr ins Gewissen zu reden und sie zurückzuholen. Die Frau brachte ihn in das Haus ihres Vaters, und als der Vater der jungen Frau ihn sah, kam er ihm freudig entgegen.
Richter Ri 7 19 4 Da sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, ihn dringend darum bat, blieb er drei Tage bei ihm. Sie aßen und tranken und er übernachtete dort.
Richter Ri 7 19 5 Als sie am vierten Tag frühmorgens aufgestanden waren und er sich auf den Weg machen wollte, sagte der Vater der jungen Frau zu seinem Schwiegersohn: Stärke dich erst noch mit einem Bissen Brot; dann könnt ihr gehen.
Richter Ri 7 19 6 Sie setzten sich und die beiden aßen und tranken zusammen. Der Vater der jungen Frau aber sagte zu dem Mann: Entschließ dich doch, (noch einmal) über Nacht zu bleiben, und lass es dir gut gehen!
Richter Ri 7 19 7 Der Mann stand auf, um zu gehen; doch sein Schwiegervater nötigte ihn, sodass er dort noch einmal übernachtete.
Richter Ri 7 19 8 Als er sich dann am Morgen des fünften Tages auf den Weg machen wollte, sagte der Vater der jungen Frau: Stärke dich erst noch und bleibt hier, bis der Tag zur Neige geht. So aßen die beiden zusammen.
Richter Ri 7 19 9 Dann stand der Mann auf, um mit seiner Nebenfrau und seinem Knecht abzureisen. Sein Schwiegervater aber, der Vater der jungen Frau, sagte zu ihm: Sieh doch, der Tag geht zu Ende und es wird Abend. Bleibt über Nacht hier! Der Tag geht zur Neige; übernachte hier und lass es dir gut gehen! Morgen früh könnt ihr euch dann auf den Heimweg zu deinem Zelt machen.
Richter Ri 7 19 10 Aber der Mann wollte nicht mehr übernachten, sondern erhob sich und ging mit seinen zwei gesattelten Eseln, seiner Nebenfrau und seinem Knecht fort. Sie kamen zu einem Ort gegenüber von Jebus, das heißt Jerusalem.
Richter Ri 7 19 11 Als sie dort waren, war der Tag schon fast zu Ende gegangen. Darum sagte der Knecht zu seinem Herrn: Komm, wir wollen in der Jebusiterstadt hier einkehren und übernachten.
Richter Ri 7 19 12 Sein Herr antwortete ihm: Wir wollen nicht in einer Stadt von Fremden, die nicht zu den Israeliten gehört, einkehren, sondern nach Gibea weiterziehen.
Richter Ri 7 19 13 Und er sagte zu seinem Knecht: Lass uns lieber zu einem anderen Ort gehen; wir wollen in Gibea oder Rama übernachten.
Richter Ri 7 19 14 Sie zogen also weiter; als sie bei Gibea, das zu Benjamin gehört, waren, ging die Sonne unter.
Richter Ri 7 19 15 Sie bogen daher dort (vom Weg) ab, um nach Gibea hineinzugehen und dort zu übernachten. In der Stadt setzte er sich auf dem Marktplatz nieder; aber es fand sich niemand, der ihn in seinem Haus zum Übernachten aufnehmen wollte.
Richter Ri 7 19 16 Schließlich kam ein alter Mann am Abend von seiner Arbeit auf dem Feld. Der Mann stammte aus dem Gebirge Efraim und lebte als Fremder in Gibea; die Einwohner des Ortes waren Benjaminiter.
Richter Ri 7 19 17 Als der alte Mann aufsah, erblickte er den Wanderer auf dem Platz der Stadt und fragte ihn: Woher kommst du und wohin gehst du?
Richter Ri 7 19 18 Er antwortete ihm: Wir sind auf der Durchreise von Betlehem in Juda zum entlegensten Teil des Gebirges Efraim. Von dort komme ich; ich war nach Betlehem in Juda gegangen und bin nun auf dem Weg nach Hause. Aber hier findet sich niemand, der mich in sein Haus aufnimmt,
Richter Ri 7 19 19 obwohl wir alles dabeihaben, Stroh und Futter für unsere Esel und auch Brot und Wein für mich, deine Magd und den Knecht, der bei deinem Diener ist. Es fehlt also an nichts.
Richter Ri 7 19 20 Der alte Mann entgegnete: Sei mir willkommen! Was dir fehlt, das lass nur meine Sorge sein; auf dem Platz jedenfalls darfst du nicht übernachten.
Richter Ri 7 19 21 Und er führte ihn in sein Haus und schüttete den Eseln Futter vor. Sie wuschen sich die Füße und aßen und tranken.
Richter Ri 7 19 22 Während sie sich's nun wohl sein ließen, umringten plötzlich einige Männer aus der Stadt, übles Gesindel, das Haus, schlugen an die Tür und sagten zu dem alten Mann, dem Besitzer des Hauses: Bring den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist; wir wollen unseren Mutwillen mit ihm treiben.
Richter Ri 7 19 23 Der Besitzer des Hauses ging zu ihnen hinaus und sagte zu ihnen: Nein, meine Brüder, so etwas Schlimmes dürft ihr nicht tun. Dieser Mann ist als Gast in mein Haus gekommen; darum dürft ihr keine solche Schandtat begehen.
Richter Ri 7 19 24 Da ist meine jungfräuliche Tochter und seine Nebenfrau. Sie will ich zu euch hinausbringen; ihr könnt sie euch gefügig machen und mit ihnen tun, was euch gefällt. Aber an diesem Mann dürft ihr keine solche Schandtat begehen.
Richter Ri 7 19 25 Doch die Männer wollten nicht auf ihn hören. Da ergriff der Levit seine Nebenfrau und brachte sie zu ihnen auf die Straße hinaus. Sie missbrauchten sie und trieben die ganze Nacht hindurch bis zum Morgen ihren Mutwillen mit ihr. Sie ließen sie erst gehen, als die Morgenröte heraufzog.
Richter Ri 7 19 26 Als der Morgen anbrach, kam die Frau zurück; vor der Haustür des Mannes, bei dem ihr Herr wohnte, brach sie zusammen und blieb dort liegen, bis es hell wurde.
Richter Ri 7 19 27 Ihr Herr stand am Morgen auf, öffnete die Haustür und ging hinaus, um seine Reise fortzusetzen. Da lag die Frau, seine Nebenfrau, zusammengebrochen am Eingang des Hauses, die Hände auf der Schwelle.
Richter Ri 7 19 28 Er sagte zu ihr: Steh auf, wir wollen gehen! Doch sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel und machte sich auf die Heimreise.
Richter Ri 7 19 29 Als er nach Hause gekommen war, nahm er ein Messer, ergriff seine Nebenfrau, zerschnitt sie in zwölf Stücke, Glied für Glied, und schickte sie in das ganze Gebiet Israels.
Richter Ri 7 19 30 Jeder, der das sah, sagte: So etwas ist noch nie geschehen, so etwas hat man nicht erlebt, seit die Söhne Israels aus Ägypten heraufgezogen sind, bis zum heutigen Tag. Denkt darüber nach, beratet und sagt (was ihr dazu meint)!
Richter Ri 7 20 1 Alle Israeliten von Dan bis Beerscheba und auch die Bewohner von Gilead kamen herbei und die Gemeinde versammelte sich einmütig beim Herrn in Mizpa.
Richter Ri 7 20 2 Die Häupter des ganzen Volkes, alle Stämme Israels, traten zu einer Versammlung des Volkes Gottes zusammen, vierhunderttausend Mann zu Fuß, mit Schwertern bewaffnet.
Richter Ri 7 20 3 Die Benjaminiter erfuhren, dass die Israeliten nach Mizpa hinaufgezogen waren. Die Israeliten sagten: Berichtet, wie dieses Verbrechen geschehen ist.
Richter Ri 7 20 4 Der Levit, der Mann der ermordeten Frau, antwortete: Ich bin mit meiner Nebenfrau nach Gibea, das in Benjamin liegt, gekommen, um zu übernachten.
Richter Ri 7 20 5 Da rotteten sich die Bürger von Gibea gegen mich zusammen und umringten nachts in feindlicher Absicht das Haus. Sie wollten mich umbringen und meine Nebenfrau vergewaltigten sie, sodass sie gestorben ist.
Richter Ri 7 20 6 Da nahm ich den Leichnam meiner Nebenfrau, schnitt ihn in Stücke und schickte sie in alle Gebiete des Erbbesitzes der Israeliten; denn sie hatten mitten in Israel ein schändliches Verbrechen begangen.
Richter Ri 7 20 7 Nun seid ihr alle hier, ihr Israeliten; also besprecht euch miteinander und beratet hier (was zu tun ist)!
Richter Ri 7 20 8 Da erhob sich das ganze Volk wie ein Mann und sagte: Keiner von uns darf in sein Zelt gehen und keiner von uns darf in sein Haus zurückkehren.
Richter Ri 7 20 9 Wir wollen Folgendes mit Gibea machen: Wir wollen gegen die Stadt (in den Kampf) ziehen.
Richter Ri 7 20 10 Und zwar wählen wir aus allen Stämmen Israels jeweils zehn Männer von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend durch das Los aus. Sie sollen Verpflegung für die Leute holen, die gekommen sind, um mit Gibea in Benjamin zu machen, was es nach der Schandtat verdient, die es mitten in Israel begangen hat.
Richter Ri 7 20 11 So versammelten sich alle Israeliten, geschlossen wie ein Mann, bei der Stadt.
Richter Ri 7 20 12 Und die Stämme Israels schickten Boten durch das ganze Gebiet des Stammes Benjamin und ließen sagen: Was ist das für eine üble Tat, die bei euch geschehen ist?
Richter Ri 7 20 13 Gebt uns also das üble Gesindel von Gibea heraus, wir wollen es töten und wollen das Böse in Israel austilgen. Doch die Benjaminiter wollten nicht auf die Stimme ihrer Brüder, der Israeliten, hören.
Richter Ri 7 20 14 Sie kamen vielmehr aus ihren Städten bei Gibea zusammen, um gegen die Israeliten in den Kampf zu ziehen.
Richter Ri 7 20 15 Als man an jenem Tag die Benjaminiter aus den Städten musterte, zählte man sechsundzwanzigtausend mit Schwertern bewaffnete Männer, ohne die Einwohner von Gibea. [[Siebenhundert auserlesene Männer wurden gemustert.]]
Richter Ri 7 20 16 Unter diesen Männern befanden sich siebenhundert besonders auserlesene Männer; sie waren alle Linkshänder und konnten einen Stein haargenau schleudern, ohne je das Ziel zu verfehlen.
Richter Ri 7 20 17 Auch die Männer Israels ließen sich mustern. Es waren ohne die Benjaminiter vierhunderttausend mit dem Schwert bewaffnete Männer, alles tüchtige Krieger.
Richter Ri 7 20 18 Sie brachen auf, zogen nach Bet-El hinauf und befragten Gott. Die Israeliten sagten: Wer von uns soll zuerst gegen die Benjaminiter in den Kampf ziehen? Der Herr antwortete: Zuerst Juda.
Richter Ri 7 20 19 Die Israeliten brachen am Morgen auf und bezogen ihr Lager gegenüber Gibea.
Richter Ri 7 20 20 Dann rückten die Israeliten zum Kampf gegen die Benjaminiter aus und stellten sich ihnen gegenüber vor Gibea zum Kampf auf.
Richter Ri 7 20 21 Die Benjaminiter rückten von Gibea aus und streckten an diesem Tag zweiundzwanzigtausend Israeliten zu Boden.
Richter Ri 7 20 22 Doch die Männer Israels fassten wieder Mut und stellten sich noch einmal zum Kampf auf, am gleichen Ort, wo sie sich am ersten Tag aufgestellt hatten.
Richter Ri 7 20 23 Die Israeliten waren nämlich (inzwischen nach Bet-El) hinaufgezogen, hatten bis zum Abend vor dem Herrn geweint und ihn gefragt: Sollen wir noch einmal zum Kampf gegen unseren Bruder Benjamin antreten? Der Herr hatte geantwortet: Zieht hinauf gegen ihn!
Richter Ri 7 20 24 Als nun die Israeliten am zweiten Tag gegen die Benjaminiter vorrückten,
Richter Ri 7 20 25 zogen ihnen die Benjaminiter wiederum von Gibea aus entgegen und streckten noch einmal achtzehntausend Männer aus Israel zu Boden, die alle mit Schwertern bewaffnet waren.
Richter Ri 7 20 26 Darauf zogen alle Israeliten, das ganze Volk, hinauf nach Bet-El. Dort saßen sie klagend vor dem Herrn; sie fasteten an jenem Tag bis zum Abend und brachten dem Herrn Brandopfer und Heilsopfer dar.
Richter Ri 7 20 27 Dann befragten die Israeliten wieder den Herrn. In Bet-El stand nämlich in jenen Tagen die Bundeslade Gottes
Richter Ri 7 20 28 und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, tat in jenen Tagen Dienst vor dem Angesicht des Herrn. Die Israeliten sagten: Sollen wir noch einmal ausrücken zum Kampf mit unserem Bruder Benjamin oder sollen wir es aufgeben? Der Herr antwortete: Zieht hinauf! Denn morgen gebe ich ihn in eure Gewalt.
Richter Ri 7 20 29 Darauf legten die Israeliten rings um Gibea Leute in den Hinterhalt.
Richter Ri 7 20 30 Am dritten Tag zogen die Israeliten wieder gegen die Benjaminiter hinauf und stellten sich, wie die beiden vorigen Male, bei Gibea auf.
Richter Ri 7 20 31 Die Benjaminiter aber rückten gegen die Israeliten aus und ließen sich von der Stadt weglocken; sie begannen, wie die beiden vorigen Male, auf freiem Feld einzelne Israeliten zu erschlagen, und zwar an den Straßen, von denen die eine nach Bet-El, die andere nach Gibeon hinaufführt, im Ganzen etwa dreißig Mann.
Richter Ri 7 20 32 Die Benjaminiter dachten: Sie werden von uns geschlagen wie beim ersten Mal. Die Israeliten aber sagten: Wir wollen fliehen und sie von der Stadt weg zu den Straßen hinlocken.
Richter Ri 7 20 33 Alle Israeliten zogen sich also von ihrem Platz zurück und stellten sich bei Baal-Tamar wieder auf. Die Israeliten aber, die westlich von Gibea im Hinterhalt lagen, brachen aus ihrer Stellung hervor.
Richter Ri 7 20 34 Darauf rückten zehntausend ausgewählte Männer aus ganz Israel gegenüber Gibea heran. Es gab einen schweren Kampf; die Benjaminiter erkannten nicht, dass das Unheil sie ereilte.
Richter Ri 7 20 35 Der Herr schlug die Benjaminiter vor den Augen Israels und die Israeliten machten an jenem Tag fünfundzwanzigtausendundeinhundert Mann aus Benjamin nieder, alles mit Schwertern bewaffnete Krieger.
Richter Ri 7 20 36 Die Benjaminiter sahen, dass sie geschlagen waren. Die Israeliten gaben Benjamin weiteres Gelände preis; denn sie vertrauten auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea gelegt hatten.
Richter Ri 7 20 37 Die Leute im Hinterhalt stürmten nun schnell auf Gibea los. Sie kamen aus dem Hinterhalt hervor und erschlugen alles in der Stadt mit scharfem Schwert.
Richter Ri 7 20 38 Die Israeliten hatten mit den Männern im Hinterhalt verabredet, dass sie eine Rauchwolke aus der Stadt aufsteigen lassen sollten.
Richter Ri 7 20 39 Als nun die Israeliten im Kampf kehrtmachten und Benjamin anfing, etwa dreißig Israeliten zu erschlagen, weil sie sagten: Sicher wird Israel von uns völlig geschlagen wie beim ersten Kampf!,
Richter Ri 7 20 40 da begann aus der Stadt eine hohe Rauchsäule aufzusteigen. Als die Benjaminiter sich umwandten, sahen sie, dass die Stadt wie ein Ganzopfer zum Himmel emporflammte.
Richter Ri 7 20 41 Als dann die Israeliten wieder kehrtmachten, gerieten die Benjaminiter in Verwirrung; denn sie erkannten, dass das Unglück sie ereilt hatte.
Richter Ri 7 20 42 Sie zogen sich vor den Israeliten in Richtung auf die Wüste zurück, konnten aber dem Kampf nicht entrinnen. Denn nun kamen auch die Männer (Israels) aus der Stadt, nahmen die Benjaminiter in die Zange und vernichteten sie.
Richter Ri 7 20 43 Sie umzingelten die Benjaminiter und verfolgten sie von Noha [[zertraten sie]] bis in die Gegend östlich von Gibea.
Richter Ri 7 20 44 Achtzehntausend Mann aus Benjamin fielen, alles kampferprobte Männer.
Richter Ri 7 20 45 Die Übrigen wandten sich um und flohen auf die Wüste zu, nach Sela-Rimmon. Die Israeliten hielten Nachlese und vernichteten auf den Straßen noch einmal fünftausend Mann. Bei der Verfolgung, die sich bis nach Gidom hinzog, erschlugen sie nochmals zweitausend von ihnen.
Richter Ri 7 20 46 Die Gesamtzahl der Gefallenen aus Benjamin betrug an diesem Tag fünfundzwanzigtausend, lauter mit dem Schwert bewaffnete Krieger.
Richter Ri 7 20 47 Nur sechshundert Mann konnten sich absetzen und in die Wüste nach Sela-Rimmon fliehen; sie blieben vier Monate in Sela-Rimmon.
Richter Ri 7 20 48 Die Israeliten aber kehrten zu den Benjaminitern zurück und erschlugen alles, was zu finden war, mit scharfem Schwert, die Stadt samt Menschen und Vieh. Ebenso steckten sie alle Städte, die sie finden konnten, in Brand.
Richter Ri 7 21 1 Die Israeliten hatten in Mizpa geschworen: Keiner von uns darf seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben.
Richter Ri 7 21 2 Nun kam das Volk nach Bet-El; sie saßen dort bis zum Abend vor Gott, jammerten laut und klagten sehr.
Richter Ri 7 21 3 Sie sagten: Warum, Herr, Gott Israels, musste das in Israel geschehen, dass heute ein ganzer Stamm Israels fehlt?
Richter Ri 7 21 4 Am anderen Morgen in aller Frühe erbaute das Volk dort einen Altar und brachte Brandopfer und Heilsopfer dar.
Richter Ri 7 21 5 Und die Israeliten fragten: Wer aus allen Stämmen Israels ist nicht zu der Versammlung zum Herrn heraufgekommen? Man hatte nämlich gegen den, der nicht zum Herrn nach Mizpa hinaufziehen würde, einen feierlichen Schwur getan und gesagt: Er wird mit dem Tod bestraft.
Richter Ri 7 21 6 Nun aber hatten die Israeliten Mitleid mit ihrem Bruder Benjamin und sagten: Heute ist ein ganzer Stamm von Israel abgehauen worden.
Richter Ri 7 21 7 Wie können wir denen, die übrig geblieben sind, Frauen verschaffen? Wir haben doch beim Herrn geschworen, ihnen keine von unseren Töchtern zur Frau zu geben.
Richter Ri 7 21 8 Darum fragten sie: Ist etwa einer von den Stämmen Israels nicht zum Herrn nach Mizpa hinaufgezogen? Und tatsächlich war niemand aus Jabesch-Gilead zur Versammlung ins Heerlager gekommen.
Richter Ri 7 21 9 Denn als man die Leute musterte, zeigte es sich, dass keiner der Einwohner von Jabesch-Gilead da war.
Richter Ri 7 21 10 Die Gemeinde schickte deshalb zwölftausend Mann von den Kriegsleuten nach Jabesch-Gilead mit dem Befehl: Geht hin und erschlagt die Einwohner von Jabesch-Gilead mit scharfem Schwert, auch Frauen und Kinder.
Richter Ri 7 21 11 So sollt ihr es machen: Alles, was männlich ist, und alle Frauen, die schon Verkehr mit einem Mann hatten, sollt ihr dem Untergang weihen.
Richter Ri 7 21 12 Sie fanden aber unter den Einwohnern von Jabesch-Gilead vierhundert jungfräuliche Mädchen, die noch keinen Verkehr mit einem Mann hatten. Diese brachten sie ins Lager nach Schilo im Land Kanaan.
Richter Ri 7 21 13 Darauf schickte die ganze Gemeinde Boten und verhandelte mit den Benjaminitern, die in Sela-Rimmon waren, und bot ihnen Frieden an.
Richter Ri 7 21 14 So kehrten die Benjaminiter damals zurück und die Israeliten gaben ihnen die Frauen aus Jabesch-Gilead, die sie dort am Leben gelassen hatten. Aber diese reichten für sie nicht aus.
Richter Ri 7 21 15 Das Volk hatte Mitleid mit Benjamin; denn der Herr hatte eine Lücke in die Stämme Israels gerissen.
Richter Ri 7 21 16 Die Ältesten der Gemeinde sagten: Wie können wir den übrigen Männern Frauen verschaffen, da in Benjamin die Frauen ausgerottet sind?
Richter Ri 7 21 17 Und sie sagten: Der Besitz der übrig gebliebenen Benjaminiter ist ja noch immer da. Kein Stamm darf in Israel ausgelöscht werden.
Richter Ri 7 21 18 Von unseren Töchtern können wir ihnen jedoch keine als Frauen geben; denn die Israeliten haben geschworen: Verflucht sei, wer den Benjaminitern eine Frau gibt.
Richter Ri 7 21 19 Sie sagten also: Da ist doch Jahr für Jahr ein Fest des Herrn in Schilo nördlich von Bet-El, östlich der Straße, die von Bet-El nach Sichem führt, südlich von Lebona.
Richter Ri 7 21 20 Und sie forderten die Benjaminiter auf: Geht hin und legt euch in den Weinbergen dort auf die Lauer!
Richter Ri 7 21 21 Wenn ihr dann seht, wie die Töchter Schilos herauskommen, um im Reigen zu tanzen, dann kommt aus den Weinbergen hervor und jeder von euch soll sich von den Töchtern Schilos eine Frau rauben. Dann geht heim ins Land Benjamin!
Richter Ri 7 21 22 Wenn dann ihre Väter oder Brüder kommen und bei uns Klage erheben, werden wir zu ihnen sagen: Vergebt ihnen; denn wir konnten im Kampf (gegen Jabesch) nicht für jeden eine Frau gewinnen und ihr selbst konntet sie ihnen nicht geben; sonst hättet ihr euch schuldig gemacht.
Richter Ri 7 21 23 Die Benjaminiter machten es so und jeder nahm sich eines von den tanzenden Mädchen, die sie raubten. Dann kehrten sie in ihren Erbbesitz zurück, bauten die Städte wieder auf und wohnten darin.
Richter Ri 7 21 24 Auch die Israeliten gingen dann in Bet-El wieder auseinander, jeder zu seinem Stamm und zu seiner Sippe. Jeder zog heim in seinen Erbbesitz.
Richter Ri 7 21 25 In jenen Tagen gab es noch keinen König in Israel; jeder tat, was ihm gefiel.
Rut Rut 8 1 1 Zu der Zeit, als die Richter regierten, kam eine Hungersnot über das Land. Da zog ein Mann mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen aus Betlehem in Juda fort, um sich als Fremder im Grünland Moabs niederzulassen.
Rut Rut 8 1 2 Der Mann hieß Elimelech, seine Frau Noomi, und seine Söhne hießen Machlon und Kiljon; sie waren Efratiter aus Betlehem in Juda. Als sie im Grünland Moabs ankamen, blieben sie dort.
Rut Rut 8 1 3 Elimelech, der Mann Noomis, starb und sie blieb mit ihren beiden Söhnen zurück.
Rut Rut 8 1 4 Diese nahmen sich moabitische Frauen, Orpa und Rut, und so wohnten sie dort etwa zehn Jahre lang.
Rut Rut 8 1 5 Dann starben auch Machlon und Kiljon und Noomi blieb allein, ohne ihren Mann und ohne ihre beiden Söhne.
Rut Rut 8 1 6 Da brach sie mit ihren Schwiegertöchtern auf, um aus dem Grünland Moabs heimzukehren; denn sie hatte dort gehört, der Herr habe sich seines Volkes angenommen und ihm Brot gegeben.
Rut Rut 8 1 7 Sie verließ zusammen mit ihren beiden Schwiegertöchtern den Ort, wo sie sich aufgehalten hatte. Als sie nun auf dem Heimweg in das Land Juda waren,
Rut Rut 8 1 8 sagte Noomi zu ihren Schwiegertöchtern: Kehrt doch beide heim zu euren Müttern! Der Herr erweise euch Liebe, wie ihr sie den Toten und mir erwiesen habt.
Rut Rut 8 1 9 Der Herr lasse jede von euch Geborgenheit finden bei einem Gatten. Damit küsste sie beide zum Abschied; doch Orpa und Rut begannen laut zu weinen
Rut Rut 8 1 10 und sagten zu ihr: Nein, wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen.
Rut Rut 8 1 11 Noomi sagte: Kehrt doch um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir ziehen? Habe ich etwa in meinem Leib noch Söhne, die eure Männer werden könnten?
Rut Rut 8 1 12 Kehrt um, meine Töchter, und geht; denn ich bin zu alt, noch einem Mann zu gehören. Selbst wenn ich dächte, ich habe noch Hoffnung, ja, wenn ich noch diese Nacht einem Mann gehörte und gar Söhne bekäme:
Rut Rut 8 1 13 Wolltet ihr warten, bis sie erwachsen sind? Wolltet ihr euch so lange abschließen und ohne einen Mann leben? Nein, meine Töchter! Mir täte es bitter leid um euch; denn mich hat die Hand des Herrn getroffen.
Rut Rut 8 1 14 Da weinten sie noch lauter. Doch dann gab Orpa ihrer Schwiegermutter den Abschiedskuss, während Rut nicht von ihr ließ.
Rut Rut 8 1 15 Noomi sagte: Du siehst, deine Schwägerin kehrt heim zu ihrem Volk und zu ihrem Gott. Folge ihr doch!
Rut Rut 8 1 16 Rut antwortete: Dränge mich nicht, dich zu verlassen und umzukehren. Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.
Rut Rut 8 1 17 Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich begraben sein. Der Herr soll mir dies und das antun - nur der Tod wird mich von dir scheiden.
Rut Rut 8 1 18 Als sie sah, dass Rut darauf bestand, mit ihr zu gehen, redete sie nicht länger auf sie ein.
Rut Rut 8 1 19 So zogen sie miteinander bis Betlehem. Als sie in Betlehem ankamen, geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung. Die Frauen sagten: Ist das nicht Noomi?
Rut Rut 8 1 20 Doch sie erwiderte: Nennt mich nicht mehr Noomi (Liebliche), sondern Mara (Bittere); denn viel Bitteres hat der Allmächtige mir getan.
Rut Rut 8 1 21 Reich bin ich ausgezogen, aber mit leeren Händen hat der Herr mich heimkehren lassen. Warum nennt ihr mich noch Noomi, da doch der Herr gegen mich gesprochen und der Allmächtige mir Schlimmes angetan hat?
Rut Rut 8 1 22 So kehrte Noomi mit Rut, ihrer moabitischen Schwiegertochter, aus dem Grünland Moabs heim. Zu Beginn der Gerstenernte kamen sie in Betlehem an.
Rut Rut 8 2 1 Noomi hatte einen Verwandten von ihrem Mann her, einen Grundbesitzer; er war aus dem Geschlecht Elimelechs und hieß Boas.
Rut Rut 8 2 2 Eines Tages sagte die Moabiterin Rut zu Noomi: Ich möchte aufs Feld gehen und Ähren lesen, wo es mir jemand erlaubt. Sie antwortete ihr: Geh, Tochter!
Rut Rut 8 2 3 Rut ging hin und las auf dem Feld hinter den Schnittern her. Dabei war sie auf ein Grundstück des Boas aus dem Geschlecht Elimelechs geraten.
Rut Rut 8 2 4 Und nun kam Boas von Betlehem dazu. Er sagte zu den Schnittern: Der Herr sei mit euch! Sie antworteten ihm: Der Herr segne dich.
Rut Rut 8 2 5 Boas fragte seinen Knecht, der die Schnitter beaufsichtigte: Wem gehört dieses Mädchen da?
Rut Rut 8 2 6 Der Knecht antwortete: Es ist eine junge Moabiterin, die mit Noomi aus dem Grünland Moabs gekommen ist.
Rut Rut 8 2 7 Sie hat gesagt: Ich möchte gern Ähren lesen und bei den Garben hinter den Schnittern her sammeln. So kam sie zu uns und hielt aus vom Morgen bis jetzt und gönnte sich kaum Ruhe.
Rut Rut 8 2 8 Boas sagte zu Rut: Höre wohl, meine Tochter, geh auf kein anderes Feld, um zu lesen; entfern dich nicht von hier, sondern halte dich an meine Mägde;
Rut Rut 8 2 9 behalte das Feld im Auge, wo sie ernten, und geh hinter ihnen her! Ich werde meinen Knechten befehlen, dich nicht anzurühren. Hast du Durst, so darfst du zu den Gefäßen gehen und von dem trinken, was die Knechte schöpfen.
Rut Rut 8 2 10 Sie sank vor ihm nieder, beugte sich zur Erde und sagte: Wie habe ich es verdient, dass du mich so achtest, da ich doch eine Fremde bin?
Rut Rut 8 2 11 Boas antwortete ihr: Mir wurde alles berichtet, was du nach dem Tod deines Mannes für deine Schwiegermutter getan hast, wie du deinen Vater und deine Mutter, dein Land und deine Verwandtschaft verlassen hast und zu einem Volk gegangen bist, das dir zuvor unbekannt war.
Rut Rut 8 2 12 Der Herr, der Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um dich unter seinen Flügeln zu bergen, möge dir dein Tun vergelten und dich reich belohnen.
Rut Rut 8 2 13 Sie sagte: Du bist sehr gütig zu mir, Herr. Du hast mir Mut gemacht und so freundlich zu deiner Magd gesprochen und ich bin nicht einmal eine deiner Mägde.
Rut Rut 8 2 14 Zur Essenszeit sagte Boas zu ihr: Komm und iss von dem Brot, tauch deinen Bissen in die Würztunke! Sie setzte sich neben die Schnitter. Er reichte ihr geröstete Körner und sie aß sich satt und behielt noch übrig.
Rut Rut 8 2 15 Als sie wieder aufstand zum Ährenlesen, befahl Boas seinen Knechten: Auch wenn sie zwischen den Garben liest, dürft ihr sie nicht schelten.
Rut Rut 8 2 16 Ihr sollt sogar für sie etwas aus den Bündeln herausziehen und liegen lassen; sie mag es auflesen und ihr dürft sie nicht schelten.
Rut Rut 8 2 17 So sammelte sie auf dem Feld bis zum Abend. Als sie ausklopfte, was sie aufgelesen hatte, war es etwa ein Efa Gerste.
Rut Rut 8 2 18 Sie hob es auf, ging in die Stadt und zeigte ihrer Schwiegermutter, was sie aufgelesen hatte. Dann packte sie aus, was sie von ihrer Mahlzeit übrig behalten hatte, und gab es ihr.
Rut Rut 8 2 19 Ihre Schwiegermutter fragte: Wo hast du heute gelesen und gearbeitet? Gesegnet sei, der auf dich Acht hatte. Sie berichtete ihrer Schwiegermutter, bei wem sie gearbeitet hatte, und sagte: Der Mann, bei dem ich heute gearbeitet habe, heißt Boas.
Rut Rut 8 2 20 Da sagte Noomi zu ihrer Schwiegertochter: Gesegnet sei er vom Herrn, der seine Gunst den Lebenden und Toten nicht entzogen hat. Und sie erzählte ihr: Der Mann ist mit uns verwandt, er ist einer unserer Löser.
Rut Rut 8 2 21 Die Moabiterin Rut sagte: Er hat noch zu mir gesagt: Halte dich an meine Knechte, bis sie meine Ernte eingebracht haben.
Rut Rut 8 2 22 Gut, meine Tochter, sagte Noomi zu Rut, wenn du mit seinen Mägden hinausgehst, dann kann man dich auf einem anderen Feld nicht belästigen.
Rut Rut 8 2 23 Rut hielt sich beim Ährenlesen an die Mägde des Boas, bis die Gersten- und Weizenernte beendet war. Danach blieb sie bei ihrer Schwiegermutter.
Rut Rut 8 3 1 Ihre Schwiegermutter Noomi sagte zu ihr: Meine Tochter, ich möchte dir ein Heim verschaffen, in dem es dir gut geht.
Rut Rut 8 3 2 Nun ist ja Boas, bei dessen Mägden du warst, ein Verwandter von uns. Heute Abend worfelt er die Gerste auf der Tenne.
Rut Rut 8 3 3 Wasch dich, salbe dich und zieh dein Obergewand an, dann geh zur Tenne! Zeig dich aber dem Mann nicht, bis er fertig gegessen und getrunken hat.
Rut Rut 8 3 4 Wenn er sich niederlegt, so merk dir den Ort, wo er sich hinlegt. Geh dann hin, deck den Platz zu seinen Füßen auf und leg dich dorthin! Er wird dir dann sagen, was du tun sollst.
Rut Rut 8 3 5 Rut antwortete ihr: Alles, was du sagst, will ich tun.
Rut Rut 8 3 6 Sie ging zur Tenne und tat genauso, wie ihre Schwiegermutter ihr aufgetragen hatte.
Rut Rut 8 3 7 Als Boas gegessen und getrunken hatte und es ihm wohl zumute wurde, ging er hin, um sich neben dem Getreidehaufen schlafen zu legen. Nun trat sie leise heran, deckte den Platz zu seinen Füßen auf und legte sich nieder.
Rut Rut 8 3 8 Um Mitternacht schrak der Mann auf, beugte sich vor und fand eine Frau zu seinen Füßen liegen.
Rut Rut 8 3 9 Er fragte: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Rut, deine Magd. Breite doch den Saum deines Gewandes über deine Magd, denn du bist Löser.
Rut Rut 8 3 10 Da sagte er: Gesegnet bist du vom Herrn, meine Tochter. So zeigst du deine Zuneigung noch schöner als zuvor; denn du bist nicht den jungen Männern, ob arm oder reich, nachgelaufen.
Rut Rut 8 3 11 Fürchte dich nicht, meine Tochter! Alles, was du sagst, will ich dir tun; denn jeder in diesen Mauern weiß, dass du eine tüchtige Frau bist.
Rut Rut 8 3 12 Gewiss, ich bin Löser, aber es gibt noch einen Löser, der näher verwandt ist als ich.
Rut Rut 8 3 13 Bleib über Nacht, und wenn er dich dann am Morgen lösen will, gut, so mag er lösen. Wenn er dich aber nicht lösen will, so werde ich dich lösen, so wahr der Herr lebt. Bleib liegen bis zum Morgen!
Rut Rut 8 3 14 Sie blieb zu seinen Füßen liegen bis zum Morgen. Doch noch ehe man einander erkennen konnte, stand sie auf. Denn Boas wollte nicht bekannt werden lassen, dass die Frau auf die Tenne gekommen war.
Rut Rut 8 3 15 Er sagte zu ihr: Reich mir das Tuch, das du umgelegt hast. Sie hielt es hin und er füllte sechs Maß Gerste hinein und lud es ihr auf. Dann ging er zur Stadt.
Rut Rut 8 3 16 Rut kam nun zu ihrer Schwiegermutter und diese fragte: Wie steht es, meine Tochter? Sie erzählte ihr, wie viel Gutes ihr der Mann erwiesen hatte,
Rut Rut 8 3 17 und sagte: Diese sechs Maß Gerste hat er mir gegeben; denn er meinte: Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.
Rut Rut 8 3 18 Noomi antwortete ihr: Warte ab, meine Tochter, bis du erfährst, wie die Sache ausgeht; denn der Mann wird nicht ruhen, ehe er noch heute die Sache erledigt hat.
Rut Rut 8 4 1 Indes war Boas zum Tor gegangen und hatte sich dort niedergelassen. Da ging gerade der Löser vorüber, von dem Boas gesprochen hatte. Er sagte zu ihm: Komm herüber und setz dich hierher! Der kam herüber und setzte sich.
Rut Rut 8 4 2 Dann holte Boas zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sagte: Setzt euch hierher! Sie taten es.
Rut Rut 8 4 3 Darauf sagte er zu dem Löser: Das Grundstück, das unserem Verwandten Elimelech gehört, will Noomi, die aus dem Grünland Moabs zurückgekehrt ist, verkaufen.
Rut Rut 8 4 4 Ich dachte, ich will dich davon unterrichten und dir sagen: Erwirb es in Gegenwart der hier Sitzenden und in Gegenwart der Ältesten meines Volkes! Wenn du lösen willst, so löse! Willst du aber nicht lösen, so sag es mir, damit ich es weiß; denn außer dir ist niemand zum Lösen da und ich bin nach dir an der Reihe. Jener antwortete: Ich werde lösen.
Rut Rut 8 4 5 Boas fuhr fort: Wenn du den Acker aus der Hand der Noomi erwirbst, dann erwirbst du zugleich auch die Moabiterin Rut, die Frau des Verstorbenen, um den Namen des Toten auf seinem Erbe wieder erstehen zu lassen.
Rut Rut 8 4 6 Der Löser sagte: Dann kann ich für mich nicht lösen, sonst schädige ich mein eigenes Erbe. Übernimm du mein Löserecht; denn ich kann nicht lösen.
Rut Rut 8 4 7 Früher bestand in Israel folgender Brauch: Um ein Löse- oder Tauschgeschäft rechtskräftig zu machen, zog man den Schuh aus und gab ihn seinem Partner. Das galt in Israel als Bestätigung.
Rut Rut 8 4 8 Der Löser sagte nun zu Boas: Erwirb es!, und er zog seinen Schuh aus.
Rut Rut 8 4 9 Boas sagte zu den Ältesten und zu allem Volk: Ihr seid heute Zeugen, dass ich alles Eigentum Elimelechs sowie das Kiljons und Machlons aus der Hand der Noomi erworben habe.
Rut Rut 8 4 10 Auch Rut, die Moabiterin, die Frau Machlons, habe ich mir zur Frau erworben, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbe wieder erstehen zu lassen, damit sein Name unter seinen Verwandten und innerhalb der Mauern seiner Stadt nicht erlischt. Ihr seid heute Zeugen.
Rut Rut 8 4 11 Da antwortete alles Volk im Tor samt den Ältesten: Wir sind Zeugen. Der Herr mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und Lea, die zwei, die das Haus Israel aufgebaut haben. Komm zu Reichtum in Efrata und zu Ansehen in Betlehem!
Rut Rut 8 4 12 Dein Haus gleiche dem Haus des Perez, den Tamar dem Juda geboren hat, durch die Nachkommenschaft, die der Herr dir aus dieser jungen Frau geben möge.
Rut Rut 8 4 13 So nahm Boas Rut zur Frau und ging zu ihr. Der Herr ließ sie schwanger werden und sie gebar einen Sohn.
Rut Rut 8 4 14 Da sagten die Frauen zu Noomi: Gepriesen sei der Herr, der es dir heute nicht an einem Löser hat fehlen lassen. Sein Name soll in Israel gerühmt werden.
Rut Rut 8 4 15 Du wirst jemand haben, der dein Herz erfreut und dich im Alter versorgt; denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, hat ihn geboren, sie, die mehr wert ist als sieben Söhne.
Rut Rut 8 4 16 Noomi nahm das Kind, drückte es an ihre Brust und wurde seine Wärterin.
Rut Rut 8 4 17 Die Nachbarinnen wollten ihm einen Namen geben und sagten: Der Noomi ist ein Sohn geboren. Und sie gaben ihm den Namen Obed. Er ist der Vater Isais, des Vaters Davids.
Rut Rut 8 4 18 Das ist die Geschlechterfolge nach Perez: Perez zeugte Hezron,
Rut Rut 8 4 19 Hezron zeugte Ram, Ram zeugte Amminadab,
Rut Rut 8 4 20 Amminadab zeugte Nachschon, Nachschon zeugte Salmon,
Rut Rut 8 4 21 Salmon zeugte Boas, Boas zeugte Obed,
Rut Rut 8 4 22 Obed zeugte Isai und Isai zeugte David.
1 Samuel 1Sam 9 1 1 Einst lebte ein Mann aus Ramatajim, ein Zufiter vom Gebirge Efraim. Er hieß Elkana und war ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Efraimiter.
1 Samuel 1Sam 9 1 2 Er hatte zwei Frauen. Die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder
1 Samuel 1Sam 9 1 3 Dieser Mann zog Jahr für Jahr von seiner Stadt nach Schilo hinauf, um den Herrn der Heere anzubeten und ihm zu opfern. Dort waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des Herrn.
1 Samuel 1Sam 9 1 4 An dem Tag, an dem Elkana das Opfer darbrachte, gab er seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile.
1 Samuel 1Sam 9 1 5 Hanna aber gab er einen doppelten Anteil; denn er hatte Hanna lieb, obwohl der Herr ihren Schoß verschlossen hatte.
1 Samuel 1Sam 9 1 6 Ihre Rivalin aber kränkte und demütigte sie sehr, weil der Herr ihren Schoß verschlossen hatte.
1 Samuel 1Sam 9 1 7 So machte es Elkana Jahr für Jahr. Sooft sie zum Haus des Herrn hinaufzogen, kränkte Peninna sie; und Hanna weinte und aß nichts.
1 Samuel 1Sam 9 1 8 Ihr Mann Elkana fragte sie: Hanna, warum weinst du, warum isst du nichts, warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht viel mehr wert als zehn Söhne?
1 Samuel 1Sam 9 1 9 Nachdem man in Schilo gegessen und getrunken hatte, stand Hanna auf und trat vor den Herrn. Der Priester Eli saß an den Türpfosten des Tempels des Herrn auf seinem Stuhl.
1 Samuel 1Sam 9 1 10 Hanna war verzweifelt, betete zum Herrn und weinte sehr.
1 Samuel 1Sam 9 1 11 Sie machte ein Gelübde und sagte: Herr der Heere, wenn du das Elend deiner Magd wirklich ansiehst, wenn du an mich denkst und deine Magd nicht vergisst und deiner Magd einen männlichen Nachkommen schenkst, dann will ich ihn für sein ganzes Leben dem Herrn überlassen; kein Schermesser soll an sein Haupt kommen.
1 Samuel 1Sam 9 1 12 So betete sie lange vor dem Herrn. Eli beobachtete ihren Mund;
1 Samuel 1Sam 9 1 13 denn Hanna redete nur still vor sich hin, ihre Lippen bewegten sich, doch ihre Stimme war nicht zu hören. Eli hielt sie deshalb für betrunken
1 Samuel 1Sam 9 1 14 und sagte zu ihr: Wie lange willst du dich noch wie eine Betrunkene aufführen? Sieh zu, dass du deinen Weinrausch los wirst!
1 Samuel 1Sam 9 1 15 Hanna gab zur Antwort: Nein, Herr! Ich bin eine unglückliche Frau. Ich habe weder Wein getrunken noch Bier; ich habe nur dem Herrn mein Herz ausgeschüttet.
1 Samuel 1Sam 9 1 16 Halte deine Magd nicht für eine nichtsnutzige Frau; denn nur aus großem Kummer und aus Traurigkeit habe ich so lange geredet.
1 Samuel 1Sam 9 1 17 Eli erwiderte und sagte: Geh in Frieden! Der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast.
1 Samuel 1Sam 9 1 18 Sie sagte: Möge deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Dann ging sie weg; sie aß wieder und hatte kein trauriges Gesicht mehr.
1 Samuel 1Sam 9 1 19 Am nächsten Morgen standen sie früh auf und beteten den Herrn an. Dann machten sie sich auf den Heimweg und kehrten in ihr Haus nach Rama zurück. Elkana erkannte seine Frau Hanna; der Herr dachte an sie,
1 Samuel 1Sam 9 1 20 und Hanna wurde schwanger. Als die Zeit abgelaufen war, gebar sie einen Sohn und nannte ihn Samuel, denn (sie sagte): Ich habe ihn vom Herrn erbeten.
1 Samuel 1Sam 9 1 21 Als dann Elkana mit seiner ganzen Familie wieder hinaufzog, um dem Herrn das jährliche Opfer und die Gaben, die er gelobt hatte, darzubringen,
1 Samuel 1Sam 9 1 22 zog Hanna nicht mit, sondern sagte zu ihrem Mann: Ich werde den Knaben erst, wenn er entwöhnt ist, hinaufbringen; dann soll er vor dem Angesicht des Herrn erscheinen und für immer dort bleiben.
1 Samuel 1Sam 9 1 23 Ihr Mann Elkana sagte zu ihr: Tu, was dir gefällt. Bleib hier, bis du ihn entwöhnt hast. Wenn nur der Herr sein Wort erfüllt! Die Frau blieb also daheim und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnte.
1 Samuel 1Sam 9 1 24 Als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein. So brachte sie ihn zum Haus des Herrn in Schilo; der Knabe aber war damals noch sehr jung.
1 Samuel 1Sam 9 1 25 Als sie den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Knaben zu Eli,
1 Samuel 1Sam 9 1 26 und Hanna sagte: Bitte, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr, ich bin die Frau, die damals neben dir stand, um zum Herrn zu beten.
1 Samuel 1Sam 9 1 27 Ich habe um diesen Knaben gebetet und der Herr hat mir die Bitte erfüllt, die ich an ihn gerichtet habe.
1 Samuel 1Sam 9 1 28 Darum lasse ich ihn auch vom Herrn zurückfordern. Er soll für sein ganzes Leben ein vom Herrn Zurückgeforderter sein. Und sie beteten dort den Herrn an.
1 Samuel 1Sam 9 2 1 Hanna betete. Sie sagte: Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, /große Kraft gibt mir der Herr. /Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; /denn ich freue mich über deine Hilfe.
1 Samuel 1Sam 9 2 2 Niemand ist heilig, nur der Herr; /denn außer dir gibt es keinen (Gott); /keiner ist ein Fels wie unser Gott.
1 Samuel 1Sam 9 2 3 Redet nicht immer so vermessen, /kein freches Wort komme aus eurem Mund; /denn der Herr ist ein wissender Gott /und bei ihm werden die Taten geprüft.
1 Samuel 1Sam 9 2 4 Der Bogen der Helden wird zerbrochen, /die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.
1 Samuel 1Sam 9 2 5 Die Satten verdingen sich um Brot, /doch die Hungrigen können feiern für immer. /Die Unfruchtbare bekommt sieben Kinder, /doch die Kinderreiche welkt dahin.
1 Samuel 1Sam 9 2 6 Der Herr macht tot und lebendig, /er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.
1 Samuel 1Sam 9 2 7 Der Herr macht arm und macht reich, /er erniedrigt und er erhöht.
1 Samuel 1Sam 9 2 8 Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub /und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt; /er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, /einen Ehrenplatz weist er ihm zu. /Ja, dem Herrn gehören die Pfeiler der Erde; /auf sie hat er den Erdkreis gegründet.
1 Samuel 1Sam 9 2 9 Er behütet die Schritte seiner Frommen, /doch die Frevler verstummen in der Finsternis; /denn der Mensch ist nicht stark aus eigener Kraft.
1 Samuel 1Sam 9 2 10 Wer gegen den Herrn streitet, wird zerbrechen, /der Höchste lässt es donnern am Himmel. /Der Herr hält Gericht bis an die Grenzen der Erde. /Seinem König gebe er Kraft /und erhöhe die Macht seines Gesalbten.
1 Samuel 1Sam 9 2 11 Darauf kehrte Elkana in sein Haus nach Rama zurück, der Knabe aber stand von da an im Dienst des Herrn unter der Aufsicht des Priesters Eli.
1 Samuel 1Sam 9 2 12 Die Söhne Elis waren nichtsnutzige Menschen. Sie kümmerten sich nicht um den Herrn
1 Samuel 1Sam 9 2 13 und sie pflegten sich gegenüber dem Volk so zu verhalten: Sooft jemand ein Schlachtopfer darbrachte und das Fleisch kochte, kam ein Diener des Priesters mit einer dreizinkigen Gabel in der Hand.
1 Samuel 1Sam 9 2 14 Er stach in den Kessel oder den Topf, in das Becken oder die Schüssel, und alles, was die Gabel heraufholte, nahm der Priester für sich. So machten sie es bei allen Israeliten, die dorthin, nach Schilo, kamen.
1 Samuel 1Sam 9 2 15 Noch bevor man das Fett in Rauch aufgehen ließ, kam der Diener des Priesters und sagte zu dem Mann, der opferte: Gib mir Fleisch zum Braten für den Priester; er nimmt von dir aber kein gekochtes Fleisch an, sondern nur rohes.
1 Samuel 1Sam 9 2 16 Wenn ihm der Mann erwiderte: Zuerst muss man doch das Fett in Rauch aufgehen lassen, dann nimm dir, was dein Herz begehrt!, sagte ihm der Diener: Nein, gib es sofort her, sonst nehme ich es mit Gewalt.
1 Samuel 1Sam 9 2 17 Die Sünde der jungen Männer war sehr schwer in den Augen des Herrn; denn sie behandelten das Opfer des Herrn mit Verachtung.
1 Samuel 1Sam 9 2 18 Der junge Samuel aber versah den Dienst vor dem Angesicht des Herrn, bekleidet mit dem leinenen Efod.
1 Samuel 1Sam 9 2 19 Seine Mutter machte ihm immer wieder ein kleines Obergewand und brachte es ihm jedes Jahr mit, wenn sie zusammen mit ihrem Mann hinaufzog, um das jährliche Opfer darzubringen.
1 Samuel 1Sam 9 2 20 Dann segnete Eli Elkana und seine Frau und sagte: Der Herr gebe dir für den, den er von dir erbeten hat, andere Nachkommenschaft von dieser Frau. Darauf gingen sie wieder in ihren Heimatort zurück.
1 Samuel 1Sam 9 2 21 Der Herr aber nahm sich Hannas an; sie wurde schwanger und bekam noch drei Söhne und zwei Töchter. Der Knabe Samuel aber wuchs beim Herrn heran.
1 Samuel 1Sam 9 2 22 Eli war sehr alt geworden. Er hörte von allem, was seine Söhne allen Israeliten antaten, auch, dass sie mit den Frauen schliefen, die sich vor dem Eingang des Offenbarungszeltes aufhielten.
1 Samuel 1Sam 9 2 23 Er sagte zu ihnen: Warum tut ihr so etwas? Warum muss ich von allen Leuten solch schlimme Dinge über euch hören?
1 Samuel 1Sam 9 2 24 Nein, meine Söhne, was man, wie ich höre, im Volk des Herrn über euch verbreitet, ist nicht gut.
1 Samuel 1Sam 9 2 25 Wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigt, kann Gott Schiedsrichter sein. Wenn aber ein Mensch gegen den Herrn sündigt, wer kann dann für ihn eintreten? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der Herr war entschlossen, sie umkommen zu lassen.
1 Samuel 1Sam 9 2 26 Der Knabe Samuel aber wuchs heran und gewann immer mehr an Gunst beim Herrn und auch bei den Menschen.
1 Samuel 1Sam 9 2 27 Da kam ein Gottesmann zu Eli und sagte zu ihm: So spricht der Herr: Habe ich mich dem Haus deines Vaters nicht deutlich offenbart, als deine Vorfahren in Ägypten dem Haus des Pharao gehörten?
1 Samuel 1Sam 9 2 28 Ich habe sie aus allen Stämmen Israels für mich als Priester erwählt, damit sie zu meinem Altar hinaufgehen, das Rauchopfer darbringen und vor meinen Augen das Efod tragen. Auch habe ich dem Haus deines Vaters alle Feueropfer der Israeliten überlassen.
1 Samuel 1Sam 9 2 29 Warum missachtet ihr also aus Missgunst Schlachtopfer und Speiseopfer, die ich angeordnet habe? Warum ehrst du deine Söhne mehr als mich und warum mästet ihr euch mit dem Besten aller Gaben meines Volkes Israel?
1 Samuel 1Sam 9 2 30 Darum - Spruch des Herrn, des Gottes Israels: Ich hatte fest zugesagt: Dein Haus und das Haus deines Vaters sollen für ewig vor meinem Angesicht ihren Dienst versehen. Nun aber - Spruch des Herrn: Das sei fern von mir; denn nur die, die mich ehren, werde ich ehren, die aber, die mich verachten, geraten in Schande.
1 Samuel 1Sam 9 2 31 Es werden Tage kommen, da werde ich deinen Arm abhauen und die Macht deines Vaterhauses vernichten; in deinem Haus wird es keinen alten Mann mehr geben.
1 Samuel 1Sam 9 2 32 Du wirst voll Neid auf all das Gute blicken, das der Herr für Israel tun wird. Nie mehr wird es in deinem Haus einen alten Mann geben.
1 Samuel 1Sam 9 2 33 Nur einen werde ich nicht wegreißen von meinem Altar, wenn ich deine Augen brechen und deine Seele verschmachten lasse; aber der ganze Nachwuchs deines Hauses wird im besten Mannesalter sterben.
1 Samuel 1Sam 9 2 34 Und das soll das Zeichen sein, das sich an deinen beiden Söhnen Hofni und Pinhas verwirklichen wird: Beide werden an einem Tag sterben.
1 Samuel 1Sam 9 2 35 Ich aber werde mir einen zuverlässigen Priester einsetzen, der nach meinem Herzen und nach meinem Sinn handeln wird. Ich will ihm ein Haus bauen, das Bestand hat, und er wird allezeit vor den Augen meines Gesalbten seinen Dienst versehen.
1 Samuel 1Sam 9 2 36 Wer dann von deinem Haus noch übrig ist, wird kommen und sich um ein Geldstück oder einen Laib Brot vor ihm niederwerfen und sagen: Nimm mich doch in eine der Priestergruppen auf, damit ich ein Stück Brot zu essen habe.
1 Samuel 1Sam 9 3 1 Der junge Samuel versah den Dienst des Herrn unter der Aufsicht Elis. In jenen Tagen waren Worte des Herrn selten; Visionen waren nicht häufig.
1 Samuel 1Sam 9 3 2 Eines Tages geschah es: Eli schlief auf seinem Platz; seine Augen waren schwach geworden und er konnte nicht mehr sehen.
1 Samuel 1Sam 9 3 3 Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen und Samuel schlief im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes stand.
1 Samuel 1Sam 9 3 4 Da rief der Herr den Samuel und Samuel antwortete: Hier bin ich.
1 Samuel 1Sam 9 3 5 Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen.
1 Samuel 1Sam 9 3 6 Der Herr rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen!
1 Samuel 1Sam 9 3 7 Samuel kannte den Herrn noch nicht und das Wort des Herrn war ihm noch nicht offenbart worden.
1 Samuel 1Sam 9 3 8 Da rief der Herr den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben gerufen hatte.
1 Samuel 1Sam 9 3 9 Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich (wieder) ruft, dann antworte: Rede, Herr; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder.
1 Samuel 1Sam 9 3 10 Da kam der Herr, trat (zu ihm) heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört.
1 Samuel 1Sam 9 3 11 Der Herr sagte zu Samuel: Fürwahr, ich werde in Israel etwas tun, sodass jedem, der davon hört, beide Ohren gellen.
1 Samuel 1Sam 9 3 12 An jenem Tag werde ich an Eli vom Anfang bis zum Ende alles verwirklichen, was ich seinem Haus angedroht habe.
1 Samuel 1Sam 9 3 13 Ich habe ihm angekündigt, dass ich über sein Haus für immer das Urteil gesprochen habe wegen seiner Schuld; denn er wusste, wie seine Söhne Gott lästern, und gebot ihnen nicht Einhalt.
1 Samuel 1Sam 9 3 14 Darum habe ich dem Haus Eli geschworen: Die Schuld des Hauses Eli kann durch Opfer und durch Gaben in Ewigkeit nicht gesühnt werden.
1 Samuel 1Sam 9 3 15 Samuel blieb bis zum Morgen liegen, dann öffnete er die Türen zum Haus des Herrn. Er fürchtete sich aber, Eli von der Vision zu berichten.
1 Samuel 1Sam 9 3 16 Da rief Eli Samuel und sagte: Samuel, mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich.
1 Samuel 1Sam 9 3 17 Eli fragte: Was war es, das er zu dir gesagt hat? Verheimliche mir nichts! Gott möge dir dies und das antun, wenn du mir auch nur eines von all den Worten verheimlichst, die er zu dir gesprochen hat.
1 Samuel 1Sam 9 3 18 Da teilte ihm Samuel alle Worte mit und verheimlichte ihm nichts. Darauf sagte Eli: Es ist der Herr. Er tue, was ihm gefällt.
1 Samuel 1Sam 9 3 19 Samuel wuchs heran und der Herr war mit ihm und ließ keines von all seinen Worten unerfüllt.
1 Samuel 1Sam 9 3 20 Ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkannte, dass Samuel als Prophet des Herrn beglaubigt war.
1 Samuel 1Sam 9 3 21 Auch weiterhin erschien der Herr in Schilo: Der Herr offenbarte sich Samuel in Schilo durch sein Wort.
1 Samuel 1Sam 9 4 1 Das Wort Samuels erging an ganz Israel. Israel zog gegen die Philister in den Krieg. Sie schlugen ihr Lager bei Eben-Eser auf und die Philister hatten ihr Lager in Afek.
1 Samuel 1Sam 9 4 2 Die Philister rückten in Schlachtordnung gegen Israel vor und der Kampf wogte hin und her. Israel wurde von den Philistern besiegt, die von Israels Heer auf dem Feld etwa viertausend Mann erschlugen.
1 Samuel 1Sam 9 4 3 Als das Volk ins Lager zurückkam, sagten die Ältesten Israels: Warum hat der Herr heute die Philister über uns siegen lassen? Wir wollen die Bundeslade des Herrn aus Schilo zu uns holen; er soll in unsere Mitte kommen und uns aus der Gewalt unserer Feinde retten.
1 Samuel 1Sam 9 4 4 Das Volk schickte also (Männer) nach Schilo und sie holten von dort die Bundeslade des Herrn der Heere, der über den Kerubim thront. Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, begleiteten die Bundeslade Gottes.
1 Samuel 1Sam 9 4 5 Als nun die Bundeslade des Herrn ins Lager kam, erhob ganz Israel ein lautes Freudengeschrei, sodass die Erde dröhnte.
1 Samuel 1Sam 9 4 6 Die Philister hörten das laute Geschrei und sagten: Was ist das für ein lautes Geschrei im Lager der Hebräer? Als sie erfuhren, dass die Lade des Herrn ins Lager gekommen sei,
1 Samuel 1Sam 9 4 7 fürchteten sich die Philister; denn sie sagten: Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen. Und sie riefen: Weh uns! Denn so etwas ist früher nie geschehen.
1 Samuel 1Sam 9 4 8 Weh uns! Wer rettet uns aus der Hand dieses mächtigen Gottes? Das ist der Gott, der Ägypten mit allerlei Plagen [[in der Wüste]] geschlagen hat.
1 Samuel 1Sam 9 4 9 Seid tapfer, Philister, und seid Männer, damit ihr nicht den Hebräern dienen müsst, wie sie euch gedient haben. Seid Männer und kämpft!
1 Samuel 1Sam 9 4 10 Da traten die Philister zum Kampf an und Israel wurde besiegt, sodass alle zu ihren Zelten flohen. Es war eine sehr schwere Niederlage. Von Israel fielen dreißigtausend Mann Fußvolk.
1 Samuel 1Sam 9 4 11 Die Lade Gottes wurde erbeutet und die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, fanden den Tod.
1 Samuel 1Sam 9 4 12 Ein Benjaminiter lief vom Schlachtfeld weg und kam noch am gleichen Tag nach Schilo, mit zerrissenen Kleidern und Staub auf dem Haupt.
1 Samuel 1Sam 9 4 13 Als er ankam, saß Eli auf seinem Stuhl neben der Straße und hielt Ausschau; denn er hatte Angst um die Lade Gottes. Als der Mann kam und in der Stadt berichtete, schrie die ganze Stadt auf.
1 Samuel 1Sam 9 4 14 Eli hörte das laute Geschrei und fragte: Was bedeutet dieser Lärm? Der Mann lief schnell herbei und berichtete Eli.
1 Samuel 1Sam 9 4 15 Eli war achtundneunzig Jahre alt; seine Augen waren starr geworden, sodass er nichts mehr sehen konnte.
1 Samuel 1Sam 9 4 16 Der Mann sagte zu Eli: Ich bin der Mann, der vom Schlachtfeld gekommen ist; ich bin heute aus der Schlacht geflohen. Eli fragte: Wie ist es denn zugegangen, mein Sohn?
1 Samuel 1Sam 9 4 17 Der Bote antwortete: Israel ist vor den Philistern geflohen. Das Volk hat eine schwere Niederlage erlitten. Auch deine beiden Söhne Hofni und Pinhas sind tot und die Lade Gottes ist weggeschleppt worden.
1 Samuel 1Sam 9 4 18 Als er die Lade Gottes erwähnte, fiel Eli rückwärts von seinem Stuhl neben dem Tor, brach sich das Genick und starb, denn er war ein alter und schwerfälliger Mann. Er war vierzig Jahre lang Richter in Israel gewesen.
1 Samuel 1Sam 9 4 19 Seine Schwiegertochter, die Frau des Pinhas, war schwanger und stand vor der Niederkunft. Als sie die Nachricht vernahm, dass die Lade Gottes weggeschleppt und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann tot waren, sank sie zu Boden und gebar (ihr Kind); denn die Wehen waren über sie gekommen.
1 Samuel 1Sam 9 4 20 Sie lag im Sterben und die Frauen, die um sie herumstanden, sagten: Fürchte dich nicht, du hast einen Sohn geboren. Doch sie achtete nicht darauf und antwortete nichts.
1 Samuel 1Sam 9 4 21 Sie nannte den Knaben Ikabod - das will besagen: Fort ist die Herrlichkeit aus Israel - wegen des Verlustes der Lade Gottes und wegen (des Todes) ihres Schwiegervaters und ihres Mannes.
1 Samuel 1Sam 9 4 22 Sie sagte: Fort ist die Herrlichkeit aus Israel, denn die Lade Gottes ist weggeschleppt worden.
1 Samuel 1Sam 9 5 1 Die Philister brachten die Lade Gottes, die sie erbeutet hatten, von Eben-Eser nach Aschdod.
1 Samuel 1Sam 9 5 2 Dann nahmen sie die Lade Gottes, brachten sie in den Tempel Dagons und stellten sie neben Dagon auf.
1 Samuel 1Sam 9 5 3 Als die Einwohner von Aschdod aber am nächsten Morgen aufstanden, war Dagon vornüber gefallen und lag vor der Lade des Herrn mit dem Gesicht auf dem Boden. Sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinen Platz.
1 Samuel 1Sam 9 5 4 Doch als sie am nächsten Morgen in der Frühe wieder aufstanden, da war Dagon wieder vornüber gefallen und lag vor der Lade des Herrn mit dem Gesicht auf dem Boden. Dagons Kopf und seine beiden Hände lagen abgeschlagen auf der Schwelle. Nur der Rumpf war Dagon geblieben.
1 Samuel 1Sam 9 5 5 Deshalb treten die Priester Dagons und alle, die in den Tempel Dagons kommen, bis zum heutigen Tag nicht auf die Schwelle des Dagon von Aschdod.
1 Samuel 1Sam 9 5 6 Die Hand des Herrn lastete schwer auf den Einwohnern von Aschdod, und er versetzte sie in Schrecken und schlug Aschdod und sein Gebiet mit der Beulenpest.
1 Samuel 1Sam 9 5 7 Als die Einwohner von Aschdod sahen, was geschah, sagten sie: Die Lade des Gottes Israels darf nicht bei uns bleiben; denn seine Hand liegt schwer auf uns und auf unserem Gott Dagon.
1 Samuel 1Sam 9 5 8 Sie sandten (Boten) zu allen Fürsten der Philister, riefen sie bei sich zusammen und fragten sie: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen? Die Fürsten erklärten: Die Lade des Gottes Israels soll nach Gat hinüberziehen. Darauf brachte man die Lade des Gottes Israels nach Gat.
1 Samuel 1Sam 9 5 9 Doch nachdem man sie nach Gat gebracht hatte, kam die Hand des Herrn über diese Stadt und versetzte sie in gewaltigen Schrecken. Er schlug die Leute der Stadt, vom Kleinsten bis zum Größten, sodass Pestbeulen bei ihnen aufbrachen.
1 Samuel 1Sam 9 5 10 Darauf schickte man die Lade Gottes nach Ekron. Als die Lade Gottes nach Ekron kam, schrien die Einwohner von Ekron auf und sagten: Sie bringen die Lade des Gottes Israels zu uns herüber, um uns und unser Volk zu töten.
1 Samuel 1Sam 9 5 11 Darauf sandten sie (Boten) zu allen Fürsten der Philister, riefen sie zusammen und sagten: Schafft die Lade des Gottes Israels fort! Sie soll an den Ort zurückkehren, an den sie gehört, und nicht uns und unser Volk töten. Denn ein tödlicher Schrecken lag über der ganzen Stadt; die Hand Gottes lastete schwer auf ihr.
1 Samuel 1Sam 9 5 12 Die Leute, die nicht starben, waren mit Pestbeulen geschlagen, und der Hilfeschrei der Stadt stieg zum Himmel empor.
1 Samuel 1Sam 9 6 1 Die Lade des Herrn war sieben Monate lang im Gebiet der Philister.
1 Samuel 1Sam 9 6 2 Dann riefen die Philister ihre Priester und Wahrsager herbei und fragten sie: Was sollen wir mit der Lade des Herrn machen? Gebt uns Auskunft, auf welche Weise wir sie an den Ort zurückschicken sollen, an den sie gehört.
1 Samuel 1Sam 9 6 3 Sie antworteten: Wenn ihr die Lade des Gottes Israels zurückschickt, dann schickt sie nicht ohne Gabe zurück! Ihr müsst vielmehr ein Sühnegeschenk entrichten. Dann werdet ihr Heilung finden und ihr werdet erkennen, warum seine Hand nicht von euch ablässt.
1 Samuel 1Sam 9 6 4 Sie fragten weiter: Was für ein Sühnegeschenk sollen wir ihm entrichten? Sie antworteten: Fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse, entsprechend der Zahl der Philisterfürsten; denn alle hat die gleiche Plage getroffen, auch eure Fürsten.
1 Samuel 1Sam 9 6 5 Macht also Abbilder eurer Pestbeulen und der Mäuse, die euer Land verwüsten, und gebt dem Gott Israels die Ehre! Vielleicht lässt er seine Hand leichter werden über euch, eurem Gott und eurem Land.
1 Samuel 1Sam 9 6 6 Warum wollt ihr euer Herz verhärten, wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verhärtet haben? Sie mussten doch auch die Israeliten, nachdem sie sie übel behandelt hatten, entlassen und diese konnten fortgehen.
1 Samuel 1Sam 9 6 7 Macht also jetzt einen neuen Wagen; holt zwei säugende Kühe, auf die noch kein Joch gelegt worden ist, und spannt die Kühe vor den Wagen; ihre Kälber aber nehmt ihnen weg und bringt sie nach Hause!
1 Samuel 1Sam 9 6 8 Dann nehmt die Lade des Herrn und stellt sie auf den Wagen und legt daneben in einer Tasche die goldenen Gegenstände, die ihr ihm als Sühnegabe entrichten wollt; dann lasst sie fortziehen!
1 Samuel 1Sam 9 6 9 Gebt aber acht: Wenn die Lade in Richtung Bet-Schemesch, also in ihr Gebiet hinaufzieht, dann war er es, der uns dieses große Unheil zugefügt hat; wenn nicht, dann wissen wir, dass nicht seine Hand uns getroffen hat, sondern dass es ein Zufall gewesen ist.
1 Samuel 1Sam 9 6 10 Die Leute machten es so. Sie nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an den Wagen; ihre Kälber aber hielten sie zu Hause zurück.
1 Samuel 1Sam 9 6 11 Sie stellten die Lade des Herrn auf den Wagen und auch die Tasche mit den goldenen Mäusen und den Abbildern ihrer Geschwüre.
1 Samuel 1Sam 9 6 12 Die Kühe aber gingen geradewegs in Richtung Bet-Schemesch; sie folgten genau der Straße, wichen weder nach rechts noch nach links ab und brüllten immerzu. Die Fürsten der Philister folgten ihnen bis zur Grenze von Bet-Schemesch.
1 Samuel 1Sam 9 6 13 Die Leute von Bet-Schemesch waren gerade im Tal bei der Weizenernte. Als sie aufblickten und die Lade sahen, freuten sie sich sehr darüber.
1 Samuel 1Sam 9 6 14 Als der Wagen bis zum Feld Joschuas von Bet-Schemesch gekommen war, blieb er stehen. Dort lag ein großer Stein. Sie spalteten das Holz des Wagens und brachten die Kühe dem Herrn als Brandopfer dar.
1 Samuel 1Sam 9 6 15 [[Die Leviten hatten die Lade des Herrn und die Tasche, die neben ihr stand und in der goldene Gegenstände waren, herabgehoben und auf den großen Stein gestellt. Die Männer von Bet-Schemesch brachten an jenem Tag dem Herrn Brandopfer und Schlachtopfer dar.]]
1 Samuel 1Sam 9 6 16 Die fünf Fürsten der Philister sahen zu; dann kehrten sie am gleichen Tag nach Ekron zurück.
1 Samuel 1Sam 9 6 17 Das sind die goldenen Geschwüre, die die Philister dem Herrn als Sühnegabe entrichtet haben: eines für Aschdod, eines für Gaza, eines für Aschkelon, eines für Gat, eines für Ekron,
1 Samuel 1Sam 9 6 18 dazu die goldenen Mäuse entsprechend der Zahl der Philisterstädte unter den fünf Fürsten, von der befestigten Stadt bis zum offenen Dorf. Der große Stein, auf den man die Lade des Herrn gestellt hatte, liegt noch bis zum heutigen Tag auf dem Feld des Joschua aus Bet-Schemesch.
1 Samuel 1Sam 9 6 19 Der Herr aber strafte die Leute von Bet-Schemesch, weil sie die Lade des Herrn angeschaut hatten. Er erschlug aus dem Volk siebzig Mann [[fünfzigtausend Mann]]. Da trauerte das Volk, weil der Herr einen so schweren Schlag gegen das Volk geführt hatte.
1 Samuel 1Sam 9 6 20 Die Männer von Bet-Schemesch sagten: Wer kann vor dem Herrn, diesem heiligen Gott, bestehen? Und zu wem soll er von uns aus hinaufziehen?
1 Samuel 1Sam 9 6 21 Sie schickten Boten zu den Einwohnern von Kirjat-Jearim und ließen sagen: Die Philister haben die Lade des Herrn zurückgebracht. Kommt herab und holt sie zu euch hinauf!
1 Samuel 1Sam 9 7 1 Da kamen die Leute von Kirjat-Jearim und holten die Lade des Herrn zu sich hinauf. Sie brachten sie in das Haus Abinadabs auf der Anhöhe. Und seinen Sohn Eleasar weihten sie, dass er die Lade des Herrn bewache.
1 Samuel 1Sam 9 7 2 Seit dem Tag, an dem die Lade in Kirjat-Jearim ihre Wohnung nahm, war eine lange Zeit vergangen, zwanzig Jahre. Als sich das ganze Haus Israel klagend an den Herrn wandte,
1 Samuel 1Sam 9 7 3 sagte Samuel zum ganzen Haus Israel: Wenn ihr von ganzem Herzen zum Herrn zurückkehren wollt, dann schafft die fremden Götter mitsamt den Astarten aus eurer Mitte fort! Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu, und dient ihm allein; dann wird er euch aus der Gewalt der Philister befreien.
1 Samuel 1Sam 9 7 4 Da entfernten die Israeliten die Baale und Astarten und dienten nur noch dem Herrn.
1 Samuel 1Sam 9 7 5 Darauf sagte Samuel: Versammelt ganz Israel in Mizpa; ich will für euch zum Herrn beten.
1 Samuel 1Sam 9 7 6 Da versammelten sie sich in Mizpa, sie schöpften Wasser und gossen es vor dem Herrn aus. Dort fasteten sie an diesem Tag und sagten: Wir haben uns gegen den Herrn versündigt. Samuel sprach den Israeliten Recht in Mizpa.
1 Samuel 1Sam 9 7 7 Die Philister erfuhren, dass sich die Israeliten in Mizpa versammelt hatten, und ihre Fürsten zogen gegen Israel heran. Als die Israeliten das hörten, bekamen sie Angst vor den Philistern.
1 Samuel 1Sam 9 7 8 Sie sagten zu Samuel: Kehr dich nicht schweigend von uns ab und hör nicht auf, zum Herrn, unserem Gott, zu rufen, damit er uns aus der Hand der Philister befreit.
1 Samuel 1Sam 9 7 9 Da nahm Samuel ein junges Lamm und brachte es dem Herrn als Ganzopfer dar. Er rief zum Herrn für Israel und der Herr erhörte ihn.
1 Samuel 1Sam 9 7 10 Als Samuel das Brandopfer darbrachte, rückten die Philister schon zum Kampf gegen Israel heran. Da ließ der Herr mit gewaltigem Krachen noch am gleichen Tag einen Donner gegen die Philister erschallen und brachte sie so in Verwirrung, dass sie von den Israeliten geschlagen wurden.
1 Samuel 1Sam 9 7 11 Nun zogen die Israeliten von Mizpa aus, verfolgten die Philister bis unterhalb von Bet-Kar und schlugen sie.
1 Samuel 1Sam 9 7 12 Samuel nahm einen Stein und stellte ihn zwischen Mizpa und Jeschana auf. Er nannte ihn Eben-Eser (Stein der Hilfe) und sagte: Bis hierher hat uns der Herr geholfen.
1 Samuel 1Sam 9 7 13 So wurden die Philister gedemütigt und drangen nicht mehr in das Gebiet Israels ein; und die Hand des Herrn lastete auf den Philistern, solange Samuel lebte.
1 Samuel 1Sam 9 7 14 Die Städte von Ekron bis Gat, die die Philister Israel weggenommen hatten, kamen an Israel zurück; das ganze Gebiet dieser Städte entriss Israel den Philistern wieder. Aber zwischen Israel und den Amoritern war Friede.
1 Samuel 1Sam 9 7 15 Samuel war Richter in Israel, solange er lebte.
1 Samuel 1Sam 9 7 16 Jahr für Jahr zog er umher und machte die Runde durch Bet-El, Gilgal und Mizpa und sprach an all diesen Orten Israel Recht.
1 Samuel 1Sam 9 7 17 Dann kehrte er jeweils nach Rama zurück, denn dort hatte er sein Haus. Auch dort sprach er Israel Recht und er baute dort einen Altar für den Herrn.
1 Samuel 1Sam 9 8 1 Als Samuel alt geworden war, setzte er seine Söhne als Richter Israels ein.
1 Samuel 1Sam 9 8 2 Sein erstgeborener Sohn hieß Joël, sein zweiter Abija. Sie waren in Beerscheba Richter.
1 Samuel 1Sam 9 8 3 Seine Söhne gingen nicht auf seinen Wegen, sondern waren auf ihren Vorteil aus, ließen sich bestechen und beugten das Recht.
1 Samuel 1Sam 9 8 4 Deshalb versammelten sich alle Ältesten Israels und gingen zu Samuel nach Rama.
1 Samuel 1Sam 9 8 5 Sie sagten zu ihm: Du bist nun alt und deine Söhne gehen nicht auf deinen Wegen. Darum setze jetzt einen König bei uns ein, der uns regieren soll, wie es bei allen Völkern der Fall ist.
1 Samuel 1Sam 9 8 6 Aber Samuel missfiel es, dass sie sagten: Gib uns einen König, der uns regieren soll. Samuel betete deshalb zum Herrn,
1 Samuel 1Sam 9 8 7 und der Herr sagte zu Samuel: Hör auf die Stimme des Volkes in allem, was sie zu dir sagen. Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen: Ich soll nicht mehr ihr König sein.
1 Samuel 1Sam 9 8 8 Das entspricht ganz ihren Taten, die sie (immer wieder) getan haben, seitdem ich sie aus Ägypten heraufgeführt habe, bis zum heutigen Tag; sie haben mich verlassen und anderen Göttern gedient. So machen sie es nun auch mit dir.
1 Samuel 1Sam 9 8 9 Doch hör jetzt auf ihre Stimme, warne sie aber eindringlich und mach ihnen bekannt, welche Rechte der König hat, der über sie herrschen wird.
1 Samuel 1Sam 9 8 10 Samuel teilte dem Volk, das einen König von ihm verlangte, alle Worte des Herrn mit.
1 Samuel 1Sam 9 8 11 Er sagte: Das werden die Rechte des Königs sein, der über euch herrschen wird: Er wird eure Söhne holen und sie für sich bei seinen Wagen und seinen Pferden verwenden und sie werden vor seinem Wagen herlaufen.
1 Samuel 1Sam 9 8 12 Er wird sie zu Obersten über (Abteilungen von) Tausend und zu Führern über (Abteilungen von) Fünfzig machen. Sie müssen sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen. Sie müssen seine Kriegsgeräte und die Ausrüstung seiner Streitwagen anfertigen.
1 Samuel 1Sam 9 8 13 Eure Töchter wird er holen, damit sie ihm Salben zubereiten und kochen und backen.
1 Samuel 1Sam 9 8 14 Eure besten Felder, Weinberge und Ölbäume wird er euch wegnehmen und seinen Beamten geben.
1 Samuel 1Sam 9 8 15 Von euren Äckern und euren Weinbergen wird er den Zehnten erheben und ihn seinen Höflingen und Beamten geben.
1 Samuel 1Sam 9 8 16 Eure Knechte und Mägde, eure besten jungen Leute und eure Esel wird er holen und für sich arbeiten lassen.
1 Samuel 1Sam 9 8 17 Von euren Schafherden wird er den Zehnten erheben. Ihr selber werdet seine Sklaven sein.
1 Samuel 1Sam 9 8 18 An jenem Tag werdet ihr wegen des Königs, den ihr euch erwählt habt, um Hilfe schreien, aber der Herr wird euch an jenem Tag nicht antworten.
1 Samuel 1Sam 9 8 19 Doch das Volk wollte nicht auf Samuel hören, sondern sagte: Nein, ein König soll über uns herrschen.
1 Samuel 1Sam 9 8 20 Auch wir wollen wie alle anderen Völker sein. Unser König soll uns Recht sprechen, er soll vor uns herziehen und soll unsere Kriege führen.
1 Samuel 1Sam 9 8 21 Samuel hörte alles an, was das Volk sagte, und trug es dem Herrn vor.
1 Samuel 1Sam 9 8 22 Und der Herr sagte zu Samuel: Hör auf ihre Stimme und setz ihnen einen König ein! Da sagte Samuel zu den Israeliten: Geht heim, jeder in seine Stadt!
1 Samuel 1Sam 9 9 1 Damals lebte in Benjamin ein Mann namens Kisch, ein Sohn Abiëls, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Afiachs, ein wohlhabender Benjaminiter.
1 Samuel 1Sam 9 9 2 Er hatte einen Sohn namens Saul, der jung und schön war; kein anderer unter den Israeliten war so schön wie er; er überragte alle um Haupteslänge.
1 Samuel 1Sam 9 9 3 Eines Tages verliefen sich die Eselinnen von Sauls Vater Kisch. Da sagte Kisch zu seinem Sohn Saul: Nimm einen von den Knechten, mach dich mit ihm auf den Weg und such die Eselinnen!
1 Samuel 1Sam 9 9 4 Sie durchquerten das Gebirge Efraim und durchstreiften das Gebiet von Schalischa, fanden sie aber nicht. Sie zogen durch das Gebiet von Schaalim - ohne Erfolg; dann durchwanderten sie das Land Jemini, fanden sie aber wieder nicht.
1 Samuel 1Sam 9 9 5 Als sie in das Gebiet von Zuf gekommen waren, sagte Saul zu seinem Knecht, der ihn begleitete: Komm, wir wollen umkehren, sonst macht sich mein Vater um uns noch mehr Sorgen als um die Eselinnen.
1 Samuel 1Sam 9 9 6 Der Knecht erwiderte ihm: In dieser Stadt wohnt doch ein Gottesmann. Er ist sehr angesehen; alles, was er sagt, trifft mit Sicherheit ein. Lasst uns jetzt zu ihm gehen; vielleicht kann er uns sagen, welchen Weg wir hätten gehen sollen.
1 Samuel 1Sam 9 9 7 Saul antwortete dem Knecht: Was sollen wir dem Mann mitbringen, wenn wir hingehen? Das Brot in unseren Taschen ist zu Ende. Wir haben nichts, was wir dem Gottesmann als Geschenk bringen könnten. Oder haben wir sonst etwas?
1 Samuel 1Sam 9 9 8 Darauf antwortete ihm der Knecht: Sieh her, ich habe noch einen Viertel-Silberschekel bei mir. Den will ich dem Gottesmann geben, damit er uns Auskunft über den Weg gibt.
1 Samuel 1Sam 9 9 9 - Früher sagte man in Israel, wenn man hinging, um Gott zu befragen: Wir wollen zum Seher gehen. Denn wer heute Prophet genannt wird, hieß früher Seher. -
1 Samuel 1Sam 9 9 10 Saul sagte zu seinem Knecht: Dein Vorschlag ist gut. Komm, wir wollen hingehen. Sie gingen also in die Stadt, wo der Gottesmann wohnte.
1 Samuel 1Sam 9 9 11 Als sie die Steige zur Stadt hinaufgingen, trafen sie einige Mädchen, die herauskamen, um Wasser zu schöpfen. Sie fragten sie: Ist der Seher hier?
1 Samuel 1Sam 9 9 12 Sie antworteten ihnen: Ja, er ist da, da vorn. Beeilt euch aber, denn er ist gerade in die Stadt gekommen, weil das Volk heute auf der Kulthöhe ein Opferfest feiert.
1 Samuel 1Sam 9 9 13 Wenn ihr in die Stadt kommt, werdet ihr ihn gerade noch treffen, bevor er zur Kulthöhe hinaufsteigt, um am Mahl teilzunehmen. Denn das Volk isst nicht, ehe er kommt, weil er das Opfer segnen muss; erst dann essen die Eingeladenen. Geht also hinauf; denn jetzt könnt ihr ihn treffen.
1 Samuel 1Sam 9 9 14 Da gingen sie weiter zur Stadt hinauf. Und als sie zur Mitte der Stadt gekommen waren, kam ihnen gerade Samuel entgegen, der zur Kulthöhe hinaufgehen wollte.
1 Samuel 1Sam 9 9 15 Der Herr aber hatte Samuel, einen Tag bevor Saul kam, das Ohr für eine Offenbarung geöffnet und gesagt:
1 Samuel 1Sam 9 9 16 Morgen um diese Zeit schicke ich einen Mann aus dem Gebiet Benjamins zu dir. Ihn sollst du zum Fürsten meines Volkes Israel salben. Er wird mein Volk aus der Gewalt der Philister befreien; denn ich habe die Not meines Volkes Israel gesehen und sein Hilfeschrei ist zu mir gedrungen.
1 Samuel 1Sam 9 9 17 Als Samuel Saul sah, sagte der Herr zu ihm: Das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: Der wird über mein Volk herrschen.
1 Samuel 1Sam 9 9 18 Saul trat mitten im Tor zu Samuel und fragte: Sag mir doch, wo das Haus des Sehers ist.
1 Samuel 1Sam 9 9 19 Samuel antwortete Saul: Ich bin der Seher. Geh vor mir her zur Kulthöhe hinauf! Ihr sollt heute mit mir essen. Morgen früh will ich dich dann weiterziehen lassen. Ich werde dir Auskunft über alles geben, was du auf dem Herzen hast.
1 Samuel 1Sam 9 9 20 Über die Eselinnen, die dir vor drei Tagen abhanden gekommen sind, brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Sie wurden gefunden. Auf wen aber richtet sich die ganze Sehnsucht Israels? Gilt sie nicht dir und dem ganzen Haus deines Vaters?
1 Samuel 1Sam 9 9 21 Da antwortete Saul: Bin ich nicht ein Benjaminiter, also aus dem kleinsten Stamm Israels? Ist meine Sippe nicht die geringste von allen Sippen des Stammes Benjamin? Warum sagst du so etwas zu mir?
1 Samuel 1Sam 9 9 22 Samuel nahm Saul und seinen Knecht mit, führte sie in das Haus und wies ihnen die Ehrenplätze unter den Eingeladenen an; es waren etwa dreißig Männer (versammelt).
1 Samuel 1Sam 9 9 23 Samuel sagte zum Koch: Bring das Stück her, das ich dir gegeben habe, das, von dem ich dir gesagt habe: Halt es bei dir zurück!
1 Samuel 1Sam 9 9 24 Da trug der Koch die Keule auf und setzte sie Saul vor; er sagte: Das ist das, was übrig blieb. Greif zu und iss! Als ich das Volk eingeladen hatte, ist dieses Stück für dich und für diese Stunde aufgehoben worden. An jenem Tag aß Saul zusammen mit Samuel.
1 Samuel 1Sam 9 9 25 Dann stiegen sie von der Kulthöhe in die Stadt hinab und Samuel hatte mit Saul auf dem Flachdach eine Unterredung.
1 Samuel 1Sam 9 9 26 Früh am Morgen, als die Dämmerung anbrach, rief Samuel zu Saul aufs Dach hinauf: Steh auf! Ich will dir das Geleit geben. Saul stand auf und beide gingen zusammen hinaus.
1 Samuel 1Sam 9 9 27 Als sie zur Grenze des Stadtgebietes gekommen waren, sagte Samuel zu Saul: Sag dem Knecht, er soll vorausgehen; du aber bleib nun hier stehen! Ich will dir ein Gotteswort verkünden. Da ging der Knecht voraus.
1 Samuel 1Sam 9 10 1 Da nahm Samuel den Ölkrug und goss Saul das Öl auf das Haupt, küsste ihn und sagte: Hiermit hat der Herr dich zum Fürsten über sein Erbe gesalbt.
1 Samuel 1Sam 9 10 2 Wenn du jetzt von mir weggehst, wirst du beim Grab der Rahel in Zelzach im Gebiet von Benjamin zwei Männer treffen und sie werden zu dir sagen: Die Eselinnen, nach denen du auf der Suche bist, sind gefunden worden. Doch denkt dein Vater nicht mehr an die Sache mit den Eselinnen, sondern macht sich Sorgen um euch und sagt: Was kann ich nur wegen meines Sohnes unternehmen?
1 Samuel 1Sam 9 10 3 Wenn du dann von dort weiterziehst und zur Tabor-Eiche kommst, werden dir dort drei Männer begegnen, die zu Gott nach Bet-El hinaufziehen. Einer trägt ein Böckchen, einer trägt drei Laib Brot und einer trägt einen Schlauch Wein.
1 Samuel 1Sam 9 10 4 Sie werden dich grüßen und dir zwei Brote geben; die sollst du von ihnen annehmen.
1 Samuel 1Sam 9 10 5 Danach wirst du nach Gibeat-Elohim kommen, wo die Vorposten der Philister stehen. Wenn du dort in die Stadt hineingehst, wirst du eine Schar von Propheten treffen, die von der Kulthöhe herabkommen, und vor ihnen wird Harfe, Pauke, Flöte und Zither gespielt. Sie selbst sind in prophetischer Verzückung.
1 Samuel 1Sam 9 10 6 Dann wird der Geist des Herrn über dich kommen und du wirst wie sie in Verzückung geraten und in einen anderen Menschen verwandelt werden.
1 Samuel 1Sam 9 10 7 Wenn du aber all diese Zeichen erlebst, dann tu, was sich gerade ergibt; denn Gott ist mit dir.
1 Samuel 1Sam 9 10 8 Hernach geh mir voraus nach Gilgal hinab! Ich werde dann bereits auf dem Weg zu dir sein, um Brandopfer darzubringen und Heilsopfer zu schlachten. Sieben Tage musst du warten, bis ich zu dir komme. Dann werde ich dir verkünden, was du tun sollst.
1 Samuel 1Sam 9 10 9 Als sich Saul nun umwandte, um von Samuel wegzugehen, verwandelte Gott sein Herz. Und noch am gleichen Tag trafen alle diese Zeichen ein.
1 Samuel 1Sam 9 10 10 Als sie, Saul und sein Knecht, nach Gibea gelangten, kam ihnen tatsächlich eine Schar von Propheten entgegen. Der Geist Gottes kam über Saul und Saul geriet mitten unter ihnen in prophetische Verzückung.
1 Samuel 1Sam 9 10 11 Alle, die ihn von früher kannten, sahen, wie er zusammen mit den Propheten in Verzückung war. Die Leute sagten zueinander: Was ist denn nur mit dem Sohn des Kisch geschehen? Ist auch Saul unter den Propheten?
1 Samuel 1Sam 9 10 12 Einer von dort erwiderte: Wer ist denn schon deren Vater? So ist das Sprichwort entstanden: Ist denn auch Saul unter den Propheten?
1 Samuel 1Sam 9 10 13 Als die Verzückung zu Ende war, ging Saul nach Gibea hinein.
1 Samuel 1Sam 9 10 14 Der Onkel Sauls fragte ihn und seinen Knecht: Wo seid ihr denn gewesen? Er antwortete: Wir waren weg, um die Eselinnen zu suchen. Als wir aber sahen, dass sie nirgends (zu finden) waren, gingen wir zu Samuel.
1 Samuel 1Sam 9 10 15 Sauls Onkel sagte: Erzähl mir doch, was Samuel euch gesagt hat.
1 Samuel 1Sam 9 10 16 Saul antwortete seinem Onkel: Er hat uns mit Bestimmtheit gesagt, dass die Eselinnen gefunden worden sind. Die Sache mit dem Königtum aber, von der Samuel gesprochen hatte, erzählte er ihm nicht.
1 Samuel 1Sam 9 10 17 Samuel rief das Volk zum Herrn nach Mizpa zusammen.
1 Samuel 1Sam 9 10 18 Er sagte zu den Israeliten: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten heraufgeführt, ich habe euch aus der Gewalt der Ägypter befreit und aus der Gewalt all der Königreiche, die euch bedrängt haben.
1 Samuel 1Sam 9 10 19 Ihr aber habt heute euren Gott verworfen, der euer Retter in allen Nöten und Bedrängnissen war, und ihr habt gesagt: Nein, du sollst einen König bei uns einsetzen. Stellt euch jetzt also vor dem Herrn auf, (geordnet) nach euren Stämmen und Tausendschaften.
1 Samuel 1Sam 9 10 20 Und Samuel ließ alle Stämme Israels antreten (um das Los zu werfen). Das Los fiel auf den Stamm Benjamin.
1 Samuel 1Sam 9 10 21 Darauf ließ er den Stamm Benjamin (geordnet) nach seinen Sippen antreten und das Los fiel auf die Sippe Matri. Und schließlich fiel das Los auf Saul, den Sohn des Kisch. Man suchte ihn (überall), fand ihn aber nicht.
1 Samuel 1Sam 9 10 22 Sie befragten noch einmal den Herrn: Ist noch jemand hierher gekommen? Der Herr antwortete: Ja, aber er hat sich beim Tross versteckt.
1 Samuel 1Sam 9 10 23 Sie liefen hin und holten ihn von dort. Als er mitten unter das Volk trat, überragte er alle anderen um Haupteslänge.
1 Samuel 1Sam 9 10 24 Und Samuel sagte zum ganzen Volk: Habt ihr gesehen, wen der Herr erwählt hat? Keiner ist ihm gleich im ganzen Volk. Da jubelte das ganze Volk und sagte: Es lebe der König!
1 Samuel 1Sam 9 10 25 Samuel machte dem Volk das Königsrecht bekannt, schrieb es in ein Buch und legte das Buch vor dem Herrn nieder. Dann entließ Samuel das ganze Volk, jeden in sein Haus.
1 Samuel 1Sam 9 10 26 Auch Saul ging in sein Haus nach Gibea. Und mit ihm zog eine Schar von Männern, deren Herz Gott berührt hatte.
1 Samuel 1Sam 9 10 27 Niederträchtige Menschen aber sagten: Was kann uns der schon helfen? Sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk. Er aber tat, als merkte er es nicht.
1 Samuel 1Sam 9 11 1 Da zog der Ammoniter Nahasch heran und belagerte Jabesch-Gilead. Die Männer von Jabesch sagten zu Nahasch: Schließ einen Vertrag mit uns, dann wollen wir dir dienen.
1 Samuel 1Sam 9 11 2 Der Ammoniter Nahasch erwiderte ihnen: Unter einer Bedingung will ich mit euch einen Vertrag schließen: Ich steche euch allen das rechte Auge aus und bringe damit Schande über ganz Israel.
1 Samuel 1Sam 9 11 3 Die Ältesten von Jabesch sagten: Lass uns sieben Tage Zeit! Wir wollen Boten durch das ganze Gebiet von Israel schicken. Wenn sich niemand findet, der uns retten kann, werden wir uns dir ergeben.
1 Samuel 1Sam 9 11 4 Als die Boten nach Gibea-Saul kamen und die Sache dem Volk vortrugen, brach das ganze Volk in lautes Weinen aus.
1 Samuel 1Sam 9 11 5 Saul kam gerade hinter seinen Rindern vom Feld her und fragte: Was haben denn die Leute, dass sie weinen? Sie erzählten ihm, was die Männer von Jabesch berichtet hatten.
1 Samuel 1Sam 9 11 6 Als Saul das hörte, kam der Geist Gottes über ihn und sein Zorn entbrannte heftig.
1 Samuel 1Sam 9 11 7 Er ergriff ein Gespann Rinder und hieb es in Stücke, schickte die Stücke durch Boten in das ganze Gebiet von Israel und ließ sagen: Wer nicht hinter Saul und Samuel in den Kampf zieht, dessen Rindern soll es ebenso gehen. Da fiel der Schrecken des Herrn auf das ganze Volk und sie rückten aus wie ein Mann.
1 Samuel 1Sam 9 11 8 Als Saul sie in Besek musterte, waren es dreihunderttausend Männer aus Israel und dreißigtausend Männer aus Juda.
1 Samuel 1Sam 9 11 9 Sie sagten zu den Boten, die gekommen waren: Folgendes sollt ihr den Männern von Jabesch-Gilead sagen: Morgen, wenn die Sonne am heißesten brennt, bekommt ihr Hilfe. Die Boten gingen heim und berichteten alles und die Männer von Jabesch freuten sich.
1 Samuel 1Sam 9 11 10 Sie ließen Nahasch sagen: Morgen werden wir zu euch hinauskommen. Dann könnt ihr mit uns machen, was euch gefällt.
1 Samuel 1Sam 9 11 11 Am nächsten Morgen stellte Saul das Volk in drei Abteilungen auf. Um die Zeit der Morgenwache drangen sie mitten in das Lager ein und zur Zeit der Mittagshitze hatten sie die Ammoniter geschlagen. Nur wenige blieben übrig; sie wurden zerstreut, sodass nicht einmal zwei von ihnen beieinander blieben.
1 Samuel 1Sam 9 11 12 Da sagte das Volk zu Samuel: Wer hat damals gesagt: Soll etwa Saul als König über uns herrschen? Gebt diese Männer heraus, damit wir sie töten.
1 Samuel 1Sam 9 11 13 Saul aber sagte: An diesem Tag soll niemand getötet werden; denn heute hat der Herr Israel Hilfe gebracht.
1 Samuel 1Sam 9 11 14 Samuel sagte zum Volk: Kommt, wir wollen nach Gilgal gehen und dort das Königtum erneuern.
1 Samuel 1Sam 9 11 15 Da ging das ganze Volk nach Gilgal. Sie machten dort in Gilgal Saul vor dem Herrn zum König, schlachteten dem Herrn Heilsopfer und Saul und alle Männer Israels waren voll Freude.
1 Samuel 1Sam 9 12 1 Samuel sagte zu ganz Israel: Ihr wisst, ich habe in allem, was ihr mir gesagt habt, auf euch gehört und einen König bei euch eingesetzt.
1 Samuel 1Sam 9 12 2 Seht, hier ist nun der König, der vor euch in den Krieg ziehen wird. Ich selbst bin alt und grau geworden und meine Söhne leben ja mitten unter euch. Von meiner Jugend an bis zum heutigen Tag bin ich vor euch hergegangen.
1 Samuel 1Sam 9 12 3 Hier stehe ich; antwortet mir in Gegenwart des Herrn und seines Gesalbten: Wem habe ich je ein Rind weggenommen? Wem habe ich einen Esel weggenommen? Wen habe ich übervorteilt, wen ungerecht behandelt? Von wem habe ich Bestechungsgeld angenommen und habe beide Augen zugedrückt? Ich will es euch zurückerstatten.
1 Samuel 1Sam 9 12 4 Sie antworteten: Du hast uns weder übervorteilt noch ungerecht behandelt, noch hast du von jemand etwas angenommen.
1 Samuel 1Sam 9 12 5 Er sagte zu ihnen: Der Herr ist Zeuge euch gegenüber und auch sein Gesalbter ist heute Zeuge dafür, dass ihr mir nichts vorwerfen könnt. Sie erwiderten: Sie sind Zeugen.
1 Samuel 1Sam 9 12 6 Und Samuel sagte zum Volk: Der Herr ist es gewesen, der Mose und Aaron erschaffen und eure Väter aus Ägypten heraufgeführt hat.
1 Samuel 1Sam 9 12 7 Tretet nun zu mir, damit ich mit euch vor den Augen des Herrn ins Gericht gehe und euch alle Wohltaten des Herrn vorhalte, die er euch und euren Vätern erwiesen hat.
1 Samuel 1Sam 9 12 8 Als Jakob nach Ägypten gekommen war und die Ägypter eure Väter unterdrückten und sie zum Herrn schrien, da sandte der Herr Mose und Aaron. Sie führten eure Väter aus Ägypten heraus und gaben ihnen Wohnsitze an diesem Ort.
1 Samuel 1Sam 9 12 9 Eure Väter aber vergaßen den Herrn, ihren Gott. Da verkaufte er sie an Sisera, den Feldherrn von Hazor, an die Philister und an den König von Moab und diese führten Krieg gegen sie.
1 Samuel 1Sam 9 12 10 Da schrien sie zum Herrn und sagten: Wir haben gesündigt; denn wir haben den Herrn verlassen und den Baalen und Astarten gedient. Befrei uns jetzt aus der Gewalt unserer Feinde; wir wollen wieder dir dienen.
1 Samuel 1Sam 9 12 11 Darauf sandte der Herr Jerubbaal, Barak, Jiftach und Samuel und befreite euch aus der Gewalt eurer Feinde ringsumher, sodass ihr in Sicherheit leben konntet.
1 Samuel 1Sam 9 12 12 Als ihr aber saht, dass Nahasch, der König der Ammoniter, gegen euch ausrückte, sagtet ihr zu mir: Nein, ein König soll über uns herrschen!, obwohl doch der Herr, euer Gott, euer König ist.
1 Samuel 1Sam 9 12 13 Seht, hier ist euer König, den ihr verlangt und den ihr euch erwählt habt. Ja, der Herr hat euch einen König gegeben.
1 Samuel 1Sam 9 12 14 Wenn ihr den Herrn fürchtet und ihm dient, wenn ihr auf seine Stimme hört und euch seinem Befehl nicht widersetzt, wenn sowohl ihr als auch der König, der über euch herrscht, dem Herrn, eurem Gott, folgt (dann geht es euch gut).
1 Samuel 1Sam 9 12 15 Wenn ihr aber nicht auf die Stimme des Herrn hört und euch seinem Befehl widersetzt, dann wird die Hand des Herrn gegen euch (ausgestreckt) sein wie gegen eure Väter.
1 Samuel 1Sam 9 12 16 Nun tretet her und seht die große Tat mit an, die der Herr vor euren Augen vollbringen wird.
1 Samuel 1Sam 9 12 17 Ist jetzt nicht gerade Weizenernte? Ich werde zum Herrn rufen und er wird Gewitter und Regen schicken. So werdet ihr erkennen und einsehen, wie groß euer Unrecht in den Augen des Herrn ist, das ihr dadurch begangen habt, dass ihr für euch einen König verlangt habt.
1 Samuel 1Sam 9 12 18 Samuel rief zum Herrn und der Herr schickte noch am gleichen Tag Gewitter und Regen. Da geriet das ganze Volk in große Furcht vor dem Herrn und vor Samuel
1 Samuel 1Sam 9 12 19 und alle sagten zu Samuel: Bete für deine Knechte zum Herrn, deinem Gott, damit wir nicht umkommen; denn wir haben all unseren Sünden noch die Bosheit hinzugefügt, einen König für uns zu verlangen.
1 Samuel 1Sam 9 12 20 Samuel erwiderte dem Volk: Fürchtet euch nicht! Ihr habt all dieses Böse getan; doch weicht (von nun an) nicht mehr von der Nachfolge des Herrn ab und dient dem Herrn mit ganzem Herzen!
1 Samuel 1Sam 9 12 21 Weicht ja nicht ab und folgt nicht den nichtigen (Göttern), die nichts nützen und nicht retten können, weil sie nichtig sind.
1 Samuel 1Sam 9 12 22 Um seines großen Namens willen wird der Herr sein Volk nicht verstoßen; denn er hat sich entschlossen, euch zu seinem Volk zu machen.
1 Samuel 1Sam 9 12 23 Auch ich weise es weit von mir, mich am Herrn zu versündigen, und höre deshalb nicht auf, für euch zu beten; ich werde euch den guten und geraden Weg weisen.
1 Samuel 1Sam 9 12 24 Nur fürchtet den Herrn und dient ihm treu und von ganzem Herzen! Denn ihr seht, welch große Dinge er an euch getan hat.
1 Samuel 1Sam 9 12 25 Wenn ihr aber wieder Böses tut, dann werdet sowohl ihr als auch euer König dahingerafft werden.
1 Samuel 1Sam 9 13 1 Saul war . . . Jahre alt, als er König wurde, und er regierte zwei . . . Jahre über Israel.
1 Samuel 1Sam 9 13 2 Saul wählte sich dreitausend Mann aus Israel aus; zweitausend davon waren bei Saul in Michmas und auf dem Berg von Bet-El und tausend waren bei Jonatan in Gibea-Benjamin. Den Rest des Volkes entließ er, jeden zu seinem Zelt.
1 Samuel 1Sam 9 13 3 Jonatan erschlug den Vogt der Philister, der in Geba saß; die Philister hörten davon. Saul aber ließ im ganzen Land das Widderhorn blasen und ausrufen: Die Hebräer sollen es hören.
1 Samuel 1Sam 9 13 4 Und ganz Israel hörte die Kunde: Saul hat den Vogt der Philister erschlagen und dadurch hat sich Israel bei den Philistern verhasst gemacht. Das Volk wurde aufgeboten, Saul nach Gilgal zu folgen.
1 Samuel 1Sam 9 13 5 Die Philister versammelten sich zum Kampf gegen Israel; sie hatten dreitausend Wagen und sechstausend Wagenkämpfer und ein Heer so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres. Sie zogen herauf und schlugen bei Michmas, östlich von Bet-Awen, ihr Lager auf.
1 Samuel 1Sam 9 13 6 Als die Israeliten sahen, dass sie in Gefahr gerieten und dass das Volk bedrängt wurde, versteckten sie sich in Höhlen, Schlupflöchern, Felsspalten, Gruben und Zisternen.
1 Samuel 1Sam 9 13 7 Viele gingen über den Jordan in das Land Gad und Gilead. Saul war noch in Gilgal und das ganze Volk, das ihm gefolgt war, hatte große Angst.
1 Samuel 1Sam 9 13 8 Er wartete in Gilgal sieben Tage auf Samuel, wie vereinbart, aber Samuel kam nicht. Als ihm nun das Volk davonlief,
1 Samuel 1Sam 9 13 9 sagte Saul: Bringt das Brandopfer und die Heilsopfer zu mir her! Und er brachte das Opfer dar.
1 Samuel 1Sam 9 13 10 Gerade als er mit der Darbringung des Opfers fertig war, kam Samuel. Saul ging ihm entgegen, um ihn zu begrüßen.
1 Samuel 1Sam 9 13 11 Samuel aber fragte: Was hast du getan? Saul antwortete: Weil ich sah, dass mir das Volk davonlief und du nicht zu dem vereinbarten Zeitpunkt gekommen bist und die Philister sich bei Michmas versammelt haben,
1 Samuel 1Sam 9 13 12 dachte ich: Jetzt werden die Philister gegen mich nach Gilgal herabziehen, noch ehe ich den Herrn gnädig gestimmt habe. Darum habe ich es gewagt, das Brandopfer darzubringen.
1 Samuel 1Sam 9 13 13 Samuel erwiderte Saul: Du hast töricht gehandelt: Hättest du den Befehl befolgt, den dir der Herr, dein Gott, gegeben hat, dann hätte er jetzt deine Herrschaft über Israel für immer gefestigt.
1 Samuel 1Sam 9 13 14 Nun aber wird deine Herrschaft keinen Bestand haben. Der Herr hat sich einen Mann nach seinem Herzen gesucht und ihn zum Fürsten seines Volkes gemacht. Denn du hast nicht befolgt, was der Herr dir befohlen hat.
1 Samuel 1Sam 9 13 15 Danach brach Samuel auf und ging von Gilgal nach Gibea-Benjamin hinauf. Saul musterte das Volk, das noch bei ihm war; es waren etwa sechshundert Mann.
1 Samuel 1Sam 9 13 16 Saul, sein Sohn Jonatan und die Leute, die noch bei ihnen waren, standen bei Geba-Benjamin, während die Philister ihr Lager bei Michmas hatten.
1 Samuel 1Sam 9 13 17 Da zogen aus dem Lager der Philister drei Abteilungen aus, um zu plündern. Eine Abteilung wandte sich in Richtung Ofra im Gebiet von Schual;
1 Samuel 1Sam 9 13 18 die zweite Abteilung zog in Richtung Bet-Horon, und die dritte Abteilung wandte sich in Richtung auf den Hügel, der über das Hyänental weg in die Wüste hinüberschaut.
1 Samuel 1Sam 9 13 19 Damals war im ganzen Land kein Schmied zu finden. Denn die Philister hatten sich gesagt: Die Hebräer sollen sich keine Schwerter und Lanzen machen können.
1 Samuel 1Sam 9 13 20 Alle Israeliten mussten zu den Philistern hinabgehen, wenn jemand sich eine Pflugschar, eine Hacke, eine Axt oder eine Sichel schmieden lassen wollte.
1 Samuel 1Sam 9 13 21 Der Preis für das Schärfen der Pflugscharen, der Hacken, des Dreizacks und der Äxte und das Einsetzen des Ochsenstachels betrug ein Pim.
1 Samuel 1Sam 9 13 22 Als es nun zum Krieg kam, fand sich im ganzen Volk, das bei Saul und Jonatan war, weder ein Schwert noch ein Speer. Nur Saul und sein Sohn Jonatan hatten (solche Waffen).
1 Samuel 1Sam 9 13 23 Ein Posten der Philister rückte gegen den Pass von Michmas vor.
1 Samuel 1Sam 9 14 1 Eines Tages sagte Jonatan, der Sohn Sauls, zu seinem Waffenträger: Komm, wir wollen zu dem Posten der Philister hinübergehen, der da drüben steht. Seinem Vater sagte er aber nichts davon.
1 Samuel 1Sam 9 14 2 Saul saß an der Flurgrenze von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der bei Migron steht. Das Volk, das er bei sich hatte, zählte etwa sechshundert Mann.
1 Samuel 1Sam 9 14 3 Damals trug Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruder Ikabods, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Elis, des Priesters des Herrn in Schilo, das Efod. Auch das Volk wusste nicht, dass Jonatan weggegangen war.
1 Samuel 1Sam 9 14 4 An den Übergängen, wo Jonatan zu dem Posten der Philister hinüberzukommen versuchte, war hüben und drüben eine Felszacke; die eine nannte man Bozez, die andere Senne.
1 Samuel 1Sam 9 14 5 Die eine Felszacke erhebt sich wie eine Säule auf der Nordseite, gegenüber von Michmas, die andere auf der Südseite, gegenüber von Geba.
1 Samuel 1Sam 9 14 6 Jonatan sagte also zu seinem Waffenträger: Komm, wir wollen hinübergehen zu dem Posten dieser Unbeschnittenen. Vielleicht wird der Herr für uns handeln; für den Herrn ist es ja keine Schwierigkeit zu helfen, sei es durch viele oder durch wenige.
1 Samuel 1Sam 9 14 7 Sein Waffenträger erwiderte ihm: Tu nur, was du im Sinn hast. Geh, ich bin mit dabei; ganz wie du willst.
1 Samuel 1Sam 9 14 8 Jonatan sagte: Hör zu! Wir wollen zu den Männern hinübergehen und uns ihnen offen zeigen.
1 Samuel 1Sam 9 14 9 Und wenn sie dann zu uns sagen: Bleibt stehen, bis wir zu euch kommen!, dann bleiben wir stehen, wo wir sind, und gehen nicht zu ihnen hinauf.
1 Samuel 1Sam 9 14 10 Wenn sie aber sagen: Kommt zu uns herauf!, dann wollen wir zu ihnen hinaufsteigen; denn der Herr hat sie in unsere Hand gegeben. Das soll für uns das Zeichen sein.
1 Samuel 1Sam 9 14 11 Die beiden zeigten sich also dem Posten der Philister. Die Philister sagten: Seht nur, die Hebräer sind aus ihren Löchern hervorgekommen, in denen sie sich versteckt hatten.
1 Samuel 1Sam 9 14 12 Die Wachtposten riefen zu Jonatan und seinem Waffenträger hinüber und sagten: Kommt nur herauf zu uns, wir werden euch etwas erzählen. Da sagte Jonatan zu seinem Waffenträger: Geh hinter mir hinauf; denn der Herr hat sie in die Gewalt Israels gegeben.
1 Samuel 1Sam 9 14 13 Jonatan kletterte auf Händen und Füßen hinauf und sein Waffenträger folgte ihm. Da ergriffen sie vor Jonatan die Flucht, aber sein Waffenträger, der hinter ihm war, tötete sie.
1 Samuel 1Sam 9 14 14 Das war der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffenträger führten. Sie erschlugen etwa zwanzig Mann, auf einer Fläche, die ungefähr einen halben Morgen groß war.
1 Samuel 1Sam 9 14 15 Großer Schrecken entstand im Lager (der Philister) und auf dem Feld und im ganzen Volk; auch der Vorposten und die plündernden Abteilungen erschraken. Dazu bebte die Erde und es entstand ein Gottesschrecken.
1 Samuel 1Sam 9 14 16 Die Späher Sauls in Gibea-Benjamin sahen ein Getümmel, das wogte und hin und her lief.
1 Samuel 1Sam 9 14 17 Da sagte Saul zu den Leuten, die bei ihm waren: Prüft einmal und seht nach, wer von unseren Leuten weggegangen ist. Sie sahen nach, und tatsächlich fehlten Jonatan und sein Waffenträger.
1 Samuel 1Sam 9 14 18 Saul sagte zu Ahija: Bring die Lade Gottes her! Denn die Lade war an jenem Tag bei den Israeliten (im Lager).
1 Samuel 1Sam 9 14 19 Während Saul mit dem Priester redete, wurde das Getümmel im Lager der Philister immer größer. Da sagte Saul zu dem Priester: Halt ein!
1 Samuel 1Sam 9 14 20 Saul aber und alle Leute, die bei ihm waren, zogen gemeinsam in den Kampf. Da sahen sie, dass (im Lager der Philister) jeder sein Schwert gegen den anderen gerichtet hatte und dass ein ganz gewaltiges Getümmel entstanden war.
1 Samuel 1Sam 9 14 21 Auch die Hebräer, die bis zu diesem Zeitpunkt aufseiten der Philister gestanden und mit ihnen in den Krieg gezogen waren, wandten sich nun (von ihnen) ab, um aufseiten Israels zu sein, das zu Saul und Jonatan hielt.
1 Samuel 1Sam 9 14 22 Als die Israeliten, die sich im Gebirge Efraim versteckt hatten, hörten, dass die Philister auf der Flucht waren, setzten auch sie ihnen im Kampf nach
1 Samuel 1Sam 9 14 23 und der Kampf dehnte sich bis Bet-Awen aus. So rettete der Herr an jenem Tag Israel.
1 Samuel 1Sam 9 14 24 Die Israeliten aber waren an jenem Tag in Bedrängnis geraten. Darum stellte Saul das Volk unter einen Fluch und sagte: Verflucht sei jeder, der vor dem Abend etwas isst, bevor ich mich an meinen Feinden gerächt habe. Das Volk nahm also bis zum Abend keine Nahrung zu sich.
1 Samuel 1Sam 9 14 25 Nun gab es in jener ganzen Gegend viele Bienennester, sodass Honig auf freiem Feld zu finden war.
1 Samuel 1Sam 9 14 26 Als das Volk zu den Waben kam und sah, dass Honig aus ihnen herausfloss, streckte niemand seine Hand aus, um etwas davon zu nehmen. Denn das Volk fürchtete den Schwur (Sauls).
1 Samuel 1Sam 9 14 27 Jonatan aber hatte nicht gehört, wie sein Vater das Volk beschwor. Er tauchte den Stock, den er in der Hand hielt, mit der Spitze in eine Honigwabe und führte den Honig mit der Hand zum Mund. Da leuchteten seine Augen wieder.
1 Samuel 1Sam 9 14 28 Einer aus dem Volk aber sagte: Dein Vater hat das Volk mit einem Eid beschworen und gesagt: Verflucht sei jeder, der heute etwas isst. Das Volk war aber erschöpft.
1 Samuel 1Sam 9 14 29 Jonatan erwiderte: Mein Vater stürzt das Land ins Unglück. Seht nur, meine Augen leuchten, weil ich ein bisschen von diesem Honig gegessen habe.
1 Samuel 1Sam 9 14 30 Ja, hätte das Volk heute von der Beute, die es gemacht hat, ordentlich gegessen! Dann wäre die Niederlage der Philister noch größer geworden.
1 Samuel 1Sam 9 14 31 Die Israeliten schlugen an diesem Tag die Philister (im ganzen Gebiet) zwischen Michmas und Ajalon, das Volk aber war sehr erschöpft.
1 Samuel 1Sam 9 14 32 Deshalb stürzte sich das Volk auf die Beute, nahm Schafe, Rinder und Kälber, schlachtete sie, sodass das Blut einfach auf die Erde floss. Und das Volk aß (das Fleisch) samt dem Blut.
1 Samuel 1Sam 9 14 33 Da meldete man Saul: Sieh nur, das Volk versündigt sich gegen den Herrn, es isst (das Fleisch) samt dem Blut. Er sagte: Ihr habt ein Unrecht begangen. Wälzt sofort einen großen Stein her!
1 Samuel 1Sam 9 14 34 Und er befahl: Geht unter die Leute und sagt ihnen: Jeder soll sein Rind und sein Lamm zu mir bringen und es hier schlachten und essen. Versündigt euch nicht gegen den Herrn, indem ihr es samt dem Blut esst. Da brachten die Leute noch in der Nacht alles, was sie in der Hand hatten, herbei und schlachteten es dort.
1 Samuel 1Sam 9 14 35 Und Saul erbaute dem Herrn einen Altar. Es war der erste Altar, den er dem Herrn erbaute.
1 Samuel 1Sam 9 14 36 Saul sagte: Wir wollen in der Nacht hinter den Philistern herziehen und unter ihnen plündern, bis der Tag anbricht. Keinen von ihnen wollen wir übrig lassen. Die Leute antworteten: Tu nur, was du für richtig hältst. Der Priester aber sagte: Wir wollen (erst) hier vor Gott hintreten.
1 Samuel 1Sam 9 14 37 Saul fragte also Gott: Soll ich hinter den Philistern herziehen? Wirst du sie in die Gewalt Israels geben? Gott aber gab an jenem Tag keine Antwort.
1 Samuel 1Sam 9 14 38 Darauf sagte Saul: Alle Anführer des Volkes, kommt her und forscht nach, wodurch diese Sünde heute zustande gekommen ist.
1 Samuel 1Sam 9 14 39 So wahr der Herr, der Retter Israels, lebt: Selbst wenn es sich um meinen Sohn Jonatan handeln würde - er muss sterben. Doch niemand aus dem Volk antwortete.
1 Samuel 1Sam 9 14 40 Saul aber sagte zu allen Israeliten: Ihr sollt auf der einen Seite stehen, ich und mein Sohn Jonatan wollen auf der anderen Seite stehen. Das Volk antwortete Saul: Tu, was du für richtig hältst.
1 Samuel 1Sam 9 14 41 Darauf sagte Saul zum Herrn: Gott Israels, gib uns volle Klarheit! Da fiel das Los auf Jonatan und Saul, das Volk aber ging frei aus.
1 Samuel 1Sam 9 14 42 Saul sagte: Werft nun das Los zwischen mir und meinem Sohn Jonatan! Das Los fiel auf Jonatan.
1 Samuel 1Sam 9 14 43 Da sagte Saul zu Jonatan: Sag mir, was hast du getan? Jonatan bekannte es ihm und sagte: Ich habe mit der Spitze des Stockes, den ich in der Hand hatte, ein wenig Honig genommen und davon versucht. Ich bin bereit zu sterben.
1 Samuel 1Sam 9 14 44 Saul erwiderte: Gott möge mir dies und das antun - Jonatan, du musst sterben.
1 Samuel 1Sam 9 14 45 Aber das Volk sagte zu Saul: Soll Jonatan sterben, der so viel für die Rettung Israels getan hat? Das darf nicht sein! So wahr der Herr lebt: Ihm soll kein Haar gekrümmt werden. Denn nur mit Gottes Hilfe hat er heute diese Tat vollbracht. So befreite das Volk Jonatan und er brauchte nicht zu sterben.
1 Samuel 1Sam 9 14 46 Saul aber gab die Verfolgung der Philister auf und zog wieder hinauf und die Philister kehrten in ihre Städte zurück.
1 Samuel 1Sam 9 14 47 Als Saul die Königswürde über Israel erlangt hatte, führte er ringsum mit all seinen Feinden Krieg: mit Moab und den Ammonitern, mit Edom und den Königen von Zoba und mit den Philistern. Wohin er sich auch wandte, war er siegreich.
1 Samuel 1Sam 9 14 48 Er vollbrachte tapfere Taten, schlug Amalek und befreite Israel aus der Gewalt derer, die es ausraubten.
1 Samuel 1Sam 9 14 49 Die Söhne Sauls waren Jonatan, Jischwi und Malkischua. Die ältere seiner beiden Töchter hieß Merab, die jüngere Michal.
1 Samuel 1Sam 9 14 50 Sauls Frau hieß Ahinoam; sie war eine Tochter des Ahimaaz. Sein Heerführer hieß Abner; er war ein Sohn Ners, des Onkels Sauls;
1 Samuel 1Sam 9 14 51 Kisch, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiëls.
1 Samuel 1Sam 9 14 52 Der harte Krieg gegen die Philister hörte nicht auf, solange Saul lebte. Jeden starken und kriegstüchtigen Mann, den Saul sah, nahm er in seinen Dienst.
1 Samuel 1Sam 9 15 1 Samuel sagte zu Saul: Der Herr hatte mich gesandt, um dich zum König seines Volkes Israel zu salben. Darum gehorche jetzt den Worten des Herrn!
1 Samuel 1Sam 9 15 2 So spricht der Herr der Heere: Ich habe beobachtet, was Amalek Israel angetan hat: Es hat sich ihm in den Weg gestellt, als Israel aus Ägypten heraufzog.
1 Samuel 1Sam 9 15 3 Darum zieh jetzt in den Kampf und schlag Amalek! Weihe alles, was ihm gehört, dem Untergang! Schone es nicht, sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!
1 Samuel 1Sam 9 15 4 Saul bot das Volk auf und musterte es in Telaim. Es waren zweihunderttausend Mann Fußvolk [[und zehntausend Mann aus Juda]].
1 Samuel 1Sam 9 15 5 Saul rückte bis zur Stadt der Amalekiter vor und legte im Bachtal einen Hinterhalt.
1 Samuel 1Sam 9 15 6 Den Kenitern aber ließ er sagen: Auf, zieht fort, verlasst das Gebiet der Amalekiter, damit ich euch nicht zusammen mit ihnen vernichte; denn ihr habt euch gegenüber allen Israeliten freundlich verhalten, als sie aus Ägypten heraufzogen. Da verließen die Keniter das Gebiet der Amalekiter.
1 Samuel 1Sam 9 15 7 Saul aber schlug die Amalekiter (im ganzen Gebiet) zwischen Hawila und der Gegend von Schur, das Ägypten gegenüberliegt.
1 Samuel 1Sam 9 15 8 Agag, den König von Amalek, brachte er lebend in seine Gewalt; das ganze Volk aber weihte er mit scharfem Schwert dem Untergang.
1 Samuel 1Sam 9 15 9 Saul und das Volk schonten Agag, ebenso auch die besten von den Schafen und Rindern, nämlich das Mastvieh und die Lämmer, sowie alles, was sonst noch wertvoll war. Das wollten sie nicht dem Untergang weihen. Nur alles Minderwertige und Wertlose weihten sie dem Untergang.
1 Samuel 1Sam 9 15 10 Deshalb erging das Wort des Herrn an Samuel:
1 Samuel 1Sam 9 15 11 Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe. Denn er hat sich von mir abgewandt und hat meine Befehle nicht ausgeführt. Das verdross Samuel sehr und er schrie die ganze Nacht zum Herrn.
1 Samuel 1Sam 9 15 12 Am nächsten Morgen machte sich Samuel auf den Weg und ging Saul entgegen. Man hatte Samuel mitgeteilt: Saul ist nach Karmel gekommen und hat sich (dort) ein Denkmal errichtet; dann ist er umgekehrt und nach Gilgal hinab weitergezogen.
1 Samuel 1Sam 9 15 13 Als Samuel nun zu Saul kam, sagte Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom Herrn. Ich habe den Befehl des Herrn ausgeführt.
1 Samuel 1Sam 9 15 14 Samuel erwiderte: Und was bedeutet dieses Blöken von Schafen, das mir in die Ohren dringt, und das Gebrüll der Rinder, das ich da höre?
1 Samuel 1Sam 9 15 15 Saul antwortete: Man hat sie aus Amalek mitgebracht, weil das Volk die besten von den Schafen und Rindern geschont hat, um sie dem Herrn, deinem Gott, zu opfern. Das übrige haben wir dem Untergang geweiht.
1 Samuel 1Sam 9 15 16 Da sagte Samuel zu Saul: Hör auf! Ich will dir verkünden, was der Herr mir heute Nacht gesagt hat. Saul antwortete: Sprich!
1 Samuel 1Sam 9 15 17 Samuel sagte: Bist du nicht, obwohl du dir gering vorkommst, das Haupt der Stämme Israels? Der Herr hat dich zum König von Israel gesalbt.
1 Samuel 1Sam 9 15 18 Dann hat dich der Herr auf den Weg geschickt und gesagt: Geh und weihe die Amalekiter, die Übeltäter, dem Untergang; kämpfe gegen sie, bis du sie vernichtet hast.
1 Samuel 1Sam 9 15 19 Warum hast du nicht auf die Stimme des Herrn gehört, sondern hast dich auf die Beute gestürzt und getan, was dem Herrn missfällt?
1 Samuel 1Sam 9 15 20 Saul erwiderte Samuel: Ich habe doch auf die Stimme des Herrn gehört; ich bin den Weg gegangen, auf den der Herr mich geschickt hat; ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und die Amalekiter dem Untergang geweiht.
1 Samuel 1Sam 9 15 21 Aber das Volk hat von der Beute einige Schafe und Rinder genommen, das Beste von dem, was dem Untergang geweiht war, um es dem Herrn, /deinem Gott, in Gilgal zu opfern.
1 Samuel 1Sam 9 15 22 Samuel aber sagte: Hat der Herr an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Gefallen /wie am Gehorsam gegenüber der Stimme des Herrn? /Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer, /Hinhören besser als das Fett von Widdern.
1 Samuel 1Sam 9 15 23 Denn Trotz ist ebenso eine Sünde wie die Zauberei, /Widerspenstigkeit ist ebenso (schlimm) /wie Frevel und Götzendienst. /Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, /verwirft er dich als König.
1 Samuel 1Sam 9 15 24 Da sagte Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt; denn ich habe mich über den Befehl des Herrn und deine Anweisungen hinweggesetzt, ich habe mich vor dem Volk gefürchtet und auf seine Stimme gehört.
1 Samuel 1Sam 9 15 25 Darum nimm doch die Sünde von mir weg und kehr mit mir zurück, damit ich den Herrn anbete.
1 Samuel 1Sam 9 15 26 Samuel erwiderte Saul: Ich kehre nicht mit dir zurück; denn du hast das Wort des Herrn verworfen und nun hat der Herr dich verworfen, sodass du nicht mehr König von Israel sein kannst.
1 Samuel 1Sam 9 15 27 Als Samuel sich umwandte, um wegzugehen, griff Saul nach dem Zipfel seines Mantels, doch der riss ab.
1 Samuel 1Sam 9 15 28 Da sagte Samuel zu ihm: So entreißt dir heute der Herr die Herrschaft über Israel und gibt sie einem anderen, der besser ist als du.
1 Samuel 1Sam 9 15 29 Er, der ewige Ruhm Israels, kann weder lügen noch bereuen. Er ist doch kein Mensch, sodass er etwas bereuen müsste.
1 Samuel 1Sam 9 15 30 Saul erwiderte: Ich habe gesündigt; erweise mir aber jetzt vor den Ältesten des Volkes und vor Israel die Ehre, mit mir zurückzukehren, damit ich den Herrn, deinen Gott, anbete.
1 Samuel 1Sam 9 15 31 Da kehrte Samuel um und folgte Saul und Saul betete den Herrn an.
1 Samuel 1Sam 9 15 32 Darauf sagte Samuel: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir! Agag wurde in Fesseln zu ihm gebracht und sagte: Wahrhaftig, die Bitterkeit des Todes ist gewichen.
1 Samuel 1Sam 9 15 33 Samuel aber erwiderte: Wie dein Schwert die Frauen um ihre Kinder gebracht, /so sei unter den Frauen deine Mutter kinderlos gemacht. Und Samuel hieb vor den Augen des Herrn in Gilgal Agag in Stücke.
1 Samuel 1Sam 9 15 34 Dann ging Samuel nach Rama und Saul zog hinauf in sein Haus nach Gibea-Saul.
1 Samuel 1Sam 9 15 35 Samuel sah Saul vor dem Tag seines Todes nicht mehr. Samuel trauerte um Saul, weil es den Herrn reute, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.
1 Samuel 1Sam 9 16 1 Der Herr sagte zu Samuel: Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe ihn doch verworfen; er soll nicht mehr als König über Israel herrschen. Fülle dein Horn mit Öl und mach dich auf den Weg! Ich schicke dich zu dem Betlehemiter Isai; denn ich habe mir einen von seinen Söhnen als König ausersehen.
1 Samuel 1Sam 9 16 2 Samuel erwiderte: Wie kann ich da hingehen? Saul wird es erfahren und mich umbringen. Der Herr sagte: Nimm ein junges Rind mit und sag: Ich bin gekommen, um dem Herrn ein Schlachtopfer darzubringen.
1 Samuel 1Sam 9 16 3 Lade Isai zum Opfer ein! Ich selbst werde dich dann erkennen lassen, was du tun sollst: Du sollst mir nur den salben, den ich dir nennen werde.
1 Samuel 1Sam 9 16 4 Samuel tat, was der Herr befohlen hatte. Als er nach Betlehem kam, gingen ihm die Ältesten der Stadt zitternd entgegen und fragten: Bedeutet dein Kommen Frieden?
1 Samuel 1Sam 9 16 5 Er antwortete: Frieden. Ich bin gekommen, um dem Herrn ein Schlachtopfer darzubringen. Heiligt euch und kommt mit mir zum Opfer! Dann heiligte er Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfer ein.
1 Samuel 1Sam 9 16 6 Als sie kamen und er den Eliab sah, dachte er: Gewiss steht nun vor dem Herrn sein Gesalbter.
1 Samuel 1Sam 9 16 7 Der Herr aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.
1 Samuel 1Sam 9 16 8 Nun rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel treten. Dieser sagte: Auch ihn hat der Herr nicht erwählt.
1 Samuel 1Sam 9 16 9 Isai ließ Schima kommen. Samuel sagte: Auch ihn hat der Herr nicht erwählt.
1 Samuel 1Sam 9 16 10 So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel treten, aber Samuel sagte zu Isai: Diese hat der Herr nicht erwählt.
1 Samuel 1Sam 9 16 11 Und er fragte Isai: Sind das alle deine Söhne? Er antwortete: Der jüngste fehlt noch, aber der hütet gerade die Schafe. Samuel sagte zu Isai: Schick jemand hin und lass ihn holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er hergekommen ist.
1 Samuel 1Sam 9 16 12 Isai schickte also jemand hin und ließ ihn kommen. David war blond, hatte schöne Augen und eine schöne Gestalt. Da sagte der Herr: Auf, salbe ihn! Denn er ist es.
1 Samuel 1Sam 9 16 13 Samuel nahm das Horn mit dem Öl und salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn war über David von diesem Tag an. Samuel aber brach auf und kehrte nach Rama zurück.
1 Samuel 1Sam 9 16 14 Der Geist des Herrn war von Saul gewichen; jetzt quälte ihn ein böser Geist, der vom Herrn kam.
1 Samuel 1Sam 9 16 15 Da sagten die Diener Sauls zu ihm: Du siehst, ein böser Geist Gottes quält dich.
1 Samuel 1Sam 9 16 16 Darum möge unser Herr seinen Knechten, die vor ihm stehen, befehlen, einen Mann zu suchen, der die Zither zu spielen versteht. Sobald dich der böse Geist Gottes überfällt, soll er auf der Zither spielen; dann wird es dir wieder gut gehen.
1 Samuel 1Sam 9 16 17 Saul sagte zu seinen Dienern: Seht euch für mich nach einem Mann um, der gut spielen kann, und bringt ihn her zu mir!
1 Samuel 1Sam 9 16 18 Einer der jungen Männer antwortete: Ich kenne einen Sohn des Betlehemiters Isai, der Zither zu spielen versteht. Und er ist tapfer und ein guter Krieger, wortgewandt, von schöner Gestalt, und der Herr ist mit ihm.
1 Samuel 1Sam 9 16 19 Da schickte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Schick mir deinen Sohn David, der bei den Schafen ist.
1 Samuel 1Sam 9 16 20 Isai nahm einen Esel, dazu Brot, einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und schickte seinen Sohn David damit zu Saul.
1 Samuel 1Sam 9 16 21 So kam David zu Saul und trat in seinen Dienst; Saul gewann ihn sehr lieb, und David wurde sein Waffenträger.
1 Samuel 1Sam 9 16 22 Darum schickte Saul zu Isai und ließ ihm sagen: David soll in meinem Dienst bleiben; denn er hat mein Wohlwollen gefunden.
1 Samuel 1Sam 9 16 23 Sooft nun ein Geist Gottes Saul überfiel, nahm David die Zither und spielte darauf. Dann fühlte sich Saul erleichtert, es ging ihm wieder gut und der böse Geist wich von ihm.
1 Samuel 1Sam 9 17 1 Die Philister zogen ihre Truppen zum Kampf zusammen. Sie versammelten sich bei Socho, das zu Juda gehört, und schlugen zwischen Socho und Aseka in Efes-Dammim ihr Lager auf.
1 Samuel 1Sam 9 17 2 Auch Saul und die Männer Israels sammelten sich; sie schlugen ihr Lager im Terebinthental auf und traten zum Kampf gegen die Philister an.
1 Samuel 1Sam 9 17 3 Die Philister standen an dem Berg auf der einen Seite, die Israeliten an dem Berg auf der anderen Seite; zwischen ihnen lag das Tal.
1 Samuel 1Sam 9 17 4 Da trat aus dem Lager der Philister ein Vorkämpfer namens Goliat aus Gat hervor. Er war sechs Ellen und eine Spanne groß.
1 Samuel 1Sam 9 17 5 Auf seinem Kopf hatte er einen Helm aus Bronze und er trug einen Schuppenpanzer aus Bronze, der fünftausend Schekel wog.
1 Samuel 1Sam 9 17 6 Er hatte bronzene Schienen an den Beinen und zwischen seinen Schultern hing ein Sichelschwert aus Bronze.
1 Samuel 1Sam 9 17 7 Der Schaft seines Speeres war (so dick) wie ein Weberbaum und die eiserne Speerspitze wog sechshundert Schekel. Sein Schildträger ging vor ihm her.
1 Samuel 1Sam 9 17 8 Goliat trat vor und rief zu den Reihen der Israeliten hinüber: Warum seid ihr ausgezogen und habt euch zum Kampf aufgestellt? Bin ich nicht ein Philister und seid ihr nicht die Knechte Sauls? Wählt euch doch einen Mann aus! Er soll zu mir herunterkommen.
1 Samuel 1Sam 9 17 9 Wenn er mich im Kampf erschlagen kann, wollen wir eure Knechte sein. Wenn ich ihm aber überlegen bin und ihn erschlage, dann sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen.
1 Samuel 1Sam 9 17 10 Und der Philister sagte weiter: Heute habe ich die Reihen Israels verhöhnt (und gesagt): Schickt mir doch einen Mann, damit wir gegeneinander kämpfen können.
1 Samuel 1Sam 9 17 11 Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, erschraken sie und hatten große Angst.
1 Samuel 1Sam 9 17 12 David war der Sohn eines Efratiters namens Isai aus Betlehem in Juda, der acht Söhne hatte. Zur Zeit Sauls war Isai bereits alt und betagt.
1 Samuel 1Sam 9 17 13 Die drei ältesten Söhne Isais waren zusammen mit Saul in den Krieg gezogen. Seine drei Söhne, die mit in den Krieg gezogen waren, hießen Eliab - er war der Erstgeborene -, der zweite Abinadab, der dritte Schima.
1 Samuel 1Sam 9 17 14 Die drei Ältesten waren Saul gefolgt. David aber war der jüngste.
1 Samuel 1Sam 9 17 15 David kehrte öfters vom Hof Sauls nach Betlehem zurück, um die Schafe seines Vaters zu hüten.
1 Samuel 1Sam 9 17 16 Der Philister kam jeden Morgen und Abend und stellte sich kampfbereit hin - vierzig Tage lang.
1 Samuel 1Sam 9 17 17 Eines Tages sagte Isai zu seinem Sohn David: Nimm für deine Brüder ein Efa von diesem gerösteten Korn und diese zehn Brote und lauf damit zu ihnen ins Lager.
1 Samuel 1Sam 9 17 18 Und diese zehn Käse bring dem Obersten der Tausendschaft! Sieh nach, ob es deinen Brüdern gut geht, und lass dir ein Pfand (als Lebenszeichen) von ihnen geben!
1 Samuel 1Sam 9 17 19 Saul ist mit ihnen und all den anderen Israeliten im Terebinthental und sie kämpfen gegen die Philister.
1 Samuel 1Sam 9 17 20 David brach früh am Morgen auf, überließ die Herde einem Wächter, lud die Sachen auf und ging, wie es ihm Isai befohlen hatte. Als er zur Wagenburg kam, rückte das Heer gerade in Schlachtordnung aus und ließ den Kampfruf erschallen.
1 Samuel 1Sam 9 17 21 Israel und die Philister stellten sich, Reihe gegen Reihe, zum Kampf auf.
1 Samuel 1Sam 9 17 22 David legte das Gepäck ab, überließ es dem Wächter des Trosses und lief zur Schlachtreihe. Er ging zu seinen Brüdern und fragte, wie es ihnen gehe.
1 Samuel 1Sam 9 17 23 Während er noch mit ihnen redete, trat gerade aus den Reihen der Philister ihr Vorkämpfer, der Philister namens Goliat aus Gat, hervor; er rief die gewohnten Worte und David hörte es.
1 Samuel 1Sam 9 17 24 Als die Israeliten den Mann sahen, hatten sie alle große Angst vor ihm und flohen.
1 Samuel 1Sam 9 17 25 Sie sagten: Habt ihr gesehen, wie dieser Mann daherkommt? Er kommt doch nur, um Israel zu verhöhnen. Wer ihn erschlägt, den wird der König sehr reich machen; er wird ihm seine Tochter geben und seine Familie wird er von allen Steuern in Israel befreien.
1 Samuel 1Sam 9 17 26 David fragte die Männer, die bei ihm standen: Was wird man für den Mann tun, der diesen Philister erschlägt und die Schande von Israel wegnimmt? Wer ist denn dieser unbeschnittene Philister, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen darf?
1 Samuel 1Sam 9 17 27 Die Leute antworteten ihm dasselbe: Das und das wird man dem tun, der ihn erschlägt.
1 Samuel 1Sam 9 17 28 Sein ältester Bruder Eliab hörte, wie er mit den Männern redete, und er wurde zornig auf David. Er sagte: Wozu bist du denn hergekommen? Wem hast du denn die paar Schafe in der Wüste überlassen? Ich kenne doch deine Keckheit und die Bosheit in dir. Du bist nur hergekommen, um den Kampf zu sehen.
1 Samuel 1Sam 9 17 29 David erwiderte: Was habe ich denn jetzt wieder getan? Ich habe doch nur gefragt.
1 Samuel 1Sam 9 17 30 Dann wandte er sich von ihm ab und einem anderen zu und fragte ihn dasselbe. Die Leute antworteten ihm wie beim ersten Mal.
1 Samuel 1Sam 9 17 31 Als bekannt wurde, was David gesagt hatte, berichtete man davon auch in Sauls Umgebung und Saul ließ ihn holen.
1 Samuel 1Sam 9 17 32 David sagte zu Saul: Niemand soll wegen des Philisters den Mut sinken lassen. Dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen.
1 Samuel 1Sam 9 17 33 Saul erwiderte ihm: Du kannst nicht zu diesem Philister hingehen, um mit ihm zu kämpfen; du bist zu jung, er aber ist ein Krieger seit seiner Jugend.
1 Samuel 1Sam 9 17 34 David sagte zu Saul: Dein Knecht hat für seinen Vater die Schafe gehütet. Wenn ein Löwe oder ein Bär kam und ein Lamm aus der Herde wegschleppte,
1 Samuel 1Sam 9 17 35 lief ich hinter ihm her, schlug auf ihn ein und riss das Tier aus seinem Maul. Und wenn er sich dann gegen mich aufrichtete, packte ich ihn an der Mähne und schlug ihn tot.
1 Samuel 1Sam 9 17 36 Dein Knecht hat den Löwen und den Bären erschlagen und diesem unbeschnittenen Philister soll es genauso ergehen wie ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat.
1 Samuel 1Sam 9 17 37 Und David sagte weiter: Der Herr, der mich aus der Gewalt des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch aus der Gewalt dieses Philisters retten. Da antwortete Saul David: Geh, der Herr sei mit dir.
1 Samuel 1Sam 9 17 38 Und Saul zog David seine Rüstung an; er setzte ihm einen bronzenen Helm auf den Kopf und legte ihm seinen Panzer an,
1 Samuel 1Sam 9 17 39 und über der Rüstung hängte er ihm sein Schwert um. David versuchte (in der Rüstung) zu gehen, aber er war es nicht gewohnt. Darum sagte er zu Saul: Ich kann in diesen Sachen nicht gehen, ich bin nicht daran gewöhnt. Und er legte sie wieder ab,
1 Samuel 1Sam 9 17 40 nahm seinen Stock in die Hand, suchte sich fünf glatte Steine aus dem Bach und legte sie in die Hirtentasche, die er bei sich hatte (und) die (ihm als) Schleudersteintasche (diente). Die Schleuder in der Hand, ging er auf den Philister zu.
1 Samuel 1Sam 9 17 41 Der Philister kam immer näher an David heran; sein Schildträger schritt vor ihm her.
1 Samuel 1Sam 9 17 42 Voll Verachtung blickte der Philister David an, als er ihn sah; denn David war noch sehr jung, er war blond und von schöner Gestalt.
1 Samuel 1Sam 9 17 43 Der Philister sagte zu David: Bin ich denn ein Hund, dass du mit einem Stock zu mir kommst? Und er verfluchte David bei seinen Göttern.
1 Samuel 1Sam 9 17 44 Er rief David zu: Komm nur her zu mir, ich werde dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren (zum Fraß) geben.
1 Samuel 1Sam 9 17 45 David antwortete dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Sichelschwert, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heere, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast.
1 Samuel 1Sam 9 17 46 Heute wird dich der Herr mir ausliefern. Ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen. Die Leichen des Heeres der Philister werde ich noch heute den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren (zum Fraß) geben. Alle Welt soll erkennen, dass Israel einen Gott hat.
1 Samuel 1Sam 9 17 47 Auch alle, die hier versammelt sind, sollen erkennen, dass der Herr nicht durch Schwert und Speer Rettung verschafft; denn es ist ein Krieg des Herrn und er wird euch in unsere Gewalt geben.
1 Samuel 1Sam 9 17 48 Als der Philister weiter vorrückte und immer näher an David herankam, lief auch David von der Schlachtreihe (der Israeliten) aus schnell dem Philister entgegen.
1 Samuel 1Sam 9 17 49 Er griff in seine Hirtentasche, nahm einen Stein heraus, schleuderte ihn ab und traf den Philister an der Stirn. Der Stein drang in die Stirn ein und der Philister fiel mit dem Gesicht zu Boden.
1 Samuel 1Sam 9 17 50 So besiegte David den Philister mit einer Schleuder und einem Stein; er traf den Philister und tötete ihn, ohne ein Schwert in der Hand zu haben.
1 Samuel 1Sam 9 17 51 Dann lief David hin und trat neben den Philister. Er ergriff sein Schwert, zog es aus der Scheide, schlug ihm den Kopf ab und tötete ihn. Als die Philister sahen, dass ihr starker Mann tot war, flohen sie.
1 Samuel 1Sam 9 17 52 Die Männer von Israel und Juda aber griffen an, erhoben das Kriegsgeschrei und verfolgten die Philister bis nach Gat und bis vor die Tore von Ekron. Von Schaarajim bis nach Gat und Ekron lagen die erschlagenen Philister am Weg.
1 Samuel 1Sam 9 17 53 Nach der Verfolgung kehrten die Israeliten zurück und plünderten das Lager der Philister.
1 Samuel 1Sam 9 17 54 David nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem. Goliats Waffen aber legte er in sein Zelt.
1 Samuel 1Sam 9 17 55 Als Saul David dem Philister entgegengehen sah, sagte er zu Abner, seinem Heerführer: Abner, wessen Sohn ist der junge Mann? Abner antwortete: So wahr du lebst, König, ich weiß es nicht.
1 Samuel 1Sam 9 17 56 Der König sagte: Dann erkundige dich, wessen Sohn der Knabe ist.
1 Samuel 1Sam 9 17 57 Als David zurückkehrte, nachdem er den Philister erschlagen hatte, nahm ihn Abner mit und führte ihn zu Saul. David hatte den Kopf des Philisters noch in der Hand.
1 Samuel 1Sam 9 17 58 Saul fragte ihn: Wessen Sohn bist du, junger Mann? David antwortete: Der Sohn deines Knechtes Isai aus Betlehem.
1 Samuel 1Sam 9 18 1 Nach dem Gespräch Davids mit Saul schloss Jonatan David in sein Herz. Und Jonatan liebte David wie sein eigenes Leben.
1 Samuel 1Sam 9 18 2 Saul behielt David von jenem Tag an bei sich und ließ ihn nicht mehr in das Haus seines Vaters zurückkehren.
1 Samuel 1Sam 9 18 3 Jonatan schloss mit David einen Bund, weil er ihn wie sein eigenes Leben liebte.
1 Samuel 1Sam 9 18 4 Er zog den Mantel, den er anhatte, aus und gab ihn David, ebenso seine Rüstung, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.
1 Samuel 1Sam 9 18 5 David zog ins Feld und überall, wohin Saul ihn schickte, hatte er Erfolg, sodass Saul ihn an die Spitze seiner Krieger stellte. David war beim ganzen Volk und bei den Dienern Sauls beliebt.
1 Samuel 1Sam 9 18 6 Als sie nach Davids Sieg über den Philister heimkehrten, zogen die Frauen aus allen Städten Israels König Saul singend und tanzend mit Handpauken, Freudenrufen und Zimbeln entgegen.
1 Samuel 1Sam 9 18 7 Die Frauen spielten und riefen voll Freude: Saul hat Tausend erschlagen, /David aber Zehntausend.
1 Samuel 1Sam 9 18 8 Saul wurde darüber sehr zornig. Das Lied missfiel ihm und er sagte: David geben sie Zehntausend, mir aber geben sie nur Tausend. Jetzt fehlt ihm nur noch die Königswürde.
1 Samuel 1Sam 9 18 9 Von diesem Tag an war Saul gegen David voll Argwohn.
1 Samuel 1Sam 9 18 10 Am folgenden Tag kam über Saul wieder ein böser Gottesgeist, sodass er in seinem Haus in Raserei geriet. David aber spielte wie jeden Tag. Saul hatte den Speer in der Hand.
1 Samuel 1Sam 9 18 11 Saul dachte: Ich will David an die Wand spießen!, und schleuderte den Speer, aber David wich ihm zweimal aus.
1 Samuel 1Sam 9 18 12 Und Saul begann sich vor David zu fürchten, weil der Herr mit David war, Saul aber verlassen hatte.
1 Samuel 1Sam 9 18 13 Darum entfernte Saul David aus seiner Umgebung und machte ihn zum Obersten einer Tausendschaft. So zog David an der Spitze der Leute hinaus (in den Krieg) und wieder heim.
1 Samuel 1Sam 9 18 14 David hatte Erfolg, wohin ihn auch sein Weg führte, und der Herr war mit ihm.
1 Samuel 1Sam 9 18 15 Als Saul sah, dass David sehr erfolgreich war, bekam er noch mehr Angst vor ihm.
1 Samuel 1Sam 9 18 16 Ganz Israel und Juda aber liebte David, weil er an ihrer Spitze hinaus (in den Krieg) und wieder heimzog.
1 Samuel 1Sam 9 18 17 Saul sagte zu David: Hier ist meine älteste Tochter Merab. Ich will sie dir zur Frau geben, wenn du dich mir als tapfer erweist und die Kriege des Herrn führst. Saul dachte nämlich: Ich will nicht meine Hand gegen ihn erheben; das sollen die Philister tun.
1 Samuel 1Sam 9 18 18 David antwortete Saul: Wer bin ich denn und was ist schon meine Sippe und die Verwandtschaft meines Vaters in Israel, dass ich der Schwiegersohn des Königs werden sollte?
1 Samuel 1Sam 9 18 19 Als aber dann die Zeit kam, in der Sauls Tochter Merab David zur Frau gegeben werden sollte, wurde sie Adriël aus Mehola zur Frau gegeben.
1 Samuel 1Sam 9 18 20 Sauls Tochter Michal liebte David; dies teilte man Saul mit. Es war ihm recht;
1 Samuel 1Sam 9 18 21 denn er sagte sich: Ich will sie ihm geben; sie soll ihm zum Verhängnis werden, sodass er den Philistern in die Hände fällt. Saul sagte zu David: Heute in zwei Jahren kannst du mein Schwiegersohn werden.
1 Samuel 1Sam 9 18 22 Seinen Dienern aber befahl Saul: Redet heimlich mit David und sagt: Du siehst, dass der König Gefallen an dir hat und dass alle seine Diener dich gern haben; du könntest sofort der Schwiegersohn des Königs werden.
1 Samuel 1Sam 9 18 23 Sauls Diener redeten also in dieser Weise mit David. David aber erwiderte: Scheint es euch so leicht zu sein, der Schwiegersohn des Königs zu werden? Ich bin doch ein armer und geringer Mann.
1 Samuel 1Sam 9 18 24 Die Diener berichteten Saul: Das und das hat David gesagt.
1 Samuel 1Sam 9 18 25 Saul antwortete: So sollt ihr David sagen: Der König möchte keine andere Brautgabe als die Vorhäute von hundert Philistern, um an den Feinden des Königs Rache zu nehmen. Saul plante nämlich, David den Philistern in die Hände fallen zu lassen.
1 Samuel 1Sam 9 18 26 Seine Diener berichteten David, was Saul gesagt hatte, und es war David recht, dass er so der Schwiegersohn des Königs werden sollte. Die gesetzte Frist war noch nicht um,
1 Samuel 1Sam 9 18 27 als David sich auf den Weg machte und mit seinen Leuten zog; er erschlug zweihundert von den Philistern, brachte ihre Vorhäute zum König und legte sie vollzählig vor ihn hin, um sein Schwiegersohn zu werden. Und Saul gab ihm seine Tochter Michal zur Frau.
1 Samuel 1Sam 9 18 28 Als Saul immer deutlicher erkannte, dass der Herr mit David war und dass seine Tochter Michal ihn liebte,
1 Samuel 1Sam 9 18 29 fürchtete er sich noch mehr vor David. So wurde Saul für alle Zeit zum Feind Davids.
1 Samuel 1Sam 9 18 30 Die Fürsten der Philister zogen (immer wieder) in den Kampf; sooft sie aber ausrückten, hatte David mehr Erfolg als alle anderen Diener Sauls, sodass sein Name immer mehr galt.
1 Samuel 1Sam 9 19 1 Saul redete vor seinem Sohn Jonatan und vor allen seinen Dienern davon, dass er David töten wolle. Sauls Sohn Jonatan aber hatte David sehr gern;
1 Samuel 1Sam 9 19 2 deshalb berichtete er David davon und sagte: Mein Vater Saul will dich töten. Nimm dich also morgen früh in Acht, verbirg dich in einem Versteck!
1 Samuel 1Sam 9 19 3 Ich aber will zusammen mit meinem Vater auf das Feld hinausgehen; dort, wo du dich versteckt hältst, werde ich stehen bleiben und mit meinem Vater über dich reden, und wenn ich etwas erfahre, werde ich dir Bescheid geben.
1 Samuel 1Sam 9 19 4 Jonatan redete also zugunsten Davids mit seinem Vater und sagte zu ihm: Der König möge sich doch nicht an seinem Knecht David versündigen; denn er hat sich ja auch nicht an dir versündigt und seine Taten sind für dich sehr nützlich gewesen.
1 Samuel 1Sam 9 19 5 Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen. Der Herr hat (durch ihn) ganz Israel viel Hilfe gebracht. Du hast es selbst gesehen und dich darüber gefreut. Warum willst du dich nun versündigen und unschuldiges Blut vergießen, indem du David ohne jeden Grund tötest?
1 Samuel 1Sam 9 19 6 Saul hörte auf Jonatan und schwor: So wahr der Herr lebt: David soll nicht umgebracht werden.
1 Samuel 1Sam 9 19 7 Jonatan rief David und berichtete ihm alles. Dann führte Jonatan David zu Saul und David war wieder in Sauls Dienst wie vorher.
1 Samuel 1Sam 9 19 8 Der Krieg ging weiter und David zog wieder gegen die Philister in den Kampf. Er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei und sie ergriffen die Flucht.
1 Samuel 1Sam 9 19 9 Doch wieder kam vom Herrn ein böser Geist über Saul, während er in seinem Haus saß und den Speer in der Hand hielt und David auf der Zither spielte.
1 Samuel 1Sam 9 19 10 Da versuchte Saul, David mit dem Speer an die Wand zu spießen; aber er wich Saul aus, sodass der Speer in die Wand fuhr. David floh und brachte sich in Sicherheit. Noch in derselben Nacht
1 Samuel 1Sam 9 19 11 schickte Saul Boten zum Haus Davids, die ihm auflauern und ihn am nächsten Morgen töten sollten. Doch Michal, Davids Frau, warnte ihn und sagte: Wenn du dich nicht noch in dieser Nacht in Sicherheit bringst, wirst du morgen früh umgebracht.
1 Samuel 1Sam 9 19 12 Michal ließ David durch das Fenster hinab, sodass er fliehen und sich in Sicherheit bringen konnte.
1 Samuel 1Sam 9 19 13 Dann nahm Michal das Götterbild, legte es in Davids Bett, umgab seinen Kopf mit einem Geflecht von Ziegenhaaren und deckte es mit einem Kleidungsstück zu.
1 Samuel 1Sam 9 19 14 Als nun Saul die Boten schickte, die David holen sollten, sagte sie: Er ist krank.
1 Samuel 1Sam 9 19 15 Saul schickte die Boten (zurück), um nach David zu sehen, und befahl: Bringt ihn im Bett zu mir her; er soll umgebracht werden.
1 Samuel 1Sam 9 19 16 Als die Boten kamen, entdeckten sie im Bett ein Götterbild mit einem Geflecht von Ziegenhaaren um den Kopf.
1 Samuel 1Sam 9 19 17 Da sagte Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind entkommen lassen, sodass er sich in Sicherheit bringen konnte? Michal antwortete Saul: Er hat zu mir gesagt: Lass mich weggehen, sonst bringe ich dich um.
1 Samuel 1Sam 9 19 18 David floh also und brachte sich in Sicherheit. Er kam zu Samuel nach Rama und erzählte ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Dann ging er zusammen mit Samuel ins Prophetenhaus und beide blieben dort.
1 Samuel 1Sam 9 19 19 Als man nun Saul berichtete: David ist in Rama, und zwar im Prophetenhaus!,
1 Samuel 1Sam 9 19 20 da schickte Saul Boten, um David holen zu lassen. Sobald sie die Schar der Propheten mit Samuel an ihrer Spitze in prophetischer Verzückung sahen, kam der Geist Gottes auch über die Boten Sauls und auch sie gerieten in Verzückung.
1 Samuel 1Sam 9 19 21 Als man Saul das meldete, schickte er andere Boten; aber auch sie gerieten in Verzückung. Da schickte er zum dritten Mal Boten; doch auch sie gerieten in Verzückung.
1 Samuel 1Sam 9 19 22 Darauf ging er selbst nach Rama. Als er zu der großen Zisterne in Sechu kam, fragte er: Wo sind Samuel und David? Man antwortete ihm: Sie sind gerade im Prophetenhaus in Rama.
1 Samuel 1Sam 9 19 23 Als er von dort zum Prophetenhaus in Rama weiterging, kam auch über ihn der Geist Gottes, und er ging in prophetischer Verzückung weiter, bis er zum Prophetenhaus in Rama kam.
1 Samuel 1Sam 9 19 24 Er zog sogar seine Kleider aus und blieb auch in Samuels Gegenwart in Verzückung. Den ganzen Tag und die ganze Nacht über lag er nackt da. Deshalb sagt man: Ist denn auch Saul unter den Propheten?
1 Samuel 1Sam 9 20 1 David floh aus dem Prophetenhaus in Rama, ging zu Jonatan und hielt ihm vor: Was habe ich denn getan? Was ist meine Schuld? Was habe ich gegen deinen Vater verbrochen, dass er mir nach dem Leben trachtet?
1 Samuel 1Sam 9 20 2 Jonatan antwortete ihm: Das ist undenkbar. Du wirst nicht sterben. Du weißt doch: Mein Vater tut nichts Wichtiges oder Unwichtiges, ohne es mir zu offenbaren. Warum sollte mein Vater gerade das vor mir verheimlichen? Nein, das kann nicht sein.
1 Samuel 1Sam 9 20 3 David aber beteuerte nochmals: Dein Vater weiß genau, dass ich dein Wohlwollen gefunden habe, und sagt sich: Jonatan soll das nicht wissen, sonst wird er betrübt. Aber, so wahr der Herr lebt und so wahr du selbst lebst: Zwischen mir und dem Tod liegt nur ein Schritt.
1 Samuel 1Sam 9 20 4 Jonatan fragte David: Was meinst du? Was könnte ich für dich tun?
1 Samuel 1Sam 9 20 5 David antwortete Jonatan: Du weißt doch, morgen ist Neumond. Da müsste ich unbedingt am Mahl des Königs teilnehmen. Lass mich fortgehen, damit ich mich bis übermorgen Abend auf dem Feld versteckt halte.
1 Samuel 1Sam 9 20 6 Wenn dein Vater mich vermisst, dann sag: David hat mich dringend gebeten, in seine Heimatstadt Betlehem gehen zu dürfen, weil dort das jährliche Opfer für die ganze Sippe stattfindet.
1 Samuel 1Sam 9 20 7 Wenn er dann sagt: Gut!, dann steht es günstig für deinen Knecht. Wenn er aber in heftigen Zorn gerät, dann kannst du daran erkennen, dass das Unheil von ihm beschlossen ist.
1 Samuel 1Sam 9 20 8 Zeig deinem Knecht also deine Freundschaft; denn du hast mit deinem Knecht einen Bund vor dem Herrn geschlossen. Wenn ich Schuld auf mich geladen habe, dann töte mich gleich! Warum willst du mich erst zu deinem Vater bringen?
1 Samuel 1Sam 9 20 9 Jonatan antwortete: Das darf nicht mit dir geschehen. Sobald ich sicher weiß, dass mein Vater beschlossen hat, Unheil über dich zu bringen, werde ich es dir auf jeden Fall mitteilen.
1 Samuel 1Sam 9 20 10 David aber fragte Jonatan: Wer wird mir die Nachricht bringen, wenn dir dein Vater etwa eine schroffe Antwort gibt?
1 Samuel 1Sam 9 20 11 Jonatan sagte zu David: Komm, wir wollen aufs Feld hinausgehen. Beide gingen aufs Feld hinaus.
1 Samuel 1Sam 9 20 12 Und Jonatan sagte zu David: Beim Herrn, dem Gott Israels: Wenn ich morgen oder übermorgen um diese Zeit bei meinem Vater in Erfahrung bringe, dass es gut für David steht, dann werde ich jemand schicken und es dir sagen lassen.
1 Samuel 1Sam 9 20 13 Der Herr möge Jonatan dies und das antun: Wenn mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat, werde ich es dir sagen und werde dich in Frieden gehen lassen. Der Herr möge mit dir sein, wie er mit meinem Vater gewesen ist.
1 Samuel 1Sam 9 20 14 Nicht wahr, wenn ich dann noch am Leben bin, wirst du entsprechend der Huld des Herrn an mir handeln. Wenn ich aber umkomme,
1 Samuel 1Sam 9 20 15 dann entzieh meinem Haus niemals deine Gunst, selbst wenn der Herr jeden der Feinde Davids auf dem Erdboden ausrottet.
1 Samuel 1Sam 9 20 16 So schloss Jonatan einen Bund mit dem Haus David. - Der Herr halte sich schadlos an Davids Feinden. -
1 Samuel 1Sam 9 20 17 Und Jonatan ließ auch David bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie sein eigenes Leben.
1 Samuel 1Sam 9 20 18 Dann sagte Jonatan zu ihm: Morgen ist Neumond. Du wirst vermisst werden; denn man wird deinen Platz beobachten.
1 Samuel 1Sam 9 20 19 Übermorgen aber geh weit hinab, an den Ort, wo du dich am Tag der Tat versteckt hattest, und setz dich neben den Stein dort.
1 Samuel 1Sam 9 20 20 Ich werde dann drei Pfeile in seine Nähe schießen, als ob ich ein Ziel treffen wollte.
1 Samuel 1Sam 9 20 21 Dann gib Acht: Ich schicke meinen Diener (und sage zu ihm): Geh, such nach den Pfeilen! Wenn ich dem Diener ausdrücklich sage: Pass auf, die Pfeile liegen von dir aus herwärts, hol sie!, dann komm, denn es steht günstig für dich und es liegt nichts vor, so wahr der Herr lebt.
1 Samuel 1Sam 9 20 22 Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage: Pass auf, die Pfeile liegen von dir aus weiter draußen!, dann geh weg, denn der Herr schickt dich fort.
1 Samuel 1Sam 9 20 23 Für diese Vereinbarung, die wir, ich und du, getroffen haben, soll der Herr auf ewig mein und dein Zeuge sein.
1 Samuel 1Sam 9 20 24 Daraufhin versteckte sich David auf dem Feld. So kam der Neumond und der König setzte sich zu Tisch, um das Mahl zu halten.
1 Samuel 1Sam 9 20 25 Er setzte sich wie jedes Mal auf seinen gewohnten Platz an der Wand; Jonatan saß ihm gegenüber und Abner saß an Sauls Seite. Davids Platz aber blieb leer.
1 Samuel 1Sam 9 20 26 Saul sagte an diesem Tag nichts, denn er dachte: Es ist ihm etwas zugestoßen, was ihn unrein sein lässt; sicher ist er nicht rein.
1 Samuel 1Sam 9 20 27 Als aber am zweiten Tag, dem Tag nach dem Neumond, der Platz Davids wieder leer blieb, sagte Saul zu seinem Sohn Jonatan: Warum ist der Sohn Isais gestern und heute nicht zum Essen gekommen?
1 Samuel 1Sam 9 20 28 Jonatan antwortete Saul: David hat mich dringend gebeten, nach Betlehem gehen zu dürfen.
1 Samuel 1Sam 9 20 29 Er sagte: Lass mich gehen; denn in der Stadt findet ein Opfer unserer Sippe statt. Mein Bruder selbst hat mich aufgefordert (zu kommen). Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann möchte ich jetzt gehen und meine Brüder wieder sehen. Deswegen ist David nicht an den Tisch des Königs gekommen.
1 Samuel 1Sam 9 20 30 Da wurde Saul zornig über Jonatan und sagte: Du Sohn eines entarteten und aufsässigen Weibes! Ich weiß sehr gut, dass du dich zu deiner eigenen Schande und zur Schande des Schoßes deiner Mutter für den Sohn Isais entschieden hast.
1 Samuel 1Sam 9 20 31 Doch solange der Sohn Isais auf Erden lebt, wirst weder du noch dein Königtum Bestand haben. Schick also sofort jemand hin und lass ihn holen; denn er ist ein Kind des Todes.
1 Samuel 1Sam 9 20 32 Jonatan antwortete seinem Vater Saul: Warum soll er umgebracht werden? Was hat er getan?
1 Samuel 1Sam 9 20 33 Da schleuderte Saul den Speer gegen ihn, um ihn zu töten. Nun wusste Jonatan, dass sein Vater beschlossen hatte, David umzubringen.
1 Samuel 1Sam 9 20 34 Voll Zorn stand er vom Tisch auf und aß an diesem zweiten Neumondtag nichts; denn er war bekümmert wegen David, weil sein Vater ihn beschimpft hatte.
1 Samuel 1Sam 9 20 35 Am nächsten Morgen ging Jonatan, wie er mit David verabredet hatte, aufs Feld hinaus und ein junger Diener war bei ihm.
1 Samuel 1Sam 9 20 36 Er sagte zu dem Diener: Lauf, such die Pfeile, die ich abschieße. Der Diener lief und er schoss einen Pfeil über ihn hinaus.
1 Samuel 1Sam 9 20 37 Als der Diener an die Stelle kam, wohin Jonatan den Pfeil geschossen hatte, rief Jonatan dem Diener nach: Liegt der Pfeil von dir aus nicht noch weiter draußen?
1 Samuel 1Sam 9 20 38 Und er rief dem Diener nach: Beeil dich, schnell, bleib nicht stehen! Der Diener Jonatans hob den Pfeil auf und kam zu seinem Herrn zurück.
1 Samuel 1Sam 9 20 39 Der Diener aber ahnte nichts; nur Jonatan und David wussten von der Vereinbarung.
1 Samuel 1Sam 9 20 40 Jonatan gab dem Diener, den er bei sich hatte, seine Waffen und sagte zu ihm: Geh, bring sie in die Stadt!
1 Samuel 1Sam 9 20 41 Als der Diener heimgegangen war, verließ David sein Versteck neben dem Stein, warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder und verneigte sich dreimal tief (vor Jonatan). Dann küssten sie einander und beide weinten. David hörte nicht auf zu weinen
1 Samuel 1Sam 9 20 42 und Jonatan sagte zu ihm: Geh in Frieden! Für das, was wir beide uns im Namen des Herrn geschworen haben, sei der Herr zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Nachkommen auf ewig Zeuge.
1 Samuel 1Sam 9 21 1 Dann brach David auf und ging weg, Jonatan aber begab sich in die Stadt zurück.
1 Samuel 1Sam 9 21 2 David gelangte nach Nob zu dem Priester Ahimelech. Ahimelech kam David aufgeregt entgegen und fragte ihn: Warum bist du allein und hast niemand bei dir?
1 Samuel 1Sam 9 21 3 David antwortete dem Priester Ahimelech: Der König hat mir einen Auftrag gegeben und zu mir gesagt: Niemand darf etwas von der Angelegenheit erfahren, in der ich dich sende und mit der ich dich beauftrage. Darum habe ich meine Leute an einen bestimmten Ort bestellt.
1 Samuel 1Sam 9 21 4 Hast du vielleicht etwas zur Hand für mich? Fünf Brote vielleicht? Dann gib sie mir, oder gib mir, was du sonst finden kannst.
1 Samuel 1Sam 9 21 5 Der Priester gab David Antwort und sagte: Gewöhnliches Brot habe ich nicht zur Hand, nur heiliges Brot ist da; aber dann müssen sich die jungen Männer von Frauen ferngehalten haben.
1 Samuel 1Sam 9 21 6 David antwortete dem Priester: Wir haben uns schon gestern und vorgestern von Frauen ferngehalten. Als ich auszog, waren die Waffen der jungen Männer geheiligt; wenn dies auch ein gewöhnlicher Marsch ist, so wird er doch durch die Waffen geheiligt.
1 Samuel 1Sam 9 21 7 Da gab ihm der Priester heiliges Brot, denn es gab dort nur die Schaubrote, die man von (dem Tisch) vor dem Angesicht des Herrn entfernt, um an dem Tag, an dem sie weggenommen werden, frisches Brot aufzulegen.
1 Samuel 1Sam 9 21 8 Damals hielt sich dort im Heiligtum des Herrn gerade einer von den Knechten Sauls auf, ein Edomiter namens Doëg; er war der Oberste von Sauls Hirten.
1 Samuel 1Sam 9 21 9 David fragte Ahimelech: Hast du einen Speer oder ein Schwert zur Hand? Denn ich konnte weder mein Schwert noch andere Waffen mitnehmen, weil der Auftrag des Königs so dringend war.
1 Samuel 1Sam 9 21 10 Der Priester antwortete: Das Schwert des Philisters Goliat, den du im Terebinthental erschlagen hast, liegt hier, in einem Mantel eingewickelt, hinter dem Efod. Wenn du es nehmen willst, nimm es! Außer diesem gibt es keines hier. David sagte: Kein anderes kommt ihm gleich; gib es mir!
1 Samuel 1Sam 9 21 11 David brach noch am gleichen Tag auf und floh vor Saul. Er kam zu Achisch, dem König von Gat.
1 Samuel 1Sam 9 21 12 Doch die Diener des Achisch sagten zu ihrem Herrn: Ist das nicht David, der König des Landes? Ist das nicht der, von dem man beim Reigentanz gesungen hat: Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntausend?
1 Samuel 1Sam 9 21 13 David nahm sich diese Worte zu Herzen und er fürchtete sich sehr vor Achisch, dem König von Gat.
1 Samuel 1Sam 9 21 14 Darum verstellte er sich vor ihnen und tat in ihrer Gegenwart so, als sei er wahnsinnig; er kritzelte auf die Flügel des Tores und ließ sich den Speichel in den Bart laufen.
1 Samuel 1Sam 9 21 15 Achisch sagte zu seinen Dienern: Seht ihr nicht, dass der Mann verrückt ist? Warum bringt ihr ihn zu mir?
1 Samuel 1Sam 9 21 16 Gibt es bei mir nicht schon genug Verrückte, sodass ihr auch noch diesen Mann zu mir herbringt, damit er bei mir verrückt spielt? Soll der etwa auch noch in mein Haus kommen?
1 Samuel 1Sam 9 22 1 Darum ging David von dort weg und brachte sich in der Höhle von Adullam in Sicherheit. Als seine Brüder und seine Familie davon hörten, kamen sie zu ihm hinab.
1 Samuel 1Sam 9 22 2 Auch schlossen sich ihm viele Männer an, die unter Druck standen, sowie alle möglichen Leute, die Schulden hatten oder verbittert waren, und er wurde ihr Anführer. So waren etwa vierhundert Mann um ihn.
1 Samuel 1Sam 9 22 3 Von dort zog David nach Mizpe-Moab und sagte zum König von Moab: Mein Vater und meine Mutter möchten (von zu Hause) wegziehen und bei euch bleiben, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat.
1 Samuel 1Sam 9 22 4 So brachte er seine Eltern zum König von Moab und sie blieben bei ihm, solange David sich in den unzugänglichen Bergen aufhielt.
1 Samuel 1Sam 9 22 5 Der Prophet Gad aber sagte zu David: Bleib nicht in den Bergen, sondern zieh weg und geh wieder ins Land Juda! Und David zog weg und kam nach Jaar-Heret.
1 Samuel 1Sam 9 22 6 Saul hörte, David und die Männer, die er bei sich hatte, seien entdeckt worden. Er saß gerade in Gibea unter der Tamariske auf der Höhe. Er hatte den Speer in der Hand und alle seine Diener standen um ihn herum.
1 Samuel 1Sam 9 22 7 Da sagte Saul zu seinen Dienern, die um ihn standen: Hört her, ihr Benjaminiter! Euch allen wird wohl der Sohn Isais Felder und Weinberge geben und euch zu Obersten von Tausendschaften und Hundertschaften machen,
1 Samuel 1Sam 9 22 8 weil ihr euch alle gegen mich verschworen habt. Keiner hat mir etwas davon gesagt, als mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais schloss, und keinem tat es Leid um mich, sodass er mir mitgeteilt hätte, dass mein Sohn meinen Knecht dazu angestiftet hat, mir aufzulauern, wie es jetzt der Fall ist.
1 Samuel 1Sam 9 22 9 Da antwortete der Edomiter Doëg, der bei den Dienern Sauls stand: Ich habe den Sohn Isais gesehen, wie er gerade nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kam.
1 Samuel 1Sam 9 22 10 Ahimelech befragte für ihn den Herrn und gab ihm Verpflegung; auch das Schwert des Philisters Goliat gab er ihm.
1 Samuel 1Sam 9 22 11 Darauf schickte der König jemand hin und ließ den Priester Ahimelech, den Sohn Ahitubs, rufen sowie alle vom Haus seines Vaters, die Priester von Nob. Als sie alle zum König gekommen waren,
1 Samuel 1Sam 9 22 12 sagte Saul: Hör her, Sohn Ahitubs! Er antwortete: Hier bin ich, mein Herr.
1 Samuel 1Sam 9 22 13 Saul sagte zu ihm: Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isais? Du hast ihm doch Brot und ein Schwert gegeben und für ihn Gott befragt, sodass er sich gegen mich erheben und mir auflauern kann, wie es heute der Fall ist.
1 Samuel 1Sam 9 22 14 Ahimelech erwiderte dem König: Wer hat sich denn von allen deinen Dienern so sehr bewährt wie David, der Schwiegersohn des Königs, der Anführer deiner Leibwache, der in deinem Haus hoch geehrt ist?
1 Samuel 1Sam 9 22 15 Habe ich denn erst heute begonnen, für ihn Gott zu befragen? Keineswegs! Der König möge seinem Knecht und dem ganzen Haus meines Vaters nichts unterstellen; denn dein Knecht hat von all dem nichts gewusst, weder Wichtiges noch Unwichtiges.
1 Samuel 1Sam 9 22 16 Doch der König sagte: Du bist dem Tod verfallen, Ahimelech, du und das ganze Haus deines Vaters.
1 Samuel 1Sam 9 22 17 Und der König sagte den Läufern, die bei ihm standen: Umzingelt die Priester des Herrn und tötet sie! Denn auch sie haben David die Hand gereicht; sie haben gewusst, dass er auf der Flucht war, und mir nichts davon berichtet. Aber die Diener des Königs wollten ihre Hand nicht erheben, um die Priester des Herrn niederzustoßen.
1 Samuel 1Sam 9 22 18 Da sagte der König zu Doëg: Komm her, stoß du die Priester nieder! Der Edomiter Doëg ging zu den Priestern hin und stieß sie nieder. Er brachte an jenem Tag fünfundachtzig Männer um, die das leinene Efod trugen.
1 Samuel 1Sam 9 22 19 Auch die Priesterstadt Nob schlug er mit scharfem Schwert: Die Männer und Frauen, die Kinder und Säuglinge, die Rinder, Esel und Schafe (erschlug er) mit scharfem Schwert.
1 Samuel 1Sam 9 22 20 Nur ein einziger Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, namens Abjatar konnte sich in Sicherheit bringen und zu David fliehen.
1 Samuel 1Sam 9 22 21 Abjatar berichtete David, dass Saul die Priester des Herrn umgebracht hatte.
1 Samuel 1Sam 9 22 22 Da sagte David zu Abjatar: Ich wusste schon an jenem Tag, als der Edomiter Doëg dort war, dass er Saul bestimmt alles berichten werde. Ich selbst bin schuld am Tod all der Leute aus dem Haus deines Vaters.
1 Samuel 1Sam 9 22 23 Bleib bei mir, fürchte dich nicht; denn der, der mir nach dem Leben trachtet, trachtet auch dir nach dem Leben; bei mir bist du in Sicherheit.
1 Samuel 1Sam 9 23 1 Man berichtete David: Die Philister kämpfen gerade gegen Keïla und plündern die Scheunen.
1 Samuel 1Sam 9 23 2 Da befragte David den Herrn: Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen? Der Herr antwortete David: Geh, schlag die Philister und rette Keïla!
1 Samuel 1Sam 9 23 3 Aber die Männer Davids sagten: Schau, wir müssen schon hier in Juda Angst haben, wie viel mehr erst dann, wenn wir nach Keïla gegen die Truppen der Philister ziehen sollen.
1 Samuel 1Sam 9 23 4 David befragte daher noch einmal den Herrn und der Herr gab zur Antwort: Brich auf, zieh nach Keïla hinab; denn ich werde die Philister in deine Hand geben.
1 Samuel 1Sam 9 23 5 Darauf zog David mit seinen Männern gegen Keïla und kämpfte gegen die Philister. Er trieb ihre Herden weg und brachte den Philistern eine schwere Niederlage bei. So rettete David die Einwohner von Keïla.
1 Samuel 1Sam 9 23 6 Als Abjatar, der Sohn Ahimelechs, zu David nach Keïla floh, nahm er auch das Efod mit.
1 Samuel 1Sam 9 23 7 Saul aber wurde berichtet, dass David in Keïla war. Und Saul sagte: Gott hat ihn mir ausgeliefert; er hat sich selbst gefangen, indem er in eine Stadt mit Tor und Riegel gegangen ist.
1 Samuel 1Sam 9 23 8 Saul bot das ganze Volk zum Kampf auf, um nach Keïla hinabzuziehen und David und seine Männer zu belagern.
1 Samuel 1Sam 9 23 9 Als David merkte, dass Saul Böses gegen ihn im Schild führte, sagte er zu dem Priester Abjatar: Bring das Efod her!
1 Samuel 1Sam 9 23 10 Dann sprach David: Herr, Gott Israels, dein Knecht hat gehört, dass Saul beabsichtigt, nach Keïla zu kommen, um die Stadt meinetwegen zu vernichten.
1 Samuel 1Sam 9 23 11 Werden die Bürger von Keïla mich ihm ausliefern? Wird Saul herabkommen, wie dein Knecht gehört hat? Herr, Gott Israels, teile es deinem Knecht mit! Der Herr antwortete: Er wird herabkommen.
1 Samuel 1Sam 9 23 12 David fragte weiter: Werden die Bürger von Keïla mich und meine Männer an Saul ausliefern? Der Herr antwortete: Sie werden euch ausliefern.
1 Samuel 1Sam 9 23 13 Da brach David mit seinen Männern auf, etwa sechshundert Mann. Sie verließen Keïla und streiften umher, wie es sich gerade ergab. Als Saul berichtet wurde, dass David aus Keïla entkommen war, ließ er von seinem Plan ab und rückte nicht aus.
1 Samuel 1Sam 9 23 14 David setzte sich in der Steppe auf Bergfestungen fest; er ließ sich in den Bergen der Steppe Sif nieder. Saul suchte ihn die ganze Zeit, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand.
1 Samuel 1Sam 9 23 15 David aber wusste, dass Saul ausgezogen war, weil er ihm nach dem Leben trachtete. Als David in Horescha in der Steppe Sif war,
1 Samuel 1Sam 9 23 16 brach Jonatan, der Sohn Sauls, auf und ging zu David nach Horescha; er stärkte Davids Vertrauen auf Gott.
1 Samuel 1Sam 9 23 17 Er sagte zu ihm: Fürchte dich nicht; die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht erreichen. Du wirst König über Israel sein und ich werde der Zweite nach dir sein. Auch mein Vater Saul weiß das.
1 Samuel 1Sam 9 23 18 Und die beiden schlossen vor dem Herrn (erneut) einen Bund. David blieb in Horescha und Jonatan ging wieder nach Hause.
1 Samuel 1Sam 9 23 19 Einige Sifiter gingen zu Saul nach Gibea hinauf und berichteten ihm: David hat sich bei uns auf den Bergfestungen bei Horescha versteckt, und zwar auf der Anhöhe von Hachila südlich von Jeschimon.
1 Samuel 1Sam 9 23 20 Wenn es dir, König, beliebt, herabzukommen, dann komm! Es wird dann unsere Sache sein, ihn dem König auszuliefern.
1 Samuel 1Sam 9 23 21 Saul erwiderte: Gesegnet seid ihr vom Herrn, weil ihr Mitleid mit mir habt.
1 Samuel 1Sam 9 23 22 Geht, haltet euch bereit, forscht nach und merkt euch den Ort, wo er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat; denn man hat mir gesagt, er sei schlau.
1 Samuel 1Sam 9 23 23 Beobachtet und erkundet alle Schlupfwinkel, in denen er sich verstecken könnte. Wenn ihr sichere Angaben habt, kehrt zu mir zurück; dann werde ich mit euch gehen. Wenn er wirklich im Land ist, werde ich ihn unter allen Tausendschaften Judas aufspüren.
1 Samuel 1Sam 9 23 24 Sie brachen auf und zogen vor Saul her nach Sif. David aber und seine Männer waren in der Steppe Maon, in der Araba südlich von Jeschimon.
1 Samuel 1Sam 9 23 25 Saul und seine Männer machten sich auf die Suche. Als man das David meldete, zog er weiter hinunter zu den Felsen in der Steppe Maon und blieb dort. Saul hörte davon und folgte ihm in die Steppe Maon.
1 Samuel 1Sam 9 23 26 Saul zog auf der einen Seite des Berges dahin, David und seine Männer auf der anderen Seite des Berges. David versuchte, rasch von Saul wegzukommen, während Saul und seine Männer schon dabei waren, ihn und seine Leute zu umzingeln, um sie gefangen zu nehmen.
1 Samuel 1Sam 9 23 27 Doch da kam ein Bote zu Saul und sagte: Komm schnell, die Philister sind in das Land eingefallen.
1 Samuel 1Sam 9 23 28 Saul ließ von der Verfolgung Davids ab und zog den Philistern entgegen. Deshalb nennt man diesen Ort Sela-Machlekot (Fels der Trennung).
1 Samuel 1Sam 9 24 1 Von dort zog David hinauf und setzte sich in den schwer zugänglichen Bergen bei En-Gedi fest.
1 Samuel 1Sam 9 24 2 Als Saul von der Verfolgung der Philister zurückkehrte, berichtete man ihm: Gib Acht, David ist in der Steppe von En-Gedi.
1 Samuel 1Sam 9 24 3 Da nahm Saul dreitausend Mann, ausgesuchte Leute aus ganz Israel, und zog aus, um David und seine Männer bei den Steinbock-Felsen zu suchen.
1 Samuel 1Sam 9 24 4 Auf seinem Weg kam er zu einigen Schafhürden. Dort war eine Höhle. Saul ging hinein, um seine Notdurft zu verrichten. David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle.
1 Samuel 1Sam 9 24 5 Da sagten die Männer zu David: Das ist der Tag, von dem der Herr zu dir gesagt hat: Sieh her, ich gebe deinen Feind in deine Gewalt und du kannst mit ihm machen, was dir richtig erscheint. Da stand David auf und schnitt heimlich einen Zipfel von Sauls Mantel ab.
1 Samuel 1Sam 9 24 6 Hinterher aber schlug David das Gewissen, weil er einen Zipfel vom Mantel Sauls abgeschnitten hatte.
1 Samuel 1Sam 9 24 7 Er sagte zu seinen Männern: Der Herr bewahre mich davor, meinem Gebieter, dem Gesalbten des Herrn, so etwas anzutun und Hand an ihn zu legen; denn er ist der Gesalbte des Herrn.
1 Samuel 1Sam 9 24 8 Und David fuhr seine Leute mit scharfen Worten an und ließ nicht zu, dass sie sich an Saul vergriffen. Als Saul die Höhle verlassen hatte und seinen Weg fortsetzte,
1 Samuel 1Sam 9 24 9 stand auch David auf, verließ die Höhle und rief Saul nach: Mein Herr und König! Als Saul sich umblickte, verneigte sich David bis zur Erde und warf sich (vor ihm) nieder.
1 Samuel 1Sam 9 24 10 Dann sagte David zu Saul: Warum hörst du auf die Worte von Leuten, die sagen: Gib acht, David will dein Verderben.
1 Samuel 1Sam 9 24 11 Doch heute kannst du mit eigenen Augen sehen, dass der Herr dich heute in der Höhle in meine Gewalt gegeben hat. Man hat mir gesagt, ich solle dich töten; aber ich habe dich geschont. Ich sagte: Ich will nicht die Hand an meinen Herrn legen; denn er ist der Gesalbte des Herrn.
1 Samuel 1Sam 9 24 12 Sieh her, mein Vater! Hier, der Zipfel deines Mantels ist in meiner Hand. Wenn ich einen Zipfel deines Mantels abgeschnitten und dich nicht getötet habe, dann kannst du erkennen und einsehen, dass ich weder Bosheit noch Aufruhr im Sinn habe und dass ich mich nicht gegen dich versündigt habe; du aber stellst mir nach, um mir das Leben zu nehmen.
1 Samuel 1Sam 9 24 13 Der Herr soll zwischen mir und dir entscheiden. Der Herr soll mich an dir rächen; aber meine Hand wird dich nicht anrühren,
1 Samuel 1Sam 9 24 14 wie das alte Sprichwort sagt: Von den Frevlern geht Frevel aus; aber meine Hand soll dich nicht anrühren.
1 Samuel 1Sam 9 24 15 Hinter wem zieht der König von Israel her? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzigen Floh!
1 Samuel 1Sam 9 24 16 Der Herr soll unser Richter sein und zwischen mir und dir entscheiden. Er blicke her, er soll meinen Rechtsstreit führen und mir dir gegenüber Recht verschaffen.
1 Samuel 1Sam 9 24 17 Als David das zu Saul gesagt hatte, antwortete Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul begann laut zu weinen
1 Samuel 1Sam 9 24 18 und sagte zu David: Du bist gerechter als ich; denn du hast mir Gutes erwiesen, während ich böse an dir gehandelt habe.
1 Samuel 1Sam 9 24 19 Du hast heute bewiesen, dass du gut an mir gehandelt hast; obwohl der Herr mich in deine Gewalt gegeben hatte, hast du mich nicht getötet.
1 Samuel 1Sam 9 24 20 Wenn jemand auf seinen Feind trifft, lässt er ihn dann im Guten seinen Weg weiterziehen? Der Herr möge dir mit Gutem vergelten, was du mir heute getan hast.
1 Samuel 1Sam 9 24 21 Jetzt weiß ich, dass du König werden wirst und dass das Königtum in deiner Hand Bestand haben wird.
1 Samuel 1Sam 9 24 22 Darum schwöre mir nun beim Herrn, dass du meine Nachkommen nicht ausrotten und meinen Namen nicht aus dem Haus meines Vaters austilgen wirst.
1 Samuel 1Sam 9 24 23 Und David schwor es Saul. Saul zog nach Hause, David aber und seine Männer stiegen wieder in die unzugänglichen Berge hinauf.
1 Samuel 1Sam 9 25 1 Samuel starb und ganz Israel versammelte sich und hielt für ihn die Totenklage. Man begrub ihn in seinem Haus in Rama. Danach brach David auf und zog in die Steppe Paran hinab.
1 Samuel 1Sam 9 25 2 Damals lebte in Maon ein Mann, der sein Gut in Karmel hatte. Der Mann war sehr reich; er besaß dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Er war eben dabei, in Karmel seine Schafe zu scheren.
1 Samuel 1Sam 9 25 3 Der Mann hieß Nabal und seine Frau Abigajil. Die Frau war klug und von schöner Gestalt, aber der Mann war roh und bösartig; er war ein Kalebiter.
1 Samuel 1Sam 9 25 4 David hörte in der Steppe, dass Nabal dabei war, seine Schafe zu scheren.
1 Samuel 1Sam 9 25 5 Er schickte zehn junge Männer hin und sagte zu ihnen: Geht hinauf nach Karmel, und wenn ihr zu Nabal kommt, entbietet ihm in meinem Namen den Friedensgruß
1 Samuel 1Sam 9 25 6 und sagt so zu meinem Bruder: Friede sei mit dir, Friede mit deinem Haus, Friede mit allem, was dir gehört.
1 Samuel 1Sam 9 25 7 Ich habe soeben gehört, dass du bei der Schafschur bist. Nun sind deine Hirten mit ihren Schafen bei uns gewesen; wir haben ihnen nichts zuleide getan und sie haben nichts vermisst, solange sie in Karmel waren.
1 Samuel 1Sam 9 25 8 Frag deine jungen Leute, sie werden es dir bestätigen. Mögen also meine jungen Männer dein Wohlwollen finden; wir sind ja an deinem Festtag gekommen. Darum gib deinen Knechten und deinem Sohn David, was du gerade zur Hand hast.
1 Samuel 1Sam 9 25 9 Davids junge Leute kamen zu Nabal und redeten im Auftrag Davids, wie er es gesagt hatte, mit ihm; danach warteten sie ruhig ab.
1 Samuel 1Sam 9 25 10 Nabal aber gab den Knechten Davids zur Antwort: Wer ist denn David, wer ist der Sohn Isais? Heute gibt es viele Knechte, die ihren Herren davongelaufen sind.
1 Samuel 1Sam 9 25 11 Soll ich etwa mein Brot und mein Wasser und was ich für meine Schafscherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind?
1 Samuel 1Sam 9 25 12 Die Leute Davids kehrten um und kamen (zu David zurück). Als sie angekommen waren, berichteten sie ihm alles, was Nabal gesagt hatte.
1 Samuel 1Sam 9 25 13 Da sagte David zu seinen Männern: Jeder hänge sein Schwert um. Alle hängten ihr Schwert um; auch David hängte sein Schwert um. Und sie zogen mit David hinauf, etwa vierhundert Mann, während zweihundert beim Gepäck blieben.
1 Samuel 1Sam 9 25 14 Inzwischen hatte einer der jungen Männer Abigajil, der Frau Nabals, berichtet: David hat aus der Steppe Boten geschickt, um unserem Herrn seine Segenswünsche entbieten zu lassen, aber er hat sie schroff abgewiesen.
1 Samuel 1Sam 9 25 15 Dabei waren die Männer sehr freundlich zu uns. Wir wurden nicht beschimpft und wir haben nie etwas vermisst in der ganzen Zeit, in der wir mit ihnen umherzogen, als wir auf der Weide waren.
1 Samuel 1Sam 9 25 16 Sie haben bei Tag und bei Nacht eine Mauer um uns gebildet, die ganze Zeit hindurch, da wir mit ihnen zusammen waren und unsere Schafe hüteten.
1 Samuel 1Sam 9 25 17 Nun aber überleg dir genau, was du tun kannst; denn unserem Herrn und seinem ganzen Haus droht Unheil. Er ist ein so übler Mensch, dass man nicht mit ihm reden kann.
1 Samuel 1Sam 9 25 18 Da nahm Abigajil in aller Eile zweihundert Brote und zwei Schläuche Wein, fünf schon zurechtgemachte Schafe, fünf Sea geröstetes Korn, hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen, lud alles auf Esel
1 Samuel 1Sam 9 25 19 und sagte zu ihren Knechten: Geht mir schon voraus, ich komme euch gleich nach. Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts davon mit.
1 Samuel 1Sam 9 25 20 Als sie auf ihrem Esel im Schutz eines Berges hinabritt, kamen ihr plötzlich David und seine Männer entgegen, sodass sie mit ihnen zusammentraf.
1 Samuel 1Sam 9 25 21 David hatte eben gesagt: Wahrhaftig, ich habe all das, was diesem Mann gehört, ganz umsonst in der Steppe beschützt; von all seinem Besitz wurde nichts vermisst, doch er hat mir Gutes mit Bösem vergolten.
1 Samuel 1Sam 9 25 22 Gott möge mir dies und das antun, wenn ich von allem, was ihm gehört, bis zum Morgen auch nur einen Mann übriglasse.
1 Samuel 1Sam 9 25 23 Als Abigajil David sah, stieg sie schnell von ihrem Esel, warf sich vor David nieder und verneigte sich bis zur Erde.
1 Samuel 1Sam 9 25 24 Sie fiel ihm zu Füßen und sagte: Mich allein, Herr, trifft die Schuld. Möge deine Magd mit dir reden dürfen; höre, was deine Magd zu sagen hat.
1 Samuel 1Sam 9 25 25 Mein Herr achte nicht auf diesen üblen Mann Nabal; denn wie sein Name sagt, so ist er: Nabal (Tor) heißt er und voll Torheit ist er. Ich, deine Magd, habe die jungen Leute, die du, mein Herr, geschickt hast, nicht gesehen.
1 Samuel 1Sam 9 25 26 Doch nun, so wahr der Herr lebt und so wahr du selbst lebst, hat dich der Herr davor bewahrt, Blutschuld auf dich zu laden und dir selbst zu helfen. Möge es deinen Feinden und allen, die gegen meinen Herrn Böses planen, ebenso ergehen wie Nabal.
1 Samuel 1Sam 9 25 27 Dieses Geschenk aber, das deine Magd meinem Herrn mitgebracht hat, möge jetzt den jungen Leuten gegeben werden, die meinem Herrn folgen.
1 Samuel 1Sam 9 25 28 Verzeih deiner Magd ihr Vergehen! Denn der Herr wird meinem Herrn sicher ein Haus errichten, das Bestand hat, weil mein Herr die Kriege des Herrn führt, und man wird dir nichts Böses vorwerfen können, solange du lebst.
1 Samuel 1Sam 9 25 29 Wenn sich aber ein Mensch erhebt, um dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, dann sei das Leben meines Herrn beim Herrn, deinem Gott, eingebunden in den Beutel des Lebens; das Leben deiner Feinde aber möge der Herr mit einer Schleuder fortschleudern.
1 Samuel 1Sam 9 25 30 Wenn dann der Herr meinem Herrn all das Gute erweist, das er dir versprochen hat, und dich zum Fürsten über Israel macht,
1 Samuel 1Sam 9 25 31 dann sollst du nicht darüber stolpern und dein Gewissen soll meinem Herrn nicht vorwerfen können, dass du ohne Grund Blut vergossen hast und dass sich mein Herr selbst geholfen hat. Wenn der Herr aber meinem Herrn Gutes erweist, dann denk an deine Magd!
1 Samuel 1Sam 9 25 32 Da sagte David zu Abigajil: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der dich mir heute entgegengeschickt hat.
1 Samuel 1Sam 9 25 33 Gepriesen sei deine Klugheit und gepriesen seist du, weil du mich heute daran gehindert hast, Blutschuld auf mich zu laden und mir selbst zu helfen.
1 Samuel 1Sam 9 25 34 Aber so wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, der mich davon abgehalten hat, dir etwas Böses zu tun: Wärest du mir nicht so schnell entgegengekommen, dann wäre von Nabals Männern am anderen Morgen keiner mehr übrig gewesen.
1 Samuel 1Sam 9 25 35 Und David nahm von ihr entgegen, was sie ihm gebracht hatte, und sagte zu ihr: Geh in Frieden hinauf in dein Haus! Denk aber daran: Ich habe auf dich gehört und dich gnädig aufgenommen.
1 Samuel 1Sam 9 25 36 Als Abigajil zu Nabal kam, veranstaltete er in seinem Haus gerade ein Trinkgelage wie ein König. Nabal war in fröhlicher Stimmung, aber völlig betrunken. Darum erzählte sie ihm mit keinem Wort, was geschehen war, bis zum anderen Morgen.
1 Samuel 1Sam 9 25 37 Als dann am Morgen der Rausch Nabals vorüber war, berichtete ihm seine Frau, was sich zugetragen hatte. Da versagte das Herz in seiner Brust und er war wie versteinert.
1 Samuel 1Sam 9 25 38 Nach etwa zehn Tagen schlug der Herr den Nabal, sodass er starb.
1 Samuel 1Sam 9 25 39 Als David hörte, dass Nabal tot sei, sagte er: Gepriesen sei der Herr, der meinen Rechtsstreit gegen Nabal wegen der Schmach, die mir angetan wurde, geführt hat und der seinen Knecht von einer bösen Tat zurückgehalten hat; die Bosheit Nabals aber hat der Herr auf ihn selbst zurückfallen lassen. Darauf schickte David (Boten) zu Abigajil (mit dem Angebot), er wolle sie zur Frau nehmen.
1 Samuel 1Sam 9 25 40 Die Diener Davids kamen zu Abigajil nach Karmel, redeten mit ihr und sagten: David schickt uns zu dir, weil er dich zur Frau nehmen will.
1 Samuel 1Sam 9 25 41 Sie stand auf, verneigte sich bis zur Erde und sagte: Deine Magd steht als Dienerin bereit, um den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen.
1 Samuel 1Sam 9 25 42 Dann machte sich Abigajil in aller Eile auf, setzte sich auf ihren Esel und ihre fünf Mägde folgten ihr. Sie zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau.
1 Samuel 1Sam 9 25 43 Aus Jesreel hatte sich David zuvor schon Ahinoam zur Frau genommen. So hatte er zwei Frauen.
1 Samuel 1Sam 9 25 44 Saul aber hatte seine Tochter Michal, die Frau Davids, Palti, dem Sohn des Lajisch aus Gallim, gegeben.
1 Samuel 1Sam 9 26 1 Die Sifiter kamen zu Saul nach Gibea und sagten: David hält sich auf der Anhöhe von Hachila gegenüber von Jeschimon auf.
1 Samuel 1Sam 9 26 2 Saul machte sich mit dreitausend Mann, ausgesuchten Kriegern aus Israel, auf den Weg und zog in die Wüste von Sif hinab, um dort nach David zu suchen.
1 Samuel 1Sam 9 26 3 Er schlug sein Lager auf der Anhöhe von Hachila am Weg gegenüber von Jeschimon auf, David aber blieb in der Wüste. Als er sah, dass Saul ihm in die Wüste folgte,
1 Samuel 1Sam 9 26 4 schickte er Kundschafter aus und erfuhr, an welchem Ort sich Saul aufhielt.
1 Samuel 1Sam 9 26 5 Er brach auf und kam zu dem Ort, wo Saul sein Lager hatte. Und David konnte die Stelle sehen, wo Saul sich mit seinem Heerführer Abner, dem Sohn Ners, zur Ruhe hingelegt hatte: Saul schlief mitten im Lager, während seine Leute rings um ihn herum lagen.
1 Samuel 1Sam 9 26 6 Da wandte sich David an den Hetiter Ahimelech und an Abischai, den Sohn der Zeruja, den Bruder Joabs, und sagte: Wer geht mit mir zu Saul ins Lager hinab? Abischai antwortete: Ich gehe mit.
1 Samuel 1Sam 9 26 7 So kamen David und Abischai in der Nacht zu den Leuten (Sauls) und fanden Saul mitten im Lager schlafend; sein Speer steckte neben seinem Kopf in der Erde und rings um ihn schliefen Abner und seine Leute.
1 Samuel 1Sam 9 26 8 Da sagte Abischai zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand gegeben. Jetzt werde ich ihn mit einem einzigen Speerstoß auf den Boden spießen, einen zweiten brauche ich nicht dafür.
1 Samuel 1Sam 9 26 9 David aber erwiderte Abischai: Bring ihn nicht um! Denn wer hat je seine Hand gegen den Gesalbten des Herrn erhoben und ist ungestraft geblieben?
1 Samuel 1Sam 9 26 10 Und er fügte hinzu: So wahr der Herr lebt: Der Herr möge ihn schlagen, ob nun der Tag kommt, an dem er sterben muss, oder ob er in den Krieg zieht und dort umkommt.
1 Samuel 1Sam 9 26 11 Mich aber bewahre der Herr davor, dass ich meine Hand gegen den Gesalbten des Herrn erhebe. Nimm jetzt den Speer neben seinem Kopf und den Wasserkrug und lass uns gehen!
1 Samuel 1Sam 9 26 12 David nahm den Speer und den Wasserkrug, die neben Sauls Kopf waren, und sie gingen weg. Niemand sah und niemand bemerkte etwas, und keiner wachte auf; alle schliefen, denn der Herr hatte sie in einen tiefen Schlaf fallen lassen.
1 Samuel 1Sam 9 26 13 David ging auf die andere Seite (des Tals) hinüber und stellte sich in größerer Entfernung auf den Gipfel des Berges, sodass ein weiter Zwischenraum zwischen ihnen war.
1 Samuel 1Sam 9 26 14 Dann rief er dem Volk und Abner, dem Sohn Ners, zu: Abner, willst du antworten? Abner antwortete und sagte: Wer bist du, warum rufst du nach dem König?
1 Samuel 1Sam 9 26 15 David antwortete Abner: Bist du nicht ein Mann, dem keiner in Israel gleicht? Warum hast du deinen Herrn, den König, nicht bewacht? Es ist nämlich einer aus dem Volk ins Lager eingedrungen, um den König, deinen Herrn, umzubringen.
1 Samuel 1Sam 9 26 16 Das war nicht gut, was du da gemacht hast. So wahr der Herr lebt: Ihr habt den Tod verdient, weil ihr euren Herrn, den Gesalbten des Herrn, nicht bewacht habt. Sieh doch nach, wo der Speer des Königs und der Wasserkrug sind, die neben dem Kopf des Königs standen.
1 Samuel 1Sam 9 26 17 Saul erkannte die Stimme Davids und sagte: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? David antwortete: Es ist meine Stimme, mein Herr und König.
1 Samuel 1Sam 9 26 18 Dann fragte er: Warum verfolgt eigentlich mein Herr seinen Knecht? Was habe ich denn getan? Welches Unrecht habe ich begangen?
1 Samuel 1Sam 9 26 19 Möge doch mein Herr, der König, jetzt auf die Worte seines Knechtes hören: Wenn der Herr dich gegen mich aufgereizt hat, möge er ein wohlriechendes Opfer erhalten. Wenn es aber Menschen waren, dann sollen sie verflucht sein vor dem Herrn; denn sie haben mich vertrieben, sodass ich jetzt nicht mehr am Erbbesitz des Herrn teilhaben kann. Sie sagen: Geh fort, diene anderen Göttern!
1 Samuel 1Sam 9 26 20 Doch mein Blut soll nicht fern vom Herrn zur Erde fließen. Der König von Israel ist ausgezogen, um einen einzigen Floh zu suchen, wie man in den Bergen ein Rebhuhn jagt.
1 Samuel 1Sam 9 26 21 Darauf sagte Saul: Ich habe gesündigt. Komm zurück, mein Sohn David! Ja, ich werde dir nichts zuleide tun, weil dir heute mein Leben so kostbar war. Ich sehe ein, ich habe töricht gehandelt und schwere Fehler gemacht.
1 Samuel 1Sam 9 26 22 David erwiderte: Seht her, hier ist der Speer des Königs. Einer von den jungen Männern soll herüberkommen und ihn holen.
1 Samuel 1Sam 9 26 23 Der Herr wird jedem seine Gerechtigkeit und Treue vergelten. Obwohl dich der Herr heute in meine Hand gegeben hatte, wollte ich meine Hand nicht an den Gesalbten des Herrn legen.
1 Samuel 1Sam 9 26 24 Doch denk daran: Wie dein Leben heute in meinen Augen wertvoll war, so wird auch mein Leben in den Augen des Herrn wertvoll sein; er wird mich aus aller Bedrängnis erretten.
1 Samuel 1Sam 9 26 25 Saul sagte zu David: Gesegnet seist du, mein Sohn David. Du wirst es sicher vollbringen, dir wird es auch bestimmt gelingen. Und David zog weiter, Saul aber kehrte an seinen Ort zurück.
1 Samuel 1Sam 9 27 1 David überlegte: Eines Tages werde ich doch noch durch Saul umgebracht. Es bleibt nichts anderes übrig, als mich im Land der Philister in Sicherheit zu bringen. Dann wird Saul mich in Ruhe lassen und aufhören, mich weiter im ganzen Gebiet Israels zu suchen, und ich bin seiner Hand entkommen.
1 Samuel 1Sam 9 27 2 David machte sich also auf den Weg und ging mit den sechshundert Männern, die bei ihm waren, zu Achisch hinüber, dem Sohn Maochs, dem König von Gat.
1 Samuel 1Sam 9 27 3 Und er blieb mit seinen Leuten bei Achisch in Gat; alle hatten ihre Familien bei sich, David seine beiden Frauen: Ahinoam, die Jesreeliterin, und Abigajil aus Karmel, die (frühere) Frau Nabals.
1 Samuel 1Sam 9 27 4 Als man Saul meldete, dass David nach Gat geflohen war, suchte er nicht mehr weiter nach ihm.
1 Samuel 1Sam 9 27 5 David sagte zu Achisch: Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann weise mir einen Platz in einer der Städte des flachen Landes zu, wo ich mich niederlassen kann. Warum soll dein Knecht bei dir in der Königsstadt wohnen?
1 Samuel 1Sam 9 27 6 Da gab ihm Achisch noch am gleichen Tag Ziklag. Deshalb gehört Ziklag den Königen von Juda bis zum heutigen Tag.
1 Samuel 1Sam 9 27 7 Die Zeit, die David im Land der Philister verbrachte, betrug ein Jahr und vier Monate.
1 Samuel 1Sam 9 27 8 David zog mit seinen Männern aus und sie unternahmen Raubzüge bei den Geschuritern, den Geresitern und den Amalekitern; diese bewohnen von jeher das Gebiet in Richtung Schur und nach Ägypten zu.
1 Samuel 1Sam 9 27 9 David verheerte das Land und ließ weder Männer noch Frauen am Leben; Schafe und Rinder, Esel, Kamele und Kleider aber nahm er mit. Wenn er dann zurückkehrte und zu Achisch kam
1 Samuel 1Sam 9 27 10 und Achisch ihn fragte: Wohin habt ihr heute euren Raubzug gemacht?, antwortete David: Ins Südland von Juda, oder: Ins Südland der Jerachmeeliter, oder: Ins Südland der Keniter.
1 Samuel 1Sam 9 27 11 Weder Männer noch Frauen ließ er am Leben und er brachte niemand nach Gat; denn er sagte sich: Niemand soll etwas über uns berichten und sagen können: Das und das hat David gemacht. So hielt er es die ganze Zeit über, solange er sich im Land der Philister aufhielt.
1 Samuel 1Sam 9 27 12 Achisch aber schenkte David Vertrauen, denn er sagte sich: Er hat sich bei seinem Volk, bei den Israeliten, so verhasst gemacht, dass er für immer mein Knecht bleiben muss.
1 Samuel 1Sam 9 28 1 In jenen Tagen sammelten die Philister ihre Truppen, um gegen Israel in den Kampf zu ziehen. Da sagte Achisch zu David: Du weißt sehr wohl, dass du samt deinen Männern mit mir ins Feldlager ziehen musst.
1 Samuel 1Sam 9 28 2 David antwortete Achisch: Auf diese Weise wirst du selbst erfahren, was dein Knecht tun wird. Achisch sagte zu David: Gut, ich mache dich für diese ganze Zeit zu meinem Leibwächter.
1 Samuel 1Sam 9 28 3 Samuel war gestorben und ganz Israel hatte die Totenklage für ihn gehalten und ihn in seiner Stadt Rama begraben. Saul aber hatte die Totenbeschwörer und die Wahrsager aus dem Land vertrieben.
1 Samuel 1Sam 9 28 4 Als sich die Philister gesammelt hatten, rückten sie heran und schlugen bei Schunem ihr Lager auf. Saul versammelte ganz Israel und sie schlugen ihr Lager im (Bergland von) Gilboa auf.
1 Samuel 1Sam 9 28 5 Als Saul das Lager der Philister sah, bekam er große Angst und sein Herz begann zu zittern.
1 Samuel 1Sam 9 28 6 Da befragte Saul den Herrn, aber der Herr gab ihm keine Antwort, weder durch Träume, noch durch die Losorakel, noch durch die Propheten.
1 Samuel 1Sam 9 28 7 Daher sagte Saul zu seinen Dienern: Sucht mir eine Frau, die Gewalt über einen Totengeist hat; ich will zu ihr gehen und sie befragen. Seine Diener antworteten ihm: In En-Dor gibt es eine Frau, die über einen Totengeist Gewalt hat.
1 Samuel 1Sam 9 28 8 Da machte sich Saul unkenntlich, zog andere Kleider an und ging mit zwei Männern zu der Frau. Sie kamen in der Nacht bei der Frau an und er sagte zu ihr: Wahrsage mir durch den Totengeist! Lass für mich den heraufsteigen, den ich dir nenne.
1 Samuel 1Sam 9 28 9 Die Frau antwortete ihm: Du weißt doch selbst, was Saul getan hat: Er hat die Totenbeschwörer und die Wahrsager im Land ausgerottet. Warum stellst du mir eine Falle, um mich zu töten?
1 Samuel 1Sam 9 28 10 Saul aber schwor ihr beim Herrn und sagte: So wahr der Herr lebt: Es soll dich in dieser Sache keine Schuld treffen.
1 Samuel 1Sam 9 28 11 Die Frau sagte: Wen soll ich für dich heraufsteigen lassen? Er antwortete: Lass Samuel für mich heraufsteigen!
1 Samuel 1Sam 9 28 12 Als die Frau Samuel erblickte, schrie sie laut auf und sagte zu Saul: Warum hast du mich getäuscht? Du bist ja Saul!
1 Samuel 1Sam 9 28 13 Der König sagte zu ihr: Hab keine Angst! Was siehst du denn? Die Frau antwortete Saul: Ich sehe einen Geist aus der Erde heraufsteigen.
1 Samuel 1Sam 9 28 14 Er fragte sie: Wie sieht er aus? Sie antwortete: Ein alter Mann steigt herauf; er ist in einen Mantel gehüllt. Da erkannte Saul, dass es Samuel war. Er verneigte sich mit dem Gesicht zur Erde und warf sich zu Boden.
1 Samuel 1Sam 9 28 15 Und Samuel sagte zu Saul: Warum hast du mich aufgestört und mich heraufsteigen lassen? Saul antwortete: Ich bin in großer Bedrängnis. Die Philister führen Krieg gegen mich und Gott ist von mir gewichen und hat mir keine Antwort mehr gegeben, weder durch die Propheten noch durch die Träume. Darum habe ich dich gerufen, damit du mir sagst, was ich tun soll.
1 Samuel 1Sam 9 28 16 Samuel erwiderte: Warum fragst du mich? Der Herr ist doch von dir gewichen und ist dein Feind geworden.
1 Samuel 1Sam 9 28 17 Er hat getan, was er durch mich angekündigt hatte: Der Herr hat dir das Königtum aus der Hand gerissen und hat es einem anderen, nämlich David, gegeben.
1 Samuel 1Sam 9 28 18 Weil du nicht auf die Stimme des Herrn gehört und seinen glühenden Zorn an Amalek nicht vollstreckt hast, darum hat dir der Herr heute das getan.
1 Samuel 1Sam 9 28 19 Der Herr wird auch Israel zusammen mit dir in die Gewalt der Philister geben und morgen wirst du samt deinen Söhnen bei mir sein; auch das Heerlager Israels wird der Herr in die Gewalt der Philister geben.
1 Samuel 1Sam 9 28 20 Da fiel Saul der Länge nach jäh zu Boden; so sehr war er über die Worte Samuels erschrocken. Es war auch keine Kraft mehr in ihm, weil er den ganzen Tag und die ganze Nacht keinen Bissen gegessen hatte.
1 Samuel 1Sam 9 28 21 Die Frau ging zu Saul hin und sah, dass er ganz verstört war; sie sagte zu ihm: Deine Magd hat auf deine Stimme gehört; ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, als ich auf das hörte, was du zu mir gesagt hast.
1 Samuel 1Sam 9 28 22 Jetzt aber höre auch du auf die Stimme deiner Magd! Ich will dir ein Stück Brot zum Essen geben. Dann wirst du wieder zu Kräften kommen und kannst deines Weges gehen.
1 Samuel 1Sam 9 28 23 Er aber weigerte sich und sagte: Ich esse nichts. Doch seine Diener und die Frau drängten ihn, bis er auf ihre Stimme hörte. Er erhob sich vom Boden und setzte sich aufs Bett.
1 Samuel 1Sam 9 28 24 Die Frau hatte ein Mastkalb im Haus. Sie schlachtete es in aller Eile, nahm Mehl, knetete Teig und backte ungesäuerte Brote.
1 Samuel 1Sam 9 28 25 Das alles setzte sie Saul und seinen Knechten vor; sie aßen, standen auf und gingen noch in der gleichen Nacht zurück.
1 Samuel 1Sam 9 29 1 Die Philister versammelten ihr ganzes Heer bei Afek, während die Israeliten ihr Lager an der Quelle bei Jesreel aufgeschlagen hatten.
1 Samuel 1Sam 9 29 2 Als nun die Fürsten der Philister mit ihren Hundertschaften und Tausendschaften auf dem Marsch waren - David und seine Männer zogen mit Achisch am Schluss -,
1 Samuel 1Sam 9 29 3 fragten die Obersten der Philister: Was sollen diese Hebräer hier? Achisch antwortete den Obersten der Philister: Das ist doch David, der Knecht Sauls, des Königs von Israel, der seit Jahr und Tag bei mir ist. Seit dem Tag, da er übergelaufen ist, bis heute fand ich bei ihm nichts Nachteiliges.
1 Samuel 1Sam 9 29 4 Die Obersten der Philister aber wurden zornig auf ihn und sagten zu ihm: Schick den Mann zurück! Er soll an den Ort zurückkehren, den du ihm zugewiesen hast, und nicht mit uns in den Kampf ziehen. Dann kann er sich in der Schlacht nicht gegen uns wenden. Womit könnte er sich die Gunst seines Herrn besser erwerben als mit den Köpfen unserer Leute hier?
1 Samuel 1Sam 9 29 5 Ist das nicht der gleiche David, von dem man beim Reigentanz gesungen hat: Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntausend?
1 Samuel 1Sam 9 29 6 Da rief Achisch David zu sich und sagte zu ihm: So wahr Jahwe lebt, du bist ein aufrechter Mann und es wäre in meinen Augen gut, wenn du mit mir ins Feld ziehen und wieder zurückkommen würdest; denn ich habe an dir nichts Unrechtes entdeckt seit dem Tag, an dem du zu mir gekommen bist, bis heute. Aber den Fürsten bist du nicht genehm.
1 Samuel 1Sam 9 29 7 Darum kehr jetzt um und zieh in Frieden; so wirst du nichts tun, was den Fürsten der Philister missfällt.
1 Samuel 1Sam 9 29 8 David sagte zu Achisch: Was habe ich denn getan? Was hast du an deinem Knecht auszusetzen gehabt von dem Tag an, an dem ich in deinen Dienst getreten bin, bis heute? Warum darf ich nicht mitkommen und gegen die Feinde meines Herrn, des Königs, kämpfen?
1 Samuel 1Sam 9 29 9 Achisch antwortete David: Gewiss, mir bist du teuer wie ein Engel Gottes; aber die Obersten der Philister haben gesagt: Er soll nicht mit uns in den Kampf ziehen.
1 Samuel 1Sam 9 29 10 Darum brich morgen früh auf, samt den Knechten deines Herrn, die mit dir gekommen sind. Brecht morgen früh auf, sobald es hell wird, und geht (nach Hause)!
1 Samuel 1Sam 9 29 11 David machte sich also mit seinen Männern in aller Frühe auf den Weg; er zog noch am Morgen weg und kehrte ins Land der Philister zurück; die Philister aber zogen nach Jesreel hinauf.
1 Samuel 1Sam 9 30 1 Als David und seine Männer am dritten Tag nach Ziklag kamen, waren die Amalekiter in den Negeb und in Ziklag eingefallen und hatten Ziklag erobert und niedergebrannt.
1 Samuel 1Sam 9 30 2 Die Frauen und was sonst in der Stadt war, Jung und Alt, hatten sie, ohne jemand zu töten, gefangen genommen und bei ihrem Abzug mit sich weggeführt.
1 Samuel 1Sam 9 30 3 Als David mit seinen Männern zur Stadt kam, sah er, dass sie niedergebrannt und die Frauen, Söhne und Töchter gefangen genommen worden waren.
1 Samuel 1Sam 9 30 4 Da brachen David und die Leute, die bei ihm waren, in lautes Weinen aus und sie weinten, bis sie keine Kraft mehr zum Weinen hatten.
1 Samuel 1Sam 9 30 5 Auch die beiden Frauen Davids, die Jesreeliterin Ahinoam und Abigajil, die (frühere) Frau Nabals aus Karmel, waren gefangen genommen worden.
1 Samuel 1Sam 9 30 6 David geriet in große Bedrängnis, denn das Volk drohte ihn zu steinigen; alle im Volk waren gegen ihn erbittert wegen (des Verlustes) ihrer Söhne und Töchter. Aber David fühlte, dass der Herr, sein Gott, ihm Kraft gab.
1 Samuel 1Sam 9 30 7 Er sagte zu dem Priester Abjatar, dem Sohn Ahimelechs: Bring das Efod zu mir! Abjatar brachte das Efod zu David.
1 Samuel 1Sam 9 30 8 Und David befragte den Herrn: Soll ich diese Räuberbande verfolgen? Werde ich sie einholen? Der Herr antwortete: Verfolg sie! Denn du wirst sie mit Sicherheit einholen und deine Leute befreien.
1 Samuel 1Sam 9 30 9 David brach also mit den sechshundert Mann, die bei ihm waren, auf und sie kamen bis zum Bach Besor. Die Nachzügler machten dort Rast.
1 Samuel 1Sam 9 30 10 David nahm mit vierhundert Mann die Verfolgung auf; die zweihundert Mann machten Rast, weil sie zu erschöpft waren, um den Bach Besor zu überschreiten.
1 Samuel 1Sam 9 30 11 Man griff dort im Gelände einen Ägypter auf und brachte ihn zu David. Sie gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken,
1 Samuel 1Sam 9 30 12 außerdem gepresste Feigen und zwei Rosinenkuchen. Als er gegessen hatte, kehrten seine Lebensgeister zurück; er hatte nämlich schon drei Tage und drei Nächte keinen Bissen Brot mehr gegessen und keinen Schluck Wasser getrunken.
1 Samuel 1Sam 9 30 13 David fragte ihn: Zu wem gehörst du und woher bist du? Er sagte: Ich bin ein junger Ägypter, der Sklave eines Amalekiters. Mein Herr hat mich zurückgelassen, als ich heute vor drei Tagen krank wurde.
1 Samuel 1Sam 9 30 14 Wir waren in das Südland der Kereter und in das Gebiet von Juda und in das Südland von Kaleb eingefallen und hatten Ziklag niedergebrannt.
1 Samuel 1Sam 9 30 15 David sagte zu ihm: Kannst du mich zu dieser Räuberbande hinführen? Er antwortete: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht tötest und mich nicht an meinen Herrn ausliefern wirst; dann will ich dich zu dieser Räuberbande hinführen.
1 Samuel 1Sam 9 30 16 Als er David hinführte, sah man die Amalekiter über die ganze Gegend verstreut; sie aßen und tranken und feierten, weil sie im Land der Philister und im Land Juda so reiche Beute gemacht hatten.
1 Samuel 1Sam 9 30 17 David fiel im Morgengrauen über sie her (und der Kampf dauerte) bis zum Abend des folgenden Tages; keiner von ihnen entkam, außer vierhundert jungen Männern, die sich auf ihre Kamele setzen und fliehen konnten.
1 Samuel 1Sam 9 30 18 David entriss den Amalekitern alles wieder, was sie erbeutet hatten; auch seine beiden Frauen befreite er.
1 Samuel 1Sam 9 30 19 Nichts fehlte, weder Jung noch Alt, weder Söhne noch Töchter, weder von der Beute noch sonst etwas, was die Amalekiter ihnen weggenommen hatten. Alles brachte David zurück.
1 Samuel 1Sam 9 30 20 David nahm auch alle Schafe und Rinder mit. Man trieb sie vor David her und sagte: Das ist Davids Beute.
1 Samuel 1Sam 9 30 21 David kam zu den zweihundert Mann zurück, die zu erschöpft gewesen waren, um ihm zu folgen, und die man am Bach Besor zurückgelassen hatte. Sie kamen David und seinen Leuten entgegen, und als David mit seinen Leuten herankam, entbot er ihnen den Friedensgruß.
1 Samuel 1Sam 9 30 22 Doch einige boshafte und nichtsnutzige Männer, die mit David gezogen waren, sagten: Sie sind nicht mit uns gezogen; darum wollen wir ihnen auch nichts von der Beute geben, die wir zurückgeholt haben, ausgenommen ihre Frauen und ihre Kinder. Diese sollen sie mitnehmen und (nach Hause) gehen.
1 Samuel 1Sam 9 30 23 David aber erwiderte: So dürft ihr es mit dem, was der Herr uns gegeben hat, nicht machen, meine Brüder. Er hat uns behütet und die Räuberbande, die uns überfallen hatte, in unsere Hand gegeben.
1 Samuel 1Sam 9 30 24 Wer würde in dieser Sache auf euch hören? Nein, der Anteil dessen, der beim Tross geblieben ist, soll genau so groß sein wie der Anteil dessen, der in den Kampf gezogen ist. Man soll die Beute gleichmäßig verteilen.
1 Samuel 1Sam 9 30 25 So geschah es an jenem Tag und auch weiterhin; denn David machte es zu Brauch und Recht in Israel und so ist es bis auf den heutigen Tag geblieben.
1 Samuel 1Sam 9 30 26 Als David dann nach Ziklag heimgekehrt war, schickte er einen Teil von der Beute an die Ältesten von Juda, die ihm nahestanden, und ließ ihnen sagen: Hier ist ein Geschenk für euch aus der Beute von den Feinden des Herrn
1 Samuel 1Sam 9 30 27 - an die Ältesten in Bet-El, in Ramat-Negeb, in Jattir,
1 Samuel 1Sam 9 30 28 in Aroër, in Sifmot, in Eschtemoa,
1 Samuel 1Sam 9 30 29 in Karmel, in den Städten der Jerachmeeliter, in den Städten der Keniter,
1 Samuel 1Sam 9 30 30 in Horma, in Bor-Aschan, in Atach,
1 Samuel 1Sam 9 30 31 und in Hebron, ferner an all die Orte, wo David auf seinen Streifzügen mit seinen Männern gewesen war.
1 Samuel 1Sam 9 31 1 Als die Philister gegen Israel kämpften, flohen die Israeliten vor ihnen; viele waren gefallen und lagen erschlagen auf dem Gebirge von Gilboa.
1 Samuel 1Sam 9 31 2 Die Philister verfolgten Saul und seine Söhne und erschlugen Sauls Söhne Jonatan, Abinadab und Malkischua.
1 Samuel 1Sam 9 31 3 Um Saul selbst entstand ein schwerer Kampf. Die Bogenschützen hatten ihn getroffen und er war sehr schwer verwundet.
1 Samuel 1Sam 9 31 4 Da sagte Saul zu seinem Waffenträger: Zieh dein Schwert und durchbohre mich damit! Sonst kommen diese Unbeschnittenen, durchbohren mich und treiben ihren Mutwillen mit mir. Der Waffenträger wollte es nicht tun; denn er hatte große Angst. Da nahm Saul selbst das Schwert und stürzte sich hinein.
1 Samuel 1Sam 9 31 5 Als der Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb zusammen mit Saul.
1 Samuel 1Sam 9 31 6 So kamen Saul, seine drei Söhne, sein Waffenträger und alle seine Männer an jenem Tag gemeinsam ums Leben.
1 Samuel 1Sam 9 31 7 Als die Israeliten auf der anderen Seite der Ebene und jenseits des Jordan sahen, dass die Israeliten geflohen und dass Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie ihre Städte und flohen. Dann kamen die Philister und besetzten die Städte.
1 Samuel 1Sam 9 31 8 Als am nächsten Tag die Philister kamen, um die Erschlagenen auszuplündern, fanden sie Saul und seine drei Söhne, die auf dem Gebirge von Gilboa gefallen waren.
1 Samuel 1Sam 9 31 9 Sie schlugen ihm den Kopf ab, zogen ihm die Rüstung aus und schickten beides im Land der Philister umher, um ihrem Götzentempel und dem Volk die Siegesnachricht zu übermitteln.
1 Samuel 1Sam 9 31 10 Die Rüstung Sauls legten sie im Astartetempel nieder; seinen Leichnam aber hefteten sie an die Mauer von Bet-Schean.
1 Samuel 1Sam 9 31 11 Als die Einwohner von Jabesch-Gilead hörten, was die Philister mit Saul gemacht hatten,
1 Samuel 1Sam 9 31 12 brachen alle kriegstüchtigen Männer auf, marschierten die ganze Nacht hindurch und nahmen die Leiche Sauls und die Leichen seiner Söhne von der Mauer von Bet-Schean ab; sie brachten sie nach Jabesch und verbrannten sie dort.
1 Samuel 1Sam 9 31 13 Dann nahmen sie die Gebeine, begruben sie unter der Tamariske von Jabesch und fasteten sieben Tage lang.
2 Samuel 2Sam 10 1 1 Als David nach dem Tod Sauls von seinem Sieg über die Amalekiter zurückgekehrt war und sich zwei Tage lang in Ziklag aufgehalten hatte,
2 Samuel 2Sam 10 1 2 kam am dritten Tag ein Mann aus dem Lager Sauls, mit zerrissenen Kleidern und Staub auf dem Haupt. Als er bei David angelangt war, warf er sich (vor ihm) auf den Boden nieder und huldigte ihm.
2 Samuel 2Sam 10 1 3 David fragte ihn: Woher kommst du? Er antwortete ihm: Ich habe mich aus dem Lager Israels gerettet.
2 Samuel 2Sam 10 1 4 David sagte zu ihm: Wie stehen die Dinge? Berichte mir! Er erwiderte: Das Volk ist aus dem Kampf geflohen, viele von den Männern sind gefallen und umgekommen; auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot.
2 Samuel 2Sam 10 1 5 David fragte den jungen Mann, der ihm die Nachricht brachte: Woher weißt du, dass Saul und sein Sohn Jonatan tot sind?
2 Samuel 2Sam 10 1 6 Der junge Mann, der ihm die Nachricht brachte, sagte: Ich kam zufällig auf das Gebirge von Gilboa; da sah ich, wie sich Saul auf seinen Speer stützte und Kriegswagen und Reiter auf ihn eindrangen.
2 Samuel 2Sam 10 1 7 Er wandte sich um, und als er mich sah, rief er mich. Ich antwortete: Hier bin ich.
2 Samuel 2Sam 10 1 8 Er fragte mich: Wer bist du? Ich gab ihm zur Antwort: Ich bin ein Amalekiter.
2 Samuel 2Sam 10 1 9 Da sagte er zu mir: Komm her zu mir und töte mich! Denn mich hat ein Schwächeanfall erfasst, aber noch ist alles Leben in mir.
2 Samuel 2Sam 10 1 10 Ich ging also zu ihm hin und tötete ihn; denn ich wusste, dass er seine Niederlage nicht überleben würde. Dann nahm ich den Stirnreif, den er auf dem Kopf trug, und die Spange, die er am Arm hatte, und bringe sie nun hierher zu meinem Herrn.
2 Samuel 2Sam 10 1 11 Da fasste David sein Gewand und zerriss es und ebenso (machten es) alle Männer, die bei ihm waren.
2 Samuel 2Sam 10 1 12 Sie klagten, weinten und fasteten bis zum Abend wegen Saul, seines Sohnes Jonatan, des Volkes des Herrn und des Hauses Israel, die unter dem Schwert gefallen waren.
2 Samuel 2Sam 10 1 13 Und David fragte den jungen Mann, der ihm die Nachricht gebracht hatte: Woher bist du? Er antwortete: Ich bin der Sohn eines Einwanderers aus Amalek.
2 Samuel 2Sam 10 1 14 David fragte ihn: Wie kommt es, dass du dich nicht davor gefürchtet hast, deine Hand auszustrecken, um den Gesalbten des Herrn umzubringen?
2 Samuel 2Sam 10 1 15 Darauf rief David einen von seinen jungen Männern zu sich und sagte: Komm her, stoß ihn nieder! Und er schlug ihn tot.
2 Samuel 2Sam 10 1 16 David aber sagte zu ihm: Dein Blut über dein Haupt; denn dein Mund hat dich verurteilt, als du sagtest: Ich habe den Gesalbten des Herrn getötet.
2 Samuel 2Sam 10 1 17 Und David sang die folgende Totenklage auf Saul und seinen Sohn Jonatan;
2 Samuel 2Sam 10 1 18 er sagte, man solle es die Söhne Judas als Bogenlied lehren; es steht im «Buch des Aufrechten»:
2 Samuel 2Sam 10 1 19 Israel, dein Stolz liegt erschlagen auf deinen Höhen. /Ach, die Helden sind gefallen!
2 Samuel 2Sam 10 1 20 Meldet es nicht in Gat, /verkündet es nicht auf Aschkelons Straßen, /damit die Töchter der Philister sich nicht freuen, /damit die Töchter der Unbeschnittenen nicht jauchzen.
2 Samuel 2Sam 10 1 21 Ihr Berge in Gilboa, kein Tau und kein Regen /falle auf euch, ihr trügerischen Gefilde. /Denn dort wurde der Schild der Helden befleckt, /der Schild des Saul, als wäre er nicht mit Öl gesalbt.
2 Samuel 2Sam 10 1 22 Ohne das Blut von Erschlagenen, /ohne das Mark der Helden /kam der Bogen Jonatans nie zurück; /auch das Schwert Sauls /kehrte niemals erfolglos zurück.
2 Samuel 2Sam 10 1 23 Saul und Jonatan, die Geliebten und Teuren, /im Leben und Tod sind sie nicht getrennt. /Sie waren schneller als Adler, /waren stärker als Löwen.
2 Samuel 2Sam 10 1 24 Ihr Töchter Israels, um Saul müsst ihr weinen; /er hat euch in köstlichen Purpur gekleidet, /hat goldenen Schmuck auf eure Gewänder geheftet.
2 Samuel 2Sam 10 1 25 Ach, die Helden sind gefallen mitten im Kampf. /Jonatan liegt erschlagen auf deinen Höhen.
2 Samuel 2Sam 10 1 26 Weh ist mir um dich, mein Bruder Jonatan. /Du warst mir sehr lieb. /Wunderbarer war deine Liebe für mich /als die Liebe der Frauen.
2 Samuel 2Sam 10 1 27 Ach, die Helden sind gefallen, /die Waffen des Kampfes verloren.
2 Samuel 2Sam 10 2 1 Danach befragte David den Herrn: Soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Der Herr antwortete ihm: Zieh hinauf! David fragte: Wohin soll ich ziehen? Er antwortete: Nach Hebron.
2 Samuel 2Sam 10 2 2 David zog also nach Hebron mit seinen beiden Frauen, Ahinoam aus Jesreel und Abigajil, der (früheren) Frau Nabals aus Karmel.
2 Samuel 2Sam 10 2 3 Auch die Männer, die bei ihm waren, führte David hinauf, jeden mit seiner Familie, und sie ließen sich in den Städten um Hebron nieder.
2 Samuel 2Sam 10 2 4 Dann kamen die Männer Judas (nach Hebron) und salbten David dort zum König über das Haus Juda. Als man David berichtete, dass die Einwohner von Jabesch-Gilead Saul begraben hatten,
2 Samuel 2Sam 10 2 5 schickte er Boten zu den Männern von Jabesch-Gilead und ließ ihnen sagen: Ihr sollt vom Herrn gesegnet sein, weil ihr Saul, eurem Herrn, dieses Wohlwollen erwiesen und ihn begraben habt.
2 Samuel 2Sam 10 2 6 Möge der Herr euch jetzt auch sein Wohlwollen und seine Treue erweisen; auch ich will euch dafür Gutes tun, dass ihr das getan habt.
2 Samuel 2Sam 10 2 7 Nun aber zeigt euren Mut und seid tapfer; denn Saul, euer Herr, ist tot, mich aber hat das Haus Juda zu seinem König gesalbt.
2 Samuel 2Sam 10 2 8 Doch Abner, der Sohn Ners, der Heerführer Sauls, hatte Ischbaal, den Sohn Sauls, mit sich nach Mahanajim genommen
2 Samuel 2Sam 10 2 9 und ihn (dort) zum König über Gilead, Ascher, Jesreel, Efraim und Benjamin und über ganz Israel gemacht.
2 Samuel 2Sam 10 2 10 Sauls Sohn Ischbaal war vierzig Jahre alt, als er König von Israel wurde, und er war zwei Jahre König; nur das Haus Juda stand hinter David.
2 Samuel 2Sam 10 2 11 Die Zeit, die David in Hebron König über das Haus Juda war, betrug sieben Jahre und sechs Monate.
2 Samuel 2Sam 10 2 12 Abner, der Sohn Ners, zog mit den Knechten Ischbaals, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon.
2 Samuel 2Sam 10 2 13 Auch Joab, der Sohn der Zeruja, und die Knechte Davids waren ausgezogen; sie trafen mit ihnen am Teich von Gibeon zusammen. Die einen blieben diesseits, die anderen jenseits des Teiches.
2 Samuel 2Sam 10 2 14 Da sagte Abner zu Joab: Die jungen Männer könnten doch zu einem Kampfspiel vor uns antreten. Joab erwiderte: Sie sollen antreten.
2 Samuel 2Sam 10 2 15 Sie stellten sich also auf und es wurde abgezählt: zwölf für Benjamin und Ischbaal, den Sohn Sauls, und zwölf von den Leuten Davids.
2 Samuel 2Sam 10 2 16 Jeder fasste seinen Gegner am Kopf und stieß ihm das Schwert in die Seite, sodass alle miteinander fielen. Deshalb nannte man diesen Ort bei Gibeon: Helkat-Hazzurim (Feld der Steinmesser).
2 Samuel 2Sam 10 2 17 Der Kampf wurde an jenem Tag sehr hart. Abner und die Israeliten wurden von den Leuten Davids geschlagen.
2 Samuel 2Sam 10 2 18 Auch die drei Söhne der Zeruja waren dabei: Joab, Abischai und Asaël. Asaël war so flink auf den Beinen wie eine Gazelle im Gelände.
2 Samuel 2Sam 10 2 19 Asaël jagte Abner nach, ohne nach rechts oder links abzuweichen.
2 Samuel 2Sam 10 2 20 Da wandte sich Abner um und sagte: Bist du es, Asaël? Asaël antwortete: Ja, ich bin es.
2 Samuel 2Sam 10 2 21 Abner sagte zu ihm: Bieg doch nach rechts oder links ab, greif dir einen von den jungen Männern und nimm dir seine Rüstung! Asaël aber wollte nicht von ihm ablassen.
2 Samuel 2Sam 10 2 22 Abner sagte noch einmal zu Asaël: Lass von mir ab! Warum soll ich dich zu Boden schlagen? Wie könnte ich dann noch deinem Bruder Joab in die Augen blicken?
2 Samuel 2Sam 10 2 23 Als Asaël sich weigerte, von ihm abzulassen, stieß ihm Abner das (stumpfe) Ende des Speers in den Bauch, sodass der Speer hinten wieder herauskam. Asaël stürzte zu Boden und starb auf der Stelle. Alle aber, die an den Ort kamen, wo Asaël niedergestürzt und gestorben war, blieben stehen.
2 Samuel 2Sam 10 2 24 Joab und Abischai jedoch jagten Abner nach. Als die Sonne unterging, waren sie bis Gibeat-Amma gelangt, das Giach gegenüber am Weg in die Steppe von Gibeon liegt.
2 Samuel 2Sam 10 2 25 Die Benjaminiter in der Gefolgschaft Abners sammelten sich, bildeten eine geschlossene Gruppe und stellten sich auf dem Gipfel eines Hügels auf.
2 Samuel 2Sam 10 2 26 Abner rief Joab zu: Soll denn das Schwert unaufhörlich um sich fressen? Weißt du nicht, dass das zu einem bitteren Ende führen wird? Wann endlich wirst du deinen Leuten befehlen, die Verfolgung ihrer Brüder aufzugeben?
2 Samuel 2Sam 10 2 27 Joab antwortete: So wahr Gott lebt: Wenn du nichts gesagt hättest, dann hätten die Leute erst am Morgen den Rückzug angetreten und aufgehört, ihre Brüder zu verfolgen.
2 Samuel 2Sam 10 2 28 Dann ließ Joab das Widderhorn blasen und alle (seine) Leute machten Halt; sie setzten den Kampf nicht mehr fort und verfolgten die Israeliten nicht mehr.
2 Samuel 2Sam 10 2 29 Abner und seine Männer durchzogen während jener Nacht die Araba, überschritten den Jordan, gingen durch die Schlucht und kamen nach Mahanajim zurück.
2 Samuel 2Sam 10 2 30 Als Joab aufhörte, Abner zu verfolgen, und seine Leute wieder sammelte, fehlten außer Asaël von den Leuten Davids neunzehn Mann.
2 Samuel 2Sam 10 2 31 Davids Leute aber hatten von den Benjaminitern und von den Männern Abners dreihundertsechzig Mann erschlagen [[die waren tot]].
2 Samuel 2Sam 10 2 32 Sie nahmen Asaël mit und begruben ihn im Grab seines Vaters in Betlehem. Dann marschierte Joab mit seinen Männern die ganze Nacht hindurch in Richtung Hebron, das sie bei Tagesanbruch erreichten.
2 Samuel 2Sam 10 3 1 Der Krieg zwischen dem Haus Saul und dem Haus David zog sich lange hin. David wurde immer stärker, während das Haus Saul immer schwächer wurde.
2 Samuel 2Sam 10 3 2 In Hebron wurden David folgende Söhne geboren: Sein Erstgeborener Amnon stammte von Ahinoam aus Jesreel,
2 Samuel 2Sam 10 3 3 sein zweiter, Kilab, von Abigajil, der (früheren) Frau Nabals aus Karmel; der dritte war Abschalom, der Sohn der Maacha, der Tochter des Königs Talmai von Geschur,
2 Samuel 2Sam 10 3 4 der vierte Adonija, der Sohn der Haggit, der fünfte Schefatja, der Sohn der Abital,
2 Samuel 2Sam 10 3 5 der sechste Jitream von Davids Frau Egla. Diese Söhne wurden David in Hebron geboren.
2 Samuel 2Sam 10 3 6 Solange zwischen dem Haus Saul und dem Haus David Krieg herrschte, hielt Abner entschieden zum Haus Saul.
2 Samuel 2Sam 10 3 7 Saul hatte eine Nebenfrau namens Rizpa gehabt; sie war eine Tochter Ajas. Da sagte Ischbaal zu Abner: Warum bist du zu der Nebenfrau meines Vaters gegangen?
2 Samuel 2Sam 10 3 8 Da wurde Abner sehr zornig über die Frage Ischbaals und sagte: Bin ich denn ein Hundskopf aus Juda? Ich erweise dem Haus Sauls, deines Vaters, und seinen Brüdern und Verwandten auch heute mein Wohlwollen und habe dich nicht in die Hände Davids fallen lassen. Und du willst mich jetzt wegen eines Vergehens mit dieser Frau zur Rechenschaft ziehen?
2 Samuel 2Sam 10 3 9 Gott soll Abner dies und das antun, wenn ich nicht gegenüber David so handle, wie der Herr es ihm geschworen hat:
2 Samuel 2Sam 10 3 10 das Königtum dem Haus Saul zu nehmen und den Thron Davids aufzustellen in Israel und Juda, von Dan bis Beerscheba.
2 Samuel 2Sam 10 3 11 Darauf konnte Ischbaal Abner nichts erwidern; denn er hatte Angst vor ihm.
2 Samuel 2Sam 10 3 12 Abner schickte in eigener Sache Boten zu David und ließ ihm sagen: Wem gehört das Land? Schließ also einen Vertrag mit mir; dann werde ich dir helfen, um ganz Israel auf deine Seite zu bringen.
2 Samuel 2Sam 10 3 13 David antwortete: Gut, ich will einen Vertrag mit dir schließen; nur das eine verlange ich von dir: Du darfst mir nicht unter die Augen treten, falls du nicht Michal, die Tochter Sauls, mitbringst, wenn du kommst und vor mir erscheinst.
2 Samuel 2Sam 10 3 14 Dann schickte David Boten zu Ischbaal, dem Sohn Sauls, und ließ ihm sagen: Gib meine Frau Michal heraus, für die ich die hundert Vorhäute der Philister als Brautpreis bezahlt habe.
2 Samuel 2Sam 10 3 15 Ischbaal schickte (einen Boten) zu ihrem Mann Paltiël, dem Sohn des Lajisch, und ließ sie ihm wegnehmen.
2 Samuel 2Sam 10 3 16 Ihr Mann lief bis nach Bahurim weinend hinter ihr her. Erst als Abner zu ihm sagte: Geh, kehr um!, kehrte er um.
2 Samuel 2Sam 10 3 17 Darauf verhandelte Abner mit den Ältesten Israels und sagte: Schon seit langer Zeit wollt ihr David zu eurem König haben.
2 Samuel 2Sam 10 3 18 Jetzt müsst ihr handeln. Denn der Herr hat zu David gesagt: Durch meinen Knecht David will ich mein Volk Israel aus der Gewalt der Philister und all seiner Feinde retten.
2 Samuel 2Sam 10 3 19 Auch mit den Benjaminitern redete Abner (in dieser Weise). Dann ging Abner nach Hebron, um David alles zu berichten, was Israel und das ganze Haus Benjamin für gut befunden hatten.
2 Samuel 2Sam 10 3 20 So kam Abner mit zwanzig Männern zu David nach Hebron. David veranstaltete für Abner und seine Begleiter ein Mahl.
2 Samuel 2Sam 10 3 21 Abner sagte zu David: Ich will mich auf den Weg machen und ganz Israel um meinen Herrn, den König, sammeln. Sie sollen mit dir einen Vertrag schließen und du sollst überall König sein, wo du es wünschst. Damit ließ David Abner in Frieden ziehen.
2 Samuel 2Sam 10 3 22 Inzwischen kamen die Leute Davids und Joab von einem Streifzug; sie brachten reiche Beute mit. Abner war nicht mehr bei David in Hebron; denn David hatte ihn in Frieden ziehen lassen.
2 Samuel 2Sam 10 3 23 Als Joab mit seiner ganzen Mannschaft ankam, meldete man ihm: Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen und der König hat ihn wieder in Frieden ziehen lassen.
2 Samuel 2Sam 10 3 24 Joab ging zum König und sagte zu ihm: Was hast du getan? Abner ist zu dir gekommen. Warum hast du ihn wieder weggehen lassen?
2 Samuel 2Sam 10 3 25 Du kennst doch Abner, den Sohn Ners. Er ist nur gekommen, um dich zu täuschen und zu erkunden, wann du kommst und wann du gehst, und so zu erfahren, was du alles vorhast.
2 Samuel 2Sam 10 3 26 Als Joab David verlassen hatte, schickte er Boten hinter Abner her, die ihn von Bor-Sira zurückholten. David aber wusste nichts davon.
2 Samuel 2Sam 10 3 27 Als Abner nach Hebron zurückkehrte, führte ihn Joab beiseite in das Innere des Tores, als wolle er ungestört mit ihm reden. Dort stach er ihn, um Blutrache für seinen Bruder Asaël zu nehmen, in den Bauch, sodass er starb.
2 Samuel 2Sam 10 3 28 Als David später davon hörte, sagte er: Ich und mein Königtum sind vor dem Herrn für alle Zeit ohne Schuld am Blut Abners, des Sohnes Ners.
2 Samuel 2Sam 10 3 29 Sie falle auf Joab und seine ganze Familie zurück. Immer soll es in Joabs Familie Menschen geben, die an Blutungen und Aussatz leiden, die an Krücken gehen, durch das Schwert umkommen und denen es an Brot mangelt.
2 Samuel 2Sam 10 3 30 Joab und sein Bruder Abischai brachten Abner um, weil er ihren Bruder Asaël bei Gibeon im Kampf getötet hatte.
2 Samuel 2Sam 10 3 31 David aber sagte zu Joab und allen Leuten, die bei ihm waren: Zerreißt eure Kleider, legt Trauergewänder an und geht klagend vor Abner her! König David selbst aber ging hinter der Bahre her.
2 Samuel 2Sam 10 3 32 Man begrub Abner in Hebron. Und der König begann am Grab Abners laut zu weinen und auch das ganze Volk weinte.
2 Samuel 2Sam 10 3 33 Der König stimmte die Totenklage für Abner an und sang: Musste Abner sterben, /wie ein schlechter Mensch stirbt?
2 Samuel 2Sam 10 3 34 Deine Hände waren nicht gefesselt /und deine Füße lagen nicht in Ketten. /Du bist gefallen, /wie man unter der Hand von Verbrechern fällt. Da weinten alle noch mehr um ihn.
2 Samuel 2Sam 10 3 35 Als nun die Leute kamen, um David zum Essen zu bewegen, während es noch Tag war, schwor David: Gott soll mir dies und das antun, wenn ich Brot oder sonst etwas zu mir nehme, bevor die Sonne untergeht.
2 Samuel 2Sam 10 3 36 Als das Volk das erfuhr, gefiel es ihm sehr, wie überhaupt alles, was der König tat, dem ganzen Volk gefiel.
2 Samuel 2Sam 10 3 37 Alle Leute, auch ganz Israel, erkannten an jenem Tag, dass die Ermordung Abners, des Sohnes Ners, nicht vom König ausgegangen war.
2 Samuel 2Sam 10 3 38 Und der König sagte zu seinen Dienern: Wisst ihr nicht, dass heute ein Fürst gefallen ist und ein großer Mann in Israel?
2 Samuel 2Sam 10 3 39 Obwohl ich zum König gesalbt worden bin, bin ich heute noch zu schwach und diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind stärker als ich. Dem, der das Verbrechen begangen hat, vergelte der Herr so, wie es seiner bösen Tat entspricht.
2 Samuel 2Sam 10 4 1 Als Ischbaal, der Sohn Sauls, hörte, dass Abner in Hebron ums Leben gekommen war, verlor er allen Mut und ganz Israel war bestürzt.
2 Samuel 2Sam 10 4 2 Der Sohn Sauls hatte zwei Männer als Truppenführer; der eine hieß Baana, der andere Rechab; sie waren Söhne Rimmons aus Beerot, Benjaminiter; denn auch Beerot wird zu Benjamin gerechnet.
2 Samuel 2Sam 10 4 3 Die Beerotiter sind nämlich einst nach Gittajim geflohen und leben dort bis zum heutigen Tag als Fremde.
2 Samuel 2Sam 10 4 4 Jonatan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an beiden Füßen gelähmt war. Er war fünf Jahre alt gewesen, als die Nachricht vom Tod Sauls und Jonatans aus Jesreel eintraf; seine Amme hatte ihn aufgehoben, um mit ihm zu fliehen, aber in der Eile der Flucht war er ihr vom Arm gefallen; seitdem war er gelähmt. Sein Name war Merib-Baal.
2 Samuel 2Sam 10 4 5 Rechab und Baana, die Söhne Rimmons aus Beerot, machten sich auf den Weg und kamen um die heißeste Zeit des Tages zum Haus Ischbaals, der eben seine Mittagsruhe hielt.
2 Samuel 2Sam 10 4 6 Die Türhüterin des Hauses war beim Weizenreinigen schläfrig geworden und eingeschlafen;
2 Samuel 2Sam 10 4 7 so konnten Rechab und sein Bruder Baana unbemerkt in das Haus eindringen. Ischbaal lag in seinem Schlafzimmer auf dem Bett. Sie schlugen ihn tot, hieben ihm den Kopf ab und nahmen den Kopf mit. Sie gingen die ganze Nacht hindurch auf dem Weg durch die Araba,
2 Samuel 2Sam 10 4 8 brachten den Kopf Ischbaals zu David nach Hebron und sagten zum König: Da ist der Kopf deines Feindes Ischbaal, des Sohnes Sauls, der dir nach dem Leben trachtete. Aber der Herr hat heute unserem Herrn, dem König, Rache an Saul und seinen Nachkommen verschafft.
2 Samuel 2Sam 10 4 9 David erwiderte Rechab und seinem Bruder Baana, den Söhnen Rimmons aus Beerot: So wahr der Herr lebt, der mich aus aller Not befreit hat:
2 Samuel 2Sam 10 4 10 Den, der mir die Nachricht gebracht hat: Saul ist tot!, und der gemeint hat, ein Freudenbote zu sein, den habe ich in Ziklag ergreifen und umbringen lassen; so gab ich ihm den verdienten Botenlohn.
2 Samuel 2Sam 10 4 11 Und wenn nun ruchlose Männer einen rechtschaffenen Mann in seinem Haus auf seinem Bett erschlagen haben, sollte ich dann nicht sein Blut von euch zurückfordern und euch von der Erde austilgen?
2 Samuel 2Sam 10 4 12 Und David gab seinen Leuten den Befehl, sie zu töten; sie taten es. Sie schlugen ihnen Hände und Füße ab und hängten die Leichen am Teich von Hebron auf. Den Kopf Ischbaals aber nahmen sie und begruben ihn im Grab Abners in Hebron.
2 Samuel 2Sam 10 5 1 Alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron und sagten: Wir sind doch dein Fleisch und Bein.
2 Samuel 2Sam 10 5 2 Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du es gewesen, der Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt hat. Der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden.
2 Samuel 2Sam 10 5 3 Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron; der König David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn und sie salbten David zum König von Israel.
2 Samuel 2Sam 10 5 4 David war dreißig Jahre alt, als er König wurde, und er regierte vierzig Jahre lang.
2 Samuel 2Sam 10 5 5 In Hebron war er sieben Jahre und sechs Monate König von Juda und in Jerusalem war er dreiunddreißig Jahre König von ganz Israel und Juda.
2 Samuel 2Sam 10 5 6 Der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die in dieser Gegend wohnten. Die Jebusiter aber sagten zu David: Du kommst hier nicht herein; die Blinden und Lahmen werden dich vertreiben. Das sollte besagen: David wird hier nicht eindringen.
2 Samuel 2Sam 10 5 7 Dennoch eroberte David die Burg Zion; sie wurde die Stadt Davids.
2 Samuel 2Sam 10 5 8 David sagte an jenem Tag: Jeder, der den Schacht erreicht, soll die Jebusiter erschlagen, auch die Lahmen und Blinden, die David in der Seele verhasst sind. Daher sagt man: Ein Blinder und ein Lahmer kommt nicht ins Haus.
2 Samuel 2Sam 10 5 9 David ließ sich in der Burg nieder und nannte sie die Stadt Davids. Und David begann ringsum zu bauen, und zwar vom Millo an bis zur Burg.
2 Samuel 2Sam 10 5 10 David wurde immer mächtiger und der Herr, der Gott der Heere, war mit ihm.
2 Samuel 2Sam 10 5 11 Hiram, der König von Tyrus, schickte eine Gesandtschaft zu David und ließ ihm Zedernholz überbringen; auch Zimmerleute und Steinmetzen schickte er und sie bauten für David einen Palast.
2 Samuel 2Sam 10 5 12 So erkannte David, dass der Herr ihn als König von Israel bestätigt hatte und dass der Herr sein Königtum wegen seines Volkes Israel zu hohem Ansehen gebracht hatte.
2 Samuel 2Sam 10 5 13 Als David von Hebron gekommen war, nahm er sich noch Nebenfrauen, auch Frauen aus Jerusalem. So wurden ihm noch mehr Söhne und Töchter geboren.
2 Samuel 2Sam 10 5 14 Das sind die Namen der Söhne, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Schima, Schobab, Natan, Salomo,
2 Samuel 2Sam 10 5 15 Jibhar, Elischua, Nefeg, Jafia,
2 Samuel 2Sam 10 5 16 Elischama, Eljada und Elifelet.
2 Samuel 2Sam 10 5 17 Die Philister hörten, dass man David zum König von Israel gesalbt hatte. Da zogen alle herauf, um David gefangen zu nehmen. David erfuhr davon und zog sich in eine Bergfestung zurück.
2 Samuel 2Sam 10 5 18 Als die Philister herankamen und in der Rafaïterebene umherstreiften,
2 Samuel 2Sam 10 5 19 befragte David den Herrn; er sagte: Soll ich die Philister angreifen? Wirst du sie in meine Hand geben? Der Herr antwortete David: Greif sie an; denn ich werde die Philister bestimmt in deine Hand geben.
2 Samuel 2Sam 10 5 20 Da zog David nach Baal-Perazim. Dort schlug er die Philister und sagte: Der Herr hat die Reihen meiner Feinde vor meinen Augen durchbrochen, wie Wasser (einen Damm) durchbricht. Deshalb nennt man jenen Ort Baal-Perazim (Herr der Durchbrüche).
2 Samuel 2Sam 10 5 21 Die Philister ließen dort ihre Götterbilder zurück, sodass David und seine Männer sie mitnehmen konnten.
2 Samuel 2Sam 10 5 22 Doch die Philister zogen noch einmal herauf und streiften in der Rafaïterebene umher.
2 Samuel 2Sam 10 5 23 David befragte wieder den Herrn und der Herr antwortete ihm: Zieh nicht hinauf, umgeh sie in ihrem Rücken und komm von den Baka-Bäumen her an sie heran!
2 Samuel 2Sam 10 5 24 Wenn du dann in den Wipfeln der Baka-Bäume ein Geräusch wie von Schritten hörst, dann beeil dich; denn dann geht der Herr vor dir her, um das Heer der Philister zu schlagen.
2 Samuel 2Sam 10 5 25 David tat, was der Herr ihm befohlen hatte, und er schlug die Philister (im ganzen Gebiet) zwischen Geba und der Gegend von Geser.
2 Samuel 2Sam 10 6 1 David versammelte wiederum alle jungen Krieger aus Israel, dreißigtausend Mann,
2 Samuel 2Sam 10 6 2 brach auf und zog mit seinem ganzen Heer nach Baala in Juda, um von dort die Lade Gottes heraufzuholen, über der der Name des Herrn der Heere, der über den Kerubim thront, ausgerufen worden ist.
2 Samuel 2Sam 10 6 3 Sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen und holten sie so vom Haus Abinadabs, das auf einem Hügel stand; Usa und Achjo, die Söhne Abinadabs, lenkten den neuen Wagen
2 Samuel 2Sam 10 6 4 [[sie holten sie also aus dem Haus Abinadabs, das auf dem Hügel stand,]] mit der Lade Gottes und Achjo ging vor der Lade her.
2 Samuel 2Sam 10 6 5 David und das ganze Haus Israel tanzten und sangen vor dem Herrn mit ganzer Hingabe und spielten auf Zithern, Harfen und Pauken, mit Rasseln und Zimbeln.
2 Samuel 2Sam 10 6 6 Als sie zur Tenne Nachons kamen, brachen die Rinder aus und Usa streckte seine Hand nach der Lade Gottes aus und fasste sie an.
2 Samuel 2Sam 10 6 7 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Usa und Gott erschlug ihn auf der Stelle wegen dieser Vermessenheit, sodass er neben der Lade Gottes starb.
2 Samuel 2Sam 10 6 8 David war sehr erregt darüber, dass der Herr den Usa so plötzlich dahingerafft hatte, und man nennt den Ort bis heute darum Perez-Usa (Wegraffung Usas).
2 Samuel 2Sam 10 6 9 An jenem Tag bekam David Angst vor dem Herrn und er sagte: Wie soll die Lade des Herrn jemals zu mir kommen?
2 Samuel 2Sam 10 6 10 Darum wollte David die Lade des Herrn nicht zu sich in die Davidstadt bringen lassen, sondern stellte sie in das Haus des Obed-Edom aus Gat.
2 Samuel 2Sam 10 6 11 Drei Monate lang blieb die Lade des Herrn im Haus Obed-Edoms aus Gat, und der Herr segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus.
2 Samuel 2Sam 10 6 12 Als man König David berichtete: Der Herr hat das Haus Obed-Edoms und alles, was ihm gehört, um der Lade Gottes willen gesegnet, da ging David hin und brachte die Lade Gottes voll Freude aus dem Haus Obed-Edoms in die Davidstadt hinauf.
2 Samuel 2Sam 10 6 13 Sobald die Träger der Lade des Herrn sechs Schritte gegangen waren, opferte er einen Stier und ein Mastkalb.
2 Samuel 2Sam 10 6 14 Und David tanzte mit ganzer Hingabe vor dem Herrn her und trug dabei das leinene Efod.
2 Samuel 2Sam 10 6 15 So brachten David und das ganze Haus Israel die Lade des Herrn unter Jubelgeschrei und unter dem Klang des Widderhorns hinauf.
2 Samuel 2Sam 10 6 16 Als die Lade des Herrn in die Davidstadt kam, schaute Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster, und als sie sah, wie der König David vor dem Herrn hüpfte und tanzte, verachtete sie ihn in ihrem Herzen.
2 Samuel 2Sam 10 6 17 Man trug die Lade des Herrn in das Zelt, das David für sie aufgestellt hatte, und setzte sie an ihren Platz in der Mitte des Zeltes und David brachte dem Herrn Brandopfer und Heilsopfer dar.
2 Samuel 2Sam 10 6 18 Als David mit dem Darbringen der Brandopfer und Heilsopfer fertig war, segnete er das Volk im Namen des Herrn der Heere
2 Samuel 2Sam 10 6 19 und ließ an das ganze Volk, an alle Israeliten, Männer und Frauen, je einen Laib Brot, einen Dattelkuchen und einen Traubenkuchen austeilen. Dann gingen alle wieder nach Hause.
2 Samuel 2Sam 10 6 20 Als David zurückkehrte, um seine Familie zu begrüßen, kam ihm Michal, die Tochter Sauls, entgegen und sagte: Wie würdevoll hat sich heute der König von Israel benommen, als er sich vor den Augen der Mägde seiner Untertanen bloßgestellt hat, wie sich nur einer vom Gesindel bloßstellen kann.
2 Samuel 2Sam 10 6 21 David erwiderte Michal: Vor dem Herrn, der mich statt deines Vaters und seines ganzen Hauses erwählt hat, um mich zum Fürsten über das Volk des Herrn, über Israel, zu bestellen, vor dem Herrn habe ich getanzt;
2 Samuel 2Sam 10 6 22 für ihn will ich mich gern noch geringer machen als diesmal und in meinen eigenen Augen niedrig erscheinen. Bei den Mägden jedenfalls, von denen du gesprochen hast, stehe ich in Ehren.
2 Samuel 2Sam 10 6 23 Michal aber, die Tochter Sauls, bekam bis zu ihrem Tod kein Kind.
2 Samuel 2Sam 10 7 1 Als nun der König in seinem Haus wohnte und der Herr ihm Ruhe vor allen seinen Feinden ringsum verschafft hatte,
2 Samuel 2Sam 10 7 2 sagte er zu dem Propheten Natan: Ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, die Lade Gottes aber wohnt in einem Zelt.
2 Samuel 2Sam 10 7 3 Natan antwortete dem König: Geh nur und tu alles, was du im Sinn hast; denn der Herr ist mit dir.
2 Samuel 2Sam 10 7 4 Aber in jener Nacht erging das Wort des Herrn an Natan:
2 Samuel 2Sam 10 7 5 Geh zu meinem Knecht David und sag zu ihm: So spricht der Herr: Du willst mir ein Haus bauen, damit ich darin wohne?
2 Samuel 2Sam 10 7 6 Seit dem Tag, als ich die Israeliten aus Ägypten heraufgeführt habe, habe ich bis heute nie in einem Haus gewohnt, sondern bin in einer Zeltwohnung umhergezogen.
2 Samuel 2Sam 10 7 7 Habe ich in der Zeit, als ich bei den Israeliten von Ort zu Ort zog, jemals zu einem der Richter Israels, die ich als Hirten über mein Volk Israel eingesetzt hatte, ein Wort gesagt und sie gefragt: Warum habt ihr mir kein Haus aus Zedernholz gebaut?
2 Samuel 2Sam 10 7 8 Sag also jetzt meinem Knecht David: So spricht der Herr der Heere: Ich habe dich von der Weide und von der Herde weggeholt, damit du Fürst über mein Volk Israel wirst,
2 Samuel 2Sam 10 7 9 und ich bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gegangen bist. Ich habe alle deine Feinde vor deinen Augen vernichtet und ich will dir einen großen Namen machen, der dem Namen der Großen auf der Erde gleich ist.
2 Samuel 2Sam 10 7 10 Ich will meinem Volk Israel einen Platz zuweisen und es einpflanzen, damit es an seinem Ort (sicher) wohnen kann und sich nicht mehr ängstigen muss und schlechte Menschen es nicht mehr unterdrücken wie früher
2 Samuel 2Sam 10 7 11 und auch von dem Tag an, an dem ich Richter in meinem Volk Israel eingesetzt habe. Ich verschaffe dir Ruhe vor allen deinen Feinden. Nun verkündet dir der Herr, dass der Herr dir ein Haus bauen wird.
2 Samuel 2Sam 10 7 12 Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern legst, werde ich deinen leiblichen Sohn als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen.
2 Samuel 2Sam 10 7 13 Er wird für meinen Namen ein Haus bauen und ich werde seinem Königsthron ewigen Bestand verleihen.
2 Samuel 2Sam 10 7 14 Ich will für ihn Vater sein und er wird für mich Sohn sein. Wenn er sich verfehlt, werde ich ihn nach Menschenart mit Ruten und mit Schlägen züchtigen.
2 Samuel 2Sam 10 7 15 Meine Huld aber soll nicht von ihm weichen, wie sie von Saul gewichen ist, den ich vor deinen Augen verstoßen habe.
2 Samuel 2Sam 10 7 16 Dein Haus und dein Königtum sollen durch mich auf ewig bestehen bleiben; dein Thron soll auf ewig Bestand haben.
2 Samuel 2Sam 10 7 17 Natan sprach zu David genauso, wie es (ihm) gesagt und offenbart worden war.
2 Samuel 2Sam 10 7 18 Da ging König David hin und setzte sich vor dem Herrn nieder und sagte: Wer bin ich, mein Herr und Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast?
2 Samuel 2Sam 10 7 19 Weil das in deinen Augen noch zu wenig war, mein Herr und Gott, hast du dem Haus deines Knechtes sogar Zusagen für die ferne Zukunft gemacht. Ist das eine Weisung, wie sie einem (schwachen) Menschen zukommt, mein Herr und Gott?
2 Samuel 2Sam 10 7 20 Was soll David noch weiter zu dir sagen? Du kennst deinen Knecht, mein Herr und Gott.
2 Samuel 2Sam 10 7 21 Um deines Wortes willen und nach der Absicht deines Herzens hast du alle diese großen Taten getan und deinem Knecht offenbart.
2 Samuel 2Sam 10 7 22 Darum bist du groß, mein Herr und Gott. Ja, keiner ist dir gleich, und außer dir gibt es keinen Gott nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben.
2 Samuel 2Sam 10 7 23 Welches andere Volk auf der Erde ist wie dein Volk Israel? Wo wäre ein Gott hingegangen, um ein Volk für sich als sein Volk freizukaufen und ihm einen Namen zu machen und für dieses Volk große und erstaunliche Taten zu vollbringen, so wie du ganze Völker und ihre Götter vertrieben hast vor den Augen deines Volkes, das du dir von den Ägyptern freigekauft hast?
2 Samuel 2Sam 10 7 24 Du hast Israel auf ewig zu deinem Volk bestimmt und du, Herr, bist sein Gott geworden.
2 Samuel 2Sam 10 7 25 Doch nun, Herr und Gott, verleih dem Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus gesprochen hast, für immer Geltung und tu, was du gesagt hast.
2 Samuel 2Sam 10 7 26 Dann wird dein Name groß sein für ewige Zeiten und man wird sagen: Der Herr der Heere ist Israels Gott!, und das Haus deines Knechtes David wird vor deinen Augen Bestand haben.
2 Samuel 2Sam 10 7 27 Denn du, Herr der Heere, Gott Israels, hast deinem Knecht offenbart: Ich will dir ein Haus bauen. Darum fand dein Knecht den Mut, so zu dir zu beten:
2 Samuel 2Sam 10 7 28 Ja, mein Herr und Gott, du bist der einzige Gott und deine Worte sind wahr. Du hast deinem Knecht ein solches Glück zugesagt.
2 Samuel 2Sam 10 7 29 So segne jetzt gnädig das Haus deines Knechtes, damit es ewig vor deinen Augen Bestand hat. Denn du, mein Herr und Gott, hast es versprochen und mit deinem Segen wird das Haus deines Knechtes für immer gesegnet sein.
2 Samuel 2Sam 10 8 1 Hernach schlug David die Philister. Er unterwarf sie und nahm ihnen die Zügel der Herrschaft aus der Hand.
2 Samuel 2Sam 10 8 2 Auch die Moabiter schlug er. Sie mussten sich nebeneinander auf die Erde legen und er maß die Reihe mit einer Messschnur ab: jeweils zwei Schnurlängen wurden getötet und jeweils eine volle Schnurlänge ließ er am Leben. So wurden die Moabiter David untertan und tributpflichtig.
2 Samuel 2Sam 10 8 3 David schlug auch Hadad-Eser, den Sohn Rehobs, den König von Zoba, als dieser ausgezogen war, um seine Macht am Eufrat wiederzugewinnen.
2 Samuel 2Sam 10 8 4 David nahm von ihm siebzehnhundert Wagenkämpfer und zwanzigtausend Fußsoldaten gefangen; er ließ alle Wagenpferde lähmen und behielt nur hundert (für sich) zurück.
2 Samuel 2Sam 10 8 5 Als die Aramäer von Damaskus Hadad-Eser, dem König von Zoba, zu Hilfe kamen, erschlug David 22000 von den Aramäern
2 Samuel 2Sam 10 8 6 und besetzte das Aramäerreich von Damaskus. So wurden die Aramäer David untertan und tributpflichtig. Der Herr half David bei allem, was er unternahm.
2 Samuel 2Sam 10 8 7 David erbeutete die goldenen Schilde, die die Krieger Hadad-Esers trugen, und brachte sie nach Jerusalem.
2 Samuel 2Sam 10 8 8 In Tebach und Berotai, den Städten Hadad-Esers, erbeutete der König David eine große Menge Bronze.
2 Samuel 2Sam 10 8 9 Als Toï, der König von Hamat, hörte, dass David das ganze Heer Hadad-Esers geschlagen hatte,
2 Samuel 2Sam 10 8 10 schickte er seinen Sohn Hadoram mit Gefäßen aus Gold, Silber und Bronze zu König David. Er ließ ihm den Friedensgruß entbieten und ihn dazu beglückwünschen, dass er Hadad-Eser im Krieg geschlagen hatte; Toï lebte nämlich im Krieg mit Hadad-Eser.
2 Samuel 2Sam 10 8 11 König David weihte auch diese Gefäße dem Herrn, zusammen mit dem Gold und Silber, das er von all den Völkern, die er unterwarf, erbeutet hatte:
2 Samuel 2Sam 10 8 12 von Aram und Moab, von den Ammonitern, den Philistern, von Amalek, sowie die Beute von Hadad-Eser, dem Sohn Rehobs, dem König von Zoba.
2 Samuel 2Sam 10 8 13 So machte sich David einen Namen. Als er nach dem Sieg über Aram zurückkehrte, schlug er Edom im Salztal, achtzehntausend Mann,
2 Samuel 2Sam 10 8 14 und setzte in Edom Vögte ein. [[In ganz Edom setzte er Vögte ein.]] So wurde ganz Edom von David unterworfen. Der Herr half David bei allem, was er unternahm.
2 Samuel 2Sam 10 8 15 David war König von ganz Israel und sorgte für Recht und Gerechtigkeit in seinem ganzen Volk.
2 Samuel 2Sam 10 8 16 Joab, der Sohn der Zeruja, war Heerführer und Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Sprecher des Königs.
2 Samuel 2Sam 10 8 17 Zadok, der Sohn Ahitubs, und Abjatar, der Sohn Ahimelechs, waren Priester, Seraja war Staatsschreiber.
2 Samuel 2Sam 10 8 18 Benaja, der Sohn Jojadas, war der Befehlshaber der Kereter und Peleter. Auch die Söhne Davids waren Priester.
2 Samuel 2Sam 10 9 1 David sagte: Gibt es noch jemand, der vom Haus Saul übrig geblieben ist? Ich will ihm um Jonatans willen eine Huld erweisen.
2 Samuel 2Sam 10 9 2 Zum Haus Sauls gehörte ein Knecht namens Ziba; man rief ihn zu David und der König fragte ihn: Bist du Ziba? Er antwortete: Ja, dein Knecht.
2 Samuel 2Sam 10 9 3 Der König fragte ihn: Ist vom Haus Sauls niemand mehr am Leben, dass ich ihm göttliche Huld erweisen könnte? Ziba antwortete dem König: Es gibt einen Sohn Jonatans, der an beiden Füßen gelähmt ist.
2 Samuel 2Sam 10 9 4 Der König sagte zu ihm: Wo ist er? Ziba antwortete dem König: Er lebt jetzt im Haus Machirs, des Sohnes Ammiëls, in Lo-Dabar.
2 Samuel 2Sam 10 9 5 Da schickte der König David hin und ließ ihn aus dem Haus Machirs, des Sohnes Ammiëls, in Lo-Dabar holen.
2 Samuel 2Sam 10 9 6 Als Merib-Baal, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David kam, warf er sich (vor ihm) auf sein Gesicht nieder und huldigte ihm. David sagte: Merib-Baal! Er antwortete: Hier ist dein Knecht.
2 Samuel 2Sam 10 9 7 David sagte zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will dir um deines Vaters Jonatan willen eine Huld erweisen: Ich gebe dir alle Felder deines Großvaters Saul zurück und du sollst immer an meinem Tisch essen.
2 Samuel 2Sam 10 9 8 Da warf sich Merib-Baal (vor ihm) nieder und sagte: Was ist dein Knecht, dass du dich einem toten Hund zuwendest, wie ich es bin?
2 Samuel 2Sam 10 9 9 Der König David rief Ziba, den Diener Sauls, und sagte zu ihm: Alles, was Saul und seiner ganzen Familie gehört hat, gebe ich dem Sohn deines Herrn.
2 Samuel 2Sam 10 9 10 Du sollst mit deinen Söhnen und Knechten für ihn das Land bebauen und ihm den Ertrag bringen, damit der Sohn deines Herrn zu essen hat. Merib-Baal selbst aber, der Sohn deines Herrn, soll immer an meinem Tisch essen. Ziba hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte.
2 Samuel 2Sam 10 9 11 Ziba sagte zum König: Genauso, wie es mein Herr, der König, seinem Knecht befohlen hat, wird es dein Knecht tun. Und Merib-Baal aß am Tisch Davids wie einer von den Söhnen des Königs.
2 Samuel 2Sam 10 9 12 Merib-Baal hatte einen kleinen Sohn namens Micha und alle, die im Haus Zibas wohnten, waren Merib-Baals Knechte.
2 Samuel 2Sam 10 9 13 Merib-Baal blieb also in Jerusalem; denn er aß immer am Tisch des Königs; er war aber an beiden Füßen gelähmt.
2 Samuel 2Sam 10 10 1 Als darauf der König der Ammoniter starb und sein Sohn Hanun an seiner Stelle König wurde,
2 Samuel 2Sam 10 10 2 sagte David: Ich will Hanun, dem Sohn des Nahasch, mein Wohlwollen zeigen, so wie sein Vater mir sein Wohlwollen gezeigt hat. Und David schickte eine Gesandtschaft zu ihm und ließ ihm durch seine Diener sein Beileid zum Tod seines Vaters aussprechen. Als die Diener in das Land der Ammoniter kamen,
2 Samuel 2Sam 10 10 3 sagten die Fürsten der Ammoniter zu Hanun, ihrem Herrn: Will David wirklich deinen Vater vor deinen Augen ehren, weil er Leute schickt, die dir sein Beileid aussprechen sollen? Hat David seine Diener nicht viel eher zu dir geschickt, um die Stadt zu durchforschen und auszukundschaften und sie dann verwüsten zu lassen?
2 Samuel 2Sam 10 10 4 Darauf ließ Hanun die Diener Davids festnehmen, ihnen die Hälfte des Bartes abscheren und ihnen die Kleider zur Hälfte abschneiden, bis zum Gesäß herauf. So schickte er sie weg.
2 Samuel 2Sam 10 10 5 Als man David das meldete, schickte er ihnen jemand entgegen und ließ ihnen, weil sie so schwer geschändet waren, sagen: Bleibt in Jericho und kehrt erst zurück, wenn euer Bart wieder gewachsen ist.
2 Samuel 2Sam 10 10 6 Als die Ammoniter merkten, dass sie sich bei David verhasst gemacht hatten, schickten sie (Boten) und warben die Aramäer von Bet-Rehob und von Zoba an, zwanzigtausend Mann Fußvolk, außerdem den König von Maacha mit tausend Mann und die Leute von Tob mit zwölftausend Mann.
2 Samuel 2Sam 10 10 7 David erfuhr davon und schickte Joab mit dem ganzen Heer, allen kriegstüchtigen Männern, hin.
2 Samuel 2Sam 10 10 8 Die Ammoniter rückten aus und stellten sich vor dem Stadttor zum Kampf auf, während die Aramäer von Zoba und Rehob und die Leute von Tob und Maacha jeweils für sich draußen auf dem freien Feld standen.
2 Samuel 2Sam 10 10 9 Als Joab sah, dass ihm ein Angriff von vorn und von hinten drohte, traf er eine Auswahl aus den Kerntruppen Israels und stellte sie gegen die Aramäer auf.
2 Samuel 2Sam 10 10 10 Den Rest des Heeres unterstellte er seinem Bruder Abischai, damit er sie den Ammonitern gegenüber aufstelle.
2 Samuel 2Sam 10 10 11 Joab sagte: Wenn die Aramäer stärker sind als ich, dann komm du mir zu Hilfe! Wenn die Ammoniter stärker sind als du, dann werde ich dir zu Hilfe kommen.
2 Samuel 2Sam 10 10 12 Sei tapfer! Wir wollen mutig für unser Volk und für die Städte unseres Gottes kämpfen. Der Herr aber möge tun, was er für recht hält.
2 Samuel 2Sam 10 10 13 Da griff Joab mit seinen Leuten die Aramäer an und diese ergriffen die Flucht vor ihm.
2 Samuel 2Sam 10 10 14 Als die Ammoniter sahen, dass die Aramäer flohen, ergriffen auch sie die Flucht vor Abischai und zogen sich in die Stadt zurück. Joab kehrte nach dem Kampf gegen die Ammoniter nach Jerusalem zurück.
2 Samuel 2Sam 10 10 15 Die Aramäer sahen, dass sie von Israel geschlagen waren, aber sie sammelten sich wieder.
2 Samuel 2Sam 10 10 16 Hadad-Eser schickte Boten und ließ die Aramäer, die diesseits des Stroms wohnten, ausrücken. Sie kamen nach Helam, an ihrer Spitze Schobach, der Oberbefehlshaber Hadad-Esers.
2 Samuel 2Sam 10 10 17 Als man das David meldete, versammelte er ganz Israel, überschritt den Jordan und kam nach Helam. Die Aramäer nahmen David gegenüber Aufstellung und eröffneten den Kampf gegen ihn.
2 Samuel 2Sam 10 10 18 Doch sie mussten vor den Israeliten fliehen. David vernichtete siebenhundert aramäische Kriegswagen und tötete vierzigtausend Reiter. Auch Schobach, den Oberbefehlshaber des Heeres, schlug er nieder, sodass er an Ort und Stelle starb.
2 Samuel 2Sam 10 10 19 Die Könige, die Hadad-Esers Vasallen waren, sahen nun ein, dass sie von den Israeliten besiegt waren. Sie schlossen Frieden mit den Israeliten und unterwarfen sich ihnen. Von da an fürchteten sich die Aramäer, den Ammonitern noch weiter zu helfen.
2 Samuel 2Sam 10 11 1 Um die Jahreswende, zu der Zeit, in der die Könige in den Krieg ziehen, schickte David den Joab mit seinen Männern und ganz Israel aus und sie verwüsteten das Land der Ammoniter und belagerten Rabba. David selbst aber blieb in Jerusalem.
2 Samuel 2Sam 10 11 2 Als David einmal zur Abendzeit von seinem Lager aufstand und auf dem Flachdach des Königspalastes hin- und herging, sah er von dort aus eine Frau, die badete. Die Frau war sehr schön anzusehen.
2 Samuel 2Sam 10 11 3 David schickte jemand hin und erkundigte sich nach ihr. Man sagte ihm: Das ist Batseba, die Tochter Ammiëls, die Frau des Hetiters Urija.
2 Samuel 2Sam 10 11 4 Darauf schickte David Boten zu ihr und ließ sie holen; sie kam zu ihm, und er schlief mit ihr - sie hatte sich gerade von ihrer Unreinheit gereinigt. Dann kehrte sie in ihr Haus zurück.
2 Samuel 2Sam 10 11 5 Die Frau war aber schwanger geworden und schickte deshalb zu David und ließ ihm mitteilen: Ich bin schwanger.
2 Samuel 2Sam 10 11 6 Darauf sandte David einen Boten zu Joab (und ließ ihm sagen): Schick den Hetiter Urija zu mir! Und Joab schickte Urija zu David.
2 Samuel 2Sam 10 11 7 Als Urija zu ihm kam, fragte David, ob es Joab und dem Volk gut gehe und wie es mit dem Kampf stehe.
2 Samuel 2Sam 10 11 8 Dann sagte er zu Urija: Geh in dein Haus hinab und wasch dir die Füße! Urija verließ das Haus des Königs und es wurde ihm ein Geschenk des Königs nachgetragen.
2 Samuel 2Sam 10 11 9 Urija aber legte sich am Tor des Königshauses bei den Knechten seines Herrn nieder und ging nicht in sein Haus hinab.
2 Samuel 2Sam 10 11 10 Man berichtete David: Urija ist nicht in sein Haus hinabgegangen. Darauf sagte David zu Urija: Bist du nicht gerade von einer Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinuntergegangen?
2 Samuel 2Sam 10 11 11 Urija antwortete David: Die Lade und Israel und Juda wohnen in Hütten und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Feld; da soll ich in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen? So wahr du lebst und so wahr deine Seele lebt, das werde ich nicht tun.
2 Samuel 2Sam 10 11 12 Darauf sagte David zu Urija: Bleib auch heute noch hier; morgen werde ich dich wegschicken. So blieb Urija an jenem Tag in Jerusalem. Am folgenden Tag
2 Samuel 2Sam 10 11 13 lud David ihn ein, bei ihm zu essen und zu trinken, und machte ihn betrunken. Am Abend aber ging Urija weg, um sich wieder auf seinem Lager bei den Knechten seines Herrn niederzulegen; er ging nicht in sein Haus hinab.
2 Samuel 2Sam 10 11 14 Am anderen Morgen schrieb David einen Brief an Joab und ließ ihn durch Urija überbringen.
2 Samuel 2Sam 10 11 15 Er schrieb in dem Brief: Stellt Urija nach vorn, wo der Kampf am heftigsten ist, dann zieht euch von ihm zurück, sodass er getroffen wird und den Tod findet.
2 Samuel 2Sam 10 11 16 Joab hatte die Stadt beobachtet und er stellte Urija an einen Platz, von dem er wusste, dass dort besonders tüchtige Krieger standen.
2 Samuel 2Sam 10 11 17 Als dann die Leute aus der Stadt einen Ausfall machten und gegen Joab kämpften, fielen einige vom Volk, das heißt von den Kriegern Davids; auch der Hetiter Urija fand den Tod.
2 Samuel 2Sam 10 11 18 Joab schickte (einen Boten) zu David und ließ ihm den Verlauf des Kampfes berichten.
2 Samuel 2Sam 10 11 19 Und er befahl dem Boten: Wenn du dem König alles über den Verlauf des Kampfes bis zu Ende berichtet hast
2 Samuel 2Sam 10 11 20 und wenn dann der König in Zorn gerät und zu dir sagt: Warum seid ihr beim Kampf so nahe an die Stadt herangegangen? Habt ihr nicht gewusst, dass sie von der Mauer herabschießen?
2 Samuel 2Sam 10 11 21 Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbaals, erschlagen? Hat nicht eine Frau in Tebez einen Mühlstein von der Mauer auf ihn herabgeworfen, sodass er starb? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangegangen?, dann sollst du sagen: Auch dein Knecht, der Hetiter Urija, ist tot.
2 Samuel 2Sam 10 11 22 Der Bote ging fort, kam zu David und berichtete ihm alles, was Joab ihm aufgetragen hatte.
2 Samuel 2Sam 10 11 23 Der Bote sagte zu David: Die Männer waren stärker als wir und waren gegen uns bis aufs freie Feld vorgedrungen; wir aber drängten sie bis zum Eingang des Tores zurück.
2 Samuel 2Sam 10 11 24 Da schossen die Schützen von der Mauer herab auf deine Knechte, sodass einige von den Knechten des Königs starben; auch dein Knecht, der Hetiter Urija, ist tot.
2 Samuel 2Sam 10 11 25 Da sagte David zu dem Boten: So sollst du zu Joab sagen: Betrachte die Sache nicht als so schlimm; denn das Schwert frisst bald hier, bald dort. Setz den Kampf gegen die Stadt mutig fort und zerstöre sie! So sollst du ihm Mut machen.
2 Samuel 2Sam 10 11 26 Als die Frau Urijas hörte, dass ihr Mann Urija tot war, hielt sie für ihren Gemahl die Totenklage.
2 Samuel 2Sam 10 11 27 Sobald die Trauerzeit vorüber war, ließ David sie zu sich in sein Haus holen. Sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Dem Herrn aber missfiel, was David getan hatte.
2 Samuel 2Sam 10 12 1 Darum schickte der Herr den Natan zu David; dieser ging zu David und sagte zu ihm: In einer Stadt lebten einst zwei Männer; der eine war reich, der andere arm.
2 Samuel 2Sam 10 12 2 Der Reiche besaß sehr viele Schafe und Rinder,
2 Samuel 2Sam 10 12 3 der Arme aber besaß nichts außer einem einzigen kleinen Lamm, das er gekauft hatte. Er zog es auf und es wurde bei ihm zusammen mit seinen Kindern groß. Es aß von seinem Stück Brot und es trank aus seinem Becher, in seinem Schoß lag es und war für ihn wie eine Tochter.
2 Samuel 2Sam 10 12 4 Da kam ein Besucher zu dem reichen Mann und er brachte es nicht über sich, eines von seinen Schafen oder Rindern zu nehmen, um es für den zuzubereiten, der zu ihm gekommen war. Darum nahm er dem Armen das Lamm weg und bereitete es für den Mann zu, der zu ihm gekommen war.
2 Samuel 2Sam 10 12 5 Da geriet David in heftigen Zorn über den Mann und sagte zu Natan: So wahr der Herr lebt: Der Mann, der das getan hat, verdient den Tod.
2 Samuel 2Sam 10 12 6 Das Lamm soll er vierfach ersetzen, weil er das getan und kein Mitleid gehabt hat.
2 Samuel 2Sam 10 12 7 Da sagte Natan zu David: Du selbst bist der Mann. So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich zum König von Israel gesalbt und ich habe dich aus der Hand Sauls gerettet.
2 Samuel 2Sam 10 12 8 Ich habe dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn in den Schoß gegeben und ich habe dir das Haus Israel und Juda gegeben, und wenn das zu wenig ist, gebe ich dir noch manches andere dazu.
2 Samuel 2Sam 10 12 9 Aber warum hast du das Wort des Herrn verachtet und etwas getan, was ihm missfällt? Du hast den Hetiter Urija mit dem Schwert erschlagen und hast dir seine Frau zur Frau genommen; durch das Schwert der Ammoniter hast du ihn umgebracht.
2 Samuel 2Sam 10 12 10 Darum soll jetzt das Schwert auf ewig nicht mehr von deinem Haus weichen; denn du hast mich verachtet und dir die Frau des Hetiters genommen, damit sie deine Frau werde.
2 Samuel 2Sam 10 12 11 So spricht der Herr: Ich werde dafür sorgen, dass sich aus deinem eigenen Haus das Unheil gegen dich erhebt, und ich werde dir vor deinen Augen deine Frauen wegnehmen und sie einem andern geben; er wird am hellen Tag bei deinen Frauen liegen.
2 Samuel 2Sam 10 12 12 Ja, du hast es heimlich getan, ich aber werde es vor ganz Israel und am hellen Tag tun.
2 Samuel 2Sam 10 12 13 Darauf sagte David zu Natan: Ich habe gegen den Herrn gesündigt. Natan antwortete David: Der Herr hat dir deine Sünde vergeben; du wirst nicht sterben.
2 Samuel 2Sam 10 12 14 Weil du aber die Feinde des Herrn durch diese Sache zum Lästern veranlasst hast, muss der Sohn, der dir geboren wird, sterben.
2 Samuel 2Sam 10 12 15 Dann ging Natan nach Hause. Der Herr aber ließ das Kind, das die Frau des Urija dem David geboren hatte, schwer krank werden.
2 Samuel 2Sam 10 12 16 David suchte Gott wegen des Knaben auf und fastete streng; und wenn er heimkam, legte er sich bei Nacht auf die bloße Erde.
2 Samuel 2Sam 10 12 17 Die Ältesten seines Hauses kamen zu ihm, um ihn dazu zu bewegen, von der Erde aufzustehen. Er aber wollte nicht und aß auch nicht mit ihnen.
2 Samuel 2Sam 10 12 18 Am siebten Tag aber starb das Kind. Davids Diener fürchteten sich, ihm mitzuteilen, dass das Kind tot war; denn sie sagten: Wir haben ihm zugeredet, als das Kind noch am Leben war; er aber hat nicht auf uns gehört. Wie können wir ihm jetzt sagen: Das Kind ist tot? Er würde ein Unheil anrichten.
2 Samuel 2Sam 10 12 19 David jedoch sah, dass seine Diener miteinander flüsterten, und merkte daran, dass das Kind tot war. Er fragte seine Diener: Ist das Kind tot? Sie antworteten: Ja, es ist tot.
2 Samuel 2Sam 10 12 20 Da erhob sich David von der Erde, wusch sich, salbte sich, wechselte seine Kleider, ging zum Haus des Herrn und warf sich (davor) nieder. Als er dann nach Hause zurückkehrte, verlangte er (zu essen). Man setzte ihm etwas vor und er aß.
2 Samuel 2Sam 10 12 21 Da fragten ihn seine Diener: Was soll das bedeuten, was du getan hast? Als das Kind noch am Leben war, hast du seinetwegen gefastet und geweint. Nachdem aber das Kind tot ist, stehst du auf und isst.
2 Samuel 2Sam 10 12 22 Er antwortete: Als das Kind noch am Leben war, habe ich gefastet und geweint; denn ich dachte: Wer weiß, vielleicht ist der Herr mir gnädig und das Kind bleibt am Leben.
2 Samuel 2Sam 10 12 23 Jetzt aber, da es tot ist, warum soll ich da noch fasten? Kann ich es zurückholen? Ich werde einmal zu ihm gehen, aber es kommt nicht zu mir zurück.
2 Samuel 2Sam 10 12 24 Und David tröstete seine Frau Batseba; er ging zu ihr hinein und schlief mit ihr. Und sie gebar einen Sohn und er gab ihm den Namen Salomo. Der Herr liebte Salomo
2 Samuel 2Sam 10 12 25 und sandte den Propheten Natan, damit er ihm um des Herrn willen den Namen Jedidja (Liebling des Herrn) gebe.
2 Samuel 2Sam 10 12 26 Joab kämpfte gegen Rabba, (die Stadt) der Ammoniter, und er eroberte die Königsstadt.
2 Samuel 2Sam 10 12 27 Darauf schickte Joab Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und dabei auch die Wasserstadt eingenommen.
2 Samuel 2Sam 10 12 28 Darum versammle jetzt den Rest des Heeres, belagere die Stadt und nimm sie selbst ein, damit nicht ich sie einnehme und mein Name über ihr ausgerufen wird.
2 Samuel 2Sam 10 12 29 David sammelte also das ganze Heer, zog nach Rabba, kämpfte gegen die Stadt und nahm sie ein.
2 Samuel 2Sam 10 12 30 Dann nahm er ihrem König die Krone vom Haupt, deren Gewicht ein Talent Gold betrug und an der ein kostbarer Stein war; sie wurde nun Davids Krone. Und er schaffte eine sehr große Beute aus der Stadt fort.
2 Samuel 2Sam 10 12 31 Auch ihre Einwohner führte er fort und stellte sie an die Steinsägen, an die eisernen Spitzhacken und an die eisernen Äxte und ließ sie in den Ziegeleien arbeiten. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.
2 Samuel 2Sam 10 13 1 Danach geschah folgendes: Abschalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester namens Tamar und Amnon, der Sohn Davids, verliebte sich in sie.
2 Samuel 2Sam 10 13 2 Amnon war sehr bedrückt und wurde fast krank wegen seiner Schwester Tamar; denn sie war Jungfrau und es schien Amnon unmöglich, ihr etwas anzutun.
2 Samuel 2Sam 10 13 3 Nun hatte Amnon einen Freund namens Jonadab, einen Sohn des Schima, des Bruders Davids. Jonadab war ein sehr kluger Mann.
2 Samuel 2Sam 10 13 4 Er sagte zu Amnon: Warum bist du jeden Morgen so bedrückt, Sohn des Königs? Willst du es mir nicht erzählen? Amnon antwortete ihm: Ich liebe Tamar, die Schwester meines Bruders Abschalom.
2 Samuel 2Sam 10 13 5 Da sagte Jonadab zu ihm: Leg dich ins Bett und stell dich krank! Wenn dann dein Vater kommt, um nach dir zu sehen, sag zu ihm: Lass doch meine Schwester Tamar zu mir kommen und mir etwas zu essen machen; sie soll die Krankenkost vor meinen Augen zubereiten, sodass ich zusehen und aus ihrer Hand essen kann.
2 Samuel 2Sam 10 13 6 Amnon legte sich also hin und stellte sich krank. Als der König kam, um nach ihm zu sehen, sagte Amnon zum König: Meine Schwester Tamar möge doch zu mir kommen; sie soll mir vor meinen Augen zwei Kuchen backen und ich will die Krankenkost aus ihrer Hand essen.
2 Samuel 2Sam 10 13 7 David schickte jemand ins Haus der Tamar und ließ ihr sagen: Geh doch in das Haus deines Bruders Amnon und mach ihm etwas zu essen!
2 Samuel 2Sam 10 13 8 Tamar ging in das Haus ihres Bruders Amnon, der im Bett lag. Sie nahm Teig, knetete vor seinen Augen die Kuchen und backte sie.
2 Samuel 2Sam 10 13 9 Dann nahm sie die Pfanne und legte ihm (das Gericht) vor. Amnon aber wollte nichts essen, sondern sagte: Schickt alle hinaus! Als alle aus dem Zimmer hinausgegangen waren,
2 Samuel 2Sam 10 13 10 sagte Amnon zu Tamar: Bring das Essen in die (innere) Kammer, ich möchte sie aus deiner Hand essen. Tamar nahm die Kuchen, die sie zubereitet hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon in die Kammer.
2 Samuel 2Sam 10 13 11 Als sie ihm aber die Kuchen zum Essen reichte, griff er nach ihr und sagte zu ihr: Komm, leg dich zu mir, Schwester!
2 Samuel 2Sam 10 13 12 Sie antwortete ihm: Nein, mein Bruder, entehre mich nicht! So etwas tut man in Israel nicht. Begeh keine solche Schandtat!
2 Samuel 2Sam 10 13 13 Wohin sollte ich denn in meiner Schande gehen? Du würdest als einer der niederträchtigsten Menschen in Israel dastehen. Rede doch mit dem König, er wird mich dir nicht verweigern.
2 Samuel 2Sam 10 13 14 Doch Amnon wollte nicht auf sie hören, sondern packte sie und zwang sie, mit ihm zu schlafen.
2 Samuel 2Sam 10 13 15 Hinterher aber empfand Amnon eine sehr große Abneigung gegen sie; ja, der Hass, mit dem er sie nun hasste, war größer als die Liebe, mit der er sie geliebt hatte. Amnon sagte zu ihr: Steh auf, geh weg!
2 Samuel 2Sam 10 13 16 Sie erwiderte ihm: Nicht doch! Wenn du mich wegschickst, wäre das ein noch größeres Unrecht als das, das du mir schon angetan hast. Er aber wollte nicht auf sie hören,
2 Samuel 2Sam 10 13 17 sondern rief den jungen Mann, der in seinen Diensten stand, und sagte: Bringt dieses Mädchen da von mir weg auf die Straße hinaus und schließt die Tür hinter ihr ab!
2 Samuel 2Sam 10 13 18 Sein Diener brachte sie hinaus und schloss die Tür hinter ihr zu. Sie hatte ein Ärmelkleid an; denn solche Obergewänder trugen die Königstöchter, solange sie Jungfrauen waren.
2 Samuel 2Sam 10 13 19 Tamar aber streute sich Asche auf das Haupt und zerriss das Ärmelkleid, das sie anhatte, sie legte ihre Hand auf den Kopf und ging schreiend weg.
2 Samuel 2Sam 10 13 20 Ihr Bruder Abschalom fragte sie: War dein Bruder Amnon mit dir zusammen? Sprich nicht darüber, meine Schwester, er ist ja dein Bruder. Nimm dir die Sache nicht so zu Herzen! Von da an lebte Tamar einsam im Haus ihres Bruders Abschalom.
2 Samuel 2Sam 10 13 21 Doch der König David erfuhr von der ganzen Sache und wurde darüber sehr zornig.
2 Samuel 2Sam 10 13 22 Abschalom aber redete nicht mehr mit Amnon, weder im Guten noch im Bösen; er hasste Amnon, weil dieser seine Schwester Tamar vergewaltigt hatte.
2 Samuel 2Sam 10 13 23 Zwei Jahre später ließ Abschalom in Baal-Hazor, das bei Efraim liegt, seine Schafe scheren und lud alle Söhne des Königs ein.
2 Samuel 2Sam 10 13 24 Er ging zum König und sagte: Dein Knecht lässt gerade seine Schafe scheren. Der König möge doch samt seinen Dienern seinen Knecht dorthin begleiten.
2 Samuel 2Sam 10 13 25 Der König antwortete Abschalom: Nein, mein Sohn, wir können doch nicht alle kommen; wir wollen dir nicht zur Last fallen. Obwohl Abschalom ihn dringend bat, wollte er nicht mitgehen, sondern wollte ihn mit dem Segensgruß verabschieden.
2 Samuel 2Sam 10 13 26 Da sagte Abschalom: Kann nicht wenigstens mein Bruder Amnon mit uns gehen? Der König fragte ihn: Warum soll er mit dir gehen?
2 Samuel 2Sam 10 13 27 Abschalom aber drängte ihn (noch mehr) und der König ließ Amnon und seine anderen Söhne mit ihm gehen.
2 Samuel 2Sam 10 13 28 Abschalom befahl seinen jungen Leuten: Gebt Acht: Wenn Amnon vom Wein guter Laune ist, werde ich zu euch sagen: Schlagt Amnon tot! Dann tötet ihn! Habt keine Angst! Ich selbst habe es euch ja befohlen. Seid mutig und tapfer!
2 Samuel 2Sam 10 13 29 Die jungen Leute Abschaloms machten mit Amnon, was ihnen Abschalom befohlen hatte. Da sprangen alle Söhne des Königs auf, stiegen auf ihre Maultiere und flohen.
2 Samuel 2Sam 10 13 30 Sie waren noch auf dem Weg, als zu David das Gerücht gelangte: Abschalom hat alle Söhne des Königs erschlagen; nicht einer von ihnen ist übrig geblieben.
2 Samuel 2Sam 10 13 31 Da stand der König auf, zerriss seine Kleider und warf sich zu Boden. Auch alle seine Diener, die um ihn herumstanden, zerrissen ihre Kleider.
2 Samuel 2Sam 10 13 32 Jonadab aber, der Sohn Schimas, des Bruders Davids, sagte: Mein Herr soll nicht glauben, dass alle jungen Männer, alle Söhne des Königs, tot sind. Nur Amnon ist tot; denn Abschalom war verbittert seit dem Tag, an dem Amnon seine Schwester vergewaltigte.
2 Samuel 2Sam 10 13 33 Mein Herr, der König, nehme sich die Sache nicht so zu Herzen und denke nicht: Alle Söhne des Königs sind tot. Nur Amnon ist tot.
2 Samuel 2Sam 10 13 34 Abschalom aber war geflohen. Der junge Mann jedoch, der Wache hielt, schaute aus und sah plötzlich, dass eine Menge Leute auf dem hinter ihm liegenden Weg von der Seite des Berges herabkamen.
2 Samuel 2Sam 10 13 35 Da sagte Jonadab zum König: Sieh, da kommen die Söhne des Königs. Es ist so, wie dein Knecht gesagt hat.
2 Samuel 2Sam 10 13 36 Kaum hatte er das gesagt, da kamen die Söhne des Königs. Sie begannen laut zu weinen und auch der König und alle seine Diener brachen in heftiges Weinen aus.
2 Samuel 2Sam 10 13 37 Abschalom aber floh und ging zu Talmai, dem Sohn des Königs Ammihud von Geschur und David trauerte lange Zeit um seinen Sohn.
2 Samuel 2Sam 10 13 38 Abschalom war also geflohen und nach Geschur gegangen; dort blieb er drei Jahre.
2 Samuel 2Sam 10 13 39 Dann aber hörte der König allmählich auf, gegen Abschalom zu hadern; denn er hatte sich damit abgefunden, dass Amnon tot war.
2 Samuel 2Sam 10 14 1 Als Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, dass das Herz des Königs sich wieder Abschalom zuwandte,
2 Samuel 2Sam 10 14 2 schickte er (einen Boten) nach Tekoa und ließ von dort eine kluge Frau holen. Er sagte zu ihr: Tu so, als ob du trauerst, zieh Trauergewänder an und salbe dich nicht mit Öl! Stell dich wie eine Frau, die schon lange Zeit um einen Toten trauert.
2 Samuel 2Sam 10 14 3 Dann geh zum König und sprich Folgendes zu ihm - und Joab sagte ihr, was sie sagen sollte.
2 Samuel 2Sam 10 14 4 Die Frau aus Tekoa ging zum König, warf sich mit dem Gesicht auf die Erde nieder, um ihm zu huldigen und sagte: Hilf mir, mein König!
2 Samuel 2Sam 10 14 5 Der König fragte sie: Was hast du? Sie antwortete: Ach, ich bin eine Witwe; mein Mann ist tot.
2 Samuel 2Sam 10 14 6 Deine Magd hatte zwei Söhne. Die beiden bekamen auf dem Feld Streit miteinander, und weil niemand da war, der sich zwischen die beiden gestellt hätte, schlug der eine den anderen tot.
2 Samuel 2Sam 10 14 7 Da erhob sich die ganze Verwandtschaft gegen deine Magd. Sie sagten: Gib den, der seinen Bruder erschlagen hat, heraus, damit wir ihn töten, weil er seinen Bruder ums Leben gebracht hat. So wollten sie sogar den Erben vernichten. Sie wollten die Kohle, die mir geblieben ist, auslöschen, um meinem Mann weder Namen noch Nachkommen auf dem Erdboden zu lassen.
2 Samuel 2Sam 10 14 8 Da sagte der König zu der Frau: Geh nach Hause! Ich werde deine Sache in Ordnung bringen.
2 Samuel 2Sam 10 14 9 Die Frau aus Tekoa erwiderte dem König: Mein Herr und König, dann lastet die Schuld auf mir und dem Haus meines Vaters. Der König aber und sein Thron werden schuldlos sein.
2 Samuel 2Sam 10 14 10 Der König antwortete: Wenn jemand gegen dich spricht, bring ihn zu mir; er wird dir nicht wieder zu nahe treten.
2 Samuel 2Sam 10 14 11 Sie aber sagte: Der König rufe doch den Herrn, deinen Gott, dafür an, dass der Bluträcher nicht noch mehr Unheil anrichtet und meinen Sohn umbringt. Der König antwortete: So wahr der Herr lebt, deinem Sohn soll kein Haar gekrümmt werden.
2 Samuel 2Sam 10 14 12 Darauf sagte die Frau: Deine Magd möchte meinem Herrn, dem König, noch ein Wort sagen. Er antwortete: Sprich!
2 Samuel 2Sam 10 14 13 Da fragte die Frau: Warum planst du genau das Gleiche gegen das Volk Gottes? Wenn der König ein solches Urteil gefällt hat, spricht er sich selbst schuldig, da er seinen verstoßenen (Sohn) nicht zurückkehren lässt.
2 Samuel 2Sam 10 14 14 Wir müssen alle sterben und sind wie das Wasser, das man auf die Erde schüttet und nicht wieder einsammeln kann. Aber Gott wird dem das Leben nicht nehmen, der darauf aus ist, dass ein von ihm Verstoßener nicht verstoßen bleibt.
2 Samuel 2Sam 10 14 15 Dass ich aber hergekommen bin, um dem König, meinem Herrn, das zu sagen, geschah, weil die Leute mir Angst machten. Darum sagte sich deine Magd: Ich will mit dem König reden; vielleicht wird der König tun, was seine Magd sagt.
2 Samuel 2Sam 10 14 16 Ja, der König wird (auf mich) hören und seine Magd aus der Hand des Mannes retten, der mich zusammen mit meinem Sohn aus dem Erbbesitz austilgen will.
2 Samuel 2Sam 10 14 17 Deine Magd hat sich gesagt: Das Wort meines Herrn, des Königs, wird mich beruhigen; denn mein Herr, der König, ist gerade so wie der Engel Gottes: Er hört Gutes und Böses. Der Herr, dein Gott, sei mit dir.
2 Samuel 2Sam 10 14 18 Der König erwiderte der Frau: Verhehl mir nichts von dem, was ich dich jetzt frage. Die Frau sagte: Mein Herr und König, rede!
2 Samuel 2Sam 10 14 19 Da fragte der König: Hat etwa Joab bei all dem die Hand im Spiel? Die Frau antwortete: So wahr du lebst, mein Herr und König, an all dem, was mein Herr, der König, sagt, kann man sich unmöglich rechts oder links vorbeidrücken. Ja, dein Knecht Joab war es, der mir das befohlen hat; er hat all diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt.
2 Samuel 2Sam 10 14 20 Das hat dein Knecht Joab getan, um der Sache ein anderes Gesicht zu geben. Mein Herr ist weise wie der Engel Gottes, der alles weiß, was im Land geschieht.
2 Samuel 2Sam 10 14 21 Darauf sagte der König zu Joab: Gut, ich erfülle dir diese deine Bitte. Geh, bring den jungen Abschalom zurück!
2 Samuel 2Sam 10 14 22 Joab warf sich mit dem Gesicht auf die Erde nieder und huldigte (dem König). Er segnete den König und sagte: Heute hat dein Knecht erkannt, dass ich dein Wohlwollen gefunden habe, mein Herr und König, weil der König die Bitte seines Knechtes erfüllt hat.
2 Samuel 2Sam 10 14 23 Dann brach Joab auf, ging nach Geschur und brachte Abschalom nach Jerusalem zurück.
2 Samuel 2Sam 10 14 24 Der König aber sagte: Er soll in sein Haus gehen, aber er soll mir nicht unter die Augen treten. Abschalom ging in sein Haus, aber dem König durfte er nicht unter die Augen treten.
2 Samuel 2Sam 10 14 25 In ganz Israel gab es keinen schöneren und lobenswerteren Mann als Abschalom. Vom Scheitel bis zur Sohle war kein Makel an ihm.
2 Samuel 2Sam 10 14 26 Und wenn er sein Haar schneiden ließ - das geschah von Zeit zu Zeit, weil es so schwer wurde, dass er es schneiden lassen musste - und man wog sein Haar, dann wog es zweihundert Schekel nach königlichem Gewicht.
2 Samuel 2Sam 10 14 27 Drei Söhne wurden Abschalom geboren und eine Tochter namens Tamar; sie wurde eine Frau von großer Schönheit.
2 Samuel 2Sam 10 14 28 Abschalom wohnte zwei Jahre lang in Jerusalem, ohne dem König unter die Augen zu treten.
2 Samuel 2Sam 10 14 29 Da schickte Abschalom jemand zu Joab, weil er ihn zum König senden wollte; aber Joab wollte nicht kommen. Er schickte noch ein zweites Mal jemand hin, aber er wollte wieder nicht kommen.
2 Samuel 2Sam 10 14 30 Da sagte Abschalom zu seinen Knechten: Seht, das Feld Joabs, das neben meinem liegt; er hat dort Gerste (angebaut). Geht hin, steckt es in Brand! Die Diener Abschaloms steckten das Feld in Brand.
2 Samuel 2Sam 10 14 31 Darauf machte sich Joab auf den Weg, suchte Abschalom in seinem Haus auf und fragte ihn: Warum haben deine Knechte das Feld in Brand gesteckt, das mir gehört?
2 Samuel 2Sam 10 14 32 Abschalom antwortete: Ich hatte doch jemand zu dir geschickt und dir sagen lassen: Komm her, ich möchte dich zum König senden. Du sollst ihn fragen: Wozu bin ich eigentlich von Geschur hergekommen? Es wäre für mich besser gewesen, ich wäre dort geblieben. Jetzt aber möchte ich dem König vor die Augen treten. Wenn eine Schuld auf mir liegt, soll er mich töten.
2 Samuel 2Sam 10 14 33 Joab ging zum König und berichtete ihm alles und der König ließ Abschalom rufen. Er kam zum König und fiel vor ihm mit dem Gesicht zur Erde nieder. Und der König küsste Abschalom.
2 Samuel 2Sam 10 15 1 Einige Zeit danach schaffte sich Abschalom einen Wagen und Pferde an sowie fünfzig Mann, die immer vor ihm herliefen.
2 Samuel 2Sam 10 15 2 Früh am Morgen stellte er sich neben den Weg zum Stadttor, und sooft jemand mit einer Streitsache zum König vor Gericht gehen wollte, sprach er ihn an und sagte: Aus welcher Stadt bist du? Wenn der dann antwortete: Dein Knecht ist aus einem der Stämme Israels!,
2 Samuel 2Sam 10 15 3 sagte Abschalom zu ihm: Was du sagst, ist ja gut und recht, aber beim König gibt es niemand, der dich anhört.
2 Samuel 2Sam 10 15 4 Und Abschalom fügte hinzu: Würde mich doch jemand zum Richter im Land machen, damit jeder, der einen Streit oder eine Rechtssache hat, zu mir kommt; ich würde ihm Recht verschaffen.
2 Samuel 2Sam 10 15 5 Ging dann einer auf ihn zu, um vor ihm niederzufallen, dann streckte er die Hand aus, hielt ihn fest und küsste ihn.
2 Samuel 2Sam 10 15 6 So machte es Abschalom bei allen Israeliten, die zum König vor Gericht gehen wollten, und so stahl er sich in das Herz der Israeliten.
2 Samuel 2Sam 10 15 7 Nach vier Jahren sagte Abschalom zum König: Ich möchte nach Hebron gehen, um ein Gelübde zu erfüllen, das ich dem Herrn abgelegt habe.
2 Samuel 2Sam 10 15 8 Denn dein Knecht hat bei seinem Aufenthalt in Geschur in Aram das Gelübde gemacht: Wenn der Herr mich wirklich nach Jerusalem zurückkehren lässt, dann will ich für den Herrn einen Gottesdienst feiern.
2 Samuel 2Sam 10 15 9 Der König antwortete ihm: Geh in Frieden! Da brach Abschalom auf und ging nach Hebron.
2 Samuel 2Sam 10 15 10 Doch (von dort) schickte er Boten an alle Stämme Israels und ließ ihnen sagen: Wenn ihr den Klang des Widderhorns hört, dann sollt ihr rufen: Abschalom ist König in Hebron.
2 Samuel 2Sam 10 15 11 Zweihundert Männer aus Jerusalem waren mit Abschalom gegangen; er hatte sie eingeladen und sie waren mit ihm gezogen, ohne von der ganzen Sache etwas zu ahnen.
2 Samuel 2Sam 10 15 12 Als er seine Opfer darbrachte, ließ Abschalom auch den Giloniter Ahitofel, den Berater Davids, aus seiner Heimatstadt Gilo kommen. So wurde die Verschwörung immer größer und immer mehr Leute schlossen sich Abschalom an.
2 Samuel 2Sam 10 15 13 Als ein Bote kam und David meldete: Das Herz der Israeliten hat sich Abschalom zugewandt!,
2 Samuel 2Sam 10 15 14 sagte David zu allen seinen Dienern, die noch bei ihm in Jerusalem waren: Auf, wir müssen fliehen, denn für uns gibt es keine Rettung vor Abschalom. Beeilt euch mit dem Aufbruch, sonst kommt er und holt uns ein, bringt Unglück über uns und schlägt die Stadt mit scharfem Schwert.
2 Samuel 2Sam 10 15 15 Die Diener des Königs sagten zu ihm: Ganz wie der Herr und König sich entscheidet. Hier sind deine Knechte.
2 Samuel 2Sam 10 15 16 So zog der König fort und sein ganzes Haus folgte ihm. Nur die zehn Nebenfrauen ließ der König zurück; sie sollten das Haus bewachen.
2 Samuel 2Sam 10 15 17 Als der König mit den Leuten, die ihm folgten, fortzog, blieben sie beim letzten Haus stehen
2 Samuel 2Sam 10 15 18 und alle seine Diener zogen an ihm vorüber, dazu alle Kereter und Peleter und alle Gatiter, jene sechshundert Mann, die ihm aus Gat gefolgt waren; sie alle zogen vor dem König vorüber.
2 Samuel 2Sam 10 15 19 Da sagte der König zu Ittai aus Gat: Warum willst auch du mit uns gehen? Kehr um und bleib beim (neuen) König! Denn du bist ein Ausländer und aus deiner Heimat verbannt.
2 Samuel 2Sam 10 15 20 Erst gestern bist du gekommen - und schon heute sollte ich dich aufjagen, um mit uns zu gehen? Ich gehe, wohin ich eben gehe. Du aber kehr um und bring deine Brüder in Liebe und Treue zurück!
2 Samuel 2Sam 10 15 21 Doch Ittai erwiderte dem König: So wahr der Herr lebt und so wahr mein Herr, der König, lebt: Nur an dem Ort, wo mein Herr, der König, ist, dort wird auch dein Diener sein, sei es um zu leben oder um zu sterben.
2 Samuel 2Sam 10 15 22 Da sagte David zu Ittai: Dann geh und zieh (mit deinen Leuten) vorüber! Und der Gatiter zog mit allen seinen Männern und dem ganzen Tross, den er bei sich hatte, vorüber.
2 Samuel 2Sam 10 15 23 Alle weinten laut, als die Leute (an David) vorüberzogen. Dann überschritt der König den Bach Kidron und alle zogen weiter auf dem Weg zur Steppe.
2 Samuel 2Sam 10 15 24 Auch Zadok und all die Leviten um ihn, die die Bundeslade Gottes trugen, waren dabei. Sie stellten die Lade Gottes nieder und Abjatar brachte Opfer dar, bis alle Leute aus der Stadt vollzählig (an David) vorübergezogen waren.
2 Samuel 2Sam 10 15 25 Der König sagte zu Zadok: Bring die Lade Gottes in die Stadt zurück! Wenn ich vor den Augen des Herrn Gnade finde, dann wird er mich zurückführen und mich die Lade und ihre Stätte wieder sehen lassen.
2 Samuel 2Sam 10 15 26 Wenn er aber sagt: Ich habe an dir keinen Gefallen!, gut, dann mag er mit mir machen, was ihm gefällt.
2 Samuel 2Sam 10 15 27 Und (weiter) sagte der König zu dem Priester Zadok: Siehst du das ein? Kehr in Frieden in die Stadt zurück, ebenso dein Sohn Ahimaaz und Abjatars Sohn Jonatan, eure beiden Söhne.
2 Samuel 2Sam 10 15 28 Merkt euch: Ich werde an den Furten zur Steppe warten, bis von euch eine Nachricht kommt, die mir Bescheid gibt.
2 Samuel 2Sam 10 15 29 Darauf brachten Zadok und Abjatar die Lade Gottes nach Jerusalem zurück und blieben dort.
2 Samuel 2Sam 10 15 30 David stieg weinend und mit verhülltem Haupte den Ölberg hinauf; er ging barfuß und alle Leute, die bei ihm waren, verhüllten ihr Haupt und zogen weinend hinauf.
2 Samuel 2Sam 10 15 31 Man hatte David die Nachricht gebracht, dass auch Ahitofel unter den Verschwörern aufseiten Abschaloms war. Da sagte David: Herr, vereitle den Rat Ahitofels!
2 Samuel 2Sam 10 15 32 Als David auf den Gipfel des Berges kam, auf dem man sich vor Gott niederwirft, kam ihm plötzlich der Arkiter Huschai entgegen, mit zerrissenen Kleidern und Erde auf dem Haupt.
2 Samuel 2Sam 10 15 33 David sagte zu ihm: Wenn du mit mir ziehst, wärest du mir nur eine Last.
2 Samuel 2Sam 10 15 34 Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Abschalom sagst: Ich bin dein Knecht, mein König, ich war früher der Knecht deines Vaters, jetzt aber will ich dein Knecht sein!, dann kannst du für mich den Rat Ahitofels durchkreuzen.
2 Samuel 2Sam 10 15 35 Die Priester Zadok und Abjatar werden auch dort bei dir sein und du kannst alles, was du aus dem Haus des Königs hörst, den Priestern Zadok und Abjatar berichten.
2 Samuel 2Sam 10 15 36 Sie haben dort auch ihre beiden Söhne bei sich, Zadok den Ahimaaz und Abjatar den Jonatan; durch sie könnt ihr mir alles übermitteln, was ihr hört.
2 Samuel 2Sam 10 15 37 So kam Huschai, der Freund Davids, in die Stadt zurück, als Abschalom gerade in Jerusalem ankam.
2 Samuel 2Sam 10 16 1 Als David vom Gipfel des Berges aus ein Stück weiterzog, da kam ihm Ziba, der Diener Merib-Baals, mit einem Paar gesattelter Esel entgegen. Sie waren mit zweihundert Broten, hundert Traubenkuchen, hundert frischen Früchten und einem Schlauch Wein beladen.
2 Samuel 2Sam 10 16 2 Der König fragte Ziba: Was hast du damit vor? Ziba antwortete: Die Esel sind für die königliche Familie als Reittiere bestimmt, das Brot und die Früchte zur Verpflegung deiner Diener, der Wein ist zum Trinken für die, die in der Steppe müde werden.
2 Samuel 2Sam 10 16 3 Der König fragte: Wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba antwortete dem König: Er ist in Jerusalem geblieben; denn er hat gesagt: Heute wird mir das Haus Israel das Königtum meines Vaters wiedergeben.
2 Samuel 2Sam 10 16 4 Da sagte der König zu Ziba: Jetzt soll alles, was Merib-Baal gehört, dir gehören. Ziba antwortete: Ich habe mich (vor dir) niedergeworfen; möge ich Gnade finden vor deinen Augen, mein Herr und König.
2 Samuel 2Sam 10 16 5 Als König David nach Bahurim kam, da kam plötzlich aus der Stadt ein Mann namens Schimi, ein Sohn Geras aus der Sippe des Hauses Saul. Er kam David mit Flüchen entgegen,
2 Samuel 2Sam 10 16 6 und warf mit Steinen nach ihm und allen Dienern des Königs David, obwohl das ganze Volk und alle Krieger rechts und links um ihn standen.
2 Samuel 2Sam 10 16 7 Schimi schrie und fluchte: Verschwinde, verschwinde, du Mörder, du Niederträchtiger!
2 Samuel 2Sam 10 16 8 Der Herr hat all deine Blutschuld am Haus Sauls, an dessen Stelle du König geworden bist, auf dich zurückfallen lassen. Der Herr hat das Königtum in die Hand deines Sohnes Abschalom gegeben. Nun bist du ins Unglück geraten; denn du bist ein Mörder.
2 Samuel 2Sam 10 16 9 Da sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zum König: Warum flucht dieser tote Hund meinem Herrn, dem König? Ich will hinübergehen und ihm den Kopf abschlagen.
2 Samuel 2Sam 10 16 10 Doch der König antwortete: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Wenn er flucht und wenn der Herr ihm gesagt hat: Verfluch David!, wer darf dann fragen: Warum tust du das?
2 Samuel 2Sam 10 16 11 Und weiter sagte David zu Abischai und all seinen Dienern: Seht, mein leiblicher Sohn trachtet mir nach dem Leben, wie viel mehr muss es dann dieser Benjaminiter tun. Lasst ihn fluchen! Sicherlich hat es ihm der Herr geboten.
2 Samuel 2Sam 10 16 12 Vielleicht sieht der Herr mein Elend an und erweist mir Gutes für den Fluch, der mich heute trifft.
2 Samuel 2Sam 10 16 13 David und seine Männer setzten ihren Weg fort; Schimi ging am Berghang neben ihnen her und fluchte ununterbrochen, warf mit Steinen nach ihm und bewarf ihn mit Erde.
2 Samuel 2Sam 10 16 14 Erschöpft kam der König mit allen Leuten, die er bei sich hatte, an den Jordan; dort konnte er wieder Atem schöpfen.
2 Samuel 2Sam 10 16 15 Abschalom war mit dem ganzen Heer der Israeliten nach Jerusalem gekommen; auch Ahitofel war bei ihm.
2 Samuel 2Sam 10 16 16 Als der Arkiter Huschai, der Freund Davids, zu Abschalom kam, sagte er zu Abschalom: Es lebe der König, es lebe der König!
2 Samuel 2Sam 10 16 17 Abschalom fragte Huschai: So sieht die Liebe zu deinem Freund aus? Warum bist du nicht mit deinem Freund gegangen?
2 Samuel 2Sam 10 16 18 Huschai sagte zu Abschalom: Nein, ich gehöre vielmehr zu dem, den der Herr und dieses Volk und alle Israeliten erwählt haben; bei ihm will ich bleiben.
2 Samuel 2Sam 10 16 19 Und außerdem: Wem diene ich denn? Doch nur seinem Sohn. Wie ich vor den Augen deines Vaters Dienst getan habe, so will ich auch dir zur Verfügung stehen.
2 Samuel 2Sam 10 16 20 Abschalom sagte zu Ahitofel: Gebt einen Rat, was wir tun sollen.
2 Samuel 2Sam 10 16 21 Ahitofel sagte zu Abschalom: Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters, die er hiergelassen hat, um das Haus zu bewachen. So wird ganz Israel erfahren, dass du dich bei deinem Vater verhasst gemacht hast, und alle, die zu dir halten, werden ermutigt.
2 Samuel 2Sam 10 16 22 Man errichtete für Abschalom ein Zelt auf dem Dach, und Abschalom ging vor den Augen ganz Israels zu den Nebenfrauen seines Vaters.
2 Samuel 2Sam 10 16 23 Ein Rat, den Ahitofel gab, galt in jenen Tagen so viel, als hätte man ein Gotteswort erbeten. So viel galt jeder Rat Ahitofels, bei David wie bei Abschalom.
2 Samuel 2Sam 10 17 1 Und Ahitofel sagte weiter zu Abschalom: Ich möchte zwölftausend Mann auswählen, mit ihnen noch heute Nacht aufbrechen und David nachsetzen.
2 Samuel 2Sam 10 17 2 Ich will ihn überfallen, wenn er noch müde und ermattet ist, und ihm einen Schrecken einjagen. Alle Leute, die bei ihm sind, werden fliehen und ich kann den König, wenn er allein ist, erschlagen.
2 Samuel 2Sam 10 17 3 Dann werde ich das ganze Volk zu dir zurückführen, wie eine Neuvermählte zu ihrem Mann heimgeholt wird. Du trachtest ja nur dem einen Mann nach dem Leben; das ganze übrige Volk aber soll Frieden haben.
2 Samuel 2Sam 10 17 4 Der Plan erschien Abschalom und allen Ältesten Israels gut.
2 Samuel 2Sam 10 17 5 Abschalom aber sagte: Ruft auch den Arkiter Huschai! Wir wollen hören, was er zu sagen hat.
2 Samuel 2Sam 10 17 6 Als Huschai kam, sagte Abschalom zu ihm: Das und das hat Ahitofel gesagt. Sollen wir seinen Vorschlag ausführen? Wenn nicht, dann rede du!
2 Samuel 2Sam 10 17 7 Da sagte Huschai zu Abschalom: Diesmal ist der Rat, den Ahitofel gegeben hat, nicht gut.
2 Samuel 2Sam 10 17 8 Und er fuhr fort: Du kennst deinen Vater und seine Männer; sie sind Krieger und von wildem Mut erfüllt, wie eine Bärin im freien Gelände, der man die Jungen geraubt hat. Dein Vater ist ein Krieger, der mit seinen Leuten keine Nachtruhe hält.
2 Samuel 2Sam 10 17 9 Sicher hält er sich jetzt in einer Höhle oder an einem anderen Ort versteckt. Wenn nun gleich zu Anfang einige von deinen Leuten fallen und man hört davon, wird man sagen: Die Anhänger Abschaloms haben eine Niederlage erlitten.
2 Samuel 2Sam 10 17 10 Dann wird auch der Tapferste - und habe er ein Herz wie ein Löwe völlig den Mut verlieren; denn ganz Israel weiß, dass dein Vater ein Held ist und tapfere Männer bei sich hat.
2 Samuel 2Sam 10 17 11 Darum rate ich: Alle Israeliten zwischen Dan und Beerscheba sollen sich bei dir versammeln, (ein Heer) so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres. Du selbst musst (mit ihnen) in den Kampf ziehen.
2 Samuel 2Sam 10 17 12 Wenn wir ihn dann in einem der Orte, wo er sich aufhält, finden, überfallen wir ihn, wie der Tau auf die Erde fällt; dann wird von ihm und allen Männern, die bei ihm sind, auch nicht einer übrig bleiben.
2 Samuel 2Sam 10 17 13 Und wenn er sich in eine Stadt zurückzieht, so wird ganz Israel Seile an (den Mauern) jener Stadt befestigen und wir schleifen sie ins Tal hinab, sodass dort, wo sie sind, kein Stein mehr zu finden ist.
2 Samuel 2Sam 10 17 14 Da sagten Abschalom und alle Israeliten: Der Rat des Arkiters Huschai ist besser als der Rat Ahitofels. Der Herr hatte es nämlich so bestimmt; der gute Rat Ahitofels sollte durchkreuzt werden, weil der Herr Unheil über Abschalom bringen wollte.
2 Samuel 2Sam 10 17 15 Darauf sagte Huschai zu den Priestern Zadok und Abjatar: Das und das hat Ahitofel Abschalom und den Ältesten Israels geraten und das und das habe ich geraten.
2 Samuel 2Sam 10 17 16 Schickt jetzt schnell jemand zu David und lasst ihm sagen: Bleib heute Nacht nicht bei den Furten, (die) zur Steppe (hinüberführen), sondern zieh sofort hinüber, damit nicht der König samt allen Leuten, die er bei sich hat, vernichtet wird.
2 Samuel 2Sam 10 17 17 Jonatan und Ahimaaz aber hielten sich an der Rogel-Quelle auf; eine Magd ging zu ihnen und brachte ihnen die Nachricht, sie aber gingen zu König David und machten ihm Meldung. Sie durften sich nämlich nicht sehen lassen und konnten deshalb die Stadt nicht betreten.
2 Samuel 2Sam 10 17 18 Doch ein junger Mann sah sie trotzdem und meldete es Abschalom. Die beiden aber gingen schnell weiter und kamen zum Haus eines Mannes in Bahurim, der in seinem Hof einen Brunnen hatte. Sie stiegen hinein
2 Samuel 2Sam 10 17 19 und die Frau nahm eine Decke, breitete sie über die Öffnung des Brunnens und streute Körner darauf, sodass man nichts merken konnte.
2 Samuel 2Sam 10 17 20 Als Abschaloms Knechte zu der Frau ins Haus kamen, fragten sie: Wo sind Ahimaaz und Jonatan? Die Frau antwortete ihnen: Sie sind von hier zum Wasser weitergegangen. Die Knechte machten sich auf die Suche, als sie sie aber nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück.
2 Samuel 2Sam 10 17 21 Nachdem sie weggegangen waren, stiegen die beiden aus dem Brunnen heraus, gingen zu König David und brachten ihm die Nachricht. Sie sagten zu David: Brecht auf und geht schnell über den Fluss hinüber; denn Ahitofel hat gegen euch den und den Rat erteilt.
2 Samuel 2Sam 10 17 22 Da brach David mit allen Leuten, die noch bei ihm waren, auf, und zog über den Jordan. Als es Morgen wurde, war auch nicht mehr einer da, der den Jordan nicht überschritten hätte.
2 Samuel 2Sam 10 17 23 Als Ahitofel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde, sattelte er seinen Esel, brach auf und kehrte in seine Heimatstadt zurück. Dann bestellte er sein Haus und erhängte sich. So starb er und man begrub ihn im Grab seines Vaters.
2 Samuel 2Sam 10 17 24 Als David nach Mahanajim gekommen war, überschritt Abschalom mit allen Israeliten den Jordan.
2 Samuel 2Sam 10 17 25 Abschalom hatte Amasa anstelle Joabs an die Spitze des Heeres gestellt. Amasa war der Sohn eines Ismaeliters namens Jeter und der Abigal, die eine Tochter des Nahasch und eine Schwester von Joabs Mutter Zeruja war.
2 Samuel 2Sam 10 17 26 Die Israeliten unter Abschalom schlugen ihr Lager im Gebiet von Gilead auf.
2 Samuel 2Sam 10 17 27 Als nun David nach Mahanajim gekommen war, brachten ihm Schobi, der Sohn des Nahasch aus der Ammoniterstadt Rabba, und Machir, der Sohn Ammiëls aus Lo-Dabar, sowie der Gileaditer Barsillai aus Roglim
2 Samuel 2Sam 10 17 28 Matten und Decken, irdene Gefäße, Weizen, Gerste, Mehl und geröstetes Korn, Bohnen und Linsen [[und geröstetes Korn]];
2 Samuel 2Sam 10 17 29 außerdem brachten sie David und seinen Leuten Honig und Butter, Schafe und Käse als Nahrung. Denn sie sagten: Das Volk in der Steppe ist hungrig, durstig und erschöpft.
2 Samuel 2Sam 10 18 1 Dann musterte David die Leute, die bei ihm waren, und setzte Anführer ein über die einzelnen Tausendschaften und Hundertschaften.
2 Samuel 2Sam 10 18 2 Dann ließ er seine Leute ausrücken, ein Drittel (von ihnen) unter Joab, ein Drittel unter Abischai, dem Sohn der Zeruja und Bruder Joabs, und ein Drittel unter dem Gatiter Ittai. Der König sagte zu seinen Leuten: Auch ich will mit euch in den Kampf ziehen.
2 Samuel 2Sam 10 18 3 Doch sie erwiderten: Du sollst nicht mit uns in den Kampf ziehen; denn wenn wir fliehen, wird man sich um uns nicht kümmern; und wenn die Hälfte von uns stirbt, wird man sich um uns nicht kümmern. Doch du giltst so viel wie zehntausend von uns und außerdem wäre es besser, wenn du uns von der Stadt aus zu Hilfe kommen könntest.
2 Samuel 2Sam 10 18 4 Der König antwortete ihnen: Ich will tun, was ihr für richtig haltet. Darauf stellte sich der König neben das Tor (der Stadt) und die Leute zogen nach Hundertschaften und Tausendschaften geordnet hinaus.
2 Samuel 2Sam 10 18 5 Und der König befahl Joab, Abischai und Ittai: Geht mir mit dem Jungen, mit Abschalom, schonend um! Alle Leute hörten, wie der König seinen Anführern wegen Abschalom diese Anweisung gab.
2 Samuel 2Sam 10 18 6 Die Leute zogen ins Feld, den Israeliten entgegen, und im Wald Efraim kam es zur Schlacht.
2 Samuel 2Sam 10 18 7 Die Israeliten wurden von den Leuten Davids geschlagen und erlitten eine schwere Niederlage; an jenem Tag fielen zwanzigtausend von ihnen.
2 Samuel 2Sam 10 18 8 Der Kampf breitete sich über die ganze dortige Gegend aus und der Wald verschlang an jenem Tag mehr Krieger als das Schwert.
2 Samuel 2Sam 10 18 9 Plötzlich kam Abschalom in das Blickfeld der Krieger Davids; er ritt auf einem Maultier. Als das Maultier unter den Ästen einer großen Eiche hindurchlief, blieb Abschalom mit dem Kopf fest an der Eiche hängen, sodass er zwischen Himmel und Erde schwebte und das Maultier unter ihm weglief.
2 Samuel 2Sam 10 18 10 Jemand sah es und meldete Joab: Ich habe gerade Abschalom an einer Eiche hängen sehen.
2 Samuel 2Sam 10 18 11 Joab sagte zu dem Mann, der ihm das meldete: Wenn du es gesehen hast, warum hast du ihn nicht sofort an Ort und Stelle niedergestoßen? Ich hätte dir dann gern zehn Silberstücke und einen Gürtel gegeben.
2 Samuel 2Sam 10 18 12 Der Mann antwortete Joab: Auch wenn ich tausend Silberstücke auf die Hand ausgezahlt erhielte, würde ich meine Hand nicht gegen den Sohn des Königs erheben; denn der König hat dir, Abischai und Ittai vor unseren Ohren befohlen: Gebt mir auf den Jungen, auf Abschalom, Acht!
2 Samuel 2Sam 10 18 13 Hätte ich heimtückisch gehandelt und ihm etwas getan - dem König bleibt ohnehin nichts verborgen -, dann würdest du dich (aus der Sache) heraushalten.
2 Samuel 2Sam 10 18 14 Joab erwiderte: Ich kann mich nicht noch länger mit dir aufhalten. Und er nahm drei Spieße in die Hand und stieß sie Abschalom, der noch lebend an der Eiche hing, ins Herz.
2 Samuel 2Sam 10 18 15 Die zehn Waffenträger Joabs umringten Abschalom und schlugen ihn tot.
2 Samuel 2Sam 10 18 16 Dann ließ Joab das Widderhorn blasen und die Krieger hörten auf, die Israeliten zu verfolgen, weil Joab ihnen Einhalt gebot.
2 Samuel 2Sam 10 18 17 Sie nahmen Abschalom und warfen ihn im Wald in eine tiefe Grube und errichteten über ihm einen riesigen Steinhaufen. Alle Israeliten aber flohen, jeder in sein Zelt. -
2 Samuel 2Sam 10 18 18 Abschalom hatte sich schon zu Lebzeiten den Gedenkstein, der jetzt im Königstal steht, herbeischaffen und für sich aufstellen lassen; denn er sagte sich: Ich habe keinen Sohn, der meinen Namen im Gedächtnis (der Menschen) halten würde. Er benannte den Stein nach seinem Namen; deshalb heißt er bis zum heutigen Tag «Abschaloms Hand»
2 Samuel 2Sam 10 18 19 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte: Ich will zum König eilen und ihm die freudige Nachricht bringen, dass der Herr ihm Recht gegenüber seinen Feinden verschafft hat.
2 Samuel 2Sam 10 18 20 Joab sagte zu ihm: Du würdest heute kein Freudenbote sein. An einem anderen Tag kannst du eine gute Nachricht überbringen; heute würdest du nichts Erfreuliches melden; denn der Sohn des Königs ist tot.
2 Samuel 2Sam 10 18 21 Und Joab befahl einem Kuschiter: Geh, melde dem König, was du gesehen hast. Der Kuschiter warf sich vor Joab nieder, dann eilte er davon.
2 Samuel 2Sam 10 18 22 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte noch einmal zu Joab: Mag kommen, was will, ich möchte auch hineilen, hinter dem Kuschiter her. Joab antwortete: Warum willst du denn hinlaufen, mein Sohn? Du bekommst keinen Botenlohn.
2 Samuel 2Sam 10 18 23 Doch Ahimaaz sagte: Mag kommen, was will; ich laufe hin. Joab erwiderte: Dann lauf! Ahimaaz lief los, nahm den Weg durch die Jordansenke und überholte den Kuschiter.
2 Samuel 2Sam 10 18 24 David saß zwischen den beiden Toren. Der Späher aber war auf das Dach des Tores, auf die Mauer, gestiegen, und als er Ausschau hielt, sah er einen einzelnen Mann herbeilaufen.
2 Samuel 2Sam 10 18 25 Der Späher rief dem König die Meldung zu. Der König sagte: Wenn er allein ist, dann bringt er eine gute Nachricht. Während der Mann herankam,
2 Samuel 2Sam 10 18 26 sah der Späher noch einen anderen herbeieilen und rief zum Tor hinab: Da läuft noch ein einzelner Mann herbei. Der König sagte: Auch er bringt eine gute Nachricht.
2 Samuel 2Sam 10 18 27 Darauf sagte der Späher: Ich sehe, der erste läuft in der Art des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks. Und der König sagte: Das ist ein guter Mann, er kommt mit einer guten Nachricht.
2 Samuel 2Sam 10 18 28 Ahimaaz rief dem König den Friedensgruß zu, warf sich vor ihm mit dem Gesicht zur Erde nieder und sagte: Gepriesen sei der Herr, dein Gott, der (dir) die Männer ausgeliefert hat, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben.
2 Samuel 2Sam 10 18 29 Der König fragte: Geht es dem Jungen, Abschalom, gut? Ahimaaz antwortete: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den Knecht des Königs, deinen Knecht, wegschickte; darum weiß ich nicht, was da geschah.
2 Samuel 2Sam 10 18 30 Der König befahl: Tritt zur Seite und stell dich hierher! Ahimaaz trat zur Seite und blieb dort stehen.
2 Samuel 2Sam 10 18 31 Da kam auch der Kuschiter und sagte: Mein Herr, der König, lasse sich die gute Nachricht bringen, dass der Herr dir heute Recht verschafft hat gegenüber allen, die sich gegen dich erhoben hatten.
2 Samuel 2Sam 10 18 32 Der König fragte den Kuschiter: Geht es dem Jungen, Abschalom, gut? Der Kuschiter antwortete: Wie dem jungen Mann möge es allen Feinden meines Herrn, des Königs, ergehen, allen, die sich in böser Absicht gegen dich erhoben haben.
2 Samuel 2Sam 10 19 1 Da zuckte der König zusammen, stieg in den oberen Raum des Tores hinauf und weinte. Während er hinaufging, rief er (immer wieder): Mein Sohn Abschalom, mein Sohn, mein Sohn Abschalom! Wäre ich doch an deiner Stelle gestorben, Abschalom, mein Sohn, mein Sohn!
2 Samuel 2Sam 10 19 2 Man meldete Joab: Der König weint und trauert um Abschalom.
2 Samuel 2Sam 10 19 3 So wurde der Tag der Rettung für das ganze Volk zu einem Trauertag; denn die Leute hörten an diesem Tag: Der König ist voll Schmerz wegen seines Sohnes.
2 Samuel 2Sam 10 19 4 Die Leute schlichen sich an jenem Tag in die Stadt, wie sich Leute davonschleichen, die Schande auf sich geladen haben, weil sie im Kampf geflohen sind.
2 Samuel 2Sam 10 19 5 Der König aber hatte sein Gesicht verhüllt und rief laut: Mein Sohn Abschalom! Abschalom, mein Sohn, mein Sohn!
2 Samuel 2Sam 10 19 6 Da ging Joab zum König ins Haus hinein und sagte: Du hast heute alle deine Diener offen beschimpft, die dir, deinen Söhnen und Töchtern, deinen Frauen und Nebenfrauen das Leben gerettet haben.
2 Samuel 2Sam 10 19 7 Du zeigst ja denen deine Liebe, die dich hassen, und deinen Hass denen, die dich lieben; denn du gabst uns heute zu verstehen, dass dir die Anführer und die Krieger nichts bedeuten. Jetzt weiß ich, dass es in deinen Augen ganz richtig wäre, wenn Abschalom noch am Leben wäre, wir alle aber heute gestorben wären.
2 Samuel 2Sam 10 19 8 Doch nun steh auf, geh hinaus und sag deinen Leuten einige anerkennende Worte! Denn ich schwöre dir beim Herrn: Wenn du nicht (zu ihnen) hinausgehst, dann wird bis zur kommenden Nacht keiner mehr bei dir sein und das wird für dich schlimmer sein als alles Unheil, das dir von deiner Jugend an bis jetzt zugestoßen ist.
2 Samuel 2Sam 10 19 9 Da stand der König auf und setzte sich in das Tor. Und im Volk wurde bekannt: Der König sitzt im Tor. Da kamen alle Leute zum König.
2 Samuel 2Sam 10 19 10 Nachdem die Israeliten geflohen und in ihre Zelte zurückgekehrt waren, stritten sich alle Leute in allen Stämmen Israels und sagten: Der König hat uns aus der Gewalt unserer Feinde befreit, er hat uns aus der Gewalt der Philister gerettet und jetzt hat er vor Abschalom aus dem Land fliehen müssen.
2 Samuel 2Sam 10 19 11 Abschalom aber, den wir zu unserem König gesalbt haben, ist im Kampf gefallen. Warum zögert ihr jetzt, den König zurückzuholen?
2 Samuel 2Sam 10 19 12 So redete man in ganz Israel. Und die Nachricht davon drang bis zum König vor [[in sein Haus]]. Da schickte König David (einen Boten) zu den Priestern Zadok und Abjatar und ließ ihnen sagen: Sagt zu den Ältesten Judas: Warum wollt ihr die letzten sein, die den König in sein Haus zurückholen?
2 Samuel 2Sam 10 19 13 Ihr seid meine Brüder, ihr seid mein Fleisch und Bein. Warum wollt ihr die letzten sein, die den König zurückholen?
2 Samuel 2Sam 10 19 14 Und zu Amasa sollt ihr sagen: Bist du nicht mein Fleisch und Bein? Gott soll mir dies und das antun, wenn du nicht bei mir für alle Zeit anstelle Joabs der Befehlshaber des Heeres sein wirst.
2 Samuel 2Sam 10 19 15 So machte David sich das Herz aller Männer in Juda geneigt, sodass sie wie ein Mann zu ihm hielten. Sie sandten dem König die Aufforderung: Kehr zurück, du selbst und alle deine Diener!
2 Samuel 2Sam 10 19 16 Da machte sich der König auf den Rückweg und kam an den Jordan, die Judäer aber, die dem König entgegengezogen waren, um ihn über den Jordan zu geleiten, waren bis nach Gilgal gekommen.
2 Samuel 2Sam 10 19 17 Auch der Benjaminiter Schimi aus Bahurim, der Sohn Geras, eilte herbei und zog mit den Männern von Juda dem König David entgegen.
2 Samuel 2Sam 10 19 18 Bei ihm waren tausend Mann aus Benjamin, darunter Ziba, der Diener des Hauses Saul, mit seinen fünfzehn Söhnen und seinen zwanzig Knechten. Sie waren schon vor dem König an den Jordan gelangt
2 Samuel 2Sam 10 19 19 und durchschritten die Furt, um die Familie des Königs hinüberzugeleiten und alles zu tun, was dem König gut erschien. Als der König gerade den Jordan überschreiten wollte, fiel Schimi, der Sohn Geras, vor ihm nieder
2 Samuel 2Sam 10 19 20 und sagte zu ihm: Mein Herr möge mir meine Schuld nicht anrechnen; mögest du nicht an das denken, was dein Knecht sich an dem Tag zu Schulden kommen ließ, als mein Herr, der König, Jerusalem verließ; der König nehme es sich nicht so zu Herzen;
2 Samuel 2Sam 10 19 21 denn dein Knecht weiß, dass er gesündigt hat. Sieh her, ich bin heute als Erster vom ganzen Haus Josef hergekommen, um meinem Herrn, dem König, entgegenzugehen.
2 Samuel 2Sam 10 19 22 Da fragte Abischai, der Sohn der Zeruja: Müsste nicht Schimi dafür mit dem Tod bestraft werden, dass er den Gesalbten des Herrn verflucht hat?
2 Samuel 2Sam 10 19 23 David aber sagte: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Warum benehmt ihr euch plötzlich wie Feinde von mir? Soll heute jemand in Israel getötet werden, wo ich doch weiß, dass ich ab heute wieder König von Israel bin?
2 Samuel 2Sam 10 19 24 Und der König sagte zu Schimi: Du sollst nicht sterben. Der König bekräftigte es ihm mit einem Schwur.
2 Samuel 2Sam 10 19 25 Auch Merib-Baal, der Sohn Sauls, kam dem König entgegen. Er hatte seine Füße und seinen Bart nicht mehr gepflegt und seine Kleider nicht gewaschen seit dem Tag, an dem der König weggegangen war, bis zu dem Tag, an dem er wohlbehalten zurückkam.
2 Samuel 2Sam 10 19 26 Als er von Jerusalem aus dem König entgegenkam, fragte ihn der König: Warum bist du damals nicht mit mir weggegangen, Merib-Baal?
2 Samuel 2Sam 10 19 27 Er antwortete: Mein Herr und König, mein Diener hat mich hintergangen. Dein Knecht sagte zu ihm: Ich will mir die Eselin satteln und mit dem König zusammen wegreiten; dein Knecht ist ja lahm.
2 Samuel 2Sam 10 19 28 Man hat deinen Knecht bei meinem Herrn, dem König, verleumdet. Aber mein Herr, der König, ist wie der Engel Gottes; darum tu, was dir gefällt.
2 Samuel 2Sam 10 19 29 Obwohl das ganze Haus meines Vaters von meinem Herrn, dem König, nichts anderes als den Tod zu erwarten hatte, hast du deinen Knecht unter die aufgenommen, die an deinem Tisch essen. Was habe ich noch für ein Recht, den König weiterhin anzurufen?
2 Samuel 2Sam 10 19 30 Der König antwortete ihm: Warum machst du so (viele) Worte? Ich habe bestimmt: Du und Ziba, ihr sollt euch das Land teilen.
2 Samuel 2Sam 10 19 31 Darauf sagte Merib-Baal: Er kann auch das ganze nehmen, nachdem mein Herr, der König, wohlbehalten in sein Haus zurückgekehrt ist.
2 Samuel 2Sam 10 19 32 Der Gileaditer Barsillai war aus Roglim herabgekommen und mit dem König an den Jordan gezogen, um ihn am Jordan zu verabschieden.
2 Samuel 2Sam 10 19 33 Barsillai war sehr alt, ein Mann von achtzig Jahren. Er hatte den König versorgt, als dieser sich in Mahanajim aufhielt; er war nämlich sehr reich.
2 Samuel 2Sam 10 19 34 Der König sagte zu Barsillai: Zieh mit mir hinüber, ich will für dich bei mir in Jerusalem sorgen.
2 Samuel 2Sam 10 19 35 Doch Barsillai antwortete dem König: Wie viele Jahre habe ich denn noch zu leben, dass ich mit dem König nach Jerusalem hinaufziehen sollte?
2 Samuel 2Sam 10 19 36 Ich bin jetzt achtzig Jahre alt. Kann ich denn noch Gutes und Böses unterscheiden? Kann dein Knecht noch Geschmack finden an dem, was er isst und trinkt? Höre ich denn noch die Stimme der Sänger und Sängerinnen? Warum soll denn dein Knecht noch meinem Herrn, dem König, zur Last fallen?
2 Samuel 2Sam 10 19 37 Nur eine kleine Strecke wollte dein Knecht den König zum Jordan begleiten. Warum will sich der König bei mir in dieser Weise erkenntlich zeigen?
2 Samuel 2Sam 10 19 38 Dein Knecht möchte umkehren und in seiner Heimatstadt beim Grab seines Vaters und seiner Mutter sterben. Aber hier ist dein Knecht Kimham; er mag mit meinem Herrn, dem König, hinüberziehen. Tu für ihn, was dir gefällt.
2 Samuel 2Sam 10 19 39 Der König erwiderte: Kimham soll mit mir hinüberziehen; ich werde für ihn tun, was du für gut hältst. Alles aber, was du von mir begehrst, will ich für dich tun.
2 Samuel 2Sam 10 19 40 Darauf zog das ganze Volk über den Jordan und auch der König ging hinüber. Der König küsste Barsillai und segnete ihn und Barsillai kehrte in seinen Heimatort zurück.
2 Samuel 2Sam 10 19 41 Der König aber zog weiter nach Gilgal und Kimham ging mit ihm. Das ganze Volk von Juda zog mit dem König, dazu halb Israel.
2 Samuel 2Sam 10 19 42 Da kamen alle Israeliten zum König und sagten zu ihm: Warum haben unsere Brüder, die Männer von Juda, dich uns geraubt und den König, seine Familie und alle seine Männer über den Jordan geführt?
2 Samuel 2Sam 10 19 43 Alle Judäer antworteten den Israeliten: Weil der König uns näher steht. Warum bist du darüber erzürnt? Haben wir denn ein Stück vom König gegessen oder ist er etwa von uns weggetragen worden?
2 Samuel 2Sam 10 19 44 Die Israeliten antworteten den Judäern: Ich habe zehn Anteile am König, außerdem bin ich dir gegenüber der Erstgeborene. Warum hast du mich also gering geachtet? War es nicht zuerst mein Wunsch, meinen König zurückzuholen? Die Antwort der Judäer hierauf war noch schärfer als die Rede der Israeliten.
2 Samuel 2Sam 10 20 1 Damals lebte ein niederträchtiger Mensch namens Scheba, ein Sohn des Bichri, ein Benjaminiter. Er ließ das Widderhorn blasen und rief: Welchen Anteil haben wir an David? /Wir haben keinen Erbbesitz beim Sohn Isais. /In deine Zelte, Israel!
2 Samuel 2Sam 10 20 2 Da verließen alle Israeliten Davids Gefolgschaft und folgten Scheba, dem Sohn Bichris. Die Männer aus Juda aber hielten weiter zu ihrem König, vom Jordan bis nach Jerusalem.
2 Samuel 2Sam 10 20 3 Als David in sein Haus nach Jerusalem zurückkehrte, nahm der König die zehn Nebenfrauen, die er zurückgelassen hatte, um das Haus zu bewachen, und ließ sie in Gewahrsam bringen. Er versorgte sie, ging aber nicht mehr zu ihnen und sie blieben bis zu ihrem Tod eingesperrt - schon zu Lebzeiten des Mannes im Witwenstand.
2 Samuel 2Sam 10 20 4 Der König befahl Amasa: Ruf mir in drei Tagen die Männer Judas zusammen; dann sei auch du selbst wieder hier!
2 Samuel 2Sam 10 20 5 Amasa ging, um die Judäer zusammenzurufen. Aber er versäumte die Frist, die der König ihm gesetzt hatte.
2 Samuel 2Sam 10 20 6 Da sagte David zu Abischai: Nun wird uns Scheba, der Sohn Bichris, gefährlicher als Abschalom. Nimm darum die Knechte deines Herrn mit und verfolg Scheba, damit er nicht die befestigten Städte einnimmt und uns die Augen ausreißt.
2 Samuel 2Sam 10 20 7 Da zog Abischai mit Joab und den Keretern und Peletern und allen Helden in den Kampf. Sie zogen von Jerusalem aus, um Scheba, den Sohn Bichris, zu verfolgen.
2 Samuel 2Sam 10 20 8 Als sie bei dem großen Stein von Gibeon waren, war Amasa gerade vor ihnen angekommen. Joab trug sein Gewand [[seine Kleidung]] und darüber einen Gurt für das Schwert. Dieses hing so in einer Scheide an seiner Hüfte, dass es herausglitt, wenn die Scheide hervorkam.
2 Samuel 2Sam 10 20 9 Joab sagte zu Amasa: Geht es dir gut, mein Bruder? und griff mit der rechten Hand nach dem Bart Amasas, um ihn zu küssen.
2 Samuel 2Sam 10 20 10 Amasa aber achtete nicht auf das Schwert, das Joab in der (linken) Hand hatte, und Joab stieß es ihm in den Bauch, sodass seine Eingeweide zu Boden quollen. Amasa starb, ohne dass Joab ein zweites Mal zustieß. Dann setzten Joab und sein Bruder Abischai die Verfolgung Schebas, des Sohnes Bichris, fort.
2 Samuel 2Sam 10 20 11 Einer von den Leuten Joabs aber blieb bei Amasa stehen und rief: Wer zu Joab hält und wer zu David gehört, der folge Joab nach.
2 Samuel 2Sam 10 20 12 Amasa aber hatte sich in seinem Blut mitten auf der Straße gewälzt. Als der Mann sah, dass alle Leute stehen blieben, schaffte er Amasa von der Straße weg auf das Feld und warf ein Kleidungsstück über ihn, weil jeder, der vorbeikam und ihn sah, stehen blieb.
2 Samuel 2Sam 10 20 13 Erst nachdem er ihn von der Straße weggeschafft hatte, zogen alle Männer vorüber und Joab nach, um Scheba, den Sohn Bichris, zu verfolgen.
2 Samuel 2Sam 10 20 14 Scheba zog in allen Stämmen Israels umher, bis nach Abel-Bet-Maacha. Alle Bichriter sammelten sich um ihn und folgten ihm.
2 Samuel 2Sam 10 20 15 Als aber die Leute Joabs angekommen waren, schlossen sie ihn in Abel-Bet-Maacha ein; sie schütteten einen Damm gegen die Stadt auf, der bis an die Mauer heranreichte, und alle Leute, die bei Joab geblieben waren, bemühten sich, die Mauer zu zerstören und zum Einsturz zu bringen.
2 Samuel 2Sam 10 20 16 Da rief eine kluge Frau aus der Stadt: Hört her! Hört her! Sagt Joab: Komm hierher, ich will mit dir reden.
2 Samuel 2Sam 10 20 17 Er trat zu ihr heran. Die Frau fragte: Bist du Joab? Er antwortete: Ja, ich bin es. Da sagte sie zu ihm: Hör auf die Worte deiner Magd! Er antwortete: Ich höre.
2 Samuel 2Sam 10 20 18 Sie sagte: Früher pflegte man zu sagen: Man frage doch in Abel an, dann kann man die Sache zu einem (guten) Ende führen.
2 Samuel 2Sam 10 20 19 Wir sind die friedlichsten, treuesten Menschen in Israel. Du aber bist darauf aus, eine Stadt, die für Israel (wie) eine Mutter ist, zu vernichten. Warum zerstörst du das Erbe des Herrn?
2 Samuel 2Sam 10 20 20 Joab antwortete: Das liegt mir ganz und gar fern: Ich will die Stadt nicht vernichten und zerstören.
2 Samuel 2Sam 10 20 21 So ist es nicht. Vielmehr hat ein Mann aus dem Gebirge Efraim namens Scheba, ein Sohn Bichris, seine Hand gegen den König, gegen David, erhoben. Ihn allein gebt heraus! Dann werde ich von der Stadt abziehen. Die Frau sagte zu Joab: Gib Acht, sein Kopf wird dir über die Mauer zugeworfen werden.
2 Samuel 2Sam 10 20 22 Dann redete die kluge Frau mit allen Leuten (in der Stadt), und sie schlugen Scheba, dem Sohn Bichris, den Kopf ab und warfen ihn Joab zu. Da ließ Joab das Widderhorn blasen und alle zogen von der Stadt ab und gingen wieder zu ihren Zelten; Joab aber kehrte nach Jerusalem zum König zurück.
2 Samuel 2Sam 10 20 23 Joab war Befehlshaber des ganzen Heeres der Israeliten und Benaja, der Sohn Jojadas, war der Befehlshaber der Kereter und Peleter.
2 Samuel 2Sam 10 20 24 Adoniram beaufsichtigte die Fronarbeiten und Joschafat, der Sohn Ahiluds, war der Sprecher des Königs.
2 Samuel 2Sam 10 20 25 Schewa war Staatsschreiber und Zadok und Abjatar waren Priester.
2 Samuel 2Sam 10 20 26 Auch der Jaïriter Ira war Davids Priester.
2 Samuel 2Sam 10 21 1 Zur Zeit Davids herrschte drei Jahre hintereinander eine Hungersnot. Da suchte David den Herrn auf (um ihn zu befragen). Der Herr sagte: Auf Saul und seinem Haus lastet eine Blutschuld, weil er die Gibeoniter getötet hat.
2 Samuel 2Sam 10 21 2 Da rief der König die Gibeoniter zu sich und redete mit ihnen. Die Gibeoniter stammten nicht von den Söhnen Israels ab, sondern von einem Rest der Amoriter. Obwohl die Israeliten sich ihnen gegenüber mit einem Eid (zum Wohlwollen) verpflichtet hatten, versuchte Saul in seinem Eifer für die Söhne Israels und Judas, sie zu vernichten.
2 Samuel 2Sam 10 21 3 David sagte also zu den Gibeonitern: Was soll ich für euch tun? Womit kann ich Sühne leisten, damit ihr dem Erbe des Herrn wieder Segen bringt?
2 Samuel 2Sam 10 21 4 Die Gibeoniter antworteten ihm: Wir wollen weder Silber noch Gold von Saul und seinem Haus; auch steht es uns nicht zu, jemand in Israel zu töten. David sagte: Was meint ihr, was soll ich für euch tun?
2 Samuel 2Sam 10 21 5 Sie sagten zum König: Der Mann, der uns vernichten wollte und der darauf aus war, uns auszurotten, sodass wir uns in keinem Gebiet Israels mehr hätten halten können,
2 Samuel 2Sam 10 21 6 von dessen Söhnen soll man uns sieben Männer geben. Wir wollen sie vor dem Herrn im Gibea Sauls, des vom Herrn Erwählten, hinrichten. Der König antwortete: Ich will sie euch geben.
2 Samuel 2Sam 10 21 7 Merib-Baal, den Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, aber verschonte der König wegen der Abmachung zwischen David und Jonatan, dem Sohn Sauls, die sie mit einem Eid beim Herrn bekräftigt hatten.
2 Samuel 2Sam 10 21 8 Der König nahm Armoni und Mefi-Boschet, die beiden Söhne, die Rizpa, die Tochter Ajas, dem Saul geboren hatte, und die fünf Söhne, die Michal, die Tochter Sauls, dem Adriël, dem Sohn Barsillais aus Mehola, geboren hatte.
2 Samuel 2Sam 10 21 9 Er lieferte sie den Gibeonitern aus, die sie auf dem Berg vor dem Angesicht des Herrn hinrichteten; so kamen alle sieben auf einmal um. Sie wurden in den ersten Tagen der Ernte getötet, zu Beginn der Gerstenernte.
2 Samuel 2Sam 10 21 10 Rizpa, die Tochter Ajas, aber nahm Sackleinen und legte es für sich auf den Felsen und (sie blieb dort) bei den Toten vom Beginn der Ernte, bis sich Wasser vom Himmel über die Toten ergoss. Sie ließ nicht zu, dass bei Tag die Vögel des Himmels und bei Nacht die Tiere des Feldes an sie herankamen.
2 Samuel 2Sam 10 21 11 Als David erzählt wurde, was Rizpa, die Tochter Ajas und Nebenfrau Sauls, getan hatte,
2 Samuel 2Sam 10 21 12 holte er die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan von den Bürgern von Jabesch-Gilead, die sie heimlich vom Marktplatz in Bet-Schean weggenommen hatten, wo die Philister sie aufgehängt hatten, als sie Israel am Gilboa schlugen.
2 Samuel 2Sam 10 21 13 Er ließ also von dort die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan heraufbringen. Dann sammelte man die Gebeine der Hingerichteten ein
2 Samuel 2Sam 10 21 14 und begrub sie zusammen mit den Gebeinen Sauls und seines Sohnes Jonatan in Zela im Land Benjamin, im Grab von Sauls Vater Kisch. Man tat alles, was der König befohlen hatte, und Gott ließ sich daraufhin für das Land gnädig stimmen.
2 Samuel 2Sam 10 21 15 Wieder einmal kam es zum Krieg zwischen den Philistern und Israel. David zog mit seinen Leuten hinab. Als sie gegen die Philister kämpften, wurde David müde.
2 Samuel 2Sam 10 21 16 Jischbi aus Nob, ein Rafaïter, dessen Bronze-Speer dreihundert Schekel wog und der mit einem neuen Schwert umgürtet war, sagte, er werde David erschlagen.
2 Samuel 2Sam 10 21 17 Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, kam David zu Hilfe und schlug den Philister tot. Damals leisteten die Männer Davids ihm folgenden Schwur: Du wirst nicht mehr mit uns in den Kampf ziehen, damit du nicht die Leuchte Israels auslöschst.
2 Samuel 2Sam 10 21 18 Danach kam es bei Gob wieder zum Kampf mit den Philistern. Damals erschlug Sibbechai aus Huscha den Sippai, der zu den Rafaïtern gehörte.
2 Samuel 2Sam 10 21 19 Als es wieder einmal bei Gob zum Kampf gegen die Philister kam, erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs aus Betlehem, den Goliat aus Gat, dessen Speer einem Weberbaum glich.
2 Samuel 2Sam 10 21 20 Dann kam es noch einmal bei Gat zum Kampf. Da trat ein Mann von riesenhafter Größe auf; er hatte an jeder Hand sechs Finger und an jedem Fuß sechs Zehen, zusammen vierundzwanzig; auch er stammte von Rafa ab.
2 Samuel 2Sam 10 21 21 Als er Israel verhöhnte, erschlug ihn Jonatan, der Sohn von Davids Bruder Schima.
2 Samuel 2Sam 10 21 22 Diese vier stammten von Rafa aus Gat ab; sie fielen durch die Hand Davids und seiner Krieger.
2 Samuel 2Sam 10 22 1 David sang dem Herrn an dem Tag, als ihn der Herr aus der Gewalt all seiner Feinde und aus der Gewalt Sauls errettet hatte, folgendes Lied:
2 Samuel 2Sam 10 22 2 Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter,
2 Samuel 2Sam 10 22 3 mein Gott, mein Fels, bei dem ich mich berge, /mein Schild und sicheres Heil, meine Feste, /meine Zuflucht, mein Helfer, /der mich vor der Gewalttat rettet.
2 Samuel 2Sam 10 22 4 Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!, /und ich werde vor meinen Feinden gerettet.
2 Samuel 2Sam 10 22 5 Denn mich umfingen die Wellen des Todes, /mich erschreckten die Fluten des Verderbens.
2 Samuel 2Sam 10 22 6 Die Bande der Unterwelt umstrickten mich, /über mich fielen die Schlingen des Todes.
2 Samuel 2Sam 10 22 7 In meiner Not rief ich zum Herrn /und rief zu meinem Gott. /Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen, /mein Hilfeschrei (drang) zu seinen Ohren.
2 Samuel 2Sam 10 22 8 Da wankte und schwankte die Erde, /die Grundfesten des Himmels erbebten. /Sie wankten, denn sein Zorn war entbrannt.
2 Samuel 2Sam 10 22 9 Rauch stieg aus seiner Nase auf, /aus seinem Mund kam verzehrendes Feuer, /glühende Kohlen sprühten aus von ihm.
2 Samuel 2Sam 10 22 10 Er neigte den Himmel und fuhr herab, /zu seinen Füßen dunkle Wolken.
2 Samuel 2Sam 10 22 11 Er fuhr auf dem Kerub und flog daher; /er schwebte auf den Flügeln des Windes.
2 Samuel 2Sam 10 22 12 Er hüllte sich in Finsternis, /in dunkles Wasser und dichtes Gewölk wie in ein Zelt.
2 Samuel 2Sam 10 22 13 Von seinem Glanz flammten glühende Kohlen auf.
2 Samuel 2Sam 10 22 14 Da ließ der Herr den Donner vom Himmel her dröhnen, /der Höchste ließ seine Stimme erschallen.
2 Samuel 2Sam 10 22 15 Er schoss seine Pfeile und streute sie, /er schleuderte Blitze und jagte sie dahin.
2 Samuel 2Sam 10 22 16 Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeres, /die Grundfesten der Erde wurden entblößt /durch das Drohen des Herrn, /vor dem Schnauben seines zornigen Atems.
2 Samuel 2Sam 10 22 17 Er griff aus der Höhe herab und fasste mich, /zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.
2 Samuel 2Sam 10 22 18 Er entriss mich meinen mächtigen Feinden, /die stärker waren als ich und mich hassten.
2 Samuel 2Sam 10 22 19 Sie überfielen mich am Tag meines Unheils, /doch der Herr wurde mein Halt.
2 Samuel 2Sam 10 22 20 Er führte mich hinaus ins Weite, /er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.
2 Samuel 2Sam 10 22 21 Der Herr hat mir vergolten, /weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind.
2 Samuel 2Sam 10 22 22 Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn /und fiel nicht ruchlos ab von meinem Gott.
2 Samuel 2Sam 10 22 23 Ja, ich habe alle seine Gebote vor Augen, /weiche von seinen Gesetzen niemals ab.
2 Samuel 2Sam 10 22 24 Ich war vor ihm ohne Makel, /ich nahm mich in Acht vor der Sünde.
2 Samuel 2Sam 10 22 25 Darum hat der Herr mir vergolten, /weil ich gerecht bin /und weil ich rein bin vor seinen Augen.
2 Samuel 2Sam 10 22 26 Gegen den Treuen zeigst du dich treu, /an dem Aufrichtigen handelst du recht.
2 Samuel 2Sam 10 22 27 Gegen den Reinen zeigst du dich rein, /doch falsch gegen den Falschen.
2 Samuel 2Sam 10 22 28 Dem bedrückten Volk bringst du Heil, /doch die Blicke der Stolzen zwingst du nieder.
2 Samuel 2Sam 10 22 29 Ja, du bist meine Leuchte, Herr. /Der Herr macht meine Finsternis hell.
2 Samuel 2Sam 10 22 30 Mit dir erstürme ich Wälle, /mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
2 Samuel 2Sam 10 22 31 Vollkommen ist Gottes Weg, /das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert. /Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.
2 Samuel 2Sam 10 22 32 Denn wer ist Gott als allein der Herr, /wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?
2 Samuel 2Sam 10 22 33 Gott ist meine starke Burg, /er gab mir meinen Weg ohne Hindernis frei.
2 Samuel 2Sam 10 22 34 Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, /auf hohem Weg ließ er mich gehen.
2 Samuel 2Sam 10 22 35 Er lehrte meine Hände kämpfen, /meine Arme, den ehernen Bogen zu spannen.
2 Samuel 2Sam 10 22 36 Du gabst mir deine Hilfe zum Schild, /dein Zuspruch machte mich groß.
2 Samuel 2Sam 10 22 37 Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, /meine Knöchel wanken nicht.
2 Samuel 2Sam 10 22 38 Ich verfolge meine Feinde und vertilge sie, /ich kehre nicht um, bis sie vernichtet sind.
2 Samuel 2Sam 10 22 39 Ich vernichte sie, ich schlage sie nieder; /sie können sich nicht mehr erheben, /sie fallen und liegen unter meinen Füßen.
2 Samuel 2Sam 10 22 40 Du hast mich zum Kampf mit Kraft umgürtet, /hast (alle) in die Knie gezwungen, /die sich gegen mich erhoben.
2 Samuel 2Sam 10 22 41 Meine Feinde hast du zur Flucht gezwungen; /ich konnte die vernichten, die mich hassen.
2 Samuel 2Sam 10 22 42 Sie schreien, doch hilft ihnen niemand, /sie schreien zum Herrn, doch er gibt keine Antwort.
2 Samuel 2Sam 10 22 43 Ich zermalme sie wie Staub auf der Erde, /wie Unrat auf der Straße zertrete, zermalme ich sie.
2 Samuel 2Sam 10 22 44 Du rettest mich aus dem Streit meines Volkes, /bewahrst mich als Haupt ganzer Völker. /Stämme, die ich früher nicht kannte, /sind mir nun untertan.
2 Samuel 2Sam 10 22 45 Mir huldigen die Söhne der Fremde; /sobald sie mich nur hören, gehorchen sie mir.
2 Samuel 2Sam 10 22 46 Die Söhne der Fremde schwinden dahin, /sie kommen zitternd aus ihren Burgen hervor.
2 Samuel 2Sam 10 22 47 Es lebt der Herr! Mein Fels sei gepriesen! /Der Gott, der Fels meines Heils, sei hoch erhoben;
2 Samuel 2Sam 10 22 48 denn Gott verschaffte mir Vergeltung /und unterwarf mir die Völker.
2 Samuel 2Sam 10 22 49 Du hast mich meinen Feinden entführt, /mich über meine Gegner erhoben, /dem Mann der Gewalt mich entrissen.
2 Samuel 2Sam 10 22 50 Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, /ich will deinem Namen singen und spielen.
2 Samuel 2Sam 10 22 51 Seinem König verlieh er große Hilfe, /Huld erwies er seinem Gesalbten, /David und seinem Stamm auf ewig.
2 Samuel 2Sam 10 23 1 Das sind die letzten Worte Davids: Spruch Davids, des Sohnes Isais, /Spruch des hochgestellten Mannes, /des Gesalbten des Gottes Jakobs, /des Lieblingshelden der Lieder Israels:
2 Samuel 2Sam 10 23 2 Der Geist des Herrn sprach durch mich, /sein Wort war auf meiner Zunge.
2 Samuel 2Sam 10 23 3 Der Gott Israels sprach, /zu mir sagte der Fels Israels: /Wer gerecht über die Menschen herrscht, /wer voll Gottesfurcht herrscht,
2 Samuel 2Sam 10 23 4 der ist wie das Licht am Morgen, /wenn die Sonne aufstrahlt /an einem Morgen ohne Wolken, /der nach dem Regen grünes Gras /aus der Erde hervorsprießen lässt.
2 Samuel 2Sam 10 23 5 Ist nicht mein Haus durch Gott gesichert? /Weil er mir einen ewigen Bund gewährt hat, ist es in allem wohlgeordnet und gut gesichert. /All mein Heil und alles, was ich begehrte, /ließ er es nicht aufsprießen?
2 Samuel 2Sam 10 23 6 All die Übeltäter aber sind wie verwehte Dornen; /man fasst sie nicht mit der Hand an.
2 Samuel 2Sam 10 23 7 Wenn jemand sie anrühren will, /rüstet er sich mit Eisen und einer Lanze; /sie werden im Feuer verbrannt.
2 Samuel 2Sam 10 23 8 Das sind die Namen der Helden Davids: Jischbaal, der Hachmoniter, das Haupt der Drei; er schwang seine Streitaxt über achthundert Männer und erschlug sie alle auf einmal.
2 Samuel 2Sam 10 23 9 Nach ihm kommt (als Zweiter) der Ahoachiter Eleasar, der Sohn Dodos, unter den drei Helden. Er war bei David in Pas-Dammim, als die Philister sich zum Kampf sammelten. Als sich die Israeliten zurückzogen,
2 Samuel 2Sam 10 23 10 hielt er (allein) stand und schlug auf die Philister ein, bis seine Hand erlahmte und am Schwert erstarrte. So verschaffte der Herr an jenem Tag (Israel) einen großen Sieg. Das Volk kehrte wieder um und folgte Eleasar, aber nur noch, um zu plündern.
2 Samuel 2Sam 10 23 11 Nach ihm kommt (als dritter) der Harariter Schamma, der Sohn Ages. Einst versammelten sich die Philister bei Lehi. Dort war ein Linsenfeld. Als das Volk vor den Philistern floh,
2 Samuel 2Sam 10 23 12 stellte sich Schamma mitten in das Feld, behauptete es und schlug die Philister. So verlieh ihm der Herr einen großen Sieg.
2 Samuel 2Sam 10 23 13 Als sich einst das Lager der Philister in der Rafaïterebene befand, kamen drei von den Dreißig zu Beginn der Ernte hinab zur Höhle Adullam.
2 Samuel 2Sam 10 23 14 David hielt sich damals in der Bergfestung auf und ein Posten der Philister lag in Betlehem.
2 Samuel 2Sam 10 23 15 Da bekam David großen Durst und er sagte: Wer bringt mir Wasser aus der Zisterne am Tor von Betlehem?
2 Samuel 2Sam 10 23 16 Da drangen die drei Helden in das Lager der Philister ein, schöpften Wasser aus der Zisterne am Tor von Betlehem, nahmen es mit und brachten es David. Doch er wollte es nicht trinken, sondern goss es für den Herrn als Trankopfer aus
2 Samuel 2Sam 10 23 17 und sagte: Das sei fern von mir, Herr, dass ich so etwas tue. Ist es nicht sozusagen das Blut der Männer, die unter Lebensgefahr hingegangen sind? Darum wollte er es nicht trinken. Eine solche Tat vollbrachten die drei Helden.
2 Samuel 2Sam 10 23 18 Joabs Bruder Abischai, der Sohn der Zeruja, war der Anführer der Dreißig. Er schwang seinen Speer über dreihundert Männer und erschlug sie; bei den drei Helden hatte er einen großen Namen.
2 Samuel 2Sam 10 23 19 Unter den Dreißig war er hoch geehrt und er wurde ihr Anführer, aber an die Drei reichte er nicht heran.
2 Samuel 2Sam 10 23 20 Benaja aus Kabzeel, der Sohn Jojadas, war ein tapferer Mann, der große Taten vollbrachte. Er erschlug die beiden Söhne Ariëls aus Moab. Als einmal Schnee gefallen war, kam er zu einer Zisterne und erlegte darin einen Löwen.
2 Samuel 2Sam 10 23 21 Auch erschlug er einen Ägypter, einen Furcht erregenden Mann. Der Ägypter hatte einen Speer in der Hand. Benaja aber ging nur mit einem Stock auf ihn los, riss ihm den Speer aus der Hand und tötete ihn mit diesem Speer.
2 Samuel 2Sam 10 23 22 Solche Taten vollbrachte Benaja, der Sohn Jojadas. Er hatte bei den drei Helden einen großen Namen.
2 Samuel 2Sam 10 23 23 Unter den Dreißig war er hoch geehrt, aber an die Drei reichte er nicht heran. David stellte ihn an die Spitze seiner Leibwache.
2 Samuel 2Sam 10 23 24 Zu den Dreißig gehörte Joabs Bruder Asaël, ferner Elhanan aus Betlehem, der Sohn Dodos,
2 Samuel 2Sam 10 23 25 Schamma und Elika aus Harod,
2 Samuel 2Sam 10 23 26 Helez aus Pelet, Ira aus Tekoa, der Sohn des Ikkesch,
2 Samuel 2Sam 10 23 27 Abiëser aus Anatot, Sibbechai aus Huscha,
2 Samuel 2Sam 10 23 28 Zalmon, der Ahoachiter, Machrai aus Netofa,
2 Samuel 2Sam 10 23 29 Heled aus Netofa, der Sohn Baanas, Ittai aus Gibea in Benjamin, der Sohn Ribais,
2 Samuel 2Sam 10 23 30 Benaja aus Piraton, Hiddai aus Nahale-Gaasch,
2 Samuel 2Sam 10 23 31 Abialbon aus Bet-Araba, Asmawet aus Bahurim,
2 Samuel 2Sam 10 23 32 Eljachba aus Schaalbon, Jaschen aus Nun,
2 Samuel 2Sam 10 23 33 Schamma aus Harar, Ahiam aus Harar, der Sohn Scharars,
2 Samuel 2Sam 10 23 34 Elifelet aus Maacha, der Sohn Ahasbais, Eliam aus Gilo, der Sohn Ahitofels,
2 Samuel 2Sam 10 23 35 Hezro aus Karmel, Paarai aus Arab,
2 Samuel 2Sam 10 23 36 Jigal aus Zoba, der Sohn Natans, Mibhar aus Gad,
2 Samuel 2Sam 10 23 37 Zelek, der Ammoniter, Nachrai aus Beerot, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja,
2 Samuel 2Sam 10 23 38 Ira aus Jattir, Gareb aus Jattir
2 Samuel 2Sam 10 23 39 sowie Urija, der Hetiter. Im Ganzen (waren es) siebenunddreißig.
2 Samuel 2Sam 10 24 1 Der Zorn des Herrn entbrannte noch einmal gegen Israel und er reizte David gegen das Volk auf und sagte: Geh, zähl Israel und Juda!
2 Samuel 2Sam 10 24 2 Der König befahl Joab, dem Obersten des Heeres, der bei ihm war: Durchstreift alle Stämme Israels von Dan bis Beerscheba, und mustert das Volk, damit ich weiß, wie viele es sind.
2 Samuel 2Sam 10 24 3 Joab aber sagte zum König: Der Herr, dein Gott, möge das Volk vermehren, hundertmal mehr, als es jetzt ist, und mein Herr, der König, möge es mit eigenen Augen sehen. Warum aber hat mein Herr, der König, Gefallen an einer solchen Sache?
2 Samuel 2Sam 10 24 4 Doch der König beharrte gegenüber Joab und den Anführern des Heeres auf seinem Befehl und Joab und die Anführer des Heeres verließen den König, um das Volk Israel zu mustern.
2 Samuel 2Sam 10 24 5 Sie überschritten den Jordan und begannen bei Aroër, rechts von der Stadt, die mitten im Tal liegt. Dann gingen sie auf Gad und Jaser zu
2 Samuel 2Sam 10 24 6 und weiter nach Gilead und ins Land der Hetiter nach Kadesch. Von dort aus zogen sie nach Dan und von Dan wandten sie sich nach Sidon.
2 Samuel 2Sam 10 24 7 Dann kamen sie zur Festung Tyrus und zu all den Städten der Hiwiter und der Kanaaniter. Darauf zogen sie in den Negeb von Juda hinab nach Beerscheba.
2 Samuel 2Sam 10 24 8 So durchstreiften sie das ganze Land und kamen nach neun Monaten und zwanzig Tagen wieder nach Jerusalem zurück.
2 Samuel 2Sam 10 24 9 Und Joab gab dem König das Ergebnis der Volkszählung bekannt: Israel zählte achthunderttausend Krieger, die mit dem Schwert kämpfen konnten, und Juda fünfhunderttausend.
2 Samuel 2Sam 10 24 10 Dann aber schlug David das Gewissen, weil er das Volk gezählt hatte, und er sagte zum Herrn: Ich habe schwer gesündigt, weil ich das getan habe. Doch vergib deinem Knecht seine Schuld, Herr; denn ich habe sehr unvernünftig gehandelt.
2 Samuel 2Sam 10 24 11 Als David am Morgen aufstand, war bereits folgendes Wort des Herrn an den Propheten Gad, den Seher Davids, ergangen:
2 Samuel 2Sam 10 24 12 Geh und sag zu David: So spricht der Herr: Dreierlei lege ich dir vor. Wähl dir eines davon! Das werde ich dir antun.
2 Samuel 2Sam 10 24 13 Gad kam zu David, teilte ihm das Wort mit und sagte: Was soll über dich kommen? Sieben Jahre Hungersnot in deinem Land? Oder drei Monate, in denen dich deine Feinde verfolgen und du vor ihnen fliehen musst? Oder soll drei Tage lang die Pest in deinem Land wüten? Überleg dir sehr genau, was ich dem, der mich gesandt hat, als Antwort überbringen soll.
2 Samuel 2Sam 10 24 14 Da sagte David zu Gad: Ich habe große Angst. Wir wollen lieber dem Herrn in die Hände fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß; den Menschen aber möchte ich nicht in die Hände fallen.
2 Samuel 2Sam 10 24 15 Da ließ der Herr über Israel eine Pest kommen; sie dauerte von jenem Morgen an bis zu dem festgesetzten Zeitpunkt und es starben zwischen Dan und Beerscheba siebzigtausend Menschen im Volk.
2 Samuel 2Sam 10 24 16 Als der Engel seine Hand gegen Jerusalem ausstreckte, um es ins Verderben zu stürzen, reute den Herrn das Unheil und er sagte zu dem Engel, der das Volk ins Verderben stürzte: Es ist jetzt genug, lass deine Hand sinken! Der Engel war gerade bei der Tenne des Jebusiters Arauna.
2 Samuel 2Sam 10 24 17 Als David den Engel sah, der das Volk schlug, sagte er zum Herrn: Ich bin es doch, der gesündigt hat; ich bin es, der sich vergangen hat. Aber diese, die Herde, was haben denn sie getan? Erheb deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters!
2 Samuel 2Sam 10 24 18 Am gleichen Tag kam Gad zu David und sagte zu ihm: Geh hinauf und errichte dem Herrn auf der Tenne des Jebusiters Arauna einen Altar!
2 Samuel 2Sam 10 24 19 David ging hinauf, wie es Gad gesagt und der Herr befohlen hatte.
2 Samuel 2Sam 10 24 20 Arauna hielt gerade Ausschau und sah den König mit seinen Dienern kommen. Er ging hinaus, warf sich vor dem König mit dem Gesicht zur Erde nieder
2 Samuel 2Sam 10 24 21 und sagte: Warum kommt mein Herr, der König, zu seinem Knecht? David antwortete: Um von dir die Tenne zu kaufen und dem Herrn einen Altar zu errichten, damit die Plage im Volk aufhört.
2 Samuel 2Sam 10 24 22 Arauna antwortete David: Mein Herr, der König, möge alles nehmen, was er für gut findet, und es (als Opfer) darbringen. Sieh her, hier sind die Rinder für das Brandopfer und die Dreschschlitten und das Geschirr der Rinder als Brennholz.
2 Samuel 2Sam 10 24 23 Das alles gab [[der König]] Arauna dem König und sagte zu ihm: Der Herr, dein Gott, sei dir gnädig.
2 Samuel 2Sam 10 24 24 Der König erwiderte Arauna: Nein, ich will es dir gegen Bezahlung abkaufen; ich will dem Herrn, meinem Gott, keine unbezahlten Brandopfer darbringen. David kaufte also die Tenne und die Rinder für fünfzig Silberschekel.
2 Samuel 2Sam 10 24 25 Und er baute dort einen Altar für den Herrn und brachte Brandopfer und Heilsopfer dar; der Herr aber ließ sich um des Landes willen erweichen und die Plage hörte auf in Israel.
1 Könige 1Kön 11 1 1 König David war alt und hochbetagt; auch wenn man ihn in Decken hüllte, wurde ihm nicht mehr warm.
1 Könige 1Kön 11 1 2 Da sagten seine Diener zu ihm: Man suche für unseren Herrn, den König, ein unberührtes Mädchen, das ihn bedient und pflegt. Wenn es an seiner Seite schläft, wird es unserem Herrn, dem König, warm werden.
1 Könige 1Kön 11 1 3 Man suchte nun im ganzen Land Israel nach einem schönen Mädchen, fand Abischag aus Schunem und brachte sie zum König.
1 Könige 1Kön 11 1 4 Das Mädchen war überaus schön. Sie pflegte den König und diente ihm; doch der König erkannte sie nicht.
1 Könige 1Kön 11 1 5 Adonija, der Sohn der Haggit, trat anmaßend auf und sagte: Ich werde König sein. Er beschaffte sich Wagen und Besatzung dazu sowie fünfzig Mann, die vor ihm herliefen.
1 Könige 1Kön 11 1 6 Sein Vater David hatte ihn nie in seinem Leben getadelt und nie zu ihm gesagt: Warum tust du das? Auch war Adonija ein sehr stattlicher Mann; seine Mutter hatte ihn nach Abschalom geboren.
1 Könige 1Kön 11 1 7 Er verhandelte mit Joab, dem Sohn der Zeruja, und mit dem Priester Abjatar. Beide stellten sich hinter Adonija.
1 Könige 1Kön 11 1 8 Der Priester Zadok aber und Benaja, der Sohn Jojadas, und der Prophet Natan, auch Schimi, Reï und die Helden Davids schlossen sich ihm nicht an.
1 Könige 1Kön 11 1 9 Adonija schlachtete nun am Stein Sohelet bei der Rogel-Quelle Schafe, Rinder und Mastkälber zum Opfermahl. Er lud dazu alle seine Brüder, die Königssöhne, sowie alle Männer von Juda ein, die im Dienst des Königs standen.
1 Könige 1Kön 11 1 10 Den Propheten Natan jedoch und Benaja sowie die Helden und seinen Bruder Salomo lud er nicht ein.
1 Könige 1Kön 11 1 11 Da sagte Natan zu Batseba, der Mutter Salomos: Hast du nicht gehört, dass Adonija, der Sohn der Haggit, König geworden ist, ohne dass David, unser Herr, davon weiß?
1 Könige 1Kön 11 1 12 Komm nun, ich will dir einen Rat geben, wie du dir und deinem Sohn Salomo das Leben retten kannst.
1 Könige 1Kön 11 1 13 Geh zum König David und sag zu ihm: Mein Herr und König, du hast doch deiner Magd geschworen: Dein Sohn Salomo soll nach mir König sein und er soll auf meinem Thron sitzen. Warum ist nun Adonija König geworden?
1 Könige 1Kön 11 1 14 Noch während du dort mit dem König redest, will auch ich kommen und deine Worte bestätigen.
1 Könige 1Kön 11 1 15 Batseba ging zum König in das Gemach. Er war sehr gealtert und Abischag aus Schunem bediente ihn.
1 Könige 1Kön 11 1 16 Batseba verneigte sich und warf sich vor dem König nieder, und der König fragte sie: Was willst du?
1 Könige 1Kön 11 1 17 Sie sagte: Mein Herr, du selbst hast doch deiner Magd beim Herrn, deinem Gott, geschworen: Dein Sohn Salomo soll nach mir König sein und er soll auf meinem Thron sitzen.
1 Könige 1Kön 11 1 18 Nun aber ist Adonija König geworden und du, mein Herr und König, weißt nichts davon.
1 Könige 1Kön 11 1 19 Er hat eine Menge Rinder, Mastkälber und Schafe geschlachtet und alle Söhne des Königs, den Priester Abjatar und den Feldherrn Joab dazu eingeladen. Doch deinen Knecht Salomo hat er nicht eingeladen.
1 Könige 1Kön 11 1 20 Auf dich, mein Herr und König, sind nun die Augen ganz Israels gerichtet. Du sollst ihnen bekannt geben, wer nach meinem Herrn und König auf dem Thron sitzen wird.
1 Könige 1Kön 11 1 21 Sonst müssen ich und mein Sohn Salomo es büßen, wenn mein Herr und König zu seinen Vätern entschlafen ist.
1 Könige 1Kön 11 1 22 Während sie noch mit dem König redete, kam der Prophet Natan.
1 Könige 1Kön 11 1 23 Man meldete dem König: Der Prophet Natan ist da. Er trat vor den König, warf sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde,
1 Könige 1Kön 11 1 24 und sagte: Mein Herr und König, du hast wohl verfügt: Adonija soll nach mir König sein und er soll auf meinem Thron sitzen.
1 Könige 1Kön 11 1 25 Denn er ist heute hinabgezogen, hat eine Menge Rinder, Mastkälber und Schafe geschlachtet und hat dazu alle Söhne des Königs, die Obersten des Heeres und den Priester Abjatar eingeladen. Sie essen und trinken mit ihm und rufen: Es lebe der König Adonija!
1 Könige 1Kön 11 1 26 Mich aber, deinen Knecht, sowie den Priester Zadok und Benaja, den Sohn Jojadas, und deinen Knecht Salomo hat er nicht eingeladen.
1 Könige 1Kön 11 1 27 Wenn nun diese Verfügung wirklich von meinem Herrn und König ergangen ist, warum hast du dann deinen Knecht nicht wissen lassen, wer nach meinem Herrn und König auf dem Thron sitzen wird?
1 Könige 1Kön 11 1 28 Darauf befahl König David: Ruft mir Batseba! Sie kam zum König herein, trat vor den König hin
1 Könige 1Kön 11 1 29 und der König schwor ihr: So wahr der Herr lebt, der mein Leben aus jeder Gefahr gerettet hat:
1 Könige 1Kön 11 1 30 Ich habe dir beim Herrn, dem Gott Israels, geschworen, dass dein Sohn Salomo nach mir König sein und an meiner Stelle auf meinem Thron sitzen soll, und so will ich es heute wahr machen.
1 Könige 1Kön 11 1 31 Da verneigte sich Batseba bis zur Erde, warf sich vor dem König nieder und rief: Ewig lebe mein Herr, der König David!
1 Könige 1Kön 11 1 32 Hierauf befahl König David: Ruft mir den Priester Zadok, den Propheten Natan und Benaja, den Sohn Jojadas! Sie erschienen vor dem König
1 Könige 1Kön 11 1 33 und dieser trug ihnen auf: Nehmt das Gefolge eures Herrn mit euch, setzt meinen Sohn Salomo auf mein eigenes Maultier und führt ihn zum Gihon hinab!
1 Könige 1Kön 11 1 34 Dort sollen ihn der Priester Zadok und der Prophet Natan zum König von Israel salben und ihr sollt in das Horn stoßen und rufen: Es lebe König Salomo!
1 Könige 1Kön 11 1 35 Dann zieht mit ihm herauf! Er soll kommen, sich auf meinen Thron setzen und König werden an meiner Stelle; denn ihn habe ich zum Fürsten von Israel und Juda bestimmt.
1 Könige 1Kön 11 1 36 Benaja, der Sohn Jojadas, antwortete dem König: So sei es, so füge es der Herr, der Gott meines Herrn und Königs.
1 Könige 1Kön 11 1 37 Wie der Herr mit meinem Herrn und König war, so möge er auch mit Salomo sein. Er mache seinen Thron noch erhabener als den Thron meines Herrn, des Königs David.
1 Könige 1Kön 11 1 38 Der Priester Zadok, der Prophet Natan und Benaja, der Sohn Jojadas, zogen mit den Keretern und Peletern hinab. Sie setzten Salomo auf das Maultier des Königs David und führten ihn zum Gihon.
1 Könige 1Kön 11 1 39 Der Priester Zadok hatte das Salbhorn aus dem Zelt mitgenommen und salbte Salomo. Hierauf blies man das Widderhorn und alles Volk rief: Es lebe König Salomo!
1 Könige 1Kön 11 1 40 Nun zog das ganze Volk mit ihm hinauf. Dabei spielten sie auf Flöten und waren voller Freude, sodass bei ihrem Geschrei die Erde zu bersten drohte.
1 Könige 1Kön 11 1 41 Das hörten Adonija und alle Geladenen, die bei ihm waren. Sie hatten eben das Mahl beendet. Als Joab den Schall des Hornes hörte, rief er: Was soll das laute Lärmen in der Stadt?
1 Könige 1Kön 11 1 42 Während er noch redete, kam Jonatan, der Sohn des Priesters Abjatar. Adonija rief ihm zu: Komm, du bist ein tüchtiger Mann. Du bringst sicher eine gute Nachricht.
1 Könige 1Kön 11 1 43 Doch Jonatan erwiderte Adonija: Im Gegenteil. Unser Herr, der König David, hat Salomo als König eingesetzt.
1 Könige 1Kön 11 1 44 Er hat mit ihm den Priester Zadok ausgeschickt sowie den Propheten Natan und Benaja, den Sohn Jojadas, samt den Keretern und Peletern und diese haben ihn auf das Maultier des Königs gesetzt.
1 Könige 1Kön 11 1 45 Der Priester Zadok und der Prophet Natan haben ihn am Gihon zum König gesalbt. Von dort sind sie voller Freude hinaufgezogen und die Stadt ist in großer Aufregung. Das war der Lärm, den ihr gehört habt.
1 Könige 1Kön 11 1 46 Salomo hat sich bereits auf den königlichen Thron gesetzt.
1 Könige 1Kön 11 1 47 Auch sind die Diener des Königs gekommen, um unseren Herrn, den König David, zu beglückwünschen und zu rufen: Gott lasse Salomos Ruhm noch größer werden als deinen und er mache seinen Thron noch erhabener als deinen Thron. Dabei hat sich der König auf seinem Lager tief verneigt.
1 Könige 1Kön 11 1 48 Auch hat der König gesagt: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der mir heute gewährt hat, dass mein Nachkomme auf meinem Thron sitzt und dass meine Augen das noch sehen dürfen.
1 Könige 1Kön 11 1 49 Da erschraken alle Geladenen, die bei Adonija waren, und brachen auf; jeder ging seines Weges.
1 Könige 1Kön 11 1 50 Adonija fürchtete sich vor Salomo. Er stand auf, eilte zum Altar und ergriff dessen Hörner.
1 Könige 1Kön 11 1 51 Man meldete Salomo: Adonija hat aus Furcht vor König Salomo die Hörner des Altars ergriffen und gesagt: König Salomo schwöre mir zuerst, dass er seinen Knecht nicht mit dem Schwert hinrichten lässt.
1 Könige 1Kön 11 1 52 Salomo versprach: Wenn er sich wie ein rechtschaffener Mann verhält, soll ihm kein Haar gekrümmt werden. Stellt es sich aber heraus, dass er unrecht handelt, muss er sterben.
1 Könige 1Kön 11 1 53 Darauf ließ ihn König Salomo vom Altar wegholen. Als er kam und vor König Salomo niederfiel, befahl ihm dieser: Geh in dein Haus!
1 Könige 1Kön 11 2 1 Als die Zeit herankam, da David sterben sollte, ermahnte er seinen Sohn Salomo:
1 Könige 1Kön 11 2 2 Ich gehe nun den Weg alles Irdischen. Sei also stark und mannhaft!
1 Könige 1Kön 11 2 3 Erfüll deine Pflicht gegen den Herrn, deinen Gott: Geh auf seinen Wegen und befolg alle Gebote, Befehle, Satzungen und Anordnungen, die im Gesetz des Mose niedergeschrieben sind. Dann wirst du Erfolg haben bei allem, was du tust, und in allem, was du unternimmst.
1 Könige 1Kön 11 2 4 Und der Herr wird sein Wort wahr machen, das er mir gegeben hat, als er sagte: Wenn deine Söhne auf ihren Weg achten und aufrichtig mit ganzem Herzen und ganzer Seele vor mir leben, wird es dir nie an Nachkommen auf dem Thron Israels fehlen.
1 Könige 1Kön 11 2 5 Du weißt selbst, was Joab, der Sohn der Zeruja, mir angetan hat: was er den beiden Heerführern Israels, Abner, dem Sohn Ners, und Amasa, dem Sohn Jeters, angetan hat. Er hat sie ermordet, hat mit Blut, das im Krieg vergossen wurde, den Frieden belastet und mit unschuldigem Blut den Gürtel an seinen Hüften und die Schuhe an seinen Füßen befleckt.
1 Könige 1Kön 11 2 6 Lass dich von deiner Weisheit leiten und sorge dafür, dass sein graues Haupt nicht unbehelligt in die Unterwelt kommt.
1 Könige 1Kön 11 2 7 Doch die Söhne Barsillais aus Gilead sollst du freundlich behandeln. Sie sollen zu denen gehören, die von deinem Tisch essen; denn sie sind mir ebenso entgegengekommen, als ich vor deinem Bruder Abschalom fliehen musste.
1 Könige 1Kön 11 2 8 Da ist auch Schimi, der Sohn Geras, vom Stamm Benjamin, aus Bahurim. Er hat einen bösen Fluch gegen mich ausgesprochen, als ich nach Mahanajim floh. Doch ist er mir an den Jordan entgegengekommen und ich habe ihm beim Herrn geschworen, dass ich ihn nicht mit dem Schwert hinrichten werde.
1 Könige 1Kön 11 2 9 Jetzt aber lass ihn nicht ungestraft! Du bist ein kluger Mann und weißt, was du mit ihm tun sollst. Schick sein graues Haupt blutig in die Unterwelt!
1 Könige 1Kön 11 2 10 David entschlief zu seinen Vätern und wurde in der Davidstadt begraben.
1 Könige 1Kön 11 2 11 Die Zeit, in der David über Israel König war, betrug vierzig Jahre. In Hebron regierte er sieben und in Jerusalem dreiunddreißig Jahre.
1 Könige 1Kön 11 2 12 Salomo saß nun auf dem Thron seines Vaters David und seine Herrschaft festigte sich mehr und mehr.
1 Könige 1Kön 11 2 13 Adonija, der Sohn der Haggit, begab sich zu Batseba, der Mutter Salomos. Sie fragte ihn: Kommst du in friedlicher Absicht? Er antwortete: Ja.
1 Könige 1Kön 11 2 14 Dann fuhr er fort: Ich möchte mit dir reden. Sie erwiderte: Rede nur!
1 Könige 1Kön 11 2 15 Da sagte er: Du weißt, dass mir das Königtum zustand und dass ganz Israel mich als König haben wollte. Doch ist mir die Königswürde entgangen; sie ist meinem Bruder zugefallen, weil sie ihm vom Herrn bestimmt war.
1 Könige 1Kön 11 2 16 Jetzt aber möchte ich eine einzige Bitte an dich richten. Weise mich nicht ab! Sie antwortete: Sprich sie nur aus!
1 Könige 1Kön 11 2 17 Da begann er: Rede doch mit König Salomo; dich wird er nicht abweisen. Bitte ihn, dass er mir Abischag aus Schunem zur Frau gibt.
1 Könige 1Kön 11 2 18 Batseba erwiderte: Gut, ich werde in deiner Angelegenheit mit dem König reden.
1 Könige 1Kön 11 2 19 Als nun Batseba zu König Salomo kam, um mit ihm wegen Adonija zu sprechen, erhob sich der König, ging ihr entgegen und verneigte sich vor ihr. Dann setzte er sich auf seinen Thron und ließ auch für die Königinmutter einen Thron hinstellen. Sie setzte sich an seine rechte Seite
1 Könige 1Kön 11 2 20 und begann: Eine einzige kleine Bitte hätte ich an dich. Weise mich nicht ab! Der König antwortete ihr: Sprich sie nur aus, Mutter! Ich werde dich nicht abweisen.
1 Könige 1Kön 11 2 21 Da bat sie: Man gebe doch Abischag aus Schunem deinem Bruder Adonija zur Frau.
1 Könige 1Kön 11 2 22 Der König Salomo entgegnete seiner Mutter: Warum bittest du für Adonija um Abischag aus Schunem? Fordere doch gleich das Königtum für ihn! Er ist ja mein älterer Bruder und auf seiner Seite stehen der Priester Abjatar und Joab, der Sohn der Zeruja.
1 Könige 1Kön 11 2 23 Und König Salomo schwor beim Herrn: Gott soll mir dies und das antun, wenn dieses Ansinnen Adonija nicht das Leben kostet.
1 Könige 1Kön 11 2 24 So wahr der Herr lebt, der mich eingesetzt und auf den Thron meines Vaters David erhoben hat und der mir, wie er versprochen hat, ein Haus gebaut hat: Noch heute muss Adonija sterben.
1 Könige 1Kön 11 2 25 Darauf schickte König Salomo Benaja, den Sohn Jojadas, hinauf und dieser versetzte Adonija den Todesstoß.
1 Könige 1Kön 11 2 26 Zum Priester Abjatar sagte der König: Geh auf dein Landgut nach Anatot! Zwar hast du den Tod verdient; doch will ich dich heute nicht töten, weil du die Lade Gottes, des Herrn, vor meinem Vater David getragen und alle Demütigungen mit meinem Vater geteilt hast.
1 Könige 1Kön 11 2 27 So setzte Salomo Abjatar als Priester des Herrn ab und erfüllte das Wort, das der Herr über das Haus Eli in Schilo gesprochen hatte.
1 Könige 1Kön 11 2 28 Die Kunde davon erreichte Joab. Er hatte zu Adonija gehalten, sich aber nicht an Abschalom angeschlossen. Er floh in das Zelt des Herrn und ergriff die Hörner des Altars.
1 Könige 1Kön 11 2 29 Man meldete dem König Salomo: Joab ist in das Zelt des Herrn geflohen und steht neben dem Altar. Salomo sandte Benaja, den Sohn Jojadas, mit dem Auftrag: Geh hin und stoß ihn nieder!
1 Könige 1Kön 11 2 30 Benaja kam in das Zelt des Herrn und rief Joab zu: Der König befiehlt dir herauszukommen. Doch Joab antwortete: Nein, hier will ich sterben. Benaja berichtete dem König: Das hat Joab gesagt, so hat er mir geantwortet.
1 Könige 1Kön 11 2 31 Da gebot ihm der König: Tu, was er gesagt hat! Stoß ihn nieder und begrab ihn! Nimm so von mir und vom Haus meines Vaters das Blut, das Joab ohne Grund vergossen hat.
1 Könige 1Kön 11 2 32 Der Herr lasse sein Blut auf sein Haupt kommen, weil er ohne Wissen meines Vaters zwei Männer, die gerechter und besser waren als er, niedergestoßen und mit dem Schwert getötet hat: Abner, den Sohn Ners, den Heerführer Israels, und Amasa, den Sohn Jeters, den Heerführer Judas.
1 Könige 1Kön 11 2 33 Ihr Blut komme für immer auf das Haupt Joabs und seiner Nachkommen. David aber, seinen Nachkommen, seinem Haus und seinem Thron sei vom Herrn immerfort Heil beschieden.
1 Könige 1Kön 11 2 34 Nun ging Benaja, der Sohn Jojadas, hinauf, stieß Joab nieder und tötete ihn. Er wurde auf seinem Besitz in der Steppe begraben.
1 Könige 1Kön 11 2 35 Der König setzte dann Benaja, den Sohn Jojadas, an seiner Stelle über das Heer und dem Priester Zadok verlieh er die Stelle Abjatars.
1 Könige 1Kön 11 2 36 Hierauf ließ der König Schimi rufen und befahl ihm: Bau dir ein Haus in Jerusalem, bleib hier und geh nicht weg, weder dahin noch dorthin!
1 Könige 1Kön 11 2 37 Du sollst wissen, dass du sterben musst, sobald du hinausgehst und das Kidrontal überschreitest. Du wirst dann selbst schuld sein an deinem Tod.
1 Könige 1Kön 11 2 38 Schimi antwortete dem König: Gut, dein Knecht wird tun, was mein Herr, der König, bestimmt hat. So blieb Schimi viele Tage in Jerusalem.
1 Könige 1Kön 11 2 39 Nach Verlauf von drei Jahren entflohen zwei Sklaven Schimis zu Achisch, dem Sohn Maachas, dem König von Gat. Man meldete Schimi: Deine Sklaven sind in Gat.
1 Könige 1Kön 11 2 40 Da machte er sich auf, sattelte seinen Esel und begab sich zu Achisch nach Gat, um seine Sklaven zu suchen. Er ging hin und holte sie aus Gat zurück.
1 Könige 1Kön 11 2 41 Es wurde aber Salomo hinterbracht, dass Schimi von Jerusalem nach Gat gegangen und wieder zurückgekehrt sei.
1 Könige 1Kön 11 2 42 Er ließ daher Schimi rufen und hielt ihm vor: Habe ich dich nicht beim Herrn schwören lassen und dich gewarnt: Sobald du weggehst und dich dahin oder dorthin begibst, so weißt du, dass du sterben musst? Und du hast geantwortet: Gut, ich habe es gehört.
1 Könige 1Kön 11 2 43 Warum hast du den Eid beim Herrn und den Befehl, den ich dir gegeben habe, nicht beachtet?
1 Könige 1Kön 11 2 44 Und weiter sagte der König zu Schimi: Du weißt, wie viel Böses du meinem Vater David angetan hast; jetzt lässt es der Herr auf dich selbst zurückfallen.
1 Könige 1Kön 11 2 45 Der König Salomo aber sei gesegnet und der Thron Davids stehe fest vor dem Herrn in Ewigkeit.
1 Könige 1Kön 11 2 46 Hierauf erteilte der König dem Benaja, dem Sohn Jojadas, Befehl und dieser ging hinaus und versetzte Schimi den Todesstoß. Die Herrschaft war nun fest in der Hand Salomos.
1 Könige 1Kön 11 3 1 Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten. Er nahm eine Tochter des Pharao zur Frau und brachte sie in die Davidstadt, bis er sein Haus, das Haus des Herrn und die Mauern rings um Jerusalem vollendet hatte.
1 Könige 1Kön 11 3 2 Das Volk opferte zu jener Zeit auf den Kulthöhen, weil dem Namen des Herrn noch kein Haus gebaut war.
1 Könige 1Kön 11 3 3 Salomo aber liebte den Herrn und befolgte die Gebote seines Vaters David; nur brachte er auf den Kulthöhen Schlachtopfer und Rauchopfer dar.
1 Könige 1Kön 11 3 4 So ging der König nach Gibeon, um dort zu opfern; denn hier war die angesehenste Kulthöhe. Tausend Brandopfer legte Salomo auf ihren Altar.
1 Könige 1Kön 11 3 5 In Gibeon erschien der Herr dem Salomo nachts im Traum und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll.
1 Könige 1Kön 11 3 6 Salomo antwortete: Du hast deinem Knecht David, meinem Vater, große Huld erwiesen; denn er lebte vor dir in Treue, in Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen. Du hast ihm diese große Huld bewahrt und ihm einen Sohn geschenkt, der heute auf seinem Thron sitzt.
1 Könige 1Kön 11 3 7 So hast du jetzt, Herr, mein Gott, deinen Knecht anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Doch ich bin noch sehr jung und weiß nicht, wie ich mich als König verhalten soll.
1 Könige 1Kön 11 3 8 Dein Knecht steht aber mitten in deinem Volk, das du erwählt hast: einem großen Volk, das man wegen seiner Menge nicht zählen und nicht schätzen kann.
1 Könige 1Kön 11 3 9 Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht. Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?
1 Könige 1Kön 11 3 10 Es gefiel dem Herrn, dass Salomo diese Bitte aussprach.
1 Könige 1Kön 11 3 11 Daher antwortete ihm Gott: Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast und nicht um langes Leben, Reichtum oder um den Tod deiner Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast, um auf das Recht zu hören,
1 Könige 1Kön 11 3 12 werde ich deine Bitte erfüllen. Sieh, ich gebe dir ein so weises und verständiges Herz, dass keiner vor dir war und keiner nach dir kommen wird, der dir gleicht.
1 Könige 1Kön 11 3 13 Aber auch das, was du nicht erbeten hast, will ich dir geben: Reichtum und Ehre, sodass zu deinen Lebzeiten keiner unter den Königen dir gleicht.
1 Könige 1Kön 11 3 14 Wenn du auf meinen Wegen gehst, meine Gesetze und Gebote befolgst wie dein Vater David, dann schenke ich dir ein langes Leben.
1 Könige 1Kön 11 3 15 Da erwachte Salomo und merkte, dass es ein Traum war. Als er nach Jerusalem kam, trat er vor die Bundeslade des Herrn, brachte Brand- und Heilsopfer dar und gab ein Festmahl für alle seine Diener.
1 Könige 1Kön 11 3 16 Damals kamen zwei Dirnen und traten vor den König.
1 Könige 1Kön 11 3 17 Die eine sagte: Bitte, Herr, ich und diese Frau wohnen im gleichen Haus, und ich habe dort in ihrem Beisein geboren.
1 Könige 1Kön 11 3 18 Am dritten Tag nach meiner Niederkunft gebar auch diese Frau. Wir waren beisammen; kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren dort.
1 Könige 1Kön 11 3 19 Nun starb der Sohn dieser Frau während der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt.
1 Könige 1Kön 11 3 20 Sie stand mitten in der Nacht auf, nahm mir mein Kind weg, während deine Magd schlief, und legte es an ihre Seite. Ihr totes Kind aber legte sie an meine Seite.
1 Könige 1Kön 11 3 21 Als ich am Morgen aufstand, um mein Kind zu stillen, war es tot. Als ich es aber am Morgen genau ansah, war es nicht mein Kind, das ich geboren hatte.
1 Könige 1Kön 11 3 22 Da rief die andere Frau: Nein, mein Kind lebt und dein Kind ist tot. Doch die erste entgegnete: Nein, dein Kind ist tot und mein Kind lebt. So stritten sie vor dem König.
1 Könige 1Kön 11 3 23 Da begann der König: Diese sagt: Mein Kind lebt und dein Kind ist tot! und jene sagt: Nein, dein Kind ist tot und mein Kind lebt.
1 Könige 1Kön 11 3 24 Und der König fuhr fort: Holt mir ein Schwert! Man brachte es vor den König.
1 Könige 1Kön 11 3 25 Nun entschied er: Schneidet das lebende Kind entzwei und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!
1 Könige 1Kön 11 3 26 Doch nun bat die Mutter des lebenden Kindes den König - es regte sich nämlich in ihr die mütterliche Liebe zu ihrem Kind: Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind und tötet es nicht! Doch die andere rief: Es soll weder mir noch dir gehören. Zerteilt es!
1 Könige 1Kön 11 3 27 Da befahl der König: Gebt jener das lebende Kind und tötet es nicht; denn sie ist seine Mutter.
1 Könige 1Kön 11 3 28 Ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie schauten mit Ehrfurcht zu ihm auf; denn sie erkannten, dass die Weisheit Gottes in ihm war, wenn er Recht sprach.
1 Könige 1Kön 11 4 1 König Salomo war König von ganz Israel.
1 Könige 1Kön 11 4 2 Dies waren seine obersten Beamten: Asarja, der Enkel Zadoks, war Priester.
1 Könige 1Kön 11 4 3 Elihoref und Ahija, die Söhne Schischas, waren Staatsschreiber, Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Sprecher des Königs.
1 Könige 1Kön 11 4 4 Benaja, der Sohn Jojadas, war Heerführer [[Zadok und Abjatar waren Priester]].
1 Könige 1Kön 11 4 5 Asarja, der Sohn Natans, war Vorgesetzter der Statthalter. Sabud, der Sohn Natans, war der Freund des Königs,
1 Könige 1Kön 11 4 6 Ahischar war Palastvorsteher und Adoniram, der Sohn Abdas, war Aufseher über die Fronarbeiten.
1 Könige 1Kön 11 4 7 Salomo hatte zwölf Statthalter für ganz Israel, die den König und sein Haus versorgten. Je einen Monat im Jahr hatte ihn jeder zu versorgen.
1 Könige 1Kön 11 4 8 Das sind ihre Namen: Der Sohn Hurs (war Statthalter) im Gebirge Efraim,
1 Könige 1Kön 11 4 9 der Sohn Dekers in Makaz, Schaalbim, Bet-Schemesch, Elon und Bet-Hanan,
1 Könige 1Kön 11 4 10 der Sohn Heseds in Arubbot. Ihm unterstanden Socho und das ganze Gebiet von Hefer.
1 Könige 1Kön 11 4 11 Dem Sohn Abinadabs unterstand der ganze Höhenrücken von Dor. Er hatte Tafat, eine Tochter Salomos, zur Frau.
1 Könige 1Kön 11 4 12 Baana, der Sohn Ahiluds, verwaltete Taanach, Megiddo und ganz Bet-Schean, das an der Seite von Zaretan unterhalb von Jesreel liegt, (das ist das ganze Gebiet) von Bet-Schean bis Abel-Mehola und bis über Jokneam hinaus.
1 Könige 1Kön 11 4 13 Der Sohn Gebers (war Statthalter) in Ramot-Gilead. Ihm unterstanden die Zeltdörfer Jaïrs, des Sohnes des Manasse, in Gilead und der Kreis Argob im Baschan, sechzig große Städte mit Mauern und bronzenen Torriegeln.
1 Könige 1Kön 11 4 14 Ahinadab, der Sohn Iddos, (war Statthalter) in Mahanajim,
1 Könige 1Kön 11 4 15 Ahimaaz in Naftali. Auch er hatte eine Tochter Salomos, nämlich Basemat, zur Frau.
1 Könige 1Kön 11 4 16 Baana, der Sohn Huschais, (war Statthalter) in Ascher und Bealot,
1 Könige 1Kön 11 4 17 Joschafat, der Sohn Paruachs, in Issachar,
1 Könige 1Kön 11 4 18 Schimi, der Sohn Elas, in Benjamin.
1 Könige 1Kön 11 4 19 Geber, der Sohn Uris, (verwaltete) in Gilead das Land Sihons, des Königs der Amoriter, und Ogs, des Königs des Baschan. Dazu kam ein Vogt im Land Juda.
1 Könige 1Kön 11 4 20 Das Volk von Juda und Israel war zahlreich wie der Sand am Meer. Es hatte zu essen und zu trinken und war glücklich.
1 Könige 1Kön 11 5 1 Salomo war Herrscher über alle Reiche vom Eufrat bis zum Land der Philister und bis an die Grenze Ägyptens. Sie entrichteten Abgaben und waren Salomo untertan, solange er lebte.
1 Könige 1Kön 11 5 2 Der tägliche Unterhalt Salomos belief sich auf dreißig Kor Feinmehl, sechzig Kor gewöhnliches Mehl,
1 Könige 1Kön 11 5 3 zehn Mastrinder, zwanzig Weiderinder, hundert Schafe, nicht gerechnet die Hirsche, Gazellen, Rehe und das gemästete Geflügel.
1 Könige 1Kön 11 5 4 Denn er herrschte über das ganze Gebiet diesseits des Stromes, von Tifsach bis Gaza, über alle Könige diesseits des Stromes. Er hatte Frieden ringsum nach allen Seiten.
1 Könige 1Kön 11 5 5 Juda und Israel lebten in Sicherheit von Dan bis Beerscheba; ein jeder saß unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum, solange Salomo lebte.
1 Könige 1Kön 11 5 6 Salomo hatte viertausend Stallplätze für seine Wagenpferde und zwölftausend Mann als Besatzung für die Wagen.
1 Könige 1Kön 11 5 7 Jene Statthalter, jeder in seinem Monat, versorgten den König Salomo und alle, die zu seinem Tisch Zutritt hatten. Sie ließen es an nichts fehlen.
1 Könige 1Kön 11 5 8 Die Gerste und das Stroh für die Pferde und Zugtiere brachten sie jeweils an den Ort, für den jeder zuständig war.
1 Könige 1Kön 11 5 9 Gott gab Salomo Weisheit und Einsicht in hohem Maß und Weite des Herzens - wie Sand am Strand des Meeres.
1 Könige 1Kön 11 5 10 Die Weisheit Salomos war größer als die Weisheit aller Söhne des Ostens und alle Weisheit Ägyptens.
1 Könige 1Kön 11 5 11 Er war weiser als alle Menschen, weiser als Etan, der Esrachiter, als Heman, Kalkol und Darda, die Söhne Mahols. Sein Name war bekannt bei allen Völkern ringsum.
1 Könige 1Kön 11 5 12 Er verfasste dreitausend Sprichwörter und die Zahl seiner Lieder betrug tausendundfünf.
1 Könige 1Kön 11 5 13 Er redete über die Bäume, von der Zeder auf dem Libanon bis zum Ysop, der an der Mauer wächst. Er redete über das Vieh, die Vögel, das Gewürm und die Fische.
1 Könige 1Kön 11 5 14 Von allen Völkern kamen Leute, um die Weisheit Salomos zu hören, Abgesandte von allen Königen der Erde, die von seiner Weisheit vernommen hatten.
1 Könige 1Kön 11 5 15 Hiram, der König von Tyrus, sandte seine Diener zu Salomo; denn er hatte gehört, dass man ihn anstelle seines Vaters zum König gesalbt habe. Hiram war nämlich zeitlebens ein Freund Davids gewesen.
1 Könige 1Kön 11 5 16 Und Salomo ließ Hiram sagen:
1 Könige 1Kön 11 5 17 Du weißt selbst, dass mein Vater David durch Kriege verhindert war, dem Namen des Herrn, seines Gottes, ein Haus zu bauen, da seine Feinde ihn bedrängten, bis der Herr sie ihm unter die Füße legte.
1 Könige 1Kön 11 5 18 Jetzt aber hat mir der Herr, mein Gott, ringsum Ruhe verschafft. Es gibt keinen Widersacher mehr und keine Gefahr.
1 Könige 1Kön 11 5 19 Darum gedenke ich, dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus zu bauen; denn er hat meinem Vater David zugesagt: Dein Sohn, den ich an deiner Stelle auf deinen Thron setzen werde, wird meinem Namen das Haus bauen.
1 Könige 1Kön 11 5 20 Befiehl nun, dass man auf dem Libanon Zedern für mich fällt. Meine Knechte sollen mit deinen Knechten arbeiten. Den Lohn für deine Knechte werde ich dir geben, ganz wie du bestimmst. Du weißt ja selbst, dass wir niemand haben, der so gut Holz fällen kann wie die Leute von Sidon.
1 Könige 1Kön 11 5 21 Als Hiram die Botschaft Salomos vernahm, freute er sich sehr und rief aus: Gepriesen sei heute Jahwe, der David einen weisen Sohn als Herrscher über dieses große Volk gegeben hat.
1 Könige 1Kön 11 5 22 Er ließ Salomo sagen: Ich habe die Botschaft vernommen, die du an mich gesandt hast, und werde deinen Wunsch nach Zedern- und Zypressenholz erfüllen.
1 Könige 1Kön 11 5 23 Meine Leute werden es vom Libanon an das Meer schaffen. Ich lasse es dann auf dem Meer an den Ort flößen, den du mir nennen wirst. Dort lasse ich es wieder auseinander nehmen, sodass du es abholen kannst. Du aber erfülle meinen Wunsch und sende Lebensmittel für mein Haus!
1 Könige 1Kön 11 5 24 Also lieferte Hiram so viel Zedern- und Zypressenholz, wie Salomo wollte,
1 Könige 1Kön 11 5 25 und Salomo gab Hiram zwanzigtausend Kor Weizen zum Unterhalt seines Hofes und zwanzig Kor feinstes Öl. Diese Menge lieferte Salomo Jahr für Jahr an Hiram.
1 Könige 1Kön 11 5 26 Der Herr schenkte Salomo Weisheit, wie er es ihm versprochen hatte. Zwischen Salomo und Hiram herrschte Friede und sie schlossen miteinander ein Bündnis.
1 Könige 1Kön 11 5 27 König Salomo ließ Leute aus ganz Israel zum Frondienst ausheben. Dieser umfasste 30000 Fronpflichtige.
1 Könige 1Kön 11 5 28 Von ihnen schickte er abwechselnd jeden Monat 10000 Mann auf den Libanon. Einen Monat waren sie auf dem Libanon und zwei Monate zu Hause. Adoniram leitete den Frondienst.
1 Könige 1Kön 11 5 29 Ferner hatte Salomo 70000 Lastträger und 80000 Steinhauer im Gebirge,
1 Könige 1Kön 11 5 30 nicht eingerechnet die 3600 Werkführer unter dem Befehl der Statthalter, denen die Leitung der Arbeit oblag. Sie führten die Aufsicht über die Arbeiter.
1 Könige 1Kön 11 5 31 Der König ließ mächtige, kostbare Steine brechen, um mit Quadern das Fundament des Tempels zu legen.
1 Könige 1Kön 11 5 32 Die Bauleute Salomos bearbeiteten mit den Bauleuten Hirams und den Gebalitern das Holz und die Steine und richteten sie her für den Bau des Tempels.
1 Könige 1Kön 11 6 1 Im vierhundertachtzigsten Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, im vierten Jahr der Regierung Salomos über Israel, im Monat Siw, das ist der zweite Monat, begann er das Haus des Herrn zu bauen.
1 Könige 1Kön 11 6 2 Das Haus, das König Salomo für den Herrn baute, war sechzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch.
1 Könige 1Kön 11 6 3 Die Vorhalle vor dem Hauptraum des Hauses war zwanzig Ellen breit, entsprechend der Breite des Hauses, und zehn Ellen tief in der Längsrichtung des Hauses.
1 Könige 1Kön 11 6 4 Er machte für das Haus Fenster mit Rahmen und Gittern.
1 Könige 1Kön 11 6 5 An die Wände des Hauses, und zwar an die Wände des Hauptraums und des hinteren Raumes, legte er ringsum einen Anbau mit Kammern.
1 Könige 1Kön 11 6 6 Dieser war im Untergeschoss fünf Ellen, im mittleren sechs und im dritten sieben Ellen breit; die Außenwand des Hauses hatte er abgestuft, um sie nachher nicht beschädigen zu müssen.
1 Könige 1Kön 11 6 7 Beim Bau des Hauses wurden Steine verwendet, die man schon im Steinbruch fertig behauen hatte; Hämmer, Meißel und sonstige eiserne Werkzeuge waren beim Bau des Hauses nicht zu hören.
1 Könige 1Kön 11 6 8 Die Türe zu den unteren Kammern war an der Südseite des Hauses. Über Treppen stieg man zum mittleren und vom mittleren zum dritten Stockwerk hinauf.
1 Könige 1Kön 11 6 9 Als er den Bau des Hauses vollendet hatte, überdeckte er es mit Balken und Brettern aus Zedernholz.
1 Könige 1Kön 11 6 10 Den Anbau führte er um das ganze Haus. Seine Höhe betrug (in jedem Stockwerk) fünf Ellen und Zedernbalken verbanden ihn mit dem Haus.
1 Könige 1Kön 11 6 11 Das Wort des Herrn erging an Salomo:
1 Könige 1Kön 11 6 12 Dieses Haus, das du baust, - wenn du meinen Geboten gehorchst und auf meine Vorschriften achtest und alle meine Befehle ausführst und befolgst, dann werde ich an dir das Wort wahr machen, das ich zu deinem Vater David gesprochen habe.
1 Könige 1Kön 11 6 13 Und ich werde inmitten der Israeliten wohnen und mein Volk Israel nicht verlassen.
1 Könige 1Kön 11 6 14 So vollendete Salomo den Bau des Hauses.
1 Könige 1Kön 11 6 15 Er täfelte seine Innenwände mit Zedernholz aus; vom Fußboden bis zu den Balken der Decke ließ er eine Holzvertäfelung anbringen. Den Fußboden belegte er mit Zypressenholz.
1 Könige 1Kön 11 6 16 Zwanzig Ellen vor der Rückseite des Hauses errichtete er vom Fußboden bis zum Gebälk eine Wand aus Zedernholz und schuf so die Gotteswohnung, das Allerheiligste.
1 Könige 1Kön 11 6 17 Vierzig Ellen lang war der davorliegende Hauptraum.
1 Könige 1Kön 11 6 18 Im Innern hatte das Haus Zedernverkleidung mit eingeschnitzten Blumengewinden und Blütenranken. Alles war aus Zedernholz, kein Stein war zu sehen.
1 Könige 1Kön 11 6 19 Im Innern des Hauses richtete er die Gotteswohnung ein, um die Bundeslade des Herrn aufstellen zu können.
1 Könige 1Kön 11 6 20 Die Wohnung war zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch; er überzog sie mit bestem Gold. Auch ließ er einen Altar aus Zedernholz herstellen.
1 Könige 1Kön 11 6 21 Das Innere des Hauses ließ Salomo mit bestem Gold auskleiden und vor der Gotteswohnung ließ er goldene Ketten anbringen.
1 Könige 1Kön 11 6 22 So überzog er das ganze Haus vollständig mit Gold; auch den Altar vor der Gotteswohnung überzog er ganz mit Gold.
1 Könige 1Kön 11 6 23 In der Gotteswohnung ließ er zwei Kerubim aus Olivenholz anfertigen. Ihre Höhe betrug zehn Ellen.
1 Könige 1Kön 11 6 24 Fünf Ellen maß der eine Flügel des Kerubs und fünf Ellen sein anderer Flügel. Von einem Flügelende bis zum anderen waren es zehn Ellen.
1 Könige 1Kön 11 6 25 Auch der zweite Kerub war zehn Ellen hoch. Beide hatten gleiches Maß und gleiche Gestalt.
1 Könige 1Kön 11 6 26 Der eine Kerub war zehn Ellen hoch und ebenso hoch war der andere.
1 Könige 1Kön 11 6 27 Er stellte die Kerubim mitten in den innersten Raum. Ihre Flügel waren so ausgespannt, dass der Flügel des einen Kerubs die eine Wand, der Flügel des zweiten Kerubs die andere Wand, die Flügel in der Mitte des Raumes aber einander berührten.
1 Könige 1Kön 11 6 28 Er ließ die Kerubim mit Gold überziehen.
1 Könige 1Kön 11 6 29 An allen Wänden des Hauses, im inneren wie im äußeren Raum, ließ er ringsum Kerubim, Palmen und Blütenranken einschnitzen.
1 Könige 1Kön 11 6 30 Auch die Fußböden des hinteren und des vorderen Raumes ließ er mit Gold belegen.
1 Könige 1Kön 11 6 31 Für den Eingang zur Gotteswohnung ließ er Türflügel aus Olivenholz anfertigen. Die Giebelbalken und die Seitenpfosten bildeten ein Fünfeck.
1 Könige 1Kön 11 6 32 An den beiden Türflügeln aus Olivenholz ließ er Kerubim, Palmen und Blütenranken einschnitzen und sie mit Gold überziehen, indem er auf die Kerubim und die Palmen Gold auftragen ließ.
1 Könige 1Kön 11 6 33 Ebenso ließ er für den Eingang zum Hauptraum Türpfosten aus Olivenholz anfertigen, die ein Viereck bildeten,
1 Könige 1Kön 11 6 34 dazu zwei Türflügel aus Zypressenholz. Zwei drehbare Teile hatte der eine Türflügel und zwei drehbare Teile der andere.
1 Könige 1Kön 11 6 35 Er ließ auf ihnen Kerubim, Palmen und Blütenranken einschnitzen und auf das Schnitzwerk dünnes Blattgold legen.
1 Könige 1Kön 11 6 36 Er legte den inneren Hof an (und umgab ihn mit einer Mauer) aus drei Lagen Quadern und einer Lage Zedernbalken.
1 Könige 1Kön 11 6 37 Im vierten Jahr, im Monat Siw, war das Fundament für das Haus des Herrn gelegt worden
1 Könige 1Kön 11 6 38 und im elften Jahr, im Monat Bul, das ist der achte Monat, wurde das Haus mit all seinem Zubehör vollendet, ganz so, wie es geplant war. Sieben Jahre hatte man an ihm gebaut.
1 Könige 1Kön 11 7 1 An seinem Palast baute Salomo dreizehn Jahre, bis er ihn ganz vollendet hatte.
1 Könige 1Kön 11 7 2 Er baute das Libanonwaldhaus, hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch, mit drei Reihen von Zedernsäulen und mit Zedernbalken über den Säulen.
1 Könige 1Kön 11 7 3 Eine Decke aus Zedernholz war über den Kammern, die über den Säulen lagen; es waren fünfundvierzig Säulen, fünfzehn in jeder Reihe.
1 Könige 1Kön 11 7 4 In drei Reihen waren Fenster so angebracht, dass dreimal eine Fensterreihe einer anderen gegenüberstand.
1 Könige 1Kön 11 7 5 Alle Türen und Fenster waren viereckig gerahmt. Dreimal stand eine Fensterreihe der anderen gegenüber.
1 Könige 1Kön 11 7 6 Salomo baute die Säulenhalle, fünfzig Ellen lang und dreißig Ellen breit, davor eine Halle mit Säulen und einem Vordach.
1 Könige 1Kön 11 7 7 Er schuf die Thronhalle, das ist die Gerichtshalle, um darin Recht zu sprechen. Sie war vom Fußboden bis zum Gebälk mit Zedernholz ausgetäfelt.
1 Könige 1Kön 11 7 8 Sein eigenes Wohnhaus stand im anderen Hof, von der Halle aus nach innen zu. Es hatte die gleiche Bauart. Auch baute Salomo für die Tochter des Pharao, die er geheiratet hatte, ein Haus, das dieser Halle glich.
1 Könige 1Kön 11 7 9 Alle diese Bauten waren vom Grund bis zu den Gesimsen aus wertvollen Steinen aufgeführt, die in der Größe von Quadern an der Innen- wie Außenseite mit der Säge zugeschnitten waren . . .
1 Könige 1Kön 11 7 10 Die Fundamente bestanden aus wertvollen, mächtigen Steinblöcken, aus Steinen von zehn und Steinen von acht Ellen.
1 Könige 1Kön 11 7 11 Darüber lagen wertvolle Steine in der Größe von Quadern sowie Zedernbalken.
1 Könige 1Kön 11 7 12 Der große Hof war rings von einer Mauer aus drei Lagen Quadern und einer Lage Zedernbalken umgeben; ebenso der innere Hof um das Haus des Herrn und der Hof um die Palasthalle.
1 Könige 1Kön 11 7 13 König Salomo ließ Hiram aus Tyrus kommen.
1 Könige 1Kön 11 7 14 Dieser war der Sohn einer Witwe aus dem Stamm Naftali. Sein Vater war ein Bronzeschmied aus Tyrus. Er war mit Weisheit, Verstand und Geschick begabt, um jede Bronze-Arbeit auszuführen. Er kam zum König Salomo und führte alle Arbeiten für ihn aus.
1 Könige 1Kön 11 7 15 Er formte die zwei bronzenen Säulen. Achtzehn Ellen betrug die Höhe der einen Säule und ein Band von zwölf Ellen umspannte sie. Ihre Wandstärke betrug vier Finger; innen war sie hohl. Ebenso war die zweite Säule.
1 Könige 1Kön 11 7 16 Dazu machte er zwei Kapitelle, um sie oben auf die Säulen zu setzen; sie waren aus Bronze gegossen. Fünf Ellen betrug die Höhe des einen Kapitells und fünf Ellen die Höhe des anderen.
1 Könige 1Kön 11 7 17 Auch machte er Geflechte [[Flechtwerksarbeit, kettenförmige Bänder]] für die Kapitelle oben auf den Säulen, und zwar ein Geflecht für das eine Kapitell und ein Geflecht für das andere.
1 Könige 1Kön 11 7 18 Ferner machte er Granatäpfel und legte sie in zwei Reihen ringsum über die Geflechte, sodass sie die Kapitelle oben auf den Säulen bedeckten. Ebenso verfuhr er mit dem zweiten Kapitell.
1 Könige 1Kön 11 7 19 Die Kapitelle oben auf den Säulen hatten die Form einer Lilienblüte . . .
1 Könige 1Kön 11 7 20 . . .
1 Könige 1Kön 11 7 21 Er stellte die Säulen an der Vorhalle des Tempels auf. Die eine Säule stellte er auf die rechte Seite und nannte sie Jachin, die andere stellte er auf die linke Seite und nannte sie Boas.
1 Könige 1Kön 11 7 22 Oben auf den Säulen waren lilienförmige Gebilde. So wurde die Arbeit an den Säulen zu Ende geführt.
1 Könige 1Kön 11 7 23 Dann machte er das «Meer». Es wurde aus Bronze gegossen und maß zehn Ellen von einem Rand zum andern; es war völlig rund und fünf Ellen hoch. Eine Schnur von dreißig Ellen konnte es rings umspannen.
1 Könige 1Kön 11 7 24 Unterhalb seines Randes waren rundum Rankengebilde. In einer Länge von dreißig Ellen umsäumten sie das Meer ringsum in zwei Reihen. Sie wurden beim Guss mitgegossen.
1 Könige 1Kön 11 7 25 Das Meer stand auf zwölf Rindern. Von ihnen schauten drei nach Norden, drei nach Westen, drei nach Süden und drei nach Osten. Das Meer ruhte oben auf den Rindern. Ihre Hinterteile waren nach innen gekehrt.
1 Könige 1Kön 11 7 26 Die Wand des Meeres war eine Handbreit dick. Sein Rand war wie der Rand eines Bechers geformt, einer Lilienblüte gleich. Es fasste zweitausend Bat.
1 Könige 1Kön 11 7 27 Er machte die zehn fahrbaren Gestelle aus Bronze. Jedes war vier Ellen lang, vier Ellen breit und drei Ellen hoch.
1 Könige 1Kön 11 7 28 Und so waren die Gestelle beschaffen: Sie hatten Querleisten, und zwar Querleisten zwischen den Eckleisten.
1 Könige 1Kön 11 7 29 Auf den Querleisten zwischen den Eckleisten waren Bilder von Löwen, Rindern und Kerubim, und ebenso auf den Eckleisten. Über den Löwen und Rindern sowie unter ihnen waren Kranzgewinde eingehämmert.
1 Könige 1Kön 11 7 30 Jedes Gestell hatte vier bronzene Räder und bronzene Achsen. An den vier Füßen waren Ansätze, die unterhalb des Kessels angegossen waren . . .
1 Könige 1Kön 11 7 31 . . . (Der Kasten des Gestells) war eineinhalb Ellen hoch. Auch an seiner Öffnung waren Verzierungen. Die Querleisten waren nicht rund, sondern viereckig.
1 Könige 1Kön 11 7 32 Die vier Räder waren unter den Querleisten. Ihre Halter waren am Gestell befestigt. Jedes Rad war eineinhalb Ellen hoch.
1 Könige 1Kön 11 7 33 Sie waren gearbeitet wie Wagenräder. Ihre Halter, Felgen, Speichen und Naben waren alle gegossen.
1 Könige 1Kön 11 7 34 Die vier Ansätze waren an den vier Ecken eines jeden Gestells angebracht und bildeten mit ihm ein Ganzes.
1 Könige 1Kön 11 7 35 Der Aufsatz des Gestells war eine halbe Elle hoch und völlig rund. An ihm waren seine Halter und Leisten angesetzt.
1 Könige 1Kön 11 7 36 Auf die Wandflächen, Halter und Querleisten ließ Salomo Bilder von Kerubim, Löwen und Palmen eingravieren . . .
1 Könige 1Kön 11 7 37 In dieser Weise fertigte Hiram die zehn Gestelle an. Sie hatten alle gleichen Guss, gleiches Maß und gleiche Gestalt.
1 Könige 1Kön 11 7 38 Dazu machte er zehn bronzene Kessel. Jeder fasste vierzig Bat und hatte eine Weite von vier Ellen. Für jedes der zehn Gestelle war ein Kessel bestimmt.
1 Könige 1Kön 11 7 39 Fünf von den Gestellen brachte er an die Südseite des Hauses und fünf an die Nordseite. Das «Meer» stellte er an die Südseite des Hauses, gegen Südosten.
1 Könige 1Kön 11 7 40 Auch machte Hiram die Töpfe, Schaufeln und Schalen. So führte Hiram alle Arbeiten zu Ende, die er dem König Salomo für das Haus des Herrn anzufertigen hatte:
1 Könige 1Kön 11 7 41 zwei Säulen, zwei beckenförmige Kapitelle oben auf den Säulen, die zwei Flechtwerke, mit denen man die beiden beckenförmigen Kapitelle oben auf den Säulen bedeckte,
1 Könige 1Kön 11 7 42 die vierhundert Granatäpfel für die beiden Flechtwerke, die in zwei Reihen an jedem Flechtwerk angebracht waren und die beiden beckenförmigen Kapitelle auf den Säulen bedeckten,
1 Könige 1Kön 11 7 43 die zehn fahrbaren Gestelle, die zehn Kessel für die Gestelle,
1 Könige 1Kön 11 7 44 das eine Meer, die zwölf Rinder unter dem Meer,
1 Könige 1Kön 11 7 45 die Töpfe, Schaufeln und Schalen. Alle diese Geräte, die Hiram dem König Salomo für das Haus des Herrn anfertigte, waren aus glatter Bronze.
1 Könige 1Kön 11 7 46 In der Jordanau zwischen Sukkot und Zaretan ließ sie der König in Formen aus festem Lehm gießen.
1 Könige 1Kön 11 7 47 Und Salomo gab allen Geräten ihren Platz. Wegen ihrer überaus großen Menge war das Gewicht der Bronze nicht festzustellen.
1 Könige 1Kön 11 7 48 Salomo ließ alle Geräte, die zum Haus des Herrn gehörten, anfertigen: den goldenen Altar, den goldenen Tisch, auf den man die Schaubrote legte,
1 Könige 1Kön 11 7 49 die fünf Leuchter auf der rechten und die fünf Leuchter auf der linken Seite vor der Gotteswohnung, aus bestem Gold, dazu die goldenen Blüten, Lampen und Dochtscheren,
1 Könige 1Kön 11 7 50 ferner die Becken, Messer, Schalen, Schüsseln und Pfannen aus bestem Gold. Auch die Stirnseiten der Türen des inneren Raumes zum Allerheiligsten und die Stirnseiten der beiden Türflügel, die zum Hauptraum führten, waren mit Gold verkleidet.
1 Könige 1Kön 11 7 51 So wurden alle Arbeiten, die König Salomo für das Haus des Herrn ausführen ließ, vollendet. Dann brachte er die Weihegaben seines Vaters David hinein und legte das Silber, das Gold und die Geräte in die Schatzkammern des Hauses des Herrn.
1 Könige 1Kön 11 8 1 Damals versammelte Salomo die Ältesten Israels, alle Stammesführer und die Häupter der israelitischen Großfamilien bei sich in Jerusalem, um die Bundeslade des Herrn aus der Stadt Davids, das ist Zion, heraufzuholen.
1 Könige 1Kön 11 8 2 Am Fest im Monat Etanim, das ist der siebte Monat, kamen alle Männer Israels bei König Salomo zusammen.
1 Könige 1Kön 11 8 3 In Gegenwart aller Ältesten Israels nahmen die Priester die Lade
1 Könige 1Kön 11 8 4 und brachten sie zugleich mit dem Offenbarungszelt und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf. Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.
1 Könige 1Kön 11 8 5 König Salomo aber und die ganze Gemeinde Israels, die bei ihm vor der Lade versammelt war, schlachteten Schafe und Rinder, die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen konnte.
1 Könige 1Kön 11 8 6 Darauf stellten die Priester die Bundeslade des Herrn an ihren Platz, in die Gotteswohnung des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Kerubim.
1 Könige 1Kön 11 8 7 Denn die Kerubim breiteten ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie und ihre Stangen von oben her.
1 Könige 1Kön 11 8 8 Die Stangen waren so lang, dass man ihre Spitzen im Heiligtum vor der Gotteswohnung sehen konnte; draußen aber waren sie nicht zu sehen. Sie blieben dort bis zum heutigen Tag.
1 Könige 1Kön 11 8 9 In der Lade befanden sich nur die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen hatte.
1 Könige 1Kön 11 8 10 Als dann die Priester aus dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke das Haus des Herrn.
1 Könige 1Kön 11 8 11 Sie konnten wegen der Wolke ihren Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn.
1 Könige 1Kön 11 8 12 Damals sagte Salomo: Der Herr hat die Sonne an den Himmel gesetzt; /er selbst wollte im Dunkel wohnen.
1 Könige 1Kön 11 8 13 Ich habe ein fürstliches Haus für dich gebaut, /eine Wohnstätte für ewige Zeiten.
1 Könige 1Kön 11 8 14 Dann wandte sich der König um und segnete die ganze Versammlung Israels. Alle standen
1 Könige 1Kön 11 8 15 und er betete: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels. Seine Hand hat ausgeführt, was sein Mund meinem Vater David verheißen hat, als er sprach:
1 Könige 1Kön 11 8 16 Seit dem Tag, da ich mein Volk Israel aus Ägypten führte, habe ich aus keinem der Stämme Israels eine Stadt für den Bau eines Hauses erwählt, um meinen Namen dort wohnen zu lassen. David aber habe ich zum Herrscher über mein Volk Israel erwählt.
1 Könige 1Kön 11 8 17 Mein Vater David wollte dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus bauen.
1 Könige 1Kön 11 8 18 Doch der Herr sprach zu ihm: Wenn du dir vorgenommen hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, hast du einen guten Entschluss gefasst.
1 Könige 1Kön 11 8 19 Doch sollst nicht du das Haus bauen; sondern erst dein leiblicher Sohn soll meinem Namen das Haus bauen.
1 Könige 1Kön 11 8 20 Der Herr hat jetzt sein Versprechen, das er gegeben hat, wahr gemacht: Ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie es der Herr zugesagt hatte. Ich habe dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, das Haus gebaut
1 Könige 1Kön 11 8 21 und darin einen Raum für die Lade geschaffen. Sie enthält die Tafeln des Bundes, den der Herr mit unseren Vätern geschlossen hat, als er sie aus Ägypten führte.
1 Könige 1Kön 11 8 22 Dann trat Salomo in Gegenwart der ganzen Versammlung Israels vor den Altar des Herrn, breitete seine Hände zum Himmel aus
1 Könige 1Kön 11 8 23 und betete: Herr, Gott Israels, im Himmel oben und auf der Erde unten gibt es keinen Gott, der so wie du Bund und Huld seinen Knechten bewahrt, die mit ungeteiltem Herzen vor ihm leben.
1 Könige 1Kön 11 8 24 Du hast das Versprechen gehalten, das du deinem Knecht, meinem Vater David, gegeben hast. Deine Hand hat heute erfüllt, was dein Mund versprochen hat.
1 Könige 1Kön 11 8 25 Und nun, Herr, Gott Israels, halte auch das andere Versprechen, das du deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, als du sagtest: Es soll dir nie an einem Nachkommen fehlen, der vor mir auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Söhne darauf achten, ihren Weg so vor mir zu gehen, wie du es getan hast.
1 Könige 1Kön 11 8 26 Gott Israels, möge sich jetzt dein Wort, das du deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, als wahr erweisen.
1 Könige 1Kön 11 8 27 Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe.
1 Könige 1Kön 11 8 28 Wende dich, Herr, mein Gott, dem Beten und Flehen deines Knechtes zu! Höre auf das Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht heute vor dir verrichtet.
1 Könige 1Kön 11 8 29 Halte deine Augen offen über diesem Haus bei Nacht und bei Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast, dass dein Name hier wohnen soll. Höre auf das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte verrichtet.
1 Könige 1Kön 11 8 30 Achte auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, wenn sie an dieser Stätte beten. Höre sie im Himmel, dem Ort, wo du wohnst. Höre sie und verzeih!
1 Könige 1Kön 11 8 31 Wenn sich jemand gegen seinen Nächsten verfehlt und dieser ihm einen Eid abverlangt, den er schwören muss, und er dann kommt und vor deinem Altar in diesem Haus schwört,
1 Könige 1Kön 11 8 32 so höre du es im Himmel und greif ein! Verschaff deinen Knechten Recht; verurteile den Schuldigen und lass sein Tun auf ihn selbst zurückfallen! Den Schuldlosen aber sprich frei und vergilt ihm, wie es seiner Gerechtigkeit entspricht.
1 Könige 1Kön 11 8 33 Wenn dein Volk Israel von einem Feind geschlagen wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und dann wieder zu dir umkehrt, deinen Namen preist und in diesem Haus zu dir betet und fleht,
1 Könige 1Kön 11 8 34 so höre du es im Himmel! Vergib deinem Volk Israel seine Sünde; lass sie in das Land zurückkommen, das du ihren Vätern gegeben hast.
1 Könige 1Kön 11 8 35 Wenn der Himmel verschlossen ist und kein Regen fällt, weil sie gegen dich gesündigt haben, und wenn sie dann an diesem Ort beten, deinen Namen preisen und von ihrer Sünde lassen, weil du sie demütigst,
1 Könige 1Kön 11 8 36 so höre du sie im Himmel! Vergib deinen Knechten und deinem Volk Israel ihre Sünden; denn du führst sie den guten Weg, den sie gehen sollen. Spende Regen deinem Land, das du deinem Volk zum Erbbesitz gegeben hast.
1 Könige 1Kön 11 8 37 Wenn im Land Hungersnot herrscht, wenn Pest ausbricht, wenn Getreidebrand, Rost, Heuschrecken und Ungeziefer auftreten, wenn Feinde sie im eigenen Land bedrängen, wenn irgendeine Plage oder Krankheit sie trifft,
1 Könige 1Kön 11 8 38 (so höre du) jedes Gebet und Flehen eines jeden einzelnen und deines ganzen Volkes Israel; denn sie alle kennen die Not ihres Herzens und erheben ihre Hände zu diesem Haus.
1 Könige 1Kön 11 8 39 Höre sie dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und verzeih! Greif ein, und vergilt jedem, wie es sein Tun verdient. Du kennst ja ihre Herzen; denn du allein kennst die Herzen aller Menschen.
1 Könige 1Kön 11 8 40 So werden sie dich fürchten, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vätern gegeben hast.
1 Könige 1Kön 11 8 41 Auch Fremde, die nicht zu deinem Volk Israel gehören, werden wegen deines Namens aus fernen Ländern kommen;
1 Könige 1Kön 11 8 42 denn sie werden von deinem großen Namen, deiner starken Hand und deinem hoch erhobenen Arm hören. Sie werden kommen und in diesem Haus beten.
1 Könige 1Kön 11 8 43 Höre sie dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und tu alles, weswegen der Fremde zu dir ruft. Dann werden alle Völker der Erde deinen Namen erkennen. Sie werden dich fürchten, wie dein Volk Israel dich fürchtet, und erfahren, dass dein Name ausgerufen ist über diesem Haus, das ich gebaut habe.
1 Könige 1Kön 11 8 44 Wenn dein Volk auf dem Weg, den du es führst, gegen seine Feinde in den Krieg zieht und wenn es dann zu dir betet, zur Stadt hingewendet, die du erwählt hast, und zu dem Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe,
1 Könige 1Kön 11 8 45 so höre du im Himmel sein Beten und Flehen und verschaff ihm Recht.
1 Könige 1Kön 11 8 46 Wenn sie gegen dich sündigen - es gibt ja niemand, der nicht sündigt - und du ihnen zürnst, sie ihren Bedrängern preisgibst und ihre Feinde sie gefangen fortführen in ein fernes oder nahes Land,
1 Könige 1Kön 11 8 47 so werden sie im Land ihrer Gefangenschaft in sich gehen. Sie werden im Land ihrer Gefangenschaft umkehren, zu dir flehen und rufen: Wir haben gesündigt, Unrecht getan und gefrevelt.
1 Könige 1Kön 11 8 48 Mit ganzem Herzen und ganzer Seele werden sie im Land ihrer Feinde, von denen sie als Gefangene weggeführt wurden, zu dir umkehren und zu dir beten, zum Land hingewendet, das du ihren Vätern gegeben hast, zur Stadt hin, die du erwählt hast, und zum Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe.
1 Könige 1Kön 11 8 49 Höre dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, ihr Beten und Flehen! Verschaff ihnen Recht
1 Könige 1Kön 11 8 50 und verzeih deinem Volk, was es gegen dich gesündigt hat; verzeih ihm alle Frevel, die es gegen dich begangen hat. Lass sie bei ihren Unterdrückern Mitleid und Erbarmen finden!
1 Könige 1Kön 11 8 51 Sie sind ja dein Volk und dein Eigentum, das du aus dem Schmelzofen, aus Ägypten, herausgeführt hast.
1 Könige 1Kön 11 8 52 Halte deine Augen offen für das Flehen deines Knechtes und für das Flehen deines Volkes Israel! Erhöre sie, sooft sie zu dir rufen.
1 Könige 1Kön 11 8 53 Du hast dir Israel unter allen Völkern der Erde als Eigentum ausgewählt, wie du es durch deinen Knecht Mose verkündet hast, als du unsere Väter aus Ägypten geführt hast, Herr und Gott.
1 Könige 1Kön 11 8 54 Als Salomo dieses flehentliche Gebet zum Herrn beendet hatte, erhob er sich auf dem Platz vor dem Altar des Herrn, wo er niedergekniet war und die Hände zum Himmel ausgebreitet hatte.
1 Könige 1Kön 11 8 55 Er trat vor die ganze Versammlung Israels, segnete sie und rief mit lauter Stimme:
1 Könige 1Kön 11 8 56 Gepriesen sei der Herr, der seinem Volk Israel Ruhe geschenkt hat, wie er es versprochen hat. Von all den herrlichen Verheißungen, die er durch seinen Knecht Mose verkündet hat, ist nicht eine hinfällig geworden.
1 Könige 1Kön 11 8 57 Der Herr, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unseren Vätern war. Er verlasse uns nicht und verstoße uns nicht.
1 Könige 1Kön 11 8 58 Er lenke unsere Herzen zu sich hin, damit wir auf seinen Wegen gehen und die Gebote, Befehle und Anordnungen befolgen, die er unseren Vätern gegeben hat.
1 Könige 1Kön 11 8 59 Mögen diese Worte, die ich flehend vor dem Herrn, unserem Gott, gesprochen habe, ihm Tag und Nacht gegenwärtig bleiben. Möge er seinem Knecht und seinem Volk Israel Recht verschaffen, wie es jeder Tag verlangt,
1 Könige 1Kön 11 8 60 damit alle Völker der Erde erkennen, dass niemand Gott ist als der Herr allein.
1 Könige 1Kön 11 8 61 Euer Herz aber bleibe ungeteilt beim Herrn, unserem Gott, sodass ihr seinen Gesetzen folgt und auf seine Gebote achtet, wie es heute geschieht.
1 Könige 1Kön 11 8 62 Dann brachten der König und mit ihm ganz Israel vor dem Herrn Opfer dar.
1 Könige 1Kön 11 8 63 Zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Schafe ließ Salomo als Heilsopfer für den Herrn schlachten. So vollzogen der König und alle Israeliten die Weihe des Hauses des Herrn.
1 Könige 1Kön 11 8 64 An jenem Tag weihte der König auch die Mitte des Hofes, der vor dem Haus des Herrn war, als er dort das Brandopfer, das Speiseopfer und die Fettstücke der Heilsopfer darbrachte. Der bronzene Altar, der vor dem (Tempel des) Herrn stand, war nämlich zu klein, um das Brandopfer, das Speiseopfer und die Fettstücke der Heilsopfer fassen zu können.
1 Könige 1Kön 11 8 65 Salomo feierte damals mit ganz Israel, das von Lebo-Hamat bis zum Grenzbach Ägyptens zu einer großen Versammlung vor dem Herrn, unserem Gott, erschienen war, das (Laubhütten-)Fest sieben Tage lang [[und nochmals sieben Tage, zusammen vierzehn Tage]].
1 Könige 1Kön 11 8 66 Am achten Tag entließ er das Volk. Sie priesen den König und gingen zu ihren Zelten, frohen Mutes und voll Freude über all das Gute, das der Herr an seinem Knecht David und seinem Volk Israel getan hatte.
1 Könige 1Kön 11 9 1 Nachdem Salomo den Bau des Tempels und des königlichen Palastes vollendet und alle Pläne, die er auszuführen wünschte, verwirklicht hatte,
1 Könige 1Kön 11 9 2 erschien ihm der Herr zum zweiten Mal, wie er ihm in Gibeon erschienen war.
1 Könige 1Kön 11 9 3 Er sprach zu ihm: Ich habe dein flehentliches Gebet, das du an mich gerichtet hast, gehört und dieses Haus, das du gebaut hast, geheiligt. Meinen Namen werde ich für immer hierher legen, meine Augen und mein Herz werden allezeit hier weilen.
1 Könige 1Kön 11 9 4 Wenn du mit ungeteiltem und aufrichtigem Herzen vor mir den Weg gehst, den dein Vater David gegangen ist, und wenn du alles tust, was ich dir befohlen habe, wenn du auf meine Gebote und Rechtsvorschriften achtest,
1 Könige 1Kön 11 9 5 dann werde ich deinen Königsthron auf ewig in Israel bestehen lassen, wie ich es deinem Vater David zugesichert habe, zu dem ich gesagt habe: Es soll dir nie an einem Nachkommen auf dem Thron Israels fehlen.
1 Könige 1Kön 11 9 6 Doch wenn ihr und eure Söhne euch von mir abwendet und die Gebote und Gesetze, die ich euch gegeben habe, übertretet, wenn ihr euch anschickt, andere Götter zu verehren und anzubeten,
1 Könige 1Kön 11 9 7 dann werde ich Israel in dem Land ausrotten, das ich ihm gegeben habe. Das Haus, das ich meinem Namen geweiht habe, werde ich aus meinem Angesicht wegschaffen und Israel soll zum Gespött und zum Hohn unter allen Völkern werden.
1 Könige 1Kön 11 9 8 Dieses Haus wird zu einem Trümmerhaufen werden und jeder, der vorübergeht, wird sich entsetzen und zischen. Man wird fragen: Warum hat der Herr diesem Land und diesem Haus das angetan?
1 Könige 1Kön 11 9 9 Und man wird antworten: Weil sie den Herrn, ihren Gott, der ihre Väter aus Ägypten geführt hat, verlassen, sich an andere Götter gehängt, sich vor ihnen niedergeworfen und sie verehrt haben, darum hat der Herr all dieses Unglück über sie gebracht.
1 Könige 1Kön 11 9 10 Zwanzig Jahre hatte Salomo an den beiden Häusern, dem Tempel des Herrn und dem königlichen Palast, gebaut.
1 Könige 1Kön 11 9 11 Der König Hiram von Tyrus hatte ihn dabei mit Zedern- und Zypressenholz sowie mit Gold in der gewünschten Menge unterstützt. Damals trat König Salomo zwanzig Städte in der Landschaft Galiläa an Hiram ab.
1 Könige 1Kön 11 9 12 Als aber Hiram aus Tyrus herüberkam, um die Städte anzusehen, die Salomo ihm gegeben hatte, gefielen sie ihm nicht.
1 Könige 1Kön 11 9 13 Er meinte: Was sind das für Städte, die du mir gegeben hast, mein Bruder? - Man nennt sie Land Kabul bis zum heutigen Tag.
1 Könige 1Kön 11 9 14 Hiram hatte dem König hundertzwanzig Talente Gold gesandt.
1 Könige 1Kön 11 9 15 So verhielt es sich mit dem Frondienst: König Salomo hatte Fronarbeiter ausgehoben zum Bau des Tempels, seines Palastes, des Millo und der Mauern von Jerusalem, Hazor, Megiddo und Geser.
1 Könige 1Kön 11 9 16 Der Pharao, der König von Ägypten, war nämlich heraufgezogen, hatte Geser erobert und eingeäschert, die Kanaaniter, die darin wohnten, getötet und die Stadt als Brautgeschenk seiner Tochter, der Frau Salomos, gegeben.
1 Könige 1Kön 11 9 17 Salomo baute nun Geser wieder auf. Ferner baute er das untere Bet-Horon aus
1 Könige 1Kön 11 9 18 sowie Baala und Tamar in der Steppe im Land (Juda),
1 Könige 1Kön 11 9 19 dazu alle Vorratsstädte, die ihm gehörten, die Städte für die Wagen und ihre Mannschaft und was er sonst in Jerusalem, auf dem Libanon und im ganzen Bereich seiner Herrschaft zu bauen wünschte.
1 Könige 1Kön 11 9 20 Die Reste der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, die nicht zu den Israeliten gehörten
1 Könige 1Kön 11 9 21 und von denen noch Nachkommen im Land lebten - die Israeliten hatten sie nicht ausrotten können -, hob Salomo als Fronarbeiter aus und sie blieben es bis zum heutigen Tag.
1 Könige 1Kön 11 9 22 Von den Israeliten aber machte Salomo niemand zum Sklaven; sie waren seine Krieger und Beamten, seine Obersten und Hauptleute, die Befehlshaber über seine Wagen und deren Mannschaft.
1 Könige 1Kön 11 9 23 Die Leitung der Arbeiten Salomos oblag den fünfhundertfünfzig Werkführern unter dem Befehl der Statthalter. Sie hatten die Aufsicht über die Leute, die bei den Arbeiten beschäftigt waren.
1 Könige 1Kön 11 9 24 Als die Tochter des Pharao aus der Davidstadt in ihr Haus hinaufgezogen war, das Salomo für sie gebaut hatte, baute er den Millo aus.
1 Könige 1Kön 11 9 25 Dreimal im Jahr brachte Salomo auf dem Altar, den er für den Herrn erbaut hatte, Brand- und Heilsopfer dar und ließ seine Opfergaben vor dem Herrn in Rauch aufgehen. Und er vollendete das Haus.
1 Könige 1Kön 11 9 26 König Salomo baute auch eine Flotte in Ezjon-Geber, das bei Elat an der Küste des Schilfmeers in Edom liegt.
1 Könige 1Kön 11 9 27 Hiram schickte seine Leute, geübte Seefahrer, mit den Leuten Salomos zu Schiff aus.
1 Könige 1Kön 11 9 28 Sie fuhren nach Ofir, holten von dort vierhundertzwanzig Talente Gold und brachten es dem König Salomo.
1 Könige 1Kön 11 10 1 Die Königin von Saba hörte vom Ruf Salomos und kam, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen.
1 Könige 1Kön 11 10 2 Sie kam nach Jerusalem mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die Balsam, eine gewaltige Menge Gold und Edelsteine trugen, trat bei Salomo ein und redete mit ihm über alles, was sie sich vorgenommen hatte.
1 Könige 1Kön 11 10 3 Salomo gab ihr Antwort auf alle Fragen. Es gab nichts, was dem König verborgen war und was er ihr nicht hätte sagen können.
1 Könige 1Kön 11 10 4 Als nun die Königin von Saba die ganze Weisheit Salomos erkannte, als sie den Palast sah, den er gebaut hatte,
1 Könige 1Kön 11 10 5 die Speisen auf seiner Tafel, die Sitzplätze seiner Beamten, das Aufwarten der Diener und ihre Gewänder, seine Getränke und sein Opfer, das er im Haus des Herrn darbrachte, da stockte ihr der Atem.
1 Könige 1Kön 11 10 6 Sie sagte zum König: Was ich in meinem Land über dich und deine Weisheit gehört habe, ist wirklich wahr.
1 Könige 1Kön 11 10 7 Ich wollte es nicht glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und wahrlich, nicht einmal die Hälfte hat man mir berichtet; deine Weisheit und deine Vorzüge übertreffen alles, was ich gehört habe.
1 Könige 1Kön 11 10 8 Glücklich sind deine Männer, glücklich diese deine Diener, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören.
1 Könige 1Kön 11 10 9 Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der an dir Gefallen fand und dich auf den Thron Israels setzte. Weil Jahwe Israel ewig liebt, hat er dich zum König bestellt, damit du Recht und Gerechtigkeit übst.
1 Könige 1Kön 11 10 10 Sie gab dem König hundertzwanzig Talente Gold, dazu eine sehr große Menge Balsam und Edelsteine. Niemals mehr kam so viel Balsam in das Land, wie die Königin von Saba dem König Salomo schenkte.
1 Könige 1Kön 11 10 11 Auch die Flotte Hirams, die Gold aus Ofir holte, brachte von dort große Mengen Almuggimholz und Edelsteine.
1 Könige 1Kön 11 10 12 Der König ließ aus dem Almuggimholz Schnitzarbeiten für das Haus des Herrn und den königlichen Palast sowie Zithern und Harfen für die Sänger anfertigen. Solches Almuggimholz ist nie wieder in das Land gekommen und bis zum heutigen Tag nicht mehr gesehen worden.
1 Könige 1Kön 11 10 13 König Salomo gewährte der Königin von Saba alles, was sie wünschte und begehrte. Dazu beschenkte er sie reichlich, wie es nur der König Salomo vermochte. Schließlich kehrte sie mit ihrem Gefolge in ihr Land zurück.
1 Könige 1Kön 11 10 14 Das Gewicht des Goldes, das alljährlich bei Salomo einging, betrug sechshundertsechsundsechzig Goldtalente.
1 Könige 1Kön 11 10 15 Dabei sind nicht eingerechnet die Abgaben der Kaufleute und die Einnahmen, die von den Händlern, von allen Königen Arabiens und von den Statthaltern des Landes kamen.
1 Könige 1Kön 11 10 16 König Salomo ließ zweihundert Schilde aus gehämmertem Gold herstellen; sechshundert Goldschekel verwandte er für jeden Schild.
1 Könige 1Kön 11 10 17 Dazu machte er dreihundert kleinere Schilde aus gehämmertem Gold; drei Minen Gold verwandte er für jeden. Er brachte sie in das Libanonwaldhaus.
1 Könige 1Kön 11 10 18 Ferner ließ der König einen großen Thron aus Elfenbein anfertigen und mit bestem Gold überziehen.
1 Könige 1Kön 11 10 19 Sechs Stufen führten zum Thron hinauf. An seiner Rückseite war der Kopf eines Jungstiers und zu beiden Seiten des Sitzes befanden sich Armlehnen. Zwei Löwen standen neben den Lehnen
1 Könige 1Kön 11 10 20 und zwölf zu beiden Seiten der sechs Stufen. Dergleichen ist noch für kein Königreich geschaffen worden.
1 Könige 1Kön 11 10 21 Alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus Gold; ebenso waren alle Geräte des Libanonwaldhauses aus bestem Gold. Silber galt in den Tagen Salomos als wertlos;
1 Könige 1Kön 11 10 22 denn der König hatte eine Tarschischflotte auf dem Meer, zusammen mit den Schiffen Hirams. Einmal in drei Jahren kam die Tarschischflotte und brachte Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Perlhühner.
1 Könige 1Kön 11 10 23 So übertraf König Salomo alle Könige der Erde an Reichtum und Weisheit.
1 Könige 1Kön 11 10 24 Alle Welt begehrte ihn zu sehen und die Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gelegt hatte.
1 Könige 1Kön 11 10 25 Alle brachten ihm Jahr für Jahr ihre Gaben: silberne und goldene Gefäße, Gewänder, Waffen, Balsam, Pferde und Maultiere.
1 Könige 1Kön 11 10 26 Salomo beschaffte sich Wagen und Besatzung dazu. Er hatte vierzehnhundert Wagen und zwölftausend Mann als Besatzung und brachte sie in die Wagenstädte sowie in die Umgebung des Königs nach Jerusalem.
1 Könige 1Kön 11 10 27 Der König machte das Silber in Jerusalem so häufig wie die Steine und die Zedern so zahlreich wie die Maulbeerfeigenbäume in der Schefela.
1 Könige 1Kön 11 10 28 Man bezog die Pferde für Salomo aus Ägypten und Koë; die Händler des Königs kauften sie in Koë.
1 Könige 1Kön 11 10 29 Ein Wagen, der aus Ägypten kam, kostete sechshundert und ein Pferd hundertfünfzig Silberschekel. Ebenso trieb man Handel mit allen hetitischen und aramäischen Königen.
1 Könige 1Kön 11 11 1 König Salomo liebte neben der Tochter des Pharao noch viele andere ausländische Frauen: Moabiterinnen, Ammoniterinnen, Edomiterinnen, Sidonierinnen, Hetiterinnen.
1 Könige 1Kön 11 11 2 Es waren Frauen aus den Völkern, von denen der Herr den Israeliten gesagt hatte: Ihr dürft nicht zu ihnen gehen und sie dürfen nicht zu euch kommen; denn sie würden euer Herz ihren Göttern zuwenden. An diesen hing Salomo mit Liebe.
1 Könige 1Kön 11 11 3 Er hatte siebenhundert fürstliche Frauen und dreihundert Nebenfrauen. Sie machten sein Herz abtrünnig.
1 Könige 1Kön 11 11 4 Als Salomo älter wurde, verführten ihn seine Frauen zur Verehrung anderer Götter, sodass er dem Herrn, seinem Gott, nicht mehr ungeteilt ergeben war wie sein Vater David.
1 Könige 1Kön 11 11 5 Er verehrte Astarte, die Göttin der Sidonier, und Milkom, den Götzen der Ammoniter.
1 Könige 1Kön 11 11 6 Er tat, was dem Herrn missfiel, und war ihm nicht so vollkommen ergeben wie sein Vater David.
1 Könige 1Kön 11 11 7 Damals baute Salomo auf dem Berg östlich von Jerusalem eine Kulthöhe für Kemosch, den Götzen der Moabiter, und für Milkom, den Götzen der Ammoniter.
1 Könige 1Kön 11 11 8 Dasselbe tat er für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern Rauch- und Schlachtopfer darbrachten.
1 Könige 1Kön 11 11 9 Der Herr aber wurde zornig über Salomo, weil sich sein Herz von ihm, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen war
1 Könige 1Kön 11 11 10 und ihm verboten hatte, fremden Göttern zu dienen. Doch Salomo hielt sich nicht an das, was der Herr von ihm verlangt hatte.
1 Könige 1Kön 11 11 11 Daher sprach der Herr zu ihm: Weil es so mit dir steht, weil du meinen Bund gebrochen und die Gebote nicht befolgt hast, die ich dir gegeben habe, werde ich dir das Königreich entreißen und es deinem Knecht geben.
1 Könige 1Kön 11 11 12 Nur deines Vaters David wegen werde ich es nicht schon zu deinen Lebzeiten tun; erst deinem Sohn werde ich es entreißen.
1 Könige 1Kön 11 11 13 Doch werde ich ihm das Königtum nicht ganz entreißen; ich lasse deinem Sohn noch einen Stamm wegen meines Knechtes David und wegen Jerusalem, der Stadt, die ich erwählt habe.
1 Könige 1Kön 11 11 14 Der Herr ließ Salomo einen Widersacher erstehen, den Edomiter Hadad aus der königlichen Familie von Edom.
1 Könige 1Kön 11 11 15 Als David die Edomiter geschlagen hatte und sein Heerführer Joab hinaufzog, um die Gefallenen zu begraben, tötete er in Edom alles, was männlich war.
1 Könige 1Kön 11 11 16 Sechs Monate hielt sich Joab mit ganz Israel in Edom auf, bis er alles, was männlich war, ausgerottet hatte.
1 Könige 1Kön 11 11 17 Hadad aber konnte mit einigen Edomitern, die im Dienst seines Vaters standen, entfliehen und nach Ägypten entkommen. Er war noch sehr jung.
1 Könige 1Kön 11 11 18 Sie waren von Midian aufgebrochen und nach Paran gelangt. Dort nahmen sie noch andere Männer mit und kamen nach Ägypten zum Pharao, dem König von Ägypten. Dieser gab Hadad ein Haus, sorgte für seinen Unterhalt und schenkte ihm ein Grundstück.
1 Könige 1Kön 11 11 19 Hadad fand solche Gnade beim Pharao, dass dieser ihm die Schwester seiner Gemahlin, der Königin Tachpenes, zur Frau gab.
1 Könige 1Kön 11 11 20 Die Schwester der Tachpenes gebar ihm den Sohn Genubat und Tachpenes zog ihn im Haus des Pharao auf. So lebte Genubat im Haus des Pharao unter dessen Söhnen.
1 Könige 1Kön 11 11 21 Als nun Hadad in Ägypten hörte, dass David zu seinen Vätern entschlafen und der Heerführer Joab tot war, bat er den Pharao: Lass mich in mein Land zurückkehren!
1 Könige 1Kön 11 11 22 Der Pharao entgegnete ihm: Was fehlt dir denn bei mir, dass du in dein Land zurückkehren willst? Doch Hadad antwortete: Lass mich ziehen!
1 Könige 1Kön 11 11 23 Gott ließ Salomo noch einen anderen Widersacher erstehen, Reson, den Sohn Eljadas, der vor seinem Herrn, dem König Hadad-Eser von Zoba, geflohen war.
1 Könige 1Kön 11 11 24 Als David viele Aramäer niedermachen ließ, sammelte Reson Männer um sich und wurde Anführer einer Freischar. Später zog er nach Damaskus, ließ sich dort nieder und wurde König in Damaskus.
1 Könige 1Kön 11 11 25 Er war ein Widersacher Israels, solange Salomo lebte, und vermehrte das Unglück, das von Hadad ausging; er hasste Israel und herrschte über Aram.
1 Könige 1Kön 11 11 26 Auch Jerobeam, der Sohn Nebats, ein Beamter Salomos, erhob sich gegen den König. Er war ein Efratiter aus Zereda; seine Mutter hieß Zerua und war Witwe.
1 Könige 1Kön 11 11 27 Mit der Erhebung hatte es folgende Bewandtnis: Salomo baute den Millo und schloss die Lücke in der Stadt Davids, seines Vaters.
1 Könige 1Kön 11 11 28 Jerobeam war ein tüchtiger Mann, und als Salomo sah, wie der junge Mann arbeitete, machte er ihn zum Aufseher über alle Fronarbeiten des Hauses Josef.
1 Könige 1Kön 11 11 29 Als in jener Zeit Jerobeam einmal aus Jerusalem herauskam, begegnete ihm auf dem Weg der Prophet Ahija aus Schilo. Dieser war mit einem neuen Mantel bekleidet. Während nun beide allein auf freiem Feld waren,
1 Könige 1Kön 11 11 30 fasste Ahija den neuen Mantel, den er anhatte, zerriss ihn in zwölf Stücke
1 Könige 1Kön 11 11 31 und sagte zu Jerobeam: Nimm dir zehn Stücke; denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Ich nehme Salomo das Königtum weg und gebe dir zehn Stämme.
1 Könige 1Kön 11 11 32 Nur ein Stamm soll ihm verbleiben wegen meines Knechtes David und wegen Jerusalem, der Stadt, die ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe.
1 Könige 1Kön 11 11 33 Denn er hat mich verlassen und Astarte, die Göttin der Sidonier, Kemosch, den Gott der Moabiter, und Milkom, den Gott der Ammoniter, angebetet. Er ist von meinen Wegen abgewichen und hat nicht wie sein Vater David das getan, was mir gefällt; er hat meine Gebote und Satzungen übertreten.
1 Könige 1Kön 11 11 34 Doch werde ich ihm das Königtum nicht ganz wegnehmen. Wegen meines Knechtes David, den ich erwählt habe und der meine Befehle und Gebote befolgt hat, lasse ich ihm die Herrschaft, solange er lebt.
1 Könige 1Kön 11 11 35 Erst seinem Sohn werde ich das Königreich nehmen und dir zehn Stämme geben.
1 Könige 1Kön 11 11 36 Seinem Sohn werde ich einen einzigen Stamm geben, damit meinem Knecht David für immer eine Leuchte vor mir bleibe in Jerusalem, der Stadt, die ich erwählt habe, um auf sie meinen Namen zu legen.
1 Könige 1Kön 11 11 37 Dich aber will ich nehmen, damit du ganz nach deinem Begehren herrschen kannst; du sollst König von Israel sein.
1 Könige 1Kön 11 11 38 Wenn du nun auf alles hörst, was ich dir gebiete, auf meinen Wegen gehst und das tust, was mir gefällt, wenn du meine Gebote und Befehle befolgst wie mein Knecht David, dann werde ich mit dir sein. Ich werde dir ein Haus bauen, das Bestand hat, wie ich es für David gebaut habe, und dir Israel übergeben.
1 Könige 1Kön 11 11 39 Die Nachkommen Davids werde ich für den Abfall bestrafen, doch nicht für alle Zeiten.
1 Könige 1Kön 11 11 40 Salomo suchte nun Jerobeam zu töten. Doch dieser machte sich auf und floh nach Ägypten zu Schischak, dem König von Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod Salomos.
1 Könige 1Kön 11 11 41 Die übrige Geschichte Salomos, alle seine Taten und die Beweise seiner Weisheit, sind aufgezeichnet in der Chronik Salomos.
1 Könige 1Kön 11 11 42 Die Zeit, in der Salomo in Jerusalem über ganz Israel König war, betrug vierzig Jahre.
1 Könige 1Kön 11 11 43 Er entschlief zu seinen Vätern und wurde in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Rehabeam wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 12 1 Rehabeam begab sich nach Sichem; denn dorthin war ganz Israel gekommen, um ihn zum König zu machen.
1 Könige 1Kön 11 12 2 Jerobeam, der Sohn Nebats, hörte davon, während er noch in Ägypten war, wohin er vor dem König Salomo hatte fliehen müssen; er kehrte jetzt aus Ägypten zurück.
1 Könige 1Kön 11 12 3 Man sandte zu ihm und ließ ihn rufen. So kamen also Jerobeam und die ganze Versammlung Israels (nach Sichem) und sie sagten zu Rehabeam:
1 Könige 1Kön 11 12 4 Dein Vater hat uns ein hartes Joch auferlegt. Erleichtere du jetzt den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat. Dann wollen wir dir dienen.
1 Könige 1Kön 11 12 5 Er antwortete ihnen: Geht weg und kommt nach drei Tagen wieder zu mir! Als sich das Volk entfernt hatte,
1 Könige 1Kön 11 12 6 beriet sich König Rehabeam mit den älteren Männern, die zu Lebzeiten seines Vaters Salomo in dessen Dienst gestanden hatten. Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was soll ich diesem Volk antworten?
1 Könige 1Kön 11 12 7 Sie sagten zu ihm: Wenn du dich heute zum Diener dieses Volkes machst, ihnen zu Willen bist, auf sie hörst und freundlich mit ihnen redest, dann werden sie immer deine Diener sein.
1 Könige 1Kön 11 12 8 Doch er verwarf den Rat, den die Älteren ihm gegeben hatten, und beriet sich mit den jungen Leuten, die mit ihm groß geworden waren und jetzt in seinem Dienst standen.
1 Könige 1Kön 11 12 9 Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was sollen wir diesem Volk antworten, das zu mir sagt: Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat?
1 Könige 1Kön 11 12 10 Die jungen Leute, die mit ihm groß geworden waren, sagten zu ihm: So sollst du diesem Volk antworten, das zu dir sagt: Dein Vater hat uns ein schweres Joch auferlegt; erleichtere es uns! So sollst du zu ihnen sagen: Mein kleiner Finger ist stärker als die Lenden meines Vaters.
1 Könige 1Kön 11 12 11 Hat mein Vater euch ein schweres Joch aufgebürdet, so werde ich es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen.
1 Könige 1Kön 11 12 12 Am dritten Tag kamen Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam; denn der König hatte ihnen gesagt: Kommt am dritten Tag wieder zu mir!
1 Könige 1Kön 11 12 13 Der König gab nun dem Volk eine harte Antwort. Er verwarf den Rat, den die Älteren ihm erteilt hatten,
1 Könige 1Kön 11 12 14 und antwortete ihnen nach dem Rat der jungen Leute: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht. Ich werde es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen.
1 Könige 1Kön 11 12 15 Der König hörte also nicht auf das Volk; denn der Herr hatte es so bestimmt, um das Wort wahr zu machen, das er durch Ahija von Schilo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, gesprochen hatte.
1 Könige 1Kön 11 12 16 Als die Israeliten sahen, dass der König nicht auf sie hörte, gaben sie ihm zur Antwort: Welchen Anteil haben wir an David? /Wir haben keinen Erbbesitz beim Sohn Isais. /In deine Zelte, Israel! /Nun kümmere dich um dein Haus, David! So begab sich Israel zu seinen Zelten.
1 Könige 1Kön 11 12 17 Nur über die Israeliten, die in den Städten Judas wohnten, blieb Rehabeam König.
1 Könige 1Kön 11 12 18 Und als er den Fronaufseher Adoniram hinschickte, steinigte ihn ganz Israel zu Tode. Dem König Rehabeam gelang es, den Wagen zu besteigen und nach Jerusalem zu entkommen.
1 Könige 1Kön 11 12 19 So fiel Israel vom Haus David ab und ist abtrünnig bis zum heutigen Tag.
1 Könige 1Kön 11 12 20 Als die Israeliten erfuhren, dass Jerobeam zurückgekehrt war, ließen sie ihn zur Versammlung rufen und machten ihn zum König über ganz Israel. Der Stamm Juda allein hielt noch zum Haus David.
1 Könige 1Kön 11 12 21 Rehabeam kam nach Jerusalem und versammelte das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertachtzigtausend auserlesene Krieger, um gegen das Haus Israel zu kämpfen und das Königtum für Rehabeam, den Sohn Salomos, zurückzugewinnen.
1 Könige 1Kön 11 12 22 Doch das Wort Gottes erging an Schemaja, den Mann Gottes:
1 Könige 1Kön 11 12 23 Sag zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König von Juda, und zum ganzen Haus Juda und Benjamin und zum übrigen Volk:
1 Könige 1Kön 11 12 24 So spricht der Herr: Zieht nicht in den Krieg gegen eure Brüder, die Israeliten! Jeder kehre in sein Haus zurück; denn ich habe es so verfügt. Sie hörten auf das Wort des Herrn und kehrten heim, wie der Herr es befohlen hatte.
1 Könige 1Kön 11 12 25 Jerobeam baute Sichem im Gebirge Efraim aus und ließ sich dort nieder. Von Sichem zog er nach Penuël und baute auch diese Stadt aus.
1 Könige 1Kön 11 12 26 Jerobeam dachte bei sich: Das Königtum könnte wieder an das Haus David fallen.
1 Könige 1Kön 11 12 27 Wenn dieses Volk hinaufgeht, um im Haus des Herrn in Jerusalem Opfer darzubringen, wird sich sein Herz wieder seinem Herrn, dem König Rehabeam von Juda, zuwenden. Mich werden sie töten und zu Rehabeam, dem König von Juda, zurückkehren.
1 Könige 1Kön 11 12 28 So ging er mit sich zu Rate, ließ zwei goldene Kälber anfertigen und sagte zum Volk: Ihr seid schon zu viel nach Jerusalem hinaufgezogen. Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat.
1 Könige 1Kön 11 12 29 Er stellte das eine Kalb in Bet-El auf, das andere brachte er nach Dan.
1 Könige 1Kön 11 12 30 Dies wurde Anlass zur Sünde. Das Volk zog sogar bis nach Dan, vor das eine Kalb.
1 Könige 1Kön 11 12 31 Auch errichtete er Kulthöhen und setzte Priester ein, die aus allen Teilen des Volkes stammten und nicht zu den Söhnen Levis gehörten.
1 Könige 1Kön 11 12 32 Für den fünfzehnten Tag des achten Monats stiftete Jerobeam ein Fest, das dem Fest in Juda entsprach. Er stieg in Bet-El zum Altar hinauf, um den Kälbern zu opfern, die er hatte anfertigen lassen. In Bet-El ließ er auch die Priester, die er für die Kulthöhen bestellt hatte, Dienst tun.
1 Könige 1Kön 11 12 33 Am fünfzehnten Tag des achten Monats stieg er zum Altar hinauf, den er in Bet-El errichtet hatte. Er hatte sich diesen Monat eigens ausgedacht und diesen Tag zu einem Fest für die Israeliten bestimmt. An ihm stieg er zum Altar hinauf, um zu opfern.
1 Könige 1Kön 11 13 1 Während Jerobeam am Altar stand, um zu opfern, kam ein Gottesmann aus Juda im Auftrag des Herrn nach Bet-El.
1 Könige 1Kön 11 13 2 Er rief im Auftrag des Herrn gegen den Altar: Altar, Altar! So spricht der Herr: Dem Haus David wird ein Sohn geboren mit Namen Joschija. Dieser wird auf dir die Höhenpriester hinschlachten, die auf dir opfern, und die Gebeine von Menschen wird man auf dir verbrennen.
1 Könige 1Kön 11 13 3 Er gab an jenem Tag auch ein Zeichen und sprach: Das ist das Zeichen dafür, dass der Herr gesprochen hat: Der Altar wird zerbersten und die Asche auf ihm wird zerstreut werden.
1 Könige 1Kön 11 13 4 Als der König die Worte hörte, die der Gottesmann gegen den Altar in Bet-El ausrief, streckte er am Altar seine Hand aus und befahl: Nehmt ihn fest! Doch die Hand, die er gegen ihn ausgestreckt hatte, erstarrte; er konnte sie nicht mehr zurückziehen.
1 Könige 1Kön 11 13 5 Der Altar aber zerbarst und die Asche auf ihm wurde zerstreut, wie es der Gottesmann im Auftrag des Herrn als Zeichen verkündet hatte.
1 Könige 1Kön 11 13 6 Nun ergriff der König das Wort und sagte zu dem Gottesmann: Besänftige doch den Herrn, deinen Gott, und bete für mich, dass ich meine Hand wieder an mich ziehen kann. Da besänftigte der Gottesmann den Herrn und der König konnte seine Hand wieder an sich ziehen; sie war wie zuvor.
1 Könige 1Kön 11 13 7 Darauf sagte der König zum Gottesmann: Komm in mein Haus und stärke dich! Auch möchte ich dir ein Geschenk geben.
1 Könige 1Kön 11 13 8 Der Gottesmann aber erwiderte dem König: Ich werde nicht mit dir gehen, auch wenn du mir die Hälfte deines Hauses gibst. Ich werde an diesem Ort weder essen noch trinken.
1 Könige 1Kön 11 13 9 Denn so wurde mir durch das Wort des Herrn befohlen: Du darfst dort weder essen noch trinken; und auf dem Weg, den du gekommen bist, darfst du nicht zurückkehren.
1 Könige 1Kön 11 13 10 Daher schlug er einen anderen Weg ein und kehrte nicht auf dem Weg zurück, auf dem er nach Bet-El gekommen war.
1 Könige 1Kön 11 13 11 In Bet-El aber wohnte ein alter Prophet. Als dessen Söhne heimkamen, erzählten sie ihm alles, was der Gottesmann an diesem Tag in Bet-El getan und was er zum König gesagt hatte.
1 Könige 1Kön 11 13 12 Darauf fragte sie der Vater: Auf welchem Weg ist er fortgezogen? Die Söhne hatten gesehen, welchen Weg der Gottesmann, der aus Juda gekommen war, eingeschlagen hatte.
1 Könige 1Kön 11 13 13 Da befahl er ihnen: Sattelt mir den Esel! Sie taten es und er stieg auf,
1 Könige 1Kön 11 13 14 ritt dem Gottesmann nach und traf ihn unter einer Eiche sitzend an. Er fragte ihn: Bist du der Gottesmann, der aus Juda gekommen ist? Jener antwortete: Ich bin es.
1 Könige 1Kön 11 13 15 Da bat er ihn: Komm in mein Haus und iss Brot mit mir!
1 Könige 1Kön 11 13 16 Doch jener entgegnete: Ich kann nicht mit dir zurückkehren und werde an diesem Ort mit dir weder essen noch trinken.
1 Könige 1Kön 11 13 17 Denn im Auftrag des Herrn ist das Wort an mich ergangen: Du darfst dort weder essen noch trinken und auf dem Weg, den du gekommen bist, darfst du nicht zurückkehren.
1 Könige 1Kön 11 13 18 Der andere aber sagte: Auch ich bin ein Prophet wie du und ein Engel hat mir im Auftrag des Herrn befohlen: Hol ihn zurück! Er soll in dein Haus kommen, um zu essen und zu trinken. So belog er ihn.
1 Könige 1Kön 11 13 19 Nun kehrte er um und aß und trank im Haus des Propheten.
1 Könige 1Kön 11 13 20 Während sie bei Tisch saßen, erging das Wort des Herrn an den Propheten, der ihn zurückgeholt hatte,
1 Könige 1Kön 11 13 21 und er rief es dem Gottesmann aus Juda zu: So spricht der Herr: Weil du gegen den Befehl des Herrn gehandelt und das Verbot übertreten hast, das dir der Herr, dein Gott, auferlegt hat,
1 Könige 1Kön 11 13 22 weil du zurückgekehrt bist und an dem Ort gegessen und getrunken hast, an dem zu essen und zu trinken er dir verboten hatte, darum soll deine Leiche nicht in das Grab deiner Väter kommen.
1 Könige 1Kön 11 13 23 Nachdem der Gottesmann gegessen und getrunken hatte, sattelte der Prophet, der ihn zurückgeholt hatte, für ihn den Esel.
1 Könige 1Kön 11 13 24 Er zog fort; doch unterwegs fiel ihn ein Löwe an und tötete ihn. Seine Leiche lag hingestreckt am Weg und der Esel stand neben ihr. Auch der Löwe blieb neben der Leiche stehen.
1 Könige 1Kön 11 13 25 Die Leute, die vorübergingen, sahen die Leiche am Weg liegen und den Löwen neben ihr stehen. Sie kamen und erzählten es in der Stadt, in der der alte Prophet wohnte.
1 Könige 1Kön 11 13 26 Als der Prophet, der ihn vom Weg zurückgeholt hatte, davon hörte, sagte er: Das ist der Gottesmann, der gegen den Befehl des Herrn gehandelt hat. Darum hat ihn der Herr dem Löwen preisgegeben und dieser hat ihn zerrissen und getötet, wie es der Herr ihm angekündigt hatte.
1 Könige 1Kön 11 13 27 Dann befahl er seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Sie taten es
1 Könige 1Kön 11 13 28 und er machte sich auf und fand die Leiche am Weg hingestreckt; der Esel und der Löwe standen neben ihr. Der Löwe hatte die Leiche nicht gefressen und den Esel nicht zerrissen.
1 Könige 1Kön 11 13 29 Der Prophet hob nun die Leiche auf, legte sie auf den Esel und kam mit ihr in die Stadt zurück, um dem Gottesmann die Totenklage zu halten und ihn zu begraben.
1 Könige 1Kön 11 13 30 Er bestattete ihn in seinem eigenen Grab und man klagte um ihn: Ach, mein Bruder!
1 Könige 1Kön 11 13 31 Nachdem er ihn begraben hatte, sagte er zu seinen Söhnen: Wenn ich gestorben bin, bringt mich in das Grab, in dem der Gottesmann beigesetzt ist, und legt meine Gebeine neben die seinen!
1 Könige 1Kön 11 13 32 Denn das Wort, das er im Auftrag des Herrn gegen den Altar in Bet-El und gegen alle Höhentempel in den Städten Samariens gesprochen hat, wird in Erfüllung gehen.
1 Könige 1Kön 11 13 33 Jerobeam kehrte auch nach diesem Ereignis von seinem bösen Weg nicht um. Er bestellte weiterhin aus allen Teilen des Volkes Priester für die Kulthöhen; jeden, der es wünschte, setzte er als Höhenpriester ein.
1 Könige 1Kön 11 13 34 Das aber wurde dem Haus Jerobeam als Sünde angerechnet, sodass es vernichtet und vom Erdboden vertilgt wurde.
1 Könige 1Kön 11 14 1 In jener Zeit erkrankte Jerobeams Sohn Abija.
1 Könige 1Kön 11 14 2 Jerobeam befahl daher seiner Frau: Mach dich auf, verkleide dich, damit man nicht erkennt, dass du Jerobeams Frau bist, und geh nach Schilo! Dort wohnt der Prophet Ahija, der mir verkündet hat, dass ich König dieses Volkes sein werde.
1 Könige 1Kön 11 14 3 Nimm zehn Brote, Kuchen und einen Krug Honig mit und geh zu ihm! Er wird dir sagen, was mit dem Kind geschehen wird.
1 Könige 1Kön 11 14 4 Die Frau Jerobeams tat so; sie machte sich auf, ging nach Schilo und kam in das Haus Ahijas. Dieser aber konnte nicht mehr sehen; denn seine Augen waren im Alter starr geworden.
1 Könige 1Kön 11 14 5 Doch der Herr hatte ihm gesagt: Die Frau Jerobeams kommt, um von dir Auskunft über ihren kranken Sohn zu erhalten. Das und das sollst du zu ihr sagen. Wenn sie kommt, wird sie sich verstellen.
1 Könige 1Kön 11 14 6 Sobald sie sich nun der Türe näherte und Ahija das Geräusch ihrer Schritte hörte, rief er: Komm herein, Frau Jerobeams! Warum verstellst du dich? Ich habe dir eine harte Botschaft zu verkünden.
1 Könige 1Kön 11 14 7 Geh heim und sag zu Jerobeam: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich mitten aus dem Volk emporgehoben und zum Fürsten meines Volkes Israel gemacht.
1 Könige 1Kön 11 14 8 Ich habe das Königtum dem Haus David entrissen und dir gegeben. Du aber bist nicht wie mein Knecht David gewesen, der meine Gebote hielt, mir mit ganzem Herzen folgte und nur das tat, was mir gefällt.
1 Könige 1Kön 11 14 9 Du hast es schlimmer getrieben als alle, die vor dir waren, du bist hingegangen, hast dir andere Götter und Gussbilder gemacht und mich dadurch erzürnt. Mir hast du den Rücken gekehrt.
1 Könige 1Kön 11 14 10 Darum bringe ich Unglück über das Haus Jerobeam und rotte von ihm alles, was männlich ist, bis zum letzten Mann in Israel aus. Ich fege das Haus Jerobeam hinweg, wie man Kot hinwegfegt, bis nichts mehr vorhanden ist.
1 Könige 1Kön 11 14 11 Wer vom Haus Jerobeam in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen; und wer auf dem freien Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen. Ja, der Herr hat gesprochen.
1 Könige 1Kön 11 14 12 Du aber mach dich auf und geh in dein Haus! Sobald deine Füße die Stadt betreten, wird der Knabe sterben.
1 Könige 1Kön 11 14 13 Ganz Israel wird ihm die Totenklage halten und ihn begraben; denn er allein wird vom Haus Jerobeam ein Grab erhalten, weil im Haus Jerobeam nur an ihm sich etwas fand, was dem Herrn, dem Gott Israels, gefiel.
1 Könige 1Kön 11 14 14 Der Herr aber wird sich einen König von Israel bestellen, der das Haus Jerobeam ausrottet . . .
1 Könige 1Kön 11 14 15 Der Herr wird Israel schlagen, dass es schwankt wie das Rohr im Wasser, und er wird Israel aus diesem guten Land, das er den Vätern gegeben hat, ausreißen und es jenseits des Stromes zerstreuen, weil sie sich Kultpfähle gemacht und ihn dadurch erzürnt haben.
1 Könige 1Kön 11 14 16 Er wird Israel preisgeben wegen der Sünden, die Jerobeam begangen und zu denen er Israel verführt hat.
1 Könige 1Kön 11 14 17 Da stand die Frau Jerobeams auf und ging. Als sie nach Tirza kam und über die Schwelle des Hauses trat, starb der Knabe.
1 Könige 1Kön 11 14 18 Ganz Israel begrub ihn und hielt ihm die Totenklage, wie der Herr durch seinen Knecht, den Propheten Ahija, vorausgesagt hatte.
1 Könige 1Kön 11 14 19 Die übrige Geschichte Jerobeams, welche Kriege er führte und wie er regierte, ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
1 Könige 1Kön 11 14 20 Die Regierungszeit Jerobeams betrug zweiundzwanzig Jahre. Er entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Nadab wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 14 21 Rehabeam, der Sohn Salomos, war König in Juda. Er war einundvierzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte siebzehn Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der Herr aus allen Stämmen Israels erwählt hatte, um seinen Namen auf sie zu legen. Seine Mutter hieß Naama und war eine Ammoniterin.
1 Könige 1Kön 11 14 22 Juda aber tat, was dem Herrn missfiel. Die Sünden, die sie begingen, reizten ihn mehr als alles, was ihre Väter getan hatten.
1 Könige 1Kön 11 14 23 Denn auch sie errichteten Kulthöhen, Steinmale und Kultpfähle auf allen hohen Hügeln und unter jedem üppigen Baum.
1 Könige 1Kön 11 14 24 Sogar Hierodulen gab es im Land. Die Israeliten ahmten alle Gräuel der Völker nach, die der Herr vor ihnen vertrieben hatte.
1 Könige 1Kön 11 14 25 Im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog Schischak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem.
1 Könige 1Kön 11 14 26 Er raubte die Schätze des Tempels und die Schätze des königlichen Palastes und nahm alles weg, auch alle goldenen Schilde, die Salomo hatte anfertigen lassen.
1 Könige 1Kön 11 14 27 An deren Stelle ließ König Rehabeam bronzene anfertigen und übergab sie den Befehlshabern der Läufer, die den Eingang zum Haus des Königs bewachten.
1 Könige 1Kön 11 14 28 Sooft nun der König in das Haus des Herrn ging, trugen die Läufer die Schilde und brachten sie dann wieder in ihre Wachstube zurück.
1 Könige 1Kön 11 14 29 Die übrige Geschichte Rehabeams und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
1 Könige 1Kön 11 14 30 Es war aber dauernd Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam.
1 Könige 1Kön 11 14 31 Rehabeam entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben. Seine Mutter hieß Naama und war eine Ammoniterin. Sein Sohn Abija wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 15 1 Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam, des Sohnes Nebats, wurde Abija König von Juda.
1 Könige 1Kön 11 15 2 Er regierte drei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Maacha und war eine Enkelin Abschaloms.
1 Könige 1Kön 11 15 3 Er verfiel allen Sünden, die sein Vater vor ihm begangen hatte, und sein Herz war nicht ungeteilt beim Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.
1 Könige 1Kön 11 15 4 Nur Davids wegen ließ ihm der Herr, sein Gott, eine Leuchte in Jerusalem, indem er seinen Sohn als Nachfolger einsetzte und Jerusalem bestehen ließ.
1 Könige 1Kön 11 15 5 Denn David hatte getan, was dem Herrn gefiel. Er war sein Leben lang von keinem Gebot abgewichen, außer in der Sache Urijas, des Hetiters.
1 Könige 1Kön 11 15 6 Es war aber Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam, solange er lebte.
1 Könige 1Kön 11 15 7 Die übrige Geschichte Abijas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda. Zwischen Abija und Jerobeam herrschte Krieg.
1 Könige 1Kön 11 15 8 Abija entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn in der Davidstadt. Sein Sohn Asa wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 15 9 Im zwanzigsten Jahr Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asa König von Juda.
1 Könige 1Kön 11 15 10 Er regierte einundvierzig Jahre in Jerusalem. Seine Großmutter hieß Maacha und war eine Enkelin Abschaloms.
1 Könige 1Kön 11 15 11 Asa tat, was dem Herrn gefiel, wie sein Vater David.
1 Könige 1Kön 11 15 12 Er entfernte die Hierodulen aus dem Land und beseitigte alle Götzenbilder, die seine Väter gemacht hatten.
1 Könige 1Kön 11 15 13 Auch seine Großmutter Maacha enthob er ihrer Stellung als Herrin, weil sie der Aschera ein Schandbild errichtet hatte. Er ließ ihr Schandbild umhauen und im Kidrontal verbrennen.
1 Könige 1Kön 11 15 14 Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Doch das Herz Asas war ungeteilt beim Herrn, solange er lebte.
1 Könige 1Kön 11 15 15 Er brachte auch die Weihegaben seines Vaters und seine eigenen Weihegaben in das Haus des Herrn: Silber, Gold und allerlei Geräte.
1 Könige 1Kön 11 15 16 Zwischen Asa und Bascha, dem König von Israel, herrschte Krieg, solange sie lebten.
1 Könige 1Kön 11 15 17 Bascha, der König von Israel, zog gegen Juda und baute Rama aus, um Asa, den König von Juda, daran zu hindern, in den Krieg zu ziehen.
1 Könige 1Kön 11 15 18 Da nahm Asa alles Silber und Gold, das in den Schatzkammern des Tempels noch vorhanden war, dazu alle Schätze des königlichen Palastes, und ließ sie durch seine Abgesandten zu Ben-Hadad bringen, dem Sohn Tabrimmons und Enkel Hesjons, dem König von Aram, der in Damaskus seinen Sitz hatte. Dabei ließ er ihm sagen:
1 Könige 1Kön 11 15 19 Zwischen mir und dir, zwischen meinem Vater und deinem Vater, soll ein Bündnis sein. Ich schicke dir Silber und Gold als Geschenk. Löse also dein Bündnis mit Bascha, dem König von Israel, damit er von mir abzieht.
1 Könige 1Kön 11 15 20 Ben-Hadad hörte auf König Asa. Er sandte seine Heerführer gegen die Städte Israels und verwüstete Ijon, Dan, Abel-Bet-Maacha, ganz Kinneret sowie das ganze Land Naftali.
1 Könige 1Kön 11 15 21 Als Bascha dies erfuhr, hörte er auf, Rama auszubauen, und zog sich nach Tirza zurück.
1 Könige 1Kön 11 15 22 König Asa aber bot ganz Juda bis zum letzten Mann auf und ließ die Steine und Balken wegnehmen, mit denen Bascha Rama ausgebaut hatte. Mit ihnen baute König Asa Geba in Benjamin und Mizpa aus.
1 Könige 1Kön 11 15 23 Die ganze übrige Geschichte Asas, alle seine Erfolge und Taten sowie die Städte, die er baute, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda. In seinem Alter erkrankte er an den Füßen.
1 Könige 1Kön 11 15 24 Asa entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Joschafat wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 15 25 Nadab, der Sohn Jerobeams, wurde König von Israel im zweiten Jahr des Königs Asa von Juda. Er regierte zwei Jahre über Israel
1 Könige 1Kön 11 15 26 und tat, was dem Herrn missfiel. Er folgte den Wegen seines Vaters und hielt an der Sünde fest, zu der dieser Israel verführt hatte.
1 Könige 1Kön 11 15 27 Bascha, der Sohn Ahijas, aus dem Stamm Issachar, zettelte eine Verschwörung gegen ihn an und erschlug ihn bei Gibbeton, das den Philistern gehörte. Nadab belagerte nämlich damals Gibbeton mit ganz Israel.
1 Könige 1Kön 11 15 28 Im dritten Jahr des Königs Asa von Juda tötete ihn Bascha und wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 15 29 Als er aber König geworden war, beseitigte er das ganze Haus Jerobeam. Er ließ keinen am Leben, sondern rottete es völlig aus, wie der Herr durch seinen Knecht Ahija von Schilo vorausgesagt hatte.
1 Könige 1Kön 11 15 30 Das geschah wegen der Sünden, die Jerobeam begangen und zu denen er Israel verführt hatte, und wegen des Ärgers, den er dem Herrn, dem Gott Israels, bereitet hatte.
1 Könige 1Kön 11 15 31 Die übrige Geschichte Nadabs und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
1 Könige 1Kön 11 15 32 Zwischen Asa und Bascha, dem König von Israel, herrschte Krieg, solange sie lebten.
1 Könige 1Kön 11 15 33 Im dritten Jahr des Königs Asa von Juda wurde Bascha, der Sohn Ahijas, König über ganz Israel. Er regierte in Tirza vierundzwanzig Jahre
1 Könige 1Kön 11 15 34 und tat, was dem Herrn missfiel. Er folgte den Wegen Jerobeams und hielt an der Sünde fest, zu der dieser Israel verführt hatte.
1 Könige 1Kön 11 16 1 Da erging das Wort des Herrn an Jehu, den Sohn Hananis, gegen Bascha:
1 Könige 1Kön 11 16 2 Ich habe dich aus dem Staub emporgehoben und zum Fürsten meines Volkes Israel gemacht. Du aber bist den Wegen Jerobeams gefolgt und hast mein Volk Israel zur Sünde verleitet, sodass sie mich durch ihre Sünden erzürnten.
1 Könige 1Kön 11 16 3 Darum werde ich Bascha und sein Haus wegfegen und sein Haus dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, gleichmachen.
1 Könige 1Kön 11 16 4 Wer vom Haus Bascha in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen; und wer auf dem freien Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen.
1 Könige 1Kön 11 16 5 Die übrige Geschichte Baschas, seine Taten und Erfolge, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
1 Könige 1Kön 11 16 6 Bascha entschlief zu seinen Vätern und wurde in Tirza begraben. Sein Sohn Ela wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 16 7 Das Wort des Herrn war durch den Propheten Jehu, den Sohn Hananis, an Bascha und sein Haus ergangen, weil er tat, was dem Herrn missfiel, weil er ihn durch das Werk seiner Hände erzürnte und es dem Haus Jerobeam gleichtat, aber auch weil er dieses ausgerottet hatte.
1 Könige 1Kön 11 16 8 Im sechsundzwanzigsten Jahr des Königs Asa von Juda wurde Ela, der Sohn Baschas, König von Israel. Er regierte in Tirza zwei Jahre.
1 Könige 1Kön 11 16 9 Gegen ihn zettelte sein Knecht Simri, der Befehlshaber der einen Hälfte der Kriegswagen, eine Verschwörung an. Ela war in Tirza und hatte sich im Haus Arzas, des Palastvorstehers in Tirza, völlig betrunken.
1 Könige 1Kön 11 16 10 Simri drang ein und erschlug ihn im siebenundzwanzigsten Jahr des Königs Asa von Juda und wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 16 11 Als er aber König geworden war und den Thron bestiegen hatte, beseitigte er das ganze Haus Bascha. Er ließ nichts am Leben, was männlich war, keinen Verwandten und keinen Freund.
1 Könige 1Kön 11 16 12 So rottete Simri das ganze Haus Bascha aus, wie es der Herr durch den Propheten Jehu über Bascha vorausgesagt hatte.
1 Könige 1Kön 11 16 13 Dies geschah wegen aller Sünden, die Bascha und sein Sohn Ela begangen und zu denen sie Israel verführt hatten. Durch ihre Götzen erzürnten sie den Herrn, den Gott Israels.
1 Könige 1Kön 11 16 14 Die übrige Geschichte Elas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
1 Könige 1Kön 11 16 15 Im siebenundzwanzigsten Jahr des Königs Asa von Juda war Simri sieben Tage König in Tirza. Das Volk belagerte damals Gibbeton, das den Philistern gehörte.
1 Könige 1Kön 11 16 16 Als das Kriegsvolk während der Belagerung hörte, dass Simri eine Verschwörung angezettelt und den König erschlagen hatte, rief ganz Israel Omri, den Befehlshaber des Heeres, noch am gleichen Tag im Lager zum König von Israel aus.
1 Könige 1Kön 11 16 17 Omri zog nun mit ganz Israel von Gibbeton hinauf und schloss Tirza ein.
1 Könige 1Kön 11 16 18 Als Simri sah, dass die Stadt genommen war, zog er sich in den Wohnturm des königlichen Palastes zurück, steckte den Palast über sich in Brand und fand den Tod.
1 Könige 1Kön 11 16 19 Dies traf ihn zur Strafe für die Sünden, die er begangen hatte; denn er hatte getan, was dem Herrn missfiel. Er war den Wegen Jerobeams gefolgt und hatte an der Sünde festgehalten, die dieser begangen und zu der er Israel verführt hatte.
1 Könige 1Kön 11 16 20 Die übrige Geschichte Simris und die Verschwörung, die er angezettelt hat, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
1 Könige 1Kön 11 16 21 Damals spaltete sich das Volk Israel in zwei Parteien. Die eine Hälfte des Volkes stand hinter Tibni, dem Sohn Ginats, und machte ihn zum König; die andere Hälfte schloss sich Omri an.
1 Könige 1Kön 11 16 22 Doch die Anhänger Omris waren stärker als die Gefolgschaft Tibnis, des Sohnes Ginats, und als Tibni starb, wurde Omri König.
1 Könige 1Kön 11 16 23 Im einunddreißigsten Jahr des Königs Asa von Juda wurde Omri König von Israel. Er regierte zwölf Jahre, davon sechs in Tirza.
1 Könige 1Kön 11 16 24 Dann kaufte er von Schemer für zwei Talente Silber den Berg Samaria, errichtete Bauten auf ihm und nannte die Stadt, die er baute, Samaria, nach dem Namen Schemers, des Besitzers des Berges.
1 Könige 1Kön 11 16 25 Omri tat, was dem Herrn missfiel, und trieb es noch schlimmer als alle seine Vorgänger.
1 Könige 1Kön 11 16 26 Er folgte ganz den Wegen Jerobeams, des Sohnes Nebats, und hielt an der Sünde fest, zu der dieser die Israeliten verführt hatte, sodass sie den Herrn, den Gott Israels, durch ihre Götzen erzürnten.
1 Könige 1Kön 11 16 27 Die übrige Geschichte Omris, seine Taten und die Erfolge, die er errang, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
1 Könige 1Kön 11 16 28 Omri entschlief zu seinen Vätern und wurde in Samaria begraben. Sein Sohn Ahab wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 16 29 Ahab, der Sohn Omris, wurde König von Israel im achtunddreißigsten Jahr des Königs Asa von Juda. Er regierte in Samaria zweiundzwanzig Jahre über Israel
1 Könige 1Kön 11 16 30 und tat, was dem Herrn missfiel, mehr als alle seine Vorgänger.
1 Könige 1Kön 11 16 31 Es war noch das wenigste, dass er an den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, festhielt. Er nahm Isebel, die Tochter Etbaals, des Königs der Sidonier, zur Frau, ging hin, diente dem Baal und betete ihn an.
1 Könige 1Kön 11 16 32 Im Baalstempel, den er in Samaria baute, errichtete er einen Altar für den Baal.
1 Könige 1Kön 11 16 33 Auch stellte er einen Kultpfahl auf und tat noch vieles andere, womit er den Herrn, den Gott Israels, mehr erzürnte als alle Könige Israels vor ihm.
1 Könige 1Kön 11 16 34 In seinen Tagen baute Hiël aus Bet-El Jericho wieder auf. Um den Preis seines Erstgeborenen Abiram legte er die Fundamente und um den Preis seines jüngsten Sohnes Segub setzte er die Tore ein, wie es der Herr durch Josua, den Sohn Nuns, vorausgesagt hatte.
1 Könige 1Kön 11 17 1 Der Prophet Elija aus Tischbe in Gilead sprach zu Ahab: So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, in dessen Dienst ich stehe: in diesen Jahren sollen weder Tau noch Regen fallen, es sei denn auf mein Wort hin.
1 Könige 1Kön 11 17 2 Danach erging das Wort des Herrn an Elija:
1 Könige 1Kön 11 17 3 Geh weg von hier, wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Kerit östlich des Jordan!
1 Könige 1Kön 11 17 4 Aus dem Bach sollst du trinken und den Raben habe ich befohlen, dass sie dich dort ernähren.
1 Könige 1Kön 11 17 5 Elija ging weg und tat, was der Herr befohlen hatte; er begab sich zum Bach Kerit östlich des Jordan und ließ sich dort nieder.
1 Könige 1Kön 11 17 6 Die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und ebenso Brot und Fleisch am Abend und er trank aus dem Bach.
1 Könige 1Kön 11 17 7 Nach einiger Zeit aber vertrocknete der Bach; denn es fiel kein Regen im Land.
1 Könige 1Kön 11 17 8 Da erging das Wort des Herrn an Elija:
1 Könige 1Kön 11 17 9 Mach dich auf und geh nach Sarepta, das zu Sidon gehört, und bleib dort! Ich habe dort einer Witwe befohlen, dich zu versorgen.
1 Könige 1Kön 11 17 10 Er machte sich auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf er dort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie: Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasser zum Trinken!
1 Könige 1Kön 11 17 11 Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einen Bissen Brot mit!
1 Könige 1Kön 11 17 12 Doch sie sagte: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts mehr vorrätig als eine Hand voll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essen und dann sterben.
1 Könige 1Kön 11 17 13 Elija entgegnete ihr: Fürchte dich nicht! Geh heim und tu, was du gesagt hast. Nur mache zuerst für mich ein kleines Gebäck und bring es zu mir heraus! Danach kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten;
1 Könige 1Kön 11 17 14 denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Der Mehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag, an dem der Herr wieder Regen auf den Erdboden sendet.
1 Könige 1Kön 11 17 15 Sie ging und tat, was Elija gesagt hatte. So hatte sie mit ihm und ihrem Sohn viele Tage zu essen.
1 Könige 1Kön 11 17 16 Der Mehltopf wurde nicht leer und der Ölkrug versiegte nicht, wie der Herr durch Elija versprochen hatte.
1 Könige 1Kön 11 17 17 Nach einiger Zeit erkrankte der Sohn der Witwe, der das Haus gehörte. Die Krankheit verschlimmerte sich so, dass zuletzt kein Atem mehr in ihm war.
1 Könige 1Kön 11 17 18 Da sagte sie zu Elija: Was habe ich mit dir zu schaffen, Mann Gottes? Du bist nur zu mir gekommen, um an meine Sünde zu erinnern und meinem Sohn den Tod zu bringen.
1 Könige 1Kön 11 17 19 Er antwortete ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoß, trug ihn in das Obergemach hinauf, in dem er wohnte, und legte ihn auf sein Bett.
1 Könige 1Kön 11 17 20 Dann rief er zum Herrn und sagte: Herr, mein Gott, willst du denn auch über die Witwe, in deren Haus ich wohne, Unheil bringen und ihren Sohn sterben lassen?
1 Könige 1Kön 11 17 21 Hierauf streckte er sich dreimal über den Knaben hin, rief zum Herrn und flehte: Herr, mein Gott, lass doch das Leben in diesen Knaben zurückkehren!
1 Könige 1Kön 11 17 22 Der Herr erhörte das Gebet Elijas. Das Leben kehrte in den Knaben zurück und er lebte wieder auf.
1 Könige 1Kön 11 17 23 Elija nahm ihn, brachte ihn vom Obergemach in das Haus hinab und gab ihn seiner Mutter zurück mit den Worten: Sieh, dein Sohn lebt.
1 Könige 1Kön 11 17 24 Da sagte die Frau zu Elija: Jetzt weiß ich, dass du ein Mann Gottes bist und dass das Wort des Herrn wirklich in deinem Mund ist.
1 Könige 1Kön 11 18 1 Nach langer Zeit - es war im dritten Jahr - erging das Wort des Herrn an Elija: Geh und zeig dich dem Ahab! Ich will Regen auf die Erde senden.
1 Könige 1Kön 11 18 2 Da ging Elija hin, um sich Ahab zu zeigen. Die Hungersnot war groß in Samaria.
1 Könige 1Kön 11 18 3 Daher rief Ahab den Palastvorsteher Obadja. Dieser war sehr gottesfürchtig.
1 Könige 1Kön 11 18 4 Als Isebel die Propheten des Herrn ausrottete, hatte Obadja hundert von ihnen beiseite genommen, sie zu je fünfzig in einer Höhle verborgen und mit Brot und Wasser versorgt.
1 Könige 1Kön 11 18 5 Ahab befahl nun Obadja: Geh an alle Wasserquellen und Bäche im Land! Vielleicht finden wir Gras, damit wir Pferde und Maultiere am Leben erhalten können und nicht einen Teil des Viehs töten müssen.
1 Könige 1Kön 11 18 6 Sie teilten sich das Land, um es zu durchstreifen. Ahab ging in die eine und Obadja in die andere Richtung.
1 Könige 1Kön 11 18 7 Als nun Obadja unterwegs war, kam ihm Elija entgegen. Obadja erkannte ihn, warf sich vor ihm nieder und rief: Bist du es, mein Herr Elija?
1 Könige 1Kön 11 18 8 Dieser antwortete: Ich bin es. Geh und melde deinem Herrn: Elija ist da.
1 Könige 1Kön 11 18 9 Obadja entgegnete: Was habe ich mir zu Schulden kommen lassen, dass du deinen Knecht an Ahab ausliefern und dem Tod preisgeben willst?
1 Könige 1Kön 11 18 10 So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Es gibt kein Volk und kein Reich, wo mein Herr dich nicht hätte suchen lassen. Und wenn man sagte: Er ist nicht hier, dann ließ er dieses Reich oder Volk schwören, dass man dich nicht gefunden habe.
1 Könige 1Kön 11 18 11 Und jetzt befiehlst du: Geh und melde deinem Herrn: Elija ist da.
1 Könige 1Kön 11 18 12 Wenn ich nun von dir weggehe, könnte ja der Geist des Herrn dich an einen Ort tragen, den ich nicht kenne. Käme ich dann zu Ahab, um dich zu melden, und könnte er dich nicht finden, so würde er mich töten. Dabei hat dein Knecht doch von Jugend auf den Herrn gefürchtet.
1 Könige 1Kön 11 18 13 Hat man dir denn nicht berichtet, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des Herrn umbrachte? Ich habe doch hundert von ihnen, je fünfzig in einer Höhle, verborgen und mit Brot und Wasser versorgt.
1 Könige 1Kön 11 18 14 Und nun befiehlst du: Geh und melde deinem Herrn: Elija ist da. Ahab würde mich töten.
1 Könige 1Kön 11 18 15 Doch Elija antwortete: So wahr der Herr der Heere lebt, in dessen Dienst ich stehe: Heute noch werde ich ihm vor die Augen treten.
1 Könige 1Kön 11 18 16 Obadja kam zu Ahab und brachte ihm die Nachricht. Ahab ging Elija entgegen.
1 Könige 1Kön 11 18 17 Sobald er ihn sah, rief er aus: Bist du es, Verderber Israels?
1 Könige 1Kön 11 18 18 Elija entgegnete: Nicht ich habe Israel ins Verderben gestürzt, sondern du und das Haus deines Vaters, weil ihr die Gebote des Herrn übertreten habt und den Baalen nachgelaufen seid.
1 Könige 1Kön 11 18 19 Doch schick jetzt Boten aus und versammle mir ganz Israel auf dem Karmel, auch die vierhundertfünfzig Propheten des Baal und die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tisch Isebels essen.
1 Könige 1Kön 11 18 20 Ahab schickte in ganz Israel umher und ließ die Propheten auf dem Karmel zusammenkommen.
1 Könige 1Kön 11 18 21 Und Elija trat vor das ganze Volk und rief: Wie lange noch schwankt ihr nach zwei Seiten? Wenn Jahwe der wahre Gott ist, dann folgt ihm! Wenn aber Baal es ist, dann folgt diesem! Doch das Volk gab ihm keine Antwort.
1 Könige 1Kön 11 18 22 Da sagte Elija zum Volk: Ich allein bin als Prophet des Herrn übrig geblieben; die Propheten des Baal aber sind vierhundertfünfzig.
1 Könige 1Kön 11 18 23 Man gebe uns zwei Stiere. Sie sollen sich einen auswählen, ihn zerteilen und auf das Holz legen, aber kein Feuer anzünden. Ich werde den andern zubereiten, auf das Holz legen und kein Feuer anzünden.
1 Könige 1Kön 11 18 24 Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen und ich werde den Namen des Herrn anrufen. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott. Da rief das ganze Volk: Der Vorschlag ist gut.
1 Könige 1Kön 11 18 25 Nun sagte Elija zu den Propheten des Baal: Wählt ihr zuerst den einen Stier aus und bereitet ihn zu; denn ihr seid die Mehrheit. Ruft dann den Namen eures Gottes an, entzündet aber kein Feuer!
1 Könige 1Kön 11 18 26 Sie nahmen den Stier, den er ihnen überließ, und bereiteten ihn zu. Dann riefen sie vom Morgen bis zum Mittag den Namen des Baal an und schrien: Baal, erhöre uns! Doch es kam kein Laut und niemand gab Antwort. Sie tanzten hüpfend um den Altar, den sie gebaut hatten.
1 Könige 1Kön 11 18 27 Um die Mittagszeit verspottete sie Elija und sagte: Ruft lauter! Er ist doch Gott. Er könnte beschäftigt sein, könnte beiseite gegangen oder verreist sein. Vielleicht schläft er und wacht dann auf.
1 Könige 1Kön 11 18 28 Sie schrien nun mit lauter Stimme. Nach ihrem Brauch ritzten sie sich mit Schwertern und Lanzen wund, bis das Blut an ihnen herabfloss.
1 Könige 1Kön 11 18 29 Als der Mittag vorüber war, verfielen sie in Raserei und das dauerte bis zu der Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt. Doch es kam kein Laut, keine Antwort, keine Erhörung.
1 Könige 1Kön 11 18 30 Nun forderte Elija das ganze Volk auf: Tretet her zu mir! Sie kamen und Elija baute den zerstörten Altar Jahwes wieder auf.
1 Könige 1Kön 11 18 31 Er nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, zu dem der Herr gesagt hatte: Israel soll dein Name sein.
1 Könige 1Kön 11 18 32 Er fügte die Steine zu einem Altar für den Namen des Herrn, zog rings um den Altar einen Graben und grenzte eine Fläche ab, die zwei Sea Saat hätte aufnehmen können.
1 Könige 1Kön 11 18 33 Sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte den Stier und legte ihn auf das Holz.
1 Könige 1Kön 11 18 34 Nun befahl er: Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es über das Brandopfer und das Holz! Hierauf sagte er: Tut es noch einmal! Und sie wiederholten es. Dann sagte er: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal.
1 Könige 1Kön 11 18 35 Das Wasser lief rings um den Altar. Auch den Graben füllte er mit Wasser.
1 Könige 1Kön 11 18 36 Zu der Zeit nun, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elija an den Altar und rief: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, heute soll man erkennen, dass du Gott bist in Israel, dass ich dein Knecht bin und all das in deinem Auftrag tue.
1 Könige 1Kön 11 18 37 Erhöre mich, Herr, erhöre mich! Dieses Volk soll erkennen, dass du, Herr, der wahre Gott bist und dass du sein Herz zur Umkehr wendest.
1 Könige 1Kön 11 18 38 Da kam das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde. Auch das Wasser im Graben leckte es auf.
1 Könige 1Kön 11 18 39 Das ganze Volk sah es, warf sich auf das Angesicht nieder und rief: Jahwe ist Gott, Jahwe ist Gott!
1 Könige 1Kön 11 18 40 Elija aber befahl ihnen: Ergreift die Propheten des Baal! Keiner von ihnen soll entkommen. Man ergriff sie und Elija ließ sie zum Bach Kischon hinabführen und dort töten.
1 Könige 1Kön 11 18 41 Dann sagte Elija zu Ahab: Geh hinauf, iss und trink; denn ich höre das Rauschen des Regens.
1 Könige 1Kön 11 18 42 Während Ahab wegging, um zu essen und zu trinken, stieg Elija zur Höhe des Karmel empor, kauerte sich auf den Boden nieder und legte seinen Kopf zwischen die Knie.
1 Könige 1Kön 11 18 43 Dann befahl er seinem Diener: Geh hinauf und schau auf das Meer hinaus! Dieser ging hinauf, schaute hinaus und meldete: Es ist nichts zu sehen. Elija befahl: Geh noch einmal hinauf! So geschah es siebenmal.
1 Könige 1Kön 11 18 44 Beim siebten Mal meldete der Diener: Eine Wolke, klein wie eine Menschenhand, steigt aus dem Meer herauf. Darauf sagte Elija: Geh hinauf und sag zu Ahab: Spanne an und fahr hinab, damit der Regen dich nicht aufhält.
1 Könige 1Kön 11 18 45 Es dauerte nicht lange, da verfinsterte sich der Himmel durch Sturm und Wolken und es fiel ein starker Regen. Ahab bestieg den Wagen und fuhr nach Jesreel.
1 Könige 1Kön 11 18 46 Über Elija aber kam die Hand des Herrn. Er gürtete sich und lief vor Ahab her bis dorthin, wo der Weg nach Jesreel abzweigt.
1 Könige 1Kön 11 19 1 Ahab erzählte Isebel alles, was Elija getan, auch dass er alle Propheten mit dem Schwert getötet habe.
1 Könige 1Kön 11 19 2 Sie schickte einen Boten zu Elija und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das antun, wenn ich morgen um diese Zeit dein Leben nicht dem Leben eines jeden von ihnen gleich mache.
1 Könige 1Kön 11 19 3 Elija geriet in Angst, machte sich auf und ging weg, um sein Leben zu retten. Er kam nach Beerscheba in Juda und ließ dort seinen Diener zurück.
1 Könige 1Kön 11 19 4 Er selbst ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter.
1 Könige 1Kön 11 19 5 Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!
1 Könige 1Kön 11 19 6 Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin.
1 Könige 1Kön 11 19 7 Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich.
1 Könige 1Kön 11 19 8 Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.
1 Könige 1Kön 11 19 9 Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija?
1 Könige 1Kön 11 19 10 Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übrig geblieben und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.
1 Könige 1Kön 11 19 11 Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben.
1 Könige 1Kön 11 19 12 Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.
1 Könige 1Kön 11 19 13 Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.
1 Könige 1Kön 11 19 14 Da vernahm er eine Stimme, die ihm zurief: Was willst du hier, Elija? Er antwortete: Mit Leidenschaft bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übrig geblieben und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.
1 Könige 1Kön 11 19 15 Der Herr antwortete ihm: Geh deinen Weg durch die Wüste zurück und begib dich nach Damaskus! Bist du dort angekommen, salbe Hasaël zum König über Aram!
1 Könige 1Kön 11 19 16 Jehu, den Sohn Nimschis, sollst du zum König von Israel salben und Elischa, den Sohn Schafats aus Abel-Mehola, salbe zum Propheten an deiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 19 17 So wird es geschehen: Wer dem Schwert Hasaëls entrinnt, den wird Jehu töten. Und wer dem Schwert Jehus entrinnt, den wird Elischa töten.
1 Könige 1Kön 11 19 18 Ich werde in Israel siebentausend übrig lassen, alle, deren Knie sich vor dem Baal nicht gebeugt und deren Mund ihn nicht geküsst hat.
1 Könige 1Kön 11 19 19 Als Elija von dort weggegangen war, traf er Elischa, den Sohn Schafats. Er war gerade mit zwölf Gespannen am Pflügen und er selbst pflügte mit dem zwölften. Im Vorbeigehen warf Elija seinen Mantel über ihn.
1 Könige 1Kön 11 19 20 Sogleich verließ Elischa die Rinder, eilte Elija nach und bat ihn: Lass mich noch meinem Vater und meiner Mutter den Abschiedskuss geben; dann werde ich dir folgen. Elija antwortete: Geh, aber komm dann zurück! Bedenke, was ich an dir getan habe.
1 Könige 1Kön 11 19 21 Elischa ging von ihm weg, nahm seine zwei Rinder und schlachtete sie. Mit dem Joch der Rinder kochte er das Fleisch und setzte es den Leuten zum Essen vor. Dann stand er auf, folgte Elija und trat in seinen Dienst.
1 Könige 1Kön 11 20 1 Ben-Hadad, der König von Aram, sammelte sein ganzes Heer. In seinem Gefolge waren zweiunddreißig Könige mit Pferden und Wagen. Er zog herauf, belagerte Samaria und bestürmte es.
1 Könige 1Kön 11 20 2 Dann schickte er Boten in die Stadt zu Ahab, dem König von Israel,
1 Könige 1Kön 11 20 3 und ließ ihm sagen: So spricht Ben-Hadad: Dein Silber und dein Gold gehören mir. Auch deine Frauen und deine edlen Söhne gehören mir.
1 Könige 1Kön 11 20 4 Der König von Israel antwortete: Ganz wie du sagst, mein Herr und König, soll es geschehen. Ich gehöre dir mit allem, was ich besitze.
1 Könige 1Kön 11 20 5 Aber die Boten kamen ein zweites Mal und meldeten: So spricht Ben-Hadad: Ich habe dir sagen lassen, dass du mir dein Silber und Gold, deine Frauen und Söhne ausliefern sollst.
1 Könige 1Kön 11 20 6 Doch morgen um diese Zeit werde ich meine Leute zu dir schicken, damit sie dein Haus und auch die Häuser deiner Diener durchsuchen und alles, was wertvoll ist, nehmen und forttragen.
1 Könige 1Kön 11 20 7 Da rief der König von Israel alle Ältesten des Landes zu sich und sagte: Seht und erkennt, dass dieser Mann Böses im Sinn hat. Er hat von mir meine Frauen und Söhne, mein Silber und Gold gefordert, und ich habe ihm nichts verweigert.
1 Könige 1Kön 11 20 8 Da antworteten ihm alle Ältesten und das ganze Volk: Gehorch ihm nicht und willige nicht ein!
1 Könige 1Kön 11 20 9 Er gab daher den Abgesandten Ben-Hadads den Bescheid: Sagt zu meinem Herrn, dem König: Alles, was du zuerst von deinem Knecht verlangt hast, will ich tun; doch diese Forderung kann ich nicht erfüllen. Die Boten zogen ab und meldeten es ihrem Herrn.
1 Könige 1Kön 11 20 10 Darauf sandte Ben-Hadad abermals Boten (zu Ahab) und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das antun, wenn der Staub Samarias ausreicht, um allen Leuten in meinem Gefolge die Hand zu füllen.
1 Könige 1Kön 11 20 11 Doch der König von Israel antwortete: Sagt zu ihm: Wer den Gürtel anlegt, soll sich nicht rühmen wie einer, der ihn bereits ablegt.
1 Könige 1Kön 11 20 12 Als Ben-Hadad diese Meldung empfing, hielt er gerade in den Zelten ein Gelage mit den Königen. Er befahl seinen Leuten anzugreifen und diese begannen den Sturm auf die Stadt.
1 Könige 1Kön 11 20 13 Doch ein Prophet kam zu Ahab, dem König von Israel, und sagte: So spricht der Herr: Siehst du diese gewaltige Menge? Ich gebe sie heute in deine Hand und du wirst erkennen, dass ich der Herr bin.
1 Könige 1Kön 11 20 14 Ahab fragte: Durch wen? Er erwiderte: So spricht der Herr: Durch die Truppe der Provinzstatthalter. Als dann der König weiter wissen wollte, wer den Kampf eröffnen solle, sprach er: Du selbst.
1 Könige 1Kön 11 20 15 Daraufhin musterte er die Truppe der Provinzstatthalter; es waren zweihundertzweiunddreißig Mann. Nach ihnen musterte er das ganze Kriegsvolk, die Gesamtheit der Israeliten; es waren siebentausend Mann.
1 Könige 1Kön 11 20 16 Als sie um die Mittagszeit ausrückten, zechte Ben-Hadad mit den zweiunddreißig Königen, seinen Bundesgenossen, in den Zelten.
1 Könige 1Kön 11 20 17 Die Truppe der Provinzstatthalter rückte zuerst aus. Ben-Hadad hatte Beobachter ausgesandt und sie meldeten ihm, dass Leute aus Samaria herauskommen.
1 Könige 1Kön 11 20 18 Er befahl: Wenn sie in friedlicher Absicht kommen, ergreift sie lebendig! Wenn sie zum Kampf ausrücken, ergreift sie ebenfalls lebendig!
1 Könige 1Kön 11 20 19 Sobald nun die Truppe der Statthalter und das Heer, das ihr folgte, aus der Stadt ausgerückt waren,
1 Könige 1Kön 11 20 20 gelang es jedem einzelnen, seinen Gegner zu überwinden. Die Aramäer mussten fliehen und die Israeliten setzten ihnen nach. Ben-Hadad, der König von Aram, konnte zu Pferd entkommen, ebenso einige Wagenkämpfer.
1 Könige 1Kön 11 20 21 Als dann auch der König von Israel ausrückte, vernichtete er die Pferde und Kriegswagen und bereitete den Aramäern eine schwere Niederlage.
1 Könige 1Kön 11 20 22 Da erschien der Prophet wieder beim König von Israel und sagte zu ihm: Sammle deine Kräfte und überleg dir gut, was du zu tun hast; denn um die Jahreswende wird der König von Aram abermals gegen dich ziehen.
1 Könige 1Kön 11 20 23 Zum König von Aram hatten nämlich seine Ratgeber gesagt: Ihr Gott ist ein Gott der Berge; darum waren sie uns überlegen. Wenn wir aber in der Ebene mit ihnen kämpfen, dann werden wir sie bestimmt besiegen.
1 Könige 1Kön 11 20 24 Tu also folgendes: Entfern die Könige aus ihrer Stellung und ersetze sie durch Statthalter!
1 Könige 1Kön 11 20 25 Dann sammle ein ebenso großes Heer, wie du es verloren hast, und ebenso viele Pferde und Kriegswagen, wie du zuvor hattest. Wir werden in der Ebene mit ihnen kämpfen und sie gewiss besiegen. Ben-Hadad befolgte ihren Rat.
1 Könige 1Kön 11 20 26 Um die Jahreswende musterte er die Aramäer und rückte zum Krieg gegen Israel bis Afek vor.
1 Könige 1Kön 11 20 27 Auch die Israeliten wurden gemustert und mit Lebensmitteln versehen. Sie zogen den Aramäern entgegen und lagerten ihnen gegenüber wie ein paar kleine Ziegenherden; die Aramäer aber füllten die ganze Gegend.
1 Könige 1Kön 11 20 28 Nun trat der Gottesmann zum König von Israel hin und sagte: So spricht der Herr: Weil die Aramäer sagen, dass der Herr ein Gott der Berge und nicht ein Gott der Ebenen sei, gebe ich diese ganze gewaltige Menge in deine Hand; und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin.
1 Könige 1Kön 11 20 29 Sie lagen dann sieben Tage einander gegenüber. Am siebten Tag kam es zur Schlacht und die Israeliten töteten vom aramäischen Fußvolk hunderttausend Mann an einem Tag.
1 Könige 1Kön 11 20 30 Der Rest floh in die Stadt Afek; doch die Mauer stürzte über den siebenundzwanzigtausend Mann, die übrig geblieben waren, zusammen. Auch Ben-Hadad war in die Stadt geflohen und irrte von einem Gemach in das andere.
1 Könige 1Kön 11 20 31 Da sagten seine Ratgeber zu ihm: Wir haben gehört, dass die Könige des Hauses Israel milde Könige sind. Wir wollen daher Trauergewänder anlegen und mit Stricken um den Hals zum König von Israel hinausgehen. Vielleicht schenkt er dir das Leben.
1 Könige 1Kön 11 20 32 Sie legten also Trauergewänder an und mit Stricken um den Hals kamen sie zum König von Israel. Sie flehten ihn an: Dein Knecht Ben-Hadad bittet dich, ihm das Leben zu schenken. Er antwortete: Lebt er noch? Er ist mein Bruder.
1 Könige 1Kön 11 20 33 Die Männer nahmen das Wort als gutes Zeichen, gingen sogleich darauf ein und sagten: Ben-Hadad ist dein Bruder. Dann befahl der König von Israel: Geht, bringt ihn zu mir! Als Ben-Hadad kam, nahm er ihn zu sich auf seinen Wagen.
1 Könige 1Kön 11 20 34 Da erklärte Ben-Hadad: Die Städte, die mein Vater deinem Vater weggenommen hat, werde ich zurückgeben und in Damaskus magst du dir Handelsniederlassungen errichten, wie mein Vater es in Samaria getan hat. Der König von Israel erwiderte: Auf diese Abmachung hin werde ich dich freilassen. So schloss er mit ihm einen Vertrag und ließ ihn frei.
1 Könige 1Kön 11 20 35 Einer von den Prophetenjüngern sprach im Auftrag des Herrn zu seinem Gefährten: Schlag mich! Als dieser sich weigerte, ihn zu schlagen,
1 Könige 1Kön 11 20 36 sagte er zu ihm: Weil du der Stimme des Herrn nicht gehorcht hast, wird dich ein Löwe töten, sobald du von mir weggegangen bist. Der Mann hatte sich kaum von ihm entfernt, als ihn ein Löwe anfiel und tötete.
1 Könige 1Kön 11 20 37 Hierauf traf der Prophet einen andern und befahl ihm: Schlag mich! Dieser schlug auf ihn ein und verwundete ihn.
1 Könige 1Kön 11 20 38 Sogleich begab sich der Prophet zum König und stellte sich ihm in den Weg. Durch eine Binde über den Augen hatte er sich unkenntlich gemacht.
1 Könige 1Kön 11 20 39 Als der König vorbeikam, rief er ihn und sagte: Dein Knecht ist in den Kampf gezogen. Da kam jemand herbei, brachte mir einen Gefangenen und befahl: Bewach diesen Mann! Wenn er entkommt, dann musst du es mit deinem Leben büßen, oder du musst ein Talent Silber bezahlen.
1 Könige 1Kön 11 20 40 Während nun dein Knecht da und dort zu tun hatte, konnte der Gefangene entkommen. Da sagte der König von Israel: Du hast dir dein Urteil selbst gesprochen.
1 Könige 1Kön 11 20 41 Sogleich nahm der Prophet die Binde von den Augen und der König von Israel erkannte ihn als einen von den Propheten.
1 Könige 1Kön 11 20 42 Dieser aber sagte zu ihm: So spricht der Herr: Weil du den Mann, dessen Verderben ich wollte, aus deiner Hand entlassen hast, muss dein Leben für sein Leben, dein Volk für sein Volk einstehen.
1 Könige 1Kön 11 20 43 Missmutig und verdrossen ging der König von Israel nach Hause und kam nach Samaria.
1 Könige 1Kön 11 21 1 Danach trug sich Folgendes zu. Nabot aus Jesreel hatte einen Weinberg in Jesreel neben dem Palast Ahabs, des Königs von Samarien.
1 Könige 1Kön 11 21 2 Ahab verhandelte mit Nabot und schlug ihm vor: Gib mir deinen Weinberg! Er soll mir als Gemüsegarten dienen; denn er liegt nahe bei meinem Haus. Ich will dir dafür einen besseren Weinberg geben. Wenn es dir aber lieber ist, bezahle ich dir den Kaufpreis in Geld.
1 Könige 1Kön 11 21 3 Doch Nabot erwiderte: Der Herr bewahre mich davor, dass ich dir das Erbe meiner Väter überlasse.
1 Könige 1Kön 11 21 4 Darauf kehrte Ahab in sein Haus zurück. Er war missmutig und verdrossen, weil Nabot aus Jesreel zu ihm gesagt hatte: Ich werde dir das Erbe meiner Väter nicht überlassen. Er legte sich auf sein Bett, wandte das Gesicht zur Wand und wollte nicht essen.
1 Könige 1Kön 11 21 5 Seine Frau Isebel kam zu ihm herein und fragte: Warum bist du missmutig und willst nicht essen?
1 Könige 1Kön 11 21 6 Er erzählte ihr: Ich habe mit Nabot aus Jesreel verhandelt und ihm gesagt: Verkauf mir deinen Weinberg für Geld, oder wenn es dir lieber ist, gebe ich dir einen anderen dafür. Doch er hat geantwortet: Ich werde dir meinen Weinberg nicht geben.
1 Könige 1Kön 11 21 7 Da sagte seine Frau Isebel zu ihm: Du bist doch jetzt König in Israel. Steh auf, iss und sei guter Dinge! Ich werde dir den Weinberg Nabots aus Jesreel verschaffen.
1 Könige 1Kön 11 21 8 Sie schrieb Briefe im Namen Ahabs, versah sie mit seinem Siegel und schickte sie an die Ältesten und Vornehmen, die mit Nabot zusammen in der Stadt wohnten.
1 Könige 1Kön 11 21 9 In den Briefen schrieb sie: Ruft ein Fasten aus und lasst Nabot oben vor allem Volk Platz nehmen!
1 Könige 1Kön 11 21 10 Setzt ihm aber zwei nichtswürdige Männer gegenüber! Sie sollen gegen ihn als Zeugen auftreten und sagen: Du hast Gott und den König gelästert. Führt ihn dann hinaus und steinigt ihn zu Tode!
1 Könige 1Kön 11 21 11 Die Männer der Stadt, die Ältesten und Vornehmen, die mit ihm zusammen in der Stadt wohnten, taten, was Isebel ihnen geboten hatte, was in den Briefen stand, die sie ihnen gesandt hatte.
1 Könige 1Kön 11 21 12 Sie riefen ein Fasten aus und ließen Nabot oben vor allem Volk Platz nehmen.
1 Könige 1Kön 11 21 13 Es kamen aber auch die beiden nichtswürdigen Männer und setzten sich ihm gegenüber. Sie standen vor dem Volk als Zeugen gegen Nabot auf und sagten: Nabot hat Gott und den König gelästert. Sogleich führte man ihn aus der Stadt hinaus und steinigte ihn zu Tode.
1 Könige 1Kön 11 21 14 Darauf ließen sie Isebel melden: Nabot wurde gesteinigt und ist tot.
1 Könige 1Kön 11 21 15 Sobald sie hörte, dass Nabot gesteinigt wurde und tot war, sagte sie zu Ahab: Auf, nimm den Weinberg Nabots aus Jesreel in Besitz, den er dir für Geld nicht verkaufen wollte; denn Nabot lebt nicht mehr; er ist tot.
1 Könige 1Kön 11 21 16 Als Ahab hörte, dass Nabot tot war, stand er auf und ging zum Weinberg Nabots aus Jesreel hinab, um von ihm Besitz zu ergreifen.
1 Könige 1Kön 11 21 17 Da erging das Wort des Herrn an Elija aus Tischbe:
1 Könige 1Kön 11 21 18 Mach dich auf und geh Ahab, dem König von Israel, entgegen, der in Samaria seinen Wohnsitz hat. Er ist zum Weinberg Nabots hinabgegangen, um von ihm Besitz zu ergreifen.
1 Könige 1Kön 11 21 19 Sag ihm: So spricht der Herr: Durch einen Mord bist du Erbe geworden? Weiter sag ihm: So spricht der Herr: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Nabots geleckt haben, werden Hunde auch dein Blut lecken.
1 Könige 1Kön 11 21 20 Ahab sagte zu Elija: Hast du mich gefunden, mein Feind? Er erwiderte: Ich habe dich gefunden. Weil du dich hergabst, das zu tun, was dem Herrn missfällt,
1 Könige 1Kön 11 21 21 werde ich Unheil über dich bringen. Ich werde dein Geschlecht hinwegfegen und von Ahabs Geschlecht alles, was männlich ist, bis zum letzten Mann in Israel ausrotten.
1 Könige 1Kön 11 21 22 Weil du mich zum Zorn gereizt und Israel zur Sünde verführt hast, werde ich mit deinem Haus verfahren wie mit dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und mit dem Haus Baschas, des Sohnes Ahijas.
1 Könige 1Kön 11 21 23 Und über Isebel verkündet der Herr: Die Hunde werden Isebel an der Mauer von Jesreel auffressen.
1 Könige 1Kön 11 21 24 Wer von der Familie Ahabs in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf dem freien Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen.
1 Könige 1Kön 11 21 25 Es gab in der Tat niemand, der sich wie Ahab hergab zu tun, was dem Herrn missfiel, da seine Frau Isebel ihn verführte.
1 Könige 1Kön 11 21 26 Sein Tun war überaus verwerflich; er lief den Götzen nach und folgte den Gebräuchen der Amoriter, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.
1 Könige 1Kön 11 21 27 Als Ahab diese Drohungen hörte, zerriss er seine Kleider, trug ein Bußgewand auf dem bloßen Leib, fastete, schlief im Bußgewand und ging bedrückt umher.
1 Könige 1Kön 11 21 28 Da erging das Wort des Herrn an Elija aus Tischbe:
1 Könige 1Kön 11 21 29 Hast du gesehen, wie Ahab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich vor mir gedemütigt hat, will ich das Unglück nicht schon in seinen Tagen kommen lassen. Erst in den Tagen seines Sohnes werde ich das Unheil über sein Haus bringen.
1 Könige 1Kön 11 22 1 Drei Jahre hatte das Land Ruhe und gab es keinen Krieg zwischen Aram und Israel.
1 Könige 1Kön 11 22 2 Als im dritten Jahr Joschafat, der König von Juda, zum König von Israel kam,
1 Könige 1Kön 11 22 3 sagte der König von Israel zu seinen Beamten: Ihr wisst doch, dass Ramot-Gilead uns gehört. Wir aber zögern, es dem König von Aram zu entreißen.
1 Könige 1Kön 11 22 4 Und er fragte Joschafat: Würdest du mit mir gegen Ramot-Gilead in den Krieg ziehen? Dieser antwortete dem König von Israel: Ich ziehe mit dir, mein Volk mit deinem Volk, meine Pferde mit deinen Pferden.
1 Könige 1Kön 11 22 5 Joschafat bat aber den König von Israel: Befrag doch zuvor den Herrn!
1 Könige 1Kön 11 22 6 Da versammelte der König von Israel die Propheten, gegen vierhundert Mann, und fragte sie: Soll ich gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen, oder soll ich es lassen? Sie gaben den Bescheid: Zieh hinauf! Der Herr gibt die Stadt in die Hand des Königs.
1 Könige 1Kön 11 22 7 Doch Joschafat sagte: Ist hier sonst kein Prophet des Herrn, den wir befragen könnten?
1 Könige 1Kön 11 22 8 Der König von Israel antwortete Joschafat: Es ist noch einer da, durch den wir den Herrn befragen könnten. Doch ich hasse ihn; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes. Es ist Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat erwiderte: Der König sage das nicht.
1 Könige 1Kön 11 22 9 Da rief der König von Israel einen Hofbeamten herbei und befahl ihm, unverzüglich Micha, den Sohn Jimlas, zu holen.
1 Könige 1Kön 11 22 10 Der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen in königlichen Gewändern auf ihren Thronen. Sie befanden sich auf der Tenne beim Tor Samarias und alle Propheten weissagten vor ihnen.
1 Könige 1Kön 11 22 11 Zidkija, der Sohn Kenaanas, hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: So spricht der Herr: Mit diesen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast.
1 Könige 1Kön 11 22 12 Alle Propheten weissagten in gleicher Weise und riefen: Zieh nach Ramot-Gilead und sei erfolgreich; der Herr gibt die Stadt in die Hand des Königs.
1 Könige 1Kön 11 22 13 Der Bote aber, der Micha holen sollte, redete ihm zu: Die Worte der Propheten waren ohne Ausnahme günstig für den König. Mögen deine Worte ihren Worten gleichen. Sag daher Gutes an!
1 Könige 1Kön 11 22 14 Doch Micha erwiderte: So wahr der Herr lebt: Nur was der Herr mir sagt, werde ich sagen.
1 Könige 1Kön 11 22 15 Als er zum König kam, fragte ihn dieser: Micha, sollen wir gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen, oder sollen wir es lassen? Micha antwortete: Zieh hinauf und sei erfolgreich! Der Herr gibt die Stadt in die Hand des Königs.
1 Könige 1Kön 11 22 16 Doch der König entgegnete: Wie oft muss ich dich beschwören, mir im Namen des Herrn nur die Wahrheit zu sagen?
1 Könige 1Kön 11 22 17 Da sagte Micha: Ich sah ganz Israel über die Berge zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der Herr sagte: Sie haben keine Herren mehr. So gehe jeder in Frieden nach Hause.
1 Könige 1Kön 11 22 18 Da wandte sich der König von Israel an Joschafat: Habe ich es dir nicht gesagt? Er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes.
1 Könige 1Kön 11 22 19 Micha aber fuhr fort: Darum - höre das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen; das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten und seiner Linken.
1 Könige 1Kön 11 22 20 Und der Herr fragte: Wer will Ahab betören, sodass er nach Ramot-Gilead hinaufzieht und dort fällt? Da hatte der eine diesen, der andere jenen Vorschlag.
1 Könige 1Kön 11 22 21 Zuletzt trat der Geist vor, stellte sich vor den Herrn und sagte: Ich werde ihn betören. Der Herr fragte ihn: Auf welche Weise?
1 Könige 1Kön 11 22 22 Er gab zur Antwort: Ich werde mich aufmachen und zu einem Lügengeist im Mund all seiner Propheten werden. Da sagte der Herr: Du wirst ihn betören; du vermagst es. Geh und tu es!
1 Könige 1Kön 11 22 23 So hat der Herr jetzt einen Geist der Lüge in den Mund all deiner Propheten gelegt; denn er hat über dich Unheil beschlossen.
1 Könige 1Kön 11 22 24 Da trat Zidkija, der Sohn Kenaanas, zu Micha, schlug ihn ins Gesicht und rief: Wie, sollte denn der Geist des Herrn von mir gewichen sein, um mit dir zu reden?
1 Könige 1Kön 11 22 25 Micha erwiderte: Du wirst es an jenem Tag erfahren, an dem du von einem Gemach in das andere eilst, um dich zu verstecken.
1 Könige 1Kön 11 22 26 Der König von Israel aber gab den Befehl: Nehmt Micha fest, führt ihn zum Stadtobersten Amon und zum Prinzen Joasch
1 Könige 1Kön 11 22 27 und meldet: So spricht der König: Werft diesen Mann ins Gefängnis, und haltet ihn streng bei Brot und Wasser, bis ich wohlbehalten zurückkomme.
1 Könige 1Kön 11 22 28 Doch Micha erwiderte: Wenn du wohlbehalten zurückkommst, dann hat der Herr nicht durch mich geredet. [[Und er sagte: Hört, alle ihr Völker!]]
1 Könige 1Kön 11 22 29 Darauf zog der König von Israel mit Joschafat, dem König von Juda, gegen Ramot-Gilead.
1 Könige 1Kön 11 22 30 Der König von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und so in den Kampf ziehen. Du aber behalte deine Gewänder an! So ging der König von Israel verkleidet in den Kampf.
1 Könige 1Kön 11 22 31 Der König von Aram hatte aber den zweiunddreißig Obersten seiner Kriegswagen befohlen: Greift niemanden an, er sei hohen oder niederen Ranges, außer den König von Israel!
1 Könige 1Kön 11 22 32 Als daher die Obersten der Kriegswagen Joschafat erblickten und ihn für den König von Israel hielten, stürmten sie auf ihn ein, sodass er um Hilfe schrie.
1 Könige 1Kön 11 22 33 Doch als sie sahen, dass er nicht der König von Israel war, ließen sie von ihm ab.
1 Könige 1Kön 11 22 34 Ein Mann aber spannte aufs Geratewohl seinen Bogen und traf den König von Israel zwischen Panzer und Leibgurt. Dieser befahl daher seinem Wagenlenker: Wende um und bring mich aus der Schlacht; denn ich bin verwundet.
1 Könige 1Kön 11 22 35 Da aber die Schlacht an jenem Tag heftig wurde, blieb der König im Kampf gegen die Aramäer aufrecht im Wagen stehen. Am Abend starb er. Das Blut der Wunde war in das Innere des Wagens geflossen.
1 Könige 1Kön 11 22 36 Bei Sonnenuntergang ließ man im Lager ausrufen: Jeder kehre in seine Stadt, in sein Land zurück!
1 Könige 1Kön 11 22 37 So starb der König; man brachte ihn nach Samaria und begrub ihn dort.
1 Könige 1Kön 11 22 38 Als man im Teich von Samaria den Wagen ausspülte, leckten Hunde sein Blut, und Dirnen wuschen sich darin, nach dem Wort, das der Herr gesprochen hatte.
1 Könige 1Kön 11 22 39 Die übrige Geschichte Ahabs und alle seine Taten, der Bericht über das Elfenbeinhaus, das er gebaut, und die Städte, die er ausgebaut hat, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
1 Könige 1Kön 11 22 40 Ahab entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Ahasja wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 22 41 Im vierten Jahr des Königs Ahab von Israel wurde Joschafat, der Sohn Asas, König von Juda.
1 Könige 1Kön 11 22 42 Er war fünfunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba und war eine Tochter Schilhis.
1 Könige 1Kön 11 22 43 Er folgte ganz den Wegen seines Vaters Asa, ohne von ihnen abzuweichen, und tat, was dem Herrn gefiel.
1 Könige 1Kön 11 22 44 Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Das Volk brachte noch Schlacht- und Rauchopfer auf ihnen dar.
1 Könige 1Kön 11 22 45 Joschafat hatte auch Frieden mit dem König von Israel.
1 Könige 1Kön 11 22 46 Die übrige Geschichte Joschafats, die Erfolge, die er errang, und die Kriege, die er führte, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
1 Könige 1Kön 11 22 47 Er entfernte die letzten Hierodulen, die in den Tagen seines Vaters Asa übrig geblieben waren, aus dem Land.
1 Könige 1Kön 11 22 48 In Edom gab es damals keinen König; ein Statthalter vertrat den König.
1 Könige 1Kön 11 22 49 Auch baute Joschafat eine Tarschischflotte, die nach Ofir fahren sollte, um Gold zu holen. Doch kam es nicht zur Fahrt, da die Schiffe in Ezjon-Geber zerschellten.
1 Könige 1Kön 11 22 50 Damals sagte Ahasja, der Sohn Ahabs, zu Joschafat: Meine Leute sollen mit deinen Leuten auf den Schiffen fahren. Doch Joschafat lehnte es ab. -
1 Könige 1Kön 11 22 51 Joschafat entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Joram wurde König an seiner Stelle.
1 Könige 1Kön 11 22 52 Im siebzehnten Jahr des Königs Joschafat von Juda wurde Ahasja, der Sohn Ahabs, in Samaria König von Israel. Er regierte zwei Jahre über Israel
1 Könige 1Kön 11 22 53 und tat, was dem Herrn missfiel. Er folgte den Wegen seines Vaters und seiner Mutter und den Wegen Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Sünde verführt hatte.
1 Könige 1Kön 11 22 54 Auch diente er Baal und betete ihn an. So erzürnte er den Herrn, den Gott Israels, ganz so, wie es sein Vater getan hatte.
2 Könige 2Kön 12 1 1 Nach dem Tod Ahabs fiel Moab von Israel ab.
2 Könige 2Kön 12 1 2 Ahasja war in Samaria durch das Gitter seines Obergemachs gefallen und hatte sich verletzt. Er sandte Boten ab mit dem Auftrag: Geht, befragt Beelzebul, den Gott von Ekron, ob ich von diesem Leiden genesen werde.
2 Könige 2Kön 12 1 3 Doch der Engel des Herrn sprach zu Elija aus Tischbe: Mach dich auf, geh den Boten des Königs von Samaria entgegen und sag zu ihnen: Gibt es denn keinen Gott in Israel, sodass ihr fortgehen müsst, um Beelzebul, den Gott von Ekron, zu befragen?
2 Könige 2Kön 12 1 4 Darum: So spricht der Herr: Vom Lager, auf das du dich gelegt hast, wirst du nicht mehr aufstehen; denn du musst sterben. Elija ging weiter.
2 Könige 2Kön 12 1 5 Die Boten aber kehrten zum König zurück und er fragte sie: Wie kommt es, dass ihr schon zurück seid?
2 Könige 2Kön 12 1 6 Sie antworteten ihm: Ein Mann kam uns entgegen und trug uns auf: Kehrt zum König zurück, der euch gesandt hat, und sagt zu ihm: So spricht der Herr: Gibt es denn keinen Gott in Israel, sodass du Boten aussenden musst, die Beelzebul, den Gott von Ekron, befragen sollen? Darum wirst du von dem Lager, auf das du dich gelegt hast, nicht mehr aufstehen; denn du musst sterben.
2 Könige 2Kön 12 1 7 Da fragte er sie: Wie sah der Mann aus, der euch entgegenkam und diese Worte zu euch sprach?
2 Könige 2Kön 12 1 8 Sie erwiderten: Er trug einen Mantel aus Ziegenhaaren und hatte einen ledernen Gurt um die Hüften. Da sagte er: Das war Elija aus Tischbe.
2 Könige 2Kön 12 1 9 Er sandte nun den Hauptmann über Fünfzig und seine Leute zu ihm. Dieser stieg zu Elija hinauf, der auf dem Gipfel des Berges saß, und rief ihm zu: Mann Gottes, der König befiehlt dir herabzukommen.
2 Könige 2Kön 12 1 10 Doch Elija antwortete dem Hauptmann der Fünfzig: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so falle Feuer vom Himmel und verzehre dich und deine Fünfzig. Sogleich fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und seine Leute.
2 Könige 2Kön 12 1 11 Darauf sandte der König einen anderen Hauptmann über Fünfzig und seine Leute zu ihm. Auch dieser ergriff das Wort und rief Elija zu: Mann Gottes, so spricht der König: Komm sofort herab!
2 Könige 2Kön 12 1 12 Doch Elija antwortete ihnen: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so falle Feuer vom Himmel und verzehre dich und deine Fünfzig. Sogleich fiel das Feuer Gottes vom Himmel und verzehrte ihn und seine Leute.
2 Könige 2Kön 12 1 13 Nun schickte der König einen dritten Hauptmann über Fünfzig und seine Leute. Dieser kam hinauf, kniete vor Elija nieder und flehte ihn an: Mann Gottes, möchte doch mein Leben und das Leben deiner fünfzig Knechte kostbar sein in deinen Augen.
2 Könige 2Kön 12 1 14 Feuer ist vom Himmel gefallen und hat die ersten zwei Hauptleute und ihre fünfzig Mann verzehrt. Möchte nun mein Leben kostbar sein in deinen Augen.
2 Könige 2Kön 12 1 15 Da sagte der Engel des Herrn zu Elija: Geh mit ihm hinab und fürchte dich nicht vor ihm! Elija stand also auf, ging mit ihm zum König hinab
2 Könige 2Kön 12 1 16 und hielt ihm vor: So spricht der Herr: Du hast Boten ausgesandt, um Beelzebul, den Gott von Ekron, zu befragen, als gäbe es in Israel keinen Gott, dessen Wort man einholen könnte. Darum wirst du von dem Lager, auf das du dich gelegt hast, nicht mehr aufstehen; denn du musst sterben.
2 Könige 2Kön 12 1 17 So starb Ahasja nach dem Wort des Herrn, das Elija verkündet hatte. (Sein Bruder) Joram wurde König an seiner Stelle im zweiten Jahr Jorams, des Sohnes Joschafats, des Königs von Juda; denn er hatte keinen Sohn.
2 Könige 2Kön 12 1 18 Die übrige Geschichte Ahasjas und seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 2 1 An dem Tag, da der Herr Elija im Wirbelsturm in den Himmel aufnehmen wollte, ging Elija mit Elischa von Gilgal weg.
2 Könige 2Kön 12 2 2 Er sagte zu Elischa: Bleib hier; denn der Herr hat mich nach Bet-El gesandt. Doch Elischa erwiderte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht. So gingen sie nach Bet-El.
2 Könige 2Kön 12 2 3 Dort kamen die Prophetenjünger, die in Bet-El waren, zu Elischa heraus und sagten zu ihm: Weißt du, dass der Herr heute deinen Meister über dein Haupt hinweg aufnehmen wird? Er antwortete: Auch ich weiß es. Seid still!
2 Könige 2Kön 12 2 4 Elija aber sagte zu ihm: Bleib hier, Elischa; denn der Herr hat mich nach Jericho gesandt. Elischa erwiderte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht. So kamen sie nach Jericho.
2 Könige 2Kön 12 2 5 Dort traten die Prophetenjünger, die in Jericho waren, an Elischa heran und sagten zu ihm: Weißt du, dass der Herr heute deinen Meister über dein Haupt hinweg aufnehmen wird? Er antwortete ihnen: Auch ich weiß es. Seid still!
2 Könige 2Kön 12 2 6 Elija aber bat ihn: Bleib hier; denn der Herr hat mich an den Jordan gesandt. Elischa erwiderte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht. So gingen beide miteinander.
2 Könige 2Kön 12 2 7 Fünfzig Prophetenjünger folgten ihnen und blieben dann seitwärts in einiger Entfernung stehen. Die beiden traten an den Jordan.
2 Könige 2Kön 12 2 8 Hier nahm Elija seinen Mantel, rollte ihn zusammen und schlug mit ihm auf das Wasser. Dieses teilte sich nach beiden Seiten und sie schritten trockenen Fußes hindurch.
2 Könige 2Kön 12 2 9 Als sie drüben angekommen waren, sagte Elija zu Elischa: Sprich eine Bitte aus, die ich dir erfüllen soll, bevor ich von dir weggenommen werde. Elischa antwortete: Möchten mir doch zwei Anteile deines Geistes zufallen.
2 Könige 2Kön 12 2 10 Elija entgegnete: Du hast etwas Schweres erbeten. Wenn du siehst, wie ich von dir weggenommen werde, wird es dir zuteil werden. Sonst aber wird es nicht geschehen.
2 Könige 2Kön 12 2 11 Während sie miteinander gingen und redeten, erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide voneinander. Elija fuhr im Wirbelsturm zum Himmel empor.
2 Könige 2Kön 12 2 12 Elischa sah es und rief laut: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker! Als er ihn nicht mehr sah, fasste er sein Gewand und riss es mitten entzwei.
2 Könige 2Kön 12 2 13 Dann hob er den Mantel auf, der Elija entfallen war, kehrte um und trat an das Ufer des Jordan.
2 Könige 2Kön 12 2 14 Er nahm den Mantel, der Elija entfallen war, schlug mit ihm auf das Wasser und rief: Wo ist der Herr, der Gott des Elija? Als er auf das Wasser schlug, teilte es sich nach beiden Seiten und Elischa ging hinüber.
2 Könige 2Kön 12 2 15 Die Prophetenjünger von Jericho, die in der Nähe standen, sahen ihn und sagten: Der Geist des Elija ruht auf Elischa. Sie kamen ihm entgegen und warfen sich vor ihm zur Erde nieder.
2 Könige 2Kön 12 2 16 Dann sagten sie zu ihm: Unter deinen Knechten sind fünfzig starke Männer. Sie sollen auf die Suche nach deinem Meister gehen. Der Geist des Herrn könnte ihn fortgetragen und auf einem der Berge oder in einem der Täler niedergesetzt haben. Doch Elischa entgegnete: Schickt niemand!
2 Könige 2Kön 12 2 17 Als sie aber heftig darauf bestanden, sagte er: Schickt sie also hin! Sie schickten fünfzig Mann aus und diese suchten drei Tage lang. Da sie ihn nicht fanden,
2 Könige 2Kön 12 2 18 kehrten sie zu Elischa zurück. Er hielt sich noch in Jericho auf und sagte zu ihnen: Habe ich euch nicht gesagt: Ihr sollt nicht hingehen?
2 Könige 2Kön 12 2 19 Die Männer der Stadt sagten zu Elischa: Unser Herr sieht, dass man in dieser Stadt gut wohnen kann; nur das Wasser ist ungesund und in der Gegend gibt es viele Fehlgeburten.
2 Könige 2Kön 12 2 20 Elischa befahl: Bringt mir eine neue Schüssel und schüttet Salz hinein! Man brachte sie ihm
2 Könige 2Kön 12 2 21 und er ging zur Wasserquelle und warf das Salz hinein mit den Worten: So spricht der Herr: Ich mache dieses Wasser gesund. Es wird keinen Tod und keine Fehlgeburt mehr verursachen.
2 Könige 2Kön 12 2 22 Daher ist das Wasser bis zum heutigen Tag gesund, wie es Elischa vorausgesagt hatte.
2 Könige 2Kön 12 2 23 Von dort ging er nach Bet-El. Während er den Weg hinaufstieg, kamen junge Burschen aus der Stadt und verspotteten ihn: Sie riefen ihm zu: Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf!
2 Könige 2Kön 12 2 24 Er wandte sich um, sah sie an und verfluchte sie im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bären aus dem Wald und zerrissen zweiundvierzig junge Leute.
2 Könige 2Kön 12 2 25 Von dort ging er zum Berg Karmel und kehrte dann nach Samaria zurück.
2 Könige 2Kön 12 3 1 Im achtzehnten Jahr Joschafats, des Königs von Juda, wurde Joram, der Sohn Ahabs, in Samaria König von Israel. Er regierte zwölf Jahre
2 Könige 2Kön 12 3 2 und tat, was dem Herrn missfiel. Doch trieb er es nicht so schlimm wie sein Vater und seine Mutter; denn er entfernte das Steinmal des Baal, das sein Vater errichtet hatte.
2 Könige 2Kön 12 3 3 Nur an der Sünde, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte, hielt er fest und ließ nicht von ihr ab.
2 Könige 2Kön 12 3 4 Mescha, der König von Moab, betrieb Schafzucht und musste dem König von Israel hunderttausend Lämmer und die Wolle von hunderttausend Widdern liefern.
2 Könige 2Kön 12 3 5 Nach dem Tod Ahabs aber fiel der König von Moab vom König von Israel ab.
2 Könige 2Kön 12 3 6 König Joram rückte daher zu dieser Zeit von Samaria aus und musterte ganz Israel.
2 Könige 2Kön 12 3 7 Auch ließ er Joschafat, dem König von Juda, sagen: Der König von Moab ist von mir abgefallen. Willst du mit mir gegen Moab in den Krieg ziehen? Joschafat antwortete: Ich ziehe mit dir, mein Volk mit deinem Volk, meine Pferde mit deinen Pferden.
2 Könige 2Kön 12 3 8 Dann fragte Joram: Auf welchem Weg sollen wir hinaufziehen? Joschafat entschied: Durch die Wüste von Edom.
2 Könige 2Kön 12 3 9 Der König von Israel, der König von Juda und der König von Edom rückten nun aus. Als sie bereits einen Weg von sieben Tagen zurückgelegt hatten, fehlte es dem Heer und dem Vieh, das sie mitführten, an Wasser.
2 Könige 2Kön 12 3 10 Der König von Israel sagte: Weh uns, der Herr hat diese drei Könige hierher gerufen, um sie in die Gewalt der Moabiter zu geben.
2 Könige 2Kön 12 3 11 Joschafat aber fragte: Ist hier kein Prophet des Herrn, durch den wir den Herrn befragen könnten? Einer von den Dienern des Königs von Israel antwortete: Hier ist Elischa, der Sohn Schafats, der Elija Wasser über die Hände gegossen hat.
2 Könige 2Kön 12 3 12 Joschafat sagte: Bei ihm ist das Wort des Herrn. Da ging der König von Israel mit Joschafat und dem König von Edom zu ihm hinab.
2 Könige 2Kön 12 3 13 Doch Elischa sagte zum König von Israel: Was habe ich mit dir zu schaffen? Geh zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter! Der König von Israel entgegnete: Darum geht es jetzt nicht. Der Herr hat diese drei Könige hierher gerufen, um sie in die Gewalt der Moabiter zu geben.
2 Könige 2Kön 12 3 14 Elischa antwortete: So wahr der Herr der Heere lebt, in dessen Dienst ich stehe: Wenn ich nicht auf Joschafat, den König von Juda, Rücksicht nähme, dich würde ich nicht beachten und keines Blickes würdigen.
2 Könige 2Kön 12 3 15 Aber nun holt mir einen Harfenspieler! Als der Spieler über die Saiten fuhr, kam die Hand des Herrn über Elischa
2 Könige 2Kön 12 3 16 und er rief: So spricht der Herr: Macht in diesem Tal Grube neben Grube!
2 Könige 2Kön 12 3 17 Denn so spricht der Herr: Ihr werdet weder Wind noch Regen sehen. Doch dieses Tal wird sich mit Wasser füllen und ihr werdet trinken, wie auch eure Herden und euer Vieh.
2 Könige 2Kön 12 3 18 Aber das ist dem Herrn noch zu wenig. Er wird die Moabiter in eure Gewalt geben.
2 Könige 2Kön 12 3 19 Ihr werdet alle Festungen und ihre besten Städte erobern, alle wertvollen Bäume fällen, alle Wasserquellen zuschütten und alle guten Äcker mit Steinen verderben.
2 Könige 2Kön 12 3 20 Und wirklich, am nächsten Morgen, zur Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, kam Wasser von Edom her und die ganze Gegend wurde vom Wasser überflutet.
2 Könige 2Kön 12 3 21 Als ganz Moab erfuhr, dass die Könige zum Krieg gegen das Land anrückten, wurden alle aufgeboten, die Waffen tragen konnten; sie stellten sich an der Grenze auf.
2 Könige 2Kön 12 3 22 Frühmorgens aber, als die Sonne über dem Wasser aufging, erschien ihnen das Wasser drüben rot wie Blut.
2 Könige 2Kön 12 3 23 Sie sagten: Das ist Blut. Die Könige haben sich selbst umgebracht; einer hat den andern erschlagen. Auf jetzt, zur Beute, ihr Moabiter!
2 Könige 2Kön 12 3 24 Doch als sie sich dem Lager der Israeliten näherten, erhoben sich diese und schlugen die Moabiter in die Flucht. Unaufhörlich drängten die Israeliten nach und machten sie nieder.
2 Könige 2Kön 12 3 25 Sie zerstörten die Städte und auf alle guten Äcker warf jeder seinen Stein, bis sie ganz bedeckt waren. Auch schütteten sie alle Wasserquellen zu und fällten alle wertvollen Bäume. Zuletzt blieb nur noch Kir-Heres übrig; diese Stadt umstellten und beschossen die Schleuderer.
2 Könige 2Kön 12 3 26 Als der König von Moab sah, dass er dem Angriff nicht mehr standhalten konnte, sammelte er siebenhundert mit dem Schwert bewaffnete Männer um sich und versuchte beim König von Edom durchzubrechen. Doch es gelang ihnen nicht.
2 Könige 2Kön 12 3 27 Nun nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der nach ihm König werden sollte, und brachte ihn auf der Mauer als Brandopfer dar. Da kam ein gewaltiger Zorn über Israel. Sie zogen von Moab ab und kehrten in ihr Land zurück.
2 Könige 2Kön 12 4 1 Eine von den Frauen der Prophetenjünger wandte sich laut rufend an Elischa: Mein Mann, dein Knecht, ist gestorben. Du weißt, dass dein Knecht gottesfürchtig war. Nun kommt der Gläubiger, um sich meine beiden Söhne als Sklaven zu nehmen.
2 Könige 2Kön 12 4 2 Elischa fragte sie: Was kann ich für dich tun? Sag mir: Was hast du im Haus? Sie antwortete: Deine Magd hat nichts im Haus als einen Krug Öl.
2 Könige 2Kön 12 4 3 Da sagte er: Geh und erbitte dir auf der Gasse von allen deinen Nachbarn leere Gefäße, aber nicht zu wenige!
2 Könige 2Kön 12 4 4 Dann geh heim, verschließ die Tür hinter dir und deinen Söhnen, gieß Öl in alle diese Gefäße und stell die gefüllten beiseite!
2 Könige 2Kön 12 4 5 Sie ging von ihm weg und verschloss die Tür hinter sich und ihren Söhnen. Diese reichten ihr die Gefäße hin und sie füllte ein.
2 Könige 2Kön 12 4 6 Als alle Gefäße voll waren, sagte sie zu ihrem Sohn: Bring mir noch ein Gefäß! Er antwortete: Es ist keines mehr da. Da floss das Öl nicht mehr weiter.
2 Könige 2Kön 12 4 7 Sie aber kam und erzählte es dem Gottesmann. Dieser befahl ihr: Geh, verkauf das Öl und bezahl deine Schuld! Von dem, was übrig bleibt, magst du mit deinen Söhnen leben.
2 Könige 2Kön 12 4 8 Eines Tages ging Elischa nach Schunem. Dort lebte eine vornehme Frau, die ihn dringend bat, bei ihr zu essen. Seither kehrte er zum Essen bei ihr ein, sooft er vorbeikam.
2 Könige 2Kön 12 4 9 Sie aber sagte zu ihrem Mann: Ich weiß, dass dieser Mann, der ständig bei uns vorbeikommt, ein heiliger Gottesmann ist.
2 Könige 2Kön 12 4 10 Wir wollen ein kleines, gemauertes Obergemach herrichten und dort ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und einen Leuchter für ihn bereitstellen. Wenn er dann zu uns kommt, kann er sich dorthin zurückziehen.
2 Könige 2Kön 12 4 11 Als Elischa eines Tages wieder hinkam, ging er in das Obergemach, um dort zu schlafen.
2 Könige 2Kön 12 4 12 Dann befahl er seinem Diener Gehasi: Ruf diese Schunemiterin! Er rief sie, und als sie vor ihm stand,
2 Könige 2Kön 12 4 13 befahl er dem Diener: Sag zu ihr: Du hast dir so viel Mühe um uns gemacht. Was können wir für dich tun? Sollen wir beim König oder beim Obersten des Heeres ein Wort für dich einlegen? Doch sie entgegnete: Ich wohne inmitten meiner Verwandten.
2 Könige 2Kön 12 4 14 Und als er weiter fragte, was man für sie tun könne, sagte Gehasi: Nun, sie hat keinen Sohn und ihr Mann ist alt.
2 Könige 2Kön 12 4 15 Da befahl er: Ruf sie herein! Er rief sie und sie blieb in der Tür stehen.
2 Könige 2Kön 12 4 16 Darauf versicherte ihr Elischa: Im nächsten Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn liebkosen. Sie aber entgegnete: Ach nein, Herr, Mann Gottes, täusche doch deiner Magd nichts vor!
2 Könige 2Kön 12 4 17 Doch die Frau wurde schwanger und im nächsten Jahr, um die Zeit, die Elischa genannt hatte, gebar sie einen Sohn.
2 Könige 2Kön 12 4 18 Als das Kind herangewachsen war, ging es eines Tages zu seinem Vater hinaus zu den Schnittern.
2 Könige 2Kön 12 4 19 Dort klagte es ihm: Mein Kopf, mein Kopf! Der Vater befahl seinem Knecht: Trag das Kind heim zu seiner Mutter!
2 Könige 2Kön 12 4 20 Der Knecht nahm es und brachte es zu ihr. Es saß noch bis zum Mittag auf ihren Knien; dann starb es.
2 Könige 2Kön 12 4 21 Sie stieg nun in das obere Gemach hinauf, legte das Kind auf das Bett des Gottesmannes und schloss die Tür hinter ihm ab. Dann verließ sie das Haus,
2 Könige 2Kön 12 4 22 rief ihren Mann und bat ihn: Schick mir einen von den Knechten und einen Esel! Ich will zum Gottesmann eilen und komme bald zurück.
2 Könige 2Kön 12 4 23 Er wandte ein: Warum gehst du heute zu ihm? Es ist doch nicht Neumond und nicht Sabbat. Doch sie sagte nur: Friede mit dir!,
2 Könige 2Kön 12 4 24 sattelte den Esel und befahl dem Knecht: Treib tüchtig an und halte mich beim Reiten nicht auf, es sei denn, dass ich es dir sage.
2 Könige 2Kön 12 4 25 So reiste sie ab und kam zum Gottesmann auf den Karmel. Als er sie von ferne sah, sagte er zu seinem Diener Gehasi: Da kommt die Schunemiterin.
2 Könige 2Kön 12 4 26 Lauf ihr entgegen und frag sie: Geht es dir gut? Geht es auch deinem Mann und dem Kind gut? Sie antwortete: Es geht gut.
2 Könige 2Kön 12 4 27 Sobald sie aber zum Gottesmann auf den Berg kam, umfasste sie seine Füße. Gehasi trat hinzu, um sie wegzudrängen; aber der Gottesmann wehrte ab: Lass sie; denn ihre Seele ist betrübt. Doch der Herr hat mir den Grund verborgen und mir nicht mitgeteilt.
2 Könige 2Kön 12 4 28 Darauf sagte sie: Habe ich denn meinen Herrn um einen Sohn gebeten? Habe ich nicht gesagt: Mach mir keine falschen Hoffnungen?
2 Könige 2Kön 12 4 29 Elischa befahl nun Gehasi: Gürte dich, nimm meinen Stab in die Hand und mach dich auf den Weg! Wenn du jemand begegnest, so grüß ihn nicht; und wenn dich jemand grüßt, so antworte ihm nicht! Leg meinen Stab auf das Gesicht des Kindes!
2 Könige 2Kön 12 4 30 Aber die Mutter des Kindes sagte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich lasse nicht von dir ab. Da stand er auf und folgte ihr.
2 Könige 2Kön 12 4 31 Gehasi war vorausgeeilt und hatte den Stab auf das Gesicht des Kindes gelegt; doch es kam kein Laut und kein Lebenszeichen. Daher lief er zum Gottesmann zurück und berichtete: Das Kind ist nicht aufgewacht.
2 Könige 2Kön 12 4 32 Als Elischa in das Haus kam, lag das Kind tot auf seinem Bett.
2 Könige 2Kön 12 4 33 Er ging in das Gemach, schloss die Tür hinter sich und dem Kind und betete zum Herrn.
2 Könige 2Kön 12 4 34 Dann trat er an das Bett und warf sich über das Kind; er legte seinen Mund auf dessen Mund, seine Augen auf dessen Augen, seine Hände auf dessen Hände. Als er sich so über das Kind hinstreckte, kam Wärme in dessen Leib.
2 Könige 2Kön 12 4 35 Dann stand er auf, ging im Haus einmal hin und her, trat wieder an das Bett und warf sich über das Kind. Da nieste es siebenmal und öffnete die Augen.
2 Könige 2Kön 12 4 36 Nun rief Elischa seinen Diener Gehasi und befahl ihm, die Schunemiterin zu rufen. Er rief sie, und als sie kam, sagte der Gottesmann zu ihr: Nimm deinen Sohn!
2 Könige 2Kön 12 4 37 Sie trat hinzu, fiel Elischa zu Füßen und verneigte sich bis zur Erde. Dann nahm sie ihren Sohn und ging hinaus.
2 Könige 2Kön 12 4 38 Elischa kehrte nach Gilgal zurück. Im Land herrschte damals eine Hungersnot. Als die Prophetenjünger vor ihm saßen, befahl er seinem Diener: Setz den großen Topf auf und koch ein Gericht für die Prophetenjünger!
2 Könige 2Kön 12 4 39 Einer von ihnen ging auf das Feld hinaus, um Malven zu holen. Dabei fand er ein wildes Rankengewächs und pflückte davon so viele Früchte, wie sein Gewand fassen konnte. Dann kam er zurück und schnitt sie in den Kochtopf hinein, da man sie nicht kannte.
2 Könige 2Kön 12 4 40 Als man sie aber den Männern zum Essen vorsetzte und sie von der Speise kosteten, schrien sie laut und riefen: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes. Sie konnten nichts essen.
2 Könige 2Kön 12 4 41 Doch er befahl: Bringt mir etwas Mehl! Er streute das Mehl in den Topf und sagte: Setzt es nun den Leuten zum Essen vor! Jetzt war nichts Schädliches mehr im Topf.
2 Könige 2Kön 12 4 42 Einmal kam ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Gottesmann Brot von Erstlingsfrüchten, zwanzig Gerstenbrote, und frische Körner in einem Beutel. Elischa befahl seinem Diener: Gib es den Leuten zu essen!
2 Könige 2Kön 12 4 43 Doch dieser sagte: Wie soll ich das hundert Männern vorsetzen? Elischa aber sagte: Gib es den Leuten zu essen! Denn so spricht der Herr: Man wird essen und noch übrig lassen.
2 Könige 2Kön 12 4 44 Nun setzte er es ihnen vor; und sie aßen und ließen noch übrig, wie der Herr gesagt hatte.
2 Könige 2Kön 12 5 1 Naaman, der Feldherr des Königs von Aram, galt viel bei seinem Herrn und war angesehen; denn durch ihn hatte der Herr den Aramäern den Sieg verliehen. Der Mann war tapfer, aber an Aussatz erkrankt.
2 Könige 2Kön 12 5 2 Nun hatten die Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen aus dem Land Israel verschleppt. Es war in den Dienst der Frau Naamans gekommen.
2 Könige 2Kön 12 5 3 Es sagte zu seiner Herrin: Wäre mein Herr doch bei dem Propheten in Samaria! Er würde seinen Aussatz heilen.
2 Könige 2Kön 12 5 4 Naaman ging zu seinem Herrn und meldete ihm: Das und das hat das Mädchen aus Israel gesagt.
2 Könige 2Kön 12 5 5 Der König von Aram antwortete: So geh doch hin; ich werde dir ein Schreiben an den König von Israel mitgeben. Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm zehn Talente Silber, sechstausend Schekel Gold und zehn Festkleider mit
2 Könige 2Kön 12 5 6 und überbrachte dem König von Israel das Schreiben. Es hatte folgenden Inhalt: Wenn jetzt dieser Brief zu dir gelangt, so wisse: Ich habe meinen Knecht Naaman zu dir geschickt, damit du seinen Aussatz heilst.
2 Könige 2Kön 12 5 7 Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und rief: Bin ich denn ein Gott, der töten und zum Leben erwecken kann? Er schickt einen Mann zu mir, damit ich ihn von seinem Aussatz heile. Merkt doch und seht, dass er nur Streit mit mir sucht.
2 Könige 2Kön 12 5 8 Als der Gottesmann Elischa hörte, der König von Israel habe seine Kleider zerrissen, ließ er ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Naaman soll zu mir kommen; dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt.
2 Könige 2Kön 12 5 9 So kam Naaman mit seinen Pferden und Wagen und hielt vor dem Haus Elischas.
2 Könige 2Kön 12 5 10 Dieser schickte einen Boten zu ihm hinaus und ließ ihm sagen: Geh und wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst rein.
2 Könige 2Kön 12 5 11 Doch Naaman wurde zornig. Er ging weg und sagte: Ich dachte, er würde herauskommen, vor mich hintreten, den Namen Jahwes, seines Gottes, anrufen, seine Hand über die kranke Stelle bewegen und so den Aussatz heilen.
2 Könige 2Kön 12 5 12 Sind nicht der Abana und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Gewässer Israels? Kann ich nicht dort mich waschen, um rein zu werden? Voll Zorn wandte er sich ab und ging weg.
2 Könige 2Kön 12 5 13 Doch seine Diener traten an ihn heran und redeten ihm zu: Wenn der Prophet etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es tun; wie viel mehr jetzt, da er zu dir nur gesagt hat: Wasch dich und du wirst rein.
2 Könige 2Kön 12 5 14 So ging er also zum Jordan hinab und tauchte siebenmal unter, wie ihm der Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein Leib gesund wie der Leib eines Kindes und er war rein.
2 Könige 2Kön 12 5 15 Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann zurück, trat vor ihn hin und sagte: Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel. So nimm jetzt von deinem Knecht ein Dankgeschenk an!
2 Könige 2Kön 12 5 16 Elischa antwortete: So wahr der Herr lebt, in dessen Dienst ich stehe: Ich nehme nichts an. Auch als Naaman ihn dringend bat, es zu nehmen, lehnte er ab.
2 Könige 2Kön 12 5 17 Darauf sagte Naaman: Wenn es also nicht sein kann, dann gebe man deinem Knecht so viel Erde, wie zwei Maultiere tragen können; denn dein Knecht wird keinem andern Gott mehr Brand- und Schlachtopfer darbringen als Jahwe allein.
2 Könige 2Kön 12 5 18 Nur dies möge Jahwe deinem Knecht verzeihen: Wenn mein Herr zur Anbetung in den Tempel Rimmons geht, stützt er sich dort auf meinen Arm. Ich muss mich dann im Tempel Rimmons niederwerfen, wenn er sich dort niederwirft. Dann möge das Jahwe deinem Knecht verzeihen.
2 Könige 2Kön 12 5 19 Elischa antwortete: Geh in Frieden! Als Naaman schon eine Strecke Weges von ihm entfernt war,
2 Könige 2Kön 12 5 20 sagte sich Gehasi, der Diener Elischas, des Gottesmannes: Mein Herr hat diesen Aramäer Naaman geschont und nichts von dem angenommen, was er mitgebracht hatte. So wahr der Herr lebt: Ich werde ihm nachlaufen und mir etwas von ihm holen.
2 Könige 2Kön 12 5 21 Gehasi eilte ihm also nach. Als ihn Naaman hinter sich herankommen sah, beugte er sich ihm vom Wagen aus zu und fragte: Steht alles gut?
2 Könige 2Kön 12 5 22 Er antwortete: Ja; nur lässt mein Herr sagen: Soeben sind vom Gebirge Efraim zwei junge Männer, zwei Prophetenjünger, zu mir gekommen. Gib ihnen doch ein Talent Silber und zwei Festkleider!
2 Könige 2Kön 12 5 23 Naaman erwiderte: Tu mir den Gefallen und nimm zwei Talente! Er bat ihn dringend darum und tat zwei Talente Silber in zwei Beutel, legte zwei Festkleider dazu und ließ sie durch zwei Diener vor ihm hertragen.
2 Könige 2Kön 12 5 24 Als Gehasi auf der Höhe angekommen war, nahm er ihnen die Geschenke ab und brachte sie in das Haus. Die Männer schickte er weg und sie kehrten zurück.
2 Könige 2Kön 12 5 25 Er selbst ging hinein und trat vor seinen Herrn. Elischa fragte ihn: Woher kommst du, Gehasi? Er antwortete: Dein Knecht ist nirgendwohin gegangen.
2 Könige 2Kön 12 5 26 Da sagte Elischa zu ihm: War nicht mein Geist zugegen, als sich jemand von seinem Wagen aus dir zuwandte? Ist es denn Zeit, Geld anzunehmen und Kleider, Ölgärten, Weinberge, Schafe und Rinder, Knechte und Mägde zu erwerben?
2 Könige 2Kön 12 5 27 Der Aussatz Naamans aber soll für immer an dir und deinen Nachkommen haften. Gehasi ging hinaus und war vom Aussatz weiß wie Schnee.
2 Könige 2Kön 12 6 1 Die Prophetenjünger klagten bei Elischa: Der Raum, in dem wir vor dir sitzen, ist zu eng für uns.
2 Könige 2Kön 12 6 2 Wir wollen an den Jordan gehen und dort soll jeder von uns einen Balken holen, damit wir uns hier einen Raum errichten, in dem wir wohnen können. Er antwortete: Geht!
2 Könige 2Kön 12 6 3 Einer aber bat ihn: Erweis uns den Gefallen und geh mit deinen Knechten! Er erwiderte: Ich gehe mit.
2 Könige 2Kön 12 6 4 Er ging also mit ihnen und sie kamen an den Jordan und fällten Bäume.
2 Könige 2Kön 12 6 5 Einem aber fiel beim Fällen seines Stammes die eiserne Klinge des Beils in das Wasser. Er rief laut: Wehe, mein Herr, das Beil ist auch noch geliehen!
2 Könige 2Kön 12 6 6 Der Gottesmann fragte: Wohin ist es gefallen? Er zeigte ihm die Stelle; Elischa schnitt ein Stück Holz ab, warf es dorthin und brachte das Eisen zum Schwimmen.
2 Könige 2Kön 12 6 7 Dann befahl er: Hol es herauf! Der Mann streckte die Hand aus und ergriff es.
2 Könige 2Kön 12 6 8 Der König von Aram führte Krieg mit Israel. Er verabredete mit seinen Untergebenen, an einer bestimmten Stelle einen Hinterhalt zu legen.
2 Könige 2Kön 12 6 9 Aber der Gottesmann ließ dem König von Israel sagen: Hüte dich, an jener Stelle vorbeizugehen; denn die Aramäer liegen dort im Hinterhalt.
2 Könige 2Kön 12 6 10 Der König von Israel schickte nun Späher an die Stelle, die ihm der Gottesmann genannt und vor der er ihn gewarnt hatte, und nahm sich dort in Acht. Als das nicht nur einmal oder zweimal geschah,
2 Könige 2Kön 12 6 11 wurde der König von Aram beunruhigt. Er rief seine Untergebenen und fragte sie: Könnt ihr mir nicht angeben, wer von den Unsrigen zum König von Israel hält?
2 Könige 2Kön 12 6 12 Da sagte einer von seinen Leuten: Niemand, mein Herr und König, sondern Elischa, der Prophet in Israel, verrät dem König von Israel, was du in deinem Schlafzimmer sprichst.
2 Könige 2Kön 12 6 13 Da befahl er: Geht und erkundet, wo er sich aufhält, damit ich ihn festnehmen lasse. Man meldete ihm: Er ist in Dotan.
2 Könige 2Kön 12 6 14 Er schickte also Pferde und Wagen und eine starke Truppe dorthin. Sie erreichten die Stadt in der Nacht und umstellten sie.
2 Könige 2Kön 12 6 15 Als der Diener des Gottesmannes am nächsten Morgen aufstand und hinaustrat, hatte die Truppe die Stadt mit Pferden und Wagen umstellt. Da sagte der Diener zu seinem Herrn: Wehe, mein Herr, was sollen wir tun?
2 Könige 2Kön 12 6 16 Doch dieser sagte: Fürchte dich nicht! Bei uns sind mehr als bei ihnen.
2 Könige 2Kön 12 6 17 Dann betete Elischa: Herr, öffne ihm die Augen, damit er sieht. Und der Herr öffnete dem Diener die Augen: Er sah den Berg rings um Elischa voll von feurigen Pferden und Wagen.
2 Könige 2Kön 12 6 18 Als dann die Aramäer anrückten, betete Elischa zum Herrn und rief: Schlag doch diese Leute mit Verblendung! Und der Herr schlug sie auf das Wort Elischas hin mit Verblendung.
2 Könige 2Kön 12 6 19 Daraufhin sagte Elischa zu ihnen: Das ist nicht der richtige Weg und nicht die richtige Stadt. Folgt mir! Ich werde euch zu dem Mann führen, den ihr sucht. Er führte sie aber nach Samaria.
2 Könige 2Kön 12 6 20 Als sie dort angekommen waren, betete Elischa: Herr, öffne ihnen die Augen, damit sie sehen. Der Herr öffnete ihnen die Augen und sie sahen, dass sie mitten in Samaria waren.
2 Könige 2Kön 12 6 21 Sobald nun der König von Israel sie erblickte, rief er Elischa zu: Soll ich sie totschlagen, mein Vater?
2 Könige 2Kön 12 6 22 Doch dieser erwiderte: Töte sie nicht! Erschlägst du denn jene, die du mit deinem Schwert und Bogen gefangen nimmst? Setz ihnen Brot und Wasser vor, damit sie essen und trinken und dann zu ihrem Herrn zurückkehren.
2 Könige 2Kön 12 6 23 Der König gab ihnen reichlich zu essen und zu trinken und entließ sie zu ihrem Herrn. Seitdem kamen keine aramäischen Streifscharen mehr in das Land Israel.
2 Könige 2Kön 12 6 24 Danach sammelte Ben-Hadad, der König von Aram, seine ganze Streitmacht, zog gegen Samaria und belagerte es.
2 Könige 2Kön 12 6 25 In der eingeschlossenen Stadt entstand eine große Hungersnot, sodass der Kopf eines Esels achtzig Silberschekel kostete und ein Viertelkab Milchsterne fünf Silberschekel.
2 Könige 2Kön 12 6 26 Als der König von Israel einmal auf der Mauer vorbeischritt, rief ihm eine Frau zu: Hilf mir, mein Herr und König!
2 Könige 2Kön 12 6 27 Er antwortete: Wenn dir der Herr nicht hilft, wie soll ich dir helfen? Soll es etwas von der Tenne oder von der Kelter sein?
2 Könige 2Kön 12 6 28 Dann fragte er sie: Was fehlt dir? Sie sagte: Diese Frau hat von mir verlangt: Gib deinen Sohn her, damit wir ihn heute aufessen. Meinen Sohn werden wir dann morgen verzehren.
2 Könige 2Kön 12 6 29 So haben wir meinen Sohn gekocht und aufgegessen. Als ich aber am nächsten Tag zu ihr sagte: Gib jetzt deinen Sohn her, damit wir ihn verzehren, hatte sie ihren Sohn versteckt.
2 Könige 2Kön 12 6 30 Als der König die Worte der Frau hörte, zerriss er seine Kleider, und da er auf der Mauer entlangging, sah das Volk, dass er ein Bußgewand auf dem bloßen Leib trug.
2 Könige 2Kön 12 6 31 Er rief: Gott soll mir dies und das antun, wenn Elischa, der Sohn Schafats, bis heute Abend seinen Kopf behält.
2 Könige 2Kön 12 6 32 Elischa hielt sich in seinem Haus auf und die Ältesten saßen bei ihm. Der König hatte einen Mann vor sich her gesandt; aber noch vor der Ankunft des Boten sagte Elischa zu den Ältesten: Merkt ihr, dass dieser Sohn eines Mörders (seinen Henker) schickt, der mir den Kopf abschlagen soll? Gebt nun Acht! Wenn der Bote kommt, verschließt die Tür und haltet ihn an der Tür zurück! Sind nicht schon die Schritte seines Herrn hinter ihm zu hören?
2 Könige 2Kön 12 6 33 Noch während er mit ihnen redete, kam der König und sagte: Dieses Elend kommt vom Herrn. Was soll ich noch vom Herrn erwarten?
2 Könige 2Kön 12 7 1 Doch Elischa entgegnete: Hört das Wort des Herrn! So spricht der Herr: Morgen um diese Zeit kostet am Tor von Samaria ein Sea Feinmehl nur noch einen Schekel und auch zwei Sea Gerste kosten nur noch einen Schekel.
2 Könige 2Kön 12 7 2 Doch der Adjutant, auf dessen Arm sich der König stützte, antwortete dem Gottesmann: Selbst wenn der Herr Schleusen am Himmel anbrächte, könnte das nicht geschehen. Elischa erwiderte: Du wirst es mit deinen eigenen Augen sehen, aber nicht davon essen.
2 Könige 2Kön 12 7 3 Vor dem Eingang des Stadttors saßen vier aussätzige Männer. Sie sagten zueinander: Warum sitzen wir hier, bis wir sterben?
2 Könige 2Kön 12 7 4 Wollten wir in die Stadt gehen, in der Hungersnot herrscht, dann sterben wir in ihr. Bleiben wir draußen, dann sterben wir auch. Kommt, wir gehen in das Lager der Aramäer hinüber! Wenn sie uns am Leben lassen, bleiben wir am Leben. Wenn sie uns töten, so sterben wir.
2 Könige 2Kön 12 7 5 Sie machten sich daher in der Abenddämmerung auf, um in das Lager der Aramäer zu gehen. Doch als sie in den Bereich des aramäischen Lagers kamen, war dort niemand zu sehen.
2 Könige 2Kön 12 7 6 Der Herr hatte nämlich das Rollen von Wagen, das Getrampel von Pferden und das Lärmen eines großen Heeres im Lager vernehmen lassen, sodass einer zum andern sagte: Der König von Israel hat die Könige der Hetiter und die Könige von Ägypten gegen uns angeworben, um uns überfallen zu lassen.
2 Könige 2Kön 12 7 7 Sie waren daher in der Dämmerung aufgebrochen und geflohen. Dabei hatten sie ihre Zelte, Pferde und Esel und das ganze Lager, so wie es war, zurückgelassen, um durch die Flucht ihr Leben zu retten.
2 Könige 2Kön 12 7 8 Als nun die Aussätzigen in den Bereich des Lagers kamen, gingen sie in ein Zelt, aßen und tranken, nahmen Silber, Gold und Kleider und entfernten sich, um die Beute zu verstecken. Dann kamen sie zurück, gingen in ein anderes Zelt, machten auch hier ihre Beute und entfernten sich wieder, um sie zu verstecken.
2 Könige 2Kön 12 7 9 Dann aber sagten sie zueinander: Wir handeln nicht recht. Heute ist ein Tag froher Botschaft. Wenn wir schweigen und bis zum Morgengrauen warten, trifft uns Schuld. Kommt also; wir gehen und melden es im Palast des Königs.
2 Könige 2Kön 12 7 10 Sie machten sich auf, riefen die Wächter der Stadt und erzählten ihnen: Wir sind in das Lager der Aramäer gekommen. Aber dort war niemand zu sehen und kein menschlicher Laut zu hören. Die Pferde und Esel waren angebunden und die Zelte standen so da, wie sie waren.
2 Könige 2Kön 12 7 11 Da schlugen die Wächter Lärm und man meldete es drinnen im Palast des Königs.
2 Könige 2Kön 12 7 12 Noch in der Nacht stand der König auf und sagte zu seinen Leuten: Ich will euch erklären, was die Aramäer gegen uns planen. Sie wissen, dass wir Hunger leiden, und haben das Lager nur verlassen, um sich auf dem freien Feld zu verstecken mit dem Hintergedanken: Wenn sie die Stadt verlassen, nehmen wir sie lebendig gefangen und dringen in die Stadt ein.
2 Könige 2Kön 12 7 13 Doch einer von den Leuten schlug vor: Man nehme doch fünf von den noch vorhandenen Pferden. Ihnen mag es ergehen wie den vielen Israeliten, die schon zugrunde gegangen sind. Wir wollen Männer mit den Pferden hinschicken und dann weiter sehen.
2 Könige 2Kön 12 7 14 Man nahm also zwei Wagen mit den Pferden. Der König schickte sie der Streitmacht der Aramäer nach und befahl ihnen: Brecht auf und seht nach!
2 Könige 2Kön 12 7 15 Sie fuhren hinter ihnen her bis an den Jordan und fanden den ganzen Weg mit Kleidern und Waffen übersät, die die Aramäer auf ihrer überstürzten Flucht weggeworfen hatten. Als sie zurückkamen und dem König Meldung erstatteten,
2 Könige 2Kön 12 7 16 strömte das Volk hinaus und plünderte das Lager der Aramäer. Jetzt kostete ein Sea Feinmehl nur noch einen Schekel und auch zwei Sea Gerste kosteten nur noch einen Schekel, wie es der Herr vorausgesagt hatte.
2 Könige 2Kön 12 7 17 Der König hatte die Aufsicht über das Tor dem Adjutanten übertragen, auf dessen Arm er sich zu stützen pflegte. Ihn trat das Volk im Stadttor nieder und so starb er, wie es ihm der Gottesmann vorausgesagt hatte, als der König gekommen war, um mit ihm zu reden.
2 Könige 2Kön 12 7 18 Als nämlich der Gottesmann zum König sagte: Morgen um diese Zeit kosten am Tor von Samaria zwei Sea Gerste nur noch einen Schekel und ein Sea Feinmehl kostet nur noch einen Schekel,
2 Könige 2Kön 12 7 19 hatte der Adjutant dem Gottesmann geantwortet: Selbst wenn der Herr Schleusen am Himmel anbrächte, könnte dies nicht geschehen. Und Elischa hatte ihm erwidert: Du wirst es mit deinen Augen sehen, aber nicht davon essen.
2 Könige 2Kön 12 7 20 So geschah es ihm nun: Das Volk trat ihn im Tor nieder, sodass er starb.
2 Könige 2Kön 12 8 1 Elischa sagte zu der Frau, deren Sohn er zum Leben erweckt hatte: Mach dich auf, zieh mit deiner Familie fort und halte dich irgendwo in der Fremde auf; denn der Herr hat eine Hungersnot verhängt. Schon kommt sie über das Land und sie wird sieben Jahre dauern.
2 Könige 2Kön 12 8 2 Da machte sich die Frau auf den Weg und tat, was ihr der Gottesmann geraten hatte. Sie zog mit ihren Angehörigen fort und hielt sich sieben Jahre im Land der Philister auf.
2 Könige 2Kön 12 8 3 Nach Ablauf von sieben Jahren kehrte sie aus dem Land der Philister zurück und ging zum König, um wegen ihres Hauses und ihrer Felder seine Hilfe zu erbitten.
2 Könige 2Kön 12 8 4 Der König war gerade im Gespräch mit Gehasi, dem Diener des Gottesmannes, und hatte ihn aufgefordert: Erzähl mir alles Große, das Elischa vollbracht hat.
2 Könige 2Kön 12 8 5 Während dieser dem König erzählte, wie Elischa den Toten zum Leben erweckt hatte, kam die Frau, deren Sohn er zum Leben erweckt hatte, um wegen ihres Hauses und ihrer Felder die Hilfe des Königs zu erbitten. Da sagte Gehasi: Das, mein Herr und König, ist die Frau und das ist ihr Sohn, den Elischa zum Leben erweckt hat.
2 Könige 2Kön 12 8 6 Nun fragte der König die Frau selbst und sie erzählte ihm alles. Darauf gab ihr der König einen Beamten mit und trug ihm auf: Verschaff ihr alles wieder, was ihr gehört, auch den ganzen Ertrag ihrer Felder von dem Tag an, da sie das Land verlassen hat, bis heute.
2 Könige 2Kön 12 8 7 Elischa kam nach Damaskus, wo Ben-Hadad, der König von Damaskus, krank daniederlag. Man meldete ihm, dass der Gottesmann gekommen sei.
2 Könige 2Kön 12 8 8 Darauf befahl der König dem Hasaël: Nimm ein Geschenk, geh dem Gottesmann entgegen und befrag durch ihn Jahwe, ob ich von dieser Krankheit wieder genesen werde.
2 Könige 2Kön 12 8 9 Hasaël ging Elischa entgegen; als Geschenk nahm er allerlei Kostbarkeiten von Damaskus mit, so viel, wie vierzig Kamele tragen konnten. Er kam zu Elischa, trat vor ihn hin und sagte: Dein Sohn Ben-Hadad, der König von Aram, hat mich zu dir gesandt und lässt fragen: Werde ich von dieser Krankheit wieder genesen?
2 Könige 2Kön 12 8 10 Elischa antwortete ihm: Geh und sag ihm: Du wirst genesen. - Doch der Herr hat mir gezeigt, dass er sterben muss.
2 Könige 2Kön 12 8 11 Hasaël verzog keine Miene und blickte ihn scharf an. Der Gottesmann aber weinte.
2 Könige 2Kön 12 8 12 Als Hasaël dann fragte: Warum weint mein Herr?, gab er zur Antwort: Weil ich weiß, wie viel Leid du den Israeliten bringen wirst. Du wirst ihre Festungen in Brand stecken, ihre jungen Männer mit dem Schwert töten, ihre Kinder zerschmettern, ihren schwangeren Frauen den Leib aufschlitzen.
2 Könige 2Kön 12 8 13 Hasaël entgegnete: Was ist denn dein Knecht, dieser Hund, dass er so gewaltige Dinge tun könnte? Elischa antwortete: Der Herr hat dich mir als König von Aram gezeigt.
2 Könige 2Kön 12 8 14 Hasaël verließ Elischa und kehrte zu seinem Herrn zurück. Dieser fragte ihn: Was hat Elischa zu dir gesagt? Und er gab zur Antwort: Er hat zu mir gesagt, dass du genesen wirst.
2 Könige 2Kön 12 8 15 Am folgenden Tag aber nahm er eine Decke, tauchte sie ins Wasser und legte sie ihm über das Gesicht, sodass er starb. Hasaël wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 8 16 Im fünften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, während Joschafat noch König von Juda war, wurde Joram, der Sohn Joschafats, König von Juda.
2 Könige 2Kön 12 8 17 Er war zweiunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte acht Jahre in Jerusalem.
2 Könige 2Kön 12 8 18 Er folgte den Wegen der Könige von Israel, wie es das Haus Ahab getan hatte; denn er hatte eine Tochter Ahabs zur Frau und er tat, was dem Herrn missfiel.
2 Könige 2Kön 12 8 19 Doch der Herr wollte Juda nicht verderben wegen seines Knechtes David, dem er versprochen hatte, er werde ihm für immer eine Leuchte vor seinen Augen geben.
2 Könige 2Kön 12 8 20 In den Tagen Jorams fiel Edom von Juda ab und setzte einen eigenen König ein.
2 Könige 2Kön 12 8 21 Joram zog daher mit all seinen Kriegswagen nach Zaïr. Während der Nacht griff er an und schlug die Edomiter, die ihn und die Obersten der Kriegswagen umzingelt hatten; seine Leute aber waren in die Zelte geflohen.
2 Könige 2Kön 12 8 22 Doch Edom fiel von Juda ab und ist abtrünnig bis zum heutigen Tag. Damals, zur gleichen Zeit, fiel auch Libna ab.
2 Könige 2Kön 12 8 23 Die übrige Geschichte Jorams und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 8 24 Joram entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben. Sein Sohn Ahasja wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 8 25 Im zwölften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, wurde Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda.
2 Könige 2Kön 12 8 26 Er war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte ein Jahr in Jerusalem. Seine Mutter hieß Atalja; sie war eine Enkelin Omris, des Königs von Israel.
2 Könige 2Kön 12 8 27 Er folgte den Wegen des Hauses Ahab und tat, was dem Herrn missfiel, wie das Haus Ahab; denn er war mit dem Haus Ahab verschwägert.
2 Könige 2Kön 12 8 28 Er zog auch mit Joram, dem Sohn Ahabs, gegen Hasaël, den König von Aram, nach Ramot-Gilead in den Krieg. Dabei verwundeten die Aramäer Joram.
2 Könige 2Kön 12 8 29 König Joram musste heimkehren, um in Jesreel von den Wunden Heilung zu suchen, die ihm die Aramäer geschlagen hatten, als er in Ramot gegen ihren König Hasaël kämpfte. Ahasja, der Sohn Jorams, der König von Juda, kam hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, in Jesreel zu besuchen, als er krank daniederlag.
2 Könige 2Kön 12 9 1 Der Prophet Elischa rief einen von den Prophetenjüngern und trug ihm auf: Gürte dich, nimm diesen Ölkrug und geh nach Ramot-Gilead!
2 Könige 2Kön 12 9 2 Wenn du dorthin kommst, such Jehu, den Sohn Joschafats, des Sohnes Nimschis! Geh zu ihm, ruf ihn aus dem Kreis seiner Brüder und begib dich mit ihm in das innerste Gemach!
2 Könige 2Kön 12 9 3 Dann nimm den Ölkrug, gieß ihn über seinem Haupt aus und sag: So spricht der Herr: Ich salbe dich zum König über Israel. Dann öffne die Tür und eile unverzüglich fort!
2 Könige 2Kön 12 9 4 Der Prophetenjünger ging nach Ramot-Gilead.
2 Könige 2Kön 12 9 5 Als er hinkam, saßen die Obersten des Heeres gerade beisammen. Er sagte: Ich habe einen Auftrag an dich, Oberst. Jehu fragte: An wen von uns? Der junge Mann antwortete: An dich, Oberst.
2 Könige 2Kön 12 9 6 Da stand Jehu auf und ging in das Haus. Der Prophetenjünger goss ihm das Öl über das Haupt mit den Worten: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich salbe dich zum König über das Volk des Herrn, über Israel.
2 Könige 2Kön 12 9 7 Du wirst dem Haus Ahabs, deines Herrn, schwere Schläge versetzen und ich werde Rache nehmen für das Blut meiner Knechte, der Propheten, und für das Blut aller Diener des Herrn, das Isebel vergossen hat.
2 Könige 2Kön 12 9 8 Das ganze Haus Ahab wird zugrunde gehen. Ich werde vom Haus Ahab alles, was männlich ist, bis zum letzten Mann in Israel ausrotten
2 Könige 2Kön 12 9 9 und es dem Haus Ahab ergehen lassen wie dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und dem Haus Baschas, des Sohnes Ahijas.
2 Könige 2Kön 12 9 10 Isebel werden auf der Flur von Jesreel die Hunde fressen und niemand wird sie begraben. Dann öffnete er die Tür und eilte davon.
2 Könige 2Kön 12 9 11 Als Jehu zu den Leuten seines Herrn herauskam, fragten sie ihn: Steht es gut? Warum ist denn dieser Verrückte zu dir gekommen? Er antwortete: Ihr kennt doch den Mann und sein Gerede.
2 Könige 2Kön 12 9 12 Doch sie sagten: Das sind Ausflüchte. Teil uns nur alles mit! Da gab er zu: So und so hat er zu mir gesagt: So spricht der Herr: Ich salbe dich zum König über Israel.
2 Könige 2Kön 12 9 13 Sogleich nahmen alle ihre Kleider, legten sie ihm zu Füßen auf die bloßen Stufen, stießen in das Horn und riefen: Jehu ist König.
2 Könige 2Kön 12 9 14 So verschwor sich Jehu, der Sohn Joschafats, des Sohnes Nimschis, gegen Joram. - Joram hatte mit ganz Israel vor Ramot-Gilead im Abwehrkampf gegen Hasaël, den König von Aram, gestanden.
2 Könige 2Kön 12 9 15 Er war dann heimgekehrt, um in Jesreel Heilung von den Wunden zu suchen, die ihm die Aramäer geschlagen hatten, als er gegen ihren König Hasaël kämpfte.
2 Könige 2Kön 12 9 16 Jehu sagte nun: Wenn ihr einverstanden seid, lassen wir keinen aus der Stadt entkommen, der nach Jesreel gehen und dort Meldung machen könnte. Dann bestieg er seinen Wagen, um selbst nach Jesreel zu fahren; denn dort lag Joram danieder. Auch Ahasja, der König von Juda, war dorthin gekommen, um Joram zu besuchen.
2 Könige 2Kön 12 9 17 Der Wächter, der in Jesreel auf dem Turm stand, sah die Schar Jehus herankommen und meldete: Ich sehe eine Schar. Da befahl Joram: Hol einen Reiter und schick ihn der Schar entgegen! Er soll fragen, ob er in friedlicher Absicht kommt.
2 Könige 2Kön 12 9 18 Als der Reiter sie erreichte, sagte er: Der König lässt fragen, ob ihr in friedlicher Absicht kommt. Doch Jehu antwortete: Was geht es dich an, ob wir in friedlicher Absicht kommen? Reih dich hinter mir ein! Der Wächter meldete: Der Bote hat sie erreicht, kehrt aber nicht mehr zurück.
2 Könige 2Kön 12 9 19 Nun schickte der König einen zweiten Reiter. Dieser kam zu ihnen und sagte: Der König lässt fragen, ob ihr in friedlicher Absicht kommt. Doch Jehu antwortete: Was geht es dich an, ob wir in friedlicher Absicht kommen? Reih dich hinter mir ein!
2 Könige 2Kön 12 9 20 Der Wächter meldete wieder: Er hat sie erreicht, kehrt aber nicht mehr zurück. Die Art, wie ihr Anführer fährt, ist die Art Jehus, des Enkels Nimschis; denn er fährt wie ein Rasender.
2 Könige 2Kön 12 9 21 Da ließ Joram selbst anspannen. Man machte seinen Wagen bereit, und Joram, der König von Israel, und Ahasja, der König von Juda, fuhren, jeder auf seinem Wagen, Jehu entgegen. Sie trafen ihn beim Acker Nabots aus Jesreel.
2 Könige 2Kön 12 9 22 Als Joram Jehu sah, fragte er: Kommst du in friedlicher Absicht, Jehu? Doch dieser erwiderte: Wie sollte ich in friedlicher Absicht kommen, solange die Unzucht deiner Mutter Isebel und ihre vielen Zaubereien andauern?
2 Könige 2Kön 12 9 23 Da lenkte Joram um und wollte fliehen, während er Ahasja zurief: Verrat, Ahasja!
2 Könige 2Kön 12 9 24 Doch Jehu ergriff den Bogen und traf Joram zwischen die Schultern, sodass der Pfeil sein Herz durchbohrte und er in seinem Wagen niedersank.
2 Könige 2Kön 12 9 25 Dann befahl Jehu seinem Adjutanten Bidkar: Nimm ihn, und wirf ihn auf den Acker Nabots aus Jesreel. Denk daran: Ich und du fuhren auf unseren Gespannen hinter seinem Vater Ahab her, als der Herr dieses Wort über ihn verkünden ließ:
2 Könige 2Kön 12 9 26 Fürwahr, ich habe gestern das Blut Nabots und seiner Söhne gesehen Spruch des Herrn. Ich werde an dir auf diesem Acker Vergeltung üben Spruch des Herrn. Nimm ihn also und wirf ihn auf den Acker, wie es der Herr gesagt hat.
2 Könige 2Kön 12 9 27 Als Ahasja, der König von Juda, dies sah, floh er in Richtung Bet-Gan. Doch Jehu verfolgte ihn und rief: Schlagt auch diesen nieder! Man schlug ihn beim Anstieg nach Gur, das bei Jibleam liegt, im Wagen nieder. Er kam noch bis Megiddo, wo er starb.
2 Könige 2Kön 12 9 28 Seine Diener brachten ihn nach Jerusalem und begruben ihn bei seinen Vätern in seinem Grab in der Davidstadt.
2 Könige 2Kön 12 9 29 Im elften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, war Ahasja König von Juda geworden.
2 Könige 2Kön 12 9 30 Als Jehu nach Jesreel kam und Isebel dies erfuhr, legte sie Schminke auf ihre Augen, schmückte ihr Haupt und schaute durch das Fenster hinab.
2 Könige 2Kön 12 9 31 Während dann Jehu an das Tor trat, rief sie ihm zu: Geht es Simri, dem Mörder seines Herrn, gut?
2 Könige 2Kön 12 9 32 Jehu schaute zum Fenster empor und fragte: Ist jemand da, der zu mir hält? Zwei oder drei Hofleute sahen zu ihm herab
2 Könige 2Kön 12 9 33 und er befahl ihnen: Werft sie herunter! Sie warfen sie herunter und Isebels Blut bespritzte die Wand und die Pferde, die sie zertraten.
2 Könige 2Kön 12 9 34 Dann ging Jehu hinein, um zu essen und zu trinken. Schließlich befahl er: Seht nach dieser Verfluchten und begrabt sie; denn sie ist eine Königstochter.
2 Könige 2Kön 12 9 35 Doch als sie hinkamen, um sie zu begraben, fanden sie von ihr nur noch den Schädel, die Füße und die Hände.
2 Könige 2Kön 12 9 36 Und sie kamen zurück, um es ihm zu melden. Er aber sagte: Das ist das Wort, das der Herr durch seinen Knecht Elija aus Tischbe verkündet hat: Auf der Flur von Jesreel werden die Hunde das Fleisch Isebels fressen.
2 Könige 2Kön 12 9 37 Die Leiche Isebels soll wie Mist auf dem Feld in der Flur Jesreels liegen, sodass man nicht mehr sagen kann: Das ist Isebel.
2 Könige 2Kön 12 10 1 Ahab hatte siebzig Söhne in Samaria. Jehu sandte nun Briefe nach Samaria an die Fürsten der Stadt, an die Ältesten und die Erzieher der Söhne Ahabs. Darin schrieb er:
2 Könige 2Kön 12 10 2 Wenn jetzt dieses Schreiben zu euch kommt, bedenkt: Bei euch sind die Söhne eures Herrn. Ihr habt die Wagen und die Pferde, eine befestigte Stadt und die Waffen.
2 Könige 2Kön 12 10 3 Seht euch nach dem besten und tüchtigsten unter den Söhnen eures Herrn um, setzt ihn auf den Thron seines Vaters und kämpft für das Haus eures Herrn!
2 Könige 2Kön 12 10 4 Doch sie bekamen große Angst und sagten: Die beiden Könige konnten ihm nicht standhalten. Wie sollten wir es können?
2 Könige 2Kön 12 10 5 Daher ließen der Palastvorsteher, der Stadtoberste, die Ältesten und die Erzieher dem Jehu melden: Wir sind deine Knechte und wollen alles tun, was du uns befiehlst; wir werden keinen König aufstellen. Tu, was du für richtig hältst.
2 Könige 2Kön 12 10 6 Darauf schrieb er einen zweiten Brief an sie mit folgendem Inhalt: Wenn ihr auf meiner Seite steht und meinen Befehlen gehorchen wollt, dann nehmt die Köpfe der Söhne eures Herrn und kommt morgen um diese Zeit zu mir nach Jesreel! Die siebzig Söhne des Königs waren bei den Großen der Stadt, die sie erzogen.
2 Könige 2Kön 12 10 7 Sobald der Brief angekommen war, ergriff man die Söhne des Königs, machte alle siebzig nieder, legte ihre Köpfe in Körbe und schickte sie zu Jehu nach Jesreel.
2 Könige 2Kön 12 10 8 Als der Bote mit der Meldung eintraf, dass man die Köpfe der Königssöhne gebracht habe, befahl Jehu: Schichtet sie bis zum Morgen in zwei Haufen vor dem Tor auf!
2 Könige 2Kön 12 10 9 Am nächsten Morgen ging er hinaus, trat vor das Volk und sagte: Ihr seid ohne Schuld. Ich bin es, der die Verschwörung gegen meinen Herrn angezettelt und ihn getötet hat. Doch wer hat diese alle erschlagen?
2 Könige 2Kön 12 10 10 Erkennt also, dass keine der Drohungen unerfüllt bleibt, die der Herr gegen das Haus Ahab ausgesprochen hat. Der Herr hat das getan, was er durch seinen Knecht Elija verkündet hat.
2 Könige 2Kön 12 10 11 Hierauf ließ Jehu alle vom Haus Ahab erschlagen, die noch in Jesreel übrig geblieben waren, alle Großen und Vertrauten Ahabs, auch alle seine Priester; keinen von ihnen ließ er entkommen.
2 Könige 2Kön 12 10 12 Dann brach er auf, um nach Samaria zu ziehen. Als er unterwegs bei Bet-Eked-Roïm war,
2 Könige 2Kön 12 10 13 traf er die Brüder Ahasjas, des Königs von Juda. Er fragte sie: Wer seid ihr? Sie antworteten: Wir sind die Brüder Ahasjas und sind gekommen, um die Söhne des Königs und die Söhne der Herrin zu begrüßen.
2 Könige 2Kön 12 10 14 Da befahl er: Ergreift sie lebendig! Man ergriff sie lebendig und machte sie am Brunnen von Bet-Eked nieder. Es waren zweiundvierzig Mann; keinen von ihnen ließ er am Leben.
2 Könige 2Kön 12 10 15 Von da zog er weiter und traf Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm entgegenkam. Er grüßte ihn und fragte: Ist dein Herz aufrichtig gegen mich wie mein Herz gegen dich? Jonadab antwortete: So ist es. (Da sagte Jehu:) Wenn es so ist, dann reich mir deine Hand! Da reichte er ihm die Hand und Jehu nahm ihn zu sich auf den Wagen
2 Könige 2Kön 12 10 16 und sagte: Komm mit mir und sieh meinen Eifer für den Herrn! So ließ er ihn bei sich im Wagen fahren.
2 Könige 2Kön 12 10 17 Als er nach Samaria kam, ließ er alle erschlagen, die vom Haus Ahab dort noch übrig geblieben waren. Sie wurden ausgerottet, wie es der Herr zu Elija gesagt hatte.
2 Könige 2Kön 12 10 18 Jehu versammelte das ganze Volk und trug ihm vor: Ahab hat Baal nur wenig gedient; Jehu wird ihm eifriger dienen.
2 Könige 2Kön 12 10 19 Ruft jetzt alle Propheten Baals, alle seine Diener und Priester zu mir! Keiner darf fernbleiben; denn ich will ein großes Schlachtopfer für Baal darbringen. Wer nicht erscheint, soll sein Leben verlieren. Jehu tat dies aus Hinterlist, weil er die Baalsdiener vernichten wollte.
2 Könige 2Kön 12 10 20 Darauf befahl Jehu: Bereitet eine Festversammlung zur Ehre Baals vor! Und um sie einzuberufen,
2 Könige 2Kön 12 10 21 sandte Jehu Boten durch ganz Israel. Alle Baalsdiener kamen; es gab keinen, der fernblieb. Sie betraten den Baalstempel, der sich von einem Ende zum andern füllte.
2 Könige 2Kön 12 10 22 Nun befahl Jehu dem Verwalter der Kleiderkammer, jedem Baalsdiener ein Kleid zu reichen. Nachdem dieser die Gewänder überreicht hatte,
2 Könige 2Kön 12 10 23 betrat Jehu mit Jonadab, dem Sohn Rechabs, den Baalstempel und forderte die Baalsdiener auf: Vergewissert euch, dass nur Baalsdiener hier sind und dass kein Diener Jahwes sich unter euch befindet.
2 Könige 2Kön 12 10 24 Darauf begannen sie, Schlacht- und Brandopfer darzubringen. Jehu hatte aber draußen achtzig Mann aufgestellt und ihnen gesagt: Wer einen von den Männern, die ich in eure Hand gebe, entkommen lässt, wird mit seinem Leben dafür büßen.
2 Könige 2Kön 12 10 25 Nach Beendigung des Brandopfers befahl er den Läufern und ihren Hauptleuten: Kommt her und macht sie nieder! Keiner darf entrinnen. Die Läufer und ihre Hauptleute erschlugen sie mit scharfem Schwert und warfen die Leichen hinaus. Dann machten sie sich über den Tempel des Baal her,
2 Könige 2Kön 12 10 26 schafften das Steinmal des Baalstempels weg und verbrannten es.
2 Könige 2Kön 12 10 27 Sie zerschlugen das Steinmal des Baal, rissen den Baalstempel nieder und machten ihn zu einer Stätte des Unrats; das blieb er bis zum heutigen Tag.
2 Könige 2Kön 12 10 28 So beseitigte Jehu den Baal aus Israel.
2 Könige 2Kön 12 10 29 Doch von den Sünden, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte, den goldenen Kälbern in Bet-El und Dan, ließ Jehu nicht ab.
2 Könige 2Kön 12 10 30 Der Herr sprach zu Jehu: Weil du mein Vorhaben genau vollstreckt und am Haus Ahab alles ausgeführt hast, was ich ihm zugedacht hatte, sollen Nachkommen von dir bis in das vierte Geschlecht auf dem Thron Israels sitzen.
2 Könige 2Kön 12 10 31 Doch Jehu war nicht darauf bedacht, mit ganzem Herzen das Gesetz des Herrn, des Gottes Israels, zu befolgen. Er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam die Israeliten verführt hatte.
2 Könige 2Kön 12 10 32 In jenen Tagen begann der Herr, Israel zu verkleinern. Hasaël schlug sie in allen Gebieten Israels
2 Könige 2Kön 12 10 33 östlich des Jordan: Er verwüstete das ganze Land Gilead, das Gebiet der Stämme Gad, Ruben und Manasse bis nach Aroër am Arnon, Gilead und den Baschan.
2 Könige 2Kön 12 10 34 Die übrige Geschichte Jehus, alle seine Taten und Erfolge, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 10 35 Jehu entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn in Samaria. Sein Sohn Joahas wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 10 36 Die Zeit, die Jehu in Samaria König von Israel war, betrug achtundzwanzig Jahre.
2 Könige 2Kön 12 11 1 Als Atalja, die Mutter Ahasjas, sah, dass ihr Sohn tot war, ging sie daran, die ganze Nachkommenschaft der königlichen Familie auszurotten.
2 Könige 2Kön 12 11 2 Doch Joscheba, die Tochter des Königs Joram und Schwester Ahasjas, nahm Joasch, den Sohn Ahasjas, aus dem Kreis der Königssöhne, die ermordet werden sollten, weg und brachte ihn heimlich mit seiner Amme in die Bettenkammer. Dort versteckte sie ihn vor Atalja, sodass er nicht getötet wurde.
2 Könige 2Kön 12 11 3 Er blieb sechs Jahre bei ihr im Haus des Herrn verborgen, während Atalja das Land regierte.
2 Könige 2Kön 12 11 4 Im siebten Jahr bestellte der Priester Jojada die Hundertschaftsführer der Karer und Läufer zu sich. Er führte sie in das Haus des Herrn, schloss mit ihnen ein Abkommen, ließ sie im Haus des Herrn schwören und zeigte ihnen den Sohn des Königs.
2 Könige 2Kön 12 11 5 Dann ordnete er an: Das ist es, was ihr tun sollt: Ein Drittel von der Wache, die am Sabbat aufzieht, soll den Königspalast bewachen,
2 Könige 2Kön 12 11 6 ein Drittel soll am Tor Sur und ein Drittel am Tor hinter den Läufern stehen. Auf diese Weise sollt ihr abwechselnd die Bewachung des Tempels übernehmen.
2 Könige 2Kön 12 11 7 Die zwei Abteilungen aber, die am Sabbat abziehen, sollen im Haus des Herrn beim König als Wache stehen.
2 Könige 2Kön 12 11 8 Schart euch mit der Waffe in der Hand um den König! Wer in die Reihen einzudringen versucht, soll getötet werden. Seid beim König, wenn er auszieht und wenn er einzieht.
2 Könige 2Kön 12 11 9 Die Führer der Hundertschaften befolgten alle Weisungen des Priesters Jojada. Jeder holte seine Leute, sowohl jene, die am Sabbat aufzogen, als auch jene, die am Sabbat abzogen. Sie kamen zum Priester Jojada
2 Könige 2Kön 12 11 10 und dieser gab den Anführern der Hundertschaften die Lanzen und Schilde, die dem König David gehört hatten und sich jetzt im Haus des Herrn befanden.
2 Könige 2Kön 12 11 11 Die Läufer stellten sich mit der Waffe in der Hand von der Südseite des Tempels bis zur Nordseite vor dem Altar und dem Tempel rings um den König auf.
2 Könige 2Kön 12 11 12 Dann führte Jojada den Königssohn heraus und überreichte ihm den Stirnreif und das Königsgesetz. So machten sie ihn zum König, salbten ihn, klatschten in die Hände und riefen: Es lebe der König!
2 Könige 2Kön 12 11 13 Als Atalja das Geschrei des Volkes hörte, kam sie zu den Leuten in das Haus des Herrn.
2 Könige 2Kön 12 11 14 Da sah sie den König am gewohnten Platz bei der Säule stehen; die Obersten und die Trompeter waren bei ihm und alle Bürger des Landes waren voller Freude und bliesen die Trompeten. Atalja zerriss ihre Kleider und schrie: Verrat, Verrat!
2 Könige 2Kön 12 11 15 Doch der Priester Jojada befahl den Hundertschaftsführern, die das Kommando über die Truppen hatten: Führt sie durch die Reihen hinaus und schlagt jeden mit dem Schwert nieder, der ihr folgen will; denn so sagte der Priester - sie soll nicht im Haus des Herrn getötet werden.
2 Könige 2Kön 12 11 16 Da legte man Hand an sie, und als sie an den Weg kam, auf dem man die Pferde zum Palast des Königs führt, wurde sie dort getötet.
2 Könige 2Kön 12 11 17 Jojada schloss nun den Bund des Herrn mit König und Volk. Sie versprachen, dass sie das Volk des Herrn sein wollten. Auch König und Volk ließ er einen Bund schließen.
2 Könige 2Kön 12 11 18 Darauf zogen alle Bürger des Landes zum Baalstempel und rissen ihn nieder. Sie zertrümmerten seine Altäre und Bilder vollständig und erschlugen den Baalspriester Mattan vor den Altären. Auch stellte Jojada Posten vor das Haus des Herrn
2 Könige 2Kön 12 11 19 und rief die Hundertschaftsführer, die Karer und Läufer sowie alle Bürger des Landes herbei. Sie führten den König aus dem Haus des Herrn durch das Tor der Läufer hinab in den königlichen Palast. Dort setzte er sich auf den Thron der Könige.
2 Könige 2Kön 12 11 20 Alle Bürger des Landes waren voll Freude und die Stadt blieb ruhig. Atalja aber hatte man vor dem Palast des Königs mit dem Schwert umgebracht.
2 Könige 2Kön 12 12 1 Joasch war sieben Jahre alt, als er König wurde.
2 Könige 2Kön 12 12 2 Im siebten Jahr Jehus wurde er König und vierzig Jahre regierte er in Jerusalem. Seine Mutter hieß Zibja und stammte aus Beerscheba.
2 Könige 2Kön 12 12 3 Er tat, was dem Herrn gefiel, solange der Priester Jojada ihn unterwies.
2 Könige 2Kön 12 12 4 Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Das Volk brachte noch Schlacht- und Rauchopfer auf ihnen dar.
2 Könige 2Kön 12 12 5 Joasch gab den Priestern die Weisung: Alles Geld, das als Weihegabe in das Haus des Herrn gebracht wird, ferner das Geld, das jemandem durch Schätzung auferlegt wird oder das er nach der Schätzung für andere zu entrichten hat, endlich das Geld, das jemand freiwillig in das Haus des Herrn bringt,
2 Könige 2Kön 12 12 6 das alles sollen die Priester an sich nehmen, jeder von seinen Bekannten. Sie sollen damit die Schäden ausbessern, die man am Tempel feststellt.
2 Könige 2Kön 12 12 7 Als aber die Priester im dreiundzwanzigsten Jahr des Königs Joasch die Schäden des Hauses noch nicht beseitigt hatten,
2 Könige 2Kön 12 12 8 ließ König Joasch den Priester Jojada und die übrigen Priester kommen und hielt ihnen vor: Warum bessert ihr die Schäden am Tempel nicht aus? Von jetzt an dürft ihr das Geld, das von euren Bekannten kommt, nicht mehr an euch nehmen, sondern müsst es unverzüglich zur Ausbesserung der Schäden des Hauses abliefern.
2 Könige 2Kön 12 12 9 Die Priester waren damit einverstanden, dass sie vom Volk kein Geld mehr annehmen durften, aber auch für die Schäden des Hauses nicht mehr aufkommen mussten.
2 Könige 2Kön 12 12 10 Der Priester Jojada nahm nun einen Kasten, bohrte ein Loch in seinen Deckel und stellte ihn neben dem Altar rechts vom Eingang zum Tempel des Herrn auf. Dahinein legten die Priester, die an der Schwelle Wache hielten, alles Geld, das in den Tempel des Herrn gebracht wurde.
2 Könige 2Kön 12 12 11 Wenn sie dann sahen, dass viel Geld im Kasten war, kam der Schreiber des Königs mit dem Hohenpriester. Sie leerten den Kasten, zählten das Geld, das sich im Haus des Herrn befand,
2 Könige 2Kön 12 12 12 und übergaben es abgewogen den Werkmeistern, die die Arbeiten im Haus des Herrn beaufsichtigten. Diese verwendeten es für die Zimmerleute und Bauarbeiter, die im Haus des Herrn beschäftigt waren,
2 Könige 2Kön 12 12 13 für die Maurer und Steinmetzen, ebenso zum Ankauf von Holz und Bruchsteinen, die man zur Beseitigung der Schäden am Haus des Herrn benötigte, und zur Bestreitung aller Unkosten, die bei der Ausbesserung des Hauses entstanden.
2 Könige 2Kön 12 12 14 Man ließ jedoch von dem Geld, das in den Tempel kam, keine silbernen Becken, Lichtscheren, Schalen, Trompeten, auch keinerlei Gold- und Silbergeräte für das Haus des Herrn anfertigen,
2 Könige 2Kön 12 12 15 sondern gab alles den Werkmeistern, die damit das Haus des Herrn instand setzten.
2 Könige 2Kön 12 12 16 Man rechnete mit den Männern, denen man das Geld zur Ausbezahlung an die Arbeiter übergab, nicht ab; denn sie waren zuverlässige Leute.
2 Könige 2Kön 12 12 17 Geld für Schuld- und Sündopfer dagegen wurde nicht an den Tempel abgeführt, sondern gehörte den Priestern.
2 Könige 2Kön 12 12 18 Damals zog Hasaël, der König von Aram, herauf, griff Gat an und eroberte es. Als er sich anschickte, auch gegen Jerusalem zu ziehen,
2 Könige 2Kön 12 12 19 nahm Joasch, der König von Juda, alle Weihegaben, die Joschafat, Joram und Ahasja, seine Vorgänger, die Könige von Juda, gespendet hatten, dazu seine eigenen Weihegaben und alles Gold, das in den Schatzkammern des Tempels und des königlichen Palastes war, und sandte alles an Hasaël, den König von Aram, der daraufhin von Jerusalem abzog.
2 Könige 2Kön 12 12 20 Die übrige Geschichte des Joasch und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 12 21 Seine Diener erhoben sich gegen ihn; sie zettelten eine Verschwörung an und erschlugen ihn im Haus am Millo beim Abstieg nach Silla.
2 Könige 2Kön 12 12 22 Sabad, der Sohn Schimats, und Josabad, der Sohn Schomers, seine Diener, waren es, die ihn erschlugen. So starb er und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Davidstadt. Sein Sohn Amazja wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 13 1 Im dreiundzwanzigsten Jahr des Joasch, des Sohnes Ahasjas, des Königs von Juda, wurde Joahas, der Sohn Jehus, König von Israel. Er regierte siebzehn Jahre in Samaria
2 Könige 2Kön 12 13 2 und tat, was dem Herrn missfiel; er hielt an der Sünde fest, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte, und ließ nicht von ihr ab.
2 Könige 2Kön 12 13 3 Deswegen entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel. Er gab sie in die Gewalt Hasaëls, des Königs von Aram, und seines Sohnes Ben-Hadad, die ganze Zeit hindurch.
2 Könige 2Kön 12 13 4 Als aber Joahas den Herrn besänftigte, erhörte ihn der Herr; denn er sah die Bedrängnis, die der König von Aram über Israel brachte.
2 Könige 2Kön 12 13 5 Er gab Israel einen Helfer, sodass es sich aus der Gewalt Arams befreien konnte und die Israeliten wieder in ihren Zelten wohnten wie früher.
2 Könige 2Kön 12 13 6 Doch ließen sie nicht von der Sünde ab, zu der das Haus Jerobeam Israel verführt hatte, sondern hielten an ihr fest. Auch der Kultpfahl blieb in Samaria stehen.
2 Könige 2Kön 12 13 7 Der Herr ließ vom Heer des Joahas nur fünfzig Wagenkämpfer, zehn Wagen und zehntausend Mann Fußtruppen übrig. Alles andere hatte der König von Aram vernichtet und dem Staub gleichgemacht, auf den man tritt.
2 Könige 2Kön 12 13 8 Die übrige Geschichte des Joahas, alle seine Taten und Erfolge, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 13 9 Er entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn in Samaria. Sein Sohn Joasch wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 13 10 Im siebenunddreißigsten Jahr des Königs Joasch von Juda wurde Joasch, der Sohn des Joahas, König von Israel. Er regierte sechzehn Jahre in Samaria
2 Könige 2Kön 12 13 11 und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von der Sünde ab, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
2 Könige 2Kön 12 13 12 Die übrige Geschichte des Joasch, alle seine Taten und Erfolge, wie er mit Amazja, dem König von Juda, Krieg führte, all das ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 13 13 Joasch entschlief zu seinen Vätern und Jerobeam bestieg seinen Thron. Joasch wurde in Samaria bei den Königen von Israel begraben.
2 Könige 2Kön 12 13 14 Als Elischa von der Krankheit befallen wurde, an der er sterben sollte, ging Joasch, der König von Israel, zu ihm hinab. Er weinte vor ihm und rief: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker!
2 Könige 2Kön 12 13 15 Doch Elischa befahl ihm: Hol einen Bogen und Pfeile! Er holte sie herbei.
2 Könige 2Kön 12 13 16 Dann sagte Elischa zum König von Israel: Leg deine Hand auf den Bogen! Da legte er die Hand auf den Bogen, Elischa aber legte seine Hände auf die Hände des Königs.
2 Könige 2Kön 12 13 17 Hierauf sagte er: Öffne das Fenster nach Osten! Der König öffnete es und Elischa forderte ihn auf zu schießen. Als er abschoss, rief Elischa: Ein Siegespfeil vom Herrn, ein Siegespfeil gegen Aram. Du wirst Aram bei Afek vernichtend schlagen.
2 Könige 2Kön 12 13 18 Weiter sagte er: Nimm die Pfeile! Als der König von Israel sie genommen hatte, befahl ihm Elischa, auf den Boden zu schlagen. Der König tat drei Schläge und hielt dann inne.
2 Könige 2Kön 12 13 19 Da wurde der Gottesmann unwillig über ihn und sagte: Du hättest fünf- oder sechsmal schlagen sollen; dann hättest du die Aramäer vernichtend geschlagen. Jetzt aber wirst du sie nur dreimal schlagen.
2 Könige 2Kön 12 13 20 Elischa starb und man begrub ihn. In jenem Jahr fielen moabitische Räuberscharen in das Land ein.
2 Könige 2Kön 12 13 21 Als man einmal einen Toten begrub und eine dieser Scharen erblickte, warf man den Toten in das Grab Elischas und floh. Sobald aber der Tote die Gebeine Elischas berührte, wurde er wieder lebendig und richtete sich auf.
2 Könige 2Kön 12 13 22 Hasaël, der König von Aram, bedrängte Israel, solange Joahas lebte.
2 Könige 2Kön 12 13 23 Doch der Herr war seinem Volk gnädig und hatte Erbarmen mit ihm. Wegen seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob wandte er sich ihm wieder zu. Er wollte es nicht verderben und hatte es bis dahin nicht von seinem Angesicht verstoßen.
2 Könige 2Kön 12 13 24 Als daher Hasaël, der König von Aram, starb und sein Sohn Ben-Hadad an seiner Stelle König wurde,
2 Könige 2Kön 12 13 25 konnte Joasch, der Sohn des Joahas, Ben-Hadad, dem Sohn Hasaëls, die Städte wieder entreißen, die dieser seinem Vater Joahas im Krieg weggenommen hatte. Dreimal schlug ihn Joasch und gewann die israelitischen Städte zurück.
2 Könige 2Kön 12 14 1 Im zweiten Jahr des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Königs von Israel, wurde Amazja, der Sohn des Joasch, König von Juda.
2 Könige 2Kön 12 14 2 Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Joaddan und stammte aus Jerusalem.
2 Könige 2Kön 12 14 3 Er tat, was dem Herrn gefiel, wenn auch nicht in der Weise seines Ahnherrn David; sein Verhalten glich dem seines Vaters Joasch.
2 Könige 2Kön 12 14 4 Die Kulthöhen verschwanden nicht; das Volk brachte noch Schlachtund Rauchopfer auf ihnen dar.
2 Könige 2Kön 12 14 5 Sobald die Herrschaft fest in seiner Hand war, ließ er die Diener hinrichten, die seinen Vater, den König, erschlagen hatten.
2 Könige 2Kön 12 14 6 Die Söhne der Mörder aber verschonte er, wie der Herr es geboten hatte und wie es im Gesetzbuch des Mose niedergeschrieben ist: Die Väter sollen nicht für ihre Söhne und die Söhne nicht für ihre Väter mit dem Tod bestraft werden, sondern jeder soll nur für sein eigenes Verbrechen sterben.
2 Könige 2Kön 12 14 7 Er besiegte die Edomiter, zehntausend Mann, im Salztal, nahm Sela im Kampf und nannte es Jokteel, wie es bis heute genannt wird.
2 Könige 2Kön 12 14 8 Damals sandte Amazja Boten an Joasch, den Sohn des Joahas, des Sohnes Jehus, den König von Israel, und ließ ihm sagen: Komm, wir wollen (im Kampf) einander gegenübertreten.
2 Könige 2Kön 12 14 9 Doch Joasch, der König von Israel ließ dem König Amazja von Juda sagen: Der Dornstrauch auf dem Libanon ließ der Zeder auf dem Libanon sagen: Gib deine Tochter meinem Sohn zur Frau! Aber die Tiere des Libanon liefen über den Dornstrauch und zertraten ihn.
2 Könige 2Kön 12 14 10 Du hast Edom besiegt und bist übermütig geworden. Wahre doch deinen Ruhm und bleib zu Hause! Wozu willst du das Unglück herausfordern und zu Fall kommen, du und Juda mit dir?
2 Könige 2Kön 12 14 11 Doch Amazja wollte nicht hören. Daraufhin rückte Joasch, der König von Israel, aus. Er und Amazja, der König von Juda, traten bei Bet-Schemesch, das zu Juda gehört, einander gegenüber.
2 Könige 2Kön 12 14 12 Die Judäer wurden von den Israeliten geschlagen und flohen zu ihren Zelten.
2 Könige 2Kön 12 14 13 Den König Amazja von Juda, den Sohn des Joasch, des Sohnes Ahasjas, nahm König Joasch von Israel bei Bet-Schemesch gefangen und brachte ihn nach Jerusalem. Dort riss er die Mauer der Stadt vom Efraimtor bis zum Ecktor auf einer Strecke von vierhundert Ellen nieder,
2 Könige 2Kön 12 14 14 nahm alles Gold und Silber sowie alle Geräte, die sich im Haus des Herrn und in den Schatzkammern des königlichen Palastes befanden, ließ sich Geiseln stellen und kehrte nach Samaria zurück.
2 Könige 2Kön 12 14 15 Die übrige Geschichte des Joasch, seine Taten und Erfolge, auch wie er mit Amazja, dem König von Juda, Krieg führte, all das ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 14 16 Joasch entschlief zu seinen Vätern und wurde in Samaria bei den Königen von Israel begraben. Sein Sohn Jerobeam wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 14 17 Amazja, der Sohn des Joasch, der König von Juda, lebte nach dem Tod des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Königs von Israel, noch fünfzehn Jahre.
2 Könige 2Kön 12 14 18 Die übrige Geschichte Amazjas ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 14 19 Gegen ihn zettelte man in Jerusalem eine Verschwörung an. Er floh nach Lachisch; aber man sandte Verfolger hinter ihm her nach Lachisch, die ihn dort erschlugen.
2 Könige 2Kön 12 14 20 Man brachte ihn auf Pferden nach Jerusalem; dort wurde er bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben.
2 Könige 2Kön 12 14 21 Das ganze Volk von Juda nahm nun Asarja, der damals sechzehn Jahre alt war, und machte ihn zum König anstelle seines Vaters Amazja.
2 Könige 2Kön 12 14 22 Er baute Elat aus, das er für Juda zurückgewonnen hatte, nachdem der König zu seinen Vätern entschlafen war.
2 Könige 2Kön 12 14 23 Im fünfzehnten Jahr Amazjas, des Sohnes des Joasch, des Königs von Juda, wurde Jerobeam, der Sohn des Joasch, König von Israel. Er regierte einundvierzig Jahre in Samaria
2 Könige 2Kön 12 14 24 und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von all den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
2 Könige 2Kön 12 14 25 Er stellte die Grenzen Israels wieder her von Lebo-Hamat bis zum Meer der Araba, wie es der Herr, der Gott Israels, durch seinen Knecht, den Propheten Jona, den Sohn Amittais aus Gat-Hefer, vorhergesagt hatte.
2 Könige 2Kön 12 14 26 Denn der Herr sah die bittere Not Israels: dass bis zum letzten Mann alle dahinschwanden und dass es für Israel keinen Retter gab.
2 Könige 2Kön 12 14 27 Er hatte nicht im Sinn, den Namen Israels unter dem Himmel auszutilgen. Darum half er ihnen durch Jerobeam, den Sohn des Joasch.
2 Könige 2Kön 12 14 28 Die übrige Geschichte Jerobeams, alle seine Taten und Erfolge, wie er Krieg führte, . . . all das ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 14 29 Jerobeam entschlief zu seinen Vätern, den Königen von Israel, und sein Sohn Secharja wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 15 1 Im siebenundzwanzigsten Jahr Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asarja, der Sohn Amazjas, König von Juda.
2 Könige 2Kön 12 15 2 Er war sechzehn Jahre alt, als er König wurde, und regierte zweiundfünfzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jecholja und stammte aus Jerusalem.
2 Könige 2Kön 12 15 3 Genau wie sein Vater Amazja tat er, was dem Herrn gefiel.
2 Könige 2Kön 12 15 4 Nur die Kulthöhen verschwanden nicht; das Volk brachte noch Schlacht- und Rauchopfer auf ihnen dar.
2 Könige 2Kön 12 15 5 Doch der Herr schlug den König mit Aussatz. Er musste bis zu seinem Tod in einem abgesonderten Haus wohnen, während Jotam, der Sohn des Königs, Vorsteher des Palastes war und die Bürger des Landes regierte.
2 Könige 2Kön 12 15 6 Die übrige Geschichte Asarjas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 15 7 Asarja entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn bei seinen Vätern in der Davidstadt. Sein Sohn Jotam wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 15 8 Im achtunddreißigsten Jahr des Königs Asarja von Juda wurde Secharja, der Sohn Jerobeams, König von Israel. Er regierte sechs Monate in Samaria.
2 Könige 2Kön 12 15 9 Wie seine Väter tat er, was dem Herrn missfiel. Er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
2 Könige 2Kön 12 15 10 Gegen ihn zettelte Schallum, der Sohn des Jabesch, eine Verschwörung an; er erschlug ihn in Jibleam und wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 15 11 Die übrige Geschichte Secharjas ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 15 12 So erfüllte sich das Wort, das der Herr zu Jehu gesprochen hatte: Nachkommen von dir sollen bis in das vierte Geschlecht auf dem Thron Israels sitzen. So ist es geschehen.
2 Könige 2Kön 12 15 13 Im neununddreißigsten Jahr Usijas, des Königs von Juda, wurde Schallum, der Sohn des Jabesch, König und regierte einen Monat in Samaria.
2 Könige 2Kön 12 15 14 Gegen ihn zog Menahem, der Sohn Gadis, von Tirza heran, kam nach Samaria, erschlug Schallum, den Sohn des Jabesch, in Samaria und wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 15 15 Die übrige Geschichte Schallums und die Verschwörung, die er angezettelt hat, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 15 16 Damals eroberte Menahem von Tirza aus die Stadt Tifsach und tötete alle Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung, weil sie ihm die Tore nicht geöffnet hatten. Er eroberte sie und ließ ihren schwangeren Frauen den Leib aufschlitzen.
2 Könige 2Kön 12 15 17 Im neununddreißigsten Jahr Asarjas, des Königs von Juda, wurde Menahem, der Sohn Gadis, König von Israel. Er regierte zehn Jahre in Samaria
2 Könige 2Kön 12 15 18 und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
2 Könige 2Kön 12 15 19 In seinen Tagen kam Pul, der König von Assur, in das Land. Menahem gab ihm tausend Talente Silber, damit er ihm helfe, seine Herrschaft zu festigen.
2 Könige 2Kön 12 15 20 Um das Geld dem König von Assur abliefern zu können, musste er den wohlhabenden Männern in Israel eine Steuer auferlegen; fünfzig Silberschekel kamen auf jeden. Daraufhin zog der König von Assur ab und blieb nicht länger im Land.
2 Könige 2Kön 12 15 21 Die übrige Geschichte Menahems und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 15 22 Er entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Pekachja wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 15 23 Im fünfzigsten Jahr Asarjas, des Königs von Juda, wurde Pekachja, der Sohn Menahems, König von Israel. Er regierte zwei Jahre in Samaria
2 Könige 2Kön 12 15 24 und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
2 Könige 2Kön 12 15 25 Gegen ihn zettelte sein Adjutant Pekach, der Sohn Remaljas, eine Verschwörung an und erschlug ihn im Wohnturm des königlichen Palastes in Samaria . . . Er hatte fünfzig Mann aus Gilead bei sich, tötete Pekachja und wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 15 26 Die übrige Geschichte Pekachjas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 15 27 Im zweiundfünfzigsten Jahr des Königs Asarja von Juda wurde Pekach, der Sohn Remaljas, König von Israel. Er regierte zwanzig Jahre in Samaria
2 Könige 2Kön 12 15 28 und tat, was dem Herrn missfiel; er ließ nicht von den Sünden ab, zu denen Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.
2 Könige 2Kön 12 15 29 In den Tagen Pekachs, des Königs von Israel, zog Tiglat-Pileser, der König von Assur, heran. Er eroberte Ijon, Abel-Bet-Maacha, Janoach, Kedesch, Hazor, Gilead, Galiläa, das ganze Land Naftali, und verschleppte ihre Bewohner nach Assur.
2 Könige 2Kön 12 15 30 Hoschea aber, der Sohn Elas, zettelte eine Verschwörung gegen Pekach, den Sohn Remaljas, an. Er erschlug ihn und wurde König an seiner Stelle im zwanzigsten Jahr Jotams, des Sohnes Usijas.
2 Könige 2Kön 12 15 31 Die übrige Geschichte Pekachs und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.
2 Könige 2Kön 12 15 32 Im zweiten Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, des Königs von Israel, wurde Jotam, der Sohn Usijas, König von Juda.
2 Könige 2Kön 12 15 33 Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jeruscha und war eine Tochter Zadoks.
2 Könige 2Kön 12 15 34 Er tat, was dem Herrn gefiel, genau wie sein Vater Usija.
2 Könige 2Kön 12 15 35 Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Das Volk brachte noch Schlacht- und Rauchopfer auf ihnen dar. Er baute das obere Tor am Haus des Herrn.
2 Könige 2Kön 12 15 36 Die übrige Geschichte Jotams und seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 15 37 In jenen Tagen begann der Herr, Rezin, den König von Aram, und Pekach, den Sohn Remaljas, gegen Juda ziehen zu lassen.
2 Könige 2Kön 12 15 38 Jotam aber entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Ahas wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 16 1 Im siebzehnten Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, wurde Ahas, der Sohn Jotams, König von Juda.
2 Könige 2Kön 12 16 2 Er war zwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Er tat nicht wie sein Vater David, was dem Herrn, seinem Gott, gefiel,
2 Könige 2Kön 12 16 3 sondern er folgte den Wegen der Könige von Israel. Er ließ sogar seinen Sohn durch das Feuer gehen und ahmte so die Gräuel der Völker nach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.
2 Könige 2Kön 12 16 4 Auf den Kulthöhen und Hügeln und unter jedem üppigen Baum brachte er Schlacht- und Rauchopfer dar.
2 Könige 2Kön 12 16 5 Damals unternahmen Rezin, der König von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, einen Kriegszug gegen Jerusalem. Sie schlossen Ahas ein, konnten ihn aber nicht zum Kampf zwingen.
2 Könige 2Kön 12 16 6 Zur gleichen Zeit gewann Rezin, der König von Aram, Elat für Edom zurück. Er vertrieb die Judäer aus Elat, und die Edomiter kamen und blieben dort ansässig bis zum heutigen Tag.
2 Könige 2Kön 12 16 7 Ahas aber sandte Boten an Tiglat-Pileser, den König von Assur, und ließ ihm sagen: Ich bin dein Knecht und dein Sohn; zieh herauf und rette mich aus der Hand des Königs von Aram und des Königs von Israel, die mich bedrohen.
2 Könige 2Kön 12 16 8 Zugleich nahm Ahas das Silber und Gold, das sich im Haus des Herrn und in den Schatzkammern des königlichen Palastes befand, und sandte es als Huldigungsgeschenk an den König von Assur.
2 Könige 2Kön 12 16 9 Dieser hörte auf ihn, zog gegen Damaskus, nahm es ein und verschleppte seine Bewohner nach Kir; Rezin aber ließ er hinrichten.
2 Könige 2Kön 12 16 10 Als König Ahas zu Tiglat-Pileser, dem König von Assur, nach Damaskus kam und den Altar in Damaskus sah, schickte er dem Priester Urija ein Abbild und eine genaue Beschreibung des Altars.
2 Könige 2Kön 12 16 11 Daraufhin baute der Priester Urija einen Altar; genau nach dem Auftrag, den König Ahas von Damaskus aus erteilt hatte, ließ er ihn anfertigen, bevor der König aus Damaskus zurückkehrte.
2 Könige 2Kön 12 16 12 Als dann Ahas nach seiner Rückkehr aus Damaskus den Altar sah, ging er zu ihm hin, stieg hinauf
2 Könige 2Kön 12 16 13 und verbrannte auf ihm sein Brand- und Speiseopfer, goss sein Trankopfer aus und besprengte den Altar mit dem Blut seiner Heilsopfer.
2 Könige 2Kön 12 16 14 Den bronzenen Altar aber, der zwischen dem neuen Altar und dem Tempel vor dem Herrn stand, ließ er von seinem Platz vor dem Tempel wegrücken und nördlich vom neuen Altar aufstellen.
2 Könige 2Kön 12 16 15 Zugleich gab er dem Priester Urija die Anweisung: Auf dem neuen großen Altar sollst du das Brandopfer am Morgen und das Speiseopfer am Abend, das Brandopfer des Königs und sein Speiseopfer sowie das Brandopfer aller Bürger des Landes, ihr Speiseopfer und ihre Trankopfer darbringen. Auf ihn sollst du auch das Blut aller Brand- und Schlachtopfer sprengen. Was aber mit dem bronzenen Altar geschehen soll, will ich noch überlegen.
2 Könige 2Kön 12 16 16 Der Priester Urija tat alles, was König Ahas angeordnet hatte.
2 Könige 2Kön 12 16 17 König Ahas ließ die Leisten an den fahrbaren Gestellen abtrennen und die Kessel aus ihnen nehmen, auch das «Meer» von den bronzenen Rindern, auf denen es ruhte, wegnehmen und auf das Steinpflaster setzen.
2 Könige 2Kön 12 16 18 Ferner ließ er den überdachten Sabbatgang, den man an den Tempel angebaut hatte, und den äußeren Zugang für den König vom Haus des Herrn entfernen. Er tat dies mit Rücksicht auf den König von Assur.
2 Könige 2Kön 12 16 19 Die übrige Geschichte des Ahas und seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 16 20 Ahas entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben. Sein Sohn Hiskija wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 17 1 Im zwölften Jahr des Königs Ahas von Juda wurde Hoschea, der Sohn Elas, in Samaria König von Israel. Er regierte neun Jahre
2 Könige 2Kön 12 17 2 und tat, was dem Herrn missfiel, jedoch nicht in dem Maß wie die Könige von Israel, die vor ihm herrschten.
2 Könige 2Kön 12 17 3 Gegen ihn zog Salmanassar, der König von Assur. Hoschea musste sich ihm unterwerfen und Abgaben entrichten.
2 Könige 2Kön 12 17 4 Dann aber erfuhr der König von Assur, dass Hoschea an einer Verschwörung beteiligt war. Er hatte nämlich Boten nach So zum König von Ägypten gesandt und die jährliche Abgabe an den König von Assur nicht mehr geleistet. Daher ließ ihn dieser festnehmen und ins Gefängnis werfen.
2 Könige 2Kön 12 17 5 Der König von Assur fiel über das ganze Land her, rückte gegen Samaria vor und belagerte es drei Jahre lang.
2 Könige 2Kön 12 17 6 Im neunten Jahr Hoscheas eroberte er die Stadt, verschleppte die Israeliten nach Assur und siedelte sie in Halach, am Habor, einem Fluss von Gosan, und in den Städten der Meder an.
2 Könige 2Kön 12 17 7 Das geschah, weil die Israeliten sich gegen den Herrn, ihren Gott, versündigten, der sie aus Ägypten, aus der Gewalt des Pharao, des Königs von Ägypten, heraufgeführt hatte. Sie verehrten fremde Götter,
2 Könige 2Kön 12 17 8 ahmten die Bräuche der Völker nach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte, und folgten dem Beispiel, das die Könige von Israel gaben.
2 Könige 2Kön 12 17 9 Gegen den Herrn, ihren Gott, ersannen die Israeliten Dinge, die nicht recht waren. Sie bauten sich Kulthöhen in allen ihren Städten, vom Wachtturm angefangen bis zur befestigten Stadt,
2 Könige 2Kön 12 17 10 errichteten Steinmale und Kultpfähle auf jedem hohen Hügel und unter jedem üppigen Baum.
2 Könige 2Kön 12 17 11 Auf allen Kulthöhen brachten sie Opfer dar wie die Völker, die der Herr vor ihnen vertrieben hatte, taten böse Dinge und erzürnten dadurch den Herrn.
2 Könige 2Kön 12 17 12 Sie dienten den Götzen, obwohl der Herr es ihnen verboten hatte.
2 Könige 2Kön 12 17 13 Der Herr warnte Israel und Juda durch alle seine Propheten, durch alle Seher: Kehrt um von euren bösen Wegen, achtet auf meine Befehle und meine Gebote genau nach dem Gesetz, das ich euren Vätern gegeben und euch durch meine Knechte, die Propheten, verkündet habe.
2 Könige 2Kön 12 17 14 Doch sie wollten nicht hören, sondern versteiften ihre Nacken wie ihre Väter, die nicht auf den Herrn, ihren Gott, vertrauten.
2 Könige 2Kön 12 17 15 Sie verwarfen seine Gebote und den Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte, und verschmähten die Warnungen, die er an sie richtete. Sie liefen nichtigen Göttern nach und wurden selbst zunichte; sie ahmten die Völker ihrer Umgebung nach, obwohl der Herr verboten hatte, ihrem Beispiel zu folgen.
2 Könige 2Kön 12 17 16 Sie übertraten alle Gebote des Herrn, ihres Gottes, schufen sich Gussbilder, zwei Kälber, stellten einen Kultpfahl auf, beteten das ganze Heer des Himmels an und dienten dem Baal.
2 Könige 2Kön 12 17 17 Ihre Söhne und Töchter ließen sie durch das Feuer gehen, trieben Wahrsagerei und Zauberei und gaben sich dazu her zu tun, was dem Herrn missfiel, und ihn zu erzürnen.
2 Könige 2Kön 12 17 18 Darum wurde der Herr über Israel sehr zornig. Er verstieß es von seinem Angesicht, sodass der Stamm Juda allein übrig blieb.
2 Könige 2Kön 12 17 19 Doch auch Juda befolgte nicht die Befehle des Herrn, seines Gottes, sondern ahmte die Bräuche nach, die Israel eingeführt hatte.
2 Könige 2Kön 12 17 20 Darum verwarf der Herr das ganze Geschlecht Israels. Er demütigte sie und gab sie Räubern preis; schließlich verstieß er sie von seinem Angesicht.
2 Könige 2Kön 12 17 21 Er hatte Israel vom Haus David losgerissen und sie hatten Jerobeam, den Sohn Nebats, als König eingesetzt. Jerobeam aber machte Israel vom Herrn abtrünnig und verführte es zu schwerer Sünde.
2 Könige 2Kön 12 17 22 Die Israeliten begingen all die Sünden, die Jerobeam begangen hatte, und ließen nicht von ihnen ab.
2 Könige 2Kön 12 17 23 Schließlich verstieß der Herr Israel von sich, wie er es durch seine Knechte, die Propheten, angedroht hatte. So wanderte Israel aus seinem Land weg in die Verbannung nach Assur und blieb dort bis zum heutigen Tag.
2 Könige 2Kön 12 17 24 Der König von Assur brachte Leute aus Babel, Kuta, Awa, Hamat und Sefarwajim in das Land und siedelte sie anstelle der Israeliten in den Städten Samariens an. Sie nahmen Samarien in Besitz und ließen sich in seinen Städten nieder.
2 Könige 2Kön 12 17 25 In der ersten Zeit, in der sie dort wohnten, erwiesen sie dem Herrn keine Verehrung. Er schickte deshalb Löwen unter sie, die manche von ihnen töteten.
2 Könige 2Kön 12 17 26 Da meldete man dem König von Assur: Die Völker, die du weggeführt und in den Städten Samariens angesiedelt hast, wissen nicht, wie man den Landesgott verehren soll. Er hat daher Löwen unter sie gesandt, von denen sie getötet werden, weil sie nicht wissen, wie man den Landesgott verehren soll.
2 Könige 2Kön 12 17 27 Da befahl der König von Assur: Bringt einen von den Priestern zurück, die ihr von dort weggeführt habt. Er soll zu ihnen gehen, bei ihnen wohnen und sie belehren, wie man den Landesgott verehren soll.
2 Könige 2Kön 12 17 28 So kam einer von den Priestern zurück, die man aus Samarien weggeführt hatte. Er ließ sich in Bet-El nieder und belehrte sie, wie man den Herrn verehren müsse.
2 Könige 2Kön 12 17 29 Jedes Volk aber schuf sich seine eigenen Götter und stellte sie in den Höhentempeln auf, die von den Bewohnern Samariens erbaut worden waren. Jedes Volk tat dies in der Stadt, in der es wohnte.
2 Könige 2Kön 12 17 30 Die Leute aus Babel machten sich Bilder Sukkot-Benots. Die Ansiedler aus Kuta stellten Bilder Nergals her. Jene aus Hamat schufen Bilder Aschimas.
2 Könige 2Kön 12 17 31 Die Awiter fertigten Bilder des Nibhas und des Tartak an. Die, die aus Sefarwajim gekommen waren, verbrannten ihre Kinder zur Ehre Adrammelechs und Anammelechs, der Götter von Sefarwajim.
2 Könige 2Kön 12 17 32 Gleichzeitig verehrten sie aber auch den Herrn. Auch setzten sie aus ihren eigenen Reihen Priester für die Kulthöhen ein, die für sie in den Höhentempeln Dienst taten.
2 Könige 2Kön 12 17 33 So verehrten sie den Herrn und dienten daneben ihren Göttern nach den Bräuchen der Völker, aus denen man sie weggeführt hatte.
2 Könige 2Kön 12 17 34 Bis zum heutigen Tag handeln sie nach ihren früheren Bräuchen. Sie fürchten den Herrn nicht und halten sich nicht an die Satzungen und Bräuche, an das Gesetz und die Gebote, auf die der Herr die Nachkommen Jakobs, dem er den Namen Israel gegeben hatte, verpflichtet hat.
2 Könige 2Kön 12 17 35 Der Herr hat nämlich mit ihnen einen Bund geschlossen und ihnen befohlen: Ihr dürft keine fremden Götter verehren, sie nicht anbeten, ihnen nicht dienen und ihnen keine Opfer darbringen.
2 Könige 2Kön 12 17 36 Den Herrn allein, der euch mit großer Kraft und hoch erhobenem Arm aus Ägypten heraufgeführt hat, sollt ihr fürchten und anbeten und ihm eure Opfer darbringen.
2 Könige 2Kön 12 17 37 Die Satzungen und Bräuche, das Gesetz und die Gebote, die er für euch niedergeschrieben hat, sollt ihr befolgen und alle Tage erfüllen. Fremde Götter aber dürft ihr nicht verehren.
2 Könige 2Kön 12 17 38 Ihr sollt den Bund, den er mit euch geschlossen hat, nicht vergessen und fremde Götter nicht verehren.
2 Könige 2Kön 12 17 39 Den Herrn allein, euren Gott, sollt ihr fürchten. Er wird euch aus der Gewalt all eurer Feinde erretten.
2 Könige 2Kön 12 17 40 Doch sie wollten nicht hören, sondern sie handelten, wie sie es immer schon gewohnt waren.
2 Könige 2Kön 12 17 41 Sie verehren den Herrn und dienen zugleich ihren Götzen. Was ihre Väter getan haben, das tun auch ihre Kinder und Kindeskinder bis zum heutigen Tag.
2 Könige 2Kön 12 18 1 Im dritten Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, wurde Hiskija, der Sohn des Ahas, König von Juda.
2 Könige 2Kön 12 18 2 Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi und war eine Tochter Secharjas.
2 Könige 2Kön 12 18 3 Genau wie sein Vater David tat er, was dem Herrn gefiel.
2 Könige 2Kön 12 18 4 Er schaffte die Kulthöhen ab, zerbrach die Steinmale, zerstörte den Kultpfahl und zerschlug die Kupferschlange, die Mose angefertigt hatte und der die Israeliten bis zu jener Zeit Rauchopfer darbrachten - man nannte sie Nehuschtan (Kupferbild).
2 Könige 2Kön 12 18 5 Er setzte sein Vertrauen auf den Herrn, den Gott Israels. Unter allen Königen Judas, die nach ihm kamen oder vor ihm lebten, war keiner wie er.
2 Könige 2Kön 12 18 6 Er hing dem Herrn an, ohne von ihm abzuweichen, und hielt die Gebote, die der Herr dem Mose gegeben hatte.
2 Könige 2Kön 12 18 7 Daher war der Herr mit ihm; in allem, was er unternahm, hatte er Erfolg. So fiel er vom König von Assur ab und war ihm nicht länger untertan.
2 Könige 2Kön 12 18 8 Auch schlug er die Philister bis Gaza und den Umkreis dieser Stadt, vom Wachtturm bis zur befestigten Stadt.
2 Könige 2Kön 12 18 9 Im vierten Jahr des Königs Hiskija, das ist im siebten Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, zog Salmanassar, der König von Assur, gegen Samaria und belagerte es.
2 Könige 2Kön 12 18 10 Nach drei Jahren, das ist im sechsten Jahr Hiskijas und im neunten Jahr Hoscheas, des Königs von Israel, wurde Samaria erobert.
2 Könige 2Kön 12 18 11 Der König von Assur verschleppte die Israeliten nach Assur und brachte sie nach Halach, an den Habor, einen Fluss von Gosan, und in die Städte der Meder.
2 Könige 2Kön 12 18 12 Denn sie hatten auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, nicht gehört, seinen Bund gebrochen und die Gebote, die Mose, der Knecht des Herrn, verkündet hatte, übertreten und sie nicht befolgt.
2 Könige 2Kön 12 18 13 Im vierzehnten Jahr des Königs Hiskija zog Sanherib, der König von Assur, gegen alle befestigten Städte Judas und nahm sie ein.
2 Könige 2Kön 12 18 14 Hiskija aber, der König von Juda, schickte Boten an den König von Assur nach Lachisch und ließ ihm sagen: Ich habe gefehlt. Lass ab von mir! Alles, was du mir auferlegst, will ich tragen. Der König von Assur verlangte von Hiskija, dem König von Juda, dreihundert Talente Silber und dreißig Talente Gold.
2 Könige 2Kön 12 18 15 Hiskija musste alles Geld abliefern, das sich im Haus des Herrn und in den Schatzkammern des königlichen Palastes befand.
2 Könige 2Kön 12 18 16 Damals ließ Hiskija, der König von Juda, die Türen am Tempel des Herrn und die Pfosten, die er mit Gold und Silber überzogen hatte, zerschlagen und lieferte das Metall an den König von Assur.
2 Könige 2Kön 12 18 17 Doch der König von Assur sandte den Tartan, den Rabsaris und den Rabschake mit einer großen Streitmacht von Lachisch aus gegen König Hiskija. Sie zogen nach Jerusalem hinauf, stellten sich an der Wasserleitung des oberen Teiches auf, der an der Walkerfeldstraße liegt,
2 Könige 2Kön 12 18 18 und ließen den König rufen. Der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn Hilkijas, der Staatsschreiber Schebna und Joach, der Sohn Asafs, der Sprecher des Königs, gingen zu ihnen hinaus.
2 Könige 2Kön 12 18 19 Der Rabschake sagte zu ihnen: Sagt zu Hiskija: So spricht der Großkönig, der König von Assur: Worauf vertraust du denn, dass du dich so sicher fühlst?
2 Könige 2Kön 12 18 20 Du glaubst wohl, bloßes Gerede sei im Krieg schon Rat und Stärke? Auf wen vertraust du also, dass du von mir abgefallen bist?
2 Könige 2Kön 12 18 21 Du vertraust gewiss auf Ägypten, dieses geknickte Schilfrohr, das jeden, der sich darauf stützt, in die Hand sticht und sie durchbohrt. Denn so macht es der Pharao, der König von Ägypten, mit allen, die ihm vertrauen.
2 Könige 2Kön 12 18 22 Wenn ihr aber zu mir sagt: Wir vertrauen auf Jahwe, unseren Gott!, dann bedenkt: Ist nicht gerade er der Gott, dessen Kulthöhen und Altäre Hiskija beseitigt hat? Hat nicht Hiskija in Juda und Jerusalem angeordnet: Nur vor diesem Altar in Jerusalem dürft ihr euch niederwerfen?
2 Könige 2Kön 12 18 23 Geh doch mit meinem Herrn, dem König von Assur, eine Wette ein! Ich gebe dir zweitausend Pferde: Kannst du die Reiter für sie stellen?
2 Könige 2Kön 12 18 24 Wie willst du auch nur einen einzigen Statthalter meines Herrn in die Flucht schlagen, und wäre es der unbedeutendste seiner Knechte? Du vertraust ja nur auf Ägypten, auf seine Wagen und deren Besatzung.
2 Könige 2Kön 12 18 25 Außerdem: Bin ich denn gegen den Willen Jahwes heraufgezogen, um dieses Land zu verwüsten? Jahwe selbst hat mir befohlen: Zieh gegen dieses Land, und verwüste es!
2 Könige 2Kön 12 18 26 Da sagten Eljakim, der Sohn Hilkijas, sowie Schebna und Joach zu dem Rabschake: Sprich doch aramäisch mit deinen Knechten; wir verstehen es. Sprich vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer steht, nicht judäisch mit uns!
2 Könige 2Kön 12 18 27 Der Rabschake antwortete ihnen: Hat mich mein Herr etwa beauftragt, das alles nur zu deinem Herrn und zu dir zu sagen und nicht vielmehr zu all den Männern, die auf der Mauer sitzen und ihren eigenen Kot essen und ihren Harn trinken wie ihr?
2 Könige 2Kön 12 18 28 Dann trat der Rabschake vor und rief laut auf Judäisch: Hört die Worte des Großkönigs, des Königs von Assur!
2 Könige 2Kön 12 18 29 So spricht der König: Lasst euch nicht von Hiskija betören; denn er kann euch nicht aus meiner Hand retten.
2 Könige 2Kön 12 18 30 Er soll euch nicht verleiten, auf Jahwe zu vertrauen, und sagen: Jahwe wird uns sicher retten und diese Stadt wird dem König von Assur nicht in die Hände fallen.
2 Könige 2Kön 12 18 31 Hört nicht auf Hiskija! Denn so spricht der König von Assur: Trefft mit mir ein Abkommen und ergebt euch! Dann kann jeder von euch von seinem Weinstock und von seinem Feigenbaum essen und Wasser aus seiner Zisterne trinken,
2 Könige 2Kön 12 18 32 bis ich komme und euch in ein Land bringe, das eurem Land gleicht: in ein Land voll Getreide und Most, ein Land voll Brot und Wein, ein Land mit Ölbäumen und Honig. So werdet ihr am Leben bleiben und nicht umkommen. Hört nicht auf Hiskija; denn er führt euch in die Irre, wenn er sagt: Jahwe wird uns retten.
2 Könige 2Kön 12 18 33 Hat denn einer von den Göttern der anderen Völker sein Land vor dem König von Assur gerettet?
2 Könige 2Kön 12 18 34 Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo sind die Götter von Sefarwajim, Hena und Awa? Haben sie etwa Samaria vor mir gerettet?
2 Könige 2Kön 12 18 35 Wer von all den Göttern der anderen Länder hat sein Land vor mir gerettet? Wie sollte dann Jahwe Jerusalem vor mir retten?
2 Könige 2Kön 12 18 36 Das Volk aber schwieg und gab ihm keine Antwort; denn der König hatte befohlen: Ihr dürft ihm nicht antworten.
2 Könige 2Kön 12 18 37 Der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn Hilkijas, der Staatsschreiber Schebna und Joach, der Sohn Asafs, der Sprecher des Königs, zerrissen ihre Kleider, gingen zu Hiskija und berichteten ihm, was der Rabschake gesagt hatte.
2 Könige 2Kön 12 19 1 Als König Hiskija das hörte, zerriss er seine Kleider, legte ein Trauergewand an und ging in das Haus des Herrn.
2 Könige 2Kön 12 19 2 Dann sandte er den Palastvorsteher Eljakim, den Staatsschreiber Schebna und die Ältesten der Priester in Trauergewändern zu dem Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz.
2 Könige 2Kön 12 19 3 Sie sagten zu ihm: So spricht Hiskija: Heute ist ein Tag der Not, der Strafe und der Schande. Die Kinder sind bis an die Öffnung des Mutterschoßes gelangt, doch den Frauen fehlt die Kraft zum Gebären.
2 Könige 2Kön 12 19 4 Aber vielleicht hört der Herr, dein Gott, alle Worte des Rabschake, den sein Herr, der König von Assur, hergesandt hat, damit er den lebendigen Gott beschimpft, und vielleicht schickt der Herr, dein Gott, eine Strafe für die Worte, die er gehört hat. Darum bete für den Rest, der noch übrig ist.
2 Könige 2Kön 12 19 5 Jesaja antwortete den Abgesandten des Königs Hiskija, die zu ihm gekommen waren:
2 Könige 2Kön 12 19 6 Sagt zu eurem Herrn Folgendes: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht wegen der Worte, die du gehört hast und mit denen die Knechte des Königs von Assur mich verhöhnt haben.
2 Könige 2Kön 12 19 7 Seht, ich lege einen Geist in ihn, sodass er ein Gerücht hört und in sein Land zurückkehrt; dort bringe ich ihn durch das Schwert zu Fall.
2 Könige 2Kön 12 19 8 Der Rabschake trat den Rückweg an und fand den König von Assur im Kampf gegen die Stadt Libna. Sanherib war inzwischen, wie der Rabschake gehört hatte, von Lachisch abgezogen.
2 Könige 2Kön 12 19 9 Dann erfuhr Sanherib, dass Tirhaka, der König von Kusch, zum Kampf gegen ihn heranzog. Er schickte wiederum Boten zu Hiskija mit dem Auftrag:
2 Könige 2Kön 12 19 10 So sollt ihr zu Hiskija, dem König von Juda, sagen: Lass dir nicht von deinem Gott, auf den du vertraust, einreden, Jerusalem werde dem König von Assur nicht in die Hände fallen.
2 Könige 2Kön 12 19 11 Du hast doch gehört, was die Könige von Assur mit allen anderen Ländern gemacht haben. Sie haben sie dem Untergang geweiht. Und du meinst, du wirst gerettet?
2 Könige 2Kön 12 19 12 Sind denn die Völker, die von meinen Vätern vernichtet wurden, von ihren Göttern gerettet worden, die Völker von Gosan, Haran und Rezef, die Söhne von Eden, die in Telassar wohnten?
2 Könige 2Kön 12 19 13 Wo ist der König von Hamat, der König von Arpad, der König der Stadt Sefarwajim, wo sind die Könige von Hena und Awa?
2 Könige 2Kön 12 19 14 Hiskija nahm das Schreiben von den Boten in Empfang und las es. Dann ging er zum Haus des Herrn hinauf, breitete das Schreiben vor dem Herrn aus
2 Könige 2Kön 12 19 15 und betete vor dem Herrn; er sagte: Herr, Gott Israels, der über den Kerubim thront, du allein bist der Gott aller Reiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht.
2 Könige 2Kön 12 19 16 Wende mir dein Ohr zu, Herr, und höre! Öffne, Herr, deine Augen und sieh her! Hör alles, was Sanherib sagt, der seinen Boten hergesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen.
2 Könige 2Kön 12 19 17 Es ist wahr, Herr, die Könige von Assur haben die Völker vernichtet, ihre Länder verwüstet
2 Könige 2Kön 12 19 18 und ihre Götter ins Feuer geworfen. Aber das waren keine Götter, sondern Werke von Menschenhand, aus Holz und Stein; darum konnte man sie vernichten.
2 Könige 2Kön 12 19 19 Nun aber, Herr, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Reiche der Erde erkennen, dass du, Jahwe, Gott bist, du allein.
2 Könige 2Kön 12 19 20 Jesaja, der Sohn des Amoz, schickte zu Hiskija (einen Boten) und ließ ihm sagen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe gehört, wie du wegen des Königs Sanherib von Assur zu mir gebetet hast.
2 Könige 2Kön 12 19 21 Das ist das Wort des Herrn gegen ihn: Dich verachtet, dich verspottet /die Jungfrau, die Tochter Zion. Die Tochter Jerusalem /schüttelt spöttisch den Kopf über dich.
2 Könige 2Kön 12 19 22 Wen hast du beschimpft und verhöhnt, /gegen wen die Stimme erhoben, /auf wen voll Hochmut herabgeblickt? /Auf den Heiligen Israels.
2 Könige 2Kön 12 19 23 Durch deine Gesandten hast du den Herrn verhöhnt; /du hast gesagt: /Mit meinen zahlreichen Wagen fuhr ich /auf die Höhen der Berge, /in die fernsten Winkel des Libanon. /Ich fällte seine hohen Zedern, /seine schönsten Zypressen, /kam bis zu seinen entlegensten Hütten, /in das Dickicht seiner Wälder.
2 Könige 2Kön 12 19 24 Ich habe Brunnen gegraben /und fremdes Wasser getrunken. /Ich ließ unter dem Schritt meiner Füße /alle Ströme Ägyptens vertrocknen.
2 Könige 2Kön 12 19 25 Hast du nicht gehört: /Schon vor langer Zeit habe ich es so gefügt, /seit den Tagen der Vorzeit habe ich es so geplant; /jetzt ließ ich es kommen. /So konntest du befestigte Städte zerstören /und in Trümmer verwandeln.
2 Könige 2Kön 12 19 26 Ihre Bewohner waren machtlos, /in Schrecken und Schande gestoßen. /Sie glichen den Pflanzen auf dem Feld /und dem frischen Grün, /dem Gras auf den Dächern, /das im Ostwind verdorrt.
2 Könige 2Kön 12 19 27 Ich weiß, ob du ruhst, ob du gehst oder kommst, /ob du dich gegen mich auflehnst.
2 Könige 2Kön 12 19 28 Weil du gegen mich wütest /und dein Lärm meine Ohren erreicht hat, /ziehe ich dir einen Ring durch die Nase /und lege dir einen Zaum in das Maul. /Auf dem Weg, auf dem du herankamst, /treibe ich dich wieder zurück.
2 Könige 2Kön 12 19 29 Und das soll für dich (Hiskija) ein Vorzeichen sein: In diesem Jahr isst man, was von selbst nachwächst, im nächsten Jahr, was wild wächst; im dritten Jahr aber sollt ihr wieder säen und ernten, die Weinberge bepflanzen und ihre Früchte genießen.
2 Könige 2Kön 12 19 30 Wer vom Haus Juda entronnen und übrig geblieben ist, wird wieder unten Wurzeln treiben und oben Frucht tragen.
2 Könige 2Kön 12 19 31 Denn von Jerusalem wird ein Rest ausziehen, vom Berg Zion ziehen die Geretteten hinaus. Der leidenschaftliche Eifer des Herrn wird das vollbringen.
2 Könige 2Kön 12 19 32 Darum - so spricht der Herr über den König von Assur: Er wird nicht in diese Stadt eindringen; er wird keinen einzigen Pfeil hineinschießen, er wird nicht unter dem Schutz seines Schildes gegen sie anrennen und keinen Damm gegen sie aufschütten.
2 Könige 2Kön 12 19 33 Auf dem Weg, auf dem er gekommen ist, wird er wieder zurückkehren. Aber in diese Stadt wird er nicht eindringen - Spruch des Herrn.
2 Könige 2Kön 12 19 34 Ich werde diese Stadt beschützen und retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
2 Könige 2Kön 12 19 35 In jener Nacht zog der Engel des Herrn aus und erschlug im Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann. Als man am nächsten Morgen aufstand, fand man sie alle als Leichen.
2 Könige 2Kön 12 19 36 Da brach Sanherib, der König von Assur, auf und kehrte in sein Land zurück. Er blieb in Ninive.
2 Könige 2Kön 12 19 37 Als er eines Tages im Tempel seines Gottes Nisroch betete, erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert. Darauf mussten sie in das Land Ararat fliehen und Sanheribs Sohn Asarhaddon wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 20 2Ki 20:2 [1] In jenen Tagen wurde Hiskija schwer krank und war dem Tod nahe. Der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sagte: So spricht der Herr: Bestell dein Haus; denn du wirst sterben, du wirst nicht am Leben bleiben.
2 Könige 2Kön 12 20 3 Ach, Herr, denk daran, dass ich mein Leben lang treu und mit aufrichtigem Herzen meinen Weg vor deinen Augen gegangen bin und dass ich immer getan habe, was dir gefällt. Und Hiskija begann laut zu weinen.
2 Könige 2Kön 12 20 4 Jesaja hatte aber die innere Stadt noch nicht verlassen, als das Wort des Herrn an ihn erging:
2 Könige 2Kön 12 20 5 Kehr um und sag zu Hiskija, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Nun heile ich dich. Übermorgen wirst du zum Haus des Herrn hinaufgehen;
2 Könige 2Kön 12 20 6 zu deiner Lebenszeit will ich noch fünfzehn Jahre hinzufügen. Und ich will dich und diese Stadt aus der Hand des Königs von Assur retten und diese Stadt beschützen, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
2 Könige 2Kön 12 20 8 Hiskija aber fragte Jesaja: Was ist das Zeichen dafür, dass der Herr mich heilen wird und ich übermorgen zum Haus des Herrn hinaufgehen werde?
2 Könige 2Kön 12 20 9 Jesaja antwortete: Das soll für dich das Zeichen des Herrn sein, dass der Herr sein Versprechen halten wird: Soll der Schatten zehn Stufen weiter abwärts oder zehn Stufen rückwärts gehen?
2 Könige 2Kön 12 20 10 Hiskija erwiderte: Für den Schatten ist es ein Leichtes, zehn Stufen weiter abwärts zu gehen. Nein, er soll zehn Stufen rückwärts gehen.
2 Könige 2Kön 12 20 11 Da rief der Prophet Jesaja zum Herrn und dieser ließ den Schatten die zehn Stufen zurückgehen, die er auf den Stufen des Ahas bereits herabgestiegen war. [7] Darauf sagte Jesaja: Holt einen Feigenbrei! Man holte ihn, strich ihn auf das Geschwür und der König wurde gesund.
2 Könige 2Kön 12 20 12 Damals sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, einen Brief und Geschenke an Hiskija; denn er hatte von seiner Krankheit gehört.
2 Könige 2Kön 12 20 13 Hiskija freute sich darüber und zeigte den Gesandten sein ganzes Schatzhaus, das Silber und das Gold, die Vorräte an Balsam und feinem Öl, sein Waffenlager und alle anderen Schätze, die er besaß. Es gab nichts in seinem Haus und in seinem Herrschaftsbereich, das er ihnen nicht gezeigt hätte.
2 Könige 2Kön 12 20 14 Danach kam der Prophet Jesaja zu König Hiskija und fragte ihn: Was haben diese Männer gesagt? Woher sind sie gekommen? Hiskija antwortete: Sie sind aus einem fernen Land, aus Babel, gekommen.
2 Könige 2Kön 12 20 15 Er fragte weiter: Was haben sie in deinem Haus gesehen? Hiskija antwortete: Sie haben alles gesehen, was in meinem Haus ist. Es gibt nichts in meinen Schatzkammern, das ich ihnen nicht gezeigt hätte.
2 Könige 2Kön 12 20 16 Da sagte Jesaja zu Hiskija: Höre das Wort des Herrn:
2 Könige 2Kön 12 20 17 Es werden Tage kommen, an denen man alles, was in deinem Haus ist, alles, was deine Väter bis zum heutigen Tag angesammelt haben, nach Babel bringt. Nichts wird übrig bleiben, spricht der Herr.
2 Könige 2Kön 12 20 18 Auch von deinen eigenen Söhnen, die du noch bekommen wirst, wird man einige mitnehmen und sie werden als Kämmerer im Palast des Königs von Babel dienen müssen.
2 Könige 2Kön 12 20 19 Hiskija sagte zu Jesaja: Das Wort des Herrn, das du mir gesagt hast, ist gut. Und er dachte: Wenn nur zu meinen Lebzeiten noch Friede und Sicherheit herrschen.
2 Könige 2Kön 12 20 20 Die übrige Geschichte Hiskijas und alle seine Erfolge, wie er den Teich und die Wasserleitung angelegt und das Wasser in die Stadt geleitet hat, das alles ist aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 20 21 Hiskija entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Manasse wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 21 1 Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundfünfzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hefzi-Bah.
2 Könige 2Kön 12 21 2 Er tat, was dem Herrn missfiel, und ahmte die Gräuel der Völker nach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.
2 Könige 2Kön 12 21 3 Er baute die Kulthöhen wieder auf, die sein Vater Hiskija zerstört hatte, errichtete Altäre für den Baal, ließ einen Kultpfahl anfertigen, wie es schon Ahab, der König von Israel, getan hatte, warf sich vor dem ganzen Heer des Himmels nieder und diente ihm.
2 Könige 2Kön 12 21 4 Auch baute er Altäre im Haus des Herrn, obwohl der Herr gesagt hatte: Auf Jerusalem will ich meinen Namen legen.
2 Könige 2Kön 12 21 5 In den beiden Höfen des Tempels baute er Altäre für das ganze Heer des Himmels.
2 Könige 2Kön 12 21 6 Er ließ seinen Sohn durch das Feuer gehen, trieb Zauberei und Wahrsagerei, bestellte Totenbeschwörer und Zeichendeuter. So tat er vieles, was dem Herrn missfiel und ihn erzürnte.
2 Könige 2Kön 12 21 7 Er brachte auch den Kultpfahl, den er hatte anfertigen lassen, in das Haus, von dem der Herr zu David und dessen Sohn Salomo gesagt hatte: Auf dieses Haus und auf Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels auserwählt habe, will ich meinen Namen auf ewig legen.
2 Könige 2Kön 12 21 8 Ich werde Israels Fuß nicht mehr unstet außerhalb des Landes wandern lassen, das ich ihren Vätern gegeben habe, wenn sie nur alles befolgen, was ich ihnen geboten habe, und mein ganzes Gesetz einhalten, das ihnen mein Knecht Mose gegeben hat.
2 Könige 2Kön 12 21 9 Doch sie wollten nicht hören und Manasse verführte sie, noch Schlimmeres zu tun als die Völker, die der Herr vor den Augen der Israeliten vernichtet hatte.
2 Könige 2Kön 12 21 10 Da ließ der Herr durch seine Knechte, die Propheten, sagen:
2 Könige 2Kön 12 21 11 Weil Manasse, der König von Juda, diese Gräuel verübt und noch Schlimmeres getrieben hat als die Amoriter vor ihm, weil er auch Juda durch seine Götzen zur Sünde verführt hat,
2 Könige 2Kön 12 21 12 darum - so spricht der Herr, der Gott Israels: Ich bringe Unheil über Jerusalem und Juda, sodass jedem, der davon hört, beide Ohren gellen werden.
2 Könige 2Kön 12 21 13 Ich will an Jerusalem die Messschnur Samarias und die Waage des Hauses Ahab anlegen und Jerusalem auswischen, wie man eine Schüssel auswischt und dann umdreht.
2 Könige 2Kön 12 21 14 Den Rest meines Erbbesitzes will ich preisgeben und den Feinden ausliefern. So wird mein Volk ein Raub und eine Beute all seiner Feinde werden;
2 Könige 2Kön 12 21 15 denn es hat getan, was mir missfällt, und mich erzürnt seit dem Tag, da seine Väter aus Ägypten zogen, bis zum heutigen Tag.
2 Könige 2Kön 12 21 16 Manasse vergoss unschuldiges Blut in Strömen, bis er Jerusalem von einem Ende zum andern damit anfüllte; er verführte Juda zur Sünde, sodass es tat, was dem Herrn missfiel.
2 Könige 2Kön 12 21 17 Die übrige Geschichte Manasses, alle seine Taten und die Sünden, die er beging, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 21 18 Manasse entschlief zu seinen Vätern und wurde im Garten seines Hauses, im Garten Usas, begraben. Sein Sohn Amon wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 21 19 Amon war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte zwei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Meschullemet und war eine Tochter des Haruz aus Jotba.
2 Könige 2Kön 12 21 20 Wie sein Vater Manasse tat er, was dem Herrn missfiel,
2 Könige 2Kön 12 21 21 und folgte ganz den Wegen, die sein Vater gegangen war. Er diente den Götzen, die sein Vater verehrt hatte, und warf sich vor ihnen nieder.
2 Könige 2Kön 12 21 22 Er verließ den Herrn, den Gott seiner Väter, und hielt sich nicht an die Wege des Herrn.
2 Könige 2Kön 12 21 23 Gegen ihn zettelten seine Diener eine Verschwörung an und töteten ihn in seinem Haus.
2 Könige 2Kön 12 21 24 Doch die Bürger des Landes erschlugen alle, die sich gegen den König Amon verschworen hatten, und machten seinen Sohn Joschija zum König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 21 25 Die übrige Geschichte Amons, seine Taten, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 21 26 Man begrub ihn in seinem Grab im Garten Usas und sein Sohn Joschija wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 22 1 Joschija war acht Jahre alt, als er König wurde, und regierte einunddreißig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jedida und war eine Tochter Adajas aus Bozkat.
2 Könige 2Kön 12 22 2 Er tat, was dem Herrn gefiel, und folgte ganz den Wegen seines Vaters David, ohne nach rechts oder links abzuweichen.
2 Könige 2Kön 12 22 3 Im achtzehnten Jahr seiner Regierung sandte König Joschija den Staatsschreiber Schafan, den Sohn Azaljas, des Sohnes Meschullams, in das Haus des Herrn mit dem Auftrag:
2 Könige 2Kön 12 22 4 Geh zum Hohenpriester Hilkija! Er soll das Geld ausschütten, das in das Haus des Herrn gebracht worden ist und das die Wächter an den Schwellen vom Volk gesammelt haben.
2 Könige 2Kön 12 22 5 Man soll es den Werkmeistern geben, die im Haus des Herrn angestellt sind, und diese sollen es für die Arbeiter verwenden, die im Tempel die Schäden des Hauses zu beseitigen haben,
2 Könige 2Kön 12 22 6 für die Zimmerleute, Bauarbeiter, Maurer, sowie zum Ankauf von Holz und Bruchsteinen, die man zur Beseitigung der Schäden am Haus des Herrn benötigt.
2 Könige 2Kön 12 22 7 Doch soll man über das Geld, das ihnen übergeben wird, nicht abrechnen. Sie sollen auf Treu und Glauben handeln.
2 Könige 2Kön 12 22 8 Damals teilte der Hohepriester Hilkija dem Staatsschreiber Schafan mit: Ich habe im Haus des Herrn das Gesetzbuch gefunden. Hilkija übergab Schafan das Buch und dieser las es.
2 Könige 2Kön 12 22 9 Darauf begab sich der Staatsschreiber Schafan zum König und meldete ihm: Deine Knechte haben das Geld ausgeschüttet, das sich im Haus vorfand, und es den Werkmeistern übergeben, die im Haus des Herrn angestellt sind.
2 Könige 2Kön 12 22 10 Dann sagte der Staatsschreiber Schafan zum König: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Schafan las es dem König vor.
2 Könige 2Kön 12 22 11 Als der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriss er seine Kleider
2 Könige 2Kön 12 22 12 und befahl dem Priester Hilkija sowie Ahikam, dem Sohn Schafans, Achbor, dem Sohn Michas, dem Staatsschreiber Schafan und Asaja, dem Diener des Königs:
2 Könige 2Kön 12 22 13 Geht und befragt den Herrn für mich, für das Volk und für ganz Juda wegen dieses Buches, das aufgefunden wurde. Der Zorn des Herrn muss heftig gegen uns entbrannt sein, weil unsere Väter auf die Worte dieses Buches nicht gehört und weil sie nicht getan haben, was in ihm niedergeschrieben ist.
2 Könige 2Kön 12 22 14 Da gingen der Priester Hilkija, Ahikam, Achbor, Schafan und Asaja zur Prophetin Hulda. Sie war die Frau Schallums, des Sohnes Tikwas, des Sohnes des Harhas, des Verwalters der Kleiderkammer, und wohnte in Jerusalem in der Neustadt. Die Abgesandten trugen ihr alles vor
2 Könige 2Kön 12 22 15 und sie gab ihnen diese Antwort: So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt zu dem Mann, der euch zu mir geschickt hat:
2 Könige 2Kön 12 22 16 So spricht der Herr: Ich bringe Unheil über diesen Ort und seine Bewohner, alle Drohungen des Buches, das der König von Juda gelesen hat.
2 Könige 2Kön 12 22 17 Denn sie haben mich verlassen, anderen Göttern geopfert und mich durch alle Werke ihrer Hände erzürnt. Darum ist mein Zorn gegen diesen Ort entbrannt und er wird nicht erlöschen.
2 Könige 2Kön 12 22 18 Sagt aber zum König von Juda, der euch hergesandt hat, um den Herrn zu befragen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Durch die Worte, die du gehört hast,
2 Könige 2Kön 12 22 19 wurde dein Herz erweicht. Du hast dich vor dem Herrn gedemütigt, als du vernahmst, was ich über diesen Ort und seine Bewohner gesprochen habe: dass sie zu einem Bild des Entsetzens und zum Fluch werden sollen. Du hast deine Kleider zerrissen und vor mir geweint. Darum habe ich dich erhört - Spruch des Herrn.
2 Könige 2Kön 12 22 20 Ich werde dich mit deinen Vätern vereinen und du sollst in Frieden in deinem Grab beigesetzt werden. Deine Augen sollen all das Unheil nicht mehr sehen, das ich über diesen Ort bringen werde. - Sie berichteten dies dem König.
2 Könige 2Kön 12 23 1 Der König ließ alle Ältesten Judas und Jerusalems bei sich zusammenkommen.
2 Könige 2Kön 12 23 2 Er ging zum Haus des Herrn hinauf mit allen Männern Judas und allen Einwohnern Jerusalems, den Priestern und Propheten und allem Volk, Jung und Alt. Er ließ ihnen alle Worte des Bundesbuches vorlesen, das im Haus des Herrn gefunden worden war.
2 Könige 2Kön 12 23 3 Dann trat der König an die Säule und schloss vor dem Herrn diesen Bund: Er wolle dem Herrn folgen, auf seine Gebote, Satzungen und Gesetze von ganzem Herzen und ganzer Seele achten und die Vorschriften des Bundes einhalten, die in diesem Buch niedergeschrieben sind. Das ganze Volk trat dem Bund bei.
2 Könige 2Kön 12 23 4 Hierauf befahl der König dem Hohenpriester Hilkija, den Priestern des zweiten Ranges und den Wächtern an den Schwellen, alle Gegenstände aus dem Tempel des Herrn hinauszuschaffen, die für den Baal, die Aschera und das ganze Heer des Himmels angefertigt worden waren. Er ließ sie außerhalb Jerusalems bei den Terrassen des Kidrontals verbrennen und die Asche nach Bet-El bringen.
2 Könige 2Kön 12 23 5 Auch setzte er die Götzenpriester ab, die von den Königen von Juda bestellt worden waren und die auf den Kulthöhen, in den Städten Judas und in der Umgebung Jerusalems Opfer verbrannt sowie dem Baal, der Sonne, dem Mond, den Bildern des Tierkreises und dem ganzen Heer des Himmels geopfert hatten.
2 Könige 2Kön 12 23 6 Den Kultpfahl schaffte er aus dem Haus des Herrn und aus Jerusalem hinaus in das Kidrontal und verbrannte ihn dort; er zermalmte ihn zu Staub und streute diesen auf die Gräber des einfachen Volkes.
2 Könige 2Kön 12 23 7 Ferner riss er die Gemächer der Hierodulen am Tempel nieder, in denen die Frauen Schleier für die Aschera webten.
2 Könige 2Kön 12 23 8 Er holte alle Priester aus den Städten Judas weg und machte die Kulthöhen von Geba bis Beerscheba, auf denen die Priester geopfert hatten, unrein. Er zerstörte die Torhöhen, die am Eingang zum Tor des Stadtobersten Josua auf der linken Seite dessen waren, der das Stadttor betrat.
2 Könige 2Kön 12 23 9 Doch durften die Höhenpriester nicht an den Altar des Herrn in Jerusalem treten, sondern nur von den ungesäuerten Broten inmitten ihrer Brüder essen.
2 Könige 2Kön 12 23 10 Ebenso machte er das Tofet im Tal der Söhne Hinnoms unrein, damit niemand mehr seinen Sohn oder seine Tochter für den Moloch durch das Feuer gehen ließ.
2 Könige 2Kön 12 23 11 Er entfernte die Pferde, die die Könige von Juda zu Ehren der Sonne am Eingang zum Haus des Herrn bei der Zelle des Kämmerers Netan-Melech am Parwar aufgestellt hatten, und verbrannte die Sonnenwagen im Feuer.
2 Könige 2Kön 12 23 12 Auch die Altäre, die die Könige von Juda auf dem Dach über dem Obergemach des Ahas errichtet hatten, sowie die Altäre, die Manasse in den beiden Höfen des Tempels aufgestellt hatte, ließ der König abbrechen. Er schlug sie dort in Trümmer und warf ihren Schutt in das Kidrontal.
2 Könige 2Kön 12 23 13 Desgleichen entweihte der König die Kulthöhen östlich von Jerusalem, südlich vom Berg des Verderbens, die Salomo, der König von Israel, für Astarte, die Göttin der Sidonier, für Kemosch, den Götzen der Moabiter, und für Milkom, den Gräuel der Ammoniter, erbaut hatte.
2 Könige 2Kön 12 23 14 Er zerbrach die Steinmale, hieb die Kultpfähle um und füllte ihre Stätten mit Menschenknochen.
2 Könige 2Kön 12 23 15 Auch den Altar von Bet-El, die Kulthöhe, die Jerobeam, der Sohn Nebats, der Verführer Israels, errichtet hatte, auch diesen Altar zerstörte er samt der Kulthöhe. Er steckte das Höhenheiligtum in Brand, zermalmte die Steine zu Staub und verbrannte den Kultpfahl.
2 Könige 2Kön 12 23 16 Als Joschija sich umwandte und die Gräber sah, die dort auf dem Berg waren, ließ er die Gebeine aus ihnen nehmen und auf dem Altar verbrennen. So machte er ihn unrein gemäß dem Wort des Herrn, das der Gottesmann ausgerufen hatte, der diese Drohung aussprach.
2 Könige 2Kön 12 23 17 Und als dann der König fragte: Was ist das für ein Denkmal, das ich hier sehe?, antworteten ihm die Männer der Stadt: Das ist das Grab des Gottesmannes, der aus Juda gekommen war und vorausgesagt hatte, was du am Altar von Bet-El getan hast.
2 Könige 2Kön 12 23 18 Da befahl er: Lasst ihn ruhen! Niemand soll seine Gebeine berühren. So ließ man seine Gebeine samt den Gebeinen des Propheten, der aus Samaria stammte, ungestört.
2 Könige 2Kön 12 23 19 Auch beseitigte Joschija alle Höhentempel in den Städten Samariens, die die Könige von Israel errichtet und durch die sie den Herrn erzürnt hatten. Er verfuhr mit ihnen so, wie er es in Bet-El getan hatte.
2 Könige 2Kön 12 23 20 Alle Höhenpriester, die dort waren, ließ er auf den Altären niedermachen und Menschengebeine auf den Altären verbrennen. Darauf kehrte er nach Jerusalem zurück.
2 Könige 2Kön 12 23 21 Nun befahl der König dem ganzen Volk: Feiert das Paschafest zur Ehre des Herrn, eures Gottes, wie es in diesem Bundesbuch vorgeschrieben ist.
2 Könige 2Kön 12 23 22 Ein solches Pascha war nämlich nicht gefeiert worden seit den Tagen der Richter, die Israel regierten, auch nicht in der ganzen Zeit der Könige von Israel und Juda.
2 Könige 2Kön 12 23 23 Erst im achtzehnten Jahr des Königs Joschija wurde dieses Pascha zur Ehre des Herrn in Jerusalem begangen.
2 Könige 2Kön 12 23 24 Auch die Totenbeschwörer und Zeichendeuter, die Hausgötter, Götzen und alle Gräuel, die im Land Juda und in Jerusalem zu sehen waren, fegte Joschija hinweg. So führte er die Worte des Gesetzes aus, die in dem Buch niedergeschrieben waren, das der Priester Hilkija im Haus des Herrn gefunden hatte.
2 Könige 2Kön 12 23 25 Es gab vor ihm keinen König, der so mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all seinen Kräften zum Herrn umkehrte und so getreu das Gesetz des Mose befolgte, und auch nach ihm war keiner wie er.
2 Könige 2Kön 12 23 26 Doch der Herr ließ von der gewaltigen Glut seines Zornes nicht ab. Sein Zorn war über Juda entbrannt wegen all der Kränkungen, die Manasse ihm zugefügt hatte.
2 Könige 2Kön 12 23 27 Darum sprach der Herr: Auch Juda will ich von meinem Angesicht entfernen, wie ich Israel entfernt habe. Ich verwerfe diese Stadt Jerusalem, die ich erwählt habe, und das Haus, von dem ich gesagt habe: Hier wird mein Name sein.
2 Könige 2Kön 12 23 28 Die übrige Geschichte Joschijas und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 23 29 In seinen Tagen unternahm der Pharao Necho, der König von Ägypten, einen Kriegszug gegen den König von Assur an den Eufrat. König Joschija stellte sich ihm entgegen. Doch der Pharao tötete ihn bei Megiddo, sobald er ihn sah.
2 Könige 2Kön 12 23 30 Die Diener Joschijas hoben den Toten auf einen Wagen, brachten ihn von Megiddo weg nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Grab. Dann nahmen die Bürger des Landes Joahas, den Sohn Joschijas, salbten ihn und machten ihn zum König an seines Vaters Stelle.
2 Könige 2Kön 12 23 31 Joahas war dreiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte drei Monate in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal und war eine Tochter Jirmejas aus Libna.
2 Könige 2Kön 12 23 32 Genau wie seine Väter tat er, was dem Herrn missfiel.
2 Könige 2Kön 12 23 33 Doch der Pharao Necho setzte ihn zu Ribla im Land Hamat als König von Jerusalem ab und legte dem Land eine Geldbuße von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf.
2 Könige 2Kön 12 23 34 Dann machte der Pharao Necho Eljakim, den Sohn Joschijas, anstelle seines Vaters Joschija zum König und änderte seinen Namen in Jojakim. Joahas aber nahm er fest und brachte ihn nach Ägypten, wo er starb.
2 Könige 2Kön 12 23 35 Jojakim lieferte dem Pharao das Silber und das Gold ab. Doch musste er das Land besteuern, um das Geld aufbringen zu können, das der Pharao forderte. Nach dem Vermögen eines jeden Bürgers trieb er von den Bürgern des Landes das Silber und das Gold ein, um es an den Pharao Necho abzuliefern.
2 Könige 2Kön 12 23 36 Jojakim war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte elf Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Sebuda und war eine Tochter Pedajas aus Ruma.
2 Könige 2Kön 12 23 37 Wie seine Väter tat er, was dem Herrn missfiel.
2 Könige 2Kön 12 24 1 In seinen Tagen zog Nebukadnezzar, der König von Babel, herauf. Jojakim war ihm drei Jahre untertan; dann aber fiel er von ihm ab.
2 Könige 2Kön 12 24 2 Der Herr sandte nun die Räuberscharen der Chaldäer, Aramäer, Moabiter und Ammoniter gegen ihn. Er ließ sie über Juda herfallen und es verwüsten, wie er durch seine Diener, die Propheten, angedroht hatte.
2 Könige 2Kön 12 24 3 Nur weil der Herr zürnte, kam dieses Unglück über Juda, sodass er es von seinem Angesicht verstieß. Es geschah wegen der Sünde Manasses, für alles, was dieser getan hatte,
2 Könige 2Kön 12 24 4 auch wegen des unschuldigen Blutes, das Manasse vergossen und mit dem er Jerusalem angefüllt hatte. Das wollte der Herr nicht mehr verzeihen.
2 Könige 2Kön 12 24 5 Die übrige Geschichte Jojakims und alle seine Taten sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda.
2 Könige 2Kön 12 24 6 Jojakim entschlief zu seinen Vätern und sein Sohn Jojachin wurde König an seiner Stelle.
2 Könige 2Kön 12 24 7 Der König von Ägypten unternahm keinen Kriegszug mehr aus seinem Land; denn der König von Babel hatte ihm alles genommen, was vom Grenzbach Ägyptens bis zum Eufrat den Königen von Ägypten gehört hatte.
2 Könige 2Kön 12 24 8 Jojachin war achtzehn Jahre alt, als er König wurde, und regierte drei Monate in Jerusalem. Seine Mutter hieß Nehuschta und war eine Tochter Elnatans aus Jerusalem.
2 Könige 2Kön 12 24 9 Wie sein Vater tat er, was dem Herrn missfiel.
2 Könige 2Kön 12 24 10 In jener Zeit zogen die Truppen Nebukadnezzars, des Königs von Babel, gegen Jerusalem und belagerten die Stadt.
2 Könige 2Kön 12 24 11 Als dann König Nebukadnezzar von Babel selbst vor der Stadt erschien, während seine Krieger sie belagerten,
2 Könige 2Kön 12 24 12 ging Jojachin, der König von Juda, mit seiner Mutter, seinen Dienern, Fürsten und Kämmerern zum König von Babel hinaus, und dieser nahm ihn im achten Jahr seiner Regierung fest.
2 Könige 2Kön 12 24 13 Wie der Herr angedroht hatte, nahm Nebukadnezzar auch alle Schätze des Hauses des Herrn und die Schätze des königlichen Palastes weg und zerbrach alle goldenen Geräte, die Salomo, der König von Israel, im Haus des Herrn hatte anfertigen lassen.
2 Könige 2Kön 12 24 14 Von ganz Jerusalem verschleppte er alle Vornehmen und alle wehrfähigen Männer, insgesamt zehntausend Mann, auch alle Schmiede und Schlosser. Von den Bürgern des Landes blieben nur die geringen Leute zurück.
2 Könige 2Kön 12 24 15 Jojachin verschleppte er nach Babel. Auch die Mutter des Königs, die königlichen Frauen und Kämmerer sowie die einflussreichen Männer des Landes verschleppte er von Jerusalem nach Babel,
2 Könige 2Kön 12 24 16 dazu alle Wehrfähigen, siebentausend Mann, die Schmiede und Schlosser, tausend an der Zahl, lauter kriegstüchtige Männer. Sie alle verschleppte der babylonische König nach Babel.
2 Könige 2Kön 12 24 17 Dann machte der König von Babel den Mattanja, den Onkel Jojachins, an dessen Stelle zum König und änderte seinen Namen in Zidkija.
2 Könige 2Kön 12 24 18 Zidkija war einundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte elf Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal und war eine Tochter Jirmejas aus Libna.
2 Könige 2Kön 12 24 19 Er tat, was dem Herrn missfiel, genauso wie es Jojakim getan hatte.
2 Könige 2Kön 12 24 20 Weil der Herr über Juda und Jerusalem erzürnt war, kam es so weit, dass er sie von seinem Angesicht verstieß.
2 Könige 2Kön 12 25 1 Zidkija hatte sich gegen den König von Babel empört. Im neunten Regierungsjahr, am zehnten Tag des zehnten Monats, rückte Nebukadnezzar, der König von Babel, mit seiner ganzen Streitmacht vor Jerusalem und belagerte es. Man errichtete ringsherum einen Belagerungswall.
2 Könige 2Kön 12 25 2 Bis zum elften Jahr des Königs Zidkija wurde die Stadt belagert.
2 Könige 2Kön 12 25 3 Am neunten Tag des vierten Monats war in der Stadt die Hungersnot groß geworden, und die Bürger des Landes hatten kein Brot mehr.
2 Könige 2Kön 12 25 4 Damals wurden Breschen in die Stadtmauer geschlagen. Der König und alle Krieger verließen die Stadt bei Nacht auf dem Weg durch das Tor zwischen den beiden Mauern, das zum königlichen Garten hinausführt, obwohl die Chaldäer rings um die Stadt lagen. Sie schlugen die Richtung nach der Araba ein.
2 Könige 2Kön 12 25 5 Aber die chaldäischen Truppen setzten dem König nach und holten ihn in den Niederungen von Jericho ein, nachdem alle seine Truppen ihn verlassen und sich zerstreut hatten.
2 Könige 2Kön 12 25 6 Man ergriff den König und brachte ihn nach Ribla, zum König von Babel, und dieser sprach über ihn das Urteil.
2 Könige 2Kön 12 25 7 Die Söhne Zidkijas machte man vor dessen Augen nieder. Zidkija ließ er blenden, in Fesseln legen und nach Babel bringen.
2 Könige 2Kön 12 25 8 Am siebten Tag des fünften Monats - das ist im neunzehnten Jahr des Königs Nebukadnezzar, des Königs von Babel - rückte Nebusaradan, der Kommandant der Leibwache und Diener des Königs von Babel, in Jerusalem ein
2 Könige 2Kön 12 25 9 und steckte das Haus des Herrn, den königlichen Palast und alle Häuser Jerusalems in Brand. Jedes große Haus ließ er in Flammen aufgehen.
2 Könige 2Kön 12 25 10 Auch die Umfassungsmauern Jerusalems rissen die chaldäischen Truppen, die dem Kommandanten der Leibwache unterstanden, nieder.
2 Könige 2Kön 12 25 11 Den Rest der Bevölkerung, der noch in der Stadt geblieben war, sowie alle, die zum König von Babel übergelaufen waren, und den Rest der Handwerker schleppte Nebusaradan, der Kommandant der Leibwache, in die Verbannung.
2 Könige 2Kön 12 25 12 Nur von den armen Leuten im Land ließ der Kommandant der Leibwache einen Teil als Wein- und Ackerbauern zurück.
2 Könige 2Kön 12 25 13 Die bronzenen Säulen am Haus des Herrn, die fahrbaren Gestelle und das Eherne Meer beim Haus des Herrn zerschlugen die Chaldäer und nahmen alle Gegenstände aus Bronze mit nach Babel.
2 Könige 2Kön 12 25 14 Auch die Töpfe, Schaufeln, Messer und Becher sowie alle bronzenen Geräte, die man beim Tempeldienst verwendete, nahmen sie weg.
2 Könige 2Kön 12 25 15 Ebenso nahm der Kommandant der Leibwache die Kohlenpfannen und die Schalen weg, die sämtlich aus Gold oder aus Silber waren,
2 Könige 2Kön 12 25 16 ferner die zwei Säulen, das eine «Meer», die Gestelle, die Salomo für das Haus des Herrn hatte anfertigen lassen - die Bronze von all diesen Geräten war nicht zu wägen.
2 Könige 2Kön 12 25 17 Achtzehn Ellen betrug die Höhe der einen Säule, und oben hatte sie ein Kapitell aus Bronze. Die Höhe des einen Kapitells betrug fünf Ellen; das Kapitell umgaben Flechtwerk und Granatäpfel, alles aus Bronze. Ebenso war es bei der zweiten Säule auf dem Flechtwerk.
2 Könige 2Kön 12 25 18 Der Kommandant der Leibwache nahm ferner den Oberpriester Seraja, den zweiten Priester Zefanja und die drei Schwellenwächter mit.
2 Könige 2Kön 12 25 19 Aus der Stadt nahm er einen Hofbeamten, der Kommandant der Soldaten war, und fünf Leute vom persönlichen Dienst des Königs mit, die sich noch in der Stadt befanden, sowie den Schreiber des Heerführers, der die Bürger des Landes auszuheben hatte, schließlich sechzig Mann von der Bürgerschaft, die sich noch in der Stadt befanden.
2 Könige 2Kön 12 25 20 Nebusaradan, der Kommandant der Leibwache nahm sie fest und schickte sie zum König von Babel nach Ribla.
2 Könige 2Kön 12 25 21 Der König von Babel ließ sie in Ribla in der Landschaft Hamat hinrichten. So wurde Juda von seiner Heimat weggeführt.
2 Könige 2Kön 12 25 22 Über das Volk, das im Land Juda geblieben war und das Nebukadnezzar, der König von Babel, zurückgelassen hatte, setzte er Gedalja, den Sohn Ahikams und Enkel Schafans, als Statthalter ein.
2 Könige 2Kön 12 25 23 Als nun alle Truppenführer und ihre Mannschaften hörten, dass der König von Babel Gedalja als Statthalter eingesetzt habe, kamen sie zu ihm nach Mizpa. Es waren Jischmael, der Sohn Netanjas, Johanan, der Sohn Kareachs, Seraja, der Sohn Tanhumets aus Netofa, und Jaasanja, der Sohn des Maachatiters, mit ihren Leuten.
2 Könige 2Kön 12 25 24 Gedalja schwor ihnen und ihren Mannschaften und sagte ihnen: Fürchtet euch nicht vor den chaldäischen Beamten! Bleibt im Land und dient dem König von Babel; dann wird es euch gut gehen.
2 Könige 2Kön 12 25 25 Aber im siebten Monat kam Jischmael, der Sohn Netanjas, des Sohnes Elischamas, ein Mann aus königlichem Geschlecht, mit zehn Mann. Sie erschlugen Gedalja samt den Judäern und Chaldäern, die bei ihm in Mizpa waren.
2 Könige 2Kön 12 25 26 Dann machte sich das ganze Volk vom Kleinsten bis zum Größten mit den Truppenführern auf und zog nach Ägypten. Sie fürchteten sich nämlich vor den Chaldäern.
2 Könige 2Kön 12 25 27 Im siebenunddreißigsten Jahr nach der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, am siebenundzwanzigsten Tag des zwölften Monats, begnadigte Ewil-Merodach, der König von Babel, im Jahr seines Regierungsantritts Jojachin, den König von Juda, und entließ ihn aus dem Kerker.
2 Könige 2Kön 12 25 28 Er söhnte sich mit ihm aus und wies ihm seinen Sitz oberhalb des Sitzes der anderen Könige an, die bei ihm in Babel waren.
2 Könige 2Kön 12 25 29 Er durfte seine Gefängniskleidung ablegen und ständig bei ihm speisen, solange er lebte.
2 Könige 2Kön 12 25 30 Sein Unterhalt - ein dauernder Unterhalt - wurde ihm vom König von Babel in der bestimmten Menge täglich geliefert, solange er lebte.
1 Chronik 1Chr 13 1 1 Adam, Set, Enosch,
1 Chronik 1Chr 13 1 2 Kenan, Mahalalel, Jered,
1 Chronik 1Chr 13 1 3 Henoch, Metuschelach, Lamech,
1 Chronik 1Chr 13 1 4 Noach, Sem, Ham und Jafet.
1 Chronik 1Chr 13 1 5 Die Söhne Jafets waren: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras.
1 Chronik 1Chr 13 1 6 Die Söhne Gomers waren: Aschkenas, Rifat und Togarma.
1 Chronik 1Chr 13 1 7 Die Söhne Jawans waren: Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter.
1 Chronik 1Chr 13 1 8 Die Söhne Hams waren: Kusch, Ägypten, Put und Kanaan.
1 Chronik 1Chr 13 1 9 Die Söhne des Kusch waren: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha; und die Söhne Ragmas waren: Saba und Dedan.
1 Chronik 1Chr 13 1 10 Kusch zeugte Nimrod. Dieser wurde der erste Held auf der Erde.
1 Chronik 1Chr 13 1 11 Ägypten zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter,
1 Chronik 1Chr 13 1 12 die Patrositer und die Kasluhiter, von denen die Philister abstammen, ferner die Kaftoriter.
1 Chronik 1Chr 13 1 13 Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het,
1 Chronik 1Chr 13 1 14 ferner die Jebusiter, die Amoriter, die Girgaschiter,
1 Chronik 1Chr 13 1 15 die Hiwiter, die Arkiter, die Siniter,
1 Chronik 1Chr 13 1 16 die Arwaditer, die Zemariter und die Hamatiter.
1 Chronik 1Chr 13 1 17 Die Söhne Sems waren: Elam, Assur, Arpachschad, Lud, Aram, Uz, Hul, Geter und Meschech.
1 Chronik 1Chr 13 1 18 Arpachschad zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber.
1 Chronik 1Chr 13 1 19 Eber wurden zwei Söhne geboren; der eine hieß Peleg (Teilung), denn zu seiner Zeit wurde das Land geteilt; sein Bruder hieß Joktan.
1 Chronik 1Chr 13 1 20 Joktan zeugte Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach,
1 Chronik 1Chr 13 1 21 Hadoram, Usal, Dikla,
1 Chronik 1Chr 13 1 22 Obal, Abimaël, Saba,
1 Chronik 1Chr 13 1 23 Ofir, Hawila und Jobab. Das alles waren Söhne Joktans.
1 Chronik 1Chr 13 1 24 Sem, Arpachschad, Schelach,
1 Chronik 1Chr 13 1 25 Eber, Peleg, Regu,
1 Chronik 1Chr 13 1 26 Serug, Nahor, Terach,
1 Chronik 1Chr 13 1 27 Abram, das ist Abraham.
1 Chronik 1Chr 13 1 28 Die Söhne Abrahams waren Isaak und Ismael.
1 Chronik 1Chr 13 1 29 Das ist die Geschlechterfolge nach ihnen: Der Erstgeborene Ismaels war Nebajot; dann kamen Kedar, Adbeel, Mibsam,
1 Chronik 1Chr 13 1 30 Mischma, Duma, Massa, Hadad, Tema,
1 Chronik 1Chr 13 1 31 Jetur, Nafisch und Kedma. Das waren die Söhne Ismaels.
1 Chronik 1Chr 13 1 32 Die Söhne Keturas, der Nebenfrau Abrahams: Sie gebar Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schuach. Die Söhne Jokschans waren Saba und Dedan.
1 Chronik 1Chr 13 1 33 Die Söhne Midians waren: Efa, Efer, Henoch, Abida und Eldaa. Sie alle waren Söhne Keturas.
1 Chronik 1Chr 13 1 34 Abraham zeugte Isaak. Die Söhne Isaaks waren Esau und Israel.
1 Chronik 1Chr 13 1 35 Die Söhne Esaus waren: Elifas, Reguël, Jëusch, Jalam und Korach.
1 Chronik 1Chr 13 1 36 Die Söhne des Elifas waren: Teman, Omar, Zefo, Gatam, Kenas, Timna und Amalek.
1 Chronik 1Chr 13 1 37 Die Söhne Reguëls waren: Nahat, Serach, Schamma und Misa.
1 Chronik 1Chr 13 1 38 Die Söhne Seïrs waren: Lotan, Schobal, Zibon, Ana, Dischon, Ezer und Dischan.
1 Chronik 1Chr 13 1 39 Die Söhne Lotans waren Hori und Hemam. Die Schwester Lotans war Timna.
1 Chronik 1Chr 13 1 40 Die Söhne Schobals waren: Alwan, Manahat, Ebal, Schefi und Onam. Die Söhne Zibons waren Aja und Ana.
1 Chronik 1Chr 13 1 41 Der Sohn Anas war Dischon. Die Söhne Dischons waren: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran.
1 Chronik 1Chr 13 1 42 Die Söhne Ezers waren Bilhan, Saawan und Akan. Die Söhne Dischons waren Uz und Aran.
1 Chronik 1Chr 13 1 43 Die Könige, die in Edom regierten, bevor über die Israeliten ein König regierte, waren folgende: Bela, der Sohn Beors; seine Stadt hieß Dinhaba.
1 Chronik 1Chr 13 1 44 Als Bela starb, wurde König an seiner Stelle Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra.
1 Chronik 1Chr 13 1 45 Als Jobab starb, wurde König an seiner Stelle Huscham aus dem Land der Temaniter.
1 Chronik 1Chr 13 1 46 Als Huscham starb, wurde König an seiner Stelle Hadad, der Sohn Bedads, der Midian im Grünland von Moab schlug; seine Stadt hieß Awit.
1 Chronik 1Chr 13 1 47 Als Hadad starb, wurde König an seiner Stelle Samla aus Masreka.
1 Chronik 1Chr 13 1 48 Als Samla starb, wurde König an seiner Stelle Schaul aus Rehobot am Strom (Eufrat).
1 Chronik 1Chr 13 1 49 Als Schaul starb, wurde König an seiner Stelle Baal-Hanan, der Sohn Achbors.
1 Chronik 1Chr 13 1 50 Als Baal-Hanan starb, wurde König an seiner Stelle Hadad; seine Stadt hieß Pagu. Seine Frau hieß Mehetabel; sie war die Tochter Matreds und die Enkelin Me-Sahabs.
1 Chronik 1Chr 13 1 51 Als Hadad starb, regierten Häuptlinge in Edom: Häuptling Timna, Häuptling Alwa, Häuptling Jetet,
1 Chronik 1Chr 13 1 52 Häuptling Oholibama, Häuptling Ela, Häuptling Pinon,
1 Chronik 1Chr 13 1 53 Häuptling Kenas, Häuptling Teman, Häuptling Mibzar,
1 Chronik 1Chr 13 1 54 Häuptling Magdiël, Häuptling Iram. Das waren die Häuptlinge Edoms.
1 Chronik 1Chr 13 2 1 Das waren die Söhne Israels: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon,
1 Chronik 1Chr 13 2 2 Dan, Josef, Benjamin, Naftali, Gad und Ascher.
1 Chronik 1Chr 13 2 3 Die Söhne Judas waren: Er, Onan und Schela. Diese drei wurden ihm von der Tochter Schuas, der Kanaaniterin, geboren. Aber Er, der Erstgeborene Judas, missfiel dem Herrn und so ließ ihn der Herr sterben.
1 Chronik 1Chr 13 2 4 Judas Schwiegertochter Tamar gebar Perez und Serach. Juda hatte insgesamt fünf Söhne.
1 Chronik 1Chr 13 2 5 Die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul,
1 Chronik 1Chr 13 2 6 und die Söhne Serachs: Simri, Etan, Heman, Kalkol und Darda, insgesamt fünf.
1 Chronik 1Chr 13 2 7 Der Sohn Simris war Karmi und der Sohn Karmis Achan. Dieser brachte Unglück über Israel, da er sich an der geweihten Beute vergriff.
1 Chronik 1Chr 13 2 8 Der Sohn Etans war Asarja.
1 Chronik 1Chr 13 2 9 Dem Hezron wurden die Söhne Jerachmeel, Ram und Kaleb geboren.
1 Chronik 1Chr 13 2 10 Ram zeugte Amminadab, Amminadab zeugte Nachschon, den Anführer der Söhne Judas,
1 Chronik 1Chr 13 2 11 Nachschon zeugte Salmon, Salmon zeugte Boas,
1 Chronik 1Chr 13 2 12 Boas zeugte Obed, Obed zeugte Isai,
1 Chronik 1Chr 13 2 13 Isai zeugte Eliab als Erstgeborenen, als zweiten Abinadab, als dritten Schima,
1 Chronik 1Chr 13 2 14 als vierten Netanel, als fünften Raddai,
1 Chronik 1Chr 13 2 15 als sechsten Ozem, als siebten David.
1 Chronik 1Chr 13 2 16 Ihre Schwestern waren Zeruja und Abigajil. Die Söhne der Zeruja waren Abischai, Joab und Asaël, diese drei.
1 Chronik 1Chr 13 2 17 Abigajil gebar Amasa. Der Vater Amasas war der Ismaeliter Jeter.
1 Chronik 1Chr 13 2 18 Kaleb, der Sohn Hezrons, zeugte mit seiner Frau Asuba die Jeriot. Deren Söhne waren Jescher, Schobab und Ardon.
1 Chronik 1Chr 13 2 19 Als Asuba starb, heiratete Kaleb Efrata, die ihm den Hur gebar.
1 Chronik 1Chr 13 2 20 Hur zeugte Uri und Uri zeugte Bezalel.
1 Chronik 1Chr 13 2 21 Danach ging Hezron zur Tochter Machirs, des Vaters Gileads. Er war sechzig Jahre alt, als er sie nahm, und sie gebar ihm Segub.
1 Chronik 1Chr 13 2 22 Segub zeugte Jaïr. Dieser besaß dreiundzwanzig Städte im Land Gilead.
1 Chronik 1Chr 13 2 23 Doch die Geschuriter und Aramäer nahmen die Zeltdörfer Jaïrs sowie Kenat und seine Tochterstädte weg, insgesamt sechzig Städte. Sie alle hatten den Nachkommen Machirs, des Vaters Gileads, gehört.
1 Chronik 1Chr 13 2 24 Nach dem Tod Hezrons kam Kaleb zu Efrata. Eine Frau Hezrons war Abija; sie gebar ihm Aschhur, den Vater Tekoas.
1 Chronik 1Chr 13 2 25 Die Söhne Jerachmeels, des Erstgeborenen Hezrons, waren: Ram, der Erstgeborene, ferner Buna, Oren, Ozem und Ahija.
1 Chronik 1Chr 13 2 26 Jerachmeel hatte noch eine andere Frau namens Atara. Sie war die Mutter Onams.
1 Chronik 1Chr 13 2 27 Die Söhne Rams, des Erstgeborenen Jerachmeels, waren: Maaz, Jamin und Eker.
1 Chronik 1Chr 13 2 28 Die Söhne Onams waren Schammai und Jada und die Söhne Schammais Nadab und Abischur.
1 Chronik 1Chr 13 2 29 Die Frau Abischurs hieß Abihajil. Sie gebar ihm Achban und Molid.
1 Chronik 1Chr 13 2 30 Die Söhne Nadabs waren Seled und Appajim. Seled starb ohne Nachkommen.
1 Chronik 1Chr 13 2 31 Der Sohn Appajims war Jischi, der Sohn Jischis Scheschan und die Tochter Scheschans Achlai.
1 Chronik 1Chr 13 2 32 Die Söhne Jadas, des Bruders von Schammai, waren Jeter und Jonatan. Jeter starb ohne Nachkommen.
1 Chronik 1Chr 13 2 33 Die Söhne Jonatans waren Pelet und Sasa. Das waren die Nachkommen Jerachmeels.
1 Chronik 1Chr 13 2 34 Scheschan hatte keine Söhne, sondern nur Töchter. Scheschan hatte einen ägyptischen Sklaven namens Jarha.
1 Chronik 1Chr 13 2 35 Diesem gab Scheschan seine Tochter zur Frau und sie gebar ihm Attai.
1 Chronik 1Chr 13 2 36 Attai zeugte Natan, Natan zeugte Sabad,
1 Chronik 1Chr 13 2 37 Sabad zeugte Eflal, Eflal zeugte Obed,
1 Chronik 1Chr 13 2 38 Obed zeugte Jehu, Jehu zeugte Asarja,
1 Chronik 1Chr 13 2 39 Asarja zeugte Helez, Helez zeugte Elasa,
1 Chronik 1Chr 13 2 40 Elasa zeugte Sismai, Sismai zeugte Schallum,
1 Chronik 1Chr 13 2 41 Schallum zeugte Jekamja und Jekamja zeugte Elischama.
1 Chronik 1Chr 13 2 42 Die Söhne Kalebs, des Bruders Jerachmeels, waren: Mescha, sein Erstgeborener - er war der Vater Sifs -, und sein zweiter Sohn Marescha, der Vater Hebrons.
1 Chronik 1Chr 13 2 43 Die Söhne Hebrons waren: Korach, Tappuach, Rekem und Schema.
1 Chronik 1Chr 13 2 44 Schema zeugte Raham, den Vater Jorkoams, und Rekem zeugte Schammai.
1 Chronik 1Chr 13 2 45 Der Sohn Schammais war Maon und Maon war der Vater von Bet-Zur.
1 Chronik 1Chr 13 2 46 Efa, die Nebenfrau Kalebs, gebar Haran, Moza und Gases. Haran zeugte Jahdai.
1 Chronik 1Chr 13 2 47 Die Söhne Jahdais waren: Regem, Jotam, Geschan, Pelet, Efa und Schaaf.
1 Chronik 1Chr 13 2 48 Kalebs Nebenfrau Maacha gebar Scheber und Tirhana.
1 Chronik 1Chr 13 2 49 Sie gebar auch Schaaf, den Vater Madmannas, sowie Schewa, den Vater Machbenas und Gibeas. Die Tochter Kalebs war Achsa.
1 Chronik 1Chr 13 2 50 Das waren die Nachkommen Kalebs. Die Söhne Hurs, des Erstgeborenen der Efrata, waren: Schobal, der Vater von Kirjat-Jearim,
1 Chronik 1Chr 13 2 51 Salmon, der Vater von Betlehem, und Haref, der Vater von Bet-Gader.
1 Chronik 1Chr 13 2 52 Schobal, der Vater von Kirjat-Jearim, hatte als Söhne: Reaja und Hazi, den Manahatiter.
1 Chronik 1Chr 13 2 53 Die Sippenverbände von Kirjat-Jearim waren die Jeteriter, die Putiter, die Schumatiter und die Mischraïter. Von ihnen zweigten ab die Zoraïter und die Eschtaoliter.
1 Chronik 1Chr 13 2 54 Die Söhne Salmons waren: Betlehem, die Netofatiter, Atrot-Bet-Joab, die Hälfte der Manahatiter und der Zoraïter.
1 Chronik 1Chr 13 2 55 Die Sippenverbände von Sofer, die Einwohner von Jabez, die Tiratiter, Schimatiter und Suchatiter waren Keniter, die von Hammat, dem Vater von Bet-Rechab, stammten.
1 Chronik 1Chr 13 3 1 Das waren die Söhne Davids, die ihm in Hebron geboren wurden: Sein Erstgeborener war Amnon von Ahinoam aus Jesreel, der zweite Daniel von Abigajil aus Karmel,
1 Chronik 1Chr 13 3 2 der dritte Abschalom, der Sohn der Maacha, der Tochter des Königs Talmai von Geschur, der vierte Adonija, der Sohn der Haggit,
1 Chronik 1Chr 13 3 3 der fünfte Schefatja von Abital, der sechste Jitream von seiner Frau Egla.
1 Chronik 1Chr 13 3 4 Sechs wurden ihm in Hebron geboren. Er regierte dort sieben Jahre und sechs Monate. Dreiunddreißig Jahre regierte er in Jerusalem.
1 Chronik 1Chr 13 3 5 Und diese wurden ihm in Jerusalem geboren: Schima, Schobab, Natan, Salomo - diese vier waren Söhne der Batseba, der Tochter Ammiëls -,
1 Chronik 1Chr 13 3 6 ferner Jibhar, Elischua, Elifelet,
1 Chronik 1Chr 13 3 7 Nogah, Nefeg, Jafia,
1 Chronik 1Chr 13 3 8 Elischama, Eljada und Elifelet, insgesamt neun.
1 Chronik 1Chr 13 3 9 Das ist die Gesamtheit der Söhne Davids, ohne die Söhne der Nebenfrauen. Ihre Schwester war Tamar.
1 Chronik 1Chr 13 3 10 Der Sohn Salomos war Rehabeam, dessen Sohn war Abija, dessen Sohn Asa, dessen Sohn Joschafat,
1 Chronik 1Chr 13 3 11 dessen Sohn Joram, dessen Sohn Ahasja, dessen Sohn Joasch,
1 Chronik 1Chr 13 3 12 dessen Sohn Amazja, dessen Sohn Asarja, dessen Sohn Jotam,
1 Chronik 1Chr 13 3 13 dessen Sohn Ahas, dessen Sohn Hiskija, dessen Sohn Manasse,
1 Chronik 1Chr 13 3 14 dessen Sohn Amon, dessen Sohn Joschija.
1 Chronik 1Chr 13 3 15 Die Söhne Joschijas waren: der Erstgeborene Johanan, der zweite Jojakim, der dritte Zidkija, der vierte Schallum.
1 Chronik 1Chr 13 3 16 Jojakims Söhne waren: Jojachin und Zidkija.
1 Chronik 1Chr 13 3 17 Die Söhne Jojachins, des Gefangenen, waren: Schealtiël,
1 Chronik 1Chr 13 3 18 Malkiram, Pedaja, Schenazzar, Jekamja, Hoschama und Nedabja.
1 Chronik 1Chr 13 3 19 Die Söhne Pedajas waren Serubbabel und Schimi. Die Söhne Serubbabels waren Meschullam und Hananja. Ihre Schwester war Schelomit.
1 Chronik 1Chr 13 3 20 Meschullams Söhne waren: Haschuba, Ohel, Berechja, Hasadja und Juschab-Hesed, insgesamt fünf.
1 Chronik 1Chr 13 3 21 Die Söhne Hananjas waren: Pelatja, Jeschaja, Refaja, Arnan, Obadja und Schechanja.
1 Chronik 1Chr 13 3 22 Die Söhne Schechanjas waren Schemaja, Hattusch, Jigal, Bariach, Nearja und Schafat, insgesamt sechs.
1 Chronik 1Chr 13 3 23 Die Söhne Nearjas waren: Eljoënai, Hiskija und Asrikam, insgesamt drei.
1 Chronik 1Chr 13 3 24 Die Söhne Eljoënais waren: Hodawja, Eljaschib, Pelaja, Akkub, Johanan, Delaja und Anani, insgesamt sieben.
1 Chronik 1Chr 13 4 1 Die Söhne Judas waren: Perez, Hezron, Kaleb, Hur und Schobal.
1 Chronik 1Chr 13 4 2 Reaja, der Sohn Schobals, zeugte Jahat und Jahat zeugte Ahumai und Lahad. Das waren die Sippen der Zoraïter.
1 Chronik 1Chr 13 4 3 Und das waren die Söhne Etams: Jesreel, Jischma und Jidbasch. Der Name ihrer Schwester war Hazlelponi.
1 Chronik 1Chr 13 4 4 Penuel war der Vater Gedors und Eser der Vater Huschas. Das waren die Nachkommen Hurs, des Erstgeborenen der Efrata, des Vaters von Betlehem.
1 Chronik 1Chr 13 4 5 Aschhur, der Vater Tekoas, hatte zwei Frauen, Hela und Naara.
1 Chronik 1Chr 13 4 6 Naara gebar ihm Ahusam, Hefer, Temni und Ahaschtari. Das waren die Söhne der Naara.
1 Chronik 1Chr 13 4 7 Die Söhne der Hela waren: Zeret, Zohar und Etnan.
1 Chronik 1Chr 13 4 8 Koz zeugte Anub, Zobeba, ferner die Sippen Aharhels, des Sohnes Harums.
1 Chronik 1Chr 13 4 9 Jabez war angesehener als seine Brüder. Seine Mutter hatte ihn Jabez genannt, denn sie sagte: Ich habe ihn unter Beschwerden geboren.
1 Chronik 1Chr 13 4 10 Doch Jabez rief zum Gott Israels und sprach: Möchtest du mich segnen und mein Gebiet erweitern. Möchte deine Hand mit mir sein, dass du mich freimachst von Unheil und ich ohne Beschwerden bleibe. Und Gott erfüllte seine Bitte.
1 Chronik 1Chr 13 4 11 Kelub, der Bruder Schuhas, zeugte Mehir, den Vater Eschtons.
1 Chronik 1Chr 13 4 12 Eschton zeugte Bet-Rafa, Paseach und Tehinna, den Vater von Ir-Nahasch. Das sind die Männer von Recha.
1 Chronik 1Chr 13 4 13 Die Söhne des Kenas waren Otniël und Seraja, die Söhne Otniëls Hatat und Meonotai.
1 Chronik 1Chr 13 4 14 Meonotai zeugte Ofra. Seraja zeugte Joab, den Vater von Ge-Haraschim (Tal der Handwerker); denn sie waren Handwerker.
1 Chronik 1Chr 13 4 15 Die Söhne Kalebs, des Sohnes Jefunnes, waren: Iru, Ela und Naam. Der Sohn Elas war Kenas.
1 Chronik 1Chr 13 4 16 Die Söhne Jehallelels waren: Sif, Sifa, Tirja und Asarel.
1 Chronik 1Chr 13 4 17 Die Söhne Esras waren: Jeter, Mered, Efer und Jalon. (Bitja, die ägyptische Frau Mereds,) gebar Mirjam, Schammai und Jischbach, den Vater von Eschtemoa.
1 Chronik 1Chr 13 4 18 Seine judäische Frau gebar: Jered, den Vater von Gedor, Heber, den Vater von Socho, und Jekutiël, den Vater von Sanoach. Das waren die Söhne der Bitja, der Tochter des Pharao, die Mered geheiratet hatte,
1 Chronik 1Chr 13 4 19 und die Söhne seiner judäischen Frau, der Schwester Nahams, des Vaters von Keïla, dem Garmiter, und von Eschtemoa, dem Maachatiter.
1 Chronik 1Chr 13 4 20 Die Söhne Schimons waren: Amnon, Rinna, Ben-Hanan und Tilon. Die Söhne Jischis waren Sohet und Ben-Sohet.
1 Chronik 1Chr 13 4 21 Die Söhne Schelas, des Sohnes Judas, waren: Er, der Vater Lechas, Lada, der Vater Mareschas, sowie die Sippen des Hauses der Byssusbearbeiter von Bet-Aschbea,
1 Chronik 1Chr 13 4 22 ferner Jokim und die Männer von Koseba, sowie Joasch und Saraf, die Moab in Besitz genommen hatten, aber wieder nach Betlehem zurückgekehrt waren - die Berichte sind altüberliefert.
1 Chronik 1Chr 13 4 23 Sie sind die Töpfer und Einwohner von Netaïm und Gedera und wohnen dort im Dienst des Königs.
1 Chronik 1Chr 13 4 2 1Ch 4:25 [24] Die Söhne Simeons waren: Jemuël, Jamin, Jarib, Serach und Schaul.
1 Chronik 1Chr 13 4 26 Der Sohn Mischmas war Hammuël, dessen Sohn Sakkur und dessen Sohn Schimi.
1 Chronik 1Chr 13 4 27 Schimi hatte sechzehn Söhne und sechs Töchter. Doch seine Brüder waren nicht kinderreich und alle ihre Sippen erreichten nicht die Zahl der Söhne Judas.
1 Chronik 1Chr 13 4 28 Sie wohnten in Beerscheba, Molada, Hazar-Schual,
1 Chronik 1Chr 13 4 29 Baala, Ezem, Eltolad,
1 Chronik 1Chr 13 4 30 Betuël, Horma, Ziklag,
1 Chronik 1Chr 13 4 31 Bet-Markabot, Hazar-Susim, Bet-Biri und Schaarajim. Das waren ihre Städte mit den dazugehörenden Gehöften, bis David König wurde,
1 Chronik 1Chr 13 4 32 dazu noch Etam, Ajin, Rimmon, Tochen und Aschan, fünf Städte
1 Chronik 1Chr 13 4 33 mit all ihren Gehöften im Umkreis dieser Städte bis nach Baal hin. Das waren ihre Wohnsitze und sie hatten ihre eigenen Stammeslisten.
1 Chronik 1Chr 13 4 34 Meschobab, Jamlech, Joscha, der Sohn Amazjas,
1 Chronik 1Chr 13 4 35 Joël, Jehu, der Sohn Joschibjas, des Sohnes Serajas, des Sohnes Asiëls,
1 Chronik 1Chr 13 4 36 Eljoënai, Jaakoba, Jeschohaja, Asaja, Adiël, Jesimiël, Benaja,
1 Chronik 1Chr 13 4 37 Sisa, der Sohn Schifis, des Sohnes Allons, des Sohnes Jedajas, des Sohnes Schimris, des Sohnes Schemajas:
1 Chronik 1Chr 13 4 38 Diese namentlich Genannten waren führende Männer in ihren Sippenverbänden. Ihre Großfamilien hatten sich stark vermehrt.
1 Chronik 1Chr 13 4 39 Daher zogen sie, um Weideplätze für ihre Schafe und Ziegen zu suchen, zum Osten des Tals, wo der Weg nach Gedor abzweigt.
1 Chronik 1Chr 13 4 40 Sie fanden fette und gute Weideplätze. Das Land war nach allen Seiten hin ausgedehnt, ruhig und friedlich; denn die früheren Bewohner gehörten zu den Hamiten.
1 Chronik 1Chr 13 4 41 So kamen diese mit Namen Aufgezeichneten in den Tagen des Königs Hiskija von Juda, zerstörten ihre Zelte und erschlugen die Mëuniter, die sich dort fanden. Sie weihten sie für immer dem Untergang und ließen sich an ihrer Stelle nieder; denn es gab dort Weideplätze für ihre Schafe und Ziegen.
1 Chronik 1Chr 13 4 42 Von den Nachkommen Simeons zogen fünfhundert Mann in das Gebirge Seïr. Pelatja, Nearja, Refaja und Usiël, die Söhne Jischis, standen an ihrer Spitze.
1 Chronik 1Chr 13 4 43 Sie schlugen die Restbevölkerung, die von den Amalekitern noch vorhanden war, und wohnen dort bis zum heutigen Tag.
1 Chronik 1Chr 13 5 1 Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Ruben war der Erstgeborene. Da er aber das Bett seines Vaters entweiht hatte, wurde sein Erstgeburtsrecht den Söhnen Josefs, des Sohnes Israels, gegeben. Doch richten sich die Stammeslisten nicht nach dem Erstgeburtsrecht;
1 Chronik 1Chr 13 5 2 Juda erlangte nämlich die Herrschaft über seine Brüder und einer aus ihm wurde der Fürst, obwohl das Erstgeburtsrecht bei Josef war.
1 Chronik 1Chr 13 5 3 Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels, waren: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi.
1 Chronik 1Chr 13 5 4 Der Sohn Joëls war Schemaja, dessen Sohn Gog, dessen Sohn Schimi,
1 Chronik 1Chr 13 5 5 dessen Sohn Micha, dessen Sohn Reaja, dessen Sohn Baal,
1 Chronik 1Chr 13 5 6 dessen Sohn Beera, den Tiglat-Pileser, der König von Assur, verschleppte. Er war der Anführer der Rubeniter.
1 Chronik 1Chr 13 5 7 Seine Brüder wurden, als sie sich nach ihren Geschlechterfolgen in die Stammeslisten eintragen ließen, seinen Familien zugezählt. Der erste war Jëiël, ihm folgte Secharja.
1 Chronik 1Chr 13 5 8 Bela war der Sohn des Asas, des Sohnes Schemas, des Sohnes Joëls. Die Rubeniter wohnten in Aroër bis Nebo und Baal-Meon.
1 Chronik 1Chr 13 5 9 Ostwärts wohnten sie bis an den Rand der Steppe, die sich vom Eufrat her erstreckt; denn sie besaßen große Herden im Land Gilead.
1 Chronik 1Chr 13 5 10 In den Tagen Sauls führten sie Krieg mit den Hagaritern. Diese fielen in ihre Hand und sie besetzten ihre Zelte auf der ganzen Ostseite von Gilead.
1 Chronik 1Chr 13 5 11 Die Nachkommen Gads wohnten ihnen gegenüber im Gebiet des Baschan bis Salcha.
1 Chronik 1Chr 13 5 12 Ihr Oberhaupt war Joël; Schafam war der Zweite, dazu kamen Janai und Schafat; sie wohnten im Baschan.
1 Chronik 1Chr 13 5 13 Ihre Brüder mit ihren Großfamilien waren Michael, Meschullam, Scheba, Jorai, Jakan, Sia und Eber, insgesamt sieben.
1 Chronik 1Chr 13 5 14 Das waren die Söhne Abihajils, des Sohnes Huris, des Sohnes Jaroachs, des Sohnes Gileads, des Sohnes Michaels, des Sohnes Jeschischais, des Sohnes Jachdos, des Sohnes des Bus: . . .
1 Chronik 1Chr 13 5 15 Ahi, der Sohn Abdiëls, des Sohnes Gunis, war Haupt ihrer Großfamilien.
1 Chronik 1Chr 13 5 16 Sie wohnten in Gilead, im Baschan und seinen Tochterstädten und an allen Weideflächen Scharons bis zu ihren Ausläufern.
1 Chronik 1Chr 13 5 17 In den Tagen Jotams, des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Königs von Israel, wurden alle in die Stammeslisten eingetragen.
1 Chronik 1Chr 13 5 18 Die Krieger von Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse, Männer, die Schild und Schwert trugen, den Bogen spannten und im Kampf geübt waren, vierundvierzigtausendsiebenhundertsechzig Mann, die im Heer ausrückten,
1 Chronik 1Chr 13 5 19 führten Krieg gegen die Hagariter und gegen Jetur, Nafisch und Nodab.
1 Chronik 1Chr 13 5 20 Sie waren siegreich und konnten die Hagariter und deren Verbündete in ihre Gewalt bringen; denn sie schrien im Kampf zu Gott und dieser ließ sich erbitten, da sie auf ihn vertrauten.
1 Chronik 1Chr 13 5 21 So führten sie deren Besitz weg: 50000 Kamele, 250000 Schafe und 2000 Esel, dazu 100000 Personen.
1 Chronik 1Chr 13 5 22 Viele Feinde wurden erschlagen und fielen, denn es war ein Krieg Gottes. Die Israeliten siedelten sich an ihrer Stelle an und blieben dort bis zur Verschleppung.
1 Chronik 1Chr 13 5 23 Die Angehörigen des halben Stammes Manasse wohnten in dem Land, das vom Baschan bis Baal-Hermon, zum Senir und zum Hermongebirge reicht. Sie waren sehr zahlreich.
1 Chronik 1Chr 13 5 24 Und das waren die Häupter ihrer Großfamilien: Efer, Jischi, Eliël, Asriël, Jirmeja, Hodawja und Jachdiël. Sie waren tapfere Krieger, Männer von Namen, Häupter ihrer Großfamilien.
1 Chronik 1Chr 13 5 25 Doch wurden sie dem Gott ihrer Väter untreu und gaben sich den Göttern der Landesbevölkerung hin, die Gott vor ihnen vertrieben hatte.
1 Chronik 1Chr 13 5 26 Darum erweckte der Gott Israels den Geist Puls, des Königs von Assur, das heißt den Geist Tiglat-Pilesers, des Königs von Assur. Dieser führte die Rubeniter, die Gaditer und den halben Stamm Manasse in die Verbannung und brachte sie nach Halach, an den Habor, nach Hara und an den Fluss von Gosan. Dort sind sie bis zum heutigen Tag.
1 Chronik 1Chr 13 5 27 Die Söhne Levis waren: Gerschon, Kehat und Merari.
1 Chronik 1Chr 13 5 28 Die Söhne Kehats waren: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël.
1 Chronik 1Chr 13 5 29 Die Kinder Amrams waren: Aaron, Mose und Mirjam. Die Söhne Aarons waren: Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
1 Chronik 1Chr 13 5 30 Eleasar zeugte Pinhas, Pinhas zeugte Abischua,
1 Chronik 1Chr 13 5 31 Abischua zeugte Bukki, Bukki zeugte Usi,
1 Chronik 1Chr 13 5 32 Usi zeugte Serachja, Serachja zeugte Merajot,
1 Chronik 1Chr 13 5 33 Merajot zeugte Amarja, Amarja zeugte Ahitub,
1 Chronik 1Chr 13 5 34 Ahitub zeugte Zadok, Zadok zeugte Ahimaaz,
1 Chronik 1Chr 13 5 35 Ahimaaz zeugte Asarja, Asarja zeugte Johanan,
1 Chronik 1Chr 13 5 36 Johanan zeugte Asarja - dieser war es, der im Tempel, den Salomo in Jerusalem erbaute, das Priesteramt verwaltete -,
1 Chronik 1Chr 13 5 37 Asarja zeugte Amarja, Amarja zeugte Ahitub,
1 Chronik 1Chr 13 5 38 Ahitub zeugte Zadok, Zadok zeugte Schallum,
1 Chronik 1Chr 13 5 39 Schallum zeugte Hilkija, Hilkija zeugte Asarja,
1 Chronik 1Chr 13 5 40 Asarja zeugte Seraja, Seraja zeugte Jozadak.
1 Chronik 1Chr 13 5 41 Jozadak zog fort, als der Herr Juda und Jerusalem durch Nebukadnezzar in die Verbannung führte.
1 Chronik 1Chr 13 6 1 Die Söhne Levis waren: Gerschon, Kehat und Merari.
1 Chronik 1Chr 13 6 2 Die Söhne Gerschons hießen Libni und Schimi.
1 Chronik 1Chr 13 6 3 Kehats Söhne waren: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël.
1 Chronik 1Chr 13 6 4 Die Söhne Meraris waren: Machli und Muschi. Das sind die Sippen der Leviten nach ihren Stammvätern:
1 Chronik 1Chr 13 6 5 Der Sohn Gerschons war Libni, dessen Sohn Jahat, dessen Sohn Simma,
1 Chronik 1Chr 13 6 6 dessen Sohn Joach, dessen Sohn Iddo, dessen Sohn Serach und dessen Sohn Etni.
1 Chronik 1Chr 13 6 7 Der Sohn Kehats war Amminadab, dessen Sohn Korach, dessen Sohn Assir,
1 Chronik 1Chr 13 6 8 dessen Sohn Elkana, dessen Sohn Abiasaf, dessen Sohn Assir,
1 Chronik 1Chr 13 6 9 dessen Sohn Tahat, dessen Sohn Uriël, dessen Sohn Usija und dessen Sohn Schaul.
1 Chronik 1Chr 13 6 10 Die Söhne Elkanas waren Amasai und Ahimot.
1 Chronik 1Chr 13 6 11 Der Sohn Elkanas war Elkana, dessen Sohn Zuf, dessen Sohn Tohu,
1 Chronik 1Chr 13 6 12 dessen Sohn Eliab, dessen Sohn Jeroham, dessen Sohn Elkana, dessen Sohn Samuel.
1 Chronik 1Chr 13 6 13 Die Söhne Samuels waren: Joël, der Erstgeborene, und der zweite war Abija.
1 Chronik 1Chr 13 6 14 Der Sohn Meraris war Machli, dessen Sohn Libni, dessen Sohn Schimi, dessen Sohn Usa,
1 Chronik 1Chr 13 6 15 dessen Sohn Schima, dessen Sohn Haggija und dessen Sohn Asaja.
1 Chronik 1Chr 13 6 16 Diese sind es, die David zur Pflege des Gesangs im Haus des Herrn bestellte, nachdem die Lade eine bleibende Stätte gefunden hatte.
1 Chronik 1Chr 13 6 17 Sie versahen ihren Dienst als Sänger vor der Wohnstätte des Offenbarungszeltes, bis Salomo das Haus des Herrn in Jerusalem baute. Gemäß ihren Satzungen standen sie in ihrem Dienst.
1 Chronik 1Chr 13 6 18 Diese sind es, die mit ihren Söhnen den Dienst besorgten: Von den Nachkommen der Kehatiter: Heman, der Sänger, der Sohn Joëls, des Sohnes Samuels,
1 Chronik 1Chr 13 6 19 des Sohnes Elkanas, des Sohnes Jerohams, des Sohnes Eliëls, des Sohnes Tohus,
1 Chronik 1Chr 13 6 20 des Sohnes Zufs, des Sohnes Elkanas, des Sohnes Mahats, des Sohnes Amasais,
1 Chronik 1Chr 13 6 21 des Sohnes Elkanas, des Sohnes Joëls, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Zefanjas,
1 Chronik 1Chr 13 6 22 des Sohnes Tahats, des Sohnes Assirs, des Sohnes Abiasafs, des Sohnes Korachs,
1 Chronik 1Chr 13 6 23 des Sohnes Jizhars, des Sohnes Kehats, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels.
1 Chronik 1Chr 13 6 24 Sein Bruder war Asaf, der zu seiner Rechten stand: Er war der Sohn Berechjas, des Sohnes Schimas,
1 Chronik 1Chr 13 6 25 des Sohnes Michaels, des Sohnes Maasejas, des Sohnes Malkijas,
1 Chronik 1Chr 13 6 26 des Sohnes Etnis, des Sohnes Serachs, des Sohnes Adajas,
1 Chronik 1Chr 13 6 27 des Sohnes Etans, des Sohnes Simmas, des Sohnes Schimis,
1 Chronik 1Chr 13 6 28 des Sohnes Jahats, des Sohnes Gerschoms, des Sohnes Levis.
1 Chronik 1Chr 13 6 29 Die Söhne Meraris, ihre Brüder, standen zur Linken: Etan, der Sohn Kischis, des Sohnes Abdis, des Sohnes Malluchs,
1 Chronik 1Chr 13 6 30 des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Amazjas, des Sohnes Hilkijas,
1 Chronik 1Chr 13 6 31 des Sohnes Amzis, des Sohnes Banis, des Sohnes Schemers,
1 Chronik 1Chr 13 6 32 des Sohnes Machlis, des Sohnes Muschis, des Sohnes Meraris, des Sohnes Levis.
1 Chronik 1Chr 13 6 33 Ihre Brüder, die Leviten, waren für den gesamten Dienst an der Wohnstätte des Hauses Gottes bestimmt.
1 Chronik 1Chr 13 6 34 Aaron aber und seine Söhne verbrannten die Opfer auf dem Brandopferaltar und dem Rauchopferaltar. Sie besorgten jeden Dienst am Allerheiligsten und vollzogen die Sühne für Israel, genau wie Mose, der Knecht Gottes, angeordnet hatte.
1 Chronik 1Chr 13 6 35 Das sind die Nachkommen Aarons: Sein Sohn war Eleasar, dessen Sohn Pinhas, dessen Sohn Abischua,
1 Chronik 1Chr 13 6 36 dessen Sohn Bukki, dessen Sohn Usi, dessen Sohn Serachja,
1 Chronik 1Chr 13 6 37 dessen Sohn Merajot, dessen Sohn Amarja, dessen Sohn Ahitub,
1 Chronik 1Chr 13 6 38 dessen Sohn Zadok, dessen Sohn Ahimaaz.
1 Chronik 1Chr 13 6 39 Das sind ihre Wohnsitze mit ihren Zeltlagern auf ihrem Gebiet: Den Nachkommen Aarons von der Sippe der Kehatiter, auf die das erste Los gefallen war,
1 Chronik 1Chr 13 6 40 gaben sie Hebron im Land Juda mit seinen Weideflächen ringsum.
1 Chronik 1Chr 13 6 41 Das Ackerland der Stadt aber und ihre Gehöfte gaben sie Kaleb, dem Sohn Jefunnes.
1 Chronik 1Chr 13 6 42 Sie gaben den Nachkommen Aarons die Asylstadt Hebron, ferner Libna mit seinen Weideflächen, Jattir und Eschtemoa mit seinen Weideflächen,
1 Chronik 1Chr 13 6 43 Holon mit seinen Weideflächen, Debir mit seinen Weideflächen,
1 Chronik 1Chr 13 6 44 Aschan mit seinen Weideflächen, (Jutta mit seinen Weideflächen,) Bet-Schemesch mit seinen Weideflächen.
1 Chronik 1Chr 13 6 45 Vom Stamm Benjamin gaben sie ihnen: (Gibeon mit seinen Weideflächen,) Geba mit seinen Weideflächen, Alemet mit seinen Weideflächen, Anatot mit seinen Weideflächen. Insgesamt gehörten ihnen dreizehn Städte mit ihren Weideflächen.
1 Chronik 1Chr 13 6 46 Den übrigen Sippen von den Nachkommen Kehats gaben sie durch das Los zehn Städte vom halben Stamm Manasse.
1 Chronik 1Chr 13 6 47 Den Nachkommen Gerschoms gaben die Israeliten entsprechend ihren Sippen aus dem Stamm Issachar, aus dem Stamm Ascher, aus dem Stamm Naftali und aus dem Stamm Manasse im Baschan dreizehn Städte.
1 Chronik 1Chr 13 6 48 Den Nachkommen Meraris gaben sie entsprechend ihren Sippen aus dem Stamm Ruben, aus dem Stamm Gad und aus dem Stamm Sebulon durch das Los zwölf Städte.
1 Chronik 1Chr 13 6 49 Die Israeliten gaben den Leviten die Städte samt ihren Weideflächen.
1 Chronik 1Chr 13 6 50 Durch das Los gaben sie ihnen aus dem Stamm Juda, aus dem Stamm Simeon und aus dem Stamm Benjamin diese Städte, die sie namentlich bezeichneten.
1 Chronik 1Chr 13 6 51 Die Angehörigen der kehatitischen Sippen erhielten durch das Los vom Stamm Efraim folgende Städte:
1 Chronik 1Chr 13 6 52 Man gab ihnen die Asylstadt Sichem mit ihren Weideflächen auf dem Gebirge Efraim, ferner Geser mit seinen Weideflächen,
1 Chronik 1Chr 13 6 53 Kibzajim mit seinen Weideflächen, Bet-Horon mit seinen Weideflächen;
1 Chronik 1Chr 13 6 54 (vom Stamm Dan: Elteke mit seinen Weideflächen, Gibbeton mit seinen Weideflächen,) Ajalon mit seinen Weideflächen, Gat-Rimmon mit seinen Weideflächen;
1 Chronik 1Chr 13 6 55 vom halben Stamm Manasse: Taanach mit seinen Weideflächen und Jibleam mit seinen Weideflächen. Diese gaben sie den Sippen der übrigen Kehatiter.
1 Chronik 1Chr 13 6 56 Den Nachkommen Gerschoms gaben sie von den Sippen des halben Stamms Manasse: Golan im Baschan mit seinen Weideflächen, Aschtarot mit seinen Weideflächen;
1 Chronik 1Chr 13 6 57 vom Stamm Issachar: Kischjon mit seinen Weideflächen, Daberat mit seinen Weideflächen,
1 Chronik 1Chr 13 6 58 Ramot mit seinen Weideflächen, En-Gannim mit seinen Weideflächen;
1 Chronik 1Chr 13 6 59 vom Stamm Ascher: Mischal mit seinen Weideflächen, Abdon mit seinen Weideflächen,
1 Chronik 1Chr 13 6 60 Helkat mit seinen Weideflächen, Rehob mit seinen Weideflächen;
1 Chronik 1Chr 13 6 61 vom Stamm Naftali: Kedesch in Galiläa mit seinen Weideflächen, Hammon mit seinen Weideflächen, Kirjatajim mit seinen Weideflächen.
1 Chronik 1Chr 13 6 62 Den übrigen Nachkommen Meraris gaben sie vom Stamm Sebulon: (Jokneam mit seinen Weideflächen, Karta mit seinen Weideflächen,) Rimmon mit seinen Weideflächen, Tabor mit seinen Weideflächen;
1 Chronik 1Chr 13 6 63 im Land jenseits des Jordan bei Jericho, östlich des Jordan, vom Stamm Ruben: Bezer in der Steppe mit seinen Weideflächen, Jahaz mit seinen Weideflächen,
1 Chronik 1Chr 13 6 64 Kedemot mit seinen Weideflächen, Mefaat mit seinen Weideflächen;
1 Chronik 1Chr 13 6 65 vom Stamm Gad: Ramot in Gilead mit seinen Weideflächen, Mahanajim mit seinen Weideflächen,
1 Chronik 1Chr 13 6 66 Heschbon mit seinen Weideflächen und Jaser mit seinen Weideflächen.
1 Chronik 1Chr 13 7 1 Die Söhne Issachars waren: Tola, Puwa, Jaschub und Schimron, zusammen vier.
1 Chronik 1Chr 13 7 2 Die Söhne Tolas waren: Usi, Refaja, Jeriël, Jachmai, Jibsam und Schemuël. Sie waren Häupter der Großfamilien Tolas, tapfere Krieger, jeder entsprechend seiner Geschlechterfolge. Zur Zeit Davids zählten sie 22600 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 7 3 Die Söhne Usis waren: Serachja, Michael, Obadja, Joël und Jischija, insgesamt fünf. Sie alle waren Oberhäupter.
1 Chronik 1Chr 13 7 4 Sie hatten, geordnet nach ihrer Geschlechterfolge und nach ihren Großfamilien, ein Kriegsheer von 36000 Mann zu stellen; denn sie hatten viele Frauen und Kinder.
1 Chronik 1Chr 13 7 5 Ihre Brüder aus allen Sippen Issachars waren tapfere Krieger. Ihre Aufzeichnung ergab insgesamt 87000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 7 6 Die Söhne Benjamins waren: Bela, Becher und Jediaël, insgesamt drei.
1 Chronik 1Chr 13 7 7 Die Söhne Belas waren: Ezbon, Usi, Usiël, Jerimot und Ir, insgesamt fünf. Sie waren Häupter ihrer Großfamilien und tapfere Krieger. Ihre Aufzeichnung ergab 22034 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 7 8 Die Söhne Bechers waren: Semira, Joasch, Eliëser, Eljoënai, Omri, Jeremot, Abija, Anatot und Alemet. Sie alle waren Söhne Bechers.
1 Chronik 1Chr 13 7 9 Die Aufzeichnung entsprechend ihrer Geschlechterfolge nach den Häuptern ihrer Großfamilien und nach den tapferen Kriegern ergab 20200 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 7 10 Der Sohn Jediaëls war Bilhan und die Söhne Bilhans waren: Jëusch, Benjamin, Ehud, Kenaana, Setan, Tarschisch und Ahischahar.
1 Chronik 1Chr 13 7 11 Sie alle waren Söhne Jediaëls, Häupter ihrer Großfamilien, tapfere Krieger, 17200 Mann, die im Heer zum Krieg ausrückten.
1 Chronik 1Chr 13 7 12 Schuppim und Huppim waren Söhne Irs, Huschim der Sohn Ahers.
1 Chronik 1Chr 13 7 13 Die Söhne Naftalis waren: Jachzeel, Guni, Jezer und Schallum, die Nachkommen der Bilha.
1 Chronik 1Chr 13 7 14 Der Sohn Manasses war Asriël. Seine aramäische Nebenfrau gebar Machir, den Vater Gileads.
1 Chronik 1Chr 13 7 15 Machir nahm eine Frau für Huppim und Schuppim. Der Name seiner Schwester war Maacha. Der Name des zweiten (Sohnes Hefers) war Zelofhad. Dieser hatte nur Töchter.
1 Chronik 1Chr 13 7 16 Maacha, die Frau Machirs, gebar einen Sohn und nannte ihn Peresch; sein Bruder hieß Scheresch. Dessen Söhne waren Ulam und Rekem.
1 Chronik 1Chr 13 7 17 Der Sohn Ulams war Bedan. Das waren die Söhne Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses.
1 Chronik 1Chr 13 7 18 Seine Schwester Molechet gebar Ischhod, Abiëser und Machla.
1 Chronik 1Chr 13 7 19 Die Söhne Schemidas waren Achjan, Schechem, Likhi und Aniam.
1 Chronik 1Chr 13 7 20 Der Sohn Efraims war Schutelach. Dessen Sohn war Bered, dessen Sohn Tahat, dessen Sohn Elada, dessen Sohn Tahat,
1 Chronik 1Chr 13 7 21 dessen Sohn Sabad und dessen Sohn Schutelach sowie Eser und Elad. Diese erschlug die einheimische Bevölkerung von Gat, weil sie hinabgezogen waren, um deren Vieh wegzunehmen.
1 Chronik 1Chr 13 7 22 Darüber trauerte ihr Vater Efraim lange Zeit und seine Brüder kamen, ihn zu trösten.
1 Chronik 1Chr 13 7 23 Dann ging er zu seiner Frau; sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Er nannte ihn Beria, da er zur Zeit des Unglücks in seinem Haus geboren wurde.
1 Chronik 1Chr 13 7 24 Seine Tochter war Scheera. Sie erbaute das untere und das obere Bet-Horon sowie Usen-Scheera.
1 Chronik 1Chr 13 7 25 Weitere Söhne (Efraims) waren Refach und Reschef. Dessen Sohn war Telach, dessen Sohn Tahan,
1 Chronik 1Chr 13 7 26 dessen Sohn Ladan, dessen Sohn Ammihud, dessen Sohn Elischama,
1 Chronik 1Chr 13 7 27 dessen Sohn Nun und dessen Sohn Josua.
1 Chronik 1Chr 13 7 28 Ihr Besitz und ihre Wohnplätze waren Bet-El mit seinen Tochterstädten, gegen Osten Naara, gegen Westen Geser mit seinen Tochterstädten, Sichem mit seinen Tochterstädten bis nach Aja und seinen Tochterstädten.
1 Chronik 1Chr 13 7 29 In der Hand der Nachkommen Manasses waren Bet-Schean mit seinen Tochterstädten, Taanach mit seinen Tochterstädten, Megiddo mit seinen Tochterstädten und Dor mit seinen Tochterstädten. In ihnen wohnten die Nachkommen Josefs, des Sohnes Israels.
1 Chronik 1Chr 13 7 30 Die Söhne Aschers waren: Jimna, Jischwa, Jischwi und Beria. Ihre Schwester war Serach.
1 Chronik 1Chr 13 7 31 Die Söhne Berias waren Heber und Malkiël. Dieser war der Vater von Birsajit.
1 Chronik 1Chr 13 7 32 Heber zeugte Jaflet, Schemer, Hotam und deren Schwester Schua.
1 Chronik 1Chr 13 7 33 Die Söhne Jaflets waren Pasach, Bimhal und Aschwat. Das waren die Söhne Jaflets.
1 Chronik 1Chr 13 7 34 Die Söhne Schemers waren: Ahi, Rohga, Hubba und Aram.
1 Chronik 1Chr 13 7 35 Die Söhne seines Bruders Hotam waren: Zofach, Jimna, Schelesch und Amal.
1 Chronik 1Chr 13 7 36 Die Söhne Zofachs waren: Suach, Harnefer, Schual, Beri, Jimra,
1 Chronik 1Chr 13 7 37 Bezer, Hod, Schamma, Schilscha, Jitran und Beera.
1 Chronik 1Chr 13 7 38 Die Söhne Jitrans waren: Jefunne, Pispa und Ara.
1 Chronik 1Chr 13 7 39 Die Söhne Ullas waren: Arach, Hanniël und Rizja.
1 Chronik 1Chr 13 7 40 Alle diese waren Nachkommen Aschers, auserlesene Häupter von Großfamilien, tapfere Krieger, Häupter unter den führenden Männern. Ihre Aufzeichnung für das Kriegsheer ergab 26000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 8 1 Benjamin zeugte Bela als seinen Erstgeborenen, Aschbel als zweiten, Achrach als dritten,
1 Chronik 1Chr 13 8 2 Noha als vierten und Rafa als fünften.
1 Chronik 1Chr 13 8 3 Bela hatte folgende Söhne: Ard, Gera, Abihud,
1 Chronik 1Chr 13 8 4 Abischua, Naaman, Ahoach,
1 Chronik 1Chr 13 8 5 Gera, Schefufan und Huram.
1 Chronik 1Chr 13 8 6 Und das waren die Söhne Ehuds . . . Sie waren die Familienhäupter der Bewohner von Geba . . . Man führte sie in die Verbannung nach Manahat.
1 Chronik 1Chr 13 8 7 Naaman, Ahija und Gera . . . Dieser führte sie gefangen fort. Er zeugte Usa und Ahihud.
1 Chronik 1Chr 13 8 8 Schaharajim zeugte im Grünland von Moab Söhne, nachdem er seine Frauen Huschim und Baara entlassen hatte.
1 Chronik 1Chr 13 8 9 Mit seiner Frau Hodesch zeugte er Jobab, Zibja, Mescha, Malkam,
1 Chronik 1Chr 13 8 10 Jëuz, Sacheja und Mirma. Das waren seine Söhne, die Häupter ihrer Großfamilien.
1 Chronik 1Chr 13 8 11 Mit Huschim zeugte er Abitub und Elpaal.
1 Chronik 1Chr 13 8 12 Die Söhne Elpaals waren: Eber, Mischam und Schemed. Dieser baute Ono und Lod mit seinen Tochterstädten.
1 Chronik 1Chr 13 8 13 Beria und Schema waren die Häupter der Großfamilien der Einwohner von Ajalon. Sie vertrieben die Einwohner von Gat.
1 Chronik 1Chr 13 8 14 Ihre Brüder waren Elpaal, Schaschak und Jeroham.
1 Chronik 1Chr 13 8 15 Sebadja, Arad, Eder,
1 Chronik 1Chr 13 8 16 Michael, Jischpa und Joha waren Söhne Berias.
1 Chronik 1Chr 13 8 17 Sebadja, Meschullam, Hiski, Heber,
1 Chronik 1Chr 13 8 18 Jischmerai, Jislia und Jobab waren Söhne Elpaals.
1 Chronik 1Chr 13 8 19 Jakim, Sichri, Sabdi,
1 Chronik 1Chr 13 8 20 Eliënai, Zilletai, Eliël,
1 Chronik 1Chr 13 8 21 Adaja, Beraja und Schimrat waren Söhne Schimis.
1 Chronik 1Chr 13 8 22 Jischpan, Eber, Eliël,
1 Chronik 1Chr 13 8 23 Abdon, Sichri, Hanan,
1 Chronik 1Chr 13 8 24 Hananja, Elam, Antotija,
1 Chronik 1Chr 13 8 25 Jifdeja und Penuël waren Söhne Schaschaks.
1 Chronik 1Chr 13 8 26 Schamscherai, Scheharja, Atalja,
1 Chronik 1Chr 13 8 27 Jaareschja, Elija und Sichri waren Söhne Jerohams.
1 Chronik 1Chr 13 8 28 Sie waren Häupter der Großfamilien entsprechend ihrer Geschlechterfolge, ihre Oberhäupter, und wohnten in Jerusalem.
1 Chronik 1Chr 13 8 29 In Gibeon wohnte Jëiël, der Vater Gibeons. Seine Frau war Maacha
1 Chronik 1Chr 13 8 30 und sein erstgeborener Sohn war Abdon. Ihm folgten Zur, Kisch, Baal, Ner, Nadab,
1 Chronik 1Chr 13 8 31 Gedor, Achjo, Secher und Miklot.
1 Chronik 1Chr 13 8 32 Miklot zeugte Schima. Auch sie wohnten in Jerusalem bei ihren Brüdern, ihnen gegenüber.
1 Chronik 1Chr 13 8 33 Ner zeugte Abner und Kisch zeugte Saul. Saul zeugte Jonatan, Malkischua, Abinadab und Eschbaal.
1 Chronik 1Chr 13 8 34 Der Sohn Jonatans war Merib-Baal. Merib-Baal zeugte Micha.
1 Chronik 1Chr 13 8 35 Die Söhne Michas waren: Piton, Melech, Tachrea und Ahas.
1 Chronik 1Chr 13 8 36 Ahas zeugte Joadda und Joadda zeugte Alemet, Asmawet und Simri. Simri zeugte Moza,
1 Chronik 1Chr 13 8 37 Moza zeugte Bina; dessen Sohn war Rafa, dessen Sohn Elasa und dessen Sohn Azel.
1 Chronik 1Chr 13 8 38 Azel hatte sechs Söhne und das sind ihre Namen: Asrikam, Bochru, Jischmael, Schearja, Obadja und Hanan. Alle diese waren Söhne Azels.
1 Chronik 1Chr 13 8 39 Die Söhne seines Bruders Eschek waren: Ulam, sein Erstgeborener; der zweite war Jëusch und der dritte Elifelet.
1 Chronik 1Chr 13 8 40 Die Söhne Ulams waren tapfere Krieger, die den Bogen spannten. Sie hatten viele Söhne und Enkel, insgesamt hundertfünfzig. Alle diese gehörten zu den Nachkommen Benjamins.
1 Chronik 1Chr 13 9 1 So ließ sich ganz Israel in die Stammeslisten eintragen. Sie wurden in das Buch der Könige von Israel und Juda aufgenommen.
1 Chronik 1Chr 13 9 2 Juda wurde wegen seiner Treulosigkeit nach Babel weggeführt. Die ersten Ansiedler, die sich wieder auf ihrem Besitz in ihren Städten niederließen, waren Israeliten, Priester, Leviten und Tempeldiener.
1 Chronik 1Chr 13 9 3 In Jerusalem wohnten von den Angehörigen Judas, Benjamins, Efraims und Manasses folgende:
1 Chronik 1Chr 13 9 4 Utai, der Sohn Ammihuds, des Sohnes Omris, des Sohnes Imris, des Sohnes Banis, ein Nachkomme des Perez, des Sohnes Judas.
1 Chronik 1Chr 13 9 5 Von den Nachkommen Schelas: Asaja, der Erstgeborene, und dessen Söhne.
1 Chronik 1Chr 13 9 6 Von den Nachkommen Serachs: Jëuël. Die Zahl ihrer Brüder betrug 690 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 9 7 Von den Nachkommen Benjamins: Sallu, der Sohn Meschullams, des Sohnes Hodawjas, des Sohnes Senuas;
1 Chronik 1Chr 13 9 8 ferner Jibneja, der Sohn Jerohams, und Ela, der Sohn Usis, des Sohnes Michris, sowie Meschullam, der Sohn Schefatjas, des Sohnes Reguëls, des Sohnes Jibnijas;
1 Chronik 1Chr 13 9 9 dazu ihre Brüder nach ihrer Geschlechterfolge, insgesamt 956 Mann. Sie alle waren Oberhäupter ihrer Großfamilien.
1 Chronik 1Chr 13 9 10 Von den Priestern: Jedaja, Jojarib, Jachin,
1 Chronik 1Chr 13 9 11 Asarja, der Sohn Hilkijas, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajots, des Sohnes Ahitubs, der Fürst des Hauses Gottes;
1 Chronik 1Chr 13 9 12 ferner Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Paschhurs, des Sohnes Malkijas, und Masai, der Sohn Adiëls, des Sohnes Jachseras, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Meschillemots, des Sohnes Immers,
1 Chronik 1Chr 13 9 13 sowie ihre Brüder, die Häupter ihrer Großfamilien, insgesamt 1760 Mann. Sie waren tüchtige Männer in der Besorgung des Dienstes im Haus Gottes.
1 Chronik 1Chr 13 9 14 Von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabjas, von den Nachkommen Meraris;
1 Chronik 1Chr 13 9 15 ferner Bakbakar, Heresch, Galal, Mattanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sichris, des Sohnes Asafs,
1 Chronik 1Chr 13 9 16 sowie Abda, der Sohn Schammuas, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns, und Berechja, der Sohn Asas, des Sohnes Elkanas, der in den Dörfern der Netofatiter wohnte.
1 Chronik 1Chr 13 9 17 Die Torwächter waren: Schallum, Akkub, Talmon und Ahiman. Ihr Bruder Schallum war das Oberhaupt.
1 Chronik 1Chr 13 9 18 Er hat bis heute die Wache am Königstor im Osten. Das sind die Torwächter in den Lagern der Leviten.
1 Chronik 1Chr 13 9 19 Schallum, der Sohn Kores, des Sohnes Abiasafs, des Sohnes Korachs, und seine Brüder aus seiner Großfamilie, die Korachiter, hatten als Wächter den Dienst an den Schwellen des Zeltes zu besorgen. Ihre Väter waren im Lager des Herrn Wächter am Eingang gewesen.
1 Chronik 1Chr 13 9 20 Pinhas, der Sohn Eleasars, war einst ihr Anführer - der Herr sei mit ihm.
1 Chronik 1Chr 13 9 21 Secharja, der Sohn Meschelemjas, war Torwächter am Eingang des Offenbarungszeltes.
1 Chronik 1Chr 13 9 22 Die als Torwächter an den Schwellen ausersehen waren, zählten insgesamt 212 Mann. Sie hatten sich in ihren Dörfern in die Stammeslisten eingetragen und waren von David und dem Seher Samuel in ihr Amt eingesetzt worden.
1 Chronik 1Chr 13 9 23 Mit ihren Söhnen standen sie nach der Dienstordnung als Wächter an den Toren zum Haus des Herrn, zum Haus des Zeltes.
1 Chronik 1Chr 13 9 24 Sie waren nach den vier Himmelsrichtungen aufgestellt, nach Osten, Westen, Norden und Süden.
1 Chronik 1Chr 13 9 25 Ihre Brüder wohnten in ihren Dörfern und mussten jeweils sieben Tage, von einem Zeitpunkt zum andern, mit ihnen zum Dienst erscheinen.
1 Chronik 1Chr 13 9 26 Ständig im Dienst waren nur die vier obersten Torwächter. Einige Leviten hatten die Aufsicht über die Kammern und die Schätze im Haus Gottes.
1 Chronik 1Chr 13 9 27 Sie blieben auch während der Nacht in der Nähe des Hauses Gottes; denn ihnen war die Wache übertragen und sie hatten den Schlüssel, um jeden Morgen zu öffnen.
1 Chronik 1Chr 13 9 28 Einige von ihnen überwachten die Geräte für den Dienst. Sie trugen sie abgezählt hinein und brachten sie abgezählt wieder heraus.
1 Chronik 1Chr 13 9 29 Andere waren zur Aufsicht über die sonstigen Geräte und alle Geräte des Heiligtums bestellt. Sie hatten das Feinmehl, den Wein und das Öl, den Weihrauch und verschiedenartigen Balsam zu besorgen.
1 Chronik 1Chr 13 9 30 Einige von den Söhnen der Priester bereiteten die Salben für den Balsam.
1 Chronik 1Chr 13 9 31 Mattitja, einer der Leviten, der Erstgeborene des Korachiters Schallum, war amtlich mit der Zubereitung des Backwerks beauftragt.
1 Chronik 1Chr 13 9 32 Ein Teil der Kehatiter, ihrer Amtsbrüder, hatte für die Schaubrote zu sorgen, die sie jeden Sabbat aufzulegen hatten.
1 Chronik 1Chr 13 9 33 Das waren die Sänger, Häupter der Großfamilien bei den Leviten, die, von anderen Arbeiten befreit, in den Kammern wohnten, da sie Tag und Nacht im Dienst sein mussten . . .
1 Chronik 1Chr 13 9 34 Das waren die Häupter der Großfamilien der Leviten nach ihrer Geschlechterfolge, die Häupter. Sie wohnten in Jerusalem.
1 Chronik 1Chr 13 9 35 In Gibeon wohnte Jëiël, der Vater Gibeons. Seine Frau war Maacha
1 Chronik 1Chr 13 9 36 und sein erstgeborener Sohn war Abdon. Ihm folgten Zur, Kisch, Baal, Ner, Nadab,
1 Chronik 1Chr 13 9 37 Gedor, Achjo, Secher und Miklot.
1 Chronik 1Chr 13 9 38 Miklot zeugte Schima. Auch sie wohnten in Jerusalem bei ihren Brüdern, ihnen gegenüber.
1 Chronik 1Chr 13 9 39 Ner zeugte Abner und Kisch zeugte Saul. Saul zeugte Jonatan, Malkischua, Abinadab und Eschbaal.
1 Chronik 1Chr 13 9 40 Der Sohn Jonatans war Merib-Baal. Merib-Baal zeugte Micha.
1 Chronik 1Chr 13 9 41 Die Söhne Michas waren: Piton, Melech, Tachrea und Ahas.
1 Chronik 1Chr 13 9 42 Ahas zeugte Joadda und Joadda zeugte Alemet, Asmawet und Simri. Simri zeugte Moza,
1 Chronik 1Chr 13 9 43 Moza zeugte Bina; dessen Sohn war Refaja, dessen Sohn Elasa und dessen Sohn Azel.
1 Chronik 1Chr 13 9 44 Azel hatte sechs Söhne und das sind ihre Namen: Asrikam, Bochru, Jischmael, Schearja, Obadja und Hanan. Das waren die Söhne Azels.
1 Chronik 1Chr 13 10 1 Als die Philister gegen Israel kämpften, flohen die Israeliten vor ihnen. Viele waren gefallen und lagen erschlagen auf dem Gebirge Gilboa.
1 Chronik 1Chr 13 10 2 Die Philister verfolgten Saul und seine Söhne und erschlugen Sauls Söhne Jonatan, Abinadab und Malkischua.
1 Chronik 1Chr 13 10 3 Um Saul selbst entstand ein schwerer Kampf. Die Bogenschützen hatten ihn getroffen und er war schwer verwundet.
1 Chronik 1Chr 13 10 4 Da sagte Saul zu seinem Waffenträger: Zieh dein Schwert und durchbohre mich damit! Sonst kommen diese Unbeschnittenen und treiben mit mir ihren Mutwillen. Der Waffenträger wollte es nicht tun, denn er hatte große Angst. Da nahm Saul selbst das Schwert und stürzte sich hinein.
1 Chronik 1Chr 13 10 5 Als der Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb.
1 Chronik 1Chr 13 10 6 So kamen Saul und seine drei Söhne ums Leben; sein ganzes Haus starb mit ihm.
1 Chronik 1Chr 13 10 7 Als die Israeliten in der Ebene (Jesreel) sahen, dass die Krieger Israels geflohen und dass Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie ihre Städte und flohen. Dann kamen die Philister und besetzten die Städte.
1 Chronik 1Chr 13 10 8 Als am nächsten Tag die Philister kamen, um die Erschlagenen auszuplündern, fanden sie Saul und seine Söhne, die auf dem Gebirge Gilboa gefallen waren.
1 Chronik 1Chr 13 10 9 Sie zogen ihn aus, nahmen seinen Kopf und seine Rüstung und schickten beides im Land der Philister umher, um ihren Götzen und dem Volk die Siegesnachricht zu übermitteln.
1 Chronik 1Chr 13 10 10 Die Rüstung Sauls legten sie im Tempel ihrer Götter nieder. Seinen Kopf aber hefteten sie an den Tempel des Dagon.
1 Chronik 1Chr 13 10 11 Als die Einwohner von Jabesch-Gilead hörten, was die Philister mit Saul gemacht hatten,
1 Chronik 1Chr 13 10 12 brachen alle kriegstüchtigen Männer auf, nahmen die Leiche Sauls und die Leichen seiner Söhne und brachten sie nach Jabesch. Sie begruben ihre Gebeine unter der Terebinthe in Jabesch und fasteten sieben Tage lang.
1 Chronik 1Chr 13 10 13 So starb Saul wegen der Treulosigkeit, die er gegen den Herrn begangen hatte. Er hatte das Wort des Herrn nicht befolgt und den Totengeist befragt, um Auskunft zu suchen;
1 Chronik 1Chr 13 10 14 an den Herrn aber hatte er sich nicht gewandt. Darum ließ er ihn sterben und übergab das Königtum David, dem Sohn Isais.
1 Chronik 1Chr 13 11 1 Ganz Israel versammelte sich bei David in Hebron und sagte: Wir sind doch dein Fleisch und Bein.
1 Chronik 1Chr 13 11 2 Schon früher, als Saul noch König war, hast du Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt. Und der Herr, dein Gott, hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst der Fürst meines Volkes Israel werden.
1 Chronik 1Chr 13 11 3 Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron; David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn und sie salbten David zum König von Israel gemäß dem Wort, das der Herr durch Samuel verkündet hatte.
1 Chronik 1Chr 13 11 4 David zog mit ganz Israel nach Jerusalem, das ist Jebus. Dort saßen noch die Jebusiter, die damals im Land wohnten.
1 Chronik 1Chr 13 11 5 Die Jebusiter aber sagten zu David: Du wirst nicht in die Stadt hereinkommen. Doch David eroberte die Burg Zion; sie wurde die Stadt Davids.
1 Chronik 1Chr 13 11 6 Damals sagte David: Wer als erster die Jebusiter schlägt, soll Hauptmann und Anführer werden. Da stieg Joab, der Sohn der Zeruja, als Erster hinauf und wurde Hauptmann.
1 Chronik 1Chr 13 11 7 David ließ sich in der Burg nieder und daher nannte man sie Davidstadt.
1 Chronik 1Chr 13 11 8 Er baute an der Stadt ringsum vom Millo an und im Umkreis, während Joab die übrige Stadt wiederherstellte.
1 Chronik 1Chr 13 11 9 David wurde immer mächtiger und der Herr der Heere war mit ihm.
1 Chronik 1Chr 13 11 10 Das sind die Obersten der Helden Davids, die mit ganz Israel in der Sache des Königtums fest zu ihm hielten, um ihn nach dem Wort des Herrn zum König von Israel zu machen.
1 Chronik 1Chr 13 11 11 Das ist das Verzeichnis der Helden Davids: Jaschobam, der Sohn Hachmonis, war das Haupt der Drei; er schwang seine Lanze über dreihundert Männer und erschlug sie alle auf einmal.
1 Chronik 1Chr 13 11 12 Nach ihm kommt der Ahoachiter Eleasar, der Sohn Dodos.
1 Chronik 1Chr 13 11 13 Er war bei David, als die Philister sich bei Pas-Dammim zum Kampf sammelten. Dort war ein Gerstenfeld. Als das Volk vor den Philistern floh,
1 Chronik 1Chr 13 11 14 stellte er sich mitten in das Feld, behauptete es und schlug die Philister. So verlieh ihm der Herr einen großen Sieg.
1 Chronik 1Chr 13 11 15 Als sich einst das Lager der Philister in der Rafaïterebene befand, kamen drei von den dreißig Helden zu David in das Felsennest, in die Höhle Adullam.
1 Chronik 1Chr 13 11 16 David hielt sich damals in seiner Bergfestung auf und ein Posten der Philister lag in Betlehem.
1 Chronik 1Chr 13 11 17 Da bekam David großen Durst und er sagte: Wer bringt mir Wasser aus der Zisterne am Tor von Betlehem?
1 Chronik 1Chr 13 11 18 Da drangen die drei Helden in das Lager der Philister ein, schöpften Wasser aus der Zisterne am Tor von Betlehem, nahmen es mit und brachten es David. Doch er wollte es nicht trinken, sondern goss es als Trankopfer für den Herrn aus
1 Chronik 1Chr 13 11 19 und sagte: Das sei fern von mir, Gott, dass ich so etwas tue. Soll ich das Blut dieser Männer trinken, die unter Lebensgefahr hingegangen sind? Denn unter Lebensgefahr haben sie es geholt. Darum wollte er es nicht trinken. Eine solche Tat vollbrachten die drei Helden.
1 Chronik 1Chr 13 11 20 Joabs Bruder Abischai war der Anführer der Dreißig. Er schwang seinen Speer über dreihundert Männer und erschlug sie; er hatte bei den drei Helden einen großen Namen.
1 Chronik 1Chr 13 11 21 Unter den Dreißig war er hoch geehrt und er wurde ihr Anführer, aber an die Drei reichte er nicht heran.
1 Chronik 1Chr 13 11 22 Benaja aus Kabzeel, der Sohn Jojadas, war ein tapferer Mann, der große Taten vollbrachte. Er erschlug die beiden Söhne Ariëls aus Moab. Als einmal Schnee gefallen war, kam er zu einer Zisterne und erlegte darin einen Löwen.
1 Chronik 1Chr 13 11 23 Auch erschlug er einen riesenhaften Ägypter, der fünf Ellen groß war. Der Ägypter hatte einen Speer gleich einem Weberbaum in der Hand. Benaja aber ging nur mit einem Stock auf ihn los, riss ihm den Speer aus der Hand und tötete ihn mit diesem Speer.
1 Chronik 1Chr 13 11 24 Solche Taten vollbrachte Benaja, der Sohn Jojadas. Er hatte bei den drei Helden einen großen Namen.
1 Chronik 1Chr 13 11 25 Unter den Dreißig war er hoch geehrt, aber an die Drei reichte er nicht heran. David stellte ihn an die Spitze seiner Leibwache.
1 Chronik 1Chr 13 11 26 Tapfere Helden waren Joabs Bruder Asaël, Elhanan aus Betlehem, der Sohn Dodos,
1 Chronik 1Chr 13 11 27 Schammot aus Harod, Helez aus Bet-Pelet,
1 Chronik 1Chr 13 11 28 Ira aus Tekoa, der Sohn des Ikkesch, Abiëser aus Anatot,
1 Chronik 1Chr 13 11 29 Sibbechai aus Huscha, Ilai der Ahoachiter,
1 Chronik 1Chr 13 11 30 Mahrai aus Netofa, Heled aus Netofa, der Sohn Baanas,
1 Chronik 1Chr 13 11 31 Ittai aus Gibea in Benjamin, der Sohn Ribais, Benaja aus Piraton,
1 Chronik 1Chr 13 11 32 Hiddai aus Nahale-Gaasch, Abiël aus Bet-Araba,
1 Chronik 1Chr 13 11 33 Asmawet aus Bahurim, Eljachba aus Schaalbim,
1 Chronik 1Chr 13 11 34 Jaschen der Guniter, Jonatan aus Harar, der Sohn Schages,
1 Chronik 1Chr 13 11 35 Ahiam aus Harar, der Sohn Sachars, Elifal, der Sohn Urs,
1 Chronik 1Chr 13 11 36 Hefer aus Mechera, Ahija aus Gilo,
1 Chronik 1Chr 13 11 37 Hezro aus Karmel, Naarai, der Sohn Esbais,
1 Chronik 1Chr 13 11 38 Joël, der Bruder Natans, Mibhar, der Sohn Hagris,
1 Chronik 1Chr 13 11 39 Zelek, der Ammoniter, Nachrai aus Beerot, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja,
1 Chronik 1Chr 13 11 40 Ira aus Jattir, Gareb aus Jattir,
1 Chronik 1Chr 13 11 41 Urija, der Hetiter, Sabad, der Sohn Achlais,
1 Chronik 1Chr 13 11 42 Adina, der Sohn Schisas, aus dem Stamm Ruben, Haupt der Rubeniter und Anführer von dreißig Mann,
1 Chronik 1Chr 13 11 43 Hanan, der Sohn Maachas, Joschafat aus Meten,
1 Chronik 1Chr 13 11 44 Usija aus Aschtarot, Schama und Jëiël, die Söhne Hotams, aus Aroër,
1 Chronik 1Chr 13 11 45 Jediaël, der Sohn Schimris, und sein Bruder Joha aus Tiz,
1 Chronik 1Chr 13 11 46 Eliël aus Mahanajim, Jeribai und Joschawja, die Söhne Elnaams, Jitma, der Moabiter,
1 Chronik 1Chr 13 11 47 Eliël, Obed und Jaasiël aus Zoba.
1 Chronik 1Chr 13 12 1 Diese sind es, die zu David nach Ziklag kamen, als er sich noch von Saul, dem Sohn des Kisch, fernhalten musste. Sie gehörten zu den Helden, die ihn im Kampf unterstützten.
1 Chronik 1Chr 13 12 2 Sie waren mit dem Bogen ausgerüstet und konnten mit der rechten und mit der linken Hand Steine schleudern und Pfeile mit dem Bogen abschießen. Von den Stammesbrüdern Sauls, von Benjamin, kamen:
1 Chronik 1Chr 13 12 3 Ahiëser, ihr Anführer, ferner Joasch, der Sohn Schemaas, aus Gibea, Jesiël und Pelet, die Söhne Asmawets, Beracha und Jehu aus Anatot,
1 Chronik 1Chr 13 12 4 Jischmaja aus Gibeon, ein Held unter den Dreißig und ihr Anführer,
1 Chronik 1Chr 13 12 5 Jirmeja, Jahasiël, Johanan und Josabad aus Gedera,
1 Chronik 1Chr 13 12 6 Elusai, Jerimot, Bealja, Schemarja und Schefatja aus Haruf,
1 Chronik 1Chr 13 12 7 Elkana, Jischija, Asarel, Joëser und Jaschobam, die Korachiter,
1 Chronik 1Chr 13 12 8 Joëla und Sebadja, die Söhne Jerohams, aus Gedor.
1 Chronik 1Chr 13 12 9 Auch Gaditer traten zu David über und kamen in die Bergfestung in der Wüste. Sie waren tapfere Helden, kampfgeübte Krieger mit Schild und Lanze, waren wie Löwen anzusehen und flink wie Gazellen auf den Bergen.
1 Chronik 1Chr 13 12 10 Eser war der erste, Obadja der zweite, Eliab der dritte,
1 Chronik 1Chr 13 12 11 Mischmanna der vierte, Jirmeja der fünfte,
1 Chronik 1Chr 13 12 12 Attai der sechste, Eliël der siebte,
1 Chronik 1Chr 13 12 13 Johanan der achte, Elsabad der neunte,
1 Chronik 1Chr 13 12 14 Jirmeja der zehnte, Machbannai der elfte.
1 Chronik 1Chr 13 12 15 Diese waren von den Gaditern gekommen. Sie waren Hauptleute im Heer. Der kleinste von ihnen nahm es mit hundert, der stärkste mit tausend auf.
1 Chronik 1Chr 13 12 16 Sie waren es, die im ersten Monat den Jordan überquerten, als er über die Ufer getreten war und die Täler im Osten und Westen abgeschnitten waren.
1 Chronik 1Chr 13 12 17 Auch Angehörige Benjamins und Judas kamen zu David in die Bergfestung.
1 Chronik 1Chr 13 12 18 David trat zu ihnen heraus, sprach sie an und sagte: Wenn ihr in friedlicher Absicht zu mir kommt, um mir zu helfen, so bin ich zur Gemeinschaft mit euch bereit. Wenn ihr aber kommt, um mich den Feinden zu verraten, obwohl ich kein Unrecht begangen habe, dann soll der Gott unserer Väter es sehen und euch strafen.
1 Chronik 1Chr 13 12 19 Da ergriff ein Geist Amasai, das Haupt der Dreißig, sodass er ausrief: Dir, David, gehören wir. Zu dir, Sohn Isais, stehen wir. Heil, Heil sei dir, Heil deinem Helfer; denn dir hilft dein Gott. Da nahm sie David auf und reihte sie ein unter die Anführer seiner Schar.
1 Chronik 1Chr 13 12 20 Auch von Manasse gingen einige zu David über. David zog damals im Heer der Philister gegen Saul in den Krieg, brachte ihnen aber keine Hilfe, da ihn die Fürsten der Philister nach einer Beratung wegschickten. Sie sagten nämlich: Er könnte um den Preis unserer Köpfe zu seinem Herrn, zu Saul, übergehen.
1 Chronik 1Chr 13 12 21 David kehrte daher nach Ziklag zurück. Zu dieser Zeit stießen von Manasse zu ihm: Adnach, Josabad, Jediaël, Michael, Josabad, Elihu und Zilletai, die Häupter der Tausendschaften Manasses.
1 Chronik 1Chr 13 12 22 Sie halfen David im Kampf gegen die Räuberscharen (der Amalekiter); denn sie alle waren tapfere Krieger und wurden Oberste im Heer.
1 Chronik 1Chr 13 12 23 Tag für Tag kamen Leute zu David, um ihm zu helfen; und so entstand ein großes Heerlager gleich einem Heerlager Gottes.
1 Chronik 1Chr 13 12 24 Das sind die Zahlen aller wehrfähigen Männer, die zu David nach Hebron kamen, um ihm nach dem Wort des Herrn das Königtum Sauls zu übertragen:
1 Chronik 1Chr 13 12 25 Aus Juda kamen 6800 wehrfähige Männer, die Schild und Lanze trugen.
1 Chronik 1Chr 13 12 26 Aus Simeon kamen 7100 tapfere Krieger,
1 Chronik 1Chr 13 12 27 aus Levi 4600 Mann,
1 Chronik 1Chr 13 12 28 dazu Jojada, der Fürst der Nachkommen Aarons, mit 3700 Mann
1 Chronik 1Chr 13 12 29 und Zadok, ein junger, tapferer Krieger, dessen Großfamilie 22 Führer stellte.
1 Chronik 1Chr 13 12 30 Aus Benjamin, den Stammesbrüdern Sauls, kamen 3000 Mann. Ihre Mehrheit war bis dahin in der Gefolgschaft des Hauses Saul geblieben.
1 Chronik 1Chr 13 12 31 Aus Efraim kamen 20800 in ihren Großfamilien hoch angesehene Krieger,
1 Chronik 1Chr 13 12 32 aus dem halben Stamm Manasse 18000 Mann, die namentlich dazu bestimmt waren, zu kommen und David zum König zu machen.
1 Chronik 1Chr 13 12 33 Von den Angehörigen Issachars, die die Zeiten verstanden und wussten, was Israel zu tun hatte, kamen 200 Oberste mit allen Stammesbrüdern, die ihrem Befehl unterstanden.
1 Chronik 1Chr 13 12 34 Aus Sebulon kamen 50000 wehrfähige Männer, die mit allen Kriegswaffen zu kämpfen verstanden und sich ohne Vorbehalt einordneten.
1 Chronik 1Chr 13 12 35 Aus Naftali kamen 1000 Anführer und mit ihnen 37000 Mann mit Schild und Lanze,
1 Chronik 1Chr 13 12 36 aus Dan 28600 kampfbereite Männer,
1 Chronik 1Chr 13 12 37 aus Ascher 40000 wehrfähige, kampfbereite Männer.
1 Chronik 1Chr 13 12 38 Von jenseits des Jordan, aus Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse kamen 120000 Mann mit allen Waffen eines Kriegsheeres.
1 Chronik 1Chr 13 12 39 Alle diese waren Krieger, die sich willig einordneten. Sie kamen in ehrlicher Gesinnung nach Hebron, um David zum König von ganz Israel zu machen; aber auch alle übrigen Israeliten waren einig im Wunsch, David zum König zu machen.
1 Chronik 1Chr 13 12 40 Sie blieben drei Tage dort bei David; sie aßen und tranken, denn ihre Stammesbrüder hatten für sie gesorgt.
1 Chronik 1Chr 13 12 41 Auch jene, die bis nach Issachar, Sebulon und Naftali hin in ihrer Nähe wohnten, brachten auf Eseln, Kamelen, Maultieren und Rindern Lebensmittel zum Unterhalt herbei: Mehl, Feigen- und Traubenkuchen, Wein, Öl und eine große Menge Rinder und Schafe; denn es herrschte Freude in Israel.
1 Chronik 1Chr 13 13 1 David besprach sich mit den Obersten der Tausend- und Hundertschaften und mit allen führenden Leuten.
1 Chronik 1Chr 13 13 2 Dann sagte er zur ganzen Versammlung Israels: Wenn ihr einverstanden seid und wenn es dem Herrn, unserem Gott, gefällt, schicken wir überallhin Boten zu unseren Brüdern, die in allen Gegenden Israels geblieben sind, sowie zu den Priestern und Leviten, die in ihren Städten und auf ihren Weideflächen wohnen. Sie sollen sich bei uns versammeln
1 Chronik 1Chr 13 13 3 und wir wollen die Lade unseres Gottes zu uns heraufholen; denn in den Tagen Sauls haben wir uns nicht um sie gekümmert.
1 Chronik 1Chr 13 13 4 Die ganze Versammlung stimmte dem Vorhaben zu, denn der Plan gefiel dem ganzen Volk.
1 Chronik 1Chr 13 13 5 David versammelte nun ganz Israel vom Schihor in Ägypten bis Lebo-Hamat, um die Lade Gottes von Kirjat-Jearim heraufzuholen.
1 Chronik 1Chr 13 13 6 Er zog mit ganz Israel nach Baala bei Kirjat-Jearim, das zu Juda gehörte, um von dort die Lade Gottes heraufzuholen, über der der Name des Herrn, der über den Kerubim thront, ausgerufen worden ist.
1 Chronik 1Chr 13 13 7 Sie holten die Lade Gottes auf einem neuen Wagen vom Haus Abinadabs ab; Usa und Achjo lenkten den Wagen.
1 Chronik 1Chr 13 13 8 David und ganz Israel tanzten und sangen vor Gott mit ganzer Hingabe und spielten auf Zithern, Harfen und Pauken, mit Zimbeln und Trompeten.
1 Chronik 1Chr 13 13 9 Als sie zur Tenne Kidons kamen, brachen die Rinder aus und Usa streckte seine Hand aus, um die Lade festzuhalten.
1 Chronik 1Chr 13 13 10 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Usa und er erschlug ihn, weil er seine Hand nach der Lade ausgestreckt hatte, sodass er dort vor Gott starb.
1 Chronik 1Chr 13 13 11 David war sehr erregt darüber, dass der Herr den Usa so plötzlich dahingerafft hatte, und man nennt den Ort bis heute darum Perez-Usa (Wegraffung Usas).
1 Chronik 1Chr 13 13 12 An jenem Tag bekam David Angst vor Gott, sodass er sagte: Wie soll ich die Lade Gottes zu mir bringen?
1 Chronik 1Chr 13 13 13 Er ließ sie darum nicht zu sich in die Davidstadt bringen, sondern stellte sie in das Haus Obed-Edoms aus Gat.
1 Chronik 1Chr 13 13 14 Drei Monate lang blieb die Lade Gottes im Haus Obed-Edoms und der Herr segnete das Haus Obed-Edoms und alles, was ihm gehörte.
1 Chronik 1Chr 13 14 1 Hiram, der König von Tyrus, schickte eine Gesandtschaft zu David und ließ ihm Zedernholz überbringen; auch Maurer und Zimmerleute schickte er, die ihm einen Palast bauen sollten.
1 Chronik 1Chr 13 14 2 So erkannte David, dass ihn der Herr als König von Israel bestätigt hatte; denn wegen seines Volkes Israel war Davids Königtum zu hohem Ansehen gelangt.
1 Chronik 1Chr 13 14 3 David nahm sich noch weitere Frauen in Jerusalem und zeugte noch Söhne und Töchter.
1 Chronik 1Chr 13 14 4 Das sind die Namen der Söhne, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Schima, Schobab, Natan, Salomo,
1 Chronik 1Chr 13 14 5 Jibhar, Elischua, Elpelet,
1 Chronik 1Chr 13 14 6 Nogah, Nefeg, Jafia,
1 Chronik 1Chr 13 14 7 Elischama, Beeljada und Elifelet.
1 Chronik 1Chr 13 14 8 Die Philister hörten, dass David zum König von ganz Israel gesalbt worden war. Da zogen alle herauf, um David gefangen zu nehmen. David erfuhr davon und zog ihnen entgegen.
1 Chronik 1Chr 13 14 9 Als die Philister herankamen und in der Rafaïterebene umherstreiften,
1 Chronik 1Chr 13 14 10 befragte David Gott: Soll ich die Philister angreifen? Wirst du sie in meine Hand geben? Der Herr antwortete ihm: Greif sie an, ich will sie in deine Hand geben.
1 Chronik 1Chr 13 14 11 Da zog David nach Baal-Perazim. Dort schlug er die Philister und sagte: Gott hat durch meine Hand die Reihen meiner Feinde durchbrochen, wie Wasser (einen Damm) durchbricht. Deshalb nennt man jenen Ort Baal-Perazim (Herr der Durchbrüche).
1 Chronik 1Chr 13 14 12 Die Philister ließen dort ihre Götter zurück und David befahl, sie im Feuer zu verbrennen.
1 Chronik 1Chr 13 14 13 Doch die Philister streiften noch einmal im Tal der Rafaïter umher.
1 Chronik 1Chr 13 14 14 David befragte Gott wieder und Gott antwortete ihm: Zieh nicht hinter ihnen her, sondern umgeh sie und komm von den Baka-Bäumen her an sie heran!
1 Chronik 1Chr 13 14 15 Wenn du dann in den Wipfeln der Baka-Bäume ein Geräusch wie von Schritten hörst, dann rück zum Kampf aus; denn Gott geht vor dir her, um das Heer der Philister zu schlagen.
1 Chronik 1Chr 13 14 16 David tat, was Gott ihm befohlen hatte, und er schlug das Heer der Philister (im ganzen Gebiet) von Gibeon bis Geser.
1 Chronik 1Chr 13 14 17 So drang der Ruhm Davids in alle Länder und der Herr legte Furcht vor ihm auf alle Völker.
1 Chronik 1Chr 13 15 1 David baute sich Häuser in der Davidstadt; er richtete auch eine Stätte für die Lade Gottes her und stellte ein Zelt für sie auf.
1 Chronik 1Chr 13 15 2 Damals ordnete er an, dass nur die Leviten die Lade tragen dürfen; denn sie hat der Herr erwählt, seine Lade zu tragen und immerfort bei ihr Dienst zu tun.
1 Chronik 1Chr 13 15 3 Hierauf berief David ganz Israel nach Jerusalem, um die Lade des Herrn an den Ort zu bringen, den er für sie hergerichtet hatte.
1 Chronik 1Chr 13 15 4 Er ließ die Nachkommen Aarons und die Leviten kommen:
1 Chronik 1Chr 13 15 5 von den Nachkommen Kehats den Vorsteher Uriël und seine Brüder, 120 Mann,
1 Chronik 1Chr 13 15 6 von den Nachkommen Meraris den Vorsteher Asaja und seine Brüder, 220 Mann,
1 Chronik 1Chr 13 15 7 von den Nachkommen Gerschoms den Vorsteher Joël und seine Brüder, 130 Mann,
1 Chronik 1Chr 13 15 8 von den Nachkommen Elizafans den Vorsteher Schemaja und seine Brüder, 200 Mann,
1 Chronik 1Chr 13 15 9 von den Nachkommen Hebrons den Vorsteher Eliël und seine Brüder, 80 Mann,
1 Chronik 1Chr 13 15 10 von den Nachkommen Usiëls den Vorsteher Amminadab und seine Brüder, 112 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 15 11 David rief die Priester Zadok und Abjatar sowie die Leviten Uriël, Asaja, Joël, Schemaja, Eliël und Amminadab zu sich
1 Chronik 1Chr 13 15 12 und befahl ihnen: Ihr seid die Familienhäupter der Leviten. Ihr und eure Brüder, heiligt euch und bringt die Lade des Herrn, des Gottes Israels, herauf an den Ort, den ich für sie hergerichtet habe.
1 Chronik 1Chr 13 15 13 Weil ihr beim ersten Mal nicht beteiligt wart, hat der Herr, unser Gott, Unglück über uns gebracht; denn wir sind nicht auf ihn bedacht gewesen, wie es sich gehört hätte.
1 Chronik 1Chr 13 15 14 Da heiligten sich die Priester und die Leviten, um die Lade des Herrn, des Gottes Israels, heraufzubringen.
1 Chronik 1Chr 13 15 15 Die Leviten hoben die Lade Gottes mit den Tragstangen auf ihre Schultern, wie es Mose auf Befehl des Herrn angeordnet hatte.
1 Chronik 1Chr 13 15 16 Den Vorstehern der Leviten befahl David, sie sollten ihre Stammesbrüder, die Sänger, mit ihren Instrumenten, mit Harfen, Zithern und Zimbeln, aufstellen, damit sie zum Freudenjubel laut ihr Spiel ertönen ließen.
1 Chronik 1Chr 13 15 17 Sie stellten daher die Leviten Heman, den Sohn Joëls, und seinen Stammesbruder Asaf, den Sohn Berechjas, auf, ferner von den Nachkommen Meraris ihren Stammesbruder Etan, den Sohn Kuschajas.
1 Chronik 1Chr 13 15 18 Zu ihnen kamen von ihren Brüdern im zweiten Dienstrang: Secharja, Jaasiël, Schemiramot, Jehiël, Unni, Eliab, Benaja, Maaseja, Mattitja, Elifelehu, Mikneja, Obed-Edom und Jëiël, [[die Torwächter]].
1 Chronik 1Chr 13 15 19 Die Sänger Heman, Asaf und Etan schlugen die bronzenen Zimbeln.
1 Chronik 1Chr 13 15 20 Secharja, Jaasiël, Schemiramot, Jehiël, Unni, Eliab, Maaseja und Benaja spielten nach elamitischer Weise auf Harfen
1 Chronik 1Chr 13 15 21 und Mattitja, Elifelehu, Mikneja, Obed-Edom, Jëiël und Asasja in der achten Stufe auf Zithern, um den Gesang zu führen.
1 Chronik 1Chr 13 15 22 Kenanja, der Vorsteher der Leviten, leitete den Vortrag. Er gab dazu Anweisungen, da er sich darauf verstand.
1 Chronik 1Chr 13 15 23 Berechja und Elkana waren Torwächter für die Lade.
1 Chronik 1Chr 13 15 24 Die Priester Schebanja, Joschafat, Netanel, Amasai, Secharja, Benaja und Eliëser bliesen die Trompeten vor der Lade Gottes. Obed-Edom und Jehija waren Torwächter für die Lade.
1 Chronik 1Chr 13 15 25 David, die Ältesten Israels und die Führer der Tausendschaften, die gegangen waren, um die Bundeslade des Herrn aus dem Haus Obed-Edoms heraufzuholen, waren voller Freude.
1 Chronik 1Chr 13 15 26 Damit Gott den Leviten, die die Bundeslade des Herrn trugen, beistand, opferte man sieben Stiere und sieben Widder.
1 Chronik 1Chr 13 15 27 David war mit einem Mantel aus Byssus bekleidet, ebenso alle Leviten, die die Lade trugen, sowie die Sänger und Kenanja, der den Vortrag der Sänger leitete. Dabei trug David das leinene Efod.
1 Chronik 1Chr 13 15 28 So brachte ganz Israel die Bundeslade des Herrn hinauf unter großem Jubelgeschrei und unter dem Klang des Widderhorns, unter dem Lärm der Trompeten und Zimbeln, beim Spiel der Harfen und Zithern.
1 Chronik 1Chr 13 15 29 Als die Bundeslade des Herrn in die Davidstadt kam, schaute Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster, und als sie sah, wie König David hüpfte und tanzte, verachtete sie ihn in ihrem Herzen.
1 Chronik 1Chr 13 16 1 Man trug die Lade Gottes in das Zelt, das David für sie aufgestellt hatte, setzte sie an ihren Platz in der Mitte des Zeltes und brachte Brand- und Heilsopfer vor Gott dar.
1 Chronik 1Chr 13 16 2 Als David mit dem Darbringen der Brand- und Heilsopfer fertig war, segnete er das Volk im Namen des Herrn
1 Chronik 1Chr 13 16 3 und ließ an alle Israeliten, Männer und Frauen, je einen Laib Brot, einen Dattelkuchen und einen Traubenkuchen austeilen.
1 Chronik 1Chr 13 16 4 David bestellte für den Dienst vor der Lade des Herrn Leviten, die den Herrn, den Gott Israels, rühmen, loben und preisen sollten.
1 Chronik 1Chr 13 16 5 Er bestellte Asaf als ersten, Secharja als zweiten, ferner Jaasiël, Schemiramot, Jehiël, Mattitja, Eliab, Benaja, Obed-Edom und Jëiël. Sie sollten die Harfen und Zithern spielen, Asaf die Zimbeln schlagen
1 Chronik 1Chr 13 16 6 und die Priester Benaja und Jahasiël ständig die Trompeten blasen vor der Bundeslade Gottes.
1 Chronik 1Chr 13 16 7 An jenem Tag ließ David Asaf und seine Amtsbrüder zum ersten Mal diesen Lobpreis zur Ehre des Herrn vortragen:
1 Chronik 1Chr 13 16 8 Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! /Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
1 Chronik 1Chr 13 16 9 Singt ihm und spielt ihm, /sinnt nach über all seine Wunder!
1 Chronik 1Chr 13 16 10 Rühmt euch seines heiligen Namens! /Alle, die den Herrn suchen, /sollen sich von Herzen freuen.
1 Chronik 1Chr 13 16 11 Fragt nach dem Herrn und seiner Macht, /sucht sein Antlitz allezeit!
1 Chronik 1Chr 13 16 12 Denkt an die Wunder, die er getan hat, /an seine Zeichen und die Beschlüsse aus seinem Mund!
1 Chronik 1Chr 13 16 13 Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, /ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat!
1 Chronik 1Chr 13 16 14 Er, der Herr, ist unser Gott. /Seine Herrschaft umgreift die Erde.
1 Chronik 1Chr 13 16 15 Ewig denkt er an seinen Bund, /an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,
1 Chronik 1Chr 13 16 16 an den Bund, den er mit Abraham geschlossen, /an den Eid, den er Isaak geschworen hat.
1 Chronik 1Chr 13 16 17 Er bestimmte ihn als Satzung für Jakob, /als ewigen Bund für Israel.
1 Chronik 1Chr 13 16 18 Er sprach: Dir will ich Kanaan geben, /das Land, das dir als Erbe bestimmt ist.
1 Chronik 1Chr 13 16 19 Als sie noch gering waren an Zahl, /nur wenige und fremd im Land,
1 Chronik 1Chr 13 16 20 und noch zogen von Volk zu Volk, /von einem Reich zum andern,
1 Chronik 1Chr 13 16 21 da ließ er sie von niemand bedrücken, /wies ihretwegen Könige zurecht:
1 Chronik 1Chr 13 16 22 Tastet meine Gesalbten nicht an, /tut meinen Propheten nichts zuleide!
1 Chronik 1Chr 13 16 23 Singt dem Herrn, alle Länder der Erde! /Verkündet sein Heil von Tag zu Tag!
1 Chronik 1Chr 13 16 24 Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit, /bei allen Nationen von seinen Wundern!
1 Chronik 1Chr 13 16 25 Denn groß ist der Herr und hoch zu preisen, /mehr zu fürchten als alle Götter.
1 Chronik 1Chr 13 16 26 Alle Götter der Heiden sind nichtig, /der Herr aber hat den Himmel geschaffen.
1 Chronik 1Chr 13 16 27 Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht, /Macht und Glanz in seinem Heiligtum.
1 Chronik 1Chr 13 16 28 Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, /bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
1 Chronik 1Chr 13 16 29 Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, /spendet Opfergaben und tretet vor ihn hin! /In heiligem Schmuck werft euch nieder vor dem Herrn,
1 Chronik 1Chr 13 16 30 erbebt vor ihm, alle Länder der Erde! /Den Erdkreis hat er gegründet, sodass er nicht wankt.
1 Chronik 1Chr 13 16 31 Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke. /Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König.
1 Chronik 1Chr 13 16 32 Es brause das Meer und alles, was es erfüllt, /es jauchze die Flur und was auf ihr wächst.
1 Chronik 1Chr 13 16 33 Jubeln sollen alle Bäume des Waldes vor dem Herrn, /wenn er kommt, um die Erde zu richten.
1 Chronik 1Chr 13 16 34 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
1 Chronik 1Chr 13 16 35 Sagt: Hilf uns, du Gott unsres Heils, /führe uns zusammen, rette uns vor den Völkern! Wir wollen deinen heiligen Namen preisen, /uns rühmen, weil wir dich loben dürfen.
1 Chronik 1Chr 13 16 36 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, /vom Anfang bis ans Ende der Zeiten. Und das ganze Volk rief: Amen, und: Lob sei dem Herrn.
1 Chronik 1Chr 13 16 37 Auf Befehl Davids blieben Asaf und seine Brüder vor der Bundeslade des Herrn, um dauernd den täglichen Dienst bei ihr zu verrichten.
1 Chronik 1Chr 13 16 38 Bei ihnen waren Obed-Edom und seine Brüder, achtundsechzig Mann. Obed-Edom, der Sohn Jedutuns, und Hosa waren Torwächter.
1 Chronik 1Chr 13 16 39 Dem Priester Zadok aber und seinen Amtsbrüdern, den Priestern, übertrug er den Dienst vor der Wohnstätte des Herrn auf der Kulthöhe in Gibeon.
1 Chronik 1Chr 13 16 40 Sie sollten täglich am Morgen und am Abend auf dem Brandopferaltar dem Herrn Opfer darbringen und alles ausführen, was im Gesetz geschrieben steht, auf das der Herr die Israeliten verpflichtet hat.
1 Chronik 1Chr 13 16 41 Bei ihnen waren Heman und Jedutun sowie die anderen, die ausgewählt und namentlich dazu bestimmt waren, den Herrn zu loben: «Denn seine Huld währt ewig.»
1 Chronik 1Chr 13 16 42 Heman und Jedutun hatten Trompeten und Zimbeln für die Spieler und Instrumente für die Gotteslieder. Die Söhne Jedutuns waren für das Tor bestellt.
1 Chronik 1Chr 13 16 43 Dann ging das ganze Volk wieder nach Hause. Auch David ging heim, um seine Familie zu begrüßen.
1 Chronik 1Chr 13 17 1 Als nun David in seinem Haus wohnte, sagte er zu dem Propheten Natan: Ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, die Bundeslade des Herrn aber steht in einem Zelt.
1 Chronik 1Chr 13 17 2 Natan antwortete David: Tu alles, was du im Sinn hast; denn Gott ist mit dir.
1 Chronik 1Chr 13 17 3 Aber in jener Nacht erging das Wort Gottes an Natan:
1 Chronik 1Chr 13 17 4 Geh zu meinem Knecht David und sag zu ihm: So spricht der Herr: Nicht du sollst mir das Haus bauen, damit ich darin wohne.
1 Chronik 1Chr 13 17 5 Seit dem Tag, als ich Israel aus Ägypten herausgeführt habe, habe ich bis zum heutigen Tag nie in einem Haus gewohnt, sondern bin von Zelt zu Zelt, von Wohnstätte zu Wohnstätte mitgewandert.
1 Chronik 1Chr 13 17 6 Habe ich in der Zeit, als ich bei den Israeliten von Ort zu Ort zog, jemals zu einem der Richter Israels, die ich als Hirten über mein Volk eingesetzt hatte, ein Wort gesagt und sie gefragt: Warum habt ihr mir kein Haus aus Zedernholz gebaut?
1 Chronik 1Chr 13 17 7 Sag also jetzt meinem Knecht David: So spricht der Herr der Heere: Ich habe dich von der Weide und von der Herde weggeholt, damit du Fürst meines Volkes Israel wirst,
1 Chronik 1Chr 13 17 8 und bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gegangen bist. Ich habe alle deine Feinde vor deinen Augen vernichtet und ich will dir einen Namen machen, der dem Namen der Großen auf der Erde gleich ist.
1 Chronik 1Chr 13 17 9 Ich will meinem Volk Israel einen Platz zuweisen und will es einpflanzen, damit es an seinem Ort (sicher) wohnen kann und sich nicht mehr ängstigen muss und schlechte Menschen es nicht zugrunde richten wie am Anfang,
1 Chronik 1Chr 13 17 10 seit den Tagen, als ich Richter in meinem Volk Israel eingesetzt habe. Ich werfe alle deine Feinde nieder und mache dich groß. Der Herr aber wird dir ein Haus bauen.
1 Chronik 1Chr 13 17 11 Wenn deine Tage erfüllt sind und du zu deinen Vätern gehst, dann werde ich einen von deinen Nachkommen, einen von deinen Söhnen, als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen.
1 Chronik 1Chr 13 17 12 Er wird für mich ein Haus bauen und ich werde seinem Thron ewigen Bestand verleihen.
1 Chronik 1Chr 13 17 13 Ich will für ihn Vater sein und er wird für mich Sohn sein. Meine Huld will ich ihm nicht entziehen, wie ich sie dem entzogen habe, der vor dir König war.
1 Chronik 1Chr 13 17 14 In meinem Haus und in meinem Königtum werde ich ihm ewigen Bestand verleihen; sein Thron wird für immer bestehen bleiben.
1 Chronik 1Chr 13 17 15 Natan sprach zu David genau so, wie es (ihm) gesagt und offenbart worden war.
1 Chronik 1Chr 13 17 16 Da ging König David hin, setzte sich vor dem Herrn nieder und sagte: Wer bin ich, mein Herr und Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast?
1 Chronik 1Chr 13 17 17 Weil das in deinen Augen noch zu wenig war, o Gott, hast du dem Haus deines Knechtes Zusagen für eine ferne Zukunft gemacht und mich angeschaut . . ., mein Herr und Gott.
1 Chronik 1Chr 13 17 18 Was soll David noch weiter zu dir sagen? Du kennst deinen Knecht.
1 Chronik 1Chr 13 17 19 Herr, um deines Knechtes willen und nach der Absicht deines Herzens hast du alle diese großen Taten getan und alle diese großen Dinge offenbart.
1 Chronik 1Chr 13 17 20 Herr, keiner ist dir gleich und außer dir gibt es keinen Gott nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben.
1 Chronik 1Chr 13 17 21 Welches andere Volk auf der Erde ist wie dein Volk Israel? Wo wäre ein Gott hingegangen, um ein Volk für sich freizukaufen und sich den Ruhm großer und erstaunlicher Taten zu verschaffen? Du hast vor den Augen deines Volkes, das du von den Ägyptern freigekauft hast, ganze Völker vertrieben.
1 Chronik 1Chr 13 17 22 Du hast Israel für immer zu deinem Volk bestimmt und du, Herr, bist sein Gott geworden.
1 Chronik 1Chr 13 17 23 Möge doch jetzt auch das Wort, Herr, das du über deinen Knecht und über sein Haus gesprochen hast, sich für immer als wahr erweisen. Tu, was du gesagt hast.
1 Chronik 1Chr 13 17 24 Dann wird dein Name sich als wahr erweisen und groß sein für ewige Zeiten und man wird sagen: Der Herr der Heere ist Israels Gott!, und das Haus deines Knechtes David wird vor deinen Augen Bestand haben.
1 Chronik 1Chr 13 17 25 Denn du, mein Gott, hast deinem Knecht offenbart: Ich will dir ein Haus bauen. Darum fand dein Knecht den Mut, zu dir zu beten.
1 Chronik 1Chr 13 17 26 Ja, Herr, du bist der einzige Gott; du hast deinem Knecht ein solches Glück zugesagt.
1 Chronik 1Chr 13 17 27 Du hast jetzt gnädig das Haus deines Knechtes gesegnet, damit es ewig vor deinen Augen Bestand hat. Denn du, Herr, hast es gesegnet und es bleibt für immer gesegnet.
1 Chronik 1Chr 13 18 1 Hernach schlug David die Philister. Er unterwarf sie und nahm ihnen Gat und seine Tochterstädte weg.
1 Chronik 1Chr 13 18 2 Auch die Moabiter schlug er; sie wurden David untertan und tributpflichtig.
1 Chronik 1Chr 13 18 3 David schlug auch Hadad-Eser, den König von Zoba, das in Richtung Hamat liegt, als dieser ausgezogen war, um seine Macht am Eufrat zu festigen.
1 Chronik 1Chr 13 18 4 David erbeutete von ihm tausend Wagen und nahm siebentausend Wagenkämpfer und zwanzigtausend Fußsoldaten gefangen; er ließ alle Wagenpferde lähmen und behielt nur hundert von ihnen für sich zurück.
1 Chronik 1Chr 13 18 5 Als die Aramäer von Damaskus Hadad-Eser, dem König von Zoba, zu Hilfe kamen, erschlug David zweiundzwanzigtausend von ihnen
1 Chronik 1Chr 13 18 6 und besetzte das Aramäerreich von Damaskus. So wurden die Aramäer David untertan und tributpflichtig. Der Herr half David bei allem, was er unternahm.
1 Chronik 1Chr 13 18 7 David erbeutete die goldenen Schilde, die die Krieger Hadad-Esers trugen, und brachte sie nach Jerusalem.
1 Chronik 1Chr 13 18 8 In Tibhat und Kun, den Städten Hadad-Esers, erbeutete David eine sehr große Menge Bronze, aus der Salomo später das «Eherne Meer», die Säulen und die bronzenen Geräte anfertigen ließ.
1 Chronik 1Chr 13 18 9 Als Toï, der König von Hamat, hörte, dass David das ganze Heer Hadad-Esers, des Königs von Zoba, geschlagen hatte,
1 Chronik 1Chr 13 18 10 schickte er seinen Sohn Hadoram mit Gefäßen aus Gold, Silber und Bronze zu König David. Er ließ ihm den Friedensgruß entbieten und ihn dazu beglückwünschen, dass er Hadad-Eser im Krieg geschlagen hatte. Toë lebte nämlich im Krieg mit Hadad-Eser.
1 Chronik 1Chr 13 18 11 König David weihte auch diese Gefäße dem Herrn, zusammen mit dem Silber und Gold, das er von allen Völkern, von Edom und Moab, von den Ammonitern, Philistern und Amalekitern erbeutet hatte.
1 Chronik 1Chr 13 18 12 Abischai, der Sohn der Zeruja, schlug von Edom im Salztal achtzehntausend Mann
1 Chronik 1Chr 13 18 13 und David setzte in Edom Vögte ein. So wurde ganz Edom von David unterworfen. Der Herr half David bei allem, was er unternahm.
1 Chronik 1Chr 13 18 14 David war König von ganz Israel und sorgte für Recht und Gerechtigkeit in seinem ganzen Volk.
1 Chronik 1Chr 13 18 15 Joab, der Sohn der Zeruja, war Heerführer. Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Sprecher des Königs.
1 Chronik 1Chr 13 18 16 Zadok, der Sohn Ahitubs, und Abjatar, der Sohn Ahimelechs, waren Priester. Schawscha war Staatsschreiber.
1 Chronik 1Chr 13 18 17 Benaja, der Sohn Jojadas, war Befehlshaber der Kereter und Peleter. Die Söhne Davids waren die Ersten an der Seite des Königs.
1 Chronik 1Chr 13 19 1 Als darauf Nahasch, der König der Ammoniter, starb und sein Sohn an seiner Stelle König wurde,
1 Chronik 1Chr 13 19 2 sagte David: Ich will Hanun, dem Sohn des Nahasch, mein Wohlwollen zeigen, weil sein Vater auch mir sein Wohlwollen gezeigt hat. Und David schickte eine Gesandtschaft zu Hanun und ließ ihm sein Beileid zum Tod seines Vaters aussprechen. Als die Diener Davids in das Land der Ammoniter kamen, um Hanun das Beileid auszusprechen,
1 Chronik 1Chr 13 19 3 sagten die Fürsten der Ammoniter zu Hanun: Will David wirklich deinen Vater vor deinen Augen ehren, weil er Leute schickt, die dir sein Beileid aussprechen sollen? Sind seine Diener nicht viel eher zu dir gekommen, um das Land auszukundschaften und zu durchforschen und es dann zu verwüsten?
1 Chronik 1Chr 13 19 4 Darauf ließ Hanun die Diener Davids festnehmen, ihnen den Bart scheren und ihnen die Kleider zur Hälfte abschneiden, bis zum Gesäß herauf. So schickte er sie weg.
1 Chronik 1Chr 13 19 5 Sie zogen fort, und als man David meldete, was mit den Männern geschehen war, schickte er ihnen jemand entgegen und ließ ihnen, weil sie so schwer geschändet waren, sagen: Bleibt in Jericho und kehrt erst zurück, wenn euer Bart wieder gewachsen ist.
1 Chronik 1Chr 13 19 6 Als die Ammoniter merkten, dass sie sich bei David verhasst gemacht hatten, schickten Hanun und die Ammoniter tausend Talente Silber, um in Mesopotamien, Aram-Maacha und Zoba Wagenkämpfer samt Wagen anzuwerben.
1 Chronik 1Chr 13 19 7 Sie warben zweiunddreißigtausend Kriegswagen an und gewannen den König von Maacha mit seinen Kriegsleuten. Diese zogen heran und lagerten vor Medeba. Auch die Ammoniter sammelten sich aus ihren Städten und zogen in den Kampf.
1 Chronik 1Chr 13 19 8 David erfuhr davon und schickte Joab mit dem ganzen Heer, allen kriegstüchtigen Männern, hin.
1 Chronik 1Chr 13 19 9 Die Ammoniter rückten aus und stellten sich vor der Stadt zum Kampf auf, während die Könige, die gekommen waren, jeweils für sich draußen auf dem freien Feld standen.
1 Chronik 1Chr 13 19 10 Als Joab sah, dass ihm ein Angriff von vorn und von hinten drohte, traf er eine Auswahl aus der Kerntruppe Israels und stellte sie gegen die Aramäer auf.
1 Chronik 1Chr 13 19 11 Den Rest des Heeres unterstellte er seinem Bruder Abischai, damit sie sich den Ammonitern gegenüber aufstellten.
1 Chronik 1Chr 13 19 12 Joab sagte: Wenn die Aramäer stärker sind als ich, dann komm du mir zu Hilfe! Wenn die Ammoniter stärker sind als du, dann werde ich dir zu Hilfe kommen.
1 Chronik 1Chr 13 19 13 Sei tapfer! Wir wollen mutig für unser Volk und für die Städte unseres Gottes kämpfen. Der Herr aber möge tun, was er für recht hält.
1 Chronik 1Chr 13 19 14 Dann griff Joab mit seinen Leuten die Aramäer an und diese ergriffen die Flucht vor ihm.
1 Chronik 1Chr 13 19 15 Als die Ammoniter sahen, dass die Aramäer flohen, ergriffen sie die Flucht vor seinem Bruder Abischai und zogen sich in die Stadt zurück. Joab kehrte heim nach Jerusalem.
1 Chronik 1Chr 13 19 16 Die Aramäer sahen, dass sie von Israel geschlagen waren. Sie schickten Boten und ließen die Aramäer, die diesseits des Stromes wohnten, ausrücken; an ihrer Spitze stand Schobach, der Oberbefehlshaber Hadad-Esers.
1 Chronik 1Chr 13 19 17 Als man das David meldete, versammelte er ganz Israel, überschritt den Jordan, zog gegen sie und nahm ihnen gegenüber Aufstellung. Während er sich den Aramäern gegenüber zum Kampf aufstellte, eröffneten sie den Kampf.
1 Chronik 1Chr 13 19 18 Doch sie mussten vor den Israeliten fliehen. David vernichtete siebentausend aramäische Kriegswagen und tötete vierzigtausend Mann von ihren Fußtruppen. Auch Schobach, den Oberbefehlshaber des Heeres, tötete er.
1 Chronik 1Chr 13 19 19 Die Vasallen Hadad-Esers sahen nun ein, dass sie von den Israeliten besiegt waren. Sie schlossen Frieden mit David und unterwarfen sich ihm. Von da an hatten die Aramäer kein Verlangen mehr, den Ammonitern zu helfen.
1 Chronik 1Chr 13 20 1 Um die Jahreswende, zu der Zeit, in der die Könige in den Krieg ziehen, führte Joab die Streitmacht in das Feld und verwüstete das Land der Ammoniter. Er rückte bis Rabba vor und belagerte es. David selbst blieb in Jerusalem. Joab eroberte Rabba und zerstörte es.
1 Chronik 1Chr 13 20 2 David nahm ihrem König die Krone vom Haupt. Er stellte fest, dass ihr Gewicht ein Talent Gold betrug; an ihr war ein kostbarer Stein. Sie wurde nun Davids Krone. Und er schaffte eine sehr große Beute aus der Stadt fort.
1 Chronik 1Chr 13 20 3 Auch ihre Einwohner führte er fort und stellte sie an die Steinsägen, an die eisernen Spitzhacken und an die eisernen Äxte. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.
1 Chronik 1Chr 13 20 4 Danach kam es bei Geser wieder zum Kampf mit den Philistern. Damals erschlug Sibbechai aus Huscha den Sippai, der zu den Rafaïtern gehörte. Die Philister wurden niedergeworfen.
1 Chronik 1Chr 13 20 5 Als es wieder einmal zum Kampf gegen die Philister kam, erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs, den Lachmi, den Bruder Goljats aus Gat, dessen Speer einem Weberbaum glich.
1 Chronik 1Chr 13 20 6 Dann kam es noch einmal bei Gat zum Kampf. Da trat ein Mann von riesenhafter Größe auf; er hatte je sechs Finger und sechs Zehen, zusammen vierundzwanzig; auch er stammte von Rafa ab.
1 Chronik 1Chr 13 20 7 Als er Israel verhöhnte, erschlug ihn Jonatan, der Sohn von Davids Bruder Schima.
1 Chronik 1Chr 13 20 8 Diese stammten von Rafa aus Gat ab; sie fielen durch die Hand Davids und seiner Krieger.
1 Chronik 1Chr 13 21 1 Der Satan trat gegen Israel auf und reizte David, Israel zu zählen.
1 Chronik 1Chr 13 21 2 David befahl Joab und den Anführern des Volkes: Geht, zählt Israel von Beerscheba bis Dan und bringt mir Bescheid, damit ich weiß, wie viele es sind.
1 Chronik 1Chr 13 21 3 Joab aber sagte zum König: Der Herr möge sein Volk vermehren, hundertmal mehr, als es jetzt ist. Sind denn nicht alle, mein Herr und König, Untertanen meines Herrn? Warum hat mein Herr diesen Wunsch? Warum soll Israel in Schuld geraten?
1 Chronik 1Chr 13 21 4 Doch der König beharrte gegenüber Joab auf seinem Befehl. So ging Joab weg und durchzog ganz Israel. Als er nach Jerusalem zurückkam,
1 Chronik 1Chr 13 21 5 gab er David das Ergebnis der Volkszählung bekannt. Ganz Israel zählte 1100000 Krieger, die mit dem Schwert kämpfen konnten, und Juda zählte 470000 Mann, die mit dem Schwert kämpfen konnten.
1 Chronik 1Chr 13 21 6 Levi und Benjamin hatte Joab nicht zusammen mit ihnen gezählt, denn der Befehl des Königs war ihm ein Gräuel.
1 Chronik 1Chr 13 21 7 Doch das missfiel Gott; darum schlug er Israel.
1 Chronik 1Chr 13 21 8 Nun sagte David zu Gott: Ich habe schwer gesündigt, weil ich das getan habe. Doch vergib deinem Knecht seine Schuld, denn ich habe sehr unvernünftig gehandelt.
1 Chronik 1Chr 13 21 9 Der Herr aber sprach zu Gad, dem Seher Davids:
1 Chronik 1Chr 13 21 10 Geh und sag zu David: So spricht der Herr: Dreierlei lege ich dir vor. Wähl dir eines davon! Das werde ich dir antun.
1 Chronik 1Chr 13 21 11 Gad kam zu David und sagte zu ihm: So spricht der Herr: Wähle dir:
1 Chronik 1Chr 13 21 12 drei Jahre Hungersnot, oder drei Monate, in denen du vor deinen Feinden fliehen musst und das Schwert deiner Gegner dich verfolgt, oder drei Tage, in denen das Schwert des Herrn, die Pest, im Land wütet und der Engel des Herrn über alle Gebiete Israels Verderben bringt. Überleg nun, was ich dem, der mich gesandt hat, als Antwort überbringen soll.
1 Chronik 1Chr 13 21 13 Da sagte David zu Gad: Ich habe große Angst. Ich will lieber dem Herrn in die Hände fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß. Den Menschen aber möchte ich nicht in die Hände fallen.
1 Chronik 1Chr 13 21 14 Da ließ der Herr über Israel eine Pest kommen und es kamen in Israel siebzigtausend Menschen um.
1 Chronik 1Chr 13 21 15 Gott sandte einen Engel nach Jerusalem, um es ins Verderben zu stürzen. Doch als er mit der Vernichtung begann, sah es der Herr und das Unheil reute ihn. Er sagte zu dem Engel des Verderbens: Es ist jetzt genug, lass deine Hand sinken! Der Engel des Herrn stand gerade bei der Tenne des Jebusiters Arauna.
1 Chronik 1Chr 13 21 16 Als David aufblickte, sah er den Engel des Herrn zwischen Erde und Himmel stehen. Er hielt das gezückte Schwert in der Hand gegen Jerusalem gerichtet. Da fielen David und die Ältesten, die in Trauergewänder gehüllt waren, auf ihr Angesicht nieder
1 Chronik 1Chr 13 21 17 und David rief zu Gott: Habe nicht ich befohlen, das Volk zu zählen? Ich bin es doch, der gesündigt und Böses getan hat. Aber diese, die Herde, was haben denn sie getan? Herr, mein Gott, erheb deine Hand zum Schlag gegen mich und gegen das Haus meines Vaters, nicht aber gegen dein Volk!
1 Chronik 1Chr 13 21 18 Der Engel des Herrn befahl Gad, zu David zu sagen, er solle hinaufgehen und dem Herrn auf der Tenne des Jebusiters Arauna einen Altar errichten.
1 Chronik 1Chr 13 21 19 David ging hinauf, wie ihm Gad im Namen des Herrn befohlen hatte.
1 Chronik 1Chr 13 21 20 Arauna hatte sich umgewandt und den Engel erblickt. Seine vier Söhne, die bei ihm waren, versteckten sich. Er drosch gerade Weizen.
1 Chronik 1Chr 13 21 21 Als nun David zu Arauna kam und dieser aufschaute und David sah, kam er aus der Tenne heraus und warf sich vor David mit dem Gesicht zur Erde nieder.
1 Chronik 1Chr 13 21 22 Da sagte David zu Arauna: Überlass mir den Platz der Tenne! Ich möchte auf ihm einen Altar für den Herrn errichten. Um den vollen Kaufpreis sollst du ihn mir geben, damit die Plage im Volk aufhört.
1 Chronik 1Chr 13 21 23 Arauna antwortete David: Du magst ihn nehmen; mein Herr und König tue, was er für gut findet. Ich gebe dir die Rinder für die Brandopfer, die Dreschschlitten als Brennholz und den Weizen zum Speiseopfer; ich will dir alles geben.
1 Chronik 1Chr 13 21 24 Doch König David sagte zu Arauna: Nein, ich will dir den Platz zum vollen Preis abkaufen. Ich will nicht dein Eigentum wegnehmen und dem Herrn unbezahlte Brandopfer darbringen.
1 Chronik 1Chr 13 21 25 So gab David dem Arauna für den Platz sechshundert abgewogene Goldschekel.
1 Chronik 1Chr 13 21 26 Er baute dort einen Altar für den Herrn, brachte Brand- und Heilsopfer dar und rief den Herrn an. Dieser antwortete ihm durch Feuer, das vom Himmel auf den Altar des Brandopfers niederfiel.
1 Chronik 1Chr 13 21 27 Dem Engel aber gebot der Herr, das Schwert in die Scheide zu stecken.
1 Chronik 1Chr 13 21 28 Damals merkte David, dass ihn der Herr auf der Tenne des Jebusiters Arauna erhörte, und brachte dort Opfer dar.
1 Chronik 1Chr 13 21 29 Die Wohnstätte des Herrn aber, die Mose in der Wüste angefertigt hatte, und der Brandopferaltar waren zu jener Zeit auf der Kulthöhe von Gibeon.
1 Chronik 1Chr 13 21 30 Doch David konnte sich nicht mehr dorthin begeben, um Gott aufzusuchen; denn ihn hatte vor dem Schwert des Engels des Herrn Schrecken erfasst.
1 Chronik 1Chr 13 22 1 Damals sagte David: Hier soll das Haus Gottes, des Herrn, stehen und hier der Altar für die Brandopfer Israels.
1 Chronik 1Chr 13 22 2 Er ließ daher die Fremden im Land Israel zusammenholen und bestellte sie als Steinmetzen, die Quadern für den Bau des Hauses Gottes behauen sollten.
1 Chronik 1Chr 13 22 3 Auch ließ er eine Menge Eisen für die Nägel, für die Torflügel und für die Klammern bereitstellen, dazu Bronze in einer Menge, dass sie nicht mehr gewogen werden konnte,
1 Chronik 1Chr 13 22 4 und ungezählte Zedernstämme. Die Bewohner von Sidon und Tyrus lieferten David Zedernholz in Menge.
1 Chronik 1Chr 13 22 5 David dachte nämlich: Mein Sohn Salomo ist noch jung und unerfahren; das Haus aber, das dem Herrn gebaut werden soll, muss groß werden und in aller Welt Lob und Bewunderung finden. Ich will daher Vorbereitungen dazu treffen. So stellte David vor seinem Tod vieles bereit.
1 Chronik 1Chr 13 22 6 Dann rief er seinen Sohn Salomo und trug ihm auf, dem Herrn, dem Gott Israels, ein Haus zu bauen.
1 Chronik 1Chr 13 22 7 Er sagte zu ihm: Ich selbst hatte vor, dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus zu bauen.
1 Chronik 1Chr 13 22 8 Da erging das Wort des Herrn an mich: Du hast viel Blut vergossen und schwere Kriege geführt. Du sollst meinem Namen kein Haus bauen, denn du hast vor meinen Augen viel Blut zur Erde fließen lassen.
1 Chronik 1Chr 13 22 9 Doch wurde dir ein Sohn geboren. Dieser wird ein Mann der Ruhe sein: Ich will ihm Ruhe vor allen seinen Feinden ringsum verschaffen. Salomo ist sein Name und in seinen Tagen werde ich Israel Frieden und Ruhe gewähren.
1 Chronik 1Chr 13 22 10 Er wird meinem Namen ein Haus bauen; er wird für mich Sohn sein und ich werde für ihn Vater sein. Seinen Königsthron werde ich in Israel festigen für immer.
1 Chronik 1Chr 13 22 11 Möge jetzt der Herr mit dir sein, mein Sohn, damit du Erfolg hast und das Haus des Herrn, deines Gottes, baust, wie er es von dir vorausgesagt hat.
1 Chronik 1Chr 13 22 12 Nur gebe dir der Herr Klugheit und Einsicht. Er mache dich zum Gebieter in Israel und helfe dir, das Gesetz des Herrn, deines Gottes, zu erfüllen.
1 Chronik 1Chr 13 22 13 Du wirst Erfolg haben, wenn du die Gesetze und Rechtsvorschriften gewissenhaft befolgst, die der Herr dem Mose für Israel aufgetragen hat. Sei mutig und stark! Fürchte dich nicht und verzag nicht!
1 Chronik 1Chr 13 22 14 Sieh her, trotz aller Not konnte ich für das Haus des Herrn hunderttausend Talente Gold und eine Million Talente Silber bereitstellen. Bronze und Eisen sind in solchen Mengen vorhanden, dass sie nicht gewogen werden können. Auch Holz und Steine habe ich herbeigeschafft und du wirst noch mehr dazutun.
1 Chronik 1Chr 13 22 15 Du hast Handwerker in großer Anzahl, Steinmetzen, Maurer, Zimmerleute und zahllose Künstler, die jede Arbeit
1 Chronik 1Chr 13 22 16 in Gold, Silber, Bronze und Eisen ausführen können. Auf denn, geh ans Werk und der Herr sei mit dir.
1 Chronik 1Chr 13 22 17 Darauf befahl David allen führenden Männern Israels, seinem Sohn Salomo zu helfen:
1 Chronik 1Chr 13 22 18 Ist nicht der Herr, euer Gott, mit euch gewesen und hat euch ringsum Ruhe verschafft? Er hat die Bewohner des Landes in meine Gewalt gegeben, sodass nun das Land dem Herrn und seinem Volk unterworfen ist.
1 Chronik 1Chr 13 22 19 Richtet daher euer Herz und euren Sinn darauf, den Herrn, euren Gott, zu suchen. Auf denn, baut das Heiligtum Gottes, des Herrn, um dann die Bundeslade des Herrn und die heiligen Geräte Gottes in das Haus zu bringen, das man seinem Namen errichtet.
1 Chronik 1Chr 13 23 1 David war alt und hochbetagt und bestellte seinen Sohn Salomo zum König von Israel.
1 Chronik 1Chr 13 23 2 Er versammelte dazu alle führenden Männer Israels, die Priester und Leviten.
1 Chronik 1Chr 13 23 3 Die Leviten waren von dreißig Jahren an aufwärts gezählt worden. Ihre Zahl betrug 38000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 23 4 Von diesen hatten 24000 den Dienst im Haus des Herrn zu leiten, 6000 waren Listenführer und Richter,
1 Chronik 1Chr 13 23 5 4000 Torwächter und 4000 sollten den Herrn mit den Instrumenten preisen, die David zum Lobpreis anfertigen ließ.
1 Chronik 1Chr 13 23 6 David teilte die Leviten in Klassen ein nach den Söhnen Levis: Gerschon, Kehat und Merari.
1 Chronik 1Chr 13 23 7 Zu den Nachkommen Gerschons gehörten Ladan und Schimi.
1 Chronik 1Chr 13 23 8 Von den Söhnen Ladans war Jehiël der erste; ihm folgten Setam und Joël; insgesamt waren es drei.
1 Chronik 1Chr 13 23 9 Die Söhne Jehiëls waren Schelomit, Hasiël und Haran, insgesamt drei. Sie waren die Familienhäupter Ladans.
1 Chronik 1Chr 13 23 10 Die Söhne Schimis waren Jahat, Sisa, Jëusch und Beria. Das waren die vier Söhne Schimis.
1 Chronik 1Chr 13 23 11 Jahat war der erste, Sisa der zweite. Jëusch und Beria hatten nur wenige Söhne; sie bildeten daher nur eine Großfamilie und eine Dienstklasse.
1 Chronik 1Chr 13 23 12 Die Söhne Kehats waren: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël, insgesamt vier.
1 Chronik 1Chr 13 23 13 Die Söhne Amrams waren Aaron und Mose. Aaron und seine Söhne wurden für immer dazu bestimmt, Hochheiliges zu betreuen, Rauchopfer vor dem Herrn zu verbrennen, ihm zu dienen und allezeit in seinem Namen zu segnen.
1 Chronik 1Chr 13 23 14 Die Söhne des Mose aber, des Mannes Gottes, wurden dem Stamm der Leviten zugerechnet.
1 Chronik 1Chr 13 23 15 Die Söhne des Mose waren Gerschom und Eliëser.
1 Chronik 1Chr 13 23 16 Von den Söhnen Gerschoms war Schubaël der erste.
1 Chronik 1Chr 13 23 17 Der Erstgeborene Eliësers war Rehabja. Andere Söhne hatte er nicht. Die Söhne Rehabjas dagegen waren sehr zahlreich.
1 Chronik 1Chr 13 23 18 Von den Söhnen Jizhars war Schelomit der erste.
1 Chronik 1Chr 13 23 19 Die Söhne Hebrons waren: der erste Jerija, der zweite Amarja, der dritte Jahasiël, der vierte Jekamam.
1 Chronik 1Chr 13 23 20 Von den Söhnen Usiëls war Micha der erste und Jischija der zweite.
1 Chronik 1Chr 13 23 21 Die Söhne Meraris waren Machli und Muschi. Die Söhne Machlis waren Eleasar und Kisch.
1 Chronik 1Chr 13 23 22 Eleasar hinterließ keine Söhne, als er starb; er hatte nur Töchter und diese heirateten die Söhne des Kisch, ihre Vettern.
1 Chronik 1Chr 13 23 23 Die Söhne Muschis waren: Machli, Eder und Jeremot, insgesamt drei.
1 Chronik 1Chr 13 23 24 Das waren die Leviten nach ihren Großfamilien mit deren Häuptern, wie sie Kopf für Kopf gezählt und bestellt worden waren. Sie besorgten, von zwanzig Jahren an aufwärts, den Dienst am Haus des Herrn. [27] Nach den letzten Anordnungen Davids zählte man die Leviten von zwanzig Jahren an aufwärts.
1 Chronik 1Chr 13 23 25 David sagte nämlich: Der Herr, der Gott Israels, hat seinem Volk Israel Ruhe verliehen und für immer in Jerusalem Wohnung genommen.
1 Chronik 1Chr 13 23 26 Die Leviten brauchen das Zelt und all seine Geräte für den Dienst nicht mehr zu tragen.
1 Chronik 1Chr 13 23 28 Ihre Stellung im Dienst des Hauses des Herrn an der Seite der Söhne Aarons verpflichtet sie vielmehr zur Aufsicht über die Höfe und Kammern, zur Reinigung alles Heiligen, zum Dienst im Haus Gottes,
1 Chronik 1Chr 13 23 29 zur Besorgung der Schaubrote, des Feinmehls für die Speiseopfer und die ungesäuerten Brote, der Bratpfannen und des Backwerks sowie zur Überwachung der Hohl- und Längenmaße.
1 Chronik 1Chr 13 23 30 Sie müssen auch jeden Morgen und Abend bereitstehen, um den Herrn zu loben und zu preisen.
1 Chronik 1Chr 13 23 31 Desgleichen sollen sie bei allen Brandopfern, die an den Sabbaten, Neumonden und Festen dem Herrn dargebracht werden, vollzählig, wie es ihre Pflicht ist, immer vor ihm erscheinen.
1 Chronik 1Chr 13 23 32 So sollen sie den Dienst im Offenbarungszelt, den Dienst am Heiligtum und die Bedienung der Söhne Aarons, ihrer Amtsbrüder, bei ihren Verrichtungen im Haus des Herrn übernehmen.
1 Chronik 1Chr 13 24 1 Auch die Nachkommen Aarons waren in Abteilungen gegliedert. Die Söhne Aarons waren: Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
1 Chronik 1Chr 13 24 2 Nadab und Abihu starben vor ihrem Vater. Da sie keine Söhne hatten, übernahmen Eleasar und Itamar das Priestertum.
1 Chronik 1Chr 13 24 3 David teilte sie gemeinsam mit Zadok, einem Nachkommen Eleasars, und mit Ahimelech, einem Nachkommen Itamars, in ihre Dienstklassen ein.
1 Chronik 1Chr 13 24 4 Dabei ergab sich, dass bei den Nachkommen Eleasars mehr führende Männer waren als bei den Nachkommen Itamars. Man teilte daher den Nachkommen Eleasars sechzehn Oberhäupter von Großfamilien zu und den Nachkommen Itamars nur acht für ihre Großfamilien.
1 Chronik 1Chr 13 24 5 Doch teilte man diese wie jene durch das Los ein; denn Fürsten des Heiligtums, Fürsten Gottes, waren sowohl unter den Nachkommen Eleasars wie auch unter den Nachkommen Itamars.
1 Chronik 1Chr 13 24 6 Der Schreiber Schemaja, der Sohn Netanels, ein Levit, schrieb sie auf im Beisein des Königs, der führenden Männer, des Priesters Zadok, Abjatars, des Sohnes Ahimelechs, sowie der Familienhäupter der Priester und Leviten. Jeweils zwei Großfamilien wurden aus der Linie Eleasars und eine aus der Linie Itamars ausgelost.
1 Chronik 1Chr 13 24 7 Das erste Los fiel auf Jojarib, das zweite auf Jedaja,
1 Chronik 1Chr 13 24 8 das dritte auf Harim, das vierte auf Seorim,
1 Chronik 1Chr 13 24 9 das fünfte auf Malkija, das sechste auf Mijamin,
1 Chronik 1Chr 13 24 10 das siebte auf Koz, das achte auf Abija,
1 Chronik 1Chr 13 24 11 das neunte auf Jeschua, das zehnte auf Schechanja,
1 Chronik 1Chr 13 24 12 das elfte auf Eljaschib, das zwölfte auf Jakim,
1 Chronik 1Chr 13 24 13 das dreizehnte auf Huppa, das vierzehnte auf Jeschebab,
1 Chronik 1Chr 13 24 14 das fünfzehnte auf Bilga, das sechzehnte auf Immer,
1 Chronik 1Chr 13 24 15 das siebzehnte auf Hesir, das achtzehnte auf Pizzez,
1 Chronik 1Chr 13 24 16 das neunzehnte auf Petachja, das zwanzigste auf Jeheskel,
1 Chronik 1Chr 13 24 17 das einundzwanzigste auf Jachin, das zweiundzwanzigste auf Gamul,
1 Chronik 1Chr 13 24 18 das dreiundzwanzigste auf Delaja, das vierundzwanzigste auf Maasja.
1 Chronik 1Chr 13 24 19 Das waren ihre Dienstklassen, nach denen sie in das Haus des Herrn kommen mussten, wie es ihre Pflicht war, die sie von ihrem Vater Aaron übernommen hatten; so hatte es ihm der Herr, der Gott Israels, befohlen.
1 Chronik 1Chr 13 24 20 Zu den übrigen Leviten, und zwar zu den Söhnen Amrams, gehörte Schubaël, zu den Söhnen Schubaëls Jechdeja.
1 Chronik 1Chr 13 24 21 Von Rehabja, und zwar von den Söhnen Rehabjas, war Jischija der erste.
1 Chronik 1Chr 13 24 22 Zu den Nachkommen Jizhars gehörte Schelomit, zu den Söhnen Schelomits Jahat.
1 Chronik 1Chr 13 24 23 Von den Söhnen Hebrons war Jerija der erste, Amarja der zweite, Jahasiël der dritte, Jekamam der vierte.
1 Chronik 1Chr 13 24 24 Der Sohn Usiëls war Micha. Zu den Söhnen Michas gehörte Schamir.
1 Chronik 1Chr 13 24 25 Der Bruder Michas war Jischija. Zu den Söhnen Jischijas gehörte Secharja.
1 Chronik 1Chr 13 24 26 Die Söhne Meraris waren Machli und Muschi. Der Sohn Jaasijas war Bani.
1 Chronik 1Chr 13 24 27 Meraris Nachkommen über Jaasija waren: Bani, Schoham, Sakkur und Ibri.
1 Chronik 1Chr 13 24 28 Zu Machli gehörten Eleasar, der keine Kinder hatte, und Kisch.
1 Chronik 1Chr 13 24 29 Der Sohn des Kisch war Jerachmeel.
1 Chronik 1Chr 13 24 30 Die Söhne Muschis waren: Machli, Eder und Jerimot. - Das waren die Leviten nach ihren Großfamilien.
1 Chronik 1Chr 13 24 31 Auch sie warfen das Los wie ihre Brüder, die Söhne Aarons, im Beisein des Königs David, Zadoks und Ahimelechs sowie der Familienhäupter der Priester und Leviten, und zwar die Familien des Oberhauptes wie die seines jüngsten Bruders.
1 Chronik 1Chr 13 25 1 David und die Obersten des Heeres sonderten die Söhne Asafs, Hemans und Jedutuns, die auf Zithern, Harfen und Zimbeln spielten, für ihren Dienst aus. Und das ist das Verzeichnis der Männer, die den Dienst versahen:
1 Chronik 1Chr 13 25 2 Von den Söhnen Asafs: Sakkur, Josef, Netanja und Asarela. Die Söhne Asafs standen unter der Leitung Asafs, der nach der Anweisung des Königs spielte.
1 Chronik 1Chr 13 25 3 Von Jedutun: die Söhne Jedutuns: Gedalja, Zeri, Schimi, Jeschaja, Haschabja und Mattitja, insgesamt sechs. Sie standen unter der Leitung ihres Vaters Jedutun, der zum Lob und Preis des Herrn die Zither spielte.
1 Chronik 1Chr 13 25 4 Von Heman: die Söhne Hemans: Bukkija, Mattanja, Usiël, Schubaël, Jerimot, Hananja, Hanani, Eliata, Giddalti, Romamti-Eser, Joschbekascha, Malloti, Hotir, Mahasiot.
1 Chronik 1Chr 13 25 5 Sie alle waren Söhne Hemans, des Sehers des Königs, gemäß der Verheißung Gottes, der ihm Erhöhung der Macht versprach. So schenkte Gott dem Heman vierzehn Söhne und drei Töchter.
1 Chronik 1Chr 13 25 6 Alle diese spielten unter der Leitung ihrer Väter, nämlich Asafs, Jedutuns und Hemans, beim Gesang im Haus des Herrn auf Zimbeln, Harfen und Zithern. Sie hatten den Dienst im Haus Gottes nach der Weisung des Königs zu besorgen.
1 Chronik 1Chr 13 25 7 Sie zählten zusammen mit ihren Amtsbrüdern, die im Gesang zu Ehren des Herrn unterrichtet waren, 288 Mann, lauter geübte Leute.
1 Chronik 1Chr 13 25 8 Sie warfen das Los zur Feststellung des Dienstes, und zwar der Geringste wie der Größte, der Meister wie der Schüler.
1 Chronik 1Chr 13 25 9 Das erste Los traf auf Josef, das zweite auf Gedalja, seine Brüder und Söhne: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 10 das dritte auf Sakkur, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 11 das vierte auf Zeri, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 12 das fünfte auf Netanja, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 13 das sechste auf Bukkija, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 14 das siebte auf Asarela, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 15 das achte auf Jeschaja, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 16 das neunte auf Mattanja, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 17 das zehnte auf Schimi, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 18 das elfte auf Usiël, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 19 das zwölfte auf Haschabja, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 20 das dreizehnte auf Schubael, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 21 das vierzehnte auf Mattitja, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 22 das fünfzehnte auf Jerimot, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 23 das sechzehnte auf Hananja, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 24 das siebzehnte auf Joschbekascha, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 25 das achtzehnte auf Hanani, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 26 das neunzehnte auf Malloti, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 27 das zwanzigste auf Eliata, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 28 das einundzwanzigste auf Hotir, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 29 das zweiundzwanzigste auf Giddalti, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 30 das dreiundzwanzigste auf Mahasiot, seine Söhne und Brüder: 12;
1 Chronik 1Chr 13 25 31 das vierundzwanzigste auf Romamti-Eser, seine Söhne und Brüder: 12.
1 Chronik 1Chr 13 26 1 Bei den Abteilungen der Torwächter gehörte Meschelemja, der Sohn Kores, ein Nachkomme Abiasafs, zu den Korachitern.
1 Chronik 1Chr 13 26 2 Von den Söhnen Meschelemjas war Secharja der Erstgeborene, Jediaël der zweite, Sebadja der dritte, Jatniël der vierte,
1 Chronik 1Chr 13 26 3 Elam der fünfte, Johanan der sechste, Eljoënai der siebte.
1 Chronik 1Chr 13 26 4 Von den Söhnen Obed-Edoms war Schemaja der Erstgeborene, Josabad der zweite, Joach der dritte, Sachar der vierte, Netanel der fünfte,
1 Chronik 1Chr 13 26 5 Ammiël der sechste, Issachar der siebte, Pëulletai der achte. Gott hatte ihn nämlich gesegnet.
1 Chronik 1Chr 13 26 6 Auch seinem Sohn Schemaja wurden Söhne geboren. Sie wurden Oberhäupter in ihren Großfamilien, denn sie waren tüchtige Männer.
1 Chronik 1Chr 13 26 7 Die Söhne Schemajas waren Otni, Refaël und Obed. Die Söhne seines Bruders Elsabad waren Elihu und Semachja, ebenfalls tüchtige Männer.
1 Chronik 1Chr 13 26 8 Diese alle waren Nachkommen Obed-Edoms. Sie selbst, ihre Söhne und Brüder, waren tüchtige Leute und zu ihrem Dienst befähigt: zweiundsechzig Angehörige Obed-Edoms.
1 Chronik 1Chr 13 26 9 Auch Meschelemja hatte Söhne und Brüder, achtzehn tüchtige Männer.
1 Chronik 1Chr 13 26 10 Ebenso wurden Hosa, einem Nachkommen Meraris, Söhne geboren. Schimri war ihr Oberhaupt. Sein Vater hatte ihn dazu gemacht, obwohl er nicht der Erstgeborene war.
1 Chronik 1Chr 13 26 11 Sein zweiter Sohn war Hilkija, der dritte Tebalja, der vierte Secharja. Insgesamt hatte Hosa dreizehn Söhne und Brüder.
1 Chronik 1Chr 13 26 12 Diese Abteilungen der Torwächter besorgten die Wache mit der Gesamtheit ihrer Männer. Wie ihre Brüder taten sie Dienst im Haus des Herrn.
1 Chronik 1Chr 13 26 13 Sie warfen für jedes einzelne Tor das Los in ihren Großfamilien, der Geringste wie der Größte.
1 Chronik 1Chr 13 26 14 Das Los für das Osttor fiel auf Meschelemja; für seinen Sohn Secharja, einen klugen Berater, warf man das Los und es traf auf das Nordtor.
1 Chronik 1Chr 13 26 15 Obed-Edom fiel das Südtor zu und seinen Söhnen das Vorratshaus.
1 Chronik 1Chr 13 26 16 Auf Hosa traf das Westtor mit dem Schallechettor an der aufsteigenden Straße. Eine Wache entsprach der andern.
1 Chronik 1Chr 13 26 17 Im Osten standen täglich sechs Posten, im Norden täglich vier, im Süden täglich vier, an den Vorratskammern je zwei.
1 Chronik 1Chr 13 26 18 Am Parbar im Westen waren vier für die Straße und zwei für den Parbar bestimmt.
1 Chronik 1Chr 13 26 19 Das waren die Abteilungen der Torwächter aus den Nachkommen der Korachiter und den Nachkommen Meraris.
1 Chronik 1Chr 13 26 20 Einige von den Leviten, ihren Stammesbrüdern, wachten über die Schätze des Hauses Gottes und über die Schätze aus den Weihegaben.
1 Chronik 1Chr 13 26 23 Zu ihnen kamen Nachkommen Amrams, Jizhars, Hebrons und Usiëls.
1 Chronik 1Chr 13 26 24 Schubaël, der Sohn Gerschoms und Enkel des Mose, war Oberaufseher über die Schätze gewesen.
1 Chronik 1Chr 13 26 25 Sein Stammesbruder aus der Linie Eliësers war dessen Sohn Rehabja; dessen Sohn war Jeschaja, dessen Sohn Joram, dessen Sohn Sichri und dessen Sohn Schelomit.
1 Chronik 1Chr 13 26 26 Schelomit und seine Brüder hatten die Aufsicht über alle Schätze aus den Weihegaben, die König David, die Häupter der Großfamilien, die Obersten der Tausend- und Hundertschaften und die Obersten des Heeres gespendet hatten.
1 Chronik 1Chr 13 26 27 Diese hatten aus der Kriegsbeute Weihegaben gestiftet, um das Haus des Herrn gut auszustatten.
1 Chronik 1Chr 13 26 28 Sie überwachten auch alles, was der Seher Samuel, Saul, der Sohn des Kisch, Abner, der Sohn Ners, und Joab, der Sohn der Zeruja, gespendet hatten. Jeder, der eine Weihegabe darbrachte, legte sie in die Hand Schelomits und seiner Brüder.
1 Chronik 1Chr 13 26 29 Von den Nachkommen Jizhars waren Kenanja und seine Söhne als Beamte und Richter für die äußeren Angelegenheiten in Israel bestellt.
1 Chronik 1Chr 13 26 30 Von den Nachkommen Hebrons hatten Haschabja und seine Brüder, siebzehnhundert tüchtige Männer, die Aufsicht über Israel westlich des Jordan in allen Angelegenheiten des Herrn und im Dienst des Königs.
1 Chronik 1Chr 13 26 31 Haupt der Hebroniter war Jerija. Im vierzigsten Jahr der Regierung Davids suchte man anhand der Geschlechterlisten die Großfamilien der Hebroniter ab und fand unter ihnen tüchtige Männer in Jaser in Gilead.
1 Chronik 1Chr 13 26 32 König David setzte Jerija und seine Stammesbrüder, zweitausendsiebenhundert tüchtige Männer, Häupter ihrer Familien, über die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse in allen Angelegenheiten Gottes und des Königs.
1 Chronik 1Chr 13 27 1 Die Israeliten nach ihrer Anzahl, die Familienhäupter, die Obersten der Tausend- und Hundertschaften und ihre Beamten dienten dem König in allen Angelegenheiten der Abteilungen, die Monat für Monat das ganze Jahr hindurch antraten und abzogen. Jede Abteilung war 24000 Mann stark.
1 Chronik 1Chr 13 27 2 Die erste Abteilung für den ersten Monat befehligte Jaschobam, der Sohn Sabdiëls. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 3 Er war ein Nachkomme des Perez und Haupt aller Obersten des Heeres im ersten Monat.
1 Chronik 1Chr 13 27 4 Die Abteilung des zweiten Monats befehligte der Ahoachiter Dodai, ein Fürst. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 5 Der dritte Heerführer, für den dritten Monat, war Benaja, der Sohn des Priesters Jojada, ein Oberhaupt. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 6 Dieser Benaja war ein Held unter den Dreißig und Anführer der Dreißig sowie seiner eigenen Abteilung. Sein Sohn war Ammisabad.
1 Chronik 1Chr 13 27 7 Der vierte Befehlshaber, für den vierten Monat, war Asaël, der Bruder Joabs. Nach ihm war es sein Sohn Sebadja. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 8 Der fünfte, für den fünften Monat, war der Oberst Schamhut, ein Nachkomme Serachs. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 9 Der sechste, für den sechsten Monat, war Ira, der Sohn des Ikkesch, aus Tekoa. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 10 Der siebte, für den siebten Monat, war Helez aus Pelet, ein Efraimiter. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 11 Der achte, für den achten Monat, war der Huschatiter Sibbechai, ein Nachkomme Serachs. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 12 Der neunte, für den neunten Monat, war Abiëser aus Anatot vom Stamm Benjamin. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 13 Der zehnte, für den zehnten Monat, war Mahrai aus Netofa, ein Nachkomme Serachs. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 14 Der elfte, für den elften Monat, war Benaja aus Piraton, ein Efraimiter. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 15 Der zwölfte, für den zwölften Monat, war Heldai aus Netofa vom Geschlecht Otniël. Zu seiner Abteilung gehörten 24000 Mann.
1 Chronik 1Chr 13 27 16 Diese standen an der Spitze der Stämme Israels: Fürst bei den Rubenitern war Eliëser, der Sohn Sichris; bei Simeon war es Schefatja, der Sohn Maachas;
1 Chronik 1Chr 13 27 17 bei Levi Haschabja, der Sohn Kemuëls; bei Aaron Zadok;
1 Chronik 1Chr 13 27 18 bei Juda Elihu, ein Bruder Davids; bei Issachar Omri, der Sohn Michaels;
1 Chronik 1Chr 13 27 19 bei Sebulon Jischmaja, der Sohn Obadjas; bei Naftali Jerimot, der Sohn Asriëls;
1 Chronik 1Chr 13 27 20 bei den Efraimitern Hoschea, der Sohn Asasjas; bei der einen Hälfte des Stammes Manasse Joël, der Sohn Pedajas;
1 Chronik 1Chr 13 27 21 bei der anderen Hälfte des Stammes Manasse in Gilead war es Jiddo, der Sohn Secharjas; bei Benjamin Jaasiël, der Sohn Abners;
1 Chronik 1Chr 13 27 22 bei Dan Asarel, der Sohn Jerohams. Das waren die Anführer der Stämme Israels.
1 Chronik 1Chr 13 27 23 Die Zahl derer, die noch nicht zwanzig Jahre alt waren, hatte David nicht aufnehmen lassen; denn der Herr hatte versprochen, dass er Israel zahlreich werden lasse wie die Sterne des Himmels.
1 Chronik 1Chr 13 27 24 Joab, der Sohn der Zeruja, hatte die Zählung begonnen, aber nicht zu Ende geführt, da ihretwegen ein Zorngericht über Israel gekommen war. So wurde ihre Zahl nicht in die Chronik des Königs David aufgenommen.
1 Chronik 1Chr 13 27 25 Asmawet, der Sohn Adiëls, hatte die Aufsicht über die Schätze des Königs, Jonatan, der Sohn Usijas, über die Vorräte auf dem Land, in den Städten, Dörfern und Türmen,
1 Chronik 1Chr 13 27 26 Esri, der Sohn Kelubs, über die Feldarbeiter, die den Boden zu bestellen hatten,
1 Chronik 1Chr 13 27 27 Schimi aus Rama über die Weinberge, Sabdi aus Schefam über die Weinvorräte in den Weinbergen,
1 Chronik 1Chr 13 27 28 Baal-Hanan aus Bet-Gader über die Öl- und Maulbeerfeigenbäume in der Schefela, Joasch über die Ölvorräte,
1 Chronik 1Chr 13 27 29 Schitrai, der Scharoniter, über die Rinder, die in der Scharonebene weideten, Schafat, der Sohn Adlais, über die Rinder in den Tälern,
1 Chronik 1Chr 13 27 30 der Ismaeliter Obil über die Kamele, Jechdeja aus Meronot über die Esel,
1 Chronik 1Chr 13 27 31 der Hagariter Jasis über die Schafe und Ziegen. Sie alle waren Verwalter des Eigentums, das dem König David gehörte.
1 Chronik 1Chr 13 27 32 Jonatan, der Onkel Davids, war sein Berater. Er war ein kluger, schriftkundiger Mann. Jehiël, der Sohn Hachmonis, war bei den Söhnen des Königs.
1 Chronik 1Chr 13 27 33 Ahitofel war Berater des Königs, der Arkiter Huschai war Freund des Königs.
1 Chronik 1Chr 13 27 34 Nach Ahitofel war Jojada, der Sohn Benajas (Berater des Königs). Abjatar war Priester und Joab Heerführer des Königs.
1 Chronik 1Chr 13 28 1 David versammelte in Jerusalem alle führenden Männer Israels, die Vorsteher der Stämme und der Abteilungen, die im Dienst des Königs standen, die Obersten der Tausend- und der Hundertschaften, die Verwalter des ganzen Eigentums und des Viehbesitzes des Königs und seiner Söhne, dazu die Hofbeamten, die Helden und alle tapferen Krieger.
1 Chronik 1Chr 13 28 2 Dabei erhob sich König David und sagte: Hört mich an, meine Brüder und mein Volk! Ich selbst hatte vor, für die Bundeslade des Herrn, den Fußschemel unseres Gottes, eine Ruhestätte zu errichten, und traf Vorbereitungen für den Bau.
1 Chronik 1Chr 13 28 3 Doch Gott sprach zu mir: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen; denn du hast Kriege geführt und Blut vergossen.
1 Chronik 1Chr 13 28 4 Der Herr, der Gott Israels, hat mich aus dem ganzen Haus meines Vaters für immer zum König von Israel auserwählt. Er hat Juda zur Herrschaft bestimmt und im Haus Juda das Haus meines Vaters. Unter den Söhnen meines Vaters hat er an mir Gefallen gefunden, sodass er mich zum König über Israel machte.
1 Chronik 1Chr 13 28 5 Unter allen meinen Söhnen aber - der Herr hat mir ja viele Söhne geschenkt - hat er meinen Sohn Salomo erwählt, dass er auf dem Königsthron des Herrn über Israel herrscht.
1 Chronik 1Chr 13 28 6 Er sprach zu mir: Dein Sohn Salomo soll mein Haus und meine Höfe bauen; denn ihn habe ich mir zum Sohn erwählt und ich werde ihm Vater sein.
1 Chronik 1Chr 13 28 7 Ich will seinem Königtum ewigen Bestand verleihen, wenn er mannhaft meine Gebote und Anordnungen befolgt, wie es heute der Fall ist.
1 Chronik 1Chr 13 28 8 Und nun ermahne ich euch vor den Augen ganz Israels, der Versammlung des Herrn, und vor den Ohren unseres Gottes: Achtet auf alle Gebote des Herrn, eures Gottes, und befolgt sie, damit ihr im Besitz des prächtigen Landes bleibt und es für immer auf eure Söhne nach euch vererben könnt.
1 Chronik 1Chr 13 28 9 Du aber, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters; diene ihm mit ungeteiltem Herzen und williger Seele; denn der Herr erforscht alle Herzen und kennt jedes Sinnen der Gedanken. Wenn du ihn suchst, lässt er sich von dir finden. Wenn du ihn aber verlässt, verwirft er dich auf ewig.
1 Chronik 1Chr 13 28 10 Sieh nun zu: Der Herr hat dich erwählt, dass du ihm ein Haus als Heiligtum erbaust. Sei mutig und geh ans Werk!
1 Chronik 1Chr 13 28 11 Darauf übergab David seinem Sohn Salomo den Plan der Vorhalle, des Hauptraums mit seinen Schatzkammern, Obergemächern und Innenräumen und des Raums der Deckplatte
1 Chronik 1Chr 13 28 12 sowie den Plan von allem, was er sich für die Höfe des Tempels und für alle Kammern ringsum vorgenommen hatte. Er gab Anweisungen über die Schätze des Gotteshauses und die Schätze aus den Weihegaben,
1 Chronik 1Chr 13 28 13 über die Abteilungen der Priester und Leviten, über den Vollzug des gesamten Dienstes am Haus des Herrn und über alle Geräte, die man zum Dienst im Haus des Herrn benötigte.
1 Chronik 1Chr 13 28 14 Dazu übergab er ihm seine Berechnungen über das Gold, mit Angabe des Gewichtes des Goldes für jedes einzelne Dienstgerät, und über alle silbernen Geräte, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Dienstgerätes.
1 Chronik 1Chr 13 28 15 Er nannte ihm das Gewicht der goldenen Leuchter mit ihren goldenen Lampen, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Leuchters und seiner Lampen, sowie der silbernen Leuchter, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Leuchters und seiner Lampen, entsprechend der Verwendung eines jeden Leuchters.
1 Chronik 1Chr 13 28 16 Er bestimmte das Gold mit Angabe des Gewichtes für die einzelnen Schaubrotetische und des Silbers für die silbernen Tische.
1 Chronik 1Chr 13 28 17 Ebenso gab er ihm Auskunft über die Gabeln, Schalen und Kannen aus purem Gold, über die goldenen Becher, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Bechers, auch über die silbernen Becher, mit Angabe des Gewichtes eines jeden Bechers.
1 Chronik 1Chr 13 28 18 Er verordnete geläutertes Gold für den Räucheraltar, mit Angabe des Gewichtes, und Gold für den Aufbau des Thronwagens, die Kerubim, die ihre Flügel ausbreiteten und die Bundeslade des Herrn bedeckten.
1 Chronik 1Chr 13 28 19 All das legte er dar in einer Schrift aus der Hand des Herrn, die über ihm ruhte, und erörterte alle Arbeiten, die der Plan vorsah.
1 Chronik 1Chr 13 28 20 Dann sagte David zu seinem Sohn Salomo: Sei mutig und stark! Geh ans Werk! Fürchte dich nicht und verzage nicht! Denn der Herr, mein Gott, wird mit dir sein. Er wird dich nicht erlahmen lassen und dich nicht im Stich lassen, bis alle Arbeiten für den Dienst des Hauses des Herrn zu Ende geführt sind.
1 Chronik 1Chr 13 28 21 Sieh, die Abteilungen der Priester und Leviten stehen da, zu jeder Dienstleistung im Haus Gottes bereit. Bei jeder Arbeit und zu jedem Dienst werden dir alle willig nach ihren Fähigkeiten beistehen; ebenso werden dir die führenden Männer und das ganze Volk in jeder Angelegenheit zur Seite stehen.
1 Chronik 1Chr 13 29 1 Darauf wandte sich König David an die ganze Versammlung: Mein Sohn Salomo, den allein Gott erwählt hat, ist noch jung und unerfahren. Das Werk aber ist groß; denn wir bauen nicht für Menschen, sondern für Gott, den Herrn.
1 Chronik 1Chr 13 29 2 Nach meinen besten Kräften habe ich nun für das Haus meines Gottes Gold beschafft für die goldenen, Silber für die silbernen, Bronze für die bronzenen, Eisen für die eisernen und Holz für die hölzernen Gegenstände, dazu Schohamsteine mit Einfassungen, Malachit und buntfarbige Steine sowie allerlei Edelsteine und Alabaster in Menge.
1 Chronik 1Chr 13 29 3 Aus Liebe zum Haus meines Gottes spende ich aus meinem Besitz, meinem Gold und Silber, über all das hinaus, was ich für das Haus des Heiligtums schon bereitgestellt habe,
1 Chronik 1Chr 13 29 4 noch weitere 3000 Talente Gold vom Ofirgold und 7000 Talente geläutertes Silber. Man soll damit die Wände der Räume verkleiden
1 Chronik 1Chr 13 29 5 und Gold zur Verfügung haben für die goldenen und Silber für die silbernen Gegenstände und für jede Arbeit von Künstlerhand. Wer ist nun bereit, seine Hand ebenso für den Herrn zu füllen?
1 Chronik 1Chr 13 29 6 Da zeigten die Häupter der Großfamilien, die Vorsteher der israelitischen Stämme, die Obersten der Tausend- und Hundertschaften und die obersten Beamten des königlichen Dienstes ihre Freigebigkeit.
1 Chronik 1Chr 13 29 7 Sie spendeten für den Bau des Hauses Gottes 5000 Talente Gold, 10000 Golddariken, 10000 Talente Silber, 18000 Talente Bronze, 100000 Talente Eisen.
1 Chronik 1Chr 13 29 8 Wer Edelsteine besaß, gab sie zum Schatz des Hauses des Herrn in die Hände Jehiëls, eines Nachkommen Gerschons.
1 Chronik 1Chr 13 29 9 Das Volk freute sich über diese Freigebigkeit, denn sie hatten mit ungeteiltem Herzen willig für den Herrn gespendet. Auch König David hatte eine große Freude.
1 Chronik 1Chr 13 29 10 Da pries David den Herrn vor der ganzen Versammlung und rief: Gepriesen bist du, Herr, Gott unseres Vaters Israel, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
1 Chronik 1Chr 13 29 11 Dein, Herr, sind Größe und Kraft, Ruhm und Glanz und Hoheit; dein ist alles im Himmel und auf Erden. Herr, dein ist das Königtum. Du erhebst dich als Haupt über alles.
1 Chronik 1Chr 13 29 12 Reichtum und Ehre kommen von dir; du bist der Herrscher über das All. In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; von deiner Hand kommt alle Größe und Macht.
1 Chronik 1Chr 13 29 13 Darum danken wir dir, unser Gott, und rühmen deinen herrlichen Namen.
1 Chronik 1Chr 13 29 14 Doch wer bin ich und was ist mein Volk, dass wir die Kraft besaßen, diese Gaben zu spenden? Von dir kommt ja alles; und was wir dir gegeben haben, stammt aus deiner Hand.
1 Chronik 1Chr 13 29 15 Denn wir sind nur Gäste bei dir, Fremdlinge, wie alle unsere Väter. Wie ein Schatten sind unsere Tage auf Erden und ohne Hoffnung.
1 Chronik 1Chr 13 29 16 Herr, unser Gott, diese ganze Fülle, die wir bereitgestellt haben, um dir, deinem heiligen Namen, ein Haus zu bauen, kam aus deiner Hand; dir gehört alles.
1 Chronik 1Chr 13 29 17 Ich weiß, mein Gott, dass du die Herzen prüfst und an Aufrichtigkeit Gefallen hast. Mit aufrichtigem Herzen habe ich dies alles gegeben und ich habe mit Freuden gesehen, wie auch dein Volk, das sich hier eingefunden hat, dir willig spendet.
1 Chronik 1Chr 13 29 18 Herr, Gott unserer Väter Abraham, Isaak und Israel, erhalte diese Gesinnung für immer im Herzen deines Volkes! Lenke sein Herz auf dich!
1 Chronik 1Chr 13 29 19 Gib auch meinem Sohn Salomo ein ungeteiltes Herz, damit er auf deine Gebote, Anordnungen und Gesetze achtet und alles tut, um den Bau zu errichten, den ich vorbereitet habe.
1 Chronik 1Chr 13 29 20 Dann befahl David der ganzen Versammlung: Preist den Herrn, euren Gott! Und die ganze Versammlung lobte den Herrn, den Gott ihrer Väter. Sie verneigten sich und warfen sich nieder vor dem Herrn und dem König.
1 Chronik 1Chr 13 29 21 Am folgenden Tag brachten sie dem Herrn Opfer dar. Sie spendeten zu Brandopfern tausend Stiere, tausend Widder, tausend Lämmer sowie die dazugehörenden Trankopfer. Dazu kam eine Menge Schlachtopfer für ganz Israel.
1 Chronik 1Chr 13 29 22 Voller Freude aßen und tranken sie an jenem Tag vor dem Herrn und machten Salomo, den Sohn Davids, zum zweiten Mal zum König. Sie salbten ihn zum Fürsten des Herrn und Zadok salbten sie zum Priester.
1 Chronik 1Chr 13 29 23 Salomo setzte sich nun anstelle seines Vaters David als König auf den Thron des Herrn. Er hatte Glück und ganz Israel leistete ihm Gehorsam.
1 Chronik 1Chr 13 29 24 Alle hohen Beamten und Helden, auch alle Söhne des Königs David, unterwarfen sich Salomo.
1 Chronik 1Chr 13 29 25 Der Herr ließ Salomo überaus mächtig werden vor den Augen Israels. Er verlieh seinem Königtum einen Glanz, wie ihn kein König in Israel vor ihm besessen hatte.
1 Chronik 1Chr 13 29 26 David, der Sohn Isais, war König von ganz Israel.
1 Chronik 1Chr 13 29 27 Die Zeit, die er in Israel regierte, betrug vierzig Jahre. In Hebron regierte er sieben und in Jerusalem dreiunddreißig Jahre.
1 Chronik 1Chr 13 29 28 Er starb in hohem Alter, satt an Tagen, Reichtum und Ehre. Sein Sohn Salomo wurde König an seiner Stelle.
1 Chronik 1Chr 13 29 29 Die frühere und die spätere Geschichte des Königs David ist aufgezeichnet in der Geschichte des Sehers Samuel, in der Geschichte des Propheten Natan und in der Geschichte des Sehers Gad.
1 Chronik 1Chr 13 29 30 Sie berichten von seiner ganzen Regierung, seiner Machtentfaltung und von den Zeiten, die über ihn, über Israel und alle Reiche der Länder hinweggegangen sind.
2 Chronik 2Chr 14 1 1 Salomo, der Sohn Davids, gewann Macht in seinem Königtum, der Herr, sein Gott, war mit ihm und ließ ihn überaus stark werden.
2 Chronik 2Chr 14 1 2 Er sprach mit ganz Israel, den Obersten der Tausend- und Hundertschaften, den Richtern, mit allen Fürsten aus ganz Israel und mit den Häuptern der Großfamilien.
2 Chronik 2Chr 14 1 3 Dann ging er mit der ganzen Versammlung, die bei ihm war, zur Kulthöhe von Gibeon; denn hier war das Offenbarungszelt Gottes, das Mose, der Knecht des Herrn, in der Wüste angefertigt hatte.
2 Chronik 2Chr 14 1 4 Die Lade Gottes jedoch hatte David aus Kirjat-Jearim an den Ort bringen lassen, den er für sie hergerichtet hatte. Er hatte nämlich in Jerusalem ein Zelt für sie aufgestellt.
2 Chronik 2Chr 14 1 5 Der bronzene Altar, den Bezalel, der Sohn Uris und Enkel Hurs, gemacht hatte, stand in Gibeon vor der Wohnstätte des Herrn. Ihn suchten Salomo und die ganze Versammlung Israels auf.
2 Chronik 2Chr 14 1 6 Salomo stieg dort auf den bronzenen Altar vor dem Herrn beim Offenbarungszelt und brachte auf ihm tausend Brandopfer dar.
2 Chronik 2Chr 14 1 7 In jener Nacht erschien Gott dem Salomo und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll.
2 Chronik 2Chr 14 1 8 Salomo antwortete Gott: Du hast meinem Vater David große Huld erwiesen und mich an seiner Stelle zum König gemacht.
2 Chronik 2Chr 14 1 9 So möge sich nun, mein Herr und Gott, dein Wort an meinen Vater David als wahr erweisen; denn du hast mich zum König gemacht über ein Volk, das zahlreich ist wie der Staub der Erde.
2 Chronik 2Chr 14 1 10 Verleih mir daher Weisheit und Einsicht, damit ich weiß, wie ich mich vor diesem Volk verhalten soll. Denn wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?
2 Chronik 2Chr 14 1 11 Gott antwortete Salomo: Weil dir das am Herzen liegt, weil du nicht um Reichtum, Vermögen, Ehre oder um den Tod deiner Feinde, auch nicht um langes Leben gebeten hast, sondern weil du um Weisheit und Einsicht gebeten hast, um mein Volk zu regieren, zu dessen König ich dich bestellt habe,
2 Chronik 2Chr 14 1 12 sollen dir Weisheit und Einsicht zuteil werden. Aber auch Reichtum, Vermögen und Ehre will ich dir geben, wie sie kein König vor dir erlangt hat und auch nach dir keiner haben wird.
2 Chronik 2Chr 14 1 13 Darauf ging Salomo von der Kulthöhe in Gibeon, vom Offenbarungszelt, weg nach Jerusalem und herrschte über Israel.
2 Chronik 2Chr 14 1 14 Salomo beschaffte sich Wagen und die Besatzung dazu. Er hatte vierzehnhundert Wagen und zwölftausend Mann als Besatzung und brachte sie in die Wagenstädte sowie in die Umgebung des Königs nach Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 1 15 Der König machte das Silber und das Gold in Jerusalem so häufig wie die Steine und die Zedern so zahlreich wie die Maulbeerfeigenbäume in der Schefela.
2 Chronik 2Chr 14 1 16 Man bezog die Pferde für Salomo aus Ägypten und Koë. Die Händler des Königs kauften sie in Koë.
2 Chronik 2Chr 14 1 17 Einen Wagen brachten sie aus Ägypten für sechshundert und ein Pferd für hundertfünfzig Silberschekel. Ebenso trieb man Handel mit allen hetitischen und aramäischen Königen.
2 Chronik 2Chr 14 1 18 Salomo beschloss, einen Tempel für den Namen des Herrn und eine königliche Residenz für sich zu bauen.
2 Chronik 2Chr 14 2 1 Er ließ 70000 Lastträger und 80000 Steinhauer im Gebirge auszählen und setzte 3600 Aufseher über sie.
2 Chronik 2Chr 14 2 2 Dann sandte er Boten zu Hiram, dem König von Tyrus, und ließ ihm sagen: Du hast meinem Vater David geholfen und ihm Zedern geliefert, damit er sich ein Haus als Wohnung bauen konnte.
2 Chronik 2Chr 14 2 3 Ich möchte jetzt dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus bauen und es ihm weihen. Man soll wohlriechendes Räucherwerk vor ihm anzünden, ständig die Brote auflegen und jeden Morgen und jeden Abend, an den Sabbaten, Neumondtagen und Festen des Herrn, unseres Gottes, Brandopfer darbringen. So ist es Israel für ewige Zeiten zur Pflicht gemacht worden.
2 Chronik 2Chr 14 2 4 Das Haus, das ich bauen will, soll groß werden, denn unser Gott ist größer als alle Götter.
2 Chronik 2Chr 14 2 5 Wer aber besitzt die Kraft, ihm ein Haus zu bauen? Der Himmel und die Himmel der Himmel fassen ihn nicht. Und wer bin ich, dass ich ihm ein Haus baue, wenn auch nur, um Rauchopfer vor ihm darzubringen?
2 Chronik 2Chr 14 2 6 Schick mir nun einen fähigen Mann, der Arbeiten in Gold, Silber, Bronze, Eisen, rotem Purpur, Karmesin und blauem Purpur ausführen kann und sich aufs Gravieren versteht. Er soll mit den Künstlern zusammenarbeiten, die bei mir in Juda und Jerusalem sind und die mein Vater David bestellt hat.
2 Chronik 2Chr 14 2 7 Liefere mir auch Zedern, Zypressen und Algummimholz vom Libanon! Ich weiß, dass deine Leute die Bäume des Libanon zu fällen verstehen. Meine Leute sollen deinen Leuten dabei helfen.
2 Chronik 2Chr 14 2 8 Sie sollen eine Menge Holz herrichten; denn das Haus, das ich bauen will, soll groß und wunderbar werden.
2 Chronik 2Chr 14 2 9 Den Arbeitern, die das Holz fällen, gebe ich zum Unterhalt für deine Knechte 20000 Kor Weizen, 20000 Kor Gerste, 20000 Bat Wein und 20000 Bat Öl.
2 Chronik 2Chr 14 2 10 Hiram, der König von Tyrus, antwortete Salomo in einem Schreiben, das er ihm sandte: Weil der Herr sein Volk liebt, hat er dich ihm als König gegeben.
2 Chronik 2Chr 14 2 11 Ferner schrieb Hiram: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der Himmel und Erde gemacht hat. Er hat dem König David einen weisen Sohn gegeben, der Einsicht und Verstand besitzt, um ein Haus für den Herrn und eine königliche Residenz für sich selbst zu bauen.
2 Chronik 2Chr 14 2 12 Ich schicke dir einen fähigen, klugen Mann, Hiram-Abi,
2 Chronik 2Chr 14 2 13 den Sohn einer danitischen Frau. Sein Vater stammt aus Tyrus. Er versteht es, Arbeiten in Gold, Silber, Bronze, Eisen, Stein, Holz, rotem und blauem Purpur, Byssus und Karmesin auszuführen, alle Gravierungen zu besorgen und jeden Plan zu entwerfen, der ihm aufgetragen wird. Er wird mit deinen Künstlern und den Künstlern meines Herrn, deines Vaters David, zusammenarbeiten.
2 Chronik 2Chr 14 2 14 Den Weizen, die Gerste, das Öl und den Wein, von denen mein Herr gesprochen hat, möge er seinen Knechten liefern.
2 Chronik 2Chr 14 2 15 Wir aber werden die Bäume auf dem Libanon fällen, so viele du nötig hast, und sie dir in Flößen auf dem Meer nach Jafo schaffen. Du magst sie dann nach Jerusalem hinaufbringen.
2 Chronik 2Chr 14 2 16 Salomo ließ nun alle Fremden zählen, die im Land Israel wohnten, nachdem schon sein Vater David eine Zählung unter ihnen vorgenommen hatte. Es fanden sich 153600 Mann.
2 Chronik 2Chr 14 2 17 Von diesen machte er 70000 zu Lastträgern, 80000 zu Steinhauern im Gebirge und 3600 zu Aufsehern, die das Volk zur Arbeit anhalten sollten.
2 Chronik 2Chr 14 3 1 Salomo begann, das Haus des Herrn in Jerusalem auf dem Berg Morija zu bauen, wo der Herr seinem Vater David erschienen war, an der Stätte, die David bestimmt hatte, auf der Tenne des Jebusiters Arauna.
2 Chronik 2Chr 14 3 2 Er begann den Bau im zweiten Monat, im vierten Jahr seiner Regierung.
2 Chronik 2Chr 14 3 3 Dies sind die Grundmaße, die Salomo für den Bau des Hauses Gottes festlegte: Die Länge betrug sechzig Ellen - die Elle nach dem früheren Maß gerechnet - und die Breite zwanzig Ellen.
2 Chronik 2Chr 14 3 4 Die Halle vor dem Hauptraum war zwanzig Ellen breit, entsprechend der Breite des Hauses, und zwanzig Ellen hoch. Er überzog sie innen mit purem Gold.
2 Chronik 2Chr 14 3 5 Den Hauptraum vertäfelte er mit Zypressenholz, überzog dieses mit echtem Gold und brachte Palmen und kettenförmige Bänder darauf an.
2 Chronik 2Chr 14 3 6 Auch schmückte er das Haus mit kostbaren Steinen. Das Gold war Parwajimgold.
2 Chronik 2Chr 14 3 7 So überzog er das Haus, die Balken, die Schwellen, seine Wände und Türen mit Gold und ließ in die Wände Kerubim einschnitzen.
2 Chronik 2Chr 14 3 8 Er schuf den Raum des Allerheiligsten. Seine Länge betrug zwanzig Ellen, der Breite des Hauses entsprechend, und seine Breite zwanzig Ellen. Er überzog es mit echtem Gold im Gewicht von sechshundert Talenten.
2 Chronik 2Chr 14 3 9 Für die Nägel verwendete er Gold im Gewicht von fünfzig Schekeln. Auch die Obergemächer ließ er mit Gold verkleiden.
2 Chronik 2Chr 14 3 10 Im Raum des Allerheiligsten ließ er zwei Kerubim anfertigen . . . und mit Gold überziehen.
2 Chronik 2Chr 14 3 11 Die Flügel der Kerubim hatten zusammen eine Spannweite von zwanzig Ellen. Der Flügel des einen war fünf Ellen lang und berührte die Wand des Hauses Der zweite Flügel war fünf Ellen lang und berührte den Flügel des anderen Kerubs.
2 Chronik 2Chr 14 3 12 Der Flügel des zweiten Kerubs war fünf Ellen lang und berührte die Wand des Hauses und auch der andere Flügel war fünf Ellen lang und stieß an den Flügel des ersten Kerubs.
2 Chronik 2Chr 14 3 13 Die Flügel dieser Kerubim hatten eine Spannweite von zwanzig Ellen. Sie selbst standen auf ihren Füßen und ihre Gesichter waren dem Innenraum zugewandt.
2 Chronik 2Chr 14 3 14 Er verfertigte auch den Vorhang aus blauem und rotem Purpur, aus Karmesin und Byssus und brachte darauf Kerubim an.
2 Chronik 2Chr 14 3 15 Für die Vorderseite des Hauses machte er zwei Säulen von achtzehn Ellen Höhe. Das Kapitell auf ihnen maß fünf Ellen.
2 Chronik 2Chr 14 3 16 Dazu schuf er kettenförmige Bänder und brachte sie oben auf den Säulen an. Auch machte er hundert Granatäpfel und befestigte sie an den kettenförmigen Bändern.
2 Chronik 2Chr 14 3 17 Die Säulen stellte er vor dem Tempel auf, die eine auf der rechten, die andere auf der linken Seite. Die rechte nannte er Jachin, die linke Boas.
2 Chronik 2Chr 14 4 1 Er ließ einen bronzenen Altar herstellen, zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zehn Ellen hoch.
2 Chronik 2Chr 14 4 2 Dann machte er das «Meer». Es wurde aus Bronze gegossen, maß zehn Ellen von einem Rand zum andern, war völlig rund und fünf Ellen hoch. Eine Schnur von dreißig Ellen konnte es rings umspannen.
2 Chronik 2Chr 14 4 3 Unterhalb seines Rands waren rundum Bilder von Rindern. In einem Band von dreißig Ellen Länge umsäumten sie das Meer ringsum in zwei Reihen. Sie wurden bei seinem Guss mitgegossen.
2 Chronik 2Chr 14 4 4 Das Meer stand auf zwölf Rindern. Von ihnen schauten drei nach Norden, drei nach Westen, drei nach Süden und drei nach Osten. Das Meer ruhte oben auf den Rindern. Ihre Hinterteile waren nach innen gekehrt.
2 Chronik 2Chr 14 4 5 Die Wand des Meeres war eine Handbreit dick. Sein Rand war wie der Rand eines Bechers geformt, einer Lilienblüte gleich. Es fasste dreitausend Bat.
2 Chronik 2Chr 14 4 6 Auch machte er zehn Kessel, von denen er fünf an die Südseite und fünf an die Nordseite brachte. Sie dienten für die Waschungen; was zum Brandopfer gehörte, sollte man in ihnen abspülen. Das Meer war für die Waschungen der Priester bestimmt.
2 Chronik 2Chr 14 4 7 Er machte die zehn goldenen Leuchter der Vorschrift gemäß und stellte sie im Tempel auf, fünf auf der rechten und fünf auf der linken Seite.
2 Chronik 2Chr 14 4 8 Ferner machte er zehn Tische und brachte sie in den Tempel, fünf auf die rechte und fünf auf die linke Seite. Desgleichen verfertigte er hundert goldene Schalen.
2 Chronik 2Chr 14 4 9 Auch schuf er den Vorhof der Priester und den großen Hof mit seinen Toren. Die Torflügel überzog er mit Bronze.
2 Chronik 2Chr 14 4 10 Das Meer stellte er an die Südseite des Hauses gegen Südosten.
2 Chronik 2Chr 14 4 11 Endlich machte Hiram die Töpfe, Schaufeln und Schalen. So führte Hiram die Arbeiten zu Ende, die er dem König Salomo für das Haus Gottes anzufertigen hatte:
2 Chronik 2Chr 14 4 12 zwei Säulen, zwei beckenförmige Kapitelle oben auf den Säulen, die zwei Flechtwerke, mit denen man die beiden beckenförmigen Kapitelle oben auf den Säulen bedeckte,
2 Chronik 2Chr 14 4 13 die vierhundert Granatäpfel für die beiden Flechtwerke, die in zwei Reihen an jedem Flechtwerk angebracht waren und die die beiden beckenförmigen Kapitelle auf den Säulen bedeckten,
2 Chronik 2Chr 14 4 14 die zehn fahrbaren Gestelle, die zehn Kessel für die Gestelle,
2 Chronik 2Chr 14 4 15 das eine Meer, die zwölf Rinder unter ihm,
2 Chronik 2Chr 14 4 16 die Töpfe, Schaufeln und Gabeln. Alle diese Geräte machte Hiram-Abi dem König Salomo für das Haus des Herrn aus glatter Bronze.
2 Chronik 2Chr 14 4 17 In der Jordanau zwischen Sukkot und Zereda ließ sie der König in Formen aus festem Lehm gießen.
2 Chronik 2Chr 14 4 18 Salomo ließ alle diese Geräte in überaus großer Menge anfertigen; das Gewicht der Bronze war darum nicht festzustellen.
2 Chronik 2Chr 14 4 19 Salomo ließ alle Geräte, die zum Haus Gottes gehörten, anfertigen: den goldenen Altar, die Tische, auf die man die Schaubrote legte,
2 Chronik 2Chr 14 4 20 die Leuchter mit ihren Lampen aus bestem Gold, um sie der Vorschrift gemäß vor der Gotteswohnung anzuzünden,
2 Chronik 2Chr 14 4 21 die goldenen Blüten, Lampen und Dochtscheren aus bestem Gold,
2 Chronik 2Chr 14 4 22 ferner die Messer, Schalen, Schüsseln und Pfannen aus bestem Gold. An den Türen des Hauses waren die Flügel im inneren Raum gegen das Allerheiligste und die beiden Türflügel, die zum Hauptraum führten, mit Gold verkleidet.
2 Chronik 2Chr 14 5 1 So wurden alle Arbeiten, die Salomo für das Haus des Herrn ausführen ließ, vollendet. Dann brachte er die Weihegaben seines Vaters David hinein und legte das Silber, das Gold und alle Geräte in die Schatzkammern des Hauses Gottes.
2 Chronik 2Chr 14 5 2 Damals versammelte Salomo die Ältesten Israels, alle Stammesführer und die Anführer der israelitischen Großfamilien in Jerusalem, um die Bundeslade des Herrn aus der Stadt Davids, das ist Zion, heraufzuholen.
2 Chronik 2Chr 14 5 3 Am Fest, das ist im siebten Monat, kamen alle Männer Israels beim König zusammen.
2 Chronik 2Chr 14 5 4 In Gegenwart aller Ältesten Israels nahmen die Leviten die Lade
2 Chronik 2Chr 14 5 5 und brachten sie zugleich mit dem Offenbarungszelt und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf. Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.
2 Chronik 2Chr 14 5 6 König Salomo aber und die ganze Gemeinde Israels, die bei ihm vor der Lade versammelt war, schlachteten Schafe und Rinder, die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen konnte.
2 Chronik 2Chr 14 5 7 Darauf stellten die Priester die Bundeslade des Herrn an ihren Platz, in die Gotteswohnung des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Kerubim.
2 Chronik 2Chr 14 5 8 Denn die Kerubim breiteten ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie und ihre Stangen von oben her.
2 Chronik 2Chr 14 5 9 Die Stangen waren so lang, dass man ihre Spitzen an der Lade vor der Gotteswohnung sehen konnte; draußen aber waren sie nicht zu sehen. Sie blieben dort bis zum heutigen Tag.
2 Chronik 2Chr 14 5 10 In der Lade befanden sich nur die zwei Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen hatte.
2 Chronik 2Chr 14 5 11 Darauf traten die Priester aus dem Heiligtum. Alle, die gekommen waren, unabhängig davon, zu welcher Abteilung sie gehörten, hatten sich geheiligt.
2 Chronik 2Chr 14 5 12 Die levitischen Sänger, Asaf, Heman, Jedutun, ihre Söhne und Brüder, standen alle, in Byssus gekleidet, mit Zimbeln, Harfen und Zithern an der Ostseite des Altars. Bei ihnen waren hundertzwanzig Priester, die auf Trompeten bliesen.
2 Chronik 2Chr 14 5 13 Es kam wie aus einem Mund, wenn die Trompeter und Sänger gleichzeitig zum Lob und Preis des Herrn sich vernehmen ließen. Als sie mit ihren Trompeten, Zimbeln und Musikinstrumenten einsetzten und den Herrn priesen, «Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig», erfüllte eine Wolke den Tempel, das Haus des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 5 14 Die Priester konnten wegen der Wolke ihren Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus Gottes.
2 Chronik 2Chr 14 6 1 Damals sagte Salomo: Der Herr sprach, er wolle im Dunkel wohnen.
2 Chronik 2Chr 14 6 2 Ich habe ein fürstliches Haus für dich gebaut, eine Wohnstätte für ewige Zeiten.
2 Chronik 2Chr 14 6 3 Dann wandte sich der König um und segnete die ganze Versammlung Israels. Alle standen
2 Chronik 2Chr 14 6 4 und er betete: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels. Seine Hand hat ausgeführt, was sein Mund meinem Vater David verheißen hat, als er sprach:
2 Chronik 2Chr 14 6 5 Seit dem Tag, da ich mein Volk aus dem Land Ägypten führte, habe ich aus keinem der Stämme Israels eine Stadt für den Bau eines Hauses erwählt, um meinen Namen dort wohnen zu lassen. Auch habe ich keinen Mann zum Fürsten meines Volkes Israel erwählt.
2 Chronik 2Chr 14 6 6 Nur Jerusalem habe ich zur Wohnung für meinen Namen und David zum Herrscher über mein Volk Israel erwählt.
2 Chronik 2Chr 14 6 7 Mein Vater David wollte dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus bauen.
2 Chronik 2Chr 14 6 8 Doch der Herr sprach zu ihm: Wenn du dir vorgenommen hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, hast du einen guten Entschluss gefasst.
2 Chronik 2Chr 14 6 9 Doch sollst nicht du das Haus bauen, sondern erst dein leiblicher Sohn soll meinem Namen das Haus bauen.
2 Chronik 2Chr 14 6 10 Der Herr hat jetzt sein Versprechen, das er gegeben hat, wahr gemacht: Ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie es der Herr zugesagt hat. Ich habe dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, das Haus gebaut
2 Chronik 2Chr 14 6 11 und die Lade darin aufgestellt. Sie enthält die Tafeln des Bundes, den der Herr mit den Israeliten geschlossen hat.
2 Chronik 2Chr 14 6 12 Dann trat er in Gegenwart der ganzen Versammlung Israels vor den Altar des Herrn und breitete seine Hände aus.
2 Chronik 2Chr 14 6 13 Salomo hatte nämlich eine bronzene Tribüne anfertigen lassen und sie in der Mitte des Hofes aufgestellt. Sie war fünf Ellen lang, fünf Ellen breit und drei Ellen hoch. Er trat auf sie, ließ sich im Angesicht der ganzen Versammlung Israels auf die Knie nieder, breitete seine Hände zum Himmel aus
2 Chronik 2Chr 14 6 14 und betete: Herr, Gott Israels, im Himmel und auf der Erde gibt es keinen Gott, der so wie du Bund und Huld seinen Knechten bewahrt, die mit ungeteiltem Herzen vor ihm leben.
2 Chronik 2Chr 14 6 15 Du hast das Versprechen gehalten, das du deinem Knecht, meinem Vater David, gegeben hast. Deine Hand hat heute erfüllt, was dein Mund versprochen hat.
2 Chronik 2Chr 14 6 16 Und nun, Herr, Gott Israels, halte auch das andere Versprechen, das du deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, als du sagtest: Es soll dir nie an einem Nachkommen fehlen, der vor mir auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Söhne darauf achten, ihren Weg so nach meinem Gesetz zu gehen, wie du es getan hast.
2 Chronik 2Chr 14 6 17 Herr, Gott Israels, möge sich jetzt dein Wort, das du deinem Knecht David gegeben hast, als wahr erweisen.
2 Chronik 2Chr 14 6 18 Wohnt denn Gott wirklich bei den Menschen auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe.
2 Chronik 2Chr 14 6 19 Wende dich, Herr, mein Gott, dem Beten und Flehen deines Knechtes zu! Hör auf das Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht vor dir verrichtet.
2 Chronik 2Chr 14 6 20 Halte deine Augen offen über diesem Haus bei Tag und bei Nacht, über der Stätte, von der du gesagt hast, dass du deinen Namen hierher legen willst. Höre auf das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte verrichtet.
2 Chronik 2Chr 14 6 21 Achte auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, wenn sie an dieser Stätte beten. Höre sie im Himmel, dem Ort, wo du wohnst. Höre sie und verzeih!
2 Chronik 2Chr 14 6 22 Wenn sich jemand gegen seinen Nächsten verfehlt und dieser ihm einen Eid abverlangt, den er schwören muss, und er dann kommt und vor deinem Altar in diesem Haus schwört,
2 Chronik 2Chr 14 6 23 so höre du es im Himmel und greif ein! Verschaff deinen Knechten Recht! Vergilt dem Schuldigen und lass sein Tun auf ihn selbst zurückfallen! Den Schuldlosen aber sprich frei und vergilt ihm, wie es seiner Gerechtigkeit entspricht.
2 Chronik 2Chr 14 6 24 Wenn dein Volk Israel von einem Feind geschlagen wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und dann wieder umkehrt, deinen Namen preist und in diesem Haus zu dir betet und fleht,
2 Chronik 2Chr 14 6 25 so höre du es im Himmel! Vergib deinem Volk Israel seine Sünde; lass sie in das Land zurückkommen, das du ihnen und ihren Vätern gegeben hast.
2 Chronik 2Chr 14 6 26 Wenn der Himmel verschlossen ist und kein Regen fällt, weil sie gegen dich gesündigt haben, und wenn sie dann an diesem Ort beten, deinen Namen preisen und von ihrer Sünde lassen, weil du sie demütigst,
2 Chronik 2Chr 14 6 27 so höre du sie im Himmel! Vergib deinen Knechten und deinem Volk Israel ihre Sünden; denn du führst sie den guten Weg, den sie gehen sollen. Spende Regen deinem Land, das du deinem Volk zum Erbbesitz gegeben hast.
2 Chronik 2Chr 14 6 28 Wenn im Land Hungersnot herrscht, wenn Pest ausbricht, wenn Getreidebrand, Rost, Heuschrecken und Ungeziefer auftreten, wenn Feinde sie im eigenen Land bedrängen, wenn irgendeine Plage oder Krankheit sie trifft,
2 Chronik 2Chr 14 6 29 (so höre du) jedes Gebet und Flehen eines jeden einzelnen und deines ganzen Volkes Israel; denn sie alle kennen ihre Not und ihr Leid und erheben ihre Hände zu diesem Haus.
2 Chronik 2Chr 14 6 30 Höre sie dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und verzeih! Vergilt jedem, was sein Tun verdient. Du kennst ja ihre Herzen, denn du allein kennst die Herzen der Menschen.
2 Chronik 2Chr 14 6 31 So werden sie dich fürchten und auf deinen Wegen gehen, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vätern gegeben hast.
2 Chronik 2Chr 14 6 32 Auch Fremde, die nicht zu deinem Volk Israel gehören, werden wegen deines großen Namens, deiner starken Hand und deines hoch erhobenen Armes aus fernem Land kommen. Sie werden kommen und in diesem Haus beten.
2 Chronik 2Chr 14 6 33 Höre sie dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und tu alles, weswegen der Fremde zu dir ruft. Dann werden alle Völker der Erde deinen Namen erkennen. Sie werden dich fürchten, wie dein Volk Israel dich fürchtet, und erfahren, dass dein Name ausgerufen ist über diesem Haus, das ich gebaut habe.
2 Chronik 2Chr 14 6 34 Wenn dein Volk gegen seine Feinde in den Krieg zieht, auf dem Weg, den du es sendest, und wenn es dann zu dir betet, zu dieser Stadt hingewendet, die du erwählt hast, und zu dem Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe,
2 Chronik 2Chr 14 6 35 so höre du im Himmel sein Beten und Flehen und verschaff ihm Recht!
2 Chronik 2Chr 14 6 36 Wenn sie gegen dich sündigen - es gibt ja niemand, der nicht sündigte - und du ihnen zürnst, sie ihren Bedrängern preisgibst und ihre Feinde sie gefangen fortführen in ein fernes oder nahes Land,
2 Chronik 2Chr 14 6 37 so werden sie im Land ihrer Gefangenschaft in sich gehen. Sie werden im Land ihrer Gefangenschaft umkehren, zu dir flehen und rufen: Wir haben gesündigt, Unrecht getan und gefrevelt.
2 Chronik 2Chr 14 6 38 Mit ganzem Herzen und ganzer Seele werden sie im Land ihrer Feinde, von denen sie als Gefangene weggeführt wurden, zu dir umkehren und beten, zu dem Land hingewendet, das du ihren Vätern gegeben hast, zu der Stadt hin, die du erwählt hast, und zu dem Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe.
2 Chronik 2Chr 14 6 39 Höre dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, ihr Beten und Flehen. Verschaff ihnen Recht und verzeih deinem Volk, was es gegen dich gesündigt hat.
2 Chronik 2Chr 14 6 40 Lass jetzt, mein Gott, deine Augen für das Gebet an diesem Ort offen sein und deine Ohren darauf Acht haben!
2 Chronik 2Chr 14 6 41 Herr und Gott, mach dich nun auf zum Ort deiner Ruhe, du und deine machtvolle Lade! Deine Priester, Herr und Gott, sollen sich in Heil kleiden und deine Frommen sich des Glückes freuen.
2 Chronik 2Chr 14 6 42 Herr und Gott, weise deinen Gesalbten nicht ab! Sei eingedenk der Hulderweise an David, deinen Knecht!
2 Chronik 2Chr 14 7 1 Als Salomo sein Gebet beendet hatte, fiel Feuer vom Himmel und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer. Die Herrlichkeit des Herrn erfüllte den Tempel.
2 Chronik 2Chr 14 7 2 Die Priester konnten das Haus des Herrn nicht betreten, da die Herrlichkeit des Herrn es erfüllte.
2 Chronik 2Chr 14 7 3 Alle Israeliten sahen, wie das Feuer herabfiel und wie die Herrlichkeit des Herrn über dem Tempel erschien. Sie warfen sich mit dem Gesicht zur Erde auf das Steinpflaster nieder, beteten den Herrn an und priesen ihn: «Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig.»
2 Chronik 2Chr 14 7 4 Dann brachten der König und das ganze Volk vor dem Herrn Opfer dar.
2 Chronik 2Chr 14 7 5 Zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Schafe ließ König Salomo zum Opfer schlachten. So vollzogen der König und das ganze Volk die Weihe des Hauses Gottes.
2 Chronik 2Chr 14 7 6 Die Priester taten ihren Dienst und die Leviten spielten die Instrumente für die Lieder des Herrn. König David hatte diese Geräte anfertigen lassen, um den Herrn zu preisen: «Denn seine Huld währt ewig.» Während die Leviten den Lobpreis Davids vortrugen, bliesen die Priester ihnen gegenüber die Trompeten und ganz Israel nahm daran teil.
2 Chronik 2Chr 14 7 7 Salomo weihte auch die Mitte des Hofes, der vor dem Haus des Herrn war, als er dort die Brandopfer und die Fettstücke der Heilsopfer darbrachte. Der bronzene Altar, den Salomo hatte anfertigen lassen, konnte nämlich das Brandopfer, das Speiseopfer und die Fettstücke nicht fassen.
2 Chronik 2Chr 14 7 8 Salomo feierte damals mit ganz Israel, das von Lebo-Hamat bis zum Grenzbach Ägyptens zu einer sehr großen Versammlung erschienen war, auch das (Laubhütten-)Fest sieben Tage lang.
2 Chronik 2Chr 14 7 9 Am achten Tag hielten sie eine Festversammlung. Die Weihe des Altars hatten sie nämlich sieben Tage lang gefeiert und auch das Fest dauerte sieben Tage.
2 Chronik 2Chr 14 7 10 Am dreiundzwanzigsten Tag des siebten Monats entließ der König das Volk zu seinen Zelten. Sie waren voll Freude und frohen Mutes über das Gute, das der Herr an David, an Salomo und an seinem Volk Israel getan hatte.
2 Chronik 2Chr 14 7 11 Nachdem Salomo das Haus des Herrn und den königlichen Palast vollendet und alle seine Pläne für das Haus des Herrn und für seinen Palast verwirklicht hatte,
2 Chronik 2Chr 14 7 12 erschien ihm der Herr in der Nacht und sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet gehört und diesen Ort als Opferstätte für mich erwählt.
2 Chronik 2Chr 14 7 13 Wenn ich den Himmel verschließe und kein Regen fällt oder wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land kahl zu fressen, wenn ich die Pest in mein Volk sende
2 Chronik 2Chr 14 7 14 und mein Volk, über das mein Name ausgerufen ist, sich demütigt und betet, mich sucht und von seinen schlechten Wegen umkehrt, dann höre ich es im Himmel. Ich verzeihe seine Sünde und bringe seinem Land Heilung.
2 Chronik 2Chr 14 7 15 Meine Augen sollen jetzt für das Gebet an diesem Ort offen sein und meine Ohren sollen darauf achten.
2 Chronik 2Chr 14 7 16 Ich habe jetzt dieses Haus erwählt und geheiligt, damit mein Name ewig hier sei. Meine Augen und mein Herz werden allezeit hier weilen.
2 Chronik 2Chr 14 7 17 Wenn du deinen Weg vor mir gehst, wie ihn dein Vater David gegangen ist, und wenn du alles tust, was ich dir befohlen habe, wenn du auf meine Gesetze und Rechtsvorschriften achtest,
2 Chronik 2Chr 14 7 18 dann werde ich deinen Königsthron bestehen lassen, wie ich es deinem Vater David zugesichert habe, zu dem ich gesagt habe: Es soll dir nie an einem Herrscher über Israel fehlen.
2 Chronik 2Chr 14 7 19 Doch wenn ihr euch von mir abwendet und meine Gesetze und Gebote, die ich euch gegeben habe, übertretet, wenn ihr euch anschickt, andere Götter zu verehren und euch vor ihnen niederzuwerfen,
2 Chronik 2Chr 14 7 20 dann werde ich euch aus meinem Land vertreiben, das ich euch gegeben habe. Dieses Haus, das ich meinem Namen geweiht habe, werde ich aus meinem Angesicht wegschaffen und zum Gespött und zum Hohn unter allen Völkern machen.
2 Chronik 2Chr 14 7 21 Jeder, der an diesem Haus, das so erhaben war, vorübergeht, wird sich entsetzen und fragen: Warum hat der Herr diesem Land und diesem Haus das angetan?
2 Chronik 2Chr 14 7 22 Und man wird antworten: Weil sie den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus Ägypten geführt hat, verlassen und sich an andere Götter gehängt, sich vor ihnen niedergeworfen und sie verehrt haben, darum hat er all dieses Unglück über sie gebracht.
2 Chronik 2Chr 14 8 1 Nach Ablauf von zwanzig Jahren, in denen Salomo das Haus des Herrn und seinen Palast gebaut hatte,
2 Chronik 2Chr 14 8 2 baute er auch die Städte aus, die Hiram ihm (zurück) gegeben hatte, und siedelte Israeliten darin an.
2 Chronik 2Chr 14 8 3 Salomo zog nach Hamat-Zoba und eroberte es.
2 Chronik 2Chr 14 8 4 Er baute Tadmor in der Steppe aus und alle Vorratsstädte, die er in Hamat anlegte.
2 Chronik 2Chr 14 8 5 Er baute auch das obere und das untere Bet-Horon zu Festungen mit Mauern, Toren und Riegeln aus,
2 Chronik 2Chr 14 8 6 ebenso Baala und alle Vorratsstädte, die ihm gehörten, die Städte für die Wagen und ihre Mannschaft und was er sonst in Jerusalem, auf dem Libanon und im ganzen Bereich seiner Herrschaft zu bauen wünschte.
2 Chronik 2Chr 14 8 7 Die Reste der Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, die nicht zu den Israeliten gehörten
2 Chronik 2Chr 14 8 8 und von denen noch Nachkommen im Land lebten - die Israeliten hatten sie nicht ausgerottet - hob Salomo als Fronarbeiter aus und sie blieben es bis zum heutigen Tag.
2 Chronik 2Chr 14 8 9 Von den Israeliten aber machte Salomo niemand zum Sklaven für seine Arbeit; sie waren seine Krieger, seine Obersten und Hauptleute, die Befehlshaber über seine Wagen und deren Mannschaft.
2 Chronik 2Chr 14 8 10 Zweihundertfünfzig Werkführer, die unter dem Befehl der Statthalter Salomos standen, hatten die Aufsicht über die Arbeiter.
2 Chronik 2Chr 14 8 11 Salomo brachte die Tochter des Pharao aus der Davidstadt in das Haus, das er für sie gebaut hatte; denn er sagte: Eine Frau soll nicht im Haus Davids, des Königs von Israel, wohnen; denn die Räume, in die die Lade des Herrn gekommen ist, sind heilig.
2 Chronik 2Chr 14 8 12 Damals brachte Salomo auf dem Altar, den er vor der Halle für den Herrn erbaut hatte, Brandopfer dar.
2 Chronik 2Chr 14 8 13 Auch an den Sabbaten und Neumondtagen ließ er die Opfer darbringen, die nach dem Befehl des Mose für diese Tage angeordnet waren. Das Gleiche tat er dreimal im Jahr, jeweils an den Festen, am Fest der Ungesäuerten Brote, am Wochenfest und am Laubhüttenfest.
2 Chronik 2Chr 14 8 14 Dem Auftrag seines Vaters David folgend, bestellte er die Abteilungen der Priester für ihren Dienst und die Leviten für ihre Aufgabe, Loblieder zu singen und an der Seite der Priester Dienst zu tun, wie es für jeden Tag vorgeschrieben war. Auch bestellte er die Torwächter nach ihren Abteilungen für die einzelnen Tore; denn so lautete der Befehl Davids, des Mannes Gottes.
2 Chronik 2Chr 14 8 15 Man wich in keinem Punkt von den Befehlen ab, die der König für die Priester und für die Leviten erlassen hatte.
2 Chronik 2Chr 14 8 16 So wurde das ganze Werk Salomos planmäßig ausgeführt, vom Tag der Grundlegung des Hauses des Herrn bis zu seiner Fertigstellung, bis zur Vollendung des Hauses des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 8 17 Damals begab sich Salomo nach Ezjon-Geber und Elat an der Küste des Meeres in Edom.
2 Chronik 2Chr 14 8 18 Hiram schickte ihm durch seine Knechte Schiffe und geübte Seefahrer. Sie fuhren mit den Leuten Salomos nach Ofir, holten von dort vierhundertfünfzig Talente Gold und brachten es dem König Salomo.
2 Chronik 2Chr 14 9 1 Die Königin von Saba hörte vom Ruf Salomos und kam mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die Balsam, eine Menge Gold und Edelsteine trugen, nach Jerusalem, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen. Sie trat bei Salomo ein und redete mit ihm über alles, was sie sich vorgenommen hatte.
2 Chronik 2Chr 14 9 2 Salomo gab ihr Antwort auf alle Fragen. Es gab nichts, was ihm verborgen war und was er ihr nicht hätte sagen können.
2 Chronik 2Chr 14 9 3 Als nun die Königin von Saba die Weisheit Salomos erkannte, als sie den Palast sah, den er gebaut hatte,
2 Chronik 2Chr 14 9 4 die Speisen auf seiner Tafel, die Sitzplätze seiner Beamten, das Aufwarten seiner Diener und ihre Gewänder, seine Mundschenken und ihre Gewänder, sein Opfer, das er im Haus des Herrn darbrachte, da stockte ihr der Atem.
2 Chronik 2Chr 14 9 5 Sie sagte zum König: Was ich in meinem Land über dich und deine Weisheit gehört habe, ist wirklich wahr.
2 Chronik 2Chr 14 9 6 Ich wollte es nicht glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und wahrhaftig, nicht einmal die Hälfte hat man mir berichtet von der Größe deiner Weisheit. Du übertriffst alles, was ich gehört habe.
2 Chronik 2Chr 14 9 7 Glücklich sind deine Männer und glücklich diese deine Diener, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören.
2 Chronik 2Chr 14 9 8 Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der an dir Gefallen gefunden und dich auf seinen Thron gesetzt hat, damit du König bist für Jahwe, deinen Gott. Weil dein Gott Israel liebt und ihm ewigen Bestand verleihen will, hat er dich zum König bestellt, damit du Recht und Gerechtigkeit übst.
2 Chronik 2Chr 14 9 9 Sie gab dem König hundertzwanzig Talente Gold, dazu eine sehr große Menge Balsam und Edelsteine. Balsam, wie ihn die Königin von Saba dem König Salomo schenkte, gab es nicht wieder.
2 Chronik 2Chr 14 9 10 Auch die Leute Hirams und die Leute Salomos, die Gold aus Ofir holten, brachten Algummimholz und Edelsteine.
2 Chronik 2Chr 14 9 11 Der König ließ aus dem Algummimholz Schnitzarbeiten für das Haus des Herrn und den königlichen Palast sowie Zithern und Harfen für die Sänger anfertigen. Dergleichen hatte man vordem im Land Juda nicht gesehen.
2 Chronik 2Chr 14 9 12 König Salomo gewährte der Königin von Saba alles, was sie wünschte und begehrte, ausgenommen das, was sie dem König geschenkt hatte. Schließlich kehrte sie mit ihrem Gefolge in ihr Land zurück.
2 Chronik 2Chr 14 9 13 Das Gewicht des Goldes, das alljährlich bei Salomo einging, betrug sechshundertsechsundsechzig Goldtalente.
2 Chronik 2Chr 14 9 14 Dabei sind nicht eingerechnet die Abgaben, die von den Kaufleuten und Händlern kamen. Auch alle Könige von Arabien und die Statthalter des Landes brachten Salomo Gold und Silber.
2 Chronik 2Chr 14 9 15 König Salomo ließ zweihundert Schilde aus gehämmertem Gold herstellen. Sechshundert Schekel gehämmertes Gold verwandte er für jeden Schild.
2 Chronik 2Chr 14 9 16 Dazu machte er dreihundert kleinere Schilde aus gehämmertem Gold. Dreihundert Schekel Gold verwendete er für jeden. Er brachte sie in das Libanonwaldhaus.
2 Chronik 2Chr 14 9 17 Ferner ließ der König einen großen Thron aus Elfenbein anfertigen und mit purem Gold überziehen.
2 Chronik 2Chr 14 9 18 Sechs Stufen führten zum Thron hinauf. An seiner Rückseite war ein goldenes Lamm und zu beiden Seiten des Sitzes befanden sich Armlehnen. Zwei Löwen standen neben den Lehnen
2 Chronik 2Chr 14 9 19 und zwölf zu beiden Seiten der sechs Stufen. Dergleichen ist noch für kein Königreich geschaffen worden.
2 Chronik 2Chr 14 9 20 Alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus Gold; ebenso waren alle Geräte des Libanonwaldhauses aus bestem Gold. Silber galt in den Tagen Salomos als wertlos;
2 Chronik 2Chr 14 9 21 denn der König hatte eine Flotte, die mit den Leuten Hirams nach Tarschisch fuhr. Einmal in drei Jahren kam die Tarschischflotte und brachte Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Perlhühner.
2 Chronik 2Chr 14 9 22 So übertraf König Salomo alle Könige der Erde an Reichtum und Weisheit.
2 Chronik 2Chr 14 9 23 Alle Könige der Erde begehrten, ihn zu sehen und die Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gelegt hatte.
2 Chronik 2Chr 14 9 24 Alle brachten ihm Jahr für Jahr ihre Gaben: silberne und goldene Gefäße, Gewänder, Waffen, Balsam, Pferde und Maultiere.
2 Chronik 2Chr 14 9 25 Salomo hatte viertausend Stallplätze für seine Pferde sowie Wagen und zwölftausend Mann als Besatzung. Er brachte sie in die Wagenstädte sowie in die Umgebung des Königs nach Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 9 26 Er war Herrscher über alle Könige vom Eufrat bis zum Land der Philister und bis an die Grenze Ägyptens.
2 Chronik 2Chr 14 9 27 Salomo machte das Silber in Jerusalem so häufig wie die Steine und die Zedern so zahlreich wie die Maulbeerfeigenbäume in der Schefela.
2 Chronik 2Chr 14 9 28 Man bezog die Pferde für Salomo aus Ägypten und aus allen Ländern.
2 Chronik 2Chr 14 9 29 Die übrige Geschichte Salomos, die frühere und die spätere, ist aufgezeichnet in der Geschichte des Propheten Natan, in der Weissagung Ahijas aus Schilo und in der Vision des Sehers Jedo über Jerobeam, den Sohn Nebats.
2 Chronik 2Chr 14 9 30 Salomo war vierzig Jahre in Jerusalem König über ganz Israel.
2 Chronik 2Chr 14 9 31 Er entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in der Stadt seines Vaters David. Sein Sohn Rehabeam wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 10 1 Rehabeam begab sich nach Sichem; denn dorthin war ganz Israel gekommen, um ihn zum König zu machen.
2 Chronik 2Chr 14 10 2 Jerobeam, der Sohn Nebats, hörte davon, während er in Ägypten war, wohin er vor dem König Salomo hatte fliehen müssen; er kehrte jetzt aus Ägypten zurück.
2 Chronik 2Chr 14 10 3 Man sandte zu ihm und ließ ihn rufen. So kamen also Jerobeam und ganz Israel (nach Sichem) und sie sagten zu Rehabeam:
2 Chronik 2Chr 14 10 4 Dein Vater hat uns ein hartes Joch auferlegt. Erleichtere jetzt den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat. Dann wollen wir dir dienen.
2 Chronik 2Chr 14 10 5 Er antwortete ihnen: Kommt nach drei Tagen wieder zu mir! Als sich das Volk entfernt hatte,
2 Chronik 2Chr 14 10 6 beriet sich König Rehabeam mit den älteren Männern, die zu Lebzeiten seines Vaters Salomo in dessen Dienst gestanden hatten. Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was soll ich diesem Volk antworten?
2 Chronik 2Chr 14 10 7 Sie sagten zu ihm: Wenn du gut gegen dieses Volk bist, ihnen zu Willen bist und freundlich mit ihnen redest, dann werden sie immer deine Diener sein.
2 Chronik 2Chr 14 10 8 Doch er verwarf den Rat, den die Älteren ihm gegeben hatten, und beriet sich mit den jungen Leuten, die mit ihm groß geworden waren und jetzt in seinem Dienst standen.
2 Chronik 2Chr 14 10 9 Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was sollen wir diesem Volk antworten, das zu mir sagt: Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat.
2 Chronik 2Chr 14 10 10 Die jungen Leute, die mit ihm groß geworden waren, sagten zu ihm: So sollst du dem Volk antworten, das zu dir sagt: Dein Vater hat uns ein schweres Joch auferlegt. Erleichtere es uns! So sollst du zu ihnen sagen: Mein kleiner Finger ist stärker als die Lenden meines Vaters.
2 Chronik 2Chr 14 10 11 Hat mein Vater euch ein schweres Joch aufgebürdet, so werde ich es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen.
2 Chronik 2Chr 14 10 12 Am dritten Tag kamen Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam; denn der König hatte ihnen gesagt: Kommt am dritten Tag wieder zu mir!
2 Chronik 2Chr 14 10 13 Der König gab ihnen nun eine harte Antwort. Er verwarf den Rat der Älteren
2 Chronik 2Chr 14 10 14 und antwortete ihnen nach dem Rat der jungen Leute: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht. Ich werde es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen.
2 Chronik 2Chr 14 10 15 Der König hörte also nicht auf das Volk; denn Gott hatte es so bestimmt, um das Wort wahr zu machen, das er durch Ahija von Schilo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, gesprochen hatte.
2 Chronik 2Chr 14 10 16 Als alle Israeliten sahen, dass der König nicht auf sie hörte, gaben sie ihm zur Antwort: Welchen Anteil haben wir an David? /Wir haben keinen Erbbesitz beim Sohn Isais. /In deine Zelte, Israel! /Nun kümmere dich um dein Haus, David! So begab sich ganz Israel zu seinen Zelten.
2 Chronik 2Chr 14 10 17 Nur über die Israeliten, die in den Städten Judas wohnten, blieb Rehabeam König.
2 Chronik 2Chr 14 10 18 Und als er den Fronaufseher Hadoram hinschickte, steinigten ihn die Israeliten zu Tode. Dem König Rehabeam gelang es, den Wagen zu besteigen und nach Jerusalem zu entkommen.
2 Chronik 2Chr 14 10 19 So fiel Israel vom Haus David ab und ist abtrünnig bis zum heutigen Tag.
2 Chronik 2Chr 14 11 1 Rehabeam kam nach Jerusalem und versammelte das Haus Juda und Benjamin, hundertachtzigtausend auserlesene Krieger, um gegen die Israeliten zu kämpfen und das Königtum für Rehabeam zurückzugewinnen.
2 Chronik 2Chr 14 11 2 Doch das Wort des Herrn erging an Schemaja, den Mann Gottes:
2 Chronik 2Chr 14 11 3 Sag zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König von Juda, und zu allen Israeliten in Juda und Benjamin:
2 Chronik 2Chr 14 11 4 So spricht der Herr: Zieht nicht in den Krieg gegen eure Brüder! Jeder kehre in sein Haus zurück, denn ich habe es so verfügt. Sie hörten auf die Worte des Herrn und sahen davon ab, gegen Jerobeam zu ziehen.
2 Chronik 2Chr 14 11 5 Rehabeam blieb in Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 11 6 Rehabeam baute Städte in Juda zu Festungen aus. Er baute aus: Betlehem, Etam, Tekoa,
2 Chronik 2Chr 14 11 7 Bet-Zur, Socho, Adullam,
2 Chronik 2Chr 14 11 8 Gat, Marescha, Sif,
2 Chronik 2Chr 14 11 9 Adorajim, Lachisch, Aseka,
2 Chronik 2Chr 14 11 10 Zora, Ajalon und Hebron, die alle in Juda und Benjamin lagen, lauter Festungen.
2 Chronik 2Chr 14 11 11 Er machte die Festungen stark, setzte Befehlshaber über sie ein und legte Vorräte an Nahrungsmitteln, Öl und Wein in ihnen an.
2 Chronik 2Chr 14 11 12 In jede einzelne Stadt brachte er Schilde und Lanzen. So machte er sie sehr stark. Rehabeam herrschte über Juda und Benjamin.
2 Chronik 2Chr 14 11 13 Auch die Priester und Leviten, die (zerstreut) in ganz Israel lebten, stellten sich aus all ihren Gebieten bei ihm ein.
2 Chronik 2Chr 14 11 14 Denn die Leviten verließen ihre Weideflächen und ihren Besitz und zogen nach Juda und Jerusalem, weil Jerobeam und seine Söhne ihnen den Priesterdienst für den Herrn verwehrten.
2 Chronik 2Chr 14 11 15 Jerobeam bestellte sich eigene Priester für die Kulthöhen, für die Bocksgeister und für die Kälber, die er gemacht hatte.
2 Chronik 2Chr 14 11 16 Den Leviten folgten aus allen Stämmen Israels auch andere, die darauf bedacht waren, den Herrn, den Gott Israels, zu suchen. Sie kamen nach Jerusalem, um dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, Opfer darzubringen.
2 Chronik 2Chr 14 11 17 Sie stärkten das Reich Juda und waren drei Jahre lang eine Stütze für Rehabeam, den Sohn Salomos; denn drei Jahre folgten sie den Wegen Davids und Salomos.
2 Chronik 2Chr 14 11 18 Rehabeam nahm sich Mahalat, die Tochter Jerimots, des Sohnes Davids, und der Abihajil, der Tochter Eliabs, des Sohnes Isais, zur Frau.
2 Chronik 2Chr 14 11 19 Sie gebar ihm die Söhne Jëusch, Schemarja und Saham.
2 Chronik 2Chr 14 11 20 Nach ihr nahm er Maacha, die Enkelin Abschaloms. Sie gebar ihm Abija, Attai, Sisa und Schelomit.
2 Chronik 2Chr 14 11 21 Rehabeam aber liebte Maacha, die Enkelin Abschaloms, mehr als seine anderen Frauen und Nebenfrauen. Er hatte nämlich achtzehn Frauen und sechzig Nebenfrauen genommen und achtundzwanzig Söhne und sechzig Töchter gezeugt.
2 Chronik 2Chr 14 11 22 Abija, den Sohn der Maacha, bestellte Rehabeam zum Oberhaupt und Fürsten unter seinen Brüdern; denn er hatte vor, ihn zum König zu machen.
2 Chronik 2Chr 14 11 23 In kluger Weise verteilte er alle Gegenden Judas und Benjamins und alle festen Städte an seine Söhne. Auch verschaffte er ihnen reichlichen Unterhalt und warb viele Frauen für sie.
2 Chronik 2Chr 14 12 1 Als aber seine Herrschaft gefestigt und er stark geworden war, fiel er mit ganz Israel vom Gesetz des Herrn ab.
2 Chronik 2Chr 14 12 2 Im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog Schischak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem, da sie dem Herrn untreu geworden waren.
2 Chronik 2Chr 14 12 3 Er kam mit zwölfhundert Wagen und sechzigtausend Wagenkämpfern. Zahllos war das Kriegsvolk, das mit ihm aus Ägypten kam: Libyer, Sukkijiter und Kuschiter.
2 Chronik 2Chr 14 12 4 Er eroberte die Festungen in Juda und rückte vor Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 12 5 Damals kam der Prophet Schemaja zu Rehabeam und zu den führenden Leuten Judas, die sich vor Schischak nach Jerusalem zurückgezogen hatten, und sagte zu ihnen: So spricht der Herr: Ihr habt mich verlassen; darum verlasse auch ich euch und übergebe euch der Hand Schischaks.
2 Chronik 2Chr 14 12 6 Doch nun demütigten sich die führenden Leute Israels und der König und sagten: Der Herr ist gerecht.
2 Chronik 2Chr 14 12 7 Als der Herr sah, dass sie sich demütigten, erging das Wort des Herrn an Schemaja: Sie haben sich gedemütigt; darum werde ich sie nicht verderben. Bald werde ich ihnen Rettung bringen und mein Zorn soll sich nicht durch Schischak über Jerusalem ergießen.
2 Chronik 2Chr 14 12 8 Doch sollen sie ihm untertan werden, damit sie den Unterschied zwischen meinem Dienst und dem Dienst der irdischen Reiche erfahren.
2 Chronik 2Chr 14 12 9 Schischak, der König von Ägypten, zog also gegen Jerusalem. Er raubte die Schätze des Tempels und die Schätze des königlichen Palastes und nahm alles weg, auch die goldenen Schilde, die Salomo hatte anfertigen lassen.
2 Chronik 2Chr 14 12 10 An deren Stelle ließ König Rehabeam bronzene anfertigen und übergab sie den Befehlshabern der Läufer, die den Eingang zum Haus des Königs bewachten.
2 Chronik 2Chr 14 12 11 Sooft nun der König in das Haus des Herrn ging, kamen die Läufer, trugen die Schilde und brachten sie dann wieder in ihre Wachstube zurück.
2 Chronik 2Chr 14 12 12 Da der König sich demütigte, ließ der Zorn des Herrn von ihm ab, sodass er ihn nicht ganz zugrunde richtete. Es gab ja in Juda noch manches Gute.
2 Chronik 2Chr 14 12 13 So gewann König Rehabeam wieder festen Halt in Jerusalem und herrschte weiter als König. Er war einundvierzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte siebzehn Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der Herr aus allen Stämmen Israels erwählt hatte, um seinen Namen dorthin zu legen. Seine Mutter hieß Naama und war eine Ammoniterin.
2 Chronik 2Chr 14 12 14 Er tat Böses und war nicht darauf bedacht, den Herrn zu suchen.
2 Chronik 2Chr 14 12 15 Die frühere und die spätere Geschichte Rehabeams ist aufgezeichnet in der Geschichte des Propheten Schemaja und des Sehers Iddo. Sie enthalten auch seinen Stammbaum. Der Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam dauerte die ganze Zeit an.
2 Chronik 2Chr 14 12 16 Rehabeam entschlief zu seinen Vätern und wurde in der Davidstadt begraben. Sein Sohn Abija wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 13 1 Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam wurde Abija König von Juda.
2 Chronik 2Chr 14 13 2 Er regierte drei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Michaja und war eine Tochter Uriëls aus Gibea. Es war aber Krieg zwischen Abija und Jerobeam.
2 Chronik 2Chr 14 13 3 Abija begann den Kampf mit einem Heer von vierhunderttausend auserlesenen Kriegern. Jerobeam stellte ihm achthunderttausend auserlesene, tapfere Krieger entgegen.
2 Chronik 2Chr 14 13 4 Da stieg Abija auf die Höhe des Berges Zemarajim im Gebirge Efraim und rief: Hört mich an, Jerobeam und ganz Israel!
2 Chronik 2Chr 14 13 5 Wisst ihr denn nicht, dass der Herr, der Gott Israels, David und seinen Söhnen das Königtum von Israel in einem Salzbund auf ewige Zeiten verliehen hat?
2 Chronik 2Chr 14 13 6 Doch Jerobeam, der Sohn Nebats, der Knecht Salomos, des Sohnes Davids, erhob sich und empörte sich gegen seinen Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 13 7 Um ihn sammelten sich haltlose, nichtswürdige Leute, die Rehabeam, dem Sohn Salomos, überlegen waren. Rehabeam war eben noch jung und zaghaft und konnte gegen sie nicht aufkommen.
2 Chronik 2Chr 14 13 8 Ihr glaubt nun, euch gegen das Königtum des Herrn, das in der Hand der Söhne Davids liegt, behaupten zu können, weil ihr ein großer Haufen seid und die goldenen Kälber bei euch habt, die Jerobeam zu euren Göttern gemacht hat.
2 Chronik 2Chr 14 13 9 Habt ihr nicht die Priester des Herrn, die Nachkommen Aarons, und die Leviten verstoßen und euch Priester bestellt wie die Völker anderer Länder? Jeder, der mit einem jungen Stier und sieben Widdern zu euch kam, um sich in das Priesteramt einsetzen zu lassen, wurde Priester der Nichtgötter.
2 Chronik 2Chr 14 13 10 Doch unser Gott ist der Herr. Wir haben ihn nicht verlassen. Die Nachkommen Aarons dienen ihm als Priester und die Leviten versehen ihren Dienst.
2 Chronik 2Chr 14 13 11 Jeden Morgen und jeden Abend bringen sie dem Herrn Brandopfer und wohlriechendes Räucherwerk dar, schichten Brote auf den reinen Tisch und bedienen den goldenen Leuchter mit seinen Lampen, um sie jeden Abend anzuzünden; denn wir achten auf die Anordnung des Herrn, unseres Gottes. Doch ihr habt ihn verlassen.
2 Chronik 2Chr 14 13 12 Seht: Gott ist mit uns, er steht an unserer Spitze. Bei uns sind auch seine Priester mit den Lärmtrompeten, um gegen euch Kriegslärm zu blasen. Israeliten, kämpft nicht gegen den Herrn, den Gott eurer Väter; denn ihr werdet keinen Erfolg haben.
2 Chronik 2Chr 14 13 13 Doch Jerobeam ließ die Leute im Hinterhalt eine Umgehung ausführen, um den Judäern in den Rücken zu fallen. So stand seine Abteilung vor den Judäern, der Hinterhalt aber in ihrem Rücken.
2 Chronik 2Chr 14 13 14 Als daher die Judäer sich umwandten, sahen sie, dass ihnen der Angriff von vorne und von hinten drohte. Sie schrien zum Herrn und die Priester bliesen die Trompeten.
2 Chronik 2Chr 14 13 15 Dann erhoben die Judäer das Kriegsgeschrei, und während sie lärmten, schlug Gott den Jerobeam und ganz Israel durch Abija und Juda.
2 Chronik 2Chr 14 13 16 Die Israeliten mussten vor den Judäern fliehen. Gott gab sie in ihre Gewalt
2 Chronik 2Chr 14 13 17 und Abija und seine Leute versetzten ihnen harte Schläge, sodass fünfhunderttausend auserlesene Krieger von ihnen fielen.
2 Chronik 2Chr 14 13 18 So wurden die Israeliten damals gedemütigt, die Judäer aber gewannen die Oberhand; denn sie stützten sich auf den Herrn, den Gott ihrer Väter.
2 Chronik 2Chr 14 13 19 Abija verfolgte Jerobeam und nahm ihm folgende Städte weg: Bet-El mit seinen Tochterstädten, Jeschana mit seinen Tochterstädten und Efron mit seinen Tochterstädten.
2 Chronik 2Chr 14 13 20 Jerobeam kam in den Tagen Abijas nicht wieder zu Macht. Schließlich schlug ihn der Herr und er starb.
2 Chronik 2Chr 14 13 21 Abija aber wurde mächtig. Er nahm sich vierzehn Frauen und zeugte zweiundzwanzig Söhne und sechzehn Töchter.
2 Chronik 2Chr 14 13 22 Die übrige Geschichte Abijas, sein Leben und seine Reden sind aufgezeichnet in den Erläuterungen des Propheten Iddo.
2 Chronik 2Chr 14 13 23 Abija entschlief zu seinen Vätern; man begrub ihn in der Davidstadt. Sein Sohn Asa wurde König an seiner Stelle. In seinen Tagen hatte das Land zehn Jahre Ruhe.
2 Chronik 2Chr 14 14 1 Asa tat, was gut und recht war in den Augen des Herrn, seines Gottes.
2 Chronik 2Chr 14 14 2 Er entfernte die fremden Altäre und die Kulthöhen, zerbrach die Steinmale, hieb die Kultpfähle um
2 Chronik 2Chr 14 14 3 und befahl den Judäern, den Herrn, den Gott ihrer Väter, zu suchen und das Gesetz und die Gebote zu halten.
2 Chronik 2Chr 14 14 4 Er beseitigte die Kulthöhen und die Rauchopferaltäre aus allen Städten Judas. Das Reich hatte Ruhe unter ihm.
2 Chronik 2Chr 14 14 5 Weil das Land Ruhe hatte und weil er in jenen Jahren keinen Krieg führen musste, konnte Asa Festungen in Juda ausbauen. Der Herr hatte ihm nämlich Ruhe verschafft.
2 Chronik 2Chr 14 14 6 Er sagte daher zu den Männern Judas: Wir wollen diese Städte ausbauen und sie mit Mauern, Türmen, Toren und Riegeln versehen; denn noch liegt das Land frei vor uns. Weil wir den Herrn, unseren Gott, eifrig gesucht haben, hat er uns ringsum Ruhe verschafft. So konnten sie bauen und hatten Erfolg.
2 Chronik 2Chr 14 14 7 Asa hatte ein Heer von dreihunderttausend Mann aus Juda, die Schild und Lanze führten, und zweihundertachtzigtausend Mann aus Benjamin, die den Rundschild trugen und den Bogen spannten. Sie alle waren tapfere Krieger.
2 Chronik 2Chr 14 14 8 Gegen sie zog der Kuschiter Serach mit einem Heer von einer Million Mann und dreihundert Wagen. Er kam bis Marescha.
2 Chronik 2Chr 14 14 9 Asa zog ihm entgegen und sie stellten sich im Tal nördlich von Marescha zum Kampf auf.
2 Chronik 2Chr 14 14 10 Doch Asa rief zum Herrn, seinem Gott, und sagte: Herr, im Streit zwischen einem Mächtigen und einem Schwachen kann niemand so helfen wie du. Hilf uns, Herr, unser Gott; denn du bist unsere Stütze und in deinem Namen sind wir gegen diese Übermacht gezogen. Herr, du bist unser Gott und kein Mensch soll etwas gegen dich vermögen.
2 Chronik 2Chr 14 14 11 Da schlug der Herr die Kuschiter vor Asa und Juda und die Kuschiter mussten fliehen;
2 Chronik 2Chr 14 14 12 Asa und seine Leute verfolgten sie bis Gerar. Von den Kuschitern fielen so viele, dass sie sich nicht mehr erholten. Sie zerbrachen vor dem Herrn und seinem Heerlager. Die Judäer aber machten reiche Beute.
2 Chronik 2Chr 14 14 13 Sie schlugen alle Städte im Umkreis von Gerar, denn der Schrecken des Herrn war über sie gekommen. Die Judäer plünderten sie aus, denn es gab in ihnen viel zu erbeuten.
2 Chronik 2Chr 14 14 14 Auch die Zeltlager bei den Herden überwältigten sie, führten eine Menge Schafe und Ziegen und Kamele fort und kehrten dann nach Jerusalem zurück.
2 Chronik 2Chr 14 15 1 Über Asarja, den Sohn Odeds, kam der Geist Gottes.
2 Chronik 2Chr 14 15 2 Er ging zu Asa hinaus und sagte zu ihm: Hört mich an, Asa und ihr alle von Juda und Benjamin! Der Herr ist mit euch, wenn ihr zu ihm haltet. Wenn ihr ihn sucht, lässt er sich von euch finden; wenn ihr ihn aber verlasst, verlässt er euch.
2 Chronik 2Chr 14 15 3 Lange Zeit lebte Israel ohne den wahren Gott, ohne einen belehrenden Priester, ohne Gesetz.
2 Chronik 2Chr 14 15 4 In ihrer Not bekehrten sie sich zum Herrn, dem Gott Israels, und da sie ihn suchten, ließ er sich von ihnen finden.
2 Chronik 2Chr 14 15 5 In jenen Zeiten konnte niemand sicher aus- und eingehen, denn große Unruhe lag über allen Bewohnern der Länder.
2 Chronik 2Chr 14 15 6 Ein Volk wurde vom andern bedrängt, eine Stadt von der andern, denn Gott beunruhigte sie durch allerlei Not.
2 Chronik 2Chr 14 15 7 Ihr aber, seid stark! Eure Hände sollen nicht erschlaffen, denn euer Tun wird seinen Lohn finden.
2 Chronik 2Chr 14 15 8 Als Asa diese Worte und Weissagungen des Propheten Asarja, des Sohnes Odeds, hörte, entfernte er mutig die Götzenbilder aus dem ganzen Gebiet von Juda und Benjamin sowie aus den Städten, die er im Gebirge Efraim erobert hatte. Auch erneuerte er den Altar des Herrn, der vor dem Tempel des Herrn stand.
2 Chronik 2Chr 14 15 9 Dann versammelte er ganz Juda und Benjamin sowie die Leute von Efraim, Manasse und Simeon, die sich bei ihnen aufhielten. Sehr viele waren nämlich aus Israel zu ihm übergegangen, als sie sahen, dass der Herr, sein Gott, mit ihm war.
2 Chronik 2Chr 14 15 10 Im dritten Monat des fünfzehnten Jahres der Regierung Asas kamen sie in Jerusalem zusammen
2 Chronik 2Chr 14 15 11 und opferten an jenem Tag dem Herrn siebenhundert Rinder und siebentausend Schafe von der Beute, die sie gemacht hatten.
2 Chronik 2Chr 14 15 12 Sie gingen die Verpflichtung ein, mit ganzem Herzen und ganzer Seele den Herrn, den Gott ihrer Väter, zu suchen.
2 Chronik 2Chr 14 15 13 Wer aber nicht den Herrn, den Gott Israels, suchen würde, sollte getötet werden, sei er klein oder groß, Mann oder Frau.
2 Chronik 2Chr 14 15 14 Das schworen sie dem Herrn mit lauter Stimme, unter Freudenrufen, beim Schall der Trompeten und Hörner.
2 Chronik 2Chr 14 15 15 Ganz Juda freute sich über den Schwur, denn sie hatten ihn mit ganzem Herzen geleistet. Und da sie mit bestem Willen den Herrn suchten, ließ er sich von ihnen finden und verschaffte ihnen ringsum Ruhe.
2 Chronik 2Chr 14 15 16 König Asa enthob auch seine Großmutter Maacha ihrer Stellung als Herrin, weil sie der Aschera ein Schandbild errichtet hatte. Er ließ das Schandbild umhauen, es zertrümmern und im Kidrontal verbrennen.
2 Chronik 2Chr 14 15 17 Nur die Kulthöhen verschwanden nicht aus Israel. Doch das Herz Asas war ungeteilt (beim Herrn), solange er lebte.
2 Chronik 2Chr 14 15 18 Er brachte auch die Weihegaben seines Vaters und seine eigenen Weihegaben in das Haus Gottes: Silber, Gold und allerlei Geräte.
2 Chronik 2Chr 14 15 19 Es gab keinen Krieg bis zum fünfunddreißigsten Jahr der Regierung Asas.
2 Chronik 2Chr 14 16 1 Im sechsunddreißigsten Regierungsjahr Asas zog Bascha, der König von Israel, gegen Juda und baute Rama aus, um Asa, den König von Juda, daran zu hindern, in den Krieg zu ziehen.
2 Chronik 2Chr 14 16 2 Da nahm Asa Silber und Gold aus den Schatzkammern des Tempels und des königlichen Palastes und sandte es an Ben-Hadad, den König von Aram, der in Damaskus seinen Sitz hatte. Dabei ließ er ihm sagen:
2 Chronik 2Chr 14 16 3 Zwischen mir und dir, zwischen meinem Vater und deinem Vater soll ein Bündnis sein. Ich schicke dir Silber und Gold. Löse also dein Bündnis mit Bascha, dem König von Israel, damit er von mir abzieht.
2 Chronik 2Chr 14 16 4 Ben-Hadad hörte auf König Asa. Er sandte seine Heerführer gegen die Städte Israels und diese verwüsteten Ijon, Dan und Abel-Majim sowie alle Vorratshäuser in den Städten Naftalis.
2 Chronik 2Chr 14 16 5 Als Bascha das erfuhr, hörte er auf, Rama auszubauen, und stellte die Arbeit ein.
2 Chronik 2Chr 14 16 6 König Asa aber holte ganz Juda herbei und ließ die Steine und Balken wegnehmen, mit denen Bascha Rama ausgebaut hatte. Mit ihnen baute er Geba und Mizpa aus.
2 Chronik 2Chr 14 16 7 Damals kam der Seher Hanani zu Asa, dem König von Juda, und hielt ihm vor: Weil du dich auf den König von Aram gestützt hast und nicht auf den Herrn, deinen Gott, darum ist das Heer des Königs von Aram deiner Hand entkommen.
2 Chronik 2Chr 14 16 8 Hatten nicht auch die Kuschiter und Libyer ein gewaltiges Heer mit sehr vielen Wagen und Wagenkämpfern? Weil du dich aber auf den Herrn stütztest, gab er es in deine Gewalt.
2 Chronik 2Chr 14 16 9 Denn die Augen des Herrn schweifen über die ganze Erde, um denen ein starker Helfer zu sein, die mit ungeteiltem Herzen zu ihm halten. Hierin hast du töricht gehandelt, denn von nun an wirst du Krieg haben.
2 Chronik 2Chr 14 16 10 Asa aber wurde zornig über den Seher. Er ließ ihn im Gefängnis in den Block legen, denn er war über ihn sehr aufgebracht. Auch einige aus dem Volk ließ Asa damals misshandeln.
2 Chronik 2Chr 14 16 11 Die frühere und die spätere Geschichte Asas ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Juda und Israel.
2 Chronik 2Chr 14 16 12 Im neununddreißigsten Jahr seiner Regierung erkrankte Asa an den Füßen. Die Krankheit war sehr heftig. Aber auch in der Krankheit suchte er nicht den Herrn, sondern die Ärzte.
2 Chronik 2Chr 14 16 13 Asa entschlief zu seinen Vätern; er starb im einundvierzigsten Jahr seiner Regierung.
2 Chronik 2Chr 14 16 14 Man setzte ihn bei in seiner Grabstätte, die er sich in der Davidstadt angelegt hatte. Man legte ihn auf ein Lager, das mit Balsam und allerlei kunstvoll zubereiteten Salben ausgestattet war, und zündete zu seiner Ehre ein gewaltiges Feuer an.
2 Chronik 2Chr 14 17 1 Joschafat, der Sohn Asas, wurde König anstelle seines Vaters. Er wurde mächtig in Israel,
2 Chronik 2Chr 14 17 2 brachte Truppen in alle befestigten Städte Judas und legte eine Besatzung in das Land Juda und in die Städte Efraims, die sein Vater Asa erobert hatte.
2 Chronik 2Chr 14 17 3 Der Herr war mit Joschafat; denn er folgte den früheren Wegen seines Vaters und suchte nicht die Baale auf,
2 Chronik 2Chr 14 17 4 sondern den Gott seines Vaters. Er befolgte seine Gebote und machte es nicht wie Israel.
2 Chronik 2Chr 14 17 5 Darum festigte der Herr die Königsherrschaft in seiner Hand. Ganz Juda brachte Joschafat Geschenke, sodass ihm Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil wurden.
2 Chronik 2Chr 14 17 6 Da sein Herz den Wegen des Herrn folgte, erstarkte sein Mut und so entfernte er auch die Kulthöhen und die Kultpfähle aus Juda.
2 Chronik 2Chr 14 17 7 Im dritten Jahr seiner Regierung sandte er seine Beamten Ben-Hajil, Obadja, Secharja, Netanel und Michaja zur Belehrung des Volkes in die Städte Judas.
2 Chronik 2Chr 14 17 8 Bei ihnen waren die Leviten Schemaja, Netanja, Sebadja, Asaël, Schemiramot, Jonatan, Adonija, Tobija und Tob-Adonija sowie die Priester Elischama und Joram.
2 Chronik 2Chr 14 17 9 Sie lehrten in Juda; mit dem Gesetzbuch des Herrn durchzogen sie alle Städte Judas und belehrten das Volk.
2 Chronik 2Chr 14 17 10 Über alle Königreiche der Länder rings um Juda kam der Schrecken des Herrn, sodass sie mit Joschafat keinen Krieg anfingen.
2 Chronik 2Chr 14 17 11 Die Philister brachten ihm Geschenke und zahlten Tribut. Auch die Araber lieferten ihm Kleinvieh: siebentausendsiebenhundert Widder und siebentausendsiebenhundert Ziegenböcke.
2 Chronik 2Chr 14 17 12 So wurde Joschafat immer mächtiger. Er baute in Juda Burgen und Vorratsstädte
2 Chronik 2Chr 14 17 13 und unternahm viel in den Städten Judas. In Jerusalem standen tapfere Krieger zu seiner Verfügung.
2 Chronik 2Chr 14 17 14 Und das war ihre Dienstordnung nach ihren Großfamilien: Für Juda waren als Tausendschaftsführer bestellt der Oberst Adna mit 300000 tapferen Kriegern
2 Chronik 2Chr 14 17 15 und ihm zur Seite der Oberst Johanan mit 280000 Mann
2 Chronik 2Chr 14 17 16 sowie Amasja, der Sohn Sichris, der sich freiwillig (zum Kriegsdienst) für den Herrn gestellt hatte, mit 200000 tapferen Kriegern.
2 Chronik 2Chr 14 17 17 Aus Benjamin kam Eljada, ein tapferer Krieger, mit 200000 Mann, die Bogen und Schild trugen.
2 Chronik 2Chr 14 17 18 Ihm zur Seite stand Josabad mit 180000 zum Heeresdienst gerüsteten Männern.
2 Chronik 2Chr 14 17 19 Sie dienten dem König zusätzlich zu jenen, die er in die Festungen in ganz Juda gebracht hatte.
2 Chronik 2Chr 14 18 1 So wurden Joschafat Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil.
2 Chronik 2Chr 14 18 2 [1] Joschafat verschwägerte sich mit Ahab.
2 Chronik 2Chr 14 18 3 Ahab, der König von Israel, fragte Joschafat, den König von Juda: Würdest du mit mir gegen Ramot-Gilead ziehen? Er antwortete: Ich ziehe mit dir, mein Volk mit deinem Volk. Ich nehme mit dir am Krieg teil.
2 Chronik 2Chr 14 18 4 Joschafat bat aber den König von Israel: Befrag doch zuvor den Herrn!
2 Chronik 2Chr 14 18 5 Da versammelte der König von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und fragte sie: Soll ich gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen oder soll ich es lassen? Sie gaben den Bescheid: Zieh hinauf! Gott gibt die Stadt in die Hand des Königs.
2 Chronik 2Chr 14 18 6 Doch Joschafat sagte: Ist hier sonst kein Prophet des Herrn, den wir befragen könnten?
2 Chronik 2Chr 14 18 7 Der König von Israel antwortete Joschafat: Es ist noch einer da, durch den wir den Herrn befragen könnten. Doch ich hasse ihn; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes. Es ist Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat erwiderte: Der König sage das nicht.
2 Chronik 2Chr 14 18 8 Da rief der König von Israel einen Hofbeamten herbei und befahl ihm, unverzüglich Micha, den Sohn Jimlas, zu holen.
2 Chronik 2Chr 14 18 9 Der König von Israel und Joschafat, der König von Juda, saßen in königlichen Gewändern auf ihren Thronen. Sie befanden sich auf der Tenne beim Tor Samarias und alle Propheten weissagten vor ihnen.
2 Chronik 2Chr 14 18 10 Zidkija, der Sohn Kenaanas, hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: So spricht der Herr: Mit diesen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast.
2 Chronik 2Chr 14 18 11 Alle Propheten weissagten in gleicher Weise und riefen: Zieh nach Ramot-Gilead und sei erfolgreich; der Herr gibt die Stadt in die Hand des Königs.
2 Chronik 2Chr 14 18 12 Der Bote aber, der Micha holen sollte, redete ihm zu: Die Worte der Propheten waren ohne Ausnahme günstig für den König. Mögen deine Worte ihren Worten gleichen. Sag daher Gutes an!
2 Chronik 2Chr 14 18 13 Doch Micha erwiderte: So wahr der Herr lebt: Nur was Gott mir sagt, werde ich sagen.
2 Chronik 2Chr 14 18 14 Als er zum König kam, fragte ihn dieser: Micha, sollen wir gegen Ramot-Gilead zu Felde ziehen oder sollen wir es lassen? Micha antwortete: Zieht hinauf und seid erfolgreich! Sie werden eurer Gewalt übergeben werden.
2 Chronik 2Chr 14 18 15 Doch der König entgegnete: Wie oft muss ich dich beschwören, mir im Namen des Herrn nur die Wahrheit zu sagen?
2 Chronik 2Chr 14 18 16 Da sagte Micha: Ich sah ganz Israel über die Berge zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der Herr sagte: Sie haben keine Herren mehr. So gehe jeder in Frieden nach Hause.
2 Chronik 2Chr 14 18 17 Da wandte sich der König von Israel an Joschafat: Habe ich es dir nicht gesagt? Er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes.
2 Chronik 2Chr 14 18 18 Micha aber fuhr fort: Darum hört das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen; das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten und seiner Linken.
2 Chronik 2Chr 14 18 19 Und der Herr fragte: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, sodass er nach Ramot-Gilead hinaufzieht und dort fällt? Da hatte der eine diesen, der andere jenen Vorschlag.
2 Chronik 2Chr 14 18 20 Zuletzt trat der Geist vor, stellte sich vor den Herrn und sagte: Ich werde ihn betören. Der Herr fragte ihn: Auf welche Weise?
2 Chronik 2Chr 14 18 21 Er gab zur Antwort: Ich werde mich aufmachen und zu einem Lügengeist im Mund all seiner Propheten werden. Da sagte der Herr: Du wirst ihn betören; du vermagst es. Geh und tu es!
2 Chronik 2Chr 14 18 22 So hat der Herr jetzt einen Geist der Lüge in den Mund deiner Propheten gelegt; denn er hat über dich Unheil beschlossen.
2 Chronik 2Chr 14 18 23 Da trat Zidkija, der Sohn Kenaanas, zu Micha, schlug ihn ins Gesicht und rief: Wie, sollte denn der Geist des Herrn von mir gewichen sein, um mit dir zu reden?
2 Chronik 2Chr 14 18 24 Micha erwiderte: Du wirst es an jenem Tag erfahren, an dem du von einem Gemach in das andere eilst, um dich zu verstecken.
2 Chronik 2Chr 14 18 25 Der König von Israel aber gab den Befehl: Nehmt Micha fest, führt ihn zum Stadtobersten Amon und zum Prinzen Joasch
2 Chronik 2Chr 14 18 26 und meldet: So spricht der König: Werft diesen Mann ins Gefängnis, und haltet ihn streng bei Brot und Wasser, bis ich wohlbehalten zurückkomme.
2 Chronik 2Chr 14 18 27 Doch Micha erwiderte: Wenn du wohlbehalten zurückkommst, dann hat der Herr nicht durch mich geredet. [[Und er sagte: Hört, alle ihr Völker!]]
2 Chronik 2Chr 14 18 28 Darauf zog der König von Israel mit Joschafat, dem König von Juda, gegen Ramot-Gilead.
2 Chronik 2Chr 14 18 29 Der König von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und so in den Kampf ziehen. Du aber behalte deine Gewänder an! So ging der König von Israel verkleidet in den Kampf.
2 Chronik 2Chr 14 18 30 Der König von Aram hatte aber den Obersten seiner Kriegswagen befohlen: Greift niemanden an, er sei hohen oder niederen Ranges, außer den König von Israel.
2 Chronik 2Chr 14 18 31 Als daher die Obersten der Kriegswagen Joschafat erblickten und ihn für den König von Israel hielten, stürmten sie auf ihn ein, sodass er um Hilfe schrie. Doch der Herr half ihm und lenkte sie von ihm weg.
2 Chronik 2Chr 14 18 32 Als sie nämlich sahen, dass er nicht der König von Israel war, ließen sie von ihm ab.
2 Chronik 2Chr 14 18 33 Ein Mann aber spannte aufs Geratewohl seinen Bogen und traf den König von Israel zwischen Panzer und Leibgurt. Dieser befahl daher dem Wagenlenker: Wende um und bring mich aus der Schlacht; denn ich bin verwundet.
2 Chronik 2Chr 14 18 34 Da aber die Schlacht an jenem Tag heftig wurde, hielt der König von Israel den Aramäern gegenüber im Wagen stand bis zum Abend. Zur Zeit des Sonnenuntergangs starb er.
2 Chronik 2Chr 14 19 1 Joschafat aber, der König von Juda, kehrte wohlbehalten nach Jerusalem in sein Haus zurück.
2 Chronik 2Chr 14 19 2 Da trat ihm der Seher Jehu, der Sohn Hananis, entgegen und hielt ihm vor: Musstest du dem Frevler helfen und liebst du jene, die den Herrn hassen? So lastet nun der Zorn des Herrn auf dir.
2 Chronik 2Chr 14 19 3 Doch fand sich auch Gutes an dir. Du hast die Kultpfähle aus dem Land beseitigt und deinen Sinn darauf gerichtet, den wahren Gott zu suchen.
2 Chronik 2Chr 14 19 4 Joschafat blieb in Jerusalem. Dann zog er wieder von Beerscheba bis zum Gebirge Efraim unter dem Volk umher und führte es zum Herrn, dem Gott ihrer Väter, zurück.
2 Chronik 2Chr 14 19 5 Er bestellte Richter im Land für jede einzelne feste Stadt Judas
2 Chronik 2Chr 14 19 6 und gab ihnen die Weisung: Seht zu, was ihr tut; denn nicht im Auftrag von Menschen haltet ihr Gericht, sondern im Auftrag des Herrn. Er steht euch in der Rechtsprechung zur Seite.
2 Chronik 2Chr 14 19 7 Lasst euch also von der Furcht des Herrn leiten und handelt gewissenhaft; denn beim Herrn, unserem Gott, gibt es keine Ungerechtigkeit, kein Ansehen der Person, keine Bestechlichkeit.
2 Chronik 2Chr 14 19 8 Außerdem bestellte Joschafat in Jerusalem Leviten, Priester und Familienhäupter für das Gericht des Herrn und für Streitigkeiten unter den Einwohnern Jerusalems.
2 Chronik 2Chr 14 19 9 Er trug ihnen auf: Mit Furcht vor dem Herrn, mit Festigkeit und ehrlichem Herzen verfahrt folgendermaßen:
2 Chronik 2Chr 14 19 10 Bei jedem Streitfall, den eure Brüder in ihren Städten euch vorlegen, mag es sich nun um Blutschuld oder um eine Weisung, um ein Gebot oder um Gesetze und Rechte handeln, sollt ihr die Beteiligten warnen, damit sie nicht vor dem Herrn schuldig werden und ein Zorngericht über euch und eure Brüder kommt. Das sollt ihr tun, damit ihr euch nicht versündigt.
2 Chronik 2Chr 14 19 11 Seht, der Oberpriester Amarja ist euer Vorgesetzter in allen Angelegenheiten des Herrn und Sebadja, der Sohn Jischmaels, der Fürst des Hauses Juda, in allen Angelegenheiten des Königs. Als Beamte stehen euch die Leviten zur Verfügung. Geht mutig an die Arbeit und der Herr sei mit dem, der seine Pflicht erfüllt.
2 Chronik 2Chr 14 20 1 Danach zogen die Moabiter und Ammoniter mit einer Anzahl von Mëunitern zum Krieg gegen Joschafat heran.
2 Chronik 2Chr 14 20 2 Boten kamen und meldeten Joschafat: Ein großer Heerhaufen zieht von jenseits des Meeres, von Edom, gegen dich. Sie stehen schon in Hazezon-Tamar, das ist En-Gedi.
2 Chronik 2Chr 14 20 3 Joschafat geriet in Furcht; er beschloss, den Herrn zu befragen, und ließ in ganz Juda ein Fasten ausrufen.
2 Chronik 2Chr 14 20 4 Die Judäer versammelten sich, um vom Herrn (Hilfe) zu erbitten. Auch aus allen Städten Judas kamen sie herbei, um den Herrn zu bitten.
2 Chronik 2Chr 14 20 5 Joschafat aber trat im Haus des Herrn, im neuen Vorhof, vor die Versammlung Judas und Jerusalems
2 Chronik 2Chr 14 20 6 und betete: Herr, Gott unserer Väter, bist nicht du Gott im Himmel und Herrscher über alle Reiche der Völker? In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; niemand kann dir widerstehen.
2 Chronik 2Chr 14 20 7 Hast nicht du, unser Gott, die Bewohner dieses Landes vor deinem Volk Israel vertrieben und für alle Zeiten ihr Gebiet den Nachkommen Abrahams, deines Freundes, gegeben?
2 Chronik 2Chr 14 20 8 Sie ließen sich darin nieder, bauten deinem Namen ein Heiligtum und sagten:
2 Chronik 2Chr 14 20 9 Wenn Unglück, Schwert, Überschwemmung, Pest oder Hunger über uns kommen, wollen wir vor dieses Haus und vor dein Angesicht hintreten; denn dein Name ist gegenwärtig in diesem Haus. Wir wollen in unserer Not zu dir rufen und du wirst uns dann hören und wirst helfen.
2 Chronik 2Chr 14 20 10 Da stehen nun die Ammoniter, Moabiter und die Bewohner des Berglands Seïr (an unseren Grenzen). Du hast den Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten nicht erlaubt, ihr Gebiet zu betreten. Sie haben sich von ihnen ferngehalten und sie nicht ausgerottet.
2 Chronik 2Chr 14 20 11 Dafür erweisen sie uns nun Böses; sie kommen, um uns aus deinem Besitz zu vertreiben, den du uns verliehen hast.
2 Chronik 2Chr 14 20 12 Wirst du, unser Gott, nicht über sie Gericht halten? Wir sind machtlos vor dieser gewaltigen Menge, die gegen uns zieht, und wissen nicht, was wir tun sollen. Nur auf dich sind unsere Augen gerichtet.
2 Chronik 2Chr 14 20 13 Während ganz Juda, mit Kindern, Frauen und Söhnen, vor dem Herrn stand,
2 Chronik 2Chr 14 20 14 kam mitten in der Versammlung der Geist des Herrn über Jahasiël, den Sohn Secharjas, des Sohnes Benajas, des Sohnes Jëiëls, des Sohnes Mattanjas, einen Leviten von den Söhnen Asafs.
2 Chronik 2Chr 14 20 15 Er rief: Ihr Judäer alle, ihr Einwohner Jerusalems und du, König Joschafat, merkt auf! So spricht der Herr zu euch: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor diesem großen Heerhaufen; denn nicht eure, sondern Gottes Sache ist der Krieg.
2 Chronik 2Chr 14 20 16 Zieht morgen gegen sie hinab! Sie werden die Steige von Ziz heraufkommen und ihr werdet am Ausgang des Tals vor der Wüste Jeruël auf sie stoßen.
2 Chronik 2Chr 14 20 17 Doch werdet ihr nicht kämpfen müssen. Tretet an, bleibt aber stehen und seht zu, wie der Herr euch Rettung verschafft. Juda und Jerusalem, fürchtet euch nicht und habt keine Angst! Morgen sollt ihr vor ihren Augen ausrücken und der Herr wird mit euch sein.
2 Chronik 2Chr 14 20 18 Da verneigte sich Joschafat mit dem Gesicht zur Erde. Auch alle Judäer und die Einwohner Jerusalems fielen vor dem Herrn nieder und beteten ihn an.
2 Chronik 2Chr 14 20 19 Darauf erhoben sich von den Leviten die Nachkommen Kehats, und zwar die Nachkommen Korachs, um den Herrn, den Gott Israels, mit lauter und mächtiger Stimme zu preisen.
2 Chronik 2Chr 14 20 20 Früh am nächsten Morgen zogen sie in die Wüste von Tekoa. Beim Aufbruch trat Joschafat hin und rief: Hört mir zu, Juda und ihr Einwohner Jerusalems! Vertraut auf den Herrn, euren Gott, dann werdet ihr bestehen. Vertraut auf seine Propheten, dann werdet ihr Erfolg haben.
2 Chronik 2Chr 14 20 21 Nachdem er sich mit dem Volk beraten hatte, stellte er Sänger für den Herrn auf, die in heiligem Schmuck dem kampfbereiten Heer voranzogen, Loblieder sangen und riefen: Dankt dem Herrn; denn seine Huld währt ewig.
2 Chronik 2Chr 14 20 22 Während sie den Jubelruf und Lobpreis anstimmten, führte der Herr Feinde aus dem Hinterhalt gegen die Ammoniter, Moabiter und die Bewohner des Berglands Seïr, die gegen Juda gezogen waren, sodass sie geschlagen wurden.
2 Chronik 2Chr 14 20 23 Darauf stellten sich die Ammoniter und Moabiter gegen die Bewohner des Berglands Seïr, weihten sie dem Untergang und vernichteten sie. Nachdem sie die Bewohner Seïrs vollends aufgerieben hatten, gerieten sie selbst gegeneinander zu ihrem eigenen Verderben.
2 Chronik 2Chr 14 20 24 Als daher die Judäer an die Stelle kamen, von der aus man die Wüste überschauen konnte, und ihren Blick auf die feindlichen Scharen richteten, sahen sie nur Leichen am Boden liegen; keiner war entkommen.
2 Chronik 2Chr 14 20 25 Da rückte Joschafat mit seinen Leuten an, um die Beute zu sammeln. Sie fanden bei ihnen eine Menge Waren, Kleider, kostbare Geräte und nahmen so viel an sich, dass sie es nicht mehr tragen konnten. Drei Tage plünderten sie, denn die Beute war reichlich.
2 Chronik 2Chr 14 20 26 Am vierten Tag sammelten sie sich im Tal Beracha und priesen dort den Herrn. Darum nennt man diese Gegend Tal Beracha (Preistal) bis zum heutigen Tag.
2 Chronik 2Chr 14 20 27 Darauf wandten sich alle Männer Judas und Jerusalems mit Joschafat an ihrer Spitze voller Freude zur Heimkehr nach Jerusalem; denn der Herr hatte ihnen Freude über ihre Feinde verliehen.
2 Chronik 2Chr 14 20 28 Unter dem Spiel der Harfen, Zithern und Trompeten kamen sie nach Jerusalem zum Haus des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 20 29 Der Schrecken Gottes aber erfasste alle Reiche der Länder, als sie hörten, dass der Herr gegen die Feinde Israels gekämpft habe.
2 Chronik 2Chr 14 20 30 So hatte das Reich Joschafats Frieden und sein Gott verschaffte ihm ringsum Ruhe.
2 Chronik 2Chr 14 20 31 Joschafat war König von Juda. Er war fünfunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba und war eine Tochter Schilhis.
2 Chronik 2Chr 14 20 32 Er folgte den Wegen seines Vaters Asa, ohne von ihnen abzuweichen, und tat, was dem Herrn gefiel.
2 Chronik 2Chr 14 20 33 Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Das Volk hatte seinen Sinn noch nicht auf den Gott seiner Väter gerichtet.
2 Chronik 2Chr 14 20 34 Die übrige Geschichte Joschafats, die frühere und die spätere, ist aufgezeichnet in der Geschichte Jehus, des Sohnes Hananis, die in das Buch der Könige von Israel aufgenommen wurde.
2 Chronik 2Chr 14 20 35 Zuletzt verbündete sich Joschafat, der König von Juda, mit Ahasja, dem König von Israel, dessen Tun frevelhaft war.
2 Chronik 2Chr 14 20 36 Joschafat schloss mit ihm ein Abkommen, um Schiffe zu bauen, die nach Tarschisch fahren sollten. Sie bauten die Schiffe in Ezjon-Geber.
2 Chronik 2Chr 14 20 37 Doch Eliëser, der Sohn Dodawas aus Marescha, weissagte gegen Joschafat: Weil du dich mit Ahasja verbündet hast, wird der Herr dein Werk zerstören. So zerschellten denn die Schiffe und konnten nicht nach Tarschisch fahren.
2 Chronik 2Chr 14 21 1 Joschafat entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Davidstadt begraben. Sein Sohn Joram wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 21 2 Seine Brüder, die Söhne Joschafats, waren: Asarja, Jehiël, Secharja, Asarja, Michael und Schefatja; sie alle waren Söhne Joschafats, des Königs von Juda.
2 Chronik 2Chr 14 21 3 Ihr Vater gab ihnen reiche Geschenke an Silber, Gold und anderen Kostbarkeiten, dazu befestigte Städte in Juda. Das Königtum aber verlieh er Joram; denn dieser war der Erstgeborene.
2 Chronik 2Chr 14 21 4 Doch Joram erhob sich gegen das Königtum seines Vaters, gewann die Oberhand und ließ alle seine Brüder und auch einige führende Männer Israels mit dem Schwert hinrichten.
2 Chronik 2Chr 14 21 5 Joram war zweiunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte acht Jahre in Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 21 6 Er folgte den Wegen der Könige von Israel, wie es das Haus Ahab getan hatte; denn er hatte eine Tochter Ahabs zur Frau und er tat, was dem Herrn missfiel.
2 Chronik 2Chr 14 21 7 Doch der Herr wollte das Haus David nicht verderben wegen des Bundes, den er mit David geschlossen hatte, und weil er ihm versprochen hatte, er werde ihm und seinen Söhnen für immer eine Leuchte geben.
2 Chronik 2Chr 14 21 8 In den Tagen Jorams fiel Edom von Juda ab und setzte einen eigenen König ein.
2 Chronik 2Chr 14 21 9 Joram zog daher mit seinen Obersten und allen Kriegswagen gegen sie. Während der Nacht griff er an und schlug die Edomiter, die ihn und die Obersten der Kriegswagen umzingelt hatten.
2 Chronik 2Chr 14 21 10 Doch Edom fiel von Juda ab und ist abtrünnig bis zum heutigen Tag. Damals, zur gleichen Zeit, fiel auch Libna von Juda ab; denn Joram hatte den Herrn, den Gott seiner Väter, verlassen.
2 Chronik 2Chr 14 21 11 Auch errichtete er Kulthöhen auf den Bergen Judas und verführte die Einwohner Jerusalems zur Untreue und Juda zum Abfall.
2 Chronik 2Chr 14 21 12 Damals traf ein Schreiben des Propheten Elija bei ihm ein. Es hatte folgenden Inhalt: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Weil du nicht auf den Wegen deines Vaters Joschafat und auf den Wegen Asas, des Königs von Juda,
2 Chronik 2Chr 14 21 13 sondern auf den Wegen der Könige von Israel gegangen bist, weil du Juda und die Einwohner Jerusalems zur Untreue verführt hast, wie es das Haus Ahab getan hat, und weil du deine eigenen Brüder aus der Familie deines Vaters, die besser waren als du, getötet hast,
2 Chronik 2Chr 14 21 14 darum wird der Herr dein Volk, deine Söhne und Frauen und deinen ganzen Besitz mit harten Schlägen treffen.
2 Chronik 2Chr 14 21 15 Du selbst wirst in schweres Siechtum verfallen und an deinen Eingeweiden erkranken, sodass sie nach Jahr und Tag infolge der Krankheit herausfallen werden.
2 Chronik 2Chr 14 21 16 Der Herr reizte nun den Wagemut der Philister und der Araber, die neben den Kuschitern wohnen, gegen Joram auf.
2 Chronik 2Chr 14 21 17 Sie zogen gegen Juda, überfielen das Land und nahmen den ganzen Besitz weg, der sich im Palast des Königs fand; auch seine Söhne und Frauen führten sie weg. Es blieb ihm kein Sohn außer Joahas, dem jüngsten von ihnen.
2 Chronik 2Chr 14 21 18 Nach all dem schlug der Herr den Joram mit einer unheilbaren Krankheit in den Eingeweiden.
2 Chronik 2Chr 14 21 19 Nach Jahr und Tag, zwei Tage vor seinem Ende, fielen infolge der Krankheit seine Eingeweide heraus und er starb unter großen Schmerzen. Das Volk zündete zu seiner Ehre kein Feuer an, wie das bei seinen Vätern geschehen war.
2 Chronik 2Chr 14 21 20 Er war zweiunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte acht Jahre in Jerusalem. Er ging dahin, von niemand bedauert. Man begrub ihn in der Davidstadt, aber nicht in den Gräbern der Könige.
2 Chronik 2Chr 14 22 1 Die Einwohner Jerusalems machten nun seinen jüngsten Sohn Ahasja zum König an seiner Stelle. Alle älteren Brüder hatte die Räuberbande getötet, die mit den Arabern in das Lager eingedrungen war. So kam Ahasja, der Sohn Jorams, des Königs von Juda, zur Herrschaft.
2 Chronik 2Chr 14 22 2 Ahasja war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte ein Jahr in Jerusalem. Seine Mutter hieß Atalja; sie war eine Enkelin Omris.
2 Chronik 2Chr 14 22 3 Auch er folgte den Wegen des Hauses Ahab, denn seine Mutter verführte ihn durch ihren Rat zum Bösen.
2 Chronik 2Chr 14 22 4 Wie die Angehörigen des Hauses Ahab tat er, was dem Herrn missfiel; denn diese stürzten ihn nach dem Tod seines Vaters durch ihren Rat ins Verderben.
2 Chronik 2Chr 14 22 5 Ihrem Rat folgend, zog er mit Joram, dem Sohn Ahabs, dem König von Israel, gegen Hasaël, den König von Aram, nach Ramot-Gilead in den Krieg. Dabei verwundeten die Aramäer Joram
2 Chronik 2Chr 14 22 6 und er musste heimkehren, um in Jesreel von den Wunden Heilung zu suchen, die ihm die Aramäer geschlagen hatten, als er in Ramot gegen ihren König Hasaël kämpfte. Ahasja, der Sohn Jorams, der König von Juda, kam hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, in Jesreel zu besuchen, als er krank daniederlag.
2 Chronik 2Chr 14 22 7 Von Gott aber war es zum Verderben Ahasjas bestimmt, dass er sich zu Joram begab. Mit Joram fuhr er nach seiner Ankunft Jehu, dem Enkel Nimschis, entgegen, den der Herr gesalbt hatte, damit er das Haus Ahab ausrotte.
2 Chronik 2Chr 14 22 8 Als Jehu seinen Streit mit dem Haus Ahab austrug, stieß er auf die Hofleute Judas und die Verwandten Ahasjas, die im Dienst Ahasjas standen, und machte sie nieder.
2 Chronik 2Chr 14 22 9 Dann ließ er Ahasja suchen. Man nahm ihn fest, während er sich in Samaria verborgen hielt, brachte ihn vor Jehu und tötete ihn. Doch gab man ihm ein Grab; denn sie sagten: Er ist ein Enkel Joschafats, der den Herrn mit ganzem Herzen gesucht hat. Im Haus Ahasjas war nun niemand mehr, der fähig gewesen wäre, die Königsherrschaft zu übernehmen.
2 Chronik 2Chr 14 22 10 Als Atalja, die Mutter Ahasjas sah, dass ihr Sohn tot war, ging sie daran, die ganze Nachkommenschaft der königlichen Familie des Hauses Juda auszurotten.
2 Chronik 2Chr 14 22 11 Doch Joscheba, die Tochter des Königs, nahm Joasch, den Sohn Ahasjas, aus dem Kreis der Königssöhne, die ermordet werden sollten, weg und brachte ihn heimlich mit seiner Amme in die Bettenkammer. Dort versteckte sie ihn vor Atalja, sodass diese ihn nicht töten konnte. Joscheba, die Tochter des Königs Joram und Frau des Priesters Jojada, war die Schwester Ahasjas.
2 Chronik 2Chr 14 22 12 Joasch blieb sechs Jahre bei ihr im Haus Gottes verborgen, während Atalja das Land regierte.
2 Chronik 2Chr 14 23 1 Doch im siebten Jahr fasste Jojada Mut und verbündete sich mit den Hundertschaftsführern, mit Asarja, dem Sohn Jerohams, Jischmaël, dem Sohn Johanans, Asarja, dem Sohn Obeds, Maaseja, dem Sohn Adajas, und Elischafat, dem Sohn Sichris.
2 Chronik 2Chr 14 23 2 Sie durchzogen Juda und versammelten die Leviten aus allen Städten Judas sowie die Häupter der israelitischen Großfamilien in Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 23 3 Dort schloss die Versammlung im Haus Gottes einen Bund mit dem König. Jojada legte ihnen dar: Seht da den Sohn des Königs! Er soll herrschen, wie der Herr den Nachkommen Davids versprochen hat.
2 Chronik 2Chr 14 23 4 Das ist es, was ihr tun sollt: Ein Drittel von der Wache, die am Sabbat aufzieht, soll bei den Priestern und Leviten sein, die an den Schwellen wachen.
2 Chronik 2Chr 14 23 5 Ein Drittel soll am Königspalast und ein Drittel am Jesodtor stehen. Das ganze Volk aber soll in den Höfen des Hauses des Herrn bleiben.
2 Chronik 2Chr 14 23 6 Niemand darf in das Haus des Herrn kommen als nur die Priester und die diensttuenden Leviten; diese können eintreten, denn sie sind heilig. Das ganze Volk aber soll die Anordnungen des Herrn befolgen.
2 Chronik 2Chr 14 23 7 Die Leviten sollen sich mit der Waffe in der Hand um den König scharen. Wer in das Haus einzudringen versucht, soll getötet werden. Seid beim König, wenn er einzieht und wenn er auszieht.
2 Chronik 2Chr 14 23 8 Die Leviten und Judäer befolgten alle Weisungen des Priesters Jojada. Jeder holte seine Leute, sowohl jene, die am Sabbat aufzogen, als auch jene, die am Sabbat abzogen; denn der Priester Jojada hatte die Abteilungen nicht entlassen.
2 Chronik 2Chr 14 23 9 Er gab den Anführern der Hundertschaften die Lanzen sowie die großen und kleinen Schilde, die dem König David gehört hatten und sich jetzt im Haus Gottes befanden.
2 Chronik 2Chr 14 23 10 Die ganze Mannschaft stellte er mit der Waffe in der Hand von der Südseite des Tempels bis zur Nordseite vor dem Altar und dem Tempel rings um den König auf.
2 Chronik 2Chr 14 23 11 Dann führte man den Königssohn heraus. Man überreichte ihm den Stirnreif und das Königsgesetz und machte ihn so zum König. Jojada und seine Söhne salbten ihn und riefen: Es lebe der König!
2 Chronik 2Chr 14 23 12 Als Atalja das Geschrei des Volkes hörte, das herbeilief und dem König zujubelte, kam sie zu den Leuten in das Haus des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 23 13 Da sah sie den König am Eingang bei seiner Säule stehen; die Obersten und die Trompeter waren bei ihm und alle Bürger des Landes waren voller Freude und bliesen die Trompeten, während die Sänger mit ihren Instrumenten dastanden und das Zeichen zum Lobpreis gaben. Atalja zerriss ihre Kleider und schrie: Verrat, Verrat!
2 Chronik 2Chr 14 23 14 Doch der Priester Jojada befahl den Hundertschaftsführern, die das Kommando über die Truppen hatten: Führt sie durch die Reihen hinaus und jeder, der ihr folgen will, soll mit dem Schwert niedergeschlagen werden. Er sagte: Tötet sie nicht im Haus des Herrn!
2 Chronik 2Chr 14 23 15 Da legte man Hand an sie, und als sie zum Eingang des Rosstores am königlichen Palast kam, machte man sie dort nieder.
2 Chronik 2Chr 14 23 16 Jojada schloss nun den Bund des Herrn mit dem ganzen Volk und mit dem König. Sie versprachen, dass sie das Volk des Herrn sein wollten.
2 Chronik 2Chr 14 23 17 Darauf zog das ganze Volk zum Baalstempel und riss ihn nieder. Sie zertrümmerten seine Altäre und Bilder und erschlugen den Baalspriester Mattan vor den Altären.
2 Chronik 2Chr 14 23 18 Dann betraute Jojada die Priester und Leviten mit der Aufsicht über das Haus des Herrn. David hatte sie für das Haus des Herrn in Klassen eingeteilt; nach seiner Anweisung sollten sie unter Freudengesängen und Liedern die Brandopfer für den Herrn darbringen, wie sie im Gesetz des Mose vorgeschrieben sind.
2 Chronik 2Chr 14 23 19 Auch stellte er Wächter an die Tore des Hauses des Herrn, damit niemand hereinkäme, der mit einer Unreinheit behaftet wäre.
2 Chronik 2Chr 14 23 20 Hierauf nahm Jojada die Hundertschaftsführer, die Vornehmen und Großen des Volkes sowie alle Bürger des Landes und führte den König vom Haus des Herrn hinab. Sie kamen durch das obere Tor in den königlichen Palast und setzten Joasch auf den Königsthron.
2 Chronik 2Chr 14 23 21 Alle Bürger des Landes waren voller Freude und die Stadt blieb ruhig. Atalja aber hatte man mit dem Schwert umgebracht.
2 Chronik 2Chr 14 24 1 Joasch war sieben Jahre alt, als er König wurde, und regierte vierzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Zibja und stammte aus Beerscheba.
2 Chronik 2Chr 14 24 2 Joasch tat, was dem Herrn gefiel, solange der Priester Jojada lebte.
2 Chronik 2Chr 14 24 3 Jojada warb für ihn zwei Frauen und er zeugte Söhne und Töchter.
2 Chronik 2Chr 14 24 4 Danach fasste Joasch den Entschluss, das Haus des Herrn zu erneuern.
2 Chronik 2Chr 14 24 5 Er ließ die Priester und die Leviten zusammenkommen und sagte zu ihnen: Geht in die Städte Judas und sammelt Geld von ganz Israel, um Jahr für Jahr Ausbesserungen am Haus eures Gottes vornehmen zu können. Beeilt euch dabei! Als sich aber die Leviten nicht beeilten,
2 Chronik 2Chr 14 24 6 rief Joasch den Oberpriester Jojada zu sich und hielt ihm vor: Warum hast du die Leviten nicht angehalten, von Juda und Jerusalem die Abgabe zu erheben, die Mose, der Knecht des Herrn, und die Versammlung Israels für das Zelt der Bundesurkunde vorgeschrieben haben?
2 Chronik 2Chr 14 24 7 Die ruchlose Atalja und ihre Bauleute haben das Haus Gottes verfallen lassen und sogar die Weihegaben des Hauses des Herrn für die Baale verwendet.
2 Chronik 2Chr 14 24 8 Der König ließ nun einen Kasten anfertigen und außen am Tor des Hauses des Herrn aufstellen.
2 Chronik 2Chr 14 24 9 Dann rief man in Juda und Jerusalem aus, man solle die Abgabe für den Herrn entrichten, die Mose, der Knecht Gottes, den Israeliten in der Wüste befohlen hat.
2 Chronik 2Chr 14 24 10 Alle führenden Männer und das ganze Volk waren darüber erfreut. Sie brachten ihre Beiträge und warfen sie in den Kasten, bis er voll war.
2 Chronik 2Chr 14 24 11 Zu bestimmten Zeiten ließ man den Kasten durch Leviten zur Überprüfung zum König bringen. Wenn man sah, dass viel Geld darin war, kamen der Schreiber des Königs und der Beauftragte des Oberpriesters, leerten den Kasten und trugen ihn wieder an seinen Platz zurück. Das taten sie Tag für Tag und brachten viel Geld zusammen.
2 Chronik 2Chr 14 24 12 Der König und Jojada übergaben es den Werkmeistern, die am Haus des Herrn tätig waren, und diese bestellten Maurer und Zimmerleute sowie Eisen- und Bronzeschmiede, die das Haus des Herrn erneuern und seine Schäden beseitigen sollten.
2 Chronik 2Chr 14 24 13 Die Werkmeister griffen zu und unter ihrer Leitung gingen die Ausbesserungsarbeiten gut voran. Sie stellten das Haus Gottes nach seinen Plänen wieder her und erhöhten seine Festigkeit.
2 Chronik 2Chr 14 24 14 Als sie fertig waren, brachten sie den Rest des Geldes vor den König und vor Jojada und dieser ließ dafür Geräte für das Haus des Herrn, Kult- und Opfergeräte, Schalen und sonstige Gefäße aus Gold und Silber anfertigen. Solange Jojada lebte, wurden ständig im Haus des Herrn Opfer dargebracht.
2 Chronik 2Chr 14 24 15 Jojada aber wurde alt und satt an Lebenstagen; er war hundertdreißig Jahre alt, als er starb.
2 Chronik 2Chr 14 24 16 Man begrub ihn bei den Königen in der Davidstadt; denn er hatte an Israel, für Gott und sein Haus, Gutes getan.
2 Chronik 2Chr 14 24 17 Nach dem Tod Jojadas kamen die führenden Männer Judas zum König und warfen sich vor ihm nieder. Dieser hörte damals auf sie,
2 Chronik 2Chr 14 24 18 sodass sie den Bund des Herrn, des Gottes ihrer Väter, verließen und die Kultpfähle und Götzenbilder verehrten. Wegen dieser Schuld kam ein Zorngericht über Juda und Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 24 19 Der Herr schickte Propheten zu ihnen, um sie zur Umkehr zum Herrn zu bewegen, aber man hörte nicht auf ihre Warnung.
2 Chronik 2Chr 14 24 20 Da kam der Geist Gottes über Secharja, den Sohn des Priesters Jojada. Er trat vor das Volk und hielt ihm vor: So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote des Herrn? So könnt ihr kein Glück mehr haben. Weil ihr den Herrn verlassen habt, wird er euch verlassen.
2 Chronik 2Chr 14 24 21 Sie aber taten sich gegen ihn zusammen und steinigten ihn auf Befehl des Königs im Hof des Hauses des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 24 22 König Joasch dachte nicht mehr an die Treue, mit der ihm Jojada, der Vater Secharjas, gedient hatte, sondern ließ dessen Sohn töten. Dieser aber rief sterbend aus: Der Herr möge es sehen und vergelten.
2 Chronik 2Chr 14 24 23 Um die Jahreswende zog das Heer der Aramäer gegen Joasch. Sie drangen nach Juda und Jerusalem vor und machten alle führenden Männer des Volkes nieder. Ihre gesamte Beute brachte man zum König von Damaskus.
2 Chronik 2Chr 14 24 24 Mit nur wenig Kriegern war das Heer der Aramäer gekommen; aber der Herr gab ein sehr großes Heer in ihre Gewalt, weil die Israeliten den Herrn, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten. So vollzogen die Aramäer an Joasch das Strafgericht.
2 Chronik 2Chr 14 24 25 Als sie abzogen und ihn schwer krank zurückließen, verschworen sich seine Diener gegen ihn wegen der Blutschuld am Sohn des Priesters Jojada und erschlugen ihn auf seinem Bett. Man begrub ihn in der Davidstadt, aber nicht in den Gräbern der Könige.
2 Chronik 2Chr 14 24 26 Die Verschwörer waren Sabad, der Sohn der Ammoniterin Schimat, und Josabad, der Sohn der Moabiterin Schomer.
2 Chronik 2Chr 14 24 27 Weitere Nachrichten über seine Söhne, über die vielen Prophetensprüche gegen ihn und über die Wiederherstellung des Hauses Gottes sind aufgezeichnet in den Erläuterungen zum Buch der Könige. Sein Sohn Amazja wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 25 1 Amazja war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Joaddan und stammte aus Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 25 2 Er tat, was dem Herrn gefiel, wenn auch nicht mit ungeteiltem Herzen.
2 Chronik 2Chr 14 25 3 Sobald die Herrschaft fest in seiner Hand war, ließ er die Diener hinrichten, die seinen Vater, den König, erschlagen hatten.
2 Chronik 2Chr 14 25 4 Ihre Söhne aber verschonte er, wie es im Gesetz, im Buch des Mose, geschrieben steht, wo der Herr geboten hat: Die Väter sollen nicht für ihre Söhne und die Söhne nicht für ihre Väter mit dem Tod bestraft werden, sondern jeder soll nur für sein eigenes Verbrechen sterben.
2 Chronik 2Chr 14 25 5 Amazja versammelte die Judäer aus ganz Juda und Benjamin und stellte sie nach Großfamilien unter den Führern der Tausend- und Hundertschaften auf. Er ließ alle, die zwanzig Jahre und darüber waren, mustern. Ihre Zählung ergab dreihunderttausend auserlesene, wehrfähige Männer, die Lanze und Schild trugen.
2 Chronik 2Chr 14 25 6 Dazu ließ er in Israel hunderttausend tapfere Krieger um hundert Silbertalente anwerben.
2 Chronik 2Chr 14 25 7 Doch ein Gottesmann kam zu ihm und sagte: Das Heer Israels, o König, soll nicht mit dir ziehen; denn der Herr ist nicht mit Israel, er hilft keinem Efraimiter.
2 Chronik 2Chr 14 25 8 Rück vielmehr allein aus und nimm mutig und entschlossen den Kampf auf! Gott könnte dich sonst vor dem Feind zu Fall bringen; denn Gott hat die Macht, zu helfen oder zu stürzen.
2 Chronik 2Chr 14 25 9 Amazja erwiderte dem Gottesmann: Wozu habe ich dann den israelitischen Söldnerscharen hundert Talente gegeben? Der Gottesmann antwortete: Der Herr kann dir viel mehr als diese geben.
2 Chronik 2Chr 14 25 10 Da schied Amazja die Truppe, die aus Efraim zu ihm gekommen war, aus und ließ sie in ihre Heimat zurückkehren. Sie geriet deswegen in heftigen Zorn über Juda und zog grollend in ihr Land zurück.
2 Chronik 2Chr 14 25 11 Amazja aber fasste Mut und führte sein Volk in den Krieg. Er zog in das Salztal und erschlug von den Seïritern zehntausend Mann.
2 Chronik 2Chr 14 25 12 Zehntausend nahmen die Judäer lebend gefangen, führten sie auf die Höhe eines Felsens und stürzten sie hinab, sodass alle zerschmettert wurden.
2 Chronik 2Chr 14 25 13 Die Angehörigen der Söldnertruppe aber, die Amazja zurückgeschickt und am Kriegszug nicht hatte teilnehmen lassen, überfielen die Städte Judas zwischen Samaria und Bet-Horon, erschlugen dort dreitausend Mann und machten reiche Beute.
2 Chronik 2Chr 14 25 14 Nach der Rückkehr vom Sieg über die Edomiter stellte Amazja die Götter der Seïriter, die er mitgebracht hatte, als Götter für sich auf, fiel vor ihnen nieder und brachte ihnen Opfer dar.
2 Chronik 2Chr 14 25 15 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Amazja. Er sandte einen Propheten zu ihm und ließ ihm sagen: Warum suchst du die Götter des Volkes, die ihr Volk aus deiner Hand nicht retten konnten?
2 Chronik 2Chr 14 25 16 Amazja fiel ihm ins Wort und rief: Haben wir dich zum Berater des Königs bestellt? Halt ein! Warum soll man dich schlagen? Da hielt der Prophet inne und sagte: Ich weiß, dass Gott dein Verderben plant, weil du das getan und auf meinen Rat nicht gehört hast.
2 Chronik 2Chr 14 25 17 Nach einer Beratung sandte Amazja, der König von Juda, Boten an Joasch, den Sohn des Joahas, des Sohnes Jehus, den König von Israel, und ließ ihm sagen: Komm, wir wollen (im Kampf) einander gegenübertreten.
2 Chronik 2Chr 14 25 18 Doch Joasch, der König von Israel, ließ dem König Amazja von Juda sagen: Der Dornstrauch auf dem Libanon ließ der Zeder auf dem Libanon sagen: Gib deine Tochter meinem Sohn zur Frau! Aber die Tiere des Libanon liefen über den Dornstrauch und zertraten ihn.
2 Chronik 2Chr 14 25 19 Du denkst: Ich habe Edom besiegt!, und bist übermütig geworden. Wahre jetzt deinen Ruhm und bleib zu Hause! Wozu willst du das Unglück herausfordern und zu Fall kommen, du und Juda mit dir?
2 Chronik 2Chr 14 25 20 Doch Amazja wollte nicht hören; denn Gott hatte es so bestimmt, um sie ihren Feinden preiszugeben, weil sie die Götter der Edomiter suchten.
2 Chronik 2Chr 14 25 21 Joasch, der König von Israel, rückte daraufhin aus. Er und Amazja, der König von Juda, traten bei Bet-Schemesch, das zu Juda gehört, einander gegenüber.
2 Chronik 2Chr 14 25 22 Die Judäer wurden von den Israeliten geschlagen und flohen zu ihren Zelten.
2 Chronik 2Chr 14 25 23 Den König Amazja von Juda, den Sohn des Joasch, des Sohnes des Joahas, nahm König Joasch von Israel bei Bet-Schemesch gefangen und brachte ihn nach Jerusalem. Dort riss er die Mauer der Stadt vom Efraimtor bis zum Ecktor auf einer Strecke von vierhundert Ellen nieder,
2 Chronik 2Chr 14 25 24 nahm alles Gold und Silber sowie alle Geräte, die sich im Haus Gottes bei Obed-Edom befanden, samt den Schätzen des königlichen Palastes, ließ sich Geiseln stellen und kehrte nach Samaria zurück.
2 Chronik 2Chr 14 25 25 Amazja, der Sohn des Joasch, der König von Juda, lebte nach dem Tod des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Königs von Israel, noch fünfzehn Jahre.
2 Chronik 2Chr 14 25 26 Die übrige Geschichte Amazjas, die frühere und die spätere, ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Juda und Israel.
2 Chronik 2Chr 14 25 27 Zur Zeit, da Amazja sich vom Herrn abwandte, bildete sich in Jerusalem gegen ihn eine Verschwörung. Er floh nach Lachisch; aber man sandte Verfolger hinter ihm her nach Lachisch, die ihn dort erschlugen.
2 Chronik 2Chr 14 25 28 Man brachte ihn auf Pferden nach Jerusalem und begrub ihn bei seinen Vätern in der Davidstadt.
2 Chronik 2Chr 14 26 1 Das ganze Volk von Juda nahm Usija, der damals sechzehn Jahre alt war, und machte ihn zum König anstelle seines Vaters Amazja.
2 Chronik 2Chr 14 26 2 Er baute Elat aus, das er für Juda zurückgewonnen hatte, nachdem Amazja zu seinen Vätern entschlafen war.
2 Chronik 2Chr 14 26 3 Usija war sechzehn Jahre alt, als er König wurde, und regierte zweiundfünfzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jecholja und stammte aus Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 26 4 Genau wie sein Vater Amazja tat er, was dem Herrn gefiel.
2 Chronik 2Chr 14 26 5 Er war bestrebt, Gott zu suchen, solange Secharja lebte, der ihn in der Furcht Gottes unterwies, und solange er den Herrn suchte, ließ ihn Gott erfolgreich sein.
2 Chronik 2Chr 14 26 6 Er unternahm einen Kriegszug gegen die Philister, riss die Mauern von Gat, Jabne und Aschdod nieder und baute Städte bei Aschdod und im übrigen Gebiet der Philister aus.
2 Chronik 2Chr 14 26 7 Gott stand ihm bei gegen die Philister, gegen die Araber, die in Gur-Baal wohnten, und gegen die Mëuniter.
2 Chronik 2Chr 14 26 8 Die Ammoniter zahlten ihm Tribut und sein Ruhm reichte bis an die Grenze Ägyptens, denn er war überaus mächtig geworden.
2 Chronik 2Chr 14 26 9 In Jerusalem baute Usija Türme am Ecktor und am Taltor sowie im Winkel und befestigte sie.
2 Chronik 2Chr 14 26 10 Auch in der Steppe baute er Türme und grub viele Zisternen. Er besaß nämlich große Herden in der Schefela und in der Ebene und beschäftigte Acker- und Weinbauern in den Bergen und im Fruchtland, denn er liebte den Ackerbau.
2 Chronik 2Chr 14 26 11 Usija hatte ein kriegstüchtiges Heer, das, nach Abteilungen gegliedert, in der Stärke ausrückte, die der Staatsschreiber Jëiël und der Amtmann Maaseja unter Aufsicht Hananjas, eines der Obersten des Königs, bei der Musterung festgestellt hatten.
2 Chronik 2Chr 14 26 12 Unter den Kriegern waren insgesamt zweitausendsechshundert Häupter von Großfamilien.
2 Chronik 2Chr 14 26 13 Sie befehligten ein Heer von dreihundertsiebentausendfünfhundert kampffähigen Männern, die stark genug waren, um dem König gegen seine Feinde zu helfen.
2 Chronik 2Chr 14 26 14 Für das ganze Heer stellte Usija Schilde, Lanzen, Helme, Panzer, Bogen und Schleudersteine bereit.
2 Chronik 2Chr 14 26 15 In Jerusalem ließ er kunstvolle Wurfmaschinen bauen und auf den Türmen und Mauerecken aufstellen, um Pfeile und große Steine abschießen zu können. So wurde er weithin berühmt; denn ihm wurde außergewöhnliche Hilfe zuteil, sodass er an Macht gewann.
2 Chronik 2Chr 14 26 16 Doch als er mächtig geworden war, wurde sein Herz übermütig und er handelte verkehrt. Er wurde dem Herrn, seinem Gott, untreu und drang in den Tempel des Herrn ein, um auf dem Rauchopferaltar zu opfern.
2 Chronik 2Chr 14 26 17 Aber der Priester Asarja folgte ihm mit achtzig mutigen Priestern des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 26 18 Sie traten dem König Usija entgegen und sagten zu ihm: Nicht dir, Usija, steht es zu, dem Herrn Rauchopfer darzubringen, sondern den Priestern, den Söhnen Aarons, die geweiht sind, das Rauchopfer darzubringen. Verlass das Heiligtum; denn du bist untreu geworden und es gereicht dir nicht zur Ehre vor Gott, dem Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 26 19 Usija wurde zornig; er hielt schon die Räucherpfanne in der Hand, um das Rauchopfer darzubringen. Als er sich aber zornig gegen die Priester wandte, brach an seiner Stirn der Aussatz hervor. Es geschah vor den Augen der Priester, während er im Tempel neben dem Rauchopferaltar stand.
2 Chronik 2Chr 14 26 20 Als daher der Oberpriester Asarja und alle anderen Priester sich ihm zuwandten, zeigte sich der Aussatz an seiner Stirn. Sie drängten ihn eiligst von dort weg und auch er selbst beeilte sich hinauszukommen, da der Herr ihn geschlagen hatte.
2 Chronik 2Chr 14 26 21 So war König Usija aussätzig bis zu seinem Tod. Da er vom Haus des Herrn ausgeschlossen war, musste er als Aussätziger in einem abgesonderten Haus wohnen, während sein Sohn Jotam Vorsteher des königlichen Palastes war und die Bürger des Landes regierte.
2 Chronik 2Chr 14 26 22 Die übrige Geschichte Usijas, die frühere und die spätere, schrieb der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz.
2 Chronik 2Chr 14 26 23 Usija entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn bei seinen Vätern auf dem Feld bei der Grabstätte der Könige; denn man sagte: Er war aussätzig. Sein Sohn Jotam wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 27 1 Jotam war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jeruscha und war eine Tochter Zadoks.
2 Chronik 2Chr 14 27 2 Er tat, was dem Herrn gefiel, genau wie sein Vater Usija, aber er drang nicht in den Tempel des Herrn ein. Das Volk jedoch handelte immer noch verkehrt.
2 Chronik 2Chr 14 27 3 Er baute das obere Tor am Haus des Herrn. Auch an der Mauer des Ofel baute er viel.
2 Chronik 2Chr 14 27 4 Ebenso baute er Städte im Gebirge Juda aus, errichtete Burgen und Türme in den Waldgebieten,
2 Chronik 2Chr 14 27 5 führte Krieg mit dem König der Ammoniter und besiegte ihn. Die Ammoniter mussten ihm in jenem Jahr hundert Talente Silber, zehntausend Kor Weizen und zehntausend Kor Gerste abliefern. Die gleiche Abgabe leisteten sie auch im zweiten und dritten Jahr.
2 Chronik 2Chr 14 27 6 So wurde Jotam mächtig; denn er achtete in seinem Verhalten auf den Herrn, seinen Gott.
2 Chronik 2Chr 14 27 7 Die übrige Geschichte Jotams, alle seine Kriege und Unternehmungen, sind aufgezeichnet im Buch der Könige von Israel und Juda.
2 Chronik 2Chr 14 27 8 Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 27 9 Jotam entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in der Davidstadt. Sein Sohn Ahas wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 28 1 Ahas war zwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Er tat nicht wie sein Vater David, was dem Herrn gefiel,
2 Chronik 2Chr 14 28 2 sondern er folgte den Wegen der Könige von Israel. Auch ließ er Gussbilder für die Baale anfertigen,
2 Chronik 2Chr 14 28 3 opferte im Tal Ben-Hinnom, verbrannte seine Söhne im Feuer und ahmte so die Gräuel der Völker nach, die der Herr vor den Augen der Israeliten vertrieben hatte.
2 Chronik 2Chr 14 28 4 Auf den Kulthöhen und Hügeln und unter jedem üppigen Baum brachte er Schlacht- und Rauchopfer dar.
2 Chronik 2Chr 14 28 5 Darum gab ihn der Herr, sein Gott, in die Hand des Königs der Aramäer. Sie schlugen ihn, führten ihm viele Gefangene weg und brachten sie nach Damaskus. Ebenso geriet er in die Hand des Königs von Israel. Pekach, der Sohn Remaljas, bereitete ihm eine schwere Niederlage.
2 Chronik 2Chr 14 28 6 Er erschlug an einem Tag in Juda hundertzwanzigtausend Mann, lauter tapfere Krieger, da sie den Herrn, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten.
2 Chronik 2Chr 14 28 7 Sichri, ein efraimitischer Kriegsheld, tötete den Königssohn Maaseja, den Hausvorsteher Asrikam und Elkana, den Zweiten nach dem König.
2 Chronik 2Chr 14 28 8 Die Israeliten führten von ihren Stammesbrüdern zweihunderttausend Frauen, Söhne und Töchter als Gefangene weg, machten bei ihnen auch reiche Beute und brachten sie nach Samaria.
2 Chronik 2Chr 14 28 9 Dort lebte ein Prophet des Herrn namens Oded. Dieser ging dem Heer entgegen, das nach Samaria zurückkehrte, und hielt ihm vor: Seht, weil der Herr, der Gott eurer Väter, über Juda erzürnt war, hat er sie in eure Hand gegeben. Ihr habt unter ihnen mit einer Wut gemordet, die zum Himmel schreit.
2 Chronik 2Chr 14 28 10 Jetzt wollt ihr euch Leute aus Juda und Jerusalem als Knechte und Mägde untertan machen. Steht denn nicht ihr gerade in Schuld vor dem Herrn, eurem Gott?
2 Chronik 2Chr 14 28 11 Hört daher jetzt auf mich! Gebt die Gefangenen zurück, die ihr von euren Stammesbrüdern weggeführt habt. Es würde sonst der glühende Zorn des Herrn euch treffen.
2 Chronik 2Chr 14 28 12 Darauf traten einige von den Häuptern der Efraimiter, nämlich Asarja, der Sohn Johanans, Berechja, der Sohn Meschillemots, Jehiskija, der Sohn Schallums, und Amasa, der Sohn Hadlais, zu den Heimkehrern vom Feldzug hin,
2 Chronik 2Chr 14 28 13 redeten mit ihnen und sagten: Bringt die Gefangenen nicht hierher! Schon liegt eine Schuld vor dem Herrn auf uns und ihr wollt unsere Sünde und Schuld noch vermehren. Ist doch unsere Schuld schon groß genug und der glühende Zorn des Herrn lastet auf Israel.
2 Chronik 2Chr 14 28 14 Daraufhin gaben die bewaffneten Krieger in Gegenwart der Obersten und der ganzen Versammlung die Gefangenen und die Beute frei.
2 Chronik 2Chr 14 28 15 Männer, die namentlich dazu bestimmt waren, gingen hin und nahmen sich der Gefangenen an. Sie bekleideten alle, die nackt waren, aus der Beute und versahen sie mit Gewändern und Schuhen. Sie gaben ihnen zu essen und zu trinken, salbten die Schwachen unter ihnen und setzten sie auf Esel. So brachten sie die Gefangenen in die Palmenstadt Jericho in die Nähe ihrer Stammesbrüder. Sie selbst kehrten nach Samaria zurück.
2 Chronik 2Chr 14 28 16 In jener Zeit sandte König Ahas einen Hilferuf an den König von Assur;
2 Chronik 2Chr 14 28 17 denn auch die Edomiter waren eingedrungen, hatten Juda besiegt und Gefangene weggeführt.
2 Chronik 2Chr 14 28 18 Zugleich überfielen die Philister die Städte der Schefela und des judäischen Negeb, eroberten Bet-Schemesch, Ajalon, Gederot, Socho mit seinen Tochterstädten, Timna mit seinen Tochterstädten und Gimso mit seinen Tochterstädten und setzten sich darin fest;
2 Chronik 2Chr 14 28 19 denn der Herr demütigte Juda wegen Ahas', des Königs von Juda, der die Zügellosigkeit in Juda förderte und gegen den Herrn treulos war.
2 Chronik 2Chr 14 28 20 Tiglat-Pileser, der König von Assur, kam zu ihm; doch brachte er ihm nur Bedrängnis, aber keine Stärkung.
2 Chronik 2Chr 14 28 21 Ahas musste den Tempel, den königlichen Palast und die führenden Männer berauben und alles dem König von Assur geben, fand jedoch keine Hilfe.
2 Chronik 2Chr 14 28 22 Selbst in der Zeit der Bedrängnis setzte König Ahas seine Treulosigkeit gegen den Herrn fort.
2 Chronik 2Chr 14 28 23 Er brachte den Göttern von Damaskus, die ihn geschlagen hatten, Opfer dar und sagte: Die Götter der aramäischen Könige haben ihren Verehrern geholfen. Ihnen will ich opfern und sie werden mir helfen. Doch sie dienten nur dazu, ihn und ganz Israel zu Fall zu bringen.
2 Chronik 2Chr 14 28 24 Ahas ließ die Geräte des Hauses Gottes zusammenholen und zerschlagen, schloss die Tore des Hauses des Herrn und errichtete Altäre an allen Ecken Jerusalems.
2 Chronik 2Chr 14 28 25 In jeder einzelnen Stadt Judas baute er Kulthöhen, um anderen Göttern zu opfern. So erzürnte er den Herrn, den Gott seiner Väter.
2 Chronik 2Chr 14 28 26 Seine übrige Geschichte und alle seine Unternehmungen, die früheren und die späteren, sind aufgezeichnet im Buch der Könige von Juda und Israel.
2 Chronik 2Chr 14 28 27 Ahas entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in Jerusalem, innerhalb der Stadt, legte ihn also nicht in die Gräber der Könige von Israel. Sein Sohn Hiskija wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 29 1 Hiskija war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi und war eine Tochter Secharjas.
2 Chronik 2Chr 14 29 2 Genau wie sein Vater David tat er, was dem Herrn gefiel.
2 Chronik 2Chr 14 29 3 Im ersten Jahr seiner Regierung, im ersten Monat, öffnete er die Tore des Hauses des Herrn und setzte sie wieder instand.
2 Chronik 2Chr 14 29 4 Darauf ließ er die Priester und die Leviten kommen, versammelte sie auf dem Platz im Osten
2 Chronik 2Chr 14 29 5 und sagte zu ihnen: Leviten, hört mich an! Heiligt euch jetzt und heiligt das Haus des Herrn, des Gottes eurer Väter! Schafft alles Unreine aus dem Heiligtum!
2 Chronik 2Chr 14 29 6 Unsere Väter haben treulos gehandelt und getan, was dem Herrn, unserem Gott, missfällt. Sie haben ihn verlassen und ihre Blicke von der Wohnstätte des Herrn abgewandt und ihr den Rücken gekehrt.
2 Chronik 2Chr 14 29 7 Sogar die Tore der Vorhalle (des Tempels) haben sie geschlossen, die Lampen ausgelöscht, kein Rauchopfer angezündet und dem Gott Israels im Heiligtum kein Brandopfer dargebracht.
2 Chronik 2Chr 14 29 8 Darum kam der Zorn des Herrn über Juda und Jerusalem. Er machte sie zum Schreckbild, zum Gegenstand des Entsetzens und zum Gespött, wie ihr es mit eigenen Augen seht.
2 Chronik 2Chr 14 29 9 Deswegen sind unsere Väter unter dem Schwert gefallen und sind unsere Söhne, Töchter und Frauen in Gefangenschaft.
2 Chronik 2Chr 14 29 10 Ich habe nun vor, einen Bund mit dem Herrn, dem Gott Israels, zu schließen, damit sein glühender Zorn von uns ablässt.
2 Chronik 2Chr 14 29 11 Meine Söhne, seid jetzt nicht nachlässig! Euch hat ja der Herr dazu erwählt, dass ihr vor ihm steht und ihm dient. Ihr sollt seine Diener sein und ihm Opfer darbringen.
2 Chronik 2Chr 14 29 12 Da standen folgende Leviten auf: Mahat, der Sohn Amasais, und Joël, der Sohn Asarjas, von den Nachkommen der Kehatiter; Kisch, der Sohn Abdis, und Asarja, der Sohn Jehallelels, von den Nachkommen Meraris; Joach, der Sohn Simmas, und Eden, der Sohn Joachs, von den Gerschonitern;
2 Chronik 2Chr 14 29 13 Schimri und Jëiël von den Nachkommen Elizafans; Secharja und Mattanja von den Nachkommen Asafs;
2 Chronik 2Chr 14 29 14 Jehiël und Schimi von den Nachkommen Hemans; Schemaja und Usiël von den Nachkommen Jedutuns.
2 Chronik 2Chr 14 29 15 Sie versammelten ihre Stammesbrüder und heiligten sich. Dann gingen sie auf Befehl des Königs, der sich auf die Worte des Herrn stützte, daran, das Haus des Herrn zu reinigen.
2 Chronik 2Chr 14 29 16 Die Priester betraten das Innere des Hauses des Herrn, um es zu reinigen. Sie schafften alles Unreine, das sie im Tempel des Herrn fanden, in den Hof des Hauses des Herrn. Dort übernahmen es die Leviten und trugen es in das Kidrontal hinaus.
2 Chronik 2Chr 14 29 17 Am ersten Tag des ersten Monats begannen sie mit der Reinigung; am achten Tag des Monats kamen sie zur Vorhalle des Herrn; dann heiligten sie das Haus des Herrn innerhalb von acht Tagen. Am sechzehnten Tag des ersten Monats hatten sie die Arbeit vollendet.
2 Chronik 2Chr 14 29 18 Darauf gingen sie zum König Hiskija hinein und meldeten: Wir haben das ganze Haus des Herrn gesäubert. Den Brandopferaltar mit all seinen Geräten, den Tisch für die Schaubrote mit all seinen Geräten,
2 Chronik 2Chr 14 29 19 alle Geräte, die König Ahas während seiner Regierung durch seine Treulosigkeit entweiht hat, haben wir instand gesetzt und geheiligt. Sie stehen nun vor dem Altar des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 29 20 Am nächsten Morgen versammelte König Hiskija die führenden Männer der Stadt und ging mit ihnen in das Haus des Herrn hinauf.
2 Chronik 2Chr 14 29 21 Man führte sieben Stiere, sieben Widder, sieben Lämmer und sieben Ziegenböcke als Sündopfer für das Königshaus, für das Heiligtum und für Juda herbei und der König befahl den Priestern, den Nachkommen Aarons, sie auf dem Altar des Herrn darzubringen.
2 Chronik 2Chr 14 29 22 Man schlachtete die Rinder; die Priester fingen das Blut auf und sprengten es an den Altar. Dann schlachteten sie die Widder und sprengten das Blut an den Altar. Dann schlachteten sie die Lämmer und sprengten das Blut an den Altar.
2 Chronik 2Chr 14 29 23 Zuletzt brachte man die Böcke für das Sündopfer vor den König und die Versammlung, damit sie die Hände auf sie legten.
2 Chronik 2Chr 14 29 24 Dann schlachteten die Priester die Böcke und sprengten das Blut als Sündopfer an den Altar, um für ganz Israel Sühne zu erwirken; denn der König hatte das Brandopfer und das Sündopfer für ganz Israel bestimmt.
2 Chronik 2Chr 14 29 25 Er stellte die Leviten mit Zimbeln, Harfen und Zithern im Haus des Herrn auf, wie es der Anordnung Davids, des königlichen Sehers Gad und des Propheten Natan entsprach. Diese Weisungen waren vom Herrn durch seine Propheten ergangen.
2 Chronik 2Chr 14 29 26 Die Leviten traten mit den Instrumenten Davids und die Priester mit ihren Trompeten an.
2 Chronik 2Chr 14 29 27 Dann ließ Hiskija das Brandopfer auf dem Altar darbringen. Als das Opfer begann, setzten gleichzeitig auch der Gesang zur Ehre des Herrn und die Trompeten ein, begleitet von den Instrumenten Davids, des Königs von Israel.
2 Chronik 2Chr 14 29 28 Die ganze Versammlung warf sich nieder, während der Gesang ertönte und die Trompeten schmetterten. Dies alles dauerte bis zum Abschluss des Opfers.
2 Chronik 2Chr 14 29 29 Nach der Darbringung des Brandopfers verneigten sich der König und alle, die sich bei ihm eingefunden hatten, und warfen sich nieder.
2 Chronik 2Chr 14 29 30 König Hiskija und die führenden Männer befahlen den Leviten, den Herrn mit den Worten Davids und des Sehers Asaf zu preisen. Diese sangen den Lobpreis mit Freuden, verneigten sich und warfen sich nieder.
2 Chronik 2Chr 14 29 31 Hierauf nahm Hiskija das Wort und sagte: Ihr steht jetzt mit vollen Händen vor dem Herrn. Tretet heran und bringt Schlacht- und Dankopfer zum Haus des Herrn! Da brachte die Versammlung Schlachtund Dankopfer herbei; manche gaben freiwillig noch Brandopfer hinzu.
2 Chronik 2Chr 14 29 32 Die Anzahl der Brandopfer, die die Versammlung spendete, betrug siebzig Rinder, hundert Widder und zweihundert Lämmer. Sie wurden alle als Brandopfer dem Herrn dargebracht.
2 Chronik 2Chr 14 29 33 Die Weihegaben beliefen sich auf sechshundert Rinder und dreitausend Schafe.
2 Chronik 2Chr 14 29 34 Es waren aber zu wenig Priester vorhanden, um alle Brandopfer enthäuten zu können. Daher halfen ihnen ihre Amtsbrüder, die Leviten, bis die Arbeit geschehen war und die Priester sich geheiligt hatten; denn die Leviten hatten sich eifriger um ihre Heiligung bemüht als die Priester.
2 Chronik 2Chr 14 29 35 Es war aber auch die Anzahl der Brandopfer sehr groß, die neben den Fettstücken der Heilsopfer und den zum Brandopfer gehörenden Trankopfern dargebracht werden mussten. So wurde der Dienst im Haus des Herrn wiederhergestellt.
2 Chronik 2Chr 14 29 36 Hiskija und das ganze Volk freuten sich, dass Gott dies dem Volk gewährt hatte; denn es war wider Erwarten schnell geschehen.
2 Chronik 2Chr 14 30 1 Hiskija sandte Boten zu ganz Israel und Juda, schrieb auch Briefe an Efraim und Manasse und forderte sie auf, zum Haus des Herrn nach Jerusalem zu kommen und zur Ehre des Herrn, des Gottes Israels, das Pascha zu feiern.
2 Chronik 2Chr 14 30 2 Dann beriet er sich mit seinen Hofleuten und der ganzen Versammlung in Jerusalem, ob sie das Pascha nicht erst im zweiten Monat begehen sollten;
2 Chronik 2Chr 14 30 3 denn sie konnten es damals nicht abhalten, da sich nicht genügend Priester geheiligt hatten und das Volk nicht in Jerusalem versammelt war.
2 Chronik 2Chr 14 30 4 Der Plan gefiel dem König und der ganzen Versammlung.
2 Chronik 2Chr 14 30 5 Sie beschlossen, man solle in ganz Israel von Dan bis Beerscheba ausrufen, dass sie kommen und in Jerusalem zur Ehre des Herrn, des Gottes Israels, das Pascha feiern sollten; denn man hatte es bisher nicht vollzählig so gehalten, wie es vorgeschrieben war.
2 Chronik 2Chr 14 30 6 Die Eilboten durchzogen nun mit den Briefen aus der Hand des Königs und seiner Hofleute ganz Israel und Juda und verkündeten im Auftrag des Königs: Israeliten, kehrt um zum Herrn, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels, damit er sich dem Rest zuwendet, der von der Hand der Könige von Assur verschont geblieben ist.
2 Chronik 2Chr 14 30 7 Seid nicht wie eure Väter und Brüder, die dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, untreu geworden sind, sodass er sie zu einem Bild des Entsetzens machte, wie ihr es vor Augen habt.
2 Chronik 2Chr 14 30 8 Seid jetzt nicht hartnäckig wie eure Väter! Reicht dem Herrn die Hand und kommt in sein Heiligtum, das er für immer geheiligt hat. Dient dem Herrn, eurem Gott, damit sein Zorn von euch ablässt.
2 Chronik 2Chr 14 30 9 Wenn ihr zum Herrn zurückkehrt, werden eure Brüder und Söhne Erbarmen finden bei denen, die sie als Gefangene weggeführt haben. Sie werden in dieses Land zurückkehren dürfen; denn der Herr, euer Gott, ist gnädig und barmherzig. Er wird sein Angesicht nicht von euch abwenden, wenn ihr zu ihm umkehrt.
2 Chronik 2Chr 14 30 10 Die Eilboten zogen von Stadt zu Stadt durch das Gebiet von Efraim und Manasse bis nach Sebulon. Doch man lachte und spottete über sie.
2 Chronik 2Chr 14 30 11 Nur einige Männer von Ascher, Manasse und Sebulon beugten sich und kamen nach Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 30 12 Auch in Juda waltete die Hand Gottes und bewirkte, dass sie einmütig den Befehl des Königs und der führenden Männer befolgten, wie es dem Wort des Herrn entsprach.
2 Chronik 2Chr 14 30 13 So versammelte sich viel Volk in Jerusalem, um im zweiten Monat das Fest der Ungesäuerten Brote zu begehen. Es war eine sehr große Versammlung.
2 Chronik 2Chr 14 30 14 Sie machten sich auf, entfernten die Altäre in Jerusalem, beseitigten alle Rauchopferaltäre und warfen sie in das Kidrontal.
2 Chronik 2Chr 14 30 15 Am vierzehnten Tag des zweiten Monats schlachteten sie das Pascha. Die Priester und Leviten aber fühlten sich beschämt. Sie heiligten sich, brachten Brandopfer zum Haus des Herrn
2 Chronik 2Chr 14 30 16 und begaben sich pflichtgemäß an ihren Platz, nach dem Gesetz des Mose, des Mannes Gottes. Die Priester sprengten das Blut (an den Altar), das sie von den Leviten entgegennahmen.
2 Chronik 2Chr 14 30 17 Weil viele in der Versammlung sich nicht geheiligt hatten, schlachteten die Leviten die Paschalämmer für alle, denen die Reinheit fehlte, die man für die Weihe an den Herrn brauchte.
2 Chronik 2Chr 14 30 18 Denn ein großer Teil des Volkes, viele nämlich aus Efraim, Manasse, Issachar und Sebulon, hatten sich nicht gereinigt. Sie aßen das Pascha nicht in der vorgeschriebenen Weise. Doch Hiskija betete für sie und sagte: Der Herr, der Gütige, entsühne
2 Chronik 2Chr 14 30 19 jeden, der seinen Sinn darauf richtet, den Herrn, den Gott seiner Väter, zu suchen, auch wenn er nicht die Reinheit besitzt, die dem Heiligtum gebührt.
2 Chronik 2Chr 14 30 20 Der Herr hörte auf Hiskija und ließ das Volk unversehrt.
2 Chronik 2Chr 14 30 21 So feierten die Israeliten, die sich in Jerusalem eingefunden hatten, das Fest der Ungesäuerten Brote sieben Tage hindurch mit großer Freude. Tag für Tag priesen die Leviten und Priester den Herrn mit lauten Instrumenten.
2 Chronik 2Chr 14 30 22 Die Leviten zeigten großes Verständnis für den Dienst des Herrn und Hiskija ermunterte sie zu ihrer Arbeit. Als dann die sieben Tage der Festzeit zu Ende waren, an denen sie Heilsopfer darbrachten und den Herrn, den Gott ihrer Väter, priesen,
2 Chronik 2Chr 14 30 23 beschloss die ganze Versammlung, weitere sieben Tage zu feiern, und so machten sie auch diese sieben Tage zu einem Freudenfest.
2 Chronik 2Chr 14 30 24 Hiskija, der König von Juda, hatte nämlich tausend Stiere und siebentausend Schafe für die Versammlung gestiftet und die führenden Männer hatten tausend Stiere und zehntausend Schafe für die Versammlung gestiftet; von den Priestern aber hatten sich sehr viele geheiligt.
2 Chronik 2Chr 14 30 25 So freute sich die ganze Versammlung Judas, die Priester und die Leviten und alle, die aus Israel gekommen waren, auch die Fremden, die sich aus dem Gebiet Israels eingefunden hatten oder in Juda wohnten.
2 Chronik 2Chr 14 30 26 Die Freude war groß in Jerusalem; denn seit den Tagen Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, hatte es dergleichen in Jerusalem nicht mehr gegeben.
2 Chronik 2Chr 14 30 27 Zuletzt standen die levitischen Priester auf und segneten das Volk. Gott hörte ihr Rufen und ihr Gebet drang zu seiner heiligen Wohnung, zum Himmel, empor.
2 Chronik 2Chr 14 31 1 Nachdem sie dies alles beendet hatten, zogen die anwesenden Israeliten insgesamt in die Städte Judas, zertrümmerten die Steinmale, hieben die Kultpfähle um und zerstörten die Kulthöhen und Altäre in ganz Juda, Benjamin, Efraim und Manasse vollständig. Darauf kehrten alle in ihre Städte auf ihren Besitz zurück.
2 Chronik 2Chr 14 31 2 Hiskija stellte die Abteilungen der Priester und Leviten nach ihren Dienstklassen auf. Er wies alle Priester und Leviten einzeln in ihren Dienst ein und bestellte sie zum Vollzug der Brand- und Heilsopfer, zu Dienstleistungen und zum Vortrag der Dank- und Lobgesänge an den Toren des Lagers des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 31 3 Der Beitrag, den der König aus seinem Vermögen für die Brandopfer leistete, betraf die Opfer am Morgen und am Abend sowie die Brandopfer an den Sabbaten, Neumondtagen und Festen, die durch das Gesetz des Herrn vorgeschrieben waren.
2 Chronik 2Chr 14 31 4 Hiskija befahl dem Volk, das heißt, den Einwohnern Jerusalems, die den Priestern und den Leviten zustehenden Anteile abzuliefern, damit sie sich ganz dem Gesetz des Herrn widmen könnten.
2 Chronik 2Chr 14 31 5 Sobald der Befehl bekannt wurde, brachten die Israeliten die Ersterträge von Getreide, Most, Öl, Honig und allen Früchten des Feldes reichlich herbei und lieferten den Zehnten von allem vollzählig ab.
2 Chronik 2Chr 14 31 6 Ebenso brachten die Israeliten und die Judäer, die in den Städten Judas wohnten, den Zehnten von den Rindern und Schafen sowie den Zehnten von den Weihegaben, die dem Herrn, ihrem Gott, übergeben wurden. Sie reihten Stapel an Stapel.
2 Chronik 2Chr 14 31 7 Im dritten Monat fingen sie an, die unterste Schicht zu legen, und im siebten Monat waren sie damit fertig.
2 Chronik 2Chr 14 31 8 Als dann Hiskija und die führenden Männer kamen und die aufgestapelten Mengen sahen, priesen sie den Herrn und sein Volk Israel.
2 Chronik 2Chr 14 31 9 Hiskija erkundigte sich bei den Priestern und den Leviten wegen der aufgestapelten Mengen
2 Chronik 2Chr 14 31 10 und der Oberpriester Asarja aus dem Haus Zadok gab zur Antwort: Seitdem man begonnen hat, die Abgaben in das Haus des Herrn zu bringen, haben wir zu essen, werden satt und lassen noch reichlich übrig; denn der Herr hat sein Volk gesegnet. Diese Menge ist übrig geblieben.
2 Chronik 2Chr 14 31 11 Hiskija ließ nun Kammern im Haus des Herrn herrichten, und als man sie hergerichtet hatte,
2 Chronik 2Chr 14 31 12 brachte man die Abgaben, die Zehnten und die Weihegaben gewissenhaft dorthin. Der Levit Konanja war Aufseher über sie und sein Bruder Schimi sein Stellvertreter.
2 Chronik 2Chr 14 31 13 Ihnen standen auf Anordnung des Königs Hiskija und Asarjas, des Fürsten des Hauses Gottes, Jehiël, Asasja, Nahat, Asaël, Jerimot, Josabad, Eliël, Jismachja, Mahat und Benaja als Beamte zur Seite.
2 Chronik 2Chr 14 31 14 Der Levit Kore, der Sohn Jimnas, der Wächter am Osttor, wachte über die freiwilligen Spenden an Gott, damit die für den Herrn bestimmte Abgabe und das Hochheilige abgeliefert würden.
2 Chronik 2Chr 14 31 15 Ihm standen Eden, Minjamin, Jeschua, Schemaja, Amarja und Schechanja in den Priesterstädten gewissenhaft zur Seite, damit ihre Amtsbrüder, die Vornehmen wie die Geringen, abteilungsweise ihre Anteile erhielten.
2 Chronik 2Chr 14 31 16 Außerdem hatte man für alle, die abteilungsweise in das Haus des Herrn kamen, um aufgrund ihrer Obliegenheiten und entsprechend den Erfordernissen eines jeden Tages ihren Dienst zu verrichten, Verzeichnisse angelegt. Sie erfassten alle männlichen Personen, die drei Jahre und darüber waren.
2 Chronik 2Chr 14 31 17 Dabei war die Eintragung der Priester nach Großfamilien geschehen; die Leviten wurden, von zwanzig Jahren an aufwärts, nach ihren Obliegenheiten und nach ihren Abteilungen aufgeschrieben.
2 Chronik 2Chr 14 31 18 Die Eintragung erfasste bei jeder Gemeinschaft alle Kinder, Frauen, Söhne und Töchter; denn auch diese wurden durch deren ständigen Dienst geheiligt.
2 Chronik 2Chr 14 31 19 Für die Söhne Aarons, die Priester, die auf den Weideflächen ihrer Städte wohnten, wurden in jeder einzelnen Stadt Männer bestellt, die namentlich bestimmt waren, um allen männlichen Angehörigen der Priester und allen im Verzeichnis stehenden Leviten ihre Anteile zu geben.
2 Chronik 2Chr 14 31 20 So verfuhr Hiskija in ganz Juda. Er tat, was gut, recht und getreu war vor dem Herrn, seinem Gott.
2 Chronik 2Chr 14 31 21 Bei jedem Unternehmen, das er im Dienst des Hauses Gottes oder für das Gesetz und die Gebote begann, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit Hingabe seines ganzen Herzens und hatte Erfolg.
2 Chronik 2Chr 14 32 1 Nach diesen Maßnahmen und diesen Beweisen der Treue Hiskijas zog Sanherib, der König von Assur, heran. Er fiel in Juda ein, belagerte die festen Städte und gedachte, sie für sich zu erobern.
2 Chronik 2Chr 14 32 2 Als Hiskija sah, dass Sanherib herankam und sich zum Krieg gegen Jerusalem anschickte,
2 Chronik 2Chr 14 32 3 überlegte er mit seinen Obersten und Helden, ob man nicht die Wasserquellen außerhalb der Stadt verstopfen solle. Sie unterstützten sein Vorhaben.
2 Chronik 2Chr 14 32 4 Man holte viel Volk zusammen und verstopfte alle Quellen und den Bach, der mitten durch das Tal fließt; denn man sagte sich: Wozu sollen die Könige von Assur bei ihrer Ankunft reichlich Wasser finden?
2 Chronik 2Chr 14 32 5 Auch unternahm der König Anstrengungen, um die ganze Mauer auszubessern, in der Risse entstanden waren. Er erhöhte die Türme, baute draußen die andere Mauer, befestigte den Millo in der Davidstadt und ließ viele Wurfspieße und Schilde anfertigen.
2 Chronik 2Chr 14 32 6 Dann setzte er Kriegsoberste über das Volk und versammelte sie vor sich am Platz vor dem Stadttor. Dort sprach er ihnen Mut zu und sagte:
2 Chronik 2Chr 14 32 7 Seid mutig und tapfer! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor dem König von Assur und dem großen Heer, das bei ihm ist; denn bei uns ist mehr als bei ihm.
2 Chronik 2Chr 14 32 8 Bei ihm sind Arme aus Fleisch, bei uns aber ist der Herr, unser Gott, der uns hilft und unsere Kriege führt. Das Volk wurde durch die Worte Hiskijas, des Königs von Juda, ermutigt.
2 Chronik 2Chr 14 32 9 Als dann Sanherib, der König von Assur, später mit seiner ganzen Streitmacht vor Lachisch stand, sandte er seine Diener nach Jerusalem zu Hiskija, dem König von Juda, und zu allen Judäern, die in Jerusalem wohnten. Er ließ ihnen sagen:
2 Chronik 2Chr 14 32 10 So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf vertraut ihr denn, dass ihr im belagerten Jerusalem bleibt?
2 Chronik 2Chr 14 32 11 Hiskija führt euch nur irre, um euch durch Hunger und Durst umkommen zu lassen, wenn er sagt: Der Herr, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assur retten.
2 Chronik 2Chr 14 32 12 Hat nicht gerade Hiskija seine Kulthöhen und Altäre beseitigt und in Juda und Jerusalem angeordnet: Nur vor einem einzigen Altar dürft ihr euch niederwerfen und auf ihm Opfer anzünden?
2 Chronik 2Chr 14 32 13 Wisst ihr denn nicht, was ich und meine Väter mit allen Völkern in anderen Ländern gemacht haben? Konnten denn die Götter der Völker in diesen Ländern ihr Land aus meiner Hand retten?
2 Chronik 2Chr 14 32 14 Wer von all den Göttern dieser Völker, die meine Väter dem Untergang geweiht haben, konnte sein Volk aus meiner Hand retten? Wie sollte dann euer Gott euch aus meiner Hand retten?
2 Chronik 2Chr 14 32 15 Lasst euch jetzt nicht von Hiskija betören und euch nicht auf diese Weise irreführen! Glaubt ihm nicht! Denn kein Gott irgendeines anderen Volkes oder Reiches konnte sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter retten. Wie viel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten!
2 Chronik 2Chr 14 32 16 Noch vieles andere redeten die Abgesandten Sanheribs gegen Gott, den Herrn, und seinen Knecht Hiskija.
2 Chronik 2Chr 14 32 17 Sanherib schrieb auch einen Brief, in dem er den Herrn, den Gott Israels, verhöhnte. Er schrieb darin über ihn: Wie die Götter der Völker in anderen Ländern ihr Volk nicht aus meiner Hand gerettet haben, so wird auch der Gott Hiskijas sein Volk nicht aus meiner Hand retten.
2 Chronik 2Chr 14 32 18 Der Bevölkerung Jerusalems, die auf der Mauer stand, riefen die Abgesandten ihren Auftrag mit lauter Stimme auf Judäisch zu, um sie in Furcht und Schrecken zu versetzen und so die Stadt erobern zu können.
2 Chronik 2Chr 14 32 19 Sie redeten vom Gott Jerusalems wie von den Göttern der anderen Völker auf der Erde, die nur ein Werk von Menschen sind.
2 Chronik 2Chr 14 32 20 Doch König Hiskija und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten in dieser Angelegenheit zum Herrn und riefen zum Himmel.
2 Chronik 2Chr 14 32 21 Da sandte der Herr einen Engel, der alle Kriegshelden, Fürsten und Hauptleute im Lager des Königs von Assur vernichtete. Sanherib musste, mit Schande bedeckt, in sein Land zurückkehren. Als er in den Tempel seines Gottes kam, machten ihn dort seine eigenen Söhne mit dem Schwert nieder.
2 Chronik 2Chr 14 32 22 So befreite der Herr den Hiskija und die Einwohner Jerusalems aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller Feinde. Er verlieh ihnen ringsum Ruhe.
2 Chronik 2Chr 14 32 23 Viele brachten Gaben für den Herrn nach Jerusalem und kostbare Geschenke für Hiskija, den König von Juda. Er war seitdem hochgeehrt in den Augen aller Völker.
2 Chronik 2Chr 14 32 24 In jenen Tagen wurde Hiskija schwer krank und war dem Tod nahe. Er betete zum Herrn und dieser erhörte ihn und gab ihm ein Wunderzeichen.
2 Chronik 2Chr 14 32 25 Doch Hiskija zeigte keine Dankbarkeit für die empfangene Wohltat und wurde hochmütig. Da kam ein Zorngericht über ihn und über Juda und Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 32 26 Nun aber demütigte sich Hiskija mit den Einwohnern Jerusalems in seinem Stolz und so kam das Zorngericht des Herrn nicht schon in den Tagen Hiskijas über sie.
2 Chronik 2Chr 14 32 27 Hiskija wurden Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil. Er erwarb Schätze an Silber, Gold, Edelsteinen, Balsam, Schilden und allerlei kostbaren Geräten.
2 Chronik 2Chr 14 32 28 Auch hatte er Speicher für Getreide, Most und Öl, dazu Ställe für jede Art von Vieh und Hürden für die Herden.
2 Chronik 2Chr 14 32 29 Er hatte sich nämlich Esel und einen reichen Besitz an Schafen und Rindern verschafft, denn Gott hatte ihm ein sehr großes Vermögen verliehen.
2 Chronik 2Chr 14 32 30 Hiskija war es auch, der den oberen Abfluss des Gihonwassers verstopfte und es nach Westen in die Davidstadt hinableitete. Bei allem, was er unternahm, hatte er Erfolg.
2 Chronik 2Chr 14 32 31 So war es auch, als die babylonischen Obersten ihre Unterhändler zu ihm sandten, um Auskunft über das Zeichen zu erlangen, das im Land erschienen war. Da überließ ihn Gott sich selbst, um zu erproben, wie er wirklich gesinnt war.
2 Chronik 2Chr 14 32 32 Die übrige Geschichte Hiskijas und seine frommen Taten sind aufgezeichnet in der Vision des Propheten Jesaja, des Sohnes des Amoz, und im Buch der Könige von Juda und Israel.
2 Chronik 2Chr 14 32 33 Hiskija entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn beim Aufgang zu den Gräbern der Nachkommen Davids. Bei seinem Tod erwiesen ihm ganz Juda und die Einwohner Jerusalems die Ehre. Sein Sohn Manasse wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 33 1 Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundfünfzig Jahre in Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 33 2 Er tat, was dem Herrn missfiel, und ahmte die Gräuel der Völker nach, die der Herr vor den Augen der Israeliten vertrieben hatte.
2 Chronik 2Chr 14 33 3 Er baute die Kulthöhen wieder auf, die sein Vater Hiskija zerstört hatte, errichtete Altäre für die Baale, ließ Kultpfähle anfertigen, warf sich vor dem ganzen Heer des Himmels nieder und diente ihm.
2 Chronik 2Chr 14 33 4 Auch baute er solche Altäre im Haus des Herrn, obwohl der Herr gesagt hatte: In Jerusalem soll mein Name auf ewig bleiben.
2 Chronik 2Chr 14 33 5 In den beiden Höfen des Tempels baute er Altäre für das ganze Heer des Himmels.
2 Chronik 2Chr 14 33 6 Er ließ im Tal Ben-Hinnom seine Söhne durch das Feuer gehen, trieb Zauberei, Wahrsagerei und andere geheime Künste, bestellte Totenbeschwörer und Zeichendeuter. So tat er vieles, was dem Herrn missfiel und ihn erzürnte.
2 Chronik 2Chr 14 33 7 Er brachte auch das Götterbild, das er hatte anfertigen lassen, in das Haus Gottes, von dem Gott zu David und dessen Sohn Salomo gesagt hatte: Auf dieses Haus und auf Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels auserwählt habe, will ich meinen Namen auf ewig legen.
2 Chronik 2Chr 14 33 8 Ich werde Israels Fuß nicht mehr außerhalb des Landes ziehen lassen, das ich für eure Väter bestimmt habe, wenn sie nur alles befolgen, was ich ihnen im ganzen Gesetz, in den Geboten und Rechtsvorschriften des Mose befohlen habe.
2 Chronik 2Chr 14 33 9 Doch Manasse verführte Juda und die Einwohner Jerusalems, noch Schlimmeres zu tun als die Völker, die der Herr vor den Augen der Israeliten vernichtet hatte.
2 Chronik 2Chr 14 33 10 Der Herr redete zu Manasse und zu seinem Volk. Doch sie achteten nicht darauf.
2 Chronik 2Chr 14 33 11 Da ließ der Herr die Heerführer des Königs von Assur gegen sie anrücken. Sie ergriffen Manasse in seinem Versteck, fesselten ihn mit bronzenen Ketten und führten ihn nach Babel.
2 Chronik 2Chr 14 33 12 Als man ihn so bedrängte, suchte er den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen. Er beugte sich tief vor dem Gott seiner Väter
2 Chronik 2Chr 14 33 13 und betete zu ihm. Gott erbarmte sich seiner; er hörte sein Flehen und ließ ihn als König nach Jerusalem zurückkehren. So musste Manasse erfahren, dass der Herr der wahre Gott ist.
2 Chronik 2Chr 14 33 14 Danach baute er draußen an der Davidstadt eine Mauer, die im Tal westlich vom Gihon gegen das Fischtor lief, sodass er den Ofel umschloss; er machte sie sehr hoch. Auch bestellte er Kriegsoberste für alle befestigten Städte Judas.
2 Chronik 2Chr 14 33 15 Sodann entfernte er die fremden Götter und das Götzenbild aus dem Haus des Herrn, auch alle Altäre, die er auf dem Berg des Hauses des Herrn und in Jerusalem errichtet hatte, und warf sie vor die Stadt hinaus.
2 Chronik 2Chr 14 33 16 Den Altar des Herrn aber stellte er wieder her, brachte auf ihm Heils- und Dankopfer dar und befahl Juda, dem Herrn, dem Gott Israels, zu dienen.
2 Chronik 2Chr 14 33 17 Doch opferte das Volk immer noch auf den Kulthöhen, wenn auch nur dem Herrn, seinem Gott.
2 Chronik 2Chr 14 33 18 Die übrige Geschichte Manasses, sein Gebet zu seinem Gott und die Worte der Seher, die im Namen des Herrn, des Gottes Israels, zu ihm redeten, sind aufgezeichnet in der Geschichte der Könige von Israel.
2 Chronik 2Chr 14 33 19 Sein Gebet und dessen Erhörung, alle seine Sünden und treulosen Taten, die Orte, an denen er Kulthöhen errichtete und Kultpfähle und Götzenbilder aufstellte, bevor er sich demütigte, sind aufgezeichnet in der Geschichte seiner Seher.
2 Chronik 2Chr 14 33 20 Manasse entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn im Garten seines Hauses. Sein Sohn Amon wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 33 21 Amon war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte zwei Jahre in Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 33 22 Wie sein Vater Manasse tat er, was dem Herrn missfiel; er opferte allen Götzenbildern, die sein Vater Manasse hatte machen lassen, und verehrte sie.
2 Chronik 2Chr 14 33 23 Doch demütigte er sich nicht vor dem Herrn wie sein Vater Manasse, sondern vermehrte die Schuld.
2 Chronik 2Chr 14 33 24 Gegen ihn zettelten seine Diener eine Verschwörung an und töteten ihn in seinem Haus.
2 Chronik 2Chr 14 33 25 Doch die Bürger des Landes erschlugen alle, die sich gegen König Amon verschworen hatten, und machten seinen Sohn Joschija zum König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 34 1 Joschija war acht Jahre alt, als er König wurde, und regierte einunddreißig Jahre in Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 34 2 Er tat, was dem Herrn gefiel, und folgte den Wegen seines Vaters David, ohne nach rechts oder links abzuweichen.
2 Chronik 2Chr 14 34 3 Im achten Jahr seiner Regierung, als er noch jung war, begann er, den Gott seines Vaters David zu suchen. Im zwölften Jahr fing er an, Juda und Jerusalem von den Kulthöhen, den Kultpfählen, den Schnitzund Gussbildern zu reinigen.
2 Chronik 2Chr 14 34 4 Vor seinen Augen riss man die Altäre der Baale nieder. Er ließ die Rauchopferaltäre, die auf ihnen standen, zerschlagen, die Kultpfähle zerstören, die Schnitz- und Gussbilder zermalmen, ihren Staub auf die Gräber derer streuen, die ihnen geopfert hatten,
2 Chronik 2Chr 14 34 5 und Gebeine von Priestern auf ihren Altären verbrennen. So reinigte er Juda und Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 34 6 Auch in den Städten von Manasse, Efraim, Simeon bis nach Naftali
2 Chronik 2Chr 14 34 7 riss er überall auf ihren Plätzen die Altäre nieder, zerstörte die Kultpfähle, zermalmte die Götzenbilder und zertrümmerte die Rauchopferaltäre im ganzen Land Israel. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück.
2 Chronik 2Chr 14 34 8 Im achtzehnten Jahr seiner Regierung, während der Säuberung des Landes und des Tempels, sandte König Joschija Schafan, den Sohn Azaljas, den Stadtobersten Maaseja und den Sprecher des Königs, Joach, den Sohn des Joahas, in das Haus des Herrn, seines Gottes, um es instand setzen zu lassen.
2 Chronik 2Chr 14 34 9 Sie kamen zum Hohenpriester Hilkija und man gab das Geld heraus, das in das Haus Gottes gebracht worden war und das die Leviten, die Wächter an den Schwellen, von Manasse, Efraim und dem ganzen übrigen Israel, von ganz Juda, Benjamin und den Einwohnern Jerusalems gesammelt hatten.
2 Chronik 2Chr 14 34 10 Sie gaben es den Werkmeistern, die im Haus des Herrn angestellt waren, und diese verwendeten es für die Arbeiter, die im Haus des Herrn tätig waren, um seine Schäden auszubessern und das Haus instand zu setzen.
2 Chronik 2Chr 14 34 11 Sie gaben es den Zimmerleuten und Bauarbeitern zum Ankauf von Bruchsteinen und Holz zur Beschaffung der Klammern und zur Erneuerung des Gebälks in den Gebäuden, die von den Königen von Juda vernachlässigt worden waren.
2 Chronik 2Chr 14 34 12 Die Männer handelten bei ihrer Arbeit auf Treu und Glauben. Zu ihrer Leitung waren die Leviten Jahat und Obadja von den Nachkommen Meraris sowie Secharja und Meschullam von den Nachkommen Kehats bestellt. Die Leviten, die sich auf die Musikinstrumente verstanden,
2 Chronik 2Chr 14 34 13 befehligten die Lastträger und hatten die Aufsicht über alle Arbeiter bei verschiedenen Dienstleistungen. Einzelne Leviten waren Schreiber, Listenführer und Torwächter.
2 Chronik 2Chr 14 34 14 Als man das Geld herausnahm, das in das Haus des Herrn gebracht worden war, fand der Priester Hilkija das Buch des Gesetzes des Herrn, das durch Mose verkündet worden war.
2 Chronik 2Chr 14 34 15 Hilkija berichtete darüber dem Staatsschreiber Schafan und sagte: Ich habe im Haus des Herrn das Gesetzbuch gefunden. Hilkija übergab Schafan das Buch
2 Chronik 2Chr 14 34 16 und dieser brachte es zum König mit der Meldung: Deine Knechte haben alles ausgeführt, was ihnen aufgetragen wurde.
2 Chronik 2Chr 14 34 17 Sie haben das Geld ausgeschüttet, das sich im Haus des Herrn vorfand, und es den Aufsehern und Arbeitern gegeben.
2 Chronik 2Chr 14 34 18 Dann sagte der Staatsschreiber zum König: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Schafan las dem König daraus vor.
2 Chronik 2Chr 14 34 19 Als der König die Worte des Gesetzes hörte, zerriss er seine Kleider
2 Chronik 2Chr 14 34 20 und befahl dem Priester Hilkija sowie Ahikam, dem Sohn Schafans, Abdon, dem Sohn Michas, dem Staatsschreiber Schafan und Asaja, dem Diener des Königs:
2 Chronik 2Chr 14 34 21 Geht und befragt den Herrn für mich und den Rest Israels und Judas wegen des Buches, das aufgefunden wurde. Denn der Zorn des Herrn, der sich über uns ergossen hat, muss groß sein, weil unsere Väter auf das Wort des Herrn nicht geachtet und weil sie nicht getan haben, was in diesem Buch niedergeschrieben ist.
2 Chronik 2Chr 14 34 22 Da ging Hilkija mit den Männern, die der König bestimmt hatte, zur Prophetin Hulda. Sie war die Frau Schallums, des Sohnes Tokhats, des Sohnes Hasras, des Verwalters der Kleiderkammer, und wohnte in Jerusalem in der Neustadt. Die Abgesandten trugen ihr die Angelegenheit vor
2 Chronik 2Chr 14 34 23 und sie gab ihnen diese Antwort: So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt zu dem Mann, der euch zu mir geschickt hat:
2 Chronik 2Chr 14 34 24 So spricht der Herr: Ich bringe Unheil über diesen Ort und seine Bewohner, alle Flüche, die im Buch geschrieben stehen, das man dem König von Juda vorgelesen hat.
2 Chronik 2Chr 14 34 25 Denn sie haben mich verlassen, anderen Göttern geopfert und mich durch alle Werke ihrer Hände erzürnt. Darum hat sich mein Zorn über diesen Ort ergossen und er wird nicht erlöschen.
2 Chronik 2Chr 14 34 26 Sagt aber zum König von Juda, der euch hergesandt hat, um den Herrn zu befragen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Durch die Worte, die du gehört hast,
2 Chronik 2Chr 14 34 27 wurde dein Herz erweicht. Du hast dich vor Gott gedemütigt, als du seine Drohungen gegen diesen Ort und seine Bewohner vernommen hast. Du hast dich vor mir gedemütigt, deine Kleider zerrissen und hast vor mir geweint. Darum habe ich dich erhört - Spruch des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 34 28 Ich werde dich mit deinen Vätern vereinen und du sollst in Frieden in deinem Grab beigesetzt werden. Deine Augen sollen all das Unheil nicht mehr sehen, das ich über diesen Ort und seine Bewohner bringen werde. - Sie berichteten das dem König.
2 Chronik 2Chr 14 34 29 Der König ließ alle Ältesten Judas und Jerusalems bei sich zusammenkommen.
2 Chronik 2Chr 14 34 30 Er ging zum Haus des Herrn hinauf mit allen Männern Judas und den Einwohnern Jerusalems, den Priestern und Leviten und allem Volk, alt und jung. Er ließ ihnen alle Worte des Bundesbuches vorlesen, das im Haus des Herrn gefunden worden war.
2 Chronik 2Chr 14 34 31 Dann trat der König an seinen Platz und schloss vor dem Herrn diesen Bund: Er wolle dem Herrn folgen, auf seine Gebote, Satzungen und Gesetze von ganzem Herzen und ganzer Seele achten und die Vorschriften des Bundes durchführen, die in diesem Buch niedergeschrieben sind.
2 Chronik 2Chr 14 34 32 Er ließ auch alle, die sich in Jerusalem und Benjamin befanden, dem Bund beitreten und die Einwohner Jerusalems hielten sich an den Bund Gottes, des Gottes ihrer Väter.
2 Chronik 2Chr 14 34 33 Joschija entfernte alle Gräuel aus allen Gebieten der Israeliten und veranlasste alle, die in Israel lebten, dem Herrn, ihrem Gott, zu dienen. Solange er lebte, fielen sie nicht mehr vom Herrn, dem Gott ihrer Väter, ab.
2 Chronik 2Chr 14 35 1 Joschija feierte in Jerusalem ein Pascha zur Ehre des Herrn. Man schlachtete das Pascha am vierzehnten Tag des ersten Monats.
2 Chronik 2Chr 14 35 2 Er ließ die Priester zu ihrem Dienst antreten und ermunterte sie zu ihrer Tätigkeit im Haus des Herrn.
2 Chronik 2Chr 14 35 3 Zu den Leviten, die ganz Israel zu unterweisen hatten und dem Herrn heilig waren, sagte er: Die heilige Lade hat man in das Haus gebracht, das Salomo, der Sohn Davids, der König von Israel, gebaut hat. Ihr braucht sie nicht mehr auf euren Schultern zu tragen. Dient nun dem Herrn, eurem Gott, und seinem Volk Israel!
2 Chronik 2Chr 14 35 4 Haltet euch bereit nach euren Großfamilien und euren Abteilungen gemäß der Vorschrift Davids, des Königs von Israel, und der Weisung seines Sohnes Salomo.
2 Chronik 2Chr 14 35 5 Seid den Familiengruppen eurer Brüder, den Leuten des Volkes, im Heiligtum zu Diensten; ein Teil einer levitischen Großfamilie (soll jeweils bereitstehen).
2 Chronik 2Chr 14 35 6 Schlachtet das Pascha und heiligt euch! Bereitet es auch für eure Brüder, damit alles geschieht, was der Herr durch Mose gesagt hat.
2 Chronik 2Chr 14 35 7 Joschija spendete den Leuten aus dem Volk, die sich eingefunden hatten, 30000 Stück Kleinvieh, Lämmer und junge Ziegen zu Paschaopfern und 3000 Rinder. Sie stammten aus dem Besitz des Königs.
2 Chronik 2Chr 14 35 8 Auch seine hohen Beamten gaben freiwillige Spenden für das Volk, die Priester und die Leviten. Hilkija, Secharja und Jehiël, die Vorsteher des Gotteshauses, gaben den Priestern 2600 Stück Kleinvieh zu Paschaopfern und 300 Rinder.
2 Chronik 2Chr 14 35 9 Konanja und seine Brüder Schemaja und Netanel, ferner Haschabja, Jëiël und Josabad, die Vorsteher der Leviten, spendeten für die Leviten 5000 Tiere zu Paschaopfern und 500 Rinder.
2 Chronik 2Chr 14 35 10 Als man so zum Dienst gerüstet war, traten die Priester an ihren Platz und die Leviten zu ihren Abteilungen gemäß dem Befehl des Königs.
2 Chronik 2Chr 14 35 11 Die Leviten schlachteten die Paschaopfer und die Priester sprengten das Blut aus, das sie aus ihrer Hand empfingen. Darauf enthäuteten die Leviten die Tiere.
2 Chronik 2Chr 14 35 12 Die zum Brandopfer bestimmten Stücke legten sie beiseite und gaben sie den Familiengruppen des Volkes, damit sie dem Herrn dargebracht würden, wie es im Buch des Mose vorgeschrieben war. Ebenso machten sie es mit den Rindern.
2 Chronik 2Chr 14 35 13 Dann brieten sie das Pascha der Vorschrift gemäß am Feuer. Die heiligen Gaben kochten sie in Kesseln, Töpfen und Schüsseln und brachten sie eilends zu allen Angehörigen des Volkes.
2 Chronik 2Chr 14 35 14 Hierauf besorgten sie das Pascha für sich selbst und für die Priester; denn die Priester, die Nachkommen Aarons, waren mit der Darbringung der Brandopfer und der Fettstücke bis in die Nacht hinein beschäftigt. Darum bereiteten es die Leviten für sich und die Priester, die Nachkommen Aarons.
2 Chronik 2Chr 14 35 15 Die Sänger, die Nachkommen Asafs, waren an ihrem Platz gemäß der Vorschrift Davids, Asafs, Hemans und Jedutuns, des königlichen Sehers. Ebenso standen die Torwächter an den einzelnen Toren. Sie brauchten ihren Dienst nicht zu verlassen; denn ihre Amtsbrüder, die Leviten, bereiteten für sie das Pascha.
2 Chronik 2Chr 14 35 16 So war der gesamte Dienst für den Herrn an jenem Tag gut geordnet. Man feierte das Pascha und brachte auf dem Altar des Herrn Brandopfer dar, wie es König Joschija befohlen hatte.
2 Chronik 2Chr 14 35 17 Sieben Tage lang begingen damals die Israeliten, die sich eingefunden hatten, das Pascha und das Fest der Ungesäuerten Brote.
2 Chronik 2Chr 14 35 18 Ein Pascha wie dieses war seit den Tagen des Propheten Samuel in Israel nicht mehr gefeiert worden. Keiner von den Königen Israels hat ein Pascha veranstaltet, wie es Joschija mit den Priestern und Leviten, mit ganz Juda und den anwesenden Israeliten und den Einwohnern Jerusalems feierte.
2 Chronik 2Chr 14 35 19 Im achtzehnten Jahr der Regierung Joschijas wurde dieses Pascha begangen.
2 Chronik 2Chr 14 35 20 Nachdem Joschija all dies zur Instandsetzung des Hauses getan hatte, zog Necho, der König von Ägypten, herauf, um bei Karkemisch am Eufrat zu kämpfen. Joschija stellte sich ihm entgegen.
2 Chronik 2Chr 14 35 21 Necho aber sandte Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Was habe ich mit dir zu tun, König von Juda? Nicht gegen dich ziehe ich heute, sondern gegen das Herrscherhaus, das mit mir im Krieg steht. Gott hat mir Eile geboten; lass daher ab von Gott, der auf meiner Seite steht; sonst wird er dich verderben.
2 Chronik 2Chr 14 35 22 Doch Joschija zog sich nicht vor Necho zurück, sondern wagte es, ihn anzugreifen. Er hörte nicht auf die Worte Nechos, die aus dem Mund Gottes kamen, sondern trat in der Ebene von Megiddo zum Kampf gegen ihn an.
2 Chronik 2Chr 14 35 23 Aber die Bogenschützen trafen den König Joschija, der nun seinen Dienern zurief: Bringt mich weg, denn ich bin schwer verwundet.
2 Chronik 2Chr 14 35 24 Sie hoben ihn vom Kriegswagen, setzten ihn auf seinen zweiten Wagen und brachten ihn nach Jerusalem. Dort starb er und wurde in den Gräbern seiner Väter beigesetzt. Ganz Juda und Jerusalem trauerten um Joschija.
2 Chronik 2Chr 14 35 25 Jeremia aber hielt Klage über Joschija und alle Sänger und Sängerinnen singen auf ihn Klagelieder bis zum heutigen Tag. Es wurde dies zu einem festen Brauch in Israel. Sie sind aufgezeichnet in den Klageliedern.
2 Chronik 2Chr 14 35 26 Die übrige Geschichte Joschijas und seine frommen Taten, die ganz dem entsprachen, was im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist,
2 Chronik 2Chr 14 35 27 seine frühere und spätere Geschichte, all das ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Israel und Juda.
2 Chronik 2Chr 14 36 1 Die Bürger des Landes nahmen nun Joahas, den Sohn Joschijas, und machten ihn anstelle seines Vaters zum König in Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 36 2 Joahas war dreiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte drei Monate in Jerusalem;
2 Chronik 2Chr 14 36 3 dann setzte ihn der König von Ägypten als König in Jerusalem ab und legte dem Land eine Geldbuße von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf.
2 Chronik 2Chr 14 36 4 Er machte Eljakim, den Bruder des Joahas, zum König von Juda und Jerusalem und änderte seinen Namen in Jojakim. Seinen Bruder Joahas aber nahm Necho fest und brachte ihn nach Ägypten.
2 Chronik 2Chr 14 36 5 Jojakim war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte elf Jahre in Jerusalem und tat, was dem Herrn, seinem Gott, missfiel.
2 Chronik 2Chr 14 36 6 Gegen ihn zog Nebukadnezzar, der König von Babel, herauf und legte ihn in Ketten, um ihn nach Babel wegzuführen.
2 Chronik 2Chr 14 36 7 Auch einen Teil der Geräte des Hauses des Herrn brachte Nebukadnezzar nach Babel und stellte sie in seinem Palast in Babel auf.
2 Chronik 2Chr 14 36 8 Die übrige Geschichte Jojakims, die Gräueltaten, die er verübte, und was sich sonst über ihn findet, das alles ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Israel und Juda. Sein Sohn Jojachin wurde König an seiner Stelle.
2 Chronik 2Chr 14 36 9 Jojachin war achtzehn Jahre alt, als er König wurde. Er regierte drei Monate und zehn Tage in Jerusalem und tat, was dem Herrn missfiel.
2 Chronik 2Chr 14 36 10 Um die Jahreswende ließ König Nebukadnezzar ihn samt den kostbaren Geräten des Hauses des Herrn nach Babel bringen. Er machte Zidkija, den Bruder Jojakims, zum König von Juda und Jerusalem.
2 Chronik 2Chr 14 36 11 Zidkija war einundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte elf Jahre in Jerusalem
2 Chronik 2Chr 14 36 12 und tat, was dem Herrn, seinem Gott, missfiel; er beugte sich nicht vor dem Propheten Jeremia, der im Auftrag des Herrn zu ihm sprach.
2 Chronik 2Chr 14 36 13 Auch fiel er vom König Nebukadnezzar ab, der ihn bei Gott einen Eid hatte schwören lassen. Er versteifte seinen Nacken, verhärtete sein Herz und kehrte nicht um zum Herrn, dem Gott Israels.
2 Chronik 2Chr 14 36 14 Auch alle führenden Männer Judas und die Priester und das Volk begingen viel Untreue. Sie ahmten die Gräueltaten der Völker nach und entweihten das Haus, das der Herr in Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte.
2 Chronik 2Chr 14 36 15 Immer wieder hatte der Herr, der Gott ihrer Väter, sie durch seine Boten gewarnt; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung.
2 Chronik 2Chr 14 36 16 Sie aber verhöhnten die Boten Gottes, verachteten sein Wort und verspotteten seine Propheten, bis der Zorn des Herrn gegen sein Volk so groß wurde, dass es keine Heilung mehr gab.
2 Chronik 2Chr 14 36 17 Der Herr ließ nun den König der Chaldäer gegen sie heranziehen. Dieser tötete ihre jungen Krieger in ihrem Heiligtum mit dem Schwert und verschonte keinen jungen Mann und keine junge Frau, keinen Greis und Betagten; alle gab Gott in seine Hand.
2 Chronik 2Chr 14 36 18 Nebukadnezzar ließ die großen und kleinen Geräte des Hauses Gottes, die Tempelschätze und die Schätze des Königs und seiner hohen Beamten insgesamt nach Babel bringen.
2 Chronik 2Chr 14 36 19 Die Chaldäer verbrannten das Haus Gottes, rissen die Mauern Jerusalems nieder, legten Feuer an alle seine Paläste und zerstörten alle wertvollen Geräte.
2 Chronik 2Chr 14 36 20 Alle, die dem Schwert entgangen waren, führte Nebukadnezzar in die Verbannung nach Babel. Dort mussten sie ihm und seinen Söhnen als Sklaven dienen, bis das Reich der Perser zur Herrschaft kam.
2 Chronik 2Chr 14 36 21 Da ging das Wort in Erfüllung, das der Herr durch den Mund Jeremias verkündet hatte. Das Land bekam seine Sabbate ersetzt, es lag brach während der ganzen Zeit der Verwüstung, bis siebzig Jahre voll waren.
2 Chronik 2Chr 14 36 22 Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den Befehl verkünden:
2 Chronik 2Chr 14 36 23 So spricht Kyrus, der König von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen. Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört - der Herr, sein Gott, sei mit ihm -, der soll hinaufziehen.
Esra Esr 15 1 1 Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den Befehl verkünden:
Esra Esr 15 1 2 So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen.
Esra Esr 15 1 3 Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört - sein Gott sei mit ihm -, der soll nach Jerusalem in Juda hinaufziehen und das Haus des Herrn, des Gottes Israels, aufbauen; denn er ist der Gott, der in Jerusalem wohnt.
Esra Esr 15 1 4 Und jeden, der irgendwo übrig geblieben ist, sollen die Leute des Ortes, in dem er ansässig war, unterstützen mit Silber und Gold, mit beweglicher Habe und Vieh, neben den freiwilligen Gaben für das Haus Gottes in Jerusalem.
Esra Esr 15 1 5 Die Familienoberhäupter von Juda und Benjamin sowie die Priester und Leviten, kurz alle, deren Geist Gott erweckte, machten sich auf den Weg, um nach Jerusalem zu ziehen und dort das Haus des Herrn zu bauen.
Esra Esr 15 1 6 Alle ihre Nachbarn unterstützten sie in jeder Weise mit Silber und Gold, mit beweglicher Habe und mit Vieh sowie mit wertvollen Dingen, abgesehen von dem, was jeder für den Tempel spendete.
Esra Esr 15 1 7 König Kyrus gab auch die Geräte des Hauses des Herrn zurück, die Nebukadnezzar aus Jerusalem weggeschleppt und in das Haus seines Gottes gebracht hatte.
Esra Esr 15 1 8 König Kyrus von Persien übergab sie dem Schatzmeister Mitredat und dieser zählte sie Scheschbazzar, dem Oberen von Juda, vor.
Esra Esr 15 1 9 Das war ihre Zahl: 30 goldene Opferschalen, 1000 silberne Opferschalen, 29 Räucherpfannen,
Esra Esr 15 1 10 30 goldene Becher, 410 silberne Becher, 1000 sonstige Geräte.
Esra Esr 15 1 11 Insgesamt waren es 5400 Geräte aus Gold und Silber. All das brachte Scheschbazzar mit, als er mit den Verschleppten von Babel nach Jerusalem zurückkehrte.
Esra Esr 15 2 1 Hier folgt eine Liste der Einwohner der Provinz Juda, die aus der Gefangenschaft und der Verschleppung heimzogen. Nebukadnezzar, der König von Babel, hatte sie nach Babel gebracht; nun kehrten sie nach Jerusalem und Juda zurück, jeder in seine Stadt.
Esra Esr 15 2 2 Sie kamen zusammen mit Serubbabel, Jeschua, Nehemja, Seraja, Reelaja, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum und Baana. Das ist die Zahl der Männer des Volkes Israel:
Esra Esr 15 2 3 Nachkommen des Parosch: 2172.
Esra Esr 15 2 4 Nachkommen Schefatjas: 372.
Esra Esr 15 2 5 Nachkommen Arachs: 775.
Esra Esr 15 2 6 Nachkommen des Pahat-Moab, und zwar Nachkommen Jeschuas und Joabs: 2812.
Esra Esr 15 2 7 Nachkommen Elams: 1254.
Esra Esr 15 2 8 Nachkommen Sattus: 945.
Esra Esr 15 2 9 Nachkommen Sakkais: 760.
Esra Esr 15 2 10 Nachkommen Banis: 642.
Esra Esr 15 2 11 Nachkommen Bebais: 623.
Esra Esr 15 2 12 Nachkommen Asgads: 1222.
Esra Esr 15 2 13 Nachkommen Adonikams: 666.
Esra Esr 15 2 14 Nachkommen Bigwais: 2056.
Esra Esr 15 2 15 Nachkommen Adins: 454.
Esra Esr 15 2 16 Nachkommen Aters aus der Linie Hiskijas: 98.
Esra Esr 15 2 17 Nachkommen Bezais: 323.
Esra Esr 15 2 18 Nachkommen Joras: 112.
Esra Esr 15 2 19 Nachkommen Haschums: 223.
Esra Esr 15 2 20 Nachkommen Gibbars: 95.
Esra Esr 15 2 21 Männer aus Betlehem: 123.
Esra Esr 15 2 22 Männer aus Netofa: 56.
Esra Esr 15 2 23 Männer aus Anatot: 128.
Esra Esr 15 2 24 Männer aus Asmawet: 42.
Esra Esr 15 2 25 Männer aus Kirjat-Jearim, Kefira und Beerot: 743.
Esra Esr 15 2 26 Männer aus Rama und Geba: 621.
Esra Esr 15 2 27 Männer aus Michmas: 122.
Esra Esr 15 2 28 Männer aus Bet-El und Ai: 223.
Esra Esr 15 2 29 Männer aus Nebo: 52.
Esra Esr 15 2 30 Nachkommen des Magbisch: 156.
Esra Esr 15 2 31 Nachkommen eines anderen Elam: 1254.
Esra Esr 15 2 32 Nachkommen Harims: 320.
Esra Esr 15 2 33 Männer aus Lod, Hadid und Ono: 725.
Esra Esr 15 2 34 Männer aus Jericho: 345.
Esra Esr 15 2 35 Nachkommen Senaas: 3630.
Esra Esr 15 2 36 Von den Priestern: Nachkommen Jedajas vom Haus Jeschua: 973.
Esra Esr 15 2 37 Nachkommen Immers: 1052.
Esra Esr 15 2 38 Nachkommen Paschhurs: 1247.
Esra Esr 15 2 39 Nachkommen Harims: 1017.
Esra Esr 15 2 40 Von den Leviten: Nachkommen Jeschuas, und zwar Nachkommen Kadmiëls, Binnuis und Hodawjas: 74.
Esra Esr 15 2 41 Von den Sängern: Nachkommen Asafs: 128.
Esra Esr 15 2 42 Von den Torwächtern: Nachkommen Schallums, Nachkommen Aters, Nachkommen Talmons, Nachkommen Akkubs, Nachkommen Hatitas, Nachkommen Schobais, im Ganzen: 139.
Esra Esr 15 2 43 Von den Tempeldienern: Nachkommen Zihas, Nachkommen Hasufas, Nachkommen Tabbaots,
Esra Esr 15 2 44 Nachkommen des Keros, Nachkommen Sias, Nachkommen Padons,
Esra Esr 15 2 45 Nachkommen Lebanas, Nachkommen Hagabas, Nachkommen Akkubs,
Esra Esr 15 2 46 Nachkommen Hagabs, Nachkommen Salmais, Nachkommen Hanans,
Esra Esr 15 2 47 Nachkommen Giddels, Nachkommen Gahars, Nachkommen Reajas,
Esra Esr 15 2 48 Nachkommen Rezins, Nachkommen Nekodas, Nachkommen Gasams,
Esra Esr 15 2 49 Nachkommen Usas, Nachkommen Paseachs, Nachkommen Besais,
Esra Esr 15 2 50 Nachkommen Asnas, Nachkommen der Mëuniter, Nachkommen der Nefusiter,
Esra Esr 15 2 51 Nachkommen Bakbuks, Nachkommen Hakufas, Nachkommen Harhurs,
Esra Esr 15 2 52 Nachkommen Bazluts, Nachkommen Mehidas, Nachkommen Harschas,
Esra Esr 15 2 53 Nachkommen des Barkos, Nachkommen Siseras, Nachkommen Temachs,
Esra Esr 15 2 54 Nachkommen Neziachs, Nachkommen Hatifas.
Esra Esr 15 2 55 Von den Nachkommen der Knechte Salomos: Nachkommen Sotais, Nachkommen Soferets, Nachkommen Perudas,
Esra Esr 15 2 56 Nachkommen Jaalas, Nachkommen Darkons, Nachkommen Giddels,
Esra Esr 15 2 57 Nachkommen Schefatjas, Nachkommen Hattils, Nachkommen des Pocheret-Zebajim und Nachkommen des Ami.
Esra Esr 15 2 58 Die Gesamtzahl der Tempeldiener und der Nachkommen der Knechte Salomos betrug 392.
Esra Esr 15 2 59 Die Folgenden kamen aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon und Immer, konnten aber nicht angeben, ob sie ihrer Familie und Herkunft nach aus Israel stammten:
Esra Esr 15 2 60 Nachkommen Delajas, Nachkommen Tobijas und Nachkommen Nekodas, im Ganzen 652;
Esra Esr 15 2 61 dazu bei den Priestern die Nachkommen Habajas, die Nachkommen des Koz und die Nachkommen Barsillais; dieser hatte eine von den Töchtern Barsillais aus Gilead geheiratet und dessen Namen angenommen.
Esra Esr 15 2 62 Die Genannten suchten ihre Eintragung im Geschlechterverzeichnis, aber man fand sie nicht; deshalb wurden sie aus dem Priesterstand ausgeschlossen.
Esra Esr 15 2 63 Der Statthalter untersagte ihnen, vom Hochheiligen zu essen, bis ein Priester für den Losentscheid mit Urim und Tummim zur Verfügung stehe.
Esra Esr 15 2 64 Die ganze Volksgemeinde zählte insgesamt 42360 Personen.
Esra Esr 15 2 65 Dabei waren ihre Knechte und Mägde nicht mitgerechnet; das waren im Ganzen 7337 Personen; dazu kamen noch 200 Sänger und Sängerinnen.
Esra Esr 15 2 66 Pferde hatten sie 736, Maultiere 245,
Esra Esr 15 2 67 Kamele 435, Esel 6720.
Esra Esr 15 2 68 Als sie zum Haus des Herrn in Jerusalem kamen, machten einige von den Familienoberhäuptern großzügige Spenden, damit man das Gotteshaus an seiner alten Stelle wieder errichten könne.
Esra Esr 15 2 69 Ihrem Vermögen entsprechend gaben sie für den Bauschatz 61000 Golddariken, 5000 Minen Silber und 100 Priestergewänder.
Esra Esr 15 2 70 Die Priester, die Leviten, ein Teil des Volkes, die Sänger, die Torwächter und die Tempeldiener ließen sich in ihren Städten nieder, ebenso alle übrigen Israeliten.
Esra Esr 15 3 1 Als der siebte Monat herankam und die Israeliten bereits in ihren Heimatstädten waren, versammelte sich das ganze Volk geschlossen in Jerusalem.
Esra Esr 15 3 2 Jeschua, der Sohn des Jozadak, mit seinen Brüdern, den Priestern, und Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, mit seinen Brüdern gingen daran, den Altar des Gottes Israels wieder aufzubauen, um auf ihm Brandopfer darzubringen, wie es im Gesetz des Gottesmannes Mose vorgeschrieben ist.
Esra Esr 15 3 3 Sie errichteten den Altar an seiner alten Stelle, obwohl die Völker der Nachbarländer sie davon abzuschrecken suchten, und brachten auf ihm dem Herrn Brandopfer dar, je ein Brandopfer am Morgen und am Abend.
Esra Esr 15 3 4 Dann feierten sie der Vorschrift entsprechend das Laubhüttenfest und brachten Tag für Tag so viele Opfer dar, wie es für die einzelnen Tage festgesetzt ist.
Esra Esr 15 3 5 Von da an brachten sie auch das ständige Brandopfer wieder dar, ferner die Opfer an den Neumondtagen und an allen dem Herrn geheiligten Festzeiten sowie alle freiwilligen Opfer, die jemand dem Herrn spendete.
Esra Esr 15 3 6 Am ersten Tag des siebten Monats hatten sie begonnen, dem Herrn Brandopfer darzubringen; aber die Fundamente für den Tempel des Herrn waren noch nicht gelegt.
Esra Esr 15 3 7 Darum nahmen sie Steinhauer und Zimmerleute in Dienst; den Sidoniern und Tyrern lieferten sie Nahrungsmittel, Getränke und Öl, damit sie Zedernstämme vom Libanon über das Meer nach Jafo brachten; das hatte ihnen der König Kyrus von Persien erlaubt.
Esra Esr 15 3 8 Im zweiten Monat des zweiten Jahres nach ihrer Ankunft beim Gotteshaus in Jerusalem machten sich ans Werk Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und Jeschua, der Sohn des Jozadak, mit ihren übrigen Brüdern, nämlich den Priestern, Leviten und allen, die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem zurückgekommen waren. Sie bestimmten die Leviten, die zwanzig Jahre und älter waren, dazu, die Arbeiten am Haus des Herrn zu leiten.
Esra Esr 15 3 9 Jeschua, seine Söhne und Brüder, Kadmiël und seine Söhne sowie die Söhne Hodawjas traten gemeinsam an, um die anzuleiten, die die Arbeiten am Gotteshaus ausführten; dazu kamen noch die Söhne Henadads sowie ihre Söhne und Brüder, ebenfalls Leviten.
Esra Esr 15 3 10 Als die Bauleute das Fundament für den Tempel des Herrn gelegt hatten, kamen die Priester in ihren Gewändern und mit den Trompeten, außerdem die Leviten, die Nachkommen Asafs, mit den Zimbeln, um den Herrn zu preisen nach der Ordnung Davids, des Königs von Israel.
Esra Esr 15 3 11 Sie begannen, den Herrn zu loben und zu preisen: «Denn er ist gütig und seine Huld gegenüber Israel währt ewig». Und das ganze Volk erhob ein lautes Jubelgeschrei zum Preis des Herrn, weil das Fundament für das Haus des Herrn gelegt war.
Esra Esr 15 3 12 Viele betagte Priester, Leviten und Familienoberhäupter hatten noch den ersten Tempel gesehen. Als nun vor ihren Augen das Fundament für den neuen Tempel gelegt wurde, weinten sie laut. Viele andere aber schrien vor Jubel und Freude.
Esra Esr 15 3 13 Man konnte im lauten Freudenjubel das Weinen der anderen kaum hören, so laut war das Geschrei des Volkes und der Lärm war weithin zu hören.
Esra Esr 15 4 1 Die Feinde von Juda und Benjamin erfuhren, dass die Heimkehrer für den Herrn, den Gott Israels, einen Tempel bauten.
Esra Esr 15 4 2 Da kamen sie zu Serubbabel und den Familienoberhäuptern und sagten: Wir wollen zusammen mit euch bauen. Denn wie ihr verehren auch wir euren Gott und opfern ihm seit der Zeit des Königs Asarhaddon von Assur, der uns hierher gebracht hat.
Esra Esr 15 4 3 Aber Serubbabel, Jeschua und die übrigen Oberhäupter der Großfamilien Israels erwiderten ihnen: Es geht nicht, dass wir mit euch zusammen unserem Gott ein Haus bauen, sondern wir allein wollen für den Herrn, den Gott Israels, bauen, wie es uns König Kyrus von Persien aufgetragen hat.
Esra Esr 15 4 4 Da machte das Volk des Landes die Leute von Juda mutlos und schreckte sie vom Bauen ab.
Esra Esr 15 4 5 Man bestach sogar königliche Räte gegen sie, um ihr Vorhaben zu vereiteln; das dauerte die ganze Regierungszeit des Perserkönigs Kyrus bis zur Regierung des Königs Darius von Persien.
Esra Esr 15 4 6 Als dann Xerxes König wurde, setzten sie zu Beginn seiner Herrschaft eine Anklage gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem auf.
Esra Esr 15 4 7 In der Zeit des Artaxerxes schrieb Bischlam zusammen mit Mitredat, Tabeel und seinen übrigen Amtsgenossen an den König Artaxerxes von Persien. Der Brief war ins Aramäische übersetzt und in aramäischer Schrift geschrieben.
Esra Esr 15 4 8 Der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai schrieben an den König Artaxerxes folgenden Brief gegen Jerusalem:
Esra Esr 15 4 9 Die Absender: Der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai sowie ihre übrigen Amtsgenossen, die Richter, Gesandten, Aufseher und Verwalter, die Leute aus Erech, Babel und Susa - das sind Elamiter -
Esra Esr 15 4 10 und die übrigen Volksgruppen, die der große und berühmte Asenappar weggeführt und in den Städten von Samaria und im übrigen Gebiet jenseits des Stroms angesiedelt hat.
Esra Esr 15 4 11 Dies ist nun eine Abschrift des Briefes, den sie an Artaxerxes schickten: An den König Artaxerxes, von deinen Knechten, den Leuten jenseits des Stroms.
Esra Esr 15 4 12 Dem König sei gemeldet: Die Juden, die aus deiner Nähe wegzogen, sind zu uns nach Jerusalem gekommen. Sie bauen die aufrührerische und böse Stadt wieder auf; sie stellen die Mauern wieder her und sichern die Fundamente.
Esra Esr 15 4 13 Dem König sei nun gemeldet: Wenn diese Stadt wieder aufgebaut ist und ihre Mauern vollendet sind, dann entrichten die Juden keine Steuern, Abgaben und Zölle mehr. So bringt sie den Königen schließlich nur Schaden.
Esra Esr 15 4 14 Nun ist aber das Salz des Palastes unser Salz; darum ist es nicht recht, wenn wir mit ansehen, wie der König erniedrigt wird. Deshalb senden wir dem König Nachricht:
Esra Esr 15 4 15 Man möge in der Chronik deiner Väter nachforschen; du wirst dann in der Chronik finden und feststellen: Diese Stadt ist eine aufrührerische Stadt; sie hat Königen und Provinzen Schaden gebracht und von jeher hat man in ihr Empörung angestiftet. Deshalb ist diese Stadt ja auch zerstört worden.
Esra Esr 15 4 16 Wir machen also den König darauf aufmerksam: Wird diese Stadt wieder aufgebaut und werden ihre Mauern vollendet, dann hast du keinen Anteil mehr am Gebiet jenseits des Stroms.
Esra Esr 15 4 17 Der König schickte folgende Erwiderung: An den Befehlshaber Rehum und den Schreiber Schimschai sowie ihre übrigen Genossen, die in Samaria und dem übrigen Gebiet jenseits des Stroms wohnen, meinen Gruß.
Esra Esr 15 4 18 Das Schriftstück, das ihr an uns gesandt habt, ist mir in Übersetzung vorgelesen worden.
Esra Esr 15 4 19 Daraufhin befahl ich nachzuforschen, und man fand: Diese Stadt hat sich von jeher gegen die Könige erhoben und in ihr gab es immer wieder Aufruhr und Empörung.
Esra Esr 15 4 20 Mächtige Könige geboten über Jerusalem und herrschten über das ganze Gebiet jenseits des Stroms und ihnen entrichtete man Steuern, Abgaben und Zölle.
Esra Esr 15 4 21 Gebt also Befehl, dass man jenen Männern ihr Tun verwehrt. Diese Stadt darf nicht wieder aufgebaut werden, bis weitere Anordnungen von mir ergehen.
Esra Esr 15 4 22 Hütet euch, in dieser Sache nachlässig zu sein; sonst könnte großer Schaden zum Nachteil der Könige entstehen.
Esra Esr 15 4 23 Sobald das Schreiben des Königs Artaxerxes vor Rehum und dem Schreiber Schimschai sowie ihren Amtsgenossen verlesen worden war, gingen diese eilends nach Jerusalem zu den Juden und hinderten sie mit Waffengewalt an ihrer Arbeit.
Esra Esr 15 4 24 So kam die Arbeit am Gotteshaus in Jerusalem zum Stillstand und ruhte bis zum zweiten Jahr der Herrschaft des Perserkönigs Darius.
Esra Esr 15 5 1 Damals traten Haggai, der Prophet, und Sacharja, der Sohn Iddos, auf und sprachen als Propheten zu den Juden in Juda und Jerusalem im Namen des Gottes Israels, der über ihnen wachte.
Esra Esr 15 5 2 Daraufhin machten sich Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und Jeschua, der Sohn des Jozadak, an die Arbeit und nahmen den Bau des Gotteshauses in Jerusalem wieder auf. Die Propheten Gottes standen ihnen bei und unterstützten sie.
Esra Esr 15 5 3 In dieser Zeit kamen Tattenai, der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, und Schetar-Bosnai sowie ihre Amtsgenossen zu den Juden und fragten sie: Wer hat euch die Erlaubnis erteilt, dieses Haus wieder aufzubauen und das Holzwerk innen zu vollenden?
Esra Esr 15 5 4 Und sie fragten weiter: Wie heißen die Männer, die diesen Bau aufführen?
Esra Esr 15 5 5 Aber über die Ältesten der Juden wachte das Auge ihres Gottes; so ließ man sie weiterarbeiten, bis ein Bericht an Darius abgegangen und die Antwort darauf zurückgekommen sei.
Esra Esr 15 5 6 Das ist eine Abschrift des Briefes, den Tattenai, der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, und Schetar-Bosnai mit seinen Amtsgenossen, den Beamten im Gebiet jenseits des Stroms, an den König Darius sandten.
Esra Esr 15 5 7 Sie schickten ihm einen Bericht folgenden Inhalts: Dem König Darius alles Gute!
Esra Esr 15 5 8 Dem König sei gemeldet, dass wir in der Provinz Juda das Haus des großen Gottes besichtigt haben. Die Leute bauen es mit Quadersteinen und belegen die Wände mit Holz. Sie betreiben diese Arbeit mit Eifer und sie geht unter ihren Händen gut voran.
Esra Esr 15 5 9 Wir befragten die Ältesten: Wer hat euch die Erlaubnis erteilt, dieses Haus wieder aufzubauen und das Holzwerk innen zu vollenden?
Esra Esr 15 5 10 Wir fragten sie auch nach ihren Namen, um sie dir zu melden. Was wir schreiben, sind die Namen der Männer, die an ihrer Spitze stehen.
Esra Esr 15 5 11 Sie gaben uns folgende Antwort: Wir verehren den Gott des Himmels und der Erde und bauen das Gotteshaus wieder auf, das einst viele Jahre lang hier stand; ein großer König von Israel hat es erbaut und vollendet.
Esra Esr 15 5 12 Unsere Väter aber erzürnten den Gott des Himmels; darum gab er sie in die Hand des Chaldäers Nebukadnezzar, des Königs von Babel. Er zerstörte dieses Haus und verschleppte das Volk nach Babel.
Esra Esr 15 5 13 Doch im ersten Jahr, als Kyrus König von Babel war, gab König Kyrus den Befehl, dieses Gotteshaus wieder aufzubauen.
Esra Esr 15 5 14 Nebukadnezzar hatte auch die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses aus dem Tempel von Jerusalem weggenommen und in den Tempel von Babel gebracht. König Kyrus ließ sie nun wieder aus dem Tempel von Babel holen und einem Mann namens Scheschbazzar übergeben, den er als Statthalter einsetzte.
Esra Esr 15 5 15 Er sagte zu ihm: Nimm diese Geräte, zieh heim und bring sie in den Tempel zu Jerusalem! Das Gotteshaus soll an seiner alten Stelle wieder aufgebaut werden.
Esra Esr 15 5 16 Darauf kam jener Scheschbazzar und legte die Fundamente für das Gotteshaus in Jerusalem. Seitdem baut man daran, bis jetzt; aber es ist noch nicht fertig.
Esra Esr 15 5 17 Wenn es dem König nun recht ist, so forsche man dort in Babel in den königlichen Schatzhäusern nach, ob wirklich von König Kyrus ein Befehl vorliegt, jenes Gotteshaus in Jerusalem wieder aufzubauen. Seinen Entscheid in der Sache sende dann der König uns zu.
Esra Esr 15 6 1 Auf Befehl des Königs Darius forschte man nun in den Schatzhäusern nach, dort, wo in Babel die Urkunden aufbewahrt wurden.
Esra Esr 15 6 2 In der Festung Ekbatana in der Provinz Medien fand man eine Schriftrolle, in der geschrieben war: Beurkundung:
Esra Esr 15 6 3 Im ersten Jahr des Königs Kyrus hat König Kyrus einen Befehl erlassen, der das Gotteshaus in Jerusalem betrifft: Das Haus soll wieder aufgebaut werden als Ort, an dem man Opfer darbringt. Seine Fundamente sollen erhalten bleiben. Seine Höhe soll sechzig Ellen betragen und seine Breite zwanzig Ellen.
Esra Esr 15 6 4 Auf drei Lagen Quadersteinen soll eine Lage Holz kommen. Die Kosten bestreitet der königliche Hof.
Esra Esr 15 6 5 Auch soll man die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses zurückgeben, die Nebukadnezzar aus dem Tempel von Jerusalem weggenommen und nach Babel gebracht hat. Alles soll wieder an seinen alten Platz in den Tempel von Jerusalem kommen und in das Gotteshaus gebracht werden.
Esra Esr 15 6 6 Darum, Tattenai, Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, Schetar-Bosnai und eure Amtsgenossen, die Beamten des Gebiets jenseits des Stroms: Haltet euch aus der Sache dort heraus!
Esra Esr 15 6 7 Lasst die Arbeit an jenem Gotteshaus weitergehen! Der Statthalter der Juden und ihre Ältesten mögen das Gotteshaus an seiner früheren Stelle wieder aufbauen.
Esra Esr 15 6 8 Auch ordne ich an, wie ihr die Ältesten der Juden dort beim Bau jenes Gotteshauses unterstützen sollt: Aus den königlichen Einkünften, die das Gebiet jenseits des Stroms aufbringt, sollen jenen Männern pünktlich die Kosten bezahlt werden, damit sie nicht aufgehalten werden.
Esra Esr 15 6 9 Auch ist ihnen jeden Tag ohne Versäumnis zu liefern, was nach den Angaben der Priester von Jerusalem an Stieren, Widdern und Lämmern als Brandopfer für den Gott des Himmels benötigt wird, auch Weizen und Salz, Wein und Öl.
Esra Esr 15 6 10 So mögen sie dem Gott des Himmels wohlgefällige Opfer darbringen und auch für das Leben des Königs und seiner Söhne beten.
Esra Esr 15 6 11 Schließlich befehle ich: Jedem, der diesen Erlass missachtet, reiße man einen Balken aus seinem Haus und pfähle ihn auf diesem Balken; sein Haus soll wegen seines Vergehens zu einem Trümmerhaufen gemacht werden.
Esra Esr 15 6 12 Der Gott aber, der seinen Namen dort wohnen lässt, vernichte jeden König und jedes Volk, die sich unterfangen, den Erlass zu missachten und jenes Gotteshaus in Jerusalem zu zerstören. Ich, Darius, habe den Befehl gegeben; man befolge ihn genau.
Esra Esr 15 6 13 Tattenai, der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, Schetar-Bosnai und ihre Amtsgenossen befolgten genau den Befehl, den der König Darius gesandt hatte,
Esra Esr 15 6 14 und die Ältesten der Juden bauten weiter. Dank der Wirksamkeit Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Sohnes Iddos, kamen sie gut voran. Sie konnten den Bau vollenden, wie der Gott Israels es geboten und wie Kyrus und Darius sowie der Perserkönig Artaxerxes es befohlen hatten.
Esra Esr 15 6 15 Das Gotteshaus war fertig am dritten Tag des Monats Adar, im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darius.
Esra Esr 15 6 16 Die Israeliten, die Priester, die Leviten und die übrigen, die heimgekehrt waren, feierten voll Freude die Einweihung dieses Gotteshauses.
Esra Esr 15 6 17 Bei der Einweihung des Gotteshauses brachten sie als Opfer dar: hundert Stiere, zweihundert Widder und vierhundert Lämmer, dazu als Sündopfer für ganz Israel zwölf Ziegenböcke, entsprechend der Zahl der Stämme Israels.
Esra Esr 15 6 18 Für den Gottesdienst in Jerusalem bestellten sie die Priester nach ihren Klassen und die Leviten nach ihren Abteilungen, wie es das Buch des Mose vorschreibt.
Esra Esr 15 6 19 Am vierzehnten Tag des ersten Monats feierten die Heimkehrer das Pascha-Fest.
Esra Esr 15 6 20 Jeder der Priester und Leviten hatte sich gereinigt, sodass sie alle rein waren. Die Leviten schlachteten das Paschalamm für alle Heimkehrer und für ihre Brüder, die Priester, und für sich selbst.
Esra Esr 15 6 21 Dieses Paschalamm aßen die Israeliten, die aus der Verbannung heimgekehrt waren, sowie alle, die sich von der Unreinheit der Völker des Landes abgesondert hatten, um mit ihnen zusammen den Herrn, den Gott Israels, zu suchen.
Esra Esr 15 6 22 Sieben Tage lang feierten sie voll Freude das Fest der Ungesäuerten Brote. Denn der Herr hatte sie froh gemacht und ihnen das Herz des Königs von Assur zugewandt, sodass er sie bei der Arbeit am Haus Gottes, des Gottes Israels, unterstützte.
Esra Esr 15 7 1 Nach diesen Ereignissen unter der Herrschaft des Perserkönigs Artaxerxes kam Esra, der Sohn Serajas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Hilkijas,
Esra Esr 15 7 2 des Sohnes Schallums, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Ahitubs,
Esra Esr 15 7 3 des Sohnes Amarjas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Merajots,
Esra Esr 15 7 4 des Sohnes Serachjas, des Sohnes Usis, des Sohnes Bukkis,
Esra Esr 15 7 5 des Sohnes Abischuas, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Eleasars, des Sohnes des Hohenpriesters Aaron.
Esra Esr 15 7 6 Dieser Esra kam also von Babel herauf. Er war ein Schriftgelehrter, kundig im Gesetz des Mose, das der Herr, der Gott Israels, gegeben hatte. Weil die Hand des Herrn, seines Gottes, über ihm war, gewährte der König ihm alles, was er wünschte.
Esra Esr 15 7 7 Mit ihm zog im siebten Jahr des Königs Artaxerxes auch eine Anzahl von Israeliten sowie von Priestern, Leviten, Sängern, Torwächtern und Tempeldienern nach Jerusalem.
Esra Esr 15 7 8 Im fünften Monat dieses siebten Regierungsjahrs des Königs kam Esra in Jerusalem an.
Esra Esr 15 7 9 Den Aufbruch von Babel hatte er auf den Ersten des ersten Monats festgesetzt und am Ersten des fünften Monats kam er in Jerusalem an, da die gütige Hand seines Gottes über ihm war.
Esra Esr 15 7 10 Denn Esra war von ganzem Herzen darauf aus, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu handeln und es als Satzung und Recht in Israel zu lehren.
Esra Esr 15 7 11 Das ist eine Abschrift des Erlasses, den der König Artaxerxes dem Priester und Schriftgelehrten Esra mitgab, dem Schriftkundigen in den Geboten und Satzungen, die der Herr Israel gegeben hatte:
Esra Esr 15 7 12 Artaxerxes, der König der Könige, wünscht dem Priester Esra, dem Schriftkundigen im Gesetz des Gottes des Himmels, alles Gute.
Esra Esr 15 7 13 Das ist es, was ich befehle: Jeder in meinem Reich, der zum Volk Israel oder seinen Priestern und Leviten gehört und gewillt ist, nach Jerusalem zu gehen, darf mit dir ziehen.
Esra Esr 15 7 14 Denn du bist von dem König und seinen sieben Räten ausgesandt und sollst nach dem Gesetz deines Gottes, das in deiner Hand ist, untersuchen, wie es in Juda und Jerusalem steht.
Esra Esr 15 7 15 Auch sollst du das Silber und Gold hinbringen, das der König und seine Räte dem Gott Israels gespendet haben, der in Jerusalem seine Wohnstätte hat.
Esra Esr 15 7 16 Bring auch alles Silber und Gold dorthin, das du in der ganzen Provinz Babel bekommst, samt den Spenden, die das Volk Israel und die Priester für das Haus ihres Gottes in Jerusalem geben.
Esra Esr 15 7 17 Von diesem Geld sollst du dann gewissenhaft Stiere, Widder und Lämmer sowie die dazugehörenden Speiseopfer und Trankopfer kaufen und sie auf dem Altar des Hauses eures Gottes in Jerusalem darbringen.
Esra Esr 15 7 18 Das übrige Silber und Gold dürft ihr nach dem Willen eures Gottes verwenden, wie es dir und deinen Amtsbrüdern gut scheint.
Esra Esr 15 7 19 Auch die Geräte, die man dir für den Dienst im Haus deines Gottes übergibt, sollst du dem Gott in Jerusalem abliefern.
Esra Esr 15 7 20 Den restlichen Bedarf für das Haus deines Gottes, den du aufzubringen hast, bekommst du aus den königlichen Schatzhäusern.
Esra Esr 15 7 21 Ich, der König Artaxerxes, befehle allen Schatzmeistern im Gebiet jenseits des Stroms: Alles, was der Priester Esra, der Schriftkundige im Gesetz des Gottes des Himmels, von euch fordert, soll man pünktlich liefern,
Esra Esr 15 7 22 und zwar bis zu hundert Talenten Silber, bis zu hundert Kor Weizen, bis zu hundert Bat Wein, bis zu hundert Bat Öl, dazu Salz in jeder Menge.
Esra Esr 15 7 23 Alles, was der Gott des Himmels befiehlt, soll man mit frommem Eifer liefern für das Haus des Gottes des Himmels, damit nicht ein Strafgericht das Reich des Königs und seiner Söhne trifft.
Esra Esr 15 7 24 Auch wird euch Folgendes bekannt gemacht: Niemand ist befugt, irgendeinem Priester, Leviten, Sänger, Torwächter, Tempeldiener oder Arbeiter dieses Gotteshauses Steuern, Abgaben oder Zölle aufzuerlegen.
Esra Esr 15 7 25 Du aber, Esra, bestelle Rechtskundige und Richter nach dem weisen Gesetz deines Gottes, das in deiner Hand ist; sie sollen dem ganzen Volk im Gebiet jenseits des Stroms Recht sprechen, allen, die das Gesetz deines Gottes kennen; wer es aber nicht kennt, den sollt ihr es lehren.
Esra Esr 15 7 26 Doch über jeden, der das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs nicht befolgt, halte man streng Gericht und verurteile ihn je nachdem zum Tod, zum Ausschluss (aus der Gemeinde), zu einer Geldstrafe oder zu Gefängnis!
Esra Esr 15 7 27 Gepriesen sei der Herr, der Gott unserer Väter! Denn er hat dem König das alles ins Herz gelegt, um das Haus des Herrn in Jerusalem so herrlich auszustatten.
Esra Esr 15 7 28 Mir hat er die Gunst des Königs und seiner Räte sowie all der mächtigen Großen des Königs zugewandt. Ich aber fasste Mut, da die Hand des Herrn, meines Gottes, über mir war, und sammelte Familienoberhäupter aus Israel, die bereit waren, mit mir hinaufzuziehen.
Esra Esr 15 8 1 Das sind die Familienoberhäupter und die bei ihnen Eingetragenen, die unter der Herrschaft des Königs Artaxerxes mit mir aus Babel hinaufgezogen sind:
Esra Esr 15 8 2 Von den Nachkommen des Pinhas: Gerschom; von den Nachkommen Itamars: Daniel; von den Nachkommen Davids: Hattusch,
Esra Esr 15 8 3 der Sohn Schechanjas. Von den Nachkommen des Parosch: Secharja und mit ihm 150 eingetragene Männer.
Esra Esr 15 8 4 Von den Nachkommen des Pahat-Moab: Eljoënai, der Sohn Serachjas, und mit ihm 200 Männer.
Esra Esr 15 8 5 Von den Nachkommen Sattus: Schechanja, der Sohn Jahasiëls, und mit ihm 300 Männer.
Esra Esr 15 8 6 Von den Nachkommen Adins: Ebed, der Sohn Jonatans, und mit ihm 50 Männer.
Esra Esr 15 8 7 Von den Nachkommen Elams: Jeschaja, der Sohn Ataljas, und mit ihm 70 Männer.
Esra Esr 15 8 8 Von den Nachkommen Schefatjas: Sebadja, der Sohn Michaels, und mit ihm 80 Männer.
Esra Esr 15 8 9 Von den Nachkommen Joabs: Obadja, der Sohn Jehiëls, und mit ihm 218 Männer.
Esra Esr 15 8 10 Von den Nachkommen Banis: Schelomit, der Sohn Josifjas, und mit ihm 160 Männer.
Esra Esr 15 8 11 Von den Nachkommen Bebais: Secharja, der Sohn Bebais, und mit ihm 28 Männer.
Esra Esr 15 8 12 Von den Nachkommen Asgads: Johanan, der Sohn Katans, und mit ihm 110 Männer.
Esra Esr 15 8 13 Von den Nachkommen Adonikams: die letzten; sie heißen: Elifelet, Jëiël und Schemaja und mit ihnen 60 Männer.
Esra Esr 15 8 14 Und von den Nachkommen Bigwais: Utai, der Sohn Sabbuds, und mit ihm 70 Männer.
Esra Esr 15 8 15 Ich ließ alle an dem Fluss zusammenkommen, der an Ahawa vorbeifließt. Dort blieben wir drei Tage. Ich stellte fest, dass zwar Laienvolk und Priester da waren; doch fand ich dort keine Leviten.
Esra Esr 15 8 16 Da schickte ich einige verständige Männer, nämlich Eliëser, Ariël, Schemaja, Elnatan, Jarib, Elnatan, Natan, Secharja und Meschullam
Esra Esr 15 8 17 zu Iddo, dem Vorsteher der Ortschaft Kasifja; ich sagte ihnen, was sie zu Iddo und zu seinen Brüdern, die in der Ortschaft Kasifja ansässig waren, sagen sollten, damit sie uns Diener für das Haus unseres Gottes überließen.
Esra Esr 15 8 18 Da die gütige Hand unseres Gottes über uns war, schickten sie uns einen einsichtigen Mann, einen von den Nachkommen Machlis, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels, nämlich Scherebja, mit seinen Söhnen und Brüdern, zusammen 18 Männer;
Esra Esr 15 8 19 ferner von den Nachkommen Meraris den Haschabja und mit ihm Jeschaja samt ihren Söhnen und Brüdern, 20 Männer;
Esra Esr 15 8 20 dazu eine Anzahl von Tempeldienern, die David und die Obersten dem Tempel geschenkt hatten, damit sie den Leviten dienten, im ganzen 220 Tempeldiener. Sie alle sind namentlich aufgezeichnet.
Esra Esr 15 8 21 Dann rief ich dort am Fluss bei Ahawa ein Fasten aus; so wollten wir uns vor unserem Gott beugen und von ihm eine glückliche Reise erbitten für uns, unsere Familien und die ganze Habe.
Esra Esr 15 8 22 Denn ich schämte mich, vom König Soldaten und Reiter zu fordern, die uns gegen Feinde auf dem Weg schützen sollten. Vielmehr hatten wir dem König gesagt: Die Hand unseres Gottes ist schützend über allen, die ihn suchen; doch seine Macht und sein Zorn kommen über alle, die ihn verlassen.
Esra Esr 15 8 23 Wir fasteten also und suchten in dieser Sache Hilfe bei unserem Gott und er erhörte uns.
Esra Esr 15 8 24 Dann wählte ich von den Obersten der Priester zwölf aus, dazu Scherebja und Haschabja und mit ihnen noch zehn ihrer Brüder.
Esra Esr 15 8 25 Ich wog vor ihnen das Silber, das Gold und die Geräte, die Weihegaben, die der König, seine Räte und Großen sowie alle Israeliten, die dort lebten, für das Haus unseres Gottes gestiftet hatten.
Esra Esr 15 8 26 Ich wog alles und legte es in ihre Hände: sechshundertfünfzig Talente Silber und hundert silberne Geräte, die zwei Talente wogen; ferner hundert Talente Gold
Esra Esr 15 8 27 und zwanzig goldene Becher im Wert von tausend Golddariken sowie zwei Geräte aus feinster, glänzender Bronze, kostbar wie Gold.
Esra Esr 15 8 28 Und ich sagte zu ihnen: Ihr seid dem Herrn heilig, auch die Geräte sind heilig; das Silber und das Gold sind Weihegaben für den Herrn, den Gott eurer Väter.
Esra Esr 15 8 29 Bewacht und behütet das alles, bis ihr es vor den Obersten der Priester und Leviten sowie den Oberhäuptern der Familien Israels in Jerusalem wägt und darbringt, in den Räumen des Hauses des Herrn.
Esra Esr 15 8 30 Die Priester und Leviten nahmen das Silber, das Gold und die Geräte abgewogen in Empfang, um sie nach Jerusalem in das Haus unseres Gottes zu bringen.
Esra Esr 15 8 31 Am zwölften Tag des ersten Monats brachen wir von dem Fluss bei Ahawa auf, um nach Jerusalem zu ziehen. Die Hand unseres Gottes war über uns und er beschützte uns unterwegs vor Feinden und Räubern.
Esra Esr 15 8 32 Als wir nach Jerusalem kamen, ruhten wir dort drei Tage aus.
Esra Esr 15 8 33 Am vierten Tag wog man im Haus unseres Gottes das Silber und das Gold sowie die Geräte und übergab sie dem Priester Meremot, dem Sohn Urijas; bei ihm waren Eleasar, der Sohn des Pinhas, sowie die Leviten Josabad, der Sohn Jeschuas, und Noadja, der Sohn Binnuis.
Esra Esr 15 8 34 Man übergab alles, gezählt und gewogen, und verzeichnete gleichzeitig das genaue Gewicht.
Esra Esr 15 8 35 Die Verschleppten, die jetzt aus der Gefangenschaft heimgekehrt waren, brachten dem Gott Israels Brandopfer dar: zwölf Stiere für ganz Israel, sechsundneunzig Widder und siebenundsiebzig Lämmer, ferner zwölf Ziegenböcke für ein Sündopfer - all das als Brandopfer für den Herrn.
Esra Esr 15 8 36 Man übergab die Anordnungen des Königs den königlichen Satrapen und den Statthaltern im Gebiet jenseits des Stroms. Sie unterstützten von nun an das Volk und das Haus Gottes.
Esra Esr 15 9 1 Als das vollbracht war, kamen die Obersten zu mir und sagten: Das Volk Israel und die Priester und die Leviten haben sich nicht fern gehalten von der Bevölkerung des Landes und ihren Gräueltaten, von den Kanaanitern, Hetitern, Perisitern, Jebusitern, Ammonitern, Moabitern, Ägyptern und Amoritern.
Esra Esr 15 9 2 Sie haben von deren Töchtern Frauen genommen für sich und ihre Söhne. So hat sich der heilige Same mit den Völkern des Landes vermischt und die Obersten und Beamten waren bei diesem Treubruch die Ersten.
Esra Esr 15 9 3 Als ich das hörte, zerriss ich mein Gewand und meinen Mantel; ich raufte mir die Haare und den Bart und setzte mich erschüttert nieder.
Esra Esr 15 9 4 Da versammelten sich alle um mich, die wegen des Treubruchs der Heimkehrer die Drohungen des Gottes Israels fürchteten. Bis zum Abendopfer saß ich erschüttert da.
Esra Esr 15 9 5 Zur Zeit des Abendopfers erhob ich mich aus meiner Bußübung, mit zerrissenem Gewand und Mantel. Dann warf ich mich auf die Knie, breitete die Hände aus und betete zum Herrn, meinem Gott:
Esra Esr 15 9 6 Mein Gott, ich schäme mich und wage nicht, die Augen zu dir, mein Gott, zu erheben. Denn unsere Vergehen sind uns über den Kopf gewachsen; unsere Schuld reicht bis zum Himmel.
Esra Esr 15 9 7 Seit den Tagen unserer Väter bis heute sind wir in großer Schuld. Wegen unserer Vergehen wurden wir, unsere Könige und Priester, den Königen der Länder ausgeliefert, dem Schwert, der Gefangenschaft, der Plünderung und der Schande, wie es noch heute der Fall ist.
Esra Esr 15 9 8 Jetzt, für einen kurzen Augenblick, hat der Herr, unser Gott, uns Erbarmen gezeigt; er hat einen Rest gerettet und übrig gelassen und uns einen Ruheplatz an seinem heiligen Ort gewährt. So ließ unser Gott unsere Augen aufleuchten, er ließ uns ein wenig aufleben in unserer Knechtschaft.
Esra Esr 15 9 9 Ja, wir sind Knechte. Aber auch in unserer Knechtschaft hat unser Gott uns nicht verlassen. Er wandte uns die Gunst der Könige von Persien zu. Er ließ uns aufleben, sodass wir das Haus unseres Gottes wieder aufbauen und es aus den Trümmern wieder aufrichten konnten. Er gewährte uns ein geschütztes Gebiet in Juda und Jerusalem.
Esra Esr 15 9 10 Aber jetzt, unser Gott, was sollen wir nach all dem sagen? Wir haben ja deine Gebote verlassen.
Esra Esr 15 9 11 Du hast durch deine Diener, die Propheten, geboten: Das Land, in das ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen, ist ein beflecktes Land; denn die Völker im Land haben es befleckt; in ihrer Unreinheit haben sie es mit ihren Gräueltaten erfüllt, vom einen Ende bis zum andern.
Esra Esr 15 9 12 Darum dürft ihr eure Töchter nicht ihren Söhnen als Frauen geben, noch dürft ihr ihre Töchter für eure Söhne nehmen. Ihr Glück und ihren Wohlstand sollt ihr nicht begehren. Dann werdet ihr stark sein und die Güter des Landes genießen und sie euren Kindern vererben für alle Zeit.
Esra Esr 15 9 13 Was ist alles über uns gekommen wegen unserer bösen Taten und unserer großen Schuld! Dabei hast du, unser Gott, unsere Schuld mit Nachsicht behandelt und uns diese Schar von Geretteten gelassen.
Esra Esr 15 9 14 Können wir nach alledem von neuem deine Gebote brechen und uns mit diesen gräuelbeladenen Völkern verschwägern? Musst du uns dann nicht zürnen, bis wir ganz vernichtet sind, sodass kein Rest von Geretteten mehr übrig bleibt?
Esra Esr 15 9 15 Herr, Gott Israels, du bist gerecht; darum hast du uns als geretteten Rest übrig gelassen, wie es heute der Fall ist. Nun stehen wir vor dir mit unserer Schuld. Nein, so kann niemand vor dir bestehen.
Esra Esr 15 10 1 Während Esra vor dem Haus Gottes auf den Knien lag und weinend sein Gebet und sein Bekenntnis sprach, versammelte sich um ihn eine sehr große Gemeinde von Männern, Frauen und Kindern aus Israel. Auch das Volk vergoss viele Tränen.
Esra Esr 15 10 2 Schechanja, der Sohn Jehiëls, einer der Nachkommen Elams, nahm das Wort und sagte zu Esra: Ja, wir haben unserem Gott die Treue gebrochen; wir haben fremde Frauen aus der Bevölkerung des Landes geheiratet. Doch auch jetzt gibt es noch Hoffnung für Israel:
Esra Esr 15 10 3 Wir wollen jetzt mit unserem Gott einen Bund schließen und uns verpflichten, dass wir alle fremden Frauen samt ihren Kindern wegschicken nach dem Rat meines Herrn und aller, die das Gebot unseres Gottes fürchten. Man handle nach dem Gesetz.
Esra Esr 15 10 4 Steh auf! Denn dir obliegt die Sache. Wir aber stehen dir bei. Fass Mut und handle!
Esra Esr 15 10 5 Da stand Esra auf; er ließ die Obersten der Priester, der Leviten und ganz Israels schwören, nach diesem Vorschlag zu handeln, und sie leisteten den Eid.
Esra Esr 15 10 6 Dann verließ Esra den Platz vor dem Haus Gottes und ging in die Kammer Johanans, des Sohnes Eljaschibs. Dort verbrachte er die Nacht, aß aber kein Brot und trank kein Wasser; denn er trauerte über den Treubruch der Heimkehrer.
Esra Esr 15 10 7 Dann machte man in Juda und Jerusalem allen Heimkehrern bekannt, sie sollten sich in Jerusalem versammeln.
Esra Esr 15 10 8 Jeder, der nicht binnen drei Tagen komme, wie es die Vorsteher und Ältesten beschlossen hätten, dessen ganzer Besitz solle der Vernichtung anheim fallen und er selbst solle aus der Gemeinde der Heimkehrer ausgeschlossen werden.
Esra Esr 15 10 9 Da versammelten sich nach drei Tagen alle Männer von Juda und Benjamin in Jerusalem; es war am zwanzigsten Tag des neunten Monats. Das ganze Volk ließ sich auf dem Platz vor dem Haus Gottes nieder. Alle zitterten wegen der Sache, um die es ging, aber auch wegen des Regens, der niederging.
Esra Esr 15 10 10 Der Priester Esra stand auf und sagte zu ihnen: Ihr habt dem Herrn die Treue gebrochen; ihr habt fremde Frauen genommen und so die Schuld Israels noch größer gemacht.
Esra Esr 15 10 11 So legt nun vor dem Herrn, dem Gott eurer Väter, ein Bekenntnis ab und tut, was er wünscht: Trennt euch von der Bevölkerung des Landes, insbesondere von den fremden Frauen!
Esra Esr 15 10 12 Darauf antwortete die ganze Gemeinde laut: Alles, was du uns gesagt hast, müssen wir tun.
Esra Esr 15 10 13 Aber es sind viele Menschen und es ist Regenzeit; da kann man nicht im Freien bleiben und die Angelegenheit ist nicht an einem oder zwei Tagen abzumachen. Denn viele von uns haben sich in dieser Sache verfehlt.
Esra Esr 15 10 14 Unsere Vorsteher sollen darum die ganze Gemeinde vertreten. Alle, die in unseren Städten fremde Frauen geheiratet haben, sollen dann zu festgesetzten Zeiten herkommen, dazu die Ältesten und Richter jeder einzelnen Stadt, bis wir den Zorn unseres Gottes, der wegen dieser Sache entbrannt ist, von uns abgewendet haben.
Esra Esr 15 10 15 Nur Jonatan, der Sohn Asaëls, und Jachseja, der Sohn Tikwas, sprachen gegen diesen Vorschlag; Meschullam und der Levit Schabbetai unterstützten sie.
Esra Esr 15 10 16 Die Heimkehrer machten es aber so, wie vorgeschlagen worden war. Der Priester Esra wählte Männer aus, für jede Großfamilie ein Familienoberhaupt; alle wurden mit Namen aufgerufen. Am ersten Tag des zehnten Monats traten sie zusammen, um die Sache zu untersuchen,
Esra Esr 15 10 17 und am ersten Tag des ersten Monats waren sie fertig mit den Fällen aller Männer, die fremde Frauen geheiratet hatten.
Esra Esr 15 10 18 Unter den Priestern fand man folgende, die fremde Frauen geheiratet hatten: Von den Nachkommen Jeschuas, des Sohnes des Jozadak, und seinen Brüdern: Maaseja, Eliëser, Jarib und Gedalja.
Esra Esr 15 10 19 Sie gaben die Hand darauf, ihre Frauen wegzuschicken, und brachten für ihre Schuld einen Widder als Schuldopfer dar.
Esra Esr 15 10 20 Von den Nachkommen Immers fand man schuldig: Hanani und Sebadja;
Esra Esr 15 10 21 von den Nachkommen Harims: Maaseja, Elija, Schemaja, Jehiël und Usija;
Esra Esr 15 10 22 von den Nachkommen Paschhurs: Eljoënai, Maaseja, Jischmael, Netanel, Josabad und Elasa.
Esra Esr 15 10 23 Von den Leviten: Josabad, Schimi, Kelaja, das ist Kelita, Petachja, Juda und Eliëser.
Esra Esr 15 10 24 Von den Sängern: Eljaschib. Von den Torwächtern: Schallum, Telem und Uri.
Esra Esr 15 10 25 Unter den Israeliten von den Nachkommen des Parosch: Ramja, Jisija, Malkija, Mijamin, Eleasar, Malkija und Benaja;
Esra Esr 15 10 26 von den Nachkommen Elams: Mattanja, Secharja, Jehiël, Abdi, Jeremot und Elija;
Esra Esr 15 10 27 von den Nachkommen Sattus: Eljoënai, Eljaschib, Mattanja, Jeremot, Sabad und Asisa;
Esra Esr 15 10 28 von den Nachkommen Bebais: Johanan, Hananja, Sabbai und Atlai;
Esra Esr 15 10 29 von den Nachkommen Banis: Meschullam, Malluch, Adaja, Jaschub, Scheal und Jeremot;
Esra Esr 15 10 30 von den Nachkommen des Pahat-Moab: Adna, Kelal, Benaja, Maaseja, Mattanja, Bezalel, Binnui und Manasse;
Esra Esr 15 10 31 von den Nachkommen Harims: Eliëser, Jischija, Malkija, Schemaja, Simeon,
Esra Esr 15 10 32 Benjamin, Malluch und Schemarja;
Esra Esr 15 10 33 von den Nachkommen Haschums: Mattenai, Mattatta, Sabad, Elifelet, Jeremai, Manasse und Schimi;
Esra Esr 15 10 34 von den Nachkommen Bigwais: Maadai, Amram, Uël,
Esra Esr 15 10 35 Benaja, Bedja, Keluhi,
Esra Esr 15 10 36 Wanja, Meremot, Eljaschib,
Esra Esr 15 10 37 Mattanja, Mattenai und Jaasai;
Esra Esr 15 10 38 von den Nachkommen Binnuis: Schimi,
Esra Esr 15 10 39 Schelemja, Natan und Adaja;
Esra Esr 15 10 40 von den Nachkommen Sakkais: Schaschai, Scharai,
Esra Esr 15 10 41 Asarel, Schelemja, Schemarja,
Esra Esr 15 10 42 Schallum, Amarja und Josef;
Esra Esr 15 10 43 von den Nachkommen Nebos: Jëiël, Mattitja, Sabad, Sebina, Jaddai, Joël und Benaja.
Esra Esr 15 10 44 Alle diese hatten fremde Frauen geheiratet; sie trennten sich nun von ihren Frauen, auch wenn sie von ihnen Kinder hatten.
Nehemia Neh 16 1 1 Bericht des Nehemia, des Sohnes Hachaljas. Im Monat Kislew, im zwanzigsten Jahr des Artaxerxes, war ich in der Festung Susa;
Nehemia Neh 16 1 2 da kam Hanani, einer meiner Brüder, mit einigen Männern aus Juda. Ich fragte sie, wie es den Juden gehe, den Geretteten, die von den Gefangenen übrig geblieben waren, und wie es um Jerusalem stehe.
Nehemia Neh 16 1 3 Sie sagten zu mir: Der Rest, der von den Gefangenen übrig geblieben ist, lebt dort in der Provinz in großer Not und Schmach. Die Stadtmauer von Jerusalem ist niedergelegt und die Tore sind abgebrannt.
Nehemia Neh 16 1 4 Als ich das hörte, setzte ich mich nieder und weinte. Ich trauerte tagelang, fastete und betete zu dem Gott des Himmels.
Nehemia Neh 16 1 5 Ich sagte: Ach, Herr, Gott des Himmels, du großer und furchtgebietender Gott! Du hältst deinen Bund und bewahrst deine Gnade denen, die dich lieben und deine Gebote halten.
Nehemia Neh 16 1 6 Hab ein aufmerksames Ohr und ein offenes Auge und hör das Gebet deines Knechtes! Ich bete jetzt Tag und Nacht vor dir für die Söhne Israels, deine Diener. Ich lege ein Bekenntnis ab wegen der Sünden der Söhne Israels. Wir haben gegen dich gesündigt; auch ich und meine Familie haben gesündigt.
Nehemia Neh 16 1 7 Wir haben sehr schlecht gegen dich gehandelt: Wir haben die Gebote, Gesetze und Anordnungen missachtet, die du deinem Diener Mose gegeben hast.
Nehemia Neh 16 1 8 Aber denk an das Wort, das du deinem Diener Mose aufgetragen hast: Wenn ihr mir die Treue brecht, dann werde ich euch unter die Völker zerstreuen;
Nehemia Neh 16 1 9 wenn ihr aber zu mir umkehrt, meine Gebote befolgt und sie ausführt, dann sammle ich euch wieder, selbst die, die bis ans Ende des Himmels verschlagen wurden; ich bringe sie an den Ort, den ich erwählt habe, um dort meinen Namen wohnen zu lassen.
Nehemia Neh 16 1 10 Sie sind ja deine Knechte, dein Volk, das du erlöst hast mit deiner großen Kraft und deiner starken Hand.
Nehemia Neh 16 1 11 Ach, Herr, dein Ohr höre aufmerksam auf das Gebet deines Knechtes und das Gebet deiner Knechte, die von Herzen deinen Namen fürchten: Gewähre deinem Knecht heute Erfolg und lass ihn Erbarmen finden bei diesem Mann! Ich war nämlich Mundschenk beim König.
Nehemia Neh 16 2 1 Im Monat Nisan, im zwanzigsten Jahr des Königs Artaxerxes, nahm ich den Wein und reichte ihn dem König - mein Amt war es nämlich, für den Wein zu sorgen. Nie zuvor hatte der König mein Aussehen schlecht gefunden;
Nehemia Neh 16 2 2 jetzt aber fragte er mich: Warum siehst du so schlecht aus? Du bist doch nicht etwa krank? Nein, du hast gewiss Kummer. Ich erschrak sehr;
Nehemia Neh 16 2 3 dann sagte ich zum König: Der König möge ewig leben. Wie sollte ich nicht schlecht aussehen? Die Stadt, in der die Gräber meiner Väter sind, liegt in Trümmern und ihre Tore sind vom Feuer verzehrt.
Nehemia Neh 16 2 4 Der König erwiderte: Was möchtest du also? Da betete ich zum Gott des Himmels;
Nehemia Neh 16 2 5 dann sagte ich zum König: Wenn du, König, es für gut findest und wenn du deinem Knecht vertraust, so sende mich nach Juda, damit ich die Stadt wieder aufbaue, in der die Gräber meiner Väter sind.
Nehemia Neh 16 2 6 Darauf fragte mich der König, während die Königin neben ihm saß: Wie lang soll deine Reise dauern? Wann kommst du zurück? Ich nannte ihm eine bestimmte Zeit; der König war einverstanden und ließ mich ziehen.
Nehemia Neh 16 2 7 Ich sagte dem König noch: Wenn der König es für gut findet, dann gebe man mir Briefe mit an die Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms, damit sie mich bis nach Juda durchreisen lassen;
Nehemia Neh 16 2 8 ferner einen Brief an Asaf, den Verwalter der königlichen Wälder: Er soll mir Bauholz liefern für die Tore der Tempelburg, für die Stadtmauer und für das Haus, in das ich ziehen will. Der König bewilligte es mir, weil die gütige Hand meines Gottes über mir war.
Nehemia Neh 16 2 9 So kam ich zu den Statthaltern im Gebiet jenseits des Stroms und ich übergab ihnen die Briefe des Königs. Der König hatte mir auch Hauptleute und Reiter als Geleit gegeben.
Nehemia Neh 16 2 10 Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der Knecht von Ammon, hörten davon. Es verdross sie sehr, dass da ein Mann kam, der sich für das Wohl der Israeliten einsetzte.
Nehemia Neh 16 2 11 So kam ich nach Jerusalem. Dort blieb ich drei Tage.
Nehemia Neh 16 2 12 Dann machte ich mich bei Nacht auf, nahm aber nur einige wenige Männer mit. Noch hatte ich keinem Menschen mitgeteilt, was mein Gott mir eingegeben hatte, für Jerusalem zu tun. Ich nahm keine Tiere mit außer dem einen, auf dem ich ritt.
Nehemia Neh 16 2 13 So ritt ich bei Nacht zum Taltor hinaus. An der Drachenquelle vorbei gelangte ich zum Aschentor. Dabei besichtigte ich die Mauern Jerusalems: Sie waren niedergerissen und die Tore vom Feuer verzehrt.
Nehemia Neh 16 2 14 Ich ritt zum Quelltor und zum Königsteich hinüber. Hier konnte ich mit dem Reittier nicht mehr vorwärts kommen.
Nehemia Neh 16 2 15 So ging ich bei Nacht das Bachtal hinauf und besichtigte die Mauer. Dann kehrte ich um und kam durch das Taltor wieder zurück.
Nehemia Neh 16 2 16 Die Vorsteher wussten nicht, wohin ich gegangen war und was ich vorhatte. Denn ich hatte bis dahin den Juden nichts mitgeteilt, weder den Priestern noch den Vornehmen, noch den Beamten und den übrigen, die an dem Werk mitwirken sollten.
Nehemia Neh 16 2 17 Jetzt aber sagte ich zu ihnen: Ihr seht selbst, in welchem Elend wir leben: Jerusalem liegt in Trümmern und seine Tore sind abgebrannt. Gehen wir daran und bauen wir die Mauern Jerusalems wieder auf! So machen wir unserer Schande ein Ende.
Nehemia Neh 16 2 18 Dann berichtete ich ihnen, wie die Hand meines Gottes so gütig über mir gewesen war und was der König mir zugesagt hatte. Da sagten sie: Wir wollen ans Werk gehen und bauen. Und sie nahmen die gute Sache in die Hand.
Nehemia Neh 16 2 19 Als aber Sanballat, der Horoniter, Tobija, der Knecht von Ammon, und der Araber Geschem davon hörten, verspotteten sie uns und sagten verächtlich: Was soll das, was ihr da macht? Wollt ihr euch etwa gegen den König auflehnen?
Nehemia Neh 16 2 20 Ich ließ ihnen antworten: Der Gott des Himmels wird uns Erfolg verleihen. Wir, seine Knechte, wollen ans Werk gehen und bauen. Ihr hingegen habt weder einen Anteil (an der Stadt) noch Anrecht (auf sie); es gibt keine Erinnerung an euch in Jerusalem.
Nehemia Neh 16 3 1 Der Hohepriester Eljaschib und seine Brüder, die Priester, machten sich ans Werk und bauten das Schaftor auf. Sie setzten die Balken ein und brachten die Torflügel an. Sie bauten weiter bis zum Turm der Hundert, setzten die Balken ein und kamen bis zum Turm Hananel.
Nehemia Neh 16 3 2 Anschließend bauten die Männer von Jericho und daneben baute Sakkur, der Sohn Imris.
Nehemia Neh 16 3 3 Das Fischtor bauten die Söhne des Senaa; sie setzten die Balken ein und brachten die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an.
Nehemia Neh 16 3 4 Neben ihnen arbeitete an der Instandsetzung Meremot, der Sohn Urijas, des Sohnes des Koz. Daneben arbeitete Meschullam, der Sohn Berechjas, des Sohnes Meschesabels. Daneben arbeitete Zadok, der Sohn Baanas.
Nehemia Neh 16 3 5 Daneben arbeiteten die Leute aus Tekoa. Die Vornehmen unter ihnen freilich beugten den Nacken nicht zum Dienst für ihre Herren.
Nehemia Neh 16 3 6 Jojada, der Sohn Paseachs, und Meschullam, der Sohn Besodjas, arbeiteten an der Instandsetzung des Jeschanators; sie setzten die Balken ein und brachten die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an.
Nehemia Neh 16 3 7 Daneben arbeitete Melatja aus Gibeon und Jadon aus Meronot sowie die Leute aus Gibeon und Mizpa, dort wo der Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms seinen Sitz hatte.
Nehemia Neh 16 3 8 Daneben arbeitete Usiël, der Sohn Harhajas, einer von den Goldschmieden; und daneben arbeitete Hananja, ein Salbenhersteller. Sie befestigten Jerusalem bis zur Breiten Mauer.
Nehemia Neh 16 3 9 Daneben arbeitete Refaja, der Sohn Hurs, der Vorsteher der einen Hälfte des Bezirks von Jerusalem.
Nehemia Neh 16 3 10 Daneben arbeitete Jedaja, der Sohn Harumafs, gegenüber seinem Haus; und daneben arbeitete Hattusch, der Sohn Haschabnejas.
Nehemia Neh 16 3 11 Malkija, der Sohn Harims, und Haschub, der Sohn des Pahat-Moab, arbeiteten an der Instandsetzung des folgenden Stückes und des Ofenturms.
Nehemia Neh 16 3 12 Daneben arbeitete Schallum, der Sohn des Lohesch, der Vorsteher der anderen Hälfte des Bezirks von Jerusalem. Ihm halfen seine Töchter.
Nehemia Neh 16 3 13 Hanun und die Einwohner von Sanoach arbeiteten an der Instandsetzung des Taltors; sie bauten es auf und brachten die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an; sie setzten auch weitere tausend Ellen der Mauer instand, bis zum Aschentor.
Nehemia Neh 16 3 14 Malkija, der Sohn Rechabs, der Vorsteher des Bezirks von Bet-Kerem, arbeitete an der Instandsetzung des Aschentors; er baute es auf und brachte die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an.
Nehemia Neh 16 3 15 Schallun, der Sohn Kolhoses, der Vorsteher des Bezirks von Mizpa, arbeitete an der Instandsetzung des Quelltors; er baute es auf, versah es mit einem Dach und brachte die Torflügel, Riegel und Sperrbalken an. Weiter setzte er die Mauer am Teich der Wasserleitung beim Königsgarten instand, bis zu den Stufen, die von der Davidstadt herabführen.
Nehemia Neh 16 3 16 Hinter ihm arbeitete Nehemja, der Sohn des Asbuk, der Vorsteher der einen Hälfte des Bezirks von Bet-Zur; er arbeitete bis zu der Stelle gegenüber den Gräbern Davids und weiter bis zum künstlichen Teich und zur Kaserne der Leibwache.
Nehemia Neh 16 3 17 Hinter ihm arbeiteten die Leviten, nämlich Rehum, der Sohn Banis, und daneben Haschabja, der Vorsteher der einen Hälfte des Bezirks von Keïla; er arbeitete für seinen Bezirk.
Nehemia Neh 16 3 18 Hinter ihm arbeiteten die Brüder dieser Leviten unter Binnui, dem Sohn des Henadad, dem Vorsteher der anderen Hälfte des Bezirks von Keïla.
Nehemia Neh 16 3 19 Neben ihm arbeitete Eser, der Sohn Jeschuas, der Vorsteher von Mizpa, an der Instandsetzung des folgenden Stückes, gegenüber dem Aufstieg zum Zeughaus am Winkel.
Nehemia Neh 16 3 20 Hinter ihm arbeitete Baruch, der Sohn Sabbais, an der Instandsetzung des anschließenden Stückes, vom Winkel bis an den Eingang zum Haus des Hohenpriesters Eljaschib.
Nehemia Neh 16 3 21 Hinter ihm arbeitete Meremot, der Sohn Urijas, des Sohnes des Koz, am anschließenden Stück, vom Eingang bis zum Ende des Hauses von Eljaschib.
Nehemia Neh 16 3 22 Hinter ihm arbeiteten die Priester, die im Umkreis wohnten.
Nehemia Neh 16 3 23 Dahinter arbeiteten Benjamin und Haschub gegenüber ihrem Haus und hinter ihnen arbeitete Asarja, der Sohn Maasejas, des Sohnes Ananejas, neben seinem Haus.
Nehemia Neh 16 3 24 Dahinter arbeitete Binnui, der Sohn Henadads, an der Instandsetzung des anschließenden Stückes, vom Haus des Asarja bis zum Winkel und weiter bis zur Ecke.
Nehemia Neh 16 3 25 Palal, der Sohn Usais, arbeitete gegenüber dem Winkel und dem oberen Turm, der vom königlichen Palast am Wachthof vorspringt. Hinter ihm arbeiteten Pedaja, der Sohn des Parosch,
Nehemia Neh 16 3 26 und die Tempeldiener, die auf dem Ofel wohnten, bis zu der Stelle gegenüber dem Wassertor im Osten und dem vorspringenden Turm.
Nehemia Neh 16 3 27 Dahinter arbeiteten die Leute von Tekoa an der Instandsetzung des anschließenden Stückes, von der Stelle, die dem großen, vorspringenden Turm gegenüberliegt, bis zur Mauer des Ofel.
Nehemia Neh 16 3 28 Oberhalb des Rosstors arbeiteten die Priester, jeder seinem Haus gegenüber.
Nehemia Neh 16 3 29 Dahinter arbeitete Zadok, der Sohn Immers, seinem Haus gegenüber, und hinter ihm arbeitete Schemaja, der Sohn Schechanjas, der Wächter des Osttors.
Nehemia Neh 16 3 30 Dahinter arbeiteten Hananja, der Sohn Schelemjas, und Hanun, der sechste Sohn Zalafs, an der Instandsetzung eines weiteren Stückes. Dahinter arbeitete Meschullam, der Sohn Berechjas, gegenüber seiner Zelle.
Nehemia Neh 16 3 31 Hinter ihm arbeitete Malkija, einer von den Goldschmieden, bis zum Haus der Tempeldiener und der Händler, gegenüber dem Wachttor, und bis zum Obergemach an der Ecke.
Nehemia Neh 16 3 32 Und zwischen dem Obergemach an der Ecke und dem Schaftor arbeiteten die Goldschmiede und die Händler.
Nehemia Neh 16 3 33 Als Sanballat hörte, dass wir die Mauer aufbauten, wurde er zornig und ärgerte sich sehr. Er spottete über die Juden
Nehemia Neh 16 3 34 und sagte vor seinen Brüdern und dem Heer von Samarien: Was machen diese elenden Juden da? Wollen sie Jerusalem wieder für sich befestigen? Wollen sie Opfer darbringen? Wollen sie es an einem Tag vollenden? Können sie die Steine, die doch ausgeglüht sind, aus den Schutthaufen zu neuem Leben aufrichten?
Nehemia Neh 16 3 35 Und Tobija von Ammon, der neben ihm stand, sagte: Lasst sie nur bauen! Springt ein Fuchs hinauf, dann reißt er ihre Steinmauer nieder.
Nehemia Neh 16 3 36 Hör, unser Gott, wie wir zum Gespött geworden sind. Lass ihren Hohn auf sie selbst zurückfallen! Gib sie der Plünderung und der Gefangenschaft preis!
Nehemia Neh 16 3 37 Deck ihr Vergehen nicht zu! Ihre Sünde soll bei dir nicht ausgelöscht sein, denn sie haben die Bauenden beleidigt.
Nehemia Neh 16 3 38 Wir bauten an der Mauer weiter und bald hatte sich die Mauer ringsum bis zur Hälfte geschlossen. Das ermutigte das Volk zur weiteren Arbeit.
Nehemia Neh 16 4 1 Als aber Sanballat und Tobija sowie die Araber, die Ammoniter und die Leute von Aschdod hörten, dass der Wiederaufbau der Mauer von Jerusalem voranging - denn die Breschen schlossen sich allmählich -, wurden sie wütend
Nehemia Neh 16 4 2 und alle zusammen verschworen sich, gegen Jerusalem in den Krieg zu ziehen und dort Unruhe zu stiften.
Nehemia Neh 16 4 3 Wir aber beteten zu unserem Gott und stellten Tag und Nacht eine Wache auf, um uns vor ihnen zu schützen.
Nehemia Neh 16 4 4 Doch dann sagten die Juden: Den Trägern geht die Kraft aus, denn es liegt zu viel Schutt da; es wird uns nie gelingen, die Mauer aufzubauen.
Nehemia Neh 16 4 5 Unsere Feinde aber sagten: Sie sollen nichts merken und nichts von uns sehen, bis wir mitten unter ihnen stehen; dann metzeln wir sie nieder und machen dem Unternehmen ein Ende.
Nehemia Neh 16 4 6 Doch die Juden, die bei ihnen lebten, kamen und sagten uns mindestens zehnmal: Aus allen Orten ringsum, wo sie wohnen, ziehen sie gegen uns heran.
Nehemia Neh 16 4 7 Da stellte ich unterhalb der Mauer auf dem freien Gelände das Volk nach Sippen geordnet auf, mit Schwertern, Lanzen und Bogen bewaffnet.
Nehemia Neh 16 4 8 Ich musterte sie, dann erhob ich mich und sagte zu den Vornehmen, den Beamten und den übrigen Männern: Fürchtet euch nicht vor ihnen! Denkt an den Herrn; er ist groß und furchtgebietend. Kämpft für eure Brüder und Söhne, für eure Töchter und Frauen und für eure Häuser!
Nehemia Neh 16 4 9 Unsere Feinde erfuhren, dass uns ihr Vorhaben bekannt geworden war. So vereitelte Gott ihren Plan und wir alle kehrten zu der Mauer zurück, jeder zu seiner Arbeit.
Nehemia Neh 16 4 10 Seit jenem Tag arbeitete nur die Hälfte meiner Leute am Bau; die andere Hälfte hielt Lanzen, Schilde, Bogen und Panzer bereit und die Obersten standen hinter dem ganzen Volk Juda,
Nehemia Neh 16 4 11 das an der Mauer baute. Die Lastträger arbeiteten so: Mit der einen Hand taten sie ihre Arbeit, in der andern hielten sie den Wurfspieß.
Nehemia Neh 16 4 12 Von den Bauleuten hatte jeder sein Schwert um die Hüften gegürtet und so bauten sie. Ständig hatte ich den Hornbläser bei mir
Nehemia Neh 16 4 13 und ich sagte zu den Vornehmen, den Beamten und den übrigen: Die Arbeit ist vielfältig und weit ausgedehnt. Wir stehen auf der Mauer zerstreut und weit voneinander entfernt.
Nehemia Neh 16 4 14 Wo ihr also das Horn ertönen hört, dort sammelt euch um uns! Unser Gott wird für uns streiten.
Nehemia Neh 16 4 15 So arbeiteten wir am Bau, während die Hälfte die Lanzen bereithielt, vom Anbruch der Morgenröte bis zum Aufgang der Sterne.
Nehemia Neh 16 4 16 Damals sagte ich dem Volk noch: Jeder soll mit seinen Leuten auch nachts in Jerusalem bleiben; dann stehen sie uns in der Nacht als Wache zur Verfügung und am Tag zur Arbeit.
Nehemia Neh 16 4 17 Weder ich noch meine Brüder, weder meine Leute noch die Wachmannschaft, die mich begleitete, keiner von uns zog seine Kleider aus; jeder hatte seine Waffe an der Seite.
Nehemia Neh 16 5 1 Die Männer des einfachen Volkes und ihre Frauen erhoben aber laute Klage gegen ihre jüdischen Stammesbrüder.
Nehemia Neh 16 5 2 Die einen sagten: Wir müssen unsere Söhne und Töchter verpfänden, um Getreide zu bekommen, damit wir zu essen haben und leben können.
Nehemia Neh 16 5 3 Andere sagten: Wir müssen unsere Felder, Weinberge und Häuser verpfänden, um in der Hungerzeit Getreide zu bekommen.
Nehemia Neh 16 5 4 Wieder andere sagten: Auf unsere Felder und Weinberge mussten wir Geld aufnehmen für die Steuern des Königs.
Nehemia Neh 16 5 5 Wir sind doch vom selben Fleisch wie unsere Stammesbrüder; unsere Kinder sind ihren Kindern gleich und doch müssen wir unsere Söhne und Töchter zu Sklaven erniedrigen. Einige von unseren Töchtern sind schon erniedrigt worden. Wir sind machtlos und unsere Felder und Weinberge gehören anderen.
Nehemia Neh 16 5 6 Als ich ihre Klage und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig.
Nehemia Neh 16 5 7 Ich überlegte mir die Sache; dann stellte ich die Vornehmen und die Beamten zur Rede und sagte zu ihnen: Die eigenen Stammesbrüder bedrückt ihr mit Schuldforderungen. Und ich berief ihretwegen eine große Versammlung ein
Nehemia Neh 16 5 8 und sagte zu ihnen: Wir haben von unseren jüdischen Stammesbrüdern, die an andere Völker verkauft worden waren, so viele wie möglich losgekauft. Ihr aber, ihr wollt eure eigenen Stammesbrüder verkaufen, damit sie dann wieder an uns verkauft werden. Da schwiegen sie und wussten nichts zu erwidern.
Nehemia Neh 16 5 9 Darauf sagte ich: Was ihr tut, ist nicht recht. Wollt ihr nicht das Gebot unseres Gottes gewissenhaft einhalten, um so dem Hohn der uns feindlichen Völker zu entgehen?
Nehemia Neh 16 5 10 Auch ich und meine Brüder und meine Leute haben Stammesbrüdern Geld und Getreide geliehen. Erlassen wir ihnen doch diese Schuldforderungen.
Nehemia Neh 16 5 11 Gebt ihnen unverzüglich ihre Äcker und Weinberge, ihre Ölgärten und Häuser zurück und erlasst ihnen die Schuld an Geld und Getreide, Wein und Öl, die sie bei euch haben.
Nehemia Neh 16 5 12 Da erklärten sie: Wir wollen alles zurückgeben und nichts mehr von ihnen fordern. Wir wollen tun, was du gesagt hast. Darauf rief ich die Priester herbei und ließ die Leute schwören, dass sie ihre Zusage halten würden.
Nehemia Neh 16 5 13 Dann schüttelte ich den Bausch meines Gewandes aus und sagte: Genauso schüttle Gott jeden, der diese Zusage nicht hält, aus seinem Haus und seinem Eigentum; er sei ebenso ausgeschüttelt und leer. Die ganze Versammlung antwortete: Amen, so sei es!, und pries den Herrn und das Volk erfüllte die Zusage.
Nehemia Neh 16 5 14 Außerdem verzichtete ich mit meinen Brüdern auf den Unterhalt, den ich als Statthalter hätte beanspruchen können, und zwar von dem Tag an, an dem mich der König zum Statthalter in Juda bestellt hatte, vom zwanzigsten bis zum zweiunddreißigsten Jahr des Artaxerxes, also zwölf Jahre lang.
Nehemia Neh 16 5 15 Die Statthalter, die mir vorangingen, hatten das Volk schwer belastet; sie hatten von ihm täglich vierzig Silberschekel für ihren Unterhalt erhoben; auch ihre Leute hatten das Volk unterdrückt. Ich hingegen tat das aus Gottesfurcht nicht.
Nehemia Neh 16 5 16 Auch beim Bau der Mauer habe ich selbst Hand angelegt. Wir haben kein Feld gekauft. Alle meine Leute halfen dort gemeinsam bei der Bauarbeit.
Nehemia Neh 16 5 17 An meinem Tisch speisten die führenden Juden und die Beamten, hundertfünfzig an der Zahl, sowie die, die von den Völkern ringsumher zu uns kamen.
Nehemia Neh 16 5 18 Täglich wurden ein Ochse, sechs auserlesene Schafe und auch Geflügel zubereitet und all das ging auf meine Kosten. Dazu kam alle zehn Tage eine Menge von verschiedenen Weinen. Trotzdem habe ich den Unterhalt eines Statthalters nicht eingefordert, denn der Frondienst lag schon schwer genug auf diesem Volk.
Nehemia Neh 16 5 19 Denk daran, mein Gott, und lass mir all das zugute kommen, was ich für dieses Volk getan habe.
Nehemia Neh 16 6 1 Sanballat, Tobija, der Araber Geschem und unsere übrigen Feinde erfuhren, dass ich die Mauer fertig gebaut hatte und dass in ihr keine Lücke mehr war. Allerdings hatte ich damals die Torflügel noch nicht in die Tore eingesetzt.
Nehemia Neh 16 6 2 Da ließen Sanballat und Geschem mir sagen: Komm, wir wollen uns in Kefirim in der Ebene von Ono treffen. Sie hatten aber Böses gegen mich im Sinn.
Nehemia Neh 16 6 3 Ich schickte Boten an sie mit der Antwort: Ich arbeite gerade an einem großen Werk; darum kann ich nicht kommen. Die Arbeit würde stocken, wenn ich sie verließe und zu euch käme.
Nehemia Neh 16 6 4 Viermal schickten sie mir die gleiche Einladung und jedes Mal gab ich ihnen die gleiche Antwort.
Nehemia Neh 16 6 5 Da schickte mir Sanballat in gleicher Weise zum fünften Mal seinen Diener; er brachte einen unverschlossenen Brief,
Nehemia Neh 16 6 6 in dem stand: Unter den Völkern geht das Gerücht um - und Geschem bestätigt es -, dass du mit den Juden einen Aufstand planst. Deshalb baust du die Mauer auf. Und du willst, wie man sagt, König der Juden werden.
Nehemia Neh 16 6 7 Du hast auch, so hört man, Propheten bestellt, die in Jerusalem von dir sagen und ausrufen sollen: Juda hat einen König. Solche Gerüchte werden aber dem König zu Ohren kommen. Darum komm jetzt, wir wollen zusammen beraten.
Nehemia Neh 16 6 8 Ich ließ ihm antworten: Nichts von dem, was du behauptest, ist geschehen. Das hast du alles selbst erfunden.
Nehemia Neh 16 6 9 Sie alle wollten uns nämlich einschüchtern; sie dachten: Dann lassen sie die Hände von dem Werk und es kommt nicht zustande. Nun aber rührte ich die Hände erst recht.
Nehemia Neh 16 6 10 Eines Tages ging ich in das Haus Schemajas, des Sohnes Delajas, des Sohnes Mehetabels; er war nämlich dort festgehalten. Er sagte: Gehen wir zusammen in das Haus Gottes, ins Innere des Tempels, und verschließen wir die Türen des Tempels! Denn man wird kommen, um dich zu töten. In der Nacht wird man kommen, um dich zu töten.
Nehemia Neh 16 6 11 Ich erwiderte: Sollte ein Mann wie ich fliehen? Wer von meinesgleichen würde am Leben bleiben, wenn er den Tempel beträte? Ich gehe nicht hin.
Nehemia Neh 16 6 12 Ich erkannte deutlich, dass nicht Gott ihn geschickt hatte; er hatte vielmehr diese Prophezeiung über mich nur gesprochen, weil Tobija und Sanballat ihn gedungen hatten.
Nehemia Neh 16 6 13 Er war gedungen, damit ich aus Furcht so handeln und mich versündigen sollte. Damit wollten sie mich in üblen Ruf bringen, um mich verächtlich zu machen.
Nehemia Neh 16 6 14 Mein Gott, vergiss dem Tobija und dem Sanballat nicht, was sie getan haben, auch nicht der Prophetin Noadja und den übrigen Propheten, die mir Angst machen wollten.
Nehemia Neh 16 6 15 Nach zweiundfünfzig Tagen, am Fünfundzwanzigsten des Monats Elul, war die Mauer vollendet.
Nehemia Neh 16 6 16 Als alle unsere Feinde es hörten, fürchteten sich alle Völker rings um uns her. Ihr Hochmut verging ihnen und sie mussten einsehen, dass unser Gott es war, der dieses Werk vollbracht hatte.
Nehemia Neh 16 6 17 In jener Zeit sandten die Vornehmen von Juda auch viele Briefe an Tobija und Briefe von Tobija gelangten an sie.
Nehemia Neh 16 6 18 Denn viele Menschen in Juda waren ihm durch einen Eid verpflichtet. Er war nämlich der Schwiegersohn Schechanjas, des Sohnes Arachs, und sein Sohn Johanan hatte die Tochter Meschullams, des Sohnes Berechjas, geheiratet.
Nehemia Neh 16 6 19 Auch rühmten sie vor mir seine Verdienste und trugen ihm zu, was ich sagte. Tobija schickte auch Briefe, um mir Furcht zu machen.
Nehemia Neh 16 7 1 Als die Mauer gebaut war und ich die Torflügel hatte einsetzen lassen, wurden die Torwächter bestellt.
Nehemia Neh 16 7 2 Zu Befehlshabern über Jerusalem ernannte ich meinen Bruder Hanani und den Burghauptmann Hananja; denn dieser war ein zuverlässiger und gottesfürchtiger Mann, wie es nicht viele gab.
Nehemia Neh 16 7 3 Ich sagte zu ihnen: Die Tore Jerusalems dürfen erst geöffnet werden, wenn die Sonne heiß scheint; und noch während sie am Himmel steht, soll man die Tore schließen und verriegeln. Auch soll man Wachen aus den Einwohnern Jerusalems bilden; jeder soll eine bestimmte Zeit des Wachdienstes haben, und zwar jeweils vor seinem Haus.
Nehemia Neh 16 7 4 Nun war die Stadt weit ausgedehnt und groß; es war aber wenig Volk darin und es gab nicht viele Häuser, die wieder aufgebaut waren.
Nehemia Neh 16 7 5 Da gab mir mein Gott in den Sinn, die Vornehmen, die Beamten und das Volk zusammenzurufen, um sie nach Familien in Listen einzutragen. Ich fand das Familienverzeichnis derer, die zuerst heimgekehrt waren; darin fand ich geschrieben:
Nehemia Neh 16 7 6 Hier folgt eine Liste der Einwohner der Provinz Juda, der Verschleppten, die aus dem Exil heimgekehrt sind. Nebukadnezzar, der König von Babel, hatte sie verschleppt; nun kehrten sie nach Jerusalem und Juda zurück, jeder in seine Stadt.
Nehemia Neh 16 7 7 Sie kamen mit Serubbabel, Jeschua, Nehemja, Asarja, Raamja, Nahamani, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum und Baana. Das ist die Zahl der Männer des Volkes Israel:
Nehemia Neh 16 7 8 Nachkommen des Parosch 2172.
Nehemia Neh 16 7 9 Nachkommen Schefatjas 372.
Nehemia Neh 16 7 10 Nachkommen Arachs 652.
Nehemia Neh 16 7 11 Nachkommen Pahat-Moabs, und zwar Nachkommen Jeschuas und Joabs, 2818.
Nehemia Neh 16 7 12 Nachkommen Elams 1254.
Nehemia Neh 16 7 13 Nachkommen Sattus 845.
Nehemia Neh 16 7 14 Nachkommen Sakkais 760.
Nehemia Neh 16 7 15 Nachkommen Binnuis 648.
Nehemia Neh 16 7 16 Nachkommen Bebais 628.
Nehemia Neh 16 7 17 Nachkommen Asgads 2322.
Nehemia Neh 16 7 18 Nachkommen Adonikams 667.
Nehemia Neh 16 7 19 Nachkommen Bigwais 2067.
Nehemia Neh 16 7 20 Nachkommen Adins 655.
Nehemia Neh 16 7 21 Nachkommen Aters der Linie Hiskija 98.
Nehemia Neh 16 7 22 Nachkommen Haschums 328.
Nehemia Neh 16 7 23 Nachkommen Bezais 324.
Nehemia Neh 16 7 24 Nachkommen Harifs 112.
Nehemia Neh 16 7 25 Nachkommen Gibeons 95.
Nehemia Neh 16 7 26 Männer von Betlehem und Netofa 188.
Nehemia Neh 16 7 27 Männer von Anatot 128.
Nehemia Neh 16 7 28 Männer von Bet-Asmawet 42.
Nehemia Neh 16 7 29 Männer von Kirjat-Jearim, Kefira und Beerot 743.
Nehemia Neh 16 7 30 Männer von Rama und Geba 621.
Nehemia Neh 16 7 31 Männer von Michmas 122.
Nehemia Neh 16 7 32 Männer von Bet-El und Ai 123.
Nehemia Neh 16 7 33 Männer von dem andern Nebo 52.
Nehemia Neh 16 7 34 Nachkommen des andern Elam 1254.
Nehemia Neh 16 7 35 Nachkommen Harims 320.
Nehemia Neh 16 7 36 Männer von Jericho 345.
Nehemia Neh 16 7 37 Männer von Lod, Hadid und Ono 721.
Nehemia Neh 16 7 38 Nachkommen Senaas 3930.
Nehemia Neh 16 7 39 Von den Priestern: Nachkommen Jedajas vom Haus Jeschua 973.
Nehemia Neh 16 7 40 Nachkommen Immers 1052.
Nehemia Neh 16 7 41 Nachkommen Paschhurs 1247.
Nehemia Neh 16 7 42 Nachkommen Harims 1017.
Nehemia Neh 16 7 43 Von den Leviten: Nachkommen Jeschuas, nämlich Kadmiël, Binnui und Hodawja, 74.
Nehemia Neh 16 7 44 Von den Sängern: Nachkommen Asafs 148.
Nehemia Neh 16 7 45 Von den Torwächtern: Nachkommen Schallums, Nachkommen Aters, Nachkommen Talmons, Nachkommen Akkubs, Nachkommen Hatitas, Nachkommen Schobais, zusammen 138.
Nehemia Neh 16 7 46 Von den Tempeldienern: Nachkommen Zihas, Nachkommen Hasufas, Nachkommen Tabbaots,
Nehemia Neh 16 7 47 Nachkommen Keros', Nachkommen Sias, Nachkommen Padons,
Nehemia Neh 16 7 48 Nachkommen Lebanas, Nachkommen Hagabas, Nachkommen Salmais,
Nehemia Neh 16 7 49 Nachkommen Hanans, Nachkommen Giddels, Nachkommen Gahars,
Nehemia Neh 16 7 50 Nachkommen Reajas, Nachkommen Rezins, Nachkommen Nekodas,
Nehemia Neh 16 7 51 Nachkommen Gasams, Nachkommen Usas, Nachkommen Paseachs,
Nehemia Neh 16 7 52 Nachkommen Besais, Nachkommen der Mëuniter, Nachkommen der Nefusiter,
Nehemia Neh 16 7 53 Nachkommen Bakbuks, Nachkommen Hakufas, Nachkommen Harhurs,
Nehemia Neh 16 7 54 Nachkommen Bazluts, Nachkommen Mehidas, Nachkommen Harschas,
Nehemia Neh 16 7 55 Nachkommen Barkos', Nachkommen Siseras, Nachkommen Temachs,
Nehemia Neh 16 7 56 Nachkommen Neziachs und Nachkommen Hatifas.
Nehemia Neh 16 7 57 Von den Nachkommen der Knechte Salomos: Nachkommen Sotais, Nachkommen Soferets, Nachkommen Perudas,
Nehemia Neh 16 7 58 Nachkommen Jaalas, Nachkommen Darkons, Nachkommen Giddels,
Nehemia Neh 16 7 59 Nachkommen Schefatjas, Nachkommen Hattils, Nachkommen Pocheret-Zebajims und Nachkommen Amons.
Nehemia Neh 16 7 60 Zusammen waren es 392 Tempeldiener und Nachkommen der Knechte Salomos.
Nehemia Neh 16 7 61 Die Folgenden sind aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon und Immer gekommen, konnten aber nicht angeben, ob sie nach Großfamilie und Abkunft überhaupt aus Israel stammten:
Nehemia Neh 16 7 62 Nachkommen Delajas, Nachkommen Tobijas und Nachkommen Nekodas, insgesamt 642;
Nehemia Neh 16 7 63 dazu bei den Priestern die Nachkommen Habajas, die Nachkommen des Koz und die Nachkommen Barsillais; dieser hatte eine von den Töchtern Barsillais aus Gilead geheiratet und dessen Namen angenommen.
Nehemia Neh 16 7 64 Die Genannten suchten ihre Eintragung im Geschlechterverzeichnis; aber man fand sie nicht; deshalb wurden sie aus dem Priesterstand ausgeschlossen;
Nehemia Neh 16 7 65 der Statthalter untersagte ihnen, vom Hochheiligen zu essen, bis der Priester mit den Urim und Tummim auftrete.
Nehemia Neh 16 7 66 Die ganze Volksgemeinde zählte insgesamt 42360 Personen.
Nehemia Neh 16 7 67 Dabei waren ihre Knechte und Mägde nicht mitgerechnet; es waren 7337 Personen. Dazu kamen 245 Sänger und Sängerinnen; und sie hatten 736 Pferde und 245 Maultiere
Nehemia Neh 16 7 68 sowie 435 Kamele und 6720 Esel.
Nehemia Neh 16 7 69 Einige von den Familienoberhäuptern brachten Spenden für das Werk. Der Statthalter spendete für den Bauschatz 1000 Golddariken, 50 Schalen, 30 Priesterkleider und 500 (Minen Silber).
Nehemia Neh 16 7 70 Von den Familienoberhäuptern spendeten einige für den Bauschatz 20000 Golddariken und 2200 Minen Silber.
Nehemia Neh 16 7 71 Was das übrige Volk spendete, betrug 20000 Golddariken, 2000 Minen Silber und 67 Priesterkleider.
Nehemia Neh 16 7 72 Die Priester, Leviten, Torwächter und Sänger, auch ein Teil des Volkes und die Tempeldiener, ließen sich in ihren Städten nieder, und ebenso alle übrigen Israeliten in ihren Städten. Als der siebte Monat herankam, waren die Israeliten bereits in ihren Städten.
Nehemia Neh 16 8 1 Das ganze Volk versammelte sich geschlossen auf dem Platz vor dem Wassertor und bat den Schriftgelehrten Esra, das Buch mit dem Gesetz des Mose zu holen, das der Herr den Israeliten vorgeschrieben hat.
Nehemia Neh 16 8 2 Am ersten Tag des siebten Monats brachte der Priester Esra das Gesetz vor die Versammlung; zu ihr gehörten die Männer und die Frauen und alle, die das Gesetz verstehen konnten.
Nehemia Neh 16 8 3 Vom frühen Morgen bis zum Mittag las Esra auf dem Platz vor dem Wassertor den Männern und Frauen und denen, die es verstehen konnten, das Gesetz vor. Das ganze Volk lauschte auf das Buch des Gesetzes.
Nehemia Neh 16 8 4 Der Schriftgelehrte Esra stand auf einer Kanzel aus Holz, die man eigens dafür errichtet hatte. Neben ihm standen rechts Mattitja, Schema, Anaja, Urija, Hilkija und Maaseja und links Pedaja, Mischaël, Malkija, Haschum, Haschbaddana, Secharja und Meschullam.
Nehemia Neh 16 8 5 Esra öffnete das Buch vor aller Augen, denn er stand höher als das versammelte Volk. Als er das Buch aufschlug, erhoben sich alle.
Nehemia Neh 16 8 6 Dann pries Esra den Herrn, den großen Gott; darauf antworteten alle mit erhobenen Händen: Amen, amen! Sie verneigten sich, warfen sich vor dem Herrn nieder, mit dem Gesicht zur Erde.
Nehemia Neh 16 8 7 Die Leviten Jeschua, Bani, Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan und Pelaja erklärten dem Volk das Gesetz; die Leute blieben auf ihrem Platz.
Nehemia Neh 16 8 8 Man las aus dem Buch, dem Gesetz Gottes, in Abschnitten vor und gab dazu Erklärungen, sodass die Leute das Vorgelesene verstehen konnten.
Nehemia Neh 16 8 9 Der Statthalter Nehemia, der Priester und Schriftgelehrte Esra und die Leviten, die das Volk unterwiesen, sagten dann zum ganzen Volk: Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des Herrn, eures Gottes. Seid nicht traurig und weint nicht! Alle Leute weinten nämlich, als sie die Worte des Gesetzes hörten.
Nehemia Neh 16 8 10 Dann sagte Esra zu ihnen: Nun geht, haltet ein festliches Mahl und trinkt süßen Wein! Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute ist ein heiliger Tag zur Ehre des Herrn. Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.
Nehemia Neh 16 8 11 Auch die Leviten beruhigten das ganze Volk und sagten: Seid still, denn dieser Tag ist heilig. Macht euch keine Sorgen!
Nehemia Neh 16 8 12 Da gingen alle Leute nach Hause, um zu essen und zu trinken und auch andern davon zu geben und um ein großes Freudenfest zu begehen; denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen verkündet hatte.
Nehemia Neh 16 8 13 Am zweiten Tag versammelten sich die Familienoberhäupter des ganzen Volkes sowie die Priester und Leviten bei dem Schriftgelehrten Esra, um die Worte des Gesetzes weiter kennen zu lernen.
Nehemia Neh 16 8 14 Da fanden sie im Gesetz, das der Herr durch Mose geboten hat, die Stelle, an der es heißt: Die Israeliten sollen während des Festes im siebten Monat in Laubhütten wohnen.
Nehemia Neh 16 8 15 Wie man sie unterrichtet hatte, ließen sie nun in all ihren Städten und in Jerusalem ausrufen: Geht in die Berge und holt Zweige von veredelten und von wilden Ölbäumen, Zweige von Myrten, Palmen und Laubbäumen zum Bau von Laubhütten, wie es vorgeschrieben ist.
Nehemia Neh 16 8 16 Da ging das Volk hinaus; man holte Zweige und baute sich Laubhütten, der eine auf seinem flachen Dach, andere in ihren Höfen, in den Vorhöfen des Gotteshauses, auf dem Platz am Wassertor und auf dem Platz am Efraimtor.
Nehemia Neh 16 8 17 Die ganze Gemeinde, alle, die aus der Gefangenschaft heimgekehrt waren, bauten Laubhütten und wohnten darin. So hatten die Israeliten es nicht mehr gehalten seit den Tagen Josuas, des Sohnes Nuns, bis zu diesem Tag, und die Freude war überaus groß.
Nehemia Neh 16 8 18 Jeden Tag las Esra aus dem Buch des Gesetzes Gottes vor, vom ersten Tag bis zum letzten. So feierte man das Fest sieben Tage lang; am achten Tag war, wie vorgeschrieben, die Festversammlung.
Nehemia Neh 16 9 1 Am vierundzwanzigsten Tag dieses Monats kamen die Israeliten zu einem Fasten zusammen, in Bußgewänder gehüllt und das Haupt mit Staub bedeckt.
Nehemia Neh 16 9 2 Die, die ihrer Abstammung nach Israeliten waren, sonderten sich von allen Fremden ab; sie traten vor und bekannten ihre Sünden und die Vergehen ihrer Väter.
Nehemia Neh 16 9 3 Sie erhoben sich von ihren Plätzen und man las drei Stunden lang aus dem Buch des Gesetzes des Herrn, ihres Gottes, vor. Dann bekannten sie drei Stunden lang ihre Schuld und warfen sich vor dem Herrn, ihrem Gott, nieder.
Nehemia Neh 16 9 4 Auf der Tribüne der Leviten erhoben sich Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani und Kenani und riefen laut zum Herrn, ihrem Gott.
Nehemia Neh 16 9 5 Die Leviten Jeschua, Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja und Petachja sagten: Erhebt euch und preist den Herrn, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Man preise deinen herrlichen Namen, obwohl er erhaben ist über allen Preis und Ruhm.
Nehemia Neh 16 9 6 Du, Herr, bist der Einzige. Du hast den Himmel geschaffen und den Himmel der Himmel und sein ganzes Heer, die Erde und alles, was auf ihr ist, die Meere und alles, was darin lebt. Ihnen allen gibst du das Leben. Das Heer des Himmels betet dich an.
Nehemia Neh 16 9 7 Du, Herr, bist der Gott, der Abraham auserwählt hat. Du hast ihn aus Ur in Chaldäa herausgeführt und ihm den Namen Abraham verliehen.
Nehemia Neh 16 9 8 Du hast sein Herz getreu befunden; deshalb hast du mit ihm den Bund geschlossen (und ihm versprochen), seinen Nachkommen das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Jebusiter und Girgaschiter zu geben, und du hast dein Wort gehalten, denn du bist gerecht.
Nehemia Neh 16 9 9 Du hast das Elend unserer Väter in Ägypten gesehen und du hast ihren Notschrei am Schilfmeer gehört.
Nehemia Neh 16 9 10 Du hast Zeichen und Wunder getan am Pharao, an all seinen Dienern und am ganzen Volk in seinem Land; denn du wusstest, dass sie mit Israel ihren Übermut getrieben hatten. So hast du dir einen Namen gemacht, der gerühmt wird bis zum heutigen Tag.
Nehemia Neh 16 9 11 Du hast das Meer vor ihnen zerteilt und sie schritten auf trockenem Boden mitten durchs Meer; doch ihre Verfolger hast du in die Tiefe gestürzt wie einen Stein, der in reißendem Wasser versinkt.
Nehemia Neh 16 9 12 Durch eine Wolkensäule hast du sie bei Tag geleitet und durch eine Feuersäule bei Nacht, um ihnen den Weg zu erhellen, den sie gehen sollten.
Nehemia Neh 16 9 13 Du bist auf den Berg Sinai herabgestiegen und hast vom Himmel her mit ihnen gesprochen; du hast ihnen klare Ordnungen und zuverlässige Gesetze gegeben, gute Satzungen und Gebote.
Nehemia Neh 16 9 14 Deinen heiligen Sabbat hast du ihnen bekannt gemacht und hast ihnen durch deinen Diener Mose Gebote, Satzungen und Anweisungen gegeben.
Nehemia Neh 16 9 15 Du hast ihnen Brot vom Himmel gegeben, als sie Hunger hatten, und hast Wasser aus dem Felsen sprudeln lassen, als sie Durst litten. Endlich hast du ihnen befohlen, in das Land, das du ihnen unter einem Eid zugesagt hattest, hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen.
Nehemia Neh 16 9 16 Unsere Väter aber wurden hochmütig; sie waren trotzig und hörten nicht auf seine Gebote.
Nehemia Neh 16 9 17 Sie weigerten sich zu gehorchen und dachten nicht mehr an die Wunder, die du an ihnen getan hattest. Hartnäckig setzten sie sich in den Kopf, als Sklaven nach Ägypten zurückzukehren. Doch du bist ein Gott, der verzeiht, du bist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld; darum hast du sie nicht verlassen.
Nehemia Neh 16 9 18 Sie machten sich sogar ein gegossenes Kalb und sagten: Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat!, und sie verübten schwere Frevel.
Nehemia Neh 16 9 19 Du aber hast sie in deinem großen Erbarmen nicht in der Wüste verlassen. Die Wolkensäule wich nicht von ihnen bei Tag, sondern führte sie auf ihrem Weg; ebenso erhellte die Feuersäule bei Nacht den Weg, den sie gehen sollten.
Nehemia Neh 16 9 20 Du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie zur Einsicht zu bringen. Du entzogst ihnen dein Manna nicht und gabst ihnen Wasser für ihren Durst.
Nehemia Neh 16 9 21 Vierzig Jahre lang hast du für sie in der Wüste gesorgt. Sie litten keinen Mangel; ihre Kleider zerfielen nicht, ihre Füße schwollen nicht an.
Nehemia Neh 16 9 22 Du hast ihnen ganze Reiche und Völker ausgeliefert und als Randgebiet zugeteilt. So nahmen sie das Land des Königs Sihon von Heschbon in Besitz und das Land des Königs Og des Baschan.
Nehemia Neh 16 9 23 Du hast ihre Nachkommen so zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel und hast sie in das Land geführt, von dem du ihren Vätern versprochen hattest, sie würden dort hineinziehen und es in Besitz nehmen.
Nehemia Neh 16 9 24 Und die Nachkommen zogen in das Land und nahmen es in Besitz. Du hast ihnen die Kanaaniter, die Bewohner des Landes, unterworfen. Du gabst sie in ihre Gewalt, die Völker des Landes samt ihren Königen, und sie durften mit ihnen machen, was sie wollten.
Nehemia Neh 16 9 25 Sie eroberten befestigte Städte und fruchtbares Ackerland. Häuser mit all ihrem Reichtum nahmen sie in Besitz, ausgehauene Zisternen, Weinberge, Ölbäume und Obstbäume in Menge. Sie aßen sich satt, wurden fett und lebten gut von deinen reichen Gaben.
Nehemia Neh 16 9 26 Dann aber wurden sie trotzig; sie empörten sich gegen dich und kehrten deinem Gesetz den Rücken. Deine Propheten warnten sie zwar und wollten sie zu dir zurückführen; doch man tötete sie und verübte schwere Frevel.
Nehemia Neh 16 9 27 Da gabst du unsere Väter in die Gewalt ihrer Feinde, die sie hart bedrängten. Wenn sie dann bedrängt wurden, schrien sie zu dir und du erhörtest sie im Himmel. In deinem großen Erbarmen schicktest du ihnen Retter, die sie aus der Gewalt ihrer Feinde befreiten.
Nehemia Neh 16 9 28 Doch sobald sie Ruhe hatten, taten sie wieder Dinge, die dir missfielen. Da liefertest du sie wieder der Gewalt ihrer Feinde aus, die sie unterdrückten. Nun schrien sie wieder zu dir und du erhörtest sie im Himmel; oft hast du sie befreit in deinem großen Erbarmen.
Nehemia Neh 16 9 29 Du warntest sie, um sie zu deinem Gesetz zurückzuführen. Sie aber waren stolz; sie hörten nicht auf deine Gebote und versündigten sich gegen deine Vorschriften; und doch lebt durch sie der Mensch, der sie befolgt. Sie kehrten dir trotzig den Rücken zu, waren starrsinnig und gehorchten dir nicht.
Nehemia Neh 16 9 30 Viele Jahre hast du mit ihnen Geduld gehabt, hast sie gewarnt durch deinen Geist, durch deine Propheten; doch sie hörten nicht. Da gabst du sie in die Gewalt der benachbarten Völker.
Nehemia Neh 16 9 31 In deinem großen Erbarmen hast du sie aber nicht ausgerottet; du hast sie nicht verlassen, denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott.
Nehemia Neh 16 9 32 Und jetzt, unser Gott, du großer, starker, furchtgebietender Gott, der den Bund hält und uns seine Gnade bewahrt: Achte nicht gering all die Mühsal, die uns getroffen hat, unsere Könige und Vorsteher, unsere Priester und Propheten, unsere Väter und dein ganzes Volk seit den Tagen der Könige von Assur bis heute.
Nehemia Neh 16 9 33 Du warst gerecht bei allem, was über uns gekommen ist. Du hast uns deine Treue bewiesen; wir aber haben gesündigt.
Nehemia Neh 16 9 34 Unsere Könige, Vorsteher und Priester und unsere Väter befolgten dein Gesetz nicht; sie missachteten deine Gebote und die Warnungen, die du an sie gerichtet hast.
Nehemia Neh 16 9 35 Sie lebten in ihrem eigenen Königreich, in der Fülle des Reichtums, den du ihnen gewährt hast, in dem weiten, fruchtbaren Land, das du vor sie hingebreitet hast; sie aber haben dir trotzdem nicht gedient und sich nicht von ihrem bösen Treiben abgewandt.
Nehemia Neh 16 9 36 Darum sind wir heute Knechte. Du hast unseren Vätern dieses Land gegeben, damit sie seine Früchte und seinen Reichtum genießen; wir aber leben darin als Knechte.
Nehemia Neh 16 9 37 Sein reicher Ertrag geht an die Könige, die du wegen unserer Sünden über uns gesetzt hast. Sie verfügen über uns selbst und unser Vieh nach ihrem Belieben. Darum sind wir in großer Not.
Nehemia Neh 16 10 1 Wegen all dem schließen wir nun einen Vertrag und schreiben ihn nieder. Auf der gesiegelten Urkunde stehen die Namen unserer Obersten, Leviten und Priester.
Nehemia Neh 16 10 2 Auf der gesiegelten Urkunde stehen: der Statthalter Nehemia, der Sohn Hachaljas, und Zidkija,
Nehemia Neh 16 10 3 Seraja, Asarja, Jirmeja,
Nehemia Neh 16 10 4 Paschhur, Armarja, Malkija,
Nehemia Neh 16 10 5 Hattusch, Schebanja, Malluch,
Nehemia Neh 16 10 6 Harim, Meremot, Obadja,
Nehemia Neh 16 10 7 Daniel, Ginneton, Baruch,
Nehemia Neh 16 10 8 Meschullam, Abija, Mijamin,
Nehemia Neh 16 10 9 Maasja, Bilga und Schemaja; das sind die Priester.
Nehemia Neh 16 10 10 Dann die Leviten: Jeschua, der Sohn Asanjas, Binnui, der Nachkomme Henadads, und Kadmiël,
Nehemia Neh 16 10 11 sodann ihre Brüder Schebanja, Hodija, Kelita, Pelaja, Hanan,
Nehemia Neh 16 10 12 Micha, Rehob, Haschabja,
Nehemia Neh 16 10 13 Sakkur, Scherebja, Schebanja,
Nehemia Neh 16 10 14 Hodija, Bani und Beninu.
Nehemia Neh 16 10 15 Dann folgen die Oberhäupter des Volkes: Parosch, Pahat-Moab, Elam, Sattu, Bani,
Nehemia Neh 16 10 16 Bunni, Asgad, Bebai,
Nehemia Neh 16 10 17 Adonija, Bigwai, Adin,
Nehemia Neh 16 10 18 Ater, Hiskija, Asur,
Nehemia Neh 16 10 19 Hodija, Haschum, Bezai,
Nehemia Neh 16 10 20 Harif, Anatot, Nebai,
Nehemia Neh 16 10 21 Magpiasch, Meschullam, Hesir,
Nehemia Neh 16 10 22 Meschesabel, Zadok, Jaddua,
Nehemia Neh 16 10 23 Pelatja, Hanan, Anaja,
Nehemia Neh 16 10 24 Hoschea, Hananja, Haschub,
Nehemia Neh 16 10 25 Lohesch, Pilha, Schobek,
Nehemia Neh 16 10 26 Rehum, Haschabna, Maaseja,
Nehemia Neh 16 10 27 Ahija, Hanan, Anan,
Nehemia Neh 16 10 28 Malluch, Harim und Baana.
Nehemia Neh 16 10 29 Die übrigen vom Volk, von den Priestern und Leviten, die Torwächter, Sänger und Tempeldiener, alle, die sich von den Völkern der anderen Länder abgesondert und dem Gesetz Gottes zugewandt haben, ihre Frauen, Söhne und Töchter, alle, die das nötige Verständnis besitzen:
Nehemia Neh 16 10 30 Sie schließen sich ihren führenden Brüdern an; sie verpflichten sich unter Eid und Schwur, das Gesetz Gottes zu befolgen, das durch Mose, den Diener Gottes, gegeben wurde, und alle Gebote des Herrn, unseres Gottes, seine Vorschriften und Satzungen zu beachten und zu erfüllen.
Nehemia Neh 16 10 31 Wir werden unsere Töchter nicht den Völkern im Land zu Frauen geben, noch ihre Töchter für unsere Söhne nehmen.
Nehemia Neh 16 10 32 Wenn die Völker des Landes Waren, besonders Getreide jeder Art, am Sabbat zum Verkauf anbieten, werden wir ihnen am Sabbat oder an einem anderen heiligen Tag nichts abnehmen. Wir verzichten in jedem siebten Jahr auf den Ertrag des Bodens und auf jede Schuldforderung.
Nehemia Neh 16 10 33 Ferner übernehmen wir die Pflicht, jährlich ein Drittelschekel für den Dienst im Haus unseres Gottes zu geben,
Nehemia Neh 16 10 34 für die Schaubrote, das tägliche Speiseopfer und das tägliche Brandopfer, für die Opfer an den Sabbaten, Neumondtagen und Festen, für die Weiheopfer und die Sündopfer, durch die man Israel Sühne verschafft, und für alle Arbeiten im Haus unseres Gottes.
Nehemia Neh 16 10 35 Die Lieferung des Brennholzes haben wir ausgelost unter den Priestern, den Leviten und dem Volk. Jede Familie soll es jährlich zu der für sie bestimmten Zeit zum Haus unseres Gottes bringen. Es soll auf dem Altar des Herrn, unseres Gottes, brennen, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist.
Nehemia Neh 16 10 36 Ferner bringen wir jährlich zum Haus des Herrn die ersten Erträge unserer Felder und die ersten Erträge aller Baumfrüchte,
Nehemia Neh 16 10 37 unsere erstgeborenen Söhne und die ersten Jungen unseres Viehs, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist. Die ersten Jungen unserer Rinder und Schafe bringen wir zum Haus unseres Gottes für die Priester, die im Haus unseres Gottes Dienst tun.
Nehemia Neh 16 10 38 Den Erstanteil von unserem Brotteig und von den Früchten aller Bäume sowie von Wein und Öl bringen wir für die Priester in die Kammern des Hauses unseres Gottes. Den Leviten geben wir den Zehnten vom Ertrag unseres Bodens. Die Leviten selbst erheben den Zehnten an allen Orten, wo wir das Feld bebauen.
Nehemia Neh 16 10 39 Wenn die Leviten den Zehnten erheben, soll ein Priester, ein Nachkomme Aarons, die Leviten begleiten. Die Leviten bringen dann den Zehnten vom Zehnten zum Haus unseres Gottes in die Vorratskammern. -
Nehemia Neh 16 10 40 In diese Kammern nämlich bringen die Israeliten und die Leviten die Abgaben an Getreide, Wein und Öl. Dort sind die Vorratsbehälter des Heiligtums, der Priester, die Dienst tun, der Torwächter und Sänger. - So werden wir das Haus unseres Gottes nicht im Stich lassen.
Nehemia Neh 16 11 1 Die Obersten des Volkes ließen sich in Jerusalem nieder. Die übrigen Männer warfen das Los und veranlassten so jeden Zehnten, sich in der heiligen Stadt Jerusalem niederzulassen. Neun Zehntel blieben in den Landstädten.
Nehemia Neh 16 11 2 Das Volk aber segnete alle Männer, die sich bereit erklärten, in Jerusalem zu wohnen.
Nehemia Neh 16 11 3 Das sind die Oberhäupter des Bezirks, die in Jerusalem und in den Städten Judas wohnten. Alle wohnten in ihren Städten, jeder auf seinem Besitz: die Israeliten, die Priester, die Leviten, die Tempeldiener und die Nachkommen der Knechte Salomos.
Nehemia Neh 16 11 4 In Jerusalem wohnten von den Angehörigen der Stämme Juda und Benjamin folgende Männer: von den Angehörigen des Stammes Juda: Ataja, der Sohn Usijas, des Sohnes Secharjas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Schefatjas, des Sohnes Mahalels, von den Nachkommen des Perez;
Nehemia Neh 16 11 5 ferner Maaseja, der Sohn Baruchs, des Sohnes Kolhoses, des Sohnes Hasajas, des Sohnes Adajas, des Sohnes Jojaribs, des Sohnes Secharjas, von den Nachkommen Schelas.
Nehemia Neh 16 11 6 Die Gesamtzahl der Nachkommen des Perez, die in Jerusalem wohnten, betrug 468 kriegstüchtige Männer.
Nehemia Neh 16 11 7 Von den Angehörigen des Stammes Benjamin waren es folgende Männer: Sallu, der Sohn Mechullams, des Sohnes Joëds, des Sohnes Pedajas, des Sohnes Kolajas, des Sohnes Maasejas, des Sohnes Itiëls, des Sohnes Jeschajas,
Nehemia Neh 16 11 8 und seine Brüder, insgesamt 928 kriegstüchtige Männer.
Nehemia Neh 16 11 9 Ihr Vorsteher war Joël, der Sohn Sichris; Juda, der Sohn Senuas, stand der Stadt als zweiter vor.
Nehemia Neh 16 11 10 Von den Priestern: Jedaja, Jojarib, Jachin;
Nehemia Neh 16 11 11 Seraja, der Sohn Hilkijas, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajots, des Sohnes Ahitubs, der Fürst des Hauses Gottes;
Nehemia Neh 16 11 12 dazu ihre Brüder, die den Dienst im Tempel versahen, insgesamt 822 Männer; ferner Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Pelaljas, des Sohnes Amzis, des Sohnes Secharjas, des Sohnes Paschhurs, des Sohnes Malkijas,
Nehemia Neh 16 11 13 und seine Brüder, 242 Familienoberhäupter; weiter Amaschsai, der Sohn Asarels, des Sohnes Achsais, des Sohnes Meschillemots, des Sohnes Immers,
Nehemia Neh 16 11 14 und seine Brüder, 128 kriegstüchtige Männer. Ihr Vorsteher war Sabdiël, der Sohn Haggedolims.
Nehemia Neh 16 11 15 Von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Bunnis.
Nehemia Neh 16 11 16 Von den Oberhäuptern der Leviten: Schabbetai und Josabad, die dem äußeren Dienst des Hauses Gottes vorstanden.
Nehemia Neh 16 11 17 Mattanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Asafs, der den Lobgesang leitete und beim Gebet das Danklied anstimmte; Bakbukja als zweiter unter seinen Brüdern; ferner Abda, der Sohn Schammuas, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns.
Nehemia Neh 16 11 18 Insgesamt wohnten 284 Leviten in der Heiligen Stadt.
Nehemia Neh 16 11 19 Dazu die Torwächter: Akkub, Talmon und ihre Brüder, die an den Toren Wache hielten, insgesamt 172 Männer.
Nehemia Neh 16 11 21 Die Tempeldiener wohnten auf dem Ofel. Ziha und Gischpa standen ihnen vor.
Nehemia Neh 16 11 22 Vorsteher der Leviten in Jerusalem war Usi, der Sohn Banis, des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Michas, einer der Nachkommen Asafs, die nach der Dienstordnung des Hauses Gottes zu singen hatten.
Nehemia Neh 16 11 23 Für sie galt nämlich eine königliche Vorschrift, die bestimmte, was die Sänger an den einzelnen Tagen zu singen hatten.
Nehemia Neh 16 11 24 Petachja, der Sohn Meschesabels, einer der Nachkommen Serachs, des Sohnes Judas, stand dem König in allem, was das Volk betraf, zur Seite. [20] Die übrigen Israeliten, Priester und Leviten wohnten in den anderen Städten Judas, jeder auf seinem Besitztum,
Nehemia Neh 16 11 25 und in den Gehöften auf ihren Fluren. Angehörige des Stammes Juda wohnten in Kirjat-Arba und seinen Tochterstädten, in Dibon und seinen Tochterstädten, in Kabzeel und den dazugehörenden Gehöften,
Nehemia Neh 16 11 26 in Jeschua, Molada und Bet-Pelet,
Nehemia Neh 16 11 27 in Hazar-Schual sowie in Beerscheba und seinen Tochterstädten,
Nehemia Neh 16 11 28 in Ziklag sowie in Mechona und seinen Tochterstädten,
Nehemia Neh 16 11 29 in En-Rimmon, Zora, Jarmut,
Nehemia Neh 16 11 30 Sanoach, Adullam und den zu ihnen gehörenden Gehöften, in Lachisch und seiner Gemarkung sowie in Aseka und seinen Tochterstädten. Sie siedelten also von Beerscheba bis zum Hinnomtal.
Nehemia Neh 16 11 31 Angehörige des Sammes Benjamin wohnten in Geba, Michmas und Aja sowie in Bet-El und seinen Tochterstädten,
Nehemia Neh 16 11 32 ferner in Anatot, Nob, Ananeja,
Nehemia Neh 16 11 33 Hazor, Rama, Gittajim,
Nehemia Neh 16 11 34 Hadid, Zeboim, Neballat,
Nehemia Neh 16 11 35 Lod und Ono und im Tal der Werkleute.
Nehemia Neh 16 11 36 Von den Leviten kamen einige Abteilungen Judas zu Benjamin.
Nehemia Neh 16 12 1 Folgende Priester und Leviten kamen herauf, zusammen mit Serubbabel, dem Sohn Schealtiëls, und Jeschua: Seraja, Jirmeja, Esra,
Nehemia Neh 16 12 2 Amarja, Malluch, Hattusch,
Nehemia Neh 16 12 3 Schechanja, Harim, Meremot,
Nehemia Neh 16 12 4 Iddo, Ginneton, Abija,
Nehemia Neh 16 12 5 Mijamin, Maadja, Bilga,
Nehemia Neh 16 12 6 Schemaja, Jojarib, Jedaja,
Nehemia Neh 16 12 7 Sallu, Amok, Hilkija und Jedaja. Das waren die Oberhäupter der Priester zur Zeit Jeschuas. Ferner ihre Brüder,
Nehemia Neh 16 12 8 die Leviten: Jeschua, Binnui, Kadmiël, Scherebja, Juda und Mattanja; ihm und seinen Brüdern oblag der Lobgesang.
Nehemia Neh 16 12 9 Ihnen gegenüber standen Bakbukja und Unni und ihre Brüder, so wie sie für den Dienst eingeteilt waren.
Nehemia Neh 16 12 10 Jeschua zeugte Jojakim, Jojakim zeugte Eljaschib und Eljaschib Jojada;
Nehemia Neh 16 12 11 Jojada zeugte Jonatan und Jonatan zeugte Jaddua.
Nehemia Neh 16 12 12 In der Zeit Jojakims waren folgende Priester die Oberhäupter ihrer Familien: Meraja in der Familie Seraja, Hananja in der Familie Jirmeja,
Nehemia Neh 16 12 13 Meschullam in der Familie Esra, Johanan in der Familie Amarja,
Nehemia Neh 16 12 14 Jonatan in der Familie Malluch, Josef in der Familie Schebanja,
Nehemia Neh 16 12 15 Adna in der Familie Harim, Helkai in der Familie Meremot,
Nehemia Neh 16 12 16 Secharja in der Familie Iddo, Meschullam in der Familie Ginneton,
Nehemia Neh 16 12 17 Sichri in der Familie Abija, . . . in der Familie Mijamin, Piltai in der Familie Maadja,
Nehemia Neh 16 12 18 Schammua in der Familie Bilga, Jonatan in der Familie Schemaja,
Nehemia Neh 16 12 19 Mattenai in der Familie Jojarib, Usi in der Familie Jedaja,
Nehemia Neh 16 12 20 Kallai in der Familie Sallu, Eber in der Familie Amok,
Nehemia Neh 16 12 21 Haschabja in der Familie Hilkija, Netanel in der Familie Jedaja.
Nehemia Neh 16 12 22 Die Oberhäupter der levitischen Priesterfamilien in der Zeit Eljaschibs, Jojadas, Johanans und Jadduas sind in der Chronik verzeichnet bis zur Regierung des Persers Darius.
Nehemia Neh 16 12 23 Von den Leviten sind die Oberhäupter der Familien in der Chronik verzeichnet bis zur Zeit Johanans, des Sohnes Eljaschibs.
Nehemia Neh 16 12 24 Die Oberhäupter der Leviten waren: Haschabja, Scherebja, Jeschua, Binnui, Kadmiël und ihre Brüder, die ihnen beim Lob- und Dankgesang gegenüberstanden, Abteilung für Abteilung, nach der Vorschrift des Gottesmannes David,
Nehemia Neh 16 12 25 nämlich Mattanja, Bakbukja und Obadja. Meschullam, Talmon und Akkub hielten als Torwächter die Wache an den Vorratskammern der Tore.
Nehemia Neh 16 12 26 Diese Leviten waren im Amt zur Zeit Jojakims, des Sohnes Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, und zur Zeit des Statthalters Nehemia und des Priesters und Schriftgelehrten Esra.
Nehemia Neh 16 12 27 Bei der Einweihung der Mauer Jerusalems holte man die Leviten aus allen ihren Wohnsitzen nach Jerusalem, um mit frohen Lobgesängen und mit der Musik von Zimbeln, Harfen und Zithern die Einweihung zu vollziehen.
Nehemia Neh 16 12 28 Da fanden sich die Sänger aus dem Umkreis von Jerusalem ein und aus den Gehöften der Leute von Netofa,
Nehemia Neh 16 12 29 aus Bet-Gilgal und den Gemarkungen von Geba und Asmawet; die Sänger hatten sich nämlich rings um Jerusalem Gehöfte gebaut.
Nehemia Neh 16 12 30 Die Priester und Leviten reinigten sich selbst; sie reinigten auch das Volk, die Tore und die Mauer.
Nehemia Neh 16 12 31 Dann ließ ich die Vorsteher von Juda auf die Mauer steigen und stellte zwei große Festchöre auf. Der eine zog oben auf der Mauer nach rechts dem Aschentor zu.
Nehemia Neh 16 12 32 Ihm folgte Hoschaja mit der einen Hälfte der Vorsteher von Juda.
Nehemia Neh 16 12 33 Dann kamen Asarja, Esra, Meschullam,
Nehemia Neh 16 12 34 Juda, Benjamin, Schemaja und Jirmeja;
Nehemia Neh 16 12 35 sie waren Priester und bliesen die Trompeten. Dann kamen Secharja, der Sohn Jonatans, des Sohnes Schemajas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Michajas, des Sohnes Sakkurs, des Sohnes Asafs,
Nehemia Neh 16 12 36 und seine Brüder Schemaja, Asarel, Milalai, Gilalai, Maai, Netanel, Juda und Hanani mit den Musikinstrumenten des Gottesmannes David. Vor ihnen her schritt Esra, der Schriftgelehrte.
Nehemia Neh 16 12 37 Sie zogen zum Quelltor, stiegen dann geradeaus die Stufen zur Davidstadt und den Aufgang zur Mauer hinauf und kamen am Palast Davids entlang zum Wassertor im Osten.
Nehemia Neh 16 12 38 Der zweite Festchor ging nach links - ihm folgte ich mit der andern Hälfte des Volkes -, oben auf der Mauer am Ofenturm vorbei zur Breiten Mauer,
Nehemia Neh 16 12 39 dann über das Efraimtor, das Jeschanator und das Fischtor, am Turm Hananel und am Tor der Hundert vorbei zum Schaftor; er machte Halt am Wachtor.
Nehemia Neh 16 12 40 Dann stellten sich die beiden Festchöre im Hof des Hauses Gottes auf, auch ich und die Hälfte der Beamten, die bei mir waren,
Nehemia Neh 16 12 41 sowie die Priester Eljakim, Maaseja, Mijamin, Michaja, Eljoënai, Secharja und Hananja mit den Trompeten
Nehemia Neh 16 12 42 und (die Leviten) Maaseja, Schemaja, Eleasar, Usi, Johanan, Malkija, Elam und Eser. Nun ließen sich die Sänger hören; ihr Leiter war Jisrachja.
Nehemia Neh 16 12 43 An diesem Tag brachte man große Schlachtopfer dar und alle freuten sich; denn Gott hatte ihnen eine große Freude bereitet. Auch die Frauen und Kinder waren fröhlich und der Jubel in Jerusalem war weithin zu hören.
Nehemia Neh 16 12 44 In jener Zeit wurden Männer bestellt zur Aufsicht über die Kammern, die für die Vorräte, Abgaben, Erstlingsfrüchte und Zehnten bestimmt waren. In diesen Kammern sammelte man von den Feldern der einzelnen Städte die Anteile, die den Priestern und Leviten gesetzlich zukamen. Denn die Juden waren den Priestern und Leviten, die im Dienst standen, wohlgesinnt.
Nehemia Neh 16 12 45 Sie versahen den Dienst (im Haus) ihres Gottes und vollzogen die Reinigungsriten; auch die Sänger und Torwächter taten Dienst nach den Vorschriften Davids und seines Sohnes Salomo.
Nehemia Neh 16 12 46 Denn schon früher, in der Zeit Davids und Asafs, gab es Vorsteher der Sänger, die zur Ehre Gottes Lob- und Danklieder vortrugen.
Nehemia Neh 16 12 47 Zur Zeit Serubbabels und zur Zeit Nehemias lieferte ganz Israel die Anteile für die Sänger und Torwächter ab, je nachdem es der tägliche Bedarf erforderte. Man gab den Leviten einen heiligen Anteil und die Leviten gaben davon den Söhnen Aarons einen heiligen Anteil.
Nehemia Neh 16 13 1 Zu jener Zeit las man dem Volk aus dem Buch des Mose vor; da fand man die Stelle, an der steht: Ammoniter und Moabiter dürfen niemals in die Gemeinde Gottes eintreten;
Nehemia Neh 16 13 2 denn sie sind den Israeliten einst nicht mit Brot und Wasser entgegengekommen. Moab hat gegen sie Bileam gedungen, der sie verfluchen sollte. Doch unser Gott verwandelte den Fluch in einen Segen.
Nehemia Neh 16 13 3 Als man dieses Gesetz gehört hatte, sonderte man aus Israel alle Mischvölker aus.
Nehemia Neh 16 13 4 Früher hatte der Priester Eljaschib die Kammern des Hauses unseres Gottes betreut; er war verwandt mit Tobija
Nehemia Neh 16 13 5 und hatte darum für ihn eine große Kammer einrichten lassen. Dort bewahrte man früher das Opfermehl und den Weihrauch auf sowie die Behälter und den Zehnten von Getreide, Wein und Öl, der den Leviten, Sängern und Torwächtern gesetzlich zukam, außerdem die Abgaben für die Priester.
Nehemia Neh 16 13 6 Bei all dem war ich aber nicht in Jerusalem gewesen; denn im zweiunddreißigsten Jahr des Artaxerxes, des Königs von Babel, war ich zum König gereist. Nach einiger Zeit erbat ich aber vom König (die Erlaubnis zur Abreise)
Nehemia Neh 16 13 7 und kam wieder nach Jerusalem. Nun bemerkte ich die Untat, die Eljaschib zugunsten Tobijas begangen hatte, indem er ihm in den Vorhöfen des Hauses Gottes eine Kammer eingerichtet hatte.
Nehemia Neh 16 13 8 Das missfiel mir sehr und ich warf den ganzen Hausrat Tobijas aus der Kammer hinaus.
Nehemia Neh 16 13 9 Dann ließ ich die Kammer reinigen und brachte die Behälter des Hauses Gottes, das Opfermehl und den Weihrauch wieder dorthin.
Nehemia Neh 16 13 10 Ich erfuhr auch, dass die Anteile der Leviten nicht abgeliefert wurden; darum waren die Leviten und die Sänger, die den Dienst zu versehen hatten, weggegangen, jeder auf seinen Landbesitz.
Nehemia Neh 16 13 11 Da machte ich den Beamten Vorwürfe und sagte: Warum wird das Haus Gottes vernachlässigt? Und ich holte die Leviten wieder zusammen und stellte sie auf ihren Posten.
Nehemia Neh 16 13 12 Nun brachte ganz Juda wieder den Zehnten von Getreide, Wein und Öl zu den Vorratskammern.
Nehemia Neh 16 13 13 Zur Aufsicht über die Vorratskammern bestimmte ich den Priester Schelemja, den Schreiber Zadok und den Leviten Pedaja. Ihnen stellte ich Hanan, den Sohn Sakkurs, des Sohnes Mattanjas, an die Seite, denn sie galten als zuverlässig. Ihnen oblag es nun, den Zehnten an ihre Brüder zu verteilen.
Nehemia Neh 16 13 14 Denk dafür an mich, mein Gott, und lösch die guten Taten nicht aus, die ich für das Haus meines Gottes und seine Ordnung vollbracht habe.
Nehemia Neh 16 13 15 Damals sah ich in Juda Leute, die am Sabbat die Kelter traten. Andere brachten Getreide ein und luden es auf Esel; auch Wein, Trauben, Feigen und Lasten aller Art brachten sie am Sabbattag nach Jerusalem. Ich verwarnte sie, weil sie an diesem Tag Lebensmittel verkauften.
Nehemia Neh 16 13 16 Die Leute von Tyrus, die in Juda wohnten, brachten Fische und allerlei Waren und verkauften sie am Sabbat an die Juden, sogar in Jerusalem.
Nehemia Neh 16 13 17 Da machte ich den Vornehmen von Juda Vorwürfe und sagte zu ihnen: Wie könnt ihr eine solche Untat begehen und den Sabbat entweihen?
Nehemia Neh 16 13 18 Haben das nicht schon eure Väter getan? Dafür ließ unser Gott all dieses Unheil über uns und diese Stadt kommen. Wollt ihr neuen Zorn über Israel bringen, indem ihr den Sabbat entweiht?
Nehemia Neh 16 13 19 Ich ließ von da an vor dem Anbruch des Sabbats, wenn es in den Toren Jerusalems dunkel wurde, die Tore schließen und befahl, sie erst nach dem Sabbat wieder zu öffnen. Auch stellte ich einige meiner Leute an die Tore, damit am Sabbattag keine Lasten hereingebracht wurden.
Nehemia Neh 16 13 20 Einmal und ein zweites Mal übernachteten die Händler und die Verkäufer von allerlei Waren draußen vor Jerusalem.
Nehemia Neh 16 13 21 Da warnte ich sie und sagte zu ihnen: Wozu übernachtet ihr gerade vor der Mauer? Wenn ihr es noch einmal tut, lasse ich euch festnehmen. Von da an kamen sie nicht mehr am Sabbat.
Nehemia Neh 16 13 22 Den Leviten aber befahl ich, sie sollten sich reinigen und sich als Wächter an die Tore stellen, damit man den Sabbattag heilig halte. Auch dafür denk an mich, mein Gott, und sei mir gnädig in deiner großen Huld!
Nehemia Neh 16 13 23 Damals sah ich auch Juden, die Frauen von Aschdod, Ammon und Moab geheiratet hatten.
Nehemia Neh 16 13 24 Die Hälfte ihrer Kinder redete in der Sprache von Aschdod oder in der Sprache eines der anderen Völker, konnten aber nicht mehr Jüdisch.
Nehemia Neh 16 13 25 Ich machte ihnen Vorwürfe und verfluchte sie. Einige von ihnen schlug ich und packte sie bei den Haaren. Ich beschwor sie bei Gott: Ihr dürft eure Töchter nicht ihren Söhnen geben noch ihre Töchter zu Frauen für eure Söhne oder für euch selbst nehmen.
Nehemia Neh 16 13 26 Hat sich nicht wegen solcher Frauen Salomo, der König Israels, versündigt? Unter den vielen Völkern gab es keinen König wie ihn. Er wurde von seinem Gott geliebt; darum hatte ihn Gott zum König über ganz Israel gemacht. Aber selbst ihn haben die fremden Frauen zur Sünde verführt.
Nehemia Neh 16 13 27 Und jetzt hört man von euch, dass ihr genau dieselbe Untat begeht und unserem Gott die Treue brecht, indem ihr fremde Frauen heiratet.
Nehemia Neh 16 13 28 Einer der Söhne des Hohenpriesters Jojada, des Sohnes Eljaschibs, war der Schwiegersohn des Sanballat von Horon; ihn verwies ich aus meinem Gebiet.
Nehemia Neh 16 13 29 Vergiss es ihnen nicht, mein Gott, dass sie das Priestertum und den Bund der Priester und Leviten befleckt haben.
Nehemia Neh 16 13 30 So habe ich das Volk von allem gereinigt, was fremd war. Für die Priester und Leviten habe ich Ordnungen aufgestellt, die jedem seinen Dienst zuteilen.
Nehemia Neh 16 13 31 Auch habe ich angeordnet, wie man an den festgesetzten Zeiten das Brennholz liefern und die ersten Erträge bringen soll. Denk daran, mein Gott, und halt es mir zugute!
Tobit Tob 17 1 1 Buch der Geschichte Tobits. Tobit war der Sohn Tobiëls, des Sohnes Hananels, des Sohnes Aduëls, des Sohnes Gabaëls. Er gehörte zum Geschlecht Asiëls und zum Stamm Naftali.
Tobit Tob 17 1 2 Zur Zeit des assyrischen Königs Salmanassar wurde er als Gefangener aus Tisbe verschleppt, einem Ort südlich von Kedesch-Naftali in Galiläa, oberhalb Hazor.
Tobit Tob 17 1 3 Ich, Tobit, habe mich mein ganzes Leben lang an den Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit gehalten und ich habe den Brüdern aus meinem Stamm und meinem Volk, die mit mir zusammen in das Land der Assyrer nach Ninive gekommen waren, aus Barmherzigkeit viel geholfen.
Tobit Tob 17 1 4 Als ich noch in meiner Heimat im Land Israel lebte - ich war damals ein junger Mann -, sagte sich das ganze Geschlecht meines Stammvaters Naftali vom Tempel in Jerusalem los. Jerusalem war die Stadt, die aus dem ganzen Stammesgebiet Israels auserwählt worden war, damit alle Stämme dort ihre Opfer darbrachten; dort war der Tempel, die Wohnung des Allerhöchsten, für alle Geschlechter und für alle Zeiten geweiht und gebaut worden.
Tobit Tob 17 1 5 Alle Stämme, die sich losgesagt hatten, opferten dem Stierbild des Baal, auch das Geschlecht meines Stammvaters Naftali.
Tobit Tob 17 1 6 Nur ich zog immer wieder zu den Festen nach Jerusalem, wie es ganz Israel durch ewige Satzung vorgeschrieben ist. Ich brachte die Erstlinge, die Zehnten der Feldfrüchte und die Wolle von der ersten Schafschur mit
Tobit Tob 17 1 7 und gab sie den Priestern, den Söhnen Aarons, für den Altar. Den ersten Zehnten aller Feldfrüchte gab ich den Leviten, die in Jerusalem Dienst taten. Den zweiten Zehnten verkaufte ich und verwendete den Erlös alljährlich für meine Wallfahrt nach Jerusalem.
Tobit Tob 17 1 8 Den dritten Zehnten gab ich denen, für die er bestimmt war, wie es Debora, die Mutter meines Vaters, geboten hatte; denn ich war nach dem Tod meines Vaters völlig verwaist.
Tobit Tob 17 1 9 Als ich ein Mann geworden war, heiratete ich Hanna, die aus dem Geschlecht unseres Vaters stammte, und wir bekamen einen Sohn, den wir Tobias nannten.
Tobit Tob 17 1 10 In der Gefangenschaft in Ninive aßen die Brüder meines Stammes und alle Leute meines Volkes von den Speisen, die auch die Heiden aßen.
Tobit Tob 17 1 11 Ich aber hütete mich, davon zu essen,
Tobit Tob 17 1 12 denn ich dachte mit ganzem Herzen an Gott.
Tobit Tob 17 1 13 Der Höchste schenkte mir Gunst und Ansehen bei Salmanassar und ich wurde Einkäufer am Hof.
Tobit Tob 17 1 14 Dabei kam ich auf einer Reise auch nach Medien und vertraute Gabaël, dem Bruder des Gabrija, in der Stadt Rages in Medien zehn Talente Silber zur Aufbewahrung an.
Tobit Tob 17 1 15 Als Salmanassar starb, wurde sein Sohn Sanherib an seiner Stelle König. Seine Regierungszeit war von Unruhen erfüllt und ich konnte nicht mehr nach Medien reisen.
Tobit Tob 17 1 16 Schon zur Zeit Salmanassars hatte ich den Brüdern meines Stammes aus Barmherzigkeit viel geholfen:
Tobit Tob 17 1 17 Ich gab den Hungernden mein Brot und den Nackten meine Kleider; wenn ich sah, dass einer aus meinem Volk gestorben war und dass man seinen Leichnam hinter die Stadtmauer von Ninive geworfen hatte, begrub ich ihn.
Tobit Tob 17 1 18 Ich begrub heimlich auch alle, die der König Sanherib hinrichten ließ, nachdem er wie ein Flüchtling aus Judäa heimgekehrt war. Denn viele ließ er in seiner Wut hinrichten. Wenn aber der König die Leichen suchen ließ, waren sie nicht mehr zu finden.
Tobit Tob 17 1 19 Ein Einwohner von Ninive ging jedoch zum König und erstattete Anzeige; er sagte, ich sei es, der sie begrabe. Deshalb musste ich mich verstecken. Als ich erfuhr, dass man mich suchte, um mich zu töten, bekam ich Angst und floh.
Tobit Tob 17 1 20 Damals wurde mir meine ganze Habe geraubt und es blieb mir nichts mehr als nur meine Frau Hanna und mein Sohn Tobias.
Tobit Tob 17 1 21 Doch es dauerte nicht einmal fünfzig Tage, da wurde Sanherib von seinen beiden Söhnen ermordet. Sie mussten in das Gebirge Ararat fliehen, aber dann wurde sein Sohn Asarhaddon an seiner Stelle König. Er machte Achikar, den Sohn meines Bruders Hanaël, zum Herrn über das ganze Rechnungswesen und die ganze Verwaltung seines Reiches.
Tobit Tob 17 1 22 Weil Achikar ein gutes Wort für mich einlegte, durfte ich nach Ninive zurückkehren. Achikar war Mundschenk und Siegelbewahrer sowie Bevollmächtigter für die Verwaltung des Reiches und das Rechnungswesen. Asarhaddon hatte ihm, meinem Neffen, die zweithöchste Stelle in seinem Reich verliehen.
Tobit Tob 17 2 1 Als ich heimkehrte und meine Frau Hanna und mein Sohn Tobias mir wiedergeschenkt waren, veranstaltete man mir zu Ehren am Pfingsttag dem Fest der Sieben Wochen - ein Festmahl.
Tobit Tob 17 2 2 Ich setzte mich zu Tisch; als ich aber die vielen Speisen sah, sagte ich zu meinem Sohn: Geh zu unseren Brüdern, und wenn du einen Armen findest, der dem Herrn treu geblieben ist, bring ihn her; ich warte auf dich.
Tobit Tob 17 2 3 Er kam zurück und sagte: Auf dem Marktplatz liegt einer von unserem Volk, den man erdrosselt hat.
Tobit Tob 17 2 4 Ich sprang auf, noch ehe ich etwas gegessen hatte, und verbarg den Toten bis zum Sonnenuntergang in einer Hütte.
Tobit Tob 17 2 5 Nach meiner Rückkehr wusch ich mich und aß voll Trauer mein Mahl.
Tobit Tob 17 2 6 Ich erinnerte mich an das Wort des Propheten Amos: Eure Feste sollen sich in Trauer verwandeln und alle eure Freudenlieder in Totenklage. Und ich begann zu weinen.
Tobit Tob 17 2 7 Nach Sonnenuntergang ging ich hinaus, um ein Grab zu schaufeln, und begrub den Toten.
Tobit Tob 17 2 8 Meine Nachbarn aber sagten hämisch: Er hat schon gar keine Angst mehr, wegen dieser Tat hingerichtet zu werden. Eben erst hat er fliehen müssen und schon begräbt er wieder die Toten.
Tobit Tob 17 2 9 Als ich ihn begraben hatte und in der Nacht nach Hause kam, legte ich mich an der Hofmauer zum Schlafen nieder, weil ich unrein geworden war. Mein Gesicht ließ ich unbedeckt,
Tobit Tob 17 2 10 ohne auf die Sperlinge zu achten, die in der Mauer nisteten. Da ließen die Sperlinge ihren warmen Kot in meine offenen Augen fallen, und es bildeten sich weiße Flecke in meinen Augen. Ich ging zu den Ärzten, doch sie konnten mir nicht helfen. Achikar sorgte für meinen Unterhalt, bis er in die Provinz Elymaïs zog.
Tobit Tob 17 2 11 Meine Frau Hanna fertigte zu Hause Webarbeiten an, wie sie Frauen zu machen pflegen,
Tobit Tob 17 2 12 und lieferte sie dann bei den Bestellern ab. Einmal geschah es, dass sie ihr nicht nur den Lohn zahlten, sondern auch noch ein Ziegenböckchen dazuschenkten.
Tobit Tob 17 2 13 Als sie heimkam, fing das Tier an zu meckern. Ich fragte sie: Wo hast du das Böckchen her? Es ist doch nicht etwa gestohlen? Dann gib es seinen Eigentümern zurück! Denn was gestohlen ist, darf man nicht essen.
Tobit Tob 17 2 14 Sie erwiderte: Es wurde mir zusätzlich zu meinem Lohn geschenkt. Aber ich glaubte ihr nicht und verlangte, dass sie es seinen Eigentümern zurückbrachte, und ich schämte mich ihretwegen. Doch sie antwortete: Wo ist denn der Lohn für deine Barmherzigkeit und Gerechtigkeit? Jeder weiß, was sie dir eingebracht haben.
Tobit Tob 17 3 1 Da wurde ich traurig und begann zu weinen. In meinem Schmerz betete ich:
Tobit Tob 17 3 2 Herr, du bist gerecht, alle deine Wege und Taten zeugen von deiner Barmherzigkeit und Wahrheit; wahr und gerecht ist dein Gericht in Ewigkeit.
Tobit Tob 17 3 3 Denk an mich und blick auf mich herab! Straf mich nicht für die Sünden und Fehler, die ich und meine Väter dir gegenüber begangen haben.
Tobit Tob 17 3 4 Sie haben nicht auf deine Gebote gehört. Darum hast du uns der Plünderung, der Gefangenschaft und dem Tod preisgegeben; bei allen Völkern, unter die wir zerstreut worden sind, hast du uns zum Gespött gemacht.
Tobit Tob 17 3 5 Auch jetzt treffen mich zu Recht deine harten Strafen, die du über mich kommen lässt wegen meiner und meiner Väter Sünden. Denn wir haben deine Gebote nicht gehalten und haben den Weg deiner Wahrheit verlassen.
Tobit Tob 17 3 6 Tu also mit mir, was dir gefällt. Lass meinen Geist von mir scheiden; lass mich sterben und zu Staub werden! Es ist besser für mich, tot zu sein als zu leben. Denn ungerechte Vorwürfe musste ich anhören und ich bin sehr betrübt. Lass mich jetzt aus meiner Not zur ewigen Ruhestatt gelangen! Wende deine Augen nicht von mir ab!
Tobit Tob 17 3 7 Am gleichen Tag geschah es, dass in Ekbatana in Medien Sara, die Tochter Raguëls, von den Mägden ihres Vaters ebenfalls beschimpft wurde.
Tobit Tob 17 3 8 Sie war mit sieben Männern verheiratet gewesen; doch der böse Dämon Aschmodai hatte sie alle getötet, bevor sie mit ihr geschlafen hatten. Die Mägde sagten zu ihr: Begreifst du denn nicht, dass du deine eigenen Männer erwürgst? Sieben hast du gehabt, doch kein einziger ist dir geblieben.
Tobit Tob 17 3 9 Mit welchem Recht also behandelst du uns so hart? Wenn sie schon sterben mussten, dann verschwinde du doch mit ihnen! Hoffentlich bekommen wir nie einen Sohn oder eine Tochter von dir zu sehen.
Tobit Tob 17 3 10 Als Sara das hörte, wurde sie so traurig, dass sie sich erhängen wollte. Aber sie dachte: Ich bin die einzige Tochter meines Vaters. Wenn ich das täte, wäre es eine große Schande für ihn und ich wäre schuld daran, dass der alte Mann vor Kummer ins Grab sinkt.
Tobit Tob 17 3 11 Darum trat sie ans Fenster und betete: Gepriesen seist du, Herr, mein Gott. Gepriesen sei dein heiliger und ehrwürdiger Name in Ewigkeit. Alle deine Werke sollen dich ewig preisen.
Tobit Tob 17 3 12 Nun aber, Herr, habe ich meine Augen und mein Gesicht dir zugewandt.
Tobit Tob 17 3 13 Lass mich von dieser Erde scheiden, damit ich nicht länger solche Beschimpfungen hören muss.
Tobit Tob 17 3 14 Du weißt, Herr, dass ich frei bin von jeder Sünde mit einem Mann.
Tobit Tob 17 3 15 Weder meinen eigenen Namen noch den meines Vaters habe ich befleckt in dem Land, wo ich gefangen bin. Ich bin die einzige Tochter meines Vaters; er hat kein anderes Kind, das ihn beerben könnte. Auch ist kein naher Verwandter da und kein Sohn eines Verwandten, dessen Frau ich werden müsste. Schon sieben Männer habe ich verloren. Was nützt mir da noch das Leben? Doch wenn es dir nicht gefällt, mich sterben zu lassen, dann blick auf mich herab und hab Erbarmen mit mir, damit ich nicht länger solche Beschimpfungen hören muss.
Tobit Tob 17 3 16 Das Gebet beider, Tobits und Saras, fand Gehör bei der Majestät des großen Rafael.
Tobit Tob 17 3 17 Er wurde gesandt, um beide zu heilen: um Tobit von den weißen Flecken auf seinen Augen zu befreien und um Sara, die Tochter Raguëls, mit Tobits Sohn Tobias zu vermählen und den bösen Dämon Aschmodai zu fesseln. Denn Tobias sollte Sara zur Frau haben. Und Tobit kehrte zur gleichen Zeit in sein Haus zurück, als Sara, die Tochter Raguëls, aus ihrem Zimmer herabkam.
Tobit Tob 17 4 1 An diesem Tag erinnerte sich Tobit an das Geld, das er in der Stadt Rages in Medien bei Gabaël hinterlegt hatte.
Tobit Tob 17 4 2 Er dachte: Ich habe mir den Tod gewünscht. Warum soll ich nicht meinen Sohn Tobias rufen und ihm von dem Geld erzählen, bevor ich sterbe?
Tobit Tob 17 4 3 Er rief ihn also und sagte: Mein Sohn, wenn ich gestorben bin, begrab mich! Lass deine Mutter nicht im Stich, sondern halte sie in Ehren, solange sie lebt. Tu, was sie erfreut, und mach ihr keinen Kummer!
Tobit Tob 17 4 4 Denk daran, mein Sohn, dass sie deinetwegen viel Beschwerden hatte, als sie dich in ihrem Schoß trug. Wenn sie gestorben ist, begrab sie an meiner Seite im selben Grab!
Tobit Tob 17 4 5 Denk alle Tage an den Herrn, unseren Gott, mein Sohn, und hüte dich davor, zu sündigen und seine Gebote zu übertreten. Handle gerecht, solange du lebst; geh nicht auf den Wegen des Unrechts!
Tobit Tob 17 4 6 Denn wenn du dich an die Wahrheit hältst, wirst du bei allem, was du tust, erfolgreich sein.
Tobit Tob 17 4 7 Allen, die gerecht handeln, hilf aus Barmherzigkeit mit dem, was du hast. Sei nicht kleinlich, wenn du Gutes tust. Wende deinen Blick niemals ab, wenn du einen Armen siehst, dann wird auch Gott seinen Blick nicht von dir abwenden.
Tobit Tob 17 4 8 Hast du viel, so gib reichlich von dem, was du besitzt; hast du wenig, dann zögere nicht, auch mit dem Wenigen Gutes zu tun.
Tobit Tob 17 4 9 Auf diese Weise wirst du dir einen kostbaren Schatz für die Zeit der Not ansammeln.
Tobit Tob 17 4 10 Denn Gutes zu tun rettet vor dem Tod und bewahrt vor dem Weg in die Finsternis.
Tobit Tob 17 4 11 Wer aus Barmherzigkeit hilft, der bringt dem Höchsten eine Gabe dar, die ihm gefällt.
Tobit Tob 17 4 12 Mein Sohn, hüte dich vor jeder Art von Unzucht! Vor allem: nimm eine Frau aus dem Stamm deiner Väter! Nimm keine fremde Frau, die nicht zum Volk deines Vaters gehört; denn wir stammen von Propheten ab. Mein Sohn, denk an Noach, Abraham, Isaak und Jakob, unsere ersten Vorfahren! Sie alle haben Frauen aus ihrem Stamm geheiratet und sind mit Kindern gesegnet worden; ihre Nachkommen werden das Land besitzen.
Tobit Tob 17 4 13 Darum liebe die Brüder aus deinem Stamm, mein Sohn, fühle dich nicht erhaben über deine Verwandten und die Söhne und Töchter deines Volkes und sei nicht zu stolz, dir aus ihrer Mitte eine Frau zu nehmen. Denn Stolz führt ins Verderben und bringt Zerrüttung mit sich. Auch Charakterlosigkeit führt zu Erniedrigung und großer Not; die Charakterlosigkeit ist nämlich die Mutter des Hungers.
Tobit Tob 17 4 14 Wenn einer für dich gearbeitet hat, dann enthalt ihm seinen Lohn nicht vor bis zum nächsten Tag, sondern zahl ihn sofort aus! Wenn du Gott auf diese Weise dienst, wird man auch dir deinen Lohn auszahlen. Gib Acht auf dich bei allem, was du tust, mein Sohn, und zeig durch dein Benehmen, dass du gut erzogen bist.
Tobit Tob 17 4 15 Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen nicht zu! Betrink dich nicht; der Rausch soll nicht dein Begleiter sein.
Tobit Tob 17 4 16 Gib dem Hungrigen von deinem Brot und dem Nackten von deinen Kleidern! Wenn du Überfluss hast, dann tu damit Gutes und sei nicht kleinlich, wenn du Gutes tust.
Tobit Tob 17 4 17 Spende dein Brot beim Begräbnis der Gerechten, gib es nicht den Sündern!
Tobit Tob 17 4 18 Such nur bei Verständigen Rat; einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht!
Tobit Tob 17 4 19 Preise Gott, den Herrn, zu jeder Zeit; bitte ihn, dass dein Weg geradeaus führt und dass alles, was du tust und planst, ein gutes Ende nimmt. Denn kein Volk ist Herr seiner Pläne, sondern der Herr selbst gibt alles Gute und er erniedrigt, wen er will, wie es ihm gefällt. Denk also an meine Lehren, mein Sohn! Lass sie dir nie aus dem Herzen reißen!
Tobit Tob 17 4 20 Und jetzt will ich dir noch etwas sagen: Ich habe Gabaël, dem Bruder des Gabrija, in der Stadt Rages in Medien zehn Talente Silber zur Aufbewahrung anvertraut.
Tobit Tob 17 4 21 Hab also keine Angst, mein Sohn, weil wir verarmt sind. Du hast ein großes Vermögen, wenn du nur Gott fürchtest, alle Sünde meidest und das tust, was ihm gefällt.
Tobit Tob 17 5 1 Tobias antwortete ihm: Ich will alles tun, Vater, was du mir aufgetragen hast.
Tobit Tob 17 5 2 Aber wie soll ich das Geld holen? Ich kenne Gabaël doch nicht.
Tobit Tob 17 5 3 Da gab ihm der Vater den Schuldschein und sagte: Such jemand, der mit dir auf die Reise geht. Ich will ihn entlohnen, solange ich noch am Leben bin. Mach dich also auf den Weg und hol das Geld ab!
Tobit Tob 17 5 4 Tobias ging auf die Suche nach einem Begleiter und traf dabei Rafael; Rafael war ein Engel, aber Tobias wusste es nicht.
Tobit Tob 17 5 5 Er fragte ihn: Könnte ich mit dir nach Rages in Medien reisen? Bist du mit der Gegend dort vertraut?
Tobit Tob 17 5 6 Der Engel antwortete: Ich will mit dir reisen; ich kenne den Weg und war schon bei unserem Bruder Gabaël zu Gast.
Tobit Tob 17 5 7 Tobias bat ihn: Wart auf mich, ich will es meinem Vater sagen.
Tobit Tob 17 5 8 Der Engel antwortete ihm: Geh, aber halte dich nicht auf!
Tobit Tob 17 5 9 Tobias ging nach Hause und sagte zu seinem Vater: Ich habe einen Mann gefunden, der mit mir reisen will. Da sagte der Vater: Ruf ihn her zu mir! Ich möchte wissen, aus welchem Stamm er kommt und ob er auch zuverlässig genug ist, um dich zu begleiten.
Tobit Tob 17 5 10 Tobias holte den Engel; Rafael kam und sie begrüßten einander.
Tobit Tob 17 5 11 Tobit fragte ihn: Bruder, aus welchem Stamm und aus welcher Familie kommst du? Sag es mir!
Tobit Tob 17 5 12 Da erwiderte Rafael: Geht es dir um den Stamm und die Familie oder um einen Mann, der gegen eine Entlohnung mit deinem Sohn auf die Reise geht? Tobit sagte: Bruder, ich möchte nur deine Herkunft und deinen Namen wissen.
Tobit Tob 17 5 13 Da antwortete Rafael: Ich bin Asarja, der Sohn des großen Hananja, einer von den Brüdern deines Stammes.
Tobit Tob 17 5 14 Darauf sagte Tobit: Sei willkommen, mein Bruder! Sei mir nicht böse, dass ich nach deinem Stamm und deiner Familie gefragt habe. Ich sehe, mein Bruder, dass du aus einem guten und edlen Geschlecht stammst. Denn ich habe Hananja und Natan, die Söhne des großen Schimi, kennen gelernt, als wir zusammen nach Jerusalem pilgerten, um dort den Herrn anzubeten und das Erstlingsopfer und den Zehnten unserer Ernte darzubringen. Auch diese beiden hatten sich nicht beirren lassen, als unsere Brüder von Gott abfielen. Bruder, du stammst von guten Vorfahren.
Tobit Tob 17 5 15 Aber sag mir: Welchen Lohn soll ich dir geben? Eine Drachme täglich und dazu den Lebensunterhalt, wie ihn auch mein Sohn erhält?
Tobit Tob 17 5 16 Ich will dir aber noch etwas zu deinem Lohn hinzugeben, wenn ihr gesund zurückkehrt.
Tobit Tob 17 5 17 So einigten sie sich. Darauf sagte Tobit zu Tobias: Mach dich fertig zur Reise! Ich wünsche euch alles Gute auf den Weg. Als der Sohn alles für die Reise vorbereitet hatte, sagte sein Vater zu ihm: Mach dich mit dem Mann auf den Weg! Gott, der im Himmel wohnt, wird euch auf eurer Reise behüten; sein Engel möge euch begleiten. Da brachen die beiden auf und der Hund des jungen Tobias lief mit.
Tobit Tob 17 5 18 Hanna aber, die Mutter des Tobias, weinte und sagte zu Tobit: Warum hast du unseren Sohn weggeschickt? War er nicht die Stütze unseres Alters, als er noch bei uns ein- und ausging?
Tobit Tob 17 5 19 Wir hätten dieses Geld gar nicht gebraucht; denn es ist nichts, verglichen mit dem Leben unseres Sohnes.
Tobit Tob 17 5 20 Was uns der Herr zum Leben gegeben hat, reicht für uns.
Tobit Tob 17 5 21 Tobit antwortete: Mach dir keine Sorgen, Schwester, er wird gesund zurückkommen und du wirst ihn wieder sehen.
Tobit Tob 17 5 22 Denn ein guter Engel begleitet ihn und seine Reise wird ein gutes Ende nehmen; er wird sicherlich gesund heimkehren.
Tobit Tob 17 5 23 Da hörte sie auf zu weinen.
Tobit Tob 17 6 1 Die beiden kamen auf ihrer Reise abends an den Tigris, wo sie übernachteten.
Tobit Tob 17 6 2 Als der junge Tobias im Fluss baden wollte, schoss ein Fisch aus dem Wasser hoch und wollte ihn verschlingen.
Tobit Tob 17 6 3 Der Engel rief Tobias zu: Pack ihn! Da packte der junge Mann zu und warf den Fisch ans Ufer.
Tobit Tob 17 6 4 Und der Engel sagte zu Tobias: Schneide den Fisch auf, nimm Herz, Leber und Galle heraus und bewahre sie gut auf!
Tobit Tob 17 6 5 Der junge Tobias tat, was ihm der Engel sagte. Dann brieten sie den Fisch und aßen ihn.
Tobit Tob 17 6 6 Als sie weiterreisten und in die Gegend von Ekbatana kamen,
Tobit Tob 17 6 7 fragte der junge Tobias den Engel: Asarja, lieber Bruder, wozu sollen die Leber, das Herz und die Galle des Fisches gut sein?
Tobit Tob 17 6 8 Rafael antwortete: Wenn ein Mann oder eine Frau von einem Dämon oder einem bösen Geist gequält wird, soll man das Herz und die Leber des Fisches in Gegenwart dieses Menschen verbrennen; dann wird er von der Plage befreit.
Tobit Tob 17 6 9 Und wenn jemand weiße Flecken in den Augen hat, soll man die Augen mit der Galle bestreichen; so wird er geheilt.
Tobit Tob 17 6 10 Als sie in der Nähe der Stadt Ekbatana waren,
Tobit Tob 17 6 11 sagte der Engel zu dem jungen Tobias: Bruder, heute werden wir bei Raguël übernachten. Es ist ein Verwandter von dir. Er hat nur ein einziges Kind, eine Tochter namens Sara.
Tobit Tob 17 6 12 Ich will mit ihm reden, dass er sie dir zur Frau geben soll. Denn dir steht ihr Erbe zu, weil du ihr einziger Verwandter bist. Das Mädchen ist schön und klug.
Tobit Tob 17 6 13 Darum hör mir zu! Ich will mit ihrem Vater sprechen, und wenn wir aus Rages zurückkommen, feiern wir die Hochzeit. Denn ich weiß, dass Raguël sie nach dem Gesetz des Mose keinem anderen Mann geben darf, sonst wird er mit dem Tod bestraft; denn du hast vor allen anderen Anspruch auf ihr Erbe.
Tobit Tob 17 6 14 Der junge Tobias antwortete: Asarja, Bruder, ich habe gehört, dass das Mädchen schon mit sieben Männern verheiratet war, dass aber alle im Brautgemach gestorben sind.
Tobit Tob 17 6 15 Ich bin der einzige Sohn meines Vaters und habe Angst, dass ich ebenso sterben muss wie die anderen Männer, wenn ich das Brautgemach betrete. Ein Dämon liebt sie und bringt alle um, die ihr nahekommen. Darum habe ich Angst, dass ich sterben muss und dass ich dann meinen Vater und meine Mutter aus Kummer um mich ins Grab bringe. Sie haben keinen zweiten Sohn, der sie dann begraben könnte.
Tobit Tob 17 6 16 Da sagte der Engel zu ihm: Erinnerst du dich nicht mehr, wie dein Vater dir aufgetragen hat, nur eine Frau aus deinem Volk zu heiraten? Darum hör jetzt auf mich, Bruder! Sie wird deine Frau werden. Und mach dir keine Sorgen wegen des Dämons! Noch in dieser Nacht wird sie deine Frau.
Tobit Tob 17 6 17 Wenn du in das Brautgemach gehst, nimm etwas Glut aus dem Räucherbecken, leg ein Stück vom Herz und von der Leber des Fisches darauf und lass es verbrennen! Sobald der Dämon den Geruch spürt, wird er fliehen und in alle Ewigkeit nicht mehr zurückkommen.
Tobit Tob 17 6 18 Wenn du dann zu ihr gehst, steht beide auf und ruft den barmherzigen Gott an; er wird euch helfen und Erbarmen mit euch haben. Hab also keine Angst; das Mädchen ist schon immer für dich bestimmt gewesen. Du wirst sie aus ihrer Not befreien; sie wird mit dir ziehen und wird dir gewiss Kinder schenken.
Tobit Tob 17 6 19 Als Tobias das hörte, fasste er Zuneigung zu dem Mädchen und sein Herz gehörte ihr.
Tobit Tob 17 7 1 Als sie in Ekbatana beim Haus Raguëls angelangt waren, kam ihnen Sara entgegen und hieß sie willkommen. Sie erwiderten ihren Gruß und Sara führte sie ins Haus.
Tobit Tob 17 7 2 Da sagte Raguël zu seiner Frau Edna: Wie sieht doch dieser junge Mann meinem Vetter Tobit ähnlich!
Tobit Tob 17 7 3 Raguël fragte die beiden: Woher seid ihr, liebe Brüder? Sie antworteten: Wir gehören zu den Leuten vom Stamm Naftali, die in Ninive in der Gefangenschaft leben.
Tobit Tob 17 7 4 Da fragte er sie: Kennt ihr unseren Bruder Tobit? Sie sagten: Wir kennen ihn.
Tobit Tob 17 7 5 Er fragte weiter: Geht es ihm gut? Sie antworteten: Er lebt und ist gesund. Tobias fügte hinzu: Er ist mein Vater.
Tobit Tob 17 7 6 Da sprang Raguël auf und umarmte ihn unter Tränen; er segnete ihn und sagte: Du bist der Sohn eines guten und edlen Mannes. Als er dann hörte, dass Tobit das Augenlicht verloren hatte, wurde er traurig und weinte;
Tobit Tob 17 7 7 auch seine Frau Edna und seine Tochter Sara brachen in Tränen aus. Man nahm die beiden Gäste herzlich auf.
Tobit Tob 17 7 8 Man schlachtete einen Widder und setzte ihnen ein reiches Mahl vor.
Tobit Tob 17 7 9 Da bat Tobias den Rafael: Asarja, mein Bruder, bring doch zur Sprache, worüber du unterwegs mit mir geredet hast, damit die Sache zu einem glücklichen Ende kommt.
Tobit Tob 17 7 10 Rafael teilte Raguël alles mit. Darauf sagte Raguël zu Tobias: Iss und trink und lass es dir gut gehen! Du hast einen Anspruch darauf, mein Kind zu heiraten. Ich muss dir aber die Wahrheit sagen:
Tobit Tob 17 7 11 Ich habe meine Tochter schon sieben Männern zur Frau gegeben; doch jeder, der zu ihr ins Brautgemach ging, ist noch in derselben Nacht gestorben. Aber lass es dir jetzt trotzdem gut gehen!
Tobit Tob 17 7 12 Tobias erwiderte: Ich will nichts essen, ehe ihr sie mir nicht feierlich zur Frau gegeben habt. Da sagte Raguël: Du sollst sie bekommen, sie ist von jetzt an nach Recht und Gesetz deine Frau. Du bist mit ihr verwandt; sie gehört dir. Der barmherzige Gott schenke euch viel Glück.
Tobit Tob 17 7 13 Und er ließ seine Tochter Sara rufen, nahm sie bei der Hand und gab sie Tobias zur Frau; er sagte: Hier, sie ist dein nach dem Gesetz des Mose. Führ sie zu deinem Vater! Und er segnete sie.
Tobit Tob 17 7 14 Dann rief er seine Frau Edna herbei, nahm ein Blatt Papier, schrieb den Ehevertrag und man setzte das Siegel darunter. Darauf begannen sie mit dem Mahl.
Tobit Tob 17 7 15 Raguël rief seine Frau Edna und sagte zu ihr: Schwester, richte das andere Zimmer her und führ Sara hinein.
Tobit Tob 17 7 16 Sie tat, was er sagte, und führte sie hinein. Sara aber begann zu weinen. Ihre Mutter trocknete ihr die Tränen und tröstete sie:
Tobit Tob 17 7 17 Hab Vertrauen, mein Kind! Nach so viel Leid schenke dir der Herr des Himmels und der Erde endlich Freude. Hab nur Vertrauen, meine Tochter!
Tobit Tob 17 8 1 Nach der Mahlzeit führten sie Tobias zu Sara.
Tobit Tob 17 8 2 Als er hineinging, erinnerte er sich an die Worte Rafaels; er nahm etwas Glut aus dem Räucherbecken, legte das Herz und die Leber des Fisches darauf und ließ sie verbrennen.
Tobit Tob 17 8 3 Sobald der Dämon den Geruch spürte, floh er in den hintersten Winkel Ägyptens; dort wurde er von dem Engel gefesselt.
Tobit Tob 17 8 4 Als Tobias und Sara in der Kammer allein waren, erhob sich Tobias vom Lager und sagte: Steh auf, Schwester, wir wollen beten, damit der Herr Erbarmen mit uns hat.
Tobit Tob 17 8 5 Und er begann zu beten: Sei gepriesen, Gott unserer Väter; gepriesen sei dein heiliger und ruhmreicher Name in alle Ewigkeit. Die Himmel und alle deine Geschöpfe müssen dich preisen.
Tobit Tob 17 8 6 Du hast Adam erschaffen und hast ihm Eva zur Frau gegeben, damit sie ihm hilft und ihn ergänzt. Von ihnen stammen alle Menschen ab. Du sagtest: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; wir wollen für ihn einen Menschen machen, der ihm hilft und zu ihm passt.
Tobit Tob 17 8 7 Darum, Herr, nehme ich diese meine Schwester auch nicht aus reiner Lust zur Frau, sondern aus wahrer Liebe. Hab Erbarmen mit mir und lass mich gemeinsam mit ihr ein hohes Alter erreichen!
Tobit Tob 17 8 8 Und Sara sagte zusammen mit ihm: Amen.
Tobit Tob 17 8 9 Und beide schliefen die Nacht über miteinander.
Tobit Tob 17 8 10 Morgens stand Raguël auf, ging hinaus und hob ein Grab aus. Er dachte: Sicher ist auch dieser Mann gestorben.
Tobit Tob 17 8 11 Als er wieder ins Haus kam,
Tobit Tob 17 8 12 sagte er zu seiner Frau Edna: Schick eine Magd hinauf; sie soll nachsehen, ob er noch lebt. Wenn er nicht mehr lebt, wollen wir ihn begraben, ohne dass es jemand merkt.
Tobit Tob 17 8 13 Die Magd öffnete die Tür, ging hinein und sah, dass die beiden schliefen.
Tobit Tob 17 8 14 Sie ging wieder hinaus und berichtete ihnen, Tobias sei noch am Leben.
Tobit Tob 17 8 15 Da pries Raguël Gott und betete: Sei gepriesen, Gott, mit reinem und heiligem Lobpreis. Deine Heiligen und alle deine Geschöpfe sollen dich preisen. Alle deine Engel und alle deine Auserwählten sollen dich preisen in alle Ewigkeit.
Tobit Tob 17 8 16 Sei gepriesen, weil du mir diese Freude bereitet hast und weil nicht eingetroffen ist, was ich befürchtet habe. Du hast uns in deiner großen Barmherzigkeit geholfen.
Tobit Tob 17 8 17 Sei gepriesen, weil du mit diesen beiden Menschen Erbarmen hattest, die die einzigen Kinder ihrer Eltern sind. Herr, hab Erbarmen mit ihnen und lass sie ihr Leben in Gesundheit und Freude verbringen, geschützt von deinem Erbarmen!
Tobit Tob 17 8 18 Dann befahl er seinen Knechten, das Grab wieder zuzuschütten.
Tobit Tob 17 8 19 Er veranstaltete für das Paar ein Hochzeitsfest, das vierzehn Tage dauerte,
Tobit Tob 17 8 20 und noch vor Beendigung der Hochzeitsfeier beschwor er Tobias, nicht abzureisen, ehe die vierzehn Tage des Festes zu Ende seien.
Tobit Tob 17 8 21 Dann solle er die Hälfte seines Vermögens in Empfang nehmen und wohlbehalten zu seinem Vater zurückkehren. Das übrige, sagte er, wirst du erhalten, wenn ich und meine Frau tot sind.
Tobit Tob 17 9 1 Tobias rief Rafael und sagte zu ihm:
Tobit Tob 17 9 2 Asarja, mein Bruder, nimm einen Knecht und zwei Kamele und reise nach Rages in Medien zu Gabaël. Hol mir das Geld und bring Gabaël zur Hochzeit mit!
Tobit Tob 17 9 3 Denn Raguël hat mich beschworen, noch nicht wegzugehen.
Tobit Tob 17 9 4 Mein Vater zählt die Tage, und wenn ich zu lange fortbleibe, wird er sich große Sorgen machen.
Tobit Tob 17 9 5 Rafael reiste ab, blieb die Nacht über bei Gabaël und legte ihm den Schuldschein vor. Gabaël holte die versiegelten Beutel und gab sie ihm.
Tobit Tob 17 9 6 Am frühen Morgen brachen sie gemeinsam auf und kamen zur Hochzeit. Und Tobias pries seine Frau.
Tobit Tob 17 10 1 Inzwischen zählte sein Vater Tobit die Tage. Als die Zeit um war, die für die Reise vorgesehen war, und die beiden nicht zurückkamen,
Tobit Tob 17 10 2 dachte er: Vielleicht hat man sie abgewiesen oder Gabaël ist gestorben und niemand ist da, der Tobias das Geld gibt.
Tobit Tob 17 10 3 Und er machte sich große Sorgen.
Tobit Tob 17 10 4 Seine Frau sagte zu ihm: Unserem Sohn ist etwas zugestoßen; deshalb kommt er nicht. Sie begann schon, ihn zu beweinen, und klagte:
Tobit Tob 17 10 5 Alles ist mir gleichgültig geworden, mein Kind, seit ich dich, das Licht meiner Augen, weggehen ließ.
Tobit Tob 17 10 6 Tobit sagte zu ihr: Sei ruhig, mach dir keine Sorgen; es geht ihm gut.
Tobit Tob 17 10 7 Sie aber antwortete: Schweig, du kannst mich nicht täuschen. Meinem Sohn ist etwas zugestoßen. Und sie lief jeden Tag hinaus auf den Weg, auf dem er fortgezogen war. Tagsüber aß sie nichts und in der Nacht hörte sie nicht auf, um ihren Sohn Tobias zu klagen, bis schließlich die vierzehn Tage der Hochzeitsfeierlichkeiten um waren, die Tobias auf die beschwörenden Bitten Raguëls hin in Ekbatana verbrachte.
Tobit Tob 17 10 8 Nun aber bat Tobias den Raguël: Lass mich heimreisen, sonst geben mein Vater und meine Mutter die Hoffnung auf, mich je wieder zu sehen.
Tobit Tob 17 10 9 Sein Schwiegervater bat ihn: Bleib bei mir; ich will jemand zu deinem Vater schicken und ihm sagen lassen, wie es dir geht. Doch Tobias erwiderte: Nein, lass mich zu meinem Vater zurückkehren!
Tobit Tob 17 10 10 Da stand Raguël auf, vertraute ihm Sara als seine Frau an und gab ihm die Hälfte seines Vermögens: Sklaven, Vieh und Geld.
Tobit Tob 17 10 11 Zum Abschied segnete er sie und sagte: Meine Kinder, der Gott des Himmels möge euch mit Kindern segnen, ehe ich sterbe.
Tobit Tob 17 10 12 Und zu seiner Tochter sagte er: Halte deine Schwiegereltern in Ehren; von jetzt an sind sie deine Eltern. Ich möchte immer nur Gutes von dir hören. Und er küsste sie.
Tobit Tob 17 10 13 Edna sagte zu Tobias: Lieber Bruder, der Herr des Himmels geleite dich nach Hause. Er schenke mir das Glück, dass ich von dir und meiner Tochter Sara noch Kinder sehe; dann will ich mich freuen und dem Herrn danken. Ich vertraue dir meine Tochter an. Mach ihr keinen Kummer!
Tobit Tob 17 10 14 Dann reiste Tobias ab. Er dankte Gott, dass er seiner Reise so viel Erfolg beschieden hatte, und segnete Raguël und seine Frau Edna.
Tobit Tob 17 11 1 Als sie auf ihrer Heimreise in die Nähe von Ninive kamen, sagte Rafael zu Tobias:
Tobit Tob 17 11 2 Weißt du noch, Bruder, wie es deinem Vater ging, als du ihn verlassen hast?
Tobit Tob 17 11 3 Wir wollen deshalb deiner Frau vorausgehen und das Haus für ihren Empfang vorbereiten.
Tobit Tob 17 11 4 Nimm auch die Galle des Fisches mit! Sie machten sich auf den Weg und der Hund lief hinter ihnen her.
Tobit Tob 17 11 5 Hanna saß am Weg und hielt nach ihrem Sohn Ausschau.
Tobit Tob 17 11 6 Als sie ihn kommen sah, rief sie seinem Vater zu: Dein Sohn kommt zurück und mit ihm der Mann, der ihn begleitet hat.
Tobit Tob 17 11 7 Rafael aber sagte zu Tobias: Ich weiß, dein Vater wird wieder sehen können.
Tobit Tob 17 11 8 Streich ihm die Galle auf die Augen! Sie wird zwar brennen; aber wenn er sich die Augen reibt, wird er die weißen Flecken wegwischen und wird dich wieder sehen können.
Tobit Tob 17 11 9 Hanna war inzwischen herbeigeeilt, fiel ihrem Sohn um den Hals und rief: Ich habe dich wieder gesehen, mein Sohn, jetzt kann ich ruhig sterben. Und beide brachen in Tränen aus.
Tobit Tob 17 11 10 Auch Tobit versuchte, ihm entgegenzugehen, stolperte aber an der Tür. Da lief ihm sein Sohn entgegen
Tobit Tob 17 11 11 und fing ihn auf. Und er strich seinem Vater die Galle auf die Augen und sagte: Hab keine Angst, mein Vater!
Tobit Tob 17 11 12 Tobit rieb sich die Augen, weil sie brannten; da begannen die weißen Flecken, sich von den Augenwinkeln aus abzulösen.
Tobit Tob 17 11 13 Und er konnte seinen Sohn sehen, fiel ihm um den Hals und sagte unter Tränen:
Tobit Tob 17 11 14 Sei gepriesen, Gott, gepriesen sei dein heiliger Name in Ewigkeit. Gepriesen seien alle deine heiligen Engel. Du hast mich gezüchtigt und hast wieder Erbarmen mit mir gehabt. Denn ich darf meinen Sohn Tobias wieder sehen.
Tobit Tob 17 11 15 Voll Freude ging der Sohn mit seinem Vater ins Haus und erzählte ihm, was für wunderbare Dinge er in Medien erlebt hatte.
Tobit Tob 17 11 16 Dann ging Tobit seiner Schwiegertochter bis an das Tor von Ninive entgegen. Er war voll Freude und pries Gott und alle, die ihn sahen, staunten, dass er wieder sehen konnte. Tobit aber bezeugte ihnen, dass Gott Erbarmen mit ihm gehabt hatte.
Tobit Tob 17 11 17 Als Tobit seiner Schwiegertochter begegnete, segnete er sie und sagte: Sei willkommen, meine Tochter! Gepriesen sei Gott, der dich zu uns geführt hat, und gesegnet seien dein Vater und deine Mutter.
Tobit Tob 17 11 18 Bei allen Brüdern aus seinem Stamm in Ninive herrschte große Freude.
Tobit Tob 17 11 19 Auch Achikar und sein Neffe Nadab kamen und sieben Tage lang wurde die Hochzeit des Tobias mit einem fröhlichen Fest gefeiert.
Tobit Tob 17 12 1 Danach rief Tobit seinen Sohn Tobias zu sich und sagte: Mein Sohn, vergiss nicht den Lohn für den Mann, der dich begleitet hat. Du musst ihm aber mehr geben, als wir ihm versprochen haben.
Tobit Tob 17 12 2 Tobias antwortete: Vater, ich werde keinen Schaden erleiden, wenn ich ihm die Hälfte von all dem gebe, was ich mitgebracht habe.
Tobit Tob 17 12 3 Denn er hat mich gesund zu dir zurückgebracht, er hat meine Frau geheilt, er hat mein Geld abgeholt und auch dich hat er geheilt.
Tobit Tob 17 12 4 Da sagte der alte Tobit: Ja, er hat es verdient.
Tobit Tob 17 12 5 Dann rief er den Engel zu sich und sagte: Nimm die Hälfte von allem, was ihr mitgebracht habt.
Tobit Tob 17 12 6 Der Engel aber nahm die beiden beiseite und sagte zu ihnen: Preist Gott und lobt ihn! Gebt ihm die Ehre und bezeugt vor allen Menschen, was er für euch getan hat. Es ist gut, Gott zu preisen und seinen Namen zu verherrlichen und voll Ehrfurcht seine Taten zu verkünden. Hört nie auf, ihn zu preisen.
Tobit Tob 17 12 7 Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren; die Taten Gottes aber soll man offen rühmen. Tut Gutes, dann wird euch kein Unglück treffen.
Tobit Tob 17 12 8 Es ist gut, zu beten und zu fasten, barmherzig und gerecht zu sein. Lieber wenig, aber gerecht, als viel und ungerecht. Besser barmherzig sein als Gold aufhäufen.
Tobit Tob 17 12 9 Denn Barmherzigkeit rettet vor dem Tod und reinigt von jeder Sünde. Wer barmherzig und gerecht ist, wird lange leben.
Tobit Tob 17 12 10 Wer aber sündigt, ist der Feind seines eigenen Lebens.
Tobit Tob 17 12 11 Ich will euch nichts verheimlichen; ich habe gesagt: Es ist gut, das Geheimnis eines Königs zu wahren; die Taten Gottes aber soll man offen rühmen.
Tobit Tob 17 12 12 Darum sollt ihr wissen: Als ihr zu Gott flehtet, du und deine Schwiegertochter Sara, da habe ich euer Gebet vor den heiligen Gott gebracht. Und ebenso bin ich in deiner Nähe gewesen, als du die Toten begraben hast.
Tobit Tob 17 12 13 Auch als du ohne zu zögern vom Tisch aufgestanden bist und dein Essen stehen gelassen hast, um einem Toten den letzten Dienst zu erweisen, blieb mir deine gute Tat nicht verborgen, sondern ich war bei dir.
Tobit Tob 17 12 14 Nun hat mich Gott auch gesandt, um dich und deine Schwiegertochter Sara zu heilen.
Tobit Tob 17 12 15 Ich bin Rafael, einer von den sieben heiligen Engeln, die das Gebet der Heiligen emportragen und mit ihm vor die Majestät des heiligen Gottes treten.
Tobit Tob 17 12 16 Da erschraken die beiden und fielen voller Furcht vor ihm nieder.
Tobit Tob 17 12 17 Er aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Friede sei mit euch. Preist Gott in Ewigkeit!
Tobit Tob 17 12 18 Nicht weil ich euch eine Gunst erweisen wollte, sondern weil unser Gott es wollte, bin ich zu euch gekommen. Darum preist ihn in Ewigkeit!
Tobit Tob 17 12 19 Während der ganzen Zeit, in der ihr mich gesehen habt, habe ich nichts gegessen und getrunken; ihr habt nur eine Erscheinung gesehen.
Tobit Tob 17 12 20 Jetzt aber dankt Gott! Ich steige wieder auf zu dem, der mich gesandt hat. Doch ihr sollt alles, was geschehen ist, in einem Buch aufschreiben.
Tobit Tob 17 12 21 Als sie wieder aufstanden, sahen sie ihn nicht mehr.
Tobit Tob 17 12 22 Und sie verkündeten überall, welch große und wunderbare Dinge Gott getan hatte und dass ihnen der Engel des Herrn erschienen war.
Tobit Tob 17 13 1 Und Tobit schrieb zum Lobpreis Gottes ein Gebet nieder:
Tobit Tob 17 13 2 Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt, /sein Königtum sei gepriesen. /Er züchtigt und hat auch wieder Erbarmen; /er führt hinab in die Unterwelt /und führt auch wieder zum Leben. /Niemand kann seiner Macht entfliehen.
Tobit Tob 17 13 3 Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, /ihr Kinder Israels; /denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut.
Tobit Tob 17 13 4 Verkündet dort seine erhabene Größe, /preist ihn laut vor allem, was lebt. /Denn er ist unser Herr und Gott, /er ist unser Vater in alle Ewigkeit.
Tobit Tob 17 13 5 Er züchtigt uns wegen unserer Sünden, /doch hat er auch wieder Erbarmen. /Er führt uns aus allen Völkern zusammen, /von überall her, wohin ihr verschleppt worden seid.
Tobit Tob 17 13 6 Wenn ihr zu ihm umkehrt, /von ganzem Herzen und aus ganzer Seele, /und euch an seine Wahrheit haltet, /dann kehrt er sich euch zu /und verbirgt sein Angesicht nicht mehr vor euch.
Tobit Tob 17 13 7 Wenn ihr dann seht, was er für euch tut, /bekennt euch laut und offen zu ihm! /Preist den Herrn der Gerechtigkeit, /rühmt den ewigen König!
Tobit Tob 17 13 8 Ich bekenne mich zum Herrn /im Land der Verbannung, /ich bezeuge den Sündern seine Macht /und erhabene Größe. /Kehrt um, ihr Sünder, /tut, was recht ist in seinen Augen. /Vielleicht ist er gnädig und hat mit euch Erbarmen.
Tobit Tob 17 13 9 Ich will meinen Gott rühmen, /den König des Himmels, /meine Seele freut sich /über die erhabene Größe meines Gottes.
Tobit Tob 17 13 10 Alle, die in Jerusalem wohnen, /sollen sich zu ihm bekennen und sagen: /Jerusalem, du heilige Stadt! /Der Herr bestraft die Taten deiner Kinder, /doch er hat wieder Erbarmen /mit den Söhnen der Gerechten.
Tobit Tob 17 13 11 Bekenne dich zum Herrn in rechter Weise, /preise den ewigen König, /damit sein Zelt von neuem errichtet wird, /dir zur großen Freude.
Tobit Tob 17 13 12 Er mache in dir die Gefangenen wieder froh /und schenke denen, die im Elend leben, seine Liebe, /für alle Zeiten bis in Ewigkeit.
Tobit Tob 17 13 13 Von weither werden die Völker kommen, /um den Namen des Herrn, unseres Gottes, zu preisen. /Sie tragen Geschenke herbei, /Geschenke für den himmlischen König. /Alle Menschen jubeln dir zu.
Tobit Tob 17 13 14 Verflucht sind alle, die dich hassen, /auf ewig gesegnet alle, die dich lieben.
Tobit Tob 17 13 15 Freu dich und juble /über alle Gerechten! /Sie werden vereint sein /und den Herrn der Gerechten preisen. /Wohl denen, die dich lieben; /sie werden sich freuen /über den Frieden, den du schenkst.
Tobit Tob 17 13 16 Wohl denen, die betrübt waren /über deine harten Strafen; /denn sie werden sich über dich freuen, /wenn sie all deine Herrlichkeit sehen. /Sie werden sich freuen in Ewigkeit. /Meine Seele preise Gott, den großen König.
Tobit Tob 17 13 17 Denn Jerusalem wird wieder aufgebaut /aus Saphir und Smaragd; /seine Mauern macht man aus Edelstein, /seine Türme und Wälle aus reinem Gold; /Jerusalems Plätze werden ausgelegt /mit Beryll und Rubinen und mit Steinen aus Ofir.
Tobit Tob 17 13 18 Halleluja ruft man in all seinen Gassen /und stimmt in den Lobpreis ein: /Gepriesen sei Gott; /er hat uns groß gemacht für alle Zeiten.
Tobit Tob 17 14 1 So beendete Tobit seinen Lobpreis.
Tobit Tob 17 14 2 Er war achtundfünfzig Jahre alt, als er sein Augenlicht verlor; acht Jahre später konnte er wieder sehen. Er blieb immer wohltätig und hörte nie auf, Gott, den Herrn, zu fürchten und sich zu ihm zu bekennen.
Tobit Tob 17 14 3 Er wurde sehr alt. Eines Tages rief er seinen Sohn und dessen Kinder zu sich und sagte: Mein Sohn, ich bin alt und werde bald aus dem Leben scheiden.
Tobit Tob 17 14 4 Zieh mit deinen Kindern nach Medien, mein Sohn; denn ich bin überzeugt, dass der Prophet Jona recht hatte, als er sagte, dass Ninive ganz zerstört werden wird; in Medien aber wird vorläufig noch Frieden herrschen, bis auch für dieses Land die Zeit gekommen ist. Ich bin auch überzeugt davon, dass unsere Brüder, die noch in der Heimat leben, aus dem gesegneten Land verjagt werden; Jerusalem wird verlassen sein und das Haus Gottes wird niedergebrannt werden und verwüstet daliegen, bis eine bestimmte Zeit vergangen ist.
Tobit Tob 17 14 5 Dann wird Gott Erbarmen mit ihnen haben und sie wieder in die Heimat zurückführen. Sie werden den Tempel wieder aufbauen, doch nicht so schön, wie der frühere war; er wird stehen, bis die Zeit dieser Welt abgelaufen ist. Dann werden alle aus der Gefangenschaft zurückkehren und Jerusalem in seiner ganzen Pracht wieder aufbauen. In seiner Mitte wird das Haus Gottes errichtet, ein herrlicher Bau, der für alle Zeiten Bestand hat bis in Ewigkeit. Das haben die Propheten über Jerusalem geweissagt.
Tobit Tob 17 14 6 Und alle Völker werden sich dem Herrn, unserem Gott, zuwenden und ihm wahre Ehrfurcht entgegenbringen. Man wird die Götterbilder vergraben und alle Völker werden den Herrn preisen.
Tobit Tob 17 14 7 Sein Volk wird sich zu Gott bekennen und der Herr wird sein Volk groß machen. Alle, die den Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit gehen, werden sich freuen; sie werden Gott, den Herrn, lieben und ihren Brüdern Gutes tun.
Tobit Tob 17 14 8 Zieh also fort aus Ninive, mein Sohn; denn es wird alles eintreffen, was der Prophet Jona gesagt hat.
Tobit Tob 17 14 9 Befolge das Gesetz und die Gebote; sei immer barmherzig und gerecht, dann wird es dir gut gehen. Begrab mich und deine Mutter in Ehren; gib ihr ein Grab an meiner Seite! Doch bleibt nicht länger in Ninive!
Tobit Tob 17 14 10 Mein Sohn, denk daran, wie Nadab an Achikar gehandelt hat, der ihn aufgezogen hatte; er hat ihn aus dem Licht in die Finsternis gestoßen und ihm seine Fürsorge übel vergolten. Achikar wurde gerettet; dem Nadab aber wurde sein übles Verhalten vergolten und er stürzte selbst in die Finsternis. Achikar war barmherzig und wurde aus der tödlichen Falle gerettet, die Nadab ihm gestellt hatte. Nadab aber geriet selber in die Falle und ging zugrunde.
Tobit Tob 17 14 11 Daran könnt ihr sehen, meine Kinder, dass die Barmherzigkeit viel vermag und dass die Gerechtigkeit rettet. Als Tobit das gesagt hatte, verstarb er auf seinem Lager. Er war hundertachtundfünfzig Jahre alt geworden und Tobias begrub ihn in Ehren.
Tobit Tob 17 14 12 Als Hanna gestorben war, begrub er sie an der Seite seines Vaters. Dann zog er mit seiner Frau und seinen Kindern nach Ekbatana zu seinem Schwiegervater Raguël.
Tobit Tob 17 14 13 Er war von allen geachtet und erreichte ein hohes Alter. Er begrub seine Schwiegereltern in Ehren und erbte ihren Besitz ebenso wie zuvor den Besitz seines Vaters Tobit.
Tobit Tob 17 14 14 Im Alter von hundertsiebenundzwanzig Jahren starb er in Ekbatana in Medien.
Tobit Tob 17 14 15 Vor seinem Tod hörte er noch vom Untergang Ninives, das von Nebukadnezzar und Xerxes erobert wurde. So konnte er sich noch vor seinem Tod über den Fall Ninives freuen.
Judit Jdt 18 1 1 Es war im zwölften Jahr des Nebukadnezzar, der in der großen Stadt Ninive als König der Assyrer regierte. Zur gleichen Zeit regierte damals in Ekbatana Arphaxad als König der Meder.
Judit Jdt 18 1 2 Arphaxad hatte aus behauenen Steinen von drei Ellen Breite und sechs Ellen Länge rings um Ekbatana Mauern errichten lassen, die siebzig Ellen hoch und fünfzig Ellen breit waren.
Judit Jdt 18 1 3 Die Türme der Mauern hatte er über den Stadttoren hundert Ellen hoch aufgeführt; ihre Grundfläche war sechzig Ellen breit.
Judit Jdt 18 1 4 Die Stadttore selber hatte er siebzig Ellen hoch und vierzig Ellen breit machen lassen, damit die Abteilungen seiner Helden und die Regimenter seiner Fußtruppen genügend Raum zum Ausrücken hatten.
Judit Jdt 18 1 5 Zu jener Zeit führte König Nebukadnezzar Krieg gegen König Arphaxad in der großen Ebene, das heißt in der Ebene im Gebiet von Regu.
Judit Jdt 18 1 6 Arphaxad schlossen sich alle Bewohner des Berglandes an sowie alle, die am Eufrat und Tigris, am Hydaspes und im Flachland des Elamiterkönigs Arjoch wohnten; es waren viele Völker, die zum Aufgebot der Söhne Chelëuds zusammenströmten.
Judit Jdt 18 1 7 Der Assyrerkönig Nebukadnezzar schickte Boten zu allen Bewohnern Persiens und zu allen, die ihre Wohnsitze im Westen hatten, nämlich zu den Bewohnern von Zilizien und von Damaskus, zu allen Bewohnern des Libanon, des Antilibanon und der Küstengebiete,
Judit Jdt 18 1 8 zu den Völkerschaften am Karmel und in Gilead, zu den Bewohnern des oberen Galiläa und der großen Ebene Jesreel,
Judit Jdt 18 1 9 zu allen, die in Samaria und in seinen Städten und jenseits des Jordan wohnten bis nach Jerusalem, Batane, Chelus, Kadesch und zum Grenzbach Ägyptens, zu den Bewohnern von Tachpanhes und Ramesse und den Bewohnern des ganzen Landes Goschen,
Judit Jdt 18 1 10 ja, über Zoan und Memfis hinaus zu allen Bewohnern Ägyptens bis zu den Grenzen Äthiopiens.
Judit Jdt 18 1 11 Doch alle Bewohner der ganzen Erde missachteten den Befehl des Assyrerkönigs Nebukadnezzar und leisteten ihm keine Heeresfolge, denn sie hatten keine Angst vor ihm; er war in ihren Augen nicht mehr als ein gewöhnlicher Mensch. Darum beschimpften sie seine Boten und ließen sie mit leeren Händen wieder abziehen.
Judit Jdt 18 1 12 Da entbrannte Nebukadnezzars Zorn über all diese Länder und er schwor bei seinem Thron und seinem Reich, an dem ganzen Gebiet von Zilizien, Damaskus und Syrien Rache zu nehmen und alle Bewohner Moabs, die Ammoniter, ganz Judäa und alle Bewohner Ägyptens bis zum Gebiet der beiden Meere mit seinem Schwert auszurotten.
Judit Jdt 18 1 13 Im siebzehnten Jahr seiner Regierung griff er König Arphaxad mit seinem Heer an und konnte den Kampf für sich entscheiden; das gesamte Heer des Arphaxad, seine ganze Reiterei und all seine Wagen jagte er in die Flucht.
Judit Jdt 18 1 14 Er eroberte seine Städte und drang bis nach Ekbatana vor; er besetzte die Türme der Stadt, gab ihre Häuser der Plünderung preis und machte so ihre Pracht zuschanden.
Judit Jdt 18 1 15 Arphaxad nahm er im Bergland von Regu gefangen, durchbohrte ihn mit seinen Speeren und setzte seiner Macht für immer ein Ende.
Judit Jdt 18 1 16 Darauf kehrte er mit seinem ganzen Gefolge, einer fast unübersehbaren Menge von Soldaten, nach Ninive zurück. Im Hochgefühl seines Erfolges feierte er dort mit dem Heer ein Freudenfest, das hundertzwanzig Tage lang dauerte.
Judit Jdt 18 2 1 Im achtzehnten Jahr seiner Regierung erging am zweiundzwanzigsten Tag des ersten Monats im Palast Nebukadnezzars, des Königs der Assyrer, der Befehl, an der ganzen Erde das Strafgericht zu vollstrecken, das der König angedroht hatte.
Judit Jdt 18 2 2 Er rief alle seine Minister und Generäle zusammen, hielt mit ihnen eine geheime Beratung ab und verfügte mit seinem Wort alles Unheil über die Erde.
Judit Jdt 18 2 3 Auch seine Berater waren der Meinung, dass alle zu vernichten seien, die dem Wort des Königs nicht gehorcht hätten.
Judit Jdt 18 2 4 Als Nebukadnezzar, der König der Assyrer, die Beratung beendet hatte, bestellte er Holofernes zu sich, den Oberbefehlshaber seiner Truppen, der nach ihm den höchsten Rang einnahm, und sagte zu ihm:
Judit Jdt 18 2 5 So spricht der Großkönig, der Herr der ganzen Erde: Du sollst von hier ausziehen und Männer mit dir nehmen, die auf ihren Mut vertrauen: hundertzwanzigtausend Mann Fußtruppen und ein Aufgebot von zwölftausend Pferden und Reitern.
Judit Jdt 18 2 6 Du sollst gegen alle Länder im Westen zu Feld ziehen, weil sie meinem Wort nicht gehorcht haben.
Judit Jdt 18 2 7 Befiehl ihnen, schon Erde und Wasser bereitzuhalten. Denn ich will in meinem Zorn gegen sie zu Felde ziehen; die ganze Erde werde ich mit den Füßen meiner Truppen bedecken und den Besitz der Menschen meinen Männern zur Plünderung preisgeben.
Judit Jdt 18 2 8 Ihre Täler sollen sich mit Gefallenen füllen; jeder Bach und Fluss soll übervoll werden von Toten.
Judit Jdt 18 2 9 Ihre Gefangenen will ich bis an die Grenzen der Erde verschleppen.
Judit Jdt 18 2 10 Zieh also aus und erobere mir ihr ganzes Gebiet! Alle, die sich dir ergeben, sollst du mir aufbewahren für den Tag ihrer Bestrafung.
Judit Jdt 18 2 11 Alle aber, die Widerstand leisten, sollst du schonungslos dem Tod und der Plünderung preisgeben in deinem ganzen Machtbereich.
Judit Jdt 18 2 12 Bei meinem Leben und bei der Macht meines Königtums - ich habe gesprochen und ich werde meinen Entschluss ausführen.
Judit Jdt 18 2 13 Du aber wag es nicht, auch nur einen einzigen Befehl deines Herrn zu übertreten. Erfülle, was ich dir befohlen habe; führ es unverzüglich aus!
Judit Jdt 18 2 14 Holofernes ging von seinem Herrn weg und rief alle Befehlshaber, Feldherren und Hauptleute der assyrischen Truppen zusammen.
Judit Jdt 18 2 15 Er hob für das Heer die besten Leute aus, wie ihm sein Herr befohlen hatte: hundertzwanzigtausend Mann Fußvolk und zwölftausend berittene Bogenschützen,
Judit Jdt 18 2 16 und teilte sie in Kampftruppen ein.
Judit Jdt 18 2 17 Für den Transport der Kriegsgeräte beschaffte er sich eine gewaltige Menge von Kamelen, Eseln und Maultieren; außerdem brachte er eine unübersehbare Herde von Schafen, Rindern und Ziegen für ihre Verpflegung zusammen,
Judit Jdt 18 2 18 dazu reichlich Proviant für alle und sehr viel Gold und Silber aus dem Palast des Königs.
Judit Jdt 18 2 19 Darauf setzte er sich mit seinem ganzen Heer in Marsch, um dem König Nebukadnezzar voranzuziehen und alle Länder im Westen mit seinen Wagen, Reitern und Elitetruppen zu überfluten.
Judit Jdt 18 2 20 Eine Masse von Hilfsvölkern schloss sich ihnen an, unübersehbar wie ein Heuschreckenschwarm und wie der Sand der Erde; man konnte ihre Menge nicht zählen.
Judit Jdt 18 2 21 Von Ninive zogen sie drei Tagesmärsche weit bis zur Ebene von Bektilet und schlugen jenseits von Bektilet in der Nähe des Gebirges, das im Norden von Ober-Zilizien liegt, ihr Lager auf.
Judit Jdt 18 2 22 Von dort rückte Holofernes mit seiner ganzen Streitmacht, seinen Fußtruppen, Reitern und Wagen, gegen das Bergland vor.
Judit Jdt 18 2 23 Er eroberte Put und Lud und plünderte die Rassiter und Ismaeliter aus, die am Rand der Wüste südlich des Chelëerlandes wohnten.
Judit Jdt 18 2 24 Dann überschritt er den Eufrat und zog durch Mesopotamien; er zerstörte alle befestigten Städte am Fluss Habor bis hin zum Meer.
Judit Jdt 18 2 25 Er eroberte das Gebiet von Zilizien und machte alle nieder, die ihm Widerstand leisteten. So kam er in das Gebiet von Jafet, das im Süden liegt und Arabien vorgelagert ist.
Judit Jdt 18 2 26 Er kreiste alle Midianiter ein, steckte ihre Zeltlager in Brand und raubte ihr Vieh.
Judit Jdt 18 2 27 Zur Zeit der Weizenernte stieg er in die Ebene von Damaskus hinab, brannte die Felder nieder, vernichtete die Herden, das Klein- und Großvieh, plünderte die Städte, verheerte die Ebenen und erschlug alle jungen Männer mit scharfem Schwert.
Judit Jdt 18 2 28 Furcht und Zittern befiel alle Bewohner der Küstengebiete, in Sidon und Tyrus, in Sur und Okina sowie alle Einwohner von Jamnia; auch die Einwohner von Aschdod und Aschkelon bekamen große Angst vor ihm.
Judit Jdt 18 3 1 Sie schickten Boten zu ihm mit einem Friedensangebot und ließen ihm sagen:
Judit Jdt 18 3 2 Wir, die Sklaven des großen Königs Nebukadnezzar, liegen dir zu Füßen. Tu mit uns, wie du willst.
Judit Jdt 18 3 3 Unsere Gehöfte, alle unsere Ortschaften und Weizenfelder, die Herden, das Klein- und Großvieh in allen Hürden an unseren Lagerplätzen stehen dir zur Verfügung. Verfahr damit nach deinem Belieben!
Judit Jdt 18 3 4 Auch unsere Städte mit ihren Einwohnern sind dir untertan. Komm und verfahr mit ihnen nach deinem Willen!
Judit Jdt 18 3 5 Mit dieser Botschaft kamen die Männer zu Holofernes.
Judit Jdt 18 3 6 Da stieg er mit seinen Truppen zur Küste hinab, besetzte die befestigten Städte und hob dort die tüchtigsten Männer aus zur Verstärkung seines Heeres.
Judit Jdt 18 3 7 Die Einwohner der Städte und des Landes empfingen ihn mit Kränzen und unter Tanz und Paukenschlag.
Judit Jdt 18 3 8 Doch er ließ alle ihre Kulthöhen zerstören und ihre Götterhaine umhauen. Ihm war die Macht gegeben, alle Götter der Erde zu vernichten. Alle Völker sollten nur Nebukadnezzar verehren und alle Stämme und Nationen ihn als Gott anrufen.
Judit Jdt 18 3 9 So kam er in das Gebiet von Jesreel nahe bei Dotan, das vor dem großen Gebirgszug von Judäa liegt.
Judit Jdt 18 3 10 Er schlug zwischen Gabbai und Skythopolis sein Lager auf und blieb dort einen Monat, um den ganzen Tross seines Heeres zusammenzuziehen.
Judit Jdt 18 4 1 Die Israeliten, die in Judäa wohnten, hörten von allem, was Holofernes, der oberste Feldherr des Assyrerkönigs Nebukadnezzar, den Völkern angetan und wie er alle ihre Heiligtümer geplündert und vernichtet hatte.
Judit Jdt 18 4 2 Da befiel sie Furcht und Schrecken vor ihm und sie hatten Angst um Jerusalem und den Tempel des Herrn, ihres Gottes.
Judit Jdt 18 4 3 Denn sie waren noch nicht lange aus der Gefangenschaft heimgekehrt; erst kürzlich hatte sich das ganze Volk von Judäa wieder gesammelt und waren die heiligen Geräte, der Altar und der Tempel nach der Entweihung neu geweiht worden.
Judit Jdt 18 4 4 Sie schickten Boten in das ganze Gebiet von Samarien und Kona, nach Bet-Horon, Abel-Majim und Jericho sowie nach Choba, Hazor und in das Tal von Salim.
Judit Jdt 18 4 5 Sie besetzten alle hohen Bergkuppen, befestigten die Ortschaften und versahen sie mit Lebensmitteln für den Krieg, denn ihre Felder waren eben abgeerntet worden.
Judit Jdt 18 4 6 Jojakim, der zu jener Zeit Hoherpriester in Jerusalem war, schrieb an die Einwohner von Betulia und Betomestajim, das Jesreel gegenüber vor der Ebene nahe bei Dotan liegt,
Judit Jdt 18 4 7 sie sollten die Gebirgspässe besetzt halten. Durch sie konnte man nach Judäa vordringen. Es war aber auch leicht, den Vormarsch der Heranrückenden dort aufzuhalten; die Gebirgswege waren nämlich so schmal, dass jeweils nur zwei Mann nebeneinander hindurchgehen konnten.
Judit Jdt 18 4 8 Die Israeliten taten, was ihnen der Hohepriester Jojakim und die Ältesten des ganzen Volkes Israel in Jerusalem befohlen hatten.
Judit Jdt 18 4 9 Alle Männer Israels aber flehten Gott inständig an und taten Buße unter strengem Fasten.
Judit Jdt 18 4 10 Sie selbst, ihre Frauen, ihre Kinder und ihr Vieh, aber auch alle Fremden, die bei ihnen wohnten, die Tagelöhner und Sklaven, legten Bußgewänder an.
Judit Jdt 18 4 11 Alle Israeliten in Jerusalem, ihre Frauen und Kinder warfen sich vor dem Tempel nieder, streuten sich vor dem Herrn Asche auf das Haupt und legten Bußgewänder an.
Judit Jdt 18 4 12 Selbst den Altar umhüllten sie mit einem Bußgewand. Sie schrien alle einmütig in stürmischen Gebeten zu dem Gott Israels, er möge doch nicht zulassen, dass man ihre Kinder raube, ihre Frauen als Beute verteile, die Städte ihres Erbbesitzes zerstöre und das Heiligtum entweihe und verwüste, zum Gespött für die Heiden.
Judit Jdt 18 4 13 Und der Herr hörte ihr Rufen und sah auf ihre Not. Das Volk fastete mehrere Tage lang in ganz Judäa und in Jerusalem vor dem Heiligtum des Herrn, des Allmächtigen.
Judit Jdt 18 4 14 Auch der Hohepriester Jojakim mit der ganzen Priesterschaft im Tempel und den Dienern des Herrn legten Bußgewänder an; so brachten sie das tägliche Brandopfer dar und dazu die gelobten und die freiwilligen Opfergaben des Volkes.
Judit Jdt 18 4 15 Auf ihren Kopfbund hatten sie Asche gestreut und sie riefen mit aller Macht zum Herrn, er möge doch gnädig auf das ganze Haus Israel herabschauen.
Judit Jdt 18 5 1 Holofernes, dem Oberbefehlshaber des assyrischen Heeres, wurde gemeldet, dass die Israeliten sich zum Krieg gerüstet, die Gebirgspässe gesperrt, alle hohen Bergkuppen befestigt und in der Ebene Hindernisse angelegt hatten.
Judit Jdt 18 5 2 Da entbrannte sein Zorn. Er berief alle Fürsten von Moab, die Heerführer von Ammon und alle Statthalter der Küstengebiete zu sich
Judit Jdt 18 5 3 und sagte zu ihnen: Sagt mir, ihr Söhne Kanaans, was ist das für ein Volk, das da im Bergland haust? Wie heißen die Städte, die es bewohnt? Wie groß ist die Streitmacht dieser Leute und worin liegt ihre Kraft und Stärke? Wer gebietet über sie als König und Anführer ihres Heeres?
Judit Jdt 18 5 4 Und warum haben sie allein von allen Bewohnern des Westens es abgelehnt, mir zu huldigen?
Judit Jdt 18 5 5 Da antwortete ihm Achior, der Anführer aller Ammoniter: Möge mein Herr anhören, was sein Knecht ihm zu sagen hat. Ich will dir die Wahrheit sagen über dieses Volk, das in dem Bergland hier in deiner Nähe wohnt; kein falsches Wort soll aus dem Mund deines Knechtes kommen.
Judit Jdt 18 5 6 Diese Leute stammen von den Chaldäern ab.
Judit Jdt 18 5 7 Sie hatten sich zuerst in Mesopotamien niedergelassen, weil sie den Göttern ihrer Väter im Land der Chaldäer nicht mehr dienen wollten.
Judit Jdt 18 5 8 Sie waren nämlich von dem Glauben ihrer Vorfahren abgewichen und hatten ihre Verehrung dem Gott des Himmels zugewandt, zu dessen Erkenntnis sie gelangt waren. Deshalb hatten die Chaldäer sie aus dem Bereich ihrer Götter vertrieben und sie waren nach Mesopotamien geflohen, wo sie sich einige Zeit aufhielten.
Judit Jdt 18 5 9 Doch ihr Gott gebot ihnen, ihren Wohnsitz zu verlassen und in das Land Kanaan weiterzuziehen. Hier ließen sie sich nieder und wurden reich an Gold, Silber und an riesigen Herden.
Judit Jdt 18 5 10 Weil aber eine Hungersnot über das Land Kanaan hereinbrach, zogen sie nach Ägypten und blieben dort, solange sie Nahrung fanden. Dort wuchsen sie zu einer gewaltigen Menge heran und ihr Volk war nicht mehr zu zählen.
Judit Jdt 18 5 11 Da schritt der König von Ägypten gegen sie ein. Arglistig befahl er ihnen, in mühseliger Arbeit Ziegel herzustellen. Man unterdrückte sie und machte sie zu Sklaven.
Judit Jdt 18 5 12 Sie aber schrien zu ihrem Gott und dieser schlug das ganze Land Ägypten mit Plagen, gegen die es keine Abhilfe gab. Darauf jagten die Ägypter sie aus ihrem Land fort.
Judit Jdt 18 5 13 Gott aber trocknete das Rote Meer vor ihnen aus.
Judit Jdt 18 5 14 Er führte sie den Weg zum Sinai und nach Kadesch-Barnea und sie vertrieben alle Bewohner der Wüste.
Judit Jdt 18 5 15 Dann ließen sie sich im Land der Amoriter nieder und vernichteten mit ihrem Heer alle Einwohner von Heschbon. Danach überschritten sie den Jordan, nahmen das ganze Bergland in Besitz,
Judit Jdt 18 5 16 verjagten die Kanaaniter, die Perisiter, Jebusiter, Sichemiter und alle Girgaschiter und ließen sich dort für lange Zeit nieder.
Judit Jdt 18 5 17 Solange sie sich nicht gegen ihren Gott versündigten, blieb das Glück ihnen treu; denn ihnen steht ein Gott bei, der das Unrecht hasst.
Judit Jdt 18 5 18 Als sie aber von dem Weg abwichen, den er ihnen gewiesen hatte, wurden sie in vielen Kriegen mehr und mehr aufgerieben und schließlich als Gefangene in ein fremdes Land verschleppt. Der Tempel ihres Gottes wurde dem Erdboden gleichgemacht und ihre Städte fielen ihren Feinden in die Hand.
Judit Jdt 18 5 19 Jetzt aber haben sie sich wieder ihrem Gott zugewandt und sind aus den Ländern heimgekehrt, in die sie verstreut worden waren. Sie haben Jerusalem, wo ihr Heiligtum steht, wieder in Besitz genommen und das verlassene Bergland von neuem besiedelt.
Judit Jdt 18 5 20 Wenn nun, mein Herr und Gebieter, auf diesem Volk eine Schuld lastet und sie sich gegen ihren Gott versündigt haben und wenn wir uns vergewissert haben, dass dieser Anlass zum Unheil bei ihnen vorliegt, dann können wir hinaufziehen und sie vernichtend schlagen.
Judit Jdt 18 5 21 Wenn aber ihr Volk sich nichts zu Schulden kommen ließ, dann möge mein Herr nur ja davon Abstand nehmen. Sonst würde ihnen nämlich ihr Herr und Gott Hilfe leisten und wir müssten uns dann vor aller Welt schämen.
Judit Jdt 18 5 22 Diese Rede des Achior rief bei allen Soldaten, die im Umkreis des Zeltes standen, Empörung hervor. Die Offiziere des Holofernes sowie alle Bewohner der Küstengebiete und von Moab forderten, man solle ihn niederhauen.
Judit Jdt 18 5 23 Sie sagten: Wir haben doch keine Angst vor den Israeliten. Sie sind doch ein Volk, das weder die Macht noch die Kraft hat für einen harten Feldzug.
Judit Jdt 18 5 24 Darum, Gebieter Holofernes, wollen wir hinaufziehen; sie sollen deinem ganzen Heer zum Fraß dienen.
Judit Jdt 18 6 1 Als sich der Lärm bei den Männern, die um den Kriegsrat herumstanden, gelegt hatte, sagte Holofernes, der Oberbefehlshaber der assyrischen Streitmacht, in Gegenwart des ganzen Söldnerheeres zu Achior und zu allen Moabitern:
Judit Jdt 18 6 2 Wer bist du denn, Achior, und was bedeuten schon diese Söldner Efraims, dass du dich heute in unserer Mitte als Prophet aufspielst und erklärst, man dürfe das Volk Israel nicht bekriegen, weil sein Gott ihm Hilfe leiste? Gibt es denn überhaupt einen Gott außer Nebukadnezzar? Er wird seine Macht aufbieten und sie vom Erdboden vertilgen, ohne dass ihr Gott sie rettet.
Judit Jdt 18 6 3 Wir aber, seine Knechte, werden sie schlagen wie einen einzigen Mann. Sie werden dem Ansturm unserer Reiterei nicht widerstehen können;
Judit Jdt 18 6 4 mit ihr werden wir sie vernichten, sodass die Berge von ihrem Blut getränkt und die Felder mit ihren Leichen übersät sein werden. Sie werden uns nicht standhalten, sondern restlos untergehen. Das sagt der König Nebukadnezzar, der Herr der ganzen Erde; er hat es so bestimmt und seine Worte können nicht zurückgenommen werden.
Judit Jdt 18 6 5 Aber du, Achior, Söldner aus Ammon, hast diese Worte an deinem Unglückstag gesprochen. Du sollst mir von heute an nicht mehr unter die Augen treten, bis ich die Rache an diesem Volk aus Ägypten vollstreckt habe.
Judit Jdt 18 6 6 Wenn ich dann zurückkomme, soll das Schwert meines Heeres und die Lanze meiner Gefolgsleute auch deine Rippen durchbohren und du wirst zusammen mit ihren Toten dahinsinken.
Judit Jdt 18 6 7 Meine Diener werden dich auf das Bergland schaffen und dich in einen der Orte an den Gebirgspässen bringen.
Judit Jdt 18 6 8 Dort sollst du gemeinsam mit ihnen umkommen.
Judit Jdt 18 6 9 Wenn du aber in deinem Herzen die Hoffnung hegst, dass sie nicht überwältigt werden, dann brauchst du nicht vor Angst zu zittern. Ich habe gesprochen und keines meiner Worte wird unerfüllt bleiben.
Judit Jdt 18 6 10 Darauf befahl Holofernes den Dienern, die in seinem Zelt bereitstanden, Achior festzunehmen, ihn nach Betulia zu bringen und an die Israeliten auszuliefern.
Judit Jdt 18 6 11 Seine Diener ergriffen ihn, führten ihn aus dem Lager in die Ebene hinaus und brachten ihn in das Bergland hinauf. So gelangten sie zu den Quellen unterhalb von Betulia.
Judit Jdt 18 6 12 Als die Männer in der Stadt sie erblickten, griffen sie zu den Waffen und liefen aus der Stadt hinaus auf den Gipfel des Berges; die mit Schleudern bewaffneten Männer versperrten den Gegnern den Aufstieg, indem sie Steine hinabschleuderten.
Judit Jdt 18 6 13 Die Feinde suchten Deckung im Schutz der Bergwand; dann fesselten sie Achior, ließen ihn am Fuß des Abhangs liegen und kehrten zu ihrem Herrn zurück.
Judit Jdt 18 6 14 Die Israeliten kamen aus ihrer Stadt herunter zu Achior und banden ihn los; sie führten ihn nach Betulia und brachten ihn vor die leitenden Männer ihrer Stadt.
Judit Jdt 18 6 15 Das waren in jenen Tagen Usija, der Sohn Michas, aus dem Stamm Simeon, Kabri, der Sohn Otniëls, und Karmi, der Sohn Malkiëls.
Judit Jdt 18 6 16 Sie beriefen alle Ältesten der Stadt zu einer Versammlung; auch alle jungen Männer und die Frauen liefen herbei. Sie stellten Achior in die Mitte der versammelten Menge und Usija fragte ihn, was vorgefallen sei.
Judit Jdt 18 6 17 Achior berichtete ihnen über die Verhandlungen im Kriegsrat des Holofernes und teilte ihnen alles mit, was er im Kreis der assyrischen Heerführer gesagt hatte, aber auch, was Holofernes prahlerisch gegen das Haus Israel geäußert hatte.
Judit Jdt 18 6 18 Da warf sich das Volk nieder, betete zu Gott und rief:
Judit Jdt 18 6 19 Herr, Gott des Himmels, blick herab und sieh ihre Überheblichkeit, hab Erbarmen mit unserem gedemütigten Volk und schau heute gnädig auf die Schar derer, die dir geweiht sind.
Judit Jdt 18 6 20 Dann sprachen sie Achior Mut zu und lobten ihn sehr.
Judit Jdt 18 6 21 Usija nahm ihn aus der Versammlung mit nach Hause und gab ein Gastmahl für die Ältesten. Während der ganzen Nacht aber riefen sie den Gott Israels um Hilfe an.
Judit Jdt 18 7 1 Am folgenden Tag befahl Holofernes seinem ganzen Heer und allen seinen Hilfsvölkern, gegen Betulia vorzurücken, die Gebirgspässe zu besetzen und den Kampf gegen die Israeliten zu eröffnen.
Judit Jdt 18 7 2 So begann an jenem Tag der Aufbruch des ganzen Heeres. Die einsatzfähige Streitmacht zählte zusammen hundertsiebzigtausend Mann Fußtruppen und zwölftausend Berittene, nicht eingerechnet den Tross und die dazugehörigen Mannschaften; es war eine gewaltige Menge.
Judit Jdt 18 7 3 Sie schlugen in der Ebene bei Betulia an der Quelle ihr Lager auf und besetzten ein Gebiet, das sich in der Breite von Dotan bis Jibleam und in der Länge von Betulia bis Kyamon gegenüber Jesreel erstreckte.
Judit Jdt 18 7 4 Als die Israeliten ihre große Zahl sahen, waren sie tief bestürzt, und einer sagte zum andern: Diese Leute werden das ganze Land auffressen; weder die hohen Berge noch die Täler und Hügel werden ihre Last tragen können.
Judit Jdt 18 7 5 Dennoch griffen alle zu den Waffen; sie zündeten auf ihren Stadttürmen Feuer an und hielten die ganze Nacht hindurch Wache.
Judit Jdt 18 7 6 Am nächsten Tag rückte Holofernes mit seiner ganzen Reiterei an, vor den Augen der Israeliten in Betulia.
Judit Jdt 18 7 7 Er ließ die Pässe erkunden, die zu ihrer Stadt hinaufführten, spürte ihre Wasserquellen auf und nahm sie in Besitz. Er stellte dort bewaffnete Posten auf und kehrte zu seinem Heer zurück.
Judit Jdt 18 7 8 Da kamen zu ihm alle Heerführer der Edomiter, alle Hauptleute der Moabiter und die Befehlshaber der Küstengebiete. Sie sagten:
Judit Jdt 18 7 9 Möge doch unser Gebieter einen Rat anhören, damit deinem Heer kein Schaden entsteht.
Judit Jdt 18 7 10 Dieses Volk der Israeliten vertraut nämlich weniger auf seine Speere als vielmehr auf die Höhe der Berge, die es bewohnt; denn es ist gar nicht so leicht, zu den Gipfeln ihrer Berge vorzudringen.
Judit Jdt 18 7 11 Darum, Gebieter, tritt gegen sie nicht in einer geordneten Feldschlacht an; dann wird kein einziger Mann von deinen Leuten fallen.
Judit Jdt 18 7 12 Bleib in deinem Lager und spar jeden Mann deines Heeres! Es genügt, wenn deine Knechte die Wasserquelle in ihren Besitz bringen, die am Fuß des Berges entspringt.
Judit Jdt 18 7 13 Denn dort holen die Bewohner Betulias ihr Wasser. Dann wird der Durst sie umbringen und sie müssen ihre Stadt ausliefern. Wir aber wollen mit unseren Leuten auf die benachbarten Berggipfel steigen und dort Wache stehen, damit niemand die Stadt verlassen kann.
Judit Jdt 18 7 14 Dann werden sie mit ihren Frauen und Kindern vor Hunger verschmachten, und bevor noch das Schwert über sie kommt, werden sie hingestreckt auf den Gassen vor ihren Häusern liegen.
Judit Jdt 18 7 15 So wirst du sie schwer dafür büßen lassen, dass sie dir Widerstand geleistet haben und dir nicht mit der Bitte um Frieden entgegengekommen sind.
Judit Jdt 18 7 16 Diese Worte gefielen dem Holofernes und all seinen Offizieren und er befahl, den Rat zu befolgen.
Judit Jdt 18 7 17 Darauf machten sich eine Abteilung der Ammoniter und mit ihnen fünftausend Assyrer auf den Weg; sie schlugen in der Ebene ein Lager auf und besetzten die Brunnen und Quellen der Israeliten.
Judit Jdt 18 7 18 Die Edomiter und die Ammoniter aber schlugen im Bergland gegenüber von Dotan ein Lager auf. Außerdem schickten sie Abteilungen nach Süden und Osten gegen die Stadt Egrebel, die in der Nähe von Chus am Bach Mochmur liegt. Das übrige Heer der Assyrer hatte sein Lager in der Ebene und bedeckte das ganze Land; ihre Zelte und ihr Tross bildeten ein riesiges Heerlager; es war eine gewaltige Menge.
Judit Jdt 18 7 19 Die Israeliten aber schrien zum Herrn, ihrem Gott. Sie hatten allen Mut verloren, da sie ringsum von ihren Feinden eingeschlossen waren und es kein Entrinnen mehr gab.
Judit Jdt 18 7 20 Nachdem die Belagerung durch das ganze Heer der Assyrer mit ihrem Fußvolk, ihren Wagen und Reitern vierunddreißig Tage gedauert hatte, ging in sämtlichen Behältern der Einwohner von Betulia das Wasser zur Neige.
Judit Jdt 18 7 21 Auch die Zisternen wurden leer. Die Belagerten konnten sich an keinem einzigen Tag mehr satt trinken, weil sie nur ein bestimmtes Maß an Wasser zugeteilt bekamen.
Judit Jdt 18 7 22 Ihre Kinder verschmachteten; die Frauen und jungen Männer wurden ohnmächtig vor Durst, sie fielen auf den Straßen der Stadt und in den Torwegen um, denn sie hatten keine Kraft mehr.
Judit Jdt 18 7 23 Da versammelte sich das ganze Volk, die jungen Männer, die Frauen und Kinder, bei Usija und den leitenden Männern der Stadt, erhoben ein lautes Geschrei und riefen den Ältesten zu:
Judit Jdt 18 7 24 Gott sei Richter zwischen uns und euch. Ihr habt ein schweres Unrecht an uns begangen, weil ihr mit den Assyrern nicht friedlich verhandeln wolltet.
Judit Jdt 18 7 25 Jetzt gibt es für uns keine Rettung mehr; denn Gott hat uns an sie verkauft. Darum müssen wir verdursten und vor ihren Augen elend zugrunde gehen.
Judit Jdt 18 7 26 Ruft sie also jetzt herbei und liefert die ganze Stadt den Soldaten des Holofernes und seinem Heer zur Plünderung aus!
Judit Jdt 18 7 27 Es ist besser für uns, ihnen als Beute in die Hände zu fallen. Wenn wir auch zu Sklaven gemacht werden, so bleiben wir doch wenigstens am Leben und brauchen nicht mit eigenen Augen den Tod unserer Säuglinge und das Dahinsterben unserer Frauen und Kinder mit anzusehen.
Judit Jdt 18 7 28 Wir beschwören euch beim Himmel und bei der Erde, bei unserem Gott, dem Herrn unserer Väter, der uns für unsere Sünden und die Vergehen unserer Väter bestraft, Gott möge nicht am heutigen Tag diese Drohung an uns wahr machen.
Judit Jdt 18 7 29 Und in der Versammlung erhob sich ein allgemeines heftiges Klagen; alle schrien mit lauter Stimme zu Gott, dem Herrn.
Judit Jdt 18 7 30 Doch Usija sagte zu ihnen: Fasst Mut, Brüder! Wir wollen noch fünf Tage aushalten. In dieser Zeit wird der Herr, unser Gott, uns sein Erbarmen wieder zuwenden; er wird uns nicht für immer verlassen.
Judit Jdt 18 7 31 Sollten aber diese Tage vergehen, ohne dass uns geholfen wird, dann will ich tun, was ihr gefordert habt.
Judit Jdt 18 7 32 Dann ließ er das Volk auseinander gehen, jeden auf seinen Posten, und sie begaben sich wieder auf die Mauern und Türme der Stadt. Die Frauen und Kinder aber schickte er in ihre Häuser zurück. In der Stadt herrschte tiefe Niedergeschlagenheit.
Judit Jdt 18 8 1 Davon hörte in jenen Tagen Judit, die Tochter Meraris, des Sohnes des Uz, des Sohnes Josefs, des Sohnes Usiëls, des Sohnes Hilkijas, des Sohnes Hananjas, des Sohnes Gideons, des Sohnes Rafains, des Sohnes Ahitubs, des Sohnes Elijas, des Sohnes Hilkijas, des Sohnes Eliabs, des Sohnes Natanaels, des Sohnes Schelumiëls, des Sohnes Zurischaddais, des Sohnes Simeons, des Sohnes Israels.
Judit Jdt 18 8 2 Ihr Mann Manasse, der aus ihrem Stamm und ihrer Sippe war, hatte zur Zeit der Gerstenernte den Tod gefunden.
Judit Jdt 18 8 3 Als er nämlich bei den Garbenbindern auf dem Feld stand, traf ihn ein Hitzschlag; er musste sich zu Bett legen und starb in seiner Heimatstadt Betulia. Man begrub ihn bei seinen Vätern auf dem Feld zwischen Dotan und Jibleam.
Judit Jdt 18 8 4 Nun lebte Judit schon drei Jahre und vier Monate als Witwe in ihrem Haus.
Judit Jdt 18 8 5 Sie hatte für sich auf dem flachen Dach ihres Hauses ein Zelt aufstellen lassen, hatte ein Trauergewand angelegt und trug die Kleider einer Witwe.
Judit Jdt 18 8 6 Sie fastete, seit sie Witwe war, alle Tage, außer am Sabbat und am Vortag des Sabbats, am Neumond und am Vortag des Neumonds und an den Festen und Freudentagen des Hauses Israel.
Judit Jdt 18 8 7 Sie hatte eine schöne Gestalt und ein blühendes Aussehen. Ihr Gatte Manasse hatte ihr Gold und Silber, Knechte und Mägde, Vieh und Felder hinterlassen, die sie in ihrem Besitz hielt.
Judit Jdt 18 8 8 Niemand konnte ihr etwas Böses nachsagen, denn sie war sehr gottesfürchtig.
Judit Jdt 18 8 9 Judit hörte von den Vorwürfen des Volkes gegen das Stadtoberhaupt, als es wegen des Wassermangels den Mut verlor. Ebenso erfuhr sie, was Usija den Leuten geantwortet hatte und dass er ihnen unter Eid versprochen hatte, nach Ablauf von fünf Tagen die Stadt an die Assyrer auszuliefern.
Judit Jdt 18 8 10 Da ließ sie durch ihre Dienerin, die ihrem ganzen Hauswesen vorstand, die Ältesten ihrer Heimatstadt, Kabri und Karmi, herbeiholen.
Judit Jdt 18 8 11 Als sie zu ihr kamen, sagte sie zu ihnen: Hört mich an, ihr Vorsteher der Einwohner von Betulia! Es war nicht recht, was ihr heute vor dem Volk gesagt habt. Durch diesen Eid, den ihr geschworen habt, habt ihr Gott und euch selbst festgelegt; denn ihr habt erklärt, dass ihr die Stadt unseren Feinden ausliefern wollt, wenn der Herr euch nicht inzwischen Hilfe schickt.
Judit Jdt 18 8 12 Wer seid ihr denn, dass ihr am heutigen Tag Gott auf die Probe stellt und euch vor allen Leuten an die Stelle Gottes setzt?
Judit Jdt 18 8 13 Ihr wollt den Herrn, den Allmächtigen, auf die Probe stellen und kommt doch ewig zu keiner Erkenntnis.
Judit Jdt 18 8 14 Nicht einmal die Tiefe des Menschenherzens könnt ihr ergründen und die Gedanken seines Geistes erfassen. Wie wollt ihr dann Gott erforschen, der das alles geschaffen hat? Wie wollt ihr seine Gedanken erkennen und seine Absichten verstehen? Nein, meine Brüder, reizt den Herrn, unseren Gott, nicht zum Zorn!
Judit Jdt 18 8 15 Auch wenn er nicht gewillt ist, uns in diesen fünf Tagen Hilfe zu schaffen, so hat doch er zu bestimmen, zu welcher Zeit er uns helfen oder uns vor den Augen unserer Feinde vernichten will.
Judit Jdt 18 8 16 Versucht nicht, die Entscheidungen des Herrn, unseres Gottes, zu erzwingen; denn Gott ist nicht wie ein Mensch, dem man drohen kann, und wie ein Menschenkind, das man beeinflussen kann.
Judit Jdt 18 8 17 Darum wollen wir die Rettung von ihm erwarten und ihn um Hilfe anrufen. Er wird unser Flehen erhören, wenn es seinem Willen entspricht.
Judit Jdt 18 8 18 Denn eines gab es bei uns nicht und gibt es auch heute nicht: Es gibt weder einen Stamm noch eine Familie, weder einen Gau noch eine Stadt, die von Menschen gemachte Götter anbeten, wie es in früherer Zeit geschah.
Judit Jdt 18 8 19 Damals wurden unsere Väter dem Schwert und der Plünderung preisgegeben und mussten vor den Augen unserer Feinde schwere Niederlagen erleiden.
Judit Jdt 18 8 20 Wir aber kennen keinen anderen Gott als ihn allein. Daher dürfen wir hoffen, dass er uns und unser Volk nicht im Stich lassen wird.
Judit Jdt 18 8 21 Wenn wir nämlich überwältigt werden, dann wird auch ganz Judäa erobert und unser Heiligtum geplündert werden. Von uns aber wird Gott für die Entweihung des Heiligtums blutige Rechenschaft fordern.
Judit Jdt 18 8 22 Uns wird er die Ermordung unserer Brüder, die Entvölkerung des Landes, die Verwüstung unseres Erbbesitzes zur Last legen, inmitten der Heiden, bei denen wir als Sklaven dienen und unseren Herren Anlass zu Spott und Verachtung sein werden.
Judit Jdt 18 8 23 Unsere Knechtschaft wird dann nicht mehr zum Guten gewendet werden, sondern der Herr, unser Gott, wird sie für uns zur Schande werden lassen.
Judit Jdt 18 8 24 Daher, liebe Brüder, wollen wir jetzt unseren Stammesbrüdern beweisen, dass wir für ihr Leben einstehen und dass das Heiligtum, der Tempel und der Altar, sich auf uns verlassen können.
Judit Jdt 18 8 25 Bei alldem aber lasst uns dem Herrn, unserem Gott, danken, dass er uns ebenso prüft wie schon unsere Väter.
Judit Jdt 18 8 26 Denkt daran, was er mit Abraham machte, wie er Isaak prüfte und was Jakob im syrischen Mesopotamien erlebte, als er die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, hütete.
Judit Jdt 18 8 27 Denn wie er diese Männer im Feuer geläutert hat, um ihr Herz zu prüfen, so hat er auch mit uns kein Strafgericht vor, sondern der Herr züchtigt seine Freunde, um sie zur Einsicht zu führen.
Judit Jdt 18 8 28 Da sagte Usija zu ihr: Alles, was du gesagt hast, kam aus einem edlen Herzen und es gibt niemand, der deinen Worten widersprechen kann.
Judit Jdt 18 8 29 Deine Weisheit wird ja nicht erst heute offenbar, sondern schon von deiner frühesten Jugend an kennt das ganze Volk deine Einsicht und weiß, wie edel die Gedanken deines Herzens sind.
Judit Jdt 18 8 30 Aber das Volk leidet furchtbaren Durst; sie zwangen uns zu tun, was wir ihnen versprochen haben, und einen Eid auf uns zu laden, den wir nicht brechen dürfen.
Judit Jdt 18 8 31 Doch bete du jetzt für uns, denn du bist eine gottesfürchtige Frau. Dann wird der Herr Regen schicken, um unsere Zisternen zu füllen, und wir brauchen nicht zu verschmachten.
Judit Jdt 18 8 32 Da sagte Judit zu ihnen: Hört mich an! Ich will eine Tat vollbringen, von der man noch in fernsten Zeiten den Kindern unseres Volkes erzählen wird.
Judit Jdt 18 8 33 Kommt diese Nacht an das Tor, wenn ich mit meiner Dienerin hinausgehe. Bevor die Frist abgelaufen ist, die ihr für die Übergabe der Stadt an unsere Feinde gesetzt habt, wird der Herr durch meine Hand Israel gnädig Hilfe bringen.
Judit Jdt 18 8 34 Fragt nicht nach meinem Vorhaben; denn ich werde euch nichts mitteilen, bevor das vollendet ist, was ich tun will.
Judit Jdt 18 8 35 Da sagten Usija und die Stadtältesten zu ihr: Geh in Frieden! Gott, der Herr, sei dein Führer bei dem Strafgericht an unseren Feinden.
Judit Jdt 18 8 36 Dann verließen sie das Zelt und kehrten auf ihre Posten zurück.
Judit Jdt 18 9 1 Judit warf sich auf ihr Gesicht nieder, streute sich Asche auf das Haupt und öffnete das Bußgewand, das sie trug. Es war gerade die Zeit, zu der man an jenem Abend in Jerusalem im Haus Gottes das Rauchopfer darbrachte. Und Judit rief laut zum Herrn; sie sagte:
Judit Jdt 18 9 2 Herr, du Gott meines Stammvaters Simeon! Du hast ihm das Schwert in die Hand gegeben zur Bestrafung der Fremden, die den Gürtel der Jungfrau lösten, um sie zu beflecken, die ihre Schenkel entblößten, um sie zu schänden, und ihren Schoß entweihten zu ihrer Schande. Du hattest nämlich geboten: Das darf nicht geschehen. Und dennoch taten sie es.
Judit Jdt 18 9 3 Deswegen gabst du ihre Fürsten Mördern preis und tauchtest zur Vergeltung das Lager, das ihrer Arglist gedient hatte, in Blut; du erschlugst die Knechte samt ihren Herren, ja auch die Herren auf ihren Thronen.
Judit Jdt 18 9 4 Du gabst ihre Frauen dem Raub und ihre Töchter der Gefangenschaft preis und ihren ganzen Besitz gabst du deinen geliebten Söhnen; denn sie glühten vor Eifer für dich, hatten Abscheu vor der Befleckung ihres Blutes und riefen zu dir um Hilfe. Gott, mein Gott, erhöre auch mich, die Witwe!
Judit Jdt 18 9 5 Du hast bewirkt, was damals war und auch was vorher und später geschah. Doch auch was jetzt geschieht und noch kommen wird, hast du erdacht und es ist eingetroffen, was du geplant hast.
Judit Jdt 18 9 6 Deine Beschlüsse standen da und sagten: Hier sind wir! Denn alle deine Wege sind schon gebahnt und dein Gericht ist eine beschlossene Sache.
Judit Jdt 18 9 7 Sieh doch auf die Assyrer! Sie verfügen über ein gewaltiges Heer, brüsten sich mit ihren Rossen und Reitern, sind stolz auf die Schlagkraft ihres Fußvolkes, vertrauen auf ihre Schilde und Speere, ihre Bogen und Schleudern und wollen nicht einsehen, dass du der Herr bist, der den Kriegen ein Ende setzt.
Judit Jdt 18 9 8 «Herr» ist dein Name. Brich ihre Stärke mit deiner Macht und vernichte ihre Kraft in deinem Zorn! Denn sie haben beschlossen, dein Heiligtum zu entweihen, das Zelt, in dem dein herrlicher Name wohnt, zu beflecken und die Hörner deines Altars mit dem Schwert abzuschlagen.
Judit Jdt 18 9 9 Schau dir ihren Übermut an und lass deinen Zorn auf ihr Haupt herabfahren! Schenke mir, der Witwe, die Kraft zu der Tat, die ich plane.
Judit Jdt 18 9 10 Schlag den Knecht wie den Herrn und den Herrn wie den Diener durch meine listigen Worte; brich ihren Trotz durch die Hand einer Frau!
Judit Jdt 18 9 11 Denn deine Macht stützt sich nicht auf die große Zahl, deine Herrschaft braucht keine starken Männer, sondern du bist der Gott der Schwachen und der Helfer der Geringen; du bist der Beistand der Armen, der Beschützer der Verachteten und der Retter der Hoffnungslosen.
Judit Jdt 18 9 12 Ja, du Gott meines Vaters und Gott deines Erbbesitzes Israel, du Herr des Himmels und der Erde, Schöpfer der Meere und König deiner ganzen Schöpfung, erhöre mein Gebet!
Judit Jdt 18 9 13 Lass meine listigen Worte Wunden und Striemen schlagen bei denen, die gegen deinen Bund und dein heiliges Haus, gegen den Berg Zion und den Wohnsitz deiner Söhne Böses beschlossen haben.
Judit Jdt 18 9 14 Lass dein ganzes Volk und alle Stämme erkennen und wissen, dass du der wahre Gott bist, der Gott aller Macht und Stärke, und dass es für dein Volk Israel keinen anderen Beschützer gibt als dich allein.
Judit Jdt 18 10 1 Als sie ihr flehentliches Gebet zu dem Gott Israels beendet und alles gesagt hatte,
Judit Jdt 18 10 2 stand sie auf, rief ihre Dienerin und stieg in das Haus hinab, wo sie sich am Sabbat und an den Festtagen aufzuhalten pflegte.
Judit Jdt 18 10 3 Dort legte sie das Bußgewand ab, das sie trug, zog ihre Witwenkleider aus, wusch ihren Körper mit Wasser und salbte sich mit einer wohlriechenden Salbe. Hierauf ordnete sie ihre Haare, setzte ein Diadem auf und zog die Festkleider an, die sie zu Lebzeiten ihres Gatten Manasse getragen hatte.
Judit Jdt 18 10 4 Auch zog sie Sandalen an, legte ihre Fußspangen, Armbänder, Fingerringe, Ohrgehänge und all ihren Schmuck an und machte sich schön, um die Blicke aller Männer, die sie sähen, auf sich zu ziehen.
Judit Jdt 18 10 5 Ihrer Dienerin gab sie einen Schlauch Wein und ein Gefäß mit Öl; sie füllte einen Sack mit Gerstenmehl, getrockneten Feigen und reinen Broten, verpackte all diese Dinge sorgfältig und lud sie ihrer Dienerin auf.
Judit Jdt 18 10 6 Darauf gingen sie zum Stadttor von Betulia hinaus. Dort trafen sie Usija sowie Kabri und Karmi, die Ältesten der Stadt, auf ihrem Posten.
Judit Jdt 18 10 7 Als sie Judits verwandeltes Aussehen sahen und die Kleider, die sie angelegt hatte, kamen sie aus dem Staunen über ihre Schönheit nicht mehr heraus und sagten zu ihr:
Judit Jdt 18 10 8 Der Gott unserer Väter mache dich zu einem Werkzeug seiner Gnade und lasse dein Vorhaben gelingen, zum Ruhm Israels und zur Verherrlichung Jerusalems.
Judit Jdt 18 10 9 Sie aber neigte sich vor Gott im Gebet und sagte dann zu ihnen: Gebt Befehl, dass mir das Stadttor geöffnet wird; ich will hinausgehen und tun, was ihr mit mir besprochen habt. Da befahlen sie den jungen Männern, das Tor für sie zu öffnen, wie sie es gewünscht hatte.
Judit Jdt 18 10 10 Man öffnete das Tor und Judit ging mit ihrer Dienerin hinaus. Die Männer in der Stadt aber sahen ihr nach, bis sie den Berg hinabgestiegen und durch das Tal gegangen war und man sie nicht mehr sehen konnte.
Judit Jdt 18 10 11 Als sie im Tal weitergingen, begegneten ihr assyrische Vorposten.
Judit Jdt 18 10 12 Sie hielten sie fest und fragten: Zu welchem Volk gehörst du? Woher kommst du und wohin gehst du? Sie antwortete: Ich gehöre zum Volk der Hebräer und laufe von ihnen fort, weil sie euch doch bald zum Fraß vorgeworfen werden.
Judit Jdt 18 10 13 Ich will zu Holofernes, dem Oberbefehlshaber eures Heeres, gehen und ihm eine zuverlässige Nachricht bringen; ich will ihm zeigen, welchen Weg er einschlagen muss, um das ganze Bergland in seinen Besitz zu bringen, ohne dass dabei einer von seinen Leuten Leib und Leben verliert.
Judit Jdt 18 10 14 Als die Männer ihre Worte hörten und ihr Gesicht betrachteten, dessen Schönheit sie bezauberte, sagten sie:
Judit Jdt 18 10 15 Du hast dein Leben gerettet, weil du dich beeilt hast, von dort oben unserem Herrn entgegenzugehen. Komm jetzt zu seinem Zelt! Einige von uns werden dich begleiten und dich ihm übergeben.
Judit Jdt 18 10 16 Hab keine Angst, wenn du vor ihm stehst. Sag ihm, was du zu sagen hast, dann wird er dich gnädig behandeln.
Judit Jdt 18 10 17 Darauf wählten sie von ihren Leuten hundert Männer zum Geleit für Judit und ihre Dienerin aus; diese führten sie zum Zelt des Holofernes.
Judit Jdt 18 10 18 Im ganzen Lager entstand eine große Unruhe; denn die Nachricht von Judits Ankunft hatte sich schon in den Zelten herumgesprochen. Die Leute eilten herbei und umringten sie, als sie vor dem Zelt des Holofernes stand, bis man sie ihm angemeldet hatte.
Judit Jdt 18 10 19 Sie bewunderten ihre Schönheit und übertrugen ihre Bewunderung auch auf die Israeliten. Einer sagte zum andern: Wer kann dieses Volk verachten, das solche Frauen in seiner Mitte hat? Es wäre nicht klug, auch nur einen einzigen Mann von ihnen übrig zu lassen; wenn man sie laufen lässt, sind sie imstande, noch die ganze Welt zu überlisten.
Judit Jdt 18 10 20 Schließlich kamen die Leibwächter des Holofernes und sein ganzes Gefolge heraus und führten sie in das Zelt.
Judit Jdt 18 10 21 Holofernes lag auf seinem Lager unter einem Mückennetz aus Purpur und Gold, in das Smaragde und andere Edelsteine eingewebt waren.
Judit Jdt 18 10 22 Als man ihm Judit anmeldete, trat er in den Vorraum des Zeltes hinaus, wobei ihm silberne Leuchter vorangetragen wurden.
Judit Jdt 18 10 23 Sobald er und sein Gefolge Judit erblickten, gerieten sie alle in Erstaunen über die Schönheit ihres Gesichts. Sie warf sich vor ihm nieder und huldigte ihm, doch seine Diener richteten sie wieder auf.
Judit Jdt 18 11 1 Holofernes sagte zu ihr: Nur Mut, Frau, fürchte dich nicht! Ich habe noch keinem Menschen etwas zuleid getan, der sich für den Dienst Nebukadnezzars, des Königs der ganzen Erde, entschieden hat.
Judit Jdt 18 11 2 Ich hätte auch jetzt gegen dein Volk, das im Bergland wohnt, nie meinen Speer erhoben, wenn es mir nicht seine Verachtung gezeigt hätte; das haben sie sich selbst zu verdanken.
Judit Jdt 18 11 3 Sag mir jetzt, warum du von ihnen entflohen und zu uns übergelaufen bist. Es war deine Rettung, dass du hergekommen bist. Sei unbesorgt, du wirst heute Nacht und auch weiterhin am Leben bleiben.
Judit Jdt 18 11 4 Niemand wird dir ein Leid antun. Im Gegenteil, man wird dich gut behandeln, wie es die Diener meines Herrn, des Königs Nebukadnezzar, gewohnt sind.
Judit Jdt 18 11 5 Judit sagte zu ihm: Nimm die Worte deiner Sklavin gnädig auf und erlaube deiner Magd, vor dir zu reden. Ich erzähle meinem Herrn in dieser Nacht keine Lüge.
Judit Jdt 18 11 6 Wenn du dem Rat deiner Magd folgst, dann wird Gott dein Unternehmen zu einem guten Ende führen, und mein Herr wird sein Ziel nicht verfehlen.
Judit Jdt 18 11 7 Denn so wahr Nebukadnezzar lebt, der König der ganzen Erde, und so wahr die Macht dessen gilt, der dich aussandte, um alle Welt zur Ordnung zu rufen: Du machst ihm nicht nur die Menschen untertan; auch die wilden Tiere, das Vieh und die Vögel werden dank deiner Tatkraft unter der Herrschaft Nebukadnezzars und seines ganzen Hauses leben.
Judit Jdt 18 11 8 Wir haben nämlich von deiner Weisheit und von den großartigen Fähigkeiten deines Geistes gehört; aller Welt ist bekannt, dass du allein im ganzen Reich tüchtig bist, erfolgreich durch dein Wissen und bewundernswert in der Kriegführung.
Judit Jdt 18 11 9 Was die Rede betrifft, die Achior in deinem Kriegsrat gehalten hat, so sind uns seine Ausführungen zu Ohren gekommen; denn die Männer von Betulia haben ihn am Leben gelassen und er hat ihnen alles berichtet, was er bei dir gesprochen hat.
Judit Jdt 18 11 10 Darum sage ich dir, mein Herr und Gebieter, verachte seine Rede nicht, sondern nimm sie dir zu Herzen! Sie entspricht nämlich der Wahrheit: Unser Volk kann tatsächlich nur dann bestraft werden und das Schwert hat nur dann Gewalt über sie, wenn sie sich gegen ihren Gott versündigt haben.
Judit Jdt 18 11 11 Jetzt aber ist es so, dass mein Herr nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen muss. Der Tod wird über sie kommen; denn eine Sünde hat von ihnen Besitz ergriffen und sie werden ihren Gott zum Zorn reizen, sobald sie das Unerlaubte wirklich tun.
Judit Jdt 18 11 12 Als ihnen nämlich die Lebensmittel ausgingen und der Wasservorrat immer knapper wurde, beschlossen sie, sich über ihr Vieh herzumachen, und sie sind gewillt, all das zu verzehren, was Gott ihnen in seinem Gesetz als Nahrung verboten hat.
Judit Jdt 18 11 13 Auch die Ersterträge des Getreides und den Zehnten von Wein und Öl, die sie als Weihegaben für die Dienst tuenden Priester unseres Gottes in Jerusalem aufbewahrt haben, beschlossen sie, restlos zu verzehren; dabei darf keiner aus dem Volk die Weihegaben auch nur mit den Händen anrühren.
Judit Jdt 18 11 14 Sie haben Boten nach Jerusalem geschickt, weil die dortige Bevölkerung ebenso gehandelt hat; nun sollen die Boten ihnen den Schulderlass des Ältestenrates besorgen.
Judit Jdt 18 11 15 Doch folgendes wird geschehen: Sobald ihnen der Schulderlass mitgeteilt ist und sie zur Tat schreiten, werden sie dir noch am gleichen Tag zu ihrem Verderben ausgeliefert.
Judit Jdt 18 11 16 Daher bin ich, deine Sklavin, von ihnen weggelaufen, nachdem ich das alles durchschaut hatte. Ja, Gott hat mich gesandt, damit ich mit dir die Dinge vollbringe, über die alle Welt, wenn sie davon erfährt, in Staunen gerät.
Judit Jdt 18 11 17 Deine Sklavin ist eine gottesfürchtige Frau und dient Tag und Nacht dem Gott des Himmels. Jetzt will ich bei dir bleiben, mein Herr; doch in der Nacht wird deine Sklavin in die Schlucht hinausgehen. Ich will zu Gott beten und er wird mir sagen, wann sie ihre Sünden begangen haben.
Judit Jdt 18 11 18 Dann will ich kommen und es dir mitteilen. Du aber wirst mit deinen Truppen ausziehen und keiner von ihnen wird dir Widerstand leisten.
Judit Jdt 18 11 19 Ich werde dich quer durch Judäa bis nach Jerusalem führen und dort mitten in der Stadt deinen Feldherrnstuhl aufrichten. Du wirst sie wegführen wie Schafe, die keinen Hirten haben, und kein Hund wird gegen dich bellen. Das wurde mir kraft meiner Sehergabe offenbart und ich bin hergesandt worden, um es dir kundzutun.
Judit Jdt 18 11 20 Ihre Worte gefielen Holofernes und seinem ganzen Gefolge. Sie staunten über die Weisheit und sagten:
Judit Jdt 18 11 21 Es gibt von einem Ende der Erde bis zum andern keine zweite Frau, die so bezaubernd aussieht und so verständig reden kann.
Judit Jdt 18 11 22 Holofernes sagte zu ihr: Dein Gott hat wohl daran getan, dass er dich aus deinem Volk hersandte; so wird uns der Sieg zuteil, aber jene, die meinen Herrn verachtet haben, wird das Verderben treffen.
Judit Jdt 18 11 23 Wahrhaftig, du bist wunderschön und verstehst ausgezeichnet zu reden. Wenn du tust, was du versprochen hast, dann soll dein Gott auch mein Gott sein; du sollst im Palast des Königs Nebukadnezzar wohnen und in aller Welt berühmt sein.
Judit Jdt 18 12 1 Dann ließ er sie in den Raum führen, wo sein silbernes Tafelgerät aufgestellt war, und befahl, ihr von den feinen Speisen auf seinem Tisch vorzusetzen und von seinem Wein zu trinken zu geben.
Judit Jdt 18 12 2 Doch Judit sagte: Ich werde nichts davon nehmen, damit ich keinen Anstoß errege. Man soll mir statt dessen von meinem Vorrat zu essen geben, den ich mitgebracht habe.
Judit Jdt 18 12 3 Da fragte Holofernes: Wenn aber dein Vorrat erschöpft ist, woher sollen wir dann solche Nahrungsmittel beschaffen? Wir haben ja niemand aus deinem Volk bei uns.
Judit Jdt 18 12 4 Judit erwiderte: Bei deinem Leben, mein Herr, noch bevor deine Magd ihren Vorrat aufgebraucht hat, wird der Herr durch meine Hand vollbringen, was er beschlossen hat.
Judit Jdt 18 12 5 Darauf führten die Diener des Holofernes sie in das Zelt, wo sie bis Mitternacht schlief. Um die Zeit der Morgenwache stand sie auf,
Judit Jdt 18 12 6 schickte einen Boten zu Holofernes und ließ ihm sagen: Möge mein Herr Anweisung geben, dass man deine Sklavin zum Gebet hinausgehen lässt.
Judit Jdt 18 12 7 Da befahl Holofernes seinen Leibwächtern, sie nicht daran zu hindern. So verbrachte sie drei Tage im Lager und ging jede Nacht in die Schlucht von Betulia hinaus, um sich im Lager an der Wasserquelle zu baden.
Judit Jdt 18 12 8 Wenn sie aus dem Bad herausstieg, flehte sie zu dem Herrn, dem Gott Israels, er möge ihr Vorhaben gelingen lassen und ihrem Volk wieder aufhelfen.
Judit Jdt 18 12 9 Dann kehrte sie im Zustand der Reinheit zurück und blieb in dem Zelt, bis sie gegen Abend ihr Essen zu sich nahm.
Judit Jdt 18 12 10 Am vierten Tag gab Holofernes ein Gastmahl nur für seine Dienerschaft; von den Männern, die sonst um ihn waren, lud er keinen ein.
Judit Jdt 18 12 11 Dem Eunuchen Bagoas, der sein ganzes Eigentum zu verwalten hatte, gab er den Auftrag: Geh und rede der Hebräerin zu, die deiner Obhut anvertraut ist, dass sie zu uns kommt und mit uns isst und trinkt.
Judit Jdt 18 12 12 Es wäre wahrhaftig eine Schande für uns, wenn wir eine solche Frau gehen ließen, ohne mit ihr zusammen gewesen zu sein. Sie selber würde uns auslachen, wenn wir sie nicht an uns rissen.
Judit Jdt 18 12 13 Bagoas ging weg, trat bei Judit ein und sagte: Möge das schöne Mädchen nicht zögern, zu meinem Herrn zu kommen; sie soll ihm gegenüber den Ehrenplatz einnehmen, mit uns Wein trinken und fröhlich sein und heute den assyrischen Mädchen gleich werden, die im Palast Nebukadnezzars ihren Dienst tun.
Judit Jdt 18 12 14 Judit entgegnete: Wer bin ich, dass ich meinem Herrn widersprechen dürfte? Ich will unverzüglich alles tun, was er wünscht; das soll mir eine Freude sein bis zum Tag meines Todes.
Judit Jdt 18 12 15 Judit stand auf, legte ihr bestes Kleid und ihren ganzen Schmuck an. Ihre Dienerin eilte voraus und legte für sie gegenüber von Holofernes die Teppiche auf den Boden, die sie von Bagoas als Lager für ihre täglichen Mahlzeiten erhalten hatte.
Judit Jdt 18 12 16 Darauf trat Judit ein und nahm Platz. Holofernes aber war über sie ganz außer sich vor Entzücken. Seine Leidenschaft entbrannte und er war begierig danach, mit ihr zusammen zu sein. Denn seit er sie gesehen hatte, lauerte er auf eine günstige Gelegenheit, um sie zu verführen.
Judit Jdt 18 12 17 Als Holofernes sie aufforderte: Trink doch und sei vergnügt mit uns!,
Judit Jdt 18 12 18 erwiderte Judit: Gern will ich trinken, Herr, denn ich habe in meinem ganzen Leben noch keine solche Ehre erfahren wie heute.
Judit Jdt 18 12 19 Sie griff zu, aß und trank vor seinen Augen, was ihre Dienerin zubereitet hatte.
Judit Jdt 18 12 20 Holofernes wurde ihretwegen immer fröhlicher und trank so viel Wein, wie er noch nie zuvor in seinem Leben an einem einzigen Tag getrunken hatte.
Judit Jdt 18 13 1 Als es dann Nacht geworden war, brachen seine Diener eilig auf. Bagoas schloss von außen das Zelt und trennte so die Diener von seinem Herrn. Sie suchten ihr Nachtlager auf, denn sie waren alle von dem ausgedehnten Mahl ermüdet.
Judit Jdt 18 13 2 Judit allein blieb in dem Zelt zurück, wo Holofernes, vom Wein übermannt, vornüber auf sein Lager gesunken war.
Judit Jdt 18 13 3 Judit hatte ihrer Dienerin befohlen, draußen vor ihrem Schlafgemach stehen zu bleiben und wie alle Tage zu warten, bis sie herauskäme; sie werde nämlich zum Gebet hinausgehen. Im gleichen Sinne hatte sie auch mit Bagoas gesprochen.
Judit Jdt 18 13 4 Inzwischen hatte sich die ganze Gesellschaft entfernt und es befand sich kein Mensch mehr im Schlafgemach des Holofernes. Judit trat an das Lager des Holofernes und betete still: Herr, du Gott aller Macht, sieh in dieser Stunde gnädig auf das, was meine Hände zur Verherrlichung Jerusalems tun werden.
Judit Jdt 18 13 5 Jetzt ist der Augenblick gekommen, dass du dich deines Erbbesitzes annimmst und dass ich mein Vorhaben ausführe, zum Verderben der Feinde, die sich gegen uns erhoben haben.
Judit Jdt 18 13 6 Dann ging sie zum Bettpfosten am Kopf des Holofernes und nahm von dort sein Schwert herab.
Judit Jdt 18 13 7 Sie ging ganz nahe zu seinem Lager hin, ergriff sein Haar und sagte: Mach mich stark, Herr, du Gott Israels, am heutigen Tag!
Judit Jdt 18 13 8 Und sie schlug zweimal mit ihrer ganzen Kraft auf seinen Nacken und hieb ihm den Kopf ab.
Judit Jdt 18 13 9 Dann wälzte sie seinen Rumpf von dem Lager und riss das Mückennetz von den Tragstangen herunter.
Judit Jdt 18 13 10 Kurz danach ging sie hinaus und übergab den Kopf des Holofernes ihrer Dienerin, die ihn in einen Sack steckte. Sie machten sich dann beide wie gewöhnlich auf den Weg, als wollten sie zum Beten gehen. Sie gingen jedoch, nachdem sie das Lager durchquert hatten, um die Schlucht herum, stiegen den Berg nach Betulia hinauf und gelangten vor das Stadttor.
Judit Jdt 18 13 11 Schon von weitem rief Judit den Wächtern am Tor zu: Öffnet, öffnet schnell das Tor! Gott ist mit uns, ja, unser Gott ist mit uns. Er offenbart in Israel seine segensreiche Macht, an unseren Feinden aber seine strafende Gewalt. Das hat er auch heute bewiesen.
Judit Jdt 18 13 12 Als die Männer in der Stadt ihre Stimme hörten, eilten sie zum Stadttor hinunter und riefen die Ältesten der Stadt zusammen.
Judit Jdt 18 13 13 Alle liefen herbei, vom Kleinsten bis zum Größten, denn sie konnten es nicht fassen, dass Judit zurückgekommen war. Sie öffneten das Tor und ließen die beiden Frauen herein. Dann zündeten sie ein Feuer an, um den Platz zu beleuchten, und umringten sie.
Judit Jdt 18 13 14 Judit aber rief ihnen laut zu: Lobt Gott, ja, lobt ihn! Lobt Gott! Er hat dem Haus Israel sein Erbarmen nicht entzogen, sondern er hat in dieser Nacht unsere Feinde durch meine Hand vernichtend getroffen.
Judit Jdt 18 13 15 Dann zog sie den Kopf aus dem Sack und zeigte ihn den Männern mit den Worten: Seht, das ist der Kopf des Holofernes, des Oberbefehlshabers der assyrischen Truppen, und hier ist das Mückennetz, unter dem er in seinem Rausch lag. Der Herr hat ihn durch die Hand einer Frau erschlagen.
Judit Jdt 18 13 16 So wahr der Herr lebt, der mich auf dem Weg beschützt hat, den ich gegangen bin: Zwar hat ihn mein Anblick verführt und in das Verderben gestürzt, aber er hat mich durch keine Sünde befleckt oder geschändet.
Judit Jdt 18 13 17 Das Volk war zutiefst ergriffen; sie verneigten sich, warfen sich vor Gott nieder und riefen einmütig: Gepriesen seist du, unser Gott, der du am heutigen Tag die Feinde deines Volkes vernichtet hast.
Judit Jdt 18 13 18 Usija aber sagte: Meine Tochter, du bist von Gott, dem Allerhöchsten, mehr gesegnet als alle anderen Frauen auf der Erde. Gepriesen sei der Herr, unser Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Durch seine Hilfe ist es dir gelungen, dem Anführer unserer Feinde den Kopf abzuschlagen.
Judit Jdt 18 13 19 Die Erinnerung an dein Vertrauen soll in Ewigkeit nicht aus den Herzen der Menschen entschwinden, die sich an die Macht Gottes erinnern.
Judit Jdt 18 13 20 Gott möge dir ewigen Ruhm schenken und dich reich mit seinem Segen belohnen. Denn in der Not unseres Volkes hast du dein Leben nicht geschont; nein, du hast entschlossen unseren Untergang von uns abgewehrt, du bist vor unserem Gott auf geradem Weg gegangen. Und alles Volk rief: Amen, amen.
Judit Jdt 18 14 1 Da sagte Judit zu ihnen: Hört mich an, meine Brüder! Nehmt diesen Kopf und hängt ihn an der Zinne eurer Stadtmauer auf!
Judit Jdt 18 14 2 Wenn dann der Morgen anbricht und die Sonne über der Erde aufgeht, greift alle zu den Waffen und rückt mit allen wehrfähigen Männern zum Stadttor hinaus! Ihr müsst einen Anführer an ihre Spitze stellen und dann so tun, als ob ihr hinabsteigen und die assyrischen Vorposten in der Ebene angreifen wollt; in Wirklichkeit aber dürft ihr nicht hinabgehen.
Judit Jdt 18 14 3 Dann werden die feindlichen Vorposten sich kampfbereit machen, in ihr Lager eilen und die Anführer der assyrischen Truppen wecken. Wenn sie vor dem Zelt des Holofernes zusammenströmen, ihn aber nicht finden, werden sie, von Schrecken gepackt, vor euch flüchten.
Judit Jdt 18 14 4 Ihr aber und die Bewohner des ganzen Landes Israel setzt ihnen nach und macht sie auf der Flucht nieder!
Judit Jdt 18 14 5 Doch zuvor ruft mir noch den Ammoniter Achior, damit er sich den Mann ansieht und ihn wiedererkennt, der das Haus Israel verachtet und der ihn als einen Todgeweihten zu uns geschickt hat.
Judit Jdt 18 14 6 Da rief man Achior aus dem Haus des Usija herbei. Als er kam und in der Hand eines Mannes aus der Volksmenge den Kopf des Holofernes erblickte, fiel er ohnmächtig zu Boden.
Judit Jdt 18 14 7 Nachdem man ihn wieder aufgerichtet hatte, warf er sich Judit zu Füßen, verneigte sich vor ihr und sagte: Gepriesen seist du in allen Zelten Judas und bei allen Völkern. Wer immer deinen Namen hört, wird vor Schrecken erzittern.
Judit Jdt 18 14 8 Doch jetzt erzähl mir, was du in diesen Tagen getan hast. Judit berichtete ihm vor dem ganzen Volk alles, was sie getan hatte, angefangen von dem Tag ihres Weggangs bis zu dem Augenblick ihres jetzigen Gesprächs.
Judit Jdt 18 14 9 Als sie mit ihrem Bericht fertig war, brach das Volk in lauten Jubel aus und erhob in der Stadt ein Freudengeschrei.
Judit Jdt 18 14 10 Achior aber, der begriff, dass der Gott Israels diese Tat vollbracht hatte, glaubte aus ganzem Herzen an Gott; er ließ sich beschneiden und wurde von da an dem Haus Israel zugerechnet und so ist es bis auf den heutigen Tag geblieben.
Judit Jdt 18 14 11 Sobald der Morgen anbrach, hängte man den Kopf des Holofernes an der Mauer auf. Alle Männer griffen zu den Waffen und zogen in Scharen zu den Wegen, die in das Gebirge hinaufführten.
Judit Jdt 18 14 12 Als die Assyrer sie sahen, meldeten sie es ihren Anführern; diese eilten zu den Feldherren, Obersten und allen Offizieren.
Judit Jdt 18 14 13 Sie trafen sich beim Zelt des Holofernes und sagten zu dem Verwalter seines gesamten Eigentums: Weck doch unseren Herrn! Diese Sklaven wagen es herabzukommen und bieten uns den Kampf an, um vollends in ihr Verderben zu rennen.
Judit Jdt 18 14 14 Da ging Bagoas hinein und klatschte vor dem Zeltvorhang; denn er war der Meinung, Holofernes schlafe mit Judit.
Judit Jdt 18 14 15 Als niemand Gehör gab, schlug er den Vorhang zurück und trat in das Schlafgemach ein. Da fand er Holofernes tot ausgestreckt auf der Schwelle liegen und sah, dass ihm der Kopf abgeschlagen worden war.
Judit Jdt 18 14 16 Er stieß einen lauten Schrei aus und zerriss unter Weinen, Stöhnen und lautem Klagen seine Kleider.
Judit Jdt 18 14 17 Dann eilte er in das Zelt, wo Judit untergebracht war; als er sie nicht mehr vorfand, stürzte er unter die Soldaten hinaus und schrie:
Judit Jdt 18 14 18 Diese Sklaven haben Verrat geübt! Ein einzelnes Weib der Hebräer hat Schande über das ganze Haus des Königs Nebukadnezzar gebracht. Seht her: Holofernes liegt am Boden und er hat keinen Kopf mehr.
Judit Jdt 18 14 19 Als sie das hörten, zerrissen die Führer des assyrischen Heeres ihre Kleider; tiefe Bestürzung ergriff sie und ihr Klagegeschrei schallte laut durch das Lager.
Judit Jdt 18 15 1 Als die Männer in den Zelten hörten, was geschehen war, packte sie das Entsetzen.
Judit Jdt 18 15 2 Furcht und Schrecken überfiel sie und keiner wollte mehr bei dem andern bleiben. Sie stoben auseinander und liefen auf allen Wegen in der Ebene und im Gebirge davon.
Judit Jdt 18 15 3 Auch die, die auf den Berghöhen rings um Betulia ihr Lager hatten, wandten sich zur Flucht. Nun aber machten sich die wehrfähigen Israeliten über sie her.
Judit Jdt 18 15 4 Usija schickte Boten nach Betomestajim, Bebai, Choba und Kola sowie in das ganze übrige Land Israel. Sie berichteten, was sich zugetragen hatte, und forderten die Bevölkerung auf, sich ebenfalls auf die Feinde zu stürzen und sie zu vernichten.
Judit Jdt 18 15 5 Sobald die Israeliten das hörten, fielen sie einmütig über die Feinde her, verfolgten sie bis nach Choba und schlugen sie nieder. Auch die Bewohner Jerusalems und des ganzen Berglandes fanden sich ein; denn man hatte ihnen gemeldet, was mit dem Heer ihrer Feinde geschehen war. Die Bewohner von Gilead und Galiläa fielen den Assyrern in die Flanke. Sie fügten ihnen schwere Verluste zu, bis sie über das Gebiet von Damaskus hinaus waren.
Judit Jdt 18 15 6 Die zurückgebliebenen Einwohner von Betulia machten sich über das Lager der Assyrer her, plünderten es und verschafften sich großen Reichtum.
Judit Jdt 18 15 7 Was übrig blieb, nahmen die Israeliten an sich, als sie von der Verfolgung zurückkehrten. Auch die Dörfer und Gehöfte im Bergland und in der Ebene machten große Beute; denn es gab davon eine unermessliche Menge.
Judit Jdt 18 15 8 Der Hohepriester Jojakim und der Ältestenrat von Israel, die in Jerusalem wohnten, kamen herbei, um die rettende Tat zu sehen, die der Herr für Israel getan hatte, aber auch um Judit aufzusuchen und sie zu beglückwünschen.
Judit Jdt 18 15 9 Sie traten bei ihr ein, lobten sie wie aus einem Mund und sagten zu ihr: Du bist der Ruhm Jerusalems, du bist die große Freude Israels und der Stolz unseres Volkes.
Judit Jdt 18 15 10 Mit deiner Hand hast du das alles getan, du hast segensreiche Taten für Israel vollbracht und Gott hat daran Gefallen gehabt. Sei gesegnet vom Herrn, dem Allmächtigen, für ewige Zeiten. Und alles Volk rief: Amen.
Judit Jdt 18 15 11 Dreißig Tage lang plünderte die Menge das feindliche Lager. Man schenkte Judit das Zelt des Holofernes, alle seine silbernen Geräte, die Ruhebetten, die Gefäße und alle übrigen Einrichtungsgegenstände. Sie nahm ihren Anteil an der Beute und packte ihn auf ihr Maultier; auch ihre Wagen ließ sie anspannen und verstaute die Beute darauf.
Judit Jdt 18 15 12 Alle Frauen in Israel eilten herbei, um Judit zu sehen, und sangen ihr Lob. Als sie sich ihr zu Ehren zu einem Festreigen aufstellten, nahm Judit belaubte Zweige in die Hand und gab auch den umstehenden Frauen davon.
Judit Jdt 18 15 13 Sie und ihre Begleiterinnen setzten sich Kränze von Ölzweigen auf, und so ging sie vor dem ganzen Volk her und führte den Festreigen der Frauen an. Ihr folgten alle Männer von Israel in Waffen und mit Kränzen geschmückt. Von allen Lippen ertönten Loblieder.
Judit Jdt 18 15 14 Judit aber stimmte im Beisein von ganz Israel das folgende Danklied an und alles Volk sang den Lobpreis mit, im Wechsel mit ihr.
Judit Jdt 18 16 1 Judit sang: Stimmt ein Lied an für meinen Gott unter Paukenschall, /singt für den Herrn unter Zimbelklang! /Preist ihn und singt sein Lob, /rühmt seinen Namen und ruft ihn an!
Judit Jdt 18 16 2 Denn der Herr ist ein Gott, /der den Kriegen ein Ende setzt; /er führte mich heim in sein Lager inmitten des Volkes /und rettete mich aus der Gewalt der Feinde.
Judit Jdt 18 16 3 Assur kam von den Bergen des Nordens /mit seiner unzählbaren Streitmacht; /die Masse der Truppen verstopfte die Täler, /sein Reiterheer bedeckte die Hügel.
Judit Jdt 18 16 4 Brandschatzen wollten sie mein Gebiet, /die Jugend morden mit scharfem Schwert, /den zarten Säugling am Boden zerschmettern, /die Kinder als Beute verschleppen, /als billigen Raub die Mädchen entführen.
Judit Jdt 18 16 5 Doch der Herr, der Allmächtige, gab sie preis, /er gab sie der Vernichtung preis /durch die Hand einer Frau.
Judit Jdt 18 16 6 Ihr Held fiel nicht durch die Kraft junger Männer, /nicht Söhne von Riesen erschlugen ihn, /noch traten ihm hohe Recken entgegen. /Nein, Judit, Meraris Tochter, /bannte seine Macht mit dem Reiz ihrer Schönheit.
Judit Jdt 18 16 7 Sie legte ihr Witwengewand ab, /um den Bedrängten in Israel zu helfen. /Sie salbte ihr Gesicht mit duftendem Öl,
Judit Jdt 18 16 8 sie schmückte ihre Haare mit einem Diadem /und zog ein Leinenkleid an, um ihn zu verführen.
Judit Jdt 18 16 9 Ihre Sandalen bezauberten sein Auge. /So schlug ihre Schönheit sein Herz in Bann. /Das Schwert traf seinen Nacken mit Wucht.
Judit Jdt 18 16 10 Die Perser erschraken vor ihrer Kühnheit, /die Meder erstarrten vor ihrem Mut.
Judit Jdt 18 16 11 Jubel erfüllte mein armes Volk - /sie aber gerieten in Schrecken. /Die Meinen waren schwach - /sie aber packte Entsetzen. /Die einen stimmten den Schlachtruf an - /die anderen ergriffen die Flucht.
Judit Jdt 18 16 12 Erbärmliches Volk! Man stieß sie nieder /und schlug sie nieder wie Kinder von Ehebrecherinnen; /sie kamen um durch das Heer meines Herrn.
Judit Jdt 18 16 13 Ich singe meinem Gott ein neues Lied; /Herr, du bist groß und voll Herrlichkeit. /Wunderbar bist du in deiner Stärke, /keiner kann dich übertreffen.
Judit Jdt 18 16 14 Dienen muss dir deine ganze Schöpfung. /Denn du hast gesprochen und alles entstand. /Du sandtest deinen Geist, um den Bau zu vollenden. /Kein Mensch kann deinem Wort widerstehen.
Judit Jdt 18 16 15 Meere und Berge erbeben in ihrem Grund, /vor dir zerschmelzen die Felsen wie Wachs. /Doch wer dich fürchtet, der erfährt deine Gnade.
Judit Jdt 18 16 16 Zu gering ist jedes Opfer, um dich zu erfreuen, /alle Fettstücke sind nichts beim Opfer für dich. /Wer den Herrn fürchtet, der ist groß für immer.
Judit Jdt 18 16 17 Doch weh den Völkern, die mein Volk bekämpfen. /Am Tag des Gerichts straft sie der allmächtige Herr, /er schickt Feuer und Würmer in ihr Gebein; /in Ewigkeit sollen sie heulen vor Schmerz.
Judit Jdt 18 16 18 Als sie nach Jerusalem gekommen waren, warfen sie sich vor Gott zum Gebet nieder. Die Leute reinigten sich und brachten ihre Brandopfer, ihre freiwilligen Opfer und ihre sonstigen Gaben dar.
Judit Jdt 18 16 19 Judit stiftete dem Heiligtum alles, was ihr das Volk aus der Beute des Holofernes überlassen hatte. Auch das Mückennetz, das sie aus seinem Schlafgemach mitgenommen hatte, schenkte sie Gott als Weihegabe.
Judit Jdt 18 16 20 Drei Monate lang feierte das Volk vor dem Heiligtum in Jerusalem ein Freudenfest und Judit blieb bei ihnen.
Judit Jdt 18 16 21 Nach Ablauf dieser Zeit kehrte jeder in seinen Erbbesitz zurück. Judit ging nach Betulia und blieb auf ihrem Anwesen. Solange sie lebte, war sie im ganzen Land hochgerühmt.
Judit Jdt 18 16 22 Viele hätten sie gern zur Frau gehabt; aber seit ihr Gatte Manasse gestorben und zu seinen Vätern gerufen war, durfte kein Mann sie mehr berühren ihr Leben lang.
Judit Jdt 18 16 23 Sie erlebte ein sehr hohes Alter und wurde im Haus ihres Mannes hundertfünf Jahre alt. Ihrer Dienerin schenkte sie die Freiheit. Sie starb in Betulia und man bestattete sie in der Grabhöhle ihres Gatten Manasse.
Judit Jdt 18 16 24 Das Haus Israel betrauerte sie sieben Tage lang. Vor ihrem Tod hatte sie noch ihren Besitz an alle Verwandten ihres Gatten Manasse und an die Angehörigen ihrer eigenen Familie verteilt.
Judit Jdt 18 16 25 Niemand aber wagte mehr, die Israeliten zu beunruhigen, solange Judit lebte und auch noch lange Zeit nach ihrem Tod.
Ester Est 19 1 1 Im zweiten Jahr der Regierung des Großkönigs Artaxerxes, am ersten Tag des Monats Nisan, hatte Mordechai, der Sohn Jaïrs, des Sohnes Schimis, des Sohnes des Kisch, aus dem Stamm Benjamin, einen Traum.
Ester Est 19 1 1 Der Jude Mordechai wohnte in der Stadt Susa; er war ein angesehener Mann, der am Hof des Königs diente.
Ester Est 19 1 1 Er gehörte zu den Gefangenen, die der babylonische König Nebukadnezzar mit Jojachin, dem König von Juda, aus Jerusalem verschleppt hatte.
Ester Est 19 1 1 Er hatte folgenden Traum: Es gab Geschrei und Lärm, Donner und Erdbeben und ein Tumult entstand auf der Erde.
Ester Est 19 1 1 Plötzlich kamen zwei große Drachen, beide bereit zu kämpfen. Sie brüllten laut
Ester Est 19 1 1 und durch ihr Brüllen wurden alle Völker zum Kampf aufgereizt, sodass sie gegen das Volk der Gerechten Krieg führten.
Ester Est 19 1 1 Es war ein Tag des Dunkels und der Finsternis; Bedrängnis und Not, Unheil und großer Tumult waren auf der Erde.
Ester Est 19 1 1 Das ganze Volk der Gerechten geriet in Bestürzung. Sie fürchteten Unheil und rechneten mit ihrem Untergang. Da schrien sie zu Gott.
Ester Est 19 1 1 Aus ihrem Schreien wurde wie aus einer kleinen Quelle ein großer Strom mit viel Wasser.
Ester Est 19 1 1 Licht und Sonne schienen wieder; die Niedrigen wurden erhöht und sie vernichteten die Angesehenen.
Ester Est 19 1 1 Als Mordechai diesen Traum gehabt hatte, erwachte er. Den ganzen Tag überlegte er, was Gott wohl beschlossen habe, und versuchte, auf jede nur mögliche Weise den Traum zu verstehen.
Ester Est 19 1 1 Mordechai schlief im Palast in der Nähe der zwei Hofbeamten Gabata und Teresch, die den Palast bewachten.
Ester Est 19 1 1 Dabei hörte er, was sie miteinander überlegten; er versuchte, über ihre Pläne Genaueres zu erfahren, und entdeckte, dass sie einen Anschlag gegen König Artaxerxes vorbereiteten. Er zeigte sie beim König an
Ester Est 19 1 1 und der König verhörte die beiden Eunuchen. Sie gestanden und wurden abgeführt.
Ester Est 19 1 1 Zur Erinnerung ließ der König diese Begebenheit aufzeichnen; auch Mordechai machte Aufzeichnungen darüber.
Ester Est 19 1 1 Und der König beauftragte Mordechai, im Palast zu dienen, und belohnte ihn für seine Tat mit reichen Geschenken.
Ester Est 19 1 1 Aber der Bugäer Haman, der Sohn Hammedatas, ein angesehener Mann beim König, suchte wegen der beiden Eunuchen des Königs Unheil über Mordechai und sein Volk zu bringen.
Ester Est 19 1 1 Es war zur Zeit des Artaxerxes, jenes Artaxerxes, der von Indien bis Kusch über hundertsiebenundzwanzig Provinzen herrschte.
Ester Est 19 1 2 Drei Jahre, nachdem König Artaxerxes in der Burg Susa den Thron seines Reiches bestiegen hatte,
Ester Est 19 1 3 gab er ein Festmahl für alle seine Fürsten und Beamten. Die Obersten des Heeres von Persien und Medien, die Vornehmen und die Statthalter der Provinzen waren erschienen
Ester Est 19 1 4 und er stellte viele Tage lang seinen ganzen Reichtum und seine königliche Pracht, seine Herrlichkeit und seinen ungeheueren Prunk zur Schau, hundertachtzig Tage lang.
Ester Est 19 1 5 Am Ende dieser Tage gab der König allen, die in der Burg Susa waren, vom Größten bis zum Geringsten, sieben Tage lang im Hofgarten des Palastes ein Festmahl.
Ester Est 19 1 6 Weißes Leinen, violetter Purpurstoff und andere feine Gewebe waren mit weißen und roten Schnüren in silbernen Ringen an Alabastersäulen aufgehängt. Auf dem Mosaikboden aus Alabaster, weißem und buntem Marmor und Perlmuttsteinen standen goldene und silberne Ruhelager.
Ester Est 19 1 7 Man trank aus goldenen Gefäßen, von denen keines den andern gleich war. Großzügig ließ der König seinen Wein ausschenken.
Ester Est 19 1 8 Bei dem Gelage sollte keinerlei Zwang herrschen. Denn der König hatte seinen Palastbeamten befohlen: Jeder kann tun, was ihm beliebt.
Ester Est 19 1 9 Auch Königin Waschti gab ein Festmahl für die Frauen, die im Palast des Königs Artaxerxes lebten.
Ester Est 19 1 10 Als König Artaxerxes am siebten Tag vom Wein angeheitert war, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den sieben Hofbeamten, die ihn persönlich bedienten,
Ester Est 19 1 11 die Königin Waschti im königlichen Diadem vor ihn zu bringen, damit das Volk und die Fürsten ihre Schönheit bewunderten; denn sie war sehr schön.
Ester Est 19 1 12 Aber die Königin Waschti weigerte sich, dem Befehl des Königs, den die Hofbeamten überbracht hatten, zu folgen und zu kommen. Da wurde der König erbost und es packte ihn großer Zorn.
Ester Est 19 1 13 Er besprach sich mit den Weisen, die sich in der Geschichte auskennen; denn er pflegte seine Angelegenheiten vor den Kreis der Gesetzes- und Rechtskundigen zu bringen,
Ester Est 19 1 14 die zu ihm Zutritt hatten, nämlich Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena, Memuchan, die sieben Fürsten Persiens und Mediens. Sie hatten freien Zugang zum König und nahmen den ersten Rang im Königreich ein.
Ester Est 19 1 15 Er fragte: Was soll man nach dem Gesetz mit der Königin Waschti tun, nachdem sie dem Befehl des Königs Artaxerxes, den ihr die Hofbeamten überbracht haben, nicht gefolgt ist?
Ester Est 19 1 16 Da sagte Memuchan zum König und zu den Fürsten: Nicht nur gegen den König, sondern auch gegen alle Fürsten und alle Völker, die in all den Provinzen des Königs Artaxerxes leben, hat sich Königin Waschti verfehlt.
Ester Est 19 1 17 Denn das Verhalten der Königin wird allen Frauen bekannt werden, und sie werden die Achtung vor ihren Ehemännern verlieren und sagen: König Artaxerxes befahl der Königin Waschti, vor ihm zu erscheinen; aber sie kam nicht.
Ester Est 19 1 18 Von heute an werden alle Fürstinnen Persiens und Mediens, die vom Verhalten der Königin hören, dies allen Fürsten des Königs vorhalten und es gibt viel Ärger und Verdruss.
Ester Est 19 1 19 Wenn es dem König recht ist, möge ein unwiderruflicher königlicher Erlass ergehen, der in den Gesetzen der Perser und Meder aufgezeichnet wird: Waschti darf dem König Artaxerxes nicht mehr unter die Augen treten. Der König aber verleihe den Rang der Königin einer anderen, die würdiger ist als sie.
Ester Est 19 1 20 Wenn die Anordnung, die der König erlässt, in seinem ganzen großen Reich bekannt wird, dann werden alle Frauen ihren Ehemännern, den vornehmsten wie den geringsten, die gebührende Achtung erweisen.
Ester Est 19 1 21 Der Vorschlag gefiel dem König und den Fürsten und der König handelte nach Memuchans Worten.
Ester Est 19 1 22 Er sandte Schreiben an alle königlichen Provinzen, an jede Provinz in ihrer eigenen Schrift und an jedes Volk in seiner Sprache, damit alle Männer Herr in ihrem Haus blieben [[redend in der Sprache seines Volkes]].
Ester Est 19 2 1 Als sich nach einiger Zeit der Zorn des Königs gelegt hatte, erinnerte er sich wieder an Waschti und an das, was sie getan und was man über sie beschlossen hatte.
Ester Est 19 2 2 Da sagten die Pagen des Königs: Man sollte für den König schöne junge Mädchen suchen.
Ester Est 19 2 3 Der König soll in jeder Provinz seines Reiches Männer beauftragen, alle schönen jungen Mädchen in den Frauenpalast auf der Burg Susa zu bringen und dem königlichen Kämmerer Hegai, dem Aufseher der Frauen, zu übergeben. Dort sollen sie der nötigen Schönheitspflege unterzogen werden.
Ester Est 19 2 4 Und das Mädchen, das dem König gefällt, soll anstelle Waschtis Königin werden. Der König fand den Vorschlag gut und handelte nach ihm.
Ester Est 19 2 5 In der Burg Susa lebte ein Jude namens Mordechai. Er war der Sohn Jaïrs, des Sohnes Schimis, des Sohnes des Kisch, aus dem Stamm Benjamin.
Ester Est 19 2 6 Er war mit den Verschleppten aus Jerusalem gekommen, die der babylonische König Nebukadnezzar zusammen mit König Jojachin deportiert hatte.
Ester Est 19 2 7 Er war der Vormund von Hadassa, der Tochter seines Onkels, die auch Ester hieß. Sie hatte keinen Vater und keine Mutter mehr. Das Mädchen war von schöner Gestalt und großer Anmut. Nach dem Tod ihres Vaters und ihrer Mutter hatte Mordechai sie als seine Tochter angenommen.
Ester Est 19 2 8 Als der Befehl und Erlass des Königs bekannt wurde, brachte man viele Mädchen zur Burg Susa und gab sie in die Obhut Hegais. Auch Ester wurde in den Königspalast geholt und Hegai, dem Aufseher der Frauen, übergeben.
Ester Est 19 2 9 Das Mädchen fand sein Gefallen und seine Gunst. Er war sehr darauf bedacht, dass sie die nötige Pflege und die richtige Kost erhielt; außerdem gab er ihr sieben auserlesene Dienerinnen aus dem Königshaus. Später ließ er sie mit ihren Dienerinnen in die schönsten Räume des Frauenpalastes umziehen.
Ester Est 19 2 10 Ester hatte nichts von ihrem Volk und ihrer Abstammung erzählt; denn Mordechai hatte sie angewiesen, nichts davon zu sagen.
Ester Est 19 2 11 Jeden Tag ging Mordechai zum Hof des Frauenpalastes, um zu erfahren, wie es Ester ging und was mit ihr geschah.
Ester Est 19 2 12 Der Reihe nach wurden alle Mädchen zu König Artaxerxes geholt. Zuvor waren sie, wie es für die Frauen Vorschrift war, zwölf Monate lang gepflegt worden; denn so lange dauerte ihre Schönheitspflege: sechs Monate Myrrhenöl und sechs Monate Balsam und andere Schönheitsmittel der Frauen.
Ester Est 19 2 13 Dann gingen die Mädchen zum König und alles, was sie sich aus dem Haus der Frauen wünschten, gab man ihnen in den Königspalast mit.
Ester Est 19 2 14 Am Abend gingen sie hinein und am Morgen kamen sie zurück und wurden in den zweiten Frauenpalast gebracht und dem königlichen Kämmerer Schaaschgas anvertraut, dem Aufseher der Nebenfrauen. Sie durften nicht mehr zum König gehen, außer wenn der König Gefallen an ihnen gefunden hatte und sie ausdrücklich rufen ließ.
Ester Est 19 2 15 Eines Tages war Ester, die Tochter Abihajils, des Onkels Mordechais, der sie als seine Tochter angenommen hatte, an der Reihe, zum König zu gehen. Sie wollte nichts mitnehmen, außer was der königliche Kämmerer Hegai, der Aufseher der Frauen, ihr nahelegte. Ester aber gefiel allen, die sie sahen.
Ester Est 19 2 16 Es war im zehnten Monat, dem Monat Tebet, im siebten Jahr der Regierung des Königs, als Ester zu Artaxerxes in den königlichen Palast geholt wurde.
Ester Est 19 2 17 Und der König liebte Ester mehr als alle Frauen zuvor und sie gewann seine Gunst und Zuneigung mehr als alle anderen Mädchen. Er setzte ihr das königliche Diadem auf und machte sie anstelle Waschtis zur Königin.
Ester Est 19 2 18 Der König veranstaltete zu Ehren Esters ein großes Festmahl für alle seine Fürsten und Diener. Den Provinzen gewährte er einen Steuererlass und mit königlicher Freigebigkeit teilte er Geschenke aus.
Ester Est 19 2 19 Damals, als man die Mädchen [[zum zweiten Mal]] zusammenholte, hatte Mordechai einen Posten am Tor des königlichen Palastes.
Ester Est 19 2 20 Ester aber erzählte nichts von ihrer Abstammung und ihrem Volk, wie Mordechai ihr aufgetragen hatte. Ester hielt sich an die Worte Mordechais, wie früher, als sie noch seine Pflegetochter war.
Ester Est 19 2 21 In jenen Tagen, als Mordechai einen Posten am Tor des königlichen Palastes hatte, planten Bigtan und Teresch, zwei unzufriedene königliche Kämmerer, die zu den Türhütern gehörten, einen Anschlag auf König Artaxerxes.
Ester Est 19 2 22 Mordechai erfuhr davon und berichtete es der Königin Ester. Ester sagte es im Auftrag Mordechais dem König weiter.
Ester Est 19 2 23 Die Sache wurde untersucht und aufgedeckt. Man hängte die beiden auf und hielt das Ereignis in der Chronik fest, die für den König geführt wurde.
Ester Est 19 3 1 Nach diesen Ereignissen zeichnete König Artaxerxes den Agagiter Haman, den Sohn Hammedatas, in besonderer Weise aus und gab ihm einen höheren Rang als allen anderen Fürsten seiner Umgebung.
Ester Est 19 3 2 Alle königlichen Diener am Tor des Palastes fielen vor Haman nieder und huldigten ihm; denn so hatte es der König ihm zu Ehren befohlen. Mordechai aber fiel nicht nieder und huldigte ihm nicht.
Ester Est 19 3 3 Da sagten die königlichen Diener am Tor des Palastes zu Mordechai: Warum setzt du dich über das Gebot des Königs hinweg?
Ester Est 19 3 4 Das sagten sie jeden Tag zu ihm, doch er hörte nicht auf sie. Sie meldeten es Haman, weil sie sehen wollten, ob Mordechai mit seiner Begründung Erfolg haben werde; er hatte ihnen nämlich gesagt, er sei Jude.
Ester Est 19 3 5 Als Haman merkte, dass Mordechai nicht vor ihm niederfiel und ihm nicht huldigte, wurde er sehr zornig.
Ester Est 19 3 6 Aber es schien ihm nicht genug, nur Mordechai zu beseitigen. Da man ihm gesagt hatte, welchem Volk Mordechai angehörte, wollte Haman alle Juden im Reich des Artaxerxes vernichten - das ganze Volk Mordechais.
Ester Est 19 3 7 Im ersten Monat, dem Monat Nisan, im zwölften Jahr des Königs Artaxerxes, warf man in Gegenwart Hamans das Pur, das ist das Los, über die einzelnen Tage und Monate und das Los fiel auf den dreizehnten Tag des zwölften Monats, des Monats Adar.
Ester Est 19 3 8 Darauf sagte Haman zu König Artaxerxes: Es gibt ein Volk, das über alle Provinzen deines Reiches verstreut lebt, aber sich von den anderen Völkern absondert. Seine Gesetze sind von denen aller anderen Völker verschieden; auch die Gesetze des Königs befolgen sie nicht. Es ist nicht richtig, dass der König ihnen das durchgehen lässt.
Ester Est 19 3 9 Wenn der König einverstanden ist, soll ein schriftlicher Erlass herausgegeben werden, sie auszurotten. Dann kann ich den Schatzmeistern zehntausend Talente Silber übergeben und in die königlichen Schatzkammern bringen lassen.
Ester Est 19 3 10 Da zog der König seinen Siegelring vom Finger und gab ihn dem Agagiter Haman, dem Sohn Hammedatas, dem Feind der Juden,
Ester Est 19 3 11 und er sagte zu Haman: Das Silber lasse ich dir; mach mit dem Volk, was dir richtig erscheint.
Ester Est 19 3 12 Am dreizehnten Tag des ersten Monats wurden die Schreiber des Königs gerufen. Man schrieb an die Satrapen des Königs, die Statthalter der einzelnen Provinzen und die Fürsten aller Völker der einzelnen Provinzen in ihrer eigenen Schrift und Sprache alles genau so, wie es Haman befohlen hatte. Der Erlass war im Namen des Königs Artaxerxes geschrieben und mit dem Siegelring des Königs gesiegelt.
Ester Est 19 3 13 Durch Eilboten sandte man das Schreiben an alle königlichen Provinzen (mit dem Befehl): Man solle alle Juden, Jung und Alt, auch Kinder und Frauen, am gleichen Tag, dem dreizehnten Tag im zwölften Monat, dem Monat Adar, erschlagen, ermorden und ausrotten und ihren Besitz plündern. [13a] Hier ist eine Abschrift des Briefes: Der Großkönig Artaxerxes schreibt den Statthaltern der hundertsiebenundzwanzig Provinzen von Indien bis Kusch und den untergeordneten Behörden:
Ester Est 19 3 14 In jede einzelne Provinz wurde eine Abschrift des Erlasses geschickt, und dieser wurde als Gesetz veröffentlicht, damit alle Völker für diesen Tag bereit seien.
Ester Est 19 3 15 Die Boten ritten hinaus, durch königlichen Befehl zur Eile gedrängt. Während das Gesetz in der Burg Susa veröffentlicht wurde, saßen der König und Haman beisammen und tranken; die Stadt Susa aber war in großer Aufregung.
Ester Est 19 4 1 Als Mordechai von allem, was geschehen war, erfuhr, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in Sack und Asche, ging in die Stadt und erhob ein lautes Klagegeschrei.
Ester Est 19 4 2 So kam er bis vor das Tor des Königspalastes; aber es war nicht erlaubt, im Trauergewand durch das Tor des Palastes zu gehen.
Ester Est 19 4 3 Auch in allen Provinzen herrschte bei den Juden überall große Trauer, sobald der Erlass und das Gesetz des Königs eintrafen. Man fastete, weinte und klagte. Viele schliefen in Sack und Asche.
Ester Est 19 4 4 Als die Dienerinnen und Kämmerer zu Ester kamen und ihr berichteten, erschrak die Königin sehr. Sie schickte Mordechai Gewänder, damit er sich bekleiden und das Trauergewand ablegen könne. Doch er nahm sie nicht an.
Ester Est 19 4 5 Da rief Ester den königlichen Kämmerer Hatach, den der König zu ihrem Diener bestimmt hatte, und schickte ihn zu Mordechai, um zu erfahren, was vorgefallen sei und warum er sich so seltsam verhalte.
Ester Est 19 4 6 Hatach ging zu Mordechai auf den Marktplatz vor das Tor des Palastes hinaus.
Ester Est 19 4 7 Und Mordechai erzählte ihm alles, was geschehen war, und sagte ihm sogar, wie viel Silber Haman in die königlichen Schatzkammern liefern wollte, sobald er die Juden ausgerottet hätte.
Ester Est 19 4 8 Er gab ihm auch eine Abschrift des Erlasses über die Ausrottung der Juden, der in Susa veröffentlicht worden war; ihn sollte Hatach Ester zeigen, ihr alles erzählen und sie dringend bitten, zum König zu gehen und ihn inständig um Gnade für ihr Volk anzuflehen.
Ester Est 19 4 9 Hatach kam und berichtete Ester, was Mordechai gesagt hatte.
Ester Est 19 4 10 Ester schickte Hatach wieder zu Mordechai und ließ ihm sagen:
Ester Est 19 4 11 Alle Diener des Königs und alle Einwohner der königlichen Provinzen wissen, dass für jeden, Mann oder Frau, der zum König in den inneren Hof geht, ohne gerufen worden zu sein, das gleiche Gesetz gilt: Man tötet ihn. Nur wenn der König ihm das goldene Zepter entgegenstreckt, bleibt er am Leben. Ich bin schon dreißig Tage nicht mehr zum König gerufen worden.
Ester Est 19 4 12 Hatach teilte Mordechai mit, was Ester gesagt hatte.
Ester Est 19 4 13 Mordechai ließ Ester erwidern: Glaub ja nicht, weil du im Königspalast lebst, könntest du dich als Einzige von allen Juden retten.
Ester Est 19 4 14 Wenn du in diesen Tagen schweigst, dann wird den Juden anderswoher Hilfe und Rettung kommen. Du aber und das Haus deines Vaters werden untergehen. Wer weiß, ob du nicht gerade dafür in dieser Zeit Königin geworden bist?
Ester Est 19 4 15 Ester ließ Mordechai antworten:
Ester Est 19 4 16 Geh und ruf alle Juden zusammen, die in Susa leben. Fastet für mich! Esst und trinkt drei Tage und Nächte lang nichts! Auch ich und meine Dienerinnen wollen ebenso fasten. Dann will ich zum König gehen, obwohl es gegen das Gesetz verstößt. Wenn ich umkomme, komme ich eben um.
Ester Est 19 4 17 Mordechai ging weg und tat alles genau so, wie es Ester ihm befohlen hatte.
Ester Est 19 4 18 [17a] Mordechai dachte an alle die Taten des Herrn und er betete zum Herrn: [17b] Herr, Herr, König, du Herrscher über alles! Deiner Macht ist das All unterworfen und niemand kann sich dir widersetzen, wenn du Israel retten willst;
Ester Est 19 4 19 [17k] Auch die Königin Ester wurde von Todesangst ergriffen und suchte Zuflucht beim Herrn. Sie legte ihre prächtigen Gewänder ab und zog die Kleider der Notzeit und Trauer an. Statt der kostbaren Salben tat sie Asche und Staub auf ihr Haupt, vernachlässigte ihren Körper, und wo sie sonst ihren prunkvollen Schmuck trug, hingen jetzt ihre Haare in Strähnen herab. Und sie betete zum Herrn, dem Gott Israels: [17l] Herr, unser König, du bist der Einzige. Hilf mir! Denn ich bin allein und habe keinen Helfer außer dir; die Gefahr steht greifbar vor mir. [17m] Von Kindheit an habe ich in meiner Familie und meinem Stamm gehört, dass du, Herr, Israel aus allen Völkern erwählt hast; du hast dir unsere Väter aus allen ihren Vorfahren als deinen ewigen Erbbesitz ausgesucht und hast an ihnen gehandelt, wie du es versprochen hattest.
Ester Est 19 5 1 Am dritten Tag legte Ester ihre königlichen Gewänder an und ging in den inneren Palasthof, der vor dem Haus des Königs lag. Der König saß im Königshaus auf seinem Königsthron, dem Eingang gegenüber.
Ester Est 19 5 2 Als der König die Königin Ester im Hof stehen sah, fand sie Gnade vor seinen Augen. Der König streckte ihr das goldene Zepter entgegen, das er in der Hand hielt. Ester trat näher und berührte die Spitze des Zepters. [5,1G] [[Am dritten Tag legte Ester, als sie ihr Gebet beendet hatte, ihr Bußgewand ab und zog ihre Prunkgewänder an.
Ester Est 19 5 3 Der König sagte zu ihr: Was willst du, Königin Ester? Was hast du für einen Wunsch? Auch wenn es die Hälfte meines Reiches wäre, du sollst es erhalten.
Ester Est 19 5 4 Ester antwortete: Wenn es dem König gefällt, möge er heute mit Haman zu dem Festmahl kommen, das ich für ihn vorbereitet habe.
Ester Est 19 5 5 Der König sagte: Holt in aller Eile Haman her, damit wir Esters Wunsch erfüllen können. Und der König kam mit Haman zu dem Festmahl, das Ester vorbereitet hatte.
Ester Est 19 5 6 Als sie beim Wein saßen, sagte der König zu Ester: Was hast du für eine Bitte? Sie wird dir erfüllt. Was hast du für einen Wunsch? Selbst wenn es die Hälfte des Reiches wäre, man wird es dir geben.
Ester Est 19 5 7 Ester antwortete: Das ist meine Bitte und mein Wunsch:
Ester Est 19 5 8 Wenn ich beim König Gnade gefunden habe und es ihm gefällt, mir zu geben, worum ich bitte, und meinen Wunsch zu erfüllen, dann möge der König auch morgen mit Haman zu dem Festmahl kommen, das ich für sie veranstalte. Morgen will ich dann die Frage des Königs beantworten.
Ester Est 19 5 9 Haman ging an diesem Tag fröhlich und gut gelaunt nach Hause. Als er aber am Tor des Königspalastes Mordechai sah, der sich nicht erhob und keinerlei Ehrfurcht vor ihm zeigte, geriet er in Zorn über Mordechai.
Ester Est 19 5 10 Doch er ließ sich nichts anmerken. Er ging nach Hause und rief seine Freunde und seine Frau Seresch zu sich.
Ester Est 19 5 11 Und er erzählte ihnen von seinem gewaltigen Reichtum und von seinen vielen Söhnen, von all der Macht, die ihm der König verliehen habe, und wie er ihn hoch über alle anderen Fürsten und königlichen Diener gestellt habe.
Ester Est 19 5 12 Haman sagte: Auch Königin Ester hat an dem Festmahl, das sie veranstaltete, nur den König und mich teilnehmen lassen. Und auch morgen bin ich von ihr zusammen mit dem König eingeladen.
Ester Est 19 5 13 Aber mein Glück ist noch nicht vollkommen, solange ich den Juden Mordechai am Tor des Palastes sitzen sehe.
Ester Est 19 5 14 Da sagten seine Frau Seresch und alle seine Freunde zu ihm: Man könnte doch einen Galgen errichten, fünfzig Ellen hoch. Du aber sag morgen früh dem König, man solle Mordechai daran aufhängen. Dann kannst du mit dem König frohen Herzens zu dem Mahl gehen. Der Vorschlag gefiel Haman sehr und er ließ den Galgen aufstellen.
Ester Est 19 6 1 In jener Nacht konnte der König nicht einschlafen. Darum ließ er sich das Buch der Denkwürdigkeiten, die Chronik, bringen und man las ihm daraus vor.
Ester Est 19 6 2 Da fand man den Bericht, wie Mordechai Bigtan und Teresch anzeigte, die beiden königlichen Kämmerer, die zu den Türhütern gehörten und einen Anschlag auf den König Artaxerxes geplant hatten.
Ester Est 19 6 3 Der König fragte: Welche Belohnung und Auszeichnung hat Mordechai dafür erhalten? Die Diener des Königs, die um ihn waren, antworteten: Er hat nichts erhalten.
Ester Est 19 6 4 Da fragte der König: Wer steht draußen im Hof? Haman aber war gerade in den äußeren Hof des Königspalastes gekommen, um dem König zu sagen, man solle Mordechai an dem Galgen aufhängen, den er für ihn hatte aufstellen lassen.
Ester Est 19 6 5 Die Diener antworteten dem König: Haman steht im Hof. Der König sagte: Er soll hereinkommen.
Ester Est 19 6 6 Haman trat ein. Der König fragte ihn: Was soll mit einem Mann geschehen, den der König besonders ehren will? Haman dachte: Wen könnte der König wohl mehr ehren wollen als mich?
Ester Est 19 6 7 Deshalb sagte Haman zum König: Wenn der König einen Mann besonders ehren will,
Ester Est 19 6 8 lasse er ein königliches Gewand holen, das sonst der König selbst trägt, und ein Pferd, auf dem sonst der König reitet und dessen Kopf königlich geschmückt ist.
Ester Est 19 6 9 Das Gewand und das Pferd soll man einem der vornehmsten Fürsten des Königs geben und er soll den Mann, den der König besonders ehren will, bekleiden, ihn auf dem Pferd über den Platz der Stadt führen und vor ihm ausrufen: So geht es einem Mann, den der König besonders ehren will.
Ester Est 19 6 10 Darauf sagte der König zu Haman: Hol in aller Eile das Gewand und das Pferd und tu alles, was du gesagt hast, mit dem Juden Mordechai, der am Tor des Palastes sitzt. Und lass nichts von dem aus, was du vorgeschlagen hast.
Ester Est 19 6 11 Haman nahm das Gewand und das Pferd, kleidete Mordechai ein, führte ihn auf dem Pferd über den Platz der Stadt und rief vor ihm aus: So geht es einem Mann, den der König besonders ehren will.
Ester Est 19 6 12 Dann kehrte Mordechai zum Tor des Palastes zurück. Haman aber eilte nach Haus, traurig und mit verhülltem Kopf.
Ester Est 19 6 13 Und er erzählte seiner Frau Seresch und seinen Freunden alles, was ihm zugestoßen war. Seine weisen [[Ratgeber]] und seine Frau Seresch sagten: Wenn Mordechai, der dich schon zu stürzen begonnen hat, zum Volk der Juden gehört, wirst du nichts gegen ihn ausrichten, sondern du wirst gewiss durch ihn zu Fall kommen.
Ester Est 19 6 14 Als sie noch redeten, trafen die königlichen Kämmerer ein, um Haman in Eile zu dem Festmahl zu holen, das Ester vorbereitet hatte.
Ester Est 19 7 1 Der König und Haman kamen zu dem Mahl, das die Königin Ester gab,
Ester Est 19 7 2 und der König sagte auch am zweiten Tag zu Ester, als sie beim Wein saßen: Was hast du für eine Bitte, Königin Ester? Sie wird dir erfüllt. Was hast du für einen Wunsch? Selbst wenn es die Hälfte des Reiches wäre - man wird es dir geben.
Ester Est 19 7 3 Die Königin Ester antwortete: Wenn ich beim König Wohlwollen gefunden habe und wenn es ihm gefällt, dann möge mir und meinem Volk das Leben geschenkt werden. Das ist meine Bitte und mein Wunsch.
Ester Est 19 7 4 Man hat mich und mein Volk verkauft, um uns zu erschlagen, zu ermorden und auszurotten. Wenn man uns als Sklaven und Sklavinnen verkaufen würde, hätte ich nichts gesagt; denn dann gäbe es keinen Feind, der es wert wäre, dass man seinetwegen den König belästigt.
Ester Est 19 7 5 Da sagte der König Artaxerxes zu Königin Ester: Wer ist der Mann? Wo ist der Mensch, der es wagt, so etwas zu tun?
Ester Est 19 7 6 Ester antwortete: Dieser gefährliche Feind ist der verbrecherische Haman hier. Da erschrak Haman vor dem König und der Königin.
Ester Est 19 7 7 Der König aber stand auf, verließ voll Zorn das Trinkgelage und ging in den Garten des Palastes. Haman trat zu Ester und flehte sie um sein Leben an; denn er sah, dass sein Untergang beim König besiegelt war.
Ester Est 19 7 8 Als der König aus dem Garten wieder in den Raum zurückkam, in dem das Trinkgelage stattfand, hatte sich Haman über das Polster geworfen, auf dem Ester lag. Der König sagte: Tut man jetzt sogar hier in meiner Gegenwart der Königin Gewalt an? Kaum hatte der König das gesagt, da verhüllte man schon das Gesicht Hamans.
Ester Est 19 7 9 Harbona, einer der Hofbeamten, sagte zum König: Vor dem Haus Hamans steht schon ein fünfzig Ellen hoher Galgen; ihn hat Haman für Mordechai aufgestellt, der dem König durch seine Anzeige einen guten Dienst erwiesen hat. Der König befahl: Hängt ihn daran auf!
Ester Est 19 7 10 Da hängten sie Haman an den Galgen, den er für Mordechai errichtet hatte, und der Zorn des Königs legte sich.
Ester Est 19 8 1 Noch am gleichen Tag schenkte König Artaxerxes der Königin Ester das Haus des Judenfeindes Haman. Mordechai aber erhielt Zutritt zum König; denn Ester hatte dem König gesagt, wie nahe Mordechai mit ihr verwandt war.
Ester Est 19 8 2 Der König zog seinen Siegelring, den er Haman hatte abnehmen lassen, vom Finger und gab ihn Mordechai. Ester machte Mordechai zum Verwalter von Hamans Haus.
Ester Est 19 8 3 Ester redete noch einmal mit dem König; sie fiel ihm weinend zu Füßen und flehte ihn an, das drohende Unheil, das der Agagiter Haman gegen die Juden geplant hatte, von ihnen abzuwenden.
Ester Est 19 8 4 Der König streckte Ester sein goldenes Zepter entgegen und Ester stand auf und trat vor den König.
Ester Est 19 8 5 Sie sagte: Wenn es dem König gefällt und ich sein Wohlwollen gefunden habe, wenn ihm mein Vorschlag richtig erscheint und ich seine Gunst genieße, dann soll durch einen schriftlichen Erlass die Anordnung widerrufen werden, die der Agagiter Haman, der Sohn Hammedatas, in der Absicht getroffen hat, die Juden in allen königlichen Provinzen auszurotten.
Ester Est 19 8 6 Denn wie könnte ich das Unglück mit ansehen, das mein Volk trifft, wie könnte ich den Untergang meines Stammes mit ansehen?
Ester Est 19 8 7 Da sagte König Artaxerxes zu Königin Ester und zu dem Juden Mordechai: Ich habe Ester das Haus Hamans übergeben, den man am Galgen aufgehängt hat, weil er seine Hand gegen die Juden erhob.
Ester Est 19 8 8 Jetzt aber sollt ihr im Namen des Königs einen schriftlichen Erlass zugunsten der Juden herausgeben, wie er euch richtig erscheint. Siegelt ihn mit dem königlichen Siegelring; denn ein Schreiben, das im Namen des Königs verfasst und mit dem königlichen Siegelring gesiegelt ist, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Ester Est 19 8 9 Da rief man die königlichen Schreiber; es war der dreiundzwanzigste Tag im dritten Monat, dem Monat Siwan. Und so, wie es Mordechai befahl, wurde zugunsten der Juden ein schriftlicher Erlass herausgegeben und an die Satrapen, Statthalter und Fürsten der hundertsiebenundzwanzig Provinzen von Indien bis Kusch geschickt, für jede einzelne Provinz in ihrer eigenen Schrift und für jedes einzelne Volk in seiner eigenen Sprache.
Ester Est 19 8 10 Man verfasste die Schreiben im Namen des Königs Artaxerxes, siegelte mit dem königlichen Siegelring und verschickte sie mit Eilboten auf Postpferden, die aus den königlichen Gestüten stammten.
Ester Est 19 8 11 Mit diesem Erlass gestattete der König den Juden in allen Städten, sich zusammenzutun, um für ihr Leben einzutreten, um in jedem Volk und in jeder Provinz alle ihre Gegner samt ihren Frauen und Kindern zu erschlagen, zu ermorden und auszurotten und ihren Besitz zu plündern;
Ester Est 19 8 12 das sollte in allen Provinzen des Königs Artaxerxes am gleichen Tag geschehen, am dreizehnten Tag im zwölften Monat, dem Monat Adar.
Ester Est 19 8 13 In jeder einzelnen Provinz wurde eine Abschrift des Erlasses als Gesetz für alle Völker veröffentlicht; die Juden sollten bereit sein, sich an diesem Tag an ihren Feinden zu rächen.
Ester Est 19 8 14 Die Boten ritten auf Postpferden, die aus den (königlichen) Gestüten stammten, hinaus, durch königlichen Befehl zu großer Eile gedrängt. Auch in der Burg Susa wurde das Gesetz veröffentlicht.
Ester Est 19 8 15 Als Mordechai den König verließ, trug er ein königliches Gewand aus violettem Purpur und weißem Leinen, eine große goldene Krone und einen Mantel aus kostbarem Leinen und rotem Purpur und die Stadt Susa war voll Jubel und Freude.
Ester Est 19 8 16 Die Juden waren glücklich, sie jauchzten vor Freude und waren wieder angesehen.
Ester Est 19 8 17 In jeder Provinz und in jeder Stadt, überall, wo der Erlass des Königs und sein Befehl bekannt wurde, jauchzten die Juden vor Freude, sie aßen und tranken und ließen es sich an diesem Tag gut gehen. In allen Völkern der Erde bekannten sich viele zum Judentum; denn ein Schrecken vor den Juden hatte sie befallen.
Ester Est 19 9 1 Am dreizehnten Tag im zwölften Monat, dem Monat Adar, sollte der Erlass des Königs und sein Befehl ausgeführt werden. Es war der Tag, an dem die Gegner der Juden gehofft hatten, sie zu überwältigen. Doch nun überwältigten umgekehrt die Juden ihre Feinde.
Ester Est 19 9 2 In allen Provinzen des Königs Artaxerxes taten sich die Juden in den Städten zusammen und überfielen die, die den Untergang der Juden geplant hatten. Niemand konnte ihnen standhalten; denn alle Völker hatte Schrecken vor ihnen befallen;
Ester Est 19 9 3 auch alle Fürsten der Provinzen, die Satrapen, Statthalter und königlichen Beamten, waren aufseiten der Juden; denn Schrecken vor Mordechai hatte sie befallen.
Ester Est 19 9 4 Mordechai war nämlich im Königspalast hoch angesehen und es war in allen Provinzen bekannt geworden, dass er immer einflussreicher wurde.
Ester Est 19 9 5 So metzelten die Juden alle ihre Feinde mit dem Schwert nieder; es gab ein großes Blutbad. Sie machten mit ihren Gegnern, was sie wollten.
Ester Est 19 9 6 In der Burg Susa brachten die Juden fünfhundert Männer um
Ester Est 19 9 7 und auch Parschandata, Dalfon, Aspata,
Ester Est 19 9 8 Porata, Adalja, Aridata,
Ester Est 19 9 9 Parmaschta, Arisai, Aridai und Wajesata,
Ester Est 19 9 10 die zehn Söhne des Judenfeindes Haman, des Sohnes Hammedatas, töteten sie, aber sie vergriffen sich nicht an ihrem Besitz.
Ester Est 19 9 11 Als man an jenem Tag dem König meldete, wie viele Menschen in der Burg Susa erschlagen worden waren,
Ester Est 19 9 12 sagte er zur Königin Ester: In der Burg Susa haben die Juden ein Blutbad angerichtet; man hat fünfhundert Männer, auch die zehn Söhne Hamans, umgebracht. Was haben sie dann wohl in den übrigen königlichen Provinzen getan? Hast du einen Wunsch? Er wird dir erfüllt werden. Hast du eine Bitte? Sie soll erfüllt werden.
Ester Est 19 9 13 Ester antwortete: Wenn es dem König gefällt, soll den Juden in Susa erlaubt werden, auch morgen nach dem Gesetz von heute zu handeln. Außerdem soll man die zehn Söhne Hamans an den Galgen hängen.
Ester Est 19 9 14 Der König befahl, es solle so geschehen. Man gab also in Susa noch einen Erlass heraus und hängte die zehn Söhne Hamans auf.
Ester Est 19 9 15 Auch am vierzehnten Tag des Monats Adar taten sich die Juden in Susa zusammen und töteten dort dreihundert Männer; aber an ihrem Besitz vergriffen sie sich nicht.
Ester Est 19 9 16 Die übrigen Juden in den königlichen Provinzen versammelten sich, um für ihr Leben einzutreten; sie verschafften sich Ruhe vor ihren Feinden und töteten fünfundsiebzigtausend ihrer Gegner; aber an ihrem Besitz vergriffen sie sich nicht.
Ester Est 19 9 17 Das geschah am dreizehnten Tag des Monats Adar, am vierzehnten Tag des Monats jedoch war Ruhe. Sie feierten ihn als Festtag mit Essen und Trinken.
Ester Est 19 9 18 Die Juden in Susa aber versammelten sich am Dreizehnten und Vierzehnten des Monats; bei ihnen war am Fünfzehnten wieder Ruhe, und sie feierten ihn als Festtag mit Essen und Trinken.
Ester Est 19 9 19 Deswegen begehen die Juden in den unbefestigten Orten auf dem Land den vierzehnten Tag des Monats Adar als Festtag, den sie mit Essen und Trinken feiern und an dem sie sich gegenseitig beschenken.
Ester Est 19 9 20 Mordechai schrieb alles auf, was geschehen war. Er schickte Schreiben an alle Juden in allen Provinzen des Königs Artaxerxes nah und fern
Ester Est 19 9 21 und machte ihnen zur Pflicht, den vierzehnten und den fünfzehnten Tag des Monats Adar in jedem Jahr als Festtag zu begehen.
Ester Est 19 9 22 Das sind die Tage, an denen die Juden wieder Ruhe hatten vor ihren Feinden; es ist der Monat, in dem sich ihr Kummer in Freude verwandelte und ihre Trauer in Glück. Sie sollten sie als Festtage mit Essen und Trinken begehen und sich gegenseitig beschenken und auch den Armen sollten sie Geschenke geben.
Ester Est 19 9 23 So wurde bei den Juden das, was sie damals zum ersten Mal taten und was Mordechai ihnen vorschrieb, zu einem festen Brauch.
Ester Est 19 9 24 Denn der Agagiter Haman, der Sohn Hammedatas, der Feind aller Juden, hatten den Plan gefasst, die Juden auszurotten, und hatte das Pur, das heißt das Los geworfen, um sie in Schrecken zu versetzen und auszurotten.
Ester Est 19 9 25 Als das dem König bekannt wurde, ordnete er in einem Schreiben an: Sein böser Plan gegen die Juden solle auf ihn selbst zurückfallen; man hänge ihn und seine Söhne an den Galgen.
Ester Est 19 9 26 Darum nennt man diese Tage das Purimfest, nach dem Wort Pur. Wegen all dem, was in diesem Schreiben stand und was sie selbst gesehen und erlebt hatten,
Ester Est 19 9 27 machten es sich die Juden zur Pflicht und erklärten es zur unverbrüchlichen Satzung für sich, für ihre Nachkommen und für alle, die sich ihnen anschließen würden, diese beiden Tage alljährlich, wie vorgeschrieben, zur festgesetzten Zeit zu begehen.
Ester Est 19 9 28 Diese Tage sollten in Erinnerung bleiben und in jeder Generation, in jeder Familie, in jeder Provinz und in jeder Stadt begangen werden. Die Juden sollten nie aufhören, das Purimfest zu feiern, diese Tage sollten bei ihren Nachkommen nie vergessen werden.
Ester Est 19 9 29 Um den Purim-Erlass mit allem Nachdruck zu bestätigen, verfassten die Königin Ester, die Tochter Abihajils, und der Jude Mordechai ein zweites Schreiben.
Ester Est 19 9 30 Sie schickten es mit Glück- und Segenswünschen an alle Juden in den hundertsiebenundzwanzig Provinzen des Reiches des Artaxerxes,
Ester Est 19 9 31 um das Datum der Purimtage festzulegen, wie es der Jude Mordechai und Königin Ester angeordnet und wie sie es selbst sich und ihren Nachkommen zur Pflicht gemacht hatten. Das Schreiben enthielt die Vorschriften für das Fasten und die Wehklage.
Ester Est 19 9 32 Esters Worte bestätigten die Anordnungen für das Purimfest, und alles wurde in einer Urkunde aufgezeichnet.
Ester Est 19 10 1 König Artaxerxes verpflichtete das Land und die Inseln zum Frondienst.
Ester Est 19 10 2 Alle großen und eindrucksvollen Taten und der genaue Bericht über die hohe Stellung Mordechais, die ihm der König verliehen hatte, sind in der Chronik der Könige von Medien und Persien aufgezeichnet.
Ester Est 19 10 3 Denn der Jude Mordechai war der zweite Mann nach König Artaxerxes, er war bei den Juden hoch angesehen und beliebt bei allen seinen Stammesbrüdern. Er suchte das Wohl seines Volkes und war auf das Wohlergehen all seiner Nachkommen bedacht.
Ester Est 19 10 4 [3a] Da sagte Mordechai: Durch Gott ist das alles geschehen. [3b] Ich erinnere mich an den Traum, den ich darüber hatte. Nichts davon ist unerfüllt geblieben.
Ester Est 19 10 5 [3l] Im vierten Jahr der Regierung des Ptolemäus und der Kleopatra überbrachten Dositheus, der, wie er sagte, Priester und Levit war, und sein Sohn Ptolemäus den vorliegenden Purimbericht. Sie sagten, er sei echt; Lysimachus, der Sohn des Ptolemäus, ein Mann aus Jerusalem, habe ihn übersetzt.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 1 Der Mazedonier Alexander, Sohn des Philippus, zog damals vom Land der Kittäer aus. Er besiegte Darius, den König der Perser und Meder, und wurde als erster König von Griechenland sein Nachfolger.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 2 Er führte viele Kriege, eroberte zahlreiche Festungen und ließ die Könige der Erde erschlagen;
1 Makkabäer 1Makk 20 1 3 er kam bis an das Ende der Welt, plünderte viele Völker aus und die ganze Erde lag ihm wehrlos zu Füßen. Da wurde sein Herz stolz und überheblich.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 4 Er stellte ein sehr großes Heer auf, herrschte über Länder, Völker und Fürsten und machte sie sich tributpflichtig.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 5 Doch dann sank er aufs Krankenlager und fühlte seinen Tod nahen.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 6 Er rief seine höchsten Offiziere zusammen, die mit ihm aufgewachsen waren, und verteilte sein Reich unter sie, solange er noch lebte.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 7 Zwölf Jahre hatte Alexander regiert, als er starb.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 8 Seine Offiziere übernahmen die Regierung, jeder in seinem Bereich.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 9 Nach seinem Tod setzten sich alle die Königskrone auf; ebenso hielten es ihre Nachkommen lange Zeit hindurch. Sie brachten großes Unglück über die Erde.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 10 Aus ihnen ging ein besonders gottloser Spross hervor, Antiochus Epiphanes, der Sohn des Königs Antiochus. Er war als Geisel in Rom gewesen und trat im Jahr 137 der griechischen Herrschaft die Regierung an.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 11 Zu dieser Zeit traten Verräter am Gesetz in Israel auf, die viele (zum Abfall) überredeten. Sie sagten: Wir wollen einen Bund mit den fremden Völkern schließen, die rings um uns herum leben; denn seit wir uns von ihnen abgesondert haben, geht es uns schlecht.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 12 Dieser Vorschlag gefiel ihnen
1 Makkabäer 1Makk 20 1 13 und einige aus dem Volk fanden sich bereit, zum König zu gehen. Der König gab ihnen die Erlaubnis, nach den Gesetzen der fremden Völker zu leben.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 14 Sie errichteten in Jerusalem eine Sportschule, wie es bei den fremden Völkern Brauch ist,
1 Makkabäer 1Makk 20 1 15 und ließen bei sich die Beschneidung rückgängig machen. So fielen sie vom heiligen Bund ab, vermischten sich mit den fremden Völkern und gaben sich dazu her, Böses zu tun.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 16 Als Antiochus sah, dass sich seine Herrschaft gefestigt hatte, fasste er den Plan, auch König von Ägypten zu werden und so über zwei Reiche zu herrschen.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 17 Er drang mit vielen Soldaten in Ägypten ein, mit Streitwagen und Kriegselefanten, mit Reitern und einer großen Flotte,
1 Makkabäer 1Makk 20 1 18 und führte Krieg gegen Ptolemäus, den König von Ägypten. Ptolemäus wurde von ihm geschlagen und musste fliehen, nachdem viele seiner Leute im Kampf gefallen waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 19 Die befestigten Städte Ägyptens wurden erobert und das Land geplündert.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 20 Antiochus wandte sich nach seinem Sieg über Ägypten im Jahr 143 gegen Israel und rückte mit zahlreichen Truppen hinauf vor Jerusalem.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 21 In seiner Vermessenheit betrat er sogar das Heiligtum; er raubte den goldenen Rauchopferaltar, den Leuchter samt seinem Zubehör,
1 Makkabäer 1Makk 20 1 22 den Tisch für die Schaubrote, die Opfer- und Trinkschalen, die goldenen Rauchfässer, den Vorhang, die Kronen und den goldenen Schmuck von der Vorderseite des Tempels. Von allem ließ er das Gold abschlagen.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 23 Dann nahm er das Silber, das Gold, die kostbaren Geräte, und was er von den versteckten Schätzen finden konnte,
1 Makkabäer 1Makk 20 1 24 und ließ alles in sein Land schleppen. Er richtete ein Blutbad an und führte ganz vermessene Reden.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 25 Da kam große Trauer über das ganze Land Israel.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 26 Die Vornehmen und Alten stöhnten; /die Mädchen und jungen Männer verloren ihre Kraft /und die Schönheit der Frauen verfiel.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 27 Jeder Bräutigam stimmte die Totenklage an, /die Braut saß trauernd in ihrem Gemach.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 28 Das Land zitterte um seine Bewohner. /Das ganze Haus Jakob war mit Schande bedeckt.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 29 Zwei Jahre später schickte der König einen Beamten in die Städte von Judäa mit dem Auftrag, die Steuern einzutreiben. Er kam mit zahlreichen Truppen nach Jerusalem.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 30 Hinterlistig bot er den Einwohnern zunächst Frieden an. Als man ihm Glauben schenkte, fiel er plötzlich über die Stadt her, richtete großen Schaden in ihr an und brachte viele Israeliten um.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 31 Er ließ die Stadt plündern und in Brand stecken und die Häuser und Stadtmauern ringsum niederreißen.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 32 Frauen und Kinder schleppte man in die Sklaverei und ihren Besitz nahm man als Beute mit.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 33 Um die Davidstadt bauten sie eine hohe und feste Mauer mit mächtigen Türmen, damit sie ihnen als Burg dienen konnte.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 34 Sie legten eine heidnische Besatzung hinein, Männer, die sich nicht an das Gesetz hielten. Diese setzten sich dort fest,
1 Makkabäer 1Makk 20 1 35 versahen sich mit Waffen und Proviant und brachten auch die Beute, die sie in Jerusalem gemacht hatten, dort unter. So wurden sie zu einer großen Gefahr.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 36 Aus dem Hinterhalt bedrohten sie das Heiligtum; /immer waren sie für Israel ein schlimmer Feind.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 37 Rings um den Tempel vergossen sie unschuldiges Blut /und entweihten die heilige Stätte.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 38 Jerusalems Einwohner flohen vor ihnen /und Ausländer zogen in die Stadt ein. /Ihren eigenen Kindern wurde die Stadt fremd /und ihre Söhne verließen sie.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 39 Ihr Heiligtum wurde leer wie die Wüste, /ihre Feste verwandelten sich in Trauer. /Ihre Sabbate wurden verhöhnt; /statt geehrt zu sein, war sie verachtet.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 40 So groß ihre Herrlichkeit gewesen war, /so groß war nun ihre Schande. /Von ihrer Höhe ist sie herabgestürzt, /jetzt liegt sie in Trauer.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 41 Damals schrieb der König seinem ganzen Reich vor, alle sollen zu einem einzigen Volk werden
1 Makkabäer 1Makk 20 1 42 und jeder solle seine Eigenart aufgeben. Alle Völker fügten sich dem Erlass des Königs.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 43 Auch vielen Männern aus Israel gefiel der Gottesdienst, den er angeordnet hatte; sie opferten den Götterbildern und entweihten den Sabbat.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 44 Der König schickte Boten nach Jerusalem und in die Städte Judäas mit der schriftlichen Anordnung, man solle eine Lebensform übernehmen, die dem Land fremd war.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 45 Brand-, Schlacht- und Trankopfer im Heiligtum seien einzustellen, Sabbate und Feste zu entweihen,
1 Makkabäer 1Makk 20 1 46 das Heiligtum und die Heiligen zu schänden.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 47 Man solle statt dessen Altäre, Heiligtümer und Tempel für die fremden Götter errichten sowie Schweine und andere unreine Tiere opfern.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 48 Ihre Söhne dürften sie nicht mehr beschneiden, vielmehr sollten sie sich mit jeder denkbaren Unreinheit und Schande beflecken.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 49 So sollte das Gesetz in Vergessenheit geraten und alle seine Vorschriften sollten hinfällig werden.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 50 Wer aber des Königs Anordnung nicht befolge, müsse sterben.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 51 Ähnliche Anweisungen erließ er für sein ganzes Reich. Er setzte Beamte ein, die die Durchführung im ganzen Volk überwachen sollten; auch gab er den Befehl, der Reihe nach in allen Städten Judäas einen Opfergottesdienst zu halten.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 52 Viele aus dem Volk schlossen sich ihnen an; sie alle fielen vom Gesetz ab und trieben es schlimm im Land.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 53 Die Israeliten mussten sich vor ihnen verstecken, wo immer sie Zuflucht fanden.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 54 Am fünfzehnten Kislew des Jahres 145 ließ der König auf dem Brandopferaltar den unheilvollen Gräuel aufstellen; auch in den Städten Judäas ringsum baute man Altäre.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 55 Vor den Haustüren und auf den Plätzen opferte man Weihrauch.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 56 Alle Buchrollen des Gesetzes, die man fand, wurden zerrissen und verbrannt.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 57 Wer im Besitz einer Bundesrolle angetroffen wurde oder zum Gesetz hielt, wurde aufgrund der königlichen Anordnung zum Tod verurteilt.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 58 Sie ließen Israel ihre Macht fühlen und gingen mit Gewalt gegen alle vor, die sie Monat für Monat in den Städten aufspürten.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 59 Am fünfundzwanzigsten des Monats (Kislew) brachten sie auf dem Altar, den sie über dem Brandopferaltar errichtet hatten, ein Opfer dar.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 60 Frauen, die ihre Kinder hatten beschneiden lassen, wurden auf Befehl (des Königs) hingerichtet;
1 Makkabäer 1Makk 20 1 61 dabei hängte man die Säuglinge an den Hals ihrer Mütter. Auch ihre Familien brachte man um samt denen, die die Beschneidung vorgenommen hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 62 Dennoch blieben viele aus Israel fest und stark; sie aßen nichts, was unrein war.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 63 Lieber wollten sie sterben, als sich durch die Speisen unrein machen und den heiligen Bund entweihen. So starben sie.
1 Makkabäer 1Makk 20 1 64 Ein gewaltiger Zorn lag auf Israel.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 1 Damals trat ein Priester auf aus dem Geschlecht des Jojarib namens Mattatias; sein Vater war Johanan, der Sohn Simeons. Er stammte aus Jerusalem, hatte sich aber in Modeïn niedergelassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 2 Er hatte fünf Söhne: Johanan, den man auch Gaddi nannte,
1 Makkabäer 1Makk 20 2 3 Simeon mit dem Beinamen Tassi,
1 Makkabäer 1Makk 20 2 4 Judas, der als der Makkabäer bekannt wurde,
1 Makkabäer 1Makk 20 2 5 Eleasar, dem man den Namen Awaran gab, und Jonatan, der auch Apphus hieß.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 6 Als er das gotteslästerliche Treiben in Judäa und in Jerusalem sah, sagte er:
1 Makkabäer 1Makk 20 2 7 Ach, warum bin ich geboren, dass ich erleben muss, /wie man mein Volk vernichtet /und die heilige Stadt zerstört? /Ohnmächtig musste man zusehen, /wie sie in die Gewalt ihrer Feinde geriet, /wie die heilige Stätte Fremden in die Hände fiel.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 8 Ihr Tempel wurde wie ein ehrloser Mann,
1 Makkabäer 1Makk 20 2 9 ihre Kostbarkeiten schleppte man als Beute fort. /Auf den Plätzen erschlug man ihre kleinen Kinder; /ihre jungen Männer fielen unter dem Schwert des Feindes.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 10 Welches Volk hat nicht ein Stück des Reiches erhalten, /hat sich nicht seinen Anteil an der Beute errafft?
1 Makkabäer 1Makk 20 2 11 Ihren ganzen Schmuck nahm man ihr weg. /Die Freie wurde zur Sklavin.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 12 Seht, unser Heiligtum, /unsere Zierde und unser Ruhm, liegt verödet; /fremde Völker haben es entweiht.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 13 Wozu leben wir noch?
1 Makkabäer 1Makk 20 2 14 Und Mattatias und seine Söhne zerrissen ihre Gewänder, zogen Bußkleider an und gaben sich tiefer Trauer hin.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 15 Da kamen die Beamten, die vom König den Auftrag hatten, die Einwohner zum Abfall von Gott zu zwingen, in die Stadt Modeïn, um die Opfer durchzuführen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 16 Viele Männer aus Israel kamen zu ihnen; auch Mattatias und seine Söhne mussten erscheinen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 17 Da wandten sich die Leute des Königs an Mattatias und sagten: Du besitzt in dieser Stadt Macht, Ansehen und Einfluss und hast die Unterstützung deiner Söhne und Verwandten.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 18 Tritt also als erster vor und tu, was der König angeordnet hat. So haben es alle Völker getan, auch die Männer in Judäa und alle, die in Jerusalem geblieben sind. Dann wirst du mit deinen Söhnen zu den Freunden des Königs gehören; auch wird man dich und deine Söhne mit Silber, Gold und vielen Geschenken überhäufen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 19 Mattatias aber antwortete mit lauter Stimme: Auch wenn alle Völker im Reich des Königs ihm gehorchen und jedes von der Religion seiner Väter abfällt und sich für seine Anordnungen entscheidet -
1 Makkabäer 1Makk 20 2 20 ich, meine Söhne und meine Verwandten bleiben beim Bund unserer Väter.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 21 Der Himmel bewahre uns davor, das Gesetz und seine Vorschriften zu verlassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 22 Wir gehorchen den Befehlen des Königs nicht und wir weichen weder nach rechts noch nach links von unserer Religion ab.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 23 Kaum hatte er das gesagt, da trat vor aller Augen ein Jude vor und wollte auf dem Altar von Modeïn opfern, wie es der König angeordnet hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 24 Als Mattatias das sah, packte ihn leidenschaftlicher Eifer; er bebte vor Erregung und ließ seinem gerechten Zorn freien Lauf: Er sprang vor und erstach den Abtrünnigen über dem Altar.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 25 Zusammen mit ihm erschlug er auch den königlichen Beamten, der sie zum Opfer zwingen wollte, und riss den Altar nieder;
1 Makkabäer 1Makk 20 2 26 der leidenschaftliche Eifer für das Gesetz hatte ihn gepackt und er tat, was einst Pinhas mit Simri, dem Sohn des Salu, gemacht hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 27 Dann ging Mattatias durch die Stadt und rief laut: Wer sich für das Gesetz ereifert und zum Bund steht, der soll mir folgen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 28 Und er floh mit seinen Söhnen in die Berge; ihren ganzen Besitz ließen sie in der Stadt zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 29 Damals gingen viele, die Recht und Gerechtigkeit suchten, in die Wüste hinunter, um dort zu leben.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 30 Ihre Kinder und ihre Frauen und auch ihr Vieh nahmen sie mit; denn ihre Lage zu Hause war unerträglich geworden.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 31 Aber man meldete den Beauftragten des Königs und der Besatzung, die in der Davidstadt von Jerusalem war: Die Leute, die die Anordnung des Königs missachtet haben, sind in die Wüste zu den Höhlen hinabgezogen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 32 Da setzte ihnen eine starke Truppe nach; als sie die Juden eingeholt hatte, stellte sie sich ihnen gegenüber auf und machte sich zum Kampf bereit. An jenem Tag war gerade Sabbat.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 33 Die Soldaten riefen ihnen zu: Jetzt ist noch Zeit. Kommt heraus und tut, was der König sagt; dann bleibt ihr am Leben.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 34 Die Juden antworteten: Wir gehen nicht hinaus und tun nicht, was der König sagt; wir werden den Sabbat nicht entweihen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 35 Da gingen die Soldaten sofort zum Angriff über.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 36 Die Juden gaben keine Antwort mehr; sie warfen nicht einmal Steine auf sie, noch versperrten sie die Eingänge der Höhlen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 37 Denn sie sagten: Wir wollen lieber alle sterben, als schuldig werden. Himmel und Erde sind unsere Zeugen, dass ihr uns gegen jedes Recht umbringt.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 38 Am Sabbat begannen die Soldaten den Kampf; so starben die Juden mit ihren Frauen und Kindern, etwa tausend Menschen, und auch ihr Vieh kam zusammen mit ihnen um.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 39 Als Mattatias und seine Anhänger das erfuhren, hielten sie für die Toten eine große Trauerfeier ab.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 40 Sie sagten zueinander: Wenn wir alle so handeln, wie unsere Brüder gehandelt haben, und nicht gegen die fremden Völker für unser Leben und unsere Gesetze kämpfen, dann vertilgen sie uns bald von der Erde.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 41 Und sie beschlossen noch am gleichen Tag: Wenn uns jemand am Sabbat angreift, werden wir gegen ihn kämpfen, damit wir nicht alle umkommen wie unsere Brüder in den Höhlen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 42 Damals schloss sich ihnen auch die Gemeinschaft der Hasidäer an; das waren tapfere Männer aus Israel, die alle dem Gesetz treu ergeben waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 43 Auch alle anderen, die vor dem Unheil flohen, kamen zu ihnen und verstärkten ihre Reihen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 44 Sie stellten eine bewaffnete Streitmacht auf und sie erschlugen die Sünder in ihrem Zorn, /die Frevler in ihrem Grimm. Wer übrig blieb, musste zu den Nachbarvölkern fliehen, um sein Leben zu retten.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 45 Mattatias und seine Anhänger zogen durch das ganze Land und rissen die Altäre nieder.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 46 Alle unbeschnittenen Kinder, die sie in dem Gebiet Israels fanden, beschnitten sie gewaltsam.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 47 Sie verfolgten die frechen Frevler; /in allem, was sie taten, hatten sie Glück.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 48 Sie entrissen das Gesetz der Gewalt fremder Völker /und der Hand der Könige. /Dem Sünder ließen sie keine Macht.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 49 Schließlich kam für Mattatias die Zeit, dass er sterben musste. Da sagte er zu seinen Söhnen: Nun sind über uns Hochmut und Strafe gekommen, /die Zeit des Zusammenbruchs und lodernder Zorn.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 50 Jetzt ereifert euch für das Gesetz, meine Söhne, /setzt euer Leben ein für den Bund unserer Väter!
1 Makkabäer 1Makk 20 2 51 Denkt an die Taten, /die unsere Väter zu ihren Zeiten vollbrachten; /erwerbt euch großen Ruhm /und einen ewigen Namen!
1 Makkabäer 1Makk 20 2 52 Wurde Abraham nicht für treu befunden in der Erprobung /und wurde ihm das nicht als Gerechtigkeit angerechnet?
1 Makkabäer 1Makk 20 2 53 Josef hielt das Gebot, als man ihn bedrängte, /und wurde Herr über Ägypten.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 54 Pinhas, unser Ahnherr, ereiferte sich für Gottes Sache /und empfing den Bund ewigen Priestertums.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 55 Weil Josua seinen Auftrag erfüllte, /wurde er Richter in Israel.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 56 Kaleb sprach als Zeuge vor dem Volk die Wahrheit; /darum bekam er ein Erbteil im Land.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 57 David hielt die Treue; /darum erhielt er den Königsthron als ewiges Erbe.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 58 Elija kämpfte mit leidenschaftlichem Eifer für das Gesetz /und wurde in den Himmel aufgenommen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 59 Hananja, Asarja und Mischaël hatten Vertrauen; /darum wurden sie aus den Flammen gerettet.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 60 Weil Daniel unschuldig war, /wurde er dem Rachen der Löwen entrissen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 61 Überdenkt unsere ganze Vergangenheit: /Keiner, der ihm vertraut, kommt zu Fall.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 62 Habt keine Angst vor den Worten eines bösen Menschen! /Seine Herrlichkeit verfällt der Fäulnis und den Würmern.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 63 Heute noch reckt er sich hoch empor, /morgen schon ist er verschwunden; /denn er ist wieder zu Staub geworden /und mit seinen Plänen ist's aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 64 Meine Söhne, seid stark und mutig im Kampf für das Gesetz; /denn durch das Gesetz werdet ihr euch Ruhm erwerben.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 65 Da ist Simeon, euer Bruder. Ich weiß, dass er ein kluger Mann ist. Hört immer auf ihn! Er soll euer Vater sein.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 66 Judas, der Makkabäer, ist seit seiner Jugend ein tapferer Krieger. Er soll an der Spitze eures Heeres stehen und den Kampf für sein Volk führen.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 67 Schart alle um euch, die das Gesetz halten. Nehmt Rache für euer Volk!
1 Makkabäer 1Makk 20 2 68 Zahlt es den fremden Völkern heim! Achtet auf das, was das Gesetz befiehlt.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 69 Und nachdem er sie gesegnet hatte, wurde er mit seinen Vätern vereint.
1 Makkabäer 1Makk 20 2 70 Er starb im Jahr 146. Man setzte ihn im Grab seiner Väter in Modeïn bei und ganz Israel hielt feierlich die Totenklage um ihn.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 1 An die Stelle des Mattatias trat sein Sohn Judas mit dem Beinamen der Makkabäer.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 2 Alle seine Brüder unterstützten ihn, wie auch alle, die sich seinem Vater angeschlossen hatten. Freudig kämpften sie für Israel.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 3 Er machte sein Volk weithin berühmt. /Als Kriegsheld zog er seinen Panzer an, /legte seine Waffen um und führte Krieg; /sein Schwert war der Schutz seines Heeres.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 4 Er glich im Kampf einem Löwen, /einem jungen Löwen, der sich brüllend auf die Beute stürzt.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 5 Er verfolgte die Sünder und spürte sie auf; /er vertilgte alle, die sein Volk verwirrten.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 6 Aus Furcht vor ihm verloren die Sünder den Mut, /alle Übeltäter vergingen vor Angst. /Seiner Hand gelang die Befreiung.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 7 Vielen Königen schaffte er großen Verdruss, /doch Jakob erfreute er mit seinen Taten. /Sein Andenken sei ewig gepriesen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 8 Er zog durch die Städte Judäas, /vernichtete die Frevler im Land /und wandte Gottes Zorn von Israel ab.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 9 Man sprach von ihm bis ans Ende der Welt; /er sammelte wieder, was verloren war.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 10 Apollonius sammelte Truppen aus den fremden Völkern und dazu ein großes Heer aus Samarien, um gegen Israel Krieg zu führen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 11 Als Judas davon erfuhr, zog er ihm entgegen und besiegte und erschlug ihn. Viele kamen in diesem Kampf um; die Übrigen flohen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 12 Danach holte man sich die Beute. Judas nahm das Schwert des Apollonius an sich; er gebrauchte es in jedem Kampf, solange er lebte.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 13 Seron, der Befehlshaber der Streitkräfte in Syrien, hörte, dass Judas eine Gemeinschaft von Getreuen um sich geschart hatte, die mit ihm in den Kampf auszogen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 14 Da dachte er: Ich will mir einen Namen machen und im Reich berühmt werden: Ich werde einen Feldzug unternehmen gegen Judas und seine Leute, die das Wort des Königs verachten.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 15 Ein großes Heer ruchloser Männer schloss sich ihm an und zog zu seiner Unterstützung mit ihm hinauf, um an den Israeliten Rache zu nehmen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 16 Er kam bis zur Steige von Bet-Horon. Judas zog ihm mit ganz wenigen Männern entgegen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 17 Als diese das Heer sahen, das gegen sie ausgerückt war, sagten sie zu Judas: Wie können wir mit so wenigen Leuten gegen eine solche Übermacht kämpfen? Außerdem sind wir ganz erschöpft; denn wir haben heute noch nichts gegessen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 18 Judas antwortete: Es kann leicht sein, dass viele wenigen in die Hände fallen; für den Himmel macht es keinen Unterschied, ob er durch viele oder wenige Rettung bringt.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 19 Denn der Sieg im Kampf liegt nicht an der Größe des Heeres, sondern an der Kraft, die vom Himmel kommt.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 20 Diese Leute da ziehen voll Hochmut und Bosheit gegen uns in den Kampf, um uns mit unseren Frauen und Kindern auszurotten und unsere Habe zu plündern.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 21 Wir aber kämpfen für unser Leben und für unsere Gesetze.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 22 Der Himmel wird sie vor unseren Augen vernichtend schlagen. Darum habt keine Angst vor ihnen!
1 Makkabäer 1Makk 20 3 23 Kaum hatte er das gesagt, da stürzte er sich überraschend auf die Feinde und Seron und sein Heer wurden vor seinen Augen aufgerieben.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 24 Sie verfolgten ihn von der Steige von Bet-Horon bis in die Ebene hinab und es fielen gegen achthundert Mann von ihnen; die Übrigen flohen ins Land der Philister.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 25 Da begann man, sich vor Judas und seinen Brüdern zu fürchten, /Schrecken befiel die Völker ringsum.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 26 Selbst der König hörte seinen Namen; /die ganze Welt erzählte von den Kämpfen des Judas.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 27 Als König Antiochus von diesen Ereignissen hörte, wurde er sehr zornig. Er schickte Boten aus und zog alle Streitkräfte seines Reiches zusammen: ein gewaltig großes Heer.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 28 Dann öffnete er seine Schatzkammer, gab seinen Truppen Sold für ein Jahr und befahl ihnen, sich für jeden Fall bereitzuhalten.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 29 Doch merkte er, dass das Geld im Staatsschatz ausging. Auch kamen nur noch wenig Steuern aus dem Land ein, weil er Streit und Unglück über das Land gebracht hatte, als er die uralten Bräuche aufhob.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 30 Er war also besorgt, dass er, wie es schon einige Male vorgekommen war, nicht mehr so aufwendig wie früher leben und keine Geschenke mehr verteilen könnte. Er war nämlich bisher besonders freigebig gewesen, mehr als die Könige vor ihm.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 31 In seiner großen Verlegenheit beschloss er, nach Persien zu ziehen, um in jenen Provinzen die Steuern einzutreiben und auf diese Weise viel Geld zusammenzubringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 32 Als seinen Statthalter über das Gebiet zwischen dem Eufrat und der Grenze Ägyptens ließ er Lysias zurück, einen Mann, der sehr angesehen war und aus königlicher Familie stammte.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 33 Ihm übertrug er auch bis zu seiner Rückkehr die Erziehung seines Sohnes Antiochus.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 34 Ferner überließ er ihm die Hälfte der Truppen und die Kriegselefanten und gab ihm Anweisungen über alle anstehenden Maßnahmen, auch gegen die Bewohner von Judäa und Jerusalem.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 35 Er sagte, er solle ein Heer gegen Israel schicken, um seine Macht zu brechen, um alles zu vernichten, was von Jerusalem noch übrig sei, und sogar die Erinnerung an die Juden auslöschen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 36 Er solle Menschen aus fremden Völkern in ihrem ganzen Gebiet ansiedeln und das Land an sie verlosen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 37 Die andere Hälfte der Truppen nahm der König mit sich; er brach im Jahr 147 von seiner Hauptstadt Antiochia auf, überquerte den Eufrat und marschierte in die östlichen Provinzen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 38 Lysias aber wählte Ptolemäus aus, den Sohn des Dorymenes, außerdem Nikanor und Gorgias, tapfere Männer, die zu den Freunden des Königs gehörten,
1 Makkabäer 1Makk 20 3 39 und schickte sie mit vierzigtausend Mann und siebentausend Reitern auf den Weg. Sie sollten in Judäa einmarschieren und das Land verwüsten, wie es der König befohlen hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 40 Sie brachen also mit ihrem ganzen Heer auf, zogen bis Emmaus und schlugen dort in der Ebene ihr Lager auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 41 Als die Händler in jener Gegend von ihnen hörten, kamen sie mit viel Silber und Gold und mit Fußfesseln zum Lager, um die Israeliten als Sklaven aufzukaufen. Dem Heer schlossen sich auch noch Truppen aus Syrien und aus dem Land der Philister an.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 42 Als Judas und seine Brüder sahen, dass großes Unheil drohte und die feindlichen Truppen schon auf ihrem Gebiet ihr Lager aufschlugen, und als sie erfuhren, welche Befehle der König gegeben hatte, um das Volk völlig zu vernichten,
1 Makkabäer 1Makk 20 3 43 sagten sie zueinander: Wir wollen die Trümmer unseres Volkes wiederaufbauen und für unser Volk und das Heiligtum kämpfen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 44 Und sie kamen zusammen, um sich zum Kampf zu rüsten, aber auch, um zu beten und Gnade und Mitleid zu erflehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 45 Jerusalem war menschenleer wie eine Wüste, /von den Kindern der Stadt /ging keines mehr ein oder aus. /Die heilige Stätte war entweiht. /Ausländer hausten in der Burg, /sie war ein Gasthaus für fremde Völker. /Die Freude war aus Jakob verschwunden, /Flöte und Harfe waren verstummt.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 46 Sie versammelten sich also und gingen nach Mizpa. Das ist ein Ort, der Jerusalem gegenüber liegt und an dem die Israeliten früher eine Gebetsstätte hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 47 Sie fasteten an jenem Tag, zogen Bußkleider an, streuten sich Staub auf das Haupt und zerrissen ihre Gewänder.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 48 Sie breiteten die Gesetzesrolle aus, um eine Entscheidung zu erhalten, so wie die fremden Völker ihre Götterbilder befragen.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 49 Auch brachten sie die priesterlichen Gewänder, die Erstlingsfrüchte und den Zehnten herbei, befahlen den Nasiräern, deren Zeit abgelaufen war, sich zu versammeln,
1 Makkabäer 1Makk 20 3 50 und schrien laut zum Himmel: Was sollen wir mit diesen Dingen und diesen Menschen tun, wo sollen wir sie hinbringen?
1 Makkabäer 1Makk 20 3 51 Man entweiht und schändet dein Heiligtum; deine Priester leben in Trauer und Elend.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 52 Sieh her: Man führt fremde Völker zusammen, um uns auszurotten. Du weißt, was sie mit uns vorhaben.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 53 Wie können wir ihrem Angriff standhalten, wenn du uns nicht hilfst?
1 Makkabäer 1Makk 20 3 54 Dabei ließen sie die Trompeten blasen und schrien laut.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 55 Danach setzte Judas Heerführer ein, jeweils über tausend, hundert, fünfzig und zehn.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 56 Alle, die (kurz zuvor) ein Haus gebaut, eine Frau geheiratet oder Weinberge angelegt hatten oder die Angst hatten, ließ er nach Hause zurückkehren, wie es das Gesetz vorschreibt.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 57 Danach brach das Heer auf und schlug südlich von Emmaus sein Lager auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 58 Judas sagte: Legt eure Waffen an und seid tapfer! Macht euch bereit, morgen früh mit diesen fremden Völkern zu kämpfen, die man zusammengeführt hat, um uns und unser Heiligtum zu vernichten.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 59 Denn wir wollen lieber im Kampf fallen, als zusehen, wie Unglück über unser Volk und über das Heiligtum kommt.
1 Makkabäer 1Makk 20 3 60 Doch wie der Himmel will, so soll es geschehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 1 Gorgias aber nahm eine Abteilung von fünftausend Mann und tausend ausgesuchten Reitern und brach mit ihnen in der Nacht auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 2 Er wollte nämlich das jüdische Heer überfallen und überraschend schlagen; Leute aus der Burg zeigten ihm den Weg.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 3 Doch Judas erfuhr davon und brach selbst mit seinen Männern auf, um das Lager der königlichen Streitkräfte vor Emmaus anzugreifen,
1 Makkabäer 1Makk 20 4 4 solange die anderen Truppen vom Lager getrennt waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 5 Gorgias erreichte noch in der Nacht das Lager der Juden, fand aber niemand. Daher suchte er sie in den Bergen, denn er dachte: Sie sind vor uns geflohen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 6 Bei Tagesanbruch erschien Judas mit dreitausend Mann in der Ebene. Doch sie waren nicht so ausgerüstet und bewaffnet, wie sie es wünschten.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 7 Als sie das Kriegslager der fremden Völker sahen, das stark, fest gebaut und ringsum von Reiterei umgeben war - lauter gut ausgebildete Soldaten -,
1 Makkabäer 1Makk 20 4 8 da sagte Judas zu seinen Männern: Habt keine Angst vor ihrer Übermacht und fürchtet euch nicht vor ihrer Kampfkraft!
1 Makkabäer 1Makk 20 4 9 Denkt daran, wie unsere Väter im Roten Meer gerettet wurden, als der Pharao sie mit seinem Heer verfolgte.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 10 Lasst uns den Himmel anrufen, dass er uns gewogen ist und des Bundes mit unseren Vätern gedenkt und dass er dieses Heer heute vor unseren Augen vernichtend schlägt.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 11 Dann werden alle Völker erkennen, dass es einen gibt, der Israel loskauft und rettet.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 12 Als die fremden Soldaten aufblickten, sahen sie die Juden heranrücken.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 13 Da kamen sie aus ihrem Lager heraus, um zu kämpfen; die Männer des Judas aber bliesen die Widderhörner.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 14 Die beiden Heere stießen aufeinander und die fremden Völker wurden vernichtend geschlagen und flohen in die Ebene.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 15 Alle, die nicht schnell genug waren, fielen unter dem Schwert. Die Juden verfolgten sie bis nach Geser und in die Ebene von Idumäa, Aschdod und Jamnia und erschlugen ungefähr dreitausend von ihnen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 16 Dann hörte Judas mit seinen Leuten auf, sie zu verfolgen, und kehrte um.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 17 Er sagte zu seinen Männern: Fallt noch nicht über die Beute her; denn uns steht noch ein Kampf bevor.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 18 Gorgias steht mit seinen Truppen dicht vor uns in den Bergen. Stellt euch also zum Kampf gegen eure Feinde auf und greift sie an; nachher könnt ihr in aller Ruhe eure Beute holen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 19 Während Judas noch sprach, sah man eine Abteilung der Feinde hinter dem Berg auftauchen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 20 Als sie merkten, dass ihre Leute geschlagen waren und die Juden das Lager angezündet hatten - der weithin sichtbare Rauch zeigte an, was geschehen war -,
1 Makkabäer 1Makk 20 4 21 bekamen sie bei diesem Anblick große Angst. Als sie außerdem sahen, dass das Heer des Judas kampfbereit in der Ebene stand,
1 Makkabäer 1Makk 20 4 22 flohen sie alle ins Land der Philister.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 23 Jetzt erst machte sich Judas an die Plünderung des Lagers. Sie erbeuteten viel Gold und Silber, violette und rote Purpurstoffe und andere reiche Schätze.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 24 Auf dem Rückmarsch priesen und lobten sie den Himmel: «Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig».
1 Makkabäer 1Makk 20 4 25 So wurde Israel an jenem Tag wunderbar gerettet.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 26 Die Philister, die sich hatten retten können, kamen zu Lysias und meldeten ihm, was geschehen war.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 27 Auf diese Nachricht hin war er bestürzt und in großer Sorge. Denn der Feldzug gegen Israel war nicht so verlaufen, wie er es gewollt hatte; der Auftrag des Königs war nicht ausgeführt worden.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 28 Darum warb er im nächsten Jahr sechzigtausend Söldner an, ausgesuchte Männer, dazu fünftausend Reiter, um wieder gegen die Juden zu Felde zu ziehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 29 Sie zogen nach Idumäa und schlugen in Bet-Zur ihr Lager auf. Judas aber kam ihnen mit zehntausend Mann entgegen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 30 Als Judas das gewaltige Heerlager der Feinde erblickte, sprach er folgendes Gebet: Gepriesen seist du, Retter Israels. Du hast den wütenden Riesen durch deinen Knecht David erschlagen; du hast das Kriegslager der Philister Jonatan, dem Sohn Sauls, und seinem Waffenträger in die Hand gegeben.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 31 Gib dieses Heer deinem Volk Israel preis! Sie sollen beschämt werden samt ihrem Fußvolk und ihrer Reiterei.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 32 Jag ihnen einen Schrecken ein und lass ihren kühnen Mut schwinden! Ihr Untergang soll sie erschüttern.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 33 Schlag sie nieder durch das Schwert derer, die dich lieben. Dann werden alle, die deinen Namen kennen, dein Lob singen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 34 Als nun die Heere aufeinanderstießen, fielen etwa fünftausend von den Soldaten des Lysias.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 35 Als Lysias sah, welche Niederlage sein Heer erlitten hatte und wie kühn die Leute des Judas waren, bereit tapfer zu leben oder zu sterben, kehrte er nach Antiochia zurück. Dort warb er Söldner an, um mit noch stärkerer Macht noch einmal gegen Judäa zu ziehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 36 Judas und seine Brüder aber sagten: Unsere Feinde sind nun vernichtend geschlagen. Wir wollen nach Jerusalem hinaufziehen, den Tempel reinigen und ihn neu weihen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 37 Das ganze Heer versammelte sich also und zog zum Berg Zion hinauf.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 38 Da sahen sie das Heiligtum verödet daliegen. Der Brandopferaltar war entweiht; die Tore hatte man verbrannt. In den Vorhöfen wuchs Unkraut wie in einem Wald oder auf einem Berg und die Nebengebäude waren verfallen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 39 Da zerrissen sie ihre Gewänder, begannen laut zu klagen und streuten sich Staub auf das Haupt.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 40 Sie warfen sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde. Sie bliesen die Signaltrompeten und schrien zum Himmel.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 41 Dann befahl Judas einer Schar seiner Männer, die Besatzung der Burg zu belagern, bis das Heiligtum gereinigt sei.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 42 Er wählte untadelige und gesetzestreue Priester aus,
1 Makkabäer 1Makk 20 4 43 damit sie das Heiligtum reinigten und die entweihten Steine an einen unreinen Ort trugen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 44 Sie berieten, was sie mit dem entweihten Brandopferaltar tun sollten.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 45 Es kam ihnen der gute Gedanke, ihn niederzureißen; denn er hätte ihnen Schande gebracht, da die fremden Völker ihn entweiht hatten. So rissen sie den Altar nieder
1 Makkabäer 1Makk 20 4 46 und legten die Steine an einen passenden Ort auf dem Tempelberg nieder, bis ein Prophet komme und entscheide, was damit geschehen solle.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 47 Dann nahmen sie unbehauene Steine, wie es das Gesetz vorschreibt, und errichteten einen neuen Altar, der genauso aussah wie der alte.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 48 Auch das Heiligtum und die Innenräume des Tempels bauten sie wieder auf und reinigten die Vorhöfe.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 49 Sie fertigten neue heilige Geräte an und stellten den Leuchter, den Rauchopferaltar und den Tisch in den Tempel.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 50 Dann brachten sie auf dem Altar ein Rauchopfer dar, zündeten die Lichter an dem Leuchter an, sodass der Tempel hell wurde,
1 Makkabäer 1Makk 20 4 51 legten Schaubrote auf den Tisch und hängten den Vorhang auf. So beendeten sie alle Arbeiten, die sie sich vorgenommen hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 52 Am Fünfundzwanzigsten des neunten Monats - das ist der Monat Kislew im Jahr 148 standen sie früh am Morgen auf
1 Makkabäer 1Makk 20 4 53 und brachten auf dem neuen Brandopferaltar, den sie errichtet hatten, Opfer dar, so wie sie das Gesetz vorschreibt.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 54 Zur gleichen Zeit und am selben Tag, an dem ihn die fremden Völker entweiht hatten, wurde er neu geweiht, unter Liedern, Zither- und Harfenspiel und dem Klang der Zimbeln.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 55 Das ganze Volk warf sich nieder auf das Gesicht, sie beteten an und priesen den Himmel, der ihnen Erfolg geschenkt hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 56 Acht Tage lang feierten sie die Altarweihe, brachten mit Freuden Brandopfer dar und schlachteten Heils- und Dankopfer.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 57 Sie schmückten die Vorderseite des Tempels mit Kränzen und kleinen Schilden aus Gold; sie erneuerten die Tore und auch die Nebengebäude, die sie wieder mit Türen versahen.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 58 Im Volk herrschte sehr große Freude; denn die Schande, die ihnen die fremden Völker zugefügt hatten, war beseitigt.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 59 Judas fasste mit seinen Brüdern und mit der ganzen Gemeinde Israels den Beschluss, Jahr für Jahr zur selben Zeit mit festlichem Jubel die Tage der Altarweihe zu begehen, und zwar acht Tage lang, vom fünfundzwanzigsten Kislew an.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 60 In jener Zeit errichteten sie rund um den Zionsberg auch hohe Mauern mit festen Türmen, damit die fremden Völker nicht mehr in dieses Gebiet eindringen und es entweihen konnten, wie sie es vorher getan hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 4 61 Und Judas ordnete Truppen ab, um ihn zu bewachen. Auch Bet-Zur ließ er befestigen und legte eine Besatzung hinein, um das Volk gegen Idumäa abzusichern.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 1 Als aber die Völker ringsum hörten, dass die Juden den Altar neu errichtet und das Heiligtum wieder geweiht hatten, sodass alles war wie früher, gerieten sie in heftigen Zorn.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 2 Sie beschlossen, alle aus dem Stamm Jakobs, die bei ihnen wohnten, auszurotten, und begannen, im Volk Tod und Verderben zu verbreiten.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 3 Da griff Judas die Nachkommen Esaus an, die jenen Teil Idumäas bewohnten, der Akrabattene heißt; sie hatten nämlich die Grenze nach Israel abgeriegelt. Er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, ließ sie seine Macht fühlen und ihren Besitz plündern.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 4 Auch dachte er daran, welche Untaten die Beoniter begangen hatten; sie hatten nämlich den Juden an den Wegen aufgelauert und waren für das Volk wie ein Netz und eine Falle gewesen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 5 Daher schloss er sie jetzt in ihre Fliehtürme ein und belagerte sie; er weihte sie dem Untergang und verbrannte die Türme mit allen, die darin waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 6 Dann zog er hinüber gegen die Ammoniter. Er traf auf eine starke Streitmacht mit vielen Kriegern; ihr Anführer war Timotheus.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 7 Judas verwickelte sie in zahlreiche Gefechte und sie wurden von ihm vernichtend geschlagen und besiegt.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 8 Er eroberte auch die Stadt Jaser und ihre Tochterstädte. Dann kehrte er nach Judäa zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 9 Da rotteten sich die Völker des Landes Gilead gegen die Israeliten, die in ihrem Gebiet lebten, zusammen, um sie zu töten. Doch diese konnten sich in die Festung Datema flüchten.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 10 Sie schrieben an Judas und seine Brüder einen Brief mit folgendem Inhalt: Die Völker ringsum haben sich gegen uns zusammengerottet, um uns zu vernichten.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 11 Sie stehen bereit, um zu kommen und die Festung zu erobern, in die wir geflohen sind. Timotheus führt ihre Streitkräfte an.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 12 Darum komm her und rette uns aus ihrer Gewalt, denn viele von uns sind schon gefallen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 13 Auch unsere Brüder, die unter den Leuten von Tubi lebten, hat man umgebracht, ihre Frauen gefangen genommen, ihre Kinder und ihren Besitz geraubt. Etwa tausend Männer sind dort umgekommen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 14 Judas und seine Brüder hatten den Brief noch nicht zu Ende gelesen, da kamen andere Boten aus Galiläa in zerrissenen Kleidern und brachten ihnen die Nachricht:
1 Makkabäer 1Makk 20 5 15 Die Einwohner von Ptolemaïs, Tyrus und Sidon und dem ganzen oberen Galiläa, soweit es Fremdstämmige bewohnen, haben sich zusammengetan, um uns auszurotten.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 16 Als Judas und das Volk das hörten, beriefen sie eine große Versammlung ein, um zu beraten, was sie für ihre bedrängten Brüder tun sollten, die von den Feinden angegriffen wurden.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 17 Judas sagte zu seinem Bruder Simeon: Such dir geeignete Männer aus, mach dich auf den Weg und befrei deine Brüder in Galiläa; ich und mein Bruder Jonatan wollen nach Gilead ziehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 18 Als Anführer des Volkes ließ er Josef, den Sohn Secharjas, und Asarja mit dem Rest des Heeres zur Bewachung Judäas zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 19 Er gab ihnen den Befehl: Übernehmt die Führung dieser Leute, aber lasst euch in keinen Kampf mit fremden Völkern ein, bevor wir zurückgekehrt sind.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 20 Simeon erhielt dreitausend Mann zugeteilt, mit denen er nach Galiläa ziehen sollte, Judas dagegen achttausend Mann für Gilead.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 21 Simeon zog also nach Galiläa. Dort lieferte er den fremden Völkern zahlreiche Gefechte und sie wurden vor seinen Augen vernichtend geschlagen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 22 Er verfolgte sie bis an die Tore von Ptolemaïs. Von den fremden Völkern fielen ungefähr dreitausend Mann und Simeon machte reiche Beute bei ihnen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 23 Dann führte er die Juden aus Galiläa und Arbatta mit ihren Frauen und Kindern und ihrem ganzen Besitz unter großem Jubel nach Judäa zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 24 Judas, der Makkabäer, und sein Bruder Jonatan hatten indessen den Jordan überschritten und waren drei Tagesmärsche durch die Steppe gezogen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 25 Dort trafen sie auf die Nabatäer, die ihnen freundlich begegneten und ihnen alles erzählten, was ihren Brüdern in Gilead zugestoßen war.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 26 Viele von ihnen würden in Bosora, Bosor, Alema, Kaspin, Maked und Karnajim festgehalten, lauter großen, befestigten Städten.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 27 Auch in den übrigen Städten Gileads halte man sie fest und morgen wolle man sich anschicken, die Festungen zu belagern und zu erstürmen. Alle sollten an einem einzigen Tag umgebracht werden.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 28 Da kehrte Judas mit seinem Heer überraschend um. Er nahm den Weg durch die Steppe von Bosora, eroberte die Stadt, erschlug mit scharfem Schwert die gesamte männliche Bevölkerung, plünderte die Stadt völlig aus und brannte sie nieder.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 29 Noch in der gleichen Nacht brach er wieder auf und sie zogen bis vor die Festung Datema.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 30 Als sie gegen Morgen Ausschau hielten, da sahen sie ein unzählbar großes Heer; die Soldaten schleppten Sturmleitern und Belagerungsmaschinen heran, um die Festung zu erstürmen und gingen schon zum Angriff gegen die Juden über.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 31 Judas sah, dass der Kampf bereits begonnen hatte: Der Lärm aus der Stadt, Trompetengeschmetter und lautes Geschrei drangen bis zum Himmel.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 32 Da rief er den Männern in seinem Heer zu: Kämpft heute für unsere Brüder!
1 Makkabäer 1Makk 20 5 33 Dann griff er die Feinde mit drei Abteilungen von hinten an; seine Leute bliesen die Trompeten und beteten laut.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 34 Sobald das Heer des Timotheus merkte, dass es der Makkabäer war, liefen sie vor ihm davon. Er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei; etwa achttausend Mann von ihnen fielen an diesem Tag.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 35 Danach wandte sich Judas gegen Alema. Er griff die Stadt an und eroberte sie, erschlug die gesamte männliche Bevölkerung, ließ die Stadt plündern und brannte sie nieder.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 36 Von dort brach er auf und eroberte Kaspin, Maked, Bosor und die übrigen Städte Gileads.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 37 Nach diesen Ereignissen sammelte Timotheus ein neues Heer und schlug gegenüber von Rafon, jenseits der Schlucht, sein Lager auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 38 Judas schickte Späher aus, die das Lager erkunden sollten. Sie meldeten ihm: Alle Völker, die rings um uns wohnen, sind zu ihm gestoßen; es ist ein gewaltiges Heer.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 39 Auch arabische Hilfstruppen hat er angeworben. Sie haben auf der anderen Seite der Schlucht ihr Lager bezogen und stehen bereit, gegen dich zum Kampf auszurücken. Da zog Judas ihnen entgegen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 40 Als er sich mit seinem Heer dem Bach, der durch die Schlucht führte, näherte, sagte Timotheus zu seinen Heerführern: Wenn er zuerst über den Bach zu uns herüberkommt, können wir ihm nicht standhalten; dann wird er uns sicherlich überwältigen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 41 Wenn er aber Angst hat und sein Lager jenseits des Baches aufschlägt, dann gehen wir zu ihm hinüber und werden ihn überwältigen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 42 Als Judas sich dem Gebirgsbach genähert hatte, ließ er Heeresschreiber in der Schlucht antreten und gab ihnen den Befehl: Niemand darf hier Halt machen, sondern alle sollen zum Kampf vorrücken.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 43 Er selbst ging als erster über den Bach, den Feinden entgegen, und alle seine Krieger folgten ihm. Und die fremden Völker wurden von ihm vernichtend geschlagen; sie warfen ihre Waffen weg und flüchteten sich in das Heiligtum von Karnajim.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 44 Aber die Juden eroberten die Stadt und verbrannten das Heiligtum mit allen, die darin waren. So wurde Karnajim gedemütigt und niemand konnte Judas mehr Widerstand leisten.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 45 Nun sammelte Judas alle Israeliten, die in Gilead lebten, jung und alt, mit ihren Frauen und Kindern und ihrem Besitz, eine gewaltige Menschenmenge, um mit ihnen nach Judäa zu ziehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 46 Sie kamen bis Efron. Diese große und stark befestigte Stadt lag auf ihrem Weg. Man konnte sie weder links noch rechts umgehen, sondern musste mitten durch sie hindurchziehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 47 Aber die Einwohner der Stadt schlossen vor ihnen die Tore und versperrten sie außerdem mit Steinen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 48 Da schickte Judas Unterhändler zu ihnen mit dem friedlichen Vorschlag: Wir wollen durch euer Land ziehen, um in unser Land zu kommen. Keiner wird euch etwas Böses tun; wir wollen nur durchmarschieren. Aber die Einwohner wollten ihnen die Tore nicht öffnen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 49 Nun ließ Judas im Heer den Befehl ausrufen, jeder solle dort Stellung beziehen, wo er gerade sei.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 50 Da stellten sich die Krieger auf und Judas ließ die Stadt den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch angreifen, bis sie fiel.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 51 Er erschlug ihre gesamte männliche Bevölkerung mit scharfem Schwert, zerstörte die Stadt völlig und ließ sie plündern. Dann marschierte er über die Leichen der Erschlagenen hinweg durch die Stadt.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 52 Sie überquerten den Jordan in der großen Ebene gegenüber von Bet-Schean.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 53 Judas sorgte dafür, dass die Nachzügler zusammenblieben, und auf dem ganzen Weg sprach er den Leuten Mut zu, bis sie Judäa erreichten.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 54 Dann zogen sie mit Jubel und Freude zum Berg Zion hinauf und brachten dort Brandopfer dar; denn keiner von ihnen war gefallen, alle waren wohlbehalten heimgekehrt.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 55 Zu der Zeit, als Judas und Jonatan in Gilead waren und als sein Bruder Simeon in Galiläa vor Ptolemaïs lag,
1 Makkabäer 1Makk 20 5 56 hörten die Heerführer Josef, der Sohn Secharjas, und Asarja von den kühnen Taten, die jene vollbracht hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 57 Da sagten sie: Auch wir wollen uns einen Namen machen und einen Feldzug gegen die fremden Völker ringsum führen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 58 Sie gaben also den Soldaten, die sie bei sich hatten, den Befehl, gegen Jamnia zu ziehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 59 Aber Gorgias und seine Männer rückten ihnen aus der Stadt zum Kampf entgegen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 60 Josef und Asarja wurden geschlagen und bis an die Grenze von Judäa verfolgt. An jenem Tag fielen fast zweitausend aus dem Volk Israel.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 61 Das Volk hatte eine schwere Niederlage erlitten, weil sie nicht auf Judas und seine Brüder gehört hatten, sondern sich einbildeten, auch sie könnten große Taten vollbringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 62 Doch sie waren nicht aus dem Geschlecht derer, die mit der Rettung Israels beauftragt waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 63 Der große Judas und seine Brüder dagegen erwarben sich hohen Ruhm bei ganz Israel und bei allen Völkern, überall wo ihr Name bekannt wurde.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 64 Die Leute kamen herbei, um sie zu beglückwünschen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 65 Judas und seine Brüder zogen auch zum Kampf gegen die Nachkommen Esaus im Süden. Er schlug Hebron und seine Tochterstädte, eroberte ihre Festungen und brannte ihre Türme ringsum nieder.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 66 Dann zog er gegen das Philisterland. Als das Heer dabei durch Marescha kam,
1 Makkabäer 1Makk 20 5 67 fielen einige Priester im Kampf. Sie waren schlecht beraten gewesen, in den Krieg zu ziehen, um Heldentaten zu vollbringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 5 68 Dann machte Judas eine Ausweichbewegung und zog nach Aschdod im Land der Philister. Dort zerstörte er die Altäre der Philister, verbrannte ihre Götterbilder, plünderte die Städte und kehrte dann nach Judäa zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 1 König Antiochus durchzog unterdessen die östlichen Provinzen. Er hörte von einer Stadt in Persien namens Elymaïs, die berühmt war wegen ihres Reichtums an Silber und Gold.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 2 Auch gibt es in ihr einen sehr reichen Tempel; der mazedonische König Alexander, der Sohn des Philippus, der als erster Grieche König geworden war, hatte dort goldene Schilde, Rüstungen und Waffen hinterlassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 3 Antiochus marschierte also hin und versuchte, die Stadt zu erobern und zu plündern. Doch er blieb ohne Erfolg; denn die Einwohner der Stadt hatten von seinem Plan erfahren
1 Makkabäer 1Makk 20 6 4 und leisteten ihm bewaffneten Widerstand. Er musste fluchtartig abziehen und machte sich sehr niedergeschlagen auf den Rückweg nach Babylon.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 5 Noch in Persien erreichte ihn ein Bote mit der Nachricht, dass die Heere, die in Judäa einmarschiert waren, geschlagen worden waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 6 Auch Lysias, der an der Spitze einer starken Streitmacht in den Kampf gezogen war, habe gegen die Juden eine schwere Niederlage erlitten. Deren Bewaffnung und Kampfkraft habe sich durch die große Beute, die sie bei den geschlagenen Armeen machten, verstärkt.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 7 Den Gräuel, den er auf dem Altar in Jerusalem hatte aufstellen lassen, hätten sie wieder entfernt und den Tempelbezirk wie früher mit hohen Mauern umgeben, ebenso seine Stadt Bet-Zur.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 8 Als der König das hörte, war er bestürzt und sehr beunruhigt. Er musste sich niederlegen, da ihn eine Schwäche befiel; so niedergeschlagen war er, weil seine Pläne gescheitert waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 9 So ging es mehrere Tage. Er bekam immer neue Anfälle tiefer Schwermut und rechnete schon damit, dass er sterben müsse.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 10 Er rief seine Freunde zusammen und sagte zu ihnen: Der Schlaf flieht meine Augen und ich bin vor Sorgen zusammengebrochen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 11 Ich habe mich gefragt: Wie bin ich nur in diese große Not und Bedrängnis geraten, in der ich mich jetzt befinde? Ich war während meiner Regierung doch immer leutselig und beliebt.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 12 Jetzt fallen mir die bösen Dinge ein, die ich in Jerusalem getan habe. Ich habe dort alle Geräte aus Silber und Gold mitgenommen, ja, ich habe ohne Grund den Auftrag gegeben, die Bewohner Judäas auszurotten.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 13 Deswegen ist dieses Unglück über mich gekommen, das weiß ich jetzt. Und nun sterbe ich ganz verzweifelt in einem fremden Land.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 14 Er rief Philippus, einen seiner Freunde, zu sich und setzte ihn als Herrscher über sein ganzes Königreich ein.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 15 Er überreichte ihm das königliche Diadem, sein Gewand und seinen Siegelring und gab ihm den Auftrag, seinen Sohn Antiochus anzuleiten und zu erziehen, bis er die Regierung übernehmen könne.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 16 Dann starb König Antiochus dort im Jahr 149.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 17 Als Lysias erfuhr, dass der König tot war, setzte er als dessen Nachfolger seinen Sohn Antiochus ein, dessen Erziehung ihm während seiner Minderjährigkeit oblag, und gab ihm den Beinamen Eupator.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 18 Die Besatzung der Burg in Jerusalem schloss die Israeliten, die im Tempel waren, von allen Seiten ein. Sie versuchte unaufhörlich, Unheil anzurichten, und die Fremden hatten an ihnen einen starken Rückhalt.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 19 Judas fasste daher den Plan, sie zu vernichten, und berief alle wehrfähigen Männer zur Belagerung zusammen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 20 Sie kamen und man begann im Jahr 150 mit der Belagerung; dabei baute man sogar Wurf- und Belagerungsmaschinen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 21 Einige von der Besatzung konnten den Belagerungsring durchbrechen; zu ihnen stießen mehrere Ruchlose aus Israel.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 22 Sie begaben sich zum König und sagten: Wie lange zögerst du, uns unser Recht zu verschaffen und für unsere Brüder Rache zu nehmen?
1 Makkabäer 1Makk 20 6 23 Wir haben deinem Vater bereitwillig gedient; wir haben so gelebt, wie er es sagte, und haben seine Anordnungen befolgt.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 24 Deswegen sind uns unsere eigenen Landsleute fremd geworden; ja, sie haben jeden von uns, den sie fanden, umgebracht und haben unseren Besitz geraubt.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 25 Doch nicht allein gegen uns haben sie die Hand erhoben, sondern auch gegen alle ihre Nachbarn.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 26 Jetzt sind sie sogar vor die Burg von Jerusalem gezogen, um sie zu erobern; außerdem haben sie den Tempel und Bet-Zur befestigt.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 27 Wenn du ihnen nicht bald zuvorkommst, werden sie noch mehr unternehmen und du wirst sie nicht mehr aufhalten können.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 28 Als der König das hörte, wurde er zornig. Er ließ alle seine Freunde zu sich kommen, sowohl die Anführer des Fußvolks als auch die der Reiterei.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 29 Auch aus anderen Reichen und von den Inseln kamen Söldnertruppen zu ihm.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 30 Im Ganzen bestand sein Heer aus hunderttausend Mann Fußvolk, zwanzigtausend Reitern und zweiunddreißig Kriegselefanten.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 31 Sie zogen durch Idumäa und belagerten Bet-Zur. Der Kampf zog sich lange hin. Sie bauten auch Belagerungsmaschinen; die Belagerten machten jedoch einen Ausfall, verbrannten sie und schlugen sich tapfer.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 32 Da zog Judas von der Burg in Jerusalem ab und schlug dem königlichen Heer gegenüber bei Bet-Sacharja sein Lager auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 33 Am nächsten Morgen ließ der König das Heer in aller Frühe aufbrechen und in einem Eilmarsch nach Bet-Sacharja marschieren. Die Truppen schwärmten aus und man stieß in die Trompeten.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 34 Den Elefanten hielt man den Saft von Trauben und Maulbeeren vor, um sie zum Kampf zu reizen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 35 Darauf verteilte man die Tiere auf die einzelnen Abteilungen. Zu jedem Elefanten stellten sie tausend Mann; diese hatten Kettenpanzer an und auf dem Kopf bronzene Helme. Außerdem waren jedem Tier fünfhundert ausgesuchte Reiter zugeordnet;
1 Makkabäer 1Makk 20 6 36 sie hatten sich schon vorher immer bei den Tieren aufgehalten und waren ihnen überall gefolgt, wohin sie auch gingen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 37 Jedes Tier trug einen befestigten, gut gesicherten Turm aus Holz, der kunstfertig angeschnallt war, dazu vier Soldaten, die von dem Turm aus kämpften, sowie seinen indischen Lenker.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 38 Die übrige Reiterei stellte der König außen an die beiden Flügel des Heeres, um die Gegner zu beunruhigen und die eigenen Reihen zu decken.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 39 Als die Sonne sich in den goldenen und ehernen Schilden brach, da strahlten die Berge wider und leuchteten auf wie brennende Fackeln.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 40 Ein Teil des königlichen Heeres stellte sich oben auf den Bergen, ein anderer unten in der Ebene auf. Dann begannen sie, sicher und geordnet vorzurücken.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 41 Da zitterten alle, die das Getöse der Menge hörten und sahen, wie die Massen aufmarschierten und die Waffen aneinanderschlugen; denn es war ein gewaltig großes und starkes Heer.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 42 Judas rückte mit seinen Truppen ebenfalls vor und es kam zum Kampf; dabei fielen vom Heer des Königs sechshundert Mann.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 43 Eleasar Awaran sah einen Elefanten, dessen Panzer königlichen Schmuck trug und der alle anderen Tiere überragte. Da er glaubte, darauf sitze der König,
1 Makkabäer 1Makk 20 6 44 opferte er sich, um sein Volk zu retten und sich ewigen Ruhm zu erwerben.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 45 Er lief mutig auf ihn zu, mitten in die feindliche Schlachtreihe hinein, teilte nach links und rechts tödliche Hiebe aus und schlug sich eine Bresche durch die Reihen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 46 So drang er bis zu dem Elefanten vor, stellte sich unter ihn und durchbohrte ihn. Das Tier brach zusammen und fiel auf ihn, sodass er erdrückt wurde.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 47 Als die Juden die Stärke und das Ungestüm der königlichen Truppen sahen, wichen sie ihnen aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 48 Die Truppen des königlichen Heeres rückten daraufhin nach Jerusalem hinauf, um die Juden dort zum Kampf zu stellen. Der König schlug in Judäa und am Berg Zion ein Lager auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 49 Mit der Besatzung von Bet-Zur schloss er Frieden und sie verließ die Stadt. Dort waren nämlich während der Belagerung die Nahrungsmittel ausgegangen; denn man beging im Land ein Sabbatjahr.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 50 Der König ließ Bet-Zur besetzen und legte eine Garnison hinein, um es zu sichern.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 51 Dann belagerte er viele Tage lang den Tempel. Er ließ Wurf- und Belagerungsmaschinen, auch Brand- und Steinschleudern aufstellen, dazu Armbrüste für Pfeile und kleinere Schleudermaschinen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 52 Aber die Juden bauten ebenfalls Maschinen und der Kampf zog sich lange hin.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 53 Doch die Vorratsräume waren leer, weil das Jahr ein siebtes Jahr war; zudem hatten die, die man bei den fremden Völkern gerettet und nach Judäa gebracht hatte, den Rest der Vorräte aufgebraucht.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 54 Die Besatzung litt daher Hunger und die Truppen liefen auseinander, jeder ging nach Hause; nur wenige Männer blieben beim Tempel zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 55 Da hörte Lysias, Philippus, den König Antiochus noch zu seinen Lebzeiten zum Erzieher seines Sohnes Antiochus bestimmt hatte, bis dieser die Regierung antreten könne,
1 Makkabäer 1Makk 20 6 56 sei aus Persien und Medien zurückgekehrt, zusammen mit den Truppen, die den (verstorbenen) König begleitet hatten; er versuche, die Regierung an sich zu bringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 57 Daher entschloss sich Lysias, möglichst rasch abzuziehen; er sagte zum König, zu den Offizieren und den Soldaten: Unsere Lage wird von Tag zu Tag schwieriger. Es gibt wenig zu essen und der Ort, den wir belagern, ist stark befestigt. Überdies ruht auf uns die Sorge um das Reich.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 58 Reichen wir darum diesen Leuten die Hand und schließen wir Frieden mit ihnen und ihrem ganzen Volk!
1 Makkabäer 1Makk 20 6 59 Wir wollen ihnen zugestehen, dass sie wie früher nach ihren Gesetzen leben können. Denn weil wir ihre Gesetze abschaffen wollten, haben sie sich gegen uns aufgelehnt und all das getan.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 60 Der König und die Heerführer waren mit diesem Vorschlag einverstanden; er ließ den Juden Frieden anbieten und sie nahmen ihn an.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 61 Der König und die Heerführer leisteten ihnen einen Eid; darauf verließen die Juden die Festung.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 62 Aber als der König den Berg Zion betrat und sah, wie stark der Ort befestigt war, brach er den Eid, den er geschworen hatte, und gab den Befehl, die Mauer ringsum einzureißen.
1 Makkabäer 1Makk 20 6 63 Dann zog er in Eilmärschen ab und kehrte nach Antiochia zurück. Er fand die Stadt im Besitz des Philippus, eröffnete den Kampf gegen ihn und nahm die Stadt mit Gewalt.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 1 Im Jahr 151 floh Demetrius, der Sohn des Seleukus, aus Rom, landete mit nur wenigen Männern in einer Stadt am Meer und rief sich dort zum König aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 2 Als er in den Palast seiner Väter einzog, nahmen die Truppen Antiochus und Lysias fest, um sie ihm auszuliefern.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 3 Das wurde ihm mitgeteilt; er aber sagte: Ich will ihr Gesicht nicht sehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 4 Da brachten die Truppen die beiden um und Demetrius setzte sich auf den Thron seines Reiches.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 5 Alle Gesetzlosen und Frevler aus Israel kamen zu ihm. Ihr Anführer war Alkimus, der Hoherpriester werden wollte.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 6 Sie verklagten das Volk beim König und sagten: Judas und seine Brüder haben alle deine Freunde umgebracht und uns aus unserer Heimat vertrieben.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 7 Schick darum einen Mann, dem du vertraust, er soll kommen und sich das ganze Unheil ansehen, das sie uns und dem Land des Königs zugefügt haben. Dann soll er sie und alle, die sie unterstützen, bestrafen.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 8 Der König wählte Bakchides, einen der Freunde des Königs; er hatte den Befehl jenseits des Stroms, galt viel im Reich und war dem König treu ergeben.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 9 Mit ihm schickte er den ruchlosen Alkimus, den er als Hohenpriester einsetzte, und gab ihm den Auftrag, an den Israeliten Vergeltung zu üben.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 10 Sie brachen mit einem großen Heer auf und zogen nach Judäa. Er schickte Boten an Judas und seine Brüder und bot ihnen mit hinterlistigen Worten Frieden.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 11 Doch diese glaubten ihnen nicht; denn sie sahen, dass sie mit einem großen Heer gekommen waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 12 Eine Gruppe von Schriftgelehrten ging indessen gemeinsam zu Alkimus und Bakchides, um eine gerechte Lösung zu suchen.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 13 Auch bemühten sich die Hasidäer, als erste von den Israeliten, bei ihnen um Frieden.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 14 Sie sagten sich nämlich: Ein Priester aus der Familie des Aaron ist zusammen mit den Truppen hergekommen; er wird uns nichts Böses tun.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 15 Alkimus unterhielt sich auch friedlich mit ihnen, ja, er schwor ihnen: Wir werden euch und euren Freunden kein Leid zufügen.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 16 Sie glaubten ihm; er aber ließ sechzig von ihnen festnehmen und noch am selben Tag hinrichten, genau wie geschrieben steht:
1 Makkabäer 1Makk 20 7 17 Die Leichen deiner Frommen haben sie rings um Jerusalem zerstreut und ihr Blut haben sie vergossen und keiner hat sie begraben.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 18 Da begann das ganze Volk, sich vor ihnen zu fürchten und zu zittern. Man sagte: Bei ihnen gibt es weder Treue noch Recht; denn sie haben den Vertrag gebrochen trotz des Eides, den sie geschworen haben.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 19 Bakchides marschierte von Jerusalem nach Bet-Sajit und schlug dort sein Lager auf. Er ließ viele von den Männern, die zu ihm übergelaufen waren, festnehmen, dazu auch einige Männer aus dem Volk, und befahl, sie an der großen Zisterne niederzumetzeln.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 20 Er übergab das Land dem Alkimus und ließ zu seiner Unterstützung einen Teil der Truppen zurück. Dann kehrte Bakchides zum König zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 21 Alkimus aber kämpfte um das Hohepriesteramt.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 22 Alle Unruhestifter im Volk sammelten sich um ihn; sie rissen die Macht über Judäa an sich und stürzten Israel tief ins Unglück.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 23 Judas sah all das Unheil, das Alkimus und seine Anhänger bei den Israeliten anrichteten; sie waren schlimmer als die Ausländer.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 24 Da brach er auf, zog durch das Gebiet von ganz Judäa und übte an den Überläufern Vergeltung, sodass sie sich nicht mehr frei im Land bewegen konnten.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 25 Alkimus merkte, dass Judas und seine Leute an Macht gewannen, und da er einsah, dass er ihnen nicht gewachsen war, wandte er sich wieder an den König und brachte schwere Anklagen gegen sie vor.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 26 Da schickte der König einen seiner bedeutendsten Anführer, Nikanor, der ein erbitterter Gegner Israels war; er trug ihm auf, das Volk zu vernichten.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 27 Nikanor kam mit einem großen Heer nach Jerusalem. Er schickte Boten zu Judas und seinen Brüdern und sprach hinterlistig von Frieden. Er sagte:
1 Makkabäer 1Makk 20 7 28 Ich will keinen Krieg mit euch. Darum will ich mich in Begleitung von nur ein paar Leuten in aller Freundschaft mit euch treffen, um über den Frieden zu reden.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 29 Er kam auch zu Judas und sie begrüßten einander freundschaftlich. Seine Soldaten hielten sich indessen bereit, den Judas zu verschleppen.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 30 Judas aber erfuhr, dass er in böser Absicht gekommen war. Da wurde er vorsichtig und wollte nicht mehr mit ihm zusammenkommen.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 31 Nun merkte Nikanor, dass sein Plan entdeckt worden war, und er zog aus, um Judas bei Kafar-Salama zum Kampf zu stellen.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 32 Aber fast fünfhundert von den Leuten des Nikanor fielen und seine Soldaten mussten sich in die Davidstadt flüchten.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 33 Nach diesen Ereignissen ging Nikanor zum Berg Zion hinauf. Aus dem Tempelbezirk kamen ihm Priester und Älteste des Volkes entgegen, um ihn friedlich zu begrüßen und ihm das Opfer zu zeigen, das man für den König darbrachte.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 34 Er aber verhöhnte und verspottete sie und machte sie unrein. Er prahlte
1 Makkabäer 1Makk 20 7 35 und schwor voller Zorn: Wenn Judas und sein Heer mir nicht sofort ausgeliefert werden, dann stecke ich dieses Haus in Brand, sobald ich heil zurück bin. Dann ging er wütend weg.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 36 Die Priester gingen wieder hinein, stellten sich vor den Altar und den Tempel, weinten und sagten:
1 Makkabäer 1Makk 20 7 37 Du hast dieses Haus erwählt, damit dein Name darüber ausgerufen werde; es sollte für dein Volk ein Haus des Betens und Flehens sein.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 38 Übe Vergeltung an diesem Menschen und an seinem Heer! Sie sollen unter dem Schwert fallen. Denk an ihre Lästerungen und lass sie nicht weiterleben!
1 Makkabäer 1Makk 20 7 39 Nikanor verließ Jerusalem und schlug in Bet-Horon sein Lager auf; dort stieß eine Abteilung Soldaten aus Syrien zu ihm.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 40 Judas dagegen hatte mit dreitausend Mann sein Lager bei Hadascha und er betete:
1 Makkabäer 1Makk 20 7 41 Damals, als die Leute des Königs von Assur über dich gelästert hatten, kam dein Engel und erschlug hundertfünfundachtzigtausend von ihnen.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 42 Schlag heute dieses Heer vor unseren Augen genauso, damit die, die von ihnen übrig bleiben, erkennen, dass Nikanor schlimme Worte gegen dein Heiligtum ausgestoßen hat. Richte ihn, wie es sein Verbrechen verdient.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 43 Am Dreizehnten des Monats Adar stießen die Heere aufeinander und das Heer des Nikanor wurde vernichtend geschlagen; er selbst fiel als erster im Kampf.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 44 Als sein Heer sah, dass Nikanor gefallen war, warfen sie die Waffen weg und flohen.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 45 Die Juden verfolgten sie einen Tagesmarsch weit, von Hadascha bis nach Geser, und bliesen mit den Signaltrompeten hinter ihnen her.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 46 Aus allen umliegenden Dörfern Judäas kamen die Männer heraus und umzingelten die Flüchtenden. Da wandten sich die Feinde gegeneinander und alle fielen unter dem Schwert; nicht einer von ihnen blieb übrig.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 47 Die Juden nahmen ihnen ihre Ausrüstungen weg und machten reiche Beute. Dem Nikanor schlugen sie den Kopf ab und ebenso die rechte Hand, die er so vermessen ausgestreckt hatte; sie brachten beides nach Jerusalem und hängten es dort öffentlich auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 7 48 Im Volk herrschte große Freude; sie begingen diesen Tag als einen großen Festtag
1 Makkabäer 1Makk 20 7 49 und beschlossen, den dreizehnten Adar künftig jedes Jahr zu feiern. Danach hatte Judäa für kurze Zeit Ruhe.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 1 Judas hörte, wie man von den Römern erzählte, sie seien geübt im Kriegführen, erwiesen allen, die zu ihnen hielten, Wohlwollen und schlössen Freundschaft mit jedem, der sie darum bitte. Sie seien in der Tat kriegstüchtige Männer.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 2 Man berichtete ihm auch von ihren Feldzügen und von ihren kühnen Unternehmungen gegen die Galater, die sie unterworfen und tributpflichtig gemacht hatten,
1 Makkabäer 1Makk 20 8 3 ebenso von ihren Taten in Spanien: Dort hatten sie die Silber- und Goldbergwerke erobert
1 Makkabäer 1Makk 20 8 4 und durch ihre Klugheit und Ausdauer das ganze Land an sich gebracht, obgleich es von ihnen weit entfernt liegt. Die Könige, die vom Ende der Welt gegen sie herangezogen waren, hatten sie besiegt und ihnen eine vernichtende Niederlage beigebracht; die Übrigen mussten ihnen jährlich Tribut zahlen.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 5 Philippus und Perseus, die Könige der Kittäer, und alle anderen, die sich gegen sie auflehnten, hatten sie im Krieg vernichtend geschlagen und unterworfen.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 6 Als Antiochus, der Großkönig von Asien, mit hundertzwanzig Elefanten, mit Reiterei, Streitwagen und einem gewaltigen Heer gegen sie zum Kampf auszog, wurde er von ihnen vernichtend geschlagen.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 7 Sie nahmen ihn lebendig gefangen und erlegten ihm und seinen Nachfolgern einen hohen Tribut auf; er musste Geiseln stellen und einen Teil seines Gebietes abtreten.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 8 Sie nahmen ihm die Provinzen Indien, Medien und Lydien ab, einige der besten Länder, die er besaß, und schenkten sie dem König Eumenes.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 9 Als die Bewohner von Griechenland den Plan fassten, in den Krieg zu ziehen, um die Römer zu vernichten,
1 Makkabäer 1Makk 20 8 10 wurde diesen die Sache bekannt. Sie schickten nur einen einzigen Befehlshaber aus, um gegen sie Krieg zu führen. Von den Griechen wurden viele verwundet und kamen um. Die Römer führten ihre Frauen und Kinder gefangen weg, plünderten ihre Habe und nahmen das Land in Besitz; sie schleiften ihre Festungen und machten sich die Griechen untertan; so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 11 Auch alle anderen Reiche und die Inseln, die sich irgendwann gegen sie erhoben, hatten sie besiegt und sich untertan gemacht.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 12 Ihren Freunden aber und allen, die sich auf sie verließen, hielten sie die Freundschaft. Sie unterwarfen die Könige nah und fern, und wer ihren Namen hörte, hatte Angst vor ihnen.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 13 Wem sie aber zur Herrschaft verhelfen wollen, der wird König und ebenso setzen sie ab, wen sie wollen. Auf diese Weise sind sie sehr groß geworden.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 14 Bei all dem setzt sich keiner von ihnen eine Krone auf oder legt Purpurgewänder an, um damit zu prunken.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 15 Vielmehr haben sie sich eine Ratsversammlung (den Senat) geschaffen und jeden Tag halten dreihundertundzwanzig Ratsherren darüber Rat, wie das Volk gut zu regieren sei.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 16 Einem einzigen Mann übertragen sie vertrauensvoll für ein Jahr die Regierung über sich und die Herrschaft über ihr ganzes Land. Alle gehorchen dem einen, ohne dass es Neid oder Eifersucht unter ihnen gibt.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 17 Judas wählte Eupolemus, den Sohn Johanans und Enkel des Koz, aus, sowie Jason, den Sohn Eleasars, und schickte sie nach Rom, um mit den Römern ein Freundschafts- und Waffenbündnis zu schließen,
1 Makkabäer 1Makk 20 8 18 damit das Joch von Judäa genommen werde; denn die Römer sahen ja, wie die Könige der Griechen Israel in Knechtschaft hielten.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 19 Sie reisten also nach Rom - es war ein sehr weiter Weg -, traten vor den Senat und sagten:
1 Makkabäer 1Makk 20 8 20 Judas, der Makkabäer, seine Brüder und das jüdische Volk haben uns zu euch geschickt. Wir wollen mit euch ein Friedensbündnis schließen und als eure Bundesgenossen und Freunde eingeschrieben werden.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 21 Der Senat war mit dem Vorschlag einverstanden.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 22 Dies ist eine Abschrift der Urkunde, die sie auf Bronzetafeln aufzeichnen und nach Jerusalem schicken ließen, damit die Erinnerung an das Friedensbündnis ständig gegenwärtig bleibe:
1 Makkabäer 1Makk 20 8 23 Den Römern und dem jüdischen Volk soll es zu Wasser und zu Land immer wohl ergehen; Schwert und Feind mögen ihnen fern bleiben.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 24 Wenn Rom oder irgendeinem seiner Bundesgenossen in seinem ganzen Machtbereich zuerst ein Krieg droht,
1 Makkabäer 1Makk 20 8 25 wird das jüdische Volk, je nachdem es die Lage erfordert, bereitwillig mit in den Kampf ziehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 26 Den Kriegführenden brauchen keine Nahrungsmittel, keine Waffen, kein Geld und auch keine Schiffe geliefert zu werden, wenn Rom es so für richtig hält. Sie werden ihren Verpflichtungen ohne Gegenleistung nachkommen.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 27 Ebenso werden die Römer, wenn das jüdische Volk zuerst in einen Krieg verwickelt wird, bereitwillig mitkämpfen, je nach den Umständen.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 28 Den Bundesgenossen brauchen keine Nahrungsmittel, Waffen, kein Geld und auch keine Schiffe geliefert zu werden, wenn Rom es so für richtig hält; sie werden ihren Verpflichtungen ohne Hinterlist nachkommen.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 29 Das ist der Wortlaut des Vertrags, den die Römer mit dem Volk der Juden geschlossen haben.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 30 Wenn später die beiden Parteien etwas hinzufügen oder streichen wollen, können sie es nach ihrem Belieben tun. Die Zusätze oder Streichungen werden gültig sein.
1 Makkabäer 1Makk 20 8 31 Dem König Demetrius aber haben wir geschrieben wegen des Unrechts, das er den Juden zugefügt hat: Warum lastet dein Joch so schwer auf unseren Freunden und Bundesgenossen, den Juden?
1 Makkabäer 1Makk 20 8 32 Wenn sie jetzt noch einmal deinetwegen vorstellig werden, verhelfen wir ihnen zu ihrem Recht und führen gegen dich Krieg zu Wasser und zu Land.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 1 Demetrius erfuhr, dass Nikanor und sein Heer im Kampf gefallen waren. Da schickte er Bakchides und Alkimus zum zweiten Mal nach Judäa und gab ihnen die im Süden stehende Armee mit.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 2 Sie nahmen den Weg nach Gilgal, schlugen vor Mesalot in der Gegend von Arbela ihr Lager auf, eroberten die Stadt und brachten viele Menschen um.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 3 Im ersten Monat des Jahres 152 schlugen sie ihr Lager bei Jerusalem auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 4 Von dort zogen sie mit zwanzigtausend Mann und zweitausend Reitern nach Berea.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 5 Judas aber hatte mit dreitausend ausgewählten Soldaten sein Lager bei Elasa.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 6 Als die Juden die Übermacht der feindlichen Truppen sahen, bekamen sie große Angst. Viele liefen aus dem Lager fort, sodass am Ende nur noch achthundert Mann übrig waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 7 Judas sah, dass sich sein Heer auflöste, während der Kampf unmittelbar bevorstand. Er wurde sehr bestürzt, denn er hatte keine Zeit mehr, seine Leute wieder zusammenzubringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 8 Niedergeschlagen sagte er zu denen, die noch da waren: Auf! Wir wollen gegen unsere Feinde hinaufziehen. Vielleicht können wir doch gegen sie kämpfen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 9 Sie aber widersprachen ihm und sagten: Es ist unmöglich. Wir wollen lieber jetzt unser Leben retten und dann mit unseren Brüdern zurückkommen und gegen sie kämpfen. Wir sind zu wenige.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 10 Judas antwortete: Auf keinen Fall werde ich vor ihnen fliehen. Wenn unsere Zeit gekommen ist, dann wollen wir für unsere Brüder tapfer in den Tod gehen; auf unsere Ehre soll kein Schatten fallen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 11 Da rückte das feindliche Heer aus seinem Lager aus und bezog ihnen gegenüber Stellung; die Reiterei wurde in zwei Gruppen geteilt, die Schleuderer und Bogenschützen gingen vor der Streitmacht her, ebenso die Reihe der tapferen Vorkämpfer.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 12 Bakchides war auf dem rechten Flügel. Die beiden Flügel der Schlachtreihe näherten sich und man blies die Trompeten. Auch die Leute des Judas stießen in die Trompeten.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 13 Die Erde bebte vor dem Getöse, das die Heere machten, und vom Morgen bis zum Abend dauerte der Kampf Mann gegen Mann.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 14 Als Judas bemerkte, dass Bakchides mit dem Kern seiner Truppe rechts stand, scharten sich alle tapferen Männer um ihn
1 Makkabäer 1Makk 20 9 15 und der rechte Flügel der Feinde wurde von ihnen vernichtend geschlagen; sie verfolgten sie bis zum Gebirge von Aschdod.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 16 Als die Truppen auf dem linken Flügel sahen, dass der rechte geschlagen war, schwenkten sie um und folgten den Spuren des Judas und seiner Leute.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 17 Es entwickelte sich ein erbitterter Kampf, in dem beide Seiten schwere Verluste erlitten.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 18 Auch Judas fiel; die Übrigen flohen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 19 Jonatan und Simeon holten ihren Bruder und bestatteten ihn im Grab seiner Väter in Modeïn.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 20 Ganz Israel beweinte ihn und hielt um ihn eine große Totenklage ab. Sie trauerten viele Tage lang und sagten:
1 Makkabäer 1Makk 20 9 21 Ach, der Held ist gefallen, Israels Retter.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 22 Die übrige Geschichte des Judas, seine anderen Feldzüge und kühnen Unternehmungen, die er durchführte, und seine sonstigen großen Taten - all das ist hier nicht erwähnt worden; es wäre zu viel geworden.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 23 Nach dem Tod des Judas erhoben die Abtrünnigen in allen Teilen Israels wiederum ihr Haupt und alle Übeltäter wagten sich wieder ans Licht.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 24 In jenen Tagen gab es eine furchtbare Hungersnot; wie die Verräter, so wurde auch das Land untreu.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 25 Bakchides wählte die abtrünnigen Männer aus und machte sie zu Herren des Landes.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 26 Diese spürten die Anhänger des Judas auf, verhörten sie und brachten sie zu Bakchides. Er nahm Rache an ihnen und ließ sie misshandeln.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 27 Große Bedrängnis herrschte in Israel, wie seit den Tagen der Propheten nicht mehr.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 28 Da kamen alle Anhänger des Judas zusammen und sagten zu Jonatan:
1 Makkabäer 1Makk 20 9 29 Seit dein Bruder Judas tot ist, gibt es keinen mehr, der gegen die Feinde, gegen Bakchides und gegen die Gegner unseres Volkes in den Krieg zieht, wie er es getan hat.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 30 Darum haben wir dich heute gewählt. So wie er sollst du uns anführen und leiten in unserem Kampf.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 31 Jonatan übernahm also die Führung und trat die Nachfolge seines Bruders Judas an.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 32 Bakchides erfuhr davon und trachtete ihm nach dem Leben.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 33 Als Jonatan und sein Bruder Simeon mit ihrer ganzen Gefolgschaft das hörten, flohen sie in die Wüste von Tekoa und hielten sich bei der mit Wasser gefüllten Zisterne von Asfar auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 34 [[Aber Bakchides erfuhr davon, und zwar am Sabbat; er ging mit all seinen Leuten auf die andere Seite des Jordan.]]
1 Makkabäer 1Makk 20 9 35 Er schickte seinen Bruder Johanan an der Spitze seiner Truppe zu den mit ihm befreundeten Nabatäern und ließ sie bitten, ihr zahlreiches Gepäck bei ihnen aufbewahren zu dürfen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 36 Doch die Söhne Jambris aus Medeba zogen aus, ergriffen Johanan mit allem, was er bei sich hatte, und nahmen ihn mit.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 37 Darauf meldete man Jonatan und seinem Bruder Simeon: Die Söhne Jambris wollen eine große Hochzeit veranstalten und die Braut, die Tochter eines der vornehmen Herren Kanaans, in einem großen Festzug aus Nadabat heimführen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 38 Da dachten sie daran, dass die Söhne Jambris das Blut ihres Bruders Johanan vergossen hatten; sie zogen hinauf und versteckten sich im Gebirge.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 39 Plötzlich sahen sie einen lärmenden Zug mit viel Gepäck daherziehen. Der Bräutigam, seine Freunde und seine Brüder kamen ihnen mit Pauken, Liedern und in starker Bewaffnung entgegen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 40 Sie fielen aus dem Hinterhalt über sie her und richteten unter ihnen ein Blutbad an; viele wurden erschlagen, die Übrigen flohen ins Gebirge. Ihre ganze Habe nahmen sie als Beute mit.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 41 Da wurde die Hochzeit zur Trauerfeier und der Klang ihrer Lieder zur Totenklage.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 42 Auf diese Weise rächten sie das Blut ihres Bruders; dann kehrten sie in das Dickicht am Jordan zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 43 Als Bakchides davon erfuhr, kam er am Sabbat mit einem großen Heer an das Ufer des Jordan.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 44 Jonatan sagte zu seinen Leuten: Kommt, wir müssen um unser Leben kämpfen. Noch nie waren wir in einer solchen Lage.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 45 Die Feinde haben uns eingeschlossen; auf beiden Seiten ist das Wasser des Jordan mit seinen Sümpfen und seinem Dickicht. Wir können nicht ausweichen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 46 Darum schreit laut zum Himmel, damit ihr aus der Hand eurer Feinde gerettet werdet.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 47 Darauf begann der Kampf Mann gegen Mann. Jonatan holte aus, um Bakchides zu erschlagen, der aber konnte ihm ausweichen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 48 Dann sprangen Jonatan und seine Leute in den Jordan und schwammen ans andere Ufer. Die Feinde aber setzten ihnen nicht über den Jordan nach.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 49 Vom Heer des Bakchides fielen an jenem Tag ungefähr tausend Mann.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 50 Bakchides kehrte nach Jerusalem zurück. Er legte in Judäa befestigte Städte an: die Festungen bei Jericho, Emmaus, Bet-Horon, Bet-El, Timna, Faraton und Tefon. Er versah sie mit hohen Mauern und Toren; an den Toren brachte er Querbalken zum Verriegeln an.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 51 Dann legte er Besatzungen hinein, die das Volk Israel im Zaum halten sollten.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 52 Auch in den Städten Bet-Zur und Geser und an der Burg von Jerusalem ließ er Befestigungsarbeiten ausführen und Truppen und Proviant hineinbringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 53 Von den Männern, die eine führende Stellung im Land innehatten, nahm er die Söhne als Geiseln und hielt sie in der Burg von Jerusalem gefangen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 54 Im zweiten Monat des Jahres 153 befahl Alkimus, die Mauer des inneren Tempelvorhofs einzureißen. Er ließ mit den Abbrucharbeiten beginnen, um zu zerstören, was die Propheten erbaut hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 55 Doch dann wurde Alkimus vom Schlag getroffen und sein Plan wurde nicht ausgeführt. Er konnte den Mund nicht mehr öffnen; er war gelähmt und konnte kein Wort mehr sagen, nicht einmal mehr sein Testament machen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 56 Wenig später starb Alkimus unter großen Qualen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 57 Als Bakchides sah, dass Alkimus tot war, kehrte er zum König zurück und Judäa hatte zwei Jahre lang Ruhe.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 58 Danach kamen alle Verräter zu einer Beratung zusammen. Sie sagten: Jonatan und seine Anhänger leben sorglos in ihren Häusern und fühlen sich sicher. Wenn wir jetzt Bakchides kommen lassen, kann er alle in einer einzigen Nacht festnehmen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 59 Sie gingen also zu ihm und besprachen sich mit ihm.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 60 Bakchides machte sich mit einem großen Heer auf den Weg. Er schickte heimlich Briefe an alle seine Verbündeten in Judäa mit der Aufforderung, Jonatan und seine Anhänger gefangen zu nehmen. Aber es gelang ihnen nicht; denn ihr Vorhaben war bekannt geworden.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 61 Stattdessen ließ Jonatan von den im Land wohnenden Männern, die für den verbrecherischen Anschlag verantwortlich waren, fünfzig ergreifen und töten.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 62 Dann setzten sich Jonatan und Simeon mit ihren Anhängern in die Wüste nach Bet-Basi ab. Jonatan ließ dort alles wieder aufbauen, was in Trümmern lag, und befestigte den Ort.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 63 Als Bakchides davon erfuhr, zog er alle seine Truppen zusammen und erteilte den Leuten von Judäa entsprechende Anweisungen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 64 Er rückte gegen Bet-Basi vor und schlug dort sein Lager auf. Er ließ Belagerungsmaschinen aufstellen und berannte den Ort viele Tage lang.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 65 Da ließ Jonatan seinen Bruder Simeon in der Stadt zurück; er selbst ging mit einer Hand voll Leute in die Dörfer der Umgebung.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 66 Dabei schlug er den Odomera und seine Sippe; auch überfiel er ein Zeltlager des Stammes Fasiron. Sie begannen zu siegen und rückten verstärkt wieder hinauf.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 67 Simeon aber machte mit seinen Leuten einen Ausfall aus der Stadt und steckte die Belagerungsmaschinen in Brand.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 68 Bakchides wurde von ihnen angegriffen und vernichtend geschlagen. Sie bereiteten ihm großen Verdruss, weil das von ihm geplante Unternehmen zu einem völligen Fehlschlag wurde.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 69 Da wurde Bakchides sehr wütend über die Verräter, die ihm den Rat gegeben hatten, in das Land zu kommen. Er brachte viele von ihnen um und beschloss, in sein Land zurückzukehren.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 70 Sobald Jonatan davon hörte, schickte er Gesandte zu ihm, um einen Friedensvertrag mit ihm abzuschließen und die Gefangenen freizubekommen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 71 Bakchides nahm die Vorschläge Jonatans an und schwor ihm, nie wieder in seinem Leben etwas gegen ihn zu unternehmen.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 72 Auch ließ er die Gefangenen frei, die er vorher in Judäa gemacht hatte. Dann zog er ab und kehrte nach Hause zurück. Judäa betrat er nie wieder.
1 Makkabäer 1Makk 20 9 73 Darauf ruhten in Israel die Waffen. Jonatan ließ sich in Michmas nieder und begann, als Richter über das Volk zu herrschen. Die Frevler in Israel aber rottete er aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 1 Im Jahr 160 zog Alexander Epiphanes, der Sohn des Antiochus, gegen Ptolemaïs und besetzte es. Die Einwohner nahmen ihn auf und er trat dort die Herrschaft an.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 2 Als König Demetrius das hörte, sammelte er viele Truppen und zog gegen ihn in den Kampf.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 3 An Jonatan schickte Demetrius einen Brief mit Friedensbeteuerungen und versprach ihm hohe Würden.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 4 Denn er dachte: Wir wollen schnell mit ihm Frieden schließen, bevor er sich mit Alexander gegen uns verbündet.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 5 Sonst erinnert er sich nämlich an all das Unheil, das wir ihm, seinen Brüdern und seinem Volk angetan haben.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 6 Er gab Jonatan die Vollmacht, Truppen auszuheben und als seine Verbündeten auszurüsten. Auch versprach er, die in der Burg von Jerusalem festgehaltenen Geiseln freizulassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 7 Jonatan kam nach Jerusalem und las den Brief der ganzen Bevölkerung und der Besatzung der Burg laut vor.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 8 Als sie hörten, dass er vom König die Vollmacht erhalten hatte, Truppen auszuheben, bekamen sie große Angst.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 9 Die Besatzung der Burg lieferte dem Jonatan die Geiseln aus und er gab sie ihren Eltern zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 10 Jonatan ließ sich in Jerusalem nieder und begann in der Stadt mit Bauarbeiten und Ausbesserungen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 11 Er gab den Handwerkern den Auftrag, den Berg Zion und die Stadtmauern mit Quadersteinen zu befestigen. Das führten sie auch aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 12 Darauf flohen die Fremden aus den Festungen, die Bakchides erbaut hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 13 Sie machten sich alle davon und kehrten nach Hause zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 14 Nur in Bet-Zur blieben von denen, die vom Gesetz und von den Geboten abgefallen waren, einige zurück; dort fanden sie nämlich Zuflucht.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 15 König Alexander erfuhr, was Demetrius Jonatan alles zugesichert hatte. Man berichtete ihm auch von den Kriegen und den Heldentaten Jonatans und seiner Brüder und von den zahlreichen Mühen, die sie auf sich genommen hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 16 Da sagte er: Können wir noch einmal solch einen Mann finden wie ihn? Wir wollen ihn zu unserem Freund und Verbündeten machen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 17 Er schrieb also einen Brief und schickte ihn an Jonatan. Der Brief hatte folgenden Inhalt:
1 Makkabäer 1Makk 20 10 18 König Alexander grüßt seinen Bruder Jonatan.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 19 Wir haben gehört, dass du ein tapferer Mann bist; du bist es wert, unser Freund zu sein.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 20 Darum ernennen wir dich heute zum Hohenpriester über dein Volk; du darfst den Titel Freund des Königs führen. Halte zu uns und bewahre uns die Freundschaft! Zugleich übersandte er ihm den Purpurmantel und einen goldenen Kranz.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 21 Im siebten Monat des Jahres 160 legte Jonatan am Laubhüttenfest das heilige Gewand an. Er hob Truppen aus und verschaffte sich eine Menge Waffen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 22 Als Demetrius davon hörte, war er bestürzt. Er sagte: Was haben wir da gemacht!
1 Makkabäer 1Makk 20 10 23 Alexander ist uns zuvorgekommen. Er hat die Freundschaft der Juden gewonnen, sodass sie ihn unterstützen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 24 Doch ich will ihnen auch schreiben. Ich will ihnen gut zureden und versprechen, sie auszuzeichnen und zu beschenken. Vielleicht werden sie mich dann unterstützen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 25 Er schrieb ihnen also folgenden Brief: König Demetrius grüßt das jüdische Volk.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 26 Ihr habt die Verträge, die ihr mit uns geschlossen habt, gehalten, habt uns die Freundschaft bewahrt und euch nicht unseren Feinden angeschlossen. Wir haben es vernommen und uns darüber gefreut.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 27 Bleibt uns auch weiterhin treu! Wir werden euch das Gute vergelten, das ihr uns erweist.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 28 Wir werden euch viele Verpflichtungen erlassen und euch Geschenke machen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 29 Von heute an erkläre ich euch für frei und erlasse allen Juden die Kopfsteuer, die Salzsteuer und die Lieferung der Kränze.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 30 Von heute an verzichte ich für immer auf den dritten Teil der Erträge der Felder und auf die Hälfte der Erträge der Bäume, die mir aus Judäa zustehen sowie aus den drei Bezirken Samariens und Galiläas, die an Judäa angeschlossen worden sind.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 31 Jerusalem sei heilig und unantastbar und soll mit seiner Umgebung vom Zehnten und von der Steuer befreit sein.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 32 Ich verzichte auch auf die Befehlsgewalt über die Burg von Jerusalem. Ich gestatte dem Hohenpriester, selbst die Männer auszuwählen, die er als Wache in die Burg legen will.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 33 In meinem ganzen Reich lasse ich alle Juden, die als Gefangene aus Judäa verschleppt worden sind, ohne Lösegeld frei. Auch ihre Tiere darf niemand zum Frondienst heranziehen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 34 An allen Festen, Sabbaten, Neumonden und Feiertagen sowie drei Tage vor und nach einem Fest braucht kein Jude in meinem Reich Steuern oder Schulden zu bezahlen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 35 Niemand soll einen von ihnen in irgendeiner Sache belangen oder belästigen dürfen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 36 Bis zu dreißigtausend Juden sollen in das königliche Heer aufgenommen werden und den gleichen Sold erhalten wie alle anderen Soldaten des Königs.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 37 Sie sollen auch in den großen Festungen des Königs Dienst tun und Vertrauensstellungen im Reich einnehmen. Ihre Offiziere und Befehlshaber sind aus ihren eigenen Reihen zu wählen. Sie dürfen nach ihren eigenen Gesetzen leben, ganz so, wie es der König für Judäa angeordnet hat.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 38 Die drei Bezirke, die von der Provinz Samarien abgetrennt und Judäa angeschlossen worden sind, sollen unter gemeinsamer Verwaltung zu Judäa gehören und nur dem Hohenpriester unterstellt sein.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 39 Ptolemaïs und das angrenzende Gebiet vermache ich als Geschenk dem Tempel von Jerusalem; daraus soll der nötige Aufwand für den Tempeldienst bestritten werden.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 40 Auf eigene Rechnung will ich aus geeigneten Orten jährlich fünfzehntausend Silberschekel aufbringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 41 Alles, was die Behörden von den in den früheren Jahren üblichen Zuwendungen noch nicht bezahlt haben, sollen sie von nun an für die Arbeiten am Tempel zur Verfügung stellen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 42 Auch die fünftausend Silberschekel, die bisher vom Jahresaufkommen des Tempels als Steuer erhoben wurden, werden erlassen und sollen den diensttuenden Priestern zukommen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 43 Jeder, der sich in das Heiligtum von Jerusalem flüchtet oder in das zum Tempel gehörende Gebiet, wird mit seinem ganzen Besitz, den er in meinem Reich hat, von jeder Schuld dem König gegenüber und von jeder anderen geschäftlichen Verpflichtung frei sein.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 44 Die Kosten für die Arbeiten am Heiligtum, sowohl für Neubauten wie für Ausbesserungen, gehen zu Lasten des Königs,
1 Makkabäer 1Makk 20 10 45 ebenso gehen die Kosten für den Bau der Mauern in Jerusalem und für die Stadtmauern, die es umgeben, auf die Rechnung des Königs, schließlich auch die Mauerbauten in Judäa.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 46 Als Jonatan und das Volk diese Versprechungen hörten, glaubten sie ihnen nicht und gingen nicht darauf ein; denn sie dachten an das große Unheil, das er in Israel angerichtet, und in welche Not er sie gebracht hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 47 Sie hielten zu Alexander, weil er ihnen zuerst Frieden angeboten hatte, und sie kämpften die ganze Zeit auf seiner Seite.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 48 König Alexander zog große Truppenmassen zusammen und schlug Demetrius gegenüber sein Lager auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 49 Die beiden Könige eröffneten den Kampf gegeneinander. Das Heer des Demetrius floh; Alexander setzte ihm nach und gewann die Oberhand.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 50 Er kämpfte hartnäckig, bis die Sonne unterging. An jenem Tag fiel Demetrius in der Schlacht.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 51 Alexander schickte Gesandte zu Ptolemäus, dem König von Ägypten, und ließ ihm folgendes sagen:
1 Makkabäer 1Makk 20 10 52 Ich bin in mein Reich zurückgekehrt, habe mich auf den Thron meiner Väter gesetzt und die Herrschaft angetreten. Ich habe Demetrius besiegt und unser Land in meine Gewalt gebracht.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 53 Ich habe mit ihm gekämpft; er wurde mit seinem Heer von uns vernichtend geschlagen. So haben wir uns auf den Thron seines Reiches gesetzt.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 54 Lasst uns nun miteinander Freundschaft schließen. Gib mir deine Tochter zur Frau, damit wir uns durch diese Heirat miteinander verschwägern. Ich werde dir und ihr Geschenke machen, die deiner würdig sind.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 55 König Ptolemäus antwortete: Welch glücklicher Tag, an dem du in das Land deiner Väter zurückgekehrt bist und dich auf den Thron ihres Reiches gesetzt hast.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 56 Ich will auf deinen Vorschlag eingehen. Doch komm mir bis Ptolemaïs entgegen, damit wir uns kennen lernen. Dann werde ich mich mit dir verschwägern, wie du geschrieben hast.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 57 Ptolemäus verließ Ägypten und nahm seine Tochter Kleopatra mit sich. Im Jahr 162 kam er nach Ptolemaïs.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 58 Als König Alexander mit ihm zusammenkam, gab er ihm seine Tochter zur Frau. Er veranstaltete in Ptolemaïs eine glänzende Hochzeit für sie, wie es bei Königen üblich ist.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 59 König Alexander schrieb an Jonatan, er möge doch zu ihm kommen und sich mit ihm treffen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 60 Da begab sich Jonatan mit glänzendem Gefolge nach Ptolemaïs und traf dort die beiden Könige. Er brachte ihnen und ihren Freunden Silber, Gold und viele Geschenke mit. So gewann er sie für sich.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 61 Aber ehrlose Männer aus Israel, Verräter, traten gemeinsam auf und klagten ihn an. Doch der König schenkte ihnen keine Beachtung.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 62 Vielmehr gab er die Anweisung, Jonatan anstelle der Gewänder, die er trug, mit Purpur zu bekleiden. Das geschah
1 Makkabäer 1Makk 20 10 63 und der König ließ ihn neben sich Platz nehmen. Dann sagte er zu seinen höchsten Beamten: Nehmt ihn mit in die Stadt und gebt bekannt, dass niemand ihn in irgendeiner Sache anklagen darf; keiner darf ihm aus irgendeinem Grund Ungelegenheiten bereiten.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 64 Als die Ankläger sahen, dass er öffentlich geehrt wurde und mit Purpur bekleidet war, machten sie sich alle davon.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 65 Der König ließ Jonatan noch weitere Ehrungen zukommen: Er ließ ihn in das Verzeichnis seiner ersten Freunde aufnehmen und ernannte ihn zum Befehlshaber und Statthalter.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 66 Darauf kehrte Jonatan in Frieden und voll Freude nach Jerusalem zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 67 Im Jahr 165 kam Demetrius, der Sohn des Demetrius, aus Kreta in das Land seiner Väter.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 68 Als König Alexander das hörte, war er sehr bestürzt und kehrte nach Antiochia zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 69 Demetrius ernannte Apollonius zum Statthalter von Zölesyrien. Dieser brachte ein großes Heer zusammen und schlug sein Lager bei Jamnia auf. Von dort schickte er dem Hohenpriester Jonatan diese Botschaft:
1 Makkabäer 1Makk 20 10 70 Nur du allein stellst dich gegen uns. Deinetwegen verlacht und verhöhnt man mich. Was maßt du dir uns gegenüber an in deinen Bergen?
1 Makkabäer 1Makk 20 10 71 Wenn du dich auf deine Truppen verlassen kannst, dann komm doch herunter zu uns in die Ebene; dort wollen wir unsere Kräfte messen. Denn bei mir befinden sich die Truppen aus den Städten.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 72 Frag doch nach und erkundige dich, wer ich bin und wer die Leute sind, die auf meiner Seite stehen. Man wird dir sagen, dass ihr uns nicht standhalten könnt. Schon zweimal wurden deine Vorfahren in ihrem Land in die Flucht geschlagen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 73 In der Ebene wirst du dich auch diesmal gegen die Reiterei und gegen eine solche Streitmacht nicht halten können; da gibt es nämlich keinen Stein und keinen Kiesel und auch keinen Schlupfwinkel, in den man fliehen kann.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 74 Als Jonatan die Worte des Apollonius vernahm, war er empört und rückte mit zehntausend Mann aus Jerusalem aus. Sein Bruder Simeon ging zu seiner Unterstützung mit.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 75 Vor Jafo schlug er sein Lager auf. Die Einwohner der Stadt verschlossen die Tore vor ihm; denn Apollonius hatte eine Besatzung nach Jafo gelegt. Als die Juden aber angriffen,
1 Makkabäer 1Makk 20 10 76 bekamen die Einwohner Angst und übergaben die Stadt und Jonatan nahm Jafo in Besitz.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 77 Das erfuhr Apollonius, der mit dreitausend Reitern und einem großen Heer ein Lager bezogen hatte. Er zog auf Aschdod zu, als wolle er durch die Stadt ziehen. Zugleich rückte er in die Ebene vor, weil er sich auf seine starke Reiterei verließ.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 78 Jonatan aber setzte ihm nach bis vor Aschdod. Dort gerieten die Heere aneinander.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 79 Apollonius hatte tausend Reiter in einem Hinterhalt zurückgelassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 80 Jonatan bemerkte den Hinterhalt, aber die Reiter umzingelten sein Heer und schossen vom frühen Morgen bis zum Abend mit Pfeilen auf seine Leute.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 81 Aber die Männer hielten stand, wie Jonatan befohlen hatte, und die Pferde der Feinde wurden müde.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 82 Dann ließ Simeon seine Streitkräfte ausschwärmen und griff die feindlichen Fußtruppen an. Da die Reiterei erschöpft war, wurde das Heer von ihm in die Flucht geschlagen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 83 Die Reiterei wurde über die ganze Ebene hin zersprengt und floh nach Aschdod; sie gingen in den Tempel Dagons, ihres Götzenbildes, um sich zu retten.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 84 Jonatan steckte Aschdod und die Nachbarorte in Brand und plünderte sie; er brannte auch den Tempel des Dagon nieder mit allen, die sich dorthin geflüchtet hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 85 Es waren etwa achttausend Mann, die durch das Schwert oder im Feuer umkamen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 86 Von dort brach Jonatan auf und schlug sein Lager bei Aschkelon auf. Die Einwohner kamen ihm in einem festlichen Zug aus der Stadt entgegen.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 87 Dann kehrten Jonatan und seine Leute mit großer Beute nach Jerusalem zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 88 Als König Alexander davon hörte, erwies er ihm noch weitere Ehren.
1 Makkabäer 1Makk 20 10 89 Er übersandte ihm eine goldene Spange, wie man sie Angehörigen der königlichen Familie verleiht; auch übergab er ihm die Stadt Ekron mit ihrem ganzen Gebiet zum Besitz.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 1 Damals zog der König von Ägypten Truppen zusammen, so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, dazu viele Schiffe; denn er wollte mit List die Herrschaft über das Reich Alexanders gewinnen, um es seinem Reich anzugliedern.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 2 Er rückte in Syrien ein, aber so, als komme er in friedlicher Absicht. Die Einwohner der Städte öffneten ihm die Tore und gingen ihm entgegen. König Alexander hatte es so angeordnet, weil Ptolemäus sein Schwiegervater war.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 3 Jedes Mal, wenn Ptolemäus eine Stadt betreten hatte, ließ er eine Abteilung seiner Truppen als Besatzung dort.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 4 Als er nach Aschdod zog, zeigte man ihm den niedergebrannten Tempel Dagons und die durch das Feuer verwüstete Stadt und Umgebung von Aschdod. Dazu häufte man an seinem Weg die Leichen der Erschlagenen und Verbrannten aus dem Krieg mit Jonatan auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 5 Man erzählte dem König, was Jonatan getan hatte, um ihn in ein schlechtes Licht zu setzen, aber der König schwieg dazu.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 6 Jonatan kam dem König in Jafo mit einem glänzenden Gefolge entgegen. Sie begrüßten einander und blieben die Nacht über dort.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 7 Anschließend begleitete Jonatan den König bis zum Fluss Eleutherus; dann kehrte er nach Jerusalem zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 8 König Ptolemäus aber brachte alle Küstenstädte bis nach Seleuzia am Meer in seine Gewalt; denn er führte gegen Alexander Böses im Schild.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 9 Dem König Demetrius ließ er durch Gesandte mitteilen: Wir wollen einen Bund miteinander schließen. Ich will dir meine Tochter geben, die Alexander jetzt zur Frau hat. Du sollst im Reich deines Vaters als König herrschen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 10 Ich bereue, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe; denn er hat versucht, mich zu ermorden.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 11 Ptolemäus aber machte Alexander deswegen so schlecht, weil er sein Reich haben wollte.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 12 Er nahm ihm seine Tochter weg und gab sie Demetrius zur Frau. So brach er mit Alexander und es wurde überall bekannt, dass sie zu Feinden geworden waren.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 13 Ptolemäus zog in Antiochia ein und setzte sich die Krone von Asien auf; zwei Kronen trug er nun: die von Ägypten und die von Asien.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 14 König Alexander war zu dieser Zeit gerade in Zilizien, weil die Bevölkerung jenes Gebietes von ihm abzufallen drohte.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 15 Sobald er von den Vorfällen hörte, zog er zum Kampf gegen Ptolemäus aus. Dieser rückte ihm mit einem starken Heer entgegen und schlug ihn in die Flucht.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 16 Alexander floh nach Arabien, weil er glaubte, dort einen Zufluchtsort zu finden; nun stand König Ptolemäus auf der Höhe seiner Macht.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 17 Der Araber Sabdiël ließ Alexander den Kopf abschlagen und an Ptolemäus schicken.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 18 Doch drei Tage später starb auch König Ptolemäus. Seine Besatzungstruppen wurden von den Einwohnern der befestigten Städte niedergemacht.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 19 So kam im Jahr 167 Demetrius an die Herrschaft.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 20 Zur selben Zeit rief Jonatan die Männer von Judäa zusammen, um die Burg von Jerusalem zu belagern. Sie stellten viele Belagerungsmaschinen gegen sie auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 21 Da gingen einige Verräter, Feinde ihres eigenen Volkes, zum König und berichteten ihm, Jonatan belagere die Burg.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 22 Als der König das hörte, wurde er sehr wütend. Kaum hatte er die Nachricht erhalten, da begab er sich sofort nach Ptolemaïs. Er erteilte Jonatan schriftlich den Befehl, die Belagerung abzubrechen und sofort zu einer Unterredung zu ihm nach Ptolemaïs zu kommen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 23 Als Jonatan die Nachricht erhielt, befahl er, die Belagerung fortzusetzen; dann wählte er sich einige Begleiter aus den Ältesten Israels und den Priestern aus und wagte die Reise.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 24 Mit Silber, Gold, Gewändern und mit vielen anderen Geschenken fuhr er zum König nach Ptolemaïs. Es gelang ihm, den König umzustimmen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 25 Einige Verräter aus dem Volk brachten zwar Beschuldigungen gegen ihn vor,
1 Makkabäer 1Makk 20 11 26 aber der König verhielt sich ihm gegenüber wie seine Vorgänger und erwies ihm Ehre in Gegenwart all seiner Freunde.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 27 Er bestätigte ihn im Hohenpriesteramt und in allen anderen Würden, die man ihm bis dahin übertragen hatte, und verlieh ihm den Titel Freund ersten Ranges.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 28 Jonatan bat den König, Judäa, die drei Bezirke und Samarien steuerfrei zu machen, und versprach, ihm dafür dreihundert Talente zu geben.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 29 Der König war einverstanden und stellte Jonatan über alle diese Punkte folgende Urkunde aus:
1 Makkabäer 1Makk 20 11 30 König Demetrius grüßt seinen Bruder Jonatan und das jüdische Volk.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 31 Wir haben euretwegen unserem Verwandten Lasthenes einen Brief geschrieben, dessen Abschrift wir auch euch zu eurer Unterrichtung zukommen lassen:
1 Makkabäer 1Makk 20 11 32 König Demetrius grüßt Vater Lasthenes.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 33 Das mit uns befreundete jüdische Volk ist seinen Verpflichtungen uns gegenüber nachgekommen. Darum haben wir beschlossen, ihnen ihre Freundschaft zu vergelten.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 34 Wir bestätigen ihnen den Besitz von Judäa und den drei Bezirken Efraim, Lod und Ramatajim. Diese sind mit allem, was zu ihnen gehört, von Samarien abgetrennt und zu Judäa geschlagen worden. Für alle, die in Jerusalem opfern, gelte das als Ersatz für die königlichen Steuern, die der König bei ihnen bisher jährlich von den Erträgen der Felder und Bäume erhoben hat.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 35 Wir überlassen ihnen auch alle unsere anderen Einkünfte, den Zehnten und die Steuern, die uns von jetzt an zustehen, ferner die Abgaben aus den Salzteichen und die Kränze, auf die wir Anspruch haben.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 36 Nichts davon soll je rückgängig gemacht werden.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 37 Lasst euch nun eine Abschrift machen; sie soll Jonatan übergeben und auf dem Heiligen Berg an einem Ort, der allen zugänglich ist, aufgestellt werden.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 38 Als König Demetrius feststellte, dass unter seiner Herrschaft im Land Ruhe herrschte und dass niemand sich ihm widersetzte, schickte er alle seine Soldaten nach Hause, außer den Söldnertruppen, die er bei den Völkern auf den Inseln angeworben hatte. Das nahmen ihm die Soldaten, die schon unter seinen Vorgängern gedient hatten, sehr übel.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 39 Tryphon, der früher zur Umgebung Alexanders gehört hatte, merkte, wie unzufrieden alle Soldaten über Demetrius waren. Er reiste daher zu dem Araber Jamliku, der Antiochus, den kleinen Sohn Alexanders, aufzog,
1 Makkabäer 1Makk 20 11 40 und drängte ihn, ihm den Jungen mitzugeben, damit er seinem Vater als König nachfolgen könne. Er unterrichtete ihn auch über das Vorgehen des Demetrius und wie dieser sich die Feindschaft seiner Truppen zugezogen hatte. Tryphon blieb längere Zeit dort.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 41 Jonatan hatte inzwischen König Demetrius gebeten, die Besatzungstruppen aus der Burg von Jerusalem und aus den anderen Festungen abzuziehen; sie verhielten sich nämlich feindlich gegen Israel.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 42 Demetrius ließ Jonatan sagen: Nicht nur das will ich für dich und dein Volk tun; ich werde dich und dein Volk hoch zu Ehren bringen, sobald ich Gelegenheit dazu habe.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 43 Im Augenblick wäre es aber gut, wenn du mir Männer schicktest, die mir im Kampf helfen können. Alle meine Truppen sind nämlich von mir abgefallen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 44 Jonatan sandte ihm dreitausend kampferfahrene Männer nach Antiochia. Als sie beim König eintrafen, freute er sich sehr über ihre Ankunft.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 45 Da rotteten sich etwa hundertzwanzigtausend Einwohner mitten in der Stadt zusammen, um den König umzubringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 46 Der König flüchtete sich in den Palast, aber die Einwohner besetzten die Durchgangsstraßen der Stadt und begannen den Kampf.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 47 Da rief der König die Juden zu Hilfe. Sie fanden sich sofort vollzählig bei ihm ein, schwärmten in die Stadt aus und erschlugen an jenem Tag fast hunderttausend Menschen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 48 Sie steckten auch die Stadt in Brand und machten große Beute. So retteten sie den König.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 49 Als nun die Einwohner bemerkten, dass die Stadt der Willkür der Juden ausgeliefert war, verloren sie jeden Mut; sie schrien zum König und flehten:
1 Makkabäer 1Makk 20 11 50 Schließ Frieden mit uns! Wenn nur die Juden aufhören, gegen uns und die Stadt zu kämpfen!
1 Makkabäer 1Makk 20 11 51 Sie warfen die Waffen weg und schlossen Frieden. Die Juden aber wurden vom König und von allen seinen Untertanen geehrt. Man sprach von ihnen in seinem ganzen Reich und sie kehrten mit reicher Beute nach Jerusalem zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 52 König Demetrius hatte die Macht wieder fest in seiner Hand und das Land war ruhig unter seiner Herrschaft.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 53 Da hielt er nichts von dem, was er versprochen hatte. Er brach mit Jonatan und vergalt ihm die erwiesene Freundschaft nicht, sondern setzte ihm hart zu.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 54 Danach kehrte Tryphon mit dem kleinen Antiochus zurück. Der Knabe trat die Herrschaft an und setzte sich die Krone auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 55 Alle Truppen, die Demetrius davongejagt hatte, schlossen sich ihm an. Sie kämpften gegen Demetrius und schlugen ihn in die Flucht.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 56 Tryphon erbeutete die Elefanten und nahm Antiochia ein.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 57 Danach schrieb Antiochus der Jüngere an Jonatan: Ich bestätige dich im Hohenpriesteramt und unterstelle dir die vier Bezirke. Du darfst auch den Titel «Freund des Königs» führen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 58 Und er ließ Jonatan goldenes Tafelgerät überbringen und gewährte ihm das Vorrecht, aus goldenen Bechern zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 59 Jonatans Bruder Simeon machte er zum Befehlshaber über alle Truppen, die zwischen der Tyrischen Steige und der ägyptischen Grenze ihren Standort hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 60 Darauf brach Jonatan auf, zog durch das Gebiet jenseits des Stroms und wandte sich dann gegen die Städte in der Küstenebene. Alle Truppen in Syrien schlossen sich ihm als Verbündete an. Als er vor Aschkelon erschien, bereiteten ihm die Bürger vor der Stadt einen glänzenden Empfang.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 61 Von dort zog er nach Gaza. Doch die Einwohner von Gaza schlossen die Tore. Jonatan belagerte die Stadt, brannte die Häuser in der Umgebung nieder und plünderte sie aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 62 Daraufhin baten die Einwohner Gazas Jonatan um Frieden. Er schloss mit ihnen einen Vertrag, nahm die Söhne der führenden Familien als Geiseln und ließ sie nach Jerusalem bringen. Dann zog er durch das Land bis nach Damaskus.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 63 Dabei erfuhr Jonatan, dass die Feldherren des Demetrius mit einem großen Heer nach Kedesch in Galiläa gezogen seien, um seine Maßnahmen zu durchkreuzen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 64 Daher rückte er gegen sie vor. Seinen Bruder Simeon aber hatte er im Land zurückgelassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 65 Simeon schlug sein Lager vor Bet-Zur auf, belagerte die Stadt lange Zeit und schloss sie ein.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 66 Schließlich baten sie ihn um Frieden. Er ging darauf ein, vertrieb die Feinde von dort, besetzte die Stadt und legte Truppen hinein.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 67 Jonatan bezog mit seinem Heer ein Lager am See Gennesaret. Morgens brachen sie früh auf und zogen in die Ebene von Hazor.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 68 Dort stießen sie auf fremde Truppen. Diese hatten einen Teil ihrer Männer in den Bergen als Hinterhalt gegen Jonatan zurückgelassen und griffen ihn nun von vorn an.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 69 Dann brachen die Truppen, die im Hinterhalt lagen, aus ihrer Stellung hervor und griffen in den Kampf ein.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 70 Da liefen alle Soldaten Jonatans davon. Keiner blieb zurück, außer den Truppenführern Mattatias, dem Sohn Abschaloms, und Judas, dem Sohn Halfis.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 71 Jonatan aber zerriss sein Gewand, streute sich Staub auf das Haupt und betete.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 72 Dann nahm er den Kampf gegen die Feinde auf und schlug sie in die Flucht.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 73 Als seine Leute, die davongelaufen waren, das sahen, kehrten sie zu ihm zurück und machten sich mit ihm an die Verfolgung, bis sie das Lager der Feinde bei Kedesch erreichten. Dort machten sie Halt.
1 Makkabäer 1Makk 20 11 74 An jenem Tag fielen von den fremden Truppen etwa dreitausend Mann. Darauf kehrte Jonatan nach Jerusalem zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 1 Als Jonatan sah, dass die Zeit für ihn günstig war, wählte er einige Männer aus und sandte sie nach Rom, um den Freundschaftsvertrag mit den Römern zu bestätigen und zu erneuern.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 2 Auch nach Sparta und nach anderen Orten schickte er Briefe gleicher Art.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 3 Die Abgesandten reisten nach Rom, traten vor den Senat und sagten: Uns schicken der Hohepriester Jonatan und das jüdische Volk, um das frühere Freundschaftsbündnis mit den Römern zu erneuern.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 4 Man gab ihnen Briefe mit an die Behörden der Orte unterwegs mit der Anweisung, sie sicher nach Judäa weiterzuleiten.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 5 Hier ist eine Abschrift des Briefes, den Jonatan an die Spartaner schrieb:
1 Makkabäer 1Makk 20 12 6 Der Hohepriester Jonatan, der Ältestenrat des Volkes, die Priester und das ganze jüdische Volk grüßen ihre Brüder, die Spartaner.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 7 Schon vor längerer Zeit hat euer König Arëus an den Hohenpriester Onias einen Brief gerichtet, in dem steht, dass ihr unsere Brüder seid, wie aus der Abschrift hervorgeht.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 8 Onias empfing den Abgesandten ehrenvoll und nahm den Brief entgegen, in dem ausdrücklich vom Freundschaftsbündnis die Rede war.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 9 So etwas haben wir zwar nicht nötig; denn unser Trost sind die heiligen Bücher, die wir besitzen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 10 Dennoch wollten wir diese Botschaft an euch senden und die brüderliche Gemeinschaft und Freundschaft mit euch erneuern, damit wir euch nicht fremd werden. Viel Zeit ist nämlich verflossen, seit ihr eure Gesandtschaft zu uns geschickt hattet.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 11 Wir haben seither an allen Festen und an allen Tagen, die dafür vorgesehen sind, bei unseren Opfern und Gebeten ständig an euch gedacht. Denn so gehört es sich und es entspricht ja auch der Sitte, an die Brüder zu denken.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 12 Wir freuen uns über euren Ruhm.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 13 Wir selbst waren in großer Not und sind in viele Kämpfe verwickelt worden; denn die Könige ringsum führten Krieg gegen uns.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 14 Dennoch wollten wir wegen dieser Kriege weder euch noch den anderen Verbündeten und Freunden zur Last fallen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 15 Denn wir haben den Himmel selbst als Helfer und Beistand. Darum sind wir vor unseren Feinden gerettet worden und unsere Feinde liegen gedemütigt am Boden.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 16 Jetzt haben wir Numenius, den Sohn des Antiochus, und Antipater, den Sohn Jasons, als Gesandte zu den Römern geschickt, um das alte Freundschaftsbündnis mit ihnen zu erneuern.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 17 Wir haben ihnen aufgetragen, auf ihrer Reise auch euch zu besuchen, euch Grüße zu bestellen und unseren Brief zu überreichen, in dem wir euch anbieten, die brüderliche Gemeinschaft mit uns zu erneuern.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 18 Es wäre freundlich von euch, uns darauf Antwort zu geben.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 19 Und hier ist die Abschrift des Briefes, den die Spartaner an Onias gesandt hatten:
1 Makkabäer 1Makk 20 12 20 Arëus, König der Spartaner, grüßt den Hohenpriester Onias.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 21 In einer Schrift über die Spartaner und Juden fand sich die Nachricht, dass sie Brüder sind und beide von Abraham abstammen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 22 Da wir dies erfahren haben, wäre es freundlich von euch, uns zu schreiben, wie es euch geht.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 23 Wir schreiben euch wieder. Eure Herden und eure Habe gehören uns und unsere euch. Wir geben den Auftrag, dass man euch darüber Auskunft gibt.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 24 Jonatan erfuhr, dass die Feldherren des Demetrius mit einem noch größeren Heer als zuvor zurückgekehrt waren, um gegen ihn zu kämpfen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 25 Er brach von Jerusalem auf und traf in der Gegend von Hamat auf sie. Er wollte ihnen nämlich keine Zeit lassen, in sein Land einzudringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 26 Späher, die er in ihr Lager geschickt hatte, meldeten ihm bei ihrer Rückkehr, dass die Feinde sich zu einem nächtlichen Überfall vorbereitet hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 27 Bei Sonnenuntergang befahl daher Jonatan seinen Leuten, wach zu bleiben und die ganze Nacht kampfbereit unter Waffen zu stehen. Rings um das Lager stellte er Posten auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 28 Als die Gegner merkten, dass Jonatan mit seinen Leuten kampfbereit war, packte sie Furcht und Schrecken. Sie zündeten in ihrem Lager Wachfeuer an und zogen ab.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 29 Jonatan und seine Leute bemerkten bis zum Morgen nichts; denn sie sahen die Feuer brennen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 30 Jonatan nahm zwar die Verfolgung auf, konnte die Feinde aber nicht mehr einholen; denn sie hatten den Eleutherus bereits überschritten.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 31 Jonatan wandte sich nun gegen die sabadäischen Araber, schlug sie und plünderte sie aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 32 Dann brach er nach Damaskus auf und zog durch das ganze dazwischen liegende Gebiet.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 33 Auch Simeon war aufgebrochen. Er marschierte auf Aschkelon und auf die Festungen in jenem Gebiet zu; dann wandte er sich überraschend gegen Jafo und besetzte es.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 34 Er hatte nämlich gehört, dass die Einwohner vorhatten, die Festung den Leuten des Demetrius zu übergeben. Daher legte er eine Besatzung hinein, um die Stadt zu bewachen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 35 Als Jonatan zurückgekehrt war, ließ er die Ältesten des Volkes zusammenkommen und beriet mit ihnen über die Anlage von Festungen in Judäa.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 36 Auch sollten die Mauern von Jerusalem erhöht werden; ferner sei zwischen der Burg und der Stadt eine hohe Mauer zu errichten, um die Burg völlig von der Stadt abzuschneiden, damit die Besatzung weder etwas kaufen noch verkaufen könne.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 37 So kam man zum Ausbau der Stadt zusammen. Als ein Teil der Mauer oberhalb des Tales im Osten einstürzte, besserte man sie wieder aus und gab ihr den Namen Kafnata.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 38 Simeon baute Hadid in der Schefela aus, befestigte es und versah es mit Toren und die Tore mit Querbalken zum Verriegeln.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 39 Tryphon strebte nach der Herrschaft über Asien und wollte sich selbst die Königskrone aufsetzen; deshalb trachtete er König Antiochus nach dem Leben.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 40 Doch er fürchtete, dass Jonatan das nicht zulassen und Krieg gegen ihn führen werde. So suchte er nach Mitteln und Wegen, ihn in seine Gewalt zu bekommen und umzubringen. Darum zog er nach Bet-Schean.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 41 Jonatan rückte ihm mit vierzigtausend kampferprobten Männern nach Bet-Schean entgegen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 42 Als Tryphon sah, dass Jonatan ein großes Heer bei sich hatte, fürchtete er sich, etwas gegen ihn zu unternehmen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 43 Er bereitete ihm einen glänzenden Empfang, stellte ihn all seinen Freunden vor, machte ihm Geschenke und befahl seinen Freunden und Soldaten: Gehorcht ihm wie mir selbst!
1 Makkabäer 1Makk 20 12 44 Dann sagte er zu Jonatan: Warum hast du dieses ganze Heer bemüht? Es droht doch kein Krieg.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 45 Lass sie nach Hause gehen, wähl dir einige Männer als Begleitung aus und geh mit mir nach Ptolemaïs! Ich werde dir die Stadt und die übrigen Festungen übergeben und auch alle anderen Truppen und alle Behörden. Nur deswegen bin ich gekommen, dann ziehe ich wieder ab.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 46 Jonatan vertraute ihm und tat, was Tryphon ihm vorgeschlagen hatte. Er entließ seine Truppen und sie zogen nach Judäa ab.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 47 Dreitausend Mann behielt er bei sich, von denen er zweitausend in Galiläa ließ; nur tausend begleiteten ihn.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 48 Sobald Jonatan Ptolemaïs betreten hatte, schlossen die Einwohner die Tore, nahmen ihn fest und erschlugen alle, die mit ihm gekommen waren, mit dem Schwert.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 49 Tryphon entsandte außerdem Fußvolk und Reiterei nach Galiläa und in die Große Ebene, um alle Truppen Jonatans niederzumachen.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 50 Als diese merkten, dass Jonatan mit seinen Begleitern den Feinden in die Hände gefallen und umgekommen war, machten sie einander Mut und marschierten kampfbereit in bester Ordnung weiter.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 51 Als die Verfolger sahen, dass Jonatans Männer um ihr Leben kämpfen würden, kehrten sie um.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 52 Die jüdischen Truppen kamen unversehrt in Judäa an. Sie trauerten um Jonatan und seine Begleiter und waren voller Angst; auch ganz Israel war in großer Trauer.
1 Makkabäer 1Makk 20 12 53 Alle Völker ringsum versuchten, Israel zu vernichten. Denn sie sagten sich: Sie haben keinen Führer und Helfer mehr. Nun wollen wir gegen sie kämpfen und die Erinnerung an sie austilgen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 1 Simeon erfuhr, dass Tryphon ein großes Heer zusammengebracht hatte, um in Judäa einzufallen und es zu vernichten.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 2 Auch merkte er, wie das Volk voller Angst und Furcht war. Darum ging er nach Jerusalem hinauf und rief das Volk zusammen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 3 Er sprach ihnen Mut zu und sagte: Ihr wisst selbst, wie ich, meine Brüder und meine Familie sich für unsere Gesetze und für das Heiligtum eingesetzt und welche Kämpfe und Gefahren wir dafür auf uns genommen haben.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 4 Alle meine Brüder sind nun für Israel gestorben; ich allein bin übrig geblieben.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 5 Ich denke nicht daran, im Augenblick der Not mein Leben zu schonen. Denn ich bin nicht mehr wert als meine Brüder.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 6 Vielmehr will ich mein Volk, das Heiligtum, unsere Frauen und Kinder rächen. Denn alle Völker haben sich zusammengetan, um uns auszurotten, weil sie uns hassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 7 Sobald das Volk seine Worte hörte, fasste es neuen Mut
1 Makkabäer 1Makk 20 13 8 und rief laut: Sei du unser Führer anstelle deiner Brüder Judas und Jonatan!
1 Makkabäer 1Makk 20 13 9 Nimm unseren Kampf in deine Hand! Alles, was du befiehlst, wollen wir tun.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 10 Simeon rief alle kampffähigen Männer zusammen, ließ den Bau der Mauern von Jerusalem so schnell wie möglich zu Ende führen und sicherte die Stadt nach allen Seiten.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 11 Jonatan, den Sohn des Abschalom, schickte er mit einem ansehnlichen Heer nach Jafo. Dieser vertrieb die Einwohner und blieb in der Stadt.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 12 Tryphon brach mit einem großen Heer von Ptolemaïs auf, um in Judäa einzufallen. Jonatan nahm er als Gefangenen mit sich.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 13 Simeon schlug sein Lager bei Hadid am Rand der Ebene auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 14 Da erfuhr Tryphon, Simeon habe anstelle seines Bruders Jonatan die Führung übernommen und werde den Kampf gegen ihn fortsetzen. Er schickte zu ihm Unterhändler mit der Botschaft:
1 Makkabäer 1Makk 20 13 15 Wir halten deinen Bruder Jonatan nur fest, weil er der königlichen Schatzkammer Geld schuldet für die Ämter, die er innehat.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 16 Schick uns also hundert Talente Silber und zwei seiner Söhne als Geiseln, damit er nicht von uns abfällt, sobald er wieder frei ist; dann werden wir ihn freilassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 17 Simeon merkte wohl, dass ihr Vorschlag nicht ehrlich gemeint war. Dennoch ließ er das Geld und die Kinder holen, um sich beim Volk nicht verhasst zu machen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 18 Sonst hätte man nämlich gesagt: Jonatan musste sterben, weil Simeon das Geld und die Kinder für ihn nicht ausgeliefert hat.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 19 So lieferte er die Kinder und die hundert Talente aus; aber es zeigte sich, dass Tryphon ein Lügner war; denn er ließ Jonatan nicht frei.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 20 Danach rückte Tryphon heran, um in Judäa einzufallen und es zu verwüsten. Er machte dabei einen Umweg über Adora; aber Simeon trat ihm mit seinem Heer überall entgegen, wo er ins Land eindringen wollte.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 21 Die Besatzung der Burg von Jerusalem schickte Boten zu Tryphon, die ihn zur Eile drängten und ihn aufforderten, von der Wüste her einen Durchbruch zu versuchen und Nahrungsmittel für sie heranzuschaffen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 22 Daraufhin stellte Tryphon die gesamte Reiterei bereit, um durchzubrechen; aber in jener Nacht fiel sehr viel Schnee und er konnte wegen des Schnees nicht durchkommen. Da zog er ab nach Gilead.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 23 In der Nähe von Baskama ließ er Jonatan umbringen und begraben.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 24 Dann zog Tryphon ab und kehrte in sein Land zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 25 Simeon schickte einige Männer, um die Gebeine seines Bruders Jonatan holen und in Modeïn, der Stadt seiner Väter, bestatten zu lassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 26 Ganz Israel hielt eine große Totenklage für ihn ab und trauerte viele Tage um ihn.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 27 Simeon ließ ein hohes, weithin sichtbares Denkmal über dem Grab seines Vaters und seiner Brüder errichten. Für die Vorder- und Rückseite verwendete er behauene Steine.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 28 Auch ließ er sieben Pyramiden bauen, von denen jeweils zwei einander gegenüberstanden: für den Vater, die Mutter und die vier Brüder.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 29 Um die Pyramiden ließ er eine kunstvolle Anlage errichten, indem er sie mit hohen Säulen umgab. An den Säulen ließ er zum ewigen Gedenken Rüstungen anbringen und neben den Rüstungen Schiffe einmeißeln. Das Denkmal sollte für alle sichtbar sein, die auf dem Meer vorüberfahren.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 30 Dieses Grabmal, das er in Modeïn errichtete, steht noch heute dort.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 31 Tryphon ließ den jungen König Antiochus heimtückisch ermorden,
1 Makkabäer 1Makk 20 13 32 trat seine Nachfolge an und setzte sich die Krone von Asien auf. Er richtete im Land großes Unheil an.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 33 Simeon legte in Judäa Festungen an, umgab sie mit hohen Türmen und gewaltigen Mauern, versah sie mit Toren und Riegeln und ließ Proviant in die Festungen bringen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 34 Dann wählte Simeon einige Männer aus, die er zu König Demetrius sandte, um einen Steuernachlass für das Land zu erwirken. Denn Tryphon war nur auf Ausbeutung aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 35 König Demetrius antwortete ihm mit folgendem Brief:
1 Makkabäer 1Makk 20 13 36 König Demetrius grüßt Simeon, den Hohenpriester und Freund der Könige, sowie die Ältesten und das jüdische Volk.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 37 Den goldenen Kranz und den Palmzweig, den ihr gesandt habt, haben wir erhalten. Wir sind bereit, ein für alle Mal Frieden mit euch zu schließen und die Behörden anzuweisen, euch Nachlass zu gewähren.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 38 Alles, was wir euch bestätigt haben, bleibt in Kraft; auch die Festungen, die ihr angelegt habt, dürfen bestehen bleiben.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 39 Wir vergeben euch alle Nachlässigkeiten und Verfehlungen, die ihr bis auf den heutigen Tag begangen habt, und erlassen euch den Kranz, den ihr noch schuldet. Sollten noch andere Abgaben von Jerusalem erhoben worden sein, sollen sie künftig wegfallen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 40 Wenn ihr Leute habt, die geeignet sind, in unserer Leibgarde Dienst zu tun, sollen sie angenommen werden. Zwischen uns soll Friede herrschen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 41 Im Jahr 170 wurde das Joch der fremden Völker von Israel genommen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 42 Das Volk begann, Urkunden und Verträge mit der Formel einzuleiten: Im Jahr 1 der Regierung Simeons, des Hohenpriesters, Befehlshabers und Führers der Juden.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 43 Damals zog Simeon nach Geser, schloss die Stadt mit seinen Truppen ein, errichtete einen Belagerungsturm und ließ ihn an die Stadt heranschieben. Man schlug eine Bresche in einen Turm der Stadtmauer und besetzte ihn.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 44 Dann sprang die Mannschaft des Belagerungsturms in die Stadt hinein. Es entstand ein großes Durcheinander in der Stadt.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 45 Ihre Bürger stiegen mit Frauen und Kindern auf die Mauern, zerrissen ihre Gewänder, schrien laut und baten Simeon, mit ihnen Frieden zu schließen.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 46 Sie sagten: Vergilt uns nicht nach unserer Schuld, sondern nach deiner Güte!
1 Makkabäer 1Makk 20 13 47 Simeon ließ sich erweichen und stellte den Kampf ein. Er vertrieb sie jedoch aus der Stadt und ließ die Häuser, in denen Götterbilder waren, entsühnen; dann zog er feierlich mit Lobliedern und Preisgesängen in die Stadt ein.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 48 Er entfernte alles Unreine und siedelte gesetzestreue Männer an. Dann ließ er die Stadt noch stärker befestigen und baute auch für sich ein Haus in der Stadt.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 49 Die Besatzung der Burg von Jerusalem war von jeder Verbindung mit dem Land abgeschnitten; sie konnten weder etwas kaufen noch etwas verkaufen und hatten fast nichts mehr zu essen; eine beträchtliche Anzahl von ihnen kam durch den Hunger um.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 50 Da baten sie Simeon um Frieden. Er gewährte ihn, vertrieb sie aber von dort und entsühnte die Burg von jeder Befleckung.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 51 Am dreiundzwanzigsten Tag des zweiten Monats im Jahr 171 zogen die Israeliten unter der Musik von Harfen, Zimbeln und Zithern mit Hymnen und Gesängen in die Burg ein; sie trugen Palmzweige in den Händen und sangen Freudenlieder. Denn Israel war von einem gefährlichen Feind befreit.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 52 Simeon setzte fest, dass dieser Tag jährlich feierlich begangen werden solle. Er ließ die zur Burg hin gelegene Seite des Tempelbergs noch stärker befestigen und nahm mit seinem Gefolge Wohnung in der Burg.
1 Makkabäer 1Makk 20 13 53 Als Simeon sah, dass sein Sohn Johanan zu einem Mann herangewachsen war, machte er ihn zum Befehlshaber aller Streitkräfte und Johanan ließ sich in Geser nieder.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 1 Im Jahr 172 zog König Demetrius seine Truppen zusammen und brach nach Medien auf, um Hilfstruppen für den Kampf gegen Tryphon zu gewinnen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 2 Als Arsakes, der König von Persien und Medien, erfuhr, dass Demetrius in sein Gebiet eingedrungen war, sandte er einen seiner Feldherren mit dem Auftrag aus, Demetrius lebendig gefangen zu nehmen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 3 Der Feldherr machte sich auf den Weg, schlug das Heer des Demetrius, nahm ihn gefangen und brachte ihn zu Arsakes, der ihn ins Gefängnis warf.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 4 Das Land Judäa hatte Ruhe, solange Simeon lebte. /Er sorgte für das Wohl seines Volkes. /Sie freuten sich jeden Tag über seine Macht /und seinen Ruhm.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 5 Sein Ruhm wuchs, als er den Hafen von Jafo gewann; /so öffnete er einen Weg zu den Inseln.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 6 Er erweiterte das Gebiet seines Volkes /und gewann die Herrschaft über das ganze Land.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 7 Viele Verbannte führte er wieder zurück. /Er eroberte Geser, Bet-Zur und die Burg /und vernichtete darin alles, was unrein war. /Niemand widersetzte sich ihm.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 8 Sie bebauten in Frieden ihr Land; /der Boden gab seinen Ertrag, /die Bäume auf dem Feld ihre Frucht.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 9 Auf den Plätzen saßen die Alten; /alle sprachen über ihr Glück. /Die jungen Männer /gingen im Schmuck ihrer Waffen umher.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 10 Er versorgte die Städte mit Nahrung /und baute sie zu Festungen aus. /Sein Name wurde berühmt bis an das Ende der Welt.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 11 Er brachte dem Land den Frieden, /in Israel herrschte Jubel und Freude.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 12 Jeder saß unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum /und niemand schreckte sie auf.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 13 Der Feind verschwand aus dem Land; /in jenen Tagen wurden die Könige besiegt.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 14 Er stärkte alle Schwachen im Land /und setzte sich ein für das Gesetz. /Alle Verräter und Sünder aber rottete er aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 15 Das Heiligtum baute er prachtvoll aus, /viele Geräte für den Tempel schaffte er an.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 16 Als man in Rom - und auch in Sparta - erfuhr, dass Jonatan tot war, war man sehr bestürzt.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 17 Als man aber hörte, sein Bruder Simeon habe seine Nachfolge als Hoherpriester angetreten und das Land mit seinen Städten sei fest in seiner Hand,
1 Makkabäer 1Makk 20 14 18 schrieben sie ihm auf Bronzetafeln einen Brief und boten ihm an, das Freundschaftsbündnis mit ihm zu erneuern, das sie mit seinen Brüdern Judas und Jonatan geschlossen hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 19 Diese Botschaft wurde vor der Volksversammlung in Jerusalem verlesen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 20 Hier ist eine Abschrift des Briefes, den die Spartaner schickten: Die Regierung und die Stadt der Spartaner grüßen den Hohenpriester Simeon, die Ältesten, die Priester und das ganze übrige jüdische Volk, ihre Brüder.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 21 Die Gesandten, die ihr zu unserem Volk geschickt habt, haben uns von eurem Ruhm und eurem Ansehen berichtet und wir haben uns über ihren Besuch sehr gefreut.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 22 Was sie vor dem Rat des Volkes gesagt haben, haben wir, wie folgt, schriftlich festgehalten: Numenius, der Sohn des Antiochus, und Antipater, der Sohn Jasons, sind als Gesandte der Juden zu uns gekommen, um die Freundschaft mit uns zu erneuern.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 23 Das Volk hat beschlossen, ihnen einen glänzenden Empfang zu bereiten und die Niederschrift ihrer Rede im Staatsarchiv zu hinterlegen, damit das Volk von Sparta sie nicht vergisst. - Eine Abschrift davon schickten sie an den Hohenpriester Simeon.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 24 Danach sandte Simeon den Numenius mit einem großen goldenen Schild, der tausend Minen wog, nach Rom, um das Bündnis mit den Römern zu bekräftigen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 25 Als man im Volk davon erfuhr, sagte man: Wie können wir Simeon und seinen Söhnen danken?
1 Makkabäer 1Makk 20 14 26 Denn er, seine Brüder und seine ganze Familie waren uns Halt und Stütze. Er hat den Kampf gegen Israels Feinde geführt und sie vertrieben und mit seinen Brüdern dem Volk die Freiheit errungen. Man fertigte Bronzetafeln an, die man auf dem Berg Zion an Säulen befestigte
1 Makkabäer 1Makk 20 14 27 und auf denen folgendes stand: Am achtzehnten Tag des Monats Elul im Jahr 172 - das ist im dritten Jahr der Regierung des großen Hohenpriesters Simeon in Asaramel -
1 Makkabäer 1Makk 20 14 28 wurde auf der großen Versammlung der Priester, des Volkes, der Führer des Volkes und der Ältesten des Landes uns Folgendes bekanntgegeben:
1 Makkabäer 1Makk 20 14 29 Als wiederholt im Land Krieg ausbrach, scheuten Simeon, der Sohn des Mattatias, aus der Familie Jojaribs, und seine Brüder keine Gefahr. Sie stellten sich den Feinden ihres Volkes entgegen, um ihr Heiligtum und das Gesetz zu erhalten, und verschafften ihrem Volk großen Ruhm.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 30 Jonatan führte sein Volk zusammen; er wurde ihr Hoherpriester, bis er mit seinen Vätern vereint wurde.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 31 Als darauf ihre Feinde den Plan fassten, in das Land einzufallen, um es zu vernichten und ihr Heiligtum anzutasten,
1 Makkabäer 1Makk 20 14 32 erhob sich Simeon und kämpfte für sein Volk. Aus eigenen Mitteln brachte er viel Geld auf und versorgte die Krieger seines Volkes mit Waffen und Verpflegung.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 33 Er ließ die Städte Judäas befestigen, besonders Bet-Zur, das an der Grenze von Judäa liegt; er legte eine jüdische Besatzung dorthin, wo zuvor ein Waffenlager der Feinde gewesen war.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 34 Auch die Städte Jafo am Meer und Geser bei Aschdod ließ er befestigen. Früher wohnten dort die Feinde, er aber siedelte Juden an und ließ ihnen alles zukommen, was sie zu ihrem Unterhalt brauchten.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 35 Als das Volk sah, wie treu Simeon war und welchen Ruhm er seinem Volk zu verschaffen suchte, machten sie ihn zu ihrem Führer und Hohenpriester zum Dank für all diese Taten, für die Gerechtigkeit und Treue, die er seinem Volk bewies, und für sein Bestreben, auf jede Weise sein Volk zu fördern.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 36 Es ist ihm zu seiner Zeit gelungen, die Fremden aus dem Land zu vertreiben, vor allem die, die in der Davidstadt in Jerusalem wohnten und sich eine Burg gebaut hatten, aus der sie Ausfälle machten, die Umgebung des Tempels entweihten und seiner Heiligkeit großen Schaden zufügten.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 37 Er siedelte in der Davidstadt Juden an und ließ sie befestigen, um Land und Stadt zu sichern. Auch ließ er die Mauern von Jerusalem höher machen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 38 Demgemäß bestätigte ihn König Demetrius im Hohenpriesteramt.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 39 Er ernannte ihn zu seinem Freund und zeichnete ihn durch hohe Ehren aus.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 40 Denn er hatte gehört, dass Rom die Juden Freunde, Verbündete und Brüder genannt und den Gesandten Simeons einen glänzenden Empfang bereitet hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 41 Darum beschlossen die Juden und ihre Priester, Simeon solle für immer ihr Anführer und Hoherpriester sein, bis ein wahrer Prophet auftrete.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 42 Auch solle er ihr Befehlshaber sein und für das Heiligtum Sorge tragen; durch ihn seien die Beamten zu ernennen für die Arbeiten am Tempel, für das Land, das Heer und die Festungen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 43 [[Er solle für das Heiligtum Sorge tragen.]] Alle hätten ihm zu gehorchen. Jede Urkunde im Land müsse in seinem Namen ausgestellt werden. Auch dürfe er sich in Gold und Purpur kleiden.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 44 Keinem aus dem Volk oder aus der Priesterschaft sei es erlaubt, eine dieser Bestimmungen außer Kraft zu setzen, gegen seine Anordnungen zu verstoßen, ohne seine Erlaubnis im Land eine Versammlung einzuberufen, Purpur zu tragen oder eine goldene Spange anzulegen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 45 Jeder, der dem zuwiderhandle oder sich nicht daran halte, mache sich strafbar.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 46 Das ganze Volk beschloss, diese Verfügungen zugunsten Simeons zu erlassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 47 Simeon nahm an; er willigte ein, Hoherpriester, Befehlshaber und Fürst der Juden und ihrer Priester zu sein und in allem den Vorsitz zu führen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 48 Sie ließen diese Urkunde auf Bronzetafeln schreiben und im Vorhof des Tempels für alle sichtbar aufstellen.
1 Makkabäer 1Makk 20 14 49 Eine Abschrift davon sei in der Schatzkammer für Simeon und seine Söhne zu hinterlegen.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 1 Antiochus, der Sohn des Königs Demetrius, schickte von den Inseln ein Schreiben an Simeon, den Priester und Fürsten der Juden, und an das ganze Volk.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 2 Es hatte folgenden Inhalt: König Antiochus grüßt Simeon, den Hohenpriester und Fürsten, und das jüdische Volk.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 3 Ein paar Verbrecher haben die Herrschaft über das Reich unserer Väter an sich gerissen. Ich will nun das Reich wieder übernehmen und in ihm die alte Ordnung wiederherstellen. Ich habe zahlreiche Streitkräfte angeworben, mehrere Kriegsschiffe ausgerüstet
1 Makkabäer 1Makk 20 15 4 und will mit ihnen landen, um alle zur Rechenschaft zu ziehen, die unser Land verwüstet und so viele Städte in meinem Reich entvölkert haben.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 5 Ich bestätige dir den Erlass aller Steuern, auf die die Könige vor mir verzichtet haben, und aller sonstigen Geschenke, die sie dir erlassen haben.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 6 Hiermit gestatte ich dir, eigene Münzen für dein Land zu prägen.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 7 Jerusalem und das Heiligtum sollen frei sein. Du darfst alle Waffen behalten, die du dir beschafft hast, dazu alle Festungen, die du angelegt hast und die in deiner Hand sind.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 8 Alle Schulden an die königliche Kasse, auch die künftigen Forderungen der Krone, seien dir von jetzt an für immer erlassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 9 Sobald wir die Herrschaft angetreten haben, werden wir dich, dein Volk und den Tempel mit hohen Ehren auszeichnen, sodass sich euer Ruhm über die ganze Welt verbreitet.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 10 Im Jahr 174 kam Antiochus in das Land seiner Väter. Alle Truppen schlossen sich ihm an; nur wenige blieben bei Tryphon.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 11 Antiochus verfolgte ihn und Tryphon flüchtete nach Dor am Meer.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 12 Er hatte gemerkt, dass für ihn schlimme Zeiten angebrochen waren; denn seine Truppen hatten ihn verlassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 13 Antiochus belagerte Dor mit hundertzwanzigtausend Soldaten und achttausend Reitern.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 14 Er schloss die Stadt ein und ließ sie mit den Schiffen vom Meer her angreifen. So setzte er ihr zu Wasser und zu Land hart zu und ließ niemand hinein oder heraus.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 15 Zu dieser Zeit kam Numenius mit seinen Begleitern aus Rom zurück; er hatte Briefe mit folgendem Inhalt an verschiedene Könige und Länder bei sich:
1 Makkabäer 1Makk 20 15 16 Der römische Konsul Luzius grüßt König Ptolemäus.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 17 Die jüdischen Gesandten sind als Freunde und Verbündete zu uns gekommen, um das alte Freundschaftsbündnis zu erneuern; der Hohepriester Simeon und das jüdische Volk hatten sie geschickt.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 18 Sie brachten auch einen goldenen Schild im Wert von tausend Minen mit.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 19 Wir haben nun beschlossen, Könige und Länder schriftlich anzuweisen, nichts gegen die Juden zu unternehmen, gegen sie, ihre Städte und ihr Land keinen Krieg zu führen und ihre Gegner nicht zu unterstützen.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 20 Auch beschlossen wir, den Schild von ihnen anzunehmen.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 21 Wenn nun irgendwelche Verbrecher aus ihrem Land zu euch geflohen sind, so liefert sie dem Hohenpriester Simeon aus, damit er sie nach dem jüdischen Gesetz bestrafen kann.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 22 Im gleichen Sinn schrieb Luzius an die Könige Demetrius, Attalus, Ariarathes und Arsakes
1 Makkabäer 1Makk 20 15 23 sowie an alle folgenden Länder: nach Sampsame, Sparta, Delos, Myndos, Sikyon, Karien, Samos, Pamphylien, Lyzien, Halikarnass, Rhodos, Phaselis, Kos, Side, Arwad, Gortyna, Knidos, Zypern und Zyrene.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 24 Eine Abschrift schickten die Römer an den Hohenpriester Simeon.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 25 König Antiochus belagerte Dor von der Vorstadt aus. Er ließ seine Truppen ununterbrochen gegen die Stadt anrennen, stellte Belagerungsmaschinen auf und hielt Tryphon eingeschlossen, sodass niemand hinein oder heraus konnte.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 26 Simeon sandte dem König zu seiner Unterstützung zweitausend ausgesuchte Krieger, dazu Silber und Gold und viel Kriegsausrüstung.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 27 Aber der König wollte es nicht annehmen; er brach vielmehr mit ihm und machte alles rückgängig, was er vorher mit ihm vertraglich vereinbart hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 28 Er schickte einen seiner Freunde namens Athenobius als Unterhändler zu ihm und ließ ihm sagen: Ihr habt Jafo, Geser und die Burg von Jerusalem besetzt, Städte meines Königreiches.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 29 Ihr Gebiet habt ihr verwüstet und großen Schaden im Land angerichtet und viele Orte in meinem Reich habt ihr an euch gerissen.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 30 Nun gebt die Städte wieder heraus, die ihr besetzt habt; ebenso entrichtet die Steuern für die Orte außerhalb Judäas, die ihr euch angeeignet habt.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 31 Andernfalls gebt als Ersatz fünfhundert Talente Silber, weitere fünfhundert Talente für den Schaden, den ihr angerichtet habt, und für die Steuern der Städte. Sonst kommen wir und führen Krieg gegen euch.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 32 Athenobius, der Freund des Königs, kam nach Jerusalem. Als er die Prachtentfaltung Simeons, den Schrank mit den goldenen und silbernen Geräten und den großen Hofstaat sah, war er sehr erstaunt. Er meldete Simeon die Worte des Königs;
1 Makkabäer 1Makk 20 15 33 doch der gab zur Antwort: Wir haben kein fremdes Land besetzt und uns nichts angeeignet, was uns nicht gehörte, sondern wir haben nur das Erbe unserer Väter zurückgeholt, das unsere Feinde zu Unrecht vorübergehend an sich gerissen hatten.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 34 Wir nutzen nur die Gelegenheit und halten das Erbe unserer Väter fest.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 35 Was aber Jafo und Geser betrifft, auf die du Anspruch erhebst, so ist zu sagen: Diese Städte haben unserem Volk und Land großen Schaden zugefügt. Wir wollen für sie hundert Talente zahlen. Athenobius gab ihm keine Antwort,
1 Makkabäer 1Makk 20 15 36 sondern ging wütend zum König zurück. Er unterrichtete ihn über die Antwort Simeons, über seine Prachtentfaltung und über alles, was er gesehen hatte. Da geriet der König in heftigen Zorn.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 37 Tryphon entkam auf einem Schiff nach Orthosia.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 38 Der König ernannte Kendebäus zum Befehlshaber über die Küste und teilte ihm Fußtruppen und Reiterei zu.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 39 Er gab ihm den Auftrag, an der Grenze Judäas ein Lager aufzuschlagen, den Ort Kidron auszubauen und mit festen Toren zu versehen, um gegen die Juden Krieg zu führen, während er selbst die Verfolgung des Tryphon aufnahm.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 40 Kendebäus zog nach Jamnia und begann, das jüdische Volk zu reizen, Überfälle auf Judäa zu machen, Juden gefangen zu nehmen und zu ermorden.
1 Makkabäer 1Makk 20 15 41 Er baute Kidron aus und legte Reiter und Fußtruppen hinein. Diese unternahmen Streifzüge auf den Straßen Judäas, wie ihnen der König befohlen hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 1 Da kam Johanan von Geser herauf und berichtete seinem Vater Simeon von den Unternehmungen des Kendebäus.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 2 Simeon rief seine beiden ältesten Söhne, Judas und Johanan, zu sich und sagte zu ihnen: Ich, meine Brüder und meine Familie haben von Jugend an bis auf den heutigen Tag die Kriege Israels geführt. Oft gelang es uns, Israel zu retten.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 3 Nun bin ich alt geworden; ihr aber seid durch des Himmels Gnade herangewachsen. Tretet an meine und meines Bruders Stelle, zieht aus und kämpft für unser Volk! Der Himmel möge euch helfen.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 4 Er hob im Land zwanzigtausend besonders kampferprobte Männer aus, dazu Reiter. Sie zogen gegen Kendebäus und blieben über Nacht in Modeïn.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 5 Früh am nächsten Morgen rückten sie aus in die Ebene. Plötzlich trafen sie auf ein großes Heer, Fußvolk und Reiterei. Es lag aber eine Schlucht zwischen ihnen.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 6 Johanan machte mit seinen Leuten dem Feind gegenüber Halt. Als er merkte, dass sie Angst hatten, die Schlucht zu durchqueren, ging er als erster hinüber. Das sahen seine Männer und folgten ihm auf die andere Seite.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 7 Dann zog er das Heer auseinander und ließ die Reiterei sich mitten zwischen dem Fußvolk aufstellen; die Reiterei des Feindes war nämlich sehr stark.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 8 Man stieß in die Trompeten und Kendebäus wurde samt seinem Heer geschlagen und hatte viele Gefallene zu beklagen. Der Rest floh in die Festung.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 9 Bei dieser Gelegenheit wurde Judas, der Bruder des Johanan, verwundet. Johanan aber nahm die Verfolgung auf, bis er nach Kidron kam, das Kendebäus ausgebaut hatte.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 10 Da flohen sie weiter in die Türme bei Aschdod. Johanan ließ die Stadt in Brand stecken; dabei kamen etwa zweitausend Feinde um. Johanan aber kehrte wohlbehalten nach Judäa zurück.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 11 Ptolemäus, der Sohn Abubs, war Befehlshaber in der Ebene von Jericho. Er besaß viel Silber und Gold;
1 Makkabäer 1Makk 20 16 12 denn er war der Schwiegersohn des Hohenpriesters.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 13 Da wurde er stolz; er wollte die Herrschaft über das Land an sich reißen und plante einen heimtückischen Anschlag, um Simeon und seine Söhne aus dem Weg zu räumen.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 14 Als Simeon die Städte in jener Gegend besuchte, um dort nach dem Rechten zu sehen, kam er mit seinen Söhnen Judas und Mattatias im elften Monat, das ist der Schebat, des Jahres 177 nach Jericho.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 15 Der Sohn Abubs hatte eine kleine Festung namens Dok erbaut. Dort nahm er sie voll Hinterlist auf. Er veranstaltete für sie ein großes Gelage, hielt aber im Hintergrund einige Männer versteckt.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 16 Als Simeon und seine Söhne betrunken waren, sprangen Ptolemäus und seine Leute auf, griffen zu ihren Waffen, drangen zu Simeon in den Speisesaal ein und erschlugen ihn und seine beiden Söhne und einige aus seinem Gefolge.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 17 So beging Ptolemäus einen gemeinen Verrat und vergalt Gutes mit Bösem.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 18 Ptolemäus berichtete darüber dem König in einem Brief und bat ihn, ihm Truppen zu Hilfe zu schicken und ihm das Land und die Städte zu übergeben.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 19 Auch schickte er einige Männer nach Geser, um Johanan ermorden zu lassen. Die Hauptleute forderte er schriftlich auf, zu ihm zu kommen; er wolle ihnen Silber und Gold und andere Geschenke geben.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 20 Wieder andere schickte er aus, damit sie Jerusalem und den Tempelberg besetzten.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 21 Aber jemand lief voraus und meldete Johanan in Geser, sein Vater und seine Brüder seien tot; er sagte: Er hat bereits Leute ausgeschickt, um auch dich umbringen zu lassen.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 22 Als Johanan das hörte, erschrak er sehr. Die Männer aber, die kamen, um ihn zu ermorden, ließ er ergreifen und niedermachen; denn er wusste, dass sie ihn umbringen wollten.
1 Makkabäer 1Makk 20 16 23 Die weitere Geschichte Johanans, die Kriege, die er führte, die Taten, die er vollbrachte, auch wie er die Mauern bauen ließ und was er sonst unternahm -
1 Makkabäer 1Makk 20 16 24 all das steht in der Chronik seines Hohenpriestertums geschrieben, von dem Tag an, da er anstelle seines Vaters Hoherpriester wurde.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 1 Wir, eure Brüder, die Juden aus Jerusalem und aus dem Land Judäa, grüßen euch, unsere Brüder, die Juden, die in Ägypten wohnen, und wünschen euch Frieden.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 2 Gott möge euch Gutes erweisen und seines Bundes gedenken, den er mit seinen treuen Dienern Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hat.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 3 Er gebe euch allen ein Herz, das euch fähig macht, ihn zu fürchten und seiner Lehre mutig und bereitwillig zu folgen.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 4 Er öffne euer Herz für sein Gesetz und für die Gebote und schenke euch Frieden.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 5 Er erhöre eure Gebete, schenke euch Versöhnung und verlasse euch nicht in der Not.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 6 So beten wir hier für euch.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 7 Unter der Regierung des Demetrius, im Jahr 169, haben wir Juden euch geschrieben: In der höchsten Not, die in diesen Jahren über uns kam, als Jason und sein Anhang vom Heiligen Land und vom Königreich abfielen,
2 Makkabäer 2Makk 21 1 8 verbrannten sie das Tempeltor und vergossen unschuldiges Blut. Wir aber beteten zum Herrn und er hat uns erhört. So konnten wir wieder Brand- und Speiseopfer darbringen; wir zündeten die Leuchter an und legten die Schaubrote aus.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 9 Und nun begeht die Tage des Laubhüttenfestes im Monat Kislew! Geschrieben im Jahr 188.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 10 Die Bewohner Jerusalems und Judäas, der Hohe Rat und Judas wünschen dem Aristobul, dem Lehrer des Königs Ptolemäus, aus dem Geschlecht der gesalbten Priester, und den Juden Ägyptens Glück und Heil.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 11 Wir danken Gott von Herzen, der uns aus großen Gefahren errettet hat. So sind wir bereit, selbst mit einem König zu streiten.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 12 Gott selbst nämlich hat alle verjagt, die gegen die Heilige Stadt gekämpft haben.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 13 Denn als der Fürst mit seinem Heer, das als unüberwindlich galt, nach Persien zog, fanden sie im Tempel der Nanäa den Tod. Die Priester der Nanäa hatten sie nämlich überlistet.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 14 Unter dem Vorwand, sich mit der Göttin zu vermählen, war Antiochus mit seinen Freunden, die ihn begleiteten, zum Tempel gekommen; sozusagen als Mitgift wollte er sich dabei die großen Reichtümer aneignen.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 15 Die Priester der Nanäa legten die Schätze für sie auch bereit und Antiochus ging mit einigen wenigen Männern in den heiligen Bezirk. Sobald er aber das Heiligtum betreten hatte, schlossen sie das Tor.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 16 Sie öffneten eine geheime Tür an der Decke, warfen schwere Steine herab, zerschmetterten den Fürsten (und seine Begleiter), zerstückelten sie, schnitten ihnen die Köpfe ab und warfen sie hinaus zu denen, die draußen stehen geblieben waren.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 17 Für all das sei unser Gott gepriesen: Er hat die Sünder dem Untergang preisgegeben.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 18 Wir wollen nun am fünfundzwanzigsten Kislew die Reinigung des Tempels feiern. Darum hielten wir es für unsere Pflicht, euch davon zu benachrichtigen, damit auch ihr sie wie die Tage des Laubhüttenfestes feiern könnt und wie die Tage des Feuers. (Letztere erinnern an den Tag,) an dem Nehemia nach dem Aufbau von Tempel und Altar erstmals wieder Opfer darbrachte.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 19 Denn als unsere Väter nach Persien in die Verbannung geführt wurden, nahmen die Priester, die fromm geblieben waren, etwas von dem Feuer des Altars mit und verbargen es heimlich im Schacht eines leeren Brunnens. Sie versteckten es so, dass die Stelle allen unbekannt blieb.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 20 Darüber vergingen viele Jahre. Doch als es Gott gefiel, sandte der König von Persien den Nehemia her. Der schickte die Nachkommen jener Priester aus, um das Feuer holen zu lassen, das ihre Väter einst versteckt hatten.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 21 Als sie uns erklärten, kein Feuer gefunden zu haben, sondern nur eine dicke Flüssigkeit, befahl er ihnen, etwas davon zu schöpfen und zu ihm zu bringen. Das Opfer wurde hergerichtet. Dann ließ Nehemia von den Priestern das Brennholz, und was darauf lag, mit diesem zähflüssigen Wasser begießen.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 22 So geschah es. Nach einiger Zeit brach die Sonne hervor, die von Wolken verdeckt gewesen war. Da flammte ein großes Feuer auf und alle staunten.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 23 Während das Opfer verbrannte, beteten die Priester und alle Anderen, die bei ihnen waren; Jonatan stimmte an und die Übrigen, darunter auch Nehemia, beteten laut mit.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 24 Das Gebet aber lautete so: Herr, o Herr, du Gott und Schöpfer aller Dinge, furchtbarer, starker, gerechter und barmherziger Gott! Du allein bist König und du bist gütig.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 25 Du allein gibst alle Gaben. Nur du bist gerecht, allmächtig und ewig. Du rettest Israel aus aller Not. Du hast unsere Väter erwählt und sie heilig gemacht.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 26 Nimm dieses Opfer an für dein ganzes Volk Israel! Behüte dein Erbteil und mach es heilig!
2 Makkabäer 2Makk 21 1 27 Sammle uns aus der Zerstreuung, befrei alle, die bei den Heiden in Knechtschaft leben, schau auf die Verachteten und Verabscheuten! Dadurch sollen die Heiden erkennen, dass du unser Gott bist.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 28 Strafe die stolzen und frechen Unterdrücker!
2 Makkabäer 2Makk 21 1 29 Pflanz dein Volk an deinem heiligen Ort ein! Denn so hat es Mose zugesagt.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 30 Die Priester begleiteten die Loblieder, die man sang, mit Musik.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 31 Als das Opfer verbrannt war, ließ Nehemia das übrig gebliebene Wasser auf große Steine schütten.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 32 Da entzündete sich eine lodernde Flamme. Sie verzehrte sich im Schein des Feuers, das vom Altar her leuchtete.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 33 Dieses Ereignis wurde überall bekannt und man meldete dem persischen König, an der Stelle, an der die Priester, die in die Verbannung gingen, das Feuer versteckt hätten, sei das Wasser zum Vorschein gekommen, das die Leute des Nehemia dann über das Opfer gossen.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 34 Nachdem der König die Sache geprüft hatte, ließ er den Ort umfrieden und für heilig erklären.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 35 Auch nahm der König viele kostbare Geschenke und verteilte sie unter die, denen er wohlgesinnt war.
2 Makkabäer 2Makk 21 1 36 Die Leute um Nehemia nannten das Wasser Neftar, das heißt: Reinigung. Bei den meisten aber heißt es Neftai.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 1 In den Schriften steht, Jeremia, der Prophet sei es gewesen, der befohlen habe, etwas von dem Feuer - wie schon gesagt - zu nehmen, als sie in die Verbannung geführt wurden.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 2 Der Prophet habe ferner den Verbannten das Gesetz übergeben und ihnen eingeschärft, die Gebote des Herrn nicht zu vergessen noch im Herzen irre zu werden, wenn sie die goldenen und silbernen Götzen und ihren Prunk sähen.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 3 Mit manchen Reden solcher Art ermahnte er sie, das Gesetz nicht aus ihrem Herzen schwinden zu lassen.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 4 In dem Buch stand weiter zu lesen, dass der Prophet einen Gottesspruch empfangen habe und daraufhin das Zelt und die Lade hinter sich hertragen ließ. Er sei hinausgegangen zu dem Berg, auf den Mose gestiegen war, um das von Gott verheißene Erbteil zu sehen.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 5 Dort fand Jeremia eine Höhle wie ein Haus. Er trug das Zelt, die Lade und den Rauchopferaltar hinein; dann verschloss er den Eingang.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 6 Einige von seinen Begleitern gingen hin, um sich den Weg zu markieren; aber sie konnten ihn nicht finden.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 7 Als Jeremia davon hörte, schalt er sie und sagte: Die Stelle soll unbekannt bleiben, bis Gott sein Volk wieder sammelt und ihm wieder gnädig ist.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 8 Dann aber bringt der Herr dies alles wieder ans Licht und die Herrlichkeit des Herrn wird erscheinen und auch die Wolke, genauso wie sie sich in den Tagen des Mose gezeigt hat und in der Zeit, als Salomo betete, dass der Ort hochheilig werden möge.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 9 Es wurde ferner erzählt, wie jener Weise bei der Einweihung und bei der Vollendung des Tempels opferte.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 10 So wie Mose zum Herrn gebetet hatte - und dann war Feuer vom Himmel gefallen und hatte die Opferstücke verzehrt -, so betete auch Salomo und das Feuer fiel herab und verzehrte die Brandopfer.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 11 Mose sagte: Weil man das Sündopfer nicht gegessen hat, wurde es verbrannt.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 12 Ebenso hat auch Salomo acht Tage lang gefeiert.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 13 Das gleiche wird auch in den Schriften und in den Erinnerungen Nehemias erzählt; dort steht auch, wie er eine Bücherei anlegte und die Bücher der Könige und der Propheten und die (Lieder) Davids sammelte, auch königliche Urkunden über Weihegaben.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 14 Genauso hat auch Judas alle Bücher wieder gesammelt, die in dem Krieg, den wir führen mussten, zerstreut worden waren. Sie befinden sich heute bei uns.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 15 Sollten euch einige davon fehlen, so lasst sie durch Boten holen!
2 Makkabäer 2Makk 21 2 16 Wir haben euch geschrieben, weil wir nun die Tempelreinigung begehen wollen. Ihr werdet gut daran tun, diese Tage mitzufeiern.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 17 Gott hat sein ganzes Volk gerettet und allen das Erbe und die Königsherrschaft und das Priestertum und die Heiligung verliehen,
2 Makkabäer 2Makk 21 2 18 wie er es durch das Gesetz verheißen hat. Darum hoffen wir nun, dass Gott bald mit uns Erbarmen hat und uns aus der ganzen Welt an seinen heiligen Ort zusammenführt. Denn er hat uns schon aus großen Gefahren gerettet und hat den heiligen Ort gereinigt.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 19 Die Ereignisse um den Makkabäer Judas und seine Brüder - wie sie den erhabenen Tempel reinigten und den Altar wieder einweihten;
2 Makkabäer 2Makk 21 2 20 ferner die Kriege, die sie gegen Antiochus Epiphanes und seinen Sohn Eupator führten;
2 Makkabäer 2Makk 21 2 21 die himmlischen Erscheinungen, die den ruhmreichen und tapferen Verteidigern des Judentums halfen, sodass es ihnen, obschon sie nur wenige waren, gelang, das ganze Land zurückzuerobern, die Massen der Barbaren zu verjagen,
2 Makkabäer 2Makk 21 2 22 auch das auf der ganzen Welt hochberühmte Heiligtum wiederzugewinnen, die Stadt zu befreien, die Gesetze, die abgeschafft werden sollten, wieder in Kraft zu setzen - denn der Herr war ihnen in seiner großen Güte gnädig -,
2 Makkabäer 2Makk 21 2 23 all das hat Jason aus Zyrene in fünf Büchern genau beschrieben. Wir nun wollen versuchen, es hier in einem einzigen Buch kurz zusammenzufassen.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 24 Wir bemerkten nämlich die Flut der Zahlen und wie schwierig es wegen der Menge des Stoffes ist, sich in die geschichtliche Darstellung einzuarbeiten.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 25 So nahmen wir uns vor, die, die gern lesen, zu unterhalten, denen, die mit Eifer auswendig lernen, zu helfen, allen aber, die das Buch auf irgendeine Weise in die Hand bekommen, zu nützen.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 26 Uns ist es allerdings nicht leicht gefallen, in mühseliger Arbeit diesen Auszug anzufertigen; es hat vielmehr Schweiß und durchwachte Nächte gekostet.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 27 Wer ein Gastmahl anordnet und den Nutzen anderer sucht, hat es ja auch nicht leicht. Dennoch haben wir die Mühe gern auf uns genommen, um uns viele zu Dank zu verpflichten.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 28 Die Einzelheiten genau zu untersuchen, überließen wir dem Geschichtsschreiber. Wir haben uns nur darum bemüht, einen ordentlichen Auszug anzufertigen.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 29 Wenn man ein neues Haus baut, muss sich der Architekt um das ganze Gebäude kümmern; Dekorateur und Maler dagegen müssen nur das prüfen, was zur Ausschmückung nötig ist. Ähnlich beurteile ich auch unsere Aufgabe.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 30 Sich daran zu machen, die überlieferten Nachrichten kritisch zu beurteilen und bis ins einzelne genau zu untersuchen, ist Sache des Historikers.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 31 Wer aber nur nacherzählen will, darf die Darstellung straffen, auch wenn die genaue Ausarbeitung nach den Regeln der Geschichtsschreibung dabei zu kurz kommt.
2 Makkabäer 2Makk 21 2 32 Nun aber wollen wir sofort mit unserer Erzählung beginnen; wir haben uns schon allzu lang mit dem Vorwort aufgehalten und es wäre ja unsinnig, vor der Erzählung viele Worte zu machen, die Erzählung selbst aber zu kürzen.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 1 Die Bewohner der Heiligen Stadt lebten in tiefem Frieden und hielten die Gesetze aufs treueste; denn der Hohepriester Onias war ein frommer Mann und hasste alles Böse.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 2 Darum ehrten sogar die Könige den Ort und schmückten das Heiligtum mit den kostbarsten Weihegaben.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 3 So bestritt Seleukus, der König Asiens, aus seinen eigenen Einkünften alle Kosten, die durch den Opferdienst entstanden.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 4 Ein gewisser Simeon aus dem Stamm Benjamin war als Tempelvorsteher eingesetzt worden. Er entzweite sich jedoch mit dem Hohenpriester wegen der Marktordnung in der Stadt.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 5 Weil er sich gegen Onias nicht durchsetzen konnte, ging er zu Apollonius, dem Sohn des Tharseas, der damals Befehlshaber in Zölesyrien und Phönizien war.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 6 Er erzählte ihm, der Tempelschatz in Jerusalem sei voll von unvorstellbaren Reichtümern; unzählbar sei die Menge des Geldes. Sie stehe in keinem Verhältnis zu dem, was man für die Opfer aufwenden müsse, und lasse sich leicht für den König beschlagnahmen.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 7 Als Apollonius mit dem König zusammentraf, berichtete er, was man ihm über die Gelder hinterbracht hatte. Der aber bestimmte seinen Kanzler Heliodor und schickte ihn auf den Weg mit dem Auftrag, sich die erwähnten Gelder ausliefern zu lassen.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 8 Heliodor machte sich sofort auf die Reise, angeblich um die Städte in Zölesyrien und Phönizien zu besuchen, in Wirklichkeit jedoch, um das Vorhaben des Königs auszuführen.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 9 Als er nach Jerusalem kam, wurde er vom Hohenpriester der Stadt freundlich empfangen. Da gab er bekannt, welche Anzeige gemacht worden sei, und teilte den wahren Grund seiner Anwesenheit mit. Er fragte, ob sich die Sache wirklich so verhalte.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 10 Der Hohepriester erklärte ihm, es handele sich um hinterlegtes Gut von Witwen und Waisen;
2 Makkabäer 2Makk 21 3 11 ein Teil gehöre auch Hyrkanus, dem Sohn des Tobija, einem sehr einflussreichen Mann. - So hatte der ruchlose Simeon gelogen. - Alles zusammen belaufe sich nur auf vierhundert Talente Silber und zweihundert Talente Gold.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 12 Man dürfe aber doch denen nicht Unrecht tun, die ihr Vertrauen auf die Heiligkeit des Ortes und auf die Würde und Unantastbarkeit des weltberühmten Heiligtums gesetzt hätten.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 13 Heliodor berief sich jedoch auf die Befehle, die er vom König erhalten hatte, und bestand darauf, alles für die königliche Schatzkammer zu beschlagnahmen.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 14 Am festgesetzten Tag schickte er sich an hineinzugehen, um eine Untersuchung der Schätze anzustellen.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 15 Da geriet die ganze Stadt in nicht geringe Bestürzung. Die Priester warfen sich in ihren heiligen Gewändern vor dem Altar nieder und riefen den Himmel an: Er habe die Hinterlegung von Geld durch Gesetze geordnet; so solle er es jetzt denen, die es hinterlegt hatten, unversehrt bewahren.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 16 Wer aber die Gestalt des Hohenpriesters sah, dem blutete das Herz. Wie er aussah und wie sein Gesicht sich verfärbt hatte, verriet seine innere Qual.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 17 Furcht und Zittern nämlich hatten den Mann befallen und er bebte am ganzen Leib. Allen, die ihn sahen, wurde der Schmerz seines Herzens offenbar.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 18 Die Leute stürzten in Scharen aus den Häusern heraus zum öffentlichen Gebet; denn dem Tempel drohte Schande.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 19 Die Frauen zogen Trauerkleider an, die die Brüste freiließen, und drängten sich auf die Straßen. Von den jungen Mädchen aber, die man sonst eingeschlossen hielt, liefen die einen an die Türen, die andern auf die Mauern; einige beugten sich aus den Fenstern heraus.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 20 Sie alle streckten die Hände zum Himmel empor und beteten flehentlich.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 21 Es war zum Erbarmen, wie die Menge sich in heillosem Durcheinander zu Boden warf und wie der Hohepriester sich in seinem Kummer so schrecklich ängstigte.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 22 So riefen sie zum Herrn, dem Allherrscher, er möge das anvertraute Gut denen, die es hinterlegt hatten, unversehrt und ganz sicher bewahren.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 23 Heliodor jedoch machte sich daran, seinen Entschluss auszuführen.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 24 Schon stand er mit der Leibwache an der Schatzkammer. Da ließ der Herr der Geister und aller Macht eine gewaltige Erscheinung sichtbar werden. Alle, die ihn frech begleitet hatten, erschraken vor Gottes Macht; ihre Kräfte verließen sie und sie bekamen große Angst.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 25 Denn es erschien ihnen ein Pferd mit einem schrecklichen Reiter darauf; das Pferd war mit prächtigem Geschirr geschmückt. Es stürmte wild auf Heliodor ein und traf ihn heftig mit den Vorderhufen. Sein Reiter aber trug eine goldene Rüstung.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 26 Noch zwei andere junge Männer erschienen, voll gewaltiger Kraft, in strahlender Schönheit und herrlich gekleidet. Sie traten auf Heliodor zu und peitschten von beiden Seiten auf ihn ein; pausenlos schlugen sie ihn mit vielen Hieben.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 27 Da stürzte er zu Boden und es wurde ihm schwarz vor den Augen. Man hob ihn schnell auf und legte ihn auf eine Bahre.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 28 Eben noch war er mit großem Gefolge und der ganzen Leibwache zu der genannten Schatzkammer gekommen; nun trug man ihn hilflos hinaus. Deutlich hatte man die Herrschermacht Gottes erkannt.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 29 So lag er da, durch Gottes Macht gestürzt, der Sprache beraubt, ohne jede Hoffnung auf Rettung.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 30 Die Juden aber priesen den Herrn, der an seinem Ort so herrlich seine Macht gezeigt hatte; und das Heiligtum, das eben noch voll war von Angst und Verwirrung, war erfüllt von Freude und Jubel; denn der allmächtige Herr hatte sich offenbart.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 31 Sehr bald kamen ein paar Vertraute Heliodors zu Onias und baten ihn, er möge doch den Höchsten anrufen und so dem das Leben schenken, der in den letzten Zügen lag.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 32 Aus Sorge, der König könne der Meinung verfallen, Heliodor sei einem hinterhältigen Anschlag der Juden zum Opfer gefallen, brachte der Hohepriester ein Opfer dar, damit der Mann wieder gesund würde.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 33 Während der Hohepriester noch mit dem Versöhnungsopfer beschäftigt war, erschienen dem Heliodor dieselben jungen Männer wie zuvor, in der gleichen Kleidung. Sie traten zu ihm und sagten: Danke dem Hohenpriester Onias vielmals; denn seinetwegen schenkt der Herr dir gnädig das Leben.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 34 Der Himmel hat dich gezüchtigt. Nun verkünde du allen die gewaltige Kraft Gottes! Nach diesen Worten entschwanden sie.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 35 Da ließ Heliodor dem Herrn ein Opfer darbringen und machte ihm große Gelübde, weil er ihn am Leben gelassen hatte. Er nahm Abschied von Onias und zog mit seinen Truppen zum König zurück.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 36 Vor allen Menschen bezeugte er die Taten des größten Gottes, die er mit eigenen Augen gesehen hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 37 Als der König ihn fragte, wer geeignet sei, noch einmal nach Jerusalem geschickt zu werden, gab er zur Antwort:
2 Makkabäer 2Makk 21 3 38 Wenn du einen Feind oder einen Hochverräter weißt, dann schick ihn dorthin! Du kannst sicher sein, dass er geprügelt zurückkommt, wenn er überhaupt am Leben bleibt; denn an jenem Ort wirkt wahrhaftig eine göttliche Kraft.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 39 Er, der im Himmel wohnt, ist selbst der Wächter und Schützer jenes Ortes; und wer in böser Absicht dorthin kommt, den schlägt er nieder.
2 Makkabäer 2Makk 21 3 40 Das waren die Ereignisse um Heliodor und um die Rettung des Tempels.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 1 Der oben genannte Simeon, der den Tempelschatz und das Vaterland verraten hatte, verleumdete Onias, er sei es gewesen, der Heliodor habe schlagen lassen und der das Unheil ins Werk gesetzt habe.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 2 Den Wohltäter der Stadt, den fürsorglichen Beschützer seiner Mitbürger und Eiferer für die Gesetze, wagte er einen Hochverräter zu nennen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 3 Die Feindschaft verschärfte sich derart, dass einer von den Vertrauten Simeons mehrere Morde verübte.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 4 Onias erkannte, dass der Streit unerträglich wurde und dass außerdem Apollonius, der Sohn des Menestheus, Befehlshaber von Zölesyrien und Phönizien, die Bosheit Simeons noch unterstützte.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 5 Darum begab er sich zum König, nicht um die Mitbürger zu verklagen, sondern weil er das allgemeine und das besondere Wohl des ganzen Volkes im Auge hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 6 Er erkannte nämlich, dass ohne Einschreiten des Königs der öffentliche Friede nicht wiederherzustellen sei; denn Simeon würde nicht von seiner Raserei ablassen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 7 Seleukus starb und Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes übernahm die Herrschaft. Da erschlich sich Jason, der Bruder des Onias, das Hohepriesteramt.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 8 Bei einer Unterredung versprach er dem König nämlich dreihundertsechzig Talente Silber, dazu noch aus anderen Einkünften achtzig Talente.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 9 Außerdem wolle er sich schriftlich verpflichten, weitere hundertfünfzig Talente zu zahlen, wenn er die Vollmacht erhalte, eine Sportschule und einen Übungsplatz für junge Leute zu errichten denn daran sei ihm sehr gelegen - sowie den Einwohnern Jerusalems das antiochenische Bürgerrecht zu verleihen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 10 Der König war einverstanden. Sobald Jason das Amt an sich gebracht hatte, führte er unter seinen Landsleuten die griechische Lebensart ein.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 11 Er schaffte die günstigen Privilegien ab, die die Juden durch Vermittlung des Johanan vom König erhalten hatten. Dieser Johanan war der Vater des Eupolemus, der als Gesandter nach Rom gegangen war, um dort ein Freundschaftsbündnis zu schließen. Jason hob die althergebrachte Verfassung auf und führte neue, widerrechtliche Gebräuche ein.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 12 Absichtlich ließ er unmittelbar unterhalb der Burg eine Sportschule errichten und die Söhne der besten Familien brachte er dazu, den griechischen Hut aufzusetzen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 13 So kam das Griechentum in Mode; man fiel ab zu der fremden Art. Schuld daran war die maßlose Schlechtigkeit des ruchlosen Jason, der den Namen des Hohenpriesters zu Unrecht trug.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 14 Schließlich kümmerten sich die Priester nicht mehr um den Dienst am Altar; der Tempel galt in ihren Augen nichts und für die Opfer hatten sie kaum mehr Zeit. Dafür gingen sie eilig auf den Sportplatz, sobald die Aufforderung zum Diskuswerfen erging, um an dem Spiel, das vom Gesetz verboten war, teilzunehmen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 15 Die Ehren ihres Vaterlandes achteten sie gering, auf griechische Auszeichnungen dagegen waren sie ganz versessen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 16 Darum sollten sie auch in große Not geraten. Gerade die, denen sie alles nachmachten und denen sie ganz gleich werden wollten, wurden ihre Feinde und Peiniger.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 17 Man kann sich nämlich nicht leichthin über die göttlichen Gesetze hinwegsetzen. Aber das wird die Folgezeit deutlich zeigen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 18 Als der König die Wettkämpfe besuchte, die alle fünf Jahre in Tyrus ausgetragen werden,
2 Makkabäer 2Makk 21 4 19 sandte der nichtswürdige Jason Männer aus Jerusalem, die das antiochenische Bürgerrecht erworben hatten, als Zuschauer dorthin und gab ihnen dreihundert Silberdrachmen mit für das Opfer an Herakles. Doch baten die Überbringer, das Geld nicht zum Opfer zu verwenden, weil sich das nicht zieme, sondern es für einen anderen Zweck zurückzulegen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 20 Nach der Absicht des Auftraggebers wäre es also für das Heraklesopfer bestimmt gewesen; es lag allein an den Überbringern, dass man es zur Ausrüstung der Galeeren verwendete.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 21 Zur Thronbesteigung des Königs Philometor entsandte Antiochus den Apollonius, den Sohn des Menestheus, nach Ägypten. Dabei brachte er in Erfahrung, dass der ägyptische König seiner Politik feindlich gegenüberstehe, und sorgte sich um seine Sicherheit. Er zog deshalb nach Jafo und von dort nach Jerusalem.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 22 Jason und die Stadt bereiteten ihm einen großartigen Empfang; unter Fackelschein und Freudengeschrei hielt er seinen Einzug. Dann brachte er seine Truppen wieder nach Phönizien ins Quartier.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 23 Drei Jahre darauf schickte Jason den Menelaus, den Bruder des vorhin erwähnten Simeon, zum König; er sollte ihm das Geld überbringen und schwebende Verhandlungen über wichtige Staatsgeschäfte zum Abschluss bringen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 24 Menelaus verschaffte sich jedoch Empfehlungen an den König, trat als bedeutender Mann auf und schmeichelte ihm, überbot Jason um dreihundert Talente Silber und brachte so das Amt des Hohenpriesters an sich.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 25 Mit der königlichen Ernennungsurkunde kam er zurück. Sonst hatte er nichts an sich, was des hohenpriesterlichen Amtes würdig gewesen wäre. Statt dessen besaß er die Leidenschaft eines rohen Tyrannen und die Wut eines wilden Tieres.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 26 Jason, der seinen eigenen Bruder hinterlistig verdrängt hatte, wurde nun selbst durch einen anderen hinterlistig verdrängt und als Flüchtling ins Ammoniterland vertrieben.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 27 Menelaus hatte sich zwar der Herrschaft bemächtigt, machte jedoch keine Anstalten, das Geld aufzubringen, das er dem König versprochen hatte,
2 Makkabäer 2Makk 21 4 28 obschon Sostratus, der Befehlshaber der Burg, ihn wiederholt mahnte; dieser hatte nämlich die Gelder einzutreiben. Deswegen bestellte der König beide vor sich.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 29 Menelaus ließ als Stellvertreter im Hohenpriesteramt seinen Bruder Lysimachus zurück, Sostratus aber Krates, den Befehlshaber der zyprischen Truppen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 30 In diesem Augenblick brach in den Städten Tarsus und Mallus ein Aufstand aus, weil sie Antiochis, der Nebenfrau des Königs, als Geschenk vermacht worden waren.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 31 In großer Eile begab sich der König dorthin, um die Sache beizulegen, und ließ als seinen Stellvertreter einen hohen Beamten, Andronikus, zurück.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 32 Da glaubte Menelaus, eine günstige Gelegenheit gefunden zu haben: Er entwendete aus dem Tempel einige goldene Geräte und schenkte sie Andronikus; andere hatte er nach Tyrus und in die benachbarten Städte verkaufen können.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 33 Onias, der davon sichere Kenntnis erhalten hatte, tadelte ihn scharf; er hatte sich in einen Asylort bei Daphne, einem Vorort Antiochias, zurückgezogen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 34 Menelaus ging deswegen zu Andronikus, sprach mit ihm unter vier Augen und redete ihm zu, Onias aus dem Weg zu schaffen. Andronikus suchte Onias auf. Da er sich zur Hinterlist hatte verleiten lassen, erhob er die rechte Hand zum Schwur, reichte sie dann Onias und überredete ihn, trotz seines Argwohns den Ort zu verlassen. Dann ließ ihn Andronikus, ohne das Recht zu scheuen, auf der Stelle umbringen.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 35 Nicht nur die Juden, sondern auch viele aus anderen Völkern entsetzten sich über dieses Unrecht und waren empört über die Ermordung des Mannes.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 36 Als der König aus den Orten Ziliziens zurückkam, gingen die Juden der Stadt zu ihm und beschwerten sich. Wie sie, waren auch die Griechen sehr entrüstet, weil man Onias gegen alle Ordnung ermordet hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 37 Antiochus wurde von Herzen betrübt; es ergriff ihn Mitleid und er vergoss Tränen, weil der Verstorbene ein so besonnener und edler Mann gewesen war.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 38 Dann entbrannte sein Zorn; er ließ Andronikus sofort den Purpur abnehmen, die Kleider vom Leib reißen und ihn so durch die ganze Stadt führen, bis zu der Stelle, an der er das Verbrechen gegen Onias begangen hatte. Dort ließ er den Mörder hinrichten. So hat ihm der Herr mit der verdienten Strafe vergolten.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 39 In der Stadt aber verging sich Lysimachus mit Wissen des Menelaus mehrmals am Tempelschatz. Als sich das Gerücht davon weit verbreitete, rottete sich das Volk gegen Lysimachus zusammen. Viele goldene Geräte waren schon verschleppt worden.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 40 Als nun die Menge sich erhob und in heftigen Zorn geriet, bewaffnete Lysimachus fast dreitausend Mann und begann gewaltsam gegen die Leute vorzugehen. Ein gewisser Auranus führte sie an, der ebenso alt wie wahnsinnig war.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 41 Als die Leute merkten, dass Lysimachus angreifen ließ, rafften sie Steine zusammen oder dicke Stöcke - ein paar füllten ihre Hände sogar mit der Asche, die dort lag - und schleuderten alles durcheinander gegen die Männer des Lysimachus.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 42 So verwundeten sie viele von ihnen, einige streckten sie nieder, alle aber jagten sie in die Flucht. Den Tempelräuber selbst aber schlugen sie beim Schatzhaus tot.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 43 Wegen dieser Sache wurde gegen Menelaus ein gerichtliches Verfahren eingeleitet.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 44 Als der König nach Tyrus kam, erhoben drei Männer, die vom Hohen Rat geschickt waren, vor ihm die Anklage.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 45 Menelaus war schon verloren; da versprach er Ptolemäus, dem Sohn des Dorymenes, viel Geld, damit er den König zu seinen Gunsten überrede.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 46 Ptolemäus nahm also den König in einen Säulengang beiseite, als wolle er ihn etwas ausruhen lassen, und stimmte ihn um.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 47 Darauf sprach der König den Menelaus, der an dem ganzen Unheil schuld war, von den Anklagepunkten frei; die Unglücklichen aber, die, selbst wenn sie vor Skythen gesprochen hätten, wegen erwiesener Unschuld freigesprochen worden wären, verurteilte er zum Tod.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 48 Unverzüglich mussten sie die ungerechte Strafe erleiden, sie, die doch nur für ihre Stadt, ihr Volk und die heiligen Geräte eingetreten waren.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 49 Sogar Einwohner von Tyrus entrüsteten sich darüber und gaben ihnen ein prunkvolles Begräbnis.
2 Makkabäer 2Makk 21 4 50 Menelaus aber blieb aufgrund der Habgier der Mächtigen im Amt. Seine Bosheit nahm immer mehr zu und er wurde zu einem großen Feind seiner Mitbürger.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 1 Um diese Zeit unternahm Antiochus seinen zweiten Feldzug gegen Ägypten.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 2 Da erschienen fast vierzig Tage lang über der ganzen Stadt Reiter, die durch die Lüfte jagten, in golddurchwirkten Gewändern; Lanzenträger rückten in Abteilungen zum Kampf aus, Schwerter zuckten.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 3 Reiterscharen ordneten sich zur Schlacht, Angriffe wurden gemacht, von beiden Seiten rannte man gegeneinander an, Schilde bewegten sich, Speere gab es in Menge, Wurfgeschosse flogen, goldener Waffenschmuck blitzte auf und man sah Rüstungen aller Art.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 4 Alle beteten deshalb, die Erscheinung möge etwas Gutes bedeuten.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 5 Es kam aber das falsche Gerücht auf, Antiochus sei gestorben. Da unternahm Jason mit nicht weniger als tausend Mann einen überraschenden Angriff auf die Stadt. Er drängte die Verteidiger auf der Mauer rasch in die Enge; als er die Stadt ganz besetzt hatte, flüchtete sich Menelaus in die Burg.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 6 Jason aber richtete unter seinen Mitbürgern ein schonungsloses Blutbad an, ohne zu bedenken, dass Glück gegenüber den eigenen Leuten das größte Unglück ist. Es sah aus, als habe er Feinde und nicht Landsleute besiegt und ausgeplündert.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 7 Dennoch konnte er die Herrschaft nicht an sich reißen. Sein Anschlag brachte ihm am Schluss nur Schande und er musste zum zweiten Mal in das Ammoniterland fliehen.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 8 Er nahm schließlich ein böses Ende. Aretas, der Fürst der Araber, ließ ihn gefangen setzen; er aber entkam und floh von Stadt zu Stadt. Von allen gehetzt, als Verräter der Gesetze verhasst, verwünscht als Henker des Vaterlandes und seiner Mitbürger, verschlug es ihn nach Ägypten.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 9 Und wie er viele Menschen aus ihrem Vaterland in die Fremde getrieben hatte, so kam er selbst in der Fremde um, nämlich bei den Spartanern, zu denen er übers Meer gefahren war, um bei ihnen Schutz zu finden; die Spartaner waren ja mit den Juden verwandt.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 10 So wie er viele ohne Grab hatte daliegen lassen, so trauerte jetzt auch niemand um ihn; auch er erhielt keinerlei Begräbnis und kein Grab bei seinen Vätern.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 11 Als dem König zu Ohren kam, was geschehen war, glaubte er, Judäa wolle von ihm abfallen. Wütend wie ein wildes Tier brach er daher mit seinem Heer von Ägypten auf und nahm die Stadt mit Waffengewalt ein.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 12 Er befahl seinen Soldaten, alle, die ihnen begegneten, rücksichtslos niederzuhauen und auch die zu erschlagen, die sich auf das Dach ihrer Häuser geflüchtet hätten.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 13 Sie richteten unter Jung und Alt ein großes Blutbad an; junge Männer, Frauen und Kinder kamen um, man erstach Mädchen und Säuglinge.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 14 In nur drei Tagen verlor die Stadt achtzigtausend Einwohner; vierzigtausend fanden im Kampf den Tod, ebenso viele, wie man ermordet hatte, wurden in die Sklaverei verkauft.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 15 Doch das genügte dem König noch nicht; in seiner Frechheit betrat er den heiligsten Tempel der ganzen Erde unter der Führung des Menelaus, der die Gesetze und sein Vaterland verraten hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 16 Seine blutbefleckten Hände griffen nach den heiligen Geräten, und was andere Könige gestiftet hatten, um Glanz und Würde des Ortes zu erhöhen, raffte er mit unreinen Händen zusammen.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 17 In seinem Übermut erkannte Antiochus nicht, dass der Herr nur für eine kurze Zeit zornig war, weil die Einwohner der Stadt gesündigt hatten, und deswegen nicht auf den Ort achtete.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 18 Hätten sich die Juden damals nicht in viele Sünden verstrickt, dann wäre ihm, sobald er sich vorwagte, seine Frechheit durch Peitschenhiebe ausgetrieben worden, ähnlich wie dem Heliodor, der von König Seleukus zur Durchsuchung der Schatzkammer ausgeschickt worden war.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 19 Aber der Herr hat nicht das Volk erwählt wegen des Ortes, sondern den Ort wegen des Volkes.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 20 Deswegen litt auch der Ort mit unter den Unglücksschlägen, die das Volk trafen, wie er später Anteil hatte an seinem Glück. Als der Allherrscher zürnte, lag der Ort verlassen da; als aber der große Herr sich wieder versöhnen ließ, wurde er in aller Pracht wiederhergestellt.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 21 Antiochus also ließ tausendachthundert Talente aus dem Tempel schaffen und zog eilig ab nach Antiochia. In seiner Vermessenheit glaubte er, das Land schiffbar und das Meer gangbar machen zu können - so überheblich war er.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 22 Er ließ bei seinem Abzug mehrere Befehlshaber zurück, die das Volk unterdrücken sollten. In Jerusalem war es Philippus, seiner Herkunft nach ein Phrygier, seiner Gesinnung nach ein Barbar, noch wilder als der, der ihn eingesetzt hatte;
2 Makkabäer 2Makk 21 5 23 auf dem Berg Garizim war es Andronikus. Dazu kam Menelaus, der sich seinen Mitbürgern gegenüber noch herrischer aufführte als die anderen; denn er hasste die jüdischen Bürger.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 24 Außerdem schickte der König den Anführer der Mysier, Apollonius, mit einem Heer von zweiundzwanzigtausend Mann; er hatte ihm befohlen, alle wehrfähigen Männer umzubringen, die Frauen und Kinder aber in die Sklaverei zu verkaufen.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 25 Als Apollonius in Jerusalem ankam, spielte er zunächst den Friedfertigen. Er wartete bis zum heiligen Sabbattag. Als er nun bemerkte, dass die Juden sich jeder Arbeit enthielten, gab er seinen Leuten Befehl, zu den Waffen zu greifen und auszurücken.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 26 Alle, die zum festlichen Gottesdienst gegangen waren, ließ er niederstechen. Dann fielen sie mit der blanken Waffe in die Stadt ein und erschlugen viele Menschen.
2 Makkabäer 2Makk 21 5 27 Judas aber, mit dem Beinamen der Makkabäer, schloss sich mit neun Gefährten zusammen und zog sich in die Wüste zurück. Er lebte mit seinen Leuten in den Bergen wie die Tiere. Sie ernährten sich die ganze Zeit nur von Pflanzen, um nicht ebenfalls unrein zu werden.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 1 Nicht lange darauf schickte der König einen alten Athener; der sollte die Juden zwingen, die Gesetze ihrer Väter aufzugeben und ihr Leben nicht mehr durch Gottes Gesetze lenken zu lassen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 2 Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem schänden und ihn Zeus, dem Herrscher des Olymp, weihen; ähnlich sollte er den Tempel auf dem Berg Garizim nach Zeus, dem Hüter des Gastrechts, benennen, was der (gastfreundlichen) Art der Einwohner jenes Ortes entgegenkam.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 3 Der Ansturm der Bosheit war kaum zu ertragen und allen zuwider.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 4 Denn die Heiden erfüllten das Heiligtum mit wüstem Treiben und mit Gelagen. Sie gaben sich mit Dirnen ab und ließen sich in den heiligen Vorhöfen mit Frauen ein. Auch brachten sie vieles hinein, was nicht hineingehörte.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 5 Auf den Brandopferaltar häuften sie unerlaubte und vom Gesetz verbotene Dinge.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 6 Man konnte weder den Sabbat halten noch die alten Feste begehen, ja, man durfte sich überhaupt nicht mehr als Jude bekennen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 7 Zu ihrer Erbitterung mussten die Einwohner sich jeden Monat am Geburtstag des Königs zum Opfermahl führen lassen und am Fest der Dionysien zwang man sie, zu Ehren des Dionysos mit Efeu bekränzt in der Prozession mitzugehen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 8 Auf Vorschlag der Einwohner von Ptolemaïs wurde in den benachbarten griechischen Städten ein Beschluss bekannt gegeben, sie sollten mit den Juden ebenso verfahren und Opfermahlzeiten veranstalten.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 9 Wer sich aber nicht entschließen wolle, zur griechischen Lebensweise überzugehen, sei hinzurichten. Da konnte man nun das Elend sehen, das hereinbrach.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 10 Man führte nämlich zwei Frauen vor, die ihre Kinder beschnitten hatten. Darauf hängte man ihnen die Säuglinge an die Brüste, führte sie öffentlich in der Stadt umher und stürzte sie dann von der Mauer.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 11 Andere waren in der Nähe zusammengekommen, um heimlich in Höhlen den Sabbat zu begehen. Sie wurden an Philippus verraten, und da sie sich wegen der Würde des heiligen Tages scheuten, sich zu wehren, wurden sie alle zusammen verbrannt.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 12 An dieser Stelle möchte ich die Leser des Buches ermahnen, sich durch die schlimmen Ereignisse nicht entmutigen zu lassen. Sie mögen bedenken, dass die Strafen unser Volk nicht vernichten, sondern erziehen sollen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 13 Denn wenn die Sünder nicht lange geschont, sondern sofort bestraft werden, ist das ein Zeichen großer Güte.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 14 Bei den anderen Völkern wartet der Herr geduldig, bis das Maß ihrer Sünden voll ist; dann erst schlägt er zu. Mit uns aber beschloss er, anders zu verfahren,
2 Makkabäer 2Makk 21 6 15 damit er uns nicht am Ende verurteilen müsse, wenn wir es mit unseren Sünden bis zum Äußersten getrieben hätten.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 16 Daher entzieht er uns nie sein Erbarmen, sondern er erzieht sein Volk durch Unglück und lässt es nicht im Stich.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 17 Das soll uns zur Beherzigung gesagt sein. Nach dieser kurzen Abschweifung aber wollen wir mit der Erzählung fortfahren.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 18 Unter den angesehensten Schriftgelehrten war Eleasar, ein Mann von hohem Alter und edlen Gesichtszügen. Man sperrte ihm den Mund auf und wollte ihn zwingen, Schweinefleisch zu essen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 19 Er aber zog den ehrenvollen Tod einem Leben voll Schande vor, ging freiwillig auf die Folterbank zu
2 Makkabäer 2Makk 21 6 20 und spuckte das Fleisch wieder aus. In solcher Haltung mussten alle herantreten, die sich standhaft wehrten zu essen, was man nicht essen darf - nicht einmal um des geliebten Lebens willen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 21 Die Leute, die bei dem gesetzwidrigen Opfermahl Dienst taten und die den Mann von früher her kannten, nahmen ihn heimlich beiseite und redeten ihm zu, er solle sich doch Fleisch holen lassen, das er essen dürfe, und es selbst zubereiten. Dann solle er tun, als ob er von dem Opferfleisch esse, wie es der König befohlen habe.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 22 Wenn er es so mache, entgehe er dem Tod; weil sie alte Freunde seien, würden sie ihn mit Nachsicht behandeln.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 23 Er aber fasste einen edlen Entschluss, wie es sich gehörte für einen Mann, der so alt und wegen seines Alters angesehen war, in Würde ergraut, der von Jugend an vorbildlich gelebt und - was noch wichtiger ist - den heiligen, von Gott gegebenen Gesetzen gehorcht hatte. So erklärte er ohne Umschweife, man solle ihn ruhig zur Unterwelt schicken.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 24 Wer so alt ist wie ich, soll sich nicht verstellen. Viele jungen Leute könnten sonst glauben, Eleasar sei mit seinen neunzig Jahren noch zu der fremden Lebensart übergegangen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 25 Wenn ich jetzt heucheln würde, um eine geringe, kurze Zeit länger zu leben, würde ich sie irreleiten, meinem Alter aber Schimpf und Schande bringen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 26 Vielleicht könnte ich mich für den Augenblick der Bestrafung durch die Menschen entziehen; doch nie, weder lebendig noch tot, werde ich den Händen des Allherrschers entfliehen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 27 Darum will ich jetzt wie ein Mann sterben und mich so meines Alters würdig zeigen.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 28 Der Jugend aber hinterlasse ich ein leuchtendes Beispiel, wie man mutig und mit Haltung für die ehrwürdigen und heiligen Gesetze eines schönen Todes stirbt. Nach diesen Worten ging er geradewegs zur Folterbank.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 29 Da schlug die Freundlichkeit, die ihm seine Begleiter eben noch erwiesen hatten, in Feindschaft um; denn was er gesagt hatte, hielten sie für Wahnsinn.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 30 Als man ihn zu Tod prügelte, sagte er stöhnend: Der Herr mit seiner heiligen Erkenntnis weiß, dass ich dem Tod hätte entrinnen können. Mein Körper leidet qualvoll unter den Schlägen, meine Seele aber erträgt sie mit Freuden, weil ich ihn fürchte.
2 Makkabäer 2Makk 21 6 31 So starb er; durch seinen Tod hinterließ er nicht nur der Jugend, sondern den meisten aus dem Volk ein Beispiel für edle Gesinnung und ein Denkmal der Tugend.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 1 Ein andermal geschah es, dass man sieben Brüder mit ihrer Mutter festnahm. Der König wollte sie zwingen, entgegen dem göttlichen Gesetz Schweinefleisch zu essen, und ließ sie darum mit Geißeln und Riemen peitschen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 2 Einer von ihnen ergriff für die andern das Wort und sagte: Was willst du uns fragen und von uns wissen? Eher sterben wir, als dass wir die Gesetze unserer Väter übertreten.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 3 Da wurde der König zornig und befahl, Pfannen und Kessel heiß zu machen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 4 Kaum waren sie heiß geworden, ließ er ihrem Sprecher die Zunge abschneiden, ihm nach Skythenart die Kopfhaut abziehen und Nase, Ohren, Hände und Füße stückweise abhacken. Dabei mussten die anderen Brüder und die Mutter zuschauen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 5 Den grässlich Verstümmelten, der noch atmete, ließ er ans Feuer bringen und in der Pfanne braten. Während sich der Dunst aus der Pfanne nach allen Seiten verbreitete, sprachen sie und ihre Mutter einander Mut zu, in edler Haltung zu sterben. Sie sagten:
2 Makkabäer 2Makk 21 7 6 Gott der Herr schaut auf uns und gewiss hat er Erbarmen mit uns. Denn so hat es Mose klar gesagt in dem Lied, in dem er öffentlich das Volk anklagte: Und er wird mit seinen Dienern Erbarmen haben.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 7 Als der erste der Brüder auf diese Weise gestorben war, führten sie den zweiten zur Folterung. Sie zogen ihm die Kopfhaut samt den Haaren ab und fragten ihn: Willst du essen, bevor wir dich Glied für Glied foltern?
2 Makkabäer 2Makk 21 7 8 Er antwortete in seiner Muttersprache: Nein! Deshalb wurde er genauso wie der erste gefoltert.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 9 Als er in den letzten Zügen lag, sagte er: Du Unmensch! Du nimmst uns dieses Leben; aber der König der Welt wird uns zu einem neuen, ewigen Leben auferwecken, weil wir für seine Gesetze gestorben sind.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 10 Nach ihm folterten sie den dritten. Als sie seine Zunge forderten, streckte er sie sofort heraus und hielt mutig die Hände hin.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 11 Dabei sagte er gefasst: Vom Himmel habe ich sie bekommen und wegen seiner Gesetze achte ich nicht auf sie. Von ihm hoffe ich sie wiederzuerlangen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 12 Sogar der König und seine Leute staunten über den Mut des jungen Mannes, dem die Schmerzen nichts bedeuteten.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 13 Als er tot war, quälten und misshandelten sie den vierten genauso.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 14 Dieser sagte, als er dem Ende nahe war: Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns wieder auferweckt. Darauf warten wir gern, wenn wir von Menschenhand sterben. Für dich aber gibt es keine Auferstehung zum Leben.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 15 Anschließend nahmen sie sich den fünften vor und misshandelten ihn.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 16 Der sah den König an und sagte: Du bist ein vergänglicher Mensch und doch hast du die Macht unter den Menschen zu tun, was du willst. Aber glaub nicht, unser Volk sei von Gott verlassen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 17 Mach nur so weiter! Du wirst seine gewaltige Kraft spüren, wenn er dich und deine Nachkommen züchtigt.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 18 Nach ihm holten sie den sechsten. Sterbend sagte er: Lass dich nicht täuschen! Du wirst nichts ausrichten. Denn wir sind selbst schuld an unserem Leid, weil wir gegen unseren Gott gesündigt haben. Darum konnte so Unfassbares geschehen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 19 Glaub aber ja nicht, dass du heil davonkommst; denn du hast es gewagt, mit Gott zu kämpfen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 20 Auch die Mutter war überaus bewundernswert und sie hat es verdient, dass man sich an sie mit Hochachtung erinnert. An einem einzigen Tag sah sie nacheinander ihre sieben Söhne sterben und ertrug es tapfer, weil sie dem Herrn vertraute.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 21 In edler Gesinnung stärkte sie ihr weibliches Gemüt mit männlichem Mut, redete jedem von ihnen in ihrer Muttersprache zu und sagte:
2 Makkabäer 2Makk 21 7 22 Ich weiß nicht, wie ihr in meinem Leib entstanden seid, noch habe ich euch Atem und Leben geschenkt; auch habe ich keinen von euch aus den Grundstoffen zusammengefügt.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 23 Nein, der Schöpfer der Welt hat den werdenden Menschen geformt, als er entstand; er kennt die Entstehung aller Dinge. Er gibt euch gnädig Atem und Leben wieder, weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen nicht auf euch achtet.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 24 Antiochus aber glaubte, sie verachte ihn, und er hatte den Verdacht, sie wolle ihn beschimpfen. Nun war nur noch der Jüngste übrig. Auf ihn redete der König nicht nur mit guten Worten ein, sondern versprach ihm unter vielen Eiden, ihn reich und sehr glücklich zu machen, wenn er von der Lebensart seiner Väter abfalle; auch wolle er ihn zu seinem Freund machen und ihn mit hohen Staatsämtern betrauen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 25 Als der Junge nicht darauf einging, rief der König die Mutter und redete ihr zu, sie solle dem Knaben doch raten, sich zu retten.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 26 Erst nach langem Zureden willigte sie ein, ihren Sohn zu überreden.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 27 Sie beugte sich zu ihm nieder, und den grausamen Tyrannen verspottend, sagte sie in ihrer Muttersprache: Mein Sohn, hab Mitleid mit mir! Neun Monate habe ich dich in meinem Leib getragen, ich habe dich drei Jahre gestillt, dich ernährt, erzogen und für dich gesorgt, bis du nun so groß geworden bist.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 28 Ich bitte dich, mein Kind, schau dir den Himmel und die Erde an; sieh alles, was es da gibt, und erkenne: Gott hat das aus dem Nichts erschaffen und so entstehen auch die Menschen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 29 Hab keine Angst vor diesem Henker, sei deiner Brüder würdig und nimm den Tod an! Dann werde ich dich zur Zeit der Gnade mit deinen Brüdern wiederbekommen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 30 Kaum hatte sie aufgehört, da sagte der Junge: Auf wen wartet ihr? Dem Befehl des Königs gehorche ich nicht; ich höre auf den Befehl des Gesetzes, das unseren Vätern durch Mose gegeben wurde.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 31 Du aber, der sich alle diese Bosheiten gegen die Hebräer ausgedacht hat, du wirst Gottes Händen nicht entkommen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 32 Denn wir leiden nur, weil wir gesündigt haben.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 33 Wenn auch der lebendige Herr eine kurze Zeit lang zornig auf uns ist, um uns durch Strafen zu erziehen, so wird er sich doch mit seinen Dienern wieder versöhnen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 34 Du Ruchloser aber, du größter Verbrecher der Menschheit, überheb dich nicht und werde nicht durch falsche Hoffnungen übermütig, wenn du deine Hand gegen die Kinder des Himmels erhebst.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 35 Denn noch bist du dem Gericht des allmächtigen Gottes, der alles sieht, nicht entronnen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 36 Unsere Brüder sind nach kurzem Leiden mit der göttlichen Zusicherung ewigen Lebens gestorben; du jedoch wirst beim Gericht Gottes die gerechte Strafe für deinen Übermut zahlen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 37 Ich gebe wie meine Brüder Leib und Leben hin für die Gesetze unserer Väter und rufe zu Gott, er möge seinem Volk bald wieder gnädig sein; du aber sollst unter Qualen und Schlägen bekennen müssen, dass nur er Gott ist.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 38 Bei mir und meinen Brüdern möge der Zorn des Allherrschers aufhören, der sich zu Recht über unser ganzes Volk ergossen hat.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 39 Da wurde der König zornig und verfuhr mit ihm noch schlimmer als mit den anderen - so sehr hatte ihn der Hohn verletzt.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 40 Auch der Jüngste starb also mit reinem Herzen und vollendetem Gottvertrauen.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 41 Zuletzt starb nach ihren Söhnen die Mutter.
2 Makkabäer 2Makk 21 7 42 Soviel sei über die Opfergelage und die schlimmen Misshandlungen berichtet.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 1 Judas aber, den man auch Makkabäer nennt, und seine Leute schlichen sich heimlich in die Dörfer und holten ihre Verwandten zu sich; auch gewannen sie die treu gebliebenen Juden, sodass sie etwa sechstausend Mann zusammenbrachten.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 2 Sie riefen zum Herrn, er möge auf das von allen geschundene Volk schauen und Mitleid haben mit dem Tempel, den ruchlose Menschen entweiht hätten,
2 Makkabäer 2Makk 21 8 3 er möge auch der Stadt gnädig sein, die zerstört werde und bald dem Erdboden gleichgemacht sei, und auf das unschuldig vergossene Blut hören, das (anklagend) zu ihm aufschreie.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 4 Er solle daran denken, dass man entgegen jedem Recht unschuldige Kinder ermordet und seinen Namen gelästert habe, und zeigen, dass er das Böse hasse.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 5 Sobald der Makkabäer eine Streitmacht aufgestellt hatte, konnten ihn die Heiden nicht mehr aufhalten; denn der Herr hatte seinem Zorn Gnade folgen lassen.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 6 Er überfiel Städte und Dörfer und steckte sie in Brand. Da er günstige Stellungen bezog, jagte er nicht wenige Feinde in die Flucht.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 7 Meist nutzte er die Nächte zu solchen Unternehmungen und der Ruf seiner Kühnheit verbreitete sich überall.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 8 Philippus merkte, dass der Mann rasch an Macht gewann und von Tag zu Tag erfolgreicher wurde; er schrieb daher an Ptolemäus, den Befehlshaber von Zölesyrien und Phönizien, er solle der Sache des Königs zu Hilfe kommen.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 9 Dieser benannte sofort Nikanor, den Sohn des Patroklus, der zu den ersten Freunden des Königs gehörte, und ließ ihn an der Spitze eines Heeres von mindestens zwanzigtausend Mann aus aller Herren Länder ausrücken, mit dem Auftrag, die gesamte Bevölkerung Judäas auszurotten. Er gab ihm auch Gorgias mit, einen im Kriegswesen erfahrenen Befehlshaber.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 10 Der König musste den Römern noch zweitausend Talente Kriegsschulden auszahlen; Nikanor beschloss, diese Summe aus dem Verkauf gefangener Juden aufzubringen.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 11 Unverzüglich ließ er durch Boten in den Hafenstädten bekannt geben, man könne zu ihm kommen und jüdische Sklaven kaufen; für ein Talent versprach er neunzig Personen zu liefern. Er ahnte nicht, dass ihn bald die Strafe des Allherrschers ereilen würde.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 12 Judas hörte vom Anmarsch Nikanors und ließ seinen Leuten bekannt geben, dass jener mit seinem Heer in der Nähe ein Lager aufgeschlagen habe.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 13 Die Feiglinge und die, die dem Urteil Gottes misstrauten, liefen weg und machten sich davon.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 14 Die anderen aber verkauften alles, was sie noch hatten; zugleich baten sie den Herrn, sie zu retten; denn der verruchte Nikanor habe sie schon verkauft, bevor er ihnen überhaupt begegnet sei,
2 Makkabäer 2Makk 21 8 15 und wenn er es schon nicht ihretwegen tun wolle, dann doch wegen der Bündnisse, die er mit ihren Vätern geschlossen habe, und weil über ihnen selbst sein heiliger und herrlicher Name ausgerufen worden sei.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 16 Der Makkabäer ließ seine Leute zusammenkommen, sechstausend an der Zahl. Er redete ihnen zu, sich von den Feinden nicht aus der Fassung bringen zu lassen und nicht ängstlich zu werden, weil die Heiden in solchen Massen ohne jeden Grund gegen sie heranrückten. Sie sollten tapfer kämpfen
2 Makkabäer 2Makk 21 8 17 und sich stets vor Augen halten, mit welch frechem Übermut man entgegen allem Recht den heiligen Ort behandelt habe, wie übel man der Stadt mitgespielt und wie schlimm man sie zugerichtet habe und dass die von den Vorfahren ererbte Verfassung aufgelöst worden sei.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 18 Er sagte: Sie verlassen sich auf ihre Waffen und auf die Kühnheit, mit der sie angreifen; wir aber verlassen uns auf den allmächtigen Gott, der unsere Angreifer und die ganze Welt mit einem einzigen Wink vernichten kann.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 19 Weiter zählte er ihnen auf, wie oft Gott ihren Vorfahren geholfen habe, etwa gegen Sanherib, als hundertfünfundachtzigtausend Mann den Tod fanden.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 20 Er erwähnte auch die Schlacht mit den Galatern in Babylon: Da waren sie, zusammen mit viertausend Mazedoniern nur achttausend Mann stark, zum Kampf angetreten, und als die Mazedonier in eine verzweifelte Lage gerieten, schlugen sie, weil der Himmel ihnen half, mit sechstausend Mann hundertzwanzigtausend vernichtend und machten reiche Beute.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 21 So machte er ihnen Mut, damit sie bereit wären, für die Gesetze und das Vaterland zu sterben. Dann teilte er sein Heer in vier Abteilungen ein.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 22 An die Spitze der einzelnen Gruppen stellte er seine Brüder Simeon, Josef und Jonatan, denen er je fünfzehnhundert Mann zuwies,
2 Makkabäer 2Makk 21 8 23 und außerdem den Eleasar. Er selbst las aus der Heiligen Schrift vor und gab die Losung aus: Mit Gottes Hilfe! Dann trat er vor die erste Reihe und griff Nikanor an.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 24 Da ihnen der Allherrscher im Kampf half, machten sie mehr als neuntausend Feinde nieder, verwundeten und verstümmelten den größten Teil des Heeres Nikanors und zwangen alle Übrigen zur Flucht.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 25 Dabei erbeuteten sie auch das Geld der Leute, die gekommen waren, um sie zu kaufen. Sie verfolgten sie eine Strecke weit, kehrten dann aber um, weil sie keine Zeit mehr hatten.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 26 Es war nämlich am Tag vor dem Sabbat; darum setzten sie ihnen nicht länger nach.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 27 Sie nahmen den Feinden die Waffen weg und zogen ihnen die Rüstungen aus. Dann feierten sie den Sabbat; begeistert priesen sie den Herrn und lobten seine Taten. Durch seinen Schutz hatten sie diesen Tag erleben können, an dem er ihnen von neuem seine Gnade zugewandt hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 28 Nach dem Sabbat verteilten sie die Beute. Zuerst gaben sie davon den Misshandelten und den Witwen und Waisen; den Rest verteilten sie unter sich selbst und ihre Kinder.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 29 Danach hielten sie einen Bittgottesdienst ab und baten den barmherzigen Herrn, er möge sich mit seinen Dienern wieder völlig aussöhnen.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 30 Sie kämpften auch gegen die Truppen des Timotheus und des Bakchides, töteten von ihnen über zwanzigtausend Mann und eroberten einige hoch in den Bergen gelegene Festungen. Die reiche Beute verteilten sie zu gleichen Teilen unter sich und unter die Misshandelten, die Waisen und Witwen und unter die alten Leute.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 31 Sie sammelten die Waffen der Erschlagenen ein und bewahrten sie sorgfältig an geeigneten Orten auf. Die übrige Beute schafften sie nach Jerusalem.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 32 Auch Phylarches, einen ganz ruchlosen Mann aus der Umgebung des Timotheus, töteten sie; er hatte den Juden viel Böses getan.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 33 Bei der Siegesfeier in der Vaterstadt verbrannten sie die Männer, die die heiligen Tore angezündet hatten, sowie den Kallisthenes; er hatte sich in ein kleines Haus geflüchtet. So erhielt er den verdienten Lohn für seine Verruchtheit.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 34 Der dreimal verfluchte Nikanor aber, der die tausend Händler mitgebracht hatte, um die Juden zu verkaufen,
2 Makkabäer 2Makk 21 8 35 wurde von denen, die er verachtet hatte, mit Hilfe des Herrn gedemütigt. Er musste sein Prachtgewand ausziehen und sich wie ein entlaufener Sklave mitten durch das Land allein nach Antiochia durchschlagen, wo er völlig niedergeschlagen über den Verlust seines Heeres ankam.
2 Makkabäer 2Makk 21 8 36 Er, der sich unterfangen hatte, den Tribut für die Römer aus den Gefangenen Jerusalems aufzubringen, musste nun verkünden, dass die Juden jemanden hätten, der für sie kämpfe, und dass sie deshalb unverwundbar seien; denn sie achteten auf die Gesetze, die jener erlassen hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 1 Etwa zur selben Zeit musste Antiochus mit Schimpf und Schande aus Persien abziehen.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 2 Er war in die Stadt, die man Persepolis nennt, einmarschiert. Bei dem Versuch, den Tempel auszurauben und eine Besatzung in die Stadt zu legen, erhob sich die Bevölkerung in Massen und griff zu den Waffen. Die Truppen wurden geschlagen und Antiochus von den Einwohnern verjagt; er musste schmählich den Rückzug antreten.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 3 In der Gegend von Ekbatana erhielt er die Nachricht von der Niederlage Nikanors und der Truppen des Timotheus.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 4 Da geriet er in heftigen Zorn und glaubte, seine Wut über die unglückliche Flucht an den Juden auslassen zu können. Darum befahl er dem Wagenlenker, ohne Unterbrechung bis zum Ziel durchzufahren. Aber schon drohte ihm das Gericht des Himmels; denn in seiner Vermessenheit sagte er: Sobald ich in Jerusalem bin, mache ich die Stadt zu einem Friedhof für alle Juden.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 5 Doch der Herr, der alles sieht, Israels Gott, traf ihn, ohne dass es jemand sehen konnte, mit einem Schlag, für den es keine Heilung gab. Kaum hatte er zu reden aufgehört, da spürte er in seinen Eingeweiden quälende Schmerzen, die kein Arzt lindern konnte.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 6 Damit geschah ihm ganz recht, hatte er doch die Eingeweide anderer durch zahllose ausgefallene Foltern gequält.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 7 Dennoch blieb sein Stolz ungebrochen; die Vermessenheit hatte ihn ganz und gar in Besitz genommen. Glühende Wut gegen die Juden verzehrte ihn und er befahl dem Wagenlenker, noch schneller zu fahren. Doch dann geschah es: In voller Fahrt fiel er aus dem dahinrasenden Wagen und stürzte so schwer, dass er sich alle Glieder verrenkte.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 8 Eben noch hatte er in maßloser Aufgeblasenheit geglaubt, er könne den Wogen des Meeres gebieten und die Gipfel der Berge auf einer Waage wiegen. Nun lag er auf der Erde und man musste ihn auf eine Bahre legen. So zeigte sich an ihm sichtbar Gottes Macht.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 9 Aus den Augen des Verruchten krochen Würmer; während er noch lebte, verfaulte sein Fleisch unter Schmerzen und Qualen und der Verwesungsgeruch, der von ihm ausging, verpestete das ganze Lager.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 10 Kurz zuvor hatte er noch geglaubt, er könne nach den Sternen des Himmels greifen; jetzt konnte es niemand mehr bei ihm aushalten, so unerträglich war der Gestank.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 11 Da endlich begann der Gepeinigte, von seinem maßlosen Hochmut abzulassen und unter Gottes Schlägen zur Einsicht zu kommen; denn seine Schmerzen wurden immer schlimmer.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 12 Als er seinen Geruch selbst nicht mehr ertragen konnte, sagte er: Wenn man nur ein sterblicher Mensch ist, soll man sich Gott unterordnen und nicht überheblich sein.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 13 Der Verbrecher rief sogar den Herrn an, fand aber bei ihm kein Erbarmen mehr. Er gelobte,
2 Makkabäer 2Makk 21 9 14 die Heilige Stadt, die er kurzerhand hatte dem Erdboden gleichmachen und in einen Friedhof umwandeln wollen, in den Rang einer freien Stadt zu erheben.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 15 Hatte er zuerst beschlossen, die Juden nicht einmal eines Grabes zu würdigen, sondern sie samt den Säuglingen den Raubvögeln und den wilden Tieren zum Fraß vorzuwerfen, so wollte er sie nun alle den Bürgern von Athen gleichstellen.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 16 Er versprach, den heiligen Tempel, den er zuvor geplündert hatte, mit den schönsten Weihegeschenken auszuschmücken, die heiligen Geräte um ein Vielfaches zu ersetzen und die nötigen Aufwendungen für die Opfer aus eigenen Mitteln aufbringen.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 17 Ja, er wollte sogar selbst Jude werden und überall hingehen, wo Menschen wohnen, um Gottes Macht zu verkünden.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 18 Trotzdem ließen seine Schmerzen nicht nach; denn das gerechte Gericht Gottes war über ihn gekommen. Da gab er alle Hoffnung auf und schrieb den Juden einen Brief, der eigentlich eine Bittschrift war. Der Brief hatte diesen Inhalt:
2 Makkabäer 2Makk 21 9 19 Seinen guten jüdischen Bürgern wünscht Antiochus, König und Befehlshaber, viel Freude, Gesundheit und Wohlergehen.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 20 Ich danke Gott sehr, wenn ihr gesund seid und wenn es auch euren Kindern und eurem Besitz nach Wunsch ergeht. Dafür setze ich meine Hoffnung auf den Himmel.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 21 Ich erinnere mich in Liebe an die Achtung und freundliche Hochschätzung, die ihr mir entgegengebracht habt. Bei meiner Rückkehr aus Persien zog ich mir eine Krankheit zu, die mich sehr belastet. Darum hielt ich es für nötig, für die öffentliche Sicherheit aller Bürger zu sorgen.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 22 Nicht dass ich mich schon aufgegeben hätte - ich habe vielmehr gute Hoffnung, wieder gesund zu werden.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 23 Aber ich dachte daran, dass schon mein Vater jedes Mal einen Nachfolger bestimmte, wenn er sich mit seinem Heer im Osten aufhielt.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 24 Falls dann etwas Unvorhergesehenes eintrat oder ein Missgeschick gemeldet wurde, wussten die Bewohner des Reiches, wem die Regierung übertragen worden war, und sie brauchten sich nicht zu beunruhigen.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 25 Auch sehe ich, wie die Machthaber an den Grenzen unseres Landes, unsere Nachbarn, nur auf eine günstige Gelegenheit lauern und die kommende Entwicklung abwarten. Darum habe ich in aller Form meinen Sohn Antiochus zum Nachfolger bestimmt; ihn habe ich den meisten von euch ja schon oft anvertraut und empfohlen, wenn ich plötzlich in die östlichen Provinzen hinaufziehen musste. An ihn habe ich einen Brief geschrieben, den ich beilege.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 26 Ich bitte euch eindringlich: Denkt daran, wie viel Gutes ich eurer Gemeinschaft und jedem einzelnen von euch erwiesen habe, und bewahrt mir und meinem Sohn euer Wohlwollen!
2 Makkabäer 2Makk 21 9 27 Ich bin überzeugt, dass er meine Politik der Güte und Freundschaft weiterführen und in gutem Einvernehmen mit euch bleiben wird.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 28 Der Menschenmörder und Gotteslästerer endete also fern seiner Heimat im Gebirge auf jämmerliche Weise, unter entsetzlichen Schmerzen, ganz wie er sie anderen zugefügt hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 9 29 Sein Jugendfreund Philippus ließ den Leichnam überführen; dann begab er sich nach Ägypten zu Ptolemäus Philometor, weil er dem Sohn des Antiochus nicht traute.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 1 Der Makkabäer aber und seine Leute konnten unter der Führung des Herrn das Heiligtum und die Stadt wieder in Besitz nehmen.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 2 Sie rissen die Altäre ein, die die Heiden auf dem Tempelplatz errichtet hatten, und legten die Umfriedungsmauern nieder.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 3 Den Tempel selbst reinigten sie und bauten einen neuen Brandopferaltar. Sie schlugen Feuer aus Steinen und zündeten so die Opfer an, die sie nach zweijähriger Unterbrechung wieder darbringen konnten. Auch bemühten sie sich um Räucherwerk, Leuchter und Schaubrote.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 4 Dann warfen sie sich auf die Erde nieder und flehten zum Herrn, dass sie nie wieder in solches Unglück gerieten. Für den Fall, dass sie noch einmal sündigen sollten, wollten sie lieber von ihm selbst in Güte gezüchtigt werden als in die Hände frecher und barbarischer Heiden fallen.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 5 Es traf sich, dass die Reinigung des Tempels auf den gleichen Tag fiel, an dem ihn die Fremden entweiht hatten, nämlich auf den fünfundzwanzigsten Kislew.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 6 Sie feierten acht Tage lang ein fröhliches Fest nach Art des Laubhüttenfestes; dabei dachten sie daran, dass sie noch vor kurzem das Laubhüttenfest wie wilde Tiere in den Höhlen der Berge verbracht hatten.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 7 Sie nahmen Stäbe, die sie mit grünen Blättern umwunden hatten, in die Hand und Laubzweige - auch Palmzweige - und brachten dem Loblieder dar, der den Weg zur Reinigung des Ortes bereitet hatte, der sein Eigentum ist.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 8 Sie setzten durch eine öffentliche Entschließung und Abstimmung fest, dass das ganze jüdische Volk jedes Jahr diese Tage festlich zu begehen habe.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 9 So starb Antiochus, den man Epiphanes nannte.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 10 Jetzt wollen wir noch berichten, was unter Antiochus Eupator geschah, dem Sohn dieses ruchlosen Menschen. Dabei fassen wir kurz zusammen, welches Unheil aus den kriegerischen Verwicklungen entstand.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 11 Als Eupator seine Herrschaft antrat, ernannte er einen Mann namens Lysias zum Reichsverweser; außerdem machte er ihn zum Befehlshaber über Zölesyrien und Phönizien und zum Oberkommandierenden über die dort liegenden Truppen.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 12 Ptolemäus, mit dem Zunamen Makron, hatte als erster den Juden Gerechtigkeit widerfahren lassen, weil ihnen so viel Unrecht geschehen war; er hatte versucht, den Streit mit ihnen friedlich beizulegen.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 13 Seine Vertrauten verklagten ihn deswegen bei Eupator. Schon vorher hatte er allerorten als Verräter gegolten; denn er hatte Zypern, das ihm von Philometor anvertraut worden war, verlassen und war zu Antiochus Epiphanes übergelaufen. Da er seine ehrenvolle Stellung nicht mehr in Ehren verwalten konnte, machte er seinem Leben durch Gift ein Ende.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 14 Gorgias wurde Befehlshaber in dieser Gegend; er warb Söldner an und führte Krieg gegen die Juden, wo er nur konnte.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 15 Außer ihm machten auch die Idumäer, die eine Reihe gut gelegener Festungen besaßen, den Juden zu schaffen. Sie hatten Flüchtlinge aus Jerusalem bei sich aufgenommen und begannen, Krieg zu führen.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 16 Die Männer um den Makkabäer hielten einen Bittgottesdienst ab und baten Gott, ihr Bundesgenosse zu sein. Dann berannten sie die Festungen der Idumäer.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 17 Sie eroberten sie im Sturm, schlugen die Verteidiger auf den Mauern in die Flucht und machten jeden nieder, der ihnen in die Hände fiel. Dabei töteten sie mindestens zwanzigtausend Mann.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 18 Nicht weniger als neuntausend Mann konnten sich in zwei stark befestigte Burgen flüchten, die für eine Belagerung mit allem aufs Beste ausgerüstet waren.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 19 Der Makkabäer zog ab, da seine Anwesenheit an einem anderen Ort dringend notwendig war. Doch ließ er Simeon und Josef zurück, ferner Zachäus mit seinen Leuten; sie reichten aus, um die Burgen zu belagern.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 20 Simeons Soldaten nahmen jedoch aus Habgier Bestechungsgelder an und ließen für siebzigtausend Drachmen einige Leute aus den Burgen entweichen.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 21 Sobald der Makkabäer davon erfuhr, rief er die Führer des Volkes zusammen und erhob Anklage: Man habe die Brüder um Geld verkauft, da man zu deren Schaden die Feinde freigelassen habe.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 22 Er ließ die Verräter hinrichten und eroberte die beiden Burgen auf der Stelle.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 23 Mit seinen Waffen hatte er überall Erfolg und so vernichtete er in den beiden Festungen über zwanzigtausend Mann.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 24 Timotheus - derselbe, den die Juden schon einmal geschlagen hatten sammelte ein großes Söldnerheer und brachte auch ziemlich viel Reiterei aus der Provinz Asien zusammen. Damit rückte er an, um Judäa zu erobern.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 25 Als er schon in der Nähe war, riefen die Männer des Makkabäers Gott um Hilfe an, streuten sich Erde auf das Haupt und zogen Bußgewänder an.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 26 Sie warfen sich vor den Stufen des Brandopferaltars nieder und baten den, der ihnen wieder gnädig war, ihren Feinden feindlich gesinnt zu sein und ihren Widersachern zu widerstehen, wie das Gesetz sagt.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 27 Nach diesem Gebet nahmen sie ihre Waffen, verließen die Stadt und rückten Timotheus entgegen. Als sie sich den Feinden näherten, hielten sie sich zunächst zurück.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 28 Sobald aber die Sonne aufging und es hell wurde, stießen die beiden Heere aufeinander. Die einen hatten als Bürgschaft für einen glücklichen Sieg neben ihrer Tapferkeit nur ihr Gottvertrauen; die anderen ließen sich im Kampf durch ihre wilde Wut treiben.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 29 Schon war die Schlacht heftig entbrannt, da erschienen den Kämpfenden vom Himmel her fünf herrliche Reiter auf goldgezäumten Pferden und stellten sich an die Spitze der Juden.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 30 Zwei von ihnen nahmen den Makkabäer in ihre Mitte, deckten ihn mit ihren Rüstungen und schützten ihn vor jeder Verwundung; auf die Feinde aber schossen sie Pfeile und Blitze. Diese wurden geblendet und flohen verwirrt nach allen Seiten.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 31 So kamen zwanzigtausendfünfhundert Mann und sechshundert Reiter um.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 32 Timotheus selbst flüchtete sich mit anderen in eine Festung namens Geser, die sehr stark befestigt war; ihr Kommandant war Chäreas.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 33 Die Truppen des Makkabäers belagerten vier Tage lang voll Begeisterung die Festung.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 34 Die Verteidiger, die sich in ihren Befestigungen sicher fühlten, führten lästerliche Reden und schrien freche Worte herunter.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 35 Am Morgen des fünften Tages packte zwanzig junge Männer aus dem Heer des Makkabäers der Zorn, als sie die Lästerreden hörten. Sie stürmten mutig auf die Mauer los und schlugen in wilder Wut jeden nieder, der sich ihnen in den Weg stellte.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 36 Andere umgingen die Stadt und erzwangen sich mit demselben Mut den Zugang zu den Verteidigern; sie legten Feuer an die Türme und steckten sie in Brand und verbrannten so die Lästerer bei lebendigem Leib. Wieder andere brachen die Tore auf, ließen die übrigen Truppen ein und eroberten die Stadt im Handstreich.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 37 Timotheus, der sich in einer Zisterne versteckt hatte, stachen sie nieder, ebenso seinen Bruder Chäreas und den Apollophanes.
2 Makkabäer 2Makk 21 10 38 Darauf priesen sie mit Lob- und Dankliedern den Herrn, der so Großes für Israel getan und ihnen den Sieg geschenkt hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 1 Der Reichsverweser Lysias, des Königs Vormund und Verwandter, war über diese Ereignisse sehr verärgert.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 2 Er zog daher in kürzester Zeit an die achtzigtausend Mann zusammen, dazu seine ganze Reiterei, und marschierte gegen die Juden. Er hatte vor, aus der Stadt Jerusalem eine griechische Siedlung zu machen,
2 Makkabäer 2Makk 21 11 3 das Heiligtum ebenso wie die heidnischen Kultstätten zu besteuern und das Amt des Hohenpriesters jedes Jahr für Geld auszuschreiben.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 4 Doch rechnete er überhaupt nicht mit der Macht Gottes, sondern stützte seine Überlegungen allein auf die Zehntausende von Fußtruppen, die Tausende von Reitern und seine achtzig Elefanten.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 5 Er drang in Judäa ein, rückte vor die Festung Bet-Zur, die hundertfünfzig Stadien von Jerusalem entfernt liegt, und bestürmte sie.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 6 Als die Leute des Makkabäers von der Belagerung der Festung erfuhren, flehten sie mit dem ganzen Volk unter Klagen und Weinen den Herrn an, er möge doch einen guten Engel schicken, um Israel zu retten.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 7 Der Makkabäer griff als erster nach den Waffen und hielt eine anfeuernde Rede an die anderen: Sie sollten, zusammen mit ihm, die Gefahr auf sich nehmen und ihren Brüdern zu Hilfe eilen. Geschlossen und voll Kampfesmut brachen sie auf.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 8 Sie waren noch in der Nähe von Jerusalem, da erschien ihnen ein Reiter und zog in einem weißen Gewand und einer blinkenden goldenen Waffenrüstung vor ihnen her.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 9 Gemeinsam priesen sie den barmherzigen Gott und ihr Mut wurde so groß, dass sie bereit gewesen wären, nicht nur Menschen, sondern auch die wildesten Tiere und eiserne Mauern zusammenzuschlagen.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 10 Sie rückten mit ihrem himmlischen Bundesgenossen, zum Kampf bereit, vor; denn der Herr hatte Erbarmen mit ihnen.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 11 Sie stürzten sich wie Löwen auf die Feinde und erschlugen elftausend von ihnen, dazu sechzehnhundert Reiter. Alle Übrigen jagten sie in die Flucht;
2 Makkabäer 2Makk 21 11 12 die meisten davon waren verwundet und konnten nur das nackte Leben retten. Auch Lysias selbst konnte sich nur durch eine schimpfliche Flucht retten.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 13 Da Lysias jedoch nicht ohne Verstand war und über die erlittene Niederlage nachdachte, begriff er, dass die Hebräer unbesiegbar waren, weil der starke Gott auf ihrer Seite kämpfte.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 14 Darum schickte er Unterhändler, die auf einen Friedensvertrag drängen und jeder annehmbaren Bedingung zustimmen sollten; er ließ sagen, er wolle auch dem König sehr zureden, mit ihnen Freundschaft zu schließen.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 15 Der Makkabäer ging auf alle Vorschläge des Lysias ein, ohne indes seinen Vorteil zu vernachlässigen. Alle Forderungen, die er für die Juden stellte und dem Lysias schriftlich vorlegte, nahm der König an.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 16 Lysias schrieb an die Juden einen Brief, der folgenden Inhalt hatte: Lysias grüßt das jüdische Volk.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 17 Eure Abgesandten Johanan und Abschalom haben euer Antwortschreiben vorgelegt, das unten beigefügt ist, und mich gebeten, die darin geäußerten Forderungen zu genehmigen.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 18 Was in die Zuständigkeit des Königs fällt, habe ich ihm dargelegt; er ist auf jede annehmbare Bedingung eingegangen.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 19 Wenn ihr weiterhin die Politik der Regierung wohlwollend aufnehmt, werde ich mich bemühen, euch Vorteile zu verschaffen.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 20 Was die Einzelheiten betrifft, habe ich euren und meinen Unterhändlern aufgetragen, mit euch zu verhandeln.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 21 Lebt wohl! Im Jahr 148, am Vierundzwanzigsten des Monats Dioskorus.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 22 Im Brief des Königs stand dies: König Antiochus grüßt seinen Bruder Lysias.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 23 Nachdem unser Vater zu den Göttern hinübergegangen ist, wollen wir, dass die Untertanen des Reichs ungestört ihren Beschäftigungen nachgehen können.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 24 Andererseits haben wir erfahren, dass die Juden mit der von meinem Vater gewünschten Übernahme griechischer Sitten nicht einverstanden sind, es vielmehr vorziehen, auf ihre eigene Art zu leben, und verlangen, dass man ihnen wieder gestattet, ihren Gewohnheiten zu folgen.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 25 Wir beschließen darum, dass auch dieses Volk ungestört bleibt, und verfügen, dass man ihnen ihr Heiligtum zurückgibt und dass sie ihr Leben so einrichten können, wie es schon zur Zeit ihrer Vorfahren Brauch war.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 26 Du wirst nun am besten zu ihnen Gesandte schicken und ihnen die Hand zum Frieden reichen, damit sie die Grundlinien unserer Politik erkennen, Vertrauen fassen und ihre Angelegenheiten zu ihrer Zufriedenheit regeln können.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 27 Der Brief des Königs an das Volk lautete so: König Antiochus grüßt den Rat und alle übrigen Juden.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 28 Wir hoffen, dass es euch gut geht; auch wir erfreuen uns guter Gesundheit.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 29 Menelaus hat uns wissen lassen, dass ihr nach Hause zu eurer Arbeit zurückkehren wollt.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 30 Jedem also, der bis zum dreißigsten Tag des Monats Xanthikus heimkehrt, wird Friede angeboten mit der Zusicherung,
2 Makkabäer 2Makk 21 11 31 dass die Juden ihre gewohnten Speisevorschriften und Gesetze befolgen dürfen; keiner von ihnen darf dabei irgendwie belangt werden für Vergehen, die er in Unkenntnis der Verhältnisse begangen hat.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 32 Ich habe Menelaus zu eurer Beruhigung zu euch geschickt.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 33 Lebt wohl! Im Jahr 148, am Fünfzehnten des Monats Xanthikus.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 34 Auch die Römer schickten ihnen einen Brief; er hatte folgenden Inhalt: Die römischen Gesandten Quintus Memmius und Titus Manius grüßen das jüdische Volk.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 35 Auch wir sind einverstanden mit den Bedingungen, die Lysias, der Verwandte des Königs, mit euch ausgehandelt hat.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 36 Lasst uns die Vorschläge, die er dem König unterbreiten will, zukommen, sobald ihr sie geprüft habt, damit wir eure Sache vortragen können, wie es für euch am günstigsten ist; wir sind nämlich auf dem Weg nach Antiochia.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 37 Teilt uns deswegen auch umgehend durch Boten eure Meinung darüber mit.
2 Makkabäer 2Makk 21 11 38 Lebt wohl! Im Jahr 148, am Fünfzehnten des Monats Xanthikus.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 1 Nach dem Abschluss der Verträge kehrte Lysias zum König zurück. Die Juden begannen, wieder ihre Felder zu bestellen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 2 Die Befehlshaber in jener Gegend aber, Timotheus, Apollonius, der Sohn des Gennäus, ferner Hieronymus, Demophon und auch Nikanor, der Statthalter von Zypern, ließen die Juden nicht in Ruhe und Frieden leben.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 3 Die Einwohner von Jafo begingen folgendes entsetzliche Verbrechen: Sie luden die Juden, die unter ihnen wohnten, ein, mit ihren Frauen und Kindern in Schiffe, die sie zur Verfügung stellten, einzusteigen. Sie taten, als ob sie nichts Böses gegen sie im Schild führten,
2 Makkabäer 2Makk 21 12 4 sondern aufgrund eines öffentlichen Beschlusses der Stadt handelten. Die Juden nahmen das Angebot an, da sie den Frieden wollten und keinen bösen Verdacht hegten. Aber als sie auf dem offenen Meer waren, wurden die Boote versenkt; mindestens zweihundert Menschen ertranken.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 5 Als Judas von der schrecklichen Tat gegen die Angehörigen seines Volkes erfuhr, gab er sie seinen Männern bekannt,
2 Makkabäer 2Makk 21 12 6 rief Gott, den gerechten Richter, an und überfiel die Mörder, die sich mit dem Blut seiner Brüder befleckt hatten. In der Nacht zündete er den Hafen an, verbrannte die Schiffe und stach alle nieder, die sich dorthin geflüchtet hatten.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 7 Die Stadt selbst hatte ihre Tore verrammelt. So musste er abziehen, aber er nahm sich vor, wiederzukommen und die ganze Stadt Jafo zu vernichten.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 8 Als er erfuhr, dass die Bürger von Jamnia mit den Juden, die bei ihnen lebten, dasselbe tun wollten,
2 Makkabäer 2Makk 21 12 9 überfiel er auch die Leute von Jamnia bei Nacht und steckte den Hafen samt der Flotte in Brand. Der Feuerschein war zweihundertvierzig Stadien weit bis nach Jerusalem zu sehen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 10 Von dort zogen sie weiter gegen Timotheus. Sie waren gerade neun Stadien weit marschiert, da griffen fünftausend Araber mit fünfhundert Reitern Judas an.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 11 Nach hitzigem Kampf gewannen die Männer des Judas die Oberhand; denn Gott half ihnen. Die bedrängten Nomaden baten Judas um Frieden, versprachen, ihm und seinen Leuten Vieh zu liefern und ihnen auch sonst gute Dienste zu erweisen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 12 Da Judas der Ansicht war, ihre Hilfe könne ihnen tatsächlich bei vielen Gelegenheiten von Nutzen sein, war er damit einverstanden, mit ihnen Frieden zu schließen. Die Araber verpflichteten sich durch Handschlag und zogen sich zu ihren Zelten zurück.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 13 Judas griff auch eine Stadt namens Kaspin an; sie war ringsum mit Wällen und Mauern befestigt. Ihre Bevölkerung setzte sich aus Menschen verschiedenster Völker zusammen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 14 Weil sie sich auf ihre hohen Mauern und auf ihre Vorräte verließen, wurden sie immer unverschämter gegen die Leute des Judas, beschimpften sie, lästerten Gott und schrien unflätige Worte.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 15 Die Männer des Judas riefen den großen Herrn der Welt an, der Jericho zur Zeit Josuas ohne Rammböcke und Belagerungsmaschinen zu Boden geschmettert hatte. Dann stürmten sie mit dem Mut von Löwen gegen die Mauern an,
2 Makkabäer 2Makk 21 12 16 und weil Gott es so wollte, konnten sie die Stadt einnehmen. Sie richteten in ihr ein unbeschreibliches Blutbad an, sodass ein zwei Stadien breiter See, der neben der Stadt lag, von dem Blut, das in ihn geflossen war, angefüllt zu sein schien.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 17 Dann marschierten sie siebenhundertfünfzig Stadien weiter, bis sie zum Charax kamen, wo die sogenannten Tubianer-Juden wohnten.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 18 Timotheus trafen sie dort nicht an; denn er war, ohne etwas unternommen zu haben, von dort abgezogen. Aber er hatte in einem stark befestigten Ort eine Garnison zurückgelassen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 19 Dositheus und Sosipater, zwei Offiziere aus dem Stab des Makkabäers, rückten aus und töteten die über zehntausend Mann starke Besatzung, die Timotheus in der Festung zurückgelassen hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 20 Dann teilte der Makkabäer sein Heer in mehrere Gruppen auf, übertrug jeweils einem seiner Offiziere den Befehl über eine Gruppe und zog in Eilmärschen gegen Timotheus, der über hundertzwanzigtausend Mann an Fußtruppen und zweitausendfünfhundert Reiter verfügte.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 21 Als Timotheus vom Anmarsch des Judas erfuhr, schickte er Frauen, Kinder und den übrigen Tross in eine Stadt namens Karnajim voraus. Diesen Ort konnte man kaum belagern, da er wegen zahlreicher Engpässe fast unzugänglich war.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 22 Kaum zeigte sich die erste Abteilung des Judas, da gerieten die Feinde in Furcht und Schrecken, denn der, der alles überschaut, ließ eine Erscheinung sichtbar werden. Sie rannten in wilder Flucht davon, jeder in eine andere Richtung. Dabei fügten sie vielfach einander selbst Schaden zu, ja, sie durchbohrten sich gegenseitig mit den Spitzen ihrer Schwerter.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 23 Doch Judas setzte ihnen stürmisch nach und erschlug von den Verruchten gegen dreißigtausend Mann.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 24 Timotheus selbst fiel den Leuten des Dositheus und des Sosipater in die Hände. Er flehte mit schönen, doch falschen Worten, ihn unbehelligt freizulassen; die Eltern und Brüder sehr vieler Juden seien in der Gewalt seiner Leute und es könne sein, dass man auf sie keine Rücksicht nehme.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 25 Mit vielen Worten brachte er sie dazu, seinen Versprechungen, er werde diese Menschen unversehrt zurückgeben, zu glauben. Um die Brüder zu retten, ließen sie ihn laufen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 26 Darauf zog Judas gegen Karnajim und das Heiligtum der Atargatis und erschlug fünfundzwanzigtausend Menschen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 27 Als sie geschlagen und vernichtet waren, rückte Judas vor das stark befestigte Efron, dessen große Einwohnerschaft sich aus vielen Völkern zusammensetzte. Junge und kräftige Männer standen vor den Mauern und wehrten sich tapfer. In der Stadt selbst war eine große Anzahl von Wurfmaschinen mit Geschossen aufgestellt.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 28 Da riefen die Juden zum Herrn, der den Ansturm der Feinde mit Macht zermalmt; sie brachten die Stadt in ihre Gewalt und töteten in ihr etwa fünfundzwanzigtausend Menschen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 29 Dann brachen sie auf und zogen in Eilmärschen von dort nach Skythopolis, das sechshundert Stadien von Jerusalem entfernt liegt.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 30 Die Juden, die dort wohnten, stellten jedoch den Einwohnern von Skythopolis das Zeugnis aus, sie seien freundlich zu ihnen und hätten ihnen in der bösen Zeit ihr Mitgefühl bewiesen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 31 Da bedankten sie sich und forderten sie auf, auch in Zukunft dem jüdischen Volk wohlgesinnt zu bleiben. Darauf begaben sie sich nach Jerusalem, da das Wochenfest unmittelbar bevorstand.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 32 Nach dem sogenannten Pfingstfest zogen sie in Eilmärschen gegen Gorgias, den Befehlshaber der Idumäer.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 33 Er rückte mit dreitausend Fußsoldaten und vierhundert Reitern aus.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 34 Als sie zum Kampf antraten, fielen einige von den Juden.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 35 Dositheus, ein Reiter von den Leuten Bakenors, ein sehr starker Mann, packte Gorgias fest am Mantel und zog mit allen Kräften an ihm. Aber als er den Verfluchten lebendig gefangen nehmen wollte, preschte ein thrakischer Reiter heran und schlug ihm den Arm ab. Gorgias konnte sich nach Marescha flüchten.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 36 Die Leute Esris kämpften weiter bis zur Erschöpfung. Da rief Judas zum Herrn, er solle als ihr Bundesgenosse und Bahnbrecher im Kampf erscheinen.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 37 In der Sprache seiner Väter erhob er das Kriegsgeschrei und stimmte Preislieder an, drang unversehens auf die Leute des Gorgias ein und schlug sie in die Flucht.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 38 Daraufhin führte Judas das Heer in die Stadt Adullam. Als der siebte Tag der Woche anbrach, reinigten sie sich, wie es bei ihnen Brauch war, und begingen dort den Sabbat.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 39 Am nächsten Tag kamen die Leute des Judas, um die Leichen der Gefallenen zu überführen - es war inzwischen höchste Zeit geworden und sie inmitten ihrer Angehörigen in den Familiengräbern zu bestatten.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 40 Da entdeckten sie, dass alle Toten unter ihren Kleidern Amulette der Götter von Jamnia trugen, obwohl das den Juden vom Gesetz her verboten ist. Da wurde allen klar, dass die Männer deswegen gefallen waren,
2 Makkabäer 2Makk 21 12 41 und sie priesen nun alle das Wirken des Herrn, des gerechten Richters, der das Verborgene ans Licht bringt.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 42 Anschließend hielten sie einen Bittgottesdienst ab und beteten, dass die begangene Sünde wieder völlig ausgelöscht werde. Der edle Judas aber ermahnte die Leute, sich von Sünden rein zu halten; sie hätten ja mit eigenen Augen gesehen, welche Folgen das Vergehen der Gefallenen gehabt habe.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 43 Er veranstaltete eine Sammlung, an der sich alle beteiligten, und schickte etwa zweitausend Silberdrachmen nach Jerusalem, damit man dort ein Sündopfer darbringe. Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 44 Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es nämlich überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten.
2 Makkabäer 2Makk 21 12 45 Auch hielt er sich den herrlichen Lohn vor Augen, der für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit sterben. Ein heiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 1 Im Jahr 149 erfuhren die Leute des Judas, dass Antiochus Eupator mit einem großen Heer gegen Judäa marschierte.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 2 Er wurde begleitet von dem Reichsverweser Lysias, seinem Vormund. Jeder führte ein Heer von hundertzehntausend griechischen Fußsoldaten, fünftausenddreihundert Reitern, zweiundzwanzig Elefanten und dreihundert Sichelwagen.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 3 Ihnen schloss sich auch Menelaus an; er redete heuchlerisch auf den König ein, nicht um das Vaterland zu retten, sondern weil er glaubte, er habe Aussicht, wieder in sein Amt (als Hoherpriester) eingesetzt zu werden.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 4 Der höchste König über allen Königen aber ließ Antiochus zornig werden auf den Verruchten, und als Lysias andeutete, dieser sei an allem Unglück schuld, befahl er, ihn nach Beröa zu schaffen und dort umzubringen. So ist es Brauch in jener Gegend.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 5 Es gibt dort nämlich einen fünfzig Ellen hohen Turm, der mit glühender Asche gefüllt ist. In ihm ist eine drehbare Maschine angebracht, die sich nach allen Seiten schräg zur Asche neigt.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 6 Wer des Tempelraubes schuldig ist oder ein anderes schweres Verbrechen begangen hat, den stoßen dort alle in den Tod.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 7 Auf diese Weise fand der Gesetzesbrecher Menelaus den Tod. Nicht einmal Erde zum Begräbnis wurde ihm zuteil.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 8 Damit geschah ihm nur recht; denn er hatte viele Verbrechen gegen den Altar begangen, dessen Feuer und Asche heilig sind. Nun fand er in Asche den Tod.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 9 Der König aber hatte das Herz eines Barbaren; er begann, den Juden noch weit Schlimmeres in Aussicht zu stellen als das, was zur Zeit seines Vaters geschehen war.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 10 Judas hörte davon und ließ dem Volk bekannt geben, man solle Tag und Nacht zum Herrn beten. Wenn je zu einer Zeit, dann müsse er ihnen jetzt helfen. Man wolle ihnen das Gesetz, das Vaterland und den heiligen Tempel rauben.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 11 Gerade erst habe das Volk ein wenig aufatmen können; Gott möge doch nicht zulassen, dass sie den ruchlosen Heiden in die Hände fielen.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 12 Drei Tage lang lagen sie ohne Unterbrechung auf den Knien und flehten unter Tränen und Fasten gemeinsam den barmherzigen Herrn an. Judas sprach ihnen Mut zu; dann gab er ihnen den Befehl, sich bereitzuhalten.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 13 Auf einer geheimen Sitzung der Ältesten ließ er den Beschluss fassen, man solle, bevor der König in Judäa eindringen und die Stadt in seine Gewalt bringen könne, ausrücken und die Sache mit Gottes Hilfe entscheiden.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 14 Er stellte den Ausgang dem Schöpfer der Welt anheim und feuerte seine Männer an, bis zum Tod tapfer für Gesetze, Heiligtum, Stadt, Vaterland und Verfassung zu kämpfen. Dann schlug er bei Modeïn ein Lager auf.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 15 Er gab seinen Truppen als Losung die Worte: Gottes Sieg. Mit den besten seiner jungen Krieger, die er eigens ausgewählt hatte, überfiel er nachts das Zelt des Königs, erschlug etwa zweitausend Mann und erstach den Leitelefanten des Königs mitsamt seinem Treiber.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 16 Als sie schließlich das ganze Lager in Furcht und Verwirrung gebracht hatten, zogen sie sich siegreich wieder zurück.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 17 Bei Tagesanbruch war alles vorbei; der Herr hatte ihnen mit seiner schützenden Macht beigestanden.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 18 Nachdem der König diese Kostprobe jüdischer Tapferkeit erhalten hatte, versuchte er, das Land mit Hilfe von List zu besetzen.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 19 Er rückte gegen die starke jüdische Festung Bet-Zur vor, wurde aber zurückgeschlagen; dann stieß er wieder vor und wurde wieder geschlagen.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 20 Judas ließ die Besatzung mit allem versorgen, was sie brauchte.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 21 Ein jüdischer Soldat namens Rhodokus aber verriet den Feinden die militärischen Geheimnisse. Er wurde verhört, festgenommen und eingekerkert.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 22 Dann verhandelte der König zum zweiten Mal mit der Besatzung von Bet-Zur, schloss mit ihnen einen Vertrag und zog ab. Dabei stieß er auf das Heer des Judas und erlitt eine Schlappe.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 23 Da erfuhr er, dass Philippus in Antiochia abgefallen sei; er hatte ihn dort zurückgelassen, um die Regierungsgeschäfte zu führen. Der König war sehr niedergeschlagen. Er sprach freundlich mit den Juden, gab ihnen nach, sicherte ihnen eidlich die Erfüllung aller gerechten Ansprüche zu, versöhnte sich mit ihnen und brachte ein Opfer dar, ehrte den Tempel und bewies dem Ort sein Wohlwollen.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 24 Für den Makkabäer gab er einen Empfang. Als Befehlshaber über das ganze Gebiet Ptolemaïs bis zu den Gerrenern ließ er den Hegemonides zurück
2 Makkabäer 2Makk 21 13 25 und begab sich dann nach Ptolemaïs. Die Einwohner dieser Stadt waren nämlich über die Verträge sehr verärgert; sie hatten sich heftig beschwert und wollten die Abmachungen rückgängig machen.
2 Makkabäer 2Makk 21 13 26 Lysias trat auf die Rednerbühne, gab Rechenschaft, so gut er konnte, überredete, beschwichtigte, stimmte die Leute um und brach dann nach Antiochia auf. So verliefen der Anmarsch und der Abzug des Königs.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 1 Drei Jahre später erfuhren die Leute des Judas, dass Demetrius, der Sohn des Seleukus, mit starken Truppen und einer Flotte im Hafen von Tripolis gelandet sei.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 2 Antiochus und dessen Vormund Lysias habe er aus dem Weg räumen lassen und das Land in seine Gewalt gebracht.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 3 Damals lebte ein Mensch namens Alkimus; er war früher einmal Hoherpriester gewesen, hatte sich aber schon vor der Zeit der Religionsvermischung freiwillig unrein gemacht. Wie er wohl wusste, hatte er sich dadurch in eine ausweglose Lage gebracht, sodass er nie wieder an den heiligen Altar treten konnte.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 4 Darum kam er um das Jahr 151 zu König Demetrius und überreichte ihm einen goldenen Kranz mit einem Palmzweig, dazu Ölzweige, wie sie am Heiligtum gebräuchlich sind. An diesem Tag unternahm er weiter nichts.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 5 Als aber Demetrius ihn vor seinen Rat rufen ließ und ihn fragte, wie die Stimmung unter den Juden sei und welche Pläne sie hätten, ergriff er die Gelegenheit, um sie für sein eigenes wahnwitziges Vorhaben zu nutzen. Er antwortete:
2 Makkabäer 2Makk 21 14 6 Es gibt unter den Juden Leute, die sich Hasidäer nennen; sie stehen unter der Führung des Makkabäers Judas. Sie hetzen zu Krieg und Aufruhr und lassen das Reich nicht zur Ruhe kommen.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 7 Dadurch wurde mir meine ehrenvolle Stellung geraubt, die mir aufgrund meiner Abstammung zukommt, nämlich das Amt des Hohenpriesters. Nun bin ich hierher gekommen,
2 Makkabäer 2Makk 21 14 8 einmal weil ich der königlichen Sache aufrichtig ergeben bin, dann aber auch aus Sorge für meine Mitbürger. Denn der Unverstand der eben genannten Leute hat unser ganzes Volk in nicht geringes Elend gestürzt.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 9 Wenn du, mein König, dir einen genauen Überblick über die Lage verschafft hast, dann sorge für das Land und für unser bedrängtes Volk; du bist ja gegen jedermann freundlich und wohlgesinnt.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 10 Solange aber Judas noch lebt, kann es im Reich keinen Frieden geben.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 11 Kaum hatte er das vorgebracht, da hetzten die anderen Vertrauten des Königs, die den Bestrebungen des Judas feindlich gegenüberstanden, Demetrius noch mehr auf.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 12 Dieser berief sofort Nikanor, dem er das Kommando über die Elefanten gegeben hatte, und setzte ihn zum Befehlshaber über Judäa ein. Er schickte ihn weg
2 Makkabäer 2Makk 21 14 13 mit dem schriftlichen Auftrag, Judas zu beseitigen, seine Anhänger zu zerstreuen, Alkimus aber als Hohenpriester über den allerhöchsten Tempel einzusetzen.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 14 Dem Nikanor schlossen sich in Scharen die Heiden an, die vor Judas aus Judäa geflohen waren; denn sie glaubten, das Unglück und Missgeschick der Juden werde ihnen Glück bringen.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 15 Als die Juden vom Anmarsch Nikanors erfuhren und hörten, dass zusammen mit ihm die Heiden anrückten, streuten sie sich Erde auf das Haupt und flehten Gott an, der sein Volk für ewige Zeiten geschaffen hat und sich immer vor aller Welt sichtbar seines Erbteils annimmt.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 16 Auf Beschluss ihres Anführers brachen sie sofort auf und trafen bei dem Dorf Dessau auf die Feinde.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 17 Simeon, der Bruder des Judas, war zwar schon mit Nikanor zusammengestoßen und hatte sich langsam zurückziehen müssen, weil sein Gegner ihn völlig unvermutet überrascht hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 18 Aber Nikanor kam zu Ohren, wie tapfer die Männer des Judas seien und wie mutig sie für ihr Vaterland kämpften; darum wich er der Entscheidung in offener Schlacht aus.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 19 Er schickte statt dessen Posidonius, Theodotus und Mattatias, um Friedensverhandlungen aufzunehmen.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 20 Nach langen Überlegungen legte der Anführer den Leuten seine Ansicht dar. Es zeigte sich, dass man einer Meinung war, und so billigte man die Verträge.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 21 Man verabredete einen Termin, um sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit an einem bestimmten Ort zu treffen. Von jeder Seite fuhr ein Wagen vor und man stellte Stühle auf.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 22 Auf Anordnung des Judas hielten sich Bewaffnete in günstiger Stellung bereit, damit die Feinde nicht heimtückisch überraschend einen Anschlag verüben konnten. Doch die Unterredung verlief ohne Zwischenfälle.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 23 Nikanor hielt sich in Jerusalem auf, ohne irgendwelchen Anstoß zu erregen; er entließ die Anhänger, die ihm massenweise zugeströmt waren.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 24 Auch hatte er Judas ständig um sich und war ihm herzlich zugetan.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 25 Er redete ihm zu, er solle heiraten und eine Familie gründen. So heiratete Juda und es ging ihm gut und er freute sich seines Lebens.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 26 Dem Alkimus blieb nicht verborgen, dass die beiden einander wohlgesinnt waren. Er verschaffte sich die abgeschlossenen Verträge, begab sich zu Demetrius und hinterbrachte ihm, Nikanor handle dem Staatswohl zuwider: Er habe Judas, den Feind seines Reiches, zum Nachfolger bestimmt.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 27 Der König war sehr aufgebracht und gereizt durch die Verleumdungen dieses Schurken. Er schrieb an Nikanor, dass er die Verträge für untragbar halte, und befahl ihm, den Makkabäer auf der Stelle gefesselt nach Antiochia zu schaffen.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 28 Nikanor geriet beim Empfang dieser Nachricht in große Bestürzung. Es war ihm sehr zuwider, die Vereinbarungen zu brechen; denn Judas hatte ja kein Unrecht getan.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 29 Da er sich aber dem König nicht widersetzen konnte, wartete er auf eine günstige Gelegenheit, um seinen Auftrag mit Hilfe einer List ausführen zu können.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 30 Doch der Makkabäer merkte, dass Nikanor ihm gegenüber immer abweisender wurde und dass seine gewohnte Freundlichkeit sich abkühlte. Er wusste, dass diese Schroffheit nichts Gutes bedeuten könne. Darum rief er eine Anzahl von seinen Leuten zusammen und versteckte sich mit ihnen vor Nikanor.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 31 Als Nikanor dahinter kam, dass ihn der Mann geschickt überlistet hatte, begab er sich zum allerhöchsten, heiligen Tempel, gerade als die Priester die vorgeschriebenen Opfer darbrachten, und befahl ihnen, Judas auszuliefern.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 32 Als diese unter Eid versicherten, sie wüssten nicht, wo sich der Gesuchte zur Zeit aufhalte,
2 Makkabäer 2Makk 21 14 33 erhob er die rechte Hand gegen den Tempel und schwor: Wenn ihr mir Judas nicht gefesselt herausgebt, werde ich dieses Gotteshaus dem Erdboden gleichmachen, den Brandopferaltar niederreißen und an seiner Stelle dem Dionysos einen herrlichen Tempel errichten.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 34 Nach diesen Worten ging er weg. Die Priester erhoben ihre Hände zum Himmel und riefen zu dem, der immer unser Volk beschützt. Sie beteten:
2 Makkabäer 2Makk 21 14 35 Herr, du bist auf nichts angewiesen; dennoch hat es dir gefallen, einen Tempel bauen zu lassen, in dem du unter uns wohnst.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 36 Nun, heiliger Herr, von dem alle Heiligung ausgeht, bewahre dieses Haus, das vor kurzem erst entsühnt wurde, unbefleckt in Ewigkeit.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 37 Unter den Ältesten der Stadt Jerusalem gab es einen Mann namens Rasi. Er war seinen Mitbürgern freundlich zugetan, stand in hohem Ansehen und hieß wegen seiner Güte Vater der Juden. Dieser Mann wurde bei Nikanor angezeigt.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 38 Er hatte sich nämlich schon vor der Zeit der Religionsvermischung offen für das Judentum entschieden und sich dafür bis zum Äußersten mit Leib und Leben eingesetzt.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 39 Nikanor beschloss, seine Abneigung gegen die Juden sichtbar zu bekunden, und schickte über fünfhundert Soldaten aus, um ihn verhaften zu lassen.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 40 Er glaubte nämlich, durch seine Festnahme den Juden einen schweren Schlag zu versetzen.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 41 Schon waren die Truppen dabei, den Turm zu besetzen; sie versuchten, sich den Eingang durch das Hoftor mit Gewalt zu erzwingen, und riefen nach Feuer, um die Türen in Brand zu setzen. Rasi war von allen Seiten umzingelt. Da stürzte er sich in das Schwert;
2 Makkabäer 2Makk 21 14 42 denn er wollte lieber in Ehren sterben als den Verruchten in die Hände fallen und eine schimpfliche Behandlung erfahren, die seiner edlen Herkunft unwürdig war.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 43 In der Hast aber hatte er sich nicht sofort tödlich getroffen; die Männer stürmten bereits durch die Türen herein. Da lief er mutig hinauf auf die Mauer und stürzte sich entschlossen auf die Menge hinab.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 44 Weil diese sofort zurückwich, entstand ein freier Raum und er fiel mitten auf den leeren Platz.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 45 Doch er lebte immer noch; in höchster Erregung erhob er sich, während das Blut in Strömen aus seinen schrecklichen Wunden schoss, durchbrach im Laufschritt die Menge und stellte sich auf einen steil abfallenden Felsen.
2 Makkabäer 2Makk 21 14 46 Fast schon verblutet, riss er sich die Eingeweide aus dem Leib, packte sie mit beiden Händen und schleuderte sie auf die Leute hinunter; dabei rief er den Herrn über Leben und Tod an, er möge sie ihm wiedergeben. So starb er.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 1 Nikanor erfuhr, dass Judas sich mit seinen Männern in der Gegend von Samaria aufhielt; da beschloss er, sie ohne jede Gefahr am Ruhetag anzugreifen.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 2 Aber die Juden, die gezwungen waren, ihn zu begleiten, sagten: Bring sie doch nicht um, als seist du ein wildes Tier oder ein Barbar. Halte den Tag in Ehren, der von dem, der die ganze Welt überblickt, in besonderer Weise mit Heiligkeit ausgezeichnet wurde.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 3 Der dreimal Verfluchte fragte, ob es im Himmel wirklich einen Herrscher gebe, der befohlen habe, den Sabbat zu begehen.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 4 Sie bekannten: Der lebendige Herr selbst, der Herrscher im Himmel, hat angeordnet, den Sabbat zu halten.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 5 Da erwiderte er: Und ich bin der Herrscher auf der Erde; ich befehle, die Waffen zu ergreifen und zu tun, was das Staatswohl verlangt. Dennoch gelang es ihm nicht, seinen verbrecherischen Plan auszuführen.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 6 Nikanor, der in seinem Stolz seinen Kopf hoch trug, hatte beschlossen, öffentlich ein Denkmal seines Sieges über die Männer des Judas zu errichten.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 7 Der Makkabäer aber hörte nicht auf, sein Vertrauen und all seine Hoffnung auf die Hilfe des Herrn zu setzen.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 8 Er ermahnte seine Männer, sich vor den anrückenden Heiden nicht zu fürchten. Sie sollten daran denken, wie der Himmel ihnen in der Vergangenheit geholfen habe; auch jetzt dürften sie vom Allherrscher den Sieg erwarten.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 9 Mit Worten aus dem Gesetz und aus den Propheten flößte er ihnen Mut ein, erinnerte sie auch an die Kämpfe, die sie schon bestanden hatten, und stärkte so ihren Kampfesmut.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 10 Nachdem er ihre Begeisterung geweckt hatte, spornte er sie noch weiter an, indem er sie daran erinnerte, wie die Heiden die Verträge nicht gehalten und ihre Schwüre gebrochen hatten.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 11 So wappnete er jeden von ihnen, nicht mit der Sicherheit, die Schild und Lanze verleihen, sondern mit dem Mut, den rechte Worte entfachen. Auch erzählte er ihnen einen überaus glaubwürdigen Traum, der alle sehr erfreute.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 12 Er hatte folgendes gesehen: Ihm war der frühere Hohepriester Onias erschienen, ein edler und gerechter Mann, bescheiden im Umgang, von gütigem Wesen und besonnen im Reden, von Kindheit an in allem aufs Gute bedacht; dieser breitete seine Hände aus und betete für das ganze jüdische Volk.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 13 In gleicher Haltung erschien dann ein Mann mit grauem Haar, von herrlicher Gestalt; der Glanz einer wunderbaren, überwältigenden Hoheit ging von ihm aus.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 14 Onias begann zu reden und sagte: Das ist der Freund seiner Brüder, der viel für das Volk und die heilige Stadt betet, Jeremia, der Prophet Gottes.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 15 Dann streckte Jeremia die rechte Hand aus und übergab ihm ein goldenes Schwert; dabei sagte er:
2 Makkabäer 2Makk 21 15 16 Nimm das heilige Schwert, das Gott dir schenkt. Mit ihm wirst du die Feinde schlagen.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 17 Die Worte des Judas gaben ihnen Zuversicht; denn sie waren sehr schön und hatten die Kraft, zur Tapferkeit anzuspornen und die Jugend mit männlichem Mut zu erfüllen. Man beschloss, kein Lager zu beziehen, sondern kühn anzugreifen und mit allem Mut im Kampf Mann gegen Mann die Entscheidung herbeizuführen; denn die Stadt, die Religion und das Heiligtum seien in Gefahr.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 18 Sie fürchteten weniger um Frauen und Kinder, um Brüder und Verwandte als um die Heiligkeit des Tempels.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 19 Die in der Stadt Zurückgebliebenen waren hauptsächlich in Angst wegen des Angriffs draußen auf offenem Feld.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 20 Alle warteten, dass die Entscheidung falle. Schon hatten die Feinde sich vereinigt und ihr Heer rückte geordnet vor; die Elefanten wurden aufgestellt, wo es am günstigsten war; die Reiterei verteilte sich auf die Flügel.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 21 Der Makkabäer sah, wie die Massen der Feinde dastanden, die verschiedenen Waffengattungen, die zur Wildheit gereizten Tiere. Da erhob er seine Hände zum Himmel und rief zum Herrn, der Wunder vollbringt. Denn er wusste, dass es nicht auf die Waffen ankommt, sondern dass denen der Sieg zufällt, die Gott für würdig erachtet.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 22 Dabei sprach er dieses Gebet: Unser Herrscher, du hast zu Hiskija, dem König von Juda, deinen Engel gesandt und er erschlug im Heer Sanheribs hundertfünfundachtzigtausend Mann.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 23 Herrscher im Himmel, sende auch jetzt einen guten Engel vor uns her, damit er Furcht und Schrecken verbreitet.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 24 Vor deinem gewaltigen Arm sollen alle erschrecken, die lästernd gegen dein heiliges Volk heranziehen. So sprach er.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 25 Die Truppen Nikanors rückten mit Trompetengeschmetter und Kampfliedern vor.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 26 Die Leute des Judas dagegen griffen die Feinde unter Beten und Flehen an.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 27 Mit den Händen kämpften sie, im Herzen beteten sie zu Gott. Mindestens fünfunddreißigtausend Mann streckten sie zu Boden, hocherfreut, dass Gott sich so sichtbar offenbarte.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 28 Schon war der Kampf beendet und sie wollten voller Freude aufbrechen, da entdeckten sie Nikanor, der in seiner Rüstung erschlagen dalag.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 29 Es gab ein großes Geschrei und Getümmel und sie priesen den Herrn in der Sprache ihrer Väter.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 30 Judas, der immer mit Leib und Seele für seine Mitbürger gestritten hatte, der von Jugend an seinen Landsleuten herzlich zugetan war, gab den Befehl, ihm den Kopf und eine Hand mitsamt dem Arm abzuschlagen und nach Jerusalem zu bringen.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 31 Sobald er dort angekommen war, rief er seine Landsleute zusammen und befahl den Priestern, sich vor dem Altar aufzustellen; auch schickte er Boten zu der Besatzung der Burg.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 32 Dann zeigte er den Kopf des Verbrechers Nikanor und die Hand des Lästerers, die dieser prahlend gegen das heilige Haus des Allherrschers ausgestreckt hatte.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 33 Die Zunge des ruchlosen Nikanor ließ er herausschneiden, zerstückeln und den Vögeln zum Fraß vorwerfen; den Arm ließ er vor dem Tempel aufhängen als Zeichen des bestraften Wahnsinns.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 34 Alle priesen den Herrn im Himmel, der seine Macht so sichtbar gezeigt hatte, und riefen: Gepriesen sei der, der seinen Ort vor der Entweihung bewahrt hat.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 35 Den Kopf Nikanors hängte Judas an die Burg als ein für alle sichtbares und offenkundiges Zeichen der Hilfe des Herrn.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 36 In einer öffentlichen Abstimmung beschlossen alle einstimmig, diesen Tag nicht ohne Feier vergehen zu lassen, sondern ihm einen besonderen Rang zu verleihen; es ist der dreizehnte Tag des zwölften Monats, der auf aramäisch Adar heißt, der Tag vor dem Mordechai-Tag.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 37 Das waren die Ereignisse, die mit Nikanor zusammenhingen. Seit jener Zeit blieb die Stadt im Besitz der Hebräer. Darum höre ich hier mit der Erzählung auf.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 38 Ist sie gut und geschickt erzählt, habe ich mein Ziel erreicht; ist sie aber schlecht oder mittelmäßig - ich habe mein Bestes getan.
2 Makkabäer 2Makk 21 15 39 Es ist gleich ungesund, unvermischten Wein oder pures Wasser zu trinken. Wein mit Wasser vermischt hingegen schmeckt vorzüglich. Ähnlich hängt es auch vom Aufbau der Erzählung ab, ob sie den Geist des Lesers erfreut, dem dieses Buch in die Hände kommt. Damit will ich schließen.
Ijob Ijob 22 1 1 Im Lande Uz lebte ein Mann mit Namen Ijob. Dieser Mann war untadelig und rechtschaffen; er fürchtete Gott und mied das Böse.
Ijob Ijob 22 1 2 Sieben Söhne und drei Töchter wurden ihm geboren.
Ijob Ijob 22 1 3 Er besaß siebentausend Stück Kleinvieh, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Esel, dazu zahlreiches Gesinde. An Ansehen übertraf dieser Mann alle Bewohner des Ostens.
Ijob Ijob 22 1 4 Reihum hielten seine Söhne ein Gastmahl, ein jeder an seinem Tag in seinem Haus. Dann schickten sie hin und luden auch ihre Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken.
Ijob Ijob 22 1 5 Wenn die Tage des Gastmahls vorbei waren, schickte Ijob hin und entsühnte sie. Früh am Morgen stand er auf und brachte so viele Brandopfer dar, wie er Kinder hatte. Denn Ijob sagte: Vielleicht haben meine Kinder gesündigt und Gott gelästert in ihrem Herzen. So tat Ijob jedes Mal.
Ijob Ijob 22 1 6 Nun geschah es eines Tages, da kamen die Gottessöhne, um vor den Herrn hinzutreten; unter ihnen kam auch der Satan.
Ijob Ijob 22 1 7 Der Herr sprach zum Satan: Woher kommst du? Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Die Erde habe ich durchstreift, hin und her.
Ijob Ijob 22 1 8 Der Herr sprach zum Satan: Hast du auf meinen Knecht Ijob geachtet? Seinesgleichen gibt es nicht auf der Erde, so untadelig und rechtschaffen, er fürchtet Gott und meidet das Böse.
Ijob Ijob 22 1 9 Der Satan antwortete dem Herrn und sagte: Geschieht es ohne Grund, dass Ijob Gott fürchtet?
Ijob Ijob 22 1 10 Bist du es nicht, der ihn, sein Haus und all das Seine ringsum beschützt? Das Tun seiner Hände hast du gesegnet; sein Besitz hat sich weit ausgebreitet im Land.
Ijob Ijob 22 1 11 Aber streck nur deine Hand gegen ihn aus und rühr an all das, was sein ist; wahrhaftig, er wird dir ins Angesicht fluchen.
Ijob Ijob 22 1 12 Der Herr sprach zum Satan: Gut, all sein Besitz ist in deiner Hand, nur gegen ihn selbst streck deine Hand nicht aus! Darauf ging der Satan weg vom Angesicht des Herrn.
Ijob Ijob 22 1 13 Nun geschah es eines Tages, dass seine Söhne und Töchter im Haus ihres erstgeborenen Bruders aßen und Wein tranken.
Ijob Ijob 22 1 14 Da kam ein Bote zu Ijob und meldete: Die Rinder waren beim Pflügen und die Esel weideten daneben.
Ijob Ijob 22 1 15 Da fielen Sabäer ein, nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit scharfem Schwert. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.
Ijob Ijob 22 1 16 Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Feuer Gottes fiel vom Himmel, schlug brennend ein in die Schafe und Knechte und verzehrte sie. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.
Ijob Ijob 22 1 17 Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Die Chaldäer stellten drei Rotten auf, fielen über die Kamele her, nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit scharfem Schwert. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.
Ijob Ijob 22 1 18 Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders.
Ijob Ijob 22 1 19 Da kam ein gewaltiger Wind über die Wüste und packte das Haus an allen vier Ecken; es stürzte über die jungen Leute und sie starben. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.
Ijob Ijob 22 1 20 Nun stand Ijob auf, zerriss sein Gewand, schor sich das Haupt, fiel auf die Erde und betete an.
Ijob Ijob 22 1 21 Dann sagte er: Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter; /nackt kehre ich dahin zurück. /Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; /gelobt sei der Name des Herrn.
Ijob Ijob 22 1 22 Bei alldem sündigte Ijob nicht und äußerte nichts Ungehöriges gegen Gott.
Ijob Ijob 22 2 1 Nun geschah es eines Tages, da kamen die Gottessöhne, um vor den Herrn hinzutreten; unter ihnen kam auch der Satan, um vor den Herrn hinzutreten.
Ijob Ijob 22 2 2 Da sprach der Herr zum Satan: Woher kommst du? Der Satan antwortete dem Herrn: Die Erde habe ich durchstreift, hin und her.
Ijob Ijob 22 2 3 Der Herr sprach zum Satan: Hast du auf meinen Knecht Ijob geachtet? Seinesgleichen gibt es nicht auf der Erde, so untadelig und rechtschaffen; er fürchtet Gott und meidet das Böse. Noch immer hält er fest an seiner Frömmigkeit, obwohl du mich gegen ihn aufgereizt hast, ihn ohne Grund zu verderben.
Ijob Ijob 22 2 4 Der Satan antwortete dem Herrn und sagte: Haut um Haut! Alles, was der Mensch besitzt, gibt er hin für sein Leben.
Ijob Ijob 22 2 5 Doch streck deine Hand aus und rühr an sein Gebein und Fleisch; wahrhaftig, er wird dir ins Angesicht fluchen.
Ijob Ijob 22 2 6 Da sprach der Herr zum Satan: Gut, er ist in deiner Hand. Nur schone sein Leben!
Ijob Ijob 22 2 7 Der Satan ging weg vom Angesicht Gottes und schlug Ijob mit bösartigem Geschwür von der Fußsohle bis zum Scheitel.
Ijob Ijob 22 2 8 Ijob setzte sich mitten in die Asche und nahm eine Scherbe, um sich damit zu schaben.
Ijob Ijob 22 2 9 Da sagte seine Frau zu ihm: Hältst du immer noch fest an deiner Frömmigkeit? Lästere Gott und stirb!
Ijob Ijob 22 2 10 Er aber sprach zu ihr: Wie eine Törin redet, so redest du. Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen? Bei all dem sündigte Ijob nicht mit seinen Lippen.
Ijob Ijob 22 2 11 Die drei Freunde Ijobs hörten von all dem Bösen, das über ihn gekommen war. Und sie kamen, jeder aus seiner Heimat: Elifas aus Teman, Bildad aus Schuach und Zofar aus Naama. Sie vereinbarten hinzugehen, um ihm ihre Teilnahme zu bezeigen und um ihn zu trösten.
Ijob Ijob 22 2 12 Als sie von fern aufblickten, erkannten sie ihn nicht; sie schrien auf und weinten. Jeder zerriss sein Gewand; sie streuten Asche über ihr Haupt gegen den Himmel.
Ijob Ijob 22 2 13 Sie saßen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte; keiner sprach ein Wort zu ihm. Denn sie sahen, dass sein Schmerz sehr groß war.
Ijob Ijob 22 3 1 Danach tat Ijob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.
Ijob Ijob 22 3 2 Ijob ergriff das Wort und sprach:
Ijob Ijob 22 3 3 Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin, /die Nacht, die sprach: Ein Mann ist empfangen.
Ijob Ijob 22 3 4 Jener Tag werde Finsternis, /nie frage Gott von oben nach ihm, /nicht leuchte über ihm des Tages Licht.
Ijob Ijob 22 3 5 Einfordern sollen ihn Dunkel und Finsternis, /Gewölk über ihn sich lagern, /Verfinsterung am Tag mache ihn schrecklich.
Ijob Ijob 22 3 6 Jene Nacht, das Dunkel raffe sie hinweg, /sie reihe sich nicht in die Tage des Jahres, /sie füge sich nicht zur Zahl der Monde.
Ijob Ijob 22 3 7 Ja, diese Nacht sei unfruchtbar, /kein Jubel komme auf in ihr.
Ijob Ijob 22 3 8 Verwünschen sollen sie die Verflucher der Tage, /die es verstehen, den Leviatan zu wecken.
Ijob Ijob 22 3 9 Verfinstert seien ihrer Dämmerung Sterne; /sie harre auf das Licht, jedoch umsonst; /die Wimpern der Morgenröte schaue sie nicht.
Ijob Ijob 22 3 10 Denn sie hat die Pforten /an meiner Mutter Leib nicht verschlossen, /nicht das Leid verborgen vor meinen Augen.
Ijob Ijob 22 3 11 Warum starb ich nicht vom Mutterschoß weg, /kam ich aus dem Mutterleib und verschied nicht gleich?
Ijob Ijob 22 3 12 Weshalb nur kamen Knie mir entgegen, /wozu Brüste, dass ich daran trank?
Ijob Ijob 22 3 13 Still läge ich jetzt und könnte rasten, /entschlafen wäre ich und hätte Ruhe
Ijob Ijob 22 3 14 bei Königen, bei Ratsherren im Land, /die Grabkammern für sich erbauten,
Ijob Ijob 22 3 15 oder bei Fürsten, reich an Gold, /die ihre Häuser mit Silber gefüllt.
Ijob Ijob 22 3 16 Wie die verscharrte Fehlgeburt wäre ich nicht mehr, /Kindern gleich, die das Licht nie geschaut.
Ijob Ijob 22 3 17 Dort hören Frevler auf zu toben, /dort ruhen aus, deren Kraft erschöpft ist.
Ijob Ijob 22 3 18 Auch Gefangene sind frei von Sorgen, /hören nicht mehr die Stimme des Treibers.
Ijob Ijob 22 3 19 Klein und Groß ist dort beisammen, /der Sklave ist frei von seinem Herrn.
Ijob Ijob 22 3 20 Warum schenkt er dem Elenden Licht /und Leben denen, die verbittert sind?
Ijob Ijob 22 3 21 Sie warten auf den Tod, der nicht kommt, /sie suchen ihn mehr als verborgene Schätze.
Ijob Ijob 22 3 22 Sie würden sich freuen über einen Hügel; /fänden sie ein Grab, sie würden frohlocken.
Ijob Ijob 22 3 23 Wozu Licht für den Mann auf verborgenem Weg, /den Gott von allen Seiten einschließt?
Ijob Ijob 22 3 24 Bevor ich noch esse, kommt mir das Seufzen, /wie Wasser strömen meine Klagen hin.
Ijob Ijob 22 3 25 Was mich erschreckte, das kam über mich, /wovor mir bangte, das traf mich auch.
Ijob Ijob 22 3 26 Noch hatte ich nicht Frieden, nicht Rast, nicht Ruhe, /fiel neues Ungemach mich an.
Ijob Ijob 22 4 1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
Ijob Ijob 22 4 2 Versucht man ein Wort an dich, ist es dir lästig? /Doch die Rede aufzuhalten, wer vermag es?
Ijob Ijob 22 4 3 Sieh, viele hast du unterwiesen /und erschlaffte Hände stark gemacht.
Ijob Ijob 22 4 4 Dem Strauchelnden halfen deine Worte auf, /wankenden Knien gabst du Halt.
Ijob Ijob 22 4 5 Nun kommt es über dich, da gibst du auf, /nun fasst es dich an, da bist du verstört.
Ijob Ijob 22 4 6 Ist deine Gottesfurcht nicht deine Zuversicht, /dein lauterer Lebensweg nicht deine Hoffnung?
Ijob Ijob 22 4 7 Bedenk doch! Wer geht ohne Schuld zugrunde? /Wo werden Redliche im Stich gelassen?
Ijob Ijob 22 4 8 Wohin ich schaue: Wer Unrecht pflügt, /wer Unheil sät, der erntet es auch.
Ijob Ijob 22 4 9 Durch Gottes Atem gehen sie zugrunde, /sie schwinden hin im Hauch seines Zornes.
Ijob Ijob 22 4 10 Des Löwen Brüllen, des Leuen Knurren, /des Junglöwen Zähne werden enttäuscht.
Ijob Ijob 22 4 11 Der Löwe verendet aus Mangel an Beute, /die Jungen der Löwin zerstreuen sich.
Ijob Ijob 22 4 12 Zu mir hat sich ein Wort gestohlen, /geflüstert hat es mein Ohr erreicht.
Ijob Ijob 22 4 13 Im Grübeln und bei Nachtgesichten, /wenn tiefer Schlaf die Menschen überfällt,
Ijob Ijob 22 4 14 kam Furcht und Zittern über mich /und ließ erschaudern alle meine Glieder.
Ijob Ijob 22 4 15 Ein Geist schwebt an meinem Gesicht vorüber, /die Haare meines Leibes sträuben sich.
Ijob Ijob 22 4 16 Er steht, ich kann sein Aussehen nicht erkennen, /eine Gestalt nur vor meinen Augen, /ich höre eine Stimme flüstern:
Ijob Ijob 22 4 17 Ist wohl ein Mensch vor Gott gerecht, /ein Mann vor seinem Schöpfer rein?
Ijob Ijob 22 4 18 Selbst seinen Dienern traut er nicht, /zeiht seine Engel noch des Irrtums.
Ijob Ijob 22 4 19 Wie erst jene, die im Lehmhaus wohnen, /die auf den Staub gegründet sind; /schneller als eine Motte werden sie zerdrückt.
Ijob Ijob 22 4 20 Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschlagen, /für immer gehen sie zugrunde, unbeachtet.
Ijob Ijob 22 4 21 Wird nicht das Zelt über ihnen abgebrochen, /sodass sie sterben ohne Einsicht?
Ijob Ijob 22 5 1 Ruf doch! Ist einer, der dir Antwort gibt? /An wen von den Heiligen willst du dich wenden?
Ijob Ijob 22 5 2 Den Toren bringt der Ärger um, /Leidenschaft tötet den Narren.
Ijob Ijob 22 5 3 Wohl sah ich einen Toren Wurzel fassen, /doch plötzlich musste ich seine Wohnstatt verwünschen.
Ijob Ijob 22 5 4 Weit weg vom Heil sind seine Kinder, /werden zertreten im Tor, sind ohne Helfer.
Ijob Ijob 22 5 5 Seine Ernte verzehrt der Hungernde, /selbst aus Dornen holt er sie heraus, /Durstige lechzen nach seinem Gut.
Ijob Ijob 22 5 6 Denn nicht aus dem Staub geht Unheil hervor, /nicht aus dem Ackerboden sprosst die Mühsal,
Ijob Ijob 22 5 7 sondern der Mensch ist zur Mühsal geboren, /wie Feuerfunken, die hochfliegen.
Ijob Ijob 22 5 8 Ich aber, ich würde Gott befragen /und Gott meine Sache vorlegen,
Ijob Ijob 22 5 9 der Großes und Unergründliches tut, /Wunder, die niemand zählen kann.
Ijob Ijob 22 5 10 Er spendet Regen über die Erde hin /und sendet Wasser auf die weiten Fluren,
Ijob Ijob 22 5 11 um Niedere hoch zu erheben, /damit Trauernde glücklich werden.
Ijob Ijob 22 5 12 Er zerbricht die Ränke der Listigen, /damit ihre Hände nichts Rechtes vollbringen.
Ijob Ijob 22 5 13 Weise fängt er in ihrer List, /damit der Schlauen Plan sich überstürzt.
Ijob Ijob 22 5 14 Am hellen Tag stoßen sie auf Finsternis, /am Mittag tappen sie umher wie in der Nacht.
Ijob Ijob 22 5 15 Er rettet vor dem Schwert ihres Mundes, /aus der Hand des Starken den Armen.
Ijob Ijob 22 5 16 Hoffnung wird den Geringen zuteil, /die Bosheit muss ihr Maul verschließen.
Ijob Ijob 22 5 17 Ja, wohl dem Mann, den Gott zurechtweist. /Die Zucht des Allmächtigen verschmähe nicht!
Ijob Ijob 22 5 18 Denn er verwundet und er verbindet, /er schlägt, doch seine Hände heilen auch.
Ijob Ijob 22 5 19 In sechs Drangsalen wird er dich retten, /in sieben rührt kein Leid dich an.
Ijob Ijob 22 5 20 In Hungerzeiten rettet er dich vom Tod, /im Krieg aus der Gewalt des Schwertes.
Ijob Ijob 22 5 21 Du bist geborgen vor der Geißel der Zunge, /brauchst nicht zu bangen, dass Verwüstung kommt.
Ijob Ijob 22 5 22 Über Verwüstung und Hunger kannst du lachen, /von wilden Tieren hast du nichts zu fürchten.
Ijob Ijob 22 5 23 Mit den Steinen des Feldes bist du verbündet, /die Tiere des Feldes werden Frieden mit dir halten.
Ijob Ijob 22 5 24 Du wirst erfahren, dass dein Zelt in Frieden bleibt; /prüfst du dein Heim, so fehlt dir nichts.
Ijob Ijob 22 5 25 Du wirst erfahren, dass deine Nachkommen zahlreich sind, /deine Sprösslinge wie das Gras der Erde.
Ijob Ijob 22 5 26 Bei voller Kraft steigst du ins Grab, /wie man Garben einbringt zu ihrer Zeit.
Ijob Ijob 22 5 27 Ja, das haben wir erforscht, so ist es. /Wir haben es gehört. Nimm auch du es an!
Ijob Ijob 22 6 1 Da antwortete Ijob und sprach:
Ijob Ijob 22 6 2 Ach, würde doch mein Gram gewogen, /legte man auf die Waage auch mein Leid!
Ijob Ijob 22 6 3 Denn nun ist es schwerer als der Sand des Meeres, /darum reden meine Worte irr.
Ijob Ijob 22 6 4 Die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, /mein Geist hat ihr Gift getrunken, /Gottes Schrecken stellen sich gegen mich.
Ijob Ijob 22 6 5 Schreit denn der Wildesel beim Gras /oder brüllt der Stier bei seinem Futter?
Ijob Ijob 22 6 6 Isst man denn ungesalzene Speise? /Wer hat Geschmack an fadem Schleim?
Ijob Ijob 22 6 7 Ich sträube mich, daran zu rühren, /das alles ist mir wie verdorbenes Brot.
Ijob Ijob 22 6 8 Käme doch, was ich begehre, /und gäbe Gott, was ich erhoffe.
Ijob Ijob 22 6 9 Und wollte Gott mich doch zermalmen, /seine Hand erheben, um mich abzuschneiden.
Ijob Ijob 22 6 10 Das wäre noch ein Trost für mich; /ich hüpfte auf im Leid, mit dem er mich nicht schont. /Denn ich habe die Worte des Heiligen nicht verleugnet.
Ijob Ijob 22 6 11 Was ist meine Kraft, dass ich aushalten könnte, /wann kommt mein Ende, dass ich mich gedulde?
Ijob Ijob 22 6 12 Ist meine Kraft denn Felsenkraft, /ist mein Fleisch denn aus Erz?
Ijob Ijob 22 6 13 Gibt es keine Hilfe mehr für mich, /ist mir jede Rettung entschwunden?
Ijob Ijob 22 6 14 Des Freundes Liebe gehört dem Verzagten, /auch wenn er den Allmächtigen nicht mehr fürchtet.
Ijob Ijob 22 6 15 Meine Brüder sind trügerisch wie ein Bach, /wie Wasserläufe, die verrinnen;
Ijob Ijob 22 6 16 trüb sind sie vom Eis, /wenn über ihnen der Schnee schmilzt.
Ijob Ijob 22 6 17 Zur Zeit der Hitze versiegen sie; /wenn es heiß wird, verdunsten sie in ihrem Bett.
Ijob Ijob 22 6 18 Karawanen biegen ab vom Weg, /folgen ihnen in die Wüste und kommen um.
Ijob Ijob 22 6 19 Nach ihnen spähen Karawanen aus Tema, /auf sie vertrauen Handelszüge aus Saba.
Ijob Ijob 22 6 20 In ihrer Hoffnung werden sie betrogen, /kommen hin und sind enttäuscht.
Ijob Ijob 22 6 21 So seid ihr jetzt ein Nein geworden: /Ihr schaut das Entsetzliche und schaudert.
Ijob Ijob 22 6 22 Habe ich denn gesagt: Gebt mir etwas, /von eurem Vermögen zahlt für mich?
Ijob Ijob 22 6 23 Rettet mich aus dem Griff des Bedrängers, /kauft mich los aus der Hand der Tyrannen!
Ijob Ijob 22 6 24 Belehrt mich, so werde ich schweigen; /worin ich fehlte, macht mir klar!
Ijob Ijob 22 6 25 Wie wurden redliche Worte verhöhnt, /was kann euer Tadel rügen?
Ijob Ijob 22 6 26 Gedenkt ihr, Worte zu tadeln? /Spricht der Verzweifelte in den Wind?
Ijob Ijob 22 6 27 Selbst um ein Waisenkind würdet ihr würfeln, /sogar euren Freund verschachern.
Ijob Ijob 22 6 28 Habt endlich die Güte, wendet euch mir zu, /ich lüge euch nicht ins Gesicht.
Ijob Ijob 22 6 29 Kehrt um, kein Unrecht soll geschehen, /kehrt um, noch bin ich im Recht.
Ijob Ijob 22 6 30 Ist denn Unrecht auf meiner Zunge /oder schmeckt mein Gaumen das Schlechte nicht?
Ijob Ijob 22 7 1 Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? /Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners?
Ijob Ijob 22 7 2 Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, /wie ein Tagelöhner, der auf den Lohn wartet.
Ijob Ijob 22 7 3 So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe /und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu.
Ijob Ijob 22 7 4 Lege ich mich nieder, sage ich: /Wann darf ich aufstehn? /Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert.
Ijob Ijob 22 7 5 Mein Leib ist gekleidet in Maden und Schorf, /meine Haut schrumpft und eitert.
Ijob Ijob 22 7 6 Schneller als das Weberschiffchen eilen meine Tage, /der Faden geht aus, sie schwinden dahin.
Ijob Ijob 22 7 7 Denk daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist. /Nie mehr schaut mein Auge Glück.
Ijob Ijob 22 7 8 Kein Auge gewahrt mich, das nach mir sieht, /suchen mich deine Augen, dann bin ich nicht mehr da.
Ijob Ijob 22 7 9 Die Wolke schwindet, vergeht, /so steigt nie mehr auf, wer zur Unterwelt fuhr.
Ijob Ijob 22 7 10 Nie kehrt er zurück in sein Haus, /nie mehr erblickt ihn sein Ort.
Ijob Ijob 22 7 11 So wehre ich nicht meinem Mund, /mit bedrängtem Geist will ich reden, /mit betrübter Seele will ich klagen.
Ijob Ijob 22 7 12 Bin ich das Meer, der Meeresdrache, /dass du gegen mich eine Wache stellst?
Ijob Ijob 22 7 13 Sagte ich: Mein Lager soll mich trösten, /mein Bett trage das Leid mit mir!,
Ijob Ijob 22 7 14 so quältest du mich mit Träumen /und mit Gesichten jagtest du mich in Angst.
Ijob Ijob 22 7 15 Erwürgt zu werden, zöge ich vor, /den Tod diesem Totengerippe.
Ijob Ijob 22 7 16 Ich mag nicht mehr. Ich will nicht ewig leben. /Lass ab von mir; denn nur ein Hauch sind meine Tage.
Ijob Ijob 22 7 17 Was ist der Mensch, dass du groß ihn achtest /und deinen Sinn auf ihn richtest,
Ijob Ijob 22 7 18 dass du ihn musterst jeden Morgen /und jeden Augenblick ihn prüfst?
Ijob Ijob 22 7 19 Wie lange schon schaust du nicht weg von mir, /lässt mich nicht los, sodass ich den Speichel schlucke?
Ijob Ijob 22 7 20 Hab ich gefehlt? /Was tat ich dir, du Menschenwächter? /Warum stellst du mich vor dich als Zielscheibe hin? /Bin ich dir denn zur Last geworden?
Ijob Ijob 22 7 21 Warum nimmst du mein Vergehen nicht weg, /lässt du meine Schuld nicht nach? /Dann könnte ich im Staub mich betten; /suchtest du mich, wäre ich nicht mehr da.
Ijob Ijob 22 8 1 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:
Ijob Ijob 22 8 2 Wie lange noch willst du derlei reden? /Nur heftiger Wind sind die Worte deines Mundes.
Ijob Ijob 22 8 3 Beugt etwa Gott das Recht /oder beugt der Allmächtige die Gerechtigkeit?
Ijob Ijob 22 8 4 Haben deine Kinder gefehlt gegen ihn, /gab er sie der Gewalt ihres Frevels preis.
Ijob Ijob 22 8 5 Wenn du mit Eifer Gott suchst, /an den Allmächtigen dich flehend wendest,
Ijob Ijob 22 8 6 wenn du rein bist und recht, /dann wird er über dich wachen, /dein Heim herstellen, wie es dir zusteht.
Ijob Ijob 22 8 7 Und war dein Anfang auch gering, /dein Ende wird gewaltig groß.
Ijob Ijob 22 8 8 Ja, frag nur das frühere Geschlecht /und merk dir, was die Väter erforschten.
Ijob Ijob 22 8 9 Wir sind von gestern nur und wissen nichts, /wie Schatten sind auf Erden unsre Tage.
Ijob Ijob 22 8 10 Unterweisen sie dich nicht, sprechen sie nicht zu dir, /geben sie dir nicht Worte aus ihrem Herzen:
Ijob Ijob 22 8 11 Wächst ohne Sumpf das Schilfrohr hoch, /wird Riedgras ohne Wasser groß?
Ijob Ijob 22 8 12 In Blüte und noch nicht gemäht, /verwelkt es schon vor allem Gras.
Ijob Ijob 22 8 13 So enden alle, die Gott vergessen, /des Ruchlosen Hoffen wird zunichte.
Ijob Ijob 22 8 14 Ein Spinngewebe ist seine Zuversicht, /ein Spinnennetz sein Verlass.
Ijob Ijob 22 8 15 Stützt er sich auf sein Haus, es hält nicht stand, /klammert er sich daran, es bleibt nicht stehen.
Ijob Ijob 22 8 16 Er steht im Saft vor der Sonne, /seine Zweige überwuchern den Garten,
Ijob Ijob 22 8 17 im Geröll verflechten sich seine Wurzeln, /zwischen Steinen halten sie sich fest.
Ijob Ijob 22 8 18 Doch Gott tilgt ihn aus an seiner Stätte, /sie leugnet ihn: Nie habe ich dich gesehen.
Ijob Ijob 22 8 19 Siehe, das ist die Freude seines Weges /und ein anderer sprießt aus dem Staub.
Ijob Ijob 22 8 20 Ja, Gott verschmäht den Schuldlosen nicht, /die Hand der Boshaften aber hält er nicht fest.
Ijob Ijob 22 8 21 Mit Lachen wird er deinen Mund noch füllen, /deine Lippen mit Jubel.
Ijob Ijob 22 8 22 Deine Hasser werden sich kleiden in Schmach, /das Zelt der Frevler besteht nicht mehr.
Ijob Ijob 22 9 1 Da antwortete Ijob und sprach:
Ijob Ijob 22 9 2 Wahrhaftig weiß ich, dass es so ist: /Wie wäre ein Mensch bei Gott im Recht!
Ijob Ijob 22 9 3 Wenn er mit ihm rechten wollte, /nicht auf eins von tausend könnt er ihm Rede stehen.
Ijob Ijob 22 9 4 Weisen Sinnes und stark an Macht - /wer böte ihm Trotz und bliebe heil?
Ijob Ijob 22 9 5 Er versetzt Berge; sie merken es nicht, /dass er in seinem Zorn sie umstürzt.
Ijob Ijob 22 9 6 Er erschüttert die Erde an ihrem Ort, /sodass ihre Säulen erzittern.
Ijob Ijob 22 9 7 Er spricht zur Sonne, sodass sie nicht strahlt, /er versiegelt die Sterne.
Ijob Ijob 22 9 8 Er spannt allein den Himmel aus /und schreitet einher auf den Höhen des Meeres.
Ijob Ijob 22 9 9 Er schuf das Sternbild des Bären, den Orion, /das Siebengestirn, die Kammern des Südens.
Ijob Ijob 22 9 10 Er schuf so Großes, es ist nicht zu erforschen, /Wunderdinge, sie sind nicht zu zählen.
Ijob Ijob 22 9 11 Zieht er an mir vorüber, ich seh ihn nicht, /fährt er daher, ich merk ihn nicht.
Ijob Ijob 22 9 12 Rafft er hinweg, wer hält ihn zurück? /Wer darf zu ihm sagen: Was tust du da?
Ijob Ijob 22 9 13 Gott hält seinen Zorn nicht zurück, /unter ihm mussten selbst Rahabs Helfer sich beugen.
Ijob Ijob 22 9 14 Wie sollte denn ich ihm entgegnen, /wie meine Worte gegen ihn wählen?
Ijob Ijob 22 9 15 Und wär ich im Recht, ich könnte nichts entgegnen, /um Gnade müsste ich bei meinem Richter flehen.
Ijob Ijob 22 9 16 Wollte ich rufen, würde er mir Antwort geben? /Ich glaube nicht, dass er auf meine Stimme hört.
Ijob Ijob 22 9 17 Er, der im Sturm mich niedertritt, /ohne Grund meine Wunden mehrt,
Ijob Ijob 22 9 18 er lässt mich nicht zu Atem kommen, /er sättigt mich mit Bitternis.
Ijob Ijob 22 9 19 Geht es um Kraft, er ist der Starke, /geht es um Recht, wer lädt mich vor?
Ijob Ijob 22 9 20 Wär ich im Recht, mein eigener Mund spräche mich schuldig, /wäre ich gerade, er machte mich krumm.
Ijob Ijob 22 9 21 Schuldlos bin ich, doch achte ich nicht auf mich, /mein Leben werfe ich hin.
Ijob Ijob 22 9 22 Einerlei; so sag ich es denn: /Schuldlos wie schuldig bringt er um.
Ijob Ijob 22 9 23 Wenn die Geißel plötzlich tötet, /spottet er über der Schuldlosen Angst.
Ijob Ijob 22 9 24 Die Erde ist in Frevlerhand gegeben, /das Gesicht ihrer Richter deckt er zu. /Ist er es nicht, wer ist es dann?
Ijob Ijob 22 9 25 Schneller als ein Läufer eilen meine Tage, /sie fliehen dahin und schauen kein Glück.
Ijob Ijob 22 9 26 Sie gleiten vorbei wie Kähne aus Schilf, /dem Adler gleich, der auf Beute stößt.
Ijob Ijob 22 9 27 Sage ich: Ich will meine Klage vergessen, /meine Miene ändern und heiter blicken!,
Ijob Ijob 22 9 28 so graut mir vor all meinen Schmerzen; /ich weiß, du sprichst mich nicht frei.
Ijob Ijob 22 9 29 Ich muss nun einmal schuldig sein, /wozu müh ich mich umsonst?
Ijob Ijob 22 9 30 Wollte ich auch mit Schnee mich waschen, /meine Hände mit Lauge reinigen,
Ijob Ijob 22 9 31 du würdest mich doch in die Grube tauchen, /sodass meinen Kleidern vor mir ekelt.
Ijob Ijob 22 9 32 Denn du bist kein Mensch wie ich, /dem ich entgegnen könnte: /Lasst uns zusammen zum Gericht gehen!
Ijob Ijob 22 9 33 Gäbe es doch einen Schiedsmann zwischen uns! /Er soll seine Hand auf uns beide legen.
Ijob Ijob 22 9 34 Er nehme von mir seine Rute, /sein Schrecken soll mich weiter nicht ängstigen;
Ijob Ijob 22 9 35 dann will ich reden, ohne ihn zu fürchten. /Doch so ist es nicht um mich bestellt.
Ijob Ijob 22 10 1 Zum Ekel ist mein Leben mir geworden, /ich lasse meiner Klage freien Lauf, /reden will ich in meiner Seele Bitternis.
Ijob Ijob 22 10 2 Ich sage zu Gott: Sprich mich nicht schuldig, /lass mich wissen, warum du mich befehdest.
Ijob Ijob 22 10 3 Nützt es dir, dass du Gewalt verübst, /dass du das Werk deiner Hände verwirfst, /doch über dem Plan der Frevler aufstrahlst?
Ijob Ijob 22 10 4 Hast du die Augen eines Sterblichen, /siehst du, wie Menschen sehen?
Ijob Ijob 22 10 5 Sind Menschentagen deine Tage gleich /und deine Jahre wie des Mannes Tage,
Ijob Ijob 22 10 6 dass du Schuld an mir suchst, /nach meiner Sünde fahndest,
Ijob Ijob 22 10 7 obwohl du weißt, dass ich nicht schuldig bin /und keiner mich deiner Hand entreißt?
Ijob Ijob 22 10 8 Deine Hände haben mich gebildet, mich gemacht; /dann hast du dich umgedreht und mich vernichtet.
Ijob Ijob 22 10 9 Denk daran, dass du wie Ton mich geschaffen hast. /Zum Staub willst du mich zurückkehren lassen.
Ijob Ijob 22 10 10 Hast du mich nicht ausgegossen wie Milch, /wie Käse mich gerinnen lassen?
Ijob Ijob 22 10 11 Mit Haut und Fleisch hast du mich umkleidet, /mit Knochen und Sehnen mich durchflochten.
Ijob Ijob 22 10 12 Leben und Huld hast du mir verliehen, /deine Obhut schützte meinen Geist.
Ijob Ijob 22 10 13 Doch verbirgst du dies in deinem Herzen; /ich weiß, das hattest du im Sinn.
Ijob Ijob 22 10 14 Sündige ich, wirst du mich bewachen, /mich nicht freisprechen von meiner Schuld.
Ijob Ijob 22 10 15 Wenn ich schuldig werde, dann wehe mir! /Bin ich aber im Recht, darf ich das Haupt nicht erheben, /bin gesättigt mit Schmach und geplagt mit Kummer.
Ijob Ijob 22 10 16 Erhebe ich es doch, jagst du mich wie ein Löwe /und verhältst dich wieder wunderbar gegen mich.
Ijob Ijob 22 10 17 Neue Zeugen stellst du gegen mich, /häufst deinen Unwillen gegen mich, /immer neue Heere führst du gegen mich.
Ijob Ijob 22 10 18 Warum ließest du mich aus dem Mutterschoß kommen, /warum verschied ich nicht, ehe mich ein Auge sah?
Ijob Ijob 22 10 19 Wie nie gewesen wäre ich dann, /vom Mutterleib zum Grab getragen.
Ijob Ijob 22 10 20 Sind wenig nicht die Tage meines Lebens? /Lass ab von mir, damit ich ein wenig heiter blicken kann,
Ijob Ijob 22 10 21 bevor ich fortgehe ohne Wiederkehr /ins Land des Dunkels und des Todesschattens,
Ijob Ijob 22 10 22 ins Land, so finster wie die Nacht, /wo Todesschatten herrscht und keine Ordnung, /und wenn es leuchtet, ist es wie tiefe Nacht.
Ijob Ijob 22 11 1 Da antwortete Zofar von Naama und sprach:
Ijob Ijob 22 11 2 Soll dieser Wortschwall ohne Antwort bleiben /und soll der Maulheld Recht behalten?
Ijob Ijob 22 11 3 Dein Geschwätz lässt Männer schweigen, /du darfst spotten, ohne dass einer dich beschämt.
Ijob Ijob 22 11 4 Du sagtest: Rein ist meine Lehre /und lauter war ich stets in deinen Augen.
Ijob Ijob 22 11 5 O, dass Gott doch selber spräche, /seine Lippen öffnete gegen dich.
Ijob Ijob 22 11 6 Er würde dich der Weisheit Tiefen lehren, /dass sie wie Wunder sind für den klugen Verstand. /Wisse, dass Gott dich zur Rechenschaft zieht in deiner Schuld.
Ijob Ijob 22 11 7 Die Tiefen Gottes willst du finden, /bis zur Vollkommenheit des Allmächtigen vordringen?
Ijob Ijob 22 11 8 Höher als der Himmel ist sie, was machst du da? /Tiefer als die Unterwelt, was kannst du wissen?
Ijob Ijob 22 11 9 Länger als die Erde ist ihr Maß, /breiter ist sie als das Meer.
Ijob Ijob 22 11 10 Wenn er daherfährt und gefangen nimmt, /wenn er zusammentreibt, wer hält ihn ab?
Ijob Ijob 22 11 11 Denn er kennt die falschen Leute, /sieht das Unrecht und nimmt es wahr.
Ijob Ijob 22 11 12 Kommt denn ein Hohlkopf zur Besinnung, /wird ein Wildesel als ein Mensch geboren?
Ijob Ijob 22 11 13 Wenn du selbst dein Herz in Ordnung bringst /und deine Hände zu ihm ausbreitest -
Ijob Ijob 22 11 14 wenn Unrecht klebt an deiner Hand, entfern es /und lass nicht Schlechtigkeit in deinem Zelte wohnen! -,
Ijob Ijob 22 11 15 dann kannst du makellos deine Augen erheben, /fest stehst du da und brauchst dich nicht zu fürchten.
Ijob Ijob 22 11 16 Dann wirst du auch das Ungemach vergessen, /du denkst daran wie an Wasser, das verlief.
Ijob Ijob 22 11 17 Heller als der Mittag erhebt sich dann dein Leben, /die Dunkelheit wird wie der Morgen sein.
Ijob Ijob 22 11 18 Du fühlst dich sicher, weil noch Hoffnung ist; /geborgen bist du, du kannst in Ruhe schlafen.
Ijob Ijob 22 11 19 Du kannst dich lagern, ohne dass jemand dich schreckt, /und viele mühen sich um deine Gunst.
Ijob Ijob 22 11 20 Doch der Frevler Augen verschmachten, /jede Zuflucht schwindet ihnen; /ihr Hoffen ist, das Leben auszuhauchen.
Ijob Ijob 22 12 1 Da antwortete Ijob und sprach:
Ijob Ijob 22 12 2 Wahrhaftig, ihr seid besondere Leute /und mit euch stirbt die Weisheit aus.
Ijob Ijob 22 12 3 Ich habe auch Verstand wie ihr, /ich falle nicht ab im Vergleich mit euch. /Wer wüsste wohl dergleichen nicht?
Ijob Ijob 22 12 4 Zum Spott für die eigenen Freunde soll ich sein, /ich, der Gott anruft, dass er mich hört, /ein Spott der Fromme, der Gerechte.
Ijob Ijob 22 12 5 Dem Unglück Hohn! So denkt, wer ohne Sorge ist, /wer fest sich weiß, wenn Füße wanken.
Ijob Ijob 22 12 6 In Ruhe sind der Gewaltmenschen Zelte, /voll Sicherheit sind sie, die Gott erzürnen, /die wähnen, Gott mit ihrer Hand zu greifen.
Ijob Ijob 22 12 7 Doch frag nur die Tiere, sie lehren es dich, /die Vögel des Himmels, sie künden es dir.
Ijob Ijob 22 12 8 Rede zur Erde, sie wird dich lehren, /die Fische des Meeres erzählen es dir.
Ijob Ijob 22 12 9 Wer wüsste nicht bei alledem, /dass die Hand des Herrn dies gemacht hat?
Ijob Ijob 22 12 10 In seiner Hand ruht die Seele allen Lebens /und jeden Menschenleibes Geist.
Ijob Ijob 22 12 11 Darf nicht das Ohr die Worte prüfen, /wie mit dem Gaumen man die Speisen schmeckt?
Ijob Ijob 22 12 12 Findet sich bei Greisen wirklich Weisheit /und ist langes Leben schon Einsicht?
Ijob Ijob 22 12 13 Bei ihm allein ist Weisheit und Heldenkraft, /bei ihm sind Rat und Einsicht.
Ijob Ijob 22 12 14 Wenn er einreißt, baut keiner wieder auf; /wen er einschließt, dem wird nicht mehr geöffnet.
Ijob Ijob 22 12 15 Wenn er die Wasser dämmt, versiegen sie, /lässt er sie frei, zerwühlen sie das Land.
Ijob Ijob 22 12 16 Bei ihm ist Macht und Klugheit, /sein ist, wer irrt und wer irreführt.
Ijob Ijob 22 12 17 Er lässt Ratsherren barfuß gehen, /Richter macht er zu Toren.
Ijob Ijob 22 12 18 Fesseln von Königen löst er auf /und bindet einen Gurt um ihre Hüften.
Ijob Ijob 22 12 19 Er lässt Priester barfuß gehen, /alte Geschlechter bringt er zu Fall.
Ijob Ijob 22 12 20 Das Wort entzieht er den Bewährten, /den Ältesten nimmt er die Urteilskraft.
Ijob Ijob 22 12 21 Verachtung gießt er auf die Edlen, /den Starken lockert er den Gurt.
Ijob Ijob 22 12 22 Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel, /Finsternis führt er ans Licht.
Ijob Ijob 22 12 23 Völker lässt er wachsen und tilgt sie aus; /er breitet Völker aus und rafft sie dann hinweg.
Ijob Ijob 22 12 24 Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, /lässt sie irren in wegloser Wüste.
Ijob Ijob 22 12 25 Sie tappen umher im Dunkel ohne Licht, /er lässt sie irren wie Trunkene.
Ijob Ijob 22 13 1 Seht, all das hat mein Auge gesehen, /mein Ohr gehört und wohl gemerkt.
Ijob Ijob 22 13 2 Was ihr wisst, weiß ich auch; /ich falle nicht ab im Vergleich mit euch.
Ijob Ijob 22 13 3 Doch ich will zum Allmächtigen reden, /mit Gott zu rechten ist mein Wunsch.
Ijob Ijob 22 13 4 Ihr aber seid nur Lügentüncher, /untaugliche Ärzte alle.
Ijob Ijob 22 13 5 Dass ihr endlich schweigen wolltet; /das würde Weisheit für euch sein.
Ijob Ijob 22 13 6 Hört doch meinen Rechtsbeweis, /merkt auf die Streitreden meiner Lippen!
Ijob Ijob 22 13 7 Wollt ihr für Gott Verkehrtes reden /und seinetwegen Lügen sprechen?
Ijob Ijob 22 13 8 Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, /für Gott den Rechtsstreit führen?
Ijob Ijob 22 13 9 Ginge es gut, wenn er euch durchforschte, /könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht?
Ijob Ijob 22 13 10 In harte Zucht wird er euch nehmen, /wenn ihr heimlich Partei ergreift.
Ijob Ijob 22 13 11 Wird seine Hoheit euch nicht schrecken, /nicht Schrecken vor ihm euch überfallen?
Ijob Ijob 22 13 12 Eure Merksätze sind Sprüche aus Staub, /eure Schilde Schilde aus Lehm.
Ijob Ijob 22 13 13 Schweigt vor mir, damit ich reden kann. /Dann komme auf mich, was mag.
Ijob Ijob 22 13 14 Meinen Leib nehme ich zwischen die Zähne, /in meine Hand leg ich mein Leben.
Ijob Ijob 22 13 15 Er mag mich töten, ich harre auf ihn; /doch meine Wege verteidige ich vor ihm.
Ijob Ijob 22 13 16 Schon das wird mir zum Heile dienen, /kein Ruchloser kommt ja vor sein Angesicht.
Ijob Ijob 22 13 17 Hört nun genau auf meine Rede, /was ich erkläre vor euren Ohren.
Ijob Ijob 22 13 18 Seht, ich bringe den Rechtsfall vor; /ich weiß, ich bin im Recht.
Ijob Ijob 22 13 19 Wer ist es, der mit mir streitet? /Gut, dann will ich schweigen und verscheiden.
Ijob Ijob 22 13 20 Zwei Dinge nur tu mir nicht an, /dann verberge ich mich nicht vor dir:
Ijob Ijob 22 13 21 Zieh deine Hand von mir zurück; /nicht soll die Angst vor dir mich schrecken.
Ijob Ijob 22 13 22 Dann rufe und ich will Rede stehen /oder ich rede und du antworte mir!
Ijob Ijob 22 13 23 Wie viel habe ich an Sünden und Vergehen? /Meine Schuld und mein Vergehen sag mir an!
Ijob Ijob 22 13 24 Warum verbirgst du dein Angesicht /und siehst mich an als deinen Feind?
Ijob Ijob 22 13 25 Verwehtes Laub willst du noch scheuchen, /dürre Spreu noch forttreiben?
Ijob Ijob 22 13 26 Denn Bitterkeit verschreibst du mir, /teilst mir die Sünden meiner Jugend zu.
Ijob Ijob 22 13 27 In den Block legst du meine Füße, /du überwachst auch alle meine Pfade /und zeichnest einen Strich um meiner Füße Sohlen.
Ijob Ijob 22 13 28 Er selbst zerfällt wie Verfaultes, /dem Kleide gleich, das die Motte fraß.
Ijob Ijob 22 14 1 Der Mensch, vom Weib geboren, /knapp an Tagen, unruhvoll,
Ijob Ijob 22 14 2 er geht wie die Blume auf und welkt, /flieht wie ein Schatten und bleibt nicht bestehen.
Ijob Ijob 22 14 3 Doch über ihm hältst du dein Auge offen /und ihn bringst du ins Gericht mit dir.
Ijob Ijob 22 14 4 Kann denn ein Reiner von Unreinem kommen? /Nicht ein Einziger.
Ijob Ijob 22 14 5 Wenn seine Tage fest bestimmt sind /und die Zahl seiner Monde bei dir, /wenn du gesetzt hast seine Grenzen, /sodass er sie nicht überschreitet,
Ijob Ijob 22 14 6 schau weg von ihm! Lass ab, /damit er seines Tags sich freue wie ein Tagelöhner.
Ijob Ijob 22 14 7 Denn für den Baum besteht noch Hoffnung, /ist er gefällt, so treibt er wieder, /sein Sprössling bleibt nicht aus.
Ijob Ijob 22 14 8 Wenn in der Erde seine Wurzel altert /und sein Stumpf im Boden stirbt,
Ijob Ijob 22 14 9 vom Dunst des Wassers sprosst er wieder /und wie ein Setzling treibt er Zweige.
Ijob Ijob 22 14 10 Doch stirbt ein Mann, so bleibt er kraftlos, /verscheidet ein Mensch, wo ist er dann?
Ijob Ijob 22 14 11 Die Wasser schwinden aus dem Meer, /der Strom vertrocknet und versiegt.
Ijob Ijob 22 14 12 So legt der Mensch sich hin, steht nie mehr auf; /die Himmel werden vergehen, eh er erwacht, /eh er aus seinem Schlaf geweckt wird.
Ijob Ijob 22 14 13 Dass du mich in der Unterwelt verstecktest, /mich bergen wolltest, bis dein Zorn sich wendet, /ein Ziel mir setztest und dann an mich dächtest!
Ijob Ijob 22 14 14 Wenn einer stirbt, lebt er dann wieder auf? /Alle Tage meines Kriegsdienstes harrte ich, /bis einer käme, um mich abzulösen.
Ijob Ijob 22 14 15 Du riefest und ich gäbe Antwort, /du sehntest dich nach deiner Hände Werk.
Ijob Ijob 22 14 16 Dann würdest du meine Schritte zählen, /auf meinen Fehltritt nicht mehr achten.
Ijob Ijob 22 14 17 Versiegelt im Beutel wäre mein Vergehen, /du würdest meinen Frevel übertünchen.
Ijob Ijob 22 14 18 Jedoch der Berg, der fällt, zergeht, /von seiner Stätte rückt der Fels.
Ijob Ijob 22 14 19 Das Wasser zerreibt Steine, /Platzregen spült das Erdreich fort; /so machst du das Hoffen des Menschen zunichte.
Ijob Ijob 22 14 20 Du bezwingst ihn für immer, so geht er dahin, /du entstellst sein Gesicht und schickst ihn fort.
Ijob Ijob 22 14 21 Sind seine Kinder in Ehren, er weiß es nicht; /sind sie verachtet, er merkt es nicht.
Ijob Ijob 22 14 22 Sein Leib fühlt nur die eigenen Schmerzen, /seine Seele trauert nur um sich selbst.
Ijob Ijob 22 15 1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
Ijob Ijob 22 15 2 Gibt ein Weiser windige Kunde zur Antwort, /füllt er sein Inneres mit Ostwind an,
Ijob Ijob 22 15 3 um zu rechten mit Gerede, das nichts taugt, /mit Worten, in denen kein Nutzen liegt?
Ijob Ijob 22 15 4 Du brichst sogar die Gottesfurcht, /zerstörst das Besinnen vor Gott.
Ijob Ijob 22 15 5 Denn deine Schuld belehrt deinen Mund, /die Sprache der Listigen hast du gewählt.
Ijob Ijob 22 15 6 Dein eigener Mund verurteilt dich, nicht ich, /deine Lippen zeugen gegen dich.
Ijob Ijob 22 15 7 Bist du als erster Mensch geboren, /kamst du zur Welt noch vor den Hügeln?
Ijob Ijob 22 15 8 Hast du gelauscht im Rate Gottes /und die Weisheit an dich gerissen?
Ijob Ijob 22 15 9 Was weißt du, das wir nicht wissen, /verstehst du, was uns nicht bekannt ist?
Ijob Ijob 22 15 10 Auch unter uns sind Alte, sind Ergraute, /die älter sind an Tagen als dein Vater.
Ijob Ijob 22 15 11 Ist zu gering dir Gottes Tröstung, /ein Wort, das sanft mit dir verfährt?
Ijob Ijob 22 15 12 Wie reißt doch dein Herz dich fort, /wie überheben sich deine Augen,
Ijob Ijob 22 15 13 dass gegen Gott deinen Zorn du wendest /und Worte (gegen ihn) aus deinem Mund stößt?
Ijob Ijob 22 15 14 Was ist der Mensch, dass rein er wäre, /der vom Weib Geborene, dass er im Recht sein könnte?
Ijob Ijob 22 15 15 Sieh doch, selbst seinen Heiligen traut er nicht /und der Himmel ist nicht rein vor ihm.
Ijob Ijob 22 15 16 Geschweige denn ein Unreiner und Verderbter, /ein Mensch, der Verkehrtes trinkt wie Wasser.
Ijob Ijob 22 15 17 Verkünden will ich dir, hör mir zu! /Was ich geschaut, will ich erzählen,
Ijob Ijob 22 15 18 was Weise zu berichten wissen, /was ihre Väter ihnen nicht verhehlten.
Ijob Ijob 22 15 19 Ihnen allein war das Land gegeben, /kein Fremder ging unter ihnen einher.
Ijob Ijob 22 15 20 Der Frevler bebt in Ängsten all seine Tage, /die Zahl der Jahre ist dem Tyrannen verborgen.
Ijob Ijob 22 15 21 In seinen Ohren hallen Schreckensrufe, /mitten im Frieden kommt der Verwüster über ihn.
Ijob Ijob 22 15 22 Er kann nicht hoffen, dem Dunkel zu entfliehen, /aufgespart ist er für das Schwert.
Ijob Ijob 22 15 23 Er irrt umher nach Brot, wo (er es finde), /er weiß, dass ihn ein schwarzer Tag bedroht.
Ijob Ijob 22 15 24 Not und Drangsal erschrecken ihn, /sie packen ihn wie ein kampfbereiter König.
Ijob Ijob 22 15 25 Denn gegen Gott erhebt er seine Hand, /gegen den Allmächtigen erkühnt er sich.
Ijob Ijob 22 15 26 Halsstarrig rennt er gegen ihn an /mit den dicken Buckeln seiner Schilde.
Ijob Ijob 22 15 27 Mit Fett bedeckt er sein Gesicht, /tut Fett um seine Hüfte.
Ijob Ijob 22 15 28 Er wohnt in zerstörten Städten, /in Häusern, darin niemand wohnt, /die man zu Trümmerstätten bestimmt.
Ijob Ijob 22 15 29 Er wird nicht reich; sein Besitz hat nicht Bestand; /zur Erde neigt sich seine Ähre nicht.
Ijob Ijob 22 15 30 Der Finsternis entrinnt er nicht, /die Flammenglut dörrt seinen Schößling aus, /er schwindet dahin beim Hauch seines Mundes.
Ijob Ijob 22 15 31 Er baue nicht auf eitlen Trug; /denn sein Erwerb wird nur Enttäuschung sein.
Ijob Ijob 22 15 32 Bevor sein Tag kommt, welkt er hin /und sein Palmzweig grünt nicht mehr.
Ijob Ijob 22 15 33 Er stößt ihn ab wie der Weinstock saure Trauben, /wie der Ölbaum wirft er seine Blüten fort.
Ijob Ijob 22 15 34 Unfruchtbar ist der Ruchlosen Rotte /und Feuer verzehrt die Zelte der Bestechung.
Ijob Ijob 22 15 35 Von Mühsal schwanger, gebären sie nur Unheil; /nur Trug ist, was ihr Schoß hervorbringt.
Ijob Ijob 22 16 1 Da antwortete Ijob und sprach:
Ijob Ijob 22 16 2 Ähnliches habe ich schon viel gehört; /leidige Tröster seid ihr alle.
Ijob Ijob 22 16 3 Sind nun zu Ende die windigen Worte, /oder was sonst reizt dich zum Widerspruch?
Ijob Ijob 22 16 4 Auch ich könnte reden wie ihr, /wenn ihr an meiner Stelle wäret, /schöne Worte über euch machen /und meinen Kopf über euch schütteln.
Ijob Ijob 22 16 5 Ich könnte euch stärken mit meinem Mund, /nicht sparen das Beileid meiner Lippen.
Ijob Ijob 22 16 6 Rede ich, hört doch mein Schmerz nicht auf; /schweige ich, so weicht er nicht vor mir.
Ijob Ijob 22 16 7 Jetzt aber hat er mich erschöpft. /Den Kreis der Freunde hast du mir verstört
Ijob Ijob 22 16 8 und mich gepackt. /Mein Verfall erhebt sich /und tritt als Zeuge gegen mich auf; /er widerspricht mir ins Gesicht.
Ijob Ijob 22 16 9 Sein Zorn zerreißt, befehdet mich, /knirscht gegen mich mit den Zähnen, /mein Gegner schärft die Augen gegen mich.
Ijob Ijob 22 16 10 Sie sperren ihr Maul gegen mich auf, /schlagen voll Hohn mich auf die Wangen, /scharen sich gegen mich zusammen.
Ijob Ijob 22 16 11 Gott gibt mich dem Bösen preis, /in die Hand der Frevler stößt er mich.
Ijob Ijob 22 16 12 In Ruhe lebte ich, da hat er mich erschüttert, /mich im Nacken gepackt, mich zerschmettert, /mich als Zielscheibe für sich aufgestellt.
Ijob Ijob 22 16 13 Seine Pfeile umschwirren mich, /schonungslos durchbohrt er mir die Nieren, /schüttet meine Galle zur Erde.
Ijob Ijob 22 16 14 Bresche über Bresche bricht er mir, /stürmt wie ein Krieger gegen mich an.
Ijob Ijob 22 16 15 Ein Trauergewand hab ich meiner Haut genäht, /mein Horn in den Staub gesenkt.
Ijob Ijob 22 16 16 Mein Gesicht ist vom Weinen rot /und Dunkel liegt auf meinen Wimpern.
Ijob Ijob 22 16 17 Doch kein Unrecht klebt an meinen Händen /und mein Gebet ist lauter.
Ijob Ijob 22 16 18 O Erde, deck mein Blut nicht zu /und ohne Ruhstatt sei mein Hilfeschrei!
Ijob Ijob 22 16 19 Nun aber, seht, im Himmel ist mein Zeuge, /mein Bürge in den Höhen.
Ijob Ijob 22 16 20 Da meine Freunde mich verspotten, /tränt zu Gott hin mein Auge.
Ijob Ijob 22 16 21 Recht schaffe er dem Mann bei Gott /und zwischen Mensch und Mensch.
Ijob Ijob 22 16 22 Denn nur noch wenig Jahre werden kommen, /dann muss ich den Pfad beschreiten, /auf dem man nicht wiederkehrt.
Ijob Ijob 22 17 1 Mein Geist ist verwirrt, /meine Tage sind ausgelöscht, /nur Gräber bleiben mir.
Ijob Ijob 22 17 2 Wahrhaftig, nur Spott begleitet mich. /In Bitterkeit verbringt mein Auge die Nacht.
Ijob Ijob 22 17 3 Hinterleg die Bürgschaft für mich bei dir! /Wer würde sonst den Handschlag für mich leisten?
Ijob Ijob 22 17 4 Ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen, /darum lässt du sie nicht triumphieren.
Ijob Ijob 22 17 5 Zum Teilen lädt einer die Freunde ein, /während die Augen seiner Kinder verschmachten.
Ijob Ijob 22 17 6 Zum Spott für die Leute stellte er mich hin, /ich wurde einer, dem man ins Gesicht spuckt.
Ijob Ijob 22 17 7 Vor Kummer ist mein Auge matt, /all meine Glieder schwinden wie Schatten dahin.
Ijob Ijob 22 17 8 Darüber entsetzen sich die Redlichen, /der Reine empört sich über den Ruchlosen.
Ijob Ijob 22 17 9 Doch der Gerechte hält fest an seinem Weg, /wer reine Hände hat, gewinnt an Kraft.
Ijob Ijob 22 17 10 Ihr alle, kehrt um, kommt wieder her, /ich finde ja noch keinen Weisen bei euch.
Ijob Ijob 22 17 11 Dahin sind meine Tage, /zunichte meine Pläne, meine Herzenswünsche.
Ijob Ijob 22 17 12 Sie machen mir die Nacht zum Tag, /das Licht nähert sich dem Dunkel.
Ijob Ijob 22 17 13 Ich habe keine Hoffnung. /Die Unterwelt wird mein Haus, /in der Finsternis breite ich mein Lager aus.
Ijob Ijob 22 17 14 Zur Grube rufe ich: Mein Vater bist du!, /Meine Mutter, meine Schwester!, zum Wurm.
Ijob Ijob 22 17 15 Wo ist dann meine Hoffnung /und wo mein Glück? Wer kann es schauen?
Ijob Ijob 22 17 16 Fahren sie zur Unterwelt mit mir hinab, /sinken wir vereint in den Staub?
Ijob Ijob 22 18 1 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:
Ijob Ijob 22 18 2 Wann endlich macht ihr Schluss mit den Reden? /Nehmt Einsicht an, dann reden wir.
Ijob Ijob 22 18 3 Warum sind wir wie Vieh geachtet, /gelten als unrein in euren Augen?
Ijob Ijob 22 18 4 Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn, /soll deinetwegen die Erde sich entvölkern, /der Fels von seiner Stelle rücken?
Ijob Ijob 22 18 5 Ja, der Frevler Licht erlischt, /die Flamme seines Feuers strahlt nicht auf.
Ijob Ijob 22 18 6 Das Licht in seinem Zelte dunkelt, /seine Leuchte über ihm erlischt.
Ijob Ijob 22 18 7 Eng wird sein gewaltiger Schritt, /sein eigner Plan bringt ihn zu Fall.
Ijob Ijob 22 18 8 Denn mit seinen Füßen gerät er ins Netz /und über Flechtwerk schreitet er dahin.
Ijob Ijob 22 18 9 Das Klappnetz packt ihn an der Ferse, /die Schlinge hält ihn fest.
Ijob Ijob 22 18 10 Versteckt am Boden liegt sein Fangstrick, /die Falle für ihn auf dem Pfad.
Ijob Ijob 22 18 11 Ringsum ängstigen ihn Schrecken /und scheuchen ihn auf Schritt und Tritt.
Ijob Ijob 22 18 12 Hungrig nach ihm ist sein Unheil, /das Verderben steht bereit zu seinem Sturz.
Ijob Ijob 22 18 13 Es frisst die Glieder seines Leibes, /seine Glieder frisst des Todes Erstgeborener.
Ijob Ijob 22 18 14 Ausgerissen wird aus seinem Zelt die Zuversicht, /du treibst ihn fort zum König der Schrecken.
Ijob Ijob 22 18 15 Ihm Fremdes wohnt in seinem Zelt, /Schwefel wird auf seinen Hof gestreut.
Ijob Ijob 22 18 16 Von unten her verdorren seine Wurzeln, /von oben welken seine Zweige.
Ijob Ijob 22 18 17 Sein Andenken schwindet von der Erde, /kein Name bleibt ihm weit und breit.
Ijob Ijob 22 18 18 Sie stoßen ihn vom Licht ins Dunkel /und jagen ihn vom Erdkreis fort.
Ijob Ijob 22 18 19 Kein Spross, kein Stamm bleibt ihm in seinem Volk, /am Ort seines Aufenthaltes keiner, der ihn überlebt.
Ijob Ijob 22 18 20 Über seinen Tag schaudern die im Westen, /die im Osten packt das Grauen.
Ijob Ijob 22 18 21 Ja, so geht es mit der Wohnung des Frevlers, /mit dem Ort des Menschen, der Gott nicht kennt.
Ijob Ijob 22 19 1 Da antwortete Ijob und sprach:
Ijob Ijob 22 19 2 Wie lange noch wollt ihr mich quälen /und mich mit Worten niedertreten?
Ijob Ijob 22 19 3 Zum zehnten Mal schon schmäht ihr mich /und schämt euch nicht, mich zu beleidigen.
Ijob Ijob 22 19 4 Ging ich wirklich unwissend fehl, /mein Fehltritt weilt doch allein bei mir.
Ijob Ijob 22 19 5 Wollt ihr wirklich großtun gegen mich /und mir meine Schmach beweisen?
Ijob Ijob 22 19 6 Erkennt doch, dass Gott mich niederdrückt, /da er sein Netz rings um mich warf.
Ijob Ijob 22 19 7 Schrei ich: Gewalt!, wird mir keine Antwort, /rufe ich um Hilfe, gibt es kein Recht.
Ijob Ijob 22 19 8 Meinen Pfad hat er versperrt; ich kann nicht weiter, /Finsternis legt er auf meine Wege.
Ijob Ijob 22 19 9 Meiner Ehre hat er mich entkleidet, /die Krone mir vom Haupt genommen.
Ijob Ijob 22 19 10 Er brach mich ringsum nieder, ich muss dahin; /er riss mein Hoffen aus wie einen Baum.
Ijob Ijob 22 19 11 Sein Zorn ist gegen mich entbrannt, /gleich seinen Gegnern gelte ich ihm.
Ijob Ijob 22 19 12 Vereint rückten seine Scharen an, /bahnten gegen mich den Weg, /lagerten sich rings um mein Zelt.
Ijob Ijob 22 19 13 Meine Brüder hat er von mir entfernt, /meine Bekannten sind mir entfremdet.
Ijob Ijob 22 19 14 Meine Verwandten, Bekannten blieben aus, /die Gäste meines Hauses haben mich vergessen.
Ijob Ijob 22 19 15 Als Fremder gelte ich meinen Mägden, /von anderem Stamm bin ich in ihren Augen.
Ijob Ijob 22 19 16 Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er nicht; /mit eigenem Mund muss ich ihn anflehen.
Ijob Ijob 22 19 17 Mein Atem ist meiner Frau zuwider; /die Söhne meiner Mutter ekelt es vor mir.
Ijob Ijob 22 19 18 Buben selbst verachten mich, /stehe ich auf, verhöhnen sie mich.
Ijob Ijob 22 19 19 Alle meine Gefährten verabscheuen mich, /die ich liebe, lehnen sich gegen mich auf.
Ijob Ijob 22 19 20 An Haut und Fleisch klebt mein Gebein, /nur das Fleisch an meinen Zähnen blieb.
Ijob Ijob 22 19 21 Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde! /Denn Gottes Hand hat mich getroffen.
Ijob Ijob 22 19 22 Warum verfolgt ihr mich wie Gott, /warum werdet ihr an meinem Fleisch nicht satt?
Ijob Ijob 22 19 23 Dass doch meine Worte geschrieben würden, /in einer Inschrift eingegraben
Ijob Ijob 22 19 24 mit eisernem Griffel und mit Blei, /für immer gehauen in den Fels.
Ijob Ijob 22 19 25 Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, /als Letzter erhebt er sich über dem Staub.
Ijob Ijob 22 19 26 Ohne meine Haut, die so zerfetzte, /und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen.
Ijob Ijob 22 19 27 Ihn selber werde ich dann für mich schauen; /meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd. /Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust.
Ijob Ijob 22 19 28 Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihn verfolgen /und den Grund der Sache an ihm finden!,
Ijob Ijob 22 19 29 dann bangt für euch selber vor dem Schwert; /denn heftiger Zorn verdient das Schwert, /damit ihr wisst: Es gibt ein Gericht.
Ijob Ijob 22 20 1 Da antwortete Zofar von Naama und sprach:
Ijob Ijob 22 20 2 Darum drängt mich meine Erregung zur Antwort /und deswegen stürmt es in mir.
Ijob Ijob 22 20 3 Schmähende Rüge muss ich hören, /doch der Geist meiner Einsicht lässt mich entgegnen.
Ijob Ijob 22 20 4 Weißt du das nicht von Urzeit her, /seit Gott Menschen auf die Erde gesetzt hat:
Ijob Ijob 22 20 5 dass kurz nur währt der Frevler Jubel, /einen Augenblick nur des Ruchlosen Freude?
Ijob Ijob 22 20 6 Steigt auch sein Übermut zum Himmel /und rührt sein Kopf bis ans Gewölk,
Ijob Ijob 22 20 7 wie sein Kot vergeht er doch für immer; /die ihn gesehen haben, werden fragen: Wo ist er?
Ijob Ijob 22 20 8 Wie ein Traum verfliegt er /und ist nicht mehr zu finden, /wird weggescheucht wie ein Gesicht der Nacht.
Ijob Ijob 22 20 9 Das Auge, das ihn sah, erblickt ihn nicht wieder, /seine Stätte schaut ihn nie mehr.
Ijob Ijob 22 20 10 Seine Söhne müssen bei Armen betteln, /ihre Hände geben seine Habe zurück.
Ijob Ijob 22 20 11 Strotzen von Jugendkraft auch seine Glieder, /sie betten sich doch mit ihm in den Staub.
Ijob Ijob 22 20 12 Schmeckt süß das Böse in seinem Mund, /birgt er es unter seiner Zunge,
Ijob Ijob 22 20 13 spart er es auf und will nicht von ihm lassen, /hält er es auch tief in seinem Gaumen fest,
Ijob Ijob 22 20 14 in seinem Innern verwandelt sich die Speise, /sie wird in seinem Leib ihm zu Natterngift.
Ijob Ijob 22 20 15 Das Gut, das er verschlungen hat, speit er aus; /aus seinem Leib treibt Gott es heraus.
Ijob Ijob 22 20 16 Das Gift von Nattern saugt er ein, /es tötet ihn der Viper Zunge.
Ijob Ijob 22 20 17 Nicht darf er Bäche von Öl schauen, /nicht Flüsse, die von Milch und Honig fließen.
Ijob Ijob 22 20 18 Zurückgeben muss er seinen Gewinn, /genießen darf er ihn nicht, /darf sich nicht freuen am ertauschten Gut.
Ijob Ijob 22 20 19 Denn Arme schlug er nieder, ließ sie liegen, /raubte das Haus, das er nicht gebaut.
Ijob Ijob 22 20 20 Denn kein Genug kennt er in seinem Bauch, /drum entkommt er nicht mit seinen Schätzen.
Ijob Ijob 22 20 21 Nichts entgeht seinem Fraß, /darum hält sein Glück auch nicht stand.
Ijob Ijob 22 20 22 Trotz vollen Überflusses kommt er in Not, /die ganze Wucht des Elends fällt ihn an.
Ijob Ijob 22 20 23 Und so geschieht es: Um des Frevlers Bauch zu füllen, /lässt Gott auf ihn die Gluten seines Zornes los, /lässt auf ihn regnen seine Schläge.
Ijob Ijob 22 20 24 Flieht er vor dem Eisenpanzer, /durchbohrt ihn der Bogen aus Bronze.
Ijob Ijob 22 20 25 In den Rücken fährt ihm Gottes Geschoss, /ein Blitz in seine Galle. /Schrecken gehen über ihn hin.
Ijob Ijob 22 20 26 Nur finsteres Unheil ist für ihn aufbewahrt, /Feuer, von niemand entfacht, verzehrt ihn, /frisst noch den letzten Mann in seinem Zelt.
Ijob Ijob 22 20 27 Der Himmel enthüllt seine Schuld, /die Erde bäumt sich gegen ihn auf.
Ijob Ijob 22 20 28 Die Flut wälzt sein Haus hinweg, /Wasserströme am Tag seines Zorns.
Ijob Ijob 22 20 29 Das ist des Frevlers Anteil von Gott, /das Erbe, das Gott ihm zuspricht.
Ijob Ijob 22 21 1 Da antwortete Ijob und sprach:
Ijob Ijob 22 21 2 Hört, hört doch auf mein Wort, /das wäre mir schon Trost von euch.
Ijob Ijob 22 21 3 Ertragt mich, sodass ich reden kann. /Habe ich geredet, dann könnt ihr spotten.
Ijob Ijob 22 21 4 Richt ich an Menschen meine Klage, /hab ich nicht Grund zur Ungeduld?
Ijob Ijob 22 21 5 Wendet euch mir zu und erstarrt /und legt die Hand auf den Mund!
Ijob Ijob 22 21 6 Denk ich daran, bin ich erschreckt /und Schauder packt meinen Leib.
Ijob Ijob 22 21 7 Warum bleiben Frevler am Leben, /werden alt und stark an Kraft?
Ijob Ijob 22 21 8 Ihre Nachkommen stehen fest vor ihnen, /ihre Sprösslinge vor ihren Augen.
Ijob Ijob 22 21 9 Ihre Häuser sind in Frieden, ohne Schreck, /die Rute Gottes trifft sie nicht.
Ijob Ijob 22 21 10 Ihr Stier bespringt und fehlt nicht, /die Kühe kalben und verwerfen nicht.
Ijob Ijob 22 21 11 Wie Schafe treiben sie ihre Kinder aus, /ihre Kleinen tanzen und springen.
Ijob Ijob 22 21 12 Sie singen zu Pauke und Harfe, /erfreuen sich am Klang der Flöte,
Ijob Ijob 22 21 13 verbrauchen ihre Tage im Glück /und fahren voll Ruhe ins Totenreich.
Ijob Ijob 22 21 14 Und doch sagten sie zu Gott: Weiche von uns! /Deine Wege wollen wir nicht kennen.
Ijob Ijob 22 21 15 Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen, /was nützt es uns, wenn wir ihn angehen?
Ijob Ijob 22 21 16 Doch in ihrer Hand liegt nicht das Glück; /der Frevler Denkart ist mir fern.
Ijob Ijob 22 21 17 Wie oft erlischt der Frevler Lampe, /kommt Unheil über sie, /teilt er Verderben zu in seinem Zorn?
Ijob Ijob 22 21 18 Wie oft werden sie wie Stroh vor dem Wind, /wie Spreu, die der Sturm entführt?
Ijob Ijob 22 21 19 Nicht dessen Kindern spare Gott sein Unheil auf, /ihm selbst vergelte er, sodass er es spürt.
Ijob Ijob 22 21 20 Mit eigenen Augen soll er sein Unglück schauen, /vom Grimm des Allmächtigen soll er trinken.
Ijob Ijob 22 21 21 Denn was kümmert ihn sein Haus, wenn er dahin ist, /wenn abgeschnitten seiner Monde Zahl?
Ijob Ijob 22 21 22 Darf man Gott Erkenntnis lehren, /ihn, der die Erhabenen richtet?
Ijob Ijob 22 21 23 Der eine stirbt in vollem Glück, /ist ganz in Frieden, sorgenfrei.
Ijob Ijob 22 21 24 Seine Schenkel sind voll von Fett, /getränkt mit Mark sind seine Knochen.
Ijob Ijob 22 21 25 Der andere stirbt mit bitterer Seele /und hat kein Glück genossen.
Ijob Ijob 22 21 26 Zusammen liegen sie im Staub /und Gewürm deckt beide zu.
Ijob Ijob 22 21 27 Ja, euer Denken kenn ich wohl, /die Ränke, die ihr sinnt gegen mich.
Ijob Ijob 22 21 28 Ihr sagt: Wo ist das Haus des Edlen /und wo das Zelt, in dem Frevler wohnen?
Ijob Ijob 22 21 29 Habt ihr nie die fahrenden Leute befragt /und ihre Zeichen genau beachtet?
Ijob Ijob 22 21 30 Dass am Unglückstag der Böse verschont wird, /weggebracht am Tag des Zorns.
Ijob Ijob 22 21 31 Wer hält ihm seinen Lebenswandel vor, /was er getan hat, wer vergilt es ihm?
Ijob Ijob 22 21 32 Er aber wird zur Gruft geleitet, /bei seinem Grab hält man die Wacht.
Ijob Ijob 22 21 33 Ein Labsal sind für ihn die Schollen des Schachts, /hinter ihm her zieht alle Welt, /vor ihm die Menge ohne Zahl.
Ijob Ijob 22 21 34 Wie wollt ihr mich mit Nichtigem trösten? /Eure Antworten bleiben Betrug.
Ijob Ijob 22 22 1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
Ijob Ijob 22 22 2 Kann denn der Mensch Gott nützen? /Nein, sich selber nützt der Kluge.
Ijob Ijob 22 22 3 Ist es dem Allmächtigen von Wert, /dass du gerecht bist, /ist es für ihn Gewinn, wenn du unsträfliche Wege gehst?
Ijob Ijob 22 22 4 Wegen deiner Gottesfurcht sollte er dich strafen, /vor Gericht mit dir gehen?
Ijob Ijob 22 22 5 Ist nicht groß deine Bosheit, /ohne Ende dein Verschulden?
Ijob Ijob 22 22 6 Du pfändest ohne Grund deine Brüder, /ziehst Nackten ihre Kleider aus.
Ijob Ijob 22 22 7 Den Durstigen tränkst du nicht mit Wasser, /dem Hungernden versagst du das Brot.
Ijob Ijob 22 22 8 Dem Mann der Faust gehört das Land, /der Günstling darf darin wohnen.
Ijob Ijob 22 22 9 Witwen hast du weggeschickt mit leeren Händen, /der Verwaisten Arme zerschlagen.
Ijob Ijob 22 22 10 Deswegen liegen Fallstricke rings um dich her /und jäher Schrecken ängstigt dich
Ijob Ijob 22 22 11 oder Dunkel, worin du nicht siehst, /und Wasserflut, die dich bedeckt.
Ijob Ijob 22 22 12 Ist Gott nicht wie der Himmel hoch? /Schau, wie die höchsten Sterne ragen.
Ijob Ijob 22 22 13 Und da sagst du: Was weiß denn Gott? /Richtet er denn durch das dunkle Gewölk?
Ijob Ijob 22 22 14 Wolken umhüllen ihn, sodass er nicht sieht, /am Himmelskreis geht er einher.
Ijob Ijob 22 22 15 Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, /den die Männer des Unheils zogen,
Ijob Ijob 22 22 16 die vor der Zeit dahingerafft wurden, /über deren Grund sich ein Strom ergoss?
Ijob Ijob 22 22 17 Die sagten zu Gott: Weiche von uns!, /und: Was tut uns der Allmächtige an?
Ijob Ijob 22 22 18 Und doch, er hat ihre Häuser mit Gütern gefüllt /und das Planen der Bösen blieb ihm fern.
Ijob Ijob 22 22 19 Sehen werden, sich freuen die Gerechten, /der Reine wird sie verspotten:
Ijob Ijob 22 22 20 Wahrhaftig, vernichtet sind unsere Gegner, /ihren Rest hat das Feuer verzehrt.
Ijob Ijob 22 22 21 Werde sein Freund und halte Frieden! /Nur dadurch kommt das Gute dir zu.
Ijob Ijob 22 22 22 Nimm doch Weisung an aus seinem Mund, /leg dir seine Worte ins Herz:
Ijob Ijob 22 22 23 Kehrst du zum Allmächtigen um, /so wirst du aufgerichtet. Hältst Unrecht deinem Zelt du fern,
Ijob Ijob 22 22 24 wirfst in den Staub das Edelgold, /zum Flussgestein das Feingold,
Ijob Ijob 22 22 25 dann wird der Allmächtige dein Edelgold /und erlesenes Silber für dich sein.
Ijob Ijob 22 22 26 Dann wirst du am Allmächtigen dich erfreuen /und zu Gott dein Angesicht heben.
Ijob Ijob 22 22 27 Flehst du ihn an, so hört er dich /und du wirst deine Gelübde erfüllen.
Ijob Ijob 22 22 28 Beschließt du etwas, dann trifft es ein /und Licht überstrahlt deine Wege.
Ijob Ijob 22 22 29 Wer hochmütig redet, den duckt er, /doch hilft er dem, der die Augen senkt.
Ijob Ijob 22 22 30 Er rettet den, der schuldlos ist; /durch deiner Hände Reinheit wird er gerettet.
Ijob Ijob 22 23 1 Da antwortete Ijob und sprach:
Ijob Ijob 22 23 2 Auch heute ist meine Klage Widerspruch; /schwer lastet seine Hand auf meinem Seufzen.
Ijob Ijob 22 23 3 Wüßte ich doch, wie ich ihn finden könnte, /gelangen könnte zu seiner Stätte.
Ijob Ijob 22 23 4 Ich wollte vor ihm das Recht ausbreiten, /meinen Mund mit Beweisen füllen.
Ijob Ijob 22 23 5 Wissen möchte ich die Worte, die er mir entgegnet, /erfahren, was er zu mir sagt.
Ijob Ijob 22 23 6 Würde er in der Fülle der Macht mit mir streiten? /Nein, gerade er wird auf mich achten.
Ijob Ijob 22 23 7 Dort würde ein Redlicher mit ihm rechten /und ich käme für immer frei von meinem Richter.
Ijob Ijob 22 23 8 Geh ich nach Osten, so ist er nicht da, /nach Westen, so merke ich ihn nicht,
Ijob Ijob 22 23 9 nach Norden, sein Tun erblicke ich nicht; /bieg ich nach Süden, sehe ich ihn nicht.
Ijob Ijob 22 23 10 Doch er kennt den Weg, den ich gehe; /prüfte er mich, ich ginge wie Gold hervor.
Ijob Ijob 22 23 11 Mein Fuß hielt fest an seiner Spur, /seinen Weg hielt ich ein und bog nicht ab.
Ijob Ijob 22 23 12 Das Gebot seiner Lippen gab ich nicht auf; /seines Mundes Worte barg ich im Herzen.
Ijob Ijob 22 23 13 Doch er bleibt sich gleich. Wer stimmt ihn um? /Wonach ihn gelüstet, das führt er aus.
Ijob Ijob 22 23 14 Ja, er vollendet, was er mir bestimmt hat; /und Ähnliches hat er noch viel im Sinn.
Ijob Ijob 22 23 15 Darum erschrecke ich vor seinem Angesicht; /denk ich daran, gerate ich in Angst vor ihm.
Ijob Ijob 22 23 16 Gott macht mein Herz verzagt, /der Allmächtige versetzt mich in Schrecken.
Ijob Ijob 22 23 17 Denn bin ich nicht von Finsternis umschlossen, /bedeckt nicht Dunkel mein Angesicht?
Ijob Ijob 22 24 1 Warum hat der Allmächtige keine Fristen bestimmt? /Warum schauen, die ihn kennen, seine Gerichtstage nicht?
Ijob Ijob 22 24 2 Jene verrücken die Grenzen, /rauben Herden und führen sie zur Weide.
Ijob Ijob 22 24 3 Den Esel der Waisen treiben sie fort, /pfänden das Rind der Witwe.
Ijob Ijob 22 24 4 Vom Weg drängen sie die Armen, /es verbergen sich alle Gebeugten des Landes.
Ijob Ijob 22 24 5 Sieh, wie Wildesel in der Steppe /ziehen sie zu ihrer Arbeit aus; die Steppe suchen sie nach Nahrung ab, /nach Brot für ihre Kinder.
Ijob Ijob 22 24 6 Auf dem Feld schneiden sie des Nachts, /halten im Weinberg des Frevlers Nachlese.
Ijob Ijob 22 24 7 Nackt verbringen sie die Nacht, ohne Kleider, /haben keine Decke in der Kälte.
Ijob Ijob 22 24 8 Vom Regen der Berge sind sie durchnässt, /klammern sich ohne Schutz an den Fels.
Ijob Ijob 22 24 9 Von der Mutterbrust reißen sie die Waisen, /den Säugling des Armen nehmen sie zum Pfand.
Ijob Ijob 22 24 10 Nackt müssen sie gehen, ohne Kleid, /hungernd tragen sie Garben.
Ijob Ijob 22 24 11 Zwischen Mauern pressen sie Öl, /treten die Kelter und müssen doch dürsten.
Ijob Ijob 22 24 12 Aus der Stadt stöhnen Sterbende, /der Erschlagenen Leben schreit laut. /Doch Gott achtet nicht auf ihr Flehen.
Ijob Ijob 22 24 13 Sie sind die Rebellen gegen das Licht; /sie nehmen seine Wege nicht wahr, /bleiben nicht auf seinen Pfaden.
Ijob Ijob 22 24 14 Ist kein Licht, erhebt sich der Mörder, /tötet Elende und Arme; /in der Nacht gleicht er dem Dieb.
Ijob Ijob 22 24 15 Auch des Ehebrechers Auge achtet auf Dämmerung. /Kein Auge, sagt er, soll mich erspähen!, /eine Hülle legt er aufs Gesicht.
Ijob Ijob 22 24 16 Im Finstern bricht er ein in die Häuser; /tagsüber verstecken sie sich; /sie wollen nichts wissen vom Licht.
Ijob Ijob 22 24 17 Denn Finsternis ist für sie der Morgen zugleich, /denn mit ihren Schrecken sind sie wohl vertraut.
Ijob Ijob 22 24 18 Schnell reißt ihn das Wasser fort; /verflucht ist ihr Anteil auf Erden; /nicht wendet er den Weg den Weinbergen zu.
Ijob Ijob 22 24 19 Dürre und Hitze raffen das Schneewasser weg, /die Unterwelt den Sünder.
Ijob Ijob 22 24 20 Der Mutterschoß vergisst ihn, /Gewürm labt sich an ihm; nie mehr wird an ihn gedacht; /ja, wie Holz wird Frevel zerschmettert.
Ijob Ijob 22 24 21 Er tut Böses der Unfruchtbaren, der Kinderlosen, /keiner Witwe erweist er Gutes.
Ijob Ijob 22 24 22 Gott reißt die Starken hinweg in seiner Macht; /steht er auf, ist niemand seines Lebens sicher.
Ijob Ijob 22 24 23 Sicherheit gibt er ihm, er traue darauf; /aber seine Augen überwachen ihren Weg.
Ijob Ijob 22 24 24 Sie kommen hoch für kurze Zeit, dann ist es aus. /Sie werden umgebogen, alle mit der Faust gepackt /und wie Ährenspitzen abgeschnitten.
Ijob Ijob 22 24 25 Ist es nicht so? Wer straft mich Lügen /und bringt meine Rede zum Schweigen?
Ijob Ijob 22 25 1 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:
Ijob Ijob 22 25 2 Herrschaft und Schrecken sind bei ihm, /der Frieden schafft in seinen Höhen.
Ijob Ijob 22 25 3 Kann man seine Scharen zählen /und über wem erhebt sich nicht sein Licht?
Ijob Ijob 22 25 4 Wie wäre ein Mensch gerecht vor Gott, /wie wäre rein der vom Weib Geborene?
Ijob Ijob 22 25 5 Siehe, selbst der Mond glänzt nicht hell, /die Sterne sind nicht rein in seinen Augen,
Ijob Ijob 22 25 6 geschweige denn der Mensch, die Made, /der Menschensohn, der Wurm.
Ijob Ijob 22 26 1 Da antwortete Ijob und sprach:
Ijob Ijob 22 26 2 Wie hilfst du doch dem Schwachen auf, /stehst du bei dem kraftlosen Arm!
Ijob Ijob 22 26 3 Wie gut rätst du dem, der nicht weise ist, /tust ihm Wissen in Fülle kund!
Ijob Ijob 22 26 4 Wem trägst du die Reden vor /und wessen Atem geht von dir aus?
Ijob Ijob 22 26 5 Die Totengeister zittern drunten, /die Wasser mit ihren Bewohnern.
Ijob Ijob 22 26 6 Nackt liegt die Unterwelt vor ihm, /keine Hülle deckt den Abgrund.
Ijob Ijob 22 26 7 Er spannt über dem Leeren den Norden, /hängt die Erde auf am Nichts.
Ijob Ijob 22 26 8 Er bindet das Wasser in sein Gewölk; /doch birst darunter die Wolke nicht.
Ijob Ijob 22 26 9 Er verschließt den Anblick seines Throns /und breitet darüber sein Gewölk.
Ijob Ijob 22 26 10 Eine Grenze zieht er rund um die Wasser /bis an den Rand von Licht und Finsternis.
Ijob Ijob 22 26 11 Die Säulen des Himmels erzittern, /sie erschrecken vor seinem Drohen.
Ijob Ijob 22 26 12 Durch seine Kraft stellt still er das Meer, /durch seine Klugheit zerschmettert er Rahab.
Ijob Ijob 22 26 13 Durch seinen Hauch wird heiter der Himmel, /seine Hand durchbohrt die flüchtige Schlange.
Ijob Ijob 22 26 14 Siehe, das sind nur die Säume seines Waltens; /wie ein Flüstern ist das Wort, /das wir von ihm vernehmen. Doch das Donnern seiner Macht, /wer kann es begreifen?
Ijob Ijob 22 27 1 Dann setzte Ijob seine Rede fort und sprach:
Ijob Ijob 22 27 2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzog, /der Allmächtige, der meine Seele quälte:
Ijob Ijob 22 27 3 Solange noch Atem in mir ist /und Gottes Hauch in meiner Nase,
Ijob Ijob 22 27 4 soll Unrecht nicht von meinen Lippen kommen, /noch meine Zunge Falsches reden.
Ijob Ijob 22 27 5 Fern sei es mir, euch Recht zu geben, /ich gebe, bis ich sterbe, meine Unschuld nicht preis.
Ijob Ijob 22 27 6 An meinem Rechtsein halt ich fest und lass es nicht; /mein Herz schilt keinen meiner Tage.
Ijob Ijob 22 27 7 Mein Feind sei wie ein Frevler, /mein Gegner wie ein Bösewicht.
Ijob Ijob 22 27 8 Denn was ist des Ruchlosen Hoffen, /wenn er dahingeht, /wenn Gott das Leben von ihm nimmt?
Ijob Ijob 22 27 9 Wird Gott sein Schreien hören, /wenn über ihn die Drangsal kommt?
Ijob Ijob 22 27 10 Kann er sich des Allmächtigen erfreuen /und Gott anrufen zu jeder Zeit?
Ijob Ijob 22 27 11 Ich will euch belehren über Gottes Tun, /nicht verhehlen, was der Allmächtige plant.
Ijob Ijob 22 27 12 Ihr habt es ja alle selbst gesehen. /Warum führt ihr nichtige Reden?
Ijob Ijob 22 27 13 Das ist des Frevlers Anteil bei Gott, /der Gewalttätigen Erbe, /das sie vom Allmächtigen empfangen:
Ijob Ijob 22 27 14 Werden zahlreich seine Söhne, /fürs Schwert sind sie bestimmt; /nie werden seine Kinder satt an Brot.
Ijob Ijob 22 27 15 Was übrig bleibt, wird durch den Tod begraben /und seine Witwen weinen nicht.
Ijob Ijob 22 27 16 Häuft er auch Silber auf wie Staub /und beschafft er sich Kleider wie Lehm:
Ijob Ijob 22 27 17 er schafft sie zwar an; /doch anziehen wird sie der Gerechte, /das Silber wird der Schuldlose erben.
Ijob Ijob 22 27 18 Er baut wie die Spinne sein Haus /und wie die Hütte, die der Wächter aufstellt.
Ijob Ijob 22 27 19 Reich legt er sich schlafen, nichts ist ihm genommen. /Macht er die Augen auf, ist nichts mehr da.
Ijob Ijob 22 27 20 Schrecken holt ihn ein wie eine Wasserflut, /der Sturmwind trägt ihn fort bei Nacht.
Ijob Ijob 22 27 21 Der Ostwind hebt ihn hoch, er muss dahin, /er weht ihn weg von seinem Ort.
Ijob Ijob 22 27 22 Er stürzt sich auf ihn schonungslos, /seiner Gewalt will er entfliehen.
Ijob Ijob 22 27 23 Man klatscht über ihn in die Hände /und zischt ihn fort von seiner Stätte.
Ijob Ijob 22 28 1 Wohl gibt es einen Fundort für das Silber, /eine Stätte für das Gold, wo man es läutert.
Ijob Ijob 22 28 2 Eisen holt man aus der Erde, /Gestein wird zu Kupfer geschmolzen.
Ijob Ijob 22 28 3 Es setzt der Mensch dem Finstern eine Grenze; /er forscht hinein bis in das Letzte, ins düstere, dunkle Gestein.
Ijob Ijob 22 28 4 Stollen gräbt ein fremdes Volk; /vergessen, ohne Halt für den Fuß, /hängt es, schwebt es, den Menschen fern.
Ijob Ijob 22 28 5 Die Erde, daraus das Brotkorn kommt, /wird in den Tiefen wie mit Feuer zerstört.
Ijob Ijob 22 28 6 Fundort des Saphirs ist ihr Gestein /und Goldstaub findet sich darin.
Ijob Ijob 22 28 7 Kein Raubvogel kennt den Weg dahin; /kein Falkenauge hat ihn erspäht.
Ijob Ijob 22 28 8 Das stolze Wild betritt ihn nicht, /kein Löwe schreitet über ihn.
Ijob Ijob 22 28 9 An harte Kiesel legt er die Hand, /von Grund auf wühlt er Berge um.
Ijob Ijob 22 28 10 In Felsen haut er Stollen ein /und lauter Kostbarkeiten erblickt sein Auge.
Ijob Ijob 22 28 11 Sickerbäche dämmt er ein, /Verborgenes bringt er ans Licht.
Ijob Ijob 22 28 12 Die Weisheit aber, wo ist sie zu finden /und wo ist der Ort der Einsicht?
Ijob Ijob 22 28 13 Kein Mensch kennt die Schicht, in der sie liegt; /sie findet sich nicht in der Lebenden Land.
Ijob Ijob 22 28 14 Die Urflut sagt: Bei mir ist sie nicht. /Der Ozean sagt: Bei mir weilt sie nicht.
Ijob Ijob 22 28 15 Man kann nicht Feingold für sie geben, /nicht Silber als Preis für sie wägen.
Ijob Ijob 22 28 16 Nicht wiegt sie Gold aus Ofir auf, /kein kostbarer Karneol, kein Saphir.
Ijob Ijob 22 28 17 Gold und Glas stehen ihr nicht gleich, /kein Tausch für sie ist Goldgerät,
Ijob Ijob 22 28 18 nicht zu reden von Korallen und Kristall; /weit über Perlen geht der Weisheit Besitz.
Ijob Ijob 22 28 19 Der Topas von Kusch kommt ihr nicht gleich /und reinstes Gold wiegt sie nicht auf.
Ijob Ijob 22 28 20 Die Weisheit aber, wo kommt sie her /und wo ist der Ort der Einsicht?
Ijob Ijob 22 28 21 Verhüllt ist sie vor aller Lebenden Auge, /verborgen vor den Vögeln des Himmels.
Ijob Ijob 22 28 22 Abgrund und Tod sagen: /Unser Ohr vernahm von ihr nur ein Raunen.
Ijob Ijob 22 28 23 Gott ist es, der den Weg zu ihr weiß, /und nur er kennt ihren Ort.
Ijob Ijob 22 28 24 Denn er blickt bis hin zu den Enden der Erde; /was unter dem All des Himmels ist, sieht er.
Ijob Ijob 22 28 25 Als er dem Wind sein Gewicht schuf /und die Wasser nach Maß bestimmte,
Ijob Ijob 22 28 26 als er dem Regen das Gesetz schuf /und einen Weg dem Donnergewölk,
Ijob Ijob 22 28 27 damals hat er sie gesehen und gezählt, /sie festgestellt und erforscht.
Ijob Ijob 22 28 28 Doch zum Menschen sprach er: /Seht, die Furcht vor dem Herrn, das ist Weisheit, /das Meiden des Bösen ist Einsicht.
Ijob Ijob 22 29 1 Dann setzte Ijob seine Rede fort und sprach:
Ijob Ijob 22 29 2 Dass ich doch wäre /wie in längst vergangenen Monden, /wie in den Tagen, da mich Gott beschirmte,
Ijob Ijob 22 29 3 als seine Leuchte über meinem Haupt erstrahlte, /in seinem Licht ich durch das Dunkel ging.
Ijob Ijob 22 29 4 So, wie ich in den Tagen meiner Frühzeit war, /als Gottes Freundschaft über meinem Zelte stand,
Ijob Ijob 22 29 5 als der Allmächtige noch mit mir war, /meine Kinder mich umgaben,
Ijob Ijob 22 29 6 als meine Schritte sich in Milch gebadet, /Bäche von Öl der Fels mir ergoss.
Ijob Ijob 22 29 7 Ging ich durchs Tor zur Stadt hinauf, /ließ ich auf dem Platz meinen Sitz aufstellen;
Ijob Ijob 22 29 8 sahen mich die Jungen, so traten sie scheu beiseite, /die Alten standen auf und blieben stehen.
Ijob Ijob 22 29 9 Fürsten hielten mit Reden sich zurück /und legten ihre Hand auf ihren Mund.
Ijob Ijob 22 29 10 Der Edlen Stimme blieb stumm, /am Gaumen klebte ihre Zunge.
Ijob Ijob 22 29 11 Hörte mich ein Ohr, pries es mich glücklich, /das Auge, das mich sah, stimmte mir zu.
Ijob Ijob 22 29 12 Denn ich rettete den Armen, der schrie, /die Waise, die ohne Hilfe war.
Ijob Ijob 22 29 13 Der Segen des Verlorenen kam über mich /und jubeln ließ ich der Witwe Herz.
Ijob Ijob 22 29 14 Ich bekleidete mich mit Gerechtigkeit, /wie Mantel und Kopfbund umhüllte mich mein Recht.
Ijob Ijob 22 29 15 Auge war ich für den Blinden, /dem Lahmen wurde ich zum Fuß.
Ijob Ijob 22 29 16 Vater war ich für die Armen, /des Unbekannten Rechtsstreit prüfte ich.
Ijob Ijob 22 29 17 Ich zerschmetterte des Bösen Kiefer, /entriss die Beute seinen Zähnen.
Ijob Ijob 22 29 18 So dachte ich: Mit meinem Nest werde ich verscheiden /und gleich dem Phönix meine Tage mehren.
Ijob Ijob 22 29 19 Meine Wurzel reiche bis an das Wasser, /auf meinen Zweigen nächtige Tau.
Ijob Ijob 22 29 20 Neu bleibe mir meine Ehre, /mein Bogen verjünge sich in meiner Hand.
Ijob Ijob 22 29 21 Auf mich horchten und warteten sie, /lauschten schweigend meinem Rat.
Ijob Ijob 22 29 22 Wenn ich sprach, nahm keiner das Wort; /es träufelte nieder auf sie meine Rede.
Ijob Ijob 22 29 23 Sie harrten auf mich wie auf Regen, /sperrten den Mund wie nach Spätregen auf.
Ijob Ijob 22 29 24 Lächelte ich denen zu, die ohne Vertrauen, /sie wiesen das Leuchten meines Gesichts nicht ab.
Ijob Ijob 22 29 25 Ich bestimmte ihr Tun, ich saß als Haupt, /thronte wie ein König inmitten der Schar, wie einer, der Trauernde tröstet.
Ijob Ijob 22 30 1 Jetzt aber lachen über mich, /die jünger sind als ich an Tagen, /deren Väter ich nicht für wert geachtet, /sie bei den Hunden meiner Herde anzustellen.
Ijob Ijob 22 30 2 Was sollte mir auch ihrer Hände Kraft? /Geschwunden war ihre Rüstigkeit
Ijob Ijob 22 30 3 durch Mangel und durch harten Hunger; /Leute, die das dürre Land abnagen, /das Gras der Wüste und der Wüstenei.
Ijob Ijob 22 30 4 Sie pflücken Salzmelde im Gesträuch /und Ginsterwurzeln sind ihr Brot.
Ijob Ijob 22 30 5 Aus der Gemeinschaft wurden sie verjagt; /man schreit ihnen nach wie einem Dieb.
Ijob Ijob 22 30 6 Am Hang der Täler müssen sie wohnen, /in Erdhöhlen und in Felsgeklüft.
Ijob Ijob 22 30 7 Zwischen Sträuchern schreien sie kläglich, /drängen sich zusammen unter wildem Gestrüpp.
Ijob Ijob 22 30 8 Blödes Gesindel, Volk ohne Namen, /wurden sie aus dem Land hinausgepeitscht.
Ijob Ijob 22 30 9 Jetzt aber bin ich ihr Spottlied, /bin zum Klatsch für sie geworden.
Ijob Ijob 22 30 10 Sie verabscheuen mich, rücken weit von mir weg, /scheuen sich nicht, mir ins Gesicht zu speien.
Ijob Ijob 22 30 11 Denn Gott löste mein Seil und beugte mich nieder, /sie aber ließen die Zügel vor mir schießen.
Ijob Ijob 22 30 12 Zur rechten Seite erhebt sich eine Schar, /treibt meine Füße weg, /wirft gegen mich ihre Unheilsdämme auf.
Ijob Ijob 22 30 13 Meinen Pfad reißen sie auf, helfen zu meinem Verderben /und niemand wehrt ihnen.
Ijob Ijob 22 30 14 Wie durch eine breite Bresche kommen sie heran, /wälzen sich unter Trümmern her.
Ijob Ijob 22 30 15 Schrecken stürzen auf mich ein, /verjagt wie vom Wind ist mein Adel, /wie eine Wolke entschwand mein Heil.
Ijob Ijob 22 30 16 Und nun zerfließt die Seele in mir, /des Elends Tage packen mich an.
Ijob Ijob 22 30 17 Des Nachts durchbohrt es mir die Knochen, /mein nagender Schmerz kommt nicht zur Ruh.
Ijob Ijob 22 30 18 Mit Allgewalt packt er mich am Kleid, /schnürt wie der Gürtel des Rocks mich ein.
Ijob Ijob 22 30 19 Er warf mich in den Lehm, /sodass ich Staub und Asche gleiche.
Ijob Ijob 22 30 20 Ich schreie zu dir und du erwiderst mir nicht; /ich stehe da, doch du achtest nicht auf mich.
Ijob Ijob 22 30 21 Du wandelst dich zum grausamen Feind gegen mich, /mit deiner starken Hand befehdest du mich.
Ijob Ijob 22 30 22 Du hebst mich in den Wind, fährst mich dahin, /lässt mich zergehen im Sturmgebraus.
Ijob Ijob 22 30 23 Ja, ich weiß, du führst mich zum Tod, /zur Sammelstätte aller Lebenden.
Ijob Ijob 22 30 24 Doch nicht an Trümmer legt er die Hand. - /Schreit man nicht um Hilfe beim Untergang?
Ijob Ijob 22 30 25 Weinte ich nicht um den, der harte Tage hatte, /grämte sich nicht meine Seele über den Armen?
Ijob Ijob 22 30 26 Ja, ich hoffte auf Gutes, doch Böses kam, /ich harrte auf Licht, doch Finsternis kam.
Ijob Ijob 22 30 27 Mein Inneres kocht und kommt nicht zur Ruhe, /mich haben die Tage des Elends erreicht.
Ijob Ijob 22 30 28 Geschwärzt, doch nicht von der Sonne gebrannt, /stehe ich auf in der Gemeinde, schreie laut.
Ijob Ijob 22 30 29 Den Schakalen wurde ich zum Bruder, /den Straußenhennen zum Freund.
Ijob Ijob 22 30 30 Die Haut an mir ist schwarz, /von Fieberglut brennen meine Knochen.
Ijob Ijob 22 30 31 Zur Trauer wurde mein Harfenspiel, /mein Flötenspiel zum Klagelied.
Ijob Ijob 22 31 1 Einen Bund schloss ich mit meinen Augen, /nie eine Jungfrau lüstern anzusehen.
Ijob Ijob 22 31 2 Was wäre sonst mein Teil von Gott dort oben, /mein Erbe vom Allmächtigen in der Höhe?
Ijob Ijob 22 31 3 Ist nicht Verderben dem Frevler bestimmt /und Missgeschick den Übeltätern?
Ijob Ijob 22 31 4 Sieht er denn meine Wege nicht, /zählt er nicht alle meine Schritte?
Ijob Ijob 22 31 5 Wenn ich in Falschheit einherging, /wenn zum Betrug mein Fuß eilte,
Ijob Ijob 22 31 6 dann wäge Gott mich auf gerechter Waage, /so wird er meine Unschuld anerkennen.
Ijob Ijob 22 31 7 Wenn mein Schritt vom Wege wich, /mein Herz meinen Augen folgte, /an meinen Händen Makel klebte,
Ijob Ijob 22 31 8 dann esse ein anderer, was ich säe, /entwurzelt werde, was mir sprosst.
Ijob Ijob 22 31 9 Wenn sich mein Herz von einer Frau betören ließ /und ich an der Tür meines Nachbarn lauerte,
Ijob Ijob 22 31 10 dann mahle meine Frau einem andern /und andere sollen sich beugen über sie.
Ijob Ijob 22 31 11 Denn das wäre eine Schandtat /und ein Verbrechen, von Richtern zu strafen.
Ijob Ijob 22 31 12 Denn das wäre Feuer, das zum Abgrund frisst /und meine ganze Habe entwurzelt.
Ijob Ijob 22 31 13 Wenn ich das Recht meines Knechts missachtet /und das meiner Magd im Streit mit mir,
Ijob Ijob 22 31 14 was könnt ich tun, wenn Gott sich erhöbe, /was ihm entgegnen, wenn er mich prüfte?
Ijob Ijob 22 31 15 Hat nicht mein Schöpfer auch ihn im Mutterleib geschaffen, /hat nicht der Eine uns im Mutterschoß gebildet?
Ijob Ijob 22 31 16 Wenn ich der Armen Wunsch versagte, /verschmachten ließ der Witwe Augen,
Ijob Ijob 22 31 17 wenn ganz allein ich meinen Bissen aß, /das Waisenkind aber nicht davon aß -
Ijob Ijob 22 31 18 von Jugend an hat wie ein Vater er mich großgezogen, /vom Mutterschoß an mich geleitet -,
Ijob Ijob 22 31 19 wenn ich den Verlorenen sah ohne Kleid /und ohne Decke den Verarmten,
Ijob Ijob 22 31 20 wenn nicht seine Lenden mir dankten, /er nicht von der Schur meiner Lämmer sich wärmte,
Ijob Ijob 22 31 21 wenn meine Hand der Waise drohte, /weil ich am Tor Helfer für mich sah,
Ijob Ijob 22 31 22 dann falle die Schulter mir vom Nacken, /breche der Arm mir aus dem Gelenk.
Ijob Ijob 22 31 23 Ja, Schrecken träfe mich, Gottes Verderben, /vor seiner Hoheit hielte ich nicht stand.
Ijob Ijob 22 31 24 Wenn ich auf Gold meine Hoffnung setzte, /zum Feingold sprach: Du meine Zuversicht!,
Ijob Ijob 22 31 25 wenn ich mich freute, dass groß mein Vermögen, /dass viel erreicht hat meine Hand,
Ijob Ijob 22 31 26 wenn ich die leuchtende Sonne sah, wie sie strahlte, /den Mond, wie er herrlich dahinzog,
Ijob Ijob 22 31 27 wenn heimlich sich mein Herz betören ließ /und meine Hand dem Mund zum Kuss sich bot,
Ijob Ijob 22 31 28 auch das wäre ein Verbrechen, vom Richter zu strafen, /denn Gott da droben hätte ich verleugnet.
Ijob Ijob 22 31 29 Wenn ich am Unglück meines Feinds mich freute /und triumphierte, dass Unheil ihn traf -
Ijob Ijob 22 31 30 habe ich doch meinem Mund zu sündigen verboten, /sein Leben mit Fluch zu verwünschen.
Ijob Ijob 22 31 31 Wenn meine Zeltgenossen nicht gestanden: /Wer wurde von seinem Fleisch nicht gesättigt?
Ijob Ijob 22 31 32 Kein Fremder musste draußen übernachten, /dem Wanderer tat meine Tür ich auf.
Ijob Ijob 22 31 33 Wenn ich nach Menschenart meine Frevel verhehlte, /meine Schuld verbarg in meiner Brust,
Ijob Ijob 22 31 34 weil ich die große Menge scheute /und die Verachtung der Sippen mich schreckte, /so schwiege ich still und ginge nicht zur Tür hinaus.
Ijob Ijob 22 31 35 Gäbe es doch einen, der mich hört. /Das ist mein Begehr, dass der Allmächtige mir Antwort gibt: /Hier ist das Schriftstück, das mein Gegner geschrieben.
Ijob Ijob 22 31 36 Auf meine Schulter wollte ich es heben, /als Kranz es um den Kopf mir winden.
Ijob Ijob 22 31 37 Ich täte die Zahl meiner Schritte ihm kund, /ich nahte mich ihm wie ein Fürst.
Ijob Ijob 22 31 38 Wenn über mich mein Acker schrie, /seine Furchen miteinander weinten,
Ijob Ijob 22 31 39 wenn seinen Ertrag ich verzehrte, ohne zu bezahlen, /das Verlangen seines Herrn ich unerfüllt ließ,
Ijob Ijob 22 31 40 sollen Dornen wachsen statt Weizen, /statt Gerste stinkendes Kraut. Zu Ende sind die Worte Ijobs.
Ijob Ijob 22 32 1 Nun hörten jene drei Männer auf, Ijob zu entgegnen, weil er gerecht war in seinen Augen.
Ijob Ijob 22 32 2 Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters aus dem Geschlecht Ram. Gegen Ijob entbrannte sein Zorn, weil er sich vor Gott für gerecht hielt.
Ijob Ijob 22 32 3 Auch gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort mehr fanden, um Ijob schuldig zu sprechen.
Ijob Ijob 22 32 4 Elihu aber hatte Ijob gegenüber mit Worten gezögert, weil jene älter waren als er.
Ijob Ijob 22 32 5 Doch als Elihu sah, dass die drei Männer keine Antwort mehr wussten, entbrannte sein Zorn.
Ijob Ijob 22 32 6 Da ergriff Elihu, der Sohn Barachels, der Busiter, das Wort und sprach: Noch bin ich jung an Jahren, /doch ihr seid hochbetagt; /deshalb hielt ich mich zurück und scheute mich, /euch mein Wissen zu beweisen.
Ijob Ijob 22 32 7 Ich dachte: Mag erst das Alter reden, /der Jahre Fülle Weisheit künden.
Ijob Ijob 22 32 8 Jedoch, es ist der Geist im Menschen, /des Allmächtigen Hauch, der ihn verständig macht.
Ijob Ijob 22 32 9 Die alt an Jahren sind, nicht immer sind sie weise /noch Greise stets des Rechten kundig.
Ijob Ijob 22 32 10 Darum sage ich: Hört mich an! /Beweisen will auch ich mein Wissen.
Ijob Ijob 22 32 11 Seht, gewartet habe ich auf eure Worte, /gelauscht auf eure klugen Sprüche, /bis ihr die rechten Worte fändet.
Ijob Ijob 22 32 12 Ich bin euch aufmerksam gefolgt, /doch seht, keiner hat Ijob widerlegt, /keiner von euch ihm zu entgegnen vermocht.
Ijob Ijob 22 32 13 Sagt nicht: Wir haben die Weisheit gefunden: /Gott wird ihn verstoßen, nicht ein Mensch.
Ijob Ijob 22 32 14 Nicht gegen mich richten sich seine Reden, /nicht mit euren Worten werd ich ihm entgegnen.
Ijob Ijob 22 32 15 Besiegt sind sie, geben keine Antwort mehr, /die Worte sind ihnen ausgegangen.
Ijob Ijob 22 32 16 Soll ich nun warten, wenn sie nicht reden, /wenn sie dastehen, nichts mehr zu sagen wissen?
Ijob Ijob 22 32 17 So will auch ich nun meinen Teil erwidern, /beweisen will auch ich mein Wissen.
Ijob Ijob 22 32 18 Denn angefüllt bin ich mit Worten, /mich drängt der Geist in meiner Brust.
Ijob Ijob 22 32 19 Mein Inneres ist wie Wein, der keine Luft hat, /wie neue Schläuche muss es bersten.
Ijob Ijob 22 32 20 Reden will ich, dann wird mir leichter, /ich öffne meine Lippen und entgegne.
Ijob Ijob 22 32 21 Ich ergreife für niemand Partei /und sage keinem Schmeichelworte.
Ijob Ijob 22 32 22 Denn ich versteh mich nicht aufs Schmeicheln, /sonst raffte mich mein Schöpfer bald hinweg.
Ijob Ijob 22 33 1 Du aber, Ijob, hör doch auf meine Rede, /all meinen Worten leih dein Ohr!
Ijob Ijob 22 33 2 Siehe, ich habe meinen Mund geöffnet, /schon spricht am Gaumen meine Zunge.
Ijob Ijob 22 33 3 Gerade sind die Worte meines Herzens, /lautere Weisheit reden meine Lippen.
Ijob Ijob 22 33 4 Gottes Geist hat mich erschaffen, /der Atem des Allmächtigen mir das Leben gegeben.
Ijob Ijob 22 33 5 Wenn du kannst, so gib mir Antwort! /Leg es mir vor und stell dich!
Ijob Ijob 22 33 6 Schau, ich bin wie du vor Gott, /auch ich bin nur aus Lehm geformt.
Ijob Ijob 22 33 7 Furcht vor mir braucht dich nicht zu erschrecken, /Druck von mir nicht auf dir lasten.
Ijob Ijob 22 33 8 Jedoch, du sprachst vor meinen Ohren /und ich vernahm der Worte Laut:
Ijob Ijob 22 33 9 Rein bin ich und ohne Sünde, /makellos und ohne Schuld.
Ijob Ijob 22 33 10 Vorwürfe sucht Gott gegen mich zu finden, /er sieht mich an als seinen Feind.
Ijob Ijob 22 33 11 Meine Füße legt er in den Block, /er überwacht alle meine Pfade.
Ijob Ijob 22 33 12 Da bist du nicht im Recht, sage ich dir, /denn Gott ist größer als der Mensch.
Ijob Ijob 22 33 13 Weshalb hast du mit ihm gehadert, /weil er all deinen Worten nicht erwidert?
Ijob Ijob 22 33 14 Denn einmal redet Gott /und zweimal, man achtet nicht darauf.
Ijob Ijob 22 33 15 Im Traum, im Nachtgesicht, /wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt, /im Schlummer auf dem Lager,
Ijob Ijob 22 33 16 da öffnet er der Menschen Ohr /und schreckt sie auf durch Warnung,
Ijob Ijob 22 33 17 um von seinem Tun den Menschen abzubringen, /den Hochmut aus dem Manne auszutreiben,
Ijob Ijob 22 33 18 seine Seele vor dem Grab zu retten, /sein Leben davor, in den Todesschacht hinabzusteigen.
Ijob Ijob 22 33 19 Er wird gemahnt durch Schmerz auf seinem Lager /und ständig ist Kampf in seinen Gliedern.
Ijob Ijob 22 33 20 Am Brot verspürt sein Leben Ekel /und seine Seele an der Lieblingsspeise.
Ijob Ijob 22 33 21 Es schwindet sein Fleisch, man sieht's nicht mehr. /Abgemagert bis auf die Knochen, /die man sonst nicht sieht.
Ijob Ijob 22 33 22 Dem Grabe nähert sich seine Seele, /sein Leben den Todesboten.
Ijob Ijob 22 33 23 Wenn dann ein Engel ihm zur Seite steht, /ein Mittler, einer von den Tausenden, /dem Menschen zu verkünden, was recht ist,
Ijob Ijob 22 33 24 wenn dieser sich erbarmt und spricht: /Erlös ihn, dass er nicht ins Grab absteige, /Lösegeld hab ich für ihn gefunden!,
Ijob Ijob 22 33 25 dann blüht sein Fleisch in Jugendfrische, /zu Jugendtagen kehrt er zurück.
Ijob Ijob 22 33 26 Betet er zu Gott, so ist er ihm gnädig, /er darf sein Angesicht schauen in festlichem Jubel. /Dem Menschen gibt er die Gerechtigkeit wieder.
Ijob Ijob 22 33 27 Er singt bei den Menschen und spricht: /Gesündigt hatte ich und das Recht verkehrt; /doch hat er mir nicht mit Gleichem vergolten,
Ijob Ijob 22 33 28 meine Seele erlöst vor dem Abstieg ins Grab, /mein Leben darf schauen das Licht.
Ijob Ijob 22 33 29 Sieh, alles das pflegt Gott zu tun, /zweimal, ja dreimal mit den Menschen,
Ijob Ijob 22 33 30 um fern zu halten seine Seele von dem Grab, /um ihm zu leuchten mit dem Licht des Lebens.
Ijob Ijob 22 33 31 Merk auf, Ijob, hör mich an, /schweig still, dass ich rede!
Ijob Ijob 22 33 32 Hast Worte du bereit, entgegne mir! /Sprich nur; denn gern gebe ich dir Recht.
Ijob Ijob 22 33 33 Wenn aber nicht, hör du mich an! /Schweig still, damit ich dich Weisheit lehre.
Ijob Ijob 22 34 1 Dann ergriff Elihu das Wort und sprach:
Ijob Ijob 22 34 2 Ihr Weisen, hört meine Worte, /ihr Kundigen, leiht mir Gehör!
Ijob Ijob 22 34 3 Denn das Ohr prüft die Worte /und der Gaumen schmeckt die Speise.
Ijob Ijob 22 34 4 Lasst das Recht uns untersuchen, /erkennen unter uns, was gut ist.
Ijob Ijob 22 34 5 Denn Ijob sagt: Ich bin im Recht, /doch Gott hat mir mein Recht entzogen.
Ijob Ijob 22 34 6 Meinem Recht zuwider soll ich lügen? /Unheilbar traf mich ohne Schuld der Pfeil.
Ijob Ijob 22 34 7 Wo ist ein Mann wie Ijob, /der Lästerung wie Wasser trinkt,
Ijob Ijob 22 34 8 der hingeht, um sich den Übeltätern zuzugesellen, /und mit den Frevlern Umgang pflegt?
Ijob Ijob 22 34 9 Er sagte ja: Es nützt dem Menschen nichts, /dass er in Freundschaft lebt mit Gott.
Ijob Ijob 22 34 10 Darum hört mir zu, ihr Männer mit Verstand! /Fern ist es Gott, Unrecht zu tun, /und dem Allmächtigen, Frevel zu üben.
Ijob Ijob 22 34 11 Nein, was der Mensch tut, das vergilt er ihm, /nach eines jeden Verhalten lässt er es ihn treffen.
Ijob Ijob 22 34 12 Nein, wahrhaftig, nie tut Gott unrecht /und der Allmächtige beugt nicht das Recht.
Ijob Ijob 22 34 13 Wer hat ihm seine Erde anvertraut /und wer den ganzen Erdkreis hingestellt?
Ijob Ijob 22 34 14 Wenn er auf ihn den Sinn nur richtet, /seinen Geist und Atem zu sich holt,
Ijob Ijob 22 34 15 muss alles Fleisch zusammen sterben, /der Mensch zum Staube wiederkehren.
Ijob Ijob 22 34 16 Hast du Verstand, so höre dies, /lausche dem Laut meiner Worte!
Ijob Ijob 22 34 17 Kann, wer das Recht hasst, Herrschaft führen? /Und willst du den Gerechten, /den Erhabenen verklagen,
Ijob Ijob 22 34 18 ihn, der zum König sagt: Du Nichtsnutz!, /zu Edelmännern: Bösewicht!,
Ijob Ijob 22 34 19 der nicht auf Fürsten Rücksicht nimmt, /vornehm nicht vor arm begünstigt; /denn alle sind sie seiner Hände Werk.
Ijob Ijob 22 34 20 Sie sterben plötzlich, mitten in der Nacht; /das Volk gerät in Aufruhr und sie müssen fort. /Starke müssen weichen, /ohne dass eine Hand sich rührt.
Ijob Ijob 22 34 21 Denn seine Augen schauen auf des Menschen Wege, /alle seine Schritte sieht er wohl.
Ijob Ijob 22 34 22 Kein Dunkel gibt es, keine Finsternis, /wo sich die Übeltäter bergen könnten.
Ijob Ijob 22 34 23 Denn dem Menschen setzt er keine Frist, /zu Gott ins Gericht zu gehen.
Ijob Ijob 22 34 24 Gewaltige knickt er ohne Verhör /und stellt andere an ihren Platz.
Ijob Ijob 22 34 25 Wahrhaftig, Gott kennt ja ihre Taten, /er stürzt sie bei Nacht und sie sind zermalmt.
Ijob Ijob 22 34 26 Wie Frevler schlägt er sie /an einem Ort, wo man es sieht,
Ijob Ijob 22 34 27 deshalb, weil sie von ihm wichen, /nicht achteten auf alle seine Wege.
Ijob Ijob 22 34 28 So lässt er der Armen Geschrei zu sich kommen, /er hört das Geschrei der Gebeugten.
Ijob Ijob 22 34 29 Hält er sich still, wer spricht ihn schuldig? /Verbirgt er sein Gesicht, wer nimmt ihn wahr? /Über Volk und Menschen aber wacht er,
Ijob Ijob 22 34 30 damit nicht ruchlose Menschen herrschen, /die dem Volk zum Fallstrick werden.
Ijob Ijob 22 34 31 Denn nicht ist's an Gott, zu sagen: /Geirrt habe ich, ich mach's nicht wieder falsch.
Ijob Ijob 22 34 32 Was ich nicht sehe, lehre du mich! /Tat ich Unrecht, ich will es nicht mehr tun.
Ijob Ijob 22 34 33 Soll er nach deinem Sinn vergelten, /weil du verwirfst? So musst ja du entscheiden, nicht ich, /und was du weißt, das sage an!
Ijob Ijob 22 34 34 Verständige Männer werden zu mir sagen, /ein jeder Weise, der mich hört:
Ijob Ijob 22 34 35 Bar des Wissens redet Ijob /und unbedacht sind seine Worte.
Ijob Ijob 22 34 36 Wohlan, weiter werde Ijob geprüft, /weil er nach der Frevler Art erwidert.
Ijob Ijob 22 34 37 Denn Frevel fügt er noch zu seiner Sünde, /in unserer Mitte höhnt er laut, /mehrt seine Worte gegen Gott.
Ijob Ijob 22 35 1 Dann ergriff Elihu das Wort und sprach:
Ijob Ijob 22 35 2 Hältst du das für ein Rechtsverfahren? /Du behauptest bloß: Gerecht bin ich vor Gott.
Ijob Ijob 22 35 3 Du sagst: Was nützt es mir, /was habe ich davon, dass ich nicht sündige?
Ijob Ijob 22 35 4 Ich will mit Worten dir erwidern /und deinen Freunden auch mit dir.
Ijob Ijob 22 35 5 Schau den Himmel an und sieh, /blick zu den Wolken auf hoch über dir!
Ijob Ijob 22 35 6 Wenn du gesündigt hast, was tust du ihm, /sind zahlreich deine Frevel, was schadest du ihm?
Ijob Ijob 22 35 7 Tust du recht, was gibst du ihm /oder was empfängt er aus deiner Hand?
Ijob Ijob 22 35 8 Menschen wie dich trifft dein Frevel, /dein Gerechtsein nur die Menschenkinder.
Ijob Ijob 22 35 9 Sie schreien über der Bedrücker Menge, /rufen um Hilfe unter dem Arm der Großen.
Ijob Ijob 22 35 10 Doch keiner fragt: Wo ist Gott, mein Schöpfer, /der Loblieder schenkt bei Nacht,
Ijob Ijob 22 35 11 der uns mehr lehrt als die Tiere der Erde /und uns weiser macht als die Vögel des Himmels?
Ijob Ijob 22 35 12 Dort schreien sie und doch antwortet er nicht /wegen des Übermuts der Bösen.
Ijob Ijob 22 35 13 Wahrhaftig umsonst, Gott hört es nicht /und der Allmächtige sieht es nicht an.
Ijob Ijob 22 35 14 Gar wenn du sagst, du sähest ihn nicht - /das Gericht steht bei ihm, du aber harre auf ihn!
Ijob Ijob 22 35 15 Jetzt aber, da sein Zorn nicht straft /und er nicht groß des Frevels achtet,
Ijob Ijob 22 35 16 reißt Ijob sinnlos auf den Mund, /macht große Worte im Unverstand.
Ijob Ijob 22 36 1 Dann fuhr Elihu fort und sprach:
Ijob Ijob 22 36 2 Wart ein wenig, ich will es dir künden, /ich hab für Gott noch mehr zu sagen.
Ijob Ijob 22 36 3 Ich rufe mein Wissen weit hinaus, /meinem Schöpfer verschaff ich Recht.
Ijob Ijob 22 36 4 Denn wahrhaftig, meine Worte sind kein Trug, /ein Mann vollkommenen Wissens steht vor dir.
Ijob Ijob 22 36 5 Denn Gott ist gewaltig, doch verwirft er nicht, /gewaltig an Kraft und an Weisheit.
Ijob Ijob 22 36 6 Den Frevler lässt er nicht am Leben, /doch den Gebeugten schafft er Recht.
Ijob Ijob 22 36 7 Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten; /Könige auf dem Thron: /für immer setzt er sie ein, sie werden groß.
Ijob Ijob 22 36 8 Doch sind in Fesseln sie geschlagen, /gefangen in des Elends Stricken,
Ijob Ijob 22 36 9 so hält er ihnen ihr Tun vor /und ihr Vergehen, weil sie stolz geworden.
Ijob Ijob 22 36 10 Er öffnet ihr Ohr zur Warnung, /fordert sie auf, vom Bösen zu lassen.
Ijob Ijob 22 36 11 Wenn sie gehorchen und ihm dienen, /vollenden sie im Glück ihre Tage, /in Wonnen ihre Jahre.
Ijob Ijob 22 36 12 Hören sie nicht, so fahren sie zum Todesschacht hinab, /verscheiden im Unverstand.
Ijob Ijob 22 36 13 Ruchlos Gesinnte hegen Groll, /schreien nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.
Ijob Ijob 22 36 14 Jung schon muss ihre Seele sterben, /wie das Leben der Lustknaben ist ihr Leben.
Ijob Ijob 22 36 15 Den Geplagten rettet Gott durch seine Plage /und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr.
Ijob Ijob 22 36 16 Auch dich entreißt er dem Rachen der Bedrängnis, /in Weite stehst du, nicht in Enge, /voll ist deine Tafel von fetten Speisen.
Ijob Ijob 22 36 17 Doch wenn du wie ein Frevler richtest, /wird Recht und Gericht dich treffen.
Ijob Ijob 22 36 18 Zornglut verleite dich nicht beim Schicksalsschlag /und reiches Lösegeld verführe dich nicht.
Ijob Ijob 22 36 19 Wird dein Schreien aus der Not dich führen /und alle Anstrengungen voll Kraft?
Ijob Ijob 22 36 20 Sehne nicht die Nacht herbei, /die Völker von ihrer Stätte vertreibt.
Ijob Ijob 22 36 21 Hüte dich und wende dich nicht zum Bösen! /Denn darum wirst du durch Leid geprüft.
Ijob Ijob 22 36 22 Sieh, groß ist Gott in seiner Macht. /Wer ist ein Lehrer wie er?
Ijob Ijob 22 36 23 Wer will ihm weisen seinen Weg? /Wer kann ihm sagen: Du tust Unrecht?
Ijob Ijob 22 36 24 Denk daran, hoch sein Werk zu preisen, /von dem die Menschen Lieder singen.
Ijob Ijob 22 36 25 Alle Welt schaut es voll Staunen, /von ferne nur erblickt es der Mensch.
Ijob Ijob 22 36 26 Sieh, Gott ist groß, nicht zu begreifen, /unerforschlich ist die Zahl seiner Jahre.
Ijob Ijob 22 36 27 Denn er zieht die Wassertropfen herauf, /als Regen ergießen sie sich aus der Flut.
Ijob Ijob 22 36 28 Durch ihn rieseln die Wolken, /träufeln nieder auf die vielen Menschen.
Ijob Ijob 22 36 29 Wer gar versteht der Wolke Schweben, /den Donnerhall aus seinem Zelt?
Ijob Ijob 22 36 30 Sieh, darüber breitet er sein Licht /und deckt des Meeres Wurzeln zu.
Ijob Ijob 22 36 31 Denn damit richtet er die Völker, /gibt Speise in reicher Fülle.
Ijob Ijob 22 36 32 Mit leuchtenden Blitzen füllt er beide Hände, /bietet sie auf gegen den, der angreift.
Ijob Ijob 22 36 33 Ihn kündigt an sein Donnerhall, /wenn er im Zorn gegen den Frevel eifert.
Ijob Ijob 22 37 1 Darum erbebt mein Herz sehr heftig, /pocht erregt an seiner Stelle.
Ijob Ijob 22 37 2 Hört, hört das Toben der Stimme Gottes, /welch ein Grollen seinem Mund entfährt.
Ijob Ijob 22 37 3 Unter dem ganzen Himmel lässt er es los /und seinen Blitz über die Säume der Erde.
Ijob Ijob 22 37 4 Hinter ihm brüllt der Donner drein, /er dröhnt mit erhabener Stimme. Nicht hält er (die Blitze) zurück, /wenn sein Donner gehört wird.
Ijob Ijob 22 37 5 Gott dröhnt mit seiner Stimme, wunderbar, /er schafft große Dinge, wir verstehen sie nicht:
Ijob Ijob 22 37 6 Dem Schnee befiehlt er: Fall zur Erde!, /dem Regenschwall, seinen mächtigen Güssen.
Ijob Ijob 22 37 7 Er versiegelt die Hand aller Menschen, /sodass alle Welt sein Tun erkennt.
Ijob Ijob 22 37 8 Die Tiere verkriechen sich in ihr Versteck, /sie lagern in ihren Höhlen.
Ijob Ijob 22 37 9 Aus seiner Kammer kommt der Sturm, /von den Winden des Nordens die Kälte.
Ijob Ijob 22 37 10 Durch Gottes Hauch entsteht das Eis, /liegt starr des Wassers Fläche.
Ijob Ijob 22 37 11 Auch belädt er die Wolken mit Nass, /streut umher die leuchtenden Wolken.
Ijob Ijob 22 37 12 Sie ziehen hin und her, wie er sie lenkt, /um alles, was er gebietet, /zu wirken auf dem Kreis der Erde.
Ijob Ijob 22 37 13 Sei es als Zuchtrute, sei es auch für seine Erde, /sei es als Erweis seiner Huld, /so lässt er es sie treffen.
Ijob Ijob 22 37 14 Hör dir dies an, Ijob! Steh still, /um die Wunder Gottes zu betrachten.
Ijob Ijob 22 37 15 Weißt du, wie Gott ihnen Auftrag gibt, /wie das Licht seiner Wolke aufstrahlt?
Ijob Ijob 22 37 16 Weißt du um der Wolke Schweben, /um die Wunderwerke des Allwissenden?
Ijob Ijob 22 37 17 Du, dem die Kleider vor Hitze glühen, /wenn die Erde unter dem Südwind liegt,
Ijob Ijob 22 37 18 wölbst du gleich ihm das Wolkenfirmament, /das fest ist wie ein gegossener Spiegel?
Ijob Ijob 22 37 19 Lehre du uns, was wir ihm sagen sollen. /Wir können wegen des Dunkels nichts vorbringen.
Ijob Ijob 22 37 20 Muss man ihm erst erzählen, wenn ich rede? /Muss es erst einer sagen, /damit es ihm mitgeteilt wird?
Ijob Ijob 22 37 21 Und nun, wenn man das Sonnenlicht nicht sieht, /ist es verdunkelt durch die Wolken, /ein Windhauch bläst und fegt sie weg.
Ijob Ijob 22 37 22 Vom Norden naht ein Lichtglanz, /um Gott her ist schreckliche Herrlichkeit.
Ijob Ijob 22 37 23 Den Allmächtigen ergründen wir nicht, /er ist erhaben an Macht und Recht, /er ist reich an Gerechtigkeit; Recht beugt er nicht.
Ijob Ijob 22 37 24 Darum sollen die Menschen ihn fürchten. /Keinen sieht er an, wie weise sie auch sind.
Ijob Ijob 22 38 1 Da antwortete der Herr dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach:
Ijob Ijob 22 38 2 Wer ist es, der den Ratschluss verdunkelt /mit Gerede ohne Einsicht?
Ijob Ijob 22 38 3 Auf, gürte deine Lenden wie ein Mann: /Ich will dich fragen, du belehre mich!
Ijob Ijob 22 38 4 Wo warst du, als ich die Erde gegründet? /Sag es denn, wenn du Bescheid weißt.
Ijob Ijob 22 38 5 Wer setzte ihre Maße? Du weißt es ja. /Wer hat die Messschnur über ihr gespannt?
Ijob Ijob 22 38 6 Wohin sind ihre Pfeiler eingesenkt? /Oder wer hat ihren Eckstein gelegt,
Ijob Ijob 22 38 7 als alle Morgensterne jauchzten, /als jubelten alle Gottessöhne?
Ijob Ijob 22 38 8 Wer verschloss das Meer mit Toren, /als schäumend es dem Mutterschoß entquoll,
Ijob Ijob 22 38 9 als Wolken ich zum Kleid ihm machte, /ihm zur Windel dunklen Dunst,
Ijob Ijob 22 38 10 als ich ihm ausbrach meine Grenze, /ihm Tor und Riegel setzte
Ijob Ijob 22 38 11 und sprach: Bis hierher darfst du und nicht weiter, /hier muss sich legen deiner Wogen Stolz?
Ijob Ijob 22 38 12 Hast du je in deinem Leben dem Morgen geboten, /dem Frührot seinen Ort bestimmt,
Ijob Ijob 22 38 13 dass es der Erde Säume fasse /und dass die Frevler von ihr abgeschüttelt werden?
Ijob Ijob 22 38 14 Sie wandelt sich wie Siegelton, /(die Dinge) stehen da wie ein Gewand.
Ijob Ijob 22 38 15 Den Frevlern wird ihr Licht entzogen, /zerschmettert der erhobene Arm.
Ijob Ijob 22 38 16 Bist du zu den Quellen des Meeres gekommen, /hast du des Urgrunds Tiefe durchwandert?
Ijob Ijob 22 38 17 Haben dir sich die Tore des Todes geöffnet, /hast du der Finsternis Tore geschaut?
Ijob Ijob 22 38 18 Hast du der Erde Breiten überblickt? /Sag es, wenn du das alles weißt.
Ijob Ijob 22 38 19 Wo ist der Weg zur Wohnstatt des Lichts? /Die Finsternis, wo hat sie ihren Ort,
Ijob Ijob 22 38 20 dass du sie einführst in ihren Bereich, /die Pfade zu ihrem Haus sie führst?
Ijob Ijob 22 38 21 Du weißt es ja; du wurdest damals ja geboren /und deiner Tage Zahl ist groß.
Ijob Ijob 22 38 22 Bist du zu den Kammern des Schnees gekommen, /hast du die Kammern des Hagels gesehen,
Ijob Ijob 22 38 23 den ich für Zeiten der Drangsal aufgespart, /für den Tag des Kampfes und der Schlacht?
Ijob Ijob 22 38 24 Wo ist der Weg dorthin, wo das Licht sich verteilt, /der Ostwind sich über die Erde zerstreut?
Ijob Ijob 22 38 25 Wer grub der Regenflut eine Rinne, /einen Weg für das Donnergewölk,
Ijob Ijob 22 38 26 um Regen zu senden auf unbewohntes Land, /auf die Steppe, darin niemand wohnt,
Ijob Ijob 22 38 27 um zu sättigen die Wildnis und Öde /und frisches Gras sprossen zu lassen?
Ijob Ijob 22 38 28 Hat der Regen einen Vater /oder wer zeugte die Tropfen des Taus?
Ijob Ijob 22 38 29 Aus wessen Schoß ging das Eis hervor, /des Himmels Reif, wer hat ihn geboren?
Ijob Ijob 22 38 30 Wie Stein erstarren die Wasser /und wird fest die Fläche der Flut.
Ijob Ijob 22 38 31 Knüpfst du die Bande des Siebengestirns /oder löst du des Orions Fesseln?
Ijob Ijob 22 38 32 Führst du heraus des Tierkreises Sterne zur richtigen Zeit, /lenkst du die Löwin samt ihren Jungen?
Ijob Ijob 22 38 33 Kennst du die Gesetze des Himmels, /legst du auf die Erde seine Urkunde nieder?
Ijob Ijob 22 38 34 Erhebst du zu den Wolken deine Stimme, /dass dich die Woge des Wassers bedeckt?
Ijob Ijob 22 38 35 Entsendest du die Blitze, dass sie eilen /und dir sagen: Wir sind da?
Ijob Ijob 22 38 36 Wer verlieh dem Ibis Weisheit /oder wer gab Einsicht dem Hahn?
Ijob Ijob 22 38 37 Wer zählt in Weisheit die Wolken, /und die Schläuche des Himmels, wer schüttet sie aus,
Ijob Ijob 22 38 38 wenn der Erdboden hart wird, als sei er gegossen, /und Erdschollen zusammenkleben?
Ijob Ijob 22 38 39 Erjagst du Beute für die Löwin, /stillst du den Hunger der jungen Löwen,
Ijob Ijob 22 38 40 wenn sie sich ducken in den Verstecken, /im Dickicht auf der Lauer liegen?
Ijob Ijob 22 38 41 Wer bereitet dem Raben seine Nahrung, /wenn seine Jungen schreien zu Gott und umherirren ohne Futter?
Ijob Ijob 22 39 1 Kennst du der Steinböcke Wurfzeit, /überwachst du das Werfen der Hirsche?
Ijob Ijob 22 39 2 Zählst du die Monde, die tragend sie füllen, /kennst du die Zeit ihres Wurfs?
Ijob Ijob 22 39 3 Sie kauern sich, werfen ihre Jungen, /werden los ihre Wehen.
Ijob Ijob 22 39 4 Ihre Jungen erstarken, wachsen im Freien, /laufen hinaus und kehren nicht zu ihnen zurück.
Ijob Ijob 22 39 5 Wer hat das Maultier freigelassen, /des Wildesels Fesseln, wer schloss sie auf?
Ijob Ijob 22 39 6 Ich gab ihm zur Behausung die Steppe, /zu seiner Wohnung die salzige Trift.
Ijob Ijob 22 39 7 Er verlacht das Lärmen der Stadt, /hört nicht des Treibers Geschrei.
Ijob Ijob 22 39 8 Die Berge sucht er nach Weide ab, /jeglichem Grün spürt er nach.
Ijob Ijob 22 39 9 Wird dir der Wildstier dienen wollen, /bleibt er an deiner Krippe zur Nacht?
Ijob Ijob 22 39 10 Hältst du am Seil ihn in der Furche, /pflügt er die Täler hinter dir her?
Ijob Ijob 22 39 11 Traust du ihm, weil er so stark ist? /Überlässt du ihm deine Arbeit?
Ijob Ijob 22 39 12 Glaubst du ihm, dass er wiederkommt /und deine Saat auf die Tenne bringt?
Ijob Ijob 22 39 13 Lustig schlägt die Straußenhenne die Flügel. /Ist ihre Schwinge darum so /wie die des Storches und Falken?
Ijob Ijob 22 39 14 Nein, sie gibt der Erde ihre Eier preis, /lässt sie erwärmen im Sand,
Ijob Ijob 22 39 15 vergisst, dass sie ein Fuß zerdrücken, /das Wild des Feldes sie zertreten kann;
Ijob Ijob 22 39 16 sie behandelt ihre Jungen hart wie Fremde; /war umsonst ihre Mühe, es erschreckt sie nicht.
Ijob Ijob 22 39 17 Denn Gott ließ sie Weisheit vergessen, /gab ihr an Verstand keinen Teil.
Ijob Ijob 22 39 18 Im Augenblick aber, wenn sie hochschnellt, /verlacht sie das Ross und seinen Reiter.
Ijob Ijob 22 39 19 Gabst du dem Ross die Heldenstärke, /kleidest du mit einer Mähne seinen Hals?
Ijob Ijob 22 39 20 Läßt du wie Heuschrecken es springen? /Furchtbar ist sein stolzes Wiehern.
Ijob Ijob 22 39 21 Es scharrt im Tal und freut sich, /zieht mit Macht dem Kampf entgegen.
Ijob Ijob 22 39 22 Es spottet der Furcht und kennt keine Angst /und kehrt nicht um vor dem Schwert.
Ijob Ijob 22 39 23 Über ihm klirrt der Köcher, /Speer und Sichelschwert blitzen.
Ijob Ijob 22 39 24 Mit Donnerbeben wirbelt es den Staub auf, /steht nicht still beim Klang des Horns.
Ijob Ijob 22 39 25 Sooft das Horn hallt, wiehert es «hui» /und wittert den Kampf schon von weitem, /der Anführer Lärm und das Schlachtgeschrei.
Ijob Ijob 22 39 26 Kommt es von deiner Einsicht, /dass der Falke sich aufschwingt /und nach Süden seine Flügel ausbreitet?
Ijob Ijob 22 39 27 Fliegt auf dein Geheiß der Adler so hoch /und baut seinen Horst in der Höhe?
Ijob Ijob 22 39 28 Auf Felsen wohnt und nächtigt er, /auf der Felsenzacke und an steiler Wand.
Ijob Ijob 22 39 29 Von dort erspäht er die Beute, /seine Augen schauen ins Weite.
Ijob Ijob 22 39 30 Nach Blut schon gieren seine Jungen; /wo Erschlagene sind, ist er zur Stelle.
Ijob Ijob 22 40 1 Da antwortete der Herr dem Ijob und sprach:
Ijob Ijob 22 40 2 Mit dem Allmächtigen will der Tadler rechten? /Der Gott anklagt, antworte drauf!
Ijob Ijob 22 40 3 Da antwortete Ijob dem Herrn und sprach:
Ijob Ijob 22 40 4 Siehe, ich bin zu gering. Was kann ich dir erwidern? /Ich lege meine Hand auf meinen Mund.
Ijob Ijob 22 40 5 Einmal habe ich geredet, ich tu es nicht wieder; /ein zweites Mal, doch nun nicht mehr!
Ijob Ijob 22 40 6 Da antwortete der Herr dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach:
Ijob Ijob 22 40 7 Auf, gürte deine Lenden wie ein Mann! /Ich will dich fragen, du belehre mich!
Ijob Ijob 22 40 8 Willst du wirklich mein Recht zerbrechen, /mich schuldig sprechen, damit du Recht behältst?
Ijob Ijob 22 40 9 Hast du denn einen Arm wie Gott, /dröhnst du wie er mit Donnerstimme?
Ijob Ijob 22 40 10 So schmücke dich mit Hoheit und mit Majestät /und kleide dich in Prunk und Pracht!
Ijob Ijob 22 40 11 Lass die Fluten deines Zornes sich ergießen, /schau an jeden Stolzen, demütige ihn!
Ijob Ijob 22 40 12 Schau an jeden Stolzen, zwing ihn nieder! /Zertritt die Frevler auf der Stelle!
Ijob Ijob 22 40 13 Verbirg sie insgesamt im Staub, /schließ sie leibhaftig im Erdinnern ein!
Ijob Ijob 22 40 14 Dann werde auch ich dich preisen, /weil deine Rechte den Sieg dir verschaffte.
Ijob Ijob 22 40 15 Sieh doch das Nilpferd, das ich wie dich erschuf. /Gras frisst es wie ein Rind.
Ijob Ijob 22 40 16 Sieh doch die Kraft in seinen Lenden /und die Stärke in den Muskeln seines Leibs!
Ijob Ijob 22 40 17 Wie eine Zeder lässt es hängen seinen Schwanz; /straff sind verflochten seiner Schenkel Sehnen.
Ijob Ijob 22 40 18 Seine Knochen sind Röhren von Erz, /wie Eisenstangen sein Gebein.
Ijob Ijob 22 40 19 Es ist der Anfang der Wege Gottes; /der es gemacht hat, gab ihm sein Schwert.
Ijob Ijob 22 40 20 Doch die Berge tragen ihm Futter zu /und alle Tiere des Feldes spielen dort.
Ijob Ijob 22 40 21 Es lagert unter Kreuzdornbüschen, /in dem Versteck von Schilf und Sumpf.
Ijob Ijob 22 40 22 Kreuzdornbüsche decken es mit Schatten, /die Pappeln am Fluss umgeben es.
Ijob Ijob 22 40 23 Schwillt auch der Fluss, es zittert nicht, /bleibt ruhig, wenn auch die Flut ihm ins Maul dringt.
Ijob Ijob 22 40 24 Kann man an den Augen es fassen, /mit Haken ihm die Nase durchbohren?
Ijob Ijob 22 40 25 Kannst du das Krokodil am Angelhaken ziehen, /mit der Leine seine Zunge niederdrücken?
Ijob Ijob 22 40 26 Legst du ein Binsenseil ihm in die Nase, /durchbohrst du mit einem Haken seine Backe?
Ijob Ijob 22 40 27 Fleht es dich groß um Gnade an? /Richtet es zärtliche Worte an dich?
Ijob Ijob 22 40 28 Schließt es einen Pakt mit dir, /sodass du es dauernd nehmen kannst zum Knecht?
Ijob Ijob 22 40 29 Kannst du mit ihm wie mit einem Vogel spielen, /bindest du es für deine Mädchen an?
Ijob Ijob 22 40 30 Feilschen darum die Jagdgenossen, /verteilen sie es stückweise unter die Händler?
Ijob Ijob 22 40 31 Kannst du seine Haut mit Spießen spicken, /mit einer Fischharpune seinen Kopf?
Ijob Ijob 22 40 32 Leg nur einmal deine Hand daran! /Denk an den Kampf! Du tust es nie mehr.
Ijob Ijob 22 41 1 Sieh, das Hoffen darauf wird enttäuscht; /sein bloßer Anblick bringt zu Fall.
Ijob Ijob 22 41 2 So kühn ist keiner, es zu reizen; /wer könnte ihm wohl trotzen?
Ijob Ijob 22 41 3 Wer begegnete ihm und bliebe heil? /Unter dem ganzen Himmel gibt es so einen nicht.
Ijob Ijob 22 41 4 Ich will nicht schweigen von seinen Gliedern, /wie groß und mächtig, wie wohlgeschaffen es ist.
Ijob Ijob 22 41 5 Wer öffnet die Hülle seines Kleides, /wer dringt in seinen Doppelpanzer ein?
Ijob Ijob 22 41 6 Wer öffnet die Tore seines Mauls? /Rings um seine Zähne lagert Schrecken.
Ijob Ijob 22 41 7 Reihen von Schilden sind sein Rücken, /verschlossen mit Siegel aus Kieselstein.
Ijob Ijob 22 41 8 Einer reiht sich an den andern, /kein Lufthauch dringt zwischen ihnen durch.
Ijob Ijob 22 41 9 Fest haftet jeder an dem andern, /sie sind verklammert, lösen sich nicht.
Ijob Ijob 22 41 10 Sein Niesen lässt Licht aufleuchten; /seine Augen sind wie des Frührots Wimpern.
Ijob Ijob 22 41 11 Aus seinem Maul fahren brennende Fackeln, /feurige Funken schießen hervor.
Ijob Ijob 22 41 12 Rauch dampft aus seinen Nüstern /wie aus kochendem, heißem Topf.
Ijob Ijob 22 41 13 Sein Atem entflammt glühende Kohlen, /eine Flamme schlägt aus seinem Maul hervor.
Ijob Ijob 22 41 14 Stärke wohnt in seinem Nacken, /vor ihm her hüpft bange Furcht.
Ijob Ijob 22 41 15 Straff liegt seines Wanstes Fleisch, /wie angegossen, unbewegt.
Ijob Ijob 22 41 16 Sein Herz ist fest wie Stein, /fest wie der untere Mühlstein.
Ijob Ijob 22 41 17 Erhebt es sich, erschrecken selbst die Starken; /vor Schrecken wissen sie nicht aus noch ein.
Ijob Ijob 22 41 18 Trifft man es, kein Schwert hält stand, /nicht Lanze noch Geschoss und Pfeil.
Ijob Ijob 22 41 19 Eisen achtet es wie Stroh, /Bronze wie morsch gewordenes Holz.
Ijob Ijob 22 41 20 Kein Bogenpfeil wird es verjagen, /in Stoppeln verwandeln sich ihm /die Steine der Schleuder.
Ijob Ijob 22 41 21 Wie Stoppeln dünkt ihm die Keule, /es lacht nur über Schwertergerassel.
Ijob Ijob 22 41 22 Sein Unteres sind Scherbenspitzen; /ein Dreschbrett breitet es über den Schlamm.
Ijob Ijob 22 41 23 Die Tiefe lässt es brodeln wie den Kessel, /macht das Meer zu einem Salbentopf.
Ijob Ijob 22 41 24 Es hinterlässt eine leuchtende Spur; /man meint, die Flut sei Greisenhaar.
Ijob Ijob 22 41 25 Auf Erden gibt es seinesgleichen nicht, /dazu geschaffen, um sich nie zu fürchten.
Ijob Ijob 22 41 26 Alles Hohe blickt es an; /König ist es über alle stolzen Tiere.
Ijob Ijob 22 42 1 Da antwortete Ijob dem Herrn und sprach:
Ijob Ijob 22 42 2 Ich hab erkannt, dass du alles vermagst; /kein Vorhaben ist dir verwehrt.
Ijob Ijob 22 42 3 Wer ist es, der ohne Einsicht den Rat verdunkelt? /So habe ich denn im Unverstand geredet über Dinge, /die zu wunderbar für mich und unbegreiflich sind.
Ijob Ijob 22 42 4 Hör doch, ich will nun reden, /ich will dich fragen, du belehre mich!
Ijob Ijob 22 42 5 Vom Hörensagen nur hatte ich von dir vernommen; /jetzt aber hat mein Auge dich geschaut.
Ijob Ijob 22 42 6 Darum widerrufe ich und atme auf, /in Staub und Asche.
Ijob Ijob 22 42 7 Als der Herr diese Worte zu Ijob gesprochen hatte, sagte der Herr zu Elifas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und deine beiden Gefährten; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Ijob.
Ijob Ijob 22 42 8 So nehmt nun sieben Jungstiere und sieben Widder, geht hin zu meinem Knecht Ijob und bringt ein Brandopfer für euch dar! Mein Knecht Ijob aber soll für euch Fürbitte einlegen; nur auf ihn nehme ich Rücksicht, dass ich euch nichts Schlimmeres antue. Denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Ijob.
Ijob Ijob 22 42 9 Da gingen Elifas von Teman, Bildad von Schuach und Zofar von Naama hin und taten, was der Herr ihnen gesagt hatte. Und der Herr nahm Rücksicht auf Ijob.
Ijob Ijob 22 42 10 Der Herr wendete das Geschick Ijobs, als er für seinen Nächsten Fürbitte einlegte; und der Herr mehrte den Besitz Ijobs auf das Doppelte.
Ijob Ijob 22 42 11 Da kamen zu ihm alle seine Brüder, alle seine Schwestern und alle seine früheren Bekannten und speisten mit ihm in seinem Haus. Sie bezeigten ihm ihr Mitleid und trösteten ihn wegen all des Unglücks, das der Herr über ihn gebracht hatte. Ein jeder schenkte ihm eine Kesita und einen goldenen Ring.
Ijob Ijob 22 42 12 Der Herr aber segnete die spätere Lebenszeit Ijobs mehr als seine frühere. Er besaß vierzehntausend Schafe, sechstausend Kamele, tausend Joch Rinder und tausend Esel.
Ijob Ijob 22 42 13 Auch bekam er sieben Söhne und drei Töchter.
Ijob Ijob 22 42 14 Die erste nannte er Jemima, die zweite Kezia und die dritte Keren-Happuch.
Ijob Ijob 22 42 15 Man fand im ganzen Land keine schöneren Frauen als die Töchter Ijobs; ihr Vater gab ihnen Erbbesitz unter ihren Brüdern.
Ijob Ijob 22 42 16 Ijob lebte danach noch hundertvierzig Jahre; er sah seine Kinder und Kindeskinder, vier Geschlechter.
Ijob Ijob 22 42 17 Dann starb Ijob, hochbetagt und satt an Lebenstagen.
Psalmen Ps 23 1 1 Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, /nicht auf dem Weg der Sünder geht, /nicht im Kreis der Spötter sitzt,
Psalmen Ps 23 1 2 sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, /über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.
Psalmen Ps 23 1 3 Er ist wie ein Baum, /der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt /und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, /wird ihm gut gelingen.
Psalmen Ps 23 1 4 Nicht so die Frevler: /Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
Psalmen Ps 23 1 5 Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen /noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Psalmen Ps 23 1 6 Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, /der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.
Psalmen Ps 23 2 1 Warum toben die Völker, /warum machen die Nationen vergebliche Pläne?
Psalmen Ps 23 2 2 Die Könige der Erde stehen auf, /die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten.
Psalmen Ps 23 2 3 «Lasst uns ihre Fesseln zerreißen /und von uns werfen ihre Stricke!»
Psalmen Ps 23 2 4 Doch er, der im Himmel thront, lacht, /der Herr verspottet sie.
Psalmen Ps 23 2 5 Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, /in seinem Grimm wird er sie erschrecken:
Psalmen Ps 23 2 6 «Ich selber habe meinen König eingesetzt /auf Zion, meinem heiligen Berg.»
Psalmen Ps 23 2 7 Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /Er sprach zu mir: «Mein Sohn bist du. /Heute habe ich dich gezeugt.
Psalmen Ps 23 2 8 Fordre von mir und ich gebe dir die Völker zum Erbe, /die Enden der Erde zum Eigentum.
Psalmen Ps 23 2 9 Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, /wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.»
Psalmen Ps 23 2 10 Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, /lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!
Psalmen Ps 23 2 11 Dient dem Herrn in Furcht /und küsst ihm mit Beben die Füße,
Psalmen Ps 23 2 12 damit er nicht zürnt /und euer Weg nicht in den Abgrund führt. Denn wenig nur und sein Zorn ist entbrannt. /Wohl allen, die ihm vertrauen!
Psalmen Ps 23 3 1 [[Ein Psalm Davids, als er vor seinem Sohn Abschalom floh.]]
Psalmen Ps 23 3 2 Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger; /so viele stehen gegen mich auf.
Psalmen Ps 23 3 3 Viele gibt es, die von mir sagen: /«Er findet keine Hilfe bei Gott.» [[Sela]]
Psalmen Ps 23 3 4 Du aber, Herr, bist ein Schild für mich, /du bist meine Ehre und richtest mich auf.
Psalmen Ps 23 3 5 Ich habe laut zum Herrn gerufen; /da erhörte er mich von seinem heiligen Berg. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 3 6 Ich lege mich nieder und schlafe ein, /ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich.
Psalmen Ps 23 3 7 Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht, /wenn sie mich ringsum belagern.
Psalmen Ps 23 3 8 Herr, erhebe dich, /mein Gott, bring mir Hilfe! Denn all meinen Feinden hast du den Kiefer zerschmettert, /hast den Frevlern die Zähne zerbrochen.
Psalmen Ps 23 3 9 Beim Herrn findet man Hilfe. /Auf dein Volk komme dein Segen! [[Sela]]
Psalmen Ps 23 4 1 [[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 4 2 Wenn ich rufe, erhöre mich, /Gott, du mein Retter! Du hast mir Raum geschaffen, als mir angst war. /Sei mir gnädig und hör auf mein Flehen!
Psalmen Ps 23 4 3 Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre, /warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen? [[Sela]]
Psalmen Ps 23 4 4 Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr an den Frommen; /der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.
Psalmen Ps 23 4 5 Ereifert ihr euch, so sündigt nicht! /Bedenkt es auf eurem Lager und werdet still! [[Sela]]
Psalmen Ps 23 4 6 Bringt rechte Opfer dar /und vertraut auf den Herrn!
Psalmen Ps 23 4 7 Viele sagen: «Wer lässt uns Gutes erleben?» /Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!
Psalmen Ps 23 4 8 Du legst mir größere Freude ins Herz, /als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.
Psalmen Ps 23 4 9 In Frieden leg ich mich nieder und schlafe ein; /denn du allein, Herr, lässt mich sorglos ruhen.
Psalmen Ps 23 5 1 [[Für den Chormeister. Zum Flötenspiel. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 5 2 Höre meine Worte, Herr, /achte auf mein Seufzen!
Psalmen Ps 23 5 3 Vernimm mein lautes Schreien, mein König und mein Gott, /denn ich flehe zu dir.
Psalmen Ps 23 5 4 Herr, am Morgen hörst du mein Rufen, /am Morgen rüst ich das Opfer zu, halte Ausschau nach dir.
Psalmen Ps 23 5 5 Denn du bist kein Gott, dem das Unrecht gefällt; /der Frevler darf nicht bei dir weilen.
Psalmen Ps 23 5 6 Wer sich brüstet, besteht nicht vor deinen Augen; /denn dein Hass trifft alle, die Böses tun.
Psalmen Ps 23 5 7 Du lässt die Lügner zugrunde gehn, /Mörder und Betrüger sind dem Herrn ein Gräuel.
Psalmen Ps 23 5 8 Ich aber darf dein Haus betreten /dank deiner großen Güte, ich werfe mich nieder in Ehrfurcht /vor deinem heiligen Tempel.
Psalmen Ps 23 5 9 Leite mich, Herr, in deiner Gerechtigkeit, /meinen Feinden zum Trotz; /ebne deinen Weg vor mir!
Psalmen Ps 23 5 10 Aus ihrem Mund kommt kein wahres Wort, /ihr Inneres ist voll Verderben. Ihre Kehle ist ein offenes Grab, /aalglatt ist ihre Zunge.
Psalmen Ps 23 5 11 Gott, lass sie dafür büßen; /sie sollen fallen durch ihre eigenen Ränke. Verstoße sie wegen ihrer vielen Verbrechen; /denn sie empören sich gegen dich.
Psalmen Ps 23 5 12 Doch alle sollen sich freuen, die auf dich vertrauen, /und sollen immerfort jubeln. Beschütze alle, die deinen Namen lieben, /damit sie dich rühmen.
Psalmen Ps 23 5 13 Denn du, Herr, segnest den Gerechten. /Wie mit einem Schild deckst du ihn mit deiner Gnade.
Psalmen Ps 23 6 1 [[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel nach der Achten. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 6 2 Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn /und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
Psalmen Ps 23 6 3 Sei mir gnädig, Herr, ich sieche dahin; /heile mich, Herr, denn meine Glieder zerfallen!
Psalmen Ps 23 6 4 Meine Seele ist tief verstört. /Du aber, Herr, wie lange säumst du noch?
Psalmen Ps 23 6 5 Herr, wende dich mir zu und errette mich, /in deiner Huld bring mir Hilfe!
Psalmen Ps 23 6 6 Denn bei den Toten denkt niemand mehr an dich. /Wer wird dich in der Unterwelt noch preisen?
Psalmen Ps 23 6 7 Ich bin erschöpft vom Seufzen, /jede Nacht benetzen Ströme von Tränen mein Bett, /ich überschwemme mein Lager mit Tränen.
Psalmen Ps 23 6 8 Mein Auge ist getrübt vor Kummer, /ich bin gealtert wegen all meiner Gegner.
Psalmen Ps 23 6 9 Weicht zurück von mir, all ihr Frevler; /denn der Herr hat mein lautes Weinen gehört.
Psalmen Ps 23 6 10 Gehört hat der Herr mein Flehen, /der Herr nimmt mein Beten an.
Psalmen Ps 23 6 11 In Schmach und Verstörung geraten all meine Feinde, /sie müssen weichen und gehen plötzlich zugrunde.
Psalmen Ps 23 7 1 [[Ein Klagelied Davids, das er dem Herrn sang wegen des Benjaminiters Kusch.]]
Psalmen Ps 23 7 2 Herr, mein Gott, ich flüchte mich zu dir; /hilf mir vor allen Verfolgern und rette mich,
Psalmen Ps 23 7 3 damit mir niemand wie ein Löwe das Leben raubt, /mich zerreißt, und keiner ist da, der mich rettet.
Psalmen Ps 23 7 4 Wenn ich das getan habe, Herr, mein Gott, /wenn an meinen Händen Unrecht klebt,
Psalmen Ps 23 7 5 wenn ich meinem Freunde Böses tat, /wenn ich den quälte, der mich grundlos bedrängt hat,
Psalmen Ps 23 7 6 dann soll mich der Feind verfolgen und ergreifen; /er richte mein Leben zugrunde und trete meine Ehre mit Füßen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 7 7 Herr, steh auf in deinem Zorn, /erheb dich gegen meine wütenden Feinde! Wach auf, du mein Gott! /Du hast zum Gericht gerufen. /Der Herr richtet die Völker.
Psalmen Ps 23 7 8 Um dich stehe die Schar der Völker im Kreis; /über ihnen throne du in der Höhe!
Psalmen Ps 23 7 9 Herr, weil ich gerecht bin, verschaff mir Recht /(und tu an mir Gutes), weil ich schuldlos bin!
Psalmen Ps 23 7 10 Die Bosheit der Frevler finde ein Ende, /doch gib dem Gerechten Bestand, /gerechter Gott, der du auf Herz und Nieren prüfst.
Psalmen Ps 23 7 11 Ein Schild über mir ist Gott, /er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.
Psalmen Ps 23 7 12 Gott ist ein gerechter Richter, /ein Gott, der täglich strafen kann.
Psalmen Ps 23 7 13 Wenn der Frevler sein Schwert wieder schärft, /seinen Bogen spannt und zielt,
Psalmen Ps 23 7 14 dann rüstet er tödliche Waffen gegen sich selbst, /bereitet sich glühende Pfeile.
Psalmen Ps 23 7 15 Er hat Böses im Sinn; /er geht schwanger mit Unheil und Tücke gebiert er.
Psalmen Ps 23 7 16 Er gräbt ein Loch, er schaufelt es aus, /doch er stürzt in die Grube, die er selber gemacht hat.
Psalmen Ps 23 7 17 Seine Untat kommt auf sein eigenes Haupt, /seine Gewalttat fällt auf seinen Scheitel zurück.
Psalmen Ps 23 7 18 Ich will dem Herrn danken, denn er ist gerecht; /dem Namen des Herrn, des Höchsten, will ich singen und spielen.
Psalmen Ps 23 8 1 [[Für den Chormeister. Nach dem Kelterlied. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 8 2 Herr, unser Herrscher, /wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; /über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.
Psalmen Ps 23 8 3 Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, /deinen Gegnern zum Trotz; /deine Feinde und Widersacher müssen verstummen.
Psalmen Ps 23 8 4 Seh ich den Himmel, das Werk deiner Finger, /Mond und Sterne, die du befestigt:
Psalmen Ps 23 8 5 Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, /des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Psalmen Ps 23 8 6 Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, /hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
Psalmen Ps 23 8 7 Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, /hast ihm alles zu Füßen gelegt:
Psalmen Ps 23 8 8 All die Schafe, Ziegen und Rinder /und auch die wilden Tiere,
Psalmen Ps 23 8 9 die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, /alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.
Psalmen Ps 23 8 10 Herr, unser Herrscher, /wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!
Psalmen Ps 23 9 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Stirb für den Sohn!» Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 9 2 Ich will dir danken, Herr, aus ganzem Herzen, /verkünden will ich all deine Wunder.
Psalmen Ps 23 9 3 Ich will jauchzen und an dir mich freuen, /für dich, du Höchster, will ich singen und spielen.
Psalmen Ps 23 9 4 Denn zurückgewichen sind meine Feinde, /gestürzt und vergangen vor deinem Angesicht.
Psalmen Ps 23 9 5 Du hast mir Recht verschafft und für mich entschieden, /dich auf den Thron gesetzt als ein gerechter Richter.
Psalmen Ps 23 9 6 Du hast die Völker bedroht, die Frevler vernichtet, /ihren Namen gelöscht für immer und ewig.
Psalmen Ps 23 9 7 Die Feinde sind dahin, zerschlagen für immer. /Du hast Städte entvölkert, ihr Ruhm ist versunken.
Psalmen Ps 23 9 8 Der Herr aber thront für ewig; /er stellt seinen Thron auf zum Gericht.
Psalmen Ps 23 9 9 Er richtet den Erdkreis gerecht, /er spricht den Völkern das Urteil, das sie verdienen.
Psalmen Ps 23 9 10 So wird der Herr für den Bedrückten zur Burg, /zur Burg in Zeiten der Not.
Psalmen Ps 23 9 11 Darum vertraut dir, wer deinen Namen kennt; /denn du, Herr, verlässt keinen, der dich sucht.
Psalmen Ps 23 9 12 Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, /verkündet unter den Völkern seine Taten!
Psalmen Ps 23 9 13 Denn er, der jede Blutschuld rächt, denkt an die Armen /und ihren Notschrei vergisst er nicht.
Psalmen Ps 23 9 14 Sei mir gnädig in meiner Not; /Herr, sieh doch, wie sie mich hassen! Führ mich herauf von den Pforten des Todes, /
Psalmen Ps 23 9 15 damit ich all deinen Ruhm verkünde in den Toren von Zion /und frohlocke, weil du mir hilfst.
Psalmen Ps 23 9 16 Völker versanken in der Grube, die sie selber gegraben; /im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.
Psalmen Ps 23 9 17 Kundgetan hat sich der Herr: Er hielt sein Gericht; /im eigenen Werk hat sich der Frevler verstrickt. [[Zwischenspiel. Sela]]
Psalmen Ps 23 9 18 Hinabfahren müssen die Frevler zum Totenreich, /alle Heiden, die Gott vergessen.
Psalmen Ps 23 9 19 Doch der Arme ist nicht auf ewig vergessen, /des Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren.
Psalmen Ps 23 9 20 Erheb dich, Herr, damit nicht der Mensch triumphiert, /damit die Völker gerichtet werden vor deinem Angesicht.
Psalmen Ps 23 9 21 Wirf Schrecken auf sie, o Herr! /Erkennen sollen die Völker: Sie sind nur Menschen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 10 1 Herr, warum bleibst du so fern, /verbirgst dich in Zeiten der Not?
Psalmen Ps 23 10 2 In seinem Hochmut quält der Frevler die Armen. /Er soll sich fangen in den Ränken, die er selbst ersonnen hat.
Psalmen Ps 23 10 3 Denn der Frevler rühmt sich nach Herzenslust, /er raubt, er lästert und verachtet den Herrn.
Psalmen Ps 23 10 4 Überheblich sagt der Frevler: /«Gott straft nicht. Es gibt keinen Gott.» /So ist sein ganzes Denken.
Psalmen Ps 23 10 5 Zu jeder Zeit glückt ihm sein Tun. /Hoch droben und fern von sich wähnt er deine Gerichte.
Psalmen Ps 23 10 6 Er sagt in seinem Herzen: «Ich werde niemals wanken. /Von Geschlecht zu Geschlecht trifft mich kein Unglück.»
Psalmen Ps 23 10 7 Sein Mund ist voll Fluch und Trug und Gewalttat; /auf seiner Zunge sind Verderben und Unheil.
Psalmen Ps 23 10 8 Er liegt auf der Lauer in den Gehöften /und will den Schuldlosen heimlich ermorden; /seine Augen spähen aus nach dem Armen.
Psalmen Ps 23 10 9 Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, /er lauert darauf, den Armen zu fangen; /er fängt den Armen und zieht ihn in sein Netz.
Psalmen Ps 23 10 10 Er duckt sich und kauert sich nieder, /seine Übermacht bringt die Schwachen zu Fall.
Psalmen Ps 23 10 11 Er sagt in seinem Herzen: «Gott vergisst es, /er verbirgt sein Gesicht, er sieht es niemals.»
Psalmen Ps 23 10 12 Herr, steh auf, Gott, erheb deine Hand, /vergiss die Gebeugten nicht!
Psalmen Ps 23 10 13 Warum darf der Frevler Gott verachten /und in seinem Herzen sagen: «Du strafst nicht»?
Psalmen Ps 23 10 14 Du siehst es ja selbst; /denn du schaust auf Unheil und Kummer. Der Schwache vertraut sich dir an; /du bist den Verwaisten ein Helfer.
Psalmen Ps 23 10 15 Zerbrich den Arm des Frevlers und des Bösen, /bestraf seine Frevel, /sodass man von ihm nichts mehr findet.
Psalmen Ps 23 10 16 Der Herr ist König für immer und ewig, /in seinem Land gehen die Heiden zugrunde.
Psalmen Ps 23 10 17 Herr, du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, /du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie:
Psalmen Ps 23 10 18 Du verschaffst den Verwaisten und Bedrückten ihr Recht. /Kein Mensch mehr verbreite Schrecken im Land.
Psalmen Ps 23 11 1 [[Für den Chormeister. Von David.]] Beim Herrn finde ich Zuflucht. /Wie könnt ihr mir sagen: «In die Berge flieh wie ein Vogel»?
Psalmen Ps 23 11 2 Schon spannen die Frevler den Bogen, /sie legen den Pfeil auf die Sehne, um aus dem Dunkel zu treffen /die Menschen mit redlichem Herzen.
Psalmen Ps 23 11 3 Gerät alles ins Wanken, /was kann da der Gerechte noch tun?
Psalmen Ps 23 11 4 Der Herr weilt in seinem heiligen Tempel, /der Thron des Herrn ist im Himmel. Seine Augen schauen herab, /seine Blicke prüfen die Menschen.
Psalmen Ps 23 11 5 Der Herr prüft Gerechte und Frevler; /wer Gewalttat liebt, den hasst er aus tiefster Seele.
Psalmen Ps 23 11 6 Auf die Frevler lasse er Feuer und Schwefel regnen; /sengender Wind sei ihr Anteil.
Psalmen Ps 23 11 7 Denn der Herr ist gerecht, er liebt gerechte Taten; /wer rechtschaffen ist, darf sein Angesicht schauen.
Psalmen Ps 23 12 1 [[Für den Chormeister. Nach der Achten. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 12 2 Hilf doch, o Herr, die Frommen schwinden dahin, /unter den Menschen gibt es keine Treue mehr.
Psalmen Ps 23 12 3 Sie lügen einander an, einer den andern, /mit falscher Zunge und zwiespältigem Herzen reden sie.
Psalmen Ps 23 12 4 Der Herr vertilge alle falschen Zungen, /jede Zunge, die vermessen redet.
Psalmen Ps 23 12 5 Sie sagen: «Durch unsre Zunge sind wir mächtig; /unsre Lippen sind unsre Stärke. Wer ist uns überlegen?»
Psalmen Ps 23 12 6 Die Schwachen werden unterdrückt, die Armen seufzen. /Darum spricht der Herr: «Jetzt stehe ich auf, /dem Verachteten bringe ich Heil.»
Psalmen Ps 23 12 7 Die Worte des Herrn sind lautere Worte, /Silber, geschmolzen im Ofen, /von Schlacken geschieden, geläutert siebenfach.
Psalmen Ps 23 12 8 Du, Herr, wirst uns behüten /und uns vor diesen Leuten für immer erretten,
Psalmen Ps 23 12 9 auch wenn die Frevler frei umhergehen /und unter den Menschen die Gemeinheit groß wird.
Psalmen Ps 23 13 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 13 2 Wie lange noch, Herr, vergisst du mich ganz? /Wie lange noch verbirgst du dein Gesicht vor mir?
Psalmen Ps 23 13 3 Wie lange noch muss ich Schmerzen ertragen in meiner Seele, /in meinem Herzen Kummer Tag für Tag? /Wie lange noch darf mein Feind über mich triumphieren?
Psalmen Ps 23 13 4 Blick doch her, erhöre mich, Herr, mein Gott, /erleuchte meine Augen, damit ich nicht entschlafe und sterbe,
Psalmen Ps 23 13 5 damit mein Feind nicht sagen kann: /«Ich habe ihn überwältigt», damit meine Gegner nicht jubeln, /weil ich ihnen erlegen bin.
Psalmen Ps 23 13 6 Ich aber baue auf deine Huld, /mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken. Singen will ich dem Herrn, /weil er mir Gutes getan hat.
Psalmen Ps 23 14 1 [[Für den Chormeister. Von David.]] Die Toren sagen in ihrem Herzen: /«Es gibt keinen Gott.» Sie handeln verwerflich und schnöde; /da ist keiner, der Gutes tut.
Psalmen Ps 23 14 2 Der Herr blickt vom Himmel herab auf die Menschen, /ob noch ein Verständiger da ist, der Gott sucht.
Psalmen Ps 23 14 3 Alle sind sie abtrünnig und verdorben, /keiner tut Gutes, auch nicht ein Einziger.
Psalmen Ps 23 14 4 Haben denn all die Übeltäter keine Einsicht? /Sie verschlingen mein Volk. Sie essen das Brot des Herrn, /doch seinen Namen rufen sie nicht an.
Psalmen Ps 23 14 5 Es trifft sie Furcht und Schrecken; /denn Gott steht auf der Seite der Gerechten.
Psalmen Ps 23 14 6 Die Pläne der Armen wollt ihr vereiteln, /doch ihre Zuflucht ist der Herr.
Psalmen Ps 23 14 7 Ach, käme doch vom Zion Hilfe für Israel! /Wenn einst der Herr das Geschick seines Volkes wendet, /dann jubelt Jakob, dann freut sich Israel.
Psalmen Ps 23 15 1 [[Ein Psalm Davids.]] Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt, /wer darf weilen auf deinem heiligen Berg?
Psalmen Ps 23 15 2 Der makellos lebt und das Rechte tut; /der von Herzen die Wahrheit sagt /
Psalmen Ps 23 15 3 und mit seiner Zunge nicht verleumdet; der seinem Freund nichts Böses antut /und seinen Nächsten nicht schmäht;
Psalmen Ps 23 15 4 der den Verworfenen verachtet, /doch alle, die den Herrn fürchten, in Ehren hält; der sein Versprechen nicht ändert, /das er seinem Nächsten geschworen hat;
Psalmen Ps 23 15 5 der sein Geld nicht auf Wucher ausleiht /und nicht zum Nachteil des Schuldlosen Bestechung annimmt. Wer sich danach richtet, /der wird niemals wanken.
Psalmen Ps 23 16 1 [[Ein Lied Davids.]] Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. /
Psalmen Ps 23 16 2 Ich sage zum Herrn: «Du bist mein Herr; /mein ganzes Glück bist du allein.»
Psalmen Ps 23 16 3 An den Heiligen im Lande, den Herrlichen, /an ihnen nur hab ich mein Gefallen.
Psalmen Ps 23 16 4 Viele Schmerzen leidet, wer fremden Göttern folgt. /Ich will ihnen nicht opfern, /ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen.
Psalmen Ps 23 16 5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; /du hältst mein Los in deinen Händen.
Psalmen Ps 23 16 6 Auf schönem Land fiel mir mein Anteil zu. /Ja, mein Erbe gefällt mir gut.
Psalmen Ps 23 16 7 Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. /Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
Psalmen Ps 23 16 8 Ich habe den Herrn beständig vor Augen. /Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.
Psalmen Ps 23 16 9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; /auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
Psalmen Ps 23 16 10 Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; /du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen.
Psalmen Ps 23 16 11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben. /Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, /zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.
Psalmen Ps 23 17 1 [[Ein Gebet Davids.]] Höre, Herr, die gerechte Sache, /achte auf mein Flehen, /vernimm mein Gebet von Lippen ohne Falsch!
Psalmen Ps 23 17 2 Von deinem Angesicht ergehe mein Urteil; /denn deine Augen sehen, was recht ist.
Psalmen Ps 23 17 3 Prüfst du mein Herz, /suchst du mich heim in der Nacht und erprobst mich, /dann findest du an mir kein Unrecht. Mein Mund verging sich nicht, /
Psalmen Ps 23 17 4 trotz allem, was die Menschen auch treiben; /ich halte mich an das Wort deiner Lippen.
Psalmen Ps 23 17 5 Auf dem Weg deiner Gebote gehn meine Schritte, /meine Füße wanken nicht auf deinen Pfaden.
Psalmen Ps 23 17 6 Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich. /Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!
Psalmen Ps 23 17 7 Wunderbar erweise deine Huld! /Du rettest alle, die sich an deiner Rechten vor den Feinden bergen.
Psalmen Ps 23 17 8 Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, /birg mich im Schatten deiner Flügel
Psalmen Ps 23 17 9 vor den Frevlern, die mich hart bedrängen, /vor den Feinden, die mich wütend umringen.
Psalmen Ps 23 17 10 Sie haben ihr hartes Herz verschlossen, /sie führen stolze Worte im Mund,
Psalmen Ps 23 17 11 sie lauern mir auf, jetzt kreisen sie mich ein; /sie trachten danach, mich zu Boden zu strecken,
Psalmen Ps 23 17 12 so wie der Löwe voll Gier ist zu zerreißen, /wie der junge Löwe, der im Hinterhalt lauert.
Psalmen Ps 23 17 13 Erheb dich, Herr, tritt dem Frevler entgegen! /Wirf ihn zu Boden, mit deinem Schwert entreiß mich ihm!
Psalmen Ps 23 17 14 Rette mich, Herr, mit deiner Hand vor diesen Leuten, /vor denen, die im Leben schon alles haben. Du füllst ihren Leib mit Gütern, /auch ihre Söhne werden noch satt /und hinterlassen den Enkeln, was übrig bleibt.
Psalmen Ps 23 17 15 Ich aber will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen, /mich satt sehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache.
Psalmen Ps 23 18 1 [[Für den Chormeister. Von David, dem Knecht des Herrn, der dem Herrn die Worte dieses Liedes sang an dem Tag, als ihn der Herr aus der Gewalt all seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte.
Psalmen Ps 23 18 2 Er sprach:]] Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke, /
Psalmen Ps 23 18 3 Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter, mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge, /mein Schild und sicheres Heil, meine Zuflucht.
Psalmen Ps 23 18 4 Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!, /und ich werde vor meinen Feinden gerettet.
Psalmen Ps 23 18 5 Mich umfingen die Fesseln des Todes, /mich erschreckten die Fluten des Verderbens.
Psalmen Ps 23 18 6 Die Bande der Unterwelt umstrickten mich, /über mich fielen die Schlingen des Todes.
Psalmen Ps 23 18 7 In meiner Not rief ich zum Herrn /und schrie zu meinem Gott. Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen, /mein Hilfeschrei drang an sein Ohr.
Psalmen Ps 23 18 8 Da wankte und schwankte die Erde, /die Grundfesten der Berge erbebten. /Sie wankten, denn sein Zorn war entbrannt.
Psalmen Ps 23 18 9 Rauch stieg aus seiner Nase auf, /aus seinem Mund kam verzehrendes Feuer, /glühende Kohlen sprühten aus von ihm.
Psalmen Ps 23 18 10 Er neigte den Himmel und fuhr herab, /zu seinen Füßen dunkle Wolken.
Psalmen Ps 23 18 11 Er fuhr auf dem Kerub und flog daher; /er schwebte auf den Flügeln des Windes.
Psalmen Ps 23 18 12 Er hüllte sich in Finsternis, /in dunkles Wasser und dichtes Gewölk wie in ein Zelt.
Psalmen Ps 23 18 13 Von seinem Glanz erstrahlten die Wolken, /Hagel fiel nieder und glühende Kohlen.
Psalmen Ps 23 18 14 Da ließ der Herr den Donner im Himmel erdröhnen, /der Höchste ließ seine Stimme erschallen.
Psalmen Ps 23 18 15 Er schoss seine Pfeile und streute sie, /er schleuderte Blitze und jagte sie dahin.
Psalmen Ps 23 18 16 Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeres, /die Grundfesten der Erde wurden entblößt vor deinem Drohen, Herr, /vor dem Schnauben deines zornigen Atems.
Psalmen Ps 23 18 17 Er griff aus der Höhe herab und fasste mich, /zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.
Psalmen Ps 23 18 18 Er entriss mich meinen mächtigen Feinden, /die stärker waren als ich und mich hassten.
Psalmen Ps 23 18 19 Sie überfielen mich am Tag meines Unheils, /doch der Herr wurde mein Halt.
Psalmen Ps 23 18 20 Er führte mich hinaus ins Weite, /er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.
Psalmen Ps 23 18 21 Der Herr hat gut an mir gehandelt und mir vergolten, /weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind.
Psalmen Ps 23 18 22 Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn /und fiel nicht ruchlos ab von meinem Gott.
Psalmen Ps 23 18 23 Ja, ich habe alle seine Gebote vor Augen, /weise seine Gesetze niemals ab.
Psalmen Ps 23 18 24 Ich war vor ihm ohne Makel, /ich nahm mich in Acht vor der Sünde.
Psalmen Ps 23 18 25 Darum hat der Herr mir vergolten, weil ich gerecht bin /und meine Hände rein sind vor seinen Augen.
Psalmen Ps 23 18 26 Gegen den Treuen zeigst du dich treu, /an dem Aufrichtigen handelst du recht.
Psalmen Ps 23 18 27 Gegen den Reinen zeigst du dich rein, /doch falsch gegen den Falschen.
Psalmen Ps 23 18 28 Dem bedrückten Volk bringst du Heil, /doch die Blicke der Stolzen zwingst du nieder.
Psalmen Ps 23 18 29 Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, /mein Gott macht meine Finsternis hell.
Psalmen Ps 23 18 30 Mit dir erstürme ich Wälle, /mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
Psalmen Ps 23 18 31 Vollkommen ist Gottes Weg, /das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert. /Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.
Psalmen Ps 23 18 32 Denn wer ist Gott als allein der Herr, /wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?
Psalmen Ps 23 18 33 Gott hat mich mit Kraft umgürtet, /er führte mich auf einen Weg ohne Hindernis.
Psalmen Ps 23 18 34 Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, /auf hohem Weg ließ er mich gehen.
Psalmen Ps 23 18 35 Er lehrte meine Hände zu kämpfen, /meine Arme, den ehernen Bogen zu spannen.
Psalmen Ps 23 18 36 Du gabst mir deine Hilfe zum Schild, /deine Rechte stützt mich; /du neigst dich mir zu und machst mich groß.
Psalmen Ps 23 18 37 Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, /meine Knöchel wanken nicht.
Psalmen Ps 23 18 38 Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein, /ich kehre nicht um, bis sie vernichtet sind.
Psalmen Ps 23 18 39 Ich schlage sie nieder; /sie können sich nicht mehr erheben, sie fallen und liegen unter meinen Füßen.
Psalmen Ps 23 18 40 Du hast mich zum Kampf mit Kraft umgürtet, /hast alle in die Knie gezwungen, die sich gegen mich erhoben.
Psalmen Ps 23 18 41 Meine Feinde hast du zur Flucht gezwungen; /ich konnte die vernichten, die mich hassen.
Psalmen Ps 23 18 42 Sie schreien, doch hilft ihnen niemand, /sie schreien zum Herrn, doch er gibt keine Antwort.
Psalmen Ps 23 18 43 Ich zermalme sie zu Staub vor dem Wind, /schütte sie auf die Straße wie Unrat.
Psalmen Ps 23 18 44 Du rettest mich vor zahllosem Kriegsvolk, /du machst mich zum Haupt über ganze Völker. Stämme, die ich früher nicht kannte, sind mir nun untertan. /
Psalmen Ps 23 18 45 Sobald sie mich nur hören, gehorchen sie. Mir huldigen die Söhne der Fremde, /
Psalmen Ps 23 18 46 sie kommen zitternd aus ihren Burgen hervor.
Psalmen Ps 23 18 47 Es lebt der Herr! Mein Fels sei gepriesen. /Der Gott meines Heils sei hoch erhoben;
Psalmen Ps 23 18 48 denn Gott verschaffte mir Vergeltung /und unterwarf mir die Völker.
Psalmen Ps 23 18 49 Du hast mich von meinen Feinden befreit, /mich über meine Gegner erhoben, /dem Mann der Gewalt mich entrissen.
Psalmen Ps 23 18 50 Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, /ich will deinem Namen singen und spielen.
Psalmen Ps 23 18 51 Seinem König verlieh er große Hilfe, /Huld erwies er seinem Gesalbten, /David und seinem Stamm auf ewig.
Psalmen Ps 23 19 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 19 2 Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, /vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
Psalmen Ps 23 19 3 Ein Tag sagt es dem andern, /eine Nacht tut es der andern kund,
Psalmen Ps 23 19 4 ohne Worte und ohne Reden, /unhörbar bleibt ihre Stimme.
Psalmen Ps 23 19 5 Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, /ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut. /
Psalmen Ps 23 19 6 Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam; sie frohlockt wie ein Held /und läuft ihre Bahn.
Psalmen Ps 23 19 7 Am einen Ende des Himmels geht sie auf /und läuft bis ans andere Ende; /nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.
Psalmen Ps 23 19 8 Die Weisung des Herrn ist vollkommen, /sie erquickt den Menschen. Das Gesetz des Herrn ist verlässlich, /den Unwissenden macht es weise.
Psalmen Ps 23 19 9 Die Befehle des Herrn sind richtig, /sie erfreuen das Herz; das Gebot des Herrn ist lauter, /es erleuchtet die Augen.
Psalmen Ps 23 19 10 Die Furcht des Herrn ist rein, /sie besteht für immer. Die Urteile des Herrn sind wahr, /gerecht sind sie alle.
Psalmen Ps 23 19 11 Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. /Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.
Psalmen Ps 23 19 12 Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; /wer sie beachtet, hat reichen Lohn.
Psalmen Ps 23 19 13 Wer bemerkt seine eigenen Fehler? /Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!
Psalmen Ps 23 19 14 Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; /sie sollen nicht über mich herrschen. Dann bin ich ohne Makel /und rein von schwerer Schuld.
Psalmen Ps 23 19 15 Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; /was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, /Herr, mein Fels und mein Erlöser.
Psalmen Ps 23 20 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 20 2 Der Herr erhöre dich am Tag der Not, /der Name von Jakobs Gott möge dich schützen.
Psalmen Ps 23 20 3 Er sende dir Hilfe vom Heiligtum /und stehe dir bei vom Zion her.
Psalmen Ps 23 20 4 An all deine Speiseopfer denke er, /nehme dein Brandopfer gnädig an. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 20 5 Er schenke dir, was dein Herz begehrt, /und lasse all deine Pläne gelingen.
Psalmen Ps 23 20 6 Dann wollen wir jubeln über deinen Sieg, /im Namen unsres Gottes das Banner erheben. /All deine Bitten erfülle der Herr.
Psalmen Ps 23 20 7 Nun bin ich gewiss: /der Herr schenkt seinem Gesalbten den Sieg; er erhört ihn von seinem heiligen Himmel her /und hilft ihm mit der Macht seiner Rechten.
Psalmen Ps 23 20 8 Die einen sind stark durch Wagen, die andern durch Rosse, /wir aber sind stark im Namen des Herrn, unsres Gottes.
Psalmen Ps 23 20 9 Sie sind gestürzt und gefallen; /wir bleiben aufrecht und stehen.
Psalmen Ps 23 20 10 Herr, verleihe dem König den Sieg! /Erhör uns am Tag, da wir rufen!
Psalmen Ps 23 21 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 21 2 An deiner Macht, Herr, freut sich der König; /über deine Hilfe, wie jubelt er laut!
Psalmen Ps 23 21 3 Du hast ihm den Wunsch seines Herzens erfüllt, /ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 21 4 Du kamst ihm entgegen mit Segen und Glück, /du kröntest ihn mit einer goldenen Krone.
Psalmen Ps 23 21 5 Leben erbat er von dir, du gabst es ihm, /viele Tage, für immer und ewig.
Psalmen Ps 23 21 6 Groß ist sein Ruhm durch deine Hilfe, /du hast ihn bekleidet mit Hoheit und Pracht.
Psalmen Ps 23 21 7 Du machst ihn zum Segen für immer; /wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude.
Psalmen Ps 23 21 8 Denn der König vertraut auf den Herrn, /die Huld des Höchsten lässt ihn niemals wanken.
Psalmen Ps 23 21 9 Deine Hand wird all deine Feinde finden; /wer dich hasst, den trifft deine Rechte.
Psalmen Ps 23 21 10 Du lässt sie glühen wie einen feurigen Ofen, /sobald du erscheinst. Der Herr verschlingt sie im Zorn, /das Feuer verzehrt sie.
Psalmen Ps 23 21 11 Du wirst ihre Brut von der Erde vertilgen; /ihr Geschlecht (verschwindet) aus der Mitte der Menschen.
Psalmen Ps 23 21 12 Schmieden sie auch böse und listige Pläne, /richten sie doch nichts aus gegen dich.
Psalmen Ps 23 21 13 Du schlägst sie alle in die Flucht, /wenn du mit deinem Bogen auf sie zielst.
Psalmen Ps 23 21 14 Erhebe dich, Herr, in deiner Macht! /Deiner siegreichen Kraft wollen wir singen und spielen.
Psalmen Ps 23 22 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Hinde der Morgenröte». Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 22 2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, /bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage?
Psalmen Ps 23 22 3 Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; /ich rufe bei Nacht und finde doch keine Ruhe.
Psalmen Ps 23 22 4 Aber du bist heilig, /du thronst über dem Lobpreis Israels.
Psalmen Ps 23 22 5 Dir haben unsre Väter vertraut, /sie haben vertraut und du hast sie gerettet.
Psalmen Ps 23 22 6 Zu dir riefen sie und wurden befreit, /dir vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.
Psalmen Ps 23 22 7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, /der Leute Spott, vom Volk verachtet.
Psalmen Ps 23 22 8 Alle, die mich sehen, verlachen mich, /verziehen die Lippen, schütteln den Kopf:
Psalmen Ps 23 22 9 «Er wälze die Last auf den Herrn, /der soll ihn befreien! Der reiße ihn heraus, /wenn er an ihm Gefallen hat.»
Psalmen Ps 23 22 10 Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, /mich barg an der Brust der Mutter.
Psalmen Ps 23 22 11 Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, /vom Mutterleib an bist du mein Gott.
Psalmen Ps 23 22 12 Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe /und niemand ist da, der hilft.
Psalmen Ps 23 22 13 Viele Stiere umgeben mich, /Büffel von Baschan umringen mich.
Psalmen Ps 23 22 14 Sie sperren gegen mich ihren Rachen auf, /reißende, brüllende Löwen.
Psalmen Ps 23 22 15 Ich bin hingeschüttet wie Wasser, /gelöst haben sich all meine Glieder. /Mein Herz ist in meinem Leib wie Wachs zerflossen.
Psalmen Ps 23 22 16 Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, /die Zunge klebt mir am Gaumen, /du legst mich in den Staub des Todes.
Psalmen Ps 23 22 17 Viele Hunde umlagern mich, /eine Rotte von Bösen umkreist mich. /Sie durchbohren mir Hände und Füße.
Psalmen Ps 23 22 18 Man kann all meine Knochen zählen; /sie gaffen und weiden sich an mir.
Psalmen Ps 23 22 19 Sie verteilen unter sich meine Kleider /und werfen das Los um mein Gewand.
Psalmen Ps 23 22 20 Du aber, Herr, halte dich nicht fern! /Du, meine Stärke, eil mir zu Hilfe!
Psalmen Ps 23 22 21 Entreiße mein Leben dem Schwert, /mein einziges Gut aus der Gewalt der Hunde!
Psalmen Ps 23 22 22 Rette mich vor dem Rachen des Löwen, /vor den Hörnern der Büffel rette mich Armen!
Psalmen Ps 23 22 23 Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, /inmitten der Gemeinde dich preisen.
Psalmen Ps 23 22 24 Die ihr den Herrn fürchtet, preist ihn, /ihr alle vom Stamm Jakobs, rühmt ihn; /erschauert alle vor ihm, ihr Nachkommen Israels!
Psalmen Ps 23 22 25 Denn er hat nicht verachtet, /nicht verabscheut das Elend des Armen. Er verbirgt sein Gesicht nicht vor ihm; /er hat auf sein Schreien gehört.
Psalmen Ps 23 22 26 Deine Treue preise ich in großer Gemeinde; /ich erfülle meine Gelübde vor denen, die Gott fürchten.
Psalmen Ps 23 22 27 Die Armen sollen essen und sich sättigen; /den Herrn sollen preisen, die ihn suchen. /Aufleben soll euer Herz für immer.
Psalmen Ps 23 22 28 Alle Enden der Erde sollen daran denken /und werden umkehren zum Herrn: /Vor ihm werfen sich alle Stämme der Völker nieder.
Psalmen Ps 23 22 29 Denn der Herr regiert als König; /er herrscht über die Völker.
Psalmen Ps 23 22 30 Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, /vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen. [[Meine Seele, sie lebt für ihn; /
Psalmen Ps 23 22 31 mein Stamm wird ihm dienen.]] Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen, /
Psalmen Ps 23 22 32 seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk; /denn er hat das Werk getan.
Psalmen Ps 23 23 1 [[Ein Psalm Davids.]] Der Herr ist mein Hirte, /nichts wird mir fehlen.
Psalmen Ps 23 23 2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen /und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Psalmen Ps 23 23 3 Er stillt mein Verlangen; /er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Psalmen Ps 23 23 4 Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, /ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, /dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
Psalmen Ps 23 23 5 Du deckst mir den Tisch /vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, /du füllst mir reichlich den Becher.
Psalmen Ps 23 23 6 Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang /und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
Psalmen Ps 23 24 1 [[Ein Psalm Davids.]] Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, /der Erdkreis und seine Bewohner.
Psalmen Ps 23 24 2 Denn er hat ihn auf Meere gegründet, /ihn über Strömen befestigt.
Psalmen Ps 23 24 3 Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, /wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
Psalmen Ps 23 24 4 Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, /der nicht betrügt und keinen Meineid schwört.
Psalmen Ps 23 24 5 Er wird Segen empfangen vom Herrn /und Heil von Gott, seinem Helfer.
Psalmen Ps 23 24 6 Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, /die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 24 7 Ihr Tore, hebt euch nach oben, /hebt euch, ihr uralten Pforten; /denn es kommt der König der Herrlichkeit.
Psalmen Ps 23 24 8 Wer ist der König der Herrlichkeit? /Der Herr, stark und gewaltig, /der Herr, mächtig im Kampf.
Psalmen Ps 23 24 9 Ihr Tore, hebt euch nach oben, /hebt euch, ihr uralten Pforten; /denn es kommt der König der Herrlichkeit.
Psalmen Ps 23 24 10 Wer ist der König der Herrlichkeit? /Der Herr der Heerscharen, /er ist der König der Herrlichkeit. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 25 1 [[Von David.]] Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. /
Psalmen Ps 23 25 2 Mein Gott, auf dich vertraue ich. Lass mich nicht scheitern, /lass meine Feinde nicht triumphieren!
Psalmen Ps 23 25 3 Denn niemand, der auf dich hofft, wird zuschanden; /zuschanden wird, wer dir schnöde die Treue bricht.
Psalmen Ps 23 25 4 Zeige mir, Herr, deine Wege, /lehre mich deine Pfade!
Psalmen Ps 23 25 5 Führe mich in deiner Treue und lehre mich; /denn du bist der Gott meines Heiles. /Auf dich hoffe ich allezeit.
Psalmen Ps 23 25 6 Denk an dein Erbarmen, Herr, /und an die Taten deiner Huld; /denn sie bestehen seit Ewigkeit.
Psalmen Ps 23 25 7 Denk nicht an meine Jugendsünden und meine Frevel! /In deiner Huld denk an mich, Herr, denn du bist gütig.
Psalmen Ps 23 25 8 Gut und gerecht ist der Herr, /darum weist er die Irrenden auf den rechten Weg.
Psalmen Ps 23 25 9 Die Demütigen leitet er nach seinem Recht, /die Gebeugten lehrt er seinen Weg.
Psalmen Ps 23 25 10 Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue /denen, die seinen Bund und seine Gebote bewahren.
Psalmen Ps 23 25 11 Um deines Namens willen, Herr, verzeih mir; /denn meine Schuld ist groß.
Psalmen Ps 23 25 12 Wer ist der Mann, der Gott fürchtet? /Ihm zeigt er den Weg, den er wählen soll.
Psalmen Ps 23 25 13 Dann wird er wohnen im Glück, /seine Kinder werden das Land besitzen.
Psalmen Ps 23 25 14 Die sind Vertraute des Herrn, die ihn fürchten; /er weiht sie ein in seinen Bund.
Psalmen Ps 23 25 15 Meine Augen schauen stets auf den Herrn; /denn er befreit meine Füße aus dem Netz.
Psalmen Ps 23 25 16 Wende dich mir zu und sei mir gnädig; /denn ich bin einsam und gebeugt.
Psalmen Ps 23 25 17 Befrei mein Herz von der Angst, /führe mich heraus aus der Bedrängnis!
Psalmen Ps 23 25 18 Sieh meine Not und Plage an /und vergib mir all meine Sünden!
Psalmen Ps 23 25 19 Sieh doch, wie zahlreich meine Feinde sind, /mit welch tödlichem Hass sie mich hassen!
Psalmen Ps 23 25 20 Erhalte mein Leben und rette mich, /lass mich nicht scheitern! /Denn ich nehme zu dir meine Zuflucht.
Psalmen Ps 23 25 21 Unschuld und Redlichkeit mögen mich schützen, /denn ich hoffe auf dich, o Herr.
Psalmen Ps 23 25 22 O Gott, erlöse Israel /aus all seinen Nöten!
Psalmen Ps 23 26 1 [[Von David.]] Verschaff mir Recht, o Herr; denn ich habe ohne Schuld gelebt. /Dem Herrn habe ich vertraut, ohne zu wanken.
Psalmen Ps 23 26 2 Erprobe mich, Herr, und durchforsche mich, /prüfe mich auf Herz und Nieren!
Psalmen Ps 23 26 3 Denn mir stand deine Huld vor Augen, /ich ging meinen Weg in Treue zu dir.
Psalmen Ps 23 26 4 Ich saß nicht bei falschen Menschen, /mit Heuchlern hatte ich keinen Umgang.
Psalmen Ps 23 26 5 Verhasst ist mir die Schar derer, die Unrecht tun; /ich sitze nicht bei den Frevlern.
Psalmen Ps 23 26 6 Ich wasche meine Hände in Unschuld; /ich umschreite, Herr, deinen Altar,
Psalmen Ps 23 26 7 um laut dein Lob zu verkünden /und all deine Wunder zu erzählen.
Psalmen Ps 23 26 8 Herr, ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht, /die Stätte, wo deine Herrlichkeit wohnt.
Psalmen Ps 23 26 9 Raff mich nicht hinweg mit den Sündern, /nimm mir nicht das Leben zusammen mit dem der Mörder!
Psalmen Ps 23 26 10 An ihren Händen klebt Schandtat, /ihre Rechte ist voll von Bestechung.
Psalmen Ps 23 26 11 Ich aber gehe meinen Weg ohne Schuld. /Erlöse mich und sei mir gnädig!
Psalmen Ps 23 26 12 Mein Fuß steht auf festem Grund. /Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.
Psalmen Ps 23 27 1 [[Von David.]] Der Herr ist mein Licht und mein Heil: /Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: /Vor wem sollte mir bangen?
Psalmen Ps 23 27 2 Dringen Frevler auf mich ein, /um mich zu verschlingen, meine Bedränger und Feinde, /sie müssen straucheln und fallen.
Psalmen Ps 23 27 3 Mag ein Heer mich belagern: /Mein Herz wird nicht verzagen. Mag Krieg gegen mich toben: /Ich bleibe dennoch voll Zuversicht.
Psalmen Ps 23 27 4 Nur eines erbitte ich vom Herrn, /danach verlangt mich: Im Haus des Herrn zu wohnen /alle Tage meines Lebens, die Freundlichkeit des Herrn zu schauen /und nachzusinnen in seinem Tempel.
Psalmen Ps 23 27 5 Denn er birgt mich in seinem Haus /am Tag des Unheils; er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes, /er hebt mich auf einen Felsen empor.
Psalmen Ps 23 27 6 Nun kann ich mein Haupt erheben /über die Feinde, die mich umringen. Ich will Opfer darbringen in seinem Zelt, Opfer mit Jubel; /dem Herrn will ich singen und spielen.
Psalmen Ps 23 27 7 Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; /sei mir gnädig und erhöre mich!
Psalmen Ps 23 27 8 Mein Herz denkt an dein Wort: «Sucht mein Angesicht!» /Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
Psalmen Ps 23 27 9 Verbirg nicht dein Gesicht vor mir; /weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! /Du wurdest meine Hilfe. Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, /du Gott meines Heiles!
Psalmen Ps 23 27 10 Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen, /der Herr nimmt mich auf.
Psalmen Ps 23 27 11 Zeige mir, Herr, deinen Weg, /leite mich auf ebener Bahn trotz meiner Feinde!
Psalmen Ps 23 27 12 Gib mich nicht meinen gierigen Gegnern preis; /denn falsche Zeugen stehen gegen mich auf und wüten.
Psalmen Ps 23 27 13 Ich aber bin gewiss, zu schauen /die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
Psalmen Ps 23 27 14 Hoffe auf den Herrn und sei stark! /Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!
Psalmen Ps 23 28 1 [[Von David.]] Zu dir rufe ich, Herr, mein Fels. /Wende dich nicht schweigend ab von mir! Denn wolltest du schweigen, /würde ich denen gleich, die längst begraben sind.
Psalmen Ps 23 28 2 Höre mein lautes Flehen, wenn ich zu dir schreie, /wenn ich die Hände zu deinem Allerheiligsten erhebe.
Psalmen Ps 23 28 3 Raff mich nicht weg mit den Übeltätern und Frevlern, /die ihren Nächsten freundlich grüßen, /doch Böses hegen in ihrem Herzen.
Psalmen Ps 23 28 4 Vergilt ihnen, wie es ihrem Treiben entspricht /und ihren bösen Taten. Vergilt ihnen, wie es das Werk ihrer Hände verdient. /Wende ihr Tun auf sie selbst zurück!
Psalmen Ps 23 28 5 Denn sie achten nicht auf das Walten des Herrn /und auf das Werk seiner Hände. Darum reißt er sie nieder /und richtet sie nicht wieder auf.
Psalmen Ps 23 28 6 Der Herr sei gepriesen. /Denn er hat mein lautes Flehen erhört.
Psalmen Ps 23 28 7 Der Herr ist meine Kraft und mein Schild, /mein Herz vertraut ihm. Mir wurde geholfen. Da jubelte mein Herz; /ich will ihm danken mit meinem Lied.
Psalmen Ps 23 28 8 Der Herr ist die Stärke seines Volkes, /er ist Schutz und Heil für seinen Gesalbten.
Psalmen Ps 23 28 9 Hilf deinem Volk und segne dein Erbe, /führe und trage es in Ewigkeit!
Psalmen Ps 23 29 1 [[Ein Psalm Davids.]] Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, /bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
Psalmen Ps 23 29 2 Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, /werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck!
Psalmen Ps 23 29 3 Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern. /Der Gott der Herrlichkeit donnert, /der Herr über gewaltigen Wassern.
Psalmen Ps 23 29 4 Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht, /die Stimme des Herrn voll Majestät.
Psalmen Ps 23 29 5 Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern, /der Herr zerschmettert die Zedern des Libanon.
Psalmen Ps 23 29 6 Er lässt den Libanon hüpfen wie ein Kalb, /wie einen Wildstier den Sirjon.
Psalmen Ps 23 29 7 Die Stimme des Herrn sprüht flammendes Feuer, /
Psalmen Ps 23 29 8 die Stimme des Herrn lässt die Wüste beben, /beben lässt der Herr die Wüste von Kadesch.
Psalmen Ps 23 29 9 Die Stimme des Herrn wirbelt Eichen empor, /sie reißt ganze Wälder kahl. /In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott!
Psalmen Ps 23 29 10 Der Herr thront über der Flut, /der Herr thront als König in Ewigkeit.
Psalmen Ps 23 29 11 Der Herr gebe Kraft seinem Volk. /Der Herr segne sein Volk mit Frieden.
Psalmen Ps 23 30 1 [[Ein Psalm. Ein Lied zur Tempelweihe. Von David.]]
Psalmen Ps 23 30 2 Ich will dich rühmen, Herr, /denn du hast mich aus der Tiefe gezogen /und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.
Psalmen Ps 23 30 3 Herr, mein Gott, ich habe zu dir geschrien /und du hast mich geheilt.
Psalmen Ps 23 30 4 Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, /aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen.
Psalmen Ps 23 30 5 Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, /preist seinen heiligen Namen!
Psalmen Ps 23 30 6 Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, /doch seine Güte ein Leben lang. Wenn man am Abend auch weint, /am Morgen herrscht wieder Jubel.
Psalmen Ps 23 30 7 Im sicheren Glück dachte ich einst: /Ich werde niemals wanken.
Psalmen Ps 23 30 8 Herr, in deiner Güte /stelltest du mich auf den schützenden Berg. Doch dann hast du dein Gesicht verborgen. /Da bin ich erschrocken.
Psalmen Ps 23 30 9 Zu dir, Herr, rief ich um Hilfe, /ich flehte meinen Herrn um Gnade an.
Psalmen Ps 23 30 10 (Ich sagte:) /Was nützt dir mein Blut, wenn ich begraben bin? /Kann der Staub dich preisen, deine Treue verkünden?
Psalmen Ps 23 30 11 Höre mich, Herr, sei mir gnädig! /Herr, sei du mein Helfer!
Psalmen Ps 23 30 12 Da hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt, /hast mir das Trauergewand ausgezogen und mich mit Freude umgürtet.
Psalmen Ps 23 30 13 Darum singt dir mein Herz und will nicht verstummen. /Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.
Psalmen Ps 23 31 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 31 2 Herr, ich suche Zuflucht bei dir. /Lass mich doch niemals scheitern; /rette mich in deiner Gerechtigkeit!
Psalmen Ps 23 31 3 Wende dein Ohr mir zu, /erlöse mich bald! Sei mir ein schützender Fels, /eine feste Burg, die mich rettet.
Psalmen Ps 23 31 4 Denn du bist mein Fels und meine Burg; /um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.
Psalmen Ps 23 31 5 Du wirst mich befreien aus dem Netz, das sie mir heimlich legten; /denn du bist meine Zuflucht.
Psalmen Ps 23 31 6 In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; /du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.
Psalmen Ps 23 31 7 Dir sind alle verhasst, die nichtige Götzen verehren, /ich aber verlasse mich auf den Herrn.
Psalmen Ps 23 31 8 Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen; /denn du hast mein Elend angesehn, /du bist mit meiner Not vertraut.
Psalmen Ps 23 31 9 Du hast mich nicht preisgegeben der Gewalt meines Feindes, /hast meinen Füßen freien Raum geschenkt.
Psalmen Ps 23 31 10 Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst; /vor Gram zerfallen mir Auge, Seele und Leib.
Psalmen Ps 23 31 11 In Kummer schwindet mein Leben dahin, /meine Jahre verrinnen im Seufzen. Meine Kraft ist ermattet im Elend, /meine Glieder sind zerfallen.
Psalmen Ps 23 31 12 Zum Spott geworden bin ich all meinen Feinden, /ein Hohn den Nachbarn, ein Schrecken den Freunden; /wer mich auf der Straße sieht, der flieht vor mir.
Psalmen Ps 23 31 13 Ich bin dem Gedächtnis entschwunden wie ein Toter, /bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.
Psalmen Ps 23 31 14 Ich höre das Zischeln der Menge - Grauen ringsum. /Sie tun sich gegen mich zusammen; /sie sinnen darauf, mir das Leben zu rauben.
Psalmen Ps 23 31 15 Ich aber, Herr, ich vertraue dir, /ich sage: «Du bist mein Gott.»
Psalmen Ps 23 31 16 In deiner Hand liegt mein Geschick; /entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!
Psalmen Ps 23 31 17 Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, /hilf mir in deiner Güte!
Psalmen Ps 23 31 18 Herr, lass mich nicht scheitern, /denn ich rufe zu dir. Scheitern sollen die Frevler, /verstummen und hinabfahren ins Reich der Toten.
Psalmen Ps 23 31 19 Jeder Mund, der lügt, soll sich schließen, /der Mund, der frech gegen den Gerechten redet, /hochmütig und verächtlich.
Psalmen Ps 23 31 20 Wie groß ist deine Güte, Herr, /die du bereithältst für alle, die dich fürchten und ehren; du erweist sie allen, /die sich vor den Menschen zu dir flüchten.
Psalmen Ps 23 31 21 Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts /vor dem Toben der Menschen. Wie unter einem Dach bewahrst du sie /vor dem Gezänk der Zungen.
Psalmen Ps 23 31 22 Gepriesen sei der Herr, der wunderbar an mir gehandelt /und mir seine Güte erwiesen hat zur Zeit der Bedrängnis.
Psalmen Ps 23 31 23 Ich aber dachte in meiner Angst: /Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Doch du hast mein lautes Flehen gehört, /als ich zu dir um Hilfe rief.
Psalmen Ps 23 31 24 Liebt den Herrn, all seine Frommen! /Seine Getreuen behütet der Herr, /doch den Hochmütigen vergilt er ihr Tun mit vollem Maß.
Psalmen Ps 23 31 25 Euer Herz sei stark und unverzagt, /ihr alle, die ihr wartet auf den Herrn.
Psalmen Ps 23 32 1 [[Von David. Ein Weisheitslied.]] Wohl dem, dessen Frevel vergeben /und dessen Sünde bedeckt ist.
Psalmen Ps 23 32 2 Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt /und dessen Herz keine Falschheit kennt.
Psalmen Ps 23 32 3 Solang ich es verschwieg, waren meine Glieder matt, /den ganzen Tag musste ich stöhnen.
Psalmen Ps 23 32 4 Denn deine Hand lag schwer auf mir bei Tag und bei Nacht; /meine Lebenskraft war verdorrt wie durch die Glut des Sommers. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 32 5 Da bekannte ich dir meine Sünde /und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir. Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. /Und du hast mir die Schuld vergeben. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 32 6 Darum soll jeder Fromme in der Not zu dir beten; /fluten hohe Wasser heran, ihn werden sie nicht erreichen.
Psalmen Ps 23 32 7 Du bist mein Schutz, bewahrst mich vor Not; /du rettest mich und hüllst mich in Jubel. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 32 8 «Ich unterweise dich und zeige dir den Weg, den du gehen sollst. /Ich will dir raten; über dir wacht mein Auge.»
Psalmen Ps 23 32 9 Werdet nicht wie Ross und Maultier, /die ohne Verstand sind. Mit Zaum und Zügel muss man ihr Ungestüm bändigen, /sonst folgen sie dir nicht.
Psalmen Ps 23 32 10 Der Frevler leidet viele Schmerzen, /doch wer dem Herrn vertraut, den wird er mit seiner Huld umgeben.
Psalmen Ps 23 32 11 Freut euch am Herrn und jauchzt, ihr Gerechten, /jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen!
Psalmen Ps 23 33 1 Ihr Gerechten, jubelt vor dem Herrn; /für die Frommen ziemt es sich, Gott zu loben.
Psalmen Ps 23 33 2 Preist den Herrn mit der Zither, /spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!
Psalmen Ps 23 33 3 Singt ihm ein neues Lied, /greift voll in die Saiten und jubelt laut!
Psalmen Ps 23 33 4 Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, /all sein Tun ist verlässlich.
Psalmen Ps 23 33 5 Er liebt Gerechtigkeit und Recht, /die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn.
Psalmen Ps 23 33 6 Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, /ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.
Psalmen Ps 23 33 7 Wie in einem Schlauch fasst er das Wasser des Meeres, /verschließt die Urflut in Kammern.
Psalmen Ps 23 33 8 Alle Welt fürchte den Herrn; /vor ihm sollen alle beben, die den Erdkreis bewohnen.
Psalmen Ps 23 33 9 Denn der Herr sprach und sogleich geschah es; /er gebot und alles war da.
Psalmen Ps 23 33 10 Der Herr vereitelt die Beschlüsse der Heiden, /er macht die Pläne der Völker zunichte.
Psalmen Ps 23 33 11 Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen, /die Pläne seines Herzens überdauern die Zeiten.
Psalmen Ps 23 33 12 Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, /der Nation, die er sich zum Erbteil erwählt hat.
Psalmen Ps 23 33 13 Der Herr blickt herab vom Himmel, /er sieht auf alle Menschen.
Psalmen Ps 23 33 14 Von seinem Thronsitz schaut er nieder /auf alle Bewohner der Erde.
Psalmen Ps 23 33 15 Der ihre Herzen gebildet hat, /er achtet auf all ihre Taten.
Psalmen Ps 23 33 16 Dem König hilft nicht sein starkes Heer, /der Held rettet sich nicht durch große Stärke.
Psalmen Ps 23 33 17 Nichts nützen die Rosse zum Sieg, /mit all ihrer Kraft können sie niemand retten.
Psalmen Ps 23 33 18 Doch das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren, /die nach seiner Güte ausschaun;
Psalmen Ps 23 33 19 denn er will sie dem Tod entreißen /und in der Hungersnot ihr Leben erhalten.
Psalmen Ps 23 33 20 Unsre Seele hofft auf den Herrn; /er ist für uns Schild und Hilfe.
Psalmen Ps 23 33 21 Ja, an ihm freut sich unser Herz, /wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.
Psalmen Ps 23 33 22 Lass deine Güte über uns walten, o Herr, /denn wir schauen aus nach dir.
Psalmen Ps 23 34 1 [[Von David, als er sich vor Abimelech wahnsinnig stellte und dieser ihn fortjagte und er ging.]]
Psalmen Ps 23 34 2 Ich will den Herrn allezeit preisen; /immer sei sein Lob in meinem Mund.
Psalmen Ps 23 34 3 Meine Seele rühme sich des Herrn; /die Armen sollen es hören und sich freuen.
Psalmen Ps 23 34 4 Verherrlicht mit mir den Herrn, /lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.
Psalmen Ps 23 34 5 Ich suchte den Herrn und er hat mich erhört, /er hat mich all meinen Ängsten entrissen.
Psalmen Ps 23 34 6 Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten /und ihr braucht nicht zu erröten.
Psalmen Ps 23 34 7 Da ist ein Armer; er rief und der Herr erhörte ihn. /Er half ihm aus all seinen Nöten.
Psalmen Ps 23 34 8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten und ehren, /und er befreit sie.
Psalmen Ps 23 34 9 Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; /wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!
Psalmen Ps 23 34 10 Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; /denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.
Psalmen Ps 23 34 11 Reiche müssen darben und hungern; /wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren.
Psalmen Ps 23 34 12 Kommt, ihr Kinder, hört mir zu! /Ich will euch in der Furcht des Herrn unterweisen.
Psalmen Ps 23 34 13 Wer ist der Mensch, der das Leben liebt /und gute Tage zu sehen wünscht?
Psalmen Ps 23 34 14 Bewahre deine Zunge vor Bösem /und deine Lippen vor falscher Rede!
Psalmen Ps 23 34 15 Meide das Böse und tu das Gute; /suche Frieden und jage ihm nach!
Psalmen Ps 23 34 16 Die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten, /seine Ohren hören ihr Schreien.
Psalmen Ps 23 34 17 Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, /um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.
Psalmen Ps 23 34 18 Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; /er entreißt sie all ihren Ängsten.
Psalmen Ps 23 34 19 Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, /er hilft denen auf, die zerknirscht sind.
Psalmen Ps 23 34 20 Der Gerechte muss viel leiden, /doch allem wird der Herr ihn entreißen.
Psalmen Ps 23 34 21 Er behütet all seine Glieder, /nicht eines von ihnen wird zerbrochen.
Psalmen Ps 23 34 22 Den Frevler wird seine Bosheit töten; /wer den Gerechten hasst, muss es büßen.
Psalmen Ps 23 34 23 Der Herr erlöst seine Knechte; /straflos bleibt, wer zu ihm sich flüchtet.
Psalmen Ps 23 35 1 [[Von David.]] Streite, Herr, gegen alle, die gegen mich streiten, /bekämpfe alle, die mich bekämpfen!
Psalmen Ps 23 35 2 Ergreife Schild und Waffen; /steh auf, um mir zu helfen!
Psalmen Ps 23 35 3 Schwing den Speer und die Lanze gegen meine Verfolger! /Sag zu mir: «Ich bin deine Hilfe.»
Psalmen Ps 23 35 4 In Schmach und Schande sollen alle fallen, /die mir nach dem Leben trachten. Zurückweichen sollen sie und vor Scham erröten, /die auf mein Unglück sinnen.
Psalmen Ps 23 35 5 Sie sollen werden wie Spreu vor dem Wind; /der Engel des Herrn stoße sie fort.
Psalmen Ps 23 35 6 Ihr Weg soll finster und schlüpfrig sein; /der Engel des Herrn verfolge sie.
Psalmen Ps 23 35 7 Denn sie haben mir ohne Grund ein Netz gelegt, /mir ohne Grund eine Grube gegraben.
Psalmen Ps 23 35 8 Unvermutet ereile ihn das Verderben; /er fange sich selbst in seinem Netz, /er falle in die eigene Grube.
Psalmen Ps 23 35 9 Meine Seele aber wird jubeln über den Herrn /und sich über seine Hilfe freuen.
Psalmen Ps 23 35 10 Mit Leib und Seele will ich sagen: /Herr, wer ist wie du? Du entreißt den Schwachen dem, der stärker ist, /den Schwachen und Armen dem, der ihn ausraubt.
Psalmen Ps 23 35 11 Da treten ruchlose Zeugen auf. /Man wirft mir Dinge vor, von denen ich nichts weiß.
Psalmen Ps 23 35 12 Sie vergelten mir Gutes mit Bösem; /ich bin verlassen und einsam.
Psalmen Ps 23 35 13 Ich aber zog ein Bußkleid an, als sie erkrankten, /und quälte mich ab mit Fasten. /Nun kehre mein Gebet zurück in meine Brust.
Psalmen Ps 23 35 14 Als wäre es ein Freund oder ein Bruder, /so ging ich betrübt umher, wie man Leid trägt um die Mutter, /trauernd und tief gebeugt.
Psalmen Ps 23 35 15 Doch als ich stürzte, lachten sie /und taten sich zusammen. Sie taten sich gegen mich zusammen /wie Fremde, die ich nicht kenne. Sie hören nicht auf, mich zu schmähen; /
Psalmen Ps 23 35 16 sie verhöhnen und verspotten mich, /knirschen gegen mich mit den Zähnen.
Psalmen Ps 23 35 17 Herr, wie lange noch wirst du das ansehn? /Rette mein Leben vor den wilden Tieren, /mein einziges Gut vor den Löwen!
Psalmen Ps 23 35 18 Ich will dir danken in großer Gemeinde, /vor zahlreichem Volk dich preisen.
Psalmen Ps 23 35 19 Über mich sollen die sich nicht freuen, /die mich ohne Grund befeinden. Sie sollen nicht mit den Augen zwinkern, /die mich grundlos hassen.
Psalmen Ps 23 35 20 Denn was sie reden, dient nicht dem Frieden; /gegen die Stillen im Land ersinnen sie listige Pläne.
Psalmen Ps 23 35 21 Sie reißen den Mund gegen mich auf und sagen: /«Dir geschieht recht. Jetzt sehen wir's mit eigenen Augen.»
Psalmen Ps 23 35 22 Du hast es gesehen, Herr. So schweig doch nicht! /Herr, bleib mir nicht fern!
Psalmen Ps 23 35 23 Wach auf, tritt ein für mein Recht, /verteidige mich, mein Gott und mein Herr!
Psalmen Ps 23 35 24 Verschaff mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein Gott! /Sie sollen sich über mich nicht freuen.
Psalmen Ps 23 35 25 Lass sie nicht denken: «Recht so! Das freut uns.» /Sie sollen nicht sagen: «Wir haben ihn verschlungen.»
Psalmen Ps 23 35 26 In Schmach und Schande sollen alle fallen, /die sich über mein Unglück freuen, in Schimpf und Schande sich kleiden, /die gegen mich prahlen.
Psalmen Ps 23 35 27 Alle sollen sich freuen und jubeln, /die wünschen, dass ich im Recht bin. Sie sollen jederzeit sagen: «Groß ist der Herr, /er will das Heil seines Knechtes.»
Psalmen Ps 23 35 28 Meine Zunge soll deine Gerechtigkeit verkünden, /dein Lob alle Tage.
Psalmen Ps 23 36 1 [[Für den Chormeister. Von David, dem Knecht des Herrn.]]
Psalmen Ps 23 36 2 Der Frevler spricht: «Ich bin entschlossen zum Bösen.» /In seinen Augen gibt es kein Erschrecken vor Gott.
Psalmen Ps 23 36 3 Er gefällt sich darin, /sich schuldig zu machen und zu hassen.
Psalmen Ps 23 36 4 Die Worte seines Mundes sind Trug und Unheil; /er hat es aufgegeben, weise und gut zu handeln.
Psalmen Ps 23 36 5 Unheil plant er auf seinem Lager, /er betritt schlimme Wege und scheut nicht das Böse.
Psalmen Ps 23 36 6 Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, /deine Treue, so weit die Wolken ziehn.
Psalmen Ps 23 36 7 Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes, /deine Urteile sind tief wie das Meer. Herr, du hilfst Menschen und Tieren. /
Psalmen Ps 23 36 8 Gott, wie köstlich ist deine Huld! Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel, /
Psalmen Ps 23 36 9 sie laben sich am Reichtum deines Hauses; /du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen.
Psalmen Ps 23 36 10 Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, /in deinem Licht schauen wir das Licht.
Psalmen Ps 23 36 11 Erhalte denen, die dich kennen, deine Huld /und deine Gerechtigkeit den Menschen mit redlichem Herzen!
Psalmen Ps 23 36 12 Lass mich nicht kommen unter den Fuß der Stolzen; /die Hand der Frevler soll mich nicht vertreiben.
Psalmen Ps 23 36 13 Dann brechen die Bösen zusammen, /sie werden niedergestoßen und können nie wieder aufstehn.
Psalmen Ps 23 37 1 [[Von David.]] Errege dich nicht über die Bösen, /wegen der Übeltäter ereifere dich nicht!
Psalmen Ps 23 37 2 Denn sie verwelken schnell wie das Gras, /wie grünes Kraut verdorren sie.
Psalmen Ps 23 37 3 Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, /bleib wohnen im Land und bewahre Treue!
Psalmen Ps 23 37 4 Freu dich innig am Herrn! /Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.
Psalmen Ps 23 37 5 Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; /er wird es fügen.
Psalmen Ps 23 37 6 Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht /und dein Recht so hell wie den Mittag.
Psalmen Ps 23 37 7 Sei still vor dem Herrn und harre auf ihn! /Erhitze dich nicht über den Mann, dem alles gelingt, /den Mann, der auf Ränke sinnt.
Psalmen Ps 23 37 8 Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; /erhitze dich nicht, es führt nur zu Bösem.
Psalmen Ps 23 37 9 Denn die Bösen werden ausgetilgt; /die aber auf den Herrn hoffen, werden das Land besitzen.
Psalmen Ps 23 37 10 Eine Weile noch und der Frevler ist nicht mehr da; /schaust du nach seiner Wohnung - sie ist nicht mehr zu finden.
Psalmen Ps 23 37 11 Doch die Armen werden das Land bekommen, /sie werden Glück in Fülle genießen.
Psalmen Ps 23 37 12 Der Frevler sinnt auf Ränke gegen den Gerechten /und knirscht gegen ihn mit den Zähnen.
Psalmen Ps 23 37 13 Der Herr verlacht ihn, /denn er sieht, dass sein Tag kommt.
Psalmen Ps 23 37 14 Die Frevler zücken das Schwert /und spannen ihren Bogen; sie wollen den Schwachen und Armen fällen /und alle hinschlachten, die den rechten Weg gehn.
Psalmen Ps 23 37 15 Ihr Schwert dringe in ihr eigenes Herz /und ihre Bogen sollen zerbrechen.
Psalmen Ps 23 37 16 Besser das wenige, das der Gerechte besitzt, /als der Überfluss vieler Frevler.
Psalmen Ps 23 37 17 Denn die Arme der Frevler werden zerschmettert, /doch die Gerechten stützt der Herr.
Psalmen Ps 23 37 18 Der Herr kennt die Tage der Bewährten, /ihr Erbe hat ewig Bestand.
Psalmen Ps 23 37 19 In bösen Zeiten werden sie nicht zuschanden, /sie werden satt in den Tagen des Hungers.
Psalmen Ps 23 37 20 Doch die Frevler gehen zugrunde, /die Feinde des Herrn sind wie die Pracht der Auen: /Sie schwinden dahin, wie Rauch schwinden sie hin.
Psalmen Ps 23 37 21 Der Frevler muss borgen und kann nicht bezahlen, /doch freigebig schenkt der Gerechte.
Psalmen Ps 23 37 22 Denn wen der Herr segnet, der wird das Land besitzen, /aber wen er verflucht, der wird ausgetilgt.
Psalmen Ps 23 37 23 Der Herr festigt die Schritte des Mannes, /er hat Gefallen an seinem Weg.
Psalmen Ps 23 37 24 Auch wenn er strauchelt, stürzt er nicht hin; /denn der Herr hält ihn fest an der Hand.
Psalmen Ps 23 37 25 Einst war ich jung, nun bin ich alt, /nie sah ich einen Gerechten verlassen /noch seine Kinder betteln um Brot.
Psalmen Ps 23 37 26 Allzeit ist er mildtätig, gern leiht er aus, /seine Kinder werden zum Segen.
Psalmen Ps 23 37 27 Meide das Böse und tu das Gute, /so bleibst du wohnen für immer.
Psalmen Ps 23 37 28 Denn der Herr liebt das Recht /und verlässt seine Frommen nicht. Doch das Geschlecht der Frevler wird ausgetilgt, /sie werden für immer vernichtet.
Psalmen Ps 23 37 29 Die Gerechten werden das Land besitzen /und darin wohnen für alle Zeiten.
Psalmen Ps 23 37 30 Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit /und seine Zunge redet, was recht ist.
Psalmen Ps 23 37 31 Er hat die Weisung seines Gottes im Herzen, /seine Schritte wanken nicht.
Psalmen Ps 23 37 32 Der Frevler belauert den Gerechten /und sucht ihn zu töten.
Psalmen Ps 23 37 33 Der Herr überlässt ihn nicht seiner Hand, /lässt nicht zu, dass man ihn vor Gericht verurteilt.
Psalmen Ps 23 37 34 Hoffe auf den Herrn /und bleib auf seinem Weg! Er wird dich erhöhen zum Erben des Landes; /du wirst sehen, wie der Frevler vernichtet wird.
Psalmen Ps 23 37 35 Ich sah einen Frevler, bereit zu Gewalttat; /er reckte sich hoch wie eine grünende Zeder.
Psalmen Ps 23 37 36 Wieder ging ich vorüber und er war nicht mehr da; /ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden.
Psalmen Ps 23 37 37 Achte auf den Frommen und schau auf den Redlichen! /Denn Zukunft hat der Mann des Friedens.
Psalmen Ps 23 37 38 Die Sünder aber werden alle zusammen vernichtet; /die Zukunft der Frevler ist Untergang.
Psalmen Ps 23 37 39 Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn, /er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.
Psalmen Ps 23 37 40 Der Herr hilft ihnen und rettet sie, /er rettet sie vor den Frevlern; er schenkt ihnen Heil, /denn sie suchen Zuflucht bei ihm.
Psalmen Ps 23 38 1 [[Ein Psalm Davids. Zum Weihrauchopfer.]]
Psalmen Ps 23 38 2 Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn /und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
Psalmen Ps 23 38 3 Denn deine Pfeile haben mich getroffen, /deine Hand lastet schwer auf mir.
Psalmen Ps 23 38 4 Nichts blieb gesund an meinem Leib, weil du mir grollst; /weil ich gesündigt, blieb an meinen Gliedern nichts heil.
Psalmen Ps 23 38 5 Denn meine Sünden schlagen mir über dem Kopf zusammen, /sie erdrücken mich wie eine schwere Last.
Psalmen Ps 23 38 6 Mir schwären, mir eitern die Wunden /wegen meiner Torheit.
Psalmen Ps 23 38 7 Ich bin gekrümmt und tief gebeugt, /den ganzen Tag geh ich traurig einher.
Psalmen Ps 23 38 8 Denn meine Lenden sind voller Brand, /nichts blieb gesund an meinem Leib.
Psalmen Ps 23 38 9 Kraftlos bin ich und ganz zerschlagen, /ich schreie in der Qual meines Herzens.
Psalmen Ps 23 38 10 All mein Sehnen, Herr, liegt offen vor dir, /mein Seufzen ist dir nicht verborgen.
Psalmen Ps 23 38 11 Mein Herz pocht heftig, mich hat die Kraft verlassen, /geschwunden ist mir das Licht der Augen.
Psalmen Ps 23 38 12 Freunde und Gefährten bleiben mir fern in meinem Unglück /und meine Nächsten meiden mich.
Psalmen Ps 23 38 13 Die mir nach dem Leben trachten, legen mir Schlingen; /die mein Unheil suchen, planen Verderben, /den ganzen Tag haben sie Arglist im Sinn.
Psalmen Ps 23 38 14 Ich bin wie ein Tauber, der nicht hört, /wie ein Stummer, der den Mund nicht auftut.
Psalmen Ps 23 38 15 Ich bin wie einer, der nicht mehr hören kann, /aus dessen Mund keine Entgegnung kommt.
Psalmen Ps 23 38 16 Doch auf dich, Herr, harre ich; /du wirst mich erhören, Herr, mein Gott.
Psalmen Ps 23 38 17 Denn ich sage: Über mich sollen die sich nicht freuen, /die gegen mich prahlen, wenn meine Füße straucheln.
Psalmen Ps 23 38 18 Ich bin dem Fallen nahe, /mein Leid steht mir immer vor Augen.
Psalmen Ps 23 38 19 Ja, ich bekenne meine Schuld, /ich bin wegen meiner Sünde in Angst.
Psalmen Ps 23 38 20 Die mich ohne Grund befehden, sind stark; /viele hassen mich wegen nichts.
Psalmen Ps 23 38 21 Sie vergelten mir Gutes mit Bösem, /sie sind mir Feind; denn ich trachte nach dem Guten.
Psalmen Ps 23 38 22 Herr, verlass mich nicht, bleib mir nicht fern, mein Gott! /
Psalmen Ps 23 38 23 Eile mir zu Hilfe, Herr, du mein Heil!
Psalmen Ps 23 39 1 [[Für den Chormeister. Von Jedutun. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 39 2 Ich sagte: Ich will auf meine Wege achten, /damit ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich lege meinem Mund einen Zaum an, /solange der Frevler vor mir steht.
Psalmen Ps 23 39 3 So blieb ich stumm und still; /ich schwieg, vom Glück verlassen, /doch mein Schmerz war aufgerührt.
Psalmen Ps 23 39 4 Heiß wurde mir das Herz in der Brust, /bei meinem Grübeln entbrannte ein Feuer; /da musste ich reden:
Psalmen Ps 23 39 5 Herr, tu mir mein Ende kund und die Zahl meiner Tage! /Lass mich erkennen, wie sehr ich vergänglich bin!
Psalmen Ps 23 39 6 Du machtest meine Tage nur eine Spanne lang, /meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts. /Ein Hauch nur ist jeder Mensch. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 39 7 Nur wie ein Schatten geht der Mensch einher, /um ein Nichts macht er Lärm. /Er rafft zusammen und weiß nicht, wer es einheimst.
Psalmen Ps 23 39 8 Und nun, Herr, worauf soll ich hoffen? /Auf dich allein will ich harren.
Psalmen Ps 23 39 9 Entreiß mich allen, die mir Unrecht tun, /und überlass mich nicht dem Spott der Toren!
Psalmen Ps 23 39 10 Ich bin verstummt, ich tue den Mund nicht mehr auf. /Denn so hast du es gefügt.
Psalmen Ps 23 39 11 Nimm deine Plage weg von mir! /Unter der Wucht deiner Hand vergehe ich.
Psalmen Ps 23 39 12 Du strafst und züchtigst den Mann wegen seiner Schuld, /du zerstörst seine Anmut wie Motten das Kleid, /ein Hauch nur ist jeder Mensch. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 39 13 Hör mein Gebet, Herr, vernimm mein Schreien, /schweig nicht zu meinen Tränen! Denn ich bin nur ein Gast bei dir, /ein Fremdling wie all meine Väter.
Psalmen Ps 23 39 14 Wende dein strafendes Auge ab von mir, /sodass ich heiter blicken kann, /bevor ich dahinfahre und nicht mehr da bin.
Psalmen Ps 23 40 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 40 2 Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. /Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
Psalmen Ps 23 40 3 Er zog mich herauf aus der Grube des Grauens, /aus Schlamm und Morast. Er stellte meine Füße auf den Fels, /machte fest meine Schritte.
Psalmen Ps 23 40 4 Er legte mir ein neues Lied in den Mund, /einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. Viele werden es sehen, sich in Ehrfurcht neigen /und auf den Herrn vertrauen.
Psalmen Ps 23 40 5 Wohl dem Mann, der auf den Herrn sein Vertrauen setzt, /sich nicht zu den Stolzen hält /noch zu treulosen Lügnern.
Psalmen Ps 23 40 6 Zahlreich sind die Wunder, die du getan hast, /und deine Pläne mit uns; /Herr, mein Gott, nichts kommt dir gleich. Wollte ich von ihnen künden und reden, /es wären mehr, als man zählen kann.
Psalmen Ps 23 40 7 An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen, /Brand- und Sündopfer forderst du nicht. Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt; /
Psalmen Ps 23 40 8 darum sage ich: Ja, ich komme. /In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist.
Psalmen Ps 23 40 9 Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, /deine Weisung trag ich im Herzen.
Psalmen Ps 23 40 10 Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde, /meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.
Psalmen Ps 23 40 11 Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im Herzen, /ich spreche von deiner Treue und Hilfe, ich schweige nicht über deine Huld und Wahrheit /vor der großen Gemeinde.
Psalmen Ps 23 40 12 Du, Herr, verschließ mir nicht dein Erbarmen, /deine Huld und Wahrheit mögen mich immer behüten!
Psalmen Ps 23 40 13 Denn Leiden ohne Zahl umfangen mich, /meine Sünden holen mich ein, /ich vermag nicht mehr aufzusehn. Zahlreicher sind sie als die Haare auf meinem Kopf, /der Mut hat mich ganz verlassen.
Psalmen Ps 23 40 14 Gewähre mir die Gunst, Herr, und reiß mich heraus; /Herr, eile mir zu Hilfe!
Psalmen Ps 23 40 15 In Schmach und Schande sollen alle fallen, /die mir nach dem Leben trachten. Zurückweichen sollen sie und vor Scham erröten, /die sich über mein Unglück freuen.
Psalmen Ps 23 40 16 Vor Schande sollen alle schaudern, /die zu mir sagen: «Dir geschieht recht.»
Psalmen Ps 23 40 17 Alle, die dich suchen, frohlocken; /sie mögen sich freuen in dir. Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: /Groß ist Gott, der Herr.
Psalmen Ps 23 40 18 Ich bin arm und gebeugt; /der Herr aber sorgt für mich. Meine Hilfe und mein Retter bist du. /Mein Gott, säume doch nicht!
Psalmen Ps 23 41 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 41 2 Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt; /zur Zeit des Unheils wird der Herr ihn retten.
Psalmen Ps 23 41 3 Ihn wird der Herr behüten /und am Leben erhalten. Man preist ihn glücklich im Land. /Gib ihn nicht seinen gierigen Feinden preis!
Psalmen Ps 23 41 4 Auf dem Krankenbett wird der Herr ihn stärken; /seine Krankheit verwandelst du in Kraft.
Psalmen Ps 23 41 5 Ich sagte: Herr, sei mir gnädig, /heile mich; denn ich habe gegen dich gesündigt.
Psalmen Ps 23 41 6 Meine Feinde reden böse über mich: /«Wann stirbt er endlich und wann vergeht sein Name?»
Psalmen Ps 23 41 7 Besucht mich jemand, /so kommen seine Worte aus falschem Herzen. Er häuft in sich Bosheit an, /dann geht er hinaus und redet.
Psalmen Ps 23 41 8 Im Hass gegen mich sind sich alle einig; /sie tuscheln über mich und sinnen auf Unheil:
Psalmen Ps 23 41 9 «Verderben hat sich über ihn ergossen; /wer einmal daliegt, steht nicht mehr auf.»
Psalmen Ps 23 41 10 Auch mein Freund, dem ich vertraute, /der mein Brot aß, hat gegen mich geprahlt.
Psalmen Ps 23 41 11 Du aber, Herr, sei mir gnädig; /richte mich auf, damit ich ihnen vergelten kann.
Psalmen Ps 23 41 12 Daran erkenne ich, dass du an mir Gefallen hast: /wenn mein Feind nicht über mich triumphieren darf.
Psalmen Ps 23 41 13 Weil ich aufrichtig bin, hältst du mich fest /und stellst mich vor dein Antlitz für immer.
Psalmen Ps 23 41 14 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, /von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen, ja amen.
Psalmen Ps 23 42 1 [[Für den Chormeister. Ein Weisheitslied der Korachiter.]]
Psalmen Ps 23 42 2 Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, /so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.
Psalmen Ps 23 42 3 Meine Seele dürstet nach Gott, /nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen /und Gottes Antlitz schauen?
Psalmen Ps 23 42 4 Tränen waren mein Brot bei Tag und bei Nacht; /denn man sagt zu mir den ganzen Tag: /«Wo ist nun dein Gott?»
Psalmen Ps 23 42 5 Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: /wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, /mit Jubel und Dank in feiernder Menge.
Psalmen Ps 23 42 6 Meine Seele, warum bist du betrübt /und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, /meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
Psalmen Ps 23 42 7 Betrübt ist meine Seele in mir, darum denke ich an dich /im Jordanland, am Hermon, am Mizar-Berg.
Psalmen Ps 23 42 8 Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasser, /all deine Wellen und Wogen gehen über mich hin.
Psalmen Ps 23 42 9 Bei Tag schenke der Herr seine Huld; /ich singe ihm nachts und flehe zum Gott meines Lebens.
Psalmen Ps 23 42 10 Ich sage zu Gott, meinem Fels: /«Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich trauernd umhergehen, /von meinem Feind bedrängt?»
Psalmen Ps 23 42 11 Wie ein Stechen in meinen Gliedern /ist für mich der Hohn der Bedränger; denn sie rufen mir ständig zu: /«Wo ist nun dein Gott?»
Psalmen Ps 23 42 12 Meine Seele, warum bist du betrübt /und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, /meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
Psalmen Ps 23 43 1 Verschaff mir Recht, o Gott, /und führe meine Sache gegen ein treuloses Volk! /Rette mich vor bösen und tückischen Menschen!
Psalmen Ps 23 43 2 Denn du bist mein starker Gott. /Warum hast du mich verstoßen? Warum muss ich trauernd umhergehen, /von meinem Feind bedrängt?
Psalmen Ps 23 43 3 Sende dein Licht und deine Wahrheit, /damit sie mich leiten; sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg /und zu deiner Wohnung.
Psalmen Ps 23 43 4 So will ich zum Altar Gottes treten, zum Gott meiner Freude. /Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, /Gott, mein Gott.
Psalmen Ps 23 43 5 Meine Seele, warum bist du betrübt /und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, /meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
Psalmen Ps 23 44 1 [[Für den Chormeister. Ein Weisheitslied der Korachiter.]]
Psalmen Ps 23 44 2 Gott, wir hörten es mit eigenen Ohren, /unsere Väter erzählten uns von dem Werk, das du in ihren Tagen vollbracht hast, /in den Tagen der Vorzeit.
Psalmen Ps 23 44 3 Mit eigener Hand hast du Völker vertrieben, /sie aber eingepflanzt. Du hast Nationen zerschlagen, /sie aber ausgesät.
Psalmen Ps 23 44 4 Denn sie gewannen das Land nicht mit ihrem Schwert, /noch verschaffte ihr Arm ihnen den Sieg; nein, deine Rechte war es, dein Arm und dein leuchtendes Angesicht; /denn du hattest an ihnen Gefallen.
Psalmen Ps 23 44 5 Du, mein König und mein Gott, /du bist es, der Jakob den Sieg verleiht.
Psalmen Ps 23 44 6 Mit dir stoßen wir unsere Bedränger nieder, /in deinem Namen zertreten wir unsere Gegner.
Psalmen Ps 23 44 7 Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, /noch kann mein Schwert mir helfen;
Psalmen Ps 23 44 8 nein, du hast uns vor unsern Bedrängern gerettet; /alle, die uns hassen, bedeckst du mit Schande.
Psalmen Ps 23 44 9 Wir rühmen uns Gottes den ganzen Tag /und preisen deinen Namen auf ewig. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 44 10 Doch nun hast du uns verstoßen und mit Schmach bedeckt, /du ziehst nicht mit unserm Heer in den Kampf.
Psalmen Ps 23 44 11 Du lässt uns vor unsern Bedrängern fliehen /und Menschen, die uns hassen, plündern uns aus.
Psalmen Ps 23 44 12 Du gibst uns preis wie Schlachtvieh, /unter die Völker zerstreust du uns.
Psalmen Ps 23 44 13 Du verkaufst dein Volk um ein Spottgeld /und hast an dem Erlös keinen Gewinn.
Psalmen Ps 23 44 14 Du machst uns zum Schimpf für die Nachbarn, /zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.
Psalmen Ps 23 44 15 Du machst uns zum Spottlied der Völker, /die Heiden zeigen uns nichts als Verachtung.
Psalmen Ps 23 44 16 Meine Schmach steht mir allzeit vor Augen /und Scham bedeckt mein Gesicht
Psalmen Ps 23 44 17 wegen der Worte des lästernden Spötters, /wegen der rachgierigen Blicke des Feindes.
Psalmen Ps 23 44 18 Das alles ist über uns gekommen /und doch haben wir dich nicht vergessen, /uns von deinem Bund nicht treulos abgewandt.
Psalmen Ps 23 44 19 Unser Herz ist nicht von dir gewichen, /noch hat unser Schritt deinen Pfad verlassen.
Psalmen Ps 23 44 20 Doch du hast uns verstoßen an den Ort der Schakale /und uns bedeckt mit Finsternis.
Psalmen Ps 23 44 21 Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen /und zu einem fremden Gott die Hände erhoben,
Psalmen Ps 23 44 22 würde Gott das nicht ergründen? /Denn er kennt die heimlichen Gedanken des Herzens.
Psalmen Ps 23 44 23 Nein, um deinetwillen werden wir getötet Tag für Tag, /behandelt wie Schafe, /die man zum Schlachten bestimmt hat.
Psalmen Ps 23 44 24 Wach auf! Warum schläfst du, Herr? /Erwache, verstoß nicht für immer!
Psalmen Ps 23 44 25 Warum verbirgst du dein Gesicht, /vergisst unsere Not und Bedrängnis?
Psalmen Ps 23 44 26 Unsere Seele ist in den Staub hinabgebeugt, /unser Leib liegt am Boden.
Psalmen Ps 23 44 27 Steh auf und hilf uns! /In deiner Huld erlöse uns!
Psalmen Ps 23 45 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Lilien». Ein Weisheitslied der Korachiter. Ein Liebeslied.]]
Psalmen Ps 23 45 2 Mein Herz fließt über von froher Kunde, /ich weihe mein Lied dem König. /Meine Zunge gleicht dem Griffel des flinken Schreibers.
Psalmen Ps 23 45 3 Du bist der Schönste von allen Menschen, /Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; /darum hat Gott dich für immer gesegnet.
Psalmen Ps 23 45 4 Gürte, du Held, dein Schwert um die Hüfte, /kleide dich in Hoheit und Herrlichkeit!
Psalmen Ps 23 45 5 Zieh aus mit Glück, kämpfe für Wahrheit und Recht! /Furcht gebietende Taten /soll dein rechter Arm dich lehren.
Psalmen Ps 23 45 6 Deine Pfeile sind scharf, dir unterliegen die Völker, /die Feinde des Königs verlieren den Mut.
Psalmen Ps 23 45 7 Dein Thron, du Göttlicher, steht für immer und ewig; /das Zepter deiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter.
Psalmen Ps 23 45 8 Du liebst das Recht und hasst das Unrecht, /darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude /wie keinen deiner Gefährten.
Psalmen Ps 23 45 9 Von Myrrhe, Aloe und Kassia duften all deine Gewänder, /aus Elfenbeinhallen erfreut dich Saitenspiel.
Psalmen Ps 23 45 10 Königstöchter gehen dir entgegen, /die Braut steht dir zur Rechten /im Schmuck von Ofirgold.
Psalmen Ps 23 45 11 Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, /vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!
Psalmen Ps 23 45 12 Der König verlangt nach deiner Schönheit; /er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm!
Psalmen Ps 23 45 13 Die Töchter von Tyrus kommen mit Gaben, /deine Gunst begehren die Edlen des Volkes.
Psalmen Ps 23 45 14 Die Königstochter ist herrlich geschmückt, /ihr Gewand ist durchwirkt mit Gold und Perlen.
Psalmen Ps 23 45 15 Man geleitet sie in bunt gestickten Kleidern zum König, /Jungfrauen sind ihr Gefolge, /ihre Freundinnen führt man zu dir.
Psalmen Ps 23 45 16 Man geleitet sie mit Freude und Jubel, /sie ziehen ein in den Palast des Königs.
Psalmen Ps 23 45 17 An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne; /du bestellst sie zu Fürsten im ganzen Land.
Psalmen Ps 23 45 18 Ich will deinen Namen rühmen von Geschlecht zu Geschlecht; /darum werden die Völker dich preisen immer und ewig.
Psalmen Ps 23 46 1 [[Für den Chormeister. Von den Korachitern. Nach der Weise «Mädchen». Ein Lied.]]
Psalmen Ps 23 46 2 Gott ist uns Zuflucht und Stärke, /ein bewährter Helfer in allen Nöten.
Psalmen Ps 23 46 3 Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt, /wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres,
Psalmen Ps 23 46 4 wenn seine Wasserwogen tosen und schäumen /und vor seinem Ungestüm die Berge erzittern. Der Herr der Heerscharen ist mit uns, /der Gott Jakobs ist unsre Burg. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 46 5 Die Wasser eines Stromes erquicken die Gottesstadt, /des Höchsten heilige Wohnung.
Psalmen Ps 23 46 6 Gott ist in ihrer Mitte, darum wird sie niemals wanken; /Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht.
Psalmen Ps 23 46 7 Völker toben, Reiche wanken, /es dröhnt sein Donner, da zerschmilzt die Erde.
Psalmen Ps 23 46 8 Der Herr der Heerscharen ist mit uns, /der Gott Jakobs ist unsre Burg. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 46 9 Kommt und schaut die Taten des Herrn, /der Furchtbares vollbringt auf der Erde.
Psalmen Ps 23 46 10 Er setzt den Kriegen ein Ende /bis an die Grenzen der Erde; er zerbricht die Bogen, zerschlägt die Lanzen, /im Feuer verbrennt er die Schilde.
Psalmen Ps 23 46 11 «Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin, /erhaben über die Völker, erhaben auf Erden.»
Psalmen Ps 23 46 12 Der Herr der Heerscharen ist mit uns, /der Gott Jakobs ist unsre Burg. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 47 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.]]
Psalmen Ps 23 47 2 Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; /jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!
Psalmen Ps 23 47 3 Denn Furcht gebietend ist der Herr, der Höchste, /ein großer König über die ganze Erde.
Psalmen Ps 23 47 4 Er unterwirft uns Völker /und zwingt Nationen unter unsre Füße.
Psalmen Ps 23 47 5 Er wählt unser Erbland für uns aus, /den Stolz Jakobs, den er liebt. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 47 6 Gott stieg empor unter Jubel, /der Herr beim Schall der Hörner.
Psalmen Ps 23 47 7 Singt unserm Gott, ja singt ihm! /Spielt unserm König, spielt ihm!
Psalmen Ps 23 47 8 Denn Gott ist König der ganzen Erde. /Spielt ihm ein Psalmenlied!
Psalmen Ps 23 47 9 Gott wurde König über alle Völker, /Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
Psalmen Ps 23 47 10 Die Fürsten der Völker sind versammelt /als Volk des Gottes Abrahams. Denn Gott gehören die Mächte der Erde; /er ist hoch erhaben.
Psalmen Ps 23 48 1 [[Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter.]]
Psalmen Ps 23 48 2 Groß ist der Herr und hoch zu preisen /in der Stadt unsres Gottes.
Psalmen Ps 23 48 3 Sein heiliger Berg ragt herrlich empor; /er ist die Freude der ganzen Welt. Der Berg Zion liegt weit im Norden; /er ist die Stadt des großen Königs.
Psalmen Ps 23 48 4 Gott ist in ihren Häusern bekannt /als ein sicherer Schutz.
Psalmen Ps 23 48 5 Denn seht: Die Könige vereinten sich /und zogen gemeinsam heran;
Psalmen Ps 23 48 6 doch als sie aufsahen, erstarrten sie vor Schreck, /sie waren bestürzt und liefen davon.
Psalmen Ps 23 48 7 Dort packte sie das Zittern, /wie die Wehen eine gebärende Frau,
Psalmen Ps 23 48 8 wie der Sturm vom Osten, /der die Schiffe von Tarschisch zerschmettert.
Psalmen Ps 23 48 9 Wie wir's gehört hatten, so erlebten wir's jetzt /in der Stadt des Herrn der Heere, in der Stadt unsres Gottes; /Gott lässt sie ewig bestehen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 48 10 Über deine Huld, o Gott, denken wir nach /in deinem heiligen Tempel.
Psalmen Ps 23 48 11 Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm bis an die Enden der Erde; /deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.
Psalmen Ps 23 48 12 Der Berg Zion freue sich, /die Töchter Judas sollen über deine gerechten Urteile jubeln.
Psalmen Ps 23 48 13 Umkreist den Zion, /umschreitet ihn, zählt seine Türme!
Psalmen Ps 23 48 14 Betrachtet seine Wälle, /geht in seinen Palästen umher, /damit ihr dem kommenden Geschlecht erzählen könnt:
Psalmen Ps 23 48 15 «Das ist Gott, unser Gott für immer und ewig. /Er wird uns führen in Ewigkeit.»
Psalmen Ps 23 49 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.]]
Psalmen Ps 23 49 2 Hört dies an, ihr Völker alle, /vernehmt es, alle Bewohner der Erde,
Psalmen Ps 23 49 3 ihr Leute aus dem Volk und vom Adel, /Reiche und Arme zusammen!
Psalmen Ps 23 49 4 Mein Mund spreche weise Worte; /was mein Herz ersinnt, sei voller Einsicht.
Psalmen Ps 23 49 5 Ich wende mein Ohr einem Weisheitsspruch zu, /ich enthülle mein Geheimnis beim Harfenspiel.
Psalmen Ps 23 49 6 Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, /wenn mich der Frevel tückischer Feinde umgibt?
Psalmen Ps 23 49 7 Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz /und rühmen sich ihres großen Reichtums.
Psalmen Ps 23 49 8 Loskaufen kann doch keiner den andern /noch an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen
Psalmen Ps 23 49 9 - für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch, /für immer muss man davon abstehn -,
Psalmen Ps 23 49 10 damit er auf ewig weiterlebt /und niemals das Grab schaut.
Psalmen Ps 23 49 11 Denn man sieht: Weise sterben; /genauso gehen Tor und Narr zugrunde, /sie müssen andern ihren Reichtum lassen.
Psalmen Ps 23 49 12 Das Grab ist ihr Haus auf ewig, /ist ihre Wohnung für immer, /ob sie auch Länder nach ihren Namen benannten.
Psalmen Ps 23 49 13 Der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht; /er gleicht dem Vieh, das verstummt.
Psalmen Ps 23 49 14 So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, /und so ist das Ende derer, die sich in großen Worten gefallen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 49 15 Der Tod führt sie auf seine Weide wie Schafe, /sie stürzen hinab zur Unterwelt. Geradewegs sinken sie hinab in das Grab; /ihre Gestalt zerfällt, die Unterwelt wird ihre Wohnstatt.
Psalmen Ps 23 49 16 Doch Gott wird mich loskaufen aus dem Reich des Todes, /ja, er nimmt mich auf. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 49 17 Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird /und die Pracht seines Hauses sich mehrt;
Psalmen Ps 23 49 18 denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, /seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.
Psalmen Ps 23 49 19 Preist er sich im Leben auch glücklich /und sagt zu sich: /«Man lobt dich, weil du dir's wohl sein lässt»,
Psalmen Ps 23 49 20 so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, /die das Licht nie mehr erblicken.
Psalmen Ps 23 49 21 Der Mensch in Pracht, doch ohne Einsicht, /er gleicht dem Vieh, das verstummt.
Psalmen Ps 23 50 1 [[Ein Psalm Asafs.]] Der Gott der Götter, der Herr, spricht, /er ruft der Erde zu /vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.
Psalmen Ps 23 50 2 Vom Zion her, der Krone der Schönheit, /geht Gott strahlend auf.
Psalmen Ps 23 50 3 Unser Gott kommt und schweigt nicht; /Feuer frisst vor ihm her; um ihn stürmt es gewaltig.
Psalmen Ps 23 50 4 Dem Himmel droben und der Erde ruft er zu, /er werde sein Volk nun richten:
Psalmen Ps 23 50 5 «Versammelt mir all meine Frommen, /die den Bund mit mir schlossen beim Opfer.»
Psalmen Ps 23 50 6 Die Himmel sollen seine Gerechtigkeit künden; /Gott selbst wird Richter sein. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 50 7 «Höre, mein Volk, ich rede. /Israel, ich klage dich an, /ich, der ich dein Gott bin.
Psalmen Ps 23 50 8 Nicht wegen deiner Opfer rüg ich dich, /deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.
Psalmen Ps 23 50 9 Doch nehme ich von dir Stiere nicht an /noch Böcke aus deinen Hürden.
Psalmen Ps 23 50 10 Denn mir gehört alles Getier des Waldes, /das Wild auf den Bergen zu Tausenden.
Psalmen Ps 23 50 11 Ich kenne alle Vögel des Himmels, /was sich regt auf dem Feld, ist mein Eigen.
Psalmen Ps 23 50 12 Hätte ich Hunger, ich brauchte es dir nicht zu sagen, /denn mein ist die Welt und was sie erfüllt.
Psalmen Ps 23 50 13 Soll ich denn das Fleisch von Stieren essen /und das Blut von Böcken trinken?
Psalmen Ps 23 50 14 Bring Gott als Opfer dein Lob /und erfülle dem Höchsten deine Gelübde!
Psalmen Ps 23 50 15 Rufe mich an am Tag der Not; /dann rette ich dich und du wirst mich ehren.»
Psalmen Ps 23 50 16 Zum Frevler aber spricht Gott: /«Was zählst du meine Gebote auf /und nimmst meinen Bund in deinen Mund?
Psalmen Ps 23 50 17 Dabei ist Zucht dir verhasst, /meine Worte wirfst du hinter dich.
Psalmen Ps 23 50 18 Siehst du einen Dieb, so läufst du mit, /du machst dich mit Ehebrechern gemein.
Psalmen Ps 23 50 19 Dein Mund redet böse Worte /und deine Zunge stiftet Betrug an.
Psalmen Ps 23 50 20 Von deinem Bruder redest du schändlich, /auf den Sohn deiner Mutter häufst du Verleumdung.
Psalmen Ps 23 50 21 Das hast du getan und ich soll schweigen? /Meinst du, ich bin wie du? /Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.
Psalmen Ps 23 50 22 Begreift es doch, ihr, die ihr Gott vergesst! /Sonst zerreiße ich euch und niemand kann euch retten.
Psalmen Ps 23 50 23 Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich; /wer rechtschaffen lebt, dem zeig ich mein Heil.»
Psalmen Ps 23 51 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids,
Psalmen Ps 23 51 2 als der Prophet Natan zu ihm kam, nachdem sich David mit Batseba vergangen hatte.]]
Psalmen Ps 23 51 3 Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, /tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
Psalmen Ps 23 51 4 Wasch meine Schuld von mir ab /und mach mich rein von meiner Sünde!
Psalmen Ps 23 51 5 Denn ich erkenne meine bösen Taten, /meine Sünde steht mir immer vor Augen.
Psalmen Ps 23 51 6 Gegen dich allein habe ich gesündigt, /ich habe getan, was dir missfällt. So behältst du recht mit deinem Urteil, /rein stehst du da als Richter.
Psalmen Ps 23 51 7 Denn ich bin in Schuld geboren; /in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.
Psalmen Ps 23 51 8 Lauterer Sinn im Verborgenen gefällt dir, /im Geheimen lehrst du mich Weisheit.
Psalmen Ps 23 51 9 Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; /wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.
Psalmen Ps 23 51 10 Sättige mich mit Entzücken und Freude! /Jubeln sollen die Glieder, die du zerschlagen hast.
Psalmen Ps 23 51 11 Verbirg dein Gesicht vor meinen Sünden, /tilge all meine Frevel!
Psalmen Ps 23 51 12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz /und gib mir einen neuen, beständigen Geist!
Psalmen Ps 23 51 13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht /und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!
Psalmen Ps 23 51 14 Mach mich wieder froh mit deinem Heil /mit einem willigen Geist rüste mich aus!
Psalmen Ps 23 51 15 Dann lehre ich Abtrünnige deine Wege /und die Sünder kehren um zu dir.
Psalmen Ps 23 51 16 Befrei mich von Blutschuld, Herr, du Gott meines Heiles, /dann wird meine Zunge jubeln über deine Gerechtigkeit.
Psalmen Ps 23 51 17 Herr, öffne mir die Lippen /und mein Mund wird deinen Ruhm verkünden.
Psalmen Ps 23 51 18 Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; /an Brandopfern hast du kein Gefallen.
Psalmen Ps 23 51 19 Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, /ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen.
Psalmen Ps 23 51 20 In deiner Huld tu Gutes an Zion; /bau die Mauern Jerusalems wieder auf!
Psalmen Ps 23 51 21 Dann hast du Freude an rechten Opfern, /an Brandopfern und Ganzopfern, /dann opfert man Stiere auf deinem Altar.
Psalmen Ps 23 52 1 [[Für den Chormeister. Ein Weisheitslied Davids,
Psalmen Ps 23 52 2 als der Edomiter Doëg zu Saul kam und ihm meldete: David ist in das Haus des Ahimelech gegangen.]]
Psalmen Ps 23 52 3 Was rühmst du dich deiner Bosheit, du Mann der Gewalt, /was prahlst du allzeit vor dem Frommen?
Psalmen Ps 23 52 4 Du Ränkeschmied, du planst Verderben; /deine Zunge gleicht einem scharfen Messer.
Psalmen Ps 23 52 5 Du liebst das Böse mehr als das Gute /und Lüge mehr als wahrhaftige Rede. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 52 6 Du liebst lauter verderbliche Worte, /du tückische Zunge.
Psalmen Ps 23 52 7 Darum wird Gott dich verderben für immer, /dich packen und herausreißen aus deinem Zelt, /dich entwurzeln aus dem Land der Lebenden. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 52 8 Gerechte werden es sehen und sich fürchten; /sie werden über ihn lachen und sagen:
Psalmen Ps 23 52 9 «Seht, das ist der Mann, /der nicht zu Gott seine Zuflucht nahm; auf seinen großen Reichtum hat er sich verlassen /und auf seinen Frevel gebaut.»
Psalmen Ps 23 52 10 Ich aber bin im Haus Gottes wie ein grünender Ölbaum; /auf Gottes Huld vertraue ich immer und ewig.
Psalmen Ps 23 52 11 Ich danke dir, Herr, in Ewigkeit; /denn du hast das alles vollbracht. Ich hoffe auf deinen Namen im Kreis der Frommen; /denn du bist gütig.
Psalmen Ps 23 53 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Krankheit». Ein Weisheitslied Davids.]]
Psalmen Ps 23 53 2 Die Toren sagen in ihrem Herzen: /«Es gibt keinen Gott.» Sie handeln verwerflich und schnöde; /da ist keiner, der Gutes tut.
Psalmen Ps 23 53 3 Gott blickt vom Himmel herab auf die Menschen, /ob noch ein Verständiger da ist, der Gott sucht.
Psalmen Ps 23 53 4 Alle sind sie abtrünnig und verdorben, /keiner tut Gutes, auch nicht ein Einziger.
Psalmen Ps 23 53 5 Haben denn die Übeltäter keine Einsicht? /Sie verschlingen mein Volk. Sie essen Gottes Brot, /doch seinen Namen rufen sie nicht an.
Psalmen Ps 23 53 6 Es trifft sie Furcht und Schrecken, /obwohl doch nichts zu fürchten ist. Deinen Bedrängern hat Gott die Glieder zerschlagen. /Gott lässt sie scheitern, denn er hat sie verworfen.
Psalmen Ps 23 53 7 Ach käme doch vom Zion Hilfe für Israel! /Wenn Gott einst das Geschick seines Volkes wendet, /dann jubelt Jakob, dann freut sich Israel.
Psalmen Ps 23 54 1 [[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Weisheitslied Davids,
Psalmen Ps 23 54 2 als die Sifiter kamen und Saul meldeten: David hält sich bei uns verborgen.]]
Psalmen Ps 23 54 3 Hilf mir, Gott, durch deinen Namen, /verschaff mir Recht mit deiner Kraft!
Psalmen Ps 23 54 4 Gott, höre mein Flehen, /vernimm die Worte meines Mundes!
Psalmen Ps 23 54 5 Denn es erheben sich gegen mich stolze Menschen, /freche Leute trachten mir nach dem Leben; /sie haben Gott nicht vor Augen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 54 6 Doch Gott ist mein Helfer, /der Herr beschützt mein Leben.
Psalmen Ps 23 54 7 Auf meine Gegner falle das Unheil zurück. /Weil du treu bist, vernichte sie!
Psalmen Ps 23 54 8 Freudig bringe ich dir dann mein Opfer dar /und lobe deinen Namen, Herr; denn du bist gütig.
Psalmen Ps 23 54 9 Der Herr hat mich herausgerissen aus all meiner Not /und mein Auge kann auf meine Feinde herabsehn.
Psalmen Ps 23 55 1 [[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Weisheitslied Davids.]]
Psalmen Ps 23 55 2 Vernimm, o Gott, mein Beten; /verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
Psalmen Ps 23 55 3 Achte auf mich und erhöre mich! /Unstet schweife ich umher und klage.
Psalmen Ps 23 55 4 Das Geschrei der Feinde macht mich verstört; /mir ist angst, weil mich die Frevler bedrängen. Sie überhäufen mich mit Unheil /und befehden mich voller Grimm.
Psalmen Ps 23 55 5 Mir bebt das Herz in der Brust; /mich überfielen die Schrecken des Todes.
Psalmen Ps 23 55 6 Furcht und Zittern erfassten mich; /ich schauderte vor Entsetzen.
Psalmen Ps 23 55 7 Da dachte ich: «Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, /dann flöge ich davon und käme zur Ruhe.»
Psalmen Ps 23 55 8 Weit fort möchte ich fliehen, /die Nacht verbringen in der Wüste. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 55 9 An einen sicheren Ort möchte ich eilen /vor dem Wetter, vor dem tobenden Sturm.
Psalmen Ps 23 55 10 Entzweie sie, Herr, verwirr ihre Sprache! /Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader.
Psalmen Ps 23 55 11 Auf ihren Mauern umschleicht man sie bei Tag und bei Nacht; /sie ist voll Unheil und Mühsal.
Psalmen Ps 23 55 12 In ihr herrscht Verderben; /Betrug und Unterdrückung weichen nicht von ihren Märkten.
Psalmen Ps 23 55 13 Denn nicht mein Feind beschimpft mich, /das würde ich ertragen; nicht ein Mann, der mich hasst, tritt frech gegen mich auf, /vor ihm könnte ich mich verbergen.
Psalmen Ps 23 55 14 Nein, du bist es, ein Mensch aus meiner Umgebung, /mein Freund, mein Vertrauter,
Psalmen Ps 23 55 15 mit dem ich, in Freundschaft verbunden, /zum Haus Gottes gepilgert bin inmitten der Menge.
Psalmen Ps 23 55 16 Der Tod soll sie überfallen, /lebend sollen sie hinabfahren ins Totenreich. /Denn ihre Häuser und Herzen sind voller Bosheit.
Psalmen Ps 23 55 17 Ich aber, zu Gott will ich rufen, /der Herr wird mir helfen.
Psalmen Ps 23 55 18 Am Abend, am Morgen, am Mittag seufze ich und stöhne; /er hört mein Klagen.
Psalmen Ps 23 55 19 Er befreit mich, bringt mein Leben in Sicherheit /vor denen, die gegen mich kämpfen, /wenn es auch viele sind, die gegen mich angehen.
Psalmen Ps 23 55 20 Gott hört mich und beugt sie nieder, /er, der als König thront seit Ewigkeit. [[Sela]] Denn sie kehren nicht um /und fürchten Gott nicht.
Psalmen Ps 23 55 21 Der Feind legt Hand an Gottes Freunde, /er entweiht Gottes Bund.
Psalmen Ps 23 55 22 Glatt wie Butter sind seine Reden, /doch in seinem Herzen sinnt er auf Streit; seine Worte sind linder als Öl /und sind doch gezückte Schwerter.
Psalmen Ps 23 55 24 Du aber, Gott, wirst sie hinabstürzen in die tiefste Grube. /Gewalttätige und Betrüger erreichen nicht die Mitte ihres Lebens. /Ich aber setze mein Vertrauen auf dich.
Psalmen Ps 23 56 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Stumme Taube der Ferne». Ein Lied Davids. Aus der Zeit, als die Philister ihn in Gat ergriffen.]]
Psalmen Ps 23 56 2 Sei mir gnädig, Gott, denn Menschen stellen mir nach; /meine Feinde bedrängen mich Tag für Tag.
Psalmen Ps 23 56 3 Täglich stellen meine Gegner mir nach; /ja, es sind viele, die mich voll Hochmut bekämpfen.
Psalmen Ps 23 56 4 An dem Tag, da ich mich fürchten muss, /setze ich auf dich mein Vertrauen.
Psalmen Ps 23 56 5 Ich preise Gottes Wort. /Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. /Was können Menschen mir antun?
Psalmen Ps 23 56 6 Sie verdrehen meine Worte den ganzen Tag; /auf mein Verderben geht ihr ganzes Sinnen.
Psalmen Ps 23 56 7 Sie lauern und spähen und beobachten genau meine Schritte; /denn sie trachten mir nach dem Leben.
Psalmen Ps 23 56 8 Sie haben gefrevelt; es gibt für sie kein Entrinnen. /In deinem Zorn, o Gott, wirf die Völker zu Boden!
Psalmen Ps 23 56 9 Mein Elend ist aufgezeichnet bei dir. /Sammle meine Tränen in einem Krug, /zeichne sie auf in deinem Buch!
Psalmen Ps 23 56 10 Dann weichen die Feinde zurück an dem Tag, da ich rufe. /Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.
Psalmen Ps 23 56 11 Ich preise Gottes Wort, /ich preise das Wort des Herrn.
Psalmen Ps 23 56 12 Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. /Was können Menschen mir antun?
Psalmen Ps 23 56 13 Ich schulde dir die Erfüllung meiner Gelübde, o Gott; /ich will dir Dankopfer weihen.
Psalmen Ps 23 56 14 Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen, /meine Füße bewahrt vor dem Fall. So gehe ich vor Gott meinen Weg /im Licht der Lebenden.
Psalmen Ps 23 57 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Zerstöre nicht!». Ein Lied Davids, als er vor Saul in die Höhle floh.]]
Psalmen Ps 23 57 2 Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig; /denn ich flüchte mich zu dir. Im Schatten deiner Flügel finde ich Zuflucht, /bis das Unheil vorübergeht.
Psalmen Ps 23 57 3 Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, /zu Gott, der mir beisteht.
Psalmen Ps 23 57 4 Er sende mir Hilfe vom Himmel; /meine Feinde schmähen mich. [[Sela]] /Gott sende seine Huld und Treue.
Psalmen Ps 23 57 5 Ich muss mich mitten unter Löwen lagern, /die gierig auf Menschen sind. Ihre Zähne sind Spieße und Pfeile, /ein scharfes Schwert ihre Zunge.
Psalmen Ps 23 57 7 Sie haben meinen Schritten ein Netz gelegt /und meine Seele gebeugt. Sie haben mir eine Grube gegraben; /doch fielen sie selbst hinein. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 57 8 Mein Herz ist bereit, o Gott, /mein Herz ist bereit, /ich will dir singen und spielen.
Psalmen Ps 23 57 9 Wach auf, meine Seele! /Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! /Ich will das Morgenrot wecken.
Psalmen Ps 23 57 10 Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, /dir vor den Nationen lobsingen.
Psalmen Ps 23 57 11 Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, /deine Treue, so weit die Wolken ziehn.
Psalmen Ps 23 57 12 Erheb dich über die Himmel, o Gott; /deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.
Psalmen Ps 23 58 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Zerstöre nicht!». Ein Lied Davids.]]
Psalmen Ps 23 58 2 Sprecht ihr wirklich Recht, ihr Mächtigen? /Richtet ihr die Menschen gerecht?
Psalmen Ps 23 58 3 Nein, ihr schaltet im Land nach Willkür, /euer Herz ist voll Bosheit; /eure Hände bahnen dem Unrecht den Weg.
Psalmen Ps 23 58 4 Vom Mutterschoß an sind die Frevler treulos, /von Geburt an irren sie vom Weg ab und lügen.
Psalmen Ps 23 58 5 Ihr Gift ist wie das Gift der Schlange, /wie das Gift der tauben Natter, die ihr Ohr verschließt,
Psalmen Ps 23 58 6 die nicht auf die Stimme des Beschwörers hört, /der sich auf Zaubersprüche versteht.
Psalmen Ps 23 58 7 O Gott, zerbrich ihnen die Zähne im Mund! /Zerschlage, Herr, das Gebiss der Löwen!
Psalmen Ps 23 58 8 Sie sollen vergehen wie verrinnendes Wasser, /wie Gras, das verwelkt auf dem Weg,
Psalmen Ps 23 58 9 wie die Schnecke, die sich auflöst in Schleim; /wie eine Fehlgeburt sollen sie die Sonne nicht schauen.
Psalmen Ps 23 58 10 Ehe eure Töpfe das Feuer des Dornstrauchs spüren, /fege Gott die Feinde hinweg, ob frisch, ob verdorrt.
Psalmen Ps 23 58 11 Wenn er die Vergeltung sieht, freut sich der Gerechte; /er badet seine Füße im Blut des Frevlers.
Psalmen Ps 23 58 12 Dann sagen die Menschen: «Der Gerechte erhält seinen Lohn; /es gibt einen Gott, der auf Erden Gericht hält.»
Psalmen Ps 23 59 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Zerstöre nicht!». Ein Lied Davids, als Saul hinschickte und man das Haus bewachte, um ihn zu töten.]]
Psalmen Ps 23 59 2 Entreiß mich den Feinden, mein Gott, /beschütze mich vor meinen Gegnern!
Psalmen Ps 23 59 3 Entreiß mich denen, die Unrecht tun, /rette mich vor den Mördern!
Psalmen Ps 23 59 4 Sieh her: Sie lauern mir auf, /Mächtige stellen mir nach. Ich aber habe keinen Frevel begangen und keine Sünde; /
Psalmen Ps 23 59 5 Herr, ich bin ohne Schuld. Sie stürmen vor und stellen sich auf. /Wach auf, komm mir entgegen, sieh her!
Psalmen Ps 23 59 6 Herr, du Gott der Heerscharen, Gott Israels, /werde wach, suche alle Völker heim! /Sei keinem treulosen Frevler gnädig! [[Sela]]
Psalmen Ps 23 59 7 Abend für Abend kommen sie wieder, /sie kläffen wie Hunde, durchstreifen die Stadt.
Psalmen Ps 23 59 8 Ja, sie geifern mit ihrem Maul. /Die Schwerter zwischen ihren Lippen, wer nimmt sie wahr?
Psalmen Ps 23 59 9 Du aber, Herr, verlachst sie; /du spottest über alle Völker.
Psalmen Ps 23 59 10 Meine Stärke, an dich will ich mich halten, /denn du, Gott, bist meine Burg.
Psalmen Ps 23 59 11 Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen; /Gott lässt mich herabsehen auf meine Gegner.
Psalmen Ps 23 59 12 Töte sie nicht, /damit mein Volk nicht vergisst. In deiner Kraft zerstreue sie, /wirf sie nieder, Herr, unser Schild!
Psalmen Ps 23 59 13 Wegen der Sünde ihres Mundes, wegen all ihrer Reden /sollen sie sich in ihrem Hochmut verfangen; /denn sie fluchen und verbreiten nur Lügen.
Psalmen Ps 23 59 14 Vernichte sie im Zorn, /vernichte sie; sie sollen zugrunde gehen. Sie sollen erkennen, dass Gott der Herrscher in Jakob ist /und bis an das Ende der Erde. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 59 15 Abend für Abend kommen sie wieder, /sie kläffen wie Hunde, durchstreifen die Stadt.
Psalmen Ps 23 59 16 Sie streunen umher, gierig nach Fraß; /werden sie nicht satt, dann knurren sie.
Psalmen Ps 23 59 17 Ich aber will deine Macht besingen, /will über deine Huld jubeln am Morgen. Denn du bist eine Burg für mich, /bist meine Zuflucht am Tag der Not.
Psalmen Ps 23 59 18 Meine Stärke, dir will ich singen und spielen; /denn du, Gott, bist meine Burg, mein huldreicher Gott.
Psalmen Ps 23 60 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Lilie des Zeugnisses». Ein Lied Davids zum Lehren,
Psalmen Ps 23 60 2 als er mit den Aramäern Mesopotamiens und den Aramäern von Zoba kämpfte und als Joab umkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend Mann.]]
Psalmen Ps 23 60 3 Du hast uns verworfen, o Gott, und zerschlagen. /Du hast uns gezürnt. Richte uns wieder auf!
Psalmen Ps 23 60 4 Erschüttert hast du das Land und gespalten. /Heile seine Risse! Denn es kam ins Wanken.
Psalmen Ps 23 60 5 Du hast dein Volk hart geprüft, /du gabst uns betäubenden Wein zu trinken.
Psalmen Ps 23 60 6 Für alle, die dich fürchten, hast du ein Zeichen aufgestellt, /zu dem sie fliehen können vor dem Bogen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 60 7 Hilf mit deiner Rechten, erhöre uns, /damit die gerettet werden, die du so sehr liebst.
Psalmen Ps 23 60 8 Gott hat in seinem Heiligtum gesprochen: /«Ich will triumphieren, will Sichem verteilen /und das Tal von Sukkot vermessen.
Psalmen Ps 23 60 9 Mein ist Gilead, mein auch Manasse, /Efraim ist der Helm auf meinem Haupt, /Juda mein Herrscherstab.
Psalmen Ps 23 60 10 Doch Moab ist mein Waschbecken, /auf Edom werfe ich meinen Schuh, /ich triumphiere über das Land der Philister.»
Psalmen Ps 23 60 11 Wer führt mich hin zu der befestigten Stadt, /wer wird mich nach Edom geleiten?
Psalmen Ps 23 60 12 Gott, hast denn du uns verworfen? /Du ziehst ja nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren.
Psalmen Ps 23 60 13 Bring uns doch Hilfe im Kampf mit dem Feind! /Denn die Hilfe von Menschen ist nutzlos.
Psalmen Ps 23 60 14 Mit Gott werden wir Großes vollbringen; /er selbst wird unsere Feinde zertreten.
Psalmen Ps 23 61 1 [[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Von David.]]
Psalmen Ps 23 61 2 Gott, höre mein Flehen, /achte auf mein Beten!
Psalmen Ps 23 61 3 Vom Ende der Erde rufe ich zu dir; /denn mein Herz ist verzagt. /Führe mich auf den Felsen, der mir zu hoch ist!
Psalmen Ps 23 61 4 Du bist meine Zuflucht, /ein fester Turm gegen die Feinde.
Psalmen Ps 23 61 5 In deinem Zelt möchte ich Gast sein auf ewig, /mich bergen im Schutz deiner Flügel. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 61 6 Denn du, o Gott, hast meine Gelübde gehört /und denen das Erbe gegeben, /die deinen Namen fürchten.
Psalmen Ps 23 61 7 Füge den Tagen des Königs noch viele hinzu! /Seine Jahre mögen dauern /von Geschlecht zu Geschlecht.
Psalmen Ps 23 61 8 Er throne ewig vor Gottes Angesicht. /Huld und Treue mögen ihn behüten.
Psalmen Ps 23 61 9 Dann will ich allzeit deinem Namen singen und spielen /und Tag für Tag meine Gelübde erfüllen.
Psalmen Ps 23 62 1 [[Für den Chormeister. Nach Jedutun. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 62 2 Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, /von ihm kommt mir Hilfe.
Psalmen Ps 23 62 3 Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; /darum werde ich nicht wanken.
Psalmen Ps 23 62 4 Wie lange rennt ihr an gegen einen Einzigen, /stürmt alle heran wie gegen eine fallende Wand, /wie gegen eine Mauer, die einstürzt?
Psalmen Ps 23 62 5 Ja, sie planen, ihn von seiner Höhe zu stürzen; /Lügen ist ihre Lust. Sie segnen mit ihrem Mund, /doch in ihrem Herzen fluchen sie. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 62 6 Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; /denn von ihm kommt meine Hoffnung.
Psalmen Ps 23 62 7 Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; /darum werde ich nicht wanken.
Psalmen Ps 23 62 8 Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre; /Gott ist mein schützender Fels, meine Zuflucht.
Psalmen Ps 23 62 9 Vertrau ihm, Volk (Gottes), zu jeder Zeit! /Schüttet euer Herz vor ihm aus! /Denn Gott ist unsere Zuflucht. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 62 10 Nur ein Hauch sind die Menschen, /die Leute nur Lug und Trug. Auf der Waage schnellen sie empor, /leichter als ein Hauch sind sie alle.
Psalmen Ps 23 62 11 Vertraut nicht auf Gewalt, /verlasst euch nicht auf Raub! Wenn der Reichtum auch wächst, /so verliert doch nicht euer Herz an ihn!
Psalmen Ps 23 62 12 Eines hat Gott gesagt, /zweierlei habe ich gehört: Bei Gott ist die Macht; /
Psalmen Ps 23 62 13 Herr, bei dir ist die Huld. Denn du wirst jedem vergelten, /wie es seine Taten verdienen.
Psalmen Ps 23 63 1 [[Ein Psalm Davids, als er in der Wüste Juda war.]]
Psalmen Ps 23 63 2 Gott, du mein Gott, dich suche ich, /meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib /wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.
Psalmen Ps 23 63 3 Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, /um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
Psalmen Ps 23 63 4 Denn deine Huld ist besser als das Leben; /darum preisen dich meine Lippen.
Psalmen Ps 23 63 5 Ich will dich rühmen mein Leben lang, /in deinem Namen die Hände erheben.
Psalmen Ps 23 63 6 Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, /mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.
Psalmen Ps 23 63 7 Ich denke an dich auf nächtlichem Lager /und sinne über dich nach, wenn ich wache.
Psalmen Ps 23 63 8 Ja, du wurdest meine Hilfe; /jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.
Psalmen Ps 23 63 9 Meine Seele hängt an dir, /deine rechte Hand hält mich fest.
Psalmen Ps 23 63 10 Viele trachten mir ohne Grund nach dem Leben, /aber sie müssen hinabfahren in die Tiefen der Erde.
Psalmen Ps 23 63 11 Man gibt sie der Gewalt des Schwertes preis, /sie werden eine Beute der Schakale.
Psalmen Ps 23 63 12 Der König aber freue sich an Gott. /Wer bei ihm schwört, darf sich rühmen. /Doch allen Lügnern wird der Mund verschlossen.
Psalmen Ps 23 64 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 64 2 Höre, o Gott, mein lautes Klagen, /schütze mein Leben vor dem Schrecken des Feindes!
Psalmen Ps 23 64 3 Verbirg mich vor der Schar der Bösen, /vor dem Toben derer, die Unrecht tun.
Psalmen Ps 23 64 4 Sie schärfen ihre Zunge wie ein Schwert, /schießen giftige Worte wie Pfeile,
Psalmen Ps 23 64 5 um den Schuldlosen von ihrem Versteck aus zu treffen. /Sie schießen auf ihn, plötzlich und ohne Scheu.
Psalmen Ps 23 64 6 Sie sind fest entschlossen zu bösem Tun. /Sie planen, Fallen zu stellen, /und sagen: «Wer sieht uns schon?»
Psalmen Ps 23 64 7 Sie haben Bosheit im Sinn, /doch halten sie ihre Pläne geheim. Ihr Inneres ist heillos verdorben, /ihr Herz ist ein Abgrund.
Psalmen Ps 23 64 8 Da trifft sie Gott mit seinem Pfeil; /sie werden jählings verwundet.
Psalmen Ps 23 64 9 Ihre eigene Zunge bringt sie zu Fall. /Alle, die es sehen, schütteln den Kopf.
Psalmen Ps 23 64 10 Dann fürchten sich alle Menschen; /sie verkünden Gottes Taten /und bedenken sein Wirken.
Psalmen Ps 23 64 11 Der Gerechte freut sich am Herrn und sucht bei ihm Zuflucht. /Und es rühmen sich alle Menschen mit redlichem Herzen.
Psalmen Ps 23 65 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids. Ein Lied.]]
Psalmen Ps 23 65 2 Dir gebührt Lobgesang, Gott, auf dem Zion, /dir erfüllt man Gelübde.
Psalmen Ps 23 65 3 Du erhörst die Gebete. /Alle Menschen kommen zu dir
Psalmen Ps 23 65 4 unter der Last ihrer Sünden. Unsere Schuld ist zu groß für uns, /du wirst sie vergeben.
Psalmen Ps 23 65 5 Wohl denen, die du erwählst und in deine Nähe holst, /die in den Vorhöfen deines Heiligtums wohnen. Wir wollen uns am Gut deines Hauses sättigen, /am Gut deines Tempels.
Psalmen Ps 23 65 6 Du vollbringst erstaunliche Taten, /erhörst uns in Treue, du Gott unsres Heiles, du Zuversicht aller Enden der Erde /und der fernsten Gestade.
Psalmen Ps 23 65 7 Du gründest die Berge in deiner Kraft, /du gürtest dich mit Stärke.
Psalmen Ps 23 65 8 Du stillst das Brausen der Meere, /das Brausen ihrer Wogen, das Tosen der Völker.
Psalmen Ps 23 65 9 Alle, die an den Enden der Erde wohnen, /erschauern vor deinen Zeichen; /Ost und West erfüllst du mit Jubel.
Psalmen Ps 23 65 10 Du sorgst für das Land und tränkst es; /du überschüttest es mit Reichtum. Der Bach Gottes ist reichlich gefüllt, /du schaffst ihnen Korn; so ordnest du alles.
Psalmen Ps 23 65 11 Du tränkst die Furchen, ebnest die Schollen, /machst sie weich durch Regen, segnest ihre Gewächse.
Psalmen Ps 23 65 12 Du krönst das Jahr mit deiner Güte, /deinen Spuren folgt Überfluss.
Psalmen Ps 23 65 13 In der Steppe prangen die Auen, /die Höhen umgürten sich mit Jubel.
Psalmen Ps 23 65 14 Die Weiden schmücken sich mit Herden, /die Täler hüllen sich in Korn. /Sie jauchzen und singen.
Psalmen Ps 23 66 1 [[Für den Chormeister. Ein Lied. Ein Psalm.]] Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde! /
Psalmen Ps 23 66 2 Spielt zum Ruhm seines Namens! /Verherrlicht ihn mit Lobpreis!
Psalmen Ps 23 66 3 Sagt zu Gott: «Wie Ehrfurcht gebietend sind deine Taten; /vor deiner gewaltigen Macht müssen die Feinde sich beugen.»
Psalmen Ps 23 66 4 Alle Welt bete dich an und singe dein Lob, /sie lobsinge deinem Namen! [[Sela]]
Psalmen Ps 23 66 5 Kommt und seht die Taten Gottes! /Staunenswert ist sein Tun an den Menschen:
Psalmen Ps 23 66 6 Er verwandelte das Meer in trockenes Land, /sie schritten zu Fuß durch den Strom; /dort waren wir über ihn voll Freude.
Psalmen Ps 23 66 7 In seiner Kraft ist er Herrscher auf ewig; /seine Augen prüfen die Völker. /Die Trotzigen können sich gegen ihn nicht erheben. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 66 8 Preist unsern Gott, ihr Völker; /lasst laut sein Lob erschallen!
Psalmen Ps 23 66 9 Er erhielt uns am Leben /und ließ unseren Fuß nicht wanken.
Psalmen Ps 23 66 10 Du hast, o Gott, uns geprüft /und uns geläutert, wie man Silber läutert.
Psalmen Ps 23 66 11 Du brachtest uns in schwere Bedrängnis /und legtest uns eine drückende Last auf die Schulter.
Psalmen Ps 23 66 12 Du ließest Menschen über unsere Köpfe schreiten. /Wir gingen durch Feuer und Wasser. /Doch du hast uns in die Freiheit hinausgeführt.
Psalmen Ps 23 66 13 Ich komme mit Opfern in dein Haus; /ich erfülle dir meine Gelübde,
Psalmen Ps 23 66 14 die ich einst dir versprach, /die dir mein Mund in der Not gelobte.
Psalmen Ps 23 66 15 Fette Tiere bringe ich dir als Brandopfer dar, /zusammen mit dem Rauch von Widdern; /ich richte dir Rinder und Böcke zu. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 66 16 Ihr alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört; /ich will euch erzählen, was er mir Gutes getan hat.
Psalmen Ps 23 66 17 Zu ihm hatte ich mit lauter Stimme gerufen /und schon konnte mein Mund ihn preisen.
Psalmen Ps 23 66 18 Hätte ich Böses im Sinn gehabt, /dann hätte der Herr mich nicht erhört.
Psalmen Ps 23 66 19 Gott aber hat mich erhört, /hat auf mein drängendes Beten geachtet.
Psalmen Ps 23 66 20 Gepriesen sei Gott; denn er hat mein Gebet nicht verworfen /und mir seine Huld nicht entzogen.
Psalmen Ps 23 67 1 [[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Ein Lied.]]
Psalmen Ps 23 67 2 Gott sei uns gnädig und segne uns. /Er lasse über uns sein Angesicht leuchten, [[Sela]]
Psalmen Ps 23 67 3 damit auf Erden sein Weg erkannt wird /und unter allen Völkern sein Heil.
Psalmen Ps 23 67 4 Die Völker sollen dir danken, o Gott, /danken sollen dir die Völker alle.
Psalmen Ps 23 67 5 Die Nationen sollen sich freuen und jubeln. /Denn du richtest den Erdkreis gerecht. Du richtest die Völker nach Recht /und regierst die Nationen auf Erden. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 67 6 Die Völker sollen dir danken, o Gott, /danken sollen dir die Völker alle.
Psalmen Ps 23 67 7 Das Land gab seinen Ertrag. /Es segne uns Gott, unser Gott.
Psalmen Ps 23 67 8 Es segne uns Gott. /Alle Welt fürchte und ehre ihn.
Psalmen Ps 23 68 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids. Ein Lied.]]
Psalmen Ps 23 68 2 Gott steht auf, seine Feinde zerstieben; /die ihn hassen, fliehen vor seinem Angesicht.
Psalmen Ps 23 68 3 Sie verfliegen, wie Rauch verfliegt; /wie Wachs am Feuer zerfließt, /so vergehen die Frevler vor Gottes Angesicht.
Psalmen Ps 23 68 4 Die Gerechten aber freuen sich und jubeln vor Gott; /sie jauchzen in heller Freude.
Psalmen Ps 23 68 5 Singt für Gott, spielt seinem Namen; /jubelt ihm zu, ihm, der auf den Wolken einherfährt! Preist seinen Namen! /Freut euch vor seinem Angesicht!
Psalmen Ps 23 68 6 Ein Vater der Waisen, ein Anwalt der Witwen /ist Gott in seiner heiligen Wohnung.
Psalmen Ps 23 68 7 Gott bringt die Verlassenen heim, /führt die Gefangenen hinaus in das Glück; /doch die Empörer müssen wohnen im dürren Land.
Psalmen Ps 23 68 8 Gott, als du deinem Volk voranzogst, /als du die Wüste durchschrittest, [[Sela]] /
Psalmen Ps 23 68 9 da bebte die Erde, da ergossen sich die Himmel vor Gott, /vor Gott, dem Herrn vom Sinai, vor Israels Gott.
Psalmen Ps 23 68 10 Gott, du ließest Regen strömen in Fülle /und erquicktest dein verschmachtendes Erbland.
Psalmen Ps 23 68 11 Deine Geschöpfe finden dort Wohnung; /Gott, in deiner Güte versorgst du den Armen.
Psalmen Ps 23 68 12 Der Herr entsendet sein Wort; /groß ist der Siegesbotinnen Schar.
Psalmen Ps 23 68 13 Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen. /Im Haus verteilt man die Beute.
Psalmen Ps 23 68 14 Was bleibt ihr zurück in den Hürden? /Du Taube mit silbernen Schwingen, mit goldenem Flügel!
Psalmen Ps 23 68 15 Als der Allmächtige die Könige vertrieb, /fiel Schnee auf dem Zalmon.
Psalmen Ps 23 68 16 Ein Gottesberg ist der Baschanberg, /ein Gebirge, an Gipfeln reich, ist der Baschan.
Psalmen Ps 23 68 17 Warum blickt ihr voll Neid, ihr hohen Gipfel, /auf den Berg, den Gott sich zum Wohnsitz erwählt hat? /Dort wird der Herr wohnen in Ewigkeit.
Psalmen Ps 23 68 18 Die Wagen Gottes sind zahllos, tausendmal tausend. /Vom Sinai zieht der Herr zu seinem Heiligtum.
Psalmen Ps 23 68 19 Du zogst hinauf zur Höhe, /führtest Gefangene mit; du nahmst Gaben entgegen von den Menschen. /Auch Empörer müssen wohnen bei Gott, dem Herrn.
Psalmen Ps 23 68 20 Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag! /Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 68 21 Gott ist ein Gott, der uns Rettung bringt, /Gott, der Herr, führt uns heraus aus dem Tod.
Psalmen Ps 23 68 22 Denn Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde, /den Kopf des Frevlers, der in Sünde dahinlebt.
Psalmen Ps 23 68 23 Der Herr hat gesprochen: «Ich bringe (sie) vom Baschan zurück, /ich bringe (sie) zurück aus den Tiefen des Meeres.
Psalmen Ps 23 68 24 Dein Fuß wird baden im Blut, /die Zunge deiner Hunde ihren Anteil bekommen an den Feinden.»
Psalmen Ps 23 68 25 Gott, sie sahen deinen Einzug, /den Einzug meines Gottes und Königs ins Heiligtum:
Psalmen Ps 23 68 26 voraus die Sänger, die Saitenspieler danach, /dazwischen Mädchen mit kleinen Pauken.
Psalmen Ps 23 68 27 Versammelt euch und preist unsern Gott, /den Herrn in der Gemeinde Israels:
Psalmen Ps 23 68 28 voran der kleine Stamm Benjamin, /im Zug die Fürsten von Juda, /die Fürsten von Sebulon, die Fürsten von Naftali.
Psalmen Ps 23 68 29 Biete auf, o Gott, deine Macht, /die Gottesmacht, die du an uns erwiesen hast /
Psalmen Ps 23 68 31 Wehr ab das Untier im Schilf, die Rotte der Starken, /wehr ab die Herrscher der Völker! Sie sind gierig nach Silber, tritt sie nieder; /zerstreue die Völker, die Lust haben am Krieg.
Psalmen Ps 23 68 32 aus Ägypten bringt man Geräte von Erz, /Kusch erhebt zu Gott seine Hände.
Psalmen Ps 23 68 33 Ihr Königreiche der Erde, singt für Gott, /singt und spielt für den Herrn, [[Sela]]
Psalmen Ps 23 68 34 der dahinfährt über den Himmel, den uralten Himmel, /der seine Stimme erhebt, seine machtvolle Stimme.
Psalmen Ps 23 68 35 Preist Gottes Macht! /Über Israel ragt seine Hoheit empor, /seine Macht ragt bis zu den Wolken.
Psalmen Ps 23 68 36 Gott in seinem Heiligtum ist voll Majestät, Israels Gott; /seinem Volk verleiht er Stärke und Kraft. Gepriesen sei Gott.
Psalmen Ps 23 69 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Lilien». Von David.]]
Psalmen Ps 23 69 2 Hilf mir, o Gott! /Schon reicht mir das Wasser bis an die Kehle.
Psalmen Ps 23 69 3 Ich bin in tiefem Schlamm versunken /und habe keinen Halt mehr; ich geriet in tiefes Wasser, /die Strömung reißt mich fort.
Psalmen Ps 23 69 4 Ich bin müde vom Rufen, /meine Kehle ist heiser, mir versagen die Augen, /während ich warte auf meinen Gott.
Psalmen Ps 23 69 5 Zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf /sind die, die mich grundlos hassen. Zahlreich sind meine Verderber, meine verlogenen Feinde. /Was ich nicht geraubt habe, soll ich erstatten.
Psalmen Ps 23 69 6 Gott, du kennst meine Torheit, /meine Verfehlungen sind dir nicht verborgen.
Psalmen Ps 23 69 7 Wer auf dich hofft, Herr, du Herr der Heere, /soll durch mich nicht scheitern; wer dich sucht, Gott Israels, /gerate durch mich nicht in Schande.
Psalmen Ps 23 69 8 Denn deinetwegen erleide ich Schmach /und Schande bedeckt mein Gesicht.
Psalmen Ps 23 69 9 Entfremdet bin ich den eigenen Brüdern, /den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd.
Psalmen Ps 23 69 10 Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt; /die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.
Psalmen Ps 23 69 11 Ich nahm mich durch Fasten in Zucht, /doch es brachte mir Schmach und Schande.
Psalmen Ps 23 69 12 Ich ging in Sack und Asche, /doch sie riefen Spottverse hinter mir her.
Psalmen Ps 23 69 13 Man redet über mich in der Versammlung am Tor, /von mir singen die Zecher beim Wein.
Psalmen Ps 23 69 14 Ich aber bete zu dir, /Herr, zur Zeit der Gnade. Erhöre mich in deiner großen Huld, /Gott, hilf mir in deiner Treue!
Psalmen Ps 23 69 15 Entreiß mich dem Sumpf, /damit ich nicht versinke. Zieh mich heraus aus dem Verderben, /aus dem tiefen Wasser!
Psalmen Ps 23 69 16 Lass nicht zu, dass die Flut mich überschwemmt, /die Tiefe mich verschlingt, /der Brunnenschacht über mir seinen Rachen schließt.
Psalmen Ps 23 69 17 Erhöre mich, Herr, in deiner Huld und Güte, /wende dich mir zu in deinem großen Erbarmen!
Psalmen Ps 23 69 18 Verbirg nicht dein Gesicht vor deinem Knecht; /denn mir ist angst. Erhöre mich bald!
Psalmen Ps 23 69 19 Sei mir nah und erlöse mich! /Befrei mich meinen Feinden zum Trotz!
Psalmen Ps 23 69 20 Du kennst meine Schmach und meine Schande. /Dir stehen meine Widersacher alle vor Augen.
Psalmen Ps 23 69 21 Die Schande bricht mir das Herz, /ganz krank bin ich vor Schmach; umsonst habe ich auf Mitleid gewartet, /auf einen Tröster, doch ich habe keinen gefunden.
Psalmen Ps 23 69 22 Sie gaben mir Gift zu essen, /für den Durst reichten sie mir Essig.
Psalmen Ps 23 69 23 Der Opfertisch werde für sie zur Falle, /das Opfermahl zum Fangnetz.
Psalmen Ps 23 69 24 Blende ihre Augen, sodass sie nicht mehr sehen; /lähme ihre Hüften für immer!
Psalmen Ps 23 69 25 Gieß über sie deinen Grimm aus, /dein glühender Zorn soll sie treffen!
Psalmen Ps 23 69 26 Ihr Lagerplatz soll veröden, /in ihren Zelten soll niemand mehr wohnen.
Psalmen Ps 23 69 27 Denn sie verfolgen den Mann, den du schon geschlagen hast, /und mehren den Schmerz dessen, der von dir getroffen ist.
Psalmen Ps 23 69 28 Rechne ihnen Schuld über Schuld an, /damit sie nicht teilhaben an deiner Gerechtigkeit.
Psalmen Ps 23 69 29 Sie seien aus dem Buch des Lebens getilgt /und nicht bei den Gerechten verzeichnet.
Psalmen Ps 23 69 30 Ich aber bin elend und voller Schmerzen; /doch deine Hilfe, o Gott, wird mich erhöhen.
Psalmen Ps 23 69 31 Ich will den Namen Gottes rühmen im Lied, /in meinem Danklied ihn preisen.
Psalmen Ps 23 69 32 Das gefällt dem Herrn mehr als ein Opferstier, /mehr als Rinder mit Hörnern und Klauen.
Psalmen Ps 23 69 33 Schaut her, ihr Gebeugten, und freut euch; /ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!
Psalmen Ps 23 69 34 Denn der Herr hört auf die Armen, /er verachtet die Gefangenen nicht.
Psalmen Ps 23 69 35 Himmel und Erde sollen ihn rühmen, /die Meere und was sich in ihnen regt.
Psalmen Ps 23 69 36 Denn Gott wird Zion retten, /wird Judas Städte neu erbauen. Seine Knechte werden dort wohnen und das Land besitzen, /
Psalmen Ps 23 69 37 ihre Nachkommen sollen es erben; /wer seinen Namen liebt, soll darin wohnen.
Psalmen Ps 23 70 1 [[Für den Chormeister. Von David. Zum Weihrauchopfer.]]
Psalmen Ps 23 70 2 Gott, komm herbei, um mich zu retten, /Herr, eil mir zu Hilfe!
Psalmen Ps 23 70 3 In Schmach und Schande sollen alle fallen, /die mir nach dem Leben trachten. Zurückweichen sollen sie und vor Scham erröten, /die sich über mein Unglück freuen.
Psalmen Ps 23 70 4 Beschämt sollen sich alle abwenden, die lachen und höhnen /und sagen: «Dir geschieht recht.»
Psalmen Ps 23 70 5 Alle, die dich suchen, frohlocken; /sie mögen sich freuen in dir. Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: /«Groß ist Gott, der Herr.»
Psalmen Ps 23 70 6 Ich aber bin arm und gebeugt. /Eile, o Gott, mir zu Hilfe! Meine Hilfe und mein Retter bist du. /Herr, säume doch nicht!
Psalmen Ps 23 71 1 Herr, ich suche Zuflucht bei dir. /Lass mich doch niemals scheitern!
Psalmen Ps 23 71 2 Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit, /wende dein Ohr mir zu und hilf mir!
Psalmen Ps 23 71 3 Sei mir ein sicherer Hort, /zu dem ich allzeit kommen darf. Du hast mir versprochen zu helfen; /denn du bist mein Fels und meine Burg.
Psalmen Ps 23 71 4 Mein Gott, rette mich aus der Hand des Frevlers, /aus der Faust des Bedrückers und Schurken!
Psalmen Ps 23 71 5 Herr, mein Gott, du bist ja meine Zuversicht, /meine Hoffnung von Jugend auf.
Psalmen Ps 23 71 6 Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich, /vom Mutterschoß an bist du mein Beschützer; /dir gilt mein Lobpreis allezeit.
Psalmen Ps 23 71 7 Für viele bin ich wie ein Gezeichneter, /du aber bist meine starke Zuflucht.
Psalmen Ps 23 71 8 Mein Mund ist erfüllt von deinem Lob, /von deinem Ruhm den ganzen Tag.
Psalmen Ps 23 71 9 Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin, /verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden.
Psalmen Ps 23 71 10 Denn meine Feinde reden schlecht von mir, /die auf mich lauern, beraten gemeinsam;
Psalmen Ps 23 71 11 sie sagen: «Gott hat ihn verlassen. /Verfolgt und ergreift ihn! /Für ihn gibt es keinen Retter.»
Psalmen Ps 23 71 12 Gott, bleib doch nicht fern von mir! /Mein Gott, eil mir zu Hilfe!
Psalmen Ps 23 71 13 Alle, die mich bekämpfen, /sollen scheitern und untergehn; über sie komme Schmach und Schande, /weil sie mein Unglück suchen.
Psalmen Ps 23 71 14 Ich aber will jederzeit hoffen, /all deinen Ruhm noch mehren.
Psalmen Ps 23 71 15 Mein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden /und von deinen Wohltaten sprechen den ganzen Tag; /denn ich kann sie nicht zählen.
Psalmen Ps 23 71 16 Ich will kommen in den Tempel Gottes, des Herrn, /deine großen und gerechten Taten allein will ich rühmen.
Psalmen Ps 23 71 17 Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf /und noch heute verkünde ich dein wunderbares Walten.
Psalmen Ps 23 71 18 Auch wenn ich alt und grau bin, /o Gott, verlass mich nicht, damit ich von deinem machtvollen Arm der Nachwelt künde, /den kommenden Geschlechtern von deiner Stärke /
Psalmen Ps 23 71 19 und von deiner Gerechtigkeit, Gott, die größer ist als alles. Du hast Großes vollbracht. /Mein Gott, wer ist wie du?
Psalmen Ps 23 71 20 Du ließest mich viel Angst und Not erfahren. /Belebe mich neu, /führe mich herauf aus den Tiefen der Erde!
Psalmen Ps 23 71 21 Bring mich wieder zu Ehren! /Du wirst mich wiederum trösten.
Psalmen Ps 23 71 22 Dann will ich dir danken mit Saitenspiel /und deine Treue preisen; mein Gott, du Heiliger Israels, /ich will dir auf der Harfe spielen.
Psalmen Ps 23 71 23 Meine Lippen sollen jubeln, /denn dir will ich singen und spielen, /meine Seele, die du erlöst hast, soll jubeln.
Psalmen Ps 23 71 24 Auch meine Zunge soll von deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag. /Denn alle, die mein Unglück suchen, müssen vor Scham erröten und scheitern.
Psalmen Ps 23 72 1 [[Von Salomo.]] Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, /dem Königssohn gib dein gerechtes Walten!
Psalmen Ps 23 72 2 Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit /und deine Armen durch rechtes Urteil.
Psalmen Ps 23 72 3 Dann tragen die Berge Frieden für das Volk /und die Höhen Gerechtigkeit.
Psalmen Ps 23 72 4 Er wird Recht verschaffen den Gebeugten im Volk, /Hilfe bringen den Kindern der Armen, /er wird die Unterdrücker zermalmen.
Psalmen Ps 23 72 5 Er soll leben, solange die Sonne bleibt und der Mond, /bis zu den fernsten Geschlechtern.
Psalmen Ps 23 72 6 Er ströme wie Regen herab auf die Felder, /wie Regenschauer, die die Erde benetzen.
Psalmen Ps 23 72 7 Die Gerechtigkeit blühe auf in seinen Tagen /und großer Friede, bis der Mond nicht mehr da ist.
Psalmen Ps 23 72 8 Er herrsche von Meer zu Meer, /vom Strom bis an die Enden der Erde.
Psalmen Ps 23 72 9 Vor ihm sollen seine Gegner sich beugen, /Staub sollen lecken all seine Feinde.
Psalmen Ps 23 72 10 Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Geschenke, /die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben.
Psalmen Ps 23 72 11 Alle Könige müssen ihm huldigen, /alle Völker ihm dienen.
Psalmen Ps 23 72 12 Denn er rettet den Gebeugten, der um Hilfe schreit, /den Armen und den, der keinen Helfer hat.
Psalmen Ps 23 72 13 Er erbarmt sich des Gebeugten und Schwachen, /er rettet das Leben der Armen.
Psalmen Ps 23 72 14 Von Unterdrückung und Gewalttat befreit er sie, /ihr Blut ist in seinen Augen kostbar.
Psalmen Ps 23 72 15 Er lebe und Gold von Saba soll man ihm geben! /Man soll für ihn allezeit beten, /stets für ihn Segen erflehen.
Psalmen Ps 23 72 16 Im Land gebe es Korn in Fülle. /Es rausche auf dem Gipfel der Berge. Seine Frucht wird sein wie die Bäume des Libanon. /Menschen blühn in der Stadt wie das Gras der Erde.
Psalmen Ps 23 72 17 Sein Name soll ewig bestehen; /solange die Sonne bleibt, sprosse sein Name. Glücklich preisen sollen ihn alle Völker /und in ihm sich segnen.
Psalmen Ps 23 72 18 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! /Er allein tut Wunder.
Psalmen Ps 23 72 19 Gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! /Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde. /Amen, ja amen. [[Ende der Gebete Davids, des Sohnes Isais.]]
Psalmen Ps 23 73 1 [[Ein Psalm Asafs.]] Lauter Güte ist Gott für Israel, /für alle Menschen mit reinem Herzen.
Psalmen Ps 23 73 2 Ich aber - fast wären meine Füße gestrauchelt, /beinahe wäre ich gefallen.
Psalmen Ps 23 73 3 Denn ich habe mich über die Prahler ereifert, /als ich sah, dass es diesen Frevlern so gut ging.
Psalmen Ps 23 73 4 Sie leiden ja keine Qualen, /ihr Leib ist gesund und wohlgenährt.
Psalmen Ps 23 73 5 Sie kennen nicht die Mühsal der Sterblichen, /sind nicht geplagt wie andere Menschen.
Psalmen Ps 23 73 6 Darum ist Hochmut ihr Halsschmuck, /wie ein Gewand umhüllt sie Gewalttat.
Psalmen Ps 23 73 7 Sie sehen kaum aus den Augen vor Fett, /ihr Herz läuft über von bösen Plänen.
Psalmen Ps 23 73 8 Sie höhnen, und was sie sagen, ist schlecht; /sie sind falsch und reden von oben herab.
Psalmen Ps 23 73 9 Sie reißen ihr Maul bis zum Himmel auf /und lassen auf Erden ihrer Zunge freien Lauf.
Psalmen Ps 23 73 10 Darum wendet sich das Volk ihnen zu /und schlürft ihre Worte in vollen Zügen.
Psalmen Ps 23 73 11 Sie sagen: «Wie sollte Gott das merken? /Wie kann der Höchste das wissen?»
Psalmen Ps 23 73 12 Wahrhaftig, so sind die Frevler: /Immer im Glück, häufen sie Reichtum auf Reichtum.
Psalmen Ps 23 73 13 Also hielt ich umsonst mein Herz rein /und wusch meine Hände in Unschuld.
Psalmen Ps 23 73 14 Und doch war ich alle Tage geplagt /und wurde jeden Morgen gezüchtigt.
Psalmen Ps 23 73 15 Hätte ich gesagt: «Ich will reden wie sie», /dann hätte ich an deinen Kindern Verrat geübt.
Psalmen Ps 23 73 16 Da sann ich nach, um das zu begreifen; /es war eine Qual für mich,
Psalmen Ps 23 73 17 bis ich dann eintrat ins Heiligtum Gottes /und begriff, wie sie enden.
Psalmen Ps 23 73 18 Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund, /du stürzt sie in Täuschung und Trug.
Psalmen Ps 23 73 19 Sie werden plötzlich zunichte, /werden dahingerafft und nehmen ein schreckliches Ende,
Psalmen Ps 23 73 20 wie ein Traum, der beim Erwachen verblasst, /dessen Bild man vergisst, wenn man aufsteht.
Psalmen Ps 23 73 23 Ich aber bleibe immer bei dir, /du hältst mich an meiner Rechten.
Psalmen Ps 23 73 24 Du leitest mich nach deinem Ratschluss /und nimmst mich am Ende auf in Herrlichkeit.
Psalmen Ps 23 73 25 Was habe ich im Himmel außer dir? /Neben dir erfreut mich nichts auf der Erde.
Psalmen Ps 23 73 26 Auch wenn mein Leib und mein Herz verschmachten, /Gott ist der Fels meines Herzens /und mein Anteil auf ewig.
Psalmen Ps 23 73 27 Ja, wer dir fern ist, geht zugrunde; /du vernichtest alle, die dich treulos verlassen.
Psalmen Ps 23 73 28 Ich aber - Gott nahe zu sein ist mein Glück. /Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen. /Ich will all deine Taten verkünden.
Psalmen Ps 23 74 1 [[Ein Weisheitslied Asafs.]] Warum, Gott, hast du uns für immer verstoßen? /Warum ist dein Zorn gegen die Herde deiner Weide entbrannt?
Psalmen Ps 23 74 2 Denk an deine Gemeinde, die du vorzeiten erworben, /als Stamm dir zu Eigen erkauft, /an den Berg Zion, den du zur Wohnung erwählt hast.
Psalmen Ps 23 74 3 Erheb deine Schritte zu den uralten Trümmern! /Der Feind hat im Heiligtum alles verwüstet.
Psalmen Ps 23 74 4 Deine Widersacher lärmten an deiner heiligen Stätte, /stellten ihre Banner auf als Zeichen des Sieges.
Psalmen Ps 23 74 5 Wie einer die Axt schwingt im Dickicht des Waldes, /
Psalmen Ps 23 74 6 so zerschlugen sie all das Schnitzwerk mit Beil und Hammer.
Psalmen Ps 23 74 7 Sie legten an dein Heiligtum Feuer, /entweihten die Wohnung deines Namens bis auf den Grund.
Psalmen Ps 23 74 8 Sie sagten in ihrem Herzen: «Wir zerstören alles.» /Und sie verbrannten alle Gottesstätten ringsum im Land.
Psalmen Ps 23 74 9 Zeichen für uns sehen wir nicht, /es ist kein Prophet mehr da, /niemand von uns weiß, wie lange noch.
Psalmen Ps 23 74 10 Wie lange, Gott, darf der Bedränger noch schmähen, /darf der Feind ewig deinen Namen lästern?
Psalmen Ps 23 74 11 Warum ziehst du die Hand von uns ab, /hältst deine Rechte im Gewand verborgen?
Psalmen Ps 23 74 12 Doch Gott ist mein König von alters her, /Taten des Heils vollbringt er auf Erden.
Psalmen Ps 23 74 13 Mit deiner Macht hast du das Meer zerspalten, /die Häupter der Drachen über den Wassern zerschmettert.
Psalmen Ps 23 74 14 Du hast die Köpfe des Leviatan zermalmt, /ihn zum Fraß gegeben den Ungeheuern der See.
Psalmen Ps 23 74 15 Hervorbrechen ließest du Quellen und Bäche, /austrocknen Ströme, die sonst nie versiegen.
Psalmen Ps 23 74 16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht, /hingestellt hast du Sonne und Mond.
Psalmen Ps 23 74 17 Du hast die Grenzen der Erde festgesetzt, /hast Sommer und Winter geschaffen.
Psalmen Ps 23 74 18 Denk daran: Der Feind schmäht den Herrn, /ein Volk ohne Einsicht lästert deinen Namen.
Psalmen Ps 23 74 19 Gib dem Raubtier das Leben deiner Taube nicht preis; /das Leben deiner Armen vergiss nicht für immer!
Psalmen Ps 23 74 20 Blick hin auf deinen Bund! /Denn voll von Schlupfwinkeln der Gewalt ist unser Land.
Psalmen Ps 23 74 21 Lass den Bedrückten nicht beschämt von dir weggehn! /Arme und Gebeugte sollen deinen Namen rühmen.
Psalmen Ps 23 74 22 Erheb dich, Gott, und führe deine Sache! /Bedenke, wie die Toren dich täglich schmähen.
Psalmen Ps 23 74 23 Vergiss nicht das Geschrei deiner Gegner, /das Toben deiner Widersacher, das ständig emporsteigt.
Psalmen Ps 23 75 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Zerstöre nicht!». Ein Psalm Asafs. Ein Lied.]]
Psalmen Ps 23 75 2 Wir preisen dich, Gott, wir preisen dich; /dein Name ist denen nahe, die deine Wunder erzählen.
Psalmen Ps 23 75 3 «Ja, zu der Zeit, die ich selbst bestimme, /halte ich Gericht nach meinem Recht.
Psalmen Ps 23 75 4 Die Erde mit allen, die auf ihr wohnen, mag wanken; /doch ich selbst habe ihre Säulen auf festen Grund gestellt.» [[Sela]]
Psalmen Ps 23 75 5 Ich sage zu den Stolzen: Seid nicht so vermessen!, /und zu den Frevlern: Brüstet euch nicht mit eurer Macht!
Psalmen Ps 23 75 6 Brüstet euch nicht stolz mit eurer Macht, /redet nicht so überheblich daher!
Psalmen Ps 23 75 7 Denn weder vom Osten noch vom Westen /noch aus der Wüste kommt die Erhöhung.
Psalmen Ps 23 75 8 Nein, der Richter ist Gott; /den einen erniedrigt er, den andern erhöht er.
Psalmen Ps 23 75 9 Ja, in der Hand des Herrn ist ein Becher, /herben, gärenden Wein reicht er dar; ihn müssen alle Frevler der Erde trinken, /müssen ihn samt der Hefe schlürfen.
Psalmen Ps 23 75 10 Ich aber werde jubeln für immer; /dem Gott Jakobs will ich singen und spielen.
Psalmen Ps 23 75 11 «Ich schlage die ganze Macht der Frevler nieder; /doch das Haupt des Gerechten wird hoch erhoben.»
Psalmen Ps 23 76 1 [[Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Psalm Asafs. Ein Lied.]]
Psalmen Ps 23 76 2 Gott gab sich zu erkennen in Juda, /sein Name ist groß in Israel.
Psalmen Ps 23 76 3 Sein Zelt erstand in Salem, /seine Wohnung auf dem Zion.
Psalmen Ps 23 76 4 Dort zerbrach er die blitzenden Pfeile des Bogens, /Schild und Schwert, die Waffen des Krieges. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 76 5 Du bist furchtbar und herrlich, /mehr als die ewigen Berge.
Psalmen Ps 23 76 6 Ausgeplündert sind die tapferen Streiter, /sie sinken hin in den Schlaf; /allen Helden versagen die Hände.
Psalmen Ps 23 76 7 Wenn du drohst, Gott Jakobs, /erstarren Rosse und Wagen.
Psalmen Ps 23 76 8 Furchtbar bist du. Wer kann bestehen vor dir, /vor der Gewalt deines Zornes?
Psalmen Ps 23 76 9 Vom Himmel her machst du das Urteil bekannt; /Furcht packt die Erde, und sie verstummt,
Psalmen Ps 23 76 10 wenn Gott sich erhebt zum Gericht, /um allen Gebeugten auf der Erde zu helfen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 76 11 Denn auch der Mensch voll Trotz muss dich preisen /und der Rest der Völker dich feiern.
Psalmen Ps 23 76 12 Legt Gelübde ab und erfüllt sie dem Herrn, eurem Gott! /Ihr alle ringsum, bringt Gaben ihm, den ihr fürchtet.
Psalmen Ps 23 76 13 Er nimmt den Fürsten den Mut; /Furcht erregend ist er für die Könige der Erde.
Psalmen Ps 23 77 1 [[Für den Chormeister. Nach Jedutun. Ein Psalm Asafs.]]
Psalmen Ps 23 77 2 Ich rufe zu Gott, ich schreie, /ich rufe zu Gott, bis er mich hört.
Psalmen Ps 23 77 3 Am Tag meiner Not suche ich den Herrn; /unablässig erhebe ich nachts meine Hände, /meine Seele lässt sich nicht trösten.
Psalmen Ps 23 77 4 Denke ich an Gott, muss ich seufzen; /sinne ich nach, dann will mein Geist verzagen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 77 5 Du lässt mich nicht mehr schlafen; /ich bin voll Unruhe und kann nicht reden.
Psalmen Ps 23 77 6 Ich sinne nach über die Tage von einst, /ich will denken an längst vergangene Jahre.
Psalmen Ps 23 77 7 Mein Herz grübelt bei Nacht, /ich sinne nach, es forscht mein Geist.
Psalmen Ps 23 77 8 Wird der Herr mich denn auf ewig verstoßen /und mir niemals mehr gnädig sein?
Psalmen Ps 23 77 9 Hat seine Huld für immer ein Ende, /ist seine Verheißung aufgehoben für alle Zeiten?
Psalmen Ps 23 77 10 Hat Gott seine Gnade vergessen, /im Zorn sein Erbarmen verschlossen? [[Sela]]
Psalmen Ps 23 77 11 Da sagte ich mir: «Das ist mein Schmerz, /dass die Rechte des Höchsten so anders handelt.»
Psalmen Ps 23 77 12 Ich denke an die Taten des Herrn, /ich will denken an deine früheren Wunder.
Psalmen Ps 23 77 13 Ich erwäge all deine Werke /und will nachsinnen über deine Taten.
Psalmen Ps 23 77 14 Gott, dein Weg ist heilig. /Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott?
Psalmen Ps 23 77 15 Du allein bist der Gott, der Wunder tut, /du hast deine Macht den Völkern kundgetan.
Psalmen Ps 23 77 16 Du hast mit starkem Arm dein Volk erlöst, /die Kinder Jakobs und Josefs. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 77 17 Die Wasser sahen dich, Gott, /die Wasser sahen dich und bebten. /Die Tiefen des Meeres tobten.
Psalmen Ps 23 77 18 Die Wolken gossen ihr Wasser aus, /das Gewölk ließ die Stimme dröhnen, /auch deine Pfeile flogen dahin.
Psalmen Ps 23 77 19 Dröhnend rollte dein Donner, /Blitze erhellten den Erdkreis, /die Erde bebte und wankte.
Psalmen Ps 23 77 20 Durch das Meer ging dein Weg, /dein Pfad durch gewaltige Wasser, /doch niemand sah deine Spuren.
Psalmen Ps 23 77 21 Du führtest dein Volk wie eine Herde /durch die Hand von Mose und Aaron.
Psalmen Ps 23 78 1 [[Ein Weisheitslied Asafs.]] Mein Volk, vernimm meine Weisung! /Wendet euer Ohr zu den Worten meines Mundes!
Psalmen Ps 23 78 2 Ich öffne meinen Mund zu einem Spruch; /ich will die Geheimnisse der Vorzeit verkünden.
Psalmen Ps 23 78 3 Was wir hörten und erfuhren, /was uns die Väter erzählten,
Psalmen Ps 23 78 4 das wollen wir unseren Kindern nicht verbergen, /sondern dem kommenden Geschlecht erzählen: die ruhmreichen Taten und die Stärke des Herrn, /die Wunder, die er getan hat.
Psalmen Ps 23 78 5 Er stellte sein Gesetz auf in Jakob, /gab in Israel Weisung /und gebot unseren Vätern, ihre Kinder das alles zu lehren,
Psalmen Ps 23 78 6 damit das kommende Geschlecht davon erfahre, /die Kinder späterer Zeiten; /sie sollten aufstehen und es weitergeben an ihre Kinder,
Psalmen Ps 23 78 7 damit sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, /die Taten Gottes nicht vergessen /und seine Gebote bewahren
Psalmen Ps 23 78 8 und nicht werden wie ihre Väter, /jenes Geschlecht voll Trotz und Empörung, /das wankelmütige Geschlecht, dessen Geist nicht treu zu Gott hielt.
Psalmen Ps 23 78 9 Die Söhne Efraims, Kämpfer mit Pfeil und Bogen, /wandten den Rücken am Tag der Schlacht;
Psalmen Ps 23 78 10 Gottes Bund hielten sie nicht, /sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen.
Psalmen Ps 23 78 11 Sie vergaßen die Taten des Herrn, /die Wunder, die er sie sehen ließ.
Psalmen Ps 23 78 12 Vor den Augen ihrer Väter vollbrachte er Wunder /im Land Ägypten, im Gefilde von Zoan.
Psalmen Ps 23 78 13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, /er ließ das Wasser fest stehen wie einen Damm.
Psalmen Ps 23 78 14 Er leitete sie bei Tag mit der Wolke /und die ganze Nacht mit leuchtendem Feuer.
Psalmen Ps 23 78 15 Er spaltete Felsen in der Wüste /und gab dem Volk reichlich zu trinken wie mit Wassern der Urflut.
Psalmen Ps 23 78 16 Er ließ Bäche aus dem Gestein entspringen, /ließ Wasser fließen gleich Strömen.
Psalmen Ps 23 78 17 Doch sie sündigten weiter gegen ihn, /sie trotzten in der Wüste dem Höchsten.
Psalmen Ps 23 78 18 In ihrem Herzen versuchten sie Gott, /forderten Nahrung für den Hunger.
Psalmen Ps 23 78 19 Sie redeten gegen Gott; sie fragten: /«Kann uns denn Gott den Tisch decken in der Wüste?
Psalmen Ps 23 78 20 Zwar hat er an den Felsen geschlagen, /sodass Wasser floss und Bäche strömten. Kann er uns auch Brot verschaffen /und sein Volk mit Fleisch versorgen?»
Psalmen Ps 23 78 21 Das hörte der Herr und war voll Grimm; /Feuer flammte auf gegen Jakob, /Zorn erhob sich gegen Israel,
Psalmen Ps 23 78 22 weil sie Gott nicht glaubten /und nicht auf seine Hilfe vertrauten.
Psalmen Ps 23 78 23 Dennoch gebot er den Wolken droben /und öffnete die Tore des Himmels.
Psalmen Ps 23 78 24 Er ließ Manna auf sie regnen als Speise, /er gab ihnen Brot vom Himmel.
Psalmen Ps 23 78 25 Da aßen die Menschen Wunderbrot; /Gott gab ihnen Nahrung in Fülle.
Psalmen Ps 23 78 26 Er ließ den Ostwind losbrechen droben am Himmel, /führte in seiner Macht den Südwind herbei,
Psalmen Ps 23 78 27 ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, /gefiederte Vögel wie Sand am Meer.
Psalmen Ps 23 78 28 Er ließ sie mitten ins Lager fallen, /rings um Israels Zelte.
Psalmen Ps 23 78 29 Da aßen alle und wurden satt; /er hatte ihnen gebracht, was sie begehrten.
Psalmen Ps 23 78 30 Noch aber hatten sie ihre Gier nicht gestillt, /noch war die Speise in ihrem Mund,
Psalmen Ps 23 78 31 da erhob sich gegen sie Gottes Zorn; /er erschlug ihre Führer /und streckte die jungen Männer Israels nieder.
Psalmen Ps 23 78 32 Doch sie sündigten trotz allem weiter /und vertrauten nicht seinen Wundern.
Psalmen Ps 23 78 33 Darum ließ er ihre Tage schwinden wie einen Hauch /und ihre Jahre voll Schrecken vergehen.
Psalmen Ps 23 78 34 Wenn er dreinschlug, fragten sie nach Gott, /kehrten um und suchten ihn.
Psalmen Ps 23 78 35 Sie dachten daran, dass Gott ihr Fels ist, /Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
Psalmen Ps 23 78 36 Doch sie täuschten ihn mit falschen Worten /und ihre Zunge belog ihn.
Psalmen Ps 23 78 37 Ihr Herz hielt nicht fest zu ihm, /sie hielten seinem Bund nicht die Treue.
Psalmen Ps 23 78 38 Er aber vergab ihnen voll Erbarmen die Schuld /und tilgte sein Volk nicht aus. Oftmals ließ er ab von seinem Zorn /und unterdrückte seinen Groll.
Psalmen Ps 23 78 39 Denn er dachte daran, dass sie nichts sind als Fleisch, /nur ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.
Psalmen Ps 23 78 40 Wie oft haben sie ihm in der Wüste getrotzt, /ihn gekränkt in der Steppe!
Psalmen Ps 23 78 41 Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe, /sie reizten den heiligen Gott Israels.
Psalmen Ps 23 78 42 Sie dachten nicht mehr an seine mächtige Hand, /an den Tag, als er sie vom Unterdrücker befreite,
Psalmen Ps 23 78 43 als er in Ägypten Zeichen tat /und Wunder im Gefilde von Zoan:
Psalmen Ps 23 78 44 Er verwandelte ihre Flüsse und Bäche in Blut; /sie konnten daraus nicht mehr trinken.
Psalmen Ps 23 78 45 Er schickte einen Schwarm von Fliegen, der fraß sie auf, /ein Heer von Fröschen, das vertilgte sie.
Psalmen Ps 23 78 46 Ihre Ernte überließ er den Grillen /und den Heuschrecken den Ertrag ihrer Mühen.
Psalmen Ps 23 78 47 Ihre Reben zerschlug er mit Hagel, /ihre Maulbeerbäume mit Körnern aus Eis.
Psalmen Ps 23 78 48 Ihr Vieh überließ er der Pest /und ihre Herden den Seuchen.
Psalmen Ps 23 78 49 Er ließ die Glut seines Zorns auf sie los: /Grimm und Wut und Bedrängnis, /Boten des Unheils in Scharen.
Psalmen Ps 23 78 50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf; /er bewahrte sie nicht vor dem Tod /und lieferte ihr Leben der Pest aus.
Psalmen Ps 23 78 51 Er schlug in Ägypten alle Erstgeburt, /in den Zelten Hams die Blüte der Jugend.
Psalmen Ps 23 78 52 Dann führte er sein Volk hinaus wie Schafe, /leitete sie wie eine Herde durch die Wüste.
Psalmen Ps 23 78 53 Er führte sie sicher, sie mussten nichts fürchten, /doch ihre Feinde bedeckte das Meer.
Psalmen Ps 23 78 54 Er brachte sie in sein heiliges Land, /in die Berge, die er erwarb mit mächtiger Hand.
Psalmen Ps 23 78 55 Er vertrieb die Völker vor ihnen, /ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen /und teilte ihnen ihr Erbteil zu.
Psalmen Ps 23 78 56 Doch sie versuchten Gott und trotzten dem Höchsten; /sie hielten seine Satzungen nicht.
Psalmen Ps 23 78 57 Wie ihre Väter fielen sie treulos von ihm ab, /sie wandten sich ab wie ein Bogen, der versagt.
Psalmen Ps 23 78 58 Sie erbitterten ihn mit ihrem Kult auf den Höhen /und reizten seine Eifersucht mit ihren Götzen.
Psalmen Ps 23 78 59 Als Gott es sah, war er voll Grimm /und sagte sich los von Israel.
Psalmen Ps 23 78 60 Er verwarf seine Wohnung in Schilo, /das Zelt, wo er unter den Menschen wohnte.
Psalmen Ps 23 78 61 Er gab seine Macht in Gefangenschaft, /seine heilige Lade fiel in die Hand des Feindes.
Psalmen Ps 23 78 62 Er lieferte sein Volk dem Schwert aus; /er war voll Grimm über sein Eigentum.
Psalmen Ps 23 78 63 Die jungen Männer fraß das Feuer; /den jungen Mädchen sang man kein Brautlied.
Psalmen Ps 23 78 64 Die Priester wurden mit dem Schwert erschlagen; /die Witwen konnten die Toten nicht beweinen.
Psalmen Ps 23 78 65 Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf, /wie ein Held, der betäubt war vom Wein.
Psalmen Ps 23 78 66 Er schlug seine Feinde zurück /und gab sie ewiger Schande preis.
Psalmen Ps 23 78 67 Das Zelt Josefs verwarf er, /dem Stamm Efraim entzog er die Erwählung.
Psalmen Ps 23 78 68 Doch den Stamm Juda erwählte er, /den Berg Zion, den er liebt.
Psalmen Ps 23 78 69 Dort baute er sein hoch aufragendes Heiligtum, /so fest wie die Erde, /die er für immer gegründet hat.
Psalmen Ps 23 78 70 Und er erwählte seinen Knecht David; /er holte ihn weg von den Hürden der Schafe, /
Psalmen Ps 23 78 71 von den Muttertieren nahm er ihn fort, damit er sein Volk Jakob weide /und sein Erbe Israel.
Psalmen Ps 23 78 72 Er sorgte als Hirt für sie mit lauterem Herzen /und führte sie mit klugen Händen.
Psalmen Ps 23 79 1 [[Ein Psalm Asafs.]] Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe, /sie haben deinen heiligen Tempel entweiht /und Jerusalem in Trümmer gelegt.
Psalmen Ps 23 79 2 Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fraß gegeben den Vögeln des Himmels, /die Leiber deiner Frommen den Tieren des Feldes.
Psalmen Ps 23 79 3 Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen /rings um Jerusalem, /und keiner hat sie begraben.
Psalmen Ps 23 79 4 Zum Schimpf sind wir geworden /in den Augen der Nachbarn, /zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.
Psalmen Ps 23 79 5 Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? /Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?
Psalmen Ps 23 79 6 Gieß deinen Zorn aus über die Heiden, /die dich nicht kennen, /über jedes Reich, das deinen Namen nicht anruft.
Psalmen Ps 23 79 7 Denn sie haben Jakob aufgezehrt /und seine Felder verwüstet.
Psalmen Ps 23 79 8 Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! /Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! /Denn wir sind sehr erniedrigt.
Psalmen Ps 23 79 9 Um der Ehre deines Namens willen /hilf uns, du Gott unsres Heils! /Um deines Namens willen reiß uns heraus und vergib uns die Sünden!
Psalmen Ps 23 79 10 Warum dürfen die Heiden sagen: /«Wo ist nun ihr Gott?» Lass kund werden an den Heiden vor unsern Augen, /wie du das vergossene Blut deiner Knechte vergiltst.
Psalmen Ps 23 79 11 Das Stöhnen der Gefangenen dringe zu dir. /Befrei die Todgeweihten durch die Kraft deines Armes!
Psalmen Ps 23 79 12 Zahl unsern Nachbarn siebenfach heim /die Schmach, die sie dir, Herr, angetan.
Psalmen Ps 23 79 13 Wir aber, dein Volk, die Schafe deiner Weide, /wollen dir ewig danken, /deinen Ruhm verkünden von Geschlecht zu Geschlecht.
Psalmen Ps 23 80 1 [[Für den Chormeister. Nach der Weise «Lilien». Ein Zeugnis. Ein Psalm Asafs.]]
Psalmen Ps 23 80 2 Du Hirte Israels, höre, /der du Josef weidest wie eine Herde! Der du auf den Kerubim thronst, erscheine /
Psalmen Ps 23 80 3 vor Efraim, Benjamin und Manasse! Biete deine gewaltige Macht auf /und komm uns zu Hilfe!
Psalmen Ps 23 80 4 Gott, richte uns wieder auf! /Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.
Psalmen Ps 23 80 5 Herr, Gott der Heerscharen, wie lange noch zürnst du, /während dein Volk zu dir betet?
Psalmen Ps 23 80 6 Du hast sie gespeist mit Tränenbrot, /sie überreich getränkt mit Tränen.
Psalmen Ps 23 80 7 Du machst uns zum Spielball der Nachbarn /und unsere Feinde verspotten uns.
Psalmen Ps 23 80 8 Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! /Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.
Psalmen Ps 23 80 9 Du hobst in Ägypten einen Weinstock aus, /du hast Völker vertrieben, ihn aber eingepflanzt.
Psalmen Ps 23 80 10 Du schufst ihm weiten Raum; /er hat Wurzeln geschlagen /und das ganze Land erfüllt.
Psalmen Ps 23 80 11 Sein Schatten bedeckte die Berge, /seine Zweige die Zedern Gottes.
Psalmen Ps 23 80 12 Seine Ranken trieb er bis hin zum Meer /und seine Schößlinge bis zum Eufrat.
Psalmen Ps 23 80 13 Warum rissest du seine Mauern ein? /Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus.
Psalmen Ps 23 80 14 Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um, /die Tiere des Feldes fressen ihn ab.
Psalmen Ps 23 80 15 Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu! /Blick vom Himmel herab, und sieh auf uns! Sorge für diesen Weinstock /
Psalmen Ps 23 80 16 und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.
Psalmen Ps 23 80 17 Die ihn im Feuer verbrannten wie Kehricht, /sie sollen vergehen vor deinem drohenden Angesicht.
Psalmen Ps 23 80 18 Deine Hand schütze den Mann zu deiner Rechten, /den Menschensohn, den du für dich groß und stark gemacht.
Psalmen Ps 23 80 19 Erhalt uns am Leben! /Dann wollen wir deinen Namen anrufen und nicht von dir weichen.
Psalmen Ps 23 80 20 Herr, Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! /Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.
Psalmen Ps 23 81 1 [[Für den Chormeister. Nach dem Kelterlied. Von Asaf.]]
Psalmen Ps 23 81 2 Jubelt Gott zu, er ist unsre Zuflucht; /jauchzt dem Gott Jakobs zu!
Psalmen Ps 23 81 3 Stimmt an den Gesang, schlagt die Pauke, /die liebliche Laute, dazu die Harfe!
Psalmen Ps 23 81 4 Stoßt in die Posaune am Neumond /und zum Vollmond, am Tag unsres Festes!
Psalmen Ps 23 81 5 Denn das ist Satzung für Israel, /Entscheid des Gottes Jakobs.
Psalmen Ps 23 81 6 Das hat er als Gesetz für Josef erlassen, /als Gott gegen Ägypten auszog. Eine Stimme höre ich, die ich noch nie vernahm: /
Psalmen Ps 23 81 7 Seine Schulter hab ich von der Bürde befreit, /seine Hände kamen los vom Lastkorb.
Psalmen Ps 23 81 8 Du riefst in der Not /und ich riss dich heraus; ich habe dich aus dem Gewölk des Donners erhört, /an den Wassern von Meríba geprüft. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 81 9 Höre, mein Volk, ich will dich mahnen! /Israel, wolltest du doch auf mich hören!
Psalmen Ps 23 81 10 Für dich gibt es keinen andern Gott. /Du sollst keinen fremden Gott anbeten.
Psalmen Ps 23 81 11 Ich bin der Herr, dein Gott, /der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. /Tu deinen Mund auf! Ich will ihn füllen.
Psalmen Ps 23 81 12 Doch mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört; /Israel hat mich nicht gewollt.
Psalmen Ps 23 81 13 Da überließ ich sie ihrem verstockten Herzen /und sie handelten nach ihren eigenen Plänen.
Psalmen Ps 23 81 14 Ach dass doch mein Volk auf mich hörte, /dass Israel gehen wollte auf meinen Wegen!
Psalmen Ps 23 81 15 Wie bald würde ich seine Feinde beugen, /meine Hand gegen seine Bedränger wenden.
Psalmen Ps 23 81 16 Alle, die den Herrn hassen, müssten Israel schmeicheln /und das sollte für immer so bleiben.
Psalmen Ps 23 81 17 Ich würde es nähren mit bestem Weizen /und mit Honig aus dem Felsen sättigen.
Psalmen Ps 23 82 1 [[Ein Psalm Asafs.]] Gott steht auf in der Versammlung der Götter, /im Kreis der Götter hält er Gericht.
Psalmen Ps 23 82 2 «Wie lange noch wollt ihr ungerecht richten /und die Frevler begünstigen? [[Sela]]
Psalmen Ps 23 82 3 Verschafft Recht den Unterdrückten und Waisen, /verhelft den Gebeugten und Bedürftigen zum Recht!
Psalmen Ps 23 82 4 Befreit die Geringen und Armen, /entreißt sie der Hand der Frevler!»
Psalmen Ps 23 82 5 Sie aber haben weder Einsicht noch Verstand, /sie tappen dahin im Finstern. /Alle Grundfesten der Erde wanken.
Psalmen Ps 23 82 6 «Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter, /ihr alle seid Söhne des Höchsten.
Psalmen Ps 23 82 7 Doch nun sollt ihr sterben wie Menschen, /sollt stürzen wie jeder der Fürsten.»
Psalmen Ps 23 82 8 Erheb dich, Gott, und richte die Erde! /Denn alle Völker werden dein Erbteil sein.
Psalmen Ps 23 83 1 [[Ein Lied. Ein Psalm Asafs.]]
Psalmen Ps 23 83 2 Schweig doch nicht, o Gott, bleib nicht still, /o Gott, bleib nicht stumm!
Psalmen Ps 23 83 3 Sieh doch, deine Feinde toben; /die dich hassen, erheben das Haupt.
Psalmen Ps 23 83 4 Gegen dein Volk ersinnen sie listige Pläne /und halten Rat gegen die, die sich bei dir bergen.
Psalmen Ps 23 83 5 Sie sagen: «Wir wollen sie ausrotten als Volk; /an den Namen Israel soll niemand mehr denken.»
Psalmen Ps 23 83 6 Ja, sie halten einmütig Rat /und schließen ein Bündnis gegen dich:
Psalmen Ps 23 83 7 Edoms Zelte und die Ismaeliter, /Moab und die Hagariter,
Psalmen Ps 23 83 8 Gebal, Ammon und Amalek, /das Philisterland und die Bewohner von Tyrus.
Psalmen Ps 23 83 9 Zu ihnen gesellt sich auch Assur /und leiht seinen Arm den Söhnen Lots. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 83 10 Mach es mit ihnen wie mit Midian und Sisera, /wie mit Jabin am Bach Kischon,
Psalmen Ps 23 83 11 die du bei En-Dór vernichtet hast. /Sie wurden zum Dung für die Äcker.
Psalmen Ps 23 83 12 Mach ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, /wie Sebach und Zalmunna mach all ihre Führer! /
Psalmen Ps 23 83 13 Sie sagten: «Wir wollen Gottes Land erobern.»
Psalmen Ps 23 83 14 Mein Gott, lass sie dahinwirbeln wie Staub, /wie Spreu vor dem Wind!
Psalmen Ps 23 83 15 Wie das Feuer, das ganze Wälder verbrennt, /wie die Flamme, die Berge versengt,
Psalmen Ps 23 83 16 so jage sie davon mit deinem Sturm /und schrecke sie mit deinem Wetter!
Psalmen Ps 23 83 17 Bedecke mit Schmach ihr Gesicht, /damit sie, Herr, nach deinem Namen fragen.
Psalmen Ps 23 83 18 Beschämt sollen sie sein und verstört für immer, /sollen vor Schande zugrunde gehn.
Psalmen Ps 23 83 19 Sie sollen erkennen, dass du es bist. Herr ist dein Name. /Du allein bist der Höchste über der ganzen Erde.
Psalmen Ps 23 84 1 [[Für den Chormeister. Nach dem Kelterlied. Ein Psalm der Korachiter.]]
Psalmen Ps 23 84 2 Wie liebenswert ist deine Wohnung, Herr der Heerscharen! /
Psalmen Ps 23 84 3 Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht /nach dem Tempel des Herrn. Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu, /ihm, dem lebendigen Gott.
Psalmen Ps 23 84 4 Auch der Sperling findet ein Haus /und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - /deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und mein König.
Psalmen Ps 23 84 5 Wohl denen, die wohnen in deinem Haus, /die dich allezeit loben. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 84 6 Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir, /wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten.
Psalmen Ps 23 84 7 Ziehen sie durch das trostlose Tal, /wird es für sie zum Quellgrund /und Frühregen hüllt es in Segen.
Psalmen Ps 23 84 8 Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft; /dann schauen sie Gott auf dem Zion.
Psalmen Ps 23 84 9 Herr der Heerscharen, höre mein Beten, /vernimm es, Gott Jakobs! [[Sela]]
Psalmen Ps 23 84 10 Gott, sieh her auf unsern Schild, /schau auf das Antlitz deines Gesalbten!
Psalmen Ps 23 84 11 Denn ein einziger Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums /ist besser als tausend andere. Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes /als wohnen in den Zelten der Frevler.
Psalmen Ps 23 84 12 Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild. /Er schenkt Gnade und Herrlichkeit; der Herr versagt denen, die rechtschaffen sind, keine Gabe. /
Psalmen Ps 23 84 13 Herr der Heerscharen, wohl dem, der dir vertraut!
Psalmen Ps 23 85 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.]]
Psalmen Ps 23 85 2 Einst hast du, Herr, dein Land begnadet /und Jakobs Unglück gewendet,
Psalmen Ps 23 85 3 hast deinem Volk die Schuld vergeben, /all seine Sünden zugedeckt, [[Sela]]
Psalmen Ps 23 85 4 hast zurückgezogen deinen ganzen Grimm /und deinen glühenden Zorn gedämpft.
Psalmen Ps 23 85 5 Gott, unser Retter, richte uns wieder auf, /lass von deinem Unmut gegen uns ab!
Psalmen Ps 23 85 6 Willst du uns ewig zürnen, /soll dein Zorn dauern von Geschlecht zu Geschlecht?
Psalmen Ps 23 85 7 Willst du uns nicht wieder beleben, /sodass dein Volk sich an dir freuen kann?
Psalmen Ps 23 85 8 Erweise uns, Herr, deine Huld /und gewähre uns dein Heil!
Psalmen Ps 23 85 9 Ich will hören, was Gott redet: /Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, /den Menschen mit redlichem Herzen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 85 10 Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. /Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land.
Psalmen Ps 23 85 11 Es begegnen einander Huld und Treue; /Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
Psalmen Ps 23 85 12 Treue sprosst aus der Erde hervor; /Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.
Psalmen Ps 23 85 13 Auch spendet der Herr dann Segen /und unser Land gibt seinen Ertrag.
Psalmen Ps 23 85 14 Gerechtigkeit geht vor ihm her /und Heil folgt der Spur seiner Schritte.
Psalmen Ps 23 86 1 [[Ein Gebet Davids.]] Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr! /Denn ich bin arm und gebeugt.
Psalmen Ps 23 86 2 Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben! /Hilf deinem Knecht, der dir vertraut!
Psalmen Ps 23 86 3 Du bist mein Gott. Sei mir gnädig, o Herr! /Den ganzen Tag rufe ich zu dir.
Psalmen Ps 23 86 4 Herr, erfreue deinen Knecht; /denn ich erhebe meine Seele zu dir.
Psalmen Ps 23 86 5 Herr, du bist gütig und bereit zu verzeihen, /für alle, die zu dir rufen, reich an Gnade.
Psalmen Ps 23 86 6 Herr, vernimm mein Beten, /achte auf mein lautes Flehen!
Psalmen Ps 23 86 7 Am Tag meiner Not rufe ich zu dir; /denn du wirst mich erhören.
Psalmen Ps 23 86 8 Herr, unter den Göttern ist keiner wie du /und nichts gleicht den Werken, die du geschaffen hast.
Psalmen Ps 23 86 9 Alle Völker kommen und beten dich an, /sie geben, Herr, deinem Namen die Ehre.
Psalmen Ps 23 86 10 Denn du bist groß und tust Wunder; /du allein bist Gott.
Psalmen Ps 23 86 11 Weise mir, Herr, deinen Weg; /ich will ihn gehen in Treue zu dir. Richte mein Herz darauf hin, /allein deinen Namen zu fürchten!
Psalmen Ps 23 86 12 Ich will dir danken, Herr, mein Gott, /aus ganzem Herzen, /will deinen Namen ehren immer und ewig.
Psalmen Ps 23 86 13 Du hast mich den Tiefen des Totenreichs entrissen. /Denn groß ist über mir deine Huld.
Psalmen Ps 23 86 14 Gott, freche Menschen haben sich gegen mich erhoben, /die Rotte der Gewalttäter trachtet mir nach dem Leben; /doch dich haben sie nicht vor Augen.
Psalmen Ps 23 86 15 Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, /du bist langmütig, reich an Huld und Treue.
Psalmen Ps 23 86 16 Wende dich mir zu und sei mir gnädig, /gib deinem Knecht wieder Kraft /und hilf dem Sohn deiner Magd!
Psalmen Ps 23 86 17 Tu ein Zeichen und schenke mir Glück! /Alle, die mich hassen, sollen es sehen und sich schämen, /weil du, Herr, mich gerettet und getröstet hast.
Psalmen Ps 23 87 1 [[Ein Psalm der Korachiter. Ein Lied.]]
Psalmen Ps 23 87 2 Der Herr liebt (Zion), seine Gründung auf heiligen Bergen; /mehr als all seine Stätten in Jakob liebt er die Tore Zions.
Psalmen Ps 23 87 3 Herrliches sagt man von dir, /du Stadt unseres Gottes. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 87 4 Leute aus Ägypten und Babel /zähle ich zu denen, die mich kennen; auch von Leuten aus dem Philisterland, /aus Tyrus und Kusch /sagt man: Er ist dort geboren.
Psalmen Ps 23 87 5 Doch von Zion wird man sagen: /Jeder ist dort geboren. /Er, der Höchste, hat Zion gegründet.
Psalmen Ps 23 87 6 Der Herr schreibt, wenn er die Völker verzeichnet: /Er ist dort geboren. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 87 7 Und sie werden beim Reigentanz singen: /All meine Quellen entspringen in dir.
Psalmen Ps 23 88 1 [[Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter. Für den Chormeister. Nach der Weise «Krankheit» zu singen. Ein Weisheitslied Hemans, des Esrachiters.]]
Psalmen Ps 23 88 2 Herr, du Gott meines Heils, /zu dir schreie ich am Tag und bei Nacht.
Psalmen Ps 23 88 3 Lass mein Gebet zu dir dringen, /wende dein Ohr meinem Flehen zu!
Psalmen Ps 23 88 4 Denn meine Seele ist gesättigt mit Leid, /mein Leben ist dem Totenreich nahe.
Psalmen Ps 23 88 5 Schon zähle ich zu denen, die hinabsinken ins Grab, /bin wie ein Mann, dem alle Kraft genommen ist.
Psalmen Ps 23 88 6 Ich bin zu den Toten hinweggerafft /wie Erschlagene, die im Grabe ruhen; an sie denkst du nicht mehr, /denn sie sind deiner Hand entzogen.
Psalmen Ps 23 88 7 Du hast mich ins tiefste Grab gebracht, /tief hinab in finstere Nacht.
Psalmen Ps 23 88 8 Schwer lastet dein Grimm auf mir, /all deine Wogen stürzen über mir zusammen. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 88 9 Die Freunde hast du mir entfremdet, /mich ihrem Abscheu ausgesetzt; /ich bin gefangen und kann nicht heraus.
Psalmen Ps 23 88 10 Mein Auge wird trübe vor Elend. /Jeden Tag, Herr, ruf ich zu dir; /ich strecke nach dir meine Hände aus.
Psalmen Ps 23 88 11 Wirst du an den Toten Wunder tun, /werden Schatten aufstehn, um dich zu preisen? [[Sela]]
Psalmen Ps 23 88 12 Erzählt man im Grab von deiner Huld, /von deiner Treue im Totenreich?
Psalmen Ps 23 88 13 Werden deine Wunder in der Finsternis bekannt, /deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?
Psalmen Ps 23 88 14 Herr, darum schreie ich zu dir, /früh am Morgen tritt mein Gebet vor dich hin.
Psalmen Ps 23 88 15 Warum, o Herr, verwirfst du mich, /warum verbirgst du dein Gesicht vor mir?
Psalmen Ps 23 88 16 Gebeugt bin ich und todkrank von früher Jugend an, /deine Schrecken lasten auf mir und ich bin zerquält.
Psalmen Ps 23 88 17 Über mich fuhr die Glut deines Zorns dahin, /deine Schrecken vernichten mich.
Psalmen Ps 23 88 18 Sie umfluten mich allzeit wie Wasser /und dringen auf mich ein von allen Seiten.
Psalmen Ps 23 88 19 Du hast mir die Freunde und Gefährten entfremdet; /mein Vertrauter ist nur noch die Finsternis.
Psalmen Ps 23 89 1 [[Ein Weisheitslied Etans, des Esrachiters.]]
Psalmen Ps 23 89 2 Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, /bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.
Psalmen Ps 23 89 3 Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig; /deine Treue steht fest im Himmel.
Psalmen Ps 23 89 4 «Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten /und David, meinem Knecht, geschworen:
Psalmen Ps 23 89 5 Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand /und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf.» [[Sela]]
Psalmen Ps 23 89 6 Die Himmel preisen, Herr, deine Wunder /und die Gemeinde der Heiligen deine Treue.
Psalmen Ps 23 89 7 Denn wer über den Wolken ist wie der Herr, /wer von den Göttern ist dem Herrn gleich?
Psalmen Ps 23 89 8 Gewaltig ist Gott im Rat der Heiligen, /für alle rings um ihn her ist er groß und furchtbar.
Psalmen Ps 23 89 9 Herr, Gott der Heerscharen, wer ist wie du? /Mächtig bist du, Herr, und von Treue umgeben.
Psalmen Ps 23 89 10 Du beherrschst die Empörung des Meeres; /wenn seine Wogen toben - du glättest sie.
Psalmen Ps 23 89 11 Rahab hast du durchbohrt und zertreten, /deine Feinde zerstreut mit starkem Arm.
Psalmen Ps 23 89 12 Dein ist der Himmel, dein auch die Erde; /den Erdkreis und was ihn erfüllt hast du gegründet.
Psalmen Ps 23 89 13 Nord und Süd hast du geschaffen, /Tabor und Hermon jauchzen bei deinem Namen.
Psalmen Ps 23 89 14 Dein Arm ist voll Kraft, /deine Hand ist stark, deine Rechte hoch erhoben.
Psalmen Ps 23 89 15 Recht und Gerechtigkeit sind die Stützen deines Thrones, /Huld und Treue schreiten vor deinem Antlitz her.
Psalmen Ps 23 89 16 Wohl dem Volk, das dich als König zu feiern weiß! /Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts.
Psalmen Ps 23 89 17 Sie freuen sich über deinen Namen zu jeder Zeit, /über deine Gerechtigkeit jubeln sie.
Psalmen Ps 23 89 18 Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, /du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte.
Psalmen Ps 23 89 19 Ja, unser Schild gehört dem Herrn, /unser König dem heiligen Gott Israels.
Psalmen Ps 23 89 20 Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen: /«Einen Helden habe ich zum König gekrönt, /einen jungen Mann aus dem Volk erhöht.
Psalmen Ps 23 89 21 Ich habe David, meinen Knecht, gefunden /und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.
Psalmen Ps 23 89 22 Beständig wird meine Hand ihn halten /und mein Arm ihn stärken.
Psalmen Ps 23 89 23 Kein Feind soll ihn täuschen, /kein ruchloser Mensch kann ihn bezwingen.
Psalmen Ps 23 89 24 Vor ihm will ich die Feinde zerschmettern /und alle, die ihn hassen, schlage ich nieder.
Psalmen Ps 23 89 25 Meine Treue und meine Huld begleiten ihn /und in meinem Namen erhebt er sein Haupt.
Psalmen Ps 23 89 26 Ich lege seine Hand auf das Meer, /über die Ströme herrscht seine Rechte.
Psalmen Ps 23 89 27 Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du, /mein Gott, der Fels meines Heiles.
Psalmen Ps 23 89 28 Ich mache ihn zum erstgeborenen Sohn, /zum Höchsten unter den Herrschern der Erde.
Psalmen Ps 23 89 29 Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, /mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen.
Psalmen Ps 23 89 30 Sein Geschlecht lasse ich dauern für immer /und seinen Thron, solange der Himmel währt.
Psalmen Ps 23 89 31 Wenn seine Söhne meine Weisung verlassen, /nicht mehr leben nach meiner Ordnung,
Psalmen Ps 23 89 32 wenn sie meine Gesetze entweihen, /meine Gebote nicht mehr halten,
Psalmen Ps 23 89 33 dann werde ich ihr Vergehen mit der Rute strafen /und ihre Sünde mit Schlägen.
Psalmen Ps 23 89 34 Doch ich entziehe ihm nicht meine Huld, /breche ihm nicht die Treue.
Psalmen Ps 23 89 35 Meinen Bund werde ich nicht entweihen; /was meine Lippen gesprochen haben, /will ich nicht ändern.
Psalmen Ps 23 89 36 Eines hab ich geschworen, so wahr ich heilig bin, /und niemals werde ich David belügen:
Psalmen Ps 23 89 37 Sein Geschlecht soll bleiben auf ewig, /sein Thron habe Bestand vor mir wie die Sonne;
Psalmen Ps 23 89 38 er soll ewig bestehen wie der Mond, /der verlässliche Zeuge über den Wolken.» [[Sela]]
Psalmen Ps 23 89 39 Nun aber hast du deinen Gesalbten verstoßen, /ihn verworfen und mit Zorn überschüttet,
Psalmen Ps 23 89 40 hast den Bund mit deinem Knecht zerbrochen, /zu Boden getreten seine Krone.
Psalmen Ps 23 89 41 Eingerissen hast du all seine Mauern, /in Trümmer gelegt seine Burgen.
Psalmen Ps 23 89 42 Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus, /er wird zum Gespött seiner Nachbarn.
Psalmen Ps 23 89 43 Du hast die Hand seiner Bedränger hoch erhoben, /hast all seine Feinde erfreut.
Psalmen Ps 23 89 44 Du hast die Spitze seines Schwertes umgekehrt, /hast im Kampf ihm den Sieg verweigert.
Psalmen Ps 23 89 45 Du hast ein Ende gemacht seinem Glanz /und seinen Thron zu Boden geworfen.
Psalmen Ps 23 89 46 Du hast ihm die Tage der Jugend verkürzt /und ihn bedeckt mit Schande. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 89 47 Wie lange noch, Herr? Verbirgst du dich ewig? /Soll dein Zorn wie Feuer brennen?
Psalmen Ps 23 89 48 Bedenke, Herr: Was ist unser Leben, /wie vergänglich hast du alle Menschen erschaffen!
Psalmen Ps 23 89 49 Wo ist der Mann, der ewig lebt und den Tod nicht schaut, /der sich retten kann vor dem Zugriff der Unterwelt? [[Sela]]
Psalmen Ps 23 89 50 Herr, wo sind die Taten deiner Huld geblieben, /die du David in deiner Treue geschworen hast?
Psalmen Ps 23 89 51 Herr, denk an die Schmach deines Knechtes! /Im Herzen brennt mir der Hohn der Völker,
Psalmen Ps 23 89 52 mit dem deine Feinde mich schmähen, Herr, /und die Schritte deines Gesalbten verhöhnen.
Psalmen Ps 23 89 53 Gepriesen sei der Herr in Ewigkeit. /Amen, ja amen.
Psalmen Ps 23 90 1 [[Ein Gebet des Mose, des Mannes Gottes.]] Herr, du warst unsere Zuflucht /von Geschlecht zu Geschlecht.
Psalmen Ps 23 90 2 Ehe die Berge geboren wurden, /die Erde entstand und das Weltall, /bist du, o Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Psalmen Ps 23 90 3 Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub /und sprichst: «Kommt wieder, ihr Menschen!»
Psalmen Ps 23 90 4 Denn tausend Jahre sind für dich /wie der Tag, der gestern vergangen ist, /wie eine Wache in der Nacht.
Psalmen Ps 23 90 5 Von Jahr zu Jahr säst du die Menschen aus; /sie gleichen dem sprossenden Gras.
Psalmen Ps 23 90 6 Am Morgen grünt es und blüht, /am Abend wird es geschnitten und welkt.
Psalmen Ps 23 90 7 Denn wir vergehen durch deinen Zorn, /werden vernichtet durch deinen Grimm.
Psalmen Ps 23 90 8 Du hast unsre Sünden vor dich hingestellt, /unsere geheime Schuld in das Licht deines Angesichts.
Psalmen Ps 23 90 9 Denn all unsre Tage gehn hin unter deinem Zorn, /wir beenden unsere Jahre wie einen Seufzer.
Psalmen Ps 23 90 10 Unser Leben währt siebzig Jahre, /und wenn es hoch kommt, sind es achtzig. Das Beste daran ist nur Mühsal und Beschwer, /rasch geht es vorbei, wir fliegen dahin.
Psalmen Ps 23 90 11 Wer kennt die Gewalt deines Zornes /und fürchtet sich vor deinem Grimm?
Psalmen Ps 23 90 12 Unsre Tage zu zählen, lehre uns! /Dann gewinnen wir ein weises Herz.
Psalmen Ps 23 90 13 Herr, wende dich uns doch endlich zu! /Hab Mitleid mit deinen Knechten!
Psalmen Ps 23 90 14 Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! /Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.
Psalmen Ps 23 90 15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, /so viele Jahre, wie wir Unglück erlitten.
Psalmen Ps 23 90 16 Zeig deinen Knechten deine Taten /und ihren Kindern deine erhabene Macht!
Psalmen Ps 23 90 17 Es komme über uns die Güte des Herrn, unsres Gottes. /Lass das Werk unsrer Hände gedeihen, /ja, lass gedeihen das Werk unsrer Hände!
Psalmen Ps 23 91 1 Wer im Schutz des Höchsten wohnt /und ruht im Schatten des Allmächtigen,
Psalmen Ps 23 91 2 der sagt zum Herrn: «Du bist für mich Zuflucht und Burg, /mein Gott, dem ich vertraue.»
Psalmen Ps 23 91 3 Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers /und aus allem Verderben.
Psalmen Ps 23 91 4 Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, /unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, /Schild und Schutz ist dir seine Treue.
Psalmen Ps 23 91 5 Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, /noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,
Psalmen Ps 23 91 6 nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, /vor der Seuche, die wütet am Mittag.
Psalmen Ps 23 91 7 Fallen auch tausend zu deiner Seite, /dir zur Rechten zehnmal tausend, /so wird es doch dich nicht treffen.
Psalmen Ps 23 91 8 Ja, du wirst es sehen mit eigenen Augen, /wirst zuschauen, wie den Frevlern vergolten wird.
Psalmen Ps 23 91 9 Denn der Herr ist deine Zuflucht, /du hast dir den Höchsten als Schutz erwählt.
Psalmen Ps 23 91 10 Dir begegnet kein Unheil, /kein Unglück naht deinem Zelt.
Psalmen Ps 23 91 11 Denn er befiehlt seinen Engeln, /dich zu behüten auf all deinen Wegen.
Psalmen Ps 23 91 12 Sie tragen dich auf ihren Händen, /damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt;
Psalmen Ps 23 91 13 du schreitest über Löwen und Nattern, /trittst auf Löwen und Drachen.
Psalmen Ps 23 91 14 «Weil er an mir hängt, will ich ihn retten; /ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.
Psalmen Ps 23 91 15 Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. /Ich bin bei ihm in der Not, /befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.
Psalmen Ps 23 91 16 Ich sättige ihn mit langem Leben /und lasse ihn schauen mein Heil.»
Psalmen Ps 23 92 1 [[Ein Psalm. Ein Lied für den Sabbattag.]]
Psalmen Ps 23 92 2 Wie schön ist es, dem Herrn zu danken, /deinem Namen, du Höchster, zu singen,
Psalmen Ps 23 92 3 am Morgen deine Huld zu verkünden /und in den Nächten deine Treue
Psalmen Ps 23 92 4 zur zehnsaitigen Laute, zur Harfe, /zum Klang der Zither.
Psalmen Ps 23 92 5 Denn du hast mich durch deine Taten froh gemacht; /Herr, ich will jubeln über die Werke deiner Hände.
Psalmen Ps 23 92 6 Wie groß sind deine Werke, o Herr, /wie tief deine Gedanken!
Psalmen Ps 23 92 7 Ein Mensch ohne Einsicht erkennt das nicht, /ein Tor kann es nicht verstehen.
Psalmen Ps 23 92 8 Wenn auch die Frevler gedeihen /und alle, die Unrecht tun, wachsen, /so nur, damit du sie für immer vernichtest.
Psalmen Ps 23 92 9 Herr, du bist der Höchste, /du bleibst auf ewig.
Psalmen Ps 23 92 10 Doch deine Feinde, Herr, wahrhaftig, deine Feinde vergehen; /auseinander getrieben werden alle, die Unrecht tun.
Psalmen Ps 23 92 11 Du machtest mich stark wie einen Stier, /du salbtest mich mit frischem Öl.
Psalmen Ps 23 92 12 Mein Auge blickt herab auf meine Verfolger, /auf alle, die sich gegen mich erheben; /mein Ohr hört vom Geschick der Bösen.
Psalmen Ps 23 92 13 Der Gerechte gedeiht wie die Palme, /er wächst wie die Zedern des Libanon.
Psalmen Ps 23 92 14 Gepflanzt im Haus des Herrn, /gedeihen sie in den Vorhöfen unseres Gottes.
Psalmen Ps 23 92 15 Sie tragen Frucht noch im Alter /und bleiben voll Saft und Frische;
Psalmen Ps 23 92 16 sie verkünden: Gerecht ist der Herr; /mein Fels ist er, an ihm ist kein Unrecht.
Psalmen Ps 23 93 1 Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; /der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet. Der Erdkreis ist fest gegründet, /nie wird er wanken.
Psalmen Ps 23 93 2 Dein Thron steht fest von Anbeginn, /du bist seit Ewigkeit.
Psalmen Ps 23 93 3 Fluten erheben sich, Herr, /Fluten erheben ihr Brausen, /Fluten erheben ihr Tosen.
Psalmen Ps 23 93 4 Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser, /gewaltiger als die Brandung des Meeres /ist der Herr in der Höhe.
Psalmen Ps 23 93 5 Deine Gesetze sind fest und verlässlich; /Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit /für alle Zeiten.
Psalmen Ps 23 94 1 Gott der Vergeltung, o Herr, /du Gott der Vergeltung, erscheine!
Psalmen Ps 23 94 2 Erhebe dich, Richter der Erde, /vergilt den Stolzen ihr Tun!
Psalmen Ps 23 94 3 Wie lange noch dürfen die Frevler, o Herr, /wie lange noch dürfen die Frevler frohlocken?
Psalmen Ps 23 94 4 Sie führen freche Reden, /alle, die Unrecht tun, brüsten sich.
Psalmen Ps 23 94 5 Herr, sie zertreten dein Volk, /sie unterdrücken dein Erbteil.
Psalmen Ps 23 94 6 Sie bringen die Witwen und Waisen um /und morden die Fremden.
Psalmen Ps 23 94 7 Sie denken: Der Herr sieht es ja nicht, /der Gott Jakobs merkt es nicht.
Psalmen Ps 23 94 8 Begreift doch, ihr Toren im Volk! /Ihr Unvernünftigen, wann werdet ihr klug?
Psalmen Ps 23 94 9 Sollte der nicht hören, der das Ohr gepflanzt hat, /sollte der nicht sehen, der das Auge geformt hat?
Psalmen Ps 23 94 10 Sollte der nicht strafen, der die Völker erzieht, /er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?
Psalmen Ps 23 94 11 Der Herr kennt die Gedanken der Menschen: /Sie sind nichts als ein Hauch.
Psalmen Ps 23 94 12 Wohl dem Mann, den du, Herr, erziehst, /den du mit deiner Weisung belehrst.
Psalmen Ps 23 94 13 Du bewahrst ihn vor bösen Tagen, /bis man dem Frevler die Grube gräbt.
Psalmen Ps 23 94 14 Ja, der Herr wird sein Volk nicht verstoßen /und niemals sein Erbe verlassen.
Psalmen Ps 23 94 15 Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit; /ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen.
Psalmen Ps 23 94 16 Wer wird sich für mich gegen die Frevler erheben, /wer steht für mich ein gegen den, der Unrecht tut?
Psalmen Ps 23 94 17 Wäre nicht der Herr meine Hilfe, /bald würde ich im Land des Schweigens wohnen.
Psalmen Ps 23 94 18 Wenn ich sage: «Mein Fuß gleitet aus», /dann stützt mich, Herr, deine Huld.
Psalmen Ps 23 94 19 Mehren sich die Sorgen des Herzens, /so erquickt dein Trost meine Seele.
Psalmen Ps 23 94 20 Kann sich mit dir der bestechliche Richter verbünden, /der willkürlich straft, gegen das Gesetz?
Psalmen Ps 23 94 21 Sie wollen das Leben des Gerechten vernichten /und verurteilen schuldlose Menschen.
Psalmen Ps 23 94 22 Doch meine Burg ist der Herr, /mein Gott ist der Fels meiner Zuflucht.
Psalmen Ps 23 94 23 Er wird ihnen ihr Unrecht vergelten /und sie wegen ihrer Bosheit vernichten; /vernichten wird sie der Herr, unser Gott.
Psalmen Ps 23 95 1 Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn /und zujauchzen dem Fels unsres Heiles!
Psalmen Ps 23 95 2 Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen, /vor ihm jauchzen mit Liedern!
Psalmen Ps 23 95 3 Denn der Herr ist ein großer Gott, /ein großer König über allen Göttern.
Psalmen Ps 23 95 4 In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, /sein sind die Gipfel der Berge.
Psalmen Ps 23 95 5 Sein ist das Meer, das er gemacht hat, /das trockene Land, das seine Hände gebildet.
Psalmen Ps 23 95 6 Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, /lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!
Psalmen Ps 23 95 7 Denn er ist unser Gott, /wir sind das Volk seiner Weide, /die Herde, von seiner Hand geführt. Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! /
Psalmen Ps 23 95 8 «Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, /wie in der Wüste am Tag von Massa!
Psalmen Ps 23 95 9 Dort haben eure Väter mich versucht, /sie haben mich auf die Probe gestellt und hatten doch mein Tun gesehen.
Psalmen Ps 23 95 10 Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht zuwider /und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht; /denn meine Wege kennen sie nicht.
Psalmen Ps 23 95 11 Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: /Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe.»
Psalmen Ps 23 96 1 Singt dem Herrn ein neues Lied, /singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
Psalmen Ps 23 96 2 Singt dem Herrn und preist seinen Namen, /verkündet sein Heil von Tag zu Tag!
Psalmen Ps 23 96 3 Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit, /bei allen Nationen von seinen Wundern!
Psalmen Ps 23 96 4 Denn groß ist der Herr und hoch zu preisen, /mehr zu fürchten als alle Götter.
Psalmen Ps 23 96 5 Alle Götter der Heiden sind nichtig, /der Herr aber hat den Himmel geschaffen.
Psalmen Ps 23 96 6 Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht, /Macht und Glanz in seinem Heiligtum.
Psalmen Ps 23 96 7 Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, /bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
Psalmen Ps 23 96 8 Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, /spendet Opfergaben und tretet ein in sein Heiligtum!
Psalmen Ps 23 96 9 In heiligem Schmuck werft euch nieder vor dem Herrn, /erbebt vor ihm, alle Länder der Erde!
Psalmen Ps 23 96 10 Verkündet bei den Völkern: /Der Herr ist König. Den Erdkreis hat er gegründet, sodass er nicht wankt. /Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.
Psalmen Ps 23 96 11 Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke, /es brause das Meer und alles, was es erfüllt.
Psalmen Ps 23 96 12 Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst. /Jubeln sollen alle Bäume des Waldes
Psalmen Ps 23 96 13 vor dem Herrn, wenn er kommt, /wenn er kommt, um die Erde zu richten. Er richtet den Erdkreis gerecht /und die Nationen nach seiner Treue.
Psalmen Ps 23 97 1 Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. /Freuen sollen sich die vielen Inseln.
Psalmen Ps 23 97 2 Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel, /Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Throns.
Psalmen Ps 23 97 3 Verzehrendes Feuer läuft vor ihm her /und frisst seine Gegner ringsum.
Psalmen Ps 23 97 4 Seine Blitze erhellen den Erdkreis; /die Erde sieht es und bebt.
Psalmen Ps 23 97 5 Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn, /vor dem Antlitz des Herrschers aller Welt.
Psalmen Ps 23 97 6 Seine Gerechtigkeit verkünden die Himmel, /seine Herrlichkeit schauen alle Völker.
Psalmen Ps 23 97 7 Alle, die Bildern dienen, werden zuschanden, /alle, die sich der Götzen rühmen. /Vor ihm werfen sich alle Götter nieder.
Psalmen Ps 23 97 8 Zion hört es und freut sich, /Judas Töchter jubeln, Herr, über deine Gerichte.
Psalmen Ps 23 97 9 Denn du, Herr, bist der Höchste über der ganzen Erde, /hoch erhaben über alle Götter.
Psalmen Ps 23 97 10 Ihr, die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse! /Er behütet das Leben seiner Frommen, /er entreißt sie der Hand der Frevler.
Psalmen Ps 23 97 11 Ein Licht erstrahlt den Gerechten /und Freude den Menschen mit redlichem Herzen.
Psalmen Ps 23 97 12 Ihr Gerechten, freut euch am Herrn /und lobt seinen heiligen Namen!
Psalmen Ps 23 98 1 [[Ein Psalm.]] Singt dem Herrn ein neues Lied; /denn er hat wunderbare Taten vollbracht. Er hat mit seiner Rechten geholfen /und mit seinem heiligen Arm.
Psalmen Ps 23 98 2 Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht /und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.
Psalmen Ps 23 98 3 Er dachte an seine Huld /und an seine Treue zum Hause Israel. Alle Enden der Erde /sahen das Heil unsres Gottes.
Psalmen Ps 23 98 4 Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde, /freut euch, jubelt und singt!
Psalmen Ps 23 98 5 Spielt dem Herrn auf der Harfe, /auf der Harfe zu lautem Gesang!
Psalmen Ps 23 98 6 Zum Schall der Trompeten und Hörner /jauchzt vor dem Herrn, dem König!
Psalmen Ps 23 98 7 Es brause das Meer und alles, was es erfüllt, /der Erdkreis und seine Bewohner.
Psalmen Ps 23 98 8 In die Hände klatschen sollen die Ströme, /die Berge sollen jubeln im Chor
Psalmen Ps 23 98 9 vor dem Herrn, wenn er kommt, /um die Erde zu richten. Er richtet den Erdkreis gerecht, /die Nationen so, wie es recht ist.
Psalmen Ps 23 99 1 Der Herr ist König: Es zittern die Völker. /Er thront auf den Kerubim: Es wankt die Erde.
Psalmen Ps 23 99 2 Groß ist der Herr auf Zion, /über alle Völker erhaben.
Psalmen Ps 23 99 3 Preisen sollen sie deinen großen, majestätischen Namen. /Denn er ist heilig.
Psalmen Ps 23 99 4 Stark ist der König, er liebt das Recht. /Du hast die Weltordnung fest begründet, /hast Recht und Gerechtigkeit in Jakob geschaffen.
Psalmen Ps 23 99 5 Rühmt den Herrn, unseren Gott; /werft euch am Schemel seiner Füße nieder! /Denn er ist heilig.
Psalmen Ps 23 99 6 Mose und Aaron sind unter seinen Priestern, /Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen; /sie riefen zum Herrn und er hat sie erhört.
Psalmen Ps 23 99 7 Aus der Wolkensäule sprach er zu ihnen; /seine Gebote hielten sie, /die Satzung, die er ihnen gab.
Psalmen Ps 23 99 8 Herr, unser Gott, du hast sie erhört; /du warst ihnen ein verzeihender Gott, /aber du hast ihre Frevel vergolten.
Psalmen Ps 23 99 9 Rühmt den Herrn, unsern Gott, /werft euch nieder an seinem heiligen Berge! /Denn heilig ist der Herr, unser Gott.
Psalmen Ps 23 100 1 [[Ein Psalm zum Dankopfer.]] Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde! /
Psalmen Ps 23 100 2 Dient dem Herrn mit Freude! /Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
Psalmen Ps 23 100 3 Erkennt: Der Herr allein ist Gott. /Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum, /sein Volk und die Herde seiner Weide.
Psalmen Ps 23 100 4 Tretet mit Dank durch seine Tore ein! /Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels! /Dankt ihm, preist seinen Namen!
Psalmen Ps 23 100 5 Denn der Herr ist gütig, /ewig währt seine Huld, /von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.
Psalmen Ps 23 101 1 [[Ein Psalm Davids.]] Von Gnade und Recht will ich singen; /dir, o Herr, will ich spielen.
Psalmen Ps 23 101 2 Ich will auf den Weg der Bewährten achten. /Wann kommst du zu mir? /Ich lebe in der Stille meines Hauses mit lauterem Herzen.
Psalmen Ps 23 101 3 Ich richte mein Auge nicht auf Schändliches; /ich hasse es, Unrecht zu tun, es soll nicht an mir haften.
Psalmen Ps 23 101 4 Falschheit sei meinem Herzen fern; /ich will das Böse nicht kennen.
Psalmen Ps 23 101 5 Wer den Nächsten heimlich verleumdet, /den bring ich zum Schweigen. Stolze Augen und hochmütige Herzen /kann ich nicht ertragen.
Psalmen Ps 23 101 6 Meine Augen suchen die Treuen im Land; /sie sollen bei mir wohnen. /Wer auf rechten Wegen geht, der darf mir dienen.
Psalmen Ps 23 101 7 In meinem Haus soll kein Betrüger wohnen; /kein Lügner kann vor meinen Augen bestehen.
Psalmen Ps 23 101 8 Morgen für Morgen spreche ich das Urteil /über die Frevler im Land, /um in der Stadt des Herrn alle auszurotten, die Unrecht tun.
Psalmen Ps 23 102 1 [[Gebet eines Unglücklichen, wenn er in Verzweiflung ist und vor dem Herrn seine Sorge ausschüttet.]]
Psalmen Ps 23 102 2 Herr, höre mein Gebet! /Mein Schreien dringe zu dir.
Psalmen Ps 23 102 3 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir! /Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu! /Wenn ich dich anrufe, erhöre mich bald!
Psalmen Ps 23 102 4 Meine Tage sind wie Rauch geschwunden, /meine Glieder wie von Feuer verbrannt.
Psalmen Ps 23 102 5 Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz, /sodass ich vergessen habe, mein Brot zu essen.
Psalmen Ps 23 102 6 Vor lauter Stöhnen und Schreien /bin ich nur noch Haut und Knochen.
Psalmen Ps 23 102 7 Ich bin wie eine Dohle in der Wüste, /wie eine Eule in öden Ruinen.
Psalmen Ps 23 102 8 Ich liege wach und ich klage /wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
Psalmen Ps 23 102 9 Den ganzen Tag schmähen mich die Feinde; /die mich verhöhnen, nennen meinen Namen beim Fluchen.
Psalmen Ps 23 102 10 Staub muss ich essen wie Brot, /mit Tränen mische ich meinen Trank;
Psalmen Ps 23 102 11 denn auf mir lasten dein Zorn und dein Grimm. /Du hast mich hochgerissen und zu Boden geschleudert.
Psalmen Ps 23 102 12 Meine Tage schwinden dahin wie Schatten, /ich verdorre wie Gras.
Psalmen Ps 23 102 13 Du aber, Herr, du thronst für immer und ewig, /dein Name dauert von Geschlecht zu Geschlecht.
Psalmen Ps 23 102 14 Du wirst dich erheben, dich über Zion erbarmen; /denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist da.
Psalmen Ps 23 102 15 An Zions Steinen hängt das Herz deiner Knechte, /um seine Trümmer tragen sie Leid.
Psalmen Ps 23 102 16 Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn /und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
Psalmen Ps 23 102 17 Denn der Herr baut Zion wieder auf /und erscheint in all seiner Herrlichkeit.
Psalmen Ps 23 102 18 Er wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu, /ihre Bitten verschmäht er nicht.
Psalmen Ps 23 102 19 Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, /damit das Volk, das noch erschaffen wird, den Herrn lobpreise.
Psalmen Ps 23 102 20 Denn der Herr schaut herab aus heiliger Höhe, /vom Himmel blickt er auf die Erde nieder;
Psalmen Ps 23 102 21 er will auf das Seufzen der Gefangenen hören /und alle befreien, die dem Tod geweiht sind,
Psalmen Ps 23 102 22 damit sie den Namen des Herrn auf dem Zion verkünden /und sein Lob in Jerusalem,
Psalmen Ps 23 102 23 wenn sich dort Königreiche und Völker versammeln, /um den Herrn zu verehren.
Psalmen Ps 23 102 24 Er hat meine Kraft auf dem Weg gebrochen, /er hat meine Tage verkürzt.
Psalmen Ps 23 102 25 Darum sage ich: Raff mich nicht weg in der Mitte des Lebens, /mein Gott, dessen Jahre Geschlecht um Geschlecht überdauern!
Psalmen Ps 23 102 26 Vorzeiten hast du der Erde Grund gelegt, /die Himmel sind das Werk deiner Hände.
Psalmen Ps 23 102 27 Sie werden vergehen, du aber bleibst; /sie alle zerfallen wie ein Gewand; du wechselst sie wie ein Kleid /und sie schwinden dahin.
Psalmen Ps 23 102 28 Du aber bleibst, der du bist, /und deine Jahre enden nie.
Psalmen Ps 23 102 29 Die Kinder deiner Knechte werden (in Sicherheit) wohnen, /ihre Nachkommen vor deinem Antlitz bestehen.
Psalmen Ps 23 103 1 [[Von David.]] Lobe den Herrn, meine Seele, /und alles in mir seinen heiligen Namen!
Psalmen Ps 23 103 2 Lobe den Herrn, meine Seele, /und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
Psalmen Ps 23 103 3 der dir all deine Schuld vergibt /und all deine Gebrechen heilt,
Psalmen Ps 23 103 4 der dein Leben vor dem Untergang rettet /und dich mit Huld und Erbarmen krönt,
Psalmen Ps 23 103 5 der dich dein Leben lang mit seinen Gaben sättigt; /wie dem Adler wird dir die Jugend erneuert.
Psalmen Ps 23 103 6 Der Herr vollbringt Taten des Heiles, /Recht verschafft er allen Bedrängten.
Psalmen Ps 23 103 7 Er hat Mose seine Wege kundgetan, /den Kindern Israels seine Werke.
Psalmen Ps 23 103 8 Der Herr ist barmherzig und gnädig, /langmütig und reich an Güte.
Psalmen Ps 23 103 9 Er wird nicht immer zürnen, /nicht ewig im Groll verharren.
Psalmen Ps 23 103 10 Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden /und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.
Psalmen Ps 23 103 11 Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, /so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.
Psalmen Ps 23 103 12 So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, /so weit entfernt er die Schuld von uns.
Psalmen Ps 23 103 13 Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, /so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.
Psalmen Ps 23 103 14 Denn er weiß, was wir für Gebilde sind; /er denkt daran: Wir sind nur Staub.
Psalmen Ps 23 103 15 Des Menschen Tage sind wie Gras, /er blüht wie die Blume des Feldes.
Psalmen Ps 23 103 16 Fährt der Wind darüber, ist sie dahin; /der Ort, wo sie stand, weiß von ihr nichts mehr.
Psalmen Ps 23 103 17 Doch die Huld des Herrn währt immer und ewig /für alle, die ihn fürchten und ehren; sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel; /
Psalmen Ps 23 103 18 alle, die seinen Bund bewahren, /an seine Gebote denken und danach handeln.
Psalmen Ps 23 103 19 Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel, /seine königliche Macht beherrscht das All.
Psalmen Ps 23 103 20 Lobt den Herrn, ihr seine Engel, /ihr starken Helden, die seine Befehle vollstrecken, /seinen Worten gehorsam!
Psalmen Ps 23 103 21 Lobt den Herrn, all seine Scharen, /seine Diener, die seinen Willen vollziehen!
Psalmen Ps 23 103 22 Lobt den Herrn, all seine Werke, /an jedem Ort seiner Herrschaft! /Lobe den Herrn, meine Seele!
Psalmen Ps 23 104 1 Lobe den Herrn, meine Seele! /Herr, mein Gott, wie groß bist du! /Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
Psalmen Ps 23 104 2 Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, /du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.
Psalmen Ps 23 104 3 Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser. /Du nimmst dir die Wolken zum Wagen, /du fährst einher auf den Flügeln des Sturmes.
Psalmen Ps 23 104 4 Du machst dir die Winde zu Boten /und lodernde Feuer zu deinen Dienern.
Psalmen Ps 23 104 5 Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; /in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.
Psalmen Ps 23 104 6 Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, /die Wasser standen über den Bergen.
Psalmen Ps 23 104 7 Sie wichen vor deinem Drohen zurück, /sie flohen vor der Stimme deines Donners.
Psalmen Ps 23 104 8 Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler /an den Ort, den du für sie bestimmt hast.
Psalmen Ps 23 104 9 Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, /die dürfen sie nicht überschreiten; /nie wieder sollen sie die Erde bedecken.
Psalmen Ps 23 104 10 Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, /sie eilen zwischen den Bergen dahin.
Psalmen Ps 23 104 11 Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, /die Wildesel stillen ihren Durst daraus.
Psalmen Ps 23 104 12 An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, /aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.
Psalmen Ps 23 104 13 Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, /aus deinen Wolken wird die Erde satt.
Psalmen Ps 23 104 14 Du lässt Gras wachsen für das Vieh, /auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde /
Psalmen Ps 23 104 15 und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt /und Brot das Menschenherz stärkt.
Psalmen Ps 23 104 16 Die Bäume des Herrn trinken sich satt, /die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.
Psalmen Ps 23 104 17 In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, /auf den Zypressen nistet der Storch.
Psalmen Ps 23 104 18 Die hohen Berge gehören dem Steinbock, /dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht.
Psalmen Ps 23 104 19 Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, /die Sonne weiß, wann sie untergeht.
Psalmen Ps 23 104 20 Du sendest Finsternis und es wird Nacht, /dann regen sich alle Tiere des Waldes.
Psalmen Ps 23 104 21 Die jungen Löwen brüllen nach Beute, /sie verlangen von Gott ihre Nahrung.
Psalmen Ps 23 104 22 Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim /und lagern sich in ihren Verstecken.
Psalmen Ps 23 104 23 Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, /an seine Arbeit bis zum Abend.
Psalmen Ps 23 104 24 Herr, wie zahlreich sind deine Werke! /Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, /die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
Psalmen Ps 23 104 25 Da ist das Meer, so groß und weit, /darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.
Psalmen Ps 23 104 26 Dort ziehen die Schiffe dahin, /auch der Leviatan, den du geformt hast, um mit ihm zu spielen.
Psalmen Ps 23 104 27 Sie alle warten auf dich, /dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
Psalmen Ps 23 104 28 Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; /öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem.
Psalmen Ps 23 104 29 Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; /nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin /und kehren zurück zum Staub der Erde.
Psalmen Ps 23 104 30 Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen /und du erneuerst das Antlitz der Erde.
Psalmen Ps 23 104 31 Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; /der Herr freue sich seiner Werke.
Psalmen Ps 23 104 32 Er blickt auf die Erde und sie erbebt; /er rührt die Berge an und sie rauchen.
Psalmen Ps 23 104 33 Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, /will meinem Gott spielen, solange ich da bin.
Psalmen Ps 23 104 34 Möge ihm mein Dichten gefallen. /Ich will mich freuen am Herrn.
Psalmen Ps 23 104 35 Doch die Sünder sollen von der Erde verschwinden /und es sollen keine Frevler mehr da sein. /Lobe den Herrn, meine Seele! /Halleluja!
Psalmen Ps 23 105 1 Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! /Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
Psalmen Ps 23 105 2 Singt ihm und spielt ihm, /sinnt nach über all seine Wunder!
Psalmen Ps 23 105 3 Rühmt euch seines heiligen Namens! /Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.
Psalmen Ps 23 105 4 Fragt nach dem Herrn und seiner Macht; /sucht sein Antlitz allezeit!
Psalmen Ps 23 105 5 Denkt an die Wunder, die er getan hat, /an seine Zeichen und die Beschlüsse aus seinem Mund.
Psalmen Ps 23 105 6 Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, /ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
Psalmen Ps 23 105 7 Er, der Herr, ist unser Gott. /Seine Herrschaft umgreift die Erde.
Psalmen Ps 23 105 8 Ewig denkt er an seinen Bund, /an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,
Psalmen Ps 23 105 9 an den Bund, den er mit Abraham geschlossen, /an den Eid, den er Isaak geschworen hat.
Psalmen Ps 23 105 10 Er bestimmte ihn als Satzung für Jakob, /als ewigen Bund für Israel.
Psalmen Ps 23 105 11 Er sprach: Dir will ich Kanaan geben, /das Land, das dir als Erbe bestimmt ist.
Psalmen Ps 23 105 12 Als sie noch gering waren an Zahl, /nur wenige und fremd im Land,
Psalmen Ps 23 105 13 und noch zogen von Volk zu Volk, /von einem Reich zum andern,
Psalmen Ps 23 105 14 da ließ er sie von niemand bedrücken, /wies ihretwegen Könige zurecht:
Psalmen Ps 23 105 15 «Tastet meine Gesalbten nicht an, /tut meinen Propheten nichts zuleide!»
Psalmen Ps 23 105 16 Dann aber rief er den Hunger ins Land, /entzog ihnen allen Vorrat an Brot.
Psalmen Ps 23 105 17 Doch hatte er ihnen einen Mann vorausgesandt: /Josef wurde als Sklave verkauft.
Psalmen Ps 23 105 18 Man spannte seine Füße in Fesseln /und zwängte seinen Hals ins Eisen
Psalmen Ps 23 105 19 bis zu der Zeit, als sein Wort sich erfüllte /und der Spruch des Herrn ihm Recht gab.
Psalmen Ps 23 105 20 Da sandte der König einen Boten und ließ ihn frei, /der Herrscher der Völker ließ ihn heraus.
Psalmen Ps 23 105 21 Er bestellte ihn zum Herrn über sein Haus, /zum Gebieter über seinen ganzen Besitz.
Psalmen Ps 23 105 22 Er sollte die Fürsten lenken nach seinem Sinn /und die Ältesten Weisheit lehren.
Psalmen Ps 23 105 23 Und Israel kam nach Ägypten, /Jakob wurde Gast im Lande Hams.
Psalmen Ps 23 105 24 Da mehrte Gott sein Volk gewaltig, /machte es stärker als das Volk der Bedrücker.
Psalmen Ps 23 105 25 Er wandelte ihren Sinn zum Hass gegen sein Volk, /sodass sie an seinen Knechten tückisch handelten.
Psalmen Ps 23 105 26 Dann sandte er Mose, seinen Knecht, /und Aaron, den Gott sich erwählte.
Psalmen Ps 23 105 27 Sie wirkten unter ihnen seine Zeichen, /im Lande Hams seine Wunder.
Psalmen Ps 23 105 28 Er sandte Finsternis, da wurde es dunkel; /doch achteten sie nicht auf sein Wort.
Psalmen Ps 23 105 29 Er verwandelte ihre Gewässer in Blut /und ließ ihre Fische sterben.
Psalmen Ps 23 105 30 Ihr Land wimmelte von Fröschen /bis hinein in den Palast des Königs.
Psalmen Ps 23 105 31 Er gebot, da kamen Schwärme von Fliegen /und von Stechmücken über das ganze Gebiet.
Psalmen Ps 23 105 32 Er schickte ihnen Hagel statt Regen, /flammendes Feuer auf ihr Land.
Psalmen Ps 23 105 33 Er zerschlug ihnen Weinstock und Feigenbaum /und knickte in ihrem Gebiet die Bäume um.
Psalmen Ps 23 105 34 Er gebot, da kamen Schwärme von Grillen /und Wanderheuschrecken in gewaltiger Zahl.
Psalmen Ps 23 105 35 Sie fraßen alles Grün in ihrem Land, /sie fraßen die Frucht ihrer Felder.
Psalmen Ps 23 105 36 Er erschlug im Land jede Erstgeburt, /die ganze Blüte der Jugend.
Psalmen Ps 23 105 37 Er führte sein Volk heraus mit Silber und Gold; /in seinen Stämmen fand sich kein Schwächling.
Psalmen Ps 23 105 38 Bei ihrem Auszug waren die Ägypter froh; /denn Schrecken vor ihnen hatte sie alle befallen.
Psalmen Ps 23 105 39 Eine Wolke breitete er aus, um sie zu decken, /und Feuer, um die Nacht zu erleuchten.
Psalmen Ps 23 105 40 Als sie ihn baten, schickte er Wachteln /und sättigte sie mit Brot vom Himmel.
Psalmen Ps 23 105 41 Er öffnete den Felsen und Wasser entquoll ihm, /wie ein Strom floss es dahin in der Wüste.
Psalmen Ps 23 105 42 Denn er dachte an sein heiliges Wort /und an Abraham, seinen Knecht.
Psalmen Ps 23 105 43 Er führte sein Volk heraus in Freude, /seine Erwählten in Jubel.
Psalmen Ps 23 105 44 Er gab ihnen die Länder der Völker /und ließ sie den Besitz der Nationen gewinnen,
Psalmen Ps 23 105 45 damit sie seine Satzungen hielten /und seine Gebote befolgten. /Halleluja!
Psalmen Ps 23 106 1 Halleluja! Danket dem Herrn; denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 106 2 Wer kann die großen Taten des Herrn erzählen, /all seinen Ruhm verkünden?
Psalmen Ps 23 106 3 Wohl denen, die das Recht bewahren /und zu jeder Zeit tun, was gerecht ist.
Psalmen Ps 23 106 4 Denk an mich, Herr, aus Liebe zu deinem Volk, /such mich auf und bring mir Hilfe!
Psalmen Ps 23 106 5 Lass mich das Glück deiner Erwählten schauen, /an der Freude deines Volkes mich freuen, /damit ich gemeinsam mit deinem Erbe mich rühmen kann.
Psalmen Ps 23 106 6 Wir haben zusammen mit unsern Vätern gesündigt, /wir haben Unrecht getan und gefrevelt.
Psalmen Ps 23 106 7 Unsre Väter in Ägypten begriffen deine Wunder nicht, /dachten nicht an deine reiche Huld /und trotzten dem Höchsten am Schilfmeer.
Psalmen Ps 23 106 8 Er aber hat sie gerettet, um seinen Namen zu ehren /und seine Macht zu bekunden.
Psalmen Ps 23 106 9 Er bedrohte das Schilfmeer, da wurde es trocken; /wie durch eine Steppe führte er sie durch die Fluten.
Psalmen Ps 23 106 10 Er rettete sie aus der Hand derer, die sie hassten, /erlöste sie aus der Gewalt des Feindes.
Psalmen Ps 23 106 11 Ihre Bedränger bedeckte das Wasser, /nicht einer von ihnen blieb übrig.
Psalmen Ps 23 106 12 Nun glaubten sie Gottes Worten /und sangen laut seinen Lobpreis.
Psalmen Ps 23 106 13 Doch sie vergaßen schnell seine Taten, /wollten auf seinen Ratschluss nicht warten.
Psalmen Ps 23 106 14 Sie wurden in der Wüste begehrlich /und versuchten Gott in der Öde.
Psalmen Ps 23 106 15 Er gab ihnen, was sie von ihm verlangten; /dann aber erfasste sie Ekel und Überdruss.
Psalmen Ps 23 106 16 Sie wurden im Lager eifersüchtig auf Mose /und auf Aaron, den Heiligen des Herrn.
Psalmen Ps 23 106 17 Die Erde tat sich auf, sie verschlang den Datan /und bedeckte die Rotte Abírams.
Psalmen Ps 23 106 18 Feuer verbrannte die Rotte, /Flammen verzehrten die Frevler.
Psalmen Ps 23 106 19 Sie machten am Horeb ein Kalb /und warfen sich vor dem Gussbild nieder.
Psalmen Ps 23 106 20 Die Herrlichkeit Gottes tauschten sie ein /gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst.
Psalmen Ps 23 106 21 Sie vergaßen Gott, ihren Retter, /der einst in Ägypten Großes vollbrachte,
Psalmen Ps 23 106 22 Wunder im Lande Hams, /Furcht erregende Taten am Schilfmeer.
Psalmen Ps 23 106 23 Da fasste er einen Plan und er hätte sie vernichtet, /wäre nicht Mose, sein Erwählter, für sie in die Bresche gesprungen, /sodass Gott sie im Zorn nicht vertilgte.
Psalmen Ps 23 106 24 Sie verschmähten das köstliche Land; /sie glaubten seinen Verheißungen nicht.
Psalmen Ps 23 106 25 In ihren Zelten murrten sie, /hörten nicht auf die Stimme des Herrn.
Psalmen Ps 23 106 26 Da erhob er gegen sie die Hand, /um sie niederzustrecken noch in der Wüste,
Psalmen Ps 23 106 27 ihre Nachkommen unter die Völker zu zerstreuen, /sie in alle Welt zu versprengen.
Psalmen Ps 23 106 28 Sie hängten sich an den Báal-Pegór /und aßen die Opfer der toten Götzen.
Psalmen Ps 23 106 29 Sie erbitterten Gott mit ihren schändlichen Taten, /bis über sie eine schwere Plage kam.
Psalmen Ps 23 106 30 Pinhas trat auf und hielt Gericht; /so wurde die Plage abgewandt.
Psalmen Ps 23 106 31 Das rechnete Gott ihm als Gerechtigkeit an, /ihm und seinem Geschlecht für immer und ewig.
Psalmen Ps 23 106 32 An den Wassern von Meríba reizten sie Gottes Zorn, /ihretwegen erging es Mose übel.
Psalmen Ps 23 106 33 Denn sie hatten seinen Geist erbittert, /sein Mund redete unbedacht.
Psalmen Ps 23 106 34 Sie rotteten die Völker nicht aus, /wie ihnen der Herr einst befahl.
Psalmen Ps 23 106 35 Sie vermischten sich mit den Heiden /und lernten von ihren Taten.
Psalmen Ps 23 106 36 Sie dienten ihren Götzen; /die wurden ihnen zur Falle.
Psalmen Ps 23 106 37 Sie brachten ihre Söhne und Töchter dar /als Opfer für die Dämonen.
Psalmen Ps 23 106 38 Sie vergossen schuldloses Blut, /das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten; /so wurde das Land durch Blutschuld entweiht.
Psalmen Ps 23 106 39 Sie wurden durch ihre Taten unrein /und brachen Gott mit ihrem Tun die Treue.
Psalmen Ps 23 106 40 Der Zorn des Herrn entbrannte gegen sein Volk, /er empfand Abscheu gegen sein Erbe.
Psalmen Ps 23 106 41 Er gab sie in die Hand der Völker /und die sie hassten, beherrschten sie.
Psalmen Ps 23 106 42 Ihre Feinde bedrängten sie, /unter ihre Hand mussten sie sich beugen.
Psalmen Ps 23 106 43 Oft hat er sie befreit; /sie aber trotzten seinem Beschluss /und versanken in ihrer Schuld.
Psalmen Ps 23 106 44 Doch als er ihr Flehen hörte, /sah er auf ihre Not
Psalmen Ps 23 106 45 und dachte ihnen zuliebe an seinen Bund; /er hatte Mitleid in seiner großen Gnade.
Psalmen Ps 23 106 46 Bei denen, die sie verschleppten, /ließ er sie Erbarmen erfahren.
Psalmen Ps 23 106 47 Hilf uns, Herr, unser Gott, /führe uns aus den Völkern zusammen! Wir wollen deinen heiligen Namen preisen, /uns rühmen, weil wir dich loben dürfen.
Psalmen Ps 23 106 48 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, /vom Anfang bis ans Ende der Zeiten. /Alles Volk soll sprechen: Amen. /Halleluja!
Psalmen Ps 23 107 1 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 107 2 So sollen alle sprechen, die vom Herrn erlöst sind, /die er von den Feinden befreit hat.
Psalmen Ps 23 107 3 Denn er hat sie aus den Ländern gesammelt, /vom Aufgang und Niedergang, vom Norden und Süden.
Psalmen Ps 23 107 4 Sie, die umherirrten in der Wüste, im Ödland, /und den Weg zur wohnlichen Stadt nicht fanden,
Psalmen Ps 23 107 5 die Hunger litten und Durst, /denen das Leben dahinschwand,
Psalmen Ps 23 107 6 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, /die er ihren Ängsten entriss
Psalmen Ps 23 107 7 und die er führte auf geraden Wegen, /sodass sie zur wohnlichen Stadt gelangten:
Psalmen Ps 23 107 8 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, /für sein wunderbares Tun an den Menschen,
Psalmen Ps 23 107 9 weil er die lechzende Seele gesättigt, /die hungernde Seele mit seinen Gaben erfüllt hat.
Psalmen Ps 23 107 10 Sie, die saßen in Dunkel und Finsternis, /gefangen in Elend und Eisen,
Psalmen Ps 23 107 11 die den Worten Gottes getrotzt /und verachtet hatten den Ratschluss des Höchsten,
Psalmen Ps 23 107 12 deren Herz er durch Mühsal beugte, /die stürzten und denen niemand beistand,
Psalmen Ps 23 107 13 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, /die er ihren Ängsten entriss,
Psalmen Ps 23 107 14 die er herausführte aus Dunkel und Finsternis /und deren Fesseln er zerbrach:
Psalmen Ps 23 107 15 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, /für sein wunderbares Tun an den Menschen,
Psalmen Ps 23 107 16 weil er die ehernen Tore zerbrochen, /die eisernen Riegel zerschlagen hat.
Psalmen Ps 23 107 17 Sie, die dahinsiechten in ihrem sündhaften Treiben, /niedergebeugt wegen ihrer schweren Vergehen,
Psalmen Ps 23 107 18 denen vor jeder Speise ekelte, /die nahe waren den Pforten des Todes,
Psalmen Ps 23 107 19 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, /die er ihren Ängsten entriss,
Psalmen Ps 23 107 20 denen er sein Wort sandte, die er heilte /und vom Verderben befreite:
Psalmen Ps 23 107 21 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, /für sein wunderbares Tun an den Menschen.
Psalmen Ps 23 107 22 Sie sollen ihm Dankopfer weihen, /mit Jubel seine Taten verkünden.
Psalmen Ps 23 107 23 Sie, die mit Schiffen das Meer befuhren /und Handel trieben auf den großen Wassern,
Psalmen Ps 23 107 24 die dort die Werke des Herrn bestaunten, /seine Wunder in der Tiefe des Meeres
Psalmen Ps 23 107 25 - Gott gebot und ließ den Sturmwind aufstehn, /der hoch die Wogen türmte -,
Psalmen Ps 23 107 26 die zum Himmel emporstiegen /und hinabfuhren in die tiefste Tiefe, /sodass ihre Seele in der Not verzagte,
Psalmen Ps 23 107 27 die wie Trunkene wankten und schwankten, /am Ende waren mit all ihrer Weisheit,
Psalmen Ps 23 107 28 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, /die er ihren Ängsten entriss
Psalmen Ps 23 107 29 - er machte aus dem Sturm ein Säuseln, /sodass die Wogen des Meeres schwiegen -,
Psalmen Ps 23 107 30 die sich freuten, dass die Wogen sich legten /und er sie zum ersehnten Hafen führte:
Psalmen Ps 23 107 31 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, /für sein wunderbares Tun an den Menschen.
Psalmen Ps 23 107 32 Sie sollen ihn in der Gemeinde des Volkes rühmen, /ihn loben im Kreis der Alten.
Psalmen Ps 23 107 33 Er machte Ströme zur dürren Wüste, /Oasen zum dürstenden Ödland,
Psalmen Ps 23 107 34 fruchtbares Land zur salzigen Steppe; /denn seine Bewohner waren böse.
Psalmen Ps 23 107 35 Er machte die Wüste zum Wasserteich, /verdorrtes Land zu Oasen.
Psalmen Ps 23 107 36 Dort siedelte er Hungernde an, /sie gründeten wohnliche Städte.
Psalmen Ps 23 107 37 Sie bestellten Felder, pflanzten Reben /und erzielten reiche Ernten.
Psalmen Ps 23 107 38 Er segnete sie, sodass sie sich gewaltig vermehrten, /gab ihnen große Mengen an Vieh.
Psalmen Ps 23 107 39 Dann aber wurden sie geringer an Zahl, /gebeugt unter der Last von Leid und Kummer.
Psalmen Ps 23 107 40 Er goss über die Edlen Verachtung aus, /ließ sie umherirren in wegloser Wüste.
Psalmen Ps 23 107 41 Die Armen hob er aus dem Elend empor /und vermehrte ihre Sippen, einer Herde gleich.
Psalmen Ps 23 107 42 Die Redlichen sehn es und freuen sich, /doch alle bösen Menschen verstummen.
Psalmen Ps 23 107 43 Wer ist weise und beachtet das alles, /wer begreift die reiche Huld des Herrn?
Psalmen Ps 23 108 1 [[Ein Lied. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 108 2 Mein Herz ist bereit, o Gott, /mein Herz ist bereit, /ich will dir singen und spielen. Wach auf, meine Seele! /
Psalmen Ps 23 108 3 Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! /Ich will das Morgenrot wecken.
Psalmen Ps 23 108 4 Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, /dir vor den Nationen lobsingen.
Psalmen Ps 23 108 5 Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, /deine Treue, so weit die Wolken ziehn.
Psalmen Ps 23 108 6 Erheb dich über die Himmel, o Gott! /Deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.
Psalmen Ps 23 108 7 Hilf mit deiner Rechten, erhöre uns, /damit die gerettet werden, die du so sehr liebst.
Psalmen Ps 23 108 8 Gott hat in seinem Heiligtum gesprochen: /«Ich will triumphieren, will Sichem verteilen /und das Tal von Sukkot vermessen.
Psalmen Ps 23 108 9 Mein ist Gilead, mein auch Manasse, /Efraim ist der Helm auf meinem Haupt, /Juda mein Herrscherstab.
Psalmen Ps 23 108 10 Doch Moab ist mein Waschbecken, /auf Edom werfe ich meinen Schuh, /ich triumphiere über das Land der Philister.»
Psalmen Ps 23 108 11 Wer führt mich hin zu der befestigten Stadt, /wer wird mich nach Edom geleiten?
Psalmen Ps 23 108 12 Gott, hast denn du uns verworfen? /Du ziehst ja nicht aus, o Gott, mit unsern Heeren.
Psalmen Ps 23 108 13 Bring uns doch Hilfe im Kampf mit dem Feind! /Denn die Hilfe von Menschen ist nutzlos.
Psalmen Ps 23 108 14 Mit Gott werden wir Großes vollbringen; /er selbst wird unsere Feinde zertreten.
Psalmen Ps 23 109 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]] Gott, den ich lobe, schweig doch nicht! /
Psalmen Ps 23 109 2 Denn ein Mund voll Frevel, ein Lügenmaul hat sich gegen mich aufgetan. Sie reden zu mir mit falscher Zunge, /
Psalmen Ps 23 109 3 umgeben mich mit Worten voll Hass /und bekämpfen mich ohne Grund.
Psalmen Ps 23 109 4 Sie befeinden mich, während ich für sie bete, /
Psalmen Ps 23 109 5 sie vergelten mir Gutes mit Bösem, /mit Hass meine Liebe.
Psalmen Ps 23 109 6 Sein Frevel stehe gegen ihn auf als Zeuge, /ein Ankläger trete an seine Seite.
Psalmen Ps 23 109 7 Aus dem Gericht gehe er verurteilt hervor, /selbst sein Gebet werde zur Sünde.
Psalmen Ps 23 109 8 Nur gering sei die Zahl seiner Tage, /sein Amt soll ein andrer erhalten.
Psalmen Ps 23 109 9 Seine Kinder sollen zu Waisen werden /und seine Frau zur Witwe.
Psalmen Ps 23 109 10 Unstet sollen seine Kinder umherziehen und betteln, /aus den Trümmern ihres Hauses vertrieben.
Psalmen Ps 23 109 11 Sein Gläubiger reiße all seinen Besitz an sich, /Fremde sollen plündern, was er erworben hat.
Psalmen Ps 23 109 12 Niemand sei da, der ihm die Gunst bewahrt, /keiner, der sich der Waisen erbarmt.
Psalmen Ps 23 109 13 Seine Nachkommen soll man vernichten, /im nächsten Geschlecht schon erlösche sein Name.
Psalmen Ps 23 109 14 Der Herr denke an die Schuld seiner Väter, /ungetilgt bleibe die Sünde seiner Mutter.
Psalmen Ps 23 109 15 Ihre Schuld stehe dem Herrn allzeit vor Augen, /ihr Andenken lösche er aus auf Erden.
Psalmen Ps 23 109 16 Denn dieser Mensch dachte nie daran, Gnade zu üben; /er verfolgte den Gebeugten und Armen /und wollte den Verzagten töten.
Psalmen Ps 23 109 17 Er liebte den Fluch - der komme über ihn; /er verschmähte den Segen der bleibe ihm fern.
Psalmen Ps 23 109 18 Er zog den Fluch an wie ein Gewand; /der dringe wie Wasser in seinen Leib, /wie Öl in seine Glieder.
Psalmen Ps 23 109 19 Er werde für ihn wie das Kleid, in das er sich hüllt, /wie der Gürtel, der ihn allzeit umschließt.
Psalmen Ps 23 109 20 So lohne der Herr es denen, die mich verklagen, /und denen, die Böses gegen mich reden.
Psalmen Ps 23 109 21 Du aber, Herr und Gebieter, /handle an mir, wie es deinem Namen entspricht, /reiß mich heraus in deiner gütigen Huld!
Psalmen Ps 23 109 22 Denn ich bin arm und gebeugt, /mir bebt das Herz in der Brust.
Psalmen Ps 23 109 23 Wie ein flüchtiger Schatten schwinde ich dahin; /sie schütteln mich wie eine Heuschrecke ab.
Psalmen Ps 23 109 24 Mir wanken die Knie vom Fasten, /mein Leib nimmt ab und wird mager.
Psalmen Ps 23 109 25 Ich wurde für sie zum Spott und zum Hohn, /sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen.
Psalmen Ps 23 109 26 Hilf mir, Herr, mein Gott, /in deiner Huld errette mich!
Psalmen Ps 23 109 27 Sie sollen erkennen, dass deine Hand dies vollbracht hat, /dass du, o Herr, es getan hast.
Psalmen Ps 23 109 28 Mögen sie fluchen - du wirst segnen. /Meine Gegner sollen scheitern, dein Knecht aber darf sich freuen.
Psalmen Ps 23 109 29 Meine Ankläger sollen sich bedecken mit Schmach, /wie in einen Mantel sich in Schande hüllen.
Psalmen Ps 23 109 30 Ich will den Herrn preisen mit lauter Stimme, /in der Menge ihn loben.
Psalmen Ps 23 109 31 Denn er steht dem Armen zur Seite, /um ihn vor falschen Richtern zu retten.
Psalmen Ps 23 110 1 [[Ein Psalm Davids.]] So spricht der Herr zu meinem Herrn: /Setze dich mir zur Rechten /und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.
Psalmen Ps 23 110 2 Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: /«Herrsche inmitten deiner Feinde!»
Psalmen Ps 23 110 3 Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht /(wenn du erscheinst) in heiligem Schmuck; ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, /wie den Tau in der Frühe.
Psalmen Ps 23 110 4 Der Herr hat geschworen und nie wird's ihn reuen: /«Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.»
Psalmen Ps 23 110 5 Der Herr steht dir zur Seite; /er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes.
Psalmen Ps 23 110 6 Er hält Gericht unter den Völkern, er häuft die Toten, /die Häupter zerschmettert er weithin auf Erden.
Psalmen Ps 23 110 7 Er trinkt aus dem Bach am Weg; /so kann er (von neuem) das Haupt erheben.
Psalmen Ps 23 111 1 Halleluja! Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen /im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.
Psalmen Ps 23 111 2 Groß sind die Werke des Herrn, /kostbar allen, die sich an ihnen freuen.
Psalmen Ps 23 111 3 Er waltet in Hoheit und Pracht, /seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
Psalmen Ps 23 111 4 Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet, /der Herr ist gnädig und barmherzig.
Psalmen Ps 23 111 5 Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, /an seinen Bund denkt er auf ewig.
Psalmen Ps 23 111 6 Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan, /um ihm das Erbe der Völker zu geben.
Psalmen Ps 23 111 7 Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig, /all seine Gebote sind verlässlich.
Psalmen Ps 23 111 8 Sie stehen fest für immer und ewig, /geschaffen in Treue und Redlichkeit.
Psalmen Ps 23 111 9 Er gewährte seinem Volk Erlösung /und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten. /Furcht gebietend ist sein Name und heilig.
Psalmen Ps 23 111 10 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; /alle, die danach leben, sind klug. /Sein Ruhm hat Bestand für immer.
Psalmen Ps 23 112 1 Halleluja! Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt /und sich herzlich freut an seinen Geboten.
Psalmen Ps 23 112 2 Seine Nachkommen werden mächtig im Land, /das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet.
Psalmen Ps 23 112 3 Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, /sein Heil hat Bestand für immer.
Psalmen Ps 23 112 4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht: /der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
Psalmen Ps 23 112 5 Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist, /der das Seine ordnet, wie es recht ist.
Psalmen Ps 23 112 6 Niemals gerät er ins Wanken; /ewig denkt man an den Gerechten.
Psalmen Ps 23 112 7 Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung; /sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.
Psalmen Ps 23 112 8 Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nie; /denn bald wird er herabschauen auf seine Bedränger.
Psalmen Ps 23 112 9 Reichlich gibt er den Armen, /sein Heil hat Bestand für immer; /er ist mächtig und hoch geehrt.
Psalmen Ps 23 112 10 Voll Verdruss sieht es der Frevler, /er knirscht mit den Zähnen und geht zugrunde. /Zunichte werden die Wünsche der Frevler.
Psalmen Ps 23 113 1 Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, /lobt den Namen des Herrn!
Psalmen Ps 23 113 2 Der Name des Herrn sei gepriesen /von nun an bis in Ewigkeit.
Psalmen Ps 23 113 3 Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang /sei der Name des Herrn gelobt.
Psalmen Ps 23 113 4 Der Herr ist erhaben über alle Völker, /seine Herrlichkeit überragt die Himmel.
Psalmen Ps 23 113 5 Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott, /im Himmel und auf Erden,
Psalmen Ps 23 113 6 ihm, der in der Höhe thront, /der hinabschaut in die Tiefe,
Psalmen Ps 23 113 7 der den Schwachen aus dem Staub emporhebt /und den Armen erhöht, der im Schmutz liegt?
Psalmen Ps 23 113 8 Er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, /bei den Edlen seines Volkes.
Psalmen Ps 23 113 9 Die Frau, die kinderlos war, lässt er im Hause wohnen; /sie wird Mutter und freut sich an ihren Kindern. /Halleluja!
Psalmen Ps 23 114 1 Als Israel aus Ägypten auszog, /Jakobs Haus aus dem Volk mit fremder Sprache,
Psalmen Ps 23 114 2 da wurde Juda Gottes Heiligtum, /Israel das Gebiet seiner Herrschaft.
Psalmen Ps 23 114 3 Das Meer sah es und floh, /der Jordan wich zurück.
Psalmen Ps 23 114 4 Die Berge hüpften wie Widder, /die Hügel wie junge Lämmer.
Psalmen Ps 23 114 5 Was ist mit dir, Meer, dass du fliehst, /und mit dir, Jordan, dass du zurückweichst?
Psalmen Ps 23 114 6 Ihr Berge, was hüpft ihr wie Widder, /und ihr Hügel, wie junge Lämmer?
Psalmen Ps 23 114 7 Vor dem Herrn erbebe, du Erde, /vor dem Antlitz des Gottes Jakobs,
Psalmen Ps 23 114 8 der den Fels zur Wasserflut wandelt /und Kieselgestein zu quellendem Wasser.
Psalmen Ps 23 115 1 Nicht uns, o Herr, bring zu Ehren, /nicht uns, sondern deinen Namen, /in deiner Huld und Treue!
Psalmen Ps 23 115 2 Warum sollen die Völker sagen: /«Wo ist denn ihr Gott?»
Psalmen Ps 23 115 3 Unser Gott ist im Himmel; /alles, was ihm gefällt, das vollbringt er.
Psalmen Ps 23 115 4 Die Götzen der Völker sind nur Silber und Gold, /ein Machwerk von Menschenhand.
Psalmen Ps 23 115 5 Sie haben einen Mund und reden nicht, /Augen und sehen nicht;
Psalmen Ps 23 115 6 sie haben Ohren und hören nicht, /eine Nase und riechen nicht;
Psalmen Ps 23 115 7 mit ihren Händen können sie nicht greifen, /mit den Füßen nicht gehen, /sie bringen keinen Laut hervor aus ihrer Kehle.
Psalmen Ps 23 115 8 Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, /alle, die den Götzen vertrauen.
Psalmen Ps 23 115 9 Israel, vertrau auf den Herrn! /Er ist für euch Helfer und Schild.
Psalmen Ps 23 115 10 Haus Aaron, vertrau auf den Herrn! /Er ist für euch Helfer und Schild.
Psalmen Ps 23 115 11 Alle, die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf den Herrn! /Er ist für euch Helfer und Schild.
Psalmen Ps 23 115 12 Der Herr denkt an uns, er wird uns segnen, /er wird das Haus Israel segnen, /er wird das Haus Aaron segnen.
Psalmen Ps 23 115 13 Der Herr wird alle segnen, die ihn fürchten, /segnen Kleine und Große.
Psalmen Ps 23 115 14 Es mehre euch der Herr, /euch und eure Kinder.
Psalmen Ps 23 115 15 Seid gesegnet vom Herrn, /der Himmel und Erde gemacht hat.
Psalmen Ps 23 115 16 Der Himmel ist der Himmel des Herrn, /die Erde aber gab er den Menschen.
Psalmen Ps 23 115 17 Tote können den Herrn nicht mehr loben, /keiner, der ins Schweigen hinabfuhr.
Psalmen Ps 23 115 18 Wir aber preisen den Herrn /von nun an bis in Ewigkeit. /Halleluja!
Psalmen Ps 23 116 1 Ich liebe den Herrn; /denn er hat mein lautes Flehen gehört
Psalmen Ps 23 116 2 und sein Ohr mir zugeneigt /an dem Tag, als ich zu ihm rief.
Psalmen Ps 23 116 3 Mich umfingen die Fesseln des Todes, /mich befielen die Ängste der Unterwelt, /mich trafen Bedrängnis und Kummer.
Psalmen Ps 23 116 4 Da rief ich den Namen des Herrn an: /«Ach Herr, rette mein Leben!»
Psalmen Ps 23 116 5 Der Herr ist gnädig und gerecht, /unser Gott ist barmherzig.
Psalmen Ps 23 116 6 Der Herr behütet die schlichten Herzen; /ich war in Not und er brachte mir Hilfe.
Psalmen Ps 23 116 7 Komm wieder zur Ruhe, mein Herz! /Denn der Herr hat dir Gutes getan.
Psalmen Ps 23 116 8 Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, /meine Tränen (getrocknet), /meinen Fuß (bewahrt vor) dem Gleiten.
Psalmen Ps 23 116 9 So gehe ich meinen Weg vor dem Herrn /im Land der Lebenden.
Psalmen Ps 23 116 10 Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte: /Ich bin so tief gebeugt.
Psalmen Ps 23 116 11 In meiner Bestürzung sagte ich: /Die Menschen lügen alle.
Psalmen Ps 23 116 12 Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, /was er mir Gutes getan hat?
Psalmen Ps 23 116 13 Ich will den Kelch des Heils erheben /und anrufen den Namen des Herrn.
Psalmen Ps 23 116 14 Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen /offen vor seinem ganzen Volk.
Psalmen Ps 23 116 15 Kostbar ist in den Augen des Herrn /das Sterben seiner Frommen.
Psalmen Ps 23 116 16 Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, /dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. /Du hast meine Fesseln gelöst.
Psalmen Ps 23 116 17 Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen /und anrufen den Namen des Herrn.
Psalmen Ps 23 116 18 Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen /offen vor seinem ganzen Volk,
Psalmen Ps 23 116 19 in den Vorhöfen am Haus des Herrn, /in deiner Mitte, Jerusalem. /Halleluja!
Psalmen Ps 23 117 1 Lobet den Herrn, alle Völker, /preist ihn, alle Nationen!
Psalmen Ps 23 117 2 Denn mächtig waltet über uns seine Huld, /die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. /Halleluja!
Psalmen Ps 23 118 1 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 118 2 So soll Israel sagen: /Denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 118 3 So soll das Haus Aaron sagen: /Denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 118 4 So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: /Denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 118 5 In der Bedrängnis rief ich zum Herrn; /der Herr hat mich erhört und mich frei gemacht.
Psalmen Ps 23 118 6 Der Herr ist bei mir, ich fürchte mich nicht. /Was können Menschen mir antun?
Psalmen Ps 23 118 7 Der Herr ist bei mir, er ist mein Helfer; /ich aber schaue auf meine Hasser herab.
Psalmen Ps 23 118 8 Besser, sich zu bergen beim Herrn, /als auf Menschen zu bauen.
Psalmen Ps 23 118 9 Besser, sich zu bergen beim Herrn, /als auf Fürsten zu bauen.
Psalmen Ps 23 118 10 Alle Völker umringen mich; /ich wehre sie ab im Namen des Herrn.
Psalmen Ps 23 118 11 Sie umringen, ja, sie umringen mich; /ich wehre sie ab im Namen des Herrn.
Psalmen Ps 23 118 12 Sie umschwirren mich wie Bienen, /wie ein Strohfeuer verlöschen sie; /ich wehre sie ab im Namen des Herrn.
Psalmen Ps 23 118 13 Sie stießen mich hart, sie wollten mich stürzen; /der Herr aber hat mir geholfen.
Psalmen Ps 23 118 14 Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; /er ist für mich zum Retter geworden.
Psalmen Ps 23 118 15 Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: /«Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!
Psalmen Ps 23 118 16 Die Rechte des Herrn ist erhoben, /die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!»
Psalmen Ps 23 118 17 Ich werde nicht sterben, sondern leben, /um die Taten des Herrn zu verkünden.
Psalmen Ps 23 118 18 Der Herr hat mich hart gezüchtigt, /doch er hat mich nicht dem Tod übergeben.
Psalmen Ps 23 118 19 Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, /damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken.
Psalmen Ps 23 118 20 Das ist das Tor zum Herrn, /nur Gerechte treten hier ein.
Psalmen Ps 23 118 21 Ich danke dir, dass du mich erhört hast; /du bist für mich zum Retter geworden.
Psalmen Ps 23 118 22 Der Stein, den die Bauleute verwarfen, /er ist zum Eckstein geworden.
Psalmen Ps 23 118 23 Das hat der Herr vollbracht, /vor unseren Augen geschah dieses Wunder.
Psalmen Ps 23 118 24 Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; /wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.
Psalmen Ps 23 118 25 Ach, Herr, bring doch Hilfe! /Ach, Herr, gib doch Gelingen!
Psalmen Ps 23 118 26 Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. /Wir segnen euch vom Haus des Herrn her. /
Psalmen Ps 23 118 27 Gott, der Herr, erleuchte uns. Mit Zweigen in den Händen /schließt euch zusammen zum Reigen /bis zu den Hörnern des Altars!
Psalmen Ps 23 118 28 Du bist mein Gott, dir will ich danken; /mein Gott, dich will ich rühmen.
Psalmen Ps 23 118 29 Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 119 1 (Alef) Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist, /die leben nach der Weisung des Herrn.
Psalmen Ps 23 119 2 Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen /und ihn suchen von ganzem Herzen,
Psalmen Ps 23 119 3 die kein Unrecht tun /und auf seinen Wegen gehn.
Psalmen Ps 23 119 4 Du hast deine Befehle gegeben, /damit man sie genau beachtet.
Psalmen Ps 23 119 5 Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet, /deinen Gesetzen zu folgen!
Psalmen Ps 23 119 6 Dann werde ich niemals scheitern, /wenn ich auf all deine Gebote schaue.
Psalmen Ps 23 119 7 Mit lauterem Herzen will ich dir danken, /wenn ich deine gerechten Urteile lerne.
Psalmen Ps 23 119 8 Deinen Gesetzen will ich immer folgen. /Lass mich doch niemals im Stich! (Bet)
Psalmen Ps 23 119 9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? /Wenn er sich hält an dein Wort.
Psalmen Ps 23 119 10 Ich suche dich von ganzem Herzen. /Lass mich nicht abirren von deinen Geboten!
Psalmen Ps 23 119 11 Ich berge deinen Spruch im Herzen, /damit ich gegen dich nicht sündige.
Psalmen Ps 23 119 12 Gepriesen seist du, Herr. /Lehre mich deine Gesetze!
Psalmen Ps 23 119 13 Mit meinen Lippen verkünde ich /alle Urteile deines Mundes.
Psalmen Ps 23 119 14 Nach deinen Vorschriften zu leben /freut mich mehr als großer Besitz.
Psalmen Ps 23 119 15 Ich will nachsinnen über deine Befehle /und auf deine Pfade schauen.
Psalmen Ps 23 119 16 Ich habe meine Freude an deinen Gesetzen, /dein Wort will ich nicht vergessen. (Gimel)
Psalmen Ps 23 119 17 Tu deinem Knecht Gutes, erhalt mich am Leben! /Dann will ich dein Wort befolgen.
Psalmen Ps 23 119 18 Öffne mir die Augen /für das Wunderbare an deiner Weisung!
Psalmen Ps 23 119 19 Ich bin nur Gast auf Erden. /Verbirg mir nicht deine Gebote!
Psalmen Ps 23 119 20 In Sehnsucht nach deinem Urteil /verzehrt sich allezeit meine Seele.
Psalmen Ps 23 119 21 Du drohst den Stolzen. /Verflucht sei, wer abirrt von deinen Geboten.
Psalmen Ps 23 119 22 Nimm von mir Schmach und Verachtung! /Denn was du vorschreibst, befolge ich.
Psalmen Ps 23 119 23 Wenn auch Fürsten gegen mich beraten: /dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze.
Psalmen Ps 23 119 24 Deine Vorschriften machen mich froh; /sie sind meine Berater. (Dalet)
Psalmen Ps 23 119 25 Meine Seele klebt am Boden. /Durch dein Wort belebe mich!
Psalmen Ps 23 119 26 Ich habe dir mein Geschick erzählt und du erhörtest mich. /Lehre mich deine Gesetze!
Psalmen Ps 23 119 27 Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, /dann will ich nachsinnen über deine Wunder.
Psalmen Ps 23 119 28 Meine Seele zerfließt vor Kummer. /Richte mich auf durch dein Wort!
Psalmen Ps 23 119 29 Halte mich fern vom Weg der Lüge; /begnade mich mit deiner Weisung!
Psalmen Ps 23 119 30 Ich wählte den Weg der Wahrheit; /nach deinen Urteilen hab ich Verlangen.
Psalmen Ps 23 119 31 Ich halte an deinen Vorschriften fest. /Herr, lass mich niemals scheitern!
Psalmen Ps 23 119 32 Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote, /denn mein Herz machst du weit. (He)
Psalmen Ps 23 119 33 Herr, weise mir den Weg deiner Gesetze! /Ich will ihn einhalten bis ans Ende.
Psalmen Ps 23 119 34 Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge /und mich an sie halte aus ganzem Herzen.
Psalmen Ps 23 119 35 Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote! /Ich habe an ihm Gefallen.
Psalmen Ps 23 119 36 Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, /doch nicht der Habgier!
Psalmen Ps 23 119 37 Wende meine Augen ab von eitlen Dingen; /durch dein Wort belebe mich!
Psalmen Ps 23 119 38 Erfülle deinem Knecht die Verheißung, /die allen gilt, die dich fürchten und ehren.
Psalmen Ps 23 119 39 Wende die Schande ab, vor der mir graut; /denn deine Entscheide sind gut.
Psalmen Ps 23 119 40 Nach deinen Befehlen hab ich Verlangen. /Gib mir neue Kraft durch deine Gerechtigkeit! (Waw)
Psalmen Ps 23 119 41 Herr, deine Huld komme auf mich herab /und deine Hilfe, wie du es verheißen hast.
Psalmen Ps 23 119 42 Dann kann ich dem, der mich schmäht, erwidern; /denn ich vertraue auf dein Wort.
Psalmen Ps 23 119 43 Entziehe meinem Mund nicht das Wort der Wahrheit! /Ich hoffe so sehr auf deine Entscheide.
Psalmen Ps 23 119 44 Ich will deiner Weisung beständig folgen, /auf immer und ewig.
Psalmen Ps 23 119 45 Dann schreite ich aus auf freier Bahn; /denn ich frage nach deinen Befehlen.
Psalmen Ps 23 119 46 Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen /und mich nicht vor ihnen schämen.
Psalmen Ps 23 119 47 An deinen Geboten habe ich meine Freude, /ich liebe sie von Herzen.
Psalmen Ps 23 119 48 Ich erhebe meine Hände zu deinen Geboten; /nachsinnen will ich über deine Gesetze. (Sajin)
Psalmen Ps 23 119 49 Denk an das Wort für deinen Knecht, /durch das du mir Hoffnung gabst.
Psalmen Ps 23 119 50 Das ist mein Trost im Elend: /Deine Verheißung spendet mir Leben.
Psalmen Ps 23 119 51 Frech verhöhnen mich die Stolzen; /ich aber weiche nicht ab von deiner Weisung.
Psalmen Ps 23 119 52 Denke ich an deine Urteile seit alter Zeit, /Herr, dann bin ich getröstet.
Psalmen Ps 23 119 53 Zorn packt mich wegen der Frevler, /weil sie deine Weisung missachten.
Psalmen Ps 23 119 54 Zum Lobgesang wurden mir deine Gesetze /im Haus meiner Pilgerschaft.
Psalmen Ps 23 119 55 In der Nacht denke ich, Herr, an deinen Namen; /ich will deine Weisung beachten.
Psalmen Ps 23 119 56 Deine Befehle zu befolgen /ist das Glück, das mir zufiel. (Chet)
Psalmen Ps 23 119 57 Mein Anteil ist der Herr; /ich habe versprochen, dein Wort zu beachten.
Psalmen Ps 23 119 58 Ich suche deine Gunst von ganzem Herzen. /Sei mir gnädig nach deiner Verheißung!
Psalmen Ps 23 119 59 Ich überdenke meine Wege, /zu deinen Vorschriften lenke ich meine Schritte.
Psalmen Ps 23 119 60 Ich eile und säume nicht, /deine Gebote zu halten.
Psalmen Ps 23 119 61 Auch wenn mich die Stricke der Frevler fesseln, /vergesse ich deine Weisung nicht.
Psalmen Ps 23 119 62 Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen /wegen deiner gerechten Entscheide.
Psalmen Ps 23 119 63 Ich bin ein Freund all derer, die dich fürchten und ehren, /und aller, die deine Befehle befolgen.
Psalmen Ps 23 119 64 Von deiner Güte, Herr, ist die Erde erfüllt. /Lehre mich deine Gesetze! (Tet)
Psalmen Ps 23 119 65 Du hast deinem Knecht Gutes erwiesen, /o Herr, nach deinem Wort.
Psalmen Ps 23 119 66 Lehre mich Erkenntnis und rechtes Urteil! /Ich vertraue auf deine Gebote.
Psalmen Ps 23 119 67 Ehe ich gedemütigt wurde, ging mein Weg in die Irre; /nun aber halte ich mich an deine Verheißung.
Psalmen Ps 23 119 68 Du bist gut und wirkst Gutes. /Lehre mich deine Gesetze!
Psalmen Ps 23 119 69 Stolze verbreiten über mich Lügen, /ich aber halte mich von ganzem Herzen an deine Befehle.
Psalmen Ps 23 119 70 Abgestumpft und satt ist ihr Herz, /ich aber ergötze mich an deiner Weisung.
Psalmen Ps 23 119 71 Dass ich gedemütigt wurde, war für mich gut; /denn so lernte ich deine Gesetze.
Psalmen Ps 23 119 72 Die Weisung deines Mundes ist mir lieb, /mehr als große Mengen von Gold und Silber. (Jod)
Psalmen Ps 23 119 73 Deine Hände haben mich gemacht und geformt. /Gib mir Einsicht, damit ich deine Gebote lerne.
Psalmen Ps 23 119 74 Wer dich fürchtet, wird mich sehen und sich freuen; /denn ich warte auf dein Wort.
Psalmen Ps 23 119 75 Herr, ich weiß, dass deine Entscheide gerecht sind; /du hast mich gebeugt, weil du treu für mich sorgst.
Psalmen Ps 23 119 76 Tröste mich in deiner Huld, /wie du es deinem Knecht verheißen hast.
Psalmen Ps 23 119 77 Dein Erbarmen komme über mich, damit ich lebe; /denn deine Weisung macht mich froh.
Psalmen Ps 23 119 78 Schande über die Stolzen, die mich zu Unrecht bedrücken! /Ich aber sinne nach über deine Befehle.
Psalmen Ps 23 119 79 Mir sollen sich alle zuwenden, die dich fürchten und ehren /und die deine Vorschriften kennen.
Psalmen Ps 23 119 80 Mein Herz richte sich ganz nach deinen Gesetzen; /dann werde ich nicht zuschanden. (Kaf)
Psalmen Ps 23 119 81 Nach deiner Hilfe sehnt sich meine Seele; /ich warte auf dein Wort.
Psalmen Ps 23 119 82 Meine Augen sehnen sich nach deiner Verheißung, /sie fragen: Wann wirst du mich trösten?
Psalmen Ps 23 119 83 Ich bin wie ein Schlauch voller Risse, /doch deine Gesetze habe ich nicht vergessen.
Psalmen Ps 23 119 84 Wie viele Tage noch bleiben deinem Knecht? /Wann wirst du meine Verfolger richten?
Psalmen Ps 23 119 85 Stolze stellen mir Fallen, /sie handeln nicht nach deiner Weisung.
Psalmen Ps 23 119 86 Zuverlässig sind all deine Gebote. /Zu Unrecht verfolgt man mich. Komm mir zu Hilfe!
Psalmen Ps 23 119 87 Fast hätte man mich von der Erde ausgetilgt; /dennoch halte ich fest an deinen Befehlen.
Psalmen Ps 23 119 88 In deiner großen Huld lass mich leben /und ich will beachten, was dein Mund mir gebietet. (Lamed)
Psalmen Ps 23 119 89 Herr, dein Wort bleibt auf ewig, /es steht fest wie der Himmel.
Psalmen Ps 23 119 90 Deine Treue währt von Geschlecht zu Geschlecht; /du hast die Erde gegründet, sie bleibt bestehen.
Psalmen Ps 23 119 91 Nach deiner Ordnung bestehen sie bis heute /und dir ist alles dienstbar.
Psalmen Ps 23 119 92 Wäre nicht dein Gesetz meine Freude, /ich wäre zugrunde gegangen in meinem Elend.
Psalmen Ps 23 119 93 Nie will ich deine Befehle vergessen; /denn durch sie schenkst du mir Leben.
Psalmen Ps 23 119 94 Ich bin dein, errette mich! /Ich frage nach deinen Befehlen.
Psalmen Ps 23 119 95 Frevler lauern mir auf, um mich zu vernichten; /doch mein Sinn achtet auf das, was du gebietest.
Psalmen Ps 23 119 96 Ich sah, dass alles Vollkommene Grenzen hat; /doch dein Gebot kennt keine Schranken. (Mem)
Psalmen Ps 23 119 97 Wie lieb ist mir deine Weisung; /ich sinne über sie nach den ganzen Tag.
Psalmen Ps 23 119 98 Dein Gebot macht mich weiser als all meine Feinde; /denn immer ist es mir nahe.
Psalmen Ps 23 119 99 Ich wurde klüger als all meine Lehrer; /denn über deine Vorschriften sinne ich nach.
Psalmen Ps 23 119 100 Mehr Einsicht habe ich als die Alten; /denn ich beachte deine Befehle.
Psalmen Ps 23 119 101 Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; /denn ich will dein Wort befolgen.
Psalmen Ps 23 119 102 Ich weiche nicht ab von deinen Entscheiden, /du hast mich ja selbst unterwiesen.
Psalmen Ps 23 119 103 Wie köstlich ist für meinen Gaumen deine Verheißung, /süßer als Honig für meinen Mund.
Psalmen Ps 23 119 104 Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht, /darum hasse ich alle Pfade der Lüge. (Nun)
Psalmen Ps 23 119 105 Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, /ein Licht für meine Pfade.
Psalmen Ps 23 119 106 Ich tat einen Schwur und ich will ihn halten: /Ich will deinen gerechten Entscheidungen folgen.
Psalmen Ps 23 119 107 Herr, ganz tief bin ich gebeugt. /Durch dein Wort belebe mich!
Psalmen Ps 23 119 108 Herr, nimm mein Lobopfer gnädig an /und lehre mich deine Entscheide!
Psalmen Ps 23 119 109 Mein Leben ist ständig in Gefahr, /doch ich vergesse nie deine Weisung.
Psalmen Ps 23 119 110 Frevler legen mir Schlingen, /aber ich irre nicht ab von deinen Befehlen.
Psalmen Ps 23 119 111 Deine Vorschriften sind auf ewig mein Erbteil; /denn sie sind die Freude meines Herzens.
Psalmen Ps 23 119 112 Mein Herz ist bereit, dein Gesetz zu erfüllen /bis ans Ende und ewig. (Samech)
Psalmen Ps 23 119 113 Zwiespältige Menschen sind mir von Grund auf verhasst, /doch dein Gesetz ist mir lieb.
Psalmen Ps 23 119 114 Du bist mein Schutz und mein Schild, /ich warte auf dein Wort.
Psalmen Ps 23 119 115 Weicht zurück von mir, ihr Bösen! /Ich will die Gebote meines Gottes befolgen.
Psalmen Ps 23 119 116 Stütze mich, damit ich lebe, wie du es verheißen hast. /Lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern!
Psalmen Ps 23 119 117 Gib mir Halt, dann finde ich Rettung; /immer will ich auf deine Gesetze schauen.
Psalmen Ps 23 119 118 Alle, die sich von deinen Gesetzen entfernen, verwirfst du; /denn ihr Sinnen und Trachten ist Lüge.
Psalmen Ps 23 119 119 Alle Frevler im Land sind für dich wie Schlacken, /darum liebe ich, was du gebietest.
Psalmen Ps 23 119 120 Aus Ehrfurcht vor dir erschauert mein Leib, /vor deinen Urteilen empfinde ich heilige Scheu. (Ajin)
Psalmen Ps 23 119 121 Ich tue, was recht und gerecht ist. /Gib mich meinen Bedrückern nicht preis!
Psalmen Ps 23 119 122 Verbürg dich für das Wohl deines Knechtes, /damit die Stolzen mich nicht unterdrücken.
Psalmen Ps 23 119 123 Meine Augen sehnen sich nach deiner Hilfe, /nach deiner gerechten Verheißung.
Psalmen Ps 23 119 124 Handle an deinem Knecht nach deiner Huld /und lehre mich deine Gesetze!
Psalmen Ps 23 119 125 Ich bin dein Knecht. Gib mir Einsicht, /damit ich verstehe, was du gebietest.
Psalmen Ps 23 119 126 Herr, es ist Zeit zu handeln; /man hat dein Gesetz gebrochen.
Psalmen Ps 23 119 127 Darum liebe ich deine Gebote /mehr als Rotgold und Weißgold.
Psalmen Ps 23 119 128 Darum lebe ich genau nach deinen Befehlen; /ich hasse alle Pfade der Lüge. (Pe)
Psalmen Ps 23 119 129 Deine Vorschriften sind der Bewunderung wert; /darum bewahrt sie mein Herz.
Psalmen Ps 23 119 130 Die Erklärung deiner Worte bringt Erleuchtung, /den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht.
Psalmen Ps 23 119 131 Weit öffne ich meinen Mund /und lechze nach deinen Geboten; /denn nach ihnen hab ich Verlangen.
Psalmen Ps 23 119 132 Wende dich mir zu, sei mir gnädig, /wie es denen gebührt, die deinen Namen lieben.
Psalmen Ps 23 119 133 Festige meine Schritte, wie du es verheißen hast. /Lass kein Unrecht über mich herrschen!
Psalmen Ps 23 119 134 Erlöse mich aus der Gewalt der Menschen; /dann will ich deine Befehle halten.
Psalmen Ps 23 119 135 Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht /und lehre mich deine Gesetze!
Psalmen Ps 23 119 136 Tränenbäche strömen aus meinen Augen, /weil man dein Gesetz nicht befolgt. (Zade)
Psalmen Ps 23 119 137 Herr, du bist gerecht /und deine Entscheide sind richtig.
Psalmen Ps 23 119 138 Du hast deine Vorschriften erlassen in Gerechtigkeit /und in großer Treue.
Psalmen Ps 23 119 139 Der Eifer für dich verzehrt mich; /denn meine Gegner vergessen deine Worte.
Psalmen Ps 23 119 140 Deine Worte sind rein und lauter; /dein Knecht hat sie lieb.
Psalmen Ps 23 119 141 Ich bin gering und verachtet, /doch ich vergesse nie deine Befehle.
Psalmen Ps 23 119 142 Deine Gerechtigkeit bleibt ewig Gerechtigkeit, /deine Weisung ist Wahrheit.
Psalmen Ps 23 119 143 Mich trafen Not und Bedrängnis, /doch deine Gebote machen mich froh.
Psalmen Ps 23 119 144 Deine Vorschriften sind auf ewig gerecht. /Gib mir Einsicht, damit ich lebe. (Qof)
Psalmen Ps 23 119 145 Erhöre mich, Herr, ich rufe von ganzem Herzen; /deine Gesetze will ich halten.
Psalmen Ps 23 119 146 Ich rufe zu dir; errette mich, /dann will ich deinen Vorschriften folgen.
Psalmen Ps 23 119 147 Schon beim Morgengrauen komme ich und flehe; /ich warte auf dein Wort.
Psalmen Ps 23 119 148 Meine Augen eilen den Nachtwachen voraus; /denn ich sinne nach über deine Verheißung.
Psalmen Ps 23 119 149 Höre auf meine Stimme in deiner Huld; /belebe mich, Herr, durch deine Entscheide!
Psalmen Ps 23 119 150 Mir nähern sich tückische Verfolger; /sie haben sich weit von deiner Weisung entfernt.
Psalmen Ps 23 119 151 Doch du bist nahe, Herr, /und alle deine Gebote sind Wahrheit.
Psalmen Ps 23 119 152 Aus deinen Vorschriften weiß ich seit langem, /dass du sie für ewig bestimmt hast. (Resch)
Psalmen Ps 23 119 153 Sieh mein Elend an und rette mich; /denn ich habe deine Weisung nicht vergessen.
Psalmen Ps 23 119 154 Verschaff mir Recht und erlöse mich; /nach deiner Weisung erhalte mein Leben!
Psalmen Ps 23 119 155 Fern bleibt den Frevlern das Heil; /denn sie fragen nicht nach deinen Gesetzen.
Psalmen Ps 23 119 156 Herr, groß ist dein Erbarmen; /durch deine Entscheide belebe mich!
Psalmen Ps 23 119 157 Viele verfolgen und quälen mich, /doch von deinen Vorschriften weich ich nicht ab.
Psalmen Ps 23 119 158 Wenn ich Abtrünnige sehe, empfinde ich Abscheu, /weil sie dein Wort nicht befolgen.
Psalmen Ps 23 119 159 Sieh an, wie sehr ich deine Vorschriften liebe; /Herr, in deiner Huld belebe mich!
Psalmen Ps 23 119 160 Das Wesen deines Wortes ist Wahrheit, /deine gerechten Urteile haben alle auf ewig Bestand. (Schin)
Psalmen Ps 23 119 161 Fürsten verfolgen mich ohne Grund, /doch mein Herz fürchtet nur dein Wort.
Psalmen Ps 23 119 162 Ich freue mich über deine Verheißung /wie einer, der reiche Beute gemacht hat.
Psalmen Ps 23 119 163 Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Gräuel, /doch deine Weisung habe ich lieb.
Psalmen Ps 23 119 164 Siebenmal am Tag singe ich dein Lob /wegen deiner gerechten Entscheide.
Psalmen Ps 23 119 165 Alle, die deine Weisung lieben, empfangen Heil in Fülle; /es trifft sie kein Unheil.
Psalmen Ps 23 119 166 Herr, ich hoffe auf deine Hilfe /und befolge deine Gebote.
Psalmen Ps 23 119 167 Meine Seele beachtet, was du gebietest, /und liebt es von Herzen.
Psalmen Ps 23 119 168 Ich folge deinen Vorschriften und Befehlen; /denn alle meine Wege (liegen offen) vor dir. (Taw)
Psalmen Ps 23 119 169 Herr, zu dir dringe mein Rufen. /Gib mir Einsicht, getreu deinem Wort!
Psalmen Ps 23 119 170 Mein Flehen komme vor dein Angesicht. /Reiß mich heraus getreu deiner Verheißung!
Psalmen Ps 23 119 171 Meine Lippen sollen überströmen von Lobpreis; /denn du lehrst mich deine Gesetze.
Psalmen Ps 23 119 172 Meine Zunge soll deine Verheißung besingen; /denn deine Gebote sind alle gerecht.
Psalmen Ps 23 119 173 Deine Hand sei bereit, mir zu helfen; /denn ich habe mir deine Befehle erwählt.
Psalmen Ps 23 119 174 Ich sehne mich, Herr, nach deiner Hilfe /und deine Weisung macht mich froh.
Psalmen Ps 23 119 175 Lass meine Seele leben, damit sie dich preisen kann. /Deine Entscheidungen mögen mir helfen.
Psalmen Ps 23 119 176 Ich bin verirrt wie ein verlorenes Schaf. /Suche deinen Knecht! /Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.
Psalmen Ps 23 120 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Ich rief zum Herrn in meiner Not /und er hat mich erhört.
Psalmen Ps 23 120 2 Herr, rette mein Leben vor Lügnern, /rette es vor falschen Zungen!
Psalmen Ps 23 120 3 Was soll er dir tun, was alles dir antun, /du falsche Zunge?
Psalmen Ps 23 120 4 Scharfe Pfeile von Kriegerhand /und glühende Ginsterkohlen dazu.
Psalmen Ps 23 120 5 Weh mir, dass ich als Fremder in Meschech bin /und bei den Zelten von Kedar wohnen muss!
Psalmen Ps 23 120 6 Ich muss schon allzu lange wohnen /bei Leuten, die den Frieden hassen.
Psalmen Ps 23 120 7 Ich verhalte mich friedlich; /doch ich brauche nur zu reden, dann suchen sie Hader und Streit.
Psalmen Ps 23 121 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: /Woher kommt mir Hilfe?
Psalmen Ps 23 121 2 Meine Hilfe kommt vom Herrn, /der Himmel und Erde gemacht hat.
Psalmen Ps 23 121 3 Er lässt deinen Fuß nicht wanken; /er, der dich behütet, schläft nicht.
Psalmen Ps 23 121 4 Nein, der Hüter Israels /schläft und schlummert nicht.
Psalmen Ps 23 121 5 Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; /er steht dir zur Seite.
Psalmen Ps 23 121 6 Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden /noch der Mond in der Nacht.
Psalmen Ps 23 121 7 Der Herr behüte dich vor allem Bösen, /er behüte dein Leben.
Psalmen Ps 23 121 8 Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, /von nun an bis in Ewigkeit.
Psalmen Ps 23 122 1 [[Ein Wallfahrtslied Davids.]] Ich freute mich, als man mir sagte: /«Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.»
Psalmen Ps 23 122 2 Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem: /
Psalmen Ps 23 122 3 Jerusalem, du starke Stadt, /dicht gebaut und fest gefügt.
Psalmen Ps 23 122 4 Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, /wie es Israel geboten ist, /den Namen des Herrn zu preisen.
Psalmen Ps 23 122 5 Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, /die Throne des Hauses David.
Psalmen Ps 23 122 6 Erbittet für Jerusalem Frieden! /Wer dich liebt, sei in dir geborgen.
Psalmen Ps 23 122 7 Friede wohne in deinen Mauern, /in deinen Häusern Geborgenheit.
Psalmen Ps 23 122 8 Wegen meiner Brüder und Freunde /will ich sagen: In dir sei Friede.
Psalmen Ps 23 122 9 Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, /will ich dir Glück erflehen.
Psalmen Ps 23 123 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Ich erhebe meine Augen zu dir, /der du hoch im Himmel thronst.
Psalmen Ps 23 123 2 Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, /wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, /bis er uns gnädig ist.
Psalmen Ps 23 123 3 Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig! /Denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter,
Psalmen Ps 23 123 4 übersatt ist unsre Seele von ihrem Spott, /von der Verachtung der Stolzen.
Psalmen Ps 23 124 1 [[Ein Wallfahrtslied Davids.]] Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt /- so soll Israel sagen -,
Psalmen Ps 23 124 2 hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, /als sich gegen uns Menschen erhoben,
Psalmen Ps 23 124 3 dann hätten sie uns lebendig verschlungen, /als gegen uns ihr Zorn entbrannt war.
Psalmen Ps 23 124 4 Dann hätten die Wasser uns weggespült, /hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.
Psalmen Ps 23 124 5 Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, /die wilden und wogenden Wasser.
Psalmen Ps 23 124 6 Gelobt sei der Herr, /der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ.
Psalmen Ps 23 124 7 Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen; /das Netz ist zerrissen und wir sind frei.
Psalmen Ps 23 124 8 Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn, /der Himmel und Erde gemacht hat.
Psalmen Ps 23 125 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Wer auf den Herrn vertraut, steht fest wie der Zionsberg, /der niemals wankt, der ewig bleibt.
Psalmen Ps 23 125 2 Wie Berge Jerusalem rings umgeben, /so ist der Herr um sein Volk von nun an auf ewig.
Psalmen Ps 23 125 3 Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der Gerechten lasten, /damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift.
Psalmen Ps 23 125 4 Herr, tu Gutes den Guten, /den Menschen mit redlichem Herzen!
Psalmen Ps 23 125 5 Doch wer auf krumme Wege abbiegt, /den jage, Herr, samt den Frevlern davon! /Frieden über Israel!
Psalmen Ps 23 126 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, /da waren wir alle wie Träumende.
Psalmen Ps 23 126 2 Da war unser Mund voll Lachen /und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: /«Der Herr hat an ihnen Großes getan.»
Psalmen Ps 23 126 3 Ja, Großes hat der Herr an uns getan. /Da waren wir fröhlich.
Psalmen Ps 23 126 4 Wende doch, Herr, unser Geschick, /wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland.
Psalmen Ps 23 126 5 Die mit Tränen säen, /werden mit Jubel ernten.
Psalmen Ps 23 126 6 Sie gehen hin unter Tränen /und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel /und bringen ihre Garben ein.
Psalmen Ps 23 127 1 [[Ein Wallfahrtslied Salomos.]] Wenn nicht der Herr das Haus baut, /müht sich jeder umsonst, der daran baut. Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, /wacht der Wächter umsonst.
Psalmen Ps 23 127 2 Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht /und euch spät erst niedersetzt, um das Brot der Mühsal zu essen; /denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf.
Psalmen Ps 23 127 3 Kinder sind eine Gabe des Herrn, /die Frucht des Leibes ist sein Geschenk.
Psalmen Ps 23 127 4 Wie Pfeile in der Hand des Kriegers, /so sind Söhne aus den Jahren der Jugend.
Psalmen Ps 23 127 5 Wohl dem Mann, der mit ihnen den Köcher gefüllt hat! /Beim Rechtsstreit mit ihren Feinden scheitern sie nicht.
Psalmen Ps 23 128 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt /und der auf seinen Wegen geht!
Psalmen Ps 23 128 2 Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; /wohl dir, es wird dir gut ergehn.
Psalmen Ps 23 128 3 Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau /drinnen in deinem Haus. Wie junge Ölbäume sind deine Kinder /rings um deinen Tisch.
Psalmen Ps 23 128 4 So wird der Mann gesegnet, /der den Herrn fürchtet und ehrt.
Psalmen Ps 23 128 5 Es segne dich der Herr vom Zion her. /Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen
Psalmen Ps 23 128 6 und die Kinder deiner Kinder sehn. /Frieden über Israel!
Psalmen Ps 23 129 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf /- so soll Israel sagen -,
Psalmen Ps 23 129 2 sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf, /doch sie konnten mich nicht bezwingen.
Psalmen Ps 23 129 3 Die Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, /ihre langen Furchen gezogen.
Psalmen Ps 23 129 4 Doch der Herr ist gerecht, /er hat die Stricke der Frevler zerhauen.
Psalmen Ps 23 129 5 Beschämt sollen alle weichen, /alle, die Zion hassen.
Psalmen Ps 23 129 6 Sie sollen wie das Gras auf den Dächern sein, /das verdorrt, noch bevor man es ausreißt.
Psalmen Ps 23 129 7 Kein Schnitter kann seine Hand damit füllen, /kein Garbenbinder den Arm.
Psalmen Ps 23 129 8 Keiner, der vorübergeht, wird sagen: /«Der Segen des Herrn sei mit euch.» - /Wir aber segnen euch im Namen des Herrn.
Psalmen Ps 23 130 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: /
Psalmen Ps 23 130 2 Herr, höre meine Stimme! Wende dein Ohr mir zu, /achte auf mein lautes Flehen!
Psalmen Ps 23 130 3 Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, /Herr, wer könnte bestehen?
Psalmen Ps 23 130 4 Doch bei dir ist Vergebung, /damit man in Ehrfurcht dir dient.
Psalmen Ps 23 130 5 Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, /ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.
Psalmen Ps 23 130 6 Meine Seele wartet auf den Herrn /mehr als die Wächter auf den Morgen. Mehr als die Wächter auf den Morgen /
Psalmen Ps 23 130 7 soll Israel harren auf den Herrn. Denn beim Herrn ist die Huld, /bei ihm ist Erlösung in Fülle.
Psalmen Ps 23 130 8 Ja, er wird Israel erlösen /von all seinen Sünden.
Psalmen Ps 23 131 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Herr, mein Herz ist nicht stolz, /nicht hochmütig blicken meine Augen. Ich gehe nicht um mit Dingen, /die mir zu wunderbar und zu hoch sind.
Psalmen Ps 23 131 2 Ich ließ meine Seele ruhig werden und still; /wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir.
Psalmen Ps 23 131 3 Israel, harre auf den Herrn /von nun an bis in Ewigkeit!
Psalmen Ps 23 132 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] O Herr, denk an David, /denk an all seine Mühen,
Psalmen Ps 23 132 2 wie er dem Herrn geschworen, /dem starken Gott Jakobs gelobt hat:
Psalmen Ps 23 132 3 «Nicht will ich mein Zelt betreten /noch mich zur Ruhe betten,
Psalmen Ps 23 132 4 nicht Schlaf den Augen gönnen /noch Schlummer den Lidern,
Psalmen Ps 23 132 5 bis ich eine Stätte finde für den Herrn, /eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.»
Psalmen Ps 23 132 6 Wir hörten von seiner Lade in Efrata, /fanden sie im Gefilde von Jáar.
Psalmen Ps 23 132 7 Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung /und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße!
Psalmen Ps 23 132 8 Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, /du und deine machtvolle Lade!
Psalmen Ps 23 132 9 Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit /und deine Frommen sollen jubeln.
Psalmen Ps 23 132 10 Weil David dein Knecht ist, /weise deinen Gesalbten nicht ab!
Psalmen Ps 23 132 11 Der Herr hat David geschworen, /einen Eid, den er niemals brechen wird: «Einen Spross aus deinem Geschlecht /will ich setzen auf deinen Thron.
Psalmen Ps 23 132 12 Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, /mein Zeugnis, das ich sie lehre, dann sollen auch ihre Söhne /auf deinem Thron sitzen für immer.»
Psalmen Ps 23 132 13 Denn der Herr hat den Zion erwählt, /ihn zu seinem Wohnsitz erkoren:
Psalmen Ps 23 132 14 «Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; /hier will ich wohnen, ich hab ihn erkoren.
Psalmen Ps 23 132 15 Zions Nahrung will ich reichlich segnen, /mit Brot seine Armen sättigen.
Psalmen Ps 23 132 16 Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, /seine Frommen sollen jauchzen und jubeln.
Psalmen Ps 23 132 17 Dort lasse ich Davids Macht erstarken /und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.
Psalmen Ps 23 132 18 Ich bedecke seine Feinde mit Schande; /doch auf ihm erglänzt seine Krone.»
Psalmen Ps 23 133 1 [[Ein Wallfahrtslied Davids.]] Seht doch, wie gut und schön ist es, /wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.
Psalmen Ps 23 133 2 Das ist wie köstliches Salböl, /das vom Kopf hinabfließt auf den Bart, auf Aarons Bart, /das auf sein Gewand hinabfließt.
Psalmen Ps 23 133 3 Das ist wie der Tau des Hermon, /der auf den Berg Zion niederfällt. /Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit.
Psalmen Ps 23 134 1 [[Ein Wallfahrtslied.]] Wohlan, nun preiset den Herrn, /all ihr Knechte des Herrn, die ihr steht im Haus des Herrn, /zu nächtlicher Stunde.
Psalmen Ps 23 134 2 Erhebt eure Hände zum Heiligtum /und preist den Herrn!
Psalmen Ps 23 134 3 Es segne dich der Herr vom Zion her, /(der Herr,) der Himmel und Erde gemacht hat.
Psalmen Ps 23 135 1 Halleluja! Lobt den Namen des Herrn, /lobt ihn, ihr Knechte des Herrn,
Psalmen Ps 23 135 2 die ihr steht im Haus des Herrn, /in den Vorhöfen am Haus unsres Gottes.
Psalmen Ps 23 135 3 Lobt den Herrn, denn der Herr ist gütig. /Singt und spielt seinem Namen, denn er ist freundlich.
Psalmen Ps 23 135 4 Der Herr hat sich Jakob erwählt, /Israel wurde sein Eigentum.
Psalmen Ps 23 135 5 Ja, das weiß ich: Groß ist der Herr, /unser Herr ist größer als alle Götter.
Psalmen Ps 23 135 6 Alles, was dem Herrn gefällt, vollbringt er, /im Himmel, auf der Erde, in den Meeren, in allen Tiefen.
Psalmen Ps 23 135 7 Er führt Wolken herauf vom Ende der Erde, /er lässt es blitzen und regnen, /aus seinen Kammern holt er den Sturmwind hervor.
Psalmen Ps 23 135 8 Er erschlug Ägyptens Erstgeburt, /bei Menschen und beim Vieh.
Psalmen Ps 23 135 9 Gegen dich, Ägypten, sandte er Zeichen und Wunder, /gegen den Pharao und all seine Knechte.
Psalmen Ps 23 135 10 Er schlug viele Völker nieder /und tötete mächtige Könige:
Psalmen Ps 23 135 11 Sihon, den König der Amoriter, /Og, den König von Baschan, /und alle Reiche Kanaans.
Psalmen Ps 23 135 12 Ihr Land gab er Israel zum Erbe, /zum Erbe Israel, seinem Volk.
Psalmen Ps 23 135 13 Herr, dein Name währt ewig, /das Gedenken an dich, Herr, dauert von Geschlecht zu Geschlecht.
Psalmen Ps 23 135 14 Denn der Herr verschafft Recht seinem Volk; /er hat mit seinen Knechten Mitleid.
Psalmen Ps 23 135 15 Die Götzen der Heiden sind nur Silber und Gold, /ein Machwerk von Menschenhand.
Psalmen Ps 23 135 16 Sie haben einen Mund und reden nicht, /Augen und sehen nicht;
Psalmen Ps 23 135 17 sie haben Ohren und hören nicht; /auch ist kein Hauch in ihrem Mund.
Psalmen Ps 23 135 18 Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, /alle, die den Götzen vertrauen.
Psalmen Ps 23 135 19 Haus Israel, preise den Herrn! /Haus Aaron, preise den Herrn!
Psalmen Ps 23 135 20 Haus Levi, preise den Herrn! /Alle, die ihr den Herrn fürchtet, preist den Herrn!
Psalmen Ps 23 135 21 Gepriesen sei der Herr auf Zion, /er, der thront in Jerusalem. /Halleluja!
Psalmen Ps 23 136 1 Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, /denn seine Huld währt ewig!
Psalmen Ps 23 136 2 Dankt dem Gott aller Götter, /denn seine Huld währt ewig!
Psalmen Ps 23 136 3 Dankt dem Herrn aller Herren, /denn seine Huld währt ewig!
Psalmen Ps 23 136 4 Der allein große Wunder tut, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 5 der den Himmel geschaffen hat in Weisheit, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 6 der die Erde über den Wassern gegründet hat, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 7 der die großen Leuchten gemacht hat, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 8 die Sonne zur Herrschaft über den Tag, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 9 Mond und Sterne zur Herrschaft über die Nacht, /denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 136 10 Der die Erstgeburt der Ägypter schlug, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 11 und Israel herausführte aus ihrer Mitte, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 12 mit starker Hand und erhobenem Arm, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 13 der das Schilfmeer zerschnitt in zwei Teile, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 14 und Israel hindurchführte zwischen den Wassern, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 15 und den Pharao ins Meer stürzte samt seinem Heer, /denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 136 16 Der sein Volk durch die Wüste führte, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 17 der große Könige schlug, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 18 und mächtige Könige tötete, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 19 Sihon, den König der Amoriter, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 20 und Og, den König von Baschan, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 21 und der ihr Land zum Erbe gab, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 22 der es Israel gab, seinem Knecht, /denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 136 23 Der an uns dachte in unsrer Erniedrigung, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 24 und uns den Feinden entriss, /denn seine Huld währt ewig,
Psalmen Ps 23 136 25 der allen Geschöpfen Nahrung gibt, /denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 136 26 Dankt dem Gott des Himmels, /denn seine Huld währt ewig.
Psalmen Ps 23 137 1 An den Strömen von Babel, /da saßen wir und weinten, /wenn wir an Zion dachten.
Psalmen Ps 23 137 2 Wir hängten unsere Harfen /an die Weiden in jenem Land.
Psalmen Ps 23 137 3 Dort verlangten von uns die Zwingherren Lieder, /unsere Peiniger forderten Jubel: /«Singt uns Lieder vom Zion!»
Psalmen Ps 23 137 4 Wie könnten wir singen die Lieder des Herrn, /fern, auf fremder Erde?
Psalmen Ps 23 137 5 Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, /dann soll mir die rechte Hand verdorren.
Psalmen Ps 23 137 6 Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, /wenn ich an dich nicht mehr denke, /wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe.
Psalmen Ps 23 137 7 Herr, vergiss den Söhnen Edoms nicht den Tag von Jerusalem; /sie sagten: «Reißt nieder, bis auf den Grund reißt es nieder!»
Psalmen Ps 23 137 8 Tochter Babel, du Zerstörerin! /Wohl dem, der dir heimzahlt, was du uns getan hast!
Psalmen Ps 23 137 9 Wohl dem, der deine Kinder packt /und sie am Felsen zerschmettert!
Psalmen Ps 23 138 1 [[Von David.]] Ich will dir danken aus ganzem Herzen, /dir vor den Engeln singen und spielen;
Psalmen Ps 23 138 2 ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel /hin und deinem Namen danken für deine Huld und Treue. Denn du hast die Worte meines Mundes gehört, /deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht.
Psalmen Ps 23 138 3 Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; /du gabst meiner Seele große Kraft.
Psalmen Ps 23 138 4 Dich sollen preisen, Herr, alle Könige der Welt, /wenn sie die Worte deines Mundes vernehmen.
Psalmen Ps 23 138 5 Sie sollen singen von den Wegen des Herrn; /denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn.
Psalmen Ps 23 138 6 Ja, der Herr ist erhaben; /doch er schaut auf die Niedrigen /und die Stolzen erkennt er von fern.
Psalmen Ps 23 138 7 Gehe ich auch mitten durch große Not: /du erhältst mich am Leben. Du streckst die Hand aus gegen meine wütenden Feinde /und deine Rechte hilft mir.
Psalmen Ps 23 138 8 Der Herr nimmt sich meiner an. /Herr, deine Huld währt ewig. /Lass nicht ab vom Werk deiner Hände!
Psalmen Ps 23 139 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]] Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. /
Psalmen Ps 23 139 2 Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. /Von fern erkennst du meine Gedanken.
Psalmen Ps 23 139 3 Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; /du bist vertraut mit all meinen Wegen.
Psalmen Ps 23 139 4 Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge - /du, Herr, kennst es bereits.
Psalmen Ps 23 139 5 Du umschließt mich von allen Seiten /und legst deine Hand auf mich.
Psalmen Ps 23 139 6 Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, /zu hoch, ich kann es nicht begreifen.
Psalmen Ps 23 139 7 Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, /wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?
Psalmen Ps 23 139 8 Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; /bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.
Psalmen Ps 23 139 9 Nehme ich die Flügel des Morgenrots /und lasse mich nieder am äußersten Meer,
Psalmen Ps 23 139 10 auch dort wird deine Hand mich ergreifen /und deine Rechte mich fassen.
Psalmen Ps 23 139 11 Würde ich sagen: «Finsternis soll mich bedecken, /statt Licht soll Nacht mich umgeben», /
Psalmen Ps 23 139 12 auch die Finsternis wäre für dich nicht finster, die Nacht würde leuchten wie der Tag, /die Finsternis wäre wie Licht.
Psalmen Ps 23 139 13 Denn du hast mein Inneres geschaffen, /mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Psalmen Ps 23 139 14 Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. /Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.
Psalmen Ps 23 139 15 Als ich geformt wurde im Dunkeln, /kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, /waren meine Glieder dir nicht verborgen.
Psalmen Ps 23 139 16 Deine Augen sahen, wie ich entstand, /in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, /als noch keiner von ihnen da war.
Psalmen Ps 23 139 17 Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, /wie gewaltig ist ihre Zahl!
Psalmen Ps 23 139 18 Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand. /Käme ich bis zum Ende, wäre ich noch immer bei dir.
Psalmen Ps 23 139 19 Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten! /Ihr blutgierigen Menschen, lasst ab von mir!
Psalmen Ps 23 139 20 Sie reden über dich voll Tücke /und missbrauchen deinen Namen.
Psalmen Ps 23 139 21 Soll ich die nicht hassen, Herr, die dich hassen, /die nicht verabscheuen, die sich gegen dich erheben?
Psalmen Ps 23 139 22 Ich hasse sie mit glühendem Hass; /auch mir sind sie zu Feinden geworden.
Psalmen Ps 23 139 23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, /prüfe mich und erkenne mein Denken!
Psalmen Ps 23 139 24 Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, /und leite mich auf dem altbewährten Weg!
Psalmen Ps 23 140 1 [[Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]]
Psalmen Ps 23 140 2 Rette mich, Herr, vor bösen Menschen, /vor gewalttätigen Leuten schütze mich!
Psalmen Ps 23 140 3 Denn sie sinnen in ihrem Herzen auf Böses, /jeden Tag schüren sie Streit.
Psalmen Ps 23 140 4 Wie die Schlangen haben sie scharfe Zungen /und hinter den Lippen Gift wie die Nattern. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 140 5 Behüte mich, Herr, vor den Händen der Frevler, /vor gewalttätigen Leuten schütze mich, /die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen.
Psalmen Ps 23 140 6 Hochmütige legen mir heimlich Schlingen, /Böse spannen ein Netz aus, /stellen mir Fallen am Wegrand. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 140 7 Ich sage zum Herrn: Du bist mein Gott. /Vernimm, o Herr, mein lautes Flehen!
Psalmen Ps 23 140 8 Herr, mein Gebieter, meine starke Hilfe, /du beschirmst mein Haupt am Tag des Kampfes.
Psalmen Ps 23 140 9 Herr, erfülle nicht die Wünsche des Frevlers, /lass seine Pläne nicht gelingen! [[Sela]]
Psalmen Ps 23 140 10 Die mich umzingeln, sollen das Haupt nicht erheben; /die Bosheit ihrer Lippen treffe sie selbst.
Psalmen Ps 23 140 11 Er lasse glühende Kohlen auf sie regnen, /er stürze sie hinab in den Abgrund, /sodass sie nie wieder aufstehn.
Psalmen Ps 23 140 12 Der Verleumder soll nicht bestehen im Land, /den Gewalttätigen treffe das Unglück Schlag auf Schlag.
Psalmen Ps 23 140 13 Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, /er verhilft den Gebeugten zum Recht.
Psalmen Ps 23 140 14 Deinen Namen preisen nur die Gerechten; /vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben.
Psalmen Ps 23 141 1 [[Ein Psalm Davids.]] Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; /höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.
Psalmen Ps 23 141 2 Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; /als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.
Psalmen Ps 23 141 3 Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, /eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!
Psalmen Ps 23 141 4 Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, /dass ich nichts tue, was schändlich ist, zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. /Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten.
Psalmen Ps 23 141 5 Der Gerechte mag mich schlagen aus Güte: /Wenn er mich bessert, ist es Salböl für mein Haupt; da wird sich mein Haupt nicht sträuben. /Ist er in Not, will ich stets für ihn beten.
Psalmen Ps 23 141 6 Haben ihre Richter sich auch die Felsen hinabgestürzt, /sie sollen hören, dass mein Wort für sie freundlich ist.
Psalmen Ps 23 141 7 Wie wenn man Furchen zieht und das Erdreich aufreißt, /so sind unsre Glieder hingestreut an den Rand der Unterwelt.
Psalmen Ps 23 141 8 Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; /bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus!
Psalmen Ps 23 141 9 Vor der Schlinge, die sie mir legten, bewahre mich, /vor den Fallen derer, die Unrecht tun!
Psalmen Ps 23 141 10 Die Frevler sollen sich in ihren eigenen Netzen fangen, /während ich heil entkomme.
Psalmen Ps 23 142 1 [[Ein Weisheitslied Davids, als er in der Höhle war. Ein Gebet.]]
Psalmen Ps 23 142 2 Mit lauter Stimme schrei ich zum Herrn, /laut flehe ich zum Herrn um Gnade.
Psalmen Ps 23 142 3 Ich schütte vor ihm meine Klagen aus, /eröffne ihm meine Not.
Psalmen Ps 23 142 4 Wenn auch mein Geist in mir verzagt, /du kennst meinen Pfad. Auf dem Weg, den ich gehe, /legten sie mir Schlingen.
Psalmen Ps 23 142 5 Ich blicke nach rechts und schaue aus, /doch niemand ist da, der mich beachtet. Mir ist jede Zuflucht genommen, /niemand fragt nach meinem Leben.
Psalmen Ps 23 142 6 Herr, ich schreie zu dir, /ich sage: Meine Zuflucht bist du, /mein Anteil im Land der Lebenden.
Psalmen Ps 23 142 7 Vernimm doch mein Flehen; /denn ich bin arm und elend. Meinen Verfolgern entreiß mich; /sie sind viel stärker als ich.
Psalmen Ps 23 142 8 Führe mich heraus aus dem Kerker, /damit ich deinen Namen preise. Die Gerechten scharen sich um mich, /weil du mir Gutes tust.
Psalmen Ps 23 143 1 [[Ein Psalm Davids.]] Herr, höre mein Gebet, vernimm mein Flehen; /in deiner Treue erhöre mich, in deiner Gerechtigkeit!
Psalmen Ps 23 143 2 Geh mit deinem Knecht nicht ins Gericht; /denn keiner, der lebt, ist gerecht vor dir.
Psalmen Ps 23 143 3 Der Feind verfolgt mich, tritt mein Leben zu Boden, /er lässt mich in der Finsternis wohnen wie längst Verstorbene.
Psalmen Ps 23 143 4 Mein Geist verzagt in mir, /mir erstarrt das Herz in der Brust.
Psalmen Ps 23 143 5 Ich denke an die vergangenen Tage, /sinne nach über all deine Taten, /erwäge das Werk deiner Hände.
Psalmen Ps 23 143 6 Ich breite die Hände aus (und bete) zu dir; /meine Seele dürstet nach dir wie lechzendes Land. [[Sela]]
Psalmen Ps 23 143 7 Herr, erhöre mich bald, /denn mein Geist wird müde; verbirg dein Antlitz nicht vor mir, /damit ich nicht werde wie Menschen, die längst begraben sind.
Psalmen Ps 23 143 8 Lass mich deine Huld erfahren am frühen Morgen; /denn ich vertraue auf dich. Zeig mir den Weg, den ich gehen soll; /denn ich erhebe meine Seele zu dir.
Psalmen Ps 23 143 9 Herr, entreiß mich den Feinden! /Zu dir nehme ich meine Zuflucht.
Psalmen Ps 23 143 10 Lehre mich, deinen Willen zu tun; denn du bist mein Gott. /Dein guter Geist leite mich auf ebenem Pfad.
Psalmen Ps 23 143 11 Um deines Namens willen, Herr, erhalt mich am Leben, /führe mich heraus aus der Not in deiner Gerechtigkeit!
Psalmen Ps 23 143 12 Vertilge in deiner Huld meine Feinde, /lass all meine Gegner untergehn! /Denn ich bin dein Knecht.
Psalmen Ps 23 144 1 [[Von David]] Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, /der meine Hände den Kampf gelehrt hat, meine Finger den Krieg.
Psalmen Ps 23 144 2 Du bist meine Huld und Burg, /meine Festung, mein Retter, mein Schild, dem ich vertraue. /Er macht mir Völker untertan.
Psalmen Ps 23 144 3 Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, /des Menschen Kind, dass du es beachtest?
Psalmen Ps 23 144 4 Der Mensch gleicht einem Hauch, /seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten.
Psalmen Ps 23 144 5 Herr, neig deinen Himmel und steig herab, /rühre die Berge an, so- dass sie rauchen.
Psalmen Ps 23 144 6 Schleudre Blitze und zerstreue die Feinde, /schieß deine Pfeile ab und jag sie dahin!
Psalmen Ps 23 144 7 Streck deine Hände aus der Höhe herab und befreie mich; /reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern, /aus der Hand der Fremden!
Psalmen Ps 23 144 8 Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, /Meineide schwört ihre Rechte.
Psalmen Ps 23 144 9 Ein neues Lied will ich, o Gott, dir singen, /auf der zehnsaitigen Harfe will ich dir spielen,
Psalmen Ps 23 144 10 der du den Königen den Sieg verleihst /und David, deinen Knecht, errettest. Vor dem bösen Schwert
Psalmen Ps 23 144 11 errette mich, /entreiß mich der Hand der Fremden! Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, /Meineide schwört ihre Rechte.
Psalmen Ps 23 144 12 Unsre Söhne seien wie junge Bäume, /hoch gewachsen in ihrer Jugend, unsre Töchter wie schlanke Säulen, /die geschnitzt sind für den Tempel.
Psalmen Ps 23 144 13 Unsre Speicher seien gefüllt, /überquellend von vielerlei Vorrat; unsre Herden mögen sich tausendfach mehren, /vieltausendfach auf unsren Fluren.
Psalmen Ps 23 144 14 Unsre Kühe mögen tragen, ohne zu verwerfen und ohne Unfall; /kein Wehgeschrei werde laut auf unsern Straßen.
Psalmen Ps 23 144 15 Wohl dem Volk, dem es so ergeht, /glücklich das Volk, dessen Gott der Herr ist!
Psalmen Ps 23 145 1 [[Ein Loblied Davids.]] Ich will dich rühmen, mein Gott und König, /und deinen Namen preisen immer und ewig;
Psalmen Ps 23 145 2 ich will dich preisen Tag für Tag /und deinen Namen loben immer und ewig.
Psalmen Ps 23 145 3 Groß ist der Herr und hoch zu loben, /seine Größe ist unerforschlich.
Psalmen Ps 23 145 4 Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke /und erzähle von deinen gewaltigen Taten.
Psalmen Ps 23 145 5 Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; /ich will deine Wunder besingen.
Psalmen Ps 23 145 6 Sie sollen sprechen von der Gewalt deiner erschreckenden Taten; /ich will von deinen großen Taten berichten.
Psalmen Ps 23 145 7 Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken /und über deine Gerechtigkeit jubeln.
Psalmen Ps 23 145 8 Der Herr ist gnädig und barmherzig, /langmütig und reich an Gnade.
Psalmen Ps 23 145 9 Der Herr ist gütig zu allen, /sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.
Psalmen Ps 23 145 10 Danken sollen dir, Herr, all deine Werke /und deine Frommen dich preisen.
Psalmen Ps 23 145 11 Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, /sollen sprechen von deiner Macht,
Psalmen Ps 23 145 12 den Menschen deine machtvollen Taten verkünden /und den herrlichen Glanz deines Königtums.
Psalmen Ps 23 145 13 Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, /deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht. [[Der Herr ist treu in all seinen Worten, /voll Huld in all seinen Taten]]
Psalmen Ps 23 145 14 Der Herr stützt alle, die fallen, /und richtet alle Gebeugten auf.
Psalmen Ps 23 145 15 Aller Augen warten auf dich /und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit.
Psalmen Ps 23 145 16 Du öffnest deine Hand /und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen.
Psalmen Ps 23 145 17 Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, /voll Huld in all seinen Werken.
Psalmen Ps 23 145 18 Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, /allen, die zu ihm aufrichtig rufen.
Psalmen Ps 23 145 19 Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, /er hört ihr Schreien und rettet sie.
Psalmen Ps 23 145 20 Alle, die ihn lieben, behütet der Herr, /doch alle Frevler vernichtet er.
Psalmen Ps 23 145 21 Mein Mund verkünde das Lob des Herrn. /Alles, was lebt, preise seinen heiligen Namen immer und ewig!
Psalmen Ps 23 146 1 Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! /
Psalmen Ps 23 146 2 Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, /meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.
Psalmen Ps 23 146 3 Verlasst euch nicht auf Fürsten, /auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt.
Psalmen Ps 23 146 4 Haucht der Mensch sein Leben aus /und kehrt er zurück zur Erde, /dann ist es aus mit all seinen Plänen.
Psalmen Ps 23 146 5 Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist /und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt.
Psalmen Ps 23 146 6 Der Herr hat Himmel und Erde gemacht, /das Meer und alle Geschöpfe; /er hält ewig die Treue.
Psalmen Ps 23 146 7 Recht verschafft er den Unterdrückten, /den Hungernden gibt er Brot; /der Herr befreit die Gefangenen.
Psalmen Ps 23 146 8 Der Herr öffnet den Blinden die Augen, /er richtet die Gebeugten auf.
Psalmen Ps 23 146 9 Der Herr beschützt die Fremden /und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. Der Herr liebt die Gerechten, /doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.
Psalmen Ps 23 146 10 Der Herr ist König auf ewig, /dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht. Halleluja!
Psalmen Ps 23 147 1 Halleluja! Gut ist es, unserm Gott zu singen; /schön ist es, ihn zu loben.
Psalmen Ps 23 147 2 Der Herr baut Jerusalem wieder auf, /er sammelt die Versprengten Israels.
Psalmen Ps 23 147 3 Er heilt die gebrochenen Herzen /und verbindet ihre schmerzenden Wunden.
Psalmen Ps 23 147 4 Er bestimmt die Zahl der Sterne /und ruft sie alle mit Namen.
Psalmen Ps 23 147 5 Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, /unermesslich ist seine Weisheit.
Psalmen Ps 23 147 6 Der Herr hilft den Gebeugten auf /und erniedrigt die Frevler.
Psalmen Ps 23 147 7 Stimmt dem Herrn ein Danklied an, /spielt unserm Gott auf der Harfe!
Psalmen Ps 23 147 8 Er bedeckt den Himmel mit Wolken, /spendet der Erde Regen /und lässt Gras auf den Bergen sprießen.
Psalmen Ps 23 147 9 Er gibt dem Vieh seine Nahrung, /gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.
Psalmen Ps 23 147 10 Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, /kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.
Psalmen Ps 23 147 11 Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, /die voll Vertrauen warten auf seine Huld.
Psalmen Ps 23 147 12 Jerusalem, preise den Herrn, /lobsinge, Zion, deinem Gott!
Psalmen Ps 23 147 13 Denn er hat die Riegel deiner Tore fest gemacht, /die Kinder in deiner Mitte gesegnet;
Psalmen Ps 23 147 14 er verschafft deinen Grenzen Frieden /und sättigt dich mit bestem Weizen.
Psalmen Ps 23 147 15 Er sendet sein Wort zur Erde, /rasch eilt sein Befehl dahin.
Psalmen Ps 23 147 16 Er spendet Schnee wie Wolle, /streut den Reif aus wie Asche.
Psalmen Ps 23 147 17 Eis wirft er herab in Brocken, /vor seiner Kälte erstarren die Wasser.
Psalmen Ps 23 147 18 Er sendet sein Wort aus und sie schmelzen, /er lässt den Wind wehen, dann rieseln die Wasser.
Psalmen Ps 23 147 19 Er verkündet Jakob sein Wort, /Israel seine Gesetze und Rechte.
Psalmen Ps 23 147 20 An keinem andern Volk hat er so gehandelt, /keinem sonst seine Rechte verkündet. Halleluja!
Psalmen Ps 23 148 1 Halleluja! Lobt den Herrn vom Himmel her, /lobt ihn in den Höhen:
Psalmen Ps 23 148 2 Lobt ihn, all seine Engel, /lobt ihn, all seine Scharen;
Psalmen Ps 23 148 3 lobt ihn, Sonne und Mond, /lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne;
Psalmen Ps 23 148 4 lobt ihn, alle Himmel /und ihr Wasser über dem Himmel!
Psalmen Ps 23 148 5 Loben sollen sie den Namen des Herrn; /denn er gebot, und sie waren erschaffen.
Psalmen Ps 23 148 6 Er stellte sie hin für immer und ewig, /er gab ihnen ein Gesetz, das sie nicht übertreten.
Psalmen Ps 23 148 7 Lobt den Herrn, ihr auf der Erde, /ihr Seeungeheuer und all ihr Tiefen,
Psalmen Ps 23 148 8 Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, /du Sturmwind, der sein Wort vollzieht,
Psalmen Ps 23 148 9 ihr Berge und all ihr Hügel, /ihr Fruchtbäume und alle Zedern,
Psalmen Ps 23 148 10 ihr wilden Tiere und alles Vieh, /Kriechtiere und gefiederte Vögel,
Psalmen Ps 23 148 11 ihr Könige der Erde und alle Völker, /ihr Fürsten und alle Richter auf Erden,
Psalmen Ps 23 148 12 ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, /ihr Alten mit den Jungen!
Psalmen Ps 23 148 13 Loben sollen sie den Namen des Herrn; /denn sein Name allein ist erhaben, /seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.
Psalmen Ps 23 148 14 Seinem Volk verleiht er Macht, /das ist ein Ruhm für all seine Frommen, /für Israels Kinder, das Volk, das ihm nahen darf. Halleluja!
Psalmen Ps 23 149 1 Halleluja! Singt dem Herrn ein neues Lied! /Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.
Psalmen Ps 23 149 2 Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen, /die Kinder Zions über ihren König jauchzen.
Psalmen Ps 23 149 3 Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz, /ihm spielen auf Pauken und Harfen.
Psalmen Ps 23 149 4 Der Herr hat an seinem Volk Gefallen, /die Gebeugten krönt er mit Sieg.
Psalmen Ps 23 149 5 In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken, /auf ihren Lagern jauchzen:
Psalmen Ps 23 149 6 Loblieder auf Gott in ihrem Mund, /ein zweischneidiges Schwert in der Hand,
Psalmen Ps 23 149 7 um die Vergeltung zu vollziehn an den Völkern, /an den Nationen das Strafgericht,
Psalmen Ps 23 149 8 um ihre Könige mit Fesseln zu binden, /ihre Fürsten mit eisernen Ketten,
Psalmen Ps 23 149 9 um Gericht über sie zu halten, so wie geschrieben steht. /Herrlich ist das für all seine Frommen. Halleluja!
Psalmen Ps 23 150 1 Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum, /lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
Psalmen Ps 23 150 2 Lobt ihn für seine großen Taten, /lobt ihn in seiner gewaltigen Größe!
Psalmen Ps 23 150 3 Lobt ihn mit dem Schall der Hörner, /lobt ihn mit Harfe und Zither!
Psalmen Ps 23 150 4 Lobt ihn mit Pauken und Tanz, /lobt ihn mit Flöten und Saitenspiel!
Psalmen Ps 23 150 5 Lobt ihn mit hellen Zimbeln, /lobt ihn mit klingenden Zimbeln!
Psalmen Ps 23 150 6 Alles, was atmet, /lobe den Herrn! Halleluja!
Sprichwörter Spr 24 1 1 Sprichwörter Salomos, des Sohnes Davids, /des Königs von Israel:
Sprichwörter Spr 24 1 2 um Weisheit zu lernen und Zucht, /um kundige Rede zu verstehen,
Sprichwörter Spr 24 1 3 um Zucht und Verständnis zu erlangen, /Gerechtigkeit, Rechtssinn und Redlichkeit,
Sprichwörter Spr 24 1 4 um Unerfahrenen Klugheit zu verleihen, /der Jugend Kenntnis und Umsicht.
Sprichwörter Spr 24 1 5 Der Weise höre und vermehre sein Wissen, /der Verständige lerne kluge Führung,
Sprichwörter Spr 24 1 6 um Sinnspruch und Gleichnis zu verstehen, /die Worte und Rätsel der Weisen.
Sprichwörter Spr 24 1 7 Gottesfurcht ist Anfang der Erkenntnis, /nur Toren verachten Weisheit und Zucht.
Sprichwörter Spr 24 1 8 Höre, mein Sohn, auf die Mahnung des Vaters /und die Lehre deiner Mutter verwirf nicht!
Sprichwörter Spr 24 1 9 Sie sind ein schöner Kranz auf deinem Haupt /und eine Kette für deinen Hals.
Sprichwörter Spr 24 1 10 Mein Sohn, wenn dich Sünder locken, /dann folg ihnen nicht,
Sprichwörter Spr 24 1 11 wenn sie sagen: Geh mit uns, /wir wollen darauf lauern, Blut zu vergießen, /ohne Grund dem Arglosen nachzustellen;
Sprichwörter Spr 24 1 12 wie die Unterwelt wollen wir sie lebendig verschlingen, /Männer in ihrer Kraft, als wären sie dem Grab verfallen.
Sprichwörter Spr 24 1 13 Manch kostbares Stück werden wir finden, /mit Beute unsere Häuser füllen.
Sprichwörter Spr 24 1 14 Wirf dein Los in unserm Kreis, /gemeinsam sei uns der Beutel.
Sprichwörter Spr 24 1 15 Mein Sohn, geh nicht mit ihnen, /halte deinen Fuß fern von ihrem Pfad!
Sprichwörter Spr 24 1 16 Denn ihre Füße laufen dem Bösen nach, /sie eilen, Blut zu vergießen.
Sprichwörter Spr 24 1 17 Umsonst wird das Netz ausgespannt /vor den Augen aller Vögel;
Sprichwörter Spr 24 1 18 sie aber lauern auf ihr eigenes Blut, /sie trachten sich selbst nach dem Leben.
Sprichwörter Spr 24 1 19 So enden alle, die sich durch Raub bereichern: /Wer ihn an sich nimmt, dem raubt er das Leben.
Sprichwörter Spr 24 1 20 Die Weisheit ruft laut auf der Straße, /auf den Plätzen erhebt sie ihre Stimme.
Sprichwörter Spr 24 1 21 Am Anfang der Mauern predigt sie, /an den Stadttoren hält sie ihre Reden:
Sprichwörter Spr 24 1 22 Wie lang noch, ihr Törichten, liebt ihr Betörung, /gefällt den Zuchtlosen ihr dreistes Gerede, /hassen die Toren Erkenntnis?
Sprichwörter Spr 24 1 23 Wendet euch meiner Mahnung zu! /Dann will ich auf euch meinen Geist ausgießen /und meine Worte euch kundtun.
Sprichwörter Spr 24 1 24 Als ich rief, habt ihr euch geweigert, /meine drohende Hand hat keiner beachtet;
Sprichwörter Spr 24 1 25 jeden Rat, den ich gab, habt ihr ausgeschlagen, /meine Mahnung gefiel euch nicht.
Sprichwörter Spr 24 1 26 Darum werde auch ich lachen, /wenn euch Unglück trifft, /werde spotten, wenn Schrecken über euch kommt,
Sprichwörter Spr 24 1 27 wenn der Schrecken euch wie ein Unwetter naht /und wie ein Sturm euer Unglück hereinbricht, /wenn Not und Drangsal euch überfallen.
Sprichwörter Spr 24 1 28 Dann werden sie nach mir rufen, doch ich höre nicht; /sie werden mich suchen, aber nicht finden.
Sprichwörter Spr 24 1 29 Weil sie die Einsicht hassten /und nicht die Gottesfurcht wählten,
Sprichwörter Spr 24 1 30 meinen Rat nicht wollten, /meine ganze Mahnung missachteten,
Sprichwörter Spr 24 1 31 sollen sie nun essen von der Frucht ihres Tuns /und von ihren Plänen sich sättigen.
Sprichwörter Spr 24 1 32 Denn die Abtrünnigkeit der Haltlosen ist ihr Tod, /die Sorglosigkeit der Toren ist ihr Verderben.
Sprichwörter Spr 24 1 33 Wer aber auf mich hört, wohnt in Sicherheit, /ihn stört kein böser Schrecken.
Sprichwörter Spr 24 2 1 Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst /und meine Gebote beherzigst,
Sprichwörter Spr 24 2 2 der Weisheit Gehör schenkst, /dein Herz der Einsicht zuneigst,
Sprichwörter Spr 24 2 3 wenn du nach Erkenntnis rufst, /mit lauter Stimme um Einsicht bittest,
Sprichwörter Spr 24 2 4 wenn du sie suchst wie Silber, /nach ihr forschst wie nach Schätzen,
Sprichwörter Spr 24 2 5 dann wirst du die Gottesfurcht begreifen /und Gotteserkenntnis finden.
Sprichwörter Spr 24 2 6 Denn der Herr gibt Weisheit, /aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht.
Sprichwörter Spr 24 2 7 Für die Redlichen hält er Hilfe bereit, /den Rechtschaffenen ist er ein Schild.
Sprichwörter Spr 24 2 8 Er hütet die Pfade des Rechts /und bewacht den Weg seiner Frommen.
Sprichwörter Spr 24 2 9 Dann begreifst du, was Recht und Gerechtigkeit ist, /Redlichkeit und jedes gute Verhalten;
Sprichwörter Spr 24 2 10 denn Weisheit zieht ein in dein Herz, /Erkenntnis beglückt deine Seele.
Sprichwörter Spr 24 2 11 Besonnenheit wacht über dir /und Einsicht behütet dich.
Sprichwörter Spr 24 2 12 Sie bewahrt dich vor dem Weg des Bösen, /vor Leuten, die Verkehrtes reden,
Sprichwörter Spr 24 2 13 die den rechten Weg verlassen, /um auf dunklen Pfaden zu gehen,
Sprichwörter Spr 24 2 14 die sich freuen am bösen Tun /und jubeln über die Verkehrtheit des Schlechten,
Sprichwörter Spr 24 2 15 deren Pfade krumm verlaufen /und deren Straßen in die Irre führen.
Sprichwörter Spr 24 2 16 Sie bewahrt dich vor der Frau des andern, /vor der Fremden, die verführerisch redet,
Sprichwörter Spr 24 2 17 die den Gefährten ihrer Jugend verlässt /und den Bund ihres Gottes vergisst;
Sprichwörter Spr 24 2 18 ihr Haus sinkt hinunter zur Totenwelt, /ihre Straße führt zu den Totengeistern hinab.
Sprichwörter Spr 24 2 19 Wer zu ihr geht, kehrt nie zurück, /findet nie wieder die Pfade des Lebens.
Sprichwörter Spr 24 2 20 Darum geh auf dem Weg der Guten, /halte dich an die Pfade der Gerechten;
Sprichwörter Spr 24 2 21 denn die Redlichen werden das Land bewohnen, /wer rechtschaffen ist, wird darin bleiben.
Sprichwörter Spr 24 2 22 Die Frevler aber werden aus dem Land verstoßen, /die Verräter aus ihm weggerissen.
Sprichwörter Spr 24 3 1 Mein Sohn, vergiss meine Lehre nicht, bewahre meine Gebote in deinem Herzen!
Sprichwörter Spr 24 3 2 Denn sie vermehren die Tage und Jahre deines Lebens /und bringen dir Wohlergehen.
Sprichwörter Spr 24 3 3 Nie sollen Liebe und Treue dich verlassen; /binde sie dir um den Hals, /schreib sie auf die Tafel deines Herzens!
Sprichwörter Spr 24 3 4 Dann erlangst du Gunst und Beifall /bei Gott und den Menschen.
Sprichwörter Spr 24 3 5 Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, /bau nicht auf eigene Klugheit;
Sprichwörter Spr 24 3 6 such ihn zu erkennen auf all deinen Wegen, /dann ebnet er selbst deine Pfade.
Sprichwörter Spr 24 3 7 Halte dich nicht selbst für weise, /fürchte den Herrn und fliehe das Böse!
Sprichwörter Spr 24 3 8 Das ist heilsam für deine Gesundheit /und erfrischt deine Glieder.
Sprichwörter Spr 24 3 9 Ehre den Herrn mit deinem Vermögen, /mit dem Besten von dem, was du erntest.
Sprichwörter Spr 24 3 10 Dann füllen sich deine Scheunen mit Korn, /deine Fässer laufen über von Wein.
Sprichwörter Spr 24 3 11 Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, /widersetz dich nicht, wenn er dich zurechtweist.
Sprichwörter Spr 24 3 12 Wen der Herr liebt, den züchtigt er, /wie ein Vater seinen Sohn, den er gern hat.
Sprichwörter Spr 24 3 13 Wohl dem Mann, der Weisheit gefunden, /dem Mann, der Einsicht gewonnen hat.
Sprichwörter Spr 24 3 14 Denn sie zu erwerben ist besser als Silber, /sie zu gewinnen ist besser als Gold.
Sprichwörter Spr 24 3 15 Sie übertrifft die Perlen an Wert, /keine kostbaren Steine kommen ihr gleich.
Sprichwörter Spr 24 3 16 Langes Leben birgt sie in ihrer Rechten, /in ihrer Linken Reichtum und Ehre;
Sprichwörter Spr 24 3 17 ihre Wege sind Wege der Freude, /all ihre Pfade führen zum Glück.
Sprichwörter Spr 24 3 18 Wer nach ihr greift, dem ist sie ein Lebensbaum, /wer sie fest hält, ist glücklich zu preisen.
Sprichwörter Spr 24 3 19 Der Herr hat die Erde mit Weisheit gegründet /und mit Einsicht den Himmel befestigt.
Sprichwörter Spr 24 3 20 Durch sein Wissen brechen die tiefen Quellen hervor /und träufeln die Wolken den Tau herab.
Sprichwörter Spr 24 3 21 Mein Sohn, lass beides nicht aus den Augen: /Bewahre Umsicht und Besonnenheit!
Sprichwörter Spr 24 3 22 Dann werden sie dir ein Lebensquell, /ein Schmuck für deinen Hals;
Sprichwörter Spr 24 3 23 dann gehst du sicher deinen Weg /und stößt mit deinem Fuß nicht an.
Sprichwörter Spr 24 3 24 Gehst du zur Ruhe, so schreckt dich nichts auf, /legst du dich nieder, erquickt dich dein Schlaf.
Sprichwörter Spr 24 3 25 Du brauchst dich vor jähem Erschrecken nicht zu fürchten /noch vor dem Verderben, das über die Frevler kommt.
Sprichwörter Spr 24 3 26 Der Herr wird deine Zuversicht sein, /er bewahrt deinen Fuß vor der Schlinge.
Sprichwörter Spr 24 3 27 Versag keine Wohltat dem, der sie braucht, /wenn es in deiner Hand liegt, Gutes zu tun.
Sprichwörter Spr 24 3 28 Wenn du jetzt etwas hast, /sag nicht zu deinem Nächsten: /Geh, komm wieder, morgen will ich dir etwas geben.
Sprichwörter Spr 24 3 29 Sinne nichts Böses gegen deinen Nächsten, /der friedlich neben dir wohnt.
Sprichwörter Spr 24 3 30 Bring niemand ohne Grund vor Gericht, /wenn er dir nichts Böses getan hat.
Sprichwörter Spr 24 3 31 Beneide den Gewalttätigen nicht, /wähle keinen seiner Wege;
Sprichwörter Spr 24 3 32 denn ein Gräuel ist dem Herrn der Ränkeschmied, /die Redlichen sind seine Freunde.
Sprichwörter Spr 24 3 33 Der Fluch des Herrn fällt auf das Haus des Frevlers, /die Wohnung der Gerechten segnet er.
Sprichwörter Spr 24 3 34 Die Zuchtlosen verspottet er, /den Gebeugten erweist er seine Gunst.
Sprichwörter Spr 24 3 35 Die Weisen erlangen Ehre, /die Toren aber häufen Schande auf sich.
Sprichwörter Spr 24 4 1 Ihr Söhne, hört auf die Mahnung des Vaters, /merkt auf, damit ihr Einsicht lernt;
Sprichwörter Spr 24 4 2 denn gute Lehre gebe ich euch. /Lasst nicht ab von meiner Weisung!
Sprichwörter Spr 24 4 3 Als ich noch ein Knabe war bei meinem Vater, /das zarte und einzige Kind meiner Mutter,
Sprichwörter Spr 24 4 4 da lehrte er mich und sagte zu mir: /Nimm dir meine Worte zu Herzen, /folge meinen Geboten und du wirst leben.
Sprichwörter Spr 24 4 5 Erwirb dir Weisheit, erwirb dir Einsicht, /vergiss sie nicht, weich nicht ab von meinen Worten!
Sprichwörter Spr 24 4 6 Lass nicht von ihr und sie wird dich behüten, /liebe sie und sie wird dich beschützen.
Sprichwörter Spr 24 4 7 Anfang der Weisheit ist: Erwirb dir Weisheit, /erwirb dir Einsicht mit deinem ganzen Vermögen!
Sprichwörter Spr 24 4 8 Halte sie hoch, dann wird sie dich erhöhen; /sie bringt dich zu Ehren, wenn du sie umarmst.
Sprichwörter Spr 24 4 9 Sie setzt dir einen schönen Kranz auf das Haupt, /eine prächtige Krone wird sie dir schenken.
Sprichwörter Spr 24 4 10 Höre, mein Sohn, und nimm meine Worte an, /dann mehren sich die Jahre deines Lebens.
Sprichwörter Spr 24 4 11 Den Weg der Weisheit zeige ich dir, /ich leite dich auf ebener Bahn.
Sprichwörter Spr 24 4 12 Wenn du gehst, ist dein Schritt nicht beengt, /wenn du läufst, wirst du nicht straucheln.
Sprichwörter Spr 24 4 13 Halt fest an der Zucht und lass davon nicht ab, /bewahre sie; denn sie ist dein Leben.
Sprichwörter Spr 24 4 14 Betritt nicht den Pfad der Frevler, /beschreite nicht den Weg der Bösen!
Sprichwörter Spr 24 4 15 Meide ihn, geh nicht auf ihm, /kehr dich von ihm ab und geh vorbei!
Sprichwörter Spr 24 4 16 Denn sie schlafen nicht, ehe sie Böses tun; /der Schlaf flieht sie, bis sie Verbrechen begehen.
Sprichwörter Spr 24 4 17 Sie essen das Brot des Unrechts /und trinken den Wein der Gewalttat.
Sprichwörter Spr 24 4 18 Doch der Pfad der Gerechten /ist wie das Licht am Morgen; /es wird immer heller bis zum vollen Tag.
Sprichwörter Spr 24 4 19 Der Weg der Frevler ist wie dunkle Nacht; /sie merken nicht, worüber sie fallen.
Sprichwörter Spr 24 4 20 Mein Sohn, achte auf meine Worte, /neige dein Ohr meiner Rede zu!
Sprichwörter Spr 24 4 21 Lass sie nicht aus den Augen, /bewahre sie tief im Herzen!
Sprichwörter Spr 24 4 22 Denn Leben bringen sie dem, der sie findet, /und Gesundheit seinem ganzen Leib.
Sprichwörter Spr 24 4 23 Mehr als alles hüte dein Herz; /denn von ihm geht das Leben aus.
Sprichwörter Spr 24 4 24 Vermeide alle Falschheit des Mundes /und Verkehrtheit der Lippen halt von dir fern!
Sprichwörter Spr 24 4 25 Deine Augen sollen geradeaus schauen /und deine Blicke richte nach vorn!
Sprichwörter Spr 24 4 26 Ebne die Straße für deinen Fuß /und alle deine Wege seien geordnet.
Sprichwörter Spr 24 4 27 Bieg nicht ab, weder rechts noch links, /halt deinen Fuß vom Bösen zurück!
Sprichwörter Spr 24 5 1 Mein Sohn, merk auf meinen weisen Rat, /neige meiner Einsicht dein Ohr zu,
Sprichwörter Spr 24 5 2 damit du Besonnenheit bewahrst /und deine Lippen auf Klugheit achten.
Sprichwörter Spr 24 5 3 Denn die Lippen der fremden Frau triefen von Honig, /glatter als Öl ist ihr Mund.
Sprichwörter Spr 24 5 4 Doch zuletzt ist sie bitter wie Wermut, /scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
Sprichwörter Spr 24 5 5 Ihre Füße steigen zur Totenwelt hinab, /ihre Schritte gehen der Unterwelt zu.
Sprichwörter Spr 24 5 6 Den ebenen Pfad zum Leben verfehlt sie, /sie geht krumme Wege und merkt es nicht.
Sprichwörter Spr 24 5 7 Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich, /weicht nicht ab von den Worten, die mein Mund spricht.
Sprichwörter Spr 24 5 8 Halte deinen Weg von ihr fern, /komm ihrer Haustür nicht nahe!
Sprichwörter Spr 24 5 9 Sonst schenkst du andern deine Kraft, /deine Jahre einem Rücksichtslosen;
Sprichwörter Spr 24 5 10 sonst sättigen sich Fremde an deinem Besitz, /die Frucht deiner Arbeit /kommt in das Haus eines andern
Sprichwörter Spr 24 5 11 und am Ende wirst du stöhnen, /wenn dein Leib und dein Fleisch dahinsiechen.
Sprichwörter Spr 24 5 12 Dann wirst du bekennen: /Weh mir, ich habe die Zucht gehasst, /mein Herz hat die Warnung verschmäht;
Sprichwörter Spr 24 5 13 ich habe nicht auf die Stimme meiner Erzieher gehört, /mein Ohr nicht meinen Lehrern zugeneigt.
Sprichwörter Spr 24 5 14 Fast hätte mich alles Unheil getroffen /in der Versammlung und in der Gemeinde.
Sprichwörter Spr 24 5 15 Trink Wasser aus deiner eigenen Zisterne, /Wasser, das aus deinem Brunnen quillt.
Sprichwörter Spr 24 5 16 Sollen deine Quellen auf die Straße fließen, /auf die freien Plätze deine Bäche?
Sprichwörter Spr 24 5 17 Dir allein sollen sie gehören, /kein Fremder soll teilen mit dir.
Sprichwörter Spr 24 5 18 Dein Brunnen sei gesegnet; /freu dich der Frau deiner Jugendtage,
Sprichwörter Spr 24 5 19 der lieblichen Gazelle, der anmutigen Gämse! /Ihre Liebkosung mache dich immerfort trunken, /an ihrer Liebe berausch dich immer wieder!
Sprichwörter Spr 24 5 20 Warum solltest du dich an einer Fremden berauschen, /den Busen einer andern umfangen?
Sprichwörter Spr 24 5 21 Denn der Weg eines jeden liegt offen vor den Augen des Herrn, /er achtet auf alle seine Pfade.
Sprichwörter Spr 24 5 22 Der Frevler verfängt sich in der eigenen Schuld, /die Stricke seiner Sünde halten ihn fest.
Sprichwörter Spr 24 5 23 Er stirbt aus Mangel an Zucht, /wegen seiner großen Torheit stürzt er ins Verderben.
Sprichwörter Spr 24 6 1 Mein Sohn, hast du deinem Nächsten Bürgschaft geleistet, /hast du einem Fremden den Handschlag gegeben,
Sprichwörter Spr 24 6 2 hast du dich durch deine Worte gebunden, /bist du gefangen durch deine Worte,
Sprichwörter Spr 24 6 3 dann tu doch dies, mein Sohn: Reiß dich los; /denn du bist in die Hände deines Nächsten geraten. /Geh eilends hin und bestürm deinen Nächsten!
Sprichwörter Spr 24 6 4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf, /keinen Schlummer deinen Wimpern,
Sprichwörter Spr 24 6 5 entreiß dich seiner Hand wie eine Gazelle, /wie ein Vogel der Hand des Jägers!
Sprichwörter Spr 24 6 6 Geh zur Ameise, du Fauler, /betrachte ihr Verhalten und werde weise!
Sprichwörter Spr 24 6 7 Sie hat keinen Meister, /keinen Aufseher und Gebieter,
Sprichwörter Spr 24 6 8 und doch sorgt sie im Sommer für Futter, /sammelt sich zur Erntezeit Vorrat.
Sprichwörter Spr 24 6 9 Wie lang, du Fauler, willst du noch daliegen, /wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
Sprichwörter Spr 24 6 10 Noch ein wenig schlafen, /noch ein wenig schlummern, /noch ein wenig die Arme verschränken, um auszuruhen.
Sprichwörter Spr 24 6 11 Da kommt schon die Armut wie ein Strolch über dich, /die Not wie ein zudringlicher Bettler.
Sprichwörter Spr 24 6 12 Ein Nichtsnutz, ja ein Gauner, /wer daherkommt mit Lügen im Mund,
Sprichwörter Spr 24 6 13 wer mit den Augen zwinkert, mit den Füßen deutet, /Zeichen gibt mit den Fingern.
Sprichwörter Spr 24 6 14 Tücke im Herzen, stets voll böser Ränke, /zettelt er jederzeit Händel an.
Sprichwörter Spr 24 6 15 Darum wird plötzlich das Verderben über ihn kommen, /im Nu, ohne Rettung, wird er zerschmettert.
Sprichwörter Spr 24 6 16 Sechs Dinge sind dem Herrn verhasst, /sieben sind ihm ein Gräuel:
Sprichwörter Spr 24 6 17 Stolze Augen, eine falsche Zunge, /Hände, die unschuldiges Blut vergießen,
Sprichwörter Spr 24 6 18 ein Herz, das finstere Pläne hegt, /Füße, die schnell dem Bösen nachlaufen,
Sprichwörter Spr 24 6 19 ein falscher Zeuge, der Lügen zuflüstert, /und wer Streit entfacht unter Brüdern.
Sprichwörter Spr 24 6 20 Achte, mein Sohn, auf das Gebot deines Vaters, /missachte nicht die Lehre deiner Mutter!
Sprichwörter Spr 24 6 21 Binde sie dir für immer aufs Herz /und winde sie dir um den Hals!
Sprichwörter Spr 24 6 22 Wenn du gehst, geleitet sie dich, /wenn du ruhst, behütet sie dich, /beim Erwachen redet sie mit dir.
Sprichwörter Spr 24 6 23 Denn eine Leuchte ist das Gebot /und die Lehre ein Licht, /ein Weg zum Leben sind Mahnung und Zucht.
Sprichwörter Spr 24 6 24 Sie bewahren dich vor der Frau des Nächsten, /vor der glatten Zunge der Fremden.
Sprichwörter Spr 24 6 25 Begehre nicht in deinem Herzen ihre Schönheit, /lass dich nicht fangen durch ihre Wimpern!
Sprichwörter Spr 24 6 26 Einer Dirne zahlt man bis zu einem Laib Brot, /die Frau eines andern jagt dir das kostbare Leben ab.
Sprichwörter Spr 24 6 27 Trägt man denn Feuer in seinem Gewand, /ohne dass die Kleider in Brand geraten?
Sprichwörter Spr 24 6 28 Kann man über glühende Kohlen schreiten, /ohne sich die Füße zu verbrennen?
Sprichwörter Spr 24 6 29 So ist es mit dem, der zur Frau seines Nächsten geht. /Keiner bleibt ungestraft, der sie berührt.
Sprichwörter Spr 24 6 30 Verachtet man nicht den Dieb, /auch wenn er nur stiehlt, /um sein Verlangen zu stillen, weil er Hunger hat?
Sprichwörter Spr 24 6 31 Wird er ertappt, so muss er siebenfach zahlen, /den ganzen Besitz seines Hauses geben.
Sprichwörter Spr 24 6 32 Wer Ehebruch treibt, ist ohne Verstand, /nur wer sich selbst vernichten will, /lässt sich darauf ein.
Sprichwörter Spr 24 6 33 Schläge und Schande bringt es ihm ein, /unaustilgbar ist seine Schmach.
Sprichwörter Spr 24 6 34 Denn Eifersucht bringt den Ehemann in Wut, /er kennt keine Schonung am Tag der Rache.
Sprichwörter Spr 24 6 35 Kein Sühnegeld nimmt er an; /magst du auch Geschenke häufen, er willigt nicht ein.
Sprichwörter Spr 24 7 1 Mein Sohn, achte auf meine Worte, /meine Gebote verwahre bei dir!
Sprichwörter Spr 24 7 2 Achte auf meine Gebote, damit du am Leben bleibst, /hüte meine Lehre wie deinen Augapfel!
Sprichwörter Spr 24 7 3 Binde sie dir an die Finger, /schreib sie auf die Tafel deines Herzens!
Sprichwörter Spr 24 7 4 Sag zur Weisheit: Du bist meine Schwester!, /und nenne die Klugheit deine Freundin!
Sprichwörter Spr 24 7 5 Sie bewahrt dich vor der Frau eines andern, /vor der Fremden, die verführerisch redet.
Sprichwörter Spr 24 7 6 Vom Fenster meines Hauses, /durch das Gitter, habe ich ausgeschaut;
Sprichwörter Spr 24 7 7 da sah ich bei den Unerfahrenen, /da bemerkte ich bei den Burschen /einen jungen Mann ohne Verstand:
Sprichwörter Spr 24 7 8 Er ging über die Straße, bog um die Ecke /und nahm den Weg zu ihrem Haus;
Sprichwörter Spr 24 7 9 als der Tag sich neigte, in der Abenddämmerung, /um die Zeit, da es dunkel wird und die Nacht kommt.
Sprichwörter Spr 24 7 10 Da! Eine Frau kommt auf ihn zu, /im Kleid der Dirnen, mit listiger Absicht;
Sprichwörter Spr 24 7 11 voll Leidenschaft ist sie und unbändig, /ihre Füße blieben nicht mehr im Haus;
Sprichwörter Spr 24 7 12 bald auf den Gassen, bald auf den Plätzen, /an allen Straßenecken lauert sie.
Sprichwörter Spr 24 7 13 Nun packt sie ihn, küsst ihn, /sagt zu ihm mit keckem Gesicht:
Sprichwörter Spr 24 7 14 Ich war zu Heilsopfern verpflichtet /und heute erfüllte ich meine Gelübde.
Sprichwörter Spr 24 7 15 Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, /ich habe dich gesucht und gefunden.
Sprichwörter Spr 24 7 16 Ich habe Decken über mein Bett gebreitet, /bunte Tücher aus ägyptischem Leinen;
Sprichwörter Spr 24 7 17 ich habe mein Lager besprengt /mit Myrrhe, Aloe und Zimt.
Sprichwörter Spr 24 7 18 Komm, wir wollen bis zum Morgen in Liebe schwelgen, /wir wollen die Liebeslust kosten.
Sprichwörter Spr 24 7 19 Denn mein Mann ist nicht zu Hause, /er ist auf Reisen, weit fort.
Sprichwörter Spr 24 7 20 Den Geldbeutel hat er mitgenommen, /erst am Vollmondstag kehrt er heim.
Sprichwörter Spr 24 7 21 So macht sie ihn willig mit viel Überredung, /mit schmeichelnden Lippen verführt sie ihn.
Sprichwörter Spr 24 7 22 Betört folgt er ihr, /wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt, /wie ein Hirsch, den das Fangseil umschlingt,
Sprichwörter Spr 24 7 23 bis ein Pfeil ihm die Leber zerreißt; /wie ein Vogel, der in das Netz fliegt /und nicht merkt, dass es um sein Leben geht.
Sprichwörter Spr 24 7 24 Darum, ihr Söhne, hört auf mich, /achtet auf meine Reden!
Sprichwörter Spr 24 7 25 Dein Herz schweife nicht ab auf ihre Wege, /verirre dich nicht auf ihre Pfade!
Sprichwörter Spr 24 7 26 Denn zahlreich sind die Erschlagenen, /die sie gefällt hat; /viele sind es, die sie ermordet hat;
Sprichwörter Spr 24 7 27 ihr Haus ist ein Weg zur Unterwelt, /er führt zu den Kammern des Todes.
Sprichwörter Spr 24 8 1 Ruft nicht die Weisheit, /erhebt nicht die Klugheit ihre Stimme?
Sprichwörter Spr 24 8 2 Bei der Stadtburg, auf den Straßen, /an der Kreuzung der Wege steht sie;
Sprichwörter Spr 24 8 3 neben den Toren, wo die Stadt beginnt, /am Zugang zu den Häusern ruft sie laut:
Sprichwörter Spr 24 8 4 Euch, ihr Leute, lade ich ein, /meine Stimme ergeht an alle Menschen:
Sprichwörter Spr 24 8 5 Ihr Unerfahrenen, werdet klug, /ihr Törichten, nehmt Vernunft an!
Sprichwörter Spr 24 8 6 Hört her! Aufrichtig rede ich. /Redlich ist, was meine Lippen reden.
Sprichwörter Spr 24 8 7 Die Wahrheit spricht meine Zunge, /Unrechtes ist meinen Lippen ein Gräuel.
Sprichwörter Spr 24 8 8 Alle meine Worte sind recht, /keines von ihnen ist hinterhältig und falsch.
Sprichwörter Spr 24 8 9 Für den Verständigen sind sie alle klar /und richtig für den, der Erkenntnis fand.
Sprichwörter Spr 24 8 10 Nehmt lieber Bildung an als Silber, /lieber Verständnis als erlesenes Gold!
Sprichwörter Spr 24 8 11 Ja, Weisheit übertrifft die Perlen an Wert, /keine kostbaren Steine kommen ihr gleich.
Sprichwörter Spr 24 8 12 Ich, die Weisheit, verweile bei der Klugheit, /ich entdecke Erkenntnis und guten Rat.
Sprichwörter Spr 24 8 13 Gottesfurcht verlangt, Böses zu hassen. /Hochmut und Hoffart, schlechte Taten /und einen verlogenen Mund hasse ich.
Sprichwörter Spr 24 8 14 Bei mir ist Rat und Hilfe; /ich bin die Einsicht, bei mir ist Macht.
Sprichwörter Spr 24 8 15 Durch mich regieren die Könige /und entscheiden die Machthaber, wie es Recht ist;
Sprichwörter Spr 24 8 16 durch mich versehen die Herrscher ihr Amt, /die Vornehmen und alle Verwalter des Rechts.
Sprichwörter Spr 24 8 17 Ich liebe alle, die mich lieben, /und wer mich sucht, der wird mich finden.
Sprichwörter Spr 24 8 18 Reichtum und Ehre sind bei mir, /angesehener Besitz und Glück;
Sprichwörter Spr 24 8 19 meine Frucht ist besser als Gold und Feingold, /mein Nutzen übertrifft wertvolles Silber.
Sprichwörter Spr 24 8 20 Ich gehe auf dem Weg der Gerechtigkeit, /mitten auf den Pfaden des Rechtes,
Sprichwörter Spr 24 8 21 um denen, die mich lieben, Gaben zu verleihen /und ihre Scheunen zu füllen.
Sprichwörter Spr 24 8 22 Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, /vor seinen Werken in der Urzeit;
Sprichwörter Spr 24 8 23 in frühester Zeit wurde ich gebildet, /am Anfang, beim Ursprung der Erde.
Sprichwörter Spr 24 8 24 Als die Urmeere noch nicht waren, /wurde ich geboren, /als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen.
Sprichwörter Spr 24 8 25 Ehe die Berge eingesenkt wurden, /vor den Hügeln wurde ich geboren.
Sprichwörter Spr 24 8 26 Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren /und alle Schollen des Festlands.
Sprichwörter Spr 24 8 27 Als er den Himmel baute, war ich dabei, /als er den Erdkreis abmaß über den Wassern,
Sprichwörter Spr 24 8 28 als er droben die Wolken befestigte /und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer,
Sprichwörter Spr 24 8 29 als er dem Meer seine Satzung gab /und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften,
Sprichwörter Spr 24 8 30 als er die Fundamente der Erde abmaß, /da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag /und spielte vor ihm allezeit.
Sprichwörter Spr 24 8 31 Ich spielte auf seinem Erdenrund /und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.
Sprichwörter Spr 24 8 32 Nun, ihr Söhne, hört auf mich! /Wohl dem, der auf meine Wege achtet.
Sprichwörter Spr 24 8 33 Hört die Mahnung und werdet weise, /lehnt sie nicht ab!
Sprichwörter Spr 24 8 34 Wohl dem, der auf mich hört, /der Tag für Tag an meinen Toren wacht /und meine Türpfosten hütet.
Sprichwörter Spr 24 8 35 Wer mich findet, findet Leben /und erlangt das Gefallen des Herrn.
Sprichwörter Spr 24 8 36 Doch wer mich verfehlt, der schadet sich selbst; /alle, die mich hassen, lieben den Tod.
Sprichwörter Spr 24 9 1 Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, /ihre sieben Säulen behauen.
Sprichwörter Spr 24 9 2 Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt /und schon ihren Tisch gedeckt.
Sprichwörter Spr 24 9 3 Sie hat ihre Mägde ausgesandt /und lädt ein auf der Höhe der Stadtburg:
Sprichwörter Spr 24 9 4 Wer unerfahren ist, kehre hier ein. /Zum Unwissenden sagt sie:
Sprichwörter Spr 24 9 5 Kommt, esst von meinem Mahl /und trinkt vom Wein, den ich mischte.
Sprichwörter Spr 24 9 6 Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben, /und geht auf dem Weg der Einsicht!
Sprichwörter Spr 24 9 7 Wer den Zuchtlosen tadelt, erntet Schimpf, /wer den Frevler rügt, erntet Schande.
Sprichwörter Spr 24 9 8 Rüge den Zuchtlosen nicht; sonst hasst er dich. /Rüge den Weisen, dann liebt er dich.
Sprichwörter Spr 24 9 9 Unterrichte den Weisen, damit er noch weiser wird; /belehre den Gerechten, damit er dazulernt.
Sprichwörter Spr 24 9 10 Anfang der Weisheit ist die Gottesfurcht, /die Kenntnis des Heiligen ist Einsicht.
Sprichwörter Spr 24 9 11 Ja, durch mich werden deine Tage zahlreich, /nehmen die Jahre deines Lebens zu.
Sprichwörter Spr 24 9 12 Bist du weise, so bist du weise zum eigenen Nutzen, /bist du aber unbeherrscht, hast du allein es zu tragen.
Sprichwörter Spr 24 9 13 Frau Torheit fiebert nach Verführung; /das ist alles, was sie versteht.
Sprichwörter Spr 24 9 14 Sie sitzt vor der Tür ihres Hauses /auf einem Sessel bei der Stadtburg,
Sprichwörter Spr 24 9 15 um die Vorübergehenden einzuladen, /die geradeaus ihre Pfade gehen:
Sprichwörter Spr 24 9 16 Wer unerfahren ist, kehre hier ein. /Zum Unwissenden sagt sie:
Sprichwörter Spr 24 9 17 Süß ist gestohlenes Wasser, /heimlich entwendetes Brot schmeckt lecker.
Sprichwörter Spr 24 9 18 Und er weiß nicht, dass Totengeister dort hausen, /dass ihre Gäste in den Tiefen der Unterwelt sind.
Sprichwörter Spr 24 10 1 Sprichwörter Salomos: Ein kluger Sohn macht dem Vater Freude, /ein dummer Sohn ist der Kummer seiner Mutter.
Sprichwörter Spr 24 10 2 Unrecht Gut gedeiht nicht, /Gerechtigkeit aber rettet vor dem Tod.
Sprichwörter Spr 24 10 3 Das Verlangen des Gerechten sättigt der Herr, /die Gier der Frevler stößt er zurück.
Sprichwörter Spr 24 10 4 Lässige Hand bringt Armut, /fleißige Hand macht reich.
Sprichwörter Spr 24 10 5 Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Mensch; /in Schande gerät, wer zur Erntezeit schläft.
Sprichwörter Spr 24 10 6 Segen ruht auf dem Haupt des Gerechten, /im Mund der Frevler versteckt sich Gewalttat.
Sprichwörter Spr 24 10 7 Das Andenken des Gerechten ist gesegnet, /der Name der Frevler vermodert.
Sprichwörter Spr 24 10 8 Verständiger Sinn nimmt die Gebote an, /wer Törichtes redet, kommt zu Fall.
Sprichwörter Spr 24 10 9 Wer aufrichtig seinen Weg geht, geht sicher, /wer krumme Wege geht, wird durchschaut.
Sprichwörter Spr 24 10 10 Wer mit den Augen zwinkert, schafft Leid, /wer offen tadelt, stiftet Frieden.
Sprichwörter Spr 24 10 11 Der Mund des Gerechten ist ein Lebensquell, /im Mund der Frevler versteckt sich Gewalttat.
Sprichwörter Spr 24 10 12 Hass weckt Streit, /Liebe deckt alle Vergehen zu.
Sprichwörter Spr 24 10 13 Auf den Lippen des Einsichtigen findet man Weisheit, /auf den Rücken des Unverständigen passt der Stock.
Sprichwörter Spr 24 10 14 Weise verbergen ihr Wissen, /der Mund des Toren ist drohendes Verderben.
Sprichwörter Spr 24 10 15 Dem Reichen ist seine Habe eine feste Burg, /dem Armen bringt seine Armut Verderben.
Sprichwörter Spr 24 10 16 Der Besitz des Gerechten führt zum Leben, /das Einkommen des Frevlers zur Sünde.
Sprichwörter Spr 24 10 17 Den Weg zum Leben geht, wer Zucht bewahrt; /wer Warnung missachtet, geht in die Irre.
Sprichwörter Spr 24 10 18 Wer Hass verbirgt, heuchelt; /wer Verleumdung ausstreut, ist ein Tor.
Sprichwörter Spr 24 10 19 Bei vielem Reden bleibt die Sünde nicht aus, /wer seine Lippen zügelt, ist klug.
Sprichwörter Spr 24 10 20 Erlesenes Silber ist die Zunge des Gerechten, /das Sinnen des Frevlers ist wenig wert.
Sprichwörter Spr 24 10 21 Die Lippen des Gerechten leiten viele, /die Toren sterben an Unverstand.
Sprichwörter Spr 24 10 22 Der Segen des Herrn macht reich, /eigene Mühe tut nichts hinzu.
Sprichwörter Spr 24 10 23 Des Toren Freude ist es, Böses zu tun, /des Verständigen Freude, weise zu sein.
Sprichwörter Spr 24 10 24 Was der Frevler fürchtet, kommt über ihn, /was die Gerechten ersehnen, wird ihnen zuteil.
Sprichwörter Spr 24 10 25 Wenn der Sturm daherbraust, ist der Frevler verloren, /der Gerechte ist fest gegründet für immer.
Sprichwörter Spr 24 10 26 Wie Essig für die Zähne und Rauch für die Augen /ist der Faule für den, der ihn schickt.
Sprichwörter Spr 24 10 27 Gottesfurcht bringt langes Leben, /doch die Jahre der Frevler sind verkürzt.
Sprichwörter Spr 24 10 28 Die Hoffnung der Gerechten blüht auf, /die Erwartung der Frevler wird zunichte.
Sprichwörter Spr 24 10 29 Dem Schuldlosen ist der Herr eine Zuflucht, /Verderben aber den Übeltätern.
Sprichwörter Spr 24 10 30 Der Gerechte wird niemals wanken, /doch die Frevler bleiben nicht im Land wohnen.
Sprichwörter Spr 24 10 31 Der Mund des Gerechten bringt Weisheit hervor, /eine Zunge voll Falschheit aber wird abgeschnitten.
Sprichwörter Spr 24 10 32 Die Lippen des Gerechten achten auf das, was gefällt, /der Mund der Frevler aber auf das, was verkehrt ist.
Sprichwörter Spr 24 11 1 Falsche Waage ist dem Herrn ein Gräuel, /volles Gewicht findet sein Gefallen.
Sprichwörter Spr 24 11 2 Kommt Übermut, kommt auch Schande, /doch bei den Bescheidenen ist die Weisheit zu Hause.
Sprichwörter Spr 24 11 3 Die Redlichen leitet ihre Lauterkeit, /die Verräter richtet ihre Falschheit zugrunde.
Sprichwörter Spr 24 11 4 Reichtum hilft nicht am Tag des Zorns, /Gerechtigkeit aber rettet vor dem Tod.
Sprichwörter Spr 24 11 5 Dem Lauteren ebnet seine Gerechtigkeit den Weg, /der Frevler aber kommt durch seine Bosheit zu Fall.
Sprichwörter Spr 24 11 6 Die Redlichen rettet ihre Gerechtigkeit, /die Verräter schlägt ihre eigene Gier in Fesseln.
Sprichwörter Spr 24 11 7 Beim Tod des Frevlers wird sein Hoffen zunichte, /die falsche Erwartung schwindet dahin.
Sprichwörter Spr 24 11 8 Der Gerechte wird aus der Not gerettet, /an seine Stelle tritt der Böse.
Sprichwörter Spr 24 11 9 Vom Mund des Ruchlosen droht dem Nächsten Verderben, /die Gerechten befreien sich durch ihre Umsicht.
Sprichwörter Spr 24 11 10 Wenn es dem Gerechten gut geht, freut sich die Stadt; /sie jubelt beim Untergang der Frevler.
Sprichwörter Spr 24 11 11 Eine Stadt kommt hoch durch den Segen der Redlichen, /durch den Mund der Frevler wird sie niedergerissen.
Sprichwörter Spr 24 11 12 Wer den Nächsten verächtlich macht, /ist ohne Verstand, /doch ein kluger Mensch schweigt.
Sprichwörter Spr 24 11 13 Wer als Verleumder umhergeht, /gibt Geheimnisse preis, /der Verlässliche behält eine Sache für sich.
Sprichwörter Spr 24 11 14 Fehlt es an Führung, kommt ein Volk zu Fall, /Rettung ist dort, wo viele Ratgeber sind.
Sprichwörter Spr 24 11 15 Wer für einen Fremden bürgt, ist übel daran; /wer den Handschlag ablehnt, geht sicher.
Sprichwörter Spr 24 11 16 Eine liebenswerte Frau kommt zu Ehren, /Sitz der Schande ist ein Weib, das gute Sitten hasst. /Die Faulen bringen es zu nichts, /wer fleißig ist, kommt zu Reichtum.
Sprichwörter Spr 24 11 17 Die Güte eines Menschen kommt ihm selbst zugute, /der Hartherzige schneidet sich ins eigene Fleisch.
Sprichwörter Spr 24 11 18 Der Frevler erzielt trügerischen Gewinn, /wer Gerechtigkeit sät, hat beständigen Ertrag.
Sprichwörter Spr 24 11 19 Wer in der Gerechtigkeit fest steht, erlangt das Leben, /wer dem Bösen nachjagt, den Tod.
Sprichwörter Spr 24 11 20 Verkehrte Menschen sind dem Herrn ein Gräuel, /er hat Gefallen an denen, die den rechten Weg gehen.
Sprichwörter Spr 24 11 21 Gewiss, der Böse bleibt nicht ungestraft, /doch die Söhne der Gerechten werden gerettet.
Sprichwörter Spr 24 11 22 Ein goldener Ring im Rüssel eines Schweins /ist ein Weib, schön, aber sittenlos.
Sprichwörter Spr 24 11 23 Das Begehren der Gerechten führt zu vollem Glück, /die Hoffnung der Frevler endet im Zorngericht.
Sprichwörter Spr 24 11 24 Mancher teilt aus und bekommt immer mehr, /ein anderer kargt übers Maß und wird doch ärmer.
Sprichwörter Spr 24 11 25 Wer wohltätig ist, wird reich gesättigt, /wer andere labt, wird selbst gelabt.
Sprichwörter Spr 24 11 26 Wer Getreide zurückhält, den verwünschen die Leute, /wer Korn auf den Markt bringt, auf dessen Haupt kommt Segen.
Sprichwörter Spr 24 11 27 Wer Gutes erstrebt, sucht das Gefallen Gottes; /wer nach dem Bösen trachtet, den trifft es.
Sprichwörter Spr 24 11 28 Wer auf seinen Reichtum vertraut, der fällt, /die Gerechten aber sprossen wie grünes Laub.
Sprichwörter Spr 24 11 29 Wer sein Haus verkommen lässt, erntet Wind, /und der Tor wird Sklave des Weisen.
Sprichwörter Spr 24 11 30 Die Frucht der Gerechtigkeit ist ein Lebensbaum, /Gewalttat raubt die Lebenskraft.
Sprichwörter Spr 24 11 31 Wird dem Gerechten vergolten auf der Erde, /dann erst recht dem Frevler und Sünder.
Sprichwörter Spr 24 12 1 Wer Zucht liebt, liebt Erkenntnis, /wer Zurechtweisung hasst, ist dumm.
Sprichwörter Spr 24 12 2 Der Gute findet Gefallen beim Herrn, /den Heimtückischen aber spricht er schuldig.
Sprichwörter Spr 24 12 3 Wer unrecht tut, hat keinen Bestand, /doch die Wurzel der Gerechten sitzt fest.
Sprichwörter Spr 24 12 4 Eine tüchtige Frau ist die Krone ihres Mannes, /eine schändliche ist wie Fäulnis in seinen Knochen.
Sprichwörter Spr 24 12 5 Die Gedanken der Gerechten trachten nach Recht, /die Pläne der Frevler sind auf Betrug aus.
Sprichwörter Spr 24 12 6 Die Reden der Frevler sind ein Lauern auf Blut, /die Redlichen rettet ihr Mund.
Sprichwörter Spr 24 12 7 Die Frevler werden gestürzt und sind dahin, /das Haus der Gerechten hat Bestand.
Sprichwörter Spr 24 12 8 Nach dem Maß seiner Klugheit wird ein jeder gelobt, /verkehrter Sinn fällt der Verachtung anheim.
Sprichwörter Spr 24 12 9 Besser unbeachtet bleiben /und seine Arbeit verrichten, /als großtun und kein Brot haben.
Sprichwörter Spr 24 12 10 Der Gerechte weiß, was sein Vieh braucht, /doch das Herz der Frevler ist hart.
Sprichwörter Spr 24 12 11 Wer sein Feld bestellt, wird satt von Brot, /wer nichtigen Dingen nachjagt, ist ohne Verstand.
Sprichwörter Spr 24 12 12 Schwankender Lehm ist die Burg der Bösen, /die Wurzel der Gerechten hat festen Grund.
Sprichwörter Spr 24 12 13 Der Böse verfängt sich im Lügengespinst, /der Gerechte entkommt der Bedrängnis.
Sprichwörter Spr 24 12 14 Von der Frucht seines Mundes wird der Mensch reichlich gesättigt, /nach dem Tun seiner Hände wird ihm vergolten.
Sprichwörter Spr 24 12 15 Der Tor hält sein eigenes Urteil für richtig, /der Weise aber hört auf Rat.
Sprichwörter Spr 24 12 16 Der Tor zeigt sogleich seinen Ärger, /klug ist, wer Schimpfworte einsteckt.
Sprichwörter Spr 24 12 17 Wer Wahrheit spricht, sagt aus, was recht ist, /der falsche Zeuge aber betrügt.
Sprichwörter Spr 24 12 18 Mancher Leute Gerede verletzt wie Schwertstiche, /die Zunge der Weisen bringt Heilung.
Sprichwörter Spr 24 12 19 Ein Mund, der die Wahrheit sagt, /hat für immer Bestand, /eine lügnerische Zunge nur einen Augenblick.
Sprichwörter Spr 24 12 20 Wer auf Böses sinnt, betrügt sich selbst, /wer heilsamen Rat gibt, erntet Freude.
Sprichwörter Spr 24 12 21 Kein Unheil trifft den Gerechten, /doch die Frevler erdrückt das Unglück.
Sprichwörter Spr 24 12 22 Lügnerische Lippen sind dem Herrn ein Gräuel, /doch wer zuverlässig ist in seinem Tun, der gefällt ihm.
Sprichwörter Spr 24 12 23 Ein kluger Mensch verbirgt sein Wissen, /das Herz der Toren schreit die Narrheit hinaus.
Sprichwörter Spr 24 12 24 Die Hand der Fleißigen erringt die Herrschaft, /die lässige Hand muss Frondienste leisten.
Sprichwörter Spr 24 12 25 Kummer im Herzen bedrückt den Menschen, /ein gutes Wort aber heitert ihn auf.
Sprichwörter Spr 24 12 26 Der Gerechte findet fette Weide, /der Weg der Frevler führt in die Irre.
Sprichwörter Spr 24 12 27 Bequemlichkeit erjagt sich kein Wild, /kostbare Güter erlangt der Fleißige.
Sprichwörter Spr 24 12 28 Der Pfad der Gerechtigkeit führt zum Leben, /der Weg der Abtrünnigen führt zum Tod.
Sprichwörter Spr 24 13 1 Ein weiser Sohn ist die Frucht der Erziehung des Vaters, /der zuchtlose aber hört nicht auf Mahnung.
Sprichwörter Spr 24 13 2 Von der Frucht seiner Worte zehrt der Gute, /aber die Verräter begehren Gewalttat.
Sprichwörter Spr 24 13 3 Wer seine Lippen hütet, bewahrt sein Leben, /wer seinen Mund aufreißt, den trifft Verderben.
Sprichwörter Spr 24 13 4 Das Verlangen des Faulen regt sich vergebens, /das Verlangen der Fleißigen wird befriedigt.
Sprichwörter Spr 24 13 5 Verlogene Worte hasst der Gerechte, /der Frevler handelt schändlich und schimpflich.
Sprichwörter Spr 24 13 6 Gerechtigkeit behütet den Schuldlosen auf seinem Weg, /Frevler bringt die Sünde zu Fall.
Sprichwörter Spr 24 13 7 Mancher stellt sich reich und hat doch nichts, /ein anderer stellt sich arm und hat großen Besitz.
Sprichwörter Spr 24 13 8 Der Reichtum eines Mannes ist das Lösegeld für sein Leben, /der Arme jedoch hört nichts von Loskauf.
Sprichwörter Spr 24 13 9 Das Licht der Gerechten strahlt auf, /die Lampe der Frevler erlischt.
Sprichwörter Spr 24 13 10 Der Leichtsinnige stiftet aus Übermut Zank, /doch wer sich beraten lässt, der ist klug.
Sprichwörter Spr 24 13 11 Schnell errafftes Gut schwindet schnell, /wer Stück für Stück sammelt, wird reich.
Sprichwörter Spr 24 13 12 Hingehaltene Hoffnung macht das Herz krank, /erfülltes Verlangen ist ein Lebensbaum.
Sprichwörter Spr 24 13 13 Wer gute Worte missachtet, erleidet Schaden, /wer Ehrfurcht hat vor dem Gebot, bleibt unversehrt.
Sprichwörter Spr 24 13 14 Die Lehre des Weisen ist ein Lebensquell, /um den Schlingen des Todes zu entgehen.
Sprichwörter Spr 24 13 15 Rechte Einsicht bringt Gunst, /aber den Verrätern bringt ihr Verhalten den Untergang.
Sprichwörter Spr 24 13 16 Der Kluge tut alles mit Überlegung, /der Tor verbreitet nur Dummheit.
Sprichwörter Spr 24 13 17 Ein gewissenloser Bote richtet Unheil an, /ein zuverlässiger Bote bringt Heilung.
Sprichwörter Spr 24 13 18 Armut und Schande erntet ein Verächter der Zucht, /doch wer Tadel beherzigt, wird geehrt.
Sprichwörter Spr 24 13 19 Ein erfüllter Wunsch tut dem Herzen wohl, /vom Bösen zu lassen ist dem Toren ein Gräuel.
Sprichwörter Spr 24 13 20 Wer mit Weisen unterwegs ist, wird weise, /wer mit Toren verkehrt, dem geht es übel.
Sprichwörter Spr 24 13 21 Unglück verfolgt die Sünder, /den Gerechten wird mit Gutem vergolten.
Sprichwörter Spr 24 13 22 Der Gute hinterlässt seinen Enkeln das Erbe, /der Besitz des Sünders wird für den Gerechten aufgespart.
Sprichwörter Spr 24 13 23 In der Hand der Vornehmen ist reichlich Nahrung, /der Arme wird zu Unrecht dahingerafft.
Sprichwörter Spr 24 13 24 Wer die Rute spart, hasst seinen Sohn, /wer ihn liebt, nimmt ihn früh in Zucht.
Sprichwörter Spr 24 13 25 Der Gerechte hat zu essen, bis sein Hunger gestillt ist, /der Bauch der Frevler aber muss darben.
Sprichwörter Spr 24 14 1 Frau Weisheit hat ihr Haus gebaut, /die Torheit reißt es nieder mit eigenen Händen.
Sprichwörter Spr 24 14 2 Wer geradeaus seinen Weg geht, fürchtet den Herrn, /wer krumme Wege geht, verachtet ihn.
Sprichwörter Spr 24 14 3 Im Mund des Toren ist eine Rute für seinen Rücken, /den Weisen behüten seine Lippen.
Sprichwörter Spr 24 14 4 Wo keine Ochsen sind, bleibt die Krippe leer, /reicher Ertrag kommt durch die Kraft des Stieres.
Sprichwörter Spr 24 14 5 Ein zuverlässiger Zeuge lügt nicht, /aber ein falscher Zeuge flüstert Lügen zu.
Sprichwörter Spr 24 14 6 Der Zuchtlose sucht Weisheit, doch vergebens, /dem Verständigen fällt die Erkenntnis leicht.
Sprichwörter Spr 24 14 7 Tritt einem törichten Mann gegenüber /und du erfährst keine verständigen Worte.
Sprichwörter Spr 24 14 8 Die Weisheit des Klugen gibt ihm Einsicht in seinen Weg, /aber die Dummheit der Toren führt zu Täuschung.
Sprichwörter Spr 24 14 9 In den Zelten der Toren wohnt Schuld, /das Haus der Rechtschaffenen findet Gefallen.
Sprichwörter Spr 24 14 10 Das Herz allein kennt seinen Kummer, /auch in seine Freude mischt sich kein Fremder.
Sprichwörter Spr 24 14 11 Das Haus der Frevler wird zertrümmert, /das Zelt der Redlichen gedeiht.
Sprichwörter Spr 24 14 12 Manch einem scheint sein Weg der rechte, /aber am Ende sind es Wege des Todes.
Sprichwörter Spr 24 14 13 Auch beim Lachen kann ein Herz leiden, /das Ende der Freude ist Gram.
Sprichwörter Spr 24 14 14 Dem Untreuen werden seine Vergehen vergolten, /dem guten Menschen seine edlen Taten.
Sprichwörter Spr 24 14 15 Der Unerfahrene traut jedem Wort, /der Kluge achtet auf seinen Schritt.
Sprichwörter Spr 24 14 16 Der Weise hat Scheu und meidet das Böse, /der Tor lässt sich gehen und ist vermessen.
Sprichwörter Spr 24 14 17 Der Zornige handelt töricht, /der Ränkeschmied ist verhasst.
Sprichwörter Spr 24 14 18 Die Unerfahrenen verfallen der Torheit, /die Klugen krönen sich mit Erkenntnis.
Sprichwörter Spr 24 14 19 Die Bösen müssen sich bücken vor den Guten /und die Frevler an der Tür des Gerechten.
Sprichwörter Spr 24 14 20 Selbst seinem Nächsten ist der Arme verhasst, /der Reiche aber hat viele Freunde.
Sprichwörter Spr 24 14 21 Wer seinen Nächsten verachtet, sündigt; /wohl dem, der Erbarmen hat mit den Notleidenden.
Sprichwörter Spr 24 14 22 Gewiss geht in die Irre, wer Böses plant; /Liebe und Treue erlangt, wer Gutes plant.
Sprichwörter Spr 24 14 23 Jede Arbeit bringt Erfolg, /leeres Geschwätz führt nur zu Mangel.
Sprichwörter Spr 24 14 24 Die Krone der Weisen ist ihre Klugheit, /der Kranz der Toren ist ihre Narrheit.
Sprichwörter Spr 24 14 25 Ein verlässlicher Zeuge rettet Leben, /wer Lügen zuflüstert, der täuscht.
Sprichwörter Spr 24 14 26 Der Gottesfürchtige hat feste Zuversicht, /noch seine Söhne haben eine Zuflucht.
Sprichwörter Spr 24 14 27 Die Gottesfurcht ist ein Lebensquell, /um den Schlingen des Todes zu entgehen.
Sprichwörter Spr 24 14 28 Viel Volk ist der Glanz des Königs, /wenig Leute sind des Fürsten Untergang.
Sprichwörter Spr 24 14 29 Der Langmütige ist immer der Klügere, /der Jähzornige treibt die Torheit auf die Spitze.
Sprichwörter Spr 24 14 30 Ein gelassenes Herz bedeutet Leben für den Leib, /doch Knochenfraß ist die Leidenschaft.
Sprichwörter Spr 24 14 31 Wer den Geringen bedrückt, schmäht dessen Schöpfer, /ihn ehrt, wer Erbarmen hat mit dem Bedürftigen.
Sprichwörter Spr 24 14 32 Durch seine Bosheit wird der Frevler gestürzt, /der Gerechte findet Zuflucht in seiner Redlichkeit.
Sprichwörter Spr 24 14 33 Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit, /im Innern der Toren ist sie nicht bekannt.
Sprichwörter Spr 24 14 34 Gerechtigkeit erhöht ein Volk, /der Völker Schmach ist die Sünde.
Sprichwörter Spr 24 14 35 Die Gunst des Königs ruht auf dem klugen Diener, /den schändlichen aber trifft sein Zorn.
Sprichwörter Spr 24 15 1 Eine sanfte Antwort dämpft die Erregung, /eine kränkende Rede reizt zum Zorn.
Sprichwörter Spr 24 15 2 Die Zunge der Weisen verkündet Erkenntnis, /der Mund der Narren sprudelt Torheit hervor.
Sprichwörter Spr 24 15 3 An jedem Ort sind die Augen des Herrn, /sie wachen über Gute und Böse.
Sprichwörter Spr 24 15 4 Eine sanfte Zunge ist ein Lebensbaum, /eine falsche Zunge bricht das Herz.
Sprichwörter Spr 24 15 5 Der Tor verschmäht die Zucht seines Vaters, /wer auf Zurechtweisung achtet, ist klug.
Sprichwörter Spr 24 15 6 Im Haus des Gerechten gibt es reichen Vorrat, /was der Frevler erwirbt, wird zerschlagen.
Sprichwörter Spr 24 15 7 Die Lippen der Weisen streuen Erkenntnis aus, /das Herz der Toren ist verkehrt.
Sprichwörter Spr 24 15 8 Das Opfer der Frevler ist dem Herrn ein Gräuel, /am Gebet der Rechtschaffenen aber hat er Gefallen.
Sprichwörter Spr 24 15 9 Ein Gräuel ist dem Herrn der Weg des Frevlers, /wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.
Sprichwörter Spr 24 15 10 Schlimme Strafe trifft den, der den rechten Pfad verlässt, /wer Zurechtweisung hasst, muss sterben.
Sprichwörter Spr 24 15 11 Totenreich und Unterwelt liegen offen vor dem Herrn, /wie viel mehr die Herzen der Menschen.
Sprichwörter Spr 24 15 12 Ein Zuchtloser liebt es nicht, dass man ihn rügt, /zu weisen Menschen begibt er sich nicht.
Sprichwörter Spr 24 15 13 Ein fröhliches Herz macht das Gesicht heiter, /Kummer im Herzen bedrückt das Gemüt.
Sprichwörter Spr 24 15 14 Das Herz des Verständigen sucht Erkenntnis, /der Mund der Toren ergeht sich in Torheit.
Sprichwörter Spr 24 15 15 Der Bedrückte hat lauter böse Tage, /der Frohgemute hat ständig Feiertag.
Sprichwörter Spr 24 15 16 Besser wenig in Gottesfurcht /als reiche Schätze und keine Ruhe.
Sprichwörter Spr 24 15 17 Besser ein Gericht Gemüse, wo Liebe herrscht, /als ein gemästeter Ochse und Hass dabei.
Sprichwörter Spr 24 15 18 Ein hitziger Mensch erregt Zank, /ein langmütiger besänftigt den Streit.
Sprichwörter Spr 24 15 19 Der Weg des Faulen ist wie ein Dornengestrüpp, /der Pfad der Redlichen aber ist gebahnt.
Sprichwörter Spr 24 15 20 Ein kluger Sohn macht dem Vater Freude, /nur ein törichter Mensch verachtet seine Mutter.
Sprichwörter Spr 24 15 21 Torheit macht dem Unverständigen Freude, /der einsichtige Mann geht den geraden Weg.
Sprichwörter Spr 24 15 22 Wo es an Beratung fehlt, da scheitern die Pläne, /wo viele Ratgeber sind, gibt es Erfolg.
Sprichwörter Spr 24 15 23 Jeden freut es, wenn er (kluge) Antwort geben kann, /und wie gut ist doch ein Wort zur rechten Zeit.
Sprichwörter Spr 24 15 24 Einen Lebenspfad zur Höhe gibt es für den Klugen, /damit er der Totenwelt drunten entgeht.
Sprichwörter Spr 24 15 25 Das Haus der Stolzen reißt der Herr nieder, /den Grenzstein der Witwe aber macht er fest.
Sprichwörter Spr 24 15 26 Die Pläne des Bösen sind dem Herrn ein Gräuel, /aber freundliche Reden gefallen ihm.
Sprichwörter Spr 24 15 27 Wer sich durch Raub bereichert, zerstört sein Haus, /wer Bestechung von sich weist, wird lange leben.
Sprichwörter Spr 24 15 28 Der Gerechte überlegt sich im Herzen jede Antwort, /aber der Mund der Frevler sprudelt Schlechtes hervor.
Sprichwörter Spr 24 15 29 Fern ist der Herr den Frevlern, /doch das Gebet der Gerechten hört er.
Sprichwörter Spr 24 15 30 Strahlende Augen erfreuen das Herz, /frohe Kunde labt den Leib.
Sprichwörter Spr 24 15 31 Ein Ohr, das auf heilsame Mahnungen hört, /hält sich unter den Weisen auf.
Sprichwörter Spr 24 15 32 Wer Zucht abweist, verachtet sich selbst; /wer aber auf Mahnungen hört, erwirbt Verstand.
Sprichwörter Spr 24 15 33 Gottesfurcht erzieht zur Weisheit /und Demut geht der Ehre voran.
Sprichwörter Spr 24 16 1 Der Mensch entwirft die Pläne im Herzen, /doch vom Herrn kommt die Antwort auf der Zunge.
Sprichwörter Spr 24 16 2 Jeder meint, sein Verhalten sei fehlerlos, /doch der Herr prüft die Geister.
Sprichwörter Spr 24 16 3 Befiehl dem Herrn dein Tun an, /so werden deine Pläne gelingen.
Sprichwörter Spr 24 16 4 Alles hat der Herr für seinen Zweck erschaffen, /so auch den Frevler für den Tag des Unheils.
Sprichwörter Spr 24 16 5 Ein Gräuel ist dem Herrn jeder Hochmütige, /er bleibt gewiss nicht ungestraft.
Sprichwörter Spr 24 16 6 Durch Liebe und Treue wird Schuld gesühnt, /durch Gottesfurcht weicht man dem Bösen aus.
Sprichwörter Spr 24 16 7 Gefallen dem Herrn die Wege eines Menschen, /so versöhnt er auch seine Feinde mit ihm.
Sprichwörter Spr 24 16 8 Besser wenig und gerecht /als viel Besitz und Unrecht.
Sprichwörter Spr 24 16 9 Des Menschen Herz plant seinen Weg, /doch der Herr lenkt seinen Schritt.
Sprichwörter Spr 24 16 10 Gottesentscheid kommt von den Lippen des Königs, /sein Mund verfehlt sich nicht, wenn er ein Urteil fällt.
Sprichwörter Spr 24 16 11 Rechte Waage und Waagschalen sind Sache des Herrn, /sein Werk sind alle Gewichtssteine im Beutel.
Sprichwörter Spr 24 16 12 Frevlerisches Tun ist Königen ein Gräuel, /denn ein Thron steht fest durch Gerechtigkeit.
Sprichwörter Spr 24 16 13 Gerechte Lippen gefallen dem König, /wer aufrichtig redet, den liebt er.
Sprichwörter Spr 24 16 14 Des Königs Grimm gleicht Todesboten, /aber ein Weiser kann ihn besänftigen.
Sprichwörter Spr 24 16 15 Im leuchtenden Gesicht des Königs liegt Leben, /sein Wohlwollen gleicht der Regenwolke im Frühjahr.
Sprichwörter Spr 24 16 16 Weisheit erwerben ist besser als Gold, /Einsicht erwerben vortrefflicher als Silber.
Sprichwörter Spr 24 16 17 Böses zu meiden ist das Ziel der Rechtschaffenen; /wer auf seinen Weg achtet, bewahrt sein Leben.
Sprichwörter Spr 24 16 18 Hoffart kommt vor dem Sturz /und Hochmut kommt vor dem Fall.
Sprichwörter Spr 24 16 19 Besser bescheiden sein mit Demütigen, /als Beute teilen mit Stolzen.
Sprichwörter Spr 24 16 20 Wer auf das Wort des Herrn achtet, findet Glück; /wohl dem, der auf ihn vertraut.
Sprichwörter Spr 24 16 21 Wer ein weises Herz hat, den nennt man verständig, /gefällige Rede fördert die Belehrung.
Sprichwörter Spr 24 16 22 Wer Verstand besitzt, dem ist er ein Lebensquell, /die Strafe der Toren ist die Torheit selbst.
Sprichwörter Spr 24 16 23 Das Herz des Weisen macht seinen Mund klug, /es mehrt auf seinen Lippen die Belehrung.
Sprichwörter Spr 24 16 24 Freundliche Worte sind wie Wabenhonig, /süß für den Gaumen, heilsam für den Leib.
Sprichwörter Spr 24 16 25 Manch einem scheint sein Weg der rechte, /aber am Ende sind es Wege des Todes.
Sprichwörter Spr 24 16 26 Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn, /denn sein Mund treibt ihn an.
Sprichwörter Spr 24 16 27 Ein Taugenichts ist ein Ofen voll Unheil, /auf seinen Lippen ist es wie sengendes Feuer.
Sprichwörter Spr 24 16 28 Ein tückischer Mensch erregt Streit, /ein Verleumder entzweit Freunde.
Sprichwörter Spr 24 16 29 Der Gewalttätige verführt seinen Nächsten, /er bringt ihn auf einen Weg, der nicht gut ist.
Sprichwörter Spr 24 16 30 Wer mit den Augen zwinkert, sinnt auf Tücke; /wer die Lippen verzieht, hat das Böse schon vollbracht.
Sprichwörter Spr 24 16 31 Graues Haar ist eine prächtige Krone, /auf dem Weg der Gerechtigkeit findet man sie.
Sprichwörter Spr 24 16 32 Besser ein Langmütiger als ein Kriegsheld, /besser, wer sich selbst beherrscht, als wer Städte erobert.
Sprichwörter Spr 24 16 33 Im Bausch des Gewandes schüttelt man das Los, /doch jede Entscheidung kommt allein vom Herrn.
Sprichwörter Spr 24 17 1 Besser ein trockenes Stück Brot und Ruhe dabei /als ein Haus voll Braten und dabei Streit.
Sprichwörter Spr 24 17 2 Ein kluger Knecht wird Herr über einen missratenen Sohn /und mit den Brüdern teilt er das Erbe.
Sprichwörter Spr 24 17 3 Der Schmelztiegel ist für Silber da, der Ofen für Gold, /die Herzen aber prüft der Herr.
Sprichwörter Spr 24 17 4 Der Übeltäter achtet auf böse Lippen, /der Lügner horcht hin auf eine verderbte Zunge.
Sprichwörter Spr 24 17 5 Wer den Armen verspottet, schmäht dessen Schöpfer, /wer sich über ein Unglück freut, bleibt nicht ungestraft.
Sprichwörter Spr 24 17 6 Eine Krone der Alten sind Kindeskinder, /der Kinder Ruhm sind ihre Väter.
Sprichwörter Spr 24 17 7 Dem Toren stehen hochtönende Worte nicht an, /noch viel weniger dem Edlen die Sprache der Lüge.
Sprichwörter Spr 24 17 8 Bestechungsgeld ist ein Zauberstein in den Augen des Gebers; /wohin er sich wendet, hat er Erfolg.
Sprichwörter Spr 24 17 9 Wer Fehler zudeckt, sucht Freundschaft; /wer eine Sache weiterträgt, trennt Freunde.
Sprichwörter Spr 24 17 10 Tadel erschüttert einen Verständigen mehr /als hundert Schläge einen Toren.
Sprichwörter Spr 24 17 11 Der Böse trachtet nach Aufruhr, /aber ein strenger Gerichtsbote wird gegen ihn ausgesandt.
Sprichwörter Spr 24 17 12 Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, /als einem Toren in seinem Unverstand.
Sprichwörter Spr 24 17 13 Vergilt einer Gutes mit Bösem, /weicht das Unheil nicht von seinem Haus.
Sprichwörter Spr 24 17 14 Wer Streit anfängt, entfesselt eine Wasserflut, /drum halt ein, ehe der Zank ausbricht.
Sprichwörter Spr 24 17 15 Wer Schuldige freispricht /und wer Unschuldige verurteilt, /beide sind dem Herrn ein Gräuel.
Sprichwörter Spr 24 17 16 Wozu denn Geld in der Hand des Toren? /Etwa um Weisheit zu kaufen, da ihm doch der Verstand fehlt?
Sprichwörter Spr 24 17 17 Der Freund erweist zu jeder Zeit Liebe, /als Bruder für die Not ist er geboren.
Sprichwörter Spr 24 17 18 Ohne Verstand ist, wer Handschlag leistet, /wer Bürgschaft übernimmt für einen andern.
Sprichwörter Spr 24 17 19 Verbrechen liebt, wer Streit liebt; /wer seine Tür zu hoch macht, will den Einsturz.
Sprichwörter Spr 24 17 20 Wer ein unaufrichtiges Herz hat, findet kein Glück, /wer sich beim Reden verstellt, stürzt ins Unheil.
Sprichwörter Spr 24 17 21 Wer einen Toren zeugt, dem bringt es Gram; /der Vater eines Narren kann sich nicht freuen.
Sprichwörter Spr 24 17 22 Ein fröhliches Herz tut dem Leib wohl, /ein bedrücktes Gemüt lässt die Glieder verdorren.
Sprichwörter Spr 24 17 23 Bestechung aus dem Gewandbausch nimmt der Frevler an, /um die Pfade des Rechts zu verkehren.
Sprichwörter Spr 24 17 24 Vor dem Blick des Verständigen steht Weisheit, /doch die Augen des Toren schweifen bis ans Ende der Erde.
Sprichwörter Spr 24 17 25 Ein törichter Sohn bereitet seinem Vater Verdruss /und Kummer seiner Mutter, die ihn geboren hat.
Sprichwörter Spr 24 17 26 Schon eine Geldstrafe für den Unschuldigen ist nicht gut, /aber Edle schlagen zu lassen ist gegen das Recht.
Sprichwörter Spr 24 17 27 Wer sich zurückhält beim Reden hat tiefe Einsicht, /wer kühl überlegt, ist ein verständiger Mann.
Sprichwörter Spr 24 17 28 Auch ein Tor kann als weise gelten, wenn er schweigt, /als einsichtig, wenn er seine Lippen verschließt.
Sprichwörter Spr 24 18 1 Der Abtrünnige sucht nach einem Vorwand, /um loszubrechen mit aller Gewalt.
Sprichwörter Spr 24 18 2 Der Tor hat kein Gefallen an Einsicht, /vielmehr daran, sein Herz zur Schau zu stellen.
Sprichwörter Spr 24 18 3 Kommt Frevel, kommt auch Verachtung /und mit der Schandtat die Schmach.
Sprichwörter Spr 24 18 4 Tiefe Wasser sind die Worte aus dem Mund eines Menschen, /ein sprudelnder Bach, eine Quelle der Weisheit.
Sprichwörter Spr 24 18 5 Es ist nicht gut, einen Schuldigen zu begünstigen /und den Unschuldigen abzuweisen vor Gericht.
Sprichwörter Spr 24 18 6 Die Lippen des Toren beginnen Streit, /sein Mund schreit nach Schlägen.
Sprichwörter Spr 24 18 7 Dem Toren wird sein Mund zum Verderben; /seine Lippen werden ihm selbst zur Falle.
Sprichwörter Spr 24 18 8 Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen, /sie gleiten hinab in die Kammern des Leibes.
Sprichwörter Spr 24 18 9 Wer lässig ist bei seiner Arbeit, /ist schon ein Bruder des Mörders.
Sprichwörter Spr 24 18 10 Ein fester Turm ist der Name des Herrn, /dorthin eilt der Gerechte und ist geborgen.
Sprichwörter Spr 24 18 11 Für den Reichen ist sein Vermögen wie eine feste Stadt, /wie eine hohe Mauer - in seiner Einbildung.
Sprichwörter Spr 24 18 12 Vor dem Sturz ist das Herz des Menschen überheblich, /aber der Ehre geht Demut voran.
Sprichwörter Spr 24 18 13 Gibt einer Antwort, bevor er gehört hat, /ist es Torheit und Schande für ihn.
Sprichwörter Spr 24 18 14 Der Geist des Menschen überwindet die Krankheit, /doch einen zerschlagenen Geist, wer kann den aufrichten?
Sprichwörter Spr 24 18 15 Das Herz des Verständigen erwirbt sich Erkenntnis, /das Ohr der Weisen sucht Erkenntnis.
Sprichwörter Spr 24 18 16 Geschenke schaffen dem Geber Raum /und geleiten ihn vor die Großen.
Sprichwörter Spr 24 18 17 Recht bekommt in seinem Streitfall der Erste, /aber dann kommt der andere und geht der Sache nach.
Sprichwörter Spr 24 18 18 Streitigkeiten beendet das Los, /es entscheidet zwischen Mächtigen.
Sprichwörter Spr 24 18 19 Ein getäuschter Bruder ist verschlossener als eine Festung, /Streitigkeiten sind wie der Sperrriegel einer Burg.
Sprichwörter Spr 24 18 20 Von der Frucht seines Mundes wird ein jeder satt, /vom Ertrag seiner Lippen wird er gesättigt.
Sprichwörter Spr 24 18 21 Tod und Leben stehen in der Macht der Zunge; /wer sie liebevoll gebraucht, genießt ihre Frucht.
Sprichwörter Spr 24 18 22 Wer eine Frau gefunden, hat Glück gefunden /und das Gefallen des Herrn erlangt.
Sprichwörter Spr 24 18 23 Flehentlich redet der Arme, /der Reiche aber antwortet mit Härte.
Sprichwörter Spr 24 18 24 Manche Freunde führen ins Verderben, /manch ein lieber Freund ist anhänglicher als ein Bruder.
Sprichwörter Spr 24 19 1 Besser ein Armer, der schuldlos seinen Weg geht, als einer mit verlogenen Lippen, der ein Tor ist.
Sprichwörter Spr 24 19 2 Schon unvernünftige Begierde ist nicht gut, /und wer hastig rennt, tritt fehl.
Sprichwörter Spr 24 19 3 Die Torheit verdirbt dem Menschen den Weg /und dann grollt sein Herz gegen den Herrn.
Sprichwörter Spr 24 19 4 Besitz vermehrt die Zahl der Freunde, /der Arme aber wird von seinem Freund verlassen.
Sprichwörter Spr 24 19 5 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, /wer Lügen flüstert, wird nicht entrinnen.
Sprichwörter Spr 24 19 6 Viele umschmeicheln den Vornehmen /und jeder will der Freund eines freigebigen Mannes sein.
Sprichwörter Spr 24 19 7 Vom Armen wollen alle seine Brüder nichts wissen, /erst recht bleiben ihm seine Freunde fern. /[[Gute Einsicht ist denen nahe, die sich um sie kümmern, /ein verständiger Mann findet sie. /Wer viel redet, versündigt sich.]] /Wer Worten nachjagt, wird nicht entrinnen.
Sprichwörter Spr 24 19 8 Wer Verstand erwirbt, liebt sich selbst, /wer Einsicht bewahrt, findet sein Glück.
Sprichwörter Spr 24 19 9 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, /wer Lügen flüstert, geht zugrunde.
Sprichwörter Spr 24 19 10 Wohlleben steht dem Toren nicht an, /noch weniger einem Knecht, über Fürsten zu herrschen.
Sprichwörter Spr 24 19 11 Einsicht macht den Menschen langmütig, /sein Ruhm ist es, über Verfehlungen hinwegzugehen.
Sprichwörter Spr 24 19 12 Wie das Knurren des Löwen ist der Zorn des Königs, /doch wie Tau auf dem Gras ist seine Gunst.
Sprichwörter Spr 24 19 13 Ein Unglück für den Vater ist ein törichter Sohn /und wie ein ständig tropfendes Dach das Gezänk einer Frau.
Sprichwörter Spr 24 19 14 Haus und Habe sind das Erbe der Väter, /doch eine verständige Frau kommt vom Herrn.
Sprichwörter Spr 24 19 15 Faulheit versenkt in Schlaf, /ein träger Mensch muss hungern.
Sprichwörter Spr 24 19 16 Wer (Gottes) Gebot bewahrt, bewahrt sein Leben, /wer seine Wege verachtet, muss sterben.
Sprichwörter Spr 24 19 17 Wer Erbarmen hat mit dem Elenden, leiht dem Herrn; /er wird ihm seine Wohltat vergelten.
Sprichwörter Spr 24 19 18 Züchtige deinen Sohn, solange noch Hoffnung ist, /doch lass dich nicht hinreißen, ihn zu töten.
Sprichwörter Spr 24 19 19 Der maßlos Jähzornige muss büßen; /denn willst du schlichten, machst du es noch ärger.
Sprichwörter Spr 24 19 20 Hör auf guten Rat und nimm Zucht an, /damit du weise wirst für die Zukunft.
Sprichwörter Spr 24 19 21 Viele Pläne fasst das Herz des Menschen, /doch nur der Ratschluss des Herrn hat Bestand.
Sprichwörter Spr 24 19 22 Die Menschen streben nach Gewinn, /doch besser ein Armer als ein Betrüger.
Sprichwörter Spr 24 19 23 Die Gottesfurcht führt zum Leben; /gesättigt geht man zur Ruhe, /von keinem Übel heimgesucht.
Sprichwörter Spr 24 19 24 Greift der Faule mit der Hand in die Schüssel, /bringt er sie nicht einmal zum Mund zurück.
Sprichwörter Spr 24 19 25 Schlägst du den Zuchtlosen, so wird der Unerfahrene klug; /weist man den Verständigen zurecht, gewinnt er Einsicht.
Sprichwörter Spr 24 19 26 Wer den Vater misshandelt, die Mutter wegjagt, /ist ein verkommener, schändlicher Sohn.
Sprichwörter Spr 24 19 27 Gibst du es auf, mein Sohn, auf Mahnung zu hören, /so entziehst du dich den Worten der Einsicht.
Sprichwörter Spr 24 19 28 Ein nichtsnutziger Zeuge verspottet das Recht, /der Mund der Frevler sprudelt Unheil hervor.
Sprichwörter Spr 24 19 29 Für die Zuchtlosen stehen Ruten bereit /und Schläge für den Rücken der Toren.
Sprichwörter Spr 24 20 1 Ein Zuchtloser ist der Wein, ein Lärmer das Bier; /wer sich hierin verfehlt, wird nie weise.
Sprichwörter Spr 24 20 2 Wie das Knurren des Löwen ist der Grimm des Königs; /wer ihn erzürnt, verwirkt sein Leben.
Sprichwörter Spr 24 20 3 Es ehrt den Menschen, vom Streit abzulassen, /jeder Tor aber bricht los.
Sprichwörter Spr 24 20 4 Der Faule pflügt nicht im Herbst; /sucht er in der Erntezeit, so ist nichts da.
Sprichwörter Spr 24 20 5 Ein tiefes Wasser sind die Pläne im Herzen des Menschen, /doch der Verständige schöpft es herauf.
Sprichwörter Spr 24 20 6 Viele Menschen rühmen sich ihrer Güte, /aber wer findet einen, auf den Verlass ist?
Sprichwörter Spr 24 20 7 Wer als Gerechter unbescholten seinen Weg geht: /Wohl den Kindern, die er hinterlässt.
Sprichwörter Spr 24 20 8 Ein König auf dem Richterstuhl /sondert mit seinem Scharfblick alles Böse aus.
Sprichwörter Spr 24 20 9 Wer kann sagen: Ich habe mein Herz geläutert, /rein bin ich von meiner Sünde?
Sprichwörter Spr 24 20 10 Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, /beide sind dem Herrn ein Gräuel.
Sprichwörter Spr 24 20 11 An seinem Treiben lässt schon der Knabe erkennen, /ob sein Tun lauter und redlich sein wird.
Sprichwörter Spr 24 20 12 Das Ohr, das hört, und das Auge, das sieht, /der Herr hat sie beide geschaffen.
Sprichwörter Spr 24 20 13 Liebe nicht den Schlaf, damit du nicht arm wirst; /halte deine Augen offen und du hast Brot genug.
Sprichwörter Spr 24 20 14 Schlecht, schlecht, sagt der Käufer; /geht er aber weg, so rühmt er sich.
Sprichwörter Spr 24 20 15 Gold gibt es und viele Perlen, /ein kostbarer Schmuck aber sind verständige Lippen.
Sprichwörter Spr 24 20 16 Nimm ihm das Kleid, denn er hat für einen andern gebürgt, /fremder Leute wegen pfände bei ihm!
Sprichwörter Spr 24 20 17 Süß schmeckt dem Menschen das Brot der Lüge, /hernach aber füllt sich sein Mund mit Kieseln.
Sprichwörter Spr 24 20 18 Pläne kommen durch Beratung zustande. /Darum führe den Kampf mit Überlegung!
Sprichwörter Spr 24 20 19 Geheimnisse verrät, wer als Verleumder umhergeht. /Darum lass dich nicht ein mit einem Schwätzer!
Sprichwörter Spr 24 20 20 Wer seinem Vater flucht und seiner Mutter, /dessen Lampe erlischt zur Zeit der Finsternis.
Sprichwörter Spr 24 20 21 Ein Besitz, schnell errafft am Anfang, /ist nicht gesegnet an seinem Ende.
Sprichwörter Spr 24 20 22 Sag nicht: Ich will das Böse vergelten. /Vertrau auf den Herrn, er wird dir helfen.
Sprichwörter Spr 24 20 23 Ein Gräuel ist dem Herrn zweierlei Gewicht, /eine falsche Waage ist nicht recht.
Sprichwörter Spr 24 20 24 Der Herr lenkt die Schritte eines jeden. /Wie könnte der Mensch seinen Weg verstehen?
Sprichwörter Spr 24 20 25 Eine Falle ist es, unbedacht zu rufen: Geweiht!, /und erst nach dem Gelübde zu überlegen.
Sprichwörter Spr 24 20 26 Ein weiser König sondert die Frevler aus /und vergilt ihnen ihre Untat.
Sprichwörter Spr 24 20 27 Der Herr wacht über den Atem des Menschen, /er durchforscht alle Kammern des Leibes.
Sprichwörter Spr 24 20 28 Güte und Treue behüten den König, /er stützt seinen Thron durch Güte.
Sprichwörter Spr 24 20 29 Der Ruhm der Jungen ist ihre Kraft, /die Zier der Alten ihr graues Haar.
Sprichwörter Spr 24 20 30 Blutige Striemen läutern den Bösen /und Schläge die Kammern des Leibes.
Sprichwörter Spr 24 21 1 Wie ein Wasserbach ist das Herz des Königs in der Hand des Herrn; /er lenkt es, wohin er will.
Sprichwörter Spr 24 21 2 Jeder meint, sein Verhalten sei richtig, /doch der Herr prüft die Herzen.
Sprichwörter Spr 24 21 3 Gerechtigkeit üben und Recht /ist dem Herrn lieber als Schlachtopfer.
Sprichwörter Spr 24 21 4 Hoffart der Augen, Übermut des Herzens - /die Leuchte der Frevler versagt.
Sprichwörter Spr 24 21 5 Die Pläne des Fleißigen bringen Gewinn, /doch der hastige Mensch hat nur Mangel.
Sprichwörter Spr 24 21 6 Wer Schätze erwirbt mit verlogener Zunge, /jagt nach dem Wind, er gerät in die Schlingen des Todes.
Sprichwörter Spr 24 21 7 Gewalttat reißt die Frevler hinweg, /denn sie weigern sich, das Rechte zu tun.
Sprichwörter Spr 24 21 8 Der Weg des Unehrlichen ist gewunden, /aber das Tun des Lauteren ist gerade.
Sprichwörter Spr 24 21 9 Besser in einer Ecke des Daches wohnen /als eine zänkische Frau im gemeinsamen Haus.
Sprichwörter Spr 24 21 10 Das Verlangen des Frevlers geht nach dem Bösen, /sein Nächster findet bei ihm kein Erbarmen.
Sprichwörter Spr 24 21 11 Muss der Zuchtlose büßen, /so wird der Unerfahrene weise, /belehrt man den Weisen, so nimmt er Einsicht an.
Sprichwörter Spr 24 21 12 Der Gerechte handelt klug am Haus des Frevlers, /wenn er die Frevler ins Unheil stürzt.
Sprichwörter Spr 24 21 13 Wer sein Ohr verschließt vor dem Schreien des Armen, /wird selbst nicht erhört, wenn er um Hilfe ruft.
Sprichwörter Spr 24 21 14 Eine heimliche Gabe besänftigt den Zorn, /ein Geschenk aus dem Gewandbausch den heftigen Grimm.
Sprichwörter Spr 24 21 15 Der Gerechte freut sich, wenn Recht geschieht, /doch den Übeltäter versetzt das in Schrecken.
Sprichwörter Spr 24 21 16 Wer abirrt vom Weg der Einsicht, /wird bald in der Versammlung der Totengeister ruhen.
Sprichwörter Spr 24 21 17 Der Not verfällt, wer Vergnügen liebt, /wer Wein und Salböl liebt, wird nicht reich.
Sprichwörter Spr 24 21 18 Für den Gerechten dient der Frevler als Lösegeld, /anstelle des Redlichen der Treulose.
Sprichwörter Spr 24 21 19 Besser in der Wüste hausen /als Ärger mit einer zänkischen Frau.
Sprichwörter Spr 24 21 20 Ein kostbarer Schatz ist in der Wohnung des Weisen, /aber ein törichter Mensch vergeudet ihn.
Sprichwörter Spr 24 21 21 Wer nach Gerechtigkeit und Güte strebt, /findet Leben und Ehre.
Sprichwörter Spr 24 21 22 Der Weise ersteigt die Stadt der Mächtigen /und stürzt das Bollwerk, auf das sie vertraut.
Sprichwörter Spr 24 21 23 Wer seinen Mund und seine Zunge behütet, /der behütet sein Leben vor Drangsal.
Sprichwörter Spr 24 21 24 Der Freche und Stolze, einen Zuchtlosen nennt man ihn, /er handelt in maßlosem Übermut.
Sprichwörter Spr 24 21 25 Den Faulen bringt sein Begehren um, /denn zu arbeiten weigern sich seine Hände;
Sprichwörter Spr 24 21 26 den ganzen Tag begehrt er voll Gier, /der Gerechte aber gibt, ohne zu geizen.
Sprichwörter Spr 24 21 27 Das Opfer der Frevler ist (dem Herrn) ein Gräuel, /zumal wenn es in schlechter Absicht dargebracht wird.
Sprichwörter Spr 24 21 28 Ein falscher Zeuge geht zugrunde, /wer aber zu hören versteht, redet erfolgreich.
Sprichwörter Spr 24 21 29 Der Frevler zeigt Trotz in seiner Miene, /der Redliche ordnet seine Wege.
Sprichwörter Spr 24 21 30 Keine Weisheit gibt es, keine Einsicht, /keinen Rat gegenüber dem Herrn.
Sprichwörter Spr 24 21 31 Das Ross wird gerüstet für den Tag der Schlacht, /doch der Sieg steht beim Herrn.
Sprichwörter Spr 24 22 1 Guter Ruf ist kostbarer als großer Reichtum, /hohes Ansehen besser als Silber und Gold.
Sprichwörter Spr 24 22 2 Reiche und Arme begegnen einander, /doch der Herr hat sie alle erschaffen.
Sprichwörter Spr 24 22 3 Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich, /die Unerfahrenen laufen weiter und müssen es büßen.
Sprichwörter Spr 24 22 4 Der Lohn für Demut und Gottesfurcht /ist Reichtum, Ehre und Leben.
Sprichwörter Spr 24 22 5 Dornen und Schlingen liegen auf dem Weg des Falschen; /wer sein Leben behütet, bleibt ihnen fern.
Sprichwörter Spr 24 22 6 Erzieh den Knaben für seinen Lebensweg, /dann weicht er auch im Alter nicht davon ab.
Sprichwörter Spr 24 22 7 Der Reiche hat die Armen in seiner Gewalt, /der Schuldner ist seines Gläubigers Knecht.
Sprichwörter Spr 24 22 8 Wer Unrecht sät, erntet Unheil, /der Stecken seines Übermuts versagt.
Sprichwörter Spr 24 22 9 Wer ein gütiges Auge hat, wird gesegnet, /weil er den Armen von seinem Brot gibt.
Sprichwörter Spr 24 22 10 Vertreib den Zuchtlosen, so schwindet der Zank, /Streiten und Schimpfen hören auf.
Sprichwörter Spr 24 22 11 Wer die Lauterkeit des Herzens liebt - /wegen seiner gefälligen Rede wird der König sein Freund.
Sprichwörter Spr 24 22 12 Die Augen des Herrn behüten den Einsichtigen, /das Gerede des Verräters bringt er zu Fall.
Sprichwörter Spr 24 22 13 Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen, /mitten auf der Straße käme ich ums Leben.
Sprichwörter Spr 24 22 14 Der Mund fremder Frauen ist eine tiefe Grube; /wem der Herr zürnt, der fällt hinein.
Sprichwörter Spr 24 22 15 Steckt Torheit im Herzen des Knaben, /die Rute der Zucht vertreibt sie daraus.
Sprichwörter Spr 24 22 16 Wer den Armen bedrückt, macht ihn reich, /wer dem Reichen gibt, macht ihn arm.
Sprichwörter Spr 24 22 17 Worte von Weisen: Neige mir dein Ohr zu und hör auf meine Worte, /nimm dir meine Lehren zu Herzen!
Sprichwörter Spr 24 22 18 Schön ist es, wenn du sie in deinem Innern bewahrst; /sie mögen fest wie ein Zeltpflock auf deinen Lippen haften.
Sprichwörter Spr 24 22 19 Damit dein Vertrauen auf dem Herrn steht, /lehre ich dich heute seinen Weg.
Sprichwörter Spr 24 22 20 Habe ich nicht dreißig Sätze für dich aufgeschrieben /als wissenswerte Ratschläge,
Sprichwörter Spr 24 22 21 um dir verlässliche Worte mitzuteilen, /damit du deinem Auftraggeber antworten kannst?
Sprichwörter Spr 24 22 22 Beraube den Schwachen nicht, denn er ist ja so schwach, /zertritt den Armen nicht am Tor!
Sprichwörter Spr 24 22 23 Denn der Herr führt den Rechtsstreit für sie /und raubt denen das Leben, die sie berauben.
Sprichwörter Spr 24 22 24 Befreunde dich nicht mit dem Jähzornigen, /verkehre nicht mit einem Hitzkopf,
Sprichwörter Spr 24 22 25 damit du dich nicht an seine Pfade gewöhnst /und dir eine Schlinge legst für dein Leben.
Sprichwörter Spr 24 22 26 Sei nicht unter denen, die sich durch Handschlag verpflichten, /die Bürgschaft leisten für Schulden;
Sprichwörter Spr 24 22 27 wenn du nicht zahlen kannst, /nimmt man dein Bett unter dir weg.
Sprichwörter Spr 24 22 28 Verschieb nicht die alte Grenze, /die deine Väter gesetzt haben.
Sprichwörter Spr 24 22 29 Siehst du einen, der gewandt ist in seinem Beruf: /vor Königen wird er dienen. /[[Nicht wird er vor Niedrigen dienen.]]
Sprichwörter Spr 24 23 1 Wenn du zu Tisch sitzt bei einem Herrscher, /so achte nur auf das, was vor dir steht.
Sprichwörter Spr 24 23 2 Setz ein Messer an deine Kehle, /wenn du ein gieriger Mensch bist.
Sprichwörter Spr 24 23 3 Sei nicht begierig auf seine Leckerbissen, /sie sind eine trügerische Speise.
Sprichwörter Spr 24 23 4 Müh dich nicht ab, um Reichtum zu erwerben /und dabei deine Einsicht aufzugeben.
Sprichwörter Spr 24 23 5 Flüchtig ist er; schaust du nach ihm, ist er weg; /plötzlich macht er sich Flügel und fliegt wie ein Adler zum Himmel.
Sprichwörter Spr 24 23 6 Iss nicht das Brot des Geizigen, /sei nicht begierig auf seine Leckerbissen!
Sprichwörter Spr 24 23 7 Denn sie schmecken in der Kehle wie etwas Ekliges. /Er sagt zu dir: Iss und trink!, /doch sein Herz ist dir nicht zugetan.
Sprichwörter Spr 24 23 8 Den Bissen, den du gegessen hast, musst du erbrechen /und deine freundlichen Worte hast du vergeudet.
Sprichwörter Spr 24 23 9 Rede nicht vor den Ohren eines Törichten, /denn er missachtet deine klugen Worte.
Sprichwörter Spr 24 23 10 Verschieb nicht die alte Grenze, /dring nicht in die Felder der Waisen vor!
Sprichwörter Spr 24 23 11 Denn ihr Anwalt ist mächtig, /er wird ihre Sache gegen dich führen.
Sprichwörter Spr 24 23 12 Öffne dein Herz für die Zucht, /dein Ohr für verständige Reden!
Sprichwörter Spr 24 23 13 Erspar dem Knaben die Züchtigung nicht; /wenn du ihn schlägst mit dem Stock, wird er nicht sterben.
Sprichwörter Spr 24 23 14 Du schlägst ihn mit dem Stock, /bewahrst aber sein Leben vor der Unterwelt.
Sprichwörter Spr 24 23 15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, /so freut sich auch mein eigenes Herz.
Sprichwörter Spr 24 23 16 Mein Inneres ist voll Jubel, /wenn deine Lippen reden, was recht ist.
Sprichwörter Spr 24 23 17 Dein Herz ereifere sich nicht wegen der Sünder, /sondern eifere stets nach Gottesfurcht!
Sprichwörter Spr 24 23 18 Denn sicher gibt es eine Zukunft, /deine Hoffnung wird nicht zerschlagen.
Sprichwörter Spr 24 23 19 Höre, mein Sohn, und sei weise, /lenk dein Herz auf geraden Weg!
Sprichwörter Spr 24 23 20 Gesell dich nicht zu den Weinsäufern, /zu solchen, die im Fleischgenuß schlemmen;
Sprichwörter Spr 24 23 21 denn Säufer und Schlemmer werden arm, /Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
Sprichwörter Spr 24 23 22 Hör auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, /verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.
Sprichwörter Spr 24 23 23 Erwirb dir Wahrheit und verkauf sie nicht mehr: /Weisheit, Zucht und Einsicht!
Sprichwörter Spr 24 23 24 Laut jubelt der Vater des Gerechten; /wer einen weisen Sohn hat, kann sich über ihn freuen.
Sprichwörter Spr 24 23 25 Deine Eltern mögen sich freuen; /jubeln möge die Mutter, die dich gebar.
Sprichwörter Spr 24 23 26 Gib mir dein Herz, mein Sohn, /deine Augen mögen an meinen Wegen Gefallen finden;
Sprichwörter Spr 24 23 27 denn die Ehebrecherin ist eine tiefe Grube, /die fremde Frau ein enger Brunnen.
Sprichwörter Spr 24 23 28 Ja, wie ein Räuber lauert sie auf /und mehrt die Verräter unter den Menschen.
Sprichwörter Spr 24 23 29 Wer hat Ach? Wer hat Weh? /Wer Gezänk? Wer Klage? /Wer hat Wunden wegen nichts? /Wer trübe Augen?
Sprichwörter Spr 24 23 30 Jene, die bis in die Nacht beim Wein sitzen, /die kommen, um den Mischwein zu probieren.
Sprichwörter Spr 24 23 31 Schau nicht nach dem Wein, /wie er rötlich schimmert, /wie er funkelt im Becher: /Er trinkt sich so leicht!
Sprichwörter Spr 24 23 32 Zuletzt beißt er wie eine Schlange, /verspritzt Gift gleich einer Viper.
Sprichwörter Spr 24 23 33 Deine Augen sehen seltsame Dinge, /dein Herz redet wirres Zeug.
Sprichwörter Spr 24 23 34 Du bist wie einer, der auf hoher See schläft, /der einschläft über dem Steuer des Schiffes.
Sprichwörter Spr 24 23 35 Man hat mich geschlagen, doch es tat mir nicht weh, /man hat mich gehauen, aber ich habe nichts gespürt. Wann wache ich auf? /Von neuem will ich zum Wein greifen.
Sprichwörter Spr 24 24 1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen, /such keinen Umgang mit ihnen!
Sprichwörter Spr 24 24 2 Denn ihr Herz sinnt auf Gewalttat, /Unheil reden ihre Lippen.
Sprichwörter Spr 24 24 3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, /durch Umsicht gewinnt es Bestand.
Sprichwörter Spr 24 24 4 Durch Klugheit werden die Kammern gefüllt /mit allerlei wertvollen, köstlichen Gütern.
Sprichwörter Spr 24 24 5 Der Weise ist dem Starken überlegen, /ein verständiger Mensch dem robusten.
Sprichwörter Spr 24 24 6 Denn durch Überlegung gewinnst du den Kampf, /viele Ratgeber verhelfen zum Sieg.
Sprichwörter Spr 24 24 7 Zu hoch hängt dem Toren die Weisheit, /am Tor tut er den Mund nicht auf.
Sprichwörter Spr 24 24 8 Wer stets darauf aus ist, Böses zu tun, /den nennt man einen Ränkeschmied.
Sprichwörter Spr 24 24 9 Das Trachten des Toren ist Sünde, /der Zuchtlose ist den Menschen ein Gräuel.
Sprichwörter Spr 24 24 10 Zeigst du dich lässig am Tag der Bedrängnis, /so wird auch deine Kraft bedrängt.
Sprichwörter Spr 24 24 11 Befrei jene, die man zum Tod schleppt; /die zur Hinrichtung wanken, rette sie doch!
Sprichwörter Spr 24 24 12 Wolltest du sagen: Gott weiß von uns nichts; - /hat er, der die Herzen prüft, keine Kenntnis? /Hat er, der über dich wacht, kein Wissen? Ja, er vergilt jedem Menschen, /wie sein Tun es verdient.
Sprichwörter Spr 24 24 13 Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, /Wabenhonig ist süß für den Gaumen.
Sprichwörter Spr 24 24 14 Wisse: Genauso ist die Weisheit für dich. /Findest du sie, dann gibt es eine Zukunft, /deine Hoffnung wird nicht zerschlagen.
Sprichwörter Spr 24 24 15 Belaure nicht frevlerisch die Wohnung des Gerechten, /zerstöre sein Ruhelager nicht!
Sprichwörter Spr 24 24 16 Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, /doch die Frevler stürzen ins Unglück.
Sprichwörter Spr 24 24 17 Freu dich nicht über den Sturz deines Feindes, /dein Herz juble nicht, wenn er strauchelt,
Sprichwörter Spr 24 24 18 damit nicht der Herr es sieht und missbilligt /und seinen Zorn von ihm abwendet.
Sprichwörter Spr 24 24 19 Erhitz dich nicht wegen der Übeltäter, /ereifere dich nicht wegen der Frevler!
Sprichwörter Spr 24 24 20 Denn für den Bösen gibt es keine Zukunft, /die Lampe der Frevler erlischt.
Sprichwörter Spr 24 24 21 Fürchte den Herrn, mein Sohn, und den König; /mit diesen beiden überwirf dich nicht!
Sprichwörter Spr 24 24 22 Denn plötzlich geht von ihnen Verderben aus /und unvermutet kommt Unheil von beiden.
Sprichwörter Spr 24 24 23 Auch folgende Sprichwörter stammen von Weisen: /Im Gericht auf die Person sehen ist nicht recht.
Sprichwörter Spr 24 24 24 Wer zum Schuldigen sagt: Unschuldig bist du!, /den verfluchen die Menschen, /verwünschen die Leute.
Sprichwörter Spr 24 24 25 Denen aber, die entscheiden, wie es recht ist, geht es gut; /über sie kommt Segen und Glück.
Sprichwörter Spr 24 24 26 Einen Kuss auf die Lippen gibt, /wer richtig antwortet.
Sprichwörter Spr 24 24 27 Nimm draußen deine Arbeit auf und bestell dein Feld, /danach gründe deinen Hausstand!
Sprichwörter Spr 24 24 28 Tritt gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge auf, /betrüge nicht mit deinen Worten!
Sprichwörter Spr 24 24 29 Sag nicht: Wie er mir getan hat, /so will ich auch ihm tun, /einem jedem will ich vergelten, /wie es seine Taten verdienen.
Sprichwörter Spr 24 24 30 Am Acker eines Faulen ging ich vorüber, /am Weinberg eines unverständigen Menschen:
Sprichwörter Spr 24 24 31 Sieh da, er war ganz überwuchert von Disteln, /seine Fläche mit Unkraut bedeckt, /seine Steinmauer eingerissen.
Sprichwörter Spr 24 24 32 Ich sah es und machte mir meine Gedanken, /ich betrachtete es und zog die Lehre daraus:
Sprichwörter Spr 24 24 33 Noch ein wenig schlafen, noch ein wenig schlummern, /noch ein wenig die Arme verschränken, um auszuruhen.
Sprichwörter Spr 24 24 34 Da kommt schon die Armut wie ein Strolch über dich, /die Not wie ein zudringlicher Bettler.
Sprichwörter Spr 24 25 1 Auch das sind Sprichwörter Salomos, die die Männer Hiskijas, des Königs von Juda, sammelten.
Sprichwörter Spr 24 25 2 Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verhüllen, /des Königs Ehre ist es, eine Sache zu erforschen.
Sprichwörter Spr 24 25 3 Der Himmel so hoch und die Erde so tief /und das Herz des Königs: sie sind nicht zu erforschen.
Sprichwörter Spr 24 25 4 Scheidet man die Schlacken vom Silber, /gelingt dem Feinschmied das Gefäß.
Sprichwörter Spr 24 25 5 Scheidet man den Frevler vom König, /erlangt dessen Thron Bestand durch Gerechtigkeit.
Sprichwörter Spr 24 25 6 Rühme dich nicht vor dem König /und stell dich nicht an den Platz der Großen;
Sprichwörter Spr 24 25 7 denn besser, man sagt zu dir: Rück hier herauf, /als dass man dich nach unten setzt wegen eines Vornehmen. Was deine Augen sahen, /
Sprichwörter Spr 24 25 8 bring es nicht übereilt als Streitfall vor; denn was willst du später tun, /wenn dein Nächster dich bloßstellt?
Sprichwörter Spr 24 25 9 Trag deinen Streit mit deinem Nächsten aus, /doch verrate nicht das Geheimnis eines andern,
Sprichwörter Spr 24 25 10 sonst wird dich schmähen, wer es hört, /und dein Geschwätz wird auf dich zurückfallen.
Sprichwörter Spr 24 25 11 Wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen /ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit.
Sprichwörter Spr 24 25 12 Wie ein goldener Ring und Schmuck aus Feingold /ist ein weiser Mahner für ein Ohr, das zuhört.
Sprichwörter Spr 24 25 13 Wie kühlender Schnee an einem Sommertag /ist ein verlässlicher Bote für den, der ihn sendet; /er erquickt die Seele seines Herrn.
Sprichwörter Spr 24 25 14 Aufziehende Wolken mit Wind, doch kein Regen, /so ist ein Mann, der Versprechungen macht und nicht hält.
Sprichwörter Spr 24 25 15 Mit Geduld wird ein Vorgesetzter umgestimmt, /sanfte Zunge bricht Knochen.
Sprichwörter Spr 24 25 16 Findest du Honig, iss nur, so viel dir bekommt, /sonst wirst du ihn satt und erbrichst ihn.
Sprichwörter Spr 24 25 17 Mach dich rar im Haus deines Nächsten, /sonst wird er dich satt und verabscheut dich.
Sprichwörter Spr 24 25 18 Keule und Schwert und scharfer Pfeil: /das ist einer, der falsch aussagt /gegen seinen Nächsten.
Sprichwörter Spr 24 25 19 Schlechter Zahn und stolpernder Fuß: /der Verräter am Tag der Not.
Sprichwörter Spr 24 25 20 Essig auf Laugensalz - /(so ist,) wer Lieder singt vor einem missmutigen Herzen. [[Wie die Motte am Kleid, der Wurm im Holz, /so nagt der Kummer am Herzen des Menschen.]]
Sprichwörter Spr 24 25 21 Hat dein Feind Hunger, gib ihm zu essen, /hat er Durst, gib ihm zu trinken;
Sprichwörter Spr 24 25 22 so sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt /und der Herr wird es dir vergelten.
Sprichwörter Spr 24 25 23 Der Nordwind bringt Regen, /eine heimtückische Zunge zornige Gesichter.
Sprichwörter Spr 24 25 24 Besser in einer Ecke des Daches wohnen /als eine zänkische Frau im gemeinsamen Haus.
Sprichwörter Spr 24 25 25 Kühles Wasser für eine durstige Kehle /ist eine gute Nachricht aus fernem Land.
Sprichwörter Spr 24 25 26 Ein getrübter Brunnen, ein verschütteter Quell /ist ein Gerechter, der vor dem Frevler wankt.
Sprichwörter Spr 24 25 27 Zu viel Honig essen ist nicht gut: /Ebenso spare mit ehrenden Worten!
Sprichwörter Spr 24 25 28 Eine Stadt mit eingerissener Mauer /ist ein Mann, der sich nicht beherrscht.
Sprichwörter Spr 24 26 1 Wie Schnee im Sommer und Regen zur Erntezeit, /so unpassend ist Ehre für einen Toren.
Sprichwörter Spr 24 26 2 Wie der Spatz wegflattert und die Schwalbe davonfliegt, /so ist ein unverdienter Fluch; er trifft nicht ein.
Sprichwörter Spr 24 26 3 Dem Pferd die Peitsche, dem Esel den Zaum, /dem Rücken der Toren den Stock.
Sprichwörter Spr 24 26 4 Antworte dem Toren nicht, wie es seine Dummheit verdient, /damit nicht auch du ihm gleich wirst.
Sprichwörter Spr 24 26 5 Antworte dem Toren, wie es seine Dummheit verdient, /damit er sich nicht einbildet, ein Weiser zu sein.
Sprichwörter Spr 24 26 6 Die Füße haut sich ab, Schaden muss leiden, /wer Botschaft sendet durch einen Toren.
Sprichwörter Spr 24 26 7 Schlaff wie die Schenkel des Lahmen /ist ein Weisheitsspruch im Mund der Toren.
Sprichwörter Spr 24 26 8 Den Stein bindet in der Schleuder fest, /wer einem Toren Ehre erweist.
Sprichwörter Spr 24 26 9 Ein Dornzweig geriet in die Hand eines Betrunkenen: /ein Weisheitsspruch in den Mund der Toren.
Sprichwörter Spr 24 26 10 Ein Schütze, der alle verwundet - /ein Tor und ein Betrunkener, wenn sie vorübergehen.
Sprichwörter Spr 24 26 11 Wie ein Hund, der zurückkehrt zu dem, was er erbrochen hat, /so ist ein Tor, der seine Dummheit wiederholt.
Sprichwörter Spr 24 26 12 Siehst du jemand, der sich selbst für weise hält - /mehr Hoffnung gibt es für den Toren als für ihn.
Sprichwörter Spr 24 26 13 Der Faule sagt: Ein Löwe ist auf dem Weg, /ein Raubtier ist auf den Straßen.
Sprichwörter Spr 24 26 14 Die Tür dreht sich in ihrer Angel /und der Faule in seinem Bett.
Sprichwörter Spr 24 26 15 Greift der Faule mit der Hand in die Schüssel, /ist er zu träg, sie zum Mund zurückzubringen.
Sprichwörter Spr 24 26 16 Der Faule hält sich selbst für weiser /als sieben, die klug antworten können.
Sprichwörter Spr 24 26 17 Einen vorbeilaufenden Hund packt bei den Ohren, /wer sich in einen Streit mischt, der ihn nichts angeht.
Sprichwörter Spr 24 26 18 Wie ein Verrückter, der Brandpfeile schleudert, /Pfeile und tödliche Waffen,
Sprichwörter Spr 24 26 19 so ist einer, der seinen Nächsten täuscht /und dazu sagt: Ich mach doch nur Spaß.
Sprichwörter Spr 24 26 20 Ist kein Holz mehr da, erlischt das Feuer; /wo kein Verleumder ist, legt sich der Streit.
Sprichwörter Spr 24 26 21 Wie Kohlen die Glut und Holz das Feuer, /so schürt ein zänkischer Mensch den Streit.
Sprichwörter Spr 24 26 22 Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen, /sie gleiten hinab in die Kammern des Leibes.
Sprichwörter Spr 24 26 23 Silberglasur über Tongeschirr - /glatte Lippen und ein böses Herz.
Sprichwörter Spr 24 26 24 Mit seinen Reden verstellt sich der Gehässige, /doch in seinem Herzen ist er voll Tücke.
Sprichwörter Spr 24 26 25 Klingt seine Stimme auch freundlich, trau ihm nicht, /denn sieben Gräuel sind in seinem Herzen.
Sprichwörter Spr 24 26 26 Hüllt sich sein Hass auch in Heuchelei, /seine Schlechtigkeit wird bloßgestellt in der Volksversammlung.
Sprichwörter Spr 24 26 27 Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, /wer einen Stein hochwälzt, auf den rollt er zurück.
Sprichwörter Spr 24 26 28 Eine verlogene Zunge führt zum Zusammenbruch, /ein heuchlerischer Mund verursacht den Sturz.
Sprichwörter Spr 24 27 1 Rühme dich nicht des morgigen Tages, /denn du weißt nicht, was der Tag gebiert.
Sprichwörter Spr 24 27 2 Rühmen soll dich ein anderer, nicht dein eigener Mund, /ein Fremder, nicht deine eigenen Lippen.
Sprichwörter Spr 24 27 3 Schwer ist der Stein und eine Last ist der Sand, /doch der Ärger mit einem Toren ist schwerer als beide.
Sprichwörter Spr 24 27 4 Mag der Zorn grausam sein /und überschäumend die Wut, /wer aber besteht vor der Eifersucht?
Sprichwörter Spr 24 27 5 Besser offener Tadel /als Liebe, die sich nicht zeigt.
Sprichwörter Spr 24 27 6 Treu gemeint sind die Schläge eines Freundes, /doch trügerisch die Küsse eines Feindes.
Sprichwörter Spr 24 27 7 Der Satte tritt Honig mit Füßen, /doch dem Hungrigen schmeckt alles Bittere süß.
Sprichwörter Spr 24 27 8 Wie ein Vogel, der aus seinem Nest flüchtet, /so ist ein Mensch, der aus seiner Heimat fliehen muss.
Sprichwörter Spr 24 27 9 Salböl und Weihrauch erfreuen das Herz, /die Herzlichkeit eines Freundes erfreut mehr als duftendes Holz.
Sprichwörter Spr 24 27 10 Deinen Freund und deines Vaters Freund gib nicht auf, /geh nicht in das Haus deines Bruders, wenn du in Not bist. Besser ein Nachbar in der Nähe /als ein Bruder in der Ferne.
Sprichwörter Spr 24 27 11 Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, /damit ich dem antworten kann, der mich beschimpft.
Sprichwörter Spr 24 27 12 Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich, /die Unerfahrenen laufen weiter und müssen es büßen.
Sprichwörter Spr 24 27 13 Nimm ihm das Kleid; /denn er hat für einen andern gebürgt, /fremder Leute wegen pfände bei ihm!
Sprichwörter Spr 24 27 14 Wer seinen Nächsten zu laut begrüßt, /dem wird es frühmorgens als Verwünschung ausgelegt.
Sprichwörter Spr 24 27 15 Ein ständig tropfendes Dach in der Regenzeit /und eine zänkische Frau gleichen einander.
Sprichwörter Spr 24 27 16 Wer sie fest hält, hält den Wind fest /und seine Hand greift nach Öl.
Sprichwörter Spr 24 27 17 Eisen wird an Eisen geschliffen; /so schleift einer den Charakter des andern.
Sprichwörter Spr 24 27 18 Wer einen Feigenbaum pflegt, wird seine Frucht essen, /wer auf seinen Herrn Acht gibt, wird geehrt.
Sprichwörter Spr 24 27 19 Wie Wasser ein Spiegel ist für das Gesicht, /so ist das Herz des Menschen ein Spiegel für den Menschen.
Sprichwörter Spr 24 27 20 Unterwelt und Totenreich sind unersättlich /und unersättlich sind die Augen des Menschen.
Sprichwörter Spr 24 27 21 Der Schmelztiegel prüft das Silber, der Ofen das Gold, /der Mensch aber wird geprüft im Urteil dessen, der ihn lobt.
Sprichwörter Spr 24 27 22 Zerstampfst du den Toren auch mit dem Stößel, /[[im Mörser zwischen den Körnern,]] /seine Torheit weicht nicht von ihm.
Sprichwörter Spr 24 27 23 Kümmere dich um das Aussehen deiner Schafe /und sorge für deine Herden;
Sprichwörter Spr 24 27 24 denn Besitz bleibt nicht für ewig /und Reichtum nicht für alle Zeit.
Sprichwörter Spr 24 27 25 Kommt das Gras hervor, erscheint das Grün, /sammelt man die Kräuter auf den Bergen,
Sprichwörter Spr 24 27 26 dann gibt es Lämmer für deine Kleidung, /Böcke als Kaufpreis für Äcker
Sprichwörter Spr 24 27 27 und genug Ziegenmilch für dich als Nahrung, /als Nahrung für dein Haus /[[und Lebensunterhalt für deine Mägde]].
Sprichwörter Spr 24 28 1 Der Frevler flieht, auch wenn ihn keiner verfolgt, /der Gerechte fühlt sich sicher wie ein Löwe.
Sprichwörter Spr 24 28 2 Durch seine Frevel bekommt ein Land viele Herrscher, /durch einen verständigen, einsichtsvollen Mann erhält die Ordnung Bestand.
Sprichwörter Spr 24 28 3 Ein Vornehmer, der die Armen unterdrückt, /ist wie Regen, der alles wegschwemmt und kein Brot bringt.
Sprichwörter Spr 24 28 4 Wer die Lehre preisgibt, rühmt den Frevler, /wer die Lehre beachtet, bekämpft ihn.
Sprichwörter Spr 24 28 5 Böse Menschen verstehen nicht, was recht ist, /die aber, die den Herrn suchen, verstehen alles.
Sprichwörter Spr 24 28 6 Besser ein Armer, der schuldlos seinen Weg geht, /als ein Reicher, der krumme Wege geht.
Sprichwörter Spr 24 28 7 Wer sich an die Lehre hält, ist ein verständiger Sohn, /wer mit Verschwendern umgeht, macht seinem Vater Schande.
Sprichwörter Spr 24 28 8 Wer sein Vermögen durch Zins und Aufschlag vermehrt, /sammelt für den, der Erbarmen hat mit den Armen.
Sprichwörter Spr 24 28 9 Wendet einer sein Ohr ab, um die Lehre nicht zu hören, /dann ist sogar sein Gebet ein Gräuel.
Sprichwörter Spr 24 28 10 Wer Rechtschaffene irreführt auf einen bösen Weg, /der fällt in seine eigene Grube; /die Schuldlosen aber erlangen Gutes.
Sprichwörter Spr 24 28 11 Der Reiche hält sich selbst für klug, /doch ein verständiger Armer durchschaut ihn.
Sprichwörter Spr 24 28 12 Haben Gerechte die Oberhand, gibt es glanzvolle Zeiten, /erheben sich die Frevler, verstecken sich die Menschen.
Sprichwörter Spr 24 28 13 Wer seine Sünden verheimlicht, hat kein Glück, /wer sie bekennt und meidet, findet Erbarmen.
Sprichwörter Spr 24 28 14 Wohl dem Menschen, der stets Gott fürchtet; /wer aber sein Herz verhärtet, fällt ins Unglück.
Sprichwörter Spr 24 28 15 Ein grollender Löwe, ein gieriger Bär - /ein frevelhafter Herrscher über ein schwaches Volk.
Sprichwörter Spr 24 28 16 Mancher Fürst ist klein an Verstand und groß als Unterdrücker; /wer Ausbeutung hasst, hat ein langes Leben.
Sprichwörter Spr 24 28 17 Ein Mensch, auf dem Blutschuld lastet, /ist flüchtig bis zum Grab; man halte ihn nicht.
Sprichwörter Spr 24 28 18 Wer schuldlos seinen Weg geht, dem wird geholfen, /wer krumme Wege geht, fällt in die Grube.
Sprichwörter Spr 24 28 19 Wer sein Feld bestellt, wird satt von Brot, /wer nichtigen Dingen nachjagt, wird satt von Armut.
Sprichwörter Spr 24 28 20 Ein ehrlicher Mensch erntet vielfachen Segen, /wer aber hastet, um sich zu bereichern, bleibt nicht ungestraft.
Sprichwörter Spr 24 28 21 Auf die Person sehen ist nicht recht, /für einen Bissen Brot wird mancher zum Verbrecher.
Sprichwörter Spr 24 28 22 Nach Reichtum giert ein neidischer Mensch /und bedenkt nicht, dass Mangel über ihn kommen wird.
Sprichwörter Spr 24 28 23 Wer einen andern zurechtweist, /findet schließlich Dank, /mehr als der Schmeichler.
Sprichwörter Spr 24 28 24 Wer Vater oder Mutter beraubt /und meint, er tue kein Unrecht, /macht sich zum Genossen des Mörders.
Sprichwörter Spr 24 28 25 Der Habgierige erregt Streit, /wer auf den Herrn vertraut, wird reichlich gelabt.
Sprichwörter Spr 24 28 26 Wer auf seinen eigenen Verstand vertraut, ist ein Tor, /wer in Weisheit seinen Weg geht, wird gerettet.
Sprichwörter Spr 24 28 27 Wer dem Armen gibt, hat keinen Mangel, /wer seine Augen verschließt, wird viel verflucht.
Sprichwörter Spr 24 28 28 Erheben sich die Frevler, dann verbergen sich die Menschen, /gehen sie zugrunde, dann kommen die Gerechten an die Macht.
Sprichwörter Spr 24 29 1 Wer bei Tadel halsstarrig bleibt, /wird plötzlich zerschmettert /und es gibt keine Heilung.
Sprichwörter Spr 24 29 2 Kommen die Gerechten an die Macht, dann freut sich das Volk, /herrscht der Frevler, dann stöhnt das Volk.
Sprichwörter Spr 24 29 3 Wer Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; /wer mit Dirnen verkehrt, verschleudert das Vermögen.
Sprichwörter Spr 24 29 4 Ein König richtet das Land auf durch Pflege des Rechts, /wer Abgaben erpresst, zerstört es.
Sprichwörter Spr 24 29 5 Wer seinem Nächsten schmeichelt, /breitet ihm ein Netz vor die Füße.
Sprichwörter Spr 24 29 6 In Sünde verstrickt sich der Böse, /doch der Gerechte jubelt und freut sich.
Sprichwörter Spr 24 29 7 Der Gerechte hat Verständnis für den Rechtsstreit der Armen, /der Frevler aber kennt kein Verständnis.
Sprichwörter Spr 24 29 8 Hetzer bringen eine Stadt in Aufruhr, /Weise beschwichtigen die Erregung.
Sprichwörter Spr 24 29 9 Rechtet ein Weiser mit einem Toren, /tobt dieser und lacht und gibt keine Ruhe.
Sprichwörter Spr 24 29 10 Mörder hassen den Schuldlosen, /Rechtschaffene bemühen sich um sein Leben.
Sprichwörter Spr 24 29 11 Ein Tor lässt seiner ganzen Erregung freien Lauf, /aber ein Weiser hält sie zurück.
Sprichwörter Spr 24 29 12 Achtet ein Herrscher auf Lügen, /werden alle seine Beamten zu Schurken.
Sprichwörter Spr 24 29 13 Der Arme und der Ausbeuter begegnen einander, /der Herr gibt beiden das Augenlicht.
Sprichwörter Spr 24 29 14 Spricht ein König den Geringen zuverlässig Recht, /hat sein Thron für immer Bestand.
Sprichwörter Spr 24 29 15 Rute und Rüge verleihen Weisheit, /ein zügelloser Knabe macht seiner Mutter Schande.
Sprichwörter Spr 24 29 16 Herrschen die Frevler, dann herrscht die Sünde, /doch die Gerechten erleben ihren Sturz.
Sprichwörter Spr 24 29 17 Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Verdruss ersparen /und deinem Herzen Freude machen.
Sprichwörter Spr 24 29 18 Ohne prophetische Offenbarung verwildert das Volk; /wohl ihm, wenn es die Lehre bewahrt.
Sprichwörter Spr 24 29 19 Durch Worte wird kein Sklave gebessert, /er versteht sie wohl, aber kehrt sich nicht daran.
Sprichwörter Spr 24 29 20 Siehst du einen, der eilfertig ist im Reden, /mehr Hoffnung gibt es für den Toren als für ihn.
Sprichwörter Spr 24 29 21 Ein Sklave, verwöhnt von Jugend an, /wird am Ende widerspenstig.
Sprichwörter Spr 24 29 22 Ein aufbrausender Mensch erregt Streit, /ein Jähzorniger begeht viele Sünden.
Sprichwörter Spr 24 29 23 Hochmut erniedrigt den Menschen, /doch der Demütige kommt zu Ehren.
Sprichwörter Spr 24 29 24 Wer mit dem Dieb teilt, hasst sich selbst, /er hört die Verfluchung, doch er macht keine Anzeige.
Sprichwörter Spr 24 29 25 Die Angst des Menschen führt ihn in die Falle; /wer auf den Herrn vertraut, ist gesichert.
Sprichwörter Spr 24 29 26 Viele suchen die Gunst des Herrschers, /aber das Recht kommt für alle vom Herrn.
Sprichwörter Spr 24 29 27 Der Übeltäter ist den Gerechten ein Gräuel. /Der Rechtschaffene ist für den Frevler ein Gräuel.
Sprichwörter Spr 24 30 1 Worte Agurs, des Sohnes des Jake aus Massa. Spruch des Mannes Laïtiël: /Ich mühte mich ab mit Gott und bin am Ende.
Sprichwörter Spr 24 30 2 Denn ich bin zu dumm für einen Menschen, /ich habe keinen Menschenverstand,
Sprichwörter Spr 24 30 3 ich habe keine Weisheit gelernt /und keine Kenntnis des Heiligen erlangt.
Sprichwörter Spr 24 30 4 Wer stieg zum Himmel hinauf und kam wieder herab? /Wer sammelte den Wind in seine Fäuste? /Wer band das Wasser in ein Gewand? /Wer setzte fest alle Enden der Erde? /Wie ist sein Name und wie der Name seines Sohnes, wenn du es weißt?
Sprichwörter Spr 24 30 5 Jede Rede Gottes ist im Feuer geläutert; /ein Schild ist er für alle, die bei ihm sich bergen.
Sprichwörter Spr 24 30 6 Füg seinen Worten nichts hinzu, /sonst überführt er dich und du stehst als Lügner da.
Sprichwörter Spr 24 30 7 Um zweierlei bitte ich dich, /versag es mir nicht, bevor ich sterbe:
Sprichwörter Spr 24 30 8 Falschheit und Lügenwort halt fern von mir; /gib mir weder Armut noch Reichtum, /nähr mich mit dem Brot, das mir nötig ist,
Sprichwörter Spr 24 30 9 damit ich nicht, satt geworden, dich verleugne /und sage: Wer ist denn der Herr?, damit ich nicht als Armer zum Dieb werde /und mich am Namen meines Gottes vergreife.
Sprichwörter Spr 24 30 10 Verleumde nicht den Knecht bei seinem Herrn, /sonst verflucht er dich und du musst es büßen.
Sprichwörter Spr 24 30 11 Ein Geschlecht, das seinem Vater flucht /und seine Mutter nicht segnet;
Sprichwörter Spr 24 30 12 ein Geschlecht, das rein ist in den eigenen Augen, /doch nicht gewaschen von seinem Schmutz;
Sprichwörter Spr 24 30 13 ein Geschlecht - wie überheblich sind seine Augen /und wie hochmütig seine Wimpern;
Sprichwörter Spr 24 30 14 ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter /und dessen Gebiss Messer sind, /um die Notleidenden aus dem Land wegzufressen /und die Armen weg aus der Menschheit.
Sprichwörter Spr 24 30 15 Der Blutegel hat zwei Töchter: Gib! - Gib! Drei sind es, die nie satt werden, /vier sagen nie: Genug:
Sprichwörter Spr 24 30 16 Die Unterwelt und der unfruchtbare Mutterschoß, /die Erde, die nicht satt wird an Wasser, /und das Feuer, das nie sagt: Genug!
Sprichwörter Spr 24 30 17 Ein Auge, das den Vater verspottet /und die alte Mutter verachtet, /das hacken die Raben am Bach aus, /die jungen Adler fressen es auf.
Sprichwörter Spr 24 30 18 Drei Dinge sind mir unbegreiflich, /vier vermag ich nicht zu fassen:
Sprichwörter Spr 24 30 19 den Weg des Adlers am Himmel, /den Weg der Schlange über den Felsen, /den Weg des Schiffes auf hoher See, /den Weg des Mannes bei der jungen Frau.
Sprichwörter Spr 24 30 20 So benimmt sich die ehebrecherische Frau: /Sie isst, wischt sich den Mund /und sagt: Ich habe nichts Böses getan.
Sprichwörter Spr 24 30 21 Unter dreien erzittert das Land, /unter vieren wird es ihm unerträglich:
Sprichwörter Spr 24 30 22 unter einem Sklaven, wenn er König wird, /und einem Toren, wenn er Brot im Überfluss hat,
Sprichwörter Spr 24 30 23 unter einer Verschmähten, wenn sie geheiratet wird, /und einer Sklavin, wenn sie ihre Herrin verdrängt.
Sprichwörter Spr 24 30 24 Vier sind die Kleinsten auf Erden /und sind doch die Allerklügsten:
Sprichwörter Spr 24 30 25 Die Ameisen sind kein starkes Volk /und besorgen sich doch im Sommer ihr Futter;
Sprichwörter Spr 24 30 26 Klippdachse sind ein Volk ohne Macht /und doch bauen sie ihre Wohnung im Fels;
Sprichwörter Spr 24 30 27 die Heuschrecken haben keinen König /und doch schwärmen sie alle geordnet aus;
Sprichwörter Spr 24 30 28 Eidechsen fängst du mit der Hand /und doch wohnen sie in Königspalästen.
Sprichwörter Spr 24 30 29 Drei sind es, die stolz einherschreiten, /vier haben einen stolzen Gang:
Sprichwörter Spr 24 30 30 der Löwe, der Held unter den Tieren, /der vor keinem umkehrt;
Sprichwörter Spr 24 30 31 der Hahn, der einherstolziert, und der Leitbock /und der König, wenn er vor seinem Volk auftritt wie ein Gott.
Sprichwörter Spr 24 30 32 Wenn du dich stolz erhoben und dabei blamiert hast /oder wenn du nachdenkst - so leg die Hand auf den Mund!
Sprichwörter Spr 24 30 33 Denn stößt man Milch, so gibt es Butter, /stößt man die Nase, so gibt es Blut, /stößt man den Zorn, so gibt es Streit.
Sprichwörter Spr 24 31 1 Worte an Lemuël, den König von Massa, mit denen ihn seine Mutter ermahnt hat:
Sprichwörter Spr 24 31 2 Was soll ich dir sagen, Lemuël, mein Erstgeborener, /du Sohn meines Schoßes, /was, du Sohn meiner Gelübde?
Sprichwörter Spr 24 31 3 Gib deine Kraft nicht den Frauen hin, /dein Tun und Treiben nicht denen, die Könige verderben.
Sprichwörter Spr 24 31 4 Könige sollen sich nicht, Lemuël, /Könige sollen sich nicht mit Wein betrinken, /Fürsten nicht berauschenden Trank begehren.
Sprichwörter Spr 24 31 5 Er könnte beim Trinken seine Pflicht vergessen /und das Recht aller Notleidenden verdrehen.
Sprichwörter Spr 24 31 6 Gebt berauschenden Trank dem, der zusammenbricht, /und Wein denen, die im Herzen verbittert sind.
Sprichwörter Spr 24 31 7 Ein solcher möge trinken und seine Armut vergessen /und nicht mehr an seine Mühsal denken.
Sprichwörter Spr 24 31 8 Öffne deinen Mund für den Stummen, /für das Recht aller Schwachen!
Sprichwörter Spr 24 31 9 Öffne deinen Mund, richte gerecht, /verschaff dem Bedürftigen und Armen Recht!
Sprichwörter Spr 24 31 10 Eine tüchtige Frau, wer findet sie? /Sie übertrifft alle Perlen an Wert.
Sprichwörter Spr 24 31 11 Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie /und es fehlt ihm nicht an Gewinn.
Sprichwörter Spr 24 31 12 Sie tut ihm Gutes und nichts Böses /alle Tage ihres Lebens.
Sprichwörter Spr 24 31 13 Sie sorgt für Wolle und Flachs /und schafft mit emsigen Händen.
Sprichwörter Spr 24 31 14 Sie gleicht den Schiffen des Kaufmanns: /Aus der Ferne holt sie ihre Nahrung.
Sprichwörter Spr 24 31 15 Noch bei Nacht steht sie auf, /um ihrem Haus Speise zu geben /[[und den Mägden, was ihnen zusteht]].
Sprichwörter Spr 24 31 16 Sie überlegt es und kauft einen Acker, /vom Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
Sprichwörter Spr 24 31 17 Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft /und macht ihre Arme stark.
Sprichwörter Spr 24 31 18 Sie spürt den Erfolg ihrer Arbeit, /auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht.
Sprichwörter Spr 24 31 19 Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, /ihre Finger fassen die Spindel.
Sprichwörter Spr 24 31 20 Sie öffnet ihre Hand für den Bedürftigen /und reicht ihre Hände dem Armen.
Sprichwörter Spr 24 31 21 Ihr bangt nicht für ihr Haus vor dem Schnee; /denn ihr ganzes Haus hat wollene Kleider.
Sprichwörter Spr 24 31 22 Sie hat sich Decken gefertigt, /Leinen und Purpur sind ihr Gewand.
Sprichwörter Spr 24 31 23 Ihr Mann ist in den Torhallen geachtet, /wenn er zu Rat sitzt mit den Ältesten des Landes.
Sprichwörter Spr 24 31 24 Sie webt Tücher und verkauft sie, /Gürtel liefert sie dem Händler.
Sprichwörter Spr 24 31 25 Kraft und Würde sind ihr Gewand, /sie spottet der drohenden Zukunft.
Sprichwörter Spr 24 31 26 Öffnet sie ihren Mund, dann redet sie klug /und gütige Lehre ist auf ihrer Zunge.
Sprichwörter Spr 24 31 27 Sie achtet auf das, was vorgeht im Haus, /und isst nicht träge ihr Brot.
Sprichwörter Spr 24 31 28 Ihre Söhne stehen auf und preisen sie glücklich, /auch ihr Mann erhebt sich und rühmt sie:
Sprichwörter Spr 24 31 29 Viele Frauen erwiesen sich tüchtig, /doch du übertriffst sie alle.
Sprichwörter Spr 24 31 30 Trügerisch ist Anmut, vergänglich die Schönheit, /nur eine gottesfürchtige Frau verdient Lob.
Sprichwörter Spr 24 31 31 Preist sie für den Ertrag ihrer Hände, /ihre Werke soll man am Stadttor loben.
Kohelet Koh 25 1 1 Worte Kohelets, des Davidsohnes, der König in Jerusalem war.
Kohelet Koh 25 1 2 Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch.
Kohelet Koh 25 1 3 Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter der Sonne?
Kohelet Koh 25 1 4 Eine Generation geht, eine andere kommt. /Die Erde steht in Ewigkeit.
Kohelet Koh 25 1 5 Die Sonne, die aufging und wieder unterging, /atemlos jagt sie zurück an den Ort, wo sie wieder aufgeht.
Kohelet Koh 25 1 6 Er weht nach Süden, dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. /Weil er sich immerzu dreht, kehrt er zurück, der Wind.
Kohelet Koh 25 1 7 Alle Flüsse fließen ins Meer, /das Meer wird nicht voll. Zu dem Ort, wo die Flüsse entspringen, /kehren sie zurück, um wieder zu entspringen.
Kohelet Koh 25 1 8 Alle Dinge sind rastlos tätig, /kein Mensch kann alles ausdrücken, nie wird ein Auge satt, wenn es beobachtet, /nie wird ein Ohr vom Hören voll.
Kohelet Koh 25 1 9 Was geschehen ist, wird wieder geschehen, /was man getan hat, wird man wieder tun: /Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Kohelet Koh 25 1 10 Zwar gibt es bisweilen ein Ding, von dem es heißt: /Sieh dir das an, das ist etwas Neues - /aber auch das gab es schon in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.
Kohelet Koh 25 1 11 Nur gibt es keine Erinnerung an die Früheren /und auch an die Späteren, die erst kommen werden, auch an sie wird es keine Erinnerung geben /bei denen, die noch später kommen werden.
Kohelet Koh 25 1 12 Ich, Kohelet, war in Jerusalem König über Israel.
Kohelet Koh 25 1 13 Ich hatte mir vorgenommen, das Wissen daraufhin zu untersuchen und zu erforschen, ob nicht alles, was unter dem Himmel getan wurde, ein schlechtes Geschäft war, für das die einzelnen Menschen durch Gottes Auftrag sich abgemüht haben.
Kohelet Koh 25 1 14 Ich beobachtete alle Taten, die unter der Sonne getan wurden. Das Ergebnis: Das ist alles Windhauch und Luftgespinst.
Kohelet Koh 25 1 15 Was krumm ist, kann man nicht gerade biegen; /was nicht da ist, kann man nicht zählen.
Kohelet Koh 25 1 16 Ich überlegte mir Folgendes: Ich habe mein Wissen immerzu vergrößert, sodass ich jetzt darin jeden übertreffe, der vor mir über Jerusalem geherrscht hat. Oft konnte ich Wissen und Können beobachten.
Kohelet Koh 25 1 17 So habe ich mir vorgenommen zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu erkennen, was Verblendung und Unwissen wirklich sind. Ich erkannte, dass auch dies ein Luftgespinst ist.
Kohelet Koh 25 1 18 Denn: Viel Wissen, viel Ärger, /wer das Können mehrt, der mehrt die Sorge.
Kohelet Koh 25 2 1 Ich dachte mir: Auf, versuch es mit der Freude, genieß das Glück! Das Ergebnis: Auch das ist Windhauch.
Kohelet Koh 25 2 2 Über das Lachen sagte ich: Wie verblendet!, /über die Freude: Was bringt sie schon ein?
Kohelet Koh 25 2 3 Ich trieb meine Forschung an mir selbst, indem ich meinen Leib mit Wein lockte, während mein Verstand das Wissen auf die Weide führte, und indem ich das Unwissen gefangen nahm. Ich wollte dabei beobachten, wo es vielleicht für die einzelnen Menschen möglich ist, sich unter dem Himmel Glück zu verschaffen während der wenigen Tage ihres Lebens.
Kohelet Koh 25 2 4 Ich vollbrachte meine großen Taten: Ich baute mir Häuser, /ich pflanzte Weinberge.
Kohelet Koh 25 2 5 Ich legte mir Gärten und Parks an, /darin pflanzte ich alle Arten von Bäumen.
Kohelet Koh 25 2 6 Ich legte Wasserbecken an, /um aus ihnen den sprossenden Baumbestand zu bewässern.
Kohelet Koh 25 2 7 Ich kaufte Sklaven und Sklavinnen, /obwohl ich schon hausgeborene Sklaven besaß. Auch Vieh besaß ich in großer Zahl, Rinder, Schafe, Ziegen, /mehr als alle meine Vorgänger in Jerusalem.
Kohelet Koh 25 2 8 Ich hortete auch Silber und Gold /und, als meinen persönlichen Schatz, Könige und ihre Provinzen. Ich besorgte mir Sänger und Sängerinnen /und die Lust jedes Menschen: einen großen Harem.
Kohelet Koh 25 2 9 Ich war schon groß gewesen, doch ich gewann noch mehr hinzu, sodass ich alle meine Vorgänger in Jerusalem übertraf. Und noch mehr: Mein Wissen stand mir zur Verfügung
Kohelet Koh 25 2 10 und was immer meine Augen sich wünschten, verwehrte ich ihnen nicht. Ich musste meinem Herzen keine einzige Freude versagen. Denn mein Herz konnte immer durch meinen ganzen Besitz Freude gewinnen. Und das war mein Anteil, den ich durch meinen ganzen Besitz gewinnen konnte.
Kohelet Koh 25 2 11 Doch dann dachte ich nach über alle meine Taten, die meine Hände vollbracht hatten, und über den Besitz, für den ich mich bei diesem Tun angestrengt hatte. Das Ergebnis: Das ist alles Windhauch und Luftgespinst. Es gibt keinen Vorteil unter der Sonne.
Kohelet Koh 25 2 12 Ich dachte nach, indem ich beobachtete, was Wissen wirklich ist und was Verblendung und Unwissen wirklich sind. Außerdem: Was für ein Mann wird auf den König folgen, den sie einst eingesetzt haben?
Kohelet Koh 25 2 13 Ich beobachtete: Es gibt einen Vorteil, den das Wissen bietet, aber nicht das Unwissen, wie es einen Vorteil gibt, den das Licht bietet, aber nicht die Dunkelheit:
Kohelet Koh 25 2 14 Der Gebildete hat Augen im Kopf, der Ungebildete tappt im Dunkeln. Aber ich erkannte auch: Beide trifft ein und dasselbe Geschick.
Kohelet Koh 25 2 15 Da dachte ich mir: Was den Ungebildeten trifft, trifft also auch mich. Warum bin ich dann über die Maßen gebildet? Und ich überlegte mir, dass auch das Windhauch ist.
Kohelet Koh 25 2 16 Denn an den Gebildeten gibt es ebenso wenig wie an den Ungebildeten eine Erinnerung, die ewig währt, weil man schon in den Tagen, die bald kommen, beide vergessen wird. Wie ist es möglich, dass der Gebildete ebenso sterben muss wie der Ungebildete?
Kohelet Koh 25 2 17 Da verdross mich das Leben. Denn das Tun, das unter der Sonne getan wurde, lastete auf mir als etwas Schlimmes. Denn es ist alles Windhauch und Luftgespinst.
Kohelet Koh 25 2 18 Mich verdross auch mein ganzer Besitz, für den ich mich unter der Sonne anstrenge und den ich dem Menschen lassen muss, der nach mir kommt.
Kohelet Koh 25 2 19 Wer weiß, ob er ein Wissender ist oder ein Unwissender? Jedenfalls wird er über meinen ganzen Besitz verfügen, für den ich mich unter der Sonne angestrengt und mein Wissen eingesetzt habe. Auch das ist Windhauch.
Kohelet Koh 25 2 20 Ich stellte mich um und überließ mich der Verzweiflung über meinen ganzen Besitz, für den ich mich unter der Sonne angestrengt hatte.
Kohelet Koh 25 2 21 Denn es kommt vor, dass ein Mensch, dessen Besitz durch Wissen, Können und Erfolg erworben wurde, ihn einem andern, der sich nicht dafür angestrengt hat, als dessen Anteil überlassen muss. Auch das ist Windhauch und etwas Schlimmes, das häufig vorkommt.
Kohelet Koh 25 2 22 Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt?
Kohelet Koh 25 2 23 Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger /und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch.
Kohelet Koh 25 2 24 Nicht im Menschen selbst gründet das Glück, dass er essen und trinken und durch seinen Besitz das Glück selbst kennen lernen kann. Ich habe vielmehr beobachtet, dass dies von Gottes Verfügung abhängt.
Kohelet Koh 25 2 25 Denn wer hat zu essen, wer weiß zu genießen, wenn nicht ich?
Kohelet Koh 25 2 26 Aber es gibt Menschen, denen Gott wohlwill. Es sind die, denen er Wissen, Können und Freude geschenkt hat. Und es gibt Menschen, deren Leben verfehlt ist. Es sind diejenigen, die er mit dem Geschäft beauftragt hat, zu sammeln und zu horten und dann alles denen zu geben, denen er wohl will. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
Kohelet Koh 25 3 1 Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit:
Kohelet Koh 25 3 2 eine Zeit zum Gebären /und eine Zeit zum Sterben, /eine Zeit zum Pflanzen /und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen,
Kohelet Koh 25 3 3 eine Zeit zum Töten /und eine Zeit zum Heilen, /eine Zeit zum Niederreißen /und eine Zeit zum Bauen,
Kohelet Koh 25 3 4 eine Zeit zum Weinen /und eine Zeit zum Lachen, /eine Zeit für die Klage /und eine Zeit für den Tanz;
Kohelet Koh 25 3 5 eine Zeit zum Steinewerfen /und eine Zeit zum Steinesammeln, /eine Zeit zum Umarmen /und eine Zeit, die Umarmung zu lösen,
Kohelet Koh 25 3 6 eine Zeit zum Suchen /und eine Zeit zum Verlieren, /eine Zeit zum Behalten /und eine Zeit zum Wegwerfen,
Kohelet Koh 25 3 7 eine Zeit zum Zerreißen /und eine Zeit zum Zusammennähen, /eine Zeit zum Schweigen /und eine Zeit zum Reden,
Kohelet Koh 25 3 8 eine Zeit zum Lieben /und eine Zeit zum Hassen, /eine Zeit für den Krieg /und eine Zeit für den Frieden.
Kohelet Koh 25 3 9 Wenn jemand etwas tut - welchen Vorteil hat er davon, dass er sich anstrengt?
Kohelet Koh 25 3 10 Ich sah mir das Geschäft an, für das jeder Mensch durch Gottes Auftrag sich abmüht.
Kohelet Koh 25 3 11 Gott hat das alles zu seiner Zeit auf vollkommene Weise getan. Überdies hat er die Ewigkeit in alles hineingelegt, doch ohne dass der Mensch das Tun, das Gott getan hat, von seinem Anfang bis zu seinem Ende wieder finden könnte.
Kohelet Koh 25 3 12 Ich hatte erkannt: Es gibt kein in allem Tun gründendes Glück, es sei denn, ein jeder freut sich und so verschafft er sich Glück, während er noch lebt,
Kohelet Koh 25 3 13 wobei zugleich immer, wenn ein Mensch isst und trinkt und durch seinen ganzen Besitz das Glück kennen lernt, das ein Geschenk Gottes ist.
Kohelet Koh 25 3 14 Jetzt erkannte ich: Alles, was Gott tut, geschieht in Ewigkeit. Man kann nichts hinzufügen und nichts abschneiden und Gott hat bewirkt, dass die Menschen ihn fürchten.
Kohelet Koh 25 3 15 Was auch immer geschehen ist, war schon vorher da, und was geschehen soll, ist schon geschehen und Gott wird das Verjagte wieder suchen.
Kohelet Koh 25 3 16 Noch etwas habe ich beobachtet unter der Sonne: An der Stätte, wo man Urteil spricht, geschieht Unrecht; an der Stätte, wo man gerechtes Urteil sprechen sollte, geschieht Unrecht.
Kohelet Koh 25 3 17 Da dachte ich mir: Gott ist es, der den Unschuldigen wie den Schuldigen verurteilt. Denn eine bestimmte Zeit für jedes Geschehen und für jedes Tun gibt es (auch) dort.
Kohelet Koh 25 3 18 Was die einzelnen Menschen angeht, dachte ich mir, dass Gott sie herausgegriffen hat und dass sie selbst (daraus) erkennen müssen, dass sie eigentlich Tiere sind.
Kohelet Koh 25 3 19 Denn jeder Mensch unterliegt dem Geschick und auch die Tiere unterliegen dem Geschick. Sie haben ein und dasselbe Geschick. Wie diese sterben, so sterben jene. Beide haben ein und denselben Atem. Einen Vorteil des Menschen gegenüber dem Tier gibt es da nicht. Beide sind Windhauch.
Kohelet Koh 25 3 20 Beide gehen an ein und denselben Ort. Beide sind aus Staub entstanden, beide kehren zum Staub zurück.
Kohelet Koh 25 3 21 Wer weiß, ob der Atem der einzelnen Menschen wirklich nach oben steigt, während der Atem der Tiere ins Erdreich hinabsinkt?
Kohelet Koh 25 3 22 So habe ich eingesehen: Es gibt kein Glück, es sei denn, der Mensch kann durch sein Tun Freude gewinnen. Das ist sein Anteil. Wer könnte es ihm ermöglichen, etwas zu genießen, das erst nach ihm sein wird?
Kohelet Koh 25 4 1 Dann wieder habe ich alles beobachtet, was unter der Sonne getan wird, um Menschen auszubeuten. Sieh, die Ausgebeuteten weinen und niemand tröstet sie; von der Hand ihrer Ausbeuter geht Gewalt aus und niemand tröstet sie.
Kohelet Koh 25 4 2 Da preise ich immer wieder die Toten, die schon gestorben sind, und nicht die Lebenden, die noch leben müssen.
Kohelet Koh 25 4 3 Glücklicher aber als beide preise ich den, der noch nicht geworden ist, der noch nicht das schlimme Tun gesehen hat, das unter der Sonne getan wird.
Kohelet Koh 25 4 4 Denn ich beobachtete: Jede Arbeit und jedes erfolgreiche Tun bedeutet Konkurrenzkampf zwischen den Menschen. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
Kohelet Koh 25 4 5 Der Ungebildete legt die Hände in den Schoß /und hat doch sein Fleisch zum Essen.
Kohelet Koh 25 4 6 Besser eine Hand voll und Ruhe, /als beide Hände voll und Arbeit und Luftgespinst.
Kohelet Koh 25 4 7 Und wieder habe ich etwas unter der Sonne beobachtet, das Windhauch ist.
Kohelet Koh 25 4 8 Es kommt vor, dass jemand allein steht und niemanden bei sich hat. Ja, er besitzt nicht einmal einen Sohn oder Bruder. Aber sein Besitz ist ohne Grenzen und überdies kann sein Auge vom Reichtum nicht genug bekommen. Doch für wen strenge ich mich dann an und warum gönne ich mir kein Glück? Auch das ist Windhauch und ein schlechtes Geschäft.
Kohelet Koh 25 4 9 Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen.
Kohelet Koh 25 4 10 Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet.
Kohelet Koh 25 4 11 Außerdem: Wenn zwei zusammen schlafen, wärmt einer den andern; /einer allein - wie soll er warm werden?
Kohelet Koh 25 4 12 Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt, /zwei sind ihm gewachsen /und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell.
Kohelet Koh 25 4 13 Besser ein junger Mann, der niedriger Herkunft, aber gebildet ist, /als ein König, der alt, aber ungebildet ist - weil er es nicht mehr verstand, auf Ratschläge zu hören.
Kohelet Koh 25 4 14 Der junge Mann wurde aus dem Gefängnis befreit und wurde König, obwohl er, während der andere schon regierte, arm zur Welt gekommen war.
Kohelet Koh 25 4 15 Aber ich habe beobachtet, dass alle Lebenden, die unter der Sonne umherlaufen, sich auf die Seite des nächsten jungen Mannes stellten, der statt seiner hochkommt.
Kohelet Koh 25 4 16 Die Volksmenge nimmt kein Ende, gleichgültig, wer an ihre Spitze getreten ist. Im Übrigen werden die Späteren auch mit ihm nicht zufrieden sein. Denn auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
Kohelet Koh 25 4 17 Zügle deinen Schritt, wenn du zum Gotteshaus gehst. Tritt ein, um zuzuhören, /und nicht, wie die Ungebildeten, um Opfer abzugeben. Sie verstehen nicht einmal, Böses zu tun.
Kohelet Koh 25 5 1 Sei nicht zu schnell mit dem Mund, ja selbst innerlich fiebere nicht, vor Gott das Wort zu ergreifen. Gott ist im Himmel, du bist auf der Erde, also mach wenig Worte!
Kohelet Koh 25 5 2 Im Traum schließt man viele Geschäfte ab, der Ungebildete macht viele Worte.
Kohelet Koh 25 5 3 Wenn du Gott ein Gelübde machst, /dann zögere nicht, es zu erfüllen. Die Ungebildeten gefallen Gott nicht: /Was du gelobst, erfülle!
Kohelet Koh 25 5 4 Es ist besser, wenn du nichts gelobst, /als wenn du etwas gelobst und nicht erfüllst.
Kohelet Koh 25 5 5 Lass nicht zu, dass dein Mund /dein Fleisch in Sünde stürzt. Erkläre nie vor dem Boten: /Es war ein Versehen. Warum soll Gott zürnen über das, was du redest, /und vernichten, was deine Hände tun?
Kohelet Koh 25 5 6 Vielmehr, wo Träume sich mehren und Windhauch und viele Worte, /da fürchte du Gott!
Kohelet Koh 25 5 7 Wenn du beobachtest, dass in der Provinz die Armen ausgebeutet und Gericht und Gerechtigkeit nicht gewährt werden, dann wundere dich nicht über solche Vorgänge: Ein Mächtiger deckt den andern, /hinter beiden stehen noch Mächtigere
Kohelet Koh 25 5 8 und es ist auf jeden Fall ein Vorteil für das Land, wenn das bebaute Feld einem König untersteht.
Kohelet Koh 25 5 9 Wer das Geld liebt, /bekommt vom Geld nie genug; wer den Luxus liebt, /hat nie genug Einnahmen - auch das ist Windhauch.
Kohelet Koh 25 5 10 Mehrt sich das Vermögen, /so mehren sich auch die, die es verzehren. Was für ein Erfolg bleibt dem Besitzer? /Seine Augen dürfen zusehen.
Kohelet Koh 25 5 11 Süß ist der Schlaf des Arbeiters, /ob er wenig oder viel zu essen hat. Dem Reichen raubt sein voller Bauch /die Ruhe des Schlafs.
Kohelet Koh 25 5 12 Es gibt etwas Schlimmes, etwas wie eine Krankheit, das ich unter der Sonne beobachtet habe: wenn Reichtum, der für seinen Besitzer ängstlich gehütet wurde, diesem Schlimmes brachte.
Kohelet Koh 25 5 13 Durch ein schlechtes Geschäft ging ihm dieser Reichtum verloren. Er hatte einen Sohn gezeugt, aber jetzt hat er nichts mehr, das ihm gehört.
Kohelet Koh 25 5 14 Wie er aus dem Leib seiner Mutter herausgekommen ist - nackt, wie er kam, muss er wieder gehen. Von seinem Besitz darf er überhaupt nichts forttragen, nichts, das er als ihm gehörig mitnehmen könnte.
Kohelet Koh 25 5 15 So ist auch dies etwas Schlimmes, etwas wie eine Krankheit. Genau wie er kam, muss er gehen. Welchen Vorteil bringt es ihm, dass er sich anstrengt für den Wind?
Kohelet Koh 25 5 16 Auch wird er während seines ganzen restlichen Lebens sein Essen im Dunkeln einnehmen; er wird sich häufig ärgern und Krankheit und Unmut werden ihn plagen.
Kohelet Koh 25 5 17 Dies ist etwas, was ich eingesehen habe: Das vollkommene Glück besteht darin, dass jemand isst und trinkt und das Glück kennen lernt durch seinen eigenen Besitz, für den er sich unter der Sonne anstrengt während der wenigen Tage seines Lebens, die Gott ihm geschenkt hat. Denn das ist sein Anteil.
Kohelet Koh 25 5 18 Außerdem: Immer wenn Gott einem Menschen Reichtum und Wohlstand geschenkt und ihn ermächtigt hat, davon zu essen und seinen Anteil fortzutragen und durch seinen Besitz Freude zu gewinnen, besteht das eigentliche Geschenk Gottes darin,
Kohelet Koh 25 5 19 dass dieser Mensch sich nicht so oft daran erinnern muss, wie wenige Tage sein Leben zählt, weil Gott ihn sich um die Freude seines Herzens bemühen lässt.
Kohelet Koh 25 6 1 Doch es gibt etwas Schlimmes, das ich unter der Sonne beobachtet habe; es lastet häufig auf dem Menschen:
Kohelet Koh 25 6 2 Gott schenkt einem Menschen so viel Reichtum, Wohlstand und Geltung, dass ihm nichts fehlt von allem, was er sich wünschen könnte; aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu essen, sondern ein Fremder isst es auf. Das ist Windhauch und eine schlimme Krankheit.
Kohelet Koh 25 6 3 Wenn ein Mann hundert Söhne zeugt und viele Jahre lebt, sodass seine Lebenszeit wirklich lang ist, wenn er sich selbst aber seines Vermögens doch nicht bedienen kann, um sich satt zu essen, auch wenn niemals ein Grab auf ihn warten würde - ich sage: Eine Fehlgeburt hat es besser als er.
Kohelet Koh 25 6 4 Denn: Als Windhauch kam sie, ins Dunkel geht sie, /in Dunkel bleibt ihr Name gehüllt.
Kohelet Koh 25 6 5 Sie hat auch die Sonne nicht gesehen und nicht gekannt. So hat sie Ruhe, er nicht.
Kohelet Koh 25 6 6 Und wenn er zweimal tausend Jahre lebte, aber das Glück nicht kennen lernte: Gehen nicht beide zu ein und demselben Ort?
Kohelet Koh 25 6 7 Alles Arbeiten des Menschen ist für den Rachen des Totenreichs, und dessen Schlund wird niemals voll.
Kohelet Koh 25 6 8 Denn was hat der Gebildete dem Ungebildeten voraus, was nutzt es dem Armen, auch wenn er etwas kann, noch unter den Lebenden zu weilen?
Kohelet Koh 25 6 9 Besser, etwas vor Augen zu haben /als ein hungriger Rachen. Aber auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
Kohelet Koh 25 6 10 Was auch immer jemand war, er hat vorher schon seinen Namen bekommen; es war erkannt, dass er nur ein Mensch sein wird, und er kann nicht mit dem streiten, der mächtiger als er ist.
Kohelet Koh 25 6 11 Es gibt viele Worte, die nur den Windhauch vermehren. Was nützt das dem Menschen?
Kohelet Koh 25 6 12 Denn: Wer kann erkennen, was für den Menschen besser ist in seinem Leben, während der wenigen Tage seines Lebens voll Windhauch, die er wie ein Schatten verbringt? Und wer kann dem Menschen verkünden, was nach ihm unter der Sonne geschehen wird?
Kohelet Koh 25 7 1 Besser ein guter Name als Parfüm - /und der Tag eines Todes als der Tag einer Geburt;
Kohelet Koh 25 7 2 besser der Gang in ein Haus, wo man trauert, /als der Gang in ein Haus, wo man trinkt. Weil dies das Ende jedes Menschen ist, /macht, wer noch lebt, sich Gedanken.
Kohelet Koh 25 7 3 Besser sich ärgern als lachen; /denn bei einem vergrämten Gesicht wird das Herz heiter.
Kohelet Koh 25 7 4 Das Herz der Gebildeten ist im Haus, wo man trauert, /das Herz der Ungebildeten im Haus, wo man sich freut.
Kohelet Koh 25 7 5 Besser die Mahnrede eines Gebildeten anhören, /als dem Gesang der Ungebildeten lauschen;
Kohelet Koh 25 7 6 denn wie das Prasseln der Dornen unter dem Kessel, /so ist das Lachen des Ungebildeten. - Aber auch das ist Windhauch, denn:
Kohelet Koh 25 7 7 Erpressung verblendet den Gebildeten /und Bestechung verdirbt den Verstand.
Kohelet Koh 25 7 8 Besser der Ausgang einer Sache als ihr Anfang, /besser der Vorsichtige als der Stürmische.
Kohelet Koh 25 7 9 Lass dich nicht aufregen, sodass du dich ärgerst, /denn Ärger steckt in den Ungebildeten. -
Kohelet Koh 25 7 10 Doch frag nicht: Wie kommt es, dass die früheren Zeiten besser waren als unsere? Denn deine Frage zeugt nicht von Wissen.
Kohelet Koh 25 7 11 Wissen ist so viel wert wie Erbbesitz, /es ist sogar mehr wert für die, welche die Sonne sehen;
Kohelet Koh 25 7 12 denn wer sich im Schatten des Wissens birgt, der ist auch im Schatten des Geldes; /aber das ist der Vorteil des Könnens: Das Wissen erhält seinen Besitzer am Leben. -
Kohelet Koh 25 7 13 Doch sieh ein, dass Gottes Tun noch hinzukommt. Denn: Wer kann gerade biegen, was er gekrümmt hat?
Kohelet Koh 25 7 14 Am Glückstag erfreue dich deines Glücks und am Unglückstag sieh ein: Auch diesen hat Gott geschaffen, genau wie jenen, sodass der Mensch von dem, was nach ihm kommt, gar nichts herausfinden kann.
Kohelet Koh 25 7 15 In meinen Tagen voll Windhauch habe ich beides beobachtet: Es kommt vor, dass ein gesetzestreuer Mensch trotz seiner Gesetzestreue elend endet, und es kommt vor, dass einer, der sich nicht um das Gesetz kümmert, trotz seines bösen Tuns ein langes Leben hat.
Kohelet Koh 25 7 16 Halte dich nicht zu streng an das Gesetz und sei nicht maßlos im Erwerb von Wissen! Warum solltest du dich selbst ruinieren?
Kohelet Koh 25 7 17 Entfern dich nicht zu weit vom Gesetz und verharre nicht im Unwissen: Warum solltest du vor der Zeit sterben?
Kohelet Koh 25 7 18 Es ist am besten, wenn du an dem einen fest hältst, aber auch das andere nicht loslässt. Wer Gott fürchtet, wird sich in jedem Fall richtig verhalten.
Kohelet Koh 25 7 19 Das Wissen ist für den Gebildeten ein stärkerer Schutz /als zehn Machthaber zusammen, /die in der Stadt geherrscht haben. -
Kohelet Koh 25 7 20 Doch gibt es auf der Erde keinen einzigen Menschen, der so gesetzestreu wäre, dass er stets richtig handelt, ohne je einen Fehler zu begehen.
Kohelet Koh 25 7 21 Hör auch nicht auf all die Worte, die man so sagt. Denn niemals wirst du einen Untergebenen über dich schimpfen hören,
Kohelet Koh 25 7 22 und doch bist du dir bewusst, dass auch du sehr oft über andere geschimpft hast.
Kohelet Koh 25 7 23 Auf allen Wegen habe ich es mit dem Wissen versucht. Ich habe gesagt: Ich will lernen und dadurch gebildet werden. Aber das Wissen blieb für mich in der Ferne.
Kohelet Koh 25 7 24 Fern ist alles, was geschehen ist, /und tief, tief versunken - /wer könnte es wieder finden?
Kohelet Koh 25 7 25 So habe ich, genauer: mein Verstand, mich umgestellt. Ich wollte forschend und suchend erkennen, was dasjenige Wissen wirklich ist, das Einzelbeobachtungen zusammenrechnet. Ferner wollte ich erkennen, ob Gesetzesübertretung mit mangelnder Bildung und Unwissen mit Verblendung zusammenhängt.
Kohelet Koh 25 7 26 Immer wieder finde ich die Ansicht, stärker als der Tod sei die Frau. Denn: Sie ist ein Ring von Belagerungstürmen /und ihr Herz ist ein Fangnetz, /Fesseln sind ihre Arme. Wem Gott wohlwill, der kann sich vor ihr retten, /wessen Leben verfehlt ist, wird von ihr eingefangen.
Kohelet Koh 25 7 27 Aber sieh dir an, was ich, Beobachtung um Beobachtung, herausgefunden habe, sagte Kohelet, bis ich schließlich das Rechenergebnis fand,
Kohelet Koh 25 7 28 oder vielmehr: wie ich immer wieder suchte und nichts fand: Von tausend Menschen habe ich nur einen wieder gefunden, /aber der, den ich von ihnen allen wieder gefunden habe, war keine Frau.
Kohelet Koh 25 7 29 Sieh dir an, was ich als Einziges herausgefunden habe: Gott hat die Menschen rechtschaffen gemacht, /aber sie haben sich in allen möglichen Berechnungen versucht.
Kohelet Koh 25 8 1 Wer ist hier gebildet? Wer versteht es, ein Wort zu deuten?
Kohelet Koh 25 8 2 [1] Das Wissen eines Menschen macht seine Miene strahlend /und seine strengen Züge lösen sich. - [2] Ich (dagegen sage): Achte auf die Befehle des Königs, und zwar im Hinblick auf den vor Gott geleisteten Eid.
Kohelet Koh 25 8 3 Entferne dich nicht hastig aus seiner Gegenwart und versteife dich nicht auf eine Sache, wenn sie schlimm auszugehen droht. Denn alles, wozu er sich entscheidet, setzt er auch durch.
Kohelet Koh 25 8 4 Hinter dem Wort des Königs steht nun einmal die Macht. Wer also kann ihm sagen: Was tust du?
Kohelet Koh 25 8 5 Wer auf das Gebot achtet, den trifft nichts Schlimmes, /der Verstand des Gebildeten weiß die rechte Zeit. -
Kohelet Koh 25 8 6 Allerdings: Es gibt die rechte Zeit für jedes Geschehen und: Schlimmes Geschick lastet häufig auf dem Menschen und:
Kohelet Koh 25 8 7 Er weiß nicht, was geschehen wird. /Wie es geschehen wird - wer verkündet es ihm?
Kohelet Koh 25 8 8 Es gibt keinen Menschen, der Macht hat über den Wind, /sodass er den Wind einschließen könnte. Es gibt keine Macht über den Sterbetag. /Es gibt im Krieg keinen Urlaub. /Selbst ein Gesetzesbruch kann die Gesetzesbrecher nicht retten.
Kohelet Koh 25 8 9 All dies habe ich beobachtet, als ich mich zu einer Zeit, wo ein Mensch seine Macht über den andern Menschen dazu benutzte, diesem zu schaden, mit jedem Tun beschäftigte, das unter der Sonne getan wurde.
Kohelet Koh 25 8 10 Dabei habe ich beobachtet, wie Menschen, die das Gesetz übertreten hatten, ein Begräbnis erhielten, während andere, die recht getan hatten, ankamen und vom Ort des Heiligtums wieder weggehen und bald in der Stadt vergessen sein werden. Auch das ist Windhauch.
Kohelet Koh 25 8 11 Denn: Wo keine Strafe verhängt wird, /ist die Bosheit schnell am Werk. Deshalb wächst im Herzen der Menschen die Lust, Böses zu tun.
Kohelet Koh 25 8 12 Denn: Ein Sünder kann hundertmal Böses tun /und dennoch lange leben.
Kohelet Koh 25 8 13 Freilich kenne ich das Wort: Denen, die Gott fürchten, wird es gut gehen, /weil sie sich vor ihm fürchten; dem, der das Gesetz übertritt, wird es nicht gut gehen /und er wird kein langes Leben haben, gleich dem Schatten, /weil er sich nicht vor Gott fürchtet.
Kohelet Koh 25 8 14 Doch es gibt etwas, das auf der Erde getan wurde und Windhauch ist: Es gibt gesetzestreue Menschen, denen es so ergeht, /als hätten sie wie Gesetzesbrecher gehandelt; und es gibt Gesetzesbrecher, /denen es so ergeht, /als hätten sie wie Gesetzestreue gehandelt. Ich schloss daraus, dass auch dies Windhauch ist.
Kohelet Koh 25 8 15 Da pries ich die Freude; denn es gibt für den Menschen kein Glück unter der Sonne, es sei denn, er isst und trinkt und freut sich. Das soll ihn begleiten bei seiner Arbeit während der Lebenstage, die Gott ihm unter der Sonne geschenkt hat.
Kohelet Koh 25 8 16 [16.17] Als ich mir vorgenommen hatte zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu beobachten, welches Geschäft eigentlich auf der Erde getätigt wird, da sah ich ein, dass der Mensch, selbst wenn er seinen Augen bei Tag und Nacht keinen Schlaf gönnt, das Tun Gottes in seiner Ganzheit nicht wieder finden kann, das Tun, das unter der Sonne getan wurde. Deshalb strengt der Mensch, danach suchend, sich an und findet es doch nicht wieder. Selbst wenn der Gebildete behauptet, er erkenne - er kann es doch nicht wieder finden.
Kohelet Koh 25 9 1 Denn ich habe über dies alles nachgedacht und dies alles überprüft, wobei sich ergab: Die Gesetzestreuen und Gebildeten mit ihrem Tun stehen unter Gottes Verfügung. Der Mensch erkennt nicht, ob er geliebt ist oder ob er verschmäht ist. So liegt auch bei ihnen beides offen vor ihnen.
Kohelet Koh 25 9 2 Beides - wie bei allen Menschen. Aber ein und dasselbe Geschick trifft den Gesetzestreuen und den Gesetzesbrecher, den Guten, den Reinen und den Unreinen, den Opfernden und den, der nicht opfert. Dem Guten ergeht es wie dem Sünder, dem Schwörenden ebenso wie dem, der den Schwur scheut.
Kohelet Koh 25 9 3 Das ist das Schlimme an allem, was unter der Sonne getan wurde, dass alle dann ein und dasselbe Geschick trifft und dass in den Menschen überdies die Lust zum Bösen wächst und Verblendung ihren Geist erfasst, während sie leben und danach, wenn sie zu den Toten müssen
Kohelet Koh 25 9 4 ja, wer würde da ausgenommen? Für jeden Lebenden gibt es noch Zuversicht. Denn: Ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe.
Kohelet Koh 25 9 5 Und: Die Lebenden erkennen, dass sie sterben werden; die Toten aber erkennen überhaupt nichts mehr. Sie erhalten auch keine Belohnung mehr; denn die Erinnerung an sie ist in Vergessenheit versunken.
Kohelet Koh 25 9 6 Liebe, Hass und Eifersucht gegen sie, all dies ist längst erloschen. Auf ewig haben sie keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne getan wurde.
Kohelet Koh 25 9 7 Also: Iss freudig dein Brot und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel.
Kohelet Koh 25 9 8 Trag jederzeit frische Kleider und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haupt.
Kohelet Koh 25 9 9 Mit einer Frau, die du liebst, genieß das Leben alle Tage deines Lebens voll Windhauch, die er dir unter der Sonne geschenkt hat, alle deine Tage voll Windhauch. Denn das ist dein Anteil am Leben und an dem Besitz, für den du dich unter der Sonne anstrengst.
Kohelet Koh 25 9 10 Alles, was deine Hand, solange du Kraft hast, zu tun vorfindet, das tu! Denn es gibt weder Tun noch Rechnen noch Können noch Wissen in der Unterwelt, zu der du unterwegs bist.
Kohelet Koh 25 9 11 Wiederum habe ich unter der Sonne beobachtet: Nicht den Schnellen gehört im Wettlauf der Sieg, /nicht den Tapferen der Sieg im Kampf, /auch nicht den Gebildeten die Nahrung, /auch nicht den Klugen der Reichtum, /auch nicht den Könnern der Beifall, /sondern jeden treffen Zufall und Zeit.
Kohelet Koh 25 9 12 Außerdem: Der Mensch kennt seine Zeit nicht. Wie Fische, die ins Unglücksnetz geraten sind, /wie Vögel, die ins Klappnetz geraten sind, /ebenso verfangen sich die einzelnen Menschen in ihre Unglückszeit, /wenn sie plötzlich über sie herabfällt.
Kohelet Koh 25 9 13 Auch Folgendes habe ich unter der Sonne beobachtet, ein Beispiel von Wissen, das ich für bedeutsam hielt:
Kohelet Koh 25 9 14 Es war eine kleine Stadt. Die hatte nur wenige Einwohner. Ein mächtiger König zog gegen sie aus. Er schloss sie ein und baute gegen sie hohe Belagerungstürme.
Kohelet Koh 25 9 15 In der Stadt fand sich ein armer, aber gebildeter Mann. Der rettete die Stadt durch sein Wissen. Später aber erinnerte sich kein Mensch mehr an diesen armen Mann.
Kohelet Koh 25 9 16 Da sagte ich: Wissen ist besser als Macht, /aber das Wissen des Armen gilt nichts /und niemand will seine Worte hören.
Kohelet Koh 25 9 17 Bedächtige Worte von Gebildeten hört man sich lieber an /als das Geschrei des Herrschers der Ungebildeten
Kohelet Koh 25 9 18 und Wissen ist besser als Waffen - /aber ein Einziger, der falsch entscheidet, /kann viele Werte zerstören.
Kohelet Koh 25 10 1 Sterbende Fliegen - da stinkt und gärt sogar das (duftende) Öl für die Schönheitspflege; /schwerer als Wissen und Geltung wiegt eine kleine Dummheit.
Kohelet Koh 25 10 2 Der Verstand des Gebildeten wählt den rechten Weg, /der Verstand des Ungebildeten den linken;
Kohelet Koh 25 10 3 doch der Dumme - welchen Weg er auch einschlägt, /ihm fehlt der Verstand, /obwohl er von jedem andern gesagt hat: Er ist dumm.
Kohelet Koh 25 10 4 Wenn der Herrscher gegen dich in Zorn gerät, bewahre die Ruhe; /denn Gelassenheit bewahrt vor großen Fehlern.
Kohelet Koh 25 10 5 Es gibt etwas Schlimmes, das ich unter der Sonne beobachtet habe - solch ein Versehen, wie es vom Machthaber zu kommen pflegt:
Kohelet Koh 25 10 6 Die Dummheit wurde auf höchste Posten gestellt /und Reiche müssen unten sitzen.
Kohelet Koh 25 10 7 Ich habe Sklaven hoch zu Pferd gesehen /und Fürsten, die wie Sklaven zu Fuß gehen mussten.
Kohelet Koh 25 10 8 Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen, /wer eine Mauer einreißt, den kann die Schlange beißen,
Kohelet Koh 25 10 9 wer Steine bricht, kann sich dabei verletzen, /wer Holz spaltet, bringt sich dadurch in Gefahr.
Kohelet Koh 25 10 10 Wenn die Axt stumpf geworden ist /und ihr Benutzer hat sie nicht vorher geschliffen, /dann braucht er mehr Kraft - /Wissen hätte ihm den Vorteil gebracht, dass er sein Werkzeug vorbereitet hätte.
Kohelet Koh 25 10 11 Der Schlangenbeschwörer hat keinen Vorteil, /wenn die Schlange beißt, bevor er sie beschworen hat.
Kohelet Koh 25 10 12 Worte aus dem Mund des Gebildeten finden Beifall, /jedes Wort von den Lippen des Ungebildeten bringt ihn selbst in Verwirrung.
Kohelet Koh 25 10 13 Wenn er redet, steht Dummheit am Anfang, /am Ende schlimme Verblendung.
Kohelet Koh 25 10 14 Und der Dumme redet endlos. Dabei kann doch der Mensch nicht erkennen, was geschehen wird. Und was nach ihm geschieht - wer verkündet es ihm?
Kohelet Koh 25 10 15 Die Arbeit erschöpft die Ungebildeten: Keiner hat es verstanden, in die Stadt zu ziehen.
Kohelet Koh 25 10 16 Weh dir, Land, /dessen König ein Knabe ist /und dessen Fürsten schon früh am Morgen tafeln.
Kohelet Koh 25 10 17 Wohl dir, Land, /dessen König von edlem Geschlecht ist und dessen Fürsten zur richtigen Zeit tafeln, /beherrscht und nicht wie Zecher.
Kohelet Koh 25 10 18 Ist einer träge, so senkt sich das Gebälk, /lässt er die Hände sinken, so dringt der Regen ins Haus.
Kohelet Koh 25 10 19 Man schlemmt und will dabei lachen, /der Wein erfreut die Lebenden, /das Geld macht alles möglich.
Kohelet Koh 25 10 20 Nicht einmal in Gedanken /schimpf auf den König, /nicht einmal im Schlafzimmer schimpf auf einen Reichen; denn die Vögel des Himmels können dein Wort verbreiten, /alles, was Flügel hat, /könnte die Nachricht weitermelden.
Kohelet Koh 25 11 1 Leg dein Brot auf die Wasserfläche, /denn noch nach vielen Tagen wirst du es wieder finden -
Kohelet Koh 25 11 2 verteil dein Kapital auf sieben oder gar auf acht; /denn du weißt nicht, welches Unglück über das Land kommt.
Kohelet Koh 25 11 3 Wenn die Wolken sich mit Regen füllen, /schütten sie ihn auch über das Land aus; wenn ein Baum nach Süden oder Norden fällt - /wohin der Baum auch fällt, da bleibt er liegen.
Kohelet Koh 25 11 4 Wer ständig nach dem Wind schaut, kommt nicht zum Säen, /wer ständig die Wolken beobachtet, kommt nicht zum Ernten.
Kohelet Koh 25 11 5 Wie du den Weg des Windes ebenso wenig wie das Werden des Kindes im Leib der Schwangeren erkennen kannst, so kannst du auch das Tun Gottes nicht erkennen, der alles tut.
Kohelet Koh 25 11 6 Am Morgen beginne zu säen, auch gegen Abend lass deine Hand noch nicht ruhen; denn du kannst nicht im Voraus erkennen, was Erfolg haben wird, das eine oder das andere, oder ob sogar beide zugleich zu guten Ergebnissen führen.
Kohelet Koh 25 11 7 Dann wird das Licht süß sein /und den Augen wird es wohl tun, die Sonne zu sehen.
Kohelet Koh 25 11 8 Denn selbst wenn ein Mensch viele Jahre zu leben hat, /freue er sich in dieser ganzen Zeit /und er denke zugleich an die dunklen Tage: /Auch sie werden viele sein. /Alles, was kommt, ist Windhauch.
Kohelet Koh 25 11 9 Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend, /sei heiteren Herzens in deinen frühen Jahren! Geh auf den Wegen, die dein Herz dir sagt, /zu dem, was deine Augen vor sich sehen. [[ Aber sei dir bewusst, dass Gott dich für all das vor Gericht ziehen wird.]]
Kohelet Koh 25 11 10 Halte deinen Sinn von Ärger frei /und schütz deinen Leib vor Krankheit; /denn die Jugend und das dunkle Haar sind Windhauch.
Kohelet Koh 25 12 1 Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren, /ehe die Tage der Krankheit kommen und die Jahre dich erreichen, /von denen du sagen wirst: Ich mag sie nicht!,
Kohelet Koh 25 12 2 ehe Sonne und Licht und Mond und Sterne erlöschen /und auch nach dem Regen wieder Wolken aufziehen:
Kohelet Koh 25 12 3 am Tag, da die Wächter des Hauses zittern, /die starken Männer sich krümmen, /die Müllerinnen ihre Arbeit einstellen, weil sie zu wenige sind, /es dunkel wird bei den Frauen, die aus den Fenstern blicken,
Kohelet Koh 25 12 4 und das Tor zur Straße verschlossen wird; /wenn das Geräusch der Mühle verstummt, /steht man auf beim Zwitschern der Vögel, /doch die Töne des Lieds verklingen;
Kohelet Koh 25 12 5 selbst vor der Anhöhe fürchtet man sich und vor den Schrecken am Weg; /der Mandelbaum blüht, /die Heuschrecke schleppt sich dahin, /die Frucht der Kaper platzt, /doch ein Mensch geht zu seinem ewigen Haus /und die Klagenden ziehen durch die Straßen -
Kohelet Koh 25 12 6 ja, ehe die silberne Schnur zerreißt, /die goldene Schale bricht, /der Krug an der Quelle zerschmettert wird, /das Rad zerbrochen in die Grube fällt,
Kohelet Koh 25 12 7 der Staub auf die Erde zurückfällt als das, was er war, /und der Atem zu Gott zurückkehrt, /der ihn gegeben hat.
Kohelet Koh 25 12 8 Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, das ist alles Windhauch.
Kohelet Koh 25 12 9 Kohelet war ein Gelehrter. Außerdem hat er einfachen Leuten Kenntnisse beigebracht. Er hörte zu und prüfte, er hat viele Sprichwörter selbst in Form gebracht.
Kohelet Koh 25 12 10 Kohelet hat sich bemüht, gut formulierte Worte zu entdecken, und hier sind diese wahren Worte sorgfältig aufgeschrieben.
Kohelet Koh 25 12 11 Worte von Gelehrten sind wie Ochsenstecken, /Sprüche aus Sammlungen aber sitzen wie eingetriebene Nägel - /sie sind die Gabe eines einzigen Hirten.
Kohelet Koh 25 12 12 Im Übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben und viel Studieren ermüdet den Leib.
Kohelet Koh 25 12 13 Hast du alles gehört, so lautet der Schluss: Fürchte Gott und achte auf seine Gebote! Das allein hat jeder Mensch nötig.
Kohelet Koh 25 12 14 Denn Gott wird jedes Tun vor das Gericht bringen, das über alles Verborgene urteilt, es sei gut oder böse.