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6.4 MiB

1Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT011Die Bibel [griechisch bíblos = Buch] oder die Heilige Schrift ist eine Sammlung von Büchern, die das Alte und Neue Testament umfasst. Das Alte Testament wird von Juden und Christen als Offenbarungsurkunde betrachtet. Die Bücher des Alten Testaments stammen von Verfassern, durch die Gott zu den Menschen spricht und durch die das Volk Israel seinen Glauben an die Heilstaten und Verheißungen Gottes bekennt. Juden und Christen glauben an die Inspiration (Eingebung) dieser Bücher durch den Geist Gottes. Das Verzeichnis der Bücher, die zur Heiligen Schrift gehören, nennt man Kanon [griechisch kanón = Maßstab], weil sie den Maßstab für den Glauben darstellen. Jesus und seine Jünger übernahmen die Bücher der Heiligen Schrift, wie sie ihr Volk kannte, und beriefen sich in ihrer Botschaft auf sie als auf das Wort Gottes.
2Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT012Die Juden Palästinas unterschieden drei Teile der Bibel: die fünf Bücher der Torá oder des Gesetzes (Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium), die sie Mose zuschrieben; die Bücher der Propheten, die sie in die früheren (Josua, Richter, Samuel, Könige) und die späteren Propheten (Jesaja, Jeremia, Ezechiel und das Buch der zwölf Kleinen Propheten) unterteilten; die (übrigen) Schriften (Psalmen, Ijob, Sprichwörter, Rut, Klagelieder, Hoheslied, Kohelet, Ester, Daniel, Esra-Nehemia und Chronik). Weil sie noch nicht die Zweiteilung der Bücher Samuel, Könige, Esra-Nehemia und Chronik kannten und die zwölf Kleinen Propheten noch in einem einzigen Buch zusammenfassten, zählten sie insgesamt 24 Bücher der Heiligen Schrift; erst in den christlichen Bibelausgaben teilte man die genannten Bücher auf, sodass dieser Kanon 39 Bücher umfasst, die sogenannten protokanonischen Bücher [griechisch prôtos kanón = erster Kanon]. Dieser Kanon ist im Vorwort zur griechischen Sirach-Übersetzung vorausgesetzt und wurde um 100 n. Chr. vom Judentum allgemein anerkannt.
3Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT013Die Griechisch sprechenden Juden der Diaspora in Ägypten lasen im Gottesdienst der Synagoge die Bibel in einer griechischen Übersetzung, der sogenannten Septuaginta (»Siebzig«, weil angeblich von siebzig Übersetzern stammend). Diese griechische Übersetzung enthielt noch andere Bücher, die bei den Diasporajuden ebenfalls als heilige Schriften galten. Von ihnen übernahm die christliche Kirche die sieben sogenannten deuterokanonischen Bücher [griechisch déuteros kanón = zweiter Kanon] in ihre Bibel: Tobit, Judit, 1 und 2 Makkabäer, Baruch, Weisheit und Sirach, ferner zusätzliche Abschnitte in den Büchern Daniel und Ester.
4Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT014Demgegenüber legten die Führer der Aramäisch sprechenden Juden Palästinas auf der sog. »Synode« von Jamnia [Jabne, um 100 n. Chr.] offiziell fest, welche Schriften kanonisch sind. Alle in griechischer Sprache geschriebenen Bücher wurden grundsätzlich für nicht kanonisch erklärt. In der hebräischen Bibel fehlen daher die sog. deuterokanonischen Bücher.
5Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT015In den christlichen Bibelausgaben wurden die Bücher neu geordnet und eingeteilt, und zwar in Geschichtsbücher, Lehrbücher und Prophetenbücher. Erst als die Schriften der Apostel und Apostelschüler ebenfalls kanonisches Ansehen gewonnen hatten und zur Heiligen Schrift gerechnet wurden (vgl. die Einleitung zum Neuen Testament), unterschieden die christlichen Theologen zwischen dem Alten Testament und dem Neuen Testament, wobei »Testament« [lateinisch testamentum] die Bedeutung »Bund« [griechisch: diathéke; hebräisch: berít] bekam.
6Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT016Das erste Kanonverzeichnis der Kirche, das alle Bücher der christlichen Bibel enthält, geht auf die Provinzialsynode von Hippo (393 n. Chr.) zurück. Es wurde von der lateinischen Kirche und von der Ostkirche übernommen und auf dem Konzil von Trient 1546 bestätigt. Diesen Kanon setzt die lateinische Bibelübersetzung, die sogenannte Vulgata (= die allgemein Verbreitete) voraus. Martin Luther griff für seine Übersetzung bewusst auf den hebräischen Text zurück und schied daher die deuterokanonischen Bücher wieder aus dem Kanon aus. Er übersetzte sie zwar und empfahl ihre Lektüre, rechnete sie aber nicht zur Heiligen Schrift. Seither bezeichnen die Kirchen der Reformation diese Bücher als Apokryphen, das heißt als der Bibel später zugefügte Schriften. Im Sprachgebrauch der katholischen Theologen dagegen sind Apokryphen andere Bücher, die zwar zeitweise in manchen jüdischen und christlichen Gemeinschaften zur Heiligen Schrift gerechnet und im Gottesdienst vorgelesen wurden, die aber weder die lateinische Kirche noch die Ostkirche in die Bibel aufnahm. Diese Bücher nennen die Theologen der reformatorischen Kirchen Pseudepigraphen, das heißt fälschlich biblischen Personen zugeschriebene Bücher.
7Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT017Die protokanonischen Bücher sind in Hebräisch überliefert; nur einige Abschnitte haben einen aramäischen Urtext (vgl. die Einleitungen zu Esra und Daniel). Die deuterokanonischen Bücher sind nur in Griechisch erhalten geblieben (vgl. aber die Einleitung zu Sirach).
8Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT018Die Leitsätze für die interkonfessionelle Zusammenarbeit bei der Bibelübersetzung, die 1968 vom Weltbund der Bibelgesellschaften und dem Sekretariat für die Einheit der Christen beschlossen wurden, sehen vor, dass in ökumenischen Ausgaben die deuterokanonischen Bücher enthalten sind. Für die Bibelausgaben der Bibelgesellschaften wird dabei auf die Möglichkeit verwiesen, die deuterokanonischen Teile vor dem Neuen Testament abzudrucken.
9Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT019Die meisten Bücher des Alten Testaments sind in einem langen Überlieferungsprozess entstanden. Gott hat zunächst zu den Patriarchen, zu Mose, zu den Propheten und anderen Gottesmännern gesprochen. Diese haben die Offenbarung teils mündlich, teils schriftlich weitergegeben. Die Lehrer Israels haben das so empfangene Wort Gottes betend durchdacht, erläutert und erweitert. Schließlich fanden sich Männer, die der so weitergegebenen Überlieferung jene endgültige schriftliche Form gaben, die Jesus und die Urkirche als Heilige Schrift anerkannten und der Kirche anvertrauten.
10Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT021Die fünf Bücher des Mose
11Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT022Die Bücher Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium bilden bei den Juden eine Einheit, die sie Torá (Gesetz) nennen, weil sie das Gesetz enthalten, das Mose auf dem Sinai von Gott für Israel empfangen hat und das die Grundlage für den Bund zwischen Gott und Israel bildet. Wegen des großen Umfangs teilten schon die Juden die Torá in fünf Bücher ein. Die fünf Buchrollen verwahrte man in den Synagogen in einem Behälter. Darum nannten bereits die Kirchenväter die Sammlung dieser fünf Buchrollen Pentateuch (Fünfrollen-Behälter). Diese fünf Bücher wurden an den Sabbaten und Hochfesten in der Synagoge gelesen, und zwar fortlaufend in einer einjährigen oder dreijährigen Leseordnung. Die Lesung der Torá ist bis heute wesentlicher Bestandteil des jüdischen Gottesdienstes.
12Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT023Nach jüdischer und christlicher Tradition hat Mose die Torá geschrieben, um sein Volk die Heilsgeschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Einzug Israels in das den Erzvätern verheißene Land zu lehren. In die Geschichtsdarstellung sind die Gesetzestexte aufgenommen, die die Juden als das Bundesgesetz vom Sinai verstehen. Die moderne Bibelwissenschaft hat an zeitgeschichtlichen und literarischen Unstimmigkeiten, an Unterschieden in den Gottesnamen, im Wortschatz, im Stil, an den verschiedenen »Theologien« und an anderen Merkmalen festgestellt, dass der Pentateuch eine große, aus mehreren literarischen Schichten bestehende Sammlung von Überlieferungen ist, die in ihrem Kern bis auf die Zeit des Mose (13. Jahrhundert v. Chr.) zurückgehen können.
13Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT024Man pflegt heute drei Hauptschichten zu unterscheiden, die sich über die vier ersten Bücher erstrecken: 1. Die jahwistische (J), erkennbar an der Vorliebe für den Gottesnamen Jahwe; sie wurde um 900 v. Chr. als Werk eines großen Geschichtsschreibers und Theologen niedergeschrieben. 2. Die elohistische Schicht (E), so genannt wegen der Vorliebe für den Gottesnamen Elohim (= Gott); sie wurde um 720 v. Chr. niedergeschrieben. 3. Die Priesterschrift (P); sie wurde im Babylonischen Exil um 550 v. Chr. von Priestern niedergeschrieben, die besonders an gottesdienstlichen Ordnungen interessiert waren. Die Zuweisung der einzelnen Texte an die drei Schichten ist aber nicht unumstritten. Dazu kommt als ein eigener Überlieferungskomplex das Deuteronomium. In diese drei bzw. vier Schichten haben die Verfasser Überlieferungen eingearbeitet, die ihrerseits auf mündlich umlaufende oder schriftlich vorliegende Traditionen verschiedenen Alters zurückgingen: Erzählungen über Personen und Ereignisse, die für das Werden und die Geschichte Israels wichtig waren; Lieder; Stammbäume; Listen von Orten; Sammlungen von Gesetzen verschiedenen Inhalts.
14Die Schriften des Alten TestamentsEinlAT025Die spätere Tradition hat die früheren Überlieferungen bearbeitet, vor allem später notwendige gesetzliche Regelungen in das überkommene Bundesgesetz eingearbeitet. Schließlich hat ein letzter Bearbeiter (Redaktor, abgekürzt R) die ganze ihm vorliegende mündliche und schriftliche Tradition zusammengefasst und unserem Pentateuch die heutige Gestalt verliehen. Damit wollte er seinem Volk nach der Katastrophe des Babylonischen Exils (586-538 v. Chr.) zeigen, wie Gott im Lauf der Geschichte an der Menschheit und besonders an seinem Volk Israel gehandelt hat, und diesem Volk eine feste Lebensordnung geben.
15GenesisGen101Das erste der fünf Bücher Mose heißt in der griechischen und in der lateinischen Übersetzung Genesis (Entstehung), weil es von der Entstehung der Welt, der Menschheit und des Volkes Israel handelt. Die Juden nennen das Buch nach dem Anfangswort Bereschit (Im Anfang). Es gliedert sich in zwei Hauptteile: Urgeschichte (Kap. 1 - 11) und Patriarchengeschichte (Kap. 12 - 50). In der Patriarchengeschichte unterscheidet man: die Geschichte der Erzväter (Kap. 12 - 36) und die Geschichte der Söhne Jakobs (Kap. 37 - 50).
16GenesisGen102Die theologische Bedeutung des Buches liegt in seinen Aussagen über Gott als den Schöpfer der Welt und den Herrn der Geschichte. Wichtig ist dabei vor allem die Erschaffung der Welt durch das Wort Gottes, die Gottebenbildlichkeit des Menschen, die Erzählung von Paradies und Sündenfall, von der Sintflut und dem Bund mit Noach, von der gnadenhaften Erwählung Abrahams und seiner Nachkommen als Segensmittler für die ganze Menschheit, von den Verheißungen an die Patriarchen. Alles Handeln Gottes in der Geschichte ist nach dieser Sicht letztlich auf das Heil der Menschen ausgerichtet.
17GenesisGen103Das Buch Genesis verarbeitet älteste Überlieferungen Israels und seiner Nachbarvölker über die Urgeschichte der Menschheit und die Vorgeschichte Israels. Es wählt davon Ereignisse aus, die für die Menschheitsgeschichte charakteristisch sind, und zeigt an bestimmten Personen, wie Gott die Menschen zum Heil beruft, wie die Menschen das Heilsangebot Gottes ausschlagen und sich damit selbst immer tiefer ins Unheil stürzen; es zeigt aber auch, wie Gott in Abraham und seinen Nachkommen dem Fluch den unverdienten Segen entgegensetzt, an dem alle Menschen Anteil erhalten sollen (Gen 12,3).
18GenesisGen104Die Erzählungen der Urgeschichte sind weder als naturwissenschaftliche Aussagen noch als Geschichtsdarstellung, sondern als Glaubensaussagen über das Wesen der Welt und des Menschen und über deren Beziehung zu Gott zu verstehen. Die Geschichte der Erzväter und der Söhne Jakobs sind zwar in Einzelheiten ebenfalls nicht historisch nachprüfbar, doch stimmen die politischen, sozialen, rechtlichen, kulturellen und religiösen Zustände, die hier geschildert werden, weithin mit den Verhältnissen überein, wie sie die heutige Forschung für Palästina und seine Umwelt in der Zeit vor Mose, d. h. für die sog. Mittlere und Späte Bronzezeit, erschlossen hat. Man darf die Geschichtsdarstellung des Buches Genesis nicht an der modernen Geschichtsschreibung messen, sondern man muss sie als antike Geschichtsschreibung und als theologische Geschichtsdeutung beurteilen. Der die Verfasser des Buches inspirierende Gott wollte uns nicht genaue Einzelheiten über die Entstehung der Welt und des Menschen mitteilen oder uns über den exakten Verlauf der Patriarchengeschichte unterrichten. Vielmehr wollte er an den erzählten Begebenheiten sein Heilsangebot und die typischen Reaktionen des Menschen darauf aufzeigen. Damit wollte er deutlich machen, dass er auch Sünder zu Trägern und Vermittlern von Segen und Heil erwählt.
19GenesisGen111Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde;**
20GenesisGen112die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
21GenesisGen113Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.
22GenesisGen114Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis
23GenesisGen115und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag.
24GenesisGen116Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser.*
25GenesisGen117Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es
26GenesisGen118und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend und es wurde Morgen: zweiter Tag.
27GenesisGen119Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es.
28GenesisGen1110Das Trockene nannte Gott Land und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war.
29GenesisGen1111Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es.
30GenesisGen1112Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es gut war.
31GenesisGen1113Es wurde Abend und es wurde Morgen: dritter Tag.*
32GenesisGen1114Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen;*
33GenesisGen1115sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es.*
34GenesisGen1116Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne.
35GenesisGen1117Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,
36GenesisGen1118über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war.
37GenesisGen1119Es wurde Abend und es wurde Morgen: vierter Tag.
38GenesisGen1120Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen.
39GenesisGen1121Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war.
40GenesisGen1122Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch und bevölkert das Wasser im Meer und die Vögel sollen sich auf dem Land vermehren.
41GenesisGen1123Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag.
42GenesisGen1124Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es.
43GenesisGen1125Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, dass es gut war.
44GenesisGen1126Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.*
45GenesisGen1127Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.*
46GenesisGen1128Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.
47GenesisGen1129Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.*
48GenesisGen1130Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es.
49GenesisGen1131Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag.
50GenesisGen121So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge.
51GenesisGen122Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte.
52GenesisGen123Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte. [4a] Das ist die Entstehungsgeschichte von Himmel und Erde, als sie erschaffen wurden.
53GenesisGen124 [4b] Zur Zeit, als Gott, der Herr, Erde und Himmel machte,**
54GenesisGen125gab es auf der Erde noch keine Feldsträucher und wuchsen noch keine Feldpflanzen; denn Gott, der Herr, hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen und es gab noch keinen Menschen, der den Ackerboden bestellte;
55GenesisGen126aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Ackerbodens.*
56GenesisGen127Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.**
57GenesisGen128Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte.
58GenesisGen129Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
59GenesisGen1210Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert; dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen.
60GenesisGen1211Der eine heißt Pischon; er ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo es Gold gibt.*
61GenesisGen1212Das Gold jenes Landes ist gut; dort gibt es auch Bdelliumharz und Karneolsteine.*
62GenesisGen1213Der zweite Strom heißt Gihon; er ist es, der das ganze Land Kusch umfließt.
63GenesisGen1214Der dritte Strom heißt Tigris; er ist es, der östlich an Assur vorbeifließt. Der vierte Strom ist der Eufrat.
64GenesisGen1215Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte.
65GenesisGen1216Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen,
66GenesisGen1217doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.
67GenesisGen1218Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
68GenesisGen1219Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen.
69GenesisGen1220Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht.
70GenesisGen1221Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch.*
71GenesisGen1222Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu.
72GenesisGen1223Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein /und Fleisch von meinem Fleisch. /Frau soll sie heißen, /denn vom Mann ist sie genommen.*
73GenesisGen1224Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden [ein] Fleisch.****
74GenesisGen1225Beide, Adam und seine Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.
75GenesisGen131Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?**
76GenesisGen132Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen;*
77GenesisGen133nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben.*
78GenesisGen134Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben.
79GenesisGen135Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.
80GenesisGen136Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.*
81GenesisGen137Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz.
82GenesisGen138Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau vor Gott, dem Herrn, unter den Bäumen des Gartens.*
83GenesisGen139Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach: Wo bist du?
84GenesisGen1310Er antwortete: Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.
85GenesisGen1311Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe?
86GenesisGen1312Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben und so habe ich gegessen.
87GenesisGen1313Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du da getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt und so habe ich gegessen.
88GenesisGen1314Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht /unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. /Auf dem Bauch sollst du kriechen /und Staub fressen alle Tage deines Lebens.
89GenesisGen1315Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, /zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. /Er trifft dich am Kopf /und du triffst ihn an der Ferse.
90GenesisGen1316Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. /Unter Schmerzen gebierst du Kinder. /Du hast Verlangen nach deinem Mann; /er aber wird über dich herrschen.
91GenesisGen1317Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. /Unter Mühsal wirst du von ihm essen /alle Tage deines Lebens.
92GenesisGen1318Dornen und Disteln lässt er dir wachsen /und die Pflanzen des Feldes musst du essen.
93GenesisGen1319Im Schweiße deines Angesichts /sollst du dein Brot essen, /bis du zurückkehrst zum Ackerboden; /von ihm bist du ja genommen. /Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.
94GenesisGen1320Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen.
95GenesisGen1321Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Röcke aus Fellen und bekleidete sie damit.
96GenesisGen1322Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!
97GenesisGen1323Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg, damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war.
98GenesisGen1324Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.*
99GenesisGen141Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.*
100GenesisGen142Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder. Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer.*
101GenesisGen143Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar;
102GenesisGen144auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer,*
103GenesisGen145aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß und sein Blick senkte sich.
104GenesisGen146Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick?
105GenesisGen147Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, /doch du werde Herr über ihn!*
106GenesisGen148Hierauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Gehen wir aufs Feld! Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder Abel an und erschlug ihn.*
107GenesisGen149Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?
108GenesisGen1410Der Herr sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden.
109GenesisGen1411So bist du verflucht, verbannt vom Ackerboden, der seinen Mund aufgesperrt hat, um aus deiner Hand das Blut deines Bruders aufzunehmen.
110GenesisGen1412Wenn du den Ackerboden bestellst, wird er dir keinen Ertrag mehr bringen. Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein.
111GenesisGen1413Kain antwortete dem Herrn: Zu groß ist meine Schuld, als dass ich sie tragen könnte.
112GenesisGen1414Du hast mich heute vom Ackerland verjagt und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen; rastlos und ruhelos werde ich auf der Erde sein und wer mich findet, wird mich erschlagen.
113GenesisGen1415Der Herr aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain erschlägt, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der Herr dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde.
114GenesisGen1416Dann ging Kain vom Herrn weg und ließ sich im Land Nod nieder, östlich von Eden.*
115GenesisGen1417Kain erkannte seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Henoch. Kain wurde Gründer einer Stadt und benannte sie nach seinem Sohn Henoch.*
116GenesisGen1418Dem Henoch wurde Irad geboren; Irad zeugte Mehujaël, Mehujaël zeugte Metuschaël und Metuschaël zeugte Lamech.
117GenesisGen1419Lamech nahm sich zwei Frauen; die eine hieß Ada, die andere Zilla.
118GenesisGen1420Ada gebar Jabal; er wurde der Stammvater derer, die in Zelten und beim Vieh wohnen.
119GenesisGen1421Sein Bruder hieß Jubal; er wurde der Stammvater aller Zither- und Flötenspieler.
120GenesisGen1422Auch Zilla gebar, und zwar Tubal-Kajin, der die Geräte aller Erz- und Eisenhandwerker schmiedete. Die Schwester Tubal-Kajins war Naama.
121GenesisGen1423Lamech sagte zu seinen Frauen: Ada und Zilla, hört auf meine Stimme, /ihr Frauen Lamechs, lauscht meiner Rede! /Ja, einen Mann erschlage ich für eine Wunde /und einen Knaben für eine Strieme.
122GenesisGen1424Wird Kain siebenfach gerächt, /dann Lamech siebenundsiebzigfach.
123GenesisGen1425Adam erkannte noch einmal seine Frau. Sie gebar einen Sohn und nannte ihn Set (Setzling); denn sie sagte: Gott setzte mir anderen Nachwuchs ein /für Abel, weil ihn Kain erschlug.*
124GenesisGen1426Auch dem Set wurde ein Sohn geboren und er nannte ihn Enosch. Damals begann man den Namen des Herrn anzurufen.*
125GenesisGen151Das ist die Liste der Geschlechterfolge nach Adam: Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich.**
126GenesisGen152Als Mann und Frau erschuf er sie, er segnete sie und nannte sie Mensch an dem Tag, da sie erschaffen wurden.
127GenesisGen153Adam war hundertdreißig Jahre alt, da zeugte er einen Sohn, der ihm ähnlich war, wie sein Abbild, und nannte ihn Set.*
128GenesisGen154Nach der Geburt Sets lebte Adam noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
129GenesisGen155Die gesamte Lebenszeit Adams betrug neunhundertdreißig Jahre, dann starb er.
130GenesisGen156Set war hundertfünf Jahre alt, da zeugte er Enosch.
131GenesisGen157Nach der Geburt des Enosch lebte Set noch achthundertsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
132GenesisGen158Die gesamte Lebenszeit Sets betrug neunhundertzwölf Jahre, dann starb er.
133GenesisGen159Enosch war neunzig Jahre alt, da zeugte er Kenan.
134GenesisGen1510Nach der Geburt Kenans lebte Enosch noch achthundertfünfzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
135GenesisGen1511Die gesamte Lebenszeit des Enosch betrug neunhundertfünf Jahre, dann starb er.
136GenesisGen1512Kenan war siebzig Jahre alt, da zeugte er Mahalalel.
137GenesisGen1513Nach der Geburt Mahalalels lebte Kenan noch achthundertvierzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
138GenesisGen1514Die gesamte Lebenszeit Kenans betrug neunhundertzehn Jahre, dann starb er.
139GenesisGen1515Mahalalel war fünfundsechzig Jahre alt, da zeugte er Jered.
140GenesisGen1516Nach der Geburt Jereds lebte Mahalalel noch achthundertdreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
141GenesisGen1517Die gesamte Lebenszeit Mahalalels betrug achthundertfünfundneunzig Jahre, dann starb er.
142GenesisGen1518Jered war hundertzweiundsechzig Jahre alt, da zeugte er Henoch.
143GenesisGen1519Nach der Geburt Henochs lebte Jered noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
144GenesisGen1520Die gesamte Lebenszeit Jereds betrug neunhundertzweiundsechzig Jahre, dann starb er.
145GenesisGen1521Henoch war fünfundsechzig Jahre alt, da zeugte er Metuschelach.
146GenesisGen1522Nach der Geburt Metuschelachs ging Henoch seinen Weg mit Gott noch dreihundert Jahre lang und zeugte Söhne und Töchter.
147GenesisGen1523Die gesamte Lebenszeit Henochs betrug dreihundertfünfundsechzig Jahre.
148GenesisGen1524Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen.
149GenesisGen1525Metuschelach war hundertsiebenundachtzig Jahre alt, da zeugte er Lamech.
150GenesisGen1526Nach der Geburt Lamechs lebte Metuschelach noch siebenhundertzweiundachtzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
151GenesisGen1527Die gesamte Lebenszeit Metuschelachs betrug neunhundertneunundsechzig Jahre, dann starb er.
152GenesisGen1528Lamech war hundertzweiundachtzig Jahre alt, da zeugte er einen Sohn
153GenesisGen1529und nannte ihn Noach (Ruhe). Dabei sagte er: Er wird uns aufatmen lassen von unserer Arbeit und von der Mühe unserer Hände um den Ackerboden, den der Herr verflucht hat.**
154GenesisGen1530Nach der Geburt Noachs lebte Lamech noch fünfhundertfünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
155GenesisGen1531Die gesamte Lebenszeit Lamechs betrug siebenhundertsiebenundsiebzig Jahre, dann starb er.
156GenesisGen1532Noach zeugte im Alter von fünfhundert Jahren Sem, Ham und Jafet.
157GenesisGen161Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden,*
158GenesisGen162sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel.
159GenesisGen163Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragen.
160GenesisGen164In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch, nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese ihnen Kinder geboren hatten. Das sind die Helden der Vorzeit, die berühmten Männer.
161GenesisGen165Der Herr sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens immer nur böse war.**
162GenesisGen166Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh.
163GenesisGen167Der Herr sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich, sie gemacht zu haben.
164GenesisGen168Nur Noach fand Gnade in den Augen des Herrn.
165GenesisGen169Das ist die Geschlechterfolge nach Noach: Noach war ein gerechter, untadeliger Mann unter seinen Zeitgenossen; er ging seinen Weg mit Gott.
166GenesisGen1610Noach zeugte drei Söhne, Sem, Ham und Jafet.
167GenesisGen1611Die Erde aber war in Gottes Augen verdorben, sie war voller Gewalttat.
168GenesisGen1612Gott sah sich die Erde an: Sie war verdorben, denn alle Wesen aus Fleisch auf der Erde lebten verdorben.
169GenesisGen1613Da sprach Gott zu Noach: Ich sehe, das Ende aller Wesen aus Fleisch ist da; denn durch sie ist die Erde voller Gewalttat. Nun will ich sie zugleich mit der Erde verderben.*
170GenesisGen1614Mach dir eine Arche aus Zypressenholz! Statte sie mit Kammern aus, und dichte sie innen und außen mit Pech ab!
171GenesisGen1615So sollst du die Arche bauen: Dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch soll sie sein.
172GenesisGen1616Mach der Arche ein Dach und hebe es genau um eine Elle nach oben an! Den Eingang der Arche bring an der Seite an! Richte ein unteres, ein zweites und ein drittes Stockwerk ein!*
173GenesisGen1617Ich will nämlich die Flut über die Erde bringen, um alle Wesen aus Fleisch unter dem Himmel, alles, was Lebensgeist in sich hat, zu verderben. Alles auf Erden soll verenden.
174GenesisGen1618Mit dir aber schließe ich meinen Bund. Geh in die Arche, du, deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne!
175GenesisGen1619Von allem, was lebt, von allen Wesen aus Fleisch, führe je zwei in die Arche, damit sie mit dir am Leben bleiben; je ein Männchen und ein Weibchen sollen es sein.
176GenesisGen1620Von allen Arten der Vögel, von allen Arten des Viehs, von allen Arten der Kriechtiere auf dem Erdboden sollen je zwei zu dir kommen, damit sie am Leben bleiben.
177GenesisGen1621Nimm dir von allem Essbaren mit und leg dir einen Vorrat an! Dir und ihnen soll es zur Nahrung dienen.
178GenesisGen1622Noach tat alles genau so, wie ihm Gott aufgetragen hatte.
179GenesisGen171Darauf sprach der Herr zu Noach: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus, denn ich habe gesehen, dass du unter deinen Zeitgenossen vor mir gerecht bist.
180GenesisGen172Von allen reinen Tieren nimm dir je sieben Paare mit und von allen unreinen Tieren je ein Paar,
181GenesisGen173auch von den Vögeln des Himmels je sieben Männchen und Weibchen, um Nachwuchs auf der ganzen Erde am Leben zu erhalten.
182GenesisGen174Denn noch sieben Tage dauert es, dann lasse ich es vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde regnen und tilge vom Erdboden alle Wesen, die ich gemacht habe.
183GenesisGen175Noach tat alles, was ihm der Herr aufgetragen hatte.
184GenesisGen176Noach war sechshundert Jahre alt, als die Flut über die Erde kam.
185GenesisGen177Noach ging also mit seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne in die Arche, bevor das Wasser der Flut kam.
186GenesisGen178Von den reinen und unreinen Tieren, von den Vögeln und allem, was sich auf dem Erdboden regt,
187GenesisGen179kamen immer zwei zu Noach in die Arche, Männchen und Weibchen, wie Gott dem Noach aufgetragen hatte.
188GenesisGen1710Als die sieben Tage vorbei waren, kam das Wasser der Flut über die Erde,
189GenesisGen1711im sechshundertsten Lebensjahr Noachs, am siebzehnten Tag des zweiten Monats. An diesem Tag brachen alle Quellen der gewaltigen Urflut auf und die Schleusen des Himmels öffneten sich.
190GenesisGen1712Der Regen ergoss sich vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde.
191GenesisGen1713Genau an jenem Tag waren Noach, die Söhne Noachs, Sem, Ham und Jafet, Noachs Frau und mit ihnen die drei Frauen seiner Söhne in die Arche gegangen,
192GenesisGen1714sie und alle Arten der Tiere, alle Arten des Viehs und alle Arten der Kriechtiere, die sich auf der Erde regen, und alle Arten der Vögel, des fliegenden Getiers.
193GenesisGen1715Sie waren zu Noach in die Arche gekommen, immer zwei von allen Wesen aus Fleisch, in denen Lebensgeist ist.
194GenesisGen1716Von allen Tieren waren Männchen und Weibchen gekommen, wie Gott ihm aufgetragen hatte. Dann schloss der Herr hinter ihm zu.
195GenesisGen1717Die Flut auf der Erde dauerte vierzig Tage. Das Wasser stieg und hob die Arche immer höher über die Erde.
196GenesisGen1718Das Wasser schwoll an und stieg immer mehr auf der Erde, die Arche aber trieb auf dem Wasser dahin.
197GenesisGen1719Das Wasser war auf der Erde gewaltig angeschwollen und bedeckte alle hohen Berge, die es unter dem ganzen Himmel gibt.
198GenesisGen1720Das Wasser war fünfzehn Ellen über die Berge hinaus angeschwollen und hatte sie zugedeckt.
199GenesisGen1721Da verendeten alle Wesen aus Fleisch, die sich auf der Erde geregt hatten, Vögel, Vieh und sonstige Tiere, alles, wovon die Erde gewimmelt hatte, und auch alle Menschen.
200GenesisGen1722Alles, was auf der Erde durch die Nase Lebensgeist atmete, kam um.
201GenesisGen1723Gott vertilgte also alle Wesen auf dem Erdboden, Menschen, Vieh, Kriechtiere und die Vögel des Himmels; sie alle wurden vom Erdboden vertilgt. Übrig blieb nur Noach und was mit ihm in der Arche war.
202GenesisGen1724Das Wasser aber schwoll hundertfünfzig Tage lang auf der Erde an.
203GenesisGen181Da dachte Gott an Noach und an alle Tiere und an alles Vieh, das bei ihm in der Arche war. Gott ließ einen Wind über die Erde wehen und das Wasser sank.
204GenesisGen182Die Quellen der Urflut und die Schleusen des Himmels schlossen sich; der Regen vom Himmel ließ nach
205GenesisGen183und das Wasser verlief sich allmählich von der Erde. So nahm das Wasser nach hundertfünfzig Tagen ab.
206GenesisGen184Am siebzehnten Tag des siebten Monats setzte die Arche im Gebirge Ararat auf.
207GenesisGen185Das Wasser nahm immer mehr ab, bis zum zehnten Monat. Am ersten Tag des zehnten Monats wurden die Berggipfel sichtbar.
208GenesisGen186Nach vierzig Tagen öffnete Noach das Fenster der Arche, das er gemacht hatte,
209GenesisGen187und ließ einen Raben hinaus. Der flog aus und ein, bis das Wasser auf der Erde vertrocknet war.
210GenesisGen188Dann ließ er eine Taube hinaus, um zu sehen, ob das Wasser auf der Erde abgenommen habe.
211GenesisGen189Die Taube fand keinen Halt für ihre Füße und kehrte zu ihm in die Arche zurück, weil über der ganzen Erde noch Wasser stand. Er streckte seine Hand aus und nahm die Taube wieder zu sich in die Arche.
212GenesisGen1810Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ wieder die Taube aus der Arche.
213GenesisGen1811Gegen Abend kam die Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig. Jetzt wusste Noach, dass nur noch wenig Wasser auf der Erde stand.
214GenesisGen1812Er wartete weitere sieben Tage und ließ die Taube noch einmal hinaus. Nun kehrte sie nicht mehr zu ihm zurück.
215GenesisGen1813Im sechshundertersten Jahr Noachs, am ersten Tag des ersten Monats, hatte sich das Wasser verlaufen. Da entfernte Noach das Verdeck der Arche, blickte hinaus, und siehe: Die Erdoberfläche war trocken.*
216GenesisGen1814Am siebenundzwanzigsten Tag des zweiten Monats war die Erde trocken.
217GenesisGen1815Da sprach Gott zu Noach:
218GenesisGen1816Komm heraus aus der Arche, du, deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne!
219GenesisGen1817Bring mit dir alle Tiere heraus, alle Wesen aus Fleisch, die Vögel, das Vieh und alle Kriechtiere, die sich auf der Erde regen. Auf der Erde soll es von ihnen wimmeln; sie sollen fruchtbar sein und sich auf der Erde vermehren.*
220GenesisGen1818Da kam Noach heraus, er, seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne.
221GenesisGen1819Auch alle Tiere kamen, nach Gattungen geordnet, aus der Arche, die Kriechtiere, die Vögel, alles, was sich auf der Erde regt.
222GenesisGen1820Dann baute Noach dem Herrn einen Altar, nahm von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte auf dem Altar Brandopfer dar.
223GenesisGen1821Der Herr roch den beruhigenden Duft und der Herr sprach bei sich: Ich will die Erde wegen des Menschen nicht noch einmal verfluchen; denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe.**
224GenesisGen1822So lange die Erde besteht, /sollen nicht aufhören /Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, /Sommer und Winter, Tag und Nacht.
225GenesisGen191Dann segnete Gott Noach und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, vermehrt euch und bevölkert die Erde!*
226GenesisGen192Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben.
227GenesisGen193Alles Lebendige, das sich regt, soll euch zur Nahrung dienen. Alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen.*
228GenesisGen194Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, dürft ihr nicht essen.
229GenesisGen195Wenn aber euer Blut vergossen wird, fordere ich Rechenschaft, und zwar für das Blut eines jeden von euch. Von jedem Tier fordere ich Rechenschaft und vom Menschen. Für das Leben des Menschen fordere ich Rechenschaft von jedem seiner Brüder.
230GenesisGen196Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen. Denn: Als Abbild Gottes hat er den Menschen gemacht.*
231GenesisGen197Seid fruchtbar und vermehrt euch; bevölkert die Erde und vermehrt euch auf ihr!*
232GenesisGen198Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:
233GenesisGen199Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen
234GenesisGen1910und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind.
235GenesisGen1911Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.
236GenesisGen1912Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen:
237GenesisGen1913Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
238GenesisGen1914Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken,
239GenesisGen1915dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.
240GenesisGen1916Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde.
241GenesisGen1917Und Gott sprach zu Noach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde geschlossen habe.
242GenesisGen1918Die Söhne Noachs, die aus der Arche gekommen waren, sind Sem, Ham und Jafet. Ham ist der Vater Kanaans.
243GenesisGen1919Diese drei sind die Söhne Noachs; von ihnen stammen alle Völker der Erde ab.
244GenesisGen1920Noach wurde der erste Ackerbauer und pflanzte einen Weinberg.
245GenesisGen1921Er trank von dem Wein, wurde davon betrunken und lag entblößt in seinem Zelt.
246GenesisGen1922Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und erzählte davon draußen seinen Brüdern.
247GenesisGen1923Da nahmen Sem und Jafet einen Überwurf; den legten sich beide auf die Schultern, gingen rückwärts und bedeckten die Blöße ihres Vaters. Sie hatten ihr Gesicht abgewandt und konnten die Blöße des Vaters nicht sehen.
248GenesisGen1924Als Noach aus seinem Rausch erwachte und erfuhr, was ihm sein zweiter Sohn angetan hatte,
249GenesisGen1925sagte er: Verflucht sei Kanaan. /Der niedrigste Knecht sei er seinen Brüdern.
250GenesisGen1926Und weiter sagte er: Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, /Kanaan aber sei sein Knecht.
251GenesisGen1927Raum schaffe Gott für Jafet. /In Sems Zelten wohne er, /Kanaan aber sei sein Knecht.*
252GenesisGen1928Noach lebte nach der Flut noch dreihundertfünfzig Jahre.
253GenesisGen1929Die gesamte Lebenszeit Noachs betrug neunhundertfünfzig Jahre, dann starb er.
254GenesisGen110Gen 10:2 [1] Das ist die Geschlechterfolge nach den Söhnen Noachs, Sem, Ham und Jafet. Ihnen wurden nach der Flut Söhne geboren. [2] Die Söhne Jafets sind Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras.
255GenesisGen1103Die Söhne Gomers sind Aschkenas, Rifat und Togarma.
256GenesisGen1104Die Söhne Jawans sind Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter.*
257GenesisGen1105Von ihnen zweigten sich die Inselvölker in ihren verschiedenen Ländern ab, jedes nach seiner Sprache und seinen Sippenverbänden in ihren Völkerschaften.
258GenesisGen1106Die Söhne Hams sind Kusch, Ägypten, Put und Kanaan.*
259GenesisGen1107Die Söhne von Kusch sind Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha, und die Söhne Ragmas sind Saba und Dedan.
260GenesisGen1108Kusch zeugte Nimrod; dieser wurde der erste Held auf der Erde.
261GenesisGen1109Er war ein tüchtiger Jäger vor dem Herrn. Deshalb pflegt man zu sagen: Ein tüchtiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod.
262GenesisGen11010Kerngebiet seines Reiches war Babel, Erech, Akkad und Kalne im Land Schinar.
263GenesisGen11011Von diesem Land zog er nach Assur aus und erbaute Ninive, Rehobot-Ir, Kelach
264GenesisGen11012sowie Resen, zwischen Ninive und Kelach, das ist die große Stadt.
265GenesisGen11013Ägypten zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter,
266GenesisGen11014die Patrositer und die Kasluhiter, von denen die Philister abstammen, ferner die Kaftoriter.
267GenesisGen11015Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het,
268GenesisGen11016ferner die Jebusiter, die Amoriter, die Girgaschiter,
269GenesisGen11017die Hiwiter, die Arkiter, die Siniter,
270GenesisGen11018die Arwaditer, die Zemariter und die Hamatiter. Später spalteten sich die Sippenverbände der Kanaaniter.
271GenesisGen11019Das Gebiet der Kanaaniter reichte von Sidon, wenn man über Gerar kommt, bis Gaza, wenn man über Sodom, Gomorra, Adma und Zebojim kommt, bis Lescha.
272GenesisGen11020Das waren die Söhne Hams nach ihren Sippenverbänden, nach ihren Sprachen in ihren Ländern und Völkerschaften.
273GenesisGen11021Auch Sem wurden Kinder geboren. Er ist der Stammvater aller Söhne Ebers, der ältere Bruder Jafets.*
274GenesisGen11022Die Söhne Sems sind Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram.
275GenesisGen11023Die Söhne Arams sind Uz, Hul, Geter und Masch.
276GenesisGen11024Arpachschad zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber.
277GenesisGen11025Dem Eber wurden zwei Söhne geboren; der eine hieß Peleg (Teilung), denn zu seiner Zeit wurde das Land geteilt, und sein Bruder hieß Joktan.
278GenesisGen11026Joktan zeugte Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach,
279GenesisGen11027Hadoram, Usal, Dikla,
280GenesisGen11028Obal, Abimaël, Scheba,
281GenesisGen11029Ofir, Hawila und Jobab. Das alles sind Söhne Joktans.
282GenesisGen11030Ihr Siedlungsgebiet reichte von Mescha, wenn man über Sefar kommt, bis ans Ostgebirge.
283GenesisGen11031Das waren die Söhne Sems nach ihren Sippenverbänden, nach ihren Sprachen in ihren Ländern, nach ihren Völkern.
284GenesisGen11032Das waren die Sippenverbände der Söhne Noachs nach ihrer Geschlechterfolge in ihren Völkern. Von ihnen zweigten sich nach der Flut die Völker der Erde ab.
285GenesisGen1111Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.*
286GenesisGen1112Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an.
287GenesisGen1113Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel.
288GenesisGen1114Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.
289GenesisGen1115Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.
290GenesisGen1116Er sprach: Seht nur, [ein] Volk sind sie und [eine] Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen.
291GenesisGen1117Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht.
292GenesisGen1118Der Herr zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen.
293GenesisGen1119Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.
294GenesisGen11110Das ist die Geschlechterfolge nach Sem: Sem zeugte im Alter von hundert Jahren Arpachschad, zwei Jahre nach der Flut.
295GenesisGen11111Nach der Geburt Arpachschads lebte Sem noch fünfhundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
296GenesisGen11112Arpachschad zeugte mit fünfunddreißig Jahren Schelach.
297GenesisGen11113Nach der Geburt Schelachs lebte Arpachschad noch vierhundertdrei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
298GenesisGen11114Schelach zeugte mit dreißig Jahren Eber.
299GenesisGen11115Nach der Geburt Ebers lebte Schelach noch vierhundertdrei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
300GenesisGen11116Eber war vierunddreißig Jahre alt, da zeugte er Peleg.
301GenesisGen11117Nach der Geburt Pelegs lebte Eber noch vierhundertdreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
302GenesisGen11118Peleg war dreißig Jahre alt, da zeugte er Regu.
303GenesisGen11119Nach der Geburt Regus lebte Peleg noch zweihundertneun Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
304GenesisGen11120Regu war zweiunddreißig Jahre alt, da zeugte er Serug.
305GenesisGen11121Nach der Geburt Serugs lebte Regu noch zweihundertsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
306GenesisGen11122Serug war dreißig Jahre alt, da zeugte er Nahor.
307GenesisGen11123Nach der Geburt Nahors lebte Serug noch zweihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
308GenesisGen11124Nahor war neunundzwanzig Jahre alt, da zeugte er Terach.
309GenesisGen11125Nach der Geburt Terachs lebte Nahor noch hundertneunzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
310GenesisGen11126Terach war siebzig Jahre alt, da zeugte er Abram, Nahor und Haran.
311GenesisGen11127Das ist die Geschlechterfolge nach Terach: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; Haran zeugte Lot.
312GenesisGen11128Dann starb Haran, noch vor seinem Vater Terach, in seiner Heimat Ur in Chaldäa.
313GenesisGen11129Abram und Nahor nahmen sich Frauen; die Frau Abrams hieß Sarai und die Frau Nahors hieß Milka; sie war die Tochter Harans, des Vaters der Milka und der Jiska.
314GenesisGen11130Sarai war unfruchtbar, sie hatte keine Kinder.
315GenesisGen11131Terach nahm seinen Sohn Abram, seinen Enkel Lot, den Sohn Harans, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes Abram, und sie wanderten miteinander aus Ur in Chaldäa aus, um in das Land Kanaan zu ziehen. Als sie aber nach Haran kamen, siedelten sie sich dort an.
316GenesisGen11132Die Lebenszeit Terachs betrug zweihundertfünf Jahre, dann starb Terach in Haran.
317GenesisGen1121Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.*
318GenesisGen1122Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein.
319GenesisGen1123Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.**
320GenesisGen1124Da zog Abram weg, wie der Herr ihm gesagt hatte, und mit ihm ging auch Lot. Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran fortzog.
321GenesisGen1125Abram nahm seine Frau Sarai mit, seinen Neffen Lot und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und die Knechte und Mägde, die sie in Haran gewonnen hatten. Sie wanderten nach Kanaan aus und kamen dort an.
322GenesisGen1126Abram zog durch das Land bis zur Stätte von Sichem, bis zur Orakeleiche. Die Kanaaniter waren damals im Land.
323GenesisGen1127Der Herr erschien Abram und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land. Dort baute er dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar.
324GenesisGen1128Von da brach er auf zum Bergland östlich von Bet-El und schlug sein Zelt so auf, dass er Bet-El im Westen und Ai im Osten hatte. Dort baute er dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.
325GenesisGen1129Dann zog Abram immer weiter, dem Negeb zu.
326GenesisGen11210Als über das Land eine Hungersnot kam, zog Abram nach Ägypten hinab, um dort zu bleiben; denn die Hungersnot lastete schwer auf dem Land.
327GenesisGen11211Als er sich Ägypten näherte, sagte er zu seiner Frau Sarai: Ich weiß, du bist eine schöne Frau.
328GenesisGen11212Wenn dich die Ägypter sehen, werden sie sagen: Das ist seine Frau!, und sie werden mich erschlagen, dich aber am Leben lassen.
329GenesisGen11213Sag doch, du seiest meine Schwester, damit es mir deinetwegen gut geht und ich um deinetwillen am Leben bleibe.
330GenesisGen11214Als Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, dass die Frau sehr schön war.
331GenesisGen11215Die Beamten des Pharao sahen sie und rühmten sie vor dem Pharao. Da holte man die Frau in den Palast des Pharao.
332GenesisGen11216Er behandelte Abram ihretwegen gut: Abram bekam Schafe und Ziegen, Rinder und Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele.
333GenesisGen11217Als aber der Herr wegen Sarai, der Frau Abrams, den Pharao und sein Haus mit schweren Plagen schlug,
334GenesisGen11218ließ der Pharao Abram rufen und sagte: Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist?
335GenesisGen11219Warum hast du behauptet, sie sei deine Schwester, sodass ich sie mir zur Frau nahm? Nun, da hast du deine Frau wieder, nimm sie und geh!
336GenesisGen11220Dann ordnete der Pharao seinetwegen Leute ab, die ihn, seine Frau und alles, was ihm gehörte, fortgeleiten sollten.
337GenesisGen1131Von Ägypten zog Abram in den Negeb hinauf, er und seine Frau mit allem, was ihm gehörte, und mit ihm auch Lot.
338GenesisGen1132Abram hatte einen sehr ansehnlichen Besitz an Vieh, Silber und Gold.
339GenesisGen1133Er wanderte von einem Lagerplatz zum andern weiter, vom Negeb bis nach Bet-El, bis zu dem Ort, an dem anfangs sein Zelt gestanden hatte, zwischen Bet-El und Ai,*
340GenesisGen1134dem Ort, wo er früher den Altar erbaut hatte. Dort rief Abram den Namen des Herrn an.
341GenesisGen1135Auch Lot, der mit Abram gezogen war, besaß Schafe und Ziegen, Rinder und Zelte.
342GenesisGen1136Das Land war aber zu klein, als dass sich beide nebeneinander hätten ansiedeln können; denn ihr Besitz war zu groß und so konnten sie sich nicht miteinander niederlassen.
343GenesisGen1137Zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots kam es zum Streit; auch siedelten damals noch die Kanaaniter und die Perisiter im Land.
344GenesisGen1138Da sagte Abram zu Lot: Zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten soll es keinen Streit geben; wir sind doch Brüder.
345GenesisGen1139Liegt nicht das ganze Land vor dir? Trenn dich also von mir! Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts; wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links.
346GenesisGen11310Lot blickte auf und sah, dass die ganze Jordangegend bewässert war. Bevor der Herr Sodom und Gomorra vernichtete, war sie bis Zoar hin wie der Garten des Herrn, wie das Land Ägypten.
347GenesisGen11311Da wählte sich Lot die ganze Jordangegend aus. Lot brach nach Osten auf und sie trennten sich voneinander.
348GenesisGen11312Abram ließ sich in Kanaan nieder, während Lot sich in den Städten jener Gegend niederließ und seine Zelte bis Sodom hin aufschlug.
349GenesisGen11313Die Leute von Sodom aber waren sehr böse und sündigten schwer gegen den Herrn.
350GenesisGen11314Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte, sprach der Herr zu Abram: Blick auf und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen.
351GenesisGen11315Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben.*
352GenesisGen11316Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen kann, wird auch deine Nachkommen zählen können.
353GenesisGen11317Mach dich auf, durchzieh das Land in seiner Länge und Breite; denn dir werde ich es geben.
354GenesisGen11318Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder. Dort baute er dem Herrn einen Altar.
355GenesisGen1141Damals führten Amrafel, der König von Schinar, Arjoch, der König von Ellasar, Kedor-Laomer, der König von Elam, und Tidal, der König der Völker,
356GenesisGen1142Krieg gegen Bera, den König von Sodom, Birscha, den König von Gomorra, Schinab, den König von Adma, Schemeber, den König von Zebojim, und den König von Bela, das jetzt Zoar heißt.
357GenesisGen1143Sie alle zogen als Verbündete in das Siddimtal, das jetzt Salzmeer heißt.
358GenesisGen1144Zwölf Jahre waren sie Kedor-Laomer untertan gewesen, im dreizehnten Jahr fielen sie von ihm ab.
359GenesisGen1145Im vierzehnten Jahr kamen Kedor-Laomer und die mit ihm verbündeten Könige. Sie schlugen die Rafaïter in Aschterot-Karnajim, die Susiter in Ham, die Emiter in der Ebene von Kirjatajim
360GenesisGen1146und die Horiter in ihrem Gebirge Seïr bis nach El-Paran, das am Rande der Wüste liegt.
361GenesisGen1147Auf dem Rückweg kamen sie nach En-Mischpat, das jetzt Kadesch heißt, und verwüsteten das ganze Gebiet der Amalekiter sowie das der Amoriter, die in Hazezon-Tamar wohnten.
362GenesisGen1148Der König von Sodom, der König von Gomorra, der König von Adma, der König von Zebojim und der König von Bela, das jetzt Zoar heißt, zogen aus und stellten sich ihnen im Siddimtal zum Kampf,
363GenesisGen1149nämlich Kedor-Laomer, dem König von Elam, Tidal, dem König der Völker, Amrafel, dem König von Schinar, und Arjoch, dem König von Ellasar: vier Könige gegen fünf.
364GenesisGen11410Das Siddimtal war voller Erdpechgruben; die Könige von Sodom und Gomorra mussten fliehen und fielen dort hinein, die Übrigen flohen ins Gebirge.
365GenesisGen11411Die Feinde nahmen die ganze Habe von Sodom und Gomorra sowie alle ihre Vorräte mit und zogen ab.
366GenesisGen11412Als sie abzogen, nahmen sie auch Lot, den Neffen Abrams, und seine Habe mit; Lot wohnte damals in Sodom.
367GenesisGen11413Ein Flüchtling kam und berichtete es dem Hebräer Abram; Abram wohnte bei den Eichen des Amoriters Mamre, des Bruders Eschkols und Aners, die seine Bundesgenossen waren.
368GenesisGen11414Als Abram hörte, sein Bruder sei gefangen, musterte er seine ausgebildete Mannschaft, dreihundertachtzehn Mann, die alle in seinem Haus geboren waren, und nahm die Verfolgung auf bis nach Dan.*
369GenesisGen11415In der Nacht verteilten sie sich, er und seine Knechte, um sie zu überfallen. Er schlug sie und verfolgte sie bis Hoba, nördlich von Damaskus.
370GenesisGen11416Er brachte die ganze Habe zurück, auch seinen Bruder Lot und dessen Besitz sowie die Frauen und die übrigen Leute.
371GenesisGen11417Als er nach dem Sieg über Kedor-Laomer und die mit ihm verbündeten Könige zurückkam, zog ihm der König von Sodom ins Schawetal entgegen, das jetzt Königstal heißt.
372GenesisGen11418Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes.**
373GenesisGen11419Er segnete Abram und sagte: Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, /dem Schöpfer des Himmels und der Erde,
374GenesisGen11420und gepriesen sei der Höchste Gott, /der deine Feinde an dich ausgeliefert hat. Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.*
375GenesisGen11421Der König von Sodom sagte zu Abram: Gib mir die Leute zurück, die Habe behalte!
376GenesisGen11422Abram entgegnete dem König von Sodom: Ich erhebe meine Hand zum Herrn, dem Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde:
377GenesisGen11423Keinen Faden und keinen Schuhriemen, nichts von allem, was dir gehört, will ich behalten. Du sollst nicht behaupten können: Ich habe Abram reich gemacht.
378GenesisGen11424Nur was meine Leute verzehrt haben und was auf die Männer entfällt, die mit mir gezogen sind, auf Aner, Eschkol und Mamre, das sollen sie als ihren Anteil behalten.
379GenesisGen1151Nach diesen Ereignissen erging das Wort des Herrn in einer Vision an Abram: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild; dein Lohn wird sehr groß sein.
380GenesisGen1152Abram antwortete: Herr, mein Herr, was willst du mir schon geben? Ich gehe doch kinderlos dahin und Erbe meines Hauses ist Eliëser aus Damaskus.*
381GenesisGen1153Und Abram sagte: Du hast mir ja keine Nachkommen gegeben; also wird mich mein Haussklave beerben.
382GenesisGen1154Da erging das Wort des Herrn an ihn: Nicht er wird dich beerben, sondern dein leiblicher Sohn wird dein Erbe sein.
383GenesisGen1155Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.*
384GenesisGen1156Abram glaubte dem Herrn und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.*
385GenesisGen1157Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zu Eigen zu geben.
386GenesisGen1158Da sagte Abram: Herr, mein Herr, woran soll ich erkennen, dass ich es zu Eigen bekomme?
387GenesisGen1159Der Herr antwortete ihm: Hol mir ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine Haustaube!
388GenesisGen11510Abram brachte ihm alle diese Tiere, zerteilte sie und legte je eine Hälfte der andern gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht.
389GenesisGen11511Da stießen Raubvögel auf die Fleischstücke herab, doch Abram verscheuchte sie.
390GenesisGen11512Bei Sonnenuntergang fiel auf Abram ein tiefer Schlaf; große, unheimliche Angst überfiel ihn.
391GenesisGen11513Gott sprach zu Abram: Du sollst wissen: Deine Nachkommen werden als Fremde in einem Land wohnen, das ihnen nicht gehört. Sie werden dort als Sklaven dienen und man wird sie vierhundert Jahre lang hart behandeln.
392GenesisGen11514Aber auch über das Volk, dem sie als Sklaven dienen, werde ich Gericht halten und nachher werden sie mit reicher Habe ausziehen.*
393GenesisGen11515Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern heimgehen; in hohem Alter wirst du begraben werden.
394GenesisGen11516Erst die vierte Generation wird hierher zurückkehren; denn noch hat die Schuld der Amoriter nicht ihr volles Maß erreicht.
395GenesisGen11517Die Sonne war untergegangen und es war dunkel geworden. Auf einmal waren ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel da; sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch.
396GenesisGen11518An diesem Tag schloss der Herr mit Abram folgenden Bund: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum großen Strom Eufrat,*
397GenesisGen11519(das Land) der Keniter, der Kenasiter, der Kadmoniter,
398GenesisGen11520der Hetiter, der Perisiter, der Rafaïter,
399GenesisGen11521der Amoriter, der Kanaaniter, der Girgaschiter, der Hiwiter und der Jebusiter.*
400GenesisGen1161Sarai, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren. Sie hatte aber eine ägyptische Magd namens Hagar.*
401GenesisGen1162Sarai sagte zu Abram: Der Herr hat mir Kinder versagt. Geh zu meiner Magd! Vielleicht komme ich durch sie zu einem Sohn. Abram hörte auf sie.*
402GenesisGen1163Sarai, Abrams Frau, nahm also die Ägypterin Hagar, ihre Magd, - zehn Jahre, nachdem sich Abram in Kanaan niedergelassen hatte - und gab sie ihrem Mann Abram zur Frau.
403GenesisGen1164Er ging zu Hagar und sie wurde schwanger. Als sie merkte, dass sie schwanger war, verlor die Herrin bei ihr an Achtung.
404GenesisGen1165Da sagte Sarai zu Abram: Das Unrecht, das ich erfahre, komme auf dich. Ich habe dir meine Magd überlassen. Kaum merkt sie, dass sie schwanger ist, so verliere ich schon an Achtung bei ihr. Der Herr entscheide zwischen mir und dir.
405GenesisGen1166Abram entgegnete Sarai: Hier ist deine Magd; sie ist in deiner Hand. Tu mit ihr, was du willst. Da behandelte Sarai sie so hart, dass ihr Hagar davonlief.
406GenesisGen1167Der Engel des Herrn fand Hagar an einer Quelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur.
407GenesisGen1168Er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du und wohin gehst du? Sie antwortete: Ich bin meiner Herrin Sarai davongelaufen.
408GenesisGen1169Da sprach der Engel des Herrn zu ihr: Geh zurück zu deiner Herrin und ertrag ihre harte Behandlung!
409GenesisGen11610Der Engel des Herrn sprach zu ihr: Deine Nachkommen will ich so zahlreich machen, dass man sie nicht zählen kann.
410GenesisGen11611Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Du bist schwanger, du wirst einen Sohn gebären und ihn Ismael (Gott hört) nennen; denn der Herr hat auf dich gehört in deinem Leid.
411GenesisGen11612Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. /Seine Hand gegen alle, die Hände aller gegen ihn! /Allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.*
412GenesisGen11613Da nannte sie den Herrn, der zu ihr gesprochen hatte: El-Roï (Gott, der nach mir schaut). Sie sagte nämlich: Habe ich hier nicht nach dem geschaut, der nach mir schaut?*
413GenesisGen11614Darum nannte sie den Brunnen Beer-Lahai-Roï (Brunnen des Lebendigen, der nach mir schaut). Er liegt zwischen Kadesch und Bered.
414GenesisGen11615Hagar gebar dem Abram einen Sohn und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael.
415GenesisGen11616Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael gebar.
416GenesisGen1171Als Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Geh deinen Weg vor mir und sei rechtschaffen!
417GenesisGen1172Ich will einen Bund stiften zwischen mir und dir und dich sehr zahlreich machen.
418GenesisGen1173Abram fiel auf sein Gesicht nieder; Gott redete mit ihm und sprach:
419GenesisGen1174Das ist mein Bund mit dir: Du wirst Stammvater einer Menge von Völkern.
420GenesisGen1175Man wird dich nicht mehr Abram nennen. Abraham (Vater der Menge) wirst du heißen; denn zum Stammvater einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt.
421GenesisGen1176Ich mache dich sehr fruchtbar und lasse Völker aus dir entstehen; Könige werden von dir abstammen.
422GenesisGen1177Ich schließe meinen Bund zwischen mir und dir samt deinen Nachkommen, Generation um Generation, einen ewigen Bund: Dir und deinen Nachkommen werde ich Gott sein.
423GenesisGen1178Dir und deinen Nachkommen gebe ich ganz Kanaan, das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer zu Eigen und ich will ihnen Gott sein.*
424GenesisGen1179Und Gott sprach zu Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen, Generation um Generation.
425GenesisGen11710Das ist mein Bund zwischen mir und euch samt deinen Nachkommen, den ihr halten sollt: Alles, was männlich ist unter euch, muss beschnitten werden.
426GenesisGen11711Am Fleisch eurer Vorhaut müsst ihr euch beschneiden lassen. Das soll geschehen zum Zeichen des Bundes zwischen mir und euch.
427GenesisGen11712Alle männlichen Kinder bei euch müssen, sobald sie acht Tage alt sind, beschnitten werden in jeder eurer Generationen, seien sie im Haus geboren oder um Geld von irgendeinem Fremden erworben, der nicht von dir abstammt.
428GenesisGen11713Beschnitten muss sein der in deinem Haus Geborene und der um Geld Erworbene. So soll mein Bund, dessen Zeichen ihr an eurem Fleisch tragt, ein ewiger Bund sein.
429GenesisGen11714Ein Unbeschnittener, eine männliche Person, die am Fleisch ihrer Vorhaut nicht beschnitten ist, soll aus ihrem Stammesverband ausgemerzt werden. Er hat meinen Bund gebrochen.
430GenesisGen11715Weiter sprach Gott zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst du nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara (Herrin) soll sie heißen.
431GenesisGen11716Ich will sie segnen und dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich segne sie, sodass Völker aus ihr hervorgehen; Könige über Völker sollen ihr entstammen.*
432GenesisGen11717Da fiel Abraham auf sein Gesicht nieder und lachte. Er dachte: Können einem Hundertjährigen noch Kinder geboren werden und kann Sara als Neunzigjährige noch gebären?*
433GenesisGen11718Dann sagte Abraham zu Gott: Wenn nur Ismael vor dir am Leben bleibt!
434GenesisGen11719Gott entgegnete: Nein, deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären und du sollst ihn Isaak nennen. Ich werde meinen Bund mit ihm schließen als einen ewigen Bund für seine Nachkommen.*
435GenesisGen11720Auch was Ismael angeht, erhöre ich dich. Ja, ich segne ihn, ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen und ich mache ihn zu einem großen Volk.
436GenesisGen11721Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, den dir Sara im nächsten Jahr um diese Zeit gebären wird.
437GenesisGen11722Als Gott das Gespräch beendet hatte, verließ er Abraham und fuhr zur Höhe auf.
438GenesisGen11723Abraham nahm nun seinen Sohn Ismael sowie alle in seinem Haus Geborenen und alle um Geld Erworbenen, alle männlichen Personen vom Haus Abraham, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut noch am selben Tag, wie Gott ihm befohlen hatte.
439GenesisGen11724Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde,
440GenesisGen11725und sein Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.
441GenesisGen11726Am selben Tag wurden Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten.
442GenesisGen11727Auch alle Männer seines Hauses, die im Haus Geborenen und die um Geld von Fremden Erworbenen, wurden mit ihm beschnitten.
443GenesisGen1181Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang.
444GenesisGen1182Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder
445GenesisGen1183und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei!
446GenesisGen1184Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen.
447GenesisGen1185Ich will einen Bissen Brot holen und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast.
448GenesisGen1186Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an und backe Brotfladen!
449GenesisGen1187Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete.
450GenesisGen1188Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen.
451GenesisGen1189Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er.
452GenesisGen11810Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu.*
453GenesisGen11811Abraham und Sara waren schon alt; sie waren in die Jahre gekommen. Sara erging es längst nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt.
454GenesisGen11812Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann!*
455GenesisGen11813Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt bin?
456GenesisGen11814Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben.
457GenesisGen11815Sara leugnete: Ich habe nicht gelacht. Sie hatte nämlich Angst. Er aber sagte: Doch, du hast gelacht.
458GenesisGen11816Die Männer erhoben sich von ihrem Platz und schauten gegen Sodom. Abraham wollte mitgehen, um sie zu verabschieden.
459GenesisGen11817Da sagte sich der Herr: Soll ich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe?
460GenesisGen11818Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden, durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen.*
461GenesisGen11819Denn ich habe ihn dazu auserwählt, dass er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm aufträgt, den Weg des Herrn einzuhalten und zu tun, was gut und recht ist, damit der Herr seine Zusagen an Abraham erfüllen kann.
462GenesisGen11820Der Herr sprach also: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer.
463GenesisGen11821Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen.
464GenesisGen11822Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn.
465GenesisGen11823Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen?
466GenesisGen11824Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort?
467GenesisGen11825Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten?
468GenesisGen11826Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.
469GenesisGen11827Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin.
470GenesisGen11828Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde.
471GenesisGen11829Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun.
472GenesisGen11830Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.
473GenesisGen11831Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten.
474GenesisGen11832Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten.
475GenesisGen11833Nachdem der Herr das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging er weg und Abraham kehrte heim.
476GenesisGen1191Die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom. Lot saß im Stadttor von Sodom. Als er sie sah, erhob er sich, trat auf sie zu, warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder
477GenesisGen1192und sagte: Meine Herren, kehrt doch im Haus eures Knechtes ein, bleibt über Nacht und wascht euch die Füße! Am Morgen könnt ihr euren Weg fortsetzen. Nein, sagten sie, wir wollen im Freien übernachten.
478GenesisGen1193Er redete ihnen aber so lange zu, bis sie mitgingen und bei ihm einkehrten. Er bereitete ihnen ein Mahl, ließ ungesäuerte Brote backen und sie aßen.
479GenesisGen1194Sie waren noch nicht schlafen gegangen, da umstellten die Einwohner der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, Jung und Alt, alles Volk von weit und breit.
480GenesisGen1195Sie riefen nach Lot und fragten ihn: Wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Heraus mit ihnen, wir wollen mit ihnen verkehren.
481GenesisGen1196Da ging Lot zu ihnen hinaus vor die Tür, schloss sie hinter sich zu
482GenesisGen1197und sagte: Aber meine Brüder, begeht doch nicht ein solches Verbrechen!
483GenesisGen1198Seht, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben. Ich will sie euch herausbringen. Dann tut mit ihnen, was euch gefällt. Nur jenen Männern tut nichts an; denn deshalb sind sie ja unter den Schutz meines Daches getreten.*
484GenesisGen1199Sie aber schrien: Mach dich fort!, und sagten: Kommt da so ein einzelner Fremder daher und will sich als Richter aufspielen! Nun wollen wir es mit dir noch schlimmer treiben als mit ihnen. Sie setzten dem Mann, nämlich Lot, arg zu und waren schon dabei, die Tür aufzubrechen.
485GenesisGen11910Da streckten jene Männer die Hand aus, zogen Lot zu sich ins Haus und sperrten die Tür zu.
486GenesisGen11911Dann schlugen sie die Leute draußen vor dem Haus, Groß und Klein, mit Blindheit, sodass sie sich vergebens bemühten, den Eingang zu finden.
487GenesisGen11912Die Männer sagten dann zu Lot: Hast du hier noch einen Schwiegersohn, Söhne, Töchter oder sonst jemand in der Stadt? Bring sie weg von diesem Ort!
488GenesisGen11913Wir wollen nämlich diesen Ort vernichten; denn schwer ist die Klage, die über die Leute zum Herrn gedrungen ist. Der Herr hat uns geschickt, die Stadt zu vernichten.
489GenesisGen11914Da ging Lot hinaus, redete auf seine Schwiegersöhne ein, die seine Töchter heiraten wollten, und sagte: Macht euch auf und verlasst diesen Ort; denn der Herr will die Stadt vernichten. Aber seine Schwiegersöhne meinten, er mache nur Spaß.
490GenesisGen11915Als die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel Lot zur Eile: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht wegen der Schuld der Stadt hinweggerafft wirst.
491GenesisGen11916Da er noch zögerte, fassten die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter an der Hand, weil der Herr mit ihm Mitleid hatte, führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt los.
492GenesisGen11917Während er sie hinaus ins Freie führte, sagte er: Bring dich in Sicherheit, es geht um dein Leben. Sieh dich nicht um und bleib in der ganzen Gegend nicht stehen! Rette dich ins Gebirge, sonst wirst du auch weggerafft.*
493GenesisGen11918Lot aber sagte zu ihnen: Nein, mein Herr,
494GenesisGen11919dein Knecht hat doch dein Wohlwollen gefunden. Du hast mir große Gunst erwiesen und mich am Leben gelassen. Ich kann aber nicht ins Gebirge fliehen, sonst lässt mich das Unglück nicht mehr los und ich muss sterben.
495GenesisGen11920Da, die Stadt in der Nähe, dorthin könnte man fliehen. Sie ist doch klein; dorthin will ich mich retten. Ist sie nicht klein? So könnte ich am Leben bleiben.
496GenesisGen11921Er antwortete ihm: Gut, auch das will ich dir gewähren und die Stadt, von der du sprichst, nicht zerstören.
497GenesisGen11922Schnell flieh dorthin; denn ich kann nichts unternehmen, bevor du dort angekommen bist. Deshalb nannte er die Stadt Zoar (Kleine).
498GenesisGen11923Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war,
499GenesisGen11924ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen, vom Herrn, vom Himmel herab.
500GenesisGen11925Er vernichtete von Grund auf jene Städte und die ganze Gegend, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs.
501GenesisGen11926Als Lots Frau zurückblickte, wurde sie zu einer Salzsäule.
502GenesisGen11927Am frühen Morgen begab sich Abraham an den Ort, an dem er dem Herrn gegenübergestanden hatte.
503GenesisGen11928Er schaute gegen Sodom und Gomorra und auf das ganze Gebiet im Umkreis und sah: Qualm stieg von der Erde auf wie der Qualm aus einem Schmelzofen.
504GenesisGen11929Als Gott die Städte der Gegend vernichtete, dachte er an Abraham und ließ Lot mitten aus der Zerstörung fortgeleiten, während er die Städte, in denen Lot gewohnt hatte, von Grund auf zerstörte.
505GenesisGen11930Lot zog von Zoar weiter hinauf und ließ sich mit seinen beiden Töchtern im Gebirge nieder. Er fürchtete sich nämlich, in Zoar zu bleiben, und wollte lieber mit seinen beiden Töchtern in einer Höhle wohnen.
506GenesisGen11931Eines Tages sagte die Ältere zur Jüngeren: Unser Vater wird alt und einen Mann, der mit uns verkehrt, wie es in aller Welt üblich ist, gibt es nicht.
507GenesisGen11932Komm, geben wir unserem Vater Wein zu trinken und legen wir uns zu ihm, damit wir von unserem Vater Kinder bekommen.
508GenesisGen11933Sie gaben also ihrem Vater am Abend Wein zu trinken; dann kam die Ältere und legte sich zu ihrem Vater. Er merkte nicht, wie sie sich hinlegte und wie sie aufstand.
509GenesisGen11934Am anderen Tag sagte die Ältere zur Jüngeren: Ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Geben wir ihm auch heute Abend Wein zu trinken, dann geh und leg du dich zu ihm. So werden wir von unserem Vater Kinder bekommen.
510GenesisGen11935Sie gaben ihrem Vater also auch an jenem Abend Wein zu trinken; dann legte sich die Jüngere zu ihm. Er merkte nicht, wie sie sich hinlegte und wie sie aufstand.
511GenesisGen11936Beide Töchter Lots wurden von ihrem Vater schwanger.
512GenesisGen11937Die Ältere gebar einen Sohn und nannte ihn Moab. Er gilt als Stammvater der Moabiter bis heute.
513GenesisGen11938Auch die Jüngere gebar einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi. Er gilt als Stammvater der Ammoniter bis heute.
514GenesisGen1201Abraham brach von dort auf und zog in den Negeb. Er ließ sich zwischen Kadesch und Schur nieder und hielt sich in Gerar als Fremder auf.*
515GenesisGen1202Abraham behauptete von Sara, seiner Frau: Sie ist meine Schwester. Da schickte Abimelech, der König von Gerar, hin und ließ Sara holen.
516GenesisGen1203Nachts kam Gott zu Abimelech und sprach zu ihm im Traum: Du musst sterben wegen der Frau, die du dir genommen hast; sie ist verheiratet.
517GenesisGen1204Abimelech aber war ihr noch nicht nahe gekommen. Mein Herr, sagte er, willst du denn auch unschuldige Leute umbringen?
518GenesisGen1205Hat er mir nicht gesagt, sie sei seine Schwester? Auch sie selbst hat behauptet, er sei ihr Bruder. Mit arglosem Herzen und mit reinen Händen habe ich das getan.
519GenesisGen1206Da sprach Gott zu ihm im Traum: Auch ich weiß, dass du es mit arglosem Herzen getan hast. Ich habe dich ja auch daran gehindert, dich gegen mich zu verfehlen. Darum habe ich nicht zugelassen, dass du sie anrührst.
520GenesisGen1207Jetzt aber gib die Frau dem Mann zurück; denn er ist ein Prophet. Er wird für dich eintreten, dass du am Leben bleibst. Gibst du sie aber nicht zurück, dann sollst du wissen: Du musst sterben, du und alles, was dir gehört.
521GenesisGen1208Am Morgen stand Abimelech auf, ließ alle seine Untergebenen rufen und erzählte ihnen alles, was vorgefallen war. Da gerieten die Männer in große Furcht.
522GenesisGen1209Nun ließ Abimelech Abraham rufen und stellte ihn zur Rede: Was hast du uns angetan? Womit habe ich denn gegen dich gefehlt, dass du über mich und mein Reich eine so große Sünde bringst? Du hast mir etwas angetan, was man nicht tun darf.
523GenesisGen12010Und Abimelech fragte Abraham: Was hattest du vor, als du das tatest?
524GenesisGen12011Abraham entgegnete: Ich sagte mir: Vielleicht gibt es keine Gottesfurcht an diesem Ort und man wird mich wegen meiner Frau umbringen.
525GenesisGen12012Übrigens ist sie wirklich meine Schwester, eine Tochter meines Vaters, nur nicht eine Tochter meiner Mutter; so konnte sie meine Frau werden.
526GenesisGen12013Als mich aber Gott aus dem Haus meines Vaters ins Ungewisse ziehen hieß, schlug ich ihr vor: Tu mir den Gefallen und sag von mir überall, wohin wir kommen: Er ist mein Bruder.
527GenesisGen12014Darauf nahm Abimelech Schafe, Ziegen und Rinder, Knechte und Mägde und schenkte sie Abraham. Auch gab er ihm seine Frau Sara zurück;
528GenesisGen12015dabei sagte Abimelech: Hier, mein Land steht dir offen. Wo es dir beliebt, da lass dich nieder!
529GenesisGen12016Zu Sara aber sagte er: Da, ich gebe deinem Bruder tausend Silberstücke. Das soll allen Leuten in deiner Umgebung die Augen zudecken und vor allen erfährst du Genugtuung.
530GenesisGen12017Abraham trat für ihn bei Gott ein; da heilte Gott Abimelech, auch seine Frau und seine Dienerinnen, sodass sie wieder gebären konnten.
531GenesisGen12018Denn der Herr hatte im Haus Abimelech jeden Mutterschoß verschlossen wegen Sara, der Frau Abrahams.
532GenesisGen1211Der Herr nahm sich Saras an, wie er gesagt hatte, und er tat Sara so, wie er versprochen hatte.*
533GenesisGen1212Sara wurde schwanger und gebar dem Abraham noch in seinem Alter einen Sohn zu der Zeit, die Gott angegeben hatte.
534GenesisGen1213Abraham nannte den Sohn, den ihm Sara gebar, Isaak.
535GenesisGen1214Als sein Sohn Isaak acht Tage alt war, beschnitt ihn Abraham, wie Gott ihm befohlen hatte.
536GenesisGen1215Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak zur Welt kam.
537GenesisGen1216Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen; jeder, der davon hört, wird mit mir lachen.*
538GenesisGen1217Wer, sagte sie, hätte Abraham zu sagen gewagt, Sara werde noch Kinder stillen? Und nun habe ich ihm noch in seinem Alter einen Sohn geboren.
539GenesisGen1218Das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Als Isaak entwöhnt wurde, veranstaltete Abraham ein großes Festmahl.
540GenesisGen1219Eines Tages beobachtete Sara, wie der Sohn, den die Ägypterin Hagar Abraham geboren hatte, umhertollte.**
541GenesisGen12110Da sagte sie zu Abraham: Verstoß diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein.
542GenesisGen12111Dieses Wort verdross Abraham sehr, denn es ging doch um seinen Sohn.
543GenesisGen12112Gott sprach aber zu Abraham: Sei wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdrossen! Hör auf alles, was dir Sara sagt! Denn nach Isaak sollen deine Nachkommen benannt werden.
544GenesisGen12113Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist.
545GenesisGen12114Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, übergab beides Hagar, legte es ihr auf die Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher.
546GenesisGen12115Als das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen Strauch,
547GenesisGen12116ging weg und setzte sich in der Nähe hin, etwa einen Bogenschuss weit entfernt; denn sie sagte: Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt. Sie saß in der Nähe und weinte laut.
548GenesisGen12117Gott hörte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel her Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört, wo er liegt.
549GenesisGen12118Steh auf, nimm den Knaben und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu einem großen Volk will ich ihn machen.
550GenesisGen12119Gott öffnete ihr die Augen und sie erblickte einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken.
551GenesisGen12120Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, ließ sich in der Wüste nieder und wurde ein Bogenschütze.
552GenesisGen12121Er ließ sich in der Wüste Paran nieder und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus Ägypten.
553GenesisGen12122Um jene Zeit sagten Abimelech und sein Feldherr Pichol zu Abraham: Gott ist mit dir bei allem, was du unternimmst.
554GenesisGen12123Aber nun schwör mir hier bei Gott, dass du weder mich noch meinen Thronerben noch meine Nachfahren hintergehen wirst. Das gleiche Wohlwollen, das ich dir erwiesen habe, sollst du mir erweisen und dem Land, in dem du dich als Fremder aufhältst.
555GenesisGen12124Abraham erwiderte: Gut, ich will den Eid leisten.
556GenesisGen12125Abraham stellte aber Abimelech zur Rede wegen des Brunnens, den ihm Abimelechs Knechte weggenommen hatten.
557GenesisGen12126Abimelech antwortete: Ich weiß nicht, wer das getan hat. Du hast es mir noch nicht gemeldet und auch ich habe erst heute davon gehört.
558GenesisGen12127Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; so schlossen beide einen Vertrag.
559GenesisGen12128Abraham stellte aber sieben Lämmer der Herde beiseite.
560GenesisGen12129Da fragte ihn Abimelech: Was sollen die sieben Lämmer da, die du beiseite gestellt hast?
561GenesisGen12130Die sieben Lämmer, sagte er, sollst du von mir annehmen als Beweis dafür, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.
562GenesisGen12131Darum nannte er den Ort Beerscheba (Siebenbrunn oder Eidbrunn); denn dort leisteten beide einen Eid.**
563GenesisGen12132Sie schlossen also zu Beerscheba einen Vertrag. Dann machten sich Abimelech und sein Feldherr Pichol auf und kehrten ins Philisterland zurück.
564GenesisGen12133Abraham aber pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den Herrn an unter dem Namen: Gott, der Ewige.
565GenesisGen12134Darauf hielt sich Abraham längere Zeit als Fremder im Philisterland auf.
566GenesisGen1221Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.*
567GenesisGen1222Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
568GenesisGen1223Frühmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden Jungknechte und seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Opfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott genannt hatte.
569GenesisGen1224Als Abraham am dritten Tag aufblickte, sah er den Ort von weitem.
570GenesisGen1225Da sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich will mit dem Knaben hingehen und anbeten; dann kommen wir zu euch zurück.
571GenesisGen1226Abraham nahm das Holz für das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander.
572GenesisGen1227Nach einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer?
573GenesisGen1228Abraham entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.
574GenesisGen1229Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz.
575GenesisGen12210Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
576GenesisGen12211Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
577GenesisGen12212Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten.
578GenesisGen12213Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.
579GenesisGen12214Abraham nannte jenen Ort Jahwe-Jire (Der Herr sieht), wie man noch heute sagt: Auf dem Berg lässt sich der Herr sehen.
580GenesisGen12215Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu
581GenesisGen12216und sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast,
582GenesisGen12217will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.*
583GenesisGen12218Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.
584GenesisGen12219Darauf kehrte Abraham zu seinen Jungknechten zurück. Sie machten sich auf und gingen miteinander nach Beerscheba. Abraham blieb in Beerscheba wohnen.
585GenesisGen12220Nach diesen Ereignissen meldete man Abraham: Auch Milka hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren:
586GenesisGen12221Uz, seinen Erstgeborenen, dessen Bruder Bus sowie Kemuël, den Stammvater der Aramäer,
587GenesisGen12222ferner Kesed, Haso, Pildasch, Jidlaf und Betuël.
588GenesisGen12223Betuël zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams. Er hatte noch eine Nebenfrau namens Rëuma.
589GenesisGen12224Auch sie bekam Kinder, nämlich Tebach, Gaham, Tahasch und Maacha.
590GenesisGen1231Die Lebenszeit Saras betrug hundertsiebenundzwanzig Jahre; so lange lebte Sara.
591GenesisGen1232Sie starb in Kirjat-Arba, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan. Abraham kam, um die Totenklage über sie zu halten und sie zu beweinen.
592GenesisGen1233Danach stand Abraham auf, ging von seiner Toten weg und redete mit den Hetitern. Er sagte:
593GenesisGen1234Fremder und Halbbürger bin ich unter euch. Gebt mir ein Grab bei euch als Eigentum, damit ich meine Tote hinausbringen und begraben kann.
594GenesisGen1235Die Hetiter antworteten Abraham:
595GenesisGen1236Hör uns an, Herr! Du bist ein Gottesfürst in unserer Mitte. In der vornehmsten unserer Grabstätten darfst du deine Tote begraben. Keiner von uns wird dir seine Grabstätte versagen und deiner Toten das Begräbnis verweigern.
596GenesisGen1237Abraham aber stand auf, verneigte sich tief vor den Bürgern des Landes, den Hetitern,
597GenesisGen1238verhandelte mit ihnen und sagte: Wenn ihr damit einverstanden seid, dass ich meine Tote hinausbringe und begrabe, dann hört mich an und setzt euch für mich ein bei Efron, dem Sohn Zohars!
598GenesisGen1239Er soll mir die Höhle von Machpela überlassen, die ihm gehört, am Rand seines Grundstücks. Zum vollen Geldwert soll er sie mir überlassen als eigene Grabstätte mitten unter euch.
599GenesisGen12310Efron saß unter den Hetitern. Der Hetiter Efron antwortete Abraham, sodass es die Hetiter, alle, die zum Tor seiner Stadt Zutritt hatten, hören konnten:*
600GenesisGen12311Nein, Herr, hör mich an: Das Grundstück überlasse ich dir und die Höhle darauf überlasse ich dir; in Gegenwart der Söhne meines Volkes überlasse ich sie dir. Begrab deine Tote!
601GenesisGen12312Da verneigte sich Abraham tief in Gegenwart der Bürger des Landes
602GenesisGen12313und sagte zu Efron, sodass es die Bürger des Landes hören konnten: Hör mich doch, bitte, an: Ich zahle das Geld für das Grundstück. Nimm es von mir an, damit ich dort meine Tote begrabe.
603GenesisGen12314Efron antwortete Abraham:
604GenesisGen12315Herr, hör mich an! Land im Wert von vierhundert Silberstücken, was bedeutet das schon unter uns? Begrab nur deine Tote!
605GenesisGen12316Abraham hörte auf Efron und wog ihm den Geldbetrag ab, den er in Gegenwart der Hetiter genannt hatte, vierhundert Silberstücke zum üblichen Handelswert.
606GenesisGen12317So ging das Grundstück Efrons in Machpela bei Mamre, das Feld mit der Höhle darauf und mit allen Bäumen auf dem Grundstück in seiner ganzen Ausdehnung ringsum,
607GenesisGen12318in den Besitz Abrahams über, in Gegenwart der Hetiter, aller, die zum Tor seiner Stadt Zutritt hatten.
608GenesisGen12319Dann begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle des Grundstücks von Machpela bei Mamre, das jetzt Hebron heißt, in Kanaan.
609GenesisGen12320Das Grundstück samt der Höhle darauf war also von den Hetitern als Grabstätte in den Besitz Abrahams übergegangen.
610GenesisGen1241Abraham war alt und hochbetagt; der Herr hatte ihn mit allem gesegnet.
611GenesisGen1242Eines Tages sagte er zum Großknecht seines Hauses, der seinen ganzen Besitz verwaltete: Leg deine Hand unter meine Hüfte!*
612GenesisGen1243Ich will dir einen Eid beim Herrn, dem Gott des Himmels und der Erde, abnehmen, dass du meinem Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nimmst, unter denen ich wohne.
613GenesisGen1244Du sollst vielmehr in meine Heimat zu meiner Verwandtschaft reisen und eine Frau für meinen Sohn Isaak holen.
614GenesisGen1245Der Knecht entgegnete ihm: Vielleicht will aber die Frau mir gar nicht hierher in dieses Land folgen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du ausgewandert bist?*
615GenesisGen1246Hüte dich, antwortete ihm Abraham, meinen Sohn dorthin zurückzubringen!
616GenesisGen1247Der Herr, der Gott des Himmels, der mich weggeholt hat aus dem Haus meines Vaters und aus meinem Heimatland, der zu mir gesagt und mir geschworen hat: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land!, er wird seinen Engel vor dir hersenden und so wirst du von dort eine Frau für meinen Sohn mitbringen.*
617GenesisGen1248Wenn dir aber die Frau nicht folgen will, dann bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden. Meinen Sohn darfst du auf keinen Fall dorthin zurückbringen.
618GenesisGen1249Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte seines Herrn Abraham und leistete ihm in dieser Sache den Eid.
619GenesisGen12410Der Knecht nahm zehn von den Kamelen seines Herrn und machte sich mit allerlei kostbaren Sachen aus dem Besitz seines Herrn auf die Reise. Er brach auf und zog nach Mesopotamien in die Stadt Nahors.
620GenesisGen12411Vor der Stadt ließ er die Kamele am Brunnen lagern. Es war gegen Abend, um die Zeit, da die Frauen herauskommen, um Wasser zu schöpfen.
621GenesisGen12412Er sagte: Herr, Gott meines Herrn Abraham, lass mich heute Glück haben und zeig meinem Herrn Abraham deine Huld!
622GenesisGen12413Da stehe ich an der Quelle und die Töchter der Stadtbewohner werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.
623GenesisGen12414Das Mädchen, zu dem ich dann sage: Reich mir doch deinen Krug zum Trinken!, und das antwortet: Trink nur, auch deine Kamele will ich tränken!, sie soll es sein, die du für deinen Knecht Isaak bestimmt hast. Daran will ich erkennen, dass du meinem Herrn Huld erweist.
624GenesisGen12415Kaum hatte er aufgehört zu sprechen, da kam auch schon aus der Stadt Rebekka mit dem Krug auf der Schulter. Sie war dem Betuël geboren worden, dem Sohn der Milka, die die Frau Nahors, des Bruders Abrahams, war.*
625GenesisGen12416Das Mädchen war sehr schön und sie war ledig; noch kein Mann hatte sie erkannt. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam wieder herauf.
626GenesisGen12417Da ging der Knecht schnell auf sie zu und sagte: Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken!
627GenesisGen12418Trink nur, mein Herr!, antwortete sie, ließ geschwind den Krug auf ihre Hand herab und gab ihm zu trinken.
628GenesisGen12419Nachdem sie ihm zu trinken gegeben hatte, sagte sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis sie sich satt getrunken haben.
629GenesisGen12420Flink leerte sie ihren Krug an der Tränke und lief noch einmal an den Brunnen zum Schöpfen. So schöpfte sie für alle Kamele.
630GenesisGen12421Der Knecht Abrahams schaute ihr schweigend zu; er wollte sehen, ob der Herr seine Reise gelingen ließe oder nicht.
631GenesisGen12422Als die Kamele mit dem Trinken fertig waren, nahm der Mann einen goldenen Nasenreif, einen halben Schekel schwer, und zwei goldene Spangen für ihre Arme, zehn Goldschekel schwer,
632GenesisGen12423und fragte: Wessen Tochter bist du? Sag mir doch, ob im Haus deines Vaters für uns Platz zum Übernachten ist!
633GenesisGen12424Sie antwortete ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka und des Nahor.
634GenesisGen12425Weiter sagte sie zu ihm: Stroh und Futter haben wir reichlich, auch Platz zum Übernachten.
635GenesisGen12426Da verneigte sich der Mann, warf sich vor dem Herrn nieder
636GenesisGen12427und sagte: Gepriesen sei der Herr, der Gott meines Herrn Abraham, der es meinem Herrn nicht an Huld und Treue fehlen ließ. Der Herr hat mich geradewegs zum Haus des Bruders meines Herrn geführt.
637GenesisGen12428Das Mädchen lief weg und erzählte im Haus seiner Mutter alles, was vorgefallen war.
638GenesisGen12429Rebekka hatte einen Bruder namens Laban. Laban eilte zu dem Mann hinaus an die Quelle.
639GenesisGen12430Er hatte den Nasenreif und an den Händen seiner Schwester die Spangen gesehen und hatte gehört, wie seine Schwester Rebekka berichtete: So und so hat der Mann zu mir gesagt. Er kam zu dem Mann, der bei den Kamelen an der Quelle stand.
640GenesisGen12431Laban sagte: Komm, du Gesegneter des Herrn! Warum stehst du hier draußen? Ich habe das Haus aufgeräumt und für die Kamele Platz gemacht.
641GenesisGen12432Da ging der Mann mit ins Haus. Man schirrte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter. Für ihn und die Männer in seiner Begleitung brachte man Wasser zum Füßewaschen.
642GenesisGen12433Als man ihm zu essen vorsetzte, sagte der Knecht Abrahams: Ich esse nicht, bevor ich nicht mein Anliegen vorgebracht habe. Sie antworteten: Rede!
643GenesisGen12434Da berichtete er: Ein Knecht Abrahams bin ich.
644GenesisGen12435Der Herr hat meinen Herrn reichlich gesegnet, sodass er zu großem Vermögen gekommen ist. Er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.
645GenesisGen12436Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn noch in ihrem Alter einen Sohn geboren. Ihm vermacht er alles, was ihm gehört.
646GenesisGen12437Mein Herr hat mir den Eid abgenommen: Du darfst für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne.
647GenesisGen12438Reise vielmehr zum Haus meines Vaters und zu meiner Verwandtschaft und hol eine Frau für meinen Sohn!
648GenesisGen12439Ich entgegnete meinem Herrn: Vielleicht will aber die Frau nicht mitkommen.
649GenesisGen12440Darauf antwortete er mir: Der Herr, vor dem ich meinen Weg gegangen bin, wird dir seinen Engel mitschicken und deine Reise gelingen lassen. Du wirst schon eine Frau für meinen Sohn mitbringen aus meiner Verwandtschaft, aus dem Haus meines Vaters.
650GenesisGen12441Von dem Eid, den du mir geleistet hast, sollst du dann entbunden sein, wenn du zu meinen Verwandten kommst und sie dir keine Frau geben. In diesem Fall bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden.
651GenesisGen12442So kam ich heute an die Quelle und sagte: Herr, Gott meines Herrn Abraham, lass doch die Reise gelingen, auf der ich mich befinde.
652GenesisGen12443Da stehe ich nun an der Quelle. Kommt ein Mädchen aus der Stadt heraus, um Wasser zu schöpfen, dann will ich sagen: Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken!
653GenesisGen12444Sagt sie zu mir: Trink nur! Auch für deine Kamele will ich schöpfen!, so soll es die Frau sein, die der Herr für den Sohn meines Herrn bestimmt hat.
654GenesisGen12445Kaum hatte ich so zu mir gesagt, kam auch schon Rebekka mit dem Krug auf der Schulter heraus, stieg zur Quelle hinunter und schöpfte. Ich redete sie an: Gib mir doch zu trinken!
655GenesisGen12446Da setzte sie geschwind ihren Krug ab und sagte: Trink nur! Auch deine Kamele will ich tränken. Ich trank und sie gab auch den Kamelen zu trinken.
656GenesisGen12447Als ich sie fragte: Wessen Tochter bist du?, antwortete sie: Die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka gebar. Da legte ich ihr den Reif an die Nase und die Spangen um die Arme.
657GenesisGen12448Ich verneigte mich, warf mich vor dem Herrn nieder und pries den Herrn, den Gott meines Herrn Abraham, der mich geradewegs hierher geführt hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für dessen Sohn zu holen.
658GenesisGen12449Jetzt aber sagt mir, ob ihr geneigt seid, meinem Herrn Wohlwollen und Vertrauen zu schenken. Wenn nicht, so gebt mir ebenfalls Bescheid, damit ich mich dann anderswohin wende.
659GenesisGen12450Daraufhin antworteten Laban und Betuël: Die Sache ist vom Herrn ausgegangen. Wir können dir weder Ja noch Nein sagen.
660GenesisGen12451Da, Rebekka steht vor dir. Nimm sie und geh! Sie soll die Frau des Sohnes deines Herrn werden, wie der Herr es gefügt hat.
661GenesisGen12452Als der Knecht Abrahams ihre Antwort hörte, warf er sich vor dem Herrn zur Erde nieder.
662GenesisGen12453Dann holte der Knecht silbernen und goldenen Schmuck und Kleider hervor und schenkte sie Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter überreichte er kostbare Geschenke.
663GenesisGen12454Er und die Männer seiner Begleitung aßen und tranken und gingen dann schlafen. Als sie am Morgen aufstanden, sagte der Knecht: Entlasst mich jetzt zu meinem Herrn!
664GenesisGen12455Der Bruder Rebekkas und ihre Mutter antworteten: Das Mädchen soll noch eine Zeit lang bei uns bleiben, etwa zehn Tage, dann mag sie sich auf die Reise begeben.
665GenesisGen12456Haltet mich nicht auf, antwortete er ihnen, der Herr hat meine Reise gelingen lassen. Lasst mich also zu meinem Herrn zurückkehren!
666GenesisGen12457Sie entgegneten: Wir wollen das Mädchen rufen und es selbst fragen.
667GenesisGen12458Sie riefen Rebekka und fragten sie: Willst du mit diesem Mann reisen? Ja, antwortete sie.
668GenesisGen12459Da ließen sie ihre Schwester Rebekka und ihre Amme mit dem Knecht Abrahams und seinen Leuten ziehen.
669GenesisGen12460Sie segneten Rebekka und sagten zu ihr: Du, unsere Schwester, /werde Mutter von tausendmal Zehntausend! /Deine Nachkommen sollen besetzen /das Tor ihrer Feinde.*
670GenesisGen12461Rebekka brach mit ihren Mägden auf. Sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Der Knecht nahm Rebekka mit und trat die Rückreise an.
671GenesisGen12462Isaak war in die Gegend des Brunnens von Lahai-Roï gekommen und hatte sich im Negeb niedergelassen.*
672GenesisGen12463Eines Tages ging Isaak gegen Abend hinaus, um sich auf dem Feld zu beschäftigen. Als er aufblickte, sah er: Kamele kamen daher.
673GenesisGen12464Auch Rebekka blickte auf und sah Isaak. Sie ließ sich vom Kamel herunter
674GenesisGen12465und fragte den Knecht: Wer ist der Mann dort, der uns auf dem Feld entgegenkommt? Der Knecht erwiderte: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.
675GenesisGen12466Der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.
676GenesisGen12467Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zu sich und sie wurde seine Frau. Isaak gewann sie lieb und tröstete sich so über den Verlust seiner Mutter.
677GenesisGen1251Abraham nahm sich noch eine andere Frau, namens Ketura.
678GenesisGen1252Sie gebar ihm Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schuach.
679GenesisGen1253Jokschan zeugte Scheba und Dedan. Die Söhne Dedans waren die Aschuriter, die Letuschiter und die Lëummiter.
680GenesisGen1254Die Söhne Midians waren Efa, Efer, Henoch, Abida und Eldaga. Sie alle waren Söhne Keturas.
681GenesisGen1255Abraham vermachte Isaak alles, was ihm gehörte.
682GenesisGen1256Den Söhnen der Nebenfrauen, die er hatte, gab Abraham Geschenke und schickte sie noch zu seinen Lebzeiten weg nach Osten, ins Morgenland, weit weg von seinem Sohn Isaak.
683GenesisGen1257Das ist die Zahl der Lebensjahre Abrahams: Hundertfünfundsiebzig Jahre wurde er alt,
684GenesisGen1258dann verschied er. Er starb in hohem Alter, betagt und lebenssatt, und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
685GenesisGen1259Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela bei Mamre, auf dem Grundstück des Hetiters Efron, des Sohnes Zohars,
686GenesisGen12510auf dem Grundstück, das Abraham von den Hetitern gekauft hatte. Dort sind Abraham und seine Frau Sara begraben.*
687GenesisGen12511Nach dem Tod Abrahams segnete Gott seinen Sohn Isaak und Isaak ließ sich beim Brunnen Lahai-Roï nieder.
688GenesisGen12512Das ist die Geschlechterfolge nach Ismael, dem Sohn Abrahams. Ihn hatte die Ägypterin Hagar, die Magd Saras, Abraham geboren.
689GenesisGen12513Das sind die Söhne Ismaels nach ihren Namen und nach ihrer Geschlechterfolge: Der Erstgeborene Ismaels war Nebajot; dann kamen Kedar, Adbeel, Mibsam,
690GenesisGen12514Mischma, Duma, Massa,
691GenesisGen12515Hadad, Tema, Jetur, Nafisch und Kedma.
692GenesisGen12516Das waren die Söhne Ismaels und das waren die Namen, die sie in ihren Siedlungen und Zeltlagern trugen: zwölf Fürsten, je einer für einen Stamm.
693GenesisGen12517Und das ist die Zahl der Lebensjahre Ismaels: hundertsiebenunddreißig Jahre. Dann verschied er und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
694GenesisGen12518Ihr Siedlungsgebiet reichte von Hawila bis Schur, das Ägypten gegenüber an der Straße nach Assur liegt. Über alle seine Brüder fiel er her.
695GenesisGen12519Und das ist die Geschlechterfolge nach Isaak, dem Sohn Abrahams: Abraham zeugte Isaak.
696GenesisGen12520Isaak war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm. Sie war die Tochter des Aramäers Betuël aus Paddan-Aram, eine Schwester des Aramäers Laban.
697GenesisGen12521Isaak betete zum Herrn für seine Frau, denn sie war kinderlos geblieben, und der Herr ließ sich von ihm erbitten. Als seine Frau Rebekka schwanger war,
698GenesisGen12522stießen die Söhne einander im Mutterleib. Da sagte sie: Wenn das so ist, was soll dann aus mir werden? Sie ging, um den Herrn zu befragen.
699GenesisGen12523Der Herr gab diese Antwort: Zwei Völker sind in deinem Leib, /zwei Stämme trennen sich /schon in deinem Schoß. /Ein Stamm ist dem andern überlegen, /der ältere muss dem jüngeren dienen.
700GenesisGen12524Als die Zeit ihrer Niederkunft gekommen war, zeigte es sich, dass sie Zwillinge in ihrem Leib trug.
701GenesisGen12525Der erste, der kam, war rötlich, über und über mit Haaren bedeckt wie mit einem Fell. Man nannte ihn Esau.
702GenesisGen12526Darauf kam sein Bruder; seine Hand hielt die Ferse Esaus fest. Man nannte ihn Jakob (Fersenhalter). Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden.
703GenesisGen12527Die Knaben wuchsen heran. Esau war ein Mann geworden, der sich auf die Jagd verstand, ein Mann des freien Feldes. Jakob dagegen war ein untadeliger Mann und blieb bei den Zelten.
704GenesisGen12528Isaak hatte Esau lieber, denn er aß gern Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieber.
705GenesisGen12529Einst hatte Jakob ein Gericht zubereitet, als Esau erschöpft vom Feld kam.
706GenesisGen12530Da sagte Esau zu Jakob: Gib mir doch etwas zu essen von dem Roten, von dem Roten da, ich bin ganz erschöpft. Deshalb heißt er Edom (Roter).
707GenesisGen12531Jakob gab zur Antwort: Dann verkauf mir jetzt sofort dein Erstgeburtsrecht!
708GenesisGen12532Schau, ich sterbe vor Hunger, sagte Esau, was soll mir da das Erstgeburtsrecht?
709GenesisGen12533Jakob erwiderte: Schwör mir jetzt sofort! Da schwor er ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob.*
710GenesisGen12534Darauf gab Jakob dem Esau Brot und Linsengemüse; er aß und trank, stand auf und ging seines Weges. Vom Erstgeburtsrecht aber hielt Esau nichts.
711GenesisGen1261Im Land brach eine Hungersnot aus, eine andere als die frühere zur Zeit Abrahams. Isaak begab sich nach Gerar zu Abimelech, dem König der Philister.*
712GenesisGen1262Da erschien ihm der Herr und sprach: Geh nicht nach Ägypten hinunter, bleib in dem Land wohnen, das ich dir verspreche.
713GenesisGen1263Halte dich als Fremder in diesem Land auf! Ich will mit dir sein und dich segnen. Denn dir und deinen Nachkommen gebe ich alle diese Länder und erfülle den Eid, den ich deinem Vater Abraham geleistet habe.*
714GenesisGen1264Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie die Sterne am Himmel und gebe ihnen alle diese Länder. Mit deinen Nachkommen werden alle Völker der Erde sich segnen,*
715GenesisGen1265weil Abraham auf meinen Ruf gehört und weil er auf meine Anordnungen, Gebote, Satzungen und Weisungen geachtet hat.
716GenesisGen1266Isaak blieb also in Gerar.
717GenesisGen1267Als sich die Männer des Ortes nach seiner Frau erkundigten, sagte er: Sie ist meine Schwester. Er fürchtete sich nämlich zu sagen: Sie ist meine Frau. Er dachte: Die Männer des Ortes könnten mich sonst wegen Rebekka umbringen. Sie war nämlich schön.
718GenesisGen1268Nachdem er längere Zeit dort zugebracht hatte, schaute einmal Abimelech, der König der Philister, durch das Fenster und sah gerade, wie Isaak seine Frau Rebekka liebkoste.
719GenesisGen1269Da rief Abimelech Isaak und sagte: Sie ist ja deine Frau. Wie konntest du behaupten, sie sei deine Schwester? Da antwortete ihm Isaak: Ich sagte mir: Ich möchte nicht ihretwegen sterben.
720GenesisGen12610Abimelech entgegnete: Was hast du uns da angetan? Beinahe hätte einer der Leute mit deiner Frau geschlafen; dann hättest du über uns Schuld gebracht.
721GenesisGen12611Abimelech ordnete für das ganze Volk an: Wer diesen Mann oder seine Frau anrührt, wird mit dem Tod bestraft.
722GenesisGen12612Isaak säte in diesem Land und er erntete in diesem Jahr hundertfältig. Der Herr segnete ihn;
723GenesisGen12613der Mann wurde reicher und reicher, bis er sehr wohlhabend war.
724GenesisGen12614Er besaß Schafe, Ziegen und Rinder und zahlreiches Gesinde, sodass ihn die Philister beneideten.
725GenesisGen12615Die Philister schütteten alle Brunnen zu, die die Knechte zur Zeit seines Vaters Abraham gegraben hatten, und füllten sie mit Erde.
726GenesisGen12616Da sagte Abimelech zu Isaak: Zieh von uns fort; denn du bist uns viel zu mächtig geworden.
727GenesisGen12617Isaak zog fort, schlug sein Lager im Tal von Gerar auf und ließ sich dort nieder.
728GenesisGen12618Die Brunnen, die man zur Zeit seines Vaters Abraham gegraben hatte und die die Philister nach dem Tod Abrahams zugeschüttet hatten, ließ Isaak wieder aufgraben und gab ihnen dieselben Namen, die ihnen sein Vater gegeben hatte.
729GenesisGen12619Die Knechte Isaaks gruben in der Talsohle und fanden dort einen Brunnen mit frischem Wasser.
730GenesisGen12620Die Hirten von Gerar stritten mit den Hirten Isaaks und behaupteten: Uns gehört das Wasser. Da nannte er den Brunnen Esek (Zank), denn sie hatten mit ihm gezankt.
731GenesisGen12621Als sie einen anderen Brunnen gruben, stritten sie auch um ihn; so nannte er ihn Sitna (Streit).
732GenesisGen12622Darauf brach er von dort auf und grub wieder einen anderen Brunnen. Um ihn stritten sie nicht mehr. Da nannte er ihn Rehobot (Weite) und sagte: Jetzt hat uns der Herr weiten Raum verschafft und wir sind im Land fruchtbar geworden.
733GenesisGen12623Von dort zog er nach Beerscheba hinauf.
734GenesisGen12624In jener Nacht erschien ihm der Herr und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Ich segne dich und mache deine Nachkommen zahlreich wegen meines Knechtes Abraham.
735GenesisGen12625Dort baute er einen Altar, rief den Namen des Herrn an und schlug sein Zelt auf. Isaaks Knechte hoben dort einen Brunnen aus.
736GenesisGen12626Eines Tages kam zu ihm Abimelech aus Gerar mit seinem Vertrauten Ahusat und seinem Feldherrn Pichol.
737GenesisGen12627Isaak sagte zu ihnen: Weshalb kommt ihr zu mir? Ihr seid mir doch Feind und habt mich aus eurem Gebiet ausgewiesen.
738GenesisGen12628Sie entgegneten: Wir haben deutlich gesehen, dass der Herr mit dir ist, und wir dachten: Zwischen uns und dir sollte ein Eid stehen. Wir wollen mit dir einen Vertrag schließen:
739GenesisGen12629Du wirst uns nichts Böses zufügen, wie auch wir dich nicht angetastet haben; wir haben dir nur Gutes erwiesen und dich in Frieden ziehen lassen. Du bist nun einmal der Gesegnete des Herrn.
740GenesisGen12630Da bereitete er ihnen ein Mahl und sie aßen und tranken.
741GenesisGen12631Früh am Morgen standen sie auf und leisteten einander den Eid. Isaak entließ sie und sie schieden von ihm in Frieden.
742GenesisGen12632Am selben Tag kamen die Knechte Isaaks und erzählten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten. Sie meldeten ihm: Wir haben Wasser gefunden.
743GenesisGen12633Da nannte er ihn Schiba (Eid); darum heißt die Stadt bis auf den heutigen Tag Beerscheba (Eidbrunn).*
744GenesisGen12634Als Esau vierzig Jahre alt war, nahm er Judit, die Tochter des Hetiters Beeri, und Basemat, die Tochter des Hetiters Elon, zu Frauen.
745GenesisGen12635Sie wurden für Isaak und Rebekka Anlass zu bitterem Gram.
746GenesisGen1271Als Isaak alt geworden und seine Augen erloschen waren, sodass er nicht mehr sehen konnte, rief er seinen älteren Sohn Esau und sagte zu ihm: Mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich.
747GenesisGen1272Da sagte Isaak: Du siehst, ich bin alt geworden. Ich weiß nicht, wann ich sterbe.
748GenesisGen1273Nimm jetzt dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh aufs Feld und jag mir ein Wild!
749GenesisGen1274Bereite mir dann ein leckeres Mahl, wie ich es gern mag, und bring es mir zum Essen, damit ich dich segne, bevor ich sterbe.
750GenesisGen1275Rebekka hatte das Gespräch zwischen Isaak und seinem Sohn Esau mit angehört. Als Esau zur Jagd aufs Feld gegangen war, um ein Wild herbeizuschaffen,
751GenesisGen1276sagte Rebekka zu ihrem Sohn Jakob: Ich habe gehört, wie dein Vater zu deinem Bruder Esau gesagt hat:
752GenesisGen1277Hol mir ein Wild und bereite mir ein leckeres Mahl zum Essen; dann will ich dich vor dem Herrn segnen, bevor ich sterbe.
753GenesisGen1278Nun hör genau zu, mein Sohn, was ich dir auftrage:
754GenesisGen1279Geh zur Herde und bring mir von dort zwei schöne Ziegenböckchen! Ich will damit ein leckeres Mahl für deinen Vater zubereiten, wie er es gern mag.
755GenesisGen12710Du bringst es dann deinem Vater zum Essen, damit er dich vor seinem Tod segnet.
756GenesisGen12711Jakob antwortete seiner Mutter Rebekka: Mein Bruder Esau ist aber behaart und ich habe eine glatte Haut.
757GenesisGen12712Vielleicht betastet mich mein Vater; dann könnte er meinen, ich hielte ihn zum Besten, und ich brächte Fluch über mich statt Segen.
758GenesisGen12713Seine Mutter entgegnete: Dein Fluch komme auf mich, mein Sohn. Hör auf mich, geh und hol mir die Böckchen!
759GenesisGen12714Da ging er hin, holte sie und brachte sie seiner Mutter. Sie bereitete ein leckeres Mahl zu, wie es sein Vater gern mochte.
760GenesisGen12715Dann holte Rebekka die Feiertagskleider ihres älteren Sohnes Esau, die sie bei sich im Haus hatte, und zog sie ihrem jüngeren Sohn Jakob an.
761GenesisGen12716Die Felle der Ziegenböckchen legte sie um seine Hände und um seinen glatten Hals.
762GenesisGen12717Dann übergab sie das leckere Essen und das Brot, das sie zubereitet hatte, ihrem Sohn Jakob.
763GenesisGen12718Er ging zu seinem Vater hinein und sagte: Mein Vater! Ja, antwortete er, wer bist du, mein Sohn?
764GenesisGen12719Jakob entgegnete seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener. Ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Setz dich auf, iss von meinem Wildbret und dann segne mich!
765GenesisGen12720Da sagte Isaak zu seinem Sohn: Wie hast du nur so schnell etwas finden können, mein Sohn? Er antwortete: Der Herr, dein Gott, hat es mir entgegenlaufen lassen.
766GenesisGen12721Da sagte Isaak zu Jakob: Komm näher heran! Ich will dich betasten, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht.
767GenesisGen12722Jakob trat zu seinem Vater Isaak hin. Isaak betastete ihn und sagte: Die Stimme ist zwar Jakobs Stimme, die Hände aber sind Esaus Hände.
768GenesisGen12723Er erkannte ihn nicht, denn Jakobs Hände waren behaart wie die seines Bruders Esau, und so segnete er ihn.
769GenesisGen12724Er fragte: Bist du es, mein Sohn Esau? Ja, entgegnete er.
770GenesisGen12725Da sagte Isaak: Bring es mir! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen und dich dann segnen. Jakob brachte es ihm und Isaak aß. Dann reichte er ihm auch Wein und Isaak trank.
771GenesisGen12726Nun sagte sein Vater Isaak zu ihm: Komm näher und küss mich, mein Sohn!
772GenesisGen12727Er trat näher und küsste ihn. Isaak roch den Duft seiner Kleider, er segnete ihn und sagte: Ja, mein Sohn duftet wie das Feld, /das der Herr gesegnet hat.
773GenesisGen12728Gott gebe dir vom Tau des Himmels, /vom Fett der Erde, viel Korn und Most.
774GenesisGen12729Dienen sollen dir die Völker, /Stämme sich vor dir niederwerfen, /Herr sollst du über deine Brüder sein. /Die Söhne deiner Mutter sollen dir huldigen. /Verflucht, wer dich verflucht. /Gesegnet, wer dich segnet.
775GenesisGen12730Kaum hatte Isaak Jakob gesegnet und war Jakob von seinem Vater Isaak weggegangen, da kam sein Bruder Esau von der Jagd.*
776GenesisGen12731Auch er bereitete ein leckeres Mahl, brachte es seinem Vater und sagte zu ihm: Mein Vater richte sich auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit du mich dann segnest.
777GenesisGen12732Da fragte ihn sein Vater Isaak: Wer bist du? Er antwortete: Ich bin dein Sohn Esau, dein Erstgeborener.
778GenesisGen12733Da überkam Isaak ein heftiges Zittern und er fragte: Wer war es denn, der das Wildbret gejagt und es mir gebracht hat? Ich habe von allem gegessen, bevor du gekommen bist, und ich habe ihn gesegnet; gesegnet wird er auch bleiben.
779GenesisGen12734Als Esau die Worte seines Vaters hörte, schrie er heftig auf, aufs Äußerste verbittert, und sagte zu seinem Vater: Segne auch mich, Vater!
780GenesisGen12735Er entgegnete: Dein Bruder ist mit List gekommen und hat dir den Segen weggenommen.
781GenesisGen12736Da sagte Esau: Hat man ihn nicht Jakob (Betrüger) genannt? Er hat mich jetzt schon zweimal betrogen: Mein Erstgeburtsrecht hat er mir genommen, jetzt nimmt er mir auch noch den Segen. Dann sagte er: Hast du mir keinen Segen aufgehoben?*
782GenesisGen12737Isaak antwortete und sagte zu Esau: Ich habe ihn zum Herrn über dich gemacht und alle seine Brüder habe ich ihm als Knechte gegeben. Auch mit Korn und Most habe ich ihn versorgt. Was kann ich da noch für dich tun, mein Sohn?
783GenesisGen12738Da sagte Esau zu seinem Vater: Hattest du denn nur einen einzigen Segen, Vater? Segne auch mich, Vater! Und Esau begann laut zu weinen.
784GenesisGen12739Sein Vater Isaak antwortete ihm und sprach: Fern vom Fett der Erde musst du wohnen, /fern vom Tau des Himmels droben.
785GenesisGen12740Von deinem Schwert wirst du leben. /Deinem Bruder wirst du dienen. /Doch hältst du durch, so streifst du ab /sein Joch von deinem Nacken.
786GenesisGen12741Esau war dem Jakob Feind wegen des Segens, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und Esau sagte: Es nähern sich die Tage der Trauer um meinen Vater; dann werde ich meinen Bruder Jakob umbringen.
787GenesisGen12742Als man Rebekka hinterbrachte, was ihr ältester Sohn Esau gesagt hatte, ließ sie Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sagte zu ihm: Dein Bruder Esau will sich an dir rächen und dich töten.
788GenesisGen12743Nun aber, mein Sohn, hör auf mich! Mach dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban nach Haran!
789GenesisGen12744Bleib einige Zeit bei ihm, bis sich der Groll deines Bruders gelegt hat.
790GenesisGen12745Wenn der Zorn deines Bruders von dir abgelassen und er vergessen hat, was du ihm angetan hast, werde ich dich von dort holen lassen. Warum soll ich euch beide an einem Tag verlieren?
791GenesisGen12746Zu Isaak sagte Rebekka: Mein Leben ekelt mich wegen der Hetiterinnen. Wenn Jakob so eine Hetiterin, eine Einheimische, zur Frau nimmt, was liegt mir dann noch am Leben?*
792GenesisGen1281Isaak rief Jakob, segnete ihn und befahl ihm: Nimm keine Kanaaniterin zur Frau!
793GenesisGen1282Mach dich auf, geh nach Paddan-Aram, zum Haus Betuëls, des Vaters deiner Mutter! Hol dir von dort eine Frau, eine von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter!
794GenesisGen1283Gott der Allmächtige wird dich segnen, er wird dich fruchtbar machen und vermehren: Zu einer Schar von Völkern wirst du werden.*
795GenesisGen1284Er wird dir und mit dir auch deinen Nachkommen den Segen Abrahams verleihen, damit du das Land in Besitz nimmst, in dem du als Fremder lebst, das aber Gott Abraham gegeben hat.
796GenesisGen1285Isaak verabschiedete Jakob und Jakob zog nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn des Aramäers Betuël. Dieser war der Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus.
797GenesisGen1286Esau sah, dass Isaak Jakob segnete und nach Paddan-Aram schickte, damit er sich von dort eine Frau holt. Als er ihn segnete, trug er ihm auf: Nimm dir keine Kanaaniterin zur Frau!
798GenesisGen1287Jakob hörte auf seinen Vater und seine Mutter und begab sich auf den Weg nach Paddan-Aram.
799GenesisGen1288Als Esau merkte, dass die Kanaaniterinnen seinem Vater Isaak nicht gefielen,
800GenesisGen1289ging er zu Ismael und nahm zu seinen Frauen noch Mahalat als Frau hinzu, die Schwester Nebajots, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams.
801GenesisGen12810Jakob zog aus Beerscheba weg und ging nach Haran.
802GenesisGen12811Er kam an einen bestimmten Ort, wo er übernachtete, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein.
803GenesisGen12812Da hatte er einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder.
804GenesisGen12813Und siehe, der Herr stand oben und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
805GenesisGen12814Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie der Staub auf der Erde. Du wirst dich unaufhaltsam ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden und durch dich und deine Nachkommen werden alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.*
806GenesisGen12815Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.
807GenesisGen12816Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte: Wirklich, der Herr ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.
808GenesisGen12817Furcht überkam ihn und er sagte: Wie Ehrfurcht gebietend ist doch dieser Ort! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels.
809GenesisGen12818Jakob stand früh am Morgen auf, nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl darauf.
810GenesisGen12819Dann gab er dem Ort den Namen Bet-El (Gotteshaus). Früher hieß die Stadt Lus.
811GenesisGen12820Jakob machte das Gelübde: Wenn Gott mit mir ist und mich auf diesem Weg, den ich eingeschlagen habe, behütet, wenn er mir Brot zum Essen und Kleider zum Anziehen gibt,
812GenesisGen12821wenn ich wohlbehalten heimkehre in das Haus meines Vaters und der Herr sich mir als Gott erweist,
813GenesisGen12822dann soll der Stein, den ich als Steinmal aufgestellt habe, ein Gotteshaus werden und von allem, was du mir schenkst, will ich dir den zehnten Teil geben.
814GenesisGen1291Jakob machte sich auf und zog weiter ins Land der Söhne des Ostens.*
815GenesisGen1292Eines Tages sah er einen Brunnen auf freiem Feld. Dort lagerten drei Herden von Schafen und Ziegen; denn aus dem Brunnen tränkte man die Herden. Ein großer Stein lag über der Brunnenöffnung.
816GenesisGen1293Wenn sich dort alle Herden eingefunden hatten, schob man den Stein von der Brunnenöffnung und tränkte das Vieh. Dann schob man den Stein wieder zurück an seinen Platz über der Brunnenöffnung.
817GenesisGen1294Jakob fragte die Leute dort: Meine Brüder, woher seid ihr? Aus Haran, antworteten sie.
818GenesisGen1295Da sagte er zu ihnen: Kennt ihr Laban, den Sohn Nahors? Ja, wir kennen ihn, antworteten sie.
819GenesisGen1296Weiter fragte er sie: Geht es ihm gut? Sie entgegneten: Ja, es geht ihm gut. Aber da kommt gerade seine Tochter Rahel mit der Herde.
820GenesisGen1297Da sagte er: Es ist noch mitten am Tag und nicht die Zeit, das Vieh zusammenzutreiben. Tränkt doch die Tiere, dann geht und weidet weiter!
821GenesisGen1298Da sagten sie: Das können wir nicht, bevor nicht alle Herden sich eingefunden haben. Erst dann kann man den Stein von der Brunnenöffnung wegschieben und die Tiere tränken.
822GenesisGen1299Während er sich noch mit ihnen unterhielt, war Rahel mit der Herde, die ihrem Vater gehörte, eingetroffen; denn sie war Hirtin.
823GenesisGen12910Als Jakob Rahel, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und dessen Herde sah, trat er hinzu, schob den Stein von der Brunnenöffnung und tränkte das Vieh Labans, des Bruders seiner Mutter.
824GenesisGen12911Dann küsste er Rahel und begann laut zu weinen.
825GenesisGen12912Jakob sagte zu Rahel, dass er ein Bruder ihres Vaters und der Sohn Rebekkas sei. Da lief sie weg und erzählte es ihrem Vater.
826GenesisGen12913Als Laban von Jakob, dem Sohn seiner Schwester, hörte, lief er ihm entgegen; er umarmte und küsste ihn und führte ihn in sein Haus. Jakob erzählte Laban die ganze Geschichte.
827GenesisGen12914Da erwiderte ihm Laban: Du bist wirklich mein Bein und mein Fleisch. Als Jakob etwa einen Monat bei ihm geblieben war,*
828GenesisGen12915sagte Laban zu ihm: Sollst du mir umsonst dienen, weil du mein Bruder bist? Sag mir, welchen Lohn du haben willst.
829GenesisGen12916Laban hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel.
830GenesisGen12917Die Augen Leas waren matt, Rahel aber war schön von Gestalt und hatte ein schönes Gesicht.
831GenesisGen12918Jakob hatte Rahel lieb und so sagte er: Ich will dir um die jüngere Tochter Rahel sieben Jahre dienen.
832GenesisGen12919Laban entgegnete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem anderen. Bleib bei mir!
833GenesisGen12920Jakob diente also um Rahel sieben Jahre. Weil er sie liebte, kamen sie ihm wie wenige Tage vor.*
834GenesisGen12921Dann aber sagte er zu Laban: Gib mir jetzt meine Frau; denn meine Zeit ist um und ich will nun zu ihr gehen.
835GenesisGen12922Da ließ Laban alle Männer des Ortes zusammenkommen und veranstaltete ein Festmahl.
836GenesisGen12923Am Abend nahm er aber seine Tochter Lea, führte sie zu ihm und Jakob wohnte ihr bei.
837GenesisGen12924Laban gab seine Magd Silpa seiner Tochter Lea zur Magd.
838GenesisGen12925Am Morgen stellte sich heraus: Es war Lea. Da sagte Jakob zu Laban: Was hast du mir angetan? Habe ich dir denn nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich hintergangen?
839GenesisGen12926Laban erwiderte: Es ist hierzulande nicht üblich, die Jüngere vor der Älteren zur Ehe zu geben.
840GenesisGen12927Verbring mit dieser noch die Brautwoche, dann soll dir auch die andere gehören um weitere sieben Jahre Dienst.
841GenesisGen12928Jakob ging darauf ein. Er verbrachte mit Lea die Brautwoche, dann gab ihm Laban seine Tochter Rahel zur Frau.
842GenesisGen12929Laban gab seine Magd Bilha seiner Tochter Rahel zur Magd.
843GenesisGen12930Jakob wohnte Rahel ebenfalls bei und er liebte Rahel mehr als Lea. Er blieb noch weitere sieben Jahre bei Laban im Dienst.
844GenesisGen12931Als der Herr sah, dass Lea zurückgesetzt wurde, öffnete er ihren Mutterschoß, Rahel aber blieb unfruchtbar.
845GenesisGen12932Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn. Sie nannte ihn Ruben (Seht, ein Sohn!); denn sie sagte: Der Herr hat mein Elend gesehen. Jetzt wird mein Mann mich lieben.
846GenesisGen12933Sie wurde abermals schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Der Herr hat gehört, dass ich zurückgesetzt bin, und hat mir auch noch diesen geschenkt. Sie nannte ihn Simeon (Hörer).
847GenesisGen12934Sie wurde noch einmal schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Jetzt endlich wird mein Mann an mir hängen, denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum nannte sie ihn Levi (Anhang).
848GenesisGen12935Abermals wurde sie schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Diesmal will ich dem Herrn danken. Darum nannte sie ihn Juda (Dank). Dann bekam sie keine Kinder mehr.
849GenesisGen1301Als Rahel sah, dass sie Jakob keine Kinder gebar, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester. Sie sagte zu Jakob: Verschaff mir Söhne! Wenn nicht, sterbe ich.
850GenesisGen1302Da wurde Jakob zornig auf Rahel und sagte: Nehme ich etwa die Stelle Gottes ein, der dir die Leibesfrucht versagt?
851GenesisGen1303Sie antwortete: Da ist meine Magd Bilha. Geh zu ihr! Sie soll auf meine Knie gebären, dann komme auch ich durch sie zu Kindern.*
852GenesisGen1304Sie gab ihm also ihre Magd Bilha zur Frau und Jakob ging zu ihr.
853GenesisGen1305Bilha wurde schwanger und gebar Jakob einen Sohn.
854GenesisGen1306Rahel sagte: Gott hat mir Recht verschafft; er hat auch meine Stimme gehört und mir einen Sohn geschenkt. Deshalb nannte sie ihn Dan (Richter).
855GenesisGen1307Bilha, Rahels Magd, wurde abermals schwanger und gebar Jakob einen zweiten Sohn.
856GenesisGen1308Da sagte Rahel: Gotteskämpfe habe ich ausgestanden mit meiner Schwester und ich habe mich durchgesetzt. So nannte sie ihn Naftali (Kämpfer).
857GenesisGen1309Als Lea sah, dass sie keine Kinder mehr bekam, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau.
858GenesisGen13010Leas Magd Silpa gebar Jakob einen Sohn.
859GenesisGen13011Da sprach Lea: Glück auf! So nannte sie ihn Gad (Glück).
860GenesisGen13012Als Leas Magd Silpa Jakob einen zweiten Sohn gebar,
861GenesisGen13013sagte Lea: Mir zum Glück! Denn die Frauen werden mich beglückwünschen. So nannte sie ihn Ascher (Glückskind).
862GenesisGen13014Einst ging Ruben zur Zeit der Weizenernte weg und fand auf dem Feld Alraunen. Er brachte sie seiner Mutter Lea mit. Da sagte Rahel zu Lea: Gib mir doch ein paar von den Alraunen deines Sohnes!
863GenesisGen13015Sie aber erwiderte ihr: Ist es dir nicht genug, mir meinen Mann wegzunehmen? Nun willst du mir auch noch die Alraunen meines Sohnes nehmen? Da entgegnete Rahel: Gut, dann soll Jakob für die Alraunen deines Sohnes heute Nacht bei dir schlafen.
864GenesisGen13016Als Jakob am Abend vom Feld kam, ging ihm Lea entgegen und sagte: Zu mir musst du kommen! Ich habe dich nämlich erworben um den Preis der Alraunen meines Sohnes. So schlief er in jener Nacht bei ihr.
865GenesisGen13017Gott erhörte Lea. Sie wurde schwanger und gebar Jakob einen fünften Sohn.
866GenesisGen13018Da sagte Lea: Gott hat mich dafür belohnt, dass ich meine Magd meinem Mann gegeben habe. Sie nannte ihn Issachar (Lohn).
867GenesisGen13019Noch einmal wurde Lea schwanger und gebar Jakob einen sechsten Sohn.
868GenesisGen13020Da sagte Lea: Gott hat mich mit einem schönen Geschenk bedacht. Jetzt endlich wird mein Mann bei mir bleiben, da ich ihm doch sechs Söhne geboren habe. Sie nannte ihn also Sebulon (Bleibe).
869GenesisGen13021Schließlich gebar sie eine Tochter und nannte sie Dina.
870GenesisGen13022Nun erinnerte sich Gott an Rahel. Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterschoß.
871GenesisGen13023Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat die Schande von mir genommen.
872GenesisGen13024Sie nannte ihn Josef (Zufüger) und sagte: Der Herr gebe mir noch einen anderen Sohn hinzu.
873GenesisGen13025Nachdem Rahel Josef geboren hatte, sagte Jakob zu Laban: Entlass mich! Ich will in meine Heimat ziehen.
874GenesisGen13026Gib mir meine Frauen und Kinder, um die ich dir gedient habe, damit ich gehen kann. Du weißt ja um meinen Dienst, den ich dir geleistet habe.
875GenesisGen13027Laban antwortete ihm: Wenn ich nur dein Wohlwollen finde! Ich stand unter günstigen Vorzeichen und der Herr hat mich deinetwegen gesegnet.
876GenesisGen13028Weiter sagte er: Bestimm selbst deinen Lohn und ich werde ihn dir aushändigen.
877GenesisGen13029Da sagte Jakob zu ihm: Du weißt um meinen Dienst und um dein Vieh, das mir anvertraut war.
878GenesisGen13030Das wenige, das du hattest, bevor ich kam, hat sich gewaltig vermehrt und der Herr hat dich gesegnet für jeden meiner Schritte. Und jetzt - wann werde auch ich etwas für mein eigenes Haus tun können?
879GenesisGen13031Da sagte Laban: Was soll ich dir geben? Du brauchst mir weiter nichts zu geben, antwortete Jakob, wenn du mit folgendem Vorschlag einverstanden bist: Ich will dein Vieh weiterhin weiden und hüten.
880GenesisGen13032Ich will heute unter deinem Vieh umhergehen. Und du sondere dort alle schwarz gesprenkelten oder schwarz scheckigen und alle dunklen Schafe aus, ebenso die weiß scheckigen und weiß gesprenkelten Ziegen. Das soll mein Lohn sein.*
881GenesisGen13033Morgen soll meine Redlichkeit offenbar werden, wenn du kommst, meinen Lohn zu besehen: Alles, was nicht weiß gesprenkelt und weiß scheckig unter den Ziegen und dunkel unter den Lämmern ist, das soll als von mir gestohlen gelten.
882GenesisGen13034Gut, sagte Laban, wie du gesagt hast, soll es geschehen.
883GenesisGen13035Am selben Tag noch sonderte er die hell gestreiften und weiß scheckigen Ziegenböcke aus und alle weiß gesprenkelten und weiß scheckigen Ziegen, alles, an dem etwas Weißes war, und alles Dunkle unter den Lämmern und übergab es seinen Söhnen.
884GenesisGen13036Dann entfernte er sich drei Tagesmärsche von Jakob, der das übrige Vieh Labans weidete.
885GenesisGen13037Nun holte sich Jakob frische Ruten von Silberpappeln, Mandelbäumen und Platanen, schälte weiße Streifen heraus und legte so das Weiße an den Ruten bloß.
886GenesisGen13038Die geschälten Ruten legte er in die Tröge, in die Wasserrinnen, zu denen die Tiere zur Tränke kamen, gerade vor die Tiere hin. Die Tiere begatteten sich, wenn sie zur Tränke kamen.
887GenesisGen13039Hatten sich die Tiere vor den Ruten begattet, so warfen sie gestreifte, gesprenkelte und scheckige Junge.
888GenesisGen13040Die Lämmer teilte Jakob auf. Er richtete den Blick der Tiere auf das Gestreifte und alles Dunkle in der Herde Labans. So legte er sich selbst Herden zu und tat sie nicht zum Vieh Labans.*
889GenesisGen13041Jedes Mal nun, wenn sich die kräftigen Tiere begatteten, legte Jakob die Ruten in die Tröge, sodass die Tiere sie vor Augen hatten, wenn sie sich begatteten.
890GenesisGen13042Bei den schwächlichen Tieren aber legte er sie nicht hin. So wurden die schwächlichen Labans, die kräftigen dagegen Jakobs Eigentum,
891GenesisGen13043und der Mann wurde überaus reich; er besaß eine Menge Schafe und Ziegen, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.
892GenesisGen1311Jakob hatte erfahren, dass die Söhne Labans sagten: Jakob hat alles, was unserem Vater gehört, weggenommen; auf Kosten unseres Vaters hat er sich so bereichert.
893GenesisGen1312Jakob sah Laban ins Gesicht: Laban war ihm nicht mehr zugetan wie früher.
894GenesisGen1313Da sagte der Herr zu Jakob: Kehr zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft! Ich bin mit dir.
895GenesisGen1314Jakob ließ Rahel und Lea auf das Feld zu seiner Herde rufen
896GenesisGen1315und sagte zu ihnen: Ich sehe am Gesicht eures Vaters, dass er mir nicht mehr so gesinnt ist wie früher. Aber der Gott meines Vaters war mit mir.
897GenesisGen1316Ihr wisst, dass ich mit allen Kräften eurem Vater gedient habe.
898GenesisGen1317Aber euer Vater hat mich hintergangen und meinen Lohn zehnmal geändert; Gott freilich hat ihn daran gehindert, mich zu schädigen.
899GenesisGen1318Sagte er, die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, dann warfen alle Tiere gesprenkelte Junge; sagte er, die Gestreiften sollen dein Lohn sein, dann warfen alle Tiere gestreifte Junge.
900GenesisGen1319Gott hat eurem Vater den Viehbestand entzogen und ihn mir gegeben.
901GenesisGen13110Zur Zeit, da die Tiere brünstig waren, hatte ich einen Traum; ich sah: Gestreifte, gesprenkelte und fleckige Böcke besprangen die Tiere.
902GenesisGen13111Der Engel Gottes sprach im Traum zu mir: Jakob! Ich antwortete: Hier bin ich.
903GenesisGen13112Dann sprach er: Schau hin: Alle Böcke, welche die Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt oder gefleckt. Ich habe nämlich alles gesehen, was dir Laban antut.
904GenesisGen13113Ich bin der Gott von Bet-El, wo du das Steinmal gesalbt und mir ein Gelübde gemacht hast. Jetzt auf, zieh fort aus diesem Land und kehr in deine Heimat zurück!*
905GenesisGen13114Rahel und Lea antworteten ihm: Haben wir noch Anteil oder Erbe im Haus unseres Vaters?
906GenesisGen13115Gelten wir ihm nicht wie Fremde? Er hat uns ja verkauft und sogar unser Geld aufgezehrt.
907GenesisGen13116Ja, der ganze Reichtum, den Gott unserem Vater weggenommen hat, uns gehört er und unseren Söhnen. Nun also, tu jetzt alles, was Gott dir gesagt hat.
908GenesisGen13117Da machte sich Jakob auf, hob seine Söhne und Frauen auf die Kamele
909GenesisGen13118und führte sein ganzes Vieh fort, seinen ganzen Besitz an Vieh, den er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak nach Kanaan zurückzukehren.
910GenesisGen13119Laban war weggegangen, um seine Schafe zu scheren; da stahl Rahel die Götterbilder ihres Vaters*
911GenesisGen13120und Jakob überlistete den Aramäer Laban: Er verriet ihm nicht, dass er sich davonmachen wollte.
912GenesisGen13121Mit allem, was ihm gehörte, machte er sich auf und davon. Er überquerte den Strom (den Eufrat) und schlug die Richtung zum Gebirge von Gilead ein.
913GenesisGen13122Am dritten Tag meldete man Laban, Jakob sei auf und davon.
914GenesisGen13123Da nahm Laban seine Brüder mit und jagte ihm sieben Tage lang nach. Im Gebirge von Gilead war er ihm schon ganz nahe.
915GenesisGen13124Gott aber kam in einem nächtlichen Traum zum Aramäer Laban und sprach zu ihm: Hüte dich, Jakob auch nur das Geringste vorzuwerfen.
916GenesisGen13125Laban holte Jakob ein, als dieser gerade im Gebirge die Zelte aufgeschlagen hatte. Da schlug auch Laban mit seinen Brüdern im Gebirge von Gilead die Zelte auf.
917GenesisGen13126Laban sagte nun zu Jakob: Was hast du getan? Du hast mich überlistet und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt.
918GenesisGen13127Warum hast du mir verheimlicht, dass du dich davonmachen wolltest, und warum hast du mich überlistet und mir nichts gesagt? Ich hätte dir gern das Geleit gegeben mit Gesang, Pauken und Harfen.
919GenesisGen13128Du hast mir aber nicht einmal gestattet, meine Söhne und Töchter zu küssen. Da hast du töricht gehandelt.*
920GenesisGen13129Es stünde in meiner Macht, euch Schlimmes anzutun; aber der Gott eures Vaters hat mir gestern Nacht gesagt: Hüte dich, Jakob auch nur das Geringste vorzuwerfen.
921GenesisGen13130Nun bist du also fortgezogen, weil du Heimweh hattest nach deinem Vaterhaus. Aber warum hast du meine Götter gestohlen?
922GenesisGen13131Jakob erwiderte Laban: Ich fürchtete mich und meinte, du könntest mir deine Töchter wegnehmen.
923GenesisGen13132Bei wem du aber deine Götter findest, der soll nicht am Leben bleiben. In Gegenwart unserer Brüder durchsuche, was ich habe, und nimm, was dein ist. Jakob wusste nicht, dass Rahel die Götter gestohlen hatte.
924GenesisGen13133Laban betrat das Zelt Jakobs, das Zelt der Lea und das der beiden Mägde, fand aber nichts. Vom Zelt der Lea ging er in das Zelt Rahels.*
925GenesisGen13134Rahel hatte die Götterbilder genommen, sie in die Satteltasche des Kamels gelegt und sich darauf gesetzt. Laban durchstöberte das ganze Zelt, fand aber nichts.
926GenesisGen13135Rahel aber sagte zu ihrem Vater: Sei nicht böse, mein Herr! Ich kann vor dir nicht aufstehen, es geht mir gerade, wie es eben Frauen ergeht. Er suchte weiter, die Götterbilder aber fand er nicht.
927GenesisGen13136Da wurde Jakob zornig und begann mit Laban zu streiten. Jakob ergriff das Wort und sagte zu Laban: Was habe ich verbrochen, was habe ich Unrechtes getan, dass du mir nachhetzt?
928GenesisGen13137Alle meine Sachen hast du durchstöbert. Was hast du gefunden an Sachen, die zu deinem Haus gehören? Leg sie her vor meine und deine Brüder und sie sollen zwischen uns beiden entscheiden.*
929GenesisGen13138Schon zwanzig Jahre bin ich bei dir. Deine Schafe und Ziegen hatten keinen Fehlwurf. Die Böcke deiner Herde habe ich nicht aufgezehrt.
930GenesisGen13139Gerissenes Vieh habe ich dir nicht gebracht; ich habe es selbst ersetzt. Du hättest ja doch Ersatz gefordert, ob es mir nun bei Tag oder bei Nacht abhanden kam.
931GenesisGen13140So ging es mir: Bei Tag fraß mich die Hitze, der Frost bei Nacht und der Schlaf floh meine Augen.
932GenesisGen13141Schon zwanzig Jahre diene ich in deinem Haus, vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um dein Vieh. Du aber hast meinen Lohn zehnmal geändert.
933GenesisGen13142Wäre nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der Schrecken Isaaks, für mich eingetreten, dann hättest du mich jetzt mit leeren Händen weggeschickt. Doch Gott hat mein Elend und die Mühe meiner Hände gesehen und gestern Nacht hat er entschieden.*
934GenesisGen13143Darauf ergriff Laban das Wort und sagte zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter und die Söhne sind meine Söhne und das Vieh ist mein Vieh und alles, was du siehst, gehört mir. Was kann ich heute für meine Töchter tun oder für die Söhne, die sie geboren haben?
935GenesisGen13144Jetzt aber komm, wir wollen einen Vertrag schließen, ich und du. Der Vertrag soll Zeuge sein zwischen mir und dir.
936GenesisGen13145Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Steinmal auf.
937GenesisGen13146Jakob sagte zu seinen Brüdern: Tragt Steine zusammen! Da holten sie Steine und legten einen Steinhügel an. Dort auf dem Steinhügel aßen sie.
938GenesisGen13147Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta und Jakob nannte ihn Gal-Ed.
939GenesisGen13148Dieser Steinhügel, sagte Laban, soll heute Zeuge sein zwischen mir und dir. Darum gab er ihm den Namen Gal-Ed (Zeugenhügel)
940GenesisGen13149und Mizpa (Spähturm), weil er sagte: Der Herr sei Späher zwischen mir und dir, wenn wir voneinander nichts mehr wissen.*
941GenesisGen13150Solltest du meine Töchter schlecht behandeln oder dir außer meinen Töchtern noch andere Frauen nehmen - auch wenn kein Mensch bei uns ist: Sieh, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.
942GenesisGen13151Weiter sagte Laban zu Jakob: Hier, dieser Steinhügel, hier, dieses Steinmal, das ich zwischen mir und dir errichtet habe -
943GenesisGen13152Zeuge sei dieser Steinhügel. Zeuge sei dieses Steinmal: Nie will ich diesen Steinhügel in böser Absicht gegen dich überschreiten und nie sollst du diesen Steinhügel oder dieses Steinmal in böser Absicht gegen mich überschreiten.
944GenesisGen13153Der Gott Abrahams und der Gott Nahors seien Richter zwischen uns. Da leistete Jakob einen Eid beim Schrecken seines Vaters Isaak.*
945GenesisGen13154Dann schlachtete Jakob auf dem Berg ein Opfertier und lud seine Brüder zum Mahl ein. Sie aßen und verbrachten die Nacht auf dem Berg.
946GenesisGen1321Früh am Morgen stand Laban auf, küsste seine Söhne und Töchter und segnete sie. Dann machte er sich auf den Weg und kehrte nach Hause zurück.
947GenesisGen1322Auch Jakob zog seines Weges. Da begegneten ihm Engel Gottes.
948GenesisGen1323Als Jakob sie erblickte, sagte er: Das ist das Heerlager Gottes. Dem Ort gab er darum den Namen Mahanajim (Doppellager).
949GenesisGen1324Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau nach Seïr, in das Gebiet von Edom.
950GenesisGen1325Er trug ihnen auf: Ihr sollt Esau, meinem Herrn, sagen: So sagt dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich aufgehalten und bin bis jetzt ausgeblieben.
951GenesisGen1326Ich habe Ochsen und Esel, Schafe und Ziegen, Knechte und Mägde. Ich gebe nun meinem Herrn durch Boten Nachricht, um dein Wohlwollen zu finden.
952GenesisGen1327Die Boten kehrten zu Jakob zurück und berichteten: Als wir zu deinem Bruder Esau kamen, war auch er schon unterwegs zu dir. Vierhundert Mann hat er bei sich.
953GenesisGen1328Jakob wurde angst und bange. Er teilte seine Leute, die Schafe und Ziegen, die Rinder und Kamele auf zwei Lager auf
954GenesisGen1329und sagte: Wenn Esau zu dem einen Lager kommt und es niedermacht, dann kann das andere Lager entkommen.
955GenesisGen13210Und Jakob sagte: Du Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr, du hast mir gesagt: Kehr in deine Heimat und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich werde es dir gut gehen lassen.*
956GenesisGen13211Ich bin nicht wert all der Hulderweise und all der Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast. Denn nur mit einem Stab habe ich den Jordan dort überschritten und jetzt sind aus mir zwei Lager geworden.
957GenesisGen13212Entreiß mich doch der Hand meines Bruders, der Hand Esaus! Ich fürchte nämlich, er könnte kommen und mich erschlagen, Mutter und Kinder.
958GenesisGen13213Du hast doch gesagt: Ich will es dir gut gehen lassen und will deine Nachkommen zahlreich machen wie den Sand am Meer, den niemand zählen kann vor Menge.*
959GenesisGen13214Er brachte dort jene Nacht zu. Dann stellte er von allem, was er gerade zur Hand hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau zusammen:
960GenesisGen13215zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder,
961GenesisGen13216dreißig säugende Kamele mit ihren Jungen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel.
962GenesisGen13217Er übergab sie, nach Herden gesondert, seinen Knechten und sagte zu ihnen: Zieht mir voraus und haltet zwischen den einzelnen Herden Abstand.
963GenesisGen13218Dem ersten trug er auf: Wenn du auf meinen Bruder Esau triffst und er dich ausfragt: Zu wem gehörst du, wohin gehst du und wem gehört das da vor dir?,
964GenesisGen13219dann sag: Deinem Knecht Jakob. Ein Geschenk ist es, gesandt an meinen Herrn, an Esau. Schau, dort hinter uns kommt er auch schon selbst.
965GenesisGen13220Auch dem zweiten und dritten, allen, die hinter den einzelnen Herden schritten, trug er auf: Im gleichen Sinn redet mit Esau, wenn ihr ihn trefft.
966GenesisGen13221Sagt: Schau, dort kommt dein Knecht Jakob auch schon hinter uns. Denn Jakob sagte sich: Ich will ihn mit der geschenkten Herde, die vor mir herzieht, beschwichtigen und ihm dann erst unter die Augen treten. Vielleicht nimmt er mich freundlich auf.
967GenesisGen13222Die Herde, die er schenken wollte, zog ihm also voraus, er aber brachte jene Nacht im Lager zu.
968GenesisGen13223In derselben Nacht stand er auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde sowie seine elf Söhne und durchschritt die Furt des Jabbok.
969GenesisGen13224Er nahm sie und ließ sie den Fluss überqueren. Dann schaffte er alles hinüber, was ihm sonst noch gehörte.
970GenesisGen13225Als nur noch er allein zurückgeblieben war, rang mit ihm ein Mann, bis die Morgenröte aufstieg.*
971GenesisGen13226Als der Mann sah, dass er ihm nicht beikommen konnte, schlug er ihn aufs Hüftgelenk. Jakobs Hüftgelenk renkte sich aus, als er mit ihm rang.
972GenesisGen13227Der Mann sagte: Lass mich los; denn die Morgenröte ist aufgestiegen. Jakob aber entgegnete: Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest.
973GenesisGen13228Jener fragte: Wie heißt du? Jakob, antwortete er.
974GenesisGen13229Da sprach der Mann: Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel (Gottesstreiter); denn mit Gott und Menschen hast du gestritten und hast gewonnen.
975GenesisGen13230Nun fragte Jakob: Nenne mir doch deinen Namen! Jener entgegnete: Was fragst du mich nach meinem Namen? Dann segnete er ihn dort.
976GenesisGen13231Jakob gab dem Ort den Namen Penuël (Gottesgesicht) und sagte: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin doch mit dem Leben davongekommen.
977GenesisGen13232Die Sonne schien bereits auf ihn, als er durch Penuël zog; er hinkte an seiner Hüfte.
978GenesisGen13233Darum essen die Israeliten den Muskelstrang über dem Hüftgelenk nicht bis auf den heutigen Tag; denn er hat Jakob aufs Hüftgelenk, auf den Hüftmuskel geschlagen.
979GenesisGen1331Jakob blickte auf und sah: Esau kam und mit ihm vierhundert Mann. Da verteilte er die Kinder auf Lea und Rahel und auf die beiden Mägde.
980GenesisGen1332Die Mägde und deren Kinder stellte er vorn hin, dahinter Lea und ihre Kinder und zuletzt Rahel und Josef.
981GenesisGen1333Er trat vor und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er vor seinem Bruder stand.
982GenesisGen1334Esau lief ihm entgegen, umarmte ihn und fiel ihm um den Hals; er küsste ihn und sie weinten.
983GenesisGen1335Dann blickte Esau auf und sah die Frauen mit den Kindern. Er fragte: Wer sind die dort bei dir? Die Kinder, erwiderte er, die Gott deinem Knecht aus Wohlwollen geschenkt hat.
984GenesisGen1336Die Mägde und ihre Kinder kamen näher und warfen sich nieder.
985GenesisGen1337Dann kamen auch Lea und ihre Kinder und warfen sich nieder und zuletzt kamen Josef und Rahel und warfen sich nieder.
986GenesisGen1338Da fragte Esau: Was willst du mit dem ganzen Auftrieb dort, auf den ich gestoßen bin? Jakob erwiderte: Ich wollte das Wohlwollen meines Herrn finden.
987GenesisGen1339Darauf sagte Esau: Ich habe selber genug, Bruder. Behalte, was dir gehört.
988GenesisGen13310Nicht doch, entgegnete Jakob, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann nimm das Geschenk aus meiner Hand an! Denn dafür habe ich dein Angesicht gesehen, wie man das Angesicht Gottes sieht, und du bist mir wohlwollend begegnet.
989GenesisGen13311Nimm doch mein Begrüßungsgeschenk an, das man dir überbracht hat. Denn Gott hat mir Wohlwollen erwiesen und ich habe alles, was ich brauche. Er drängte ihn, bis er annahm.
990GenesisGen13312Darauf machte Esau den Vorschlag: Brechen wir auf und ziehen wir weiter. Ich will an deiner Seite ziehen.
991GenesisGen13313Jakob entgegnete ihm: Mein Herr weiß, dass die Kinder noch Schonung brauchen; auch habe ich für säugende Schafe und Rinder zu sorgen. Überanstrengt man sie nur einen einzigen Tag, so geht das ganze Vieh ein.
992GenesisGen13314Mein Herr ziehe doch seinem Knecht voraus. Ich aber will mich dem gemächlichen Gang der Viehherden vor mir und dem Schritt der Kinder anpassen, bis ich zu meinem Herrn nach Seïr komme.
993GenesisGen13315Darauf sagte Esau: Ich will dir einige von meinen Leuten zuweisen. Wozu?, erwiderte Jakob, ich finde ja das Wohlwollen meines Herrn.
994GenesisGen13316Esau kehrte an jenem Tag um und zog nach Seïr zurück.
995GenesisGen13317Jakob brach nach Sukkot auf. Er baute sich ein Haus und für sein Vieh errichtete er Hütten. Darum gab er dem Ort den Namen Sukkot (Hütten).
996GenesisGen13318Jakob gelangte, als er aus Paddan-Aram kam, wohlbehalten bis Sichem in Kanaan und schlug vor der Stadt sein Lager auf.
997GenesisGen13319Das Grundstück, auf dem er sein Zelt aufspannte, erwarb er von den Söhnen Hamors, des Vaters von Sichem, für hundert Kesita.
998GenesisGen13320Dort errichtete er einen Altar und nannte ihn: Gott, der Gott Israels.
999GenesisGen1341Dina, die Tochter, die Lea Jakob geboren hatte, ging aus, um sich die Töchter des Landes anzusehen.*
1000GenesisGen1342Sichem, der Sohn des Hiwiters Hamor, des Landesfürsten, erblickte sie; er ergriff sie, legte sich zu ihr und vergewaltigte sie.
1001GenesisGen1343Er fasste Zuneigung zu Dina, der Tochter Jakobs, er liebte das Mädchen und redete ihm gut zu.
1002GenesisGen1344Zu seinem Vater Hamor sagte Sichem: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau!
1003GenesisGen1345Jakob hörte, dass man seine Tochter Dina entehrt hatte. Seine Söhne waren gerade auf dem Feld bei seiner Herde und so behielt Jakob die Sache für sich bis zu ihrer Rückkehr.
1004GenesisGen1346Inzwischen kam Hamor, der Vater Sichems, zu Jakob heraus, um mit ihm darüber zu reden.
1005GenesisGen1347Als Jakobs Söhne vom Feld kamen und davon erfuhren, empfanden sie das als Beleidigung und wurden sehr zornig; eine Schandtat hatte Sichem an Israel begangen, weil er der Tochter Jakobs beiwohnte; so etwas darf man nicht tun.
1006GenesisGen1348Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem hat zu eurer Tochter Zuneigung gefasst. Gebt sie ihm doch zur Frau!
1007GenesisGen1349Verschwägern wir uns; gebt uns eure Töchter und nehmt die unseren!
1008GenesisGen13410Ihr könnt euch bei uns ansiedeln und das Land steht euch offen. Bleibt da, geht hier euren Geschäften nach und macht euch im Land ansässig!
1009GenesisGen13411Sichem sagte zu Dinas Vater und zu ihren Brüdern: Finde ich euer Wohlwollen, dann will ich geben, was ihr auch von mir verlangt.
1010GenesisGen13412Legt mir ruhig ein sehr hohes Heiratsgeld und eine hohe Brautgabe auf! Ich will geben, was ihr von mir verlangt. Nur gebt mir das Mädchen zur Frau!
1011GenesisGen13413Die Söhne Jakobs gaben Sichem und seinem Vater Hamor, als sie die Verhandlungen aufnahmen, eine hinterhältige Antwort, weil er ihre Schwester entehrt hatte.
1012GenesisGen13414Sie sagten zu ihnen: Wir können uns nicht darauf einlassen, unsere Schwester einem Unbeschnittenen zu geben; denn das gilt bei uns als Schande.
1013GenesisGen13415Nur unter der Bedingung gehen wir auf euren Vorschlag ein, dass ihr euch uns anpasst und alle männlichen Personen beschneiden lasst.
1014GenesisGen13416Dann würden wir euch unsere Töchter geben und wir könnten eure Töchter nehmen; wir könnten mit euch zusammen wohnen und ein einziges Volk werden.
1015GenesisGen13417Wollt ihr aber von der Beschneidung nichts wissen, so nehmen wir unsere Tochter zurück und ziehen fort.
1016GenesisGen13418Hamor und sein Sohn Sichem waren mit ihrem Vorschlag einverstanden.
1017GenesisGen13419Der junge Mann verlor keine Zeit, die Angelegenheit zu regeln; denn er hatte die Tochter Jakobs lieb und er war der Einflussreichste von allen im Hause seines Vaters.
1018GenesisGen13420Hamor und sein Sohn Sichem gingen an das Tor ihrer Stadt und sprachen zu ihren Mitbürgern:
1019GenesisGen13421Jene Leute sind uns friedlich gesinnt. Sie könnten sich im Land ansiedeln und ihren Geschäften nachgehen. Das Land hat ja nach allen Seiten Platz genug für sie. Wir könnten ihre Töchter zu Frauen nehmen und unsere Töchter ihnen geben.
1020GenesisGen13422Allerdings wollen die Männer bloß unter der Bedingung auf unseren Vorschlag eingehen, mit uns zusammen zu wohnen und ein einziges Volk zu werden, dass sich bei uns alle Männer beschneiden lassen, so wie sie beschnitten sind.
1021GenesisGen13423Ihre Herden, ihr Besitz, ihr Vieh, könnte das nicht alles uns gehören? Gehen wir also auf ihren Vorschlag ein, dann werden sie bei uns bleiben.
1022GenesisGen13424Alle, die durch das Tor der Stadt ausziehen, hörten auf Hamor und seinen Sohn Sichem; und alle Männer, alle, die durch das Tor seiner Stadt ausziehen, ließen sich beschneiden.*
1023GenesisGen13425Am dritten Tag aber, als sie an Wundfieber litten, griffen zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, zum Schwert, überfielen ungefährdet die Stadt und brachten alles Männliche um.
1024GenesisGen13426Hamor und seinen Sohn Sichem machten sie mit dem Schwert nieder, holten Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon.
1025GenesisGen13427Dann machten sich die Söhne Jakobs über die Erschlagenen her und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte.
1026GenesisGen13428Ihre Schafe und Rinder, ihre Esel und was es sonst in der Stadt oder auf dem Feld gab, nahmen sie mit.
1027GenesisGen13429Ihre ganze Habe, all ihre Kinder und Frauen führten sie fort und raubten alles, was sich in den Häusern fand.
1028GenesisGen13430Jakob sagte darauf zu Simeon und Levi: Ihr stürzt mich ins Unglück. Ihr habt mich in Verruf gebracht bei den Bewohnern des Landes, den Kanaanitern und Perisitern. Meine Männer kann man an den Fingern abzählen. Jene werden sich gegen mich zusammentun und mich niedermachen. Dann ist es vorbei mit mir und meinem Haus.*
1029GenesisGen13431Die Söhne aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Dirne behandeln?
1030GenesisGen1351Gott sprach zu Jakob: Zieh nach Bet-El hinauf und lass dich dort nieder! Errichte dort einen Altar dem Gott, der dir auf der Flucht vor deinem Bruder Esau erschienen ist.
1031GenesisGen1352Dann sagte Jakob zu seinem Haus und zu allen, die zu ihm gehörten: Entfernt die fremden Götter aus eurer Mitte, reinigt euch und wechselt eure Kleider!
1032GenesisGen1353Wir wollen uns aufmachen und nach Bet-El hinaufziehen. Dort will ich einen Altar für den Gott errichten, der mich am Tag meiner Bedrängnis erhört hat und der auf meinem Weg mit mir war.
1033GenesisGen1354Sie übergaben Jakob alle fremden Götter, die sie hatten, und die Ringe an ihren Ohren. Jakob vergrub sie unter der Eiche bei Sichem.
1034GenesisGen1355Dann brachen sie auf. Da überkam ein Gottesschrecken die Städte ringsum und so verfolgten sie die Söhne Jakobs nicht.
1035GenesisGen1356Jakob kam nach Lus in Kanaan, das jetzt Bet-El heißt, er und alles Volk, das bei ihm war.
1036GenesisGen1357Er baute dort einen Altar und nannte die Stätte «Gott von Bet-El»; denn auf der Flucht vor seinem Bruder hatte Gott sich ihm dort offenbart.*
1037GenesisGen1358Debora, die Amme Rebekkas, starb. Man begrub sie unterhalb von Bet-El unter der Eiche. Er gab ihr den Namen Träneneiche.
1038GenesisGen1359Gott erschien Jakob noch einmal nach seiner Rückkehr aus Paddan-Aram und segnete ihn.
1039GenesisGen13510Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll jedoch nicht mehr Jakob lauten, sondern Israel soll dein Name sein. Er gab ihm also den Namen Israel.*
1040GenesisGen13511Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Sei fruchtbar und vermehre dich! Ein Volk, eine Schar von Völkern soll aus dir hervorgehen, Könige sollen deinen Lenden entstammen.
1041GenesisGen13512Das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben und auch deinen Nachkommen will ich es geben.*
1042GenesisGen13513Dann fuhr Gott von dem Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, zum Himmel auf.
1043GenesisGen13514Jakob richtete an dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, ein Steinmal, einen Gedenkstein, auf. Darüber schüttete er ein Trankopfer und goss Öl darauf.
1044GenesisGen13515Jakob gab dem Ort, an dem Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bet-El.
1045GenesisGen13516Sie brachen von Bet-El auf. Nur ein kleines Stück Weg war es noch bis Efrata, als Rahel gebar. Sie hatte eine schwere Geburt.
1046GenesisGen13517Als sie bei der Geburt schwer litt, redete ihr die Amme zu: Fürchte dich nicht, auch diesmal hast du einen Sohn.
1047GenesisGen13518Während ihr das Leben entfloh - sie musste nämlich sterben -, gab sie ihm den Namen Ben-Oni (Unheilskind); sein Vater aber nannte ihn Benjamin (Erfolgskind).
1048GenesisGen13519Als Rahel gestorben war, begrub man sie an der Straße nach Efrata, das jetzt Betlehem heißt.
1049GenesisGen13520Jakob errichtete ein Steinmal über ihrem Grab. Das ist das Grabmal Rahels bis auf den heutigen Tag.
1050GenesisGen13521Israel brach auf und schlug sein Zelt jenseits von Migdal-Eder auf.
1051GenesisGen13522Während Israel in jenem Land wohnte, ging Ruben hin und schlief mit Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Israel hörte davon. Jakob hatte zwölf Söhne.*
1052GenesisGen13523Die Söhne Leas waren: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, ferner Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon.
1053GenesisGen13524Die Söhne Rahels waren: Josef und Benjamin.
1054GenesisGen13525Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels, waren: Dan und Naftali.
1055GenesisGen13526Die Söhne Silpas, der Magd Leas, waren: Gad und Ascher. Das waren die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.
1056GenesisGen13527Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba, das jetzt Hebron heißt, wo sich Abraham und Isaak als Fremde aufgehalten hatten.
1057GenesisGen13528Isaak wurde hundertachtzig Jahre alt,
1058GenesisGen13529dann verschied er. Er starb und wurde mit seinen Vorfahren vereint, betagt und satt an Jahren. Seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.
1059GenesisGen1361Das ist die Geschlechterfolge nach Esau, der auch Edom hieß:
1060GenesisGen1362Esau nahm sich seine Frauen aus den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter des Hetiters Elon, Oholibama, die Tochter des Ana, eines Sohnes des Hiwiters Zibon,
1061GenesisGen1363und Basemat, die Tochter Ismaels, eine Schwester Nebajots.
1062GenesisGen1364Ada gebar dem Esau Elifas, Basemat gebar Reguël
1063GenesisGen1365und Oholibama gebar Jëusch, Jalam und Korach. Das waren die Söhne Esaus, die ihm in Kanaan geboren wurden.
1064GenesisGen1366Esau nahm seine Frauen, Söhne und Töchter, alle Personen seines Hauses und seinen Besitz, all sein Vieh und seine ganze Habe, die er in Kanaan erworben hatte, und zog in ein anderes Land, fort von seinem Bruder Jakob.
1065GenesisGen1367Ihr Besitz war nämlich zu groß, als dass sie zusammen hätten wohnen können. Das Land, in dem sie lebten, konnte wegen ihres Viehbestandes nicht beide ernähren.*
1066GenesisGen1368So ließ sich Esau im Bergland Seïr nieder. Esau ist Edom.
1067GenesisGen1369Das ist die Geschlechterfolge nach Esau, dem Stammvater von Edom im Bergland Seïr.
1068GenesisGen13610Die Namen der Söhne Esaus sind: Elifas, der Sohn der Ada, der Frau Esaus, und Reguël, der Sohn Basemats, der Frau Esaus.
1069GenesisGen13611Die Söhne des Elifas sind: Teman, Omar, Zefo, Gatam und Kenas.
1070GenesisGen13612Timna war die Nebenfrau des Elifas, des Sohnes Esaus. Sie gebar dem Elifas Amalek. Das waren die Söhne Adas, der Frau Esaus.
1071GenesisGen13613Die Söhne Reguëls sind: Nahat, Serach, Schamma und Misa. Das waren die Söhne Basemats, der Frau Esaus.
1072GenesisGen13614Die Söhne, die Oholibama, die Frau Esaus und Tochter Anas, eines Sohnes Zibons, Esau gebar, sind: Jëusch, Jalam und Korach.
1073GenesisGen13615Das sind die Häuptlinge der Söhne Esaus: die Söhne des Elifas, des Erstgeborenen Esaus: Häuptling Teman, Häuptling Omar, Häuptling Zefo, Häuptling Kenas,
1074GenesisGen13616Häuptling Korach, Häuptling Gatam, Häuptling Amalek. Das waren die Häuptlinge des Elifas in Edom, lauter Söhne der Ada.
1075GenesisGen13617Das sind die Söhne Reguëls, des Sohnes Esaus: Häuptling Nahat, Häuptling Serach, Häuptling Schamma, Häuptling Misa. Das waren die Häuptlinge Reguëls in Edom; sie waren die Söhne Basemats, der Frau Esaus.
1076GenesisGen13618Das sind die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: Häuptling Jëusch, Häuptling Jalam, Häuptling Korach. Das waren die Häuptlinge, die von Oholibama, der Frau Esaus und Tochter Anas, abstammten.
1077GenesisGen13619Das waren also die Söhne Esaus und deren Häuptlinge. Das ist Edom.
1078GenesisGen13620Das sind die Söhne des Horiters Seïr, die Einwohner des Landes: Lotan, Schobal, Zibon, Ana,
1079GenesisGen13621Dischon, Ezer und Dischan. Das waren die Häuptlinge der Horiter, der Söhne Seïrs, in Edom.
1080GenesisGen13622Die Söhne Lotans sind: Hori und Hemam. Die Schwester Lotans ist Timna.
1081GenesisGen13623Das sind die Söhne Schobals: Alwan, Manahat, Ebal, Schefi und Onam.
1082GenesisGen13624Die Söhne Zibons sind: Aja und Ana. Das ist jener Ana, der das Wasser in der Wüste fand, als er die Esel seines Vaters Zibon weidete.
1083GenesisGen13625Die Kinder Anas sind: Dischon und Oholibama, die Tochter Anas.
1084GenesisGen13626Die Söhne Dischons sind: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran.
1085GenesisGen13627Die Söhne Ezers sind: Bilhan, Saawan und Akan.
1086GenesisGen13628Die Söhne Dischans sind: Uz und Aran.
1087GenesisGen13629Die Häuptlinge der Horiter sind: Häuptling Lotan, Häuptling Schobal, Häuptling Zibon, Häuptling Ana,
1088GenesisGen13630Häuptling Dischon, Häuptling Ezer, Häuptling Dischan. Das waren die Häuptlinge der Horiter nach ihren Stämmen in Seïr.
1089GenesisGen13631Die Könige, die in Edom regierten, bevor bei den Israeliten ein König regierte, waren folgende:
1090GenesisGen13632In Edom regierte Bela, der Sohn Beors; seine Stadt hieß Dinhaba.
1091GenesisGen13633Als Bela starb, wurde König an seiner Stelle Jobab, der Sohn Serachs aus Bozra.
1092GenesisGen13634Als Jobab starb, wurde König an seiner Stelle Huscham aus dem Land der Temaniter.
1093GenesisGen13635Als Huscham starb, wurde König an seiner Stelle Hadad, der Sohn Bedads, der Midian im Grünland von Moab schlug; seine Stadt hieß Awit.
1094GenesisGen13636Als Hadad starb, wurde König an seiner Stelle Samla aus Masreka.
1095GenesisGen13637Als Samla starb, wurde König an seiner Stelle Schaul aus Rehobot am Strom (Eufrat).
1096GenesisGen13638Als Schaul starb, wurde König an seiner Stelle Baal-Hanan, der Sohn Achbors.
1097GenesisGen13639Als Baal-Hanan, der Sohn Achbors, starb, wurde König an seiner Stelle Hadar; seine Stadt hieß Pagu. Seine Frau hieß Mehetabel; sie war die Tochter Matreds und Enkelin Me-Sahabs.
1098GenesisGen13640Das sind die Namen der Häuptlinge Esaus nach ihren Sippenverbänden, Orten und Namen: Häuptling Timna, Häuptling Alwa, Häuptling Jetet,
1099GenesisGen13641Häuptling Oholibama, Häuptling Ela, Häuptling Pinon,
1100GenesisGen13642Häuptling Kenas, Häuptling Teman, Häuptling Mibzar,
1101GenesisGen13643Häuptling Magdiël, Häuptling Iram. Das waren die Häuptlinge Edoms nach ihren Siedlungsgebieten in dem Land, das sie besaßen. So viel über Esau, den Stammvater von Edom.
1102GenesisGen1371Jakob ließ sich in dem Land nieder, in dem sich sein Vater als Fremder aufgehalten hatte, in Kanaan.
1103GenesisGen1372Das ist die Geschlechterfolge nach Jakob: Als Josef siebzehn Jahre zählte, also noch jung war, weidete er mit seinen Brüdern, den Söhnen Bilhas und Silpas, der Frauen seines Vaters, die Schafe und Ziegen. Josef hinterbrachte ihrem Vater, was die Brüder Böses taten.
1104GenesisGen1373Israel liebte Josef unter allen seinen Söhnen am meisten, weil er ihm noch in hohem Alter geboren worden war. Er ließ ihm einen Ärmelrock machen.*
1105GenesisGen1374Als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und konnten mit ihm kein gutes Wort mehr reden.
1106GenesisGen1375Einst hatte Josef einen Traum. Als er ihn seinen Brüdern erzählte, hassten sie ihn noch mehr.
1107GenesisGen1376Er sagte zu ihnen: Hört, was ich geträumt habe.
1108GenesisGen1377Wir banden Garben mitten auf dem Feld. Meine Garbe richtete sich auf und blieb auch stehen. Eure Garben umringten sie und neigten sich tief vor meiner Garbe.
1109GenesisGen1378Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden oder dich als Herr über uns aufspielen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und seiner Worte.
1110GenesisGen1379Er hatte noch einen anderen Traum. Er erzählte ihn seinen Brüdern und sagte: Ich träumte noch einmal: Die Sonne, der Mond und elf Sterne verneigten sich tief vor mir.
1111GenesisGen13710Als er davon seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was soll das, was du da geträumt hast? Sollen wir vielleicht, ich, deine Mutter und deine Brüder, kommen und uns vor dir zur Erde niederwerfen?
1112GenesisGen13711Seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn, sein Vater aber vergaß die Sache nicht.
1113GenesisGen13712Als seine Brüder fortgezogen waren, um das Vieh ihres Vaters bei Sichem zu weiden,
1114GenesisGen13713sagte Israel zu Josef: Deine Brüder weiden bei Sichem das Vieh. Geh, ich will dich zu ihnen schicken. Er antwortete: Ich bin bereit.
1115GenesisGen13714Da sagte der Vater zu ihm: Geh doch hin und sieh, wie es deinen Brüdern und dem Vieh geht, und berichte mir! So schickte er ihn aus dem Tal von Hebron fort und Josef kam nach Sichem.
1116GenesisGen13715Ein Mann traf ihn, wie er auf dem Feld umherirrte; er fragte ihn: Was suchst du?
1117GenesisGen13716Josef antwortete: Meine Brüder suche ich. Sag mir doch, wo sie das Vieh weiden.
1118GenesisGen13717Der Mann antwortete: Sie sind von hier weitergezogen. Ich habe nämlich gehört, wie sie sagten: Gehen wir nach Dotan. Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan.
1119GenesisGen13718Sie sahen ihn von weitem. Bevor er jedoch nahe an sie herangekommen war, fassten sie den Plan, ihn umzubringen.
1120GenesisGen13719Sie sagten zueinander: Dort kommt ja dieser Träumer.
1121GenesisGen13720Jetzt aber auf, erschlagen wir ihn und werfen wir ihn in eine der Zisternen. Sagen wir, ein wildes Tier habe ihn gefressen. Dann werden wir ja sehen, was aus seinen Träumen wird.
1122GenesisGen13721Ruben hörte das und wollte ihn aus ihrer Hand retten. Er sagte: Begehen wir doch keinen Mord.
1123GenesisGen13722Und Ruben sagte zu ihnen: Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne da in der Steppe, aber legt nicht Hand an ihn! Er wollte ihn nämlich aus ihrer Hand retten und zu seinem Vater zurückbringen.
1124GenesisGen13723Als Josef bei seinen Brüdern angekommen war, zogen sie ihm sein Gewand aus, den Ärmelrock, den er anhatte,
1125GenesisGen13724packten ihn und warfen ihn in die Zisterne. Die Zisterne war leer; es war kein Wasser darin.
1126GenesisGen13725Als sie dann beim Essen saßen und aufblickten, sahen sie, dass gerade eine Karawane von Ismaelitern aus Gilead kam. Ihre Kamele waren mit Tragakant, Mastix und Ladanum beladen. Sie waren unterwegs nach Ägypten.*
1127GenesisGen13726Da schlug Juda seinen Brüdern vor: Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken?
1128GenesisGen13727Kommt, verkaufen wir ihn den Ismaelitern. Wir wollen aber nicht Hand an ihn legen, denn er ist doch unser Bruder und unser Verwandter. Seine Brüder waren einverstanden.
1129GenesisGen13728Midianitische Kaufleute kamen vorbei. Da zogen sie Josef aus der Zisterne heraus und verkauften ihn für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Diese brachten Josef nach Ägypten.
1130GenesisGen13729Als Ruben zur Zisterne zurückkam, war Josef nicht mehr dort. Er zerriss seine Kleider,
1131GenesisGen13730wandte sich an seine Brüder und sagte: Der Kleine ist ja nicht mehr da. Und ich, was soll ich jetzt anfangen?
1132GenesisGen13731Da nahmen sie Josefs Gewand, schlachteten einen Ziegenbock und tauchten das Gewand in das Blut.
1133GenesisGen13732Dann schickten sie den Ärmelrock zu ihrem Vater und ließen ihm sagen: Das haben wir gefunden. Sieh doch, ob das der Rock deines Sohnes ist oder nicht.
1134GenesisGen13733Als er ihn angesehen hatte, sagte er: Der Rock meines Sohnes! Ein wildes Tier hat ihn gefressen. Zerrissen, zerrissen ist Josef.
1135GenesisGen13734Jakob zerriss seine Kleider, legte Trauerkleider an und trauerte um seinen Sohn viele Tage.
1136GenesisGen13735Alle seine Söhne und Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten. Er aber ließ sich nicht trösten und sagte: Ich will dauernd zu meinem Sohn in die Unterwelt hinabsteigen. So beweinte ihn sein Vater.
1137GenesisGen13736Die Midianiter aber verkauften Josef nach Ägypten an Potifar, einen Hofbeamten des Pharao, den Obersten der Leibwache.
1138GenesisGen1381Um jene Zeit verließ Juda seine Brüder und begab sich hinunter zu einem Mann aus Adullam, der Hira hieß.
1139GenesisGen1382Juda sah dort die Tochter eines Kanaaniters namens Schua. Er nahm sie zur Frau und wohnte ihr bei.
1140GenesisGen1383Sie wurde schwanger, gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Er.
1141GenesisGen1384Sie wurde abermals schwanger, gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Onan.
1142GenesisGen1385Und noch einmal gebar sie einen Sohn und gab ihm den Namen Schela. Juda war in Kesib, als sie ihn gebar.
1143GenesisGen1386Juda nahm für seinen Erstgeborenen Er eine Frau namens Tamar.
1144GenesisGen1387Aber Er, der Erstgeborene Judas, missfiel dem Herrn und so ließ ihn der Herr sterben.
1145GenesisGen1388Da sagte Juda zu Onan: Geh mit der Frau deines Bruders die Schwagerehe ein und verschaff deinem Bruder Nachkommen!
1146GenesisGen1389Onan wusste also, dass die Nachkommen nicht ihm gehören würden. Sooft er zur Frau seines Bruders ging, ließ er den Samen zur Erde fallen und verderben, um seinem Bruder Nachkommen vorzuenthalten.
1147GenesisGen13810Was er tat, missfiel dem Herrn und so ließ er auch ihn sterben.
1148GenesisGen13811Nun sagte Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleib als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela groß ist. Denn er dachte: Er soll mir nicht auch noch sterben wie seine Brüder. Tamar ging und blieb im Haus ihres Vaters.
1149GenesisGen13812Viele Jahre vergingen. Die Tochter Schuas, die Frau Judas, war gestorben. Als die Trauer vorbei war, ging Juda mit seinem Freund Hira aus Adullam hinauf nach Timna zur Schafschur.*
1150GenesisGen13813Man berichtete Tamar: Dein Schwiegervater geht gerade nach Timna hinauf zur Schafschur.
1151GenesisGen13814Da zog sie ihre Witwenkleider aus, legte einen Schleier über und verhüllte sich. Dann setzte sie sich an den Ortseingang von Enajim, der an der Straße nach Timna liegt. Sie hatte nämlich gemerkt, dass Schela groß geworden war, dass man sie ihm aber nicht zur Frau geben wollte.
1152GenesisGen13815Juda sah sie und hielt sie für eine Dirne; sie hatte nämlich ihr Gesicht verhüllt.
1153GenesisGen13816Da bog er vom Weg ab, ging zu ihr hin und sagte: Lass mich zu dir kommen! Er wusste ja nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was gibst du mir, wenn du zu mir kommen darfst?
1154GenesisGen13817Er sagte: Ich werde dir ein Ziegenböckchen von der Herde schicken. Sie entgegnete: Du musst mir aber ein Pfand dalassen, bis du es schickst.
1155GenesisGen13818Da fragte er: Was für ein Pfand soll ich dir dalassen? Deinen Siegelring mit der Schnur und den Stab in deiner Hand, antwortete sie. Er gab es ihr. Dann ging er zu ihr und sie wurde von ihm schwanger.
1156GenesisGen13819Sie stand auf, ging weg, legte ihren Schleier ab und zog wieder ihre Witwenkleider an.
1157GenesisGen13820Juda schickte seinen Freund aus Adullam mit dem Ziegenböckchen, um das Pfand aus der Hand der Frau zurückzuerhalten, er fand sie aber nicht.
1158GenesisGen13821Er fragte die Leute aus dem Ort: Wo ist die Dirne, die in Enajim an der Straße saß? Sie antworteten ihm: Hier gibt es keine Dirne.
1159GenesisGen13822Darauf kehrte er zu Juda zurück und sagte: Ich habe sie nicht gefunden und außerdem behaupten die Leute aus dem Ort, es gebe da keine Dirne.
1160GenesisGen13823Juda antwortete: Soll sie es behalten! Wenn man uns nur nicht auslacht! Ich habe ja dieses Böckchen geschickt, aber du hast sie nicht gefunden.
1161GenesisGen13824Nach etwa drei Monaten meldete man Juda: Deine Schwiegertochter Tamar hat Unzucht getrieben und ist davon schwanger. Da sagte Juda: Führt sie hinaus! Sie soll verbrannt werden.
1162GenesisGen13825Als man sie hinausführte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und ließ ihm sagen: Von dem Mann, dem das gehört, bin ich schwanger. Auch ließ sie sagen: Sieh genau hin: Wem gehören der Siegelring mit der Schnur und dieser Stab?
1163GenesisGen13826Juda schaute es sich genau an und gab zu: Sie ist mir gegenüber im Recht, weil ich sie meinem Sohn Schela nicht zur Frau gegeben habe. Später verkehrte er mit ihr nicht mehr.
1164GenesisGen13827Als sie niederkam, waren Zwillinge in ihrem Leib.
1165GenesisGen13828Bei der Geburt streckte einer die Hand heraus. Die Hebamme griff zu, band einen roten Faden um die Hand und sagte: Er ist zuerst herausgekommen.
1166GenesisGen13829Er zog aber seine Hand wieder zurück und heraus kam sein Bruder. Da sagte sie: Warum hast du dir den Durchbruch erzwungen? So nannte man ihn Perez (Durchbruch).
1167GenesisGen13830Dann erst kam sein Bruder zum Vorschein, an dessen Hand der rote Faden war. Ihn nannte man Serach (Rotglanz).
1168GenesisGen1391Josef hatte man nach Ägypten gebracht. Ein Hofbeamter des Pharao, ein Ägypter namens Potifar, der Oberste der Leibwache, hatte ihn den Ismaelitern abgekauft, die ihn dorthin gebracht hatten.
1169GenesisGen1392Der Herr war mit Josef und so glückte ihm alles. Er blieb im Haus seines ägyptischen Herrn.
1170GenesisGen1393Dieser sah, dass der Herr mit Josef war und dass der Herr alles, was er unternahm, unter seinen Händen gelingen ließ.
1171GenesisGen1394So fand Josef sein Wohlwollen und er durfte ihn bedienen. Er bestellte ihn zum Verwalter seines Hauses und vertraute ihm alles an, was er besaß.
1172GenesisGen1395Seit er ihm sein Haus und alles, was ihm gehörte, anvertraut hatte, segnete der Herr das Haus des Ägypters um Josefs willen. Der Segen des Herrn ruhte auf allem, was ihm gehörte im Haus und auf dem Feld.
1173GenesisGen1396Er ließ seinen ganzen Besitz in Josefs Hand und kümmerte sich, wenn Josef da war, um nichts als nur um sein Essen. Josef war schön von Gestalt und Aussehen.
1174GenesisGen1397Nach einiger Zeit warf die Frau seines Herrn ihren Blick auf Josef und sagte: Schlaf mit mir!
1175GenesisGen1398Er weigerte sich und entgegnete der Frau seines Herrn: Du siehst doch, mein Herr kümmert sich, wenn ich da bin, um nichts im Haus; alles, was ihm gehört, hat er mir anvertraut.
1176GenesisGen1399Er ist in diesem Haus nicht größer als ich und er hat mir nichts vorenthalten als nur dich, denn du bist seine Frau. Wie könnte ich da ein so großes Unrecht begehen und gegen Gott sündigen?
1177GenesisGen13910Obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, bei ihr zu schlafen und ihr zu Willen zu sein, hörte er nicht auf sie.
1178GenesisGen13911An einem solchen Tag kam er ins Haus, um seiner Arbeit nachzugehen. Niemand vom Hausgesinde war anwesend.
1179GenesisGen13912Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.
1180GenesisGen13913Als sie sah, dass er sein Gewand in ihrer Hand zurückgelassen hatte und hinausgelaufen war,
1181GenesisGen13914rief sie nach ihrem Hausgesinde und sagte zu den Leuten: Seht nur! Er hat uns einen Hebräer ins Haus gebracht, der seinen Mutwillen mit uns treibt. Er ist zu mir gekommen und wollte mit mir schlafen; da habe ich laut geschrien.
1182GenesisGen13915Als er hörte, dass ich laut aufschrie und rief, ließ er sein Gewand bei mir liegen und floh ins Freie.
1183GenesisGen13916Sein Kleid ließ sie bei sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.
1184GenesisGen13917Ihm erzählte sie die gleiche Geschichte: Der hebräische Sklave, den du uns gebracht hast, ist zu mir gekommen, um mit mir seinen Mutwillen zu treiben.
1185GenesisGen13918Als ich laut aufschrie und rief, ließ er sein Gewand bei mir liegen und lief hinaus.
1186GenesisGen13919Als sein Herr hörte, wie ihm seine Frau erzählte: So hat es dein Sklave mit mir getrieben!, packte ihn der Zorn.
1187GenesisGen13920Er ließ Josef ergreifen und in den Kerker bringen, wo die Gefangenen des Königs in Haft gehalten wurden. Dort blieb er im Gefängnis.
1188GenesisGen13921Aber der Herr war mit Josef. Er wandte ihm das Wohlwollen und die Gunst des Gefängnisleiters zu.
1189GenesisGen13922Der Gefängnisleiter vertraute der Hand Josefs alle Gefangenen im Kerker an. Alles, was dort zu besorgen war, musste er tun.
1190GenesisGen13923Der Gefängnisleiter brauchte sich um nichts zu sorgen, was Josef in seine Hand nahm, denn der Herr war mit ihm. Was er auch unternahm, der Herr ließ es ihm gelingen.
1191GenesisGen1401Einige Zeit später vergingen sich der königliche Mundschenk und der Hofbäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten.
1192GenesisGen1402Der Pharao war aufgebracht über seine beiden Hofbeamten, den Obermundschenk und den Oberbäcker.
1193GenesisGen1403Er gab sie in Haft in das Haus des Obersten der Leibwache, in den Kerker, wo Josef gefangen gehalten wurde.
1194GenesisGen1404Der Oberste der Leibwache betraute Josef mit ihrer Bedienung. Als sie einige Zeit in Haft waren,
1195GenesisGen1405hatte jeder von ihnen einen Traum. Der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Kerker gefangen gehalten wurden, hatten in derselben Nacht einen Traum, der für jeden von ihnen eine besondere Bedeutung haben sollte.
1196GenesisGen1406Am Morgen kam Josef zu ihnen und sah ihnen an, dass sie missmutig waren.
1197GenesisGen1407Da fragte er die Hofbeamten des Pharao, die mit ihm im Hause seines Herrn in Gewahrsam gehalten wurden: Warum seht ihr heute so böse drein?
1198GenesisGen1408Sie antworteten ihm: Wir hatten einen Traum, aber es ist keiner da, der ihn auslegen kann. Josef sagte zu ihnen: Ist nicht das Träumedeuten Sache Gottes? Erzählt mir doch!
1199GenesisGen1409Darauf erzählte der Obermundschenk Josef seinen Traum. Er sagte zu ihm: Im Traum sah ich vor mir einen Weinstock.
1200GenesisGen14010Am Weinstock waren drei Ranken und es war mir, als triebe er Knospen. Seine Blüten wuchsen und schon reiften die Beeren an seinen Trauben.
1201GenesisGen14011Ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand. Ich nahm die Beeren, drückte sie in den Becher des Pharao aus und gab dem Pharao den Becher in die Hand.
1202GenesisGen14012Da sprach Josef zu ihm: Das ist die Deutung: Die drei Ranken sind drei Tage.
1203GenesisGen14013Noch drei Tage, dann wird der Pharao dich vorladen und dich wieder in dein Amt einsetzen. Du wirst dem Pharao den Becher reichen, wie es früher deine Aufgabe war, als du noch sein Mundschenk warst.
1204GenesisGen14014Doch denk an mich, wenn es dir gut geht. Tu mir dann einen Gefallen: Erzähl dem Pharao von mir und hol mich aus diesem Haus heraus!
1205GenesisGen14015Denn entführt hat man mich aus dem Land der Hebräer und auch hier habe ich nichts getan, dass man mich hätte ins Gefängnis werfen müssen.
1206GenesisGen14016Als der Oberbäcker merkte, dass Josef eine günstige Deutung gegeben hatte, sagte er zu ihm: Auch ich hatte einen Traum. Ich hatte drei Körbe Feingebäck auf meinem Kopf.
1207GenesisGen14017Im obersten Korb war allerlei Backwerk für die Tafel des Pharao. Aber die Vögel fraßen es aus dem Korb auf meinem Kopf.
1208GenesisGen14018Josef antwortete: Das ist die Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage.
1209GenesisGen14019Noch drei Tage, dann wird der Pharao dich vorladen und dich an einem Baum aufhängen; die Vögel werden von dir das Fleisch abfressen.
1210GenesisGen14020Drei Tage darauf hatte der Pharao Geburtstag. Er veranstaltete für alle seine Hofleute ein Gastmahl. Da lud er vor versammeltem Hof den Obermundschenk und den Oberbäcker vor.
1211GenesisGen14021Den Obermundschenk setzte er wieder in sein Amt ein; er durfte dem Pharao den Becher reichen.
1212GenesisGen14022Den Oberbäcker ließ er aufhängen. Alles geschah, wie es Josef ihnen gedeutet hatte.
1213GenesisGen14023Der Obermundschenk aber dachte nicht mehr an Josef und vergaß ihn.
1214GenesisGen1411Zwei Jahre später hatte der Pharao einen Traum: Er stand am Nil.
1215GenesisGen1412Aus dem Nil stiegen sieben gut aussehende, wohlgenährte Kühe und weideten im Riedgras.
1216GenesisGen1413Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil; sie sahen hässlich aus und waren mager. Sie stellten sich neben die schon am Nilufer stehenden Kühe
1217GenesisGen1414und die hässlichen, mageren Kühe fraßen die sieben gut aussehenden und wohlgenährten Kühe auf. Dann erwachte der Pharao.
1218GenesisGen1415Er schlief aber wieder ein und träumte ein zweites Mal: An einem einzigen Halm wuchsen sieben Ähren, prall und schön.
1219GenesisGen1416Nach ihnen wuchsen sieben kümmerliche, vom Ostwind ausgedörrte Ähren.
1220GenesisGen1417Die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben prallen, vollen Ähren. Der Pharao wachte auf: Es war ein Traum.
1221GenesisGen1418Am Morgen fühlte er sich beunruhigt; er schickte hin und ließ alle Wahrsager und Weisen Ägyptens rufen. Der Pharao erzählte ihnen seine Träume, doch keiner war da, der sie ihm hätte deuten können.
1222GenesisGen1419Da sagte der Obermundschenk zum Pharao: Heute muss ich an meine Verfehlung erinnern:
1223GenesisGen14110Als der Pharao über seine Diener aufgebracht war, gab er mich ins Haus des Obersten der Leibwache in Haft, mich und den Oberbäcker.
1224GenesisGen14111Da hatten wir, ich und er, in derselben Nacht einen Traum, der für jeden eine besondere Bedeutung haben sollte.*
1225GenesisGen14112Dort war mit uns zusammen ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwache. Wir erzählten ihm unsere Träume und er legte sie uns aus. Jedem gab er die zutreffende Deutung.
1226GenesisGen14113Wie er es uns gedeutet hatte, so geschah es: Mich setzte man wieder in mein Amt ein, den andern hängte man auf.
1227GenesisGen14114Da schickte der Pharao hin und ließ Josef rufen. Man holte ihn schnell aus dem Gefängnis, schor ihm die Haare, er zog andere Kleider an und kam zum Pharao.
1228GenesisGen14115Der Pharao sagte zu Josef: Ich hatte einen Traum, doch keiner kann ihn deuten. Von dir habe ich aber gehört, du brauchst einen Traum nur zu hören, dann kannst du ihn deuten.
1229GenesisGen14116Josef antwortete dem Pharao: Nicht ich, sondern Gott wird zum Wohl des Pharao eine Antwort geben.
1230GenesisGen14117Da sagte der Pharao zu Josef: In meinem Traum stand ich am Nilufer.
1231GenesisGen14118Aus dem Nil stiegen sieben wohlgenährte, stattliche Kühe und weideten im Riedgras.
1232GenesisGen14119Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe herauf, elend, sehr hässlich und mager. Nie habe ich in ganz Ägypten so hässliche Kühe gesehen.
1233GenesisGen14120Die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, fetten auf.
1234GenesisGen14121Sie verschwanden in ihrem Bauch, aber man merkte nicht, dass sie darin waren; sie sahen genauso elend aus wie vorher. Dann wachte ich auf.
1235GenesisGen14122Weiter sah ich in meinem Traum: Auf einem einzigen Halm gingen sieben volle, schöne Ähren auf.
1236GenesisGen14123Nach ihnen wuchsen sieben taube, kümmerliche, vom Ostwind ausgedörrte Ähren.
1237GenesisGen14124Die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Ich habe das den Wahrsagern erzählt, aber keiner konnte mir die Deutung sagen.
1238GenesisGen14125Darauf sagte Josef zum Pharao: Der Traum des Pharao ist ein und derselbe. Gott sagt dem Pharao an, was er vorhat:
1239GenesisGen14126Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre. Es ist ein und derselbe Traum.
1240GenesisGen14127Die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nachher heraufkamen, sind sieben Jahre und die sieben leeren, vom Ostwind ausgedörrten Ähren sind sieben Jahre Hungersnot.
1241GenesisGen14128Das ist es, was ich meinte, als ich zum Pharao sagte: Gott ließ den Pharao sehen, was er vorhat:
1242GenesisGen14129Sieben Jahre kommen, da wird großer Überfluss in ganz Ägypten sein.
1243GenesisGen14130Nach ihnen aber werden sieben Jahre Hungersnot heraufziehen: Da wird der ganze Überfluss in Ägypten vergessen sein und Hunger wird das Land auszehren.
1244GenesisGen14131Dann wird man nichts mehr vom Überfluss im Land merken wegen des Hungers, der danach kommt; denn er wird sehr drückend sein.
1245GenesisGen14132Dass aber der Pharao gleich zweimal träumte, bedeutet: Die Sache steht bei Gott fest und Gott wird sie bald ausführen.
1246GenesisGen14133Nun sehe sich der Pharao nach einem klugen, weisen Mann um und setze ihn über Ägypten.
1247GenesisGen14134Der Pharao möge handeln: Er bestelle Bevollmächtigte über das Land und besteuere Ägypten mit einem Fünftel in den sieben Jahren des Überflusses.
1248GenesisGen14135Die Bevollmächtigten sollen alles Brotgetreide der kommenden guten Jahre sammeln und auf Weisung des Pharao Korn aufspeichern; das Brotgetreide sollen sie in den Städten sicherstellen.
1249GenesisGen14136Das Brotgetreide soll dem Land als Rücklage dienen für die sieben Jahre der Hungersnot, die über Ägypten kommen werden. Dann wird das Land nicht an Hunger zugrunde gehen.
1250GenesisGen14137Die Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Hofleuten.
1251GenesisGen14138Der Pharao sagte zu ihnen: Finden wir einen Mann wie diesen hier, einen, in dem der Geist Gottes wohnt?
1252GenesisGen14139Dann sagte der Pharao zu Josef: Nachdem dich Gott all das hat wissen lassen, gibt es niemand, der so klug und weise wäre wie du.
1253GenesisGen14140Du sollst über meinem Hause stehen und deinem Wort soll sich mein ganzes Volk beugen. Nur um den Thron will ich höher sein als du.
1254GenesisGen14141Der Pharao sagte weiter zu Josef: Hiermit stelle ich dich über ganz Ägypten.
1255GenesisGen14142Der Pharao nahm den Siegelring von seiner Hand und steckte ihn Josef an die Hand. Er bekleidete ihn mit Byssusgewändern und legte ihm die goldene Kette um den Hals.*
1256GenesisGen14143Dann ließ er ihn seinen zweiten Wagen besteigen. Man rief vor ihm aus: Achtung! So stellte er ihn über ganz Ägypten.
1257GenesisGen14144Der Pharao sagte zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll niemand seine Hand oder seinen Fuß regen in ganz Ägypten.
1258GenesisGen14145Der Pharao verlieh Josef den Namen Zafenat-Paneach und gab ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, zur Frau. So wurde Josef Herr über Ägypten.
1259GenesisGen14146Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Josef ging vom Pharao weg und durchzog ganz Ägypten.
1260GenesisGen14147Das Land brachte in den sieben Jahren des Überflusses überreichen Ertrag.
1261GenesisGen14148Josef ließ während der sieben Jahre, in denen es Überfluss gab, alles Brotgetreide in Ägypten sammeln und in die Städte schaffen. Das Getreide der Felder rings um jede Stadt ließ er dort hineinbringen.
1262GenesisGen14149So speicherte Josef Getreide in sehr großer Menge auf, wie Sand am Meer, bis man aufhören musste, es zu messen, weil man es nicht mehr messen konnte.
1263GenesisGen14150Ein Jahr, bevor die Hungersnot kam, wurden Josef zwei Söhne geboren. Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, gebar sie ihm.
1264GenesisGen14151Josef nannte den Erstgeborenen Manasse (Vergessling), denn er sagte: Gott hat mich all meine Sorge und mein ganzes Vaterhaus vergessen lassen.
1265GenesisGen14152Den zweiten Sohn nannte er Efraim (Fruchtbringer), denn er sagte: Gott hat mich fruchtbar werden lassen im Lande meines Elends.
1266GenesisGen14153Die sieben Jahre des Überflusses in Ägypten gingen zu Ende
1267GenesisGen14154und es begannen die sieben Jahre der Hungersnot, wie es Josef vorausgesagt hatte. Eine Hungersnot brach über alle Länder herein, in ganz Ägypten aber gab es Brot.
1268GenesisGen14155Da ganz Ägypten Hunger hatte, schrie das Volk zum Pharao nach Brot. Der Pharao aber sagte zu den Ägyptern: Geht zu Josef! Tut, was er euch sagt.
1269GenesisGen14156Als die Hungersnot über das ganze Land gekommen war, öffnete Josef alle Speicher und verkaufte Getreide an die Ägypter. Aber der Hunger wurde immer drückender in Ägypten.
1270GenesisGen14157Auch alle Welt kam nach Ägypten, um bei Josef Getreide zu kaufen; denn der Hunger wurde immer drückender auf der ganzen Erde.
1271GenesisGen1421Als Jakob erfuhr, dass es in Ägypten Getreide zu kaufen gab, sagte er zu seinen Söhnen: Warum schaut ihr einander so an?
1272GenesisGen1422Und er sagte: Ich habe gehört, dass es in Ägypten Getreide zu kaufen gibt. Zieht hin und kauft dort für uns Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben müssen.
1273GenesisGen1423Zehn Brüder Josefs zogen also hinunter, um in Ägypten Getreide zu kaufen.
1274GenesisGen1424Benjamin, den Bruder Josefs, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern ziehen, denn er dachte, es könnte ihm ein Unglück zustoßen.
1275GenesisGen1425Die Söhne Israels kamen also mitten unter anderen, die auch gekommen waren, um Getreide zu kaufen; denn Hungersnot herrschte in Kanaan.
1276GenesisGen1426Josef verwaltete das Land. Er war es, der allen Leuten im Lande Getreide verkaufte. So kamen Josefs Brüder und warfen sich vor ihm mit dem Gesicht zur Erde nieder.
1277GenesisGen1427Als Josef seine Brüder sah, erkannte er sie. Aber er gab sich ihnen nicht zu erkennen, sondern fuhr sie barsch an. Er fragte sie: Wo kommt ihr her? Aus Kanaan, um Brotgetreide zu kaufen, sagten sie.
1278GenesisGen1428Josef hatte seine Brüder erkannt, sie aber hatten ihn nicht erkannt.
1279GenesisGen1429Josef erinnerte sich an das, was er von ihnen geträumt hatte, und sagte: Spione seid ihr. Um nachzusehen, wo das Land eine schwache Stelle hat, seid ihr gekommen.*
1280GenesisGen14210Sie antworteten ihm: Nein, Herr. Um Brotgetreide zu kaufen, sind deine Knechte gekommen.
1281GenesisGen14211Wir alle sind Söhne ein und desselben Vaters. Ehrliche Leute sind wir, deine Knechte sind keine Spione.
1282GenesisGen14212Er aber entgegenete ihnen: Nichts da, ihr seid nur gekommen, um nachzusehen, wo das Land eine schwache Stelle hat.
1283GenesisGen14213Da sagten sie: Wir, deine Knechte, waren zwölf Brüder, Söhne ein und desselben Mannes in Kanaan. Der Jüngste ist bei unserem Vater geblieben und einer ist nicht mehr.
1284GenesisGen14214Josef aber sagte zu ihnen: Es bleibt dabei, wie ich euch gesagt habe: Spione seid ihr.
1285GenesisGen14215So wird man euch auf die Probe stellen: Beim Leben des Pharao! Ihr sollt von hier nicht eher loskommen, bis auch euer jüngster Bruder da ist.
1286GenesisGen14216Schickt einen von euch hin! Er soll euren Bruder holen; ihr anderen aber werdet in Haft genommen. So wird man euer Gerede überprüfen und feststellen können, ob ihr die Wahrheit gesagt habt oder nicht. Beim Leben des Pharao, ja, Spione seid ihr.
1287GenesisGen14217Dann ließ er sie für drei Tage in Haft nehmen.
1288GenesisGen14218Am dritten Tag sagte Josef zu ihnen: Tut Folgendes und ihr werdet am Leben bleiben, denn ich fürchte Gott:
1289GenesisGen14219Wenn ihr ehrliche Leute seid, soll einer von euch Brüdern in dem Gefängnis zurückgehalten werden, in dem ihr in Haft gewesen seid. Ihr anderen aber geht und bringt das gekaufte Getreide heim, um den Hunger eurer Familien zu stillen.
1290GenesisGen14220Euren jüngsten Bruder aber schafft mir herbei, damit sich eure Worte als wahr erweisen und ihr nicht sterben müsst. So machten sie es.
1291GenesisGen14221Sie sagten zueinander: Ach ja, wir sind an unserem Bruder schuldig geworden. Wir haben zugesehen, wie er sich um sein Leben ängstigte. Als er uns um Erbarmen anflehte, haben wir nicht auf ihn gehört. Darum ist nun diese Bedrängnis über uns gekommen.
1292GenesisGen14222Ruben entgegnete ihnen: Habe ich euch nicht gesagt: Versündigt euch nicht an dem Kind! Ihr aber habt nicht gehört. Nun wird für sein Blut von uns Rechenschaft gefordert.
1293GenesisGen14223Sie aber ahnten nicht, dass Josef zuhörte, denn er bediente sich im Gespräch mit ihnen eines Dolmetschers.
1294GenesisGen14224Er wandte sich von ihnen ab und weinte. Als er sich ihnen wieder zuwandte und abermals mit ihnen redete, ließ er aus ihrer Mitte Simeon festnehmen und vor ihren Augen fesseln.
1295GenesisGen14225Josef befahl dann, ihre Behälter mit Getreide zu füllen, einem jeden von ihnen das Geld wieder in den Sack zurückzulegen und ihnen für die Reise Verpflegung mitzugeben. So geschah es.
1296GenesisGen14226Sie luden das Getreide auf ihre Esel und zogen fort.
1297GenesisGen14227Als einer seinen Sack öffnete, um in der Herberge seinen Esel zu füttern, sah er sein Geld. Es lag in seinem Getreidesack ganz oben.
1298GenesisGen14228Er sagte zu seinen Brüdern: Man hat mir mein Geld zurückgegeben. Seht, hier ist es in meinem Getreidesack. Da verließ sie der Mut und sie sagten zitternd zueinander: Was hat uns Gott da angetan?
1299GenesisGen14229Sie kamen zu ihrem Vater Jakob nach Kanaan und berichteten ihm alles, was ihnen zugestoßen war:
1300GenesisGen14230Jener Mann, der Herr des Landes, hat uns barsch angefahren und uns für Leute gehalten, die das Land ausspionieren.
1301GenesisGen14231Wir sagten ihm: Ehrliche Leute sind wir und keine Spione.
1302GenesisGen14232Wir waren zwölf Brüder, Söhne ein und desselben Vaters. Einer ist nicht mehr und der Jüngste ist bei unserem Vater in Kanaan geblieben.
1303GenesisGen14233Jener Mann aber, der Herr des Landes, sagte zu uns: Daran will ich erkennen, ob ihr ehrliche Leute seid: Lasst einen von euch Brüdern bei mir zurück, nehmt das Getreide, das den Hunger eurer Familien stillen soll, geht
1304GenesisGen14234und schafft mir euren jüngsten Bruder herbei! So werde ich erfahren, dass ihr keine Spione, sondern ehrliche Leute seid. Ich gebe euch dann euren Bruder heraus und ihr dürft euch frei im Land bewegen.
1305GenesisGen14235Während sie nun ihre Säcke leerten, stellten sie fest: Jeder hatte seinen Geldbeutel im Sack. Als sie und ihr Vater ihre Geldbeutel sahen, bekamen sie Angst.
1306GenesisGen14236Ihr Vater Jakob sagte zu ihnen: Ihr bringt mich um meine Kinder. Josef ist nicht mehr, Simeon ist nicht mehr und Benjamin wollt ihr mir auch noch nehmen. Nichts bleibt mir erspart.
1307GenesisGen14237Da sagte Ruben zu seinem Vater: Meine beiden Söhne magst du umbringen, wenn ich ihn dir nicht zurückbringe. Vertrau ihn meiner Hand an; ich bringe ihn dir wieder zurück.
1308GenesisGen14238Nein, sagte er, mein Sohn wird nicht mit euch hinunterziehen. Denn sein Bruder ist schon tot, nur er allein ist noch da. Stößt ihm auf dem Weg, den ihr geht, ein Unglück zu, dann bringt ihr mein graues Haar vor Kummer in die Unterwelt.
1309GenesisGen1431Der Hunger lastete schwer auf dem Land.
1310GenesisGen1432Das Getreide, das sie aus Ägypten gebracht hatten, war aufgezehrt. Da sagte ihr Vater zu ihnen: Geht noch einmal hin, kauft uns etwas Brotgetreide!
1311GenesisGen1433Juda antwortete ihm: Der Mann hat uns nachdrücklich eingeschärft: Kommt mir ja nicht mehr unter die Augen, wenn ihr nicht euren Bruder mitbringt.*
1312GenesisGen1434Wenn du bereit bist, unseren Bruder mitzuschicken, ziehen wir hinunter und kaufen dir Brotgetreide.
1313GenesisGen1435Willst du ihn aber nicht mitschicken, gehen wir nicht. Denn der Mann hat uns gesagt: Kommt mir ja nicht mehr unter die Augen, wenn ihr nicht euren Bruder mitbringt.
1314GenesisGen1436Da sagte Israel: Warum habt ihr mir so etwas Schlimmes angetan, jenem Mann zu sagen, dass ihr noch einen Bruder habt?
1315GenesisGen1437Der Mann, entgegneten sie, hat sich bei uns eingehend nach unserer Verwandtschaft erkundigt und gefragt: Lebt euer Vater noch, habt ihr noch einen Bruder? Wir haben ihm Auskunft gegeben, wie es wirklich ist. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder her!*
1316GenesisGen1438Juda schlug seinem Vater Israel vor: Lass den Knaben mit mir ziehen! Dann können wir aufbrechen und uns auf die Reise machen. So werden wir am Leben bleiben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder.
1317GenesisGen1439Ich verbürge mich für ihn; aus meiner Hand magst du ihn zurückfordern. Wenn ich ihn dir nicht zurückbringe und vor dich hinstelle, will ich alle Tage bei dir in Schuld stehen.
1318GenesisGen14310Hätten wir nicht so lange gezögert, könnten wir schon zum zweiten Mal zurück sein.
1319GenesisGen14311Da sagte ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn es schon sein muss, dann macht es so: Nehmt von den besten Erzeugnissen des Landes in eurem Gepäck mit und überbringt es dem Mann als Geschenk: etwas Mastix, etwas Honig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln.*
1320GenesisGen14312Nehmt den doppelten Geldbetrag mit! Das Geld, das sich wieder oben in euren Getreidesäcken fand, gebt mit eigenen Händen zurück! Vielleicht war es ein Versehen.
1321GenesisGen14313So nehmt denn euren Bruder mit, brecht auf und geht wieder zu dem Mann zurück!
1322GenesisGen14314Gott, der Allmächtige, lasse euch Erbarmen bei dem Mann finden, sodass er euch den anderen Bruder und Benjamin freigibt. Ich aber, ich verliere noch alle Kinder.
1323GenesisGen14315Die Männer nahmen das Geschenk und den doppelten Geldbetrag mit und dazu auch Benjamin. Sie machten sich auf, zogen nach Ägypten hinab und traten vor Josef hin.
1324GenesisGen14316Als Josef bei ihnen Benjamin sah, sagte er zu seinem Hausverwalter: Führe die Männer ins Haus, schlachte ein Tier und richte es her! Die Männer werden nämlich mit mir zu Mittag essen.
1325GenesisGen14317Der Mann tat, wie Josef angeordnet hatte: Er führte die Männer in das Haus Josefs.
1326GenesisGen14318Die Männer fürchteten sich, weil man sie in Josefs Haus führte, und dachten: Wegen des Geldes, das sich beim ersten Mal wieder in unseren Getreidesäcken fand, werden wir da hineingeführt. Man wird sich auf uns werfen, man wird uns überfallen und uns als Sklaven zurückhalten samt unseren Eseln.
1327GenesisGen14319Sie traten näher an den Hausverwalter Josefs heran und begannen mit ihm an der Haustür ein Gespräch.
1328GenesisGen14320Sie sagten: Bitte, Herr, schon früher sind wir einmal hierher gekommen, um Brotgetreide zu kaufen.
1329GenesisGen14321Als wir aber in die Herberge kamen und unsere Getreidesäcke öffneten, lag das Geld eines jeden von uns oben im Sack, unser Geld im vollen Betrag. Wir bringen es mit eigenen Händen wieder zurück.
1330GenesisGen14322Darüber hinaus haben wir noch mehr Geld mitgebracht, um Brotgetreide einzukaufen. Wir wissen nicht, wer das Geld in unsere Säcke gelegt hat.
1331GenesisGen14323Ihr könnt beruhigt sein, antwortete er, fürchtet euch nicht! Euer Gott, der Gott eures Vaters, hat euch heimlich ein Geschenk in eure Säcke gelegt. Bei mir ist euer Geld eingegangen. Dann brachte er Simeon zu ihnen heraus.
1332GenesisGen14324Als er die Männer ins Haus Josefs geführt hatte, gab er ihnen Wasser zum Füßewaschen und ließ ihre Esel füttern.
1333GenesisGen14325Sie legten, bis Josef zu Mittag kam, das Geschenk zurecht; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.
1334GenesisGen14326Als Josef ins Haus kam, überreichten sie ihm das Geschenk, das sie mit hineingenommen hatten, und warfen sich vor ihm auf die Erde nieder.
1335GenesisGen14327Er erkundigte sich, wie es ihnen gehe, und fragte: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr erzählt habt? Ist er noch am Leben?
1336GenesisGen14328Sie erwiderten: Deinem Knecht, unserem Vater, geht es gut; er lebt noch. Dann verneigten sie sich und und warfen sich nieder.
1337GenesisGen14329Als er hinsah und seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, erblickte, fragte er: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt? Und weiter sagte er: Gottes Gnade sei mit dir, mein Sohn.
1338GenesisGen14330Dann ging Josef schnell weg, denn er konnte sich vor Rührung über seinen Bruder nicht mehr halten; er war dem Weinen nahe. Er zog sich in die Kammer zurück, um sich dort auszuweinen.
1339GenesisGen14331Dann wusch er sein Gesicht, kam zurück, nahm sich zusammen und ordnete an: Tragt das Essen auf!
1340GenesisGen14332Man trug das Essen auf, getrennt für ihn, für sie und für die mit ihm speisenden Ägypter. Die Ägypter können nämlich nicht gemeinsam mit den Hebräern essen, weil das bei den Ägyptern als unschicklich gilt.
1341GenesisGen14333Die Brüder kamen vor ihm so zu sitzen, dass der Erstgeborene den ersten und der Jüngste den letzten Platz einnahm. Da blickten die Männer einander verwundert an.
1342GenesisGen14334Er ließ ihnen Gerichte vorsetzen, die vor ihm standen, was man aber Benjamin vorsetzte, übertraf das aller anderen um das Fünffache. Sie tranken mit ihm und waren guter Dinge.
1343GenesisGen1441Dann befahl Josef seinem Hausverwalter: Fülle die Getreidesäcke der Männer mit so viel Brotgetreide, wie sie tragen können, und leg das Geld eines jeden oben in den Sack!
1344GenesisGen1442Meinen Becher, den Silberbecher, leg oben in den Sack des Jüngsten mit dem Geld, für das er Getreide gekauft hat. Er tat, wie Josef es angeordnet hatte.
1345GenesisGen1443Als es am Morgen hell wurde, ließ man die Männer mit ihren Eseln abreisen.
1346GenesisGen1444Sie hatten sich noch nicht weit von der Stadt entfernt, da sagte Josef zu seinem Hausverwalter: Auf, jag hinter den Männern her! Wenn du sie eingeholt hast, sag ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten und mir den Silberbecher gestohlen?
1347GenesisGen1445Das ist doch der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er wahrsagt. Da habt ihr etwas Schlimmes getan.
1348GenesisGen1446Der Hausverwalter holte sie ein und sagte zu ihnen, was ihm aufgetragen war.
1349GenesisGen1447Sie antworteten ihm: Wie kann mein Herr so etwas sagen? Niemals werden deine Knechte so etwas tun.
1350GenesisGen1448Sieh her, das Geld, das wir oben in unseren Getreidesäcken fanden, haben wir dir aus Kanaan zurückgebracht. Wie könnten wir da aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen?
1351GenesisGen1449Der von den Knechten, bei dem sich der Becher findet, soll sterben und auch wir sollen dann unserem Herrn als Sklaven gehören.
1352GenesisGen14410Also gut, sagte er, es soll geschehen, wie ihr sagt: Bei wem er sich findet, der sei mein Sklave, doch ihr anderen sollt straffrei bleiben.
1353GenesisGen14411Jeder stellte eiligst seinen Sack auf die Erde und öffnete ihn:
1354GenesisGen14412Er durchsuchte alles, beim Ältesten begann er und beim Jüngsten hörte er auf. Der Becher fand sich im Sack Benjamins.
1355GenesisGen14413Da zerrissen sie ihre Kleider. Jeder belud seinen Esel und sie kehrten in die Stadt zurück.
1356GenesisGen14414So kamen Juda und seine Brüder wieder in das Haus Josefs, der noch dort war. Sie fielen vor ihm zur Erde nieder.
1357GenesisGen14415Josef sagte zu ihnen: Was habt ihr getan? Wusstet ihr denn nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann?
1358GenesisGen14416Juda erwiderte: Was sollen wir unserem Herrn sagen, was sollen wir vorbringen, womit uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte ans Licht gebracht. So sind wir also Sklaven unseres Herrn, wir und der, bei dem sich der Becher gefunden hat.
1359GenesisGen14417Doch Josef gab zur Antwort: Das kann ich auf keinen Fall tun. Derjenige, bei dem sich der Becher gefunden hat, der soll mein Sklave sein. Ihr anderen aber zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater!
1360GenesisGen14418Da trat Juda an ihn heran und sagte: Bitte, mein Herr, dein Knecht darf vielleicht meinem Herrn offen etwas sagen, ohne dass sein Zorn über deinen Knecht entbrennt; denn du bist wie der Pharao.
1361GenesisGen14419Mein Herr hat seine Knechte gefragt: Habt ihr einen Vater oder Bruder?
1362GenesisGen14420Wir erwiderten meinem Herrn: Wir haben einen alten Vater und einen kleinen Bruder, der ihm noch in hohem Alter geboren wurde. Dessen Bruder ist gestorben; er ist allein von seiner Mutter noch da und sein Vater liebt ihn besonders.
1363GenesisGen14421Du aber hast von deinen Knechten verlangt: Bringt ihn her zu mir, ich will ihn mit eigenen Augen sehen.
1364GenesisGen14422Da sagten wir zu unserem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen. Verließe er ihn, so würde der Vater sterben.
1365GenesisGen14423Du aber sagtest zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch kommt, dürft ihr mir nicht mehr unter die Augen treten.
1366GenesisGen14424Als wir zu deinem Knecht, deinem Vater, hinaufgekommen waren, erzählten wir ihm, was mein Herr gesagt hatte.
1367GenesisGen14425Als dann unser Vater sagte: Kauft uns noch einmal etwas Brotgetreide!,
1368GenesisGen14426entgegneten wir: Wir können nicht hinunterziehen; nur wenn unser jüngster Bruder dabei ist, ziehen wir hinunter. Wir können nämlich dem Mann nicht mehr unter die Augen treten, wenn nicht unser jüngster Bruder dabei ist.
1369GenesisGen14427Darauf antwortete uns dein Knecht, mein Vater: Ihr wisst, dass mir meine Frau zwei Söhne geboren hat.
1370GenesisGen14428Einer ist von mir gegangen und ich sagte: Er ist gewiss zerrissen worden. Ich habe ihn bis heute nicht mehr gesehen.
1371GenesisGen14429Nun nehmt ihr mir auch den noch weg. Stößt ihm ein Unglück zu, dann bringt ihr mein graues Haar vor Leid in die Unterwelt.
1372GenesisGen14430Wenn ich jetzt zu deinem Knecht, meinem Vater, käme und der Knabe wäre nicht bei uns, da doch sein Herz so an ihm hängt,
1373GenesisGen14431wenn er also sähe, dass der Knabe nicht dabei ist, würde er sterben. Dann brächten deine Sklaven deinen Knecht, unseren greisen Vater, vor Gram in die Unterwelt.
1374GenesisGen14432Dein Knecht hat sich für den Knaben beim Vater mit den Worten verbürgt: Wenn ich ihn nicht zu dir zurückbringe, will ich alle Tage bei meinem Vater in Schuld stehen.
1375GenesisGen14433Darum soll jetzt dein Knecht an Stelle des Knaben dableiben als Sklave für meinen Herrn; der Knabe aber soll mit seinen Brüdern ziehen dürfen.
1376GenesisGen14434Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne dass der Knabe bei mir wäre? Ich könnte das Unglück nicht mit ansehen, das dann meinen Vater träfe.
1377GenesisGen1451Josef vermochte sich vor all den Leuten, die um ihn standen, nicht mehr zu halten und rief: Schafft mir alle Leute hinaus! So stand niemand bei Josef, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab.
1378GenesisGen1452Er begann so laut zu weinen, dass es die Ägypter hörten; auch am Hof des Pharao hörte man davon.
1379GenesisGen1453Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Ist mein Vater noch am Leben? Seine Brüder waren zu keiner Antwort fähig, weil sie fassungslos vor ihm standen.
1380GenesisGen1454Josef sagte zu seinen Brüdern: Kommt doch näher zu mir her! Als sie näher herangetreten waren, sagte er: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
1381GenesisGen1455Jetzt aber lasst es euch nicht mehr leid sein und grämt euch nicht, weil ihr mich hierher verkauft habt. Denn um Leben zu erhalten, hat mich Gott vor euch hergeschickt.
1382GenesisGen1456Ja, zwei Jahre sind es jetzt schon, dass der Hunger im Land wütet. Und noch fünf Jahre stehen bevor, in denen man weder pflügen noch ernten wird.
1383GenesisGen1457Gott aber hat mich vor euch hergeschickt, um von euch im Land einen Rest zu erhalten und viele von euch eine große Rettungstat erleben zu lassen.*
1384GenesisGen1458Also nicht ihr habt mich hierher geschickt, sondern Gott. Er hat mich zum Vater für den Pharao gemacht, zum Herrn für sein ganzes Haus und zum Gebieter über ganz Ägypten.
1385GenesisGen1459Zieht eiligst zu meinem Vater hinauf und meldet ihm: So hat dein Sohn Josef gesagt: Gott hat mich zum Herrn für ganz Ägypten gemacht. Komm herunter zu mir, lass dich nicht aufhalten!
1386GenesisGen14510Du kannst dich im Gebiet von Goschen niederlassen und wirst in meiner Nähe sein, du mit deinen Söhnen und deinen Kindeskindern, mit deinen Schafen und Ziegen, mit deinen Rindern und mit allem, was dir gehört.
1387GenesisGen14511Dort werde ich für dich sorgen; denn noch fünf Jahre dauert die Hungersnot. Du mit deinem Haus und allem, was dir gehört, du brauchst dann nicht zu darben.
1388GenesisGen14512Ihr und mein Bruder Benjamin, ihr seht es ja mit eigenen Augen, dass ich wirklich mit euch rede.
1389GenesisGen14513Erzählt meinem Vater von meinem hohen Rang in Ägypten und von allem, was ihr gesehen habt. Beeilt euch und bringt meinen Vater her!
1390GenesisGen14514Er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; auch Benjamin weinte an seinem Hals.
1391GenesisGen14515Josef küsste dann weinend alle seine Brüder. Darauf unterhielten sich seine Brüder mit ihm.
1392GenesisGen14516Am Hof des Pharao verbreitete sich die Nachricht: Die Brüder Josefs sind gekommen. Dem Pharao und seinen Dienern war das recht.
1393GenesisGen14517Der Pharao sagte zu Josef: Sag zu deinen Brüdern: So sollt ihr es machen: Beladet eure Tragtiere und reist nach Kanaan zurück!
1394GenesisGen14518Holt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir! Ich will euch das Beste geben, was Ägypten bietet; von den besten Erzeugnissen des Landes dürft ihr essen.
1395GenesisGen14519Du gib den Auftrag weiter: Tut Folgendes: Nehmt euch aus Ägypten Wagen mit für eure Kinder und Frauen, lasst euren Vater aufsteigen und kommt!
1396GenesisGen14520Es soll euch nicht leid sein um euren Hausrat. Denn das Beste, was ganz Ägypten bietet, soll euch gehören.
1397GenesisGen14521Die Söhne Israels machten es so. Josef stellte nach der Weisung des Pharao Wagen zur Verfügung und gab ihnen Verpflegung mit auf die Reise.
1398GenesisGen14522Allen schenkte er Festgewänder, Benjamin aber schenkte er dreihundert Silberstücke und fünf Festgewänder.
1399GenesisGen14523Seinem Vater schickte er ungefähr zehn Esel mit, beladen mit dem Besten, was Ägypten bietet, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot, sowie Reiseverpflegung für seinen Vater.
1400GenesisGen14524Dann entließ er seine Brüder. Als sie sich auf den Weg machten, sagte er noch zu ihnen: Streitet nicht unterwegs!
1401GenesisGen14525Sie zogen also von Ägypten hinauf und kamen nach Kanaan zu ihrem Vater Jakob.
1402GenesisGen14526Sie berichteten ihm: Josef ist noch am Leben. Er ist sogar Herr über ganz Ägypten. Jakobs Herz aber blieb unbewegt; denn er glaubte ihnen nicht.
1403GenesisGen14527Als sie ihm aber alles erzählten, was Josef zu ihnen gesagt hatte, und als er die Wagen sah, die Josef geschickt hatte, um ihn zu holen, lebte der Geist Jakobs, ihres Vaters, wieder auf
1404GenesisGen14528und Israel sagte: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch. Ich will hingehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.
1405GenesisGen1461Israel brach auf mit allem, was ihm gehörte. Er kam nach Beerscheba und brachte dem Gott seines Vaters Isaak Schlachtopfer dar.
1406GenesisGen1462Da sprach Gott in einer nächtlichen Vision zu Israel: Jakob! Jakob! Hier bin ich!, antwortete er.
1407GenesisGen1463Gott sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn zu einem großen Volk mache ich dich dort.
1408GenesisGen1464Ich selbst ziehe mit dir hinunter nach Ägypten und ich führe dich auch selbst wieder herauf. Josef wird dir die Augen zudrücken.
1409GenesisGen1465Jakob brach von Beerscheba auf. Die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob, ihre Kinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao geschickt hatte, um ihn zu holen.
1410GenesisGen1466Sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie in Kanaan erworben hatten, und gelangten nach Ägypten, Jakob und mit ihm alle seine Nachkommen.
1411GenesisGen1467Seine Söhne und Enkel, seine Töchter und Enkelinnen, alle seine Nachkommen brachte er mit nach Ägypten.
1412GenesisGen1468Das sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der Erstgeborene Jakobs, Ruben;
1413GenesisGen1469die Söhne Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi;
1414GenesisGen14610die Söhne Simeons: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin;
1415GenesisGen14611die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari;
1416GenesisGen14612die Söhne Judas: Er, Onan, Schela, Perez und Serach; Er und Onan waren aber in Kanaan gestorben; die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul;
1417GenesisGen14613die Söhne Issachars: Tola, Puwa, Jaschub und Schimron;
1418GenesisGen14614die Söhne Sebulons: Sered, Elon und Jachleel.
1419GenesisGen14615Das waren die Söhne Leas, die sie Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, dazu seine Tochter Dina, an Söhnen und Töchtern insgesamt dreiunddreißig Personen.
1420GenesisGen14616Die Söhne Gads: Zifjon, Haggi, Schuni, Ezbon, Eri, Arod und Areli;
1421GenesisGen14617die Söhne Aschers: Jimna, Jischwa, Jischwi und Beria, dazu ihre Schwester Serach; die Söhne Berias: Heber und Malkiël.
1422GenesisGen14618Das waren die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea mitgegeben hatte; sie alle hatte sie Jakob geboren, sechzehn Personen.
1423GenesisGen14619Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Josef und Benjamin.
1424GenesisGen14620Josef hatte in Ägypten Kinder erhalten, die ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, geboren hatte: Manasse und Efraim.
1425GenesisGen14621Die Söhne Benjamins: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Ehi, Rosch, Muppim, Huppim und Ard.
1426GenesisGen14622Das waren die Söhne Rahels, die Jakob geboren worden waren, insgesamt vierzehn Personen.
1427GenesisGen14623Die Söhne Dans: Schuham;*
1428GenesisGen14624die Söhne Naftalis: Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem.
1429GenesisGen14625Das waren die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel mitgegeben hatte. Sie alle hatte Bilha Jakob geboren, insgesamt sieben Personen.
1430GenesisGen14626Die Gesamtzahl der Personen, die mit Jakob nach Ägypten gekommen waren und von ihm abstammten, betrug ohne die Frauen der Söhne Jakobs insgesamt sechsundsechzig Personen.
1431GenesisGen14627Dazu kommen die Söhne Josefs, die ihm in Ägypten geboren worden waren, zwei Personen. Insgesamt waren vom Haus Jakob siebzig Personen nach Ägypten gekommen.
1432GenesisGen14628Jakob schickte Juda voraus zu Josef, um ihn zu sich nach Goschen zu bestellen. So kamen sie ins Gebiet von Goschen.*
1433GenesisGen14629Josef ließ seinen Wagen anschirren und zog seinem Vater Israel nach Goschen entgegen. Als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange.
1434GenesisGen14630Israel sagte zu Josef: Jetzt will ich gern sterben, nachdem ich dein Angesicht wieder sehen durfte und weiß, dass du noch am Leben bist.
1435GenesisGen14631Josef sagte dann zu seinen Brüdern und zum ganzen Haus seines Vaters: Ich will hingehen, will den Pharao benachrichtigen und ihm sagen: Meine Brüder und alle vom Haus meines Vaters, die in Kanaan lebten, sind zu mir gekommen.
1436GenesisGen14632Die Männer sind Viehhirten, ja, Viehzüchter sind sie. Ihre Schafe, Ziegen und Rinder und alles, was ihnen gehört, haben sie mitgebracht.
1437GenesisGen14633Der Pharao wird euch rufen lassen und euch fragen, womit ihr euch beschäftigt.
1438GenesisGen14634Dann sagt: Deine Knechte sind von Jugend an bis jetzt Viehzüchter gewesen, wir waren es und unsere Väter waren es auch schon. Dann werdet ihr euch in Goschen niederlassen dürfen; denn die Ägypter haben gegen alle Viehhirten eine große Abneigung.
1439GenesisGen1471Josef ging also hin, berichtete dem Pharao und sagte: Mein Vater und meine Brüder sind mit ihren Schafen, Ziegen und Rindern und mit allem, was ihnen gehört, aus Kanaan gekommen. Sie sind bereits in Goschen.
1440GenesisGen1472Aus dem Kreis seiner Brüder hatte er fünf Männer mitgebracht und stellte sie dem Pharao vor.
1441GenesisGen1473Der Pharao fragte Josefs Brüder: Womit beschäftigt ihr euch? Sie antworteten dem Pharao: Hirten von Schafen und Ziegen sind deine Knechte; wir sind es und unsere Väter waren es auch schon.
1442GenesisGen1474Weiter sagten sie zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns als Fremde im Land aufzuhalten. Es gibt ja keine Weide für das Vieh deiner Knechte, denn schwer lastet die Hungersnot auf Kanaan. Nun möchten sich deine Knechte in Goschen niederlassen.
1443GenesisGen1475Darauf sagte der Pharao zu Josef: Dein Vater und deine Brüder sind also zu dir gekommen.
1444GenesisGen1476Ägypten steht dir offen. Im besten Teil des Landes lass deinen Vater und deine Brüder wohnen! Sie sollen sich in Goschen niederlassen. Wenn du aber unter ihnen tüchtige Leute kennst, dann setze sie als Aufseher über meine Herden ein!
1445GenesisGen1477Darauf führte Josef seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn dem Pharao vor. Jakob grüßte den Pharao mit einem Segenswunsch.
1446GenesisGen1478Der Pharao redete Jakob an: Wie viele Lebensjahre zählst du?
1447GenesisGen1479Jakob gab dem Pharao zur Antwort: Die Zahl der Jahre meiner Pilgerschaft beträgt hundertdreißig. Gering an Zahl und unglücklich waren meine Lebensjahre und sie reichen nicht heran an die Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Pilgerschaft.
1448GenesisGen14710Jakob verabschiedete sich vom Pharao mit einem Segenswunsch.
1449GenesisGen14711Josef siedelte seinen Vater und seine Brüder an und wies ihnen den Grundbesitz in Ägypten zu, im besten Teil des Landes, im Gebiet von Ramses, wie der Pharao verfügt hatte.
1450GenesisGen14712Josef versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit so viel Brot, dass die Kinder genug zu essen hatten.
1451GenesisGen14713Im ganzen Land gab es kein Brot und der Hunger war sehr drückend. Ägypten und Kanaan waren vor Hunger erschöpft.
1452GenesisGen14714Josef hatte das Geld, das in Ägypten und in Kanaan im Umlauf war, für das Getreide, das sie kaufen mussten, eingezogen und in den Palast des Pharao gebracht.
1453GenesisGen14715So war das Geld in Ägypten und Kanaan ausgegangen. Alle Ägypter kamen zu Josef und sagten: Gib uns Brot! Warum sollen wir vor deinen Augen umkommen? Das Geld ist nämlich zu Ende.
1454GenesisGen14716Liefert euer Vieh ab, sagte Josef, dann gebe ich euch dafür Brot, wenn das Geld zu Ende ist.
1455GenesisGen14717So brachten sie ihr Vieh zu Josef und Josef verkaufte ihnen Brot um den Preis der Pferde, ihrer Bestände an Schafen und Ziegen, an Rindern und Eseln. Er versorgte die Leute also in jenem Jahr gegen ihren ganzen Viehbestand mit Brot.
1456GenesisGen14718Das Jahr ging indes zu Ende und im nächsten Jahr kamen sie und sagten zu ihm: Wir können unserem Herrn nicht verhehlen, dass das Geld zu Ende und unser Viehbestand in den Besitz unseres Herrn übergegangen ist. Wie unser Herr sieht, haben wir nichts mehr als unsere Leiber und unser Ackerland.
1457GenesisGen14719Warum sollen wir vor deinen Augen umkommen, wir selbst und auch unser Ackerland? Kauf uns und unsere Äcker um Brot! Wir und unser Ackerland wollen dem Pharao dienstbar sein. Stell Saatgut zur Verfügung, so werden wir am Leben bleiben, wir müssen dann nicht sterben und das Ackerland braucht nicht zu verkommen.
1458GenesisGen14720Josef kaufte also das ganze Ackerland der Ägypter für den Pharao auf; denn die Ägypter verkauften alle ihr Feld, weil sie der Hunger dazu zwang. So wurde das Land Eigentum des Pharao.
1459GenesisGen14721Das Volk aber machte er ihm Leibeigen von einem Ende Ägyptens bis zum andern.
1460GenesisGen14722Nur das Ackerland der Priester kaufte er nicht auf, denn den Priestern steht ein festes Einkommen vom Pharao zu; sie leben von dem festen Einkommen, das ihnen der Pharao gewährt. Darum brauchten sie ihr Ackerland nicht zu verkaufen.
1461GenesisGen14723Nun sprach Josef zum Volk: Seht, heute habe ich euch und euer Ackerland für den Pharao gekauft. Hier habt ihr Saatgut; bestellt nun die Äcker!
1462GenesisGen14724Vom Ertrag liefert ihr dann ein Fünftel dem Pharao ab, vier Teile aber gehören euch als Saatgut für das Feld sowie als Nahrung für euch, für die Leute in euren Häusern und für eure Kinder.
1463GenesisGen14725Da antworteten sie: Du hast uns am Leben erhalten. Wenn wir das Wohlwollen unseres Herrn finden, wollen wir gern dem Pharao als Knechte dienen.
1464GenesisGen14726So verfügte Josef als gültiges Recht bis auf den heutigen Tag, dass das Ackerland Ägyptens zugunsten des Pharao mit einem Fünftel zu besteuern ist. Nur die Äcker der Priester wurden nicht Eigentum des Pharao.
1465GenesisGen14727Israel ließ sich in Ägypten nieder, in der Landschaft Goschen. Sie wurden dort ansässig, waren fruchtbar und vermehrten sich sehr.
1466GenesisGen14728Jakob lebte noch siebzehn Jahre in Ägypten und die Tage Jakobs, seine Lebensjahre, betrugen hundertsiebenundvierzig Jahre.
1467GenesisGen14729Als die Zeit kam, da Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Josef und sagte zu ihm: Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, leg deine Hand unter meine Hüfte, dass du nach Treu und Glauben an mir handeln wirst: Begrab mich nicht in Ägypten!*
1468GenesisGen14730Bin ich zu meinen Vätern entschlafen, dann bring mich fort aus Ägypten und begrab mich in der Grabstätte meiner Väter! Er antwortete: Ich will tun, wie du gesagt hast.
1469GenesisGen14731Da sagte Jakob: Leiste mir einen Eid! Er leistete ihm den Eid. Darauf neigte sich Israel über das Kopfende seines Bettes.
1470GenesisGen1481Einige Zeit danach ließ Jakob Josef sagen: Dein Vater ist krank. Da nahm Josef seine beiden Söhne mit, Manasse und Efraim,
1471GenesisGen1482und ließ Jakob melden: Dein Sohn Josef ist zu dir gekommen. Israel nahm sich zusammen und setzte sich im Bett auf.
1472GenesisGen1483Dann sagte Jakob zu Josef: Gott, der Allmächtige, ist mir zu Lus in Kanaan erschienen und hat mich gesegnet.*
1473GenesisGen1484Er hat zu mir gesagt: Ich mache dich fruchtbar und vermehre dich, ich mache dich zu einer Schar von Völkern und gebe dieses Land deinen Nachkommen zu ewigem Besitz.
1474GenesisGen1485Jetzt sollen deine beiden Söhne, die dir in Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir gehören. Efraim und Manasse sollen mir so viel gelten wie Ruben und Simeon.
1475GenesisGen1486Die Nachkommen aber, die du erst nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören; nach dem Namen ihrer Brüder soll man sie in ihrem Erbteil benennen.
1476GenesisGen1487Als ich aus Paddan-Aram kam, starb mir unterwegs Rahel in Kanaan; nur noch ein kleines Stück war es bis Efrata. Ich begrub sie dort auf dem Weg nach Efrata, das jetzt Betlehem heißt.*
1477GenesisGen1488Als Israel die Söhne Josefs sah, fragte er: Wer sind diese?
1478GenesisGen1489Josef sagte zu seinem Vater: Meine Söhne sind es, die mir Gott hier geschenkt hat. Da sagte Israel: Bring sie her zu mir, ich will sie segnen.
1479GenesisGen14810Israels Augen waren vor Alter schwer geworden, er konnte nicht mehr recht sehen. Er zog die Söhne Josefs an sich heran, küsste und umarmte sie.
1480GenesisGen14811Dann sagte Israel zu Josef: Ich hatte nicht mehr geglaubt, dich jemals wieder zu sehen. Nun aber hat mich Gott sogar noch deine Nachkommen sehen lassen.
1481GenesisGen14812Josef holte sie von seinen Knien weg und sie warfen sich mit ihrem Gesicht zur Erde nieder.
1482GenesisGen14813Dann nahm Josef beide, Efraim an seine Rechte, zur Linken Israels, und Manasse an seine Linke, zur Rechten Israels, und führte sie zu ihm hin.
1483GenesisGen14814Israel streckte seine Rechte aus und legte sie Efraim auf den Kopf, obwohl er der jüngere war, seine Linke aber legte er Manasse auf den Kopf, wobei er seine Hände überkreuzte, obwohl Manasse der Erstgeborene war.
1484GenesisGen14815Er segnete Josef und sprach: Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak /ihren Weg gegangen sind, /Gott, der mein Hirt war mein Lebtag bis heute,
1485GenesisGen14816der Engel, der mich erlöst hat /von jeglichem Unheil, /er segne die Knaben. /Weiterleben soll mein Name durch sie, /auch der Name meiner Väter /Abraham und Isaak. /Im Land sollen sie sich tummeln, /zahlreich wie die Fische im Wasser.
1486GenesisGen14817Als Josef sah, dass sein Vater seine Rechte Efraim auf den Kopf legte, gefiel ihm das nicht. Josef ergriff die Hand seines Vaters, um sie von Efraims Kopf auf den Kopf Manasses hinüberzuziehen,
1487GenesisGen14818und er sagte zu seinem Vater: Nicht so, Vater, sondern der ist der Erstgeborene; leg deine Rechte ihm auf den Kopf!
1488GenesisGen14819Aber sein Vater wollte nicht. Ich weiß, mein Sohn, ich weiß, sagte er, auch er wird zu einem Volk, auch er wird groß sein; aber sein jüngerer Bruder wird größer als er und seine Nachkommen werden zu einer Fülle von Völkern.
1489GenesisGen14820Er segnete sie an jenem Tag mit den Worten: Mit deinem Namen wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Efraim und Manasse.
1490GenesisGen14821So setzte Israel Efraim vor Manasse und er sagte zu Josef: Sieh, ich muss sterben. Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen.
1491GenesisGen14822Ich gebe dir einen Bergrücken schulterhoch über deinen Brüdern, den ich der Hand der Amoriter mit Schwert und Bogen entrissen habe.*
1492GenesisGen1491Darauf rief Jakob seine Söhne und sprach: Versammelt euch, dann sage ich euch an, was euch begegnet in künftigen Tagen.
1493GenesisGen1492Kommt zusammen, ihr Söhne Jakobs, und hört, /auf Israel hört, auf euren Vater!
1494GenesisGen1493[Ruben], mein Erster, du meine Stärke, /meiner Zeugungskraft Erstling, /übermütig an Stolz, übermütig an Kraft,*
1495GenesisGen1494brodelnd wie Wasser. Der Erste sollst du nicht bleiben. /Du bestiegst ja das Bett deines Vaters; geschändet hast du damals mein Lager.**
1496GenesisGen1495[Simeon] und [Levi], die Brüder, /Werkzeuge der Gewalt sind ihre Messer.*
1497GenesisGen1496Zu ihrem Kreis mag ich nicht gehören, /mit ihrer Rotte vereinige sich nicht mein Herz. /Denn in ihrem Zorn brachten sie Männer um, /mutwillig lähmten sie Stiere.
1498GenesisGen1497Verflucht ihr Zorn, da er so heftig, /verflucht ihr Grimm, da er so roh. /Ich teile sie unter Jakob auf, /ich zerstreue sie unter Israel.*
1499GenesisGen1498[Juda], dir jubeln die Brüder zu, /deine Hand hast du am Genick deiner Feinde. /Deines Vaters Söhne fallen vor dir nieder.
1500GenesisGen1499Ein junger Löwe ist Juda. /Vom Raub, mein Sohn, wurdest du groß. /Er kauert, liegt da wie ein Löwe, /wie eine Löwin. Wer wagt, sie zu scheuchen?
1501GenesisGen14910Nie weicht von Juda das Zepter, /der Herrscherstab von seinen Füßen, /bis der kommt, dem er gehört, /dem der Gehorsam der Völker gebührt.*
1502GenesisGen14911Er bindet am Weinstock sein Reittier fest, /seinen Esel am Rebstock. /Er wäscht in Wein sein Kleid, /in Traubenblut sein Gewand.
1503GenesisGen14912Feurig von Wein funkeln die Augen, /seine Zähne sind weißer als Milch.
1504GenesisGen14913[Sebulon] wohnt nahe dem Strand, /am Gestade der Schiffe, /mit seinem Rücken nach Sidon hin.
1505GenesisGen14914[Issachar] ist ein knochiger Esel, /lagernd in seinem Pferch.
1506GenesisGen14915Er sieht, wie die Ruhe so schön ist /und wie so freundlich das Land; /da neigt er die Schulter als Träger /und wird zum fronenden Knecht.
1507GenesisGen14916[Dan] schafft Recht seinem Volk /wie nur einer von Israels Stämmen.*
1508GenesisGen14917Zur Schlange am Weg wird Dan, /zur zischelnden Natter am Pfad. /Sie beißt das Pferd in die Fesseln, /sein Reiter stürzt rücklings herab.
1509GenesisGen14918Auf deine Hilfe harre ich, Herr.
1510GenesisGen14919[Gad], ins Gedränge drängen sie ihn, /doch er bedrängt ihre Ferse.*
1511GenesisGen14920[Ascher], fett ist sein Brot. /Königskost liefert er.
1512GenesisGen14921[Naftali], die flüchtige Hirschkuh, /versteht sich auf gefällige Rede.
1513GenesisGen14922Ein junger Fruchtbaum ist [Josef], /ein junger Fruchtbaum am Quell, /ein junger Zweig an der Mauer.
1514GenesisGen14923Man erbittert und reizt ihn, /die Schützen stellen ihm nach.
1515GenesisGen14924Sein Bogen sitzt sicher; /gelenkig sind Arme und Hände. /Das kommt vom Starken Jakobs, /von dort kommt der Hirt, Israels Fels,*
1516GenesisGen14925vom Gott deines Vaters, er wird dir helfen. /Gott, der Allmächtige, er wird dich segnen /mit Segen des Himmels von droben, /mit Segen tief lagernder Urflut, /mit Segen von Brust und Schoß.
1517GenesisGen14926Deines Vaters Segen übertrifft /den Segen der uralten Berge, /den man von den ewigen Hügeln ersehnt. /Er komme auf Josefs Haupt, /auf das Haupt des Geweihten der Brüder.
1518GenesisGen14927[Benjamin] ist ein reißender Wolf: /Am Morgen frisst er die Beute, /am Abend teilt er den Fang.
1519GenesisGen14928Sie alle sind die zwölf Stämme Israels und das war es, was ihr Vater zu ihnen sagte, als er sie segnete. Einen jeden bedachte er mit dem Segen, der ihm zukam.
1520GenesisGen14929Er trug ihnen ferner auf und sagte zu ihnen: Ich werde mit meinen Vorfahren vereint. Begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Grundstück des Hetiters Efron,
1521GenesisGen14930in der Höhle auf dem Grundstück von Machpela bei Mamre in Kanaan. Das Grundstück hatte Abraham vom Hetiter Efron als eigene Grabstätte gekauft.
1522GenesisGen14931Dort hat man Abraham und seine Frau Sara begraben; dort hat man Isaak und seine Frau Rebekka begraben; dort habe ich Lea begraben,
1523GenesisGen14932auf dem Grundstück, das samt der Höhle darauf von den Hetitern in unseren Besitz übergegangen ist.****
1524GenesisGen14933Jakob beendete den Auftrag an seine Söhne und zog seine Füße auf das Bett zurück. Dann verschied er und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
1525GenesisGen1501Josef warf sich über seinen Vater, weinte um ihn und küsste ihn.
1526GenesisGen1502Darauf befahl er den Ärzten, die ihm zu Dienste standen, seinen Vater einzubalsamieren. Die Ärzte balsamierten also Israel ein.
1527GenesisGen1503Darüber vergingen vierzig volle Tage, denn so lange dauerte die Einbalsamierung. Die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage lang.
1528GenesisGen1504Als die Tage der Trauer vorüber waren, sagte Josef zu den Hofleuten des Pharao: Wenn ich euer Wohlwollen genieße, tragt dem Pharao dieses mein Anliegen vor:
1529GenesisGen1505Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Ich muss sterben; in dem Grab, das ich mir in Kanaan angelegt habe, dort begrabt mich! Nun also möchte ich hinaufziehen und meinen Vater begraben; dann komme ich wieder zurück.
1530GenesisGen1506Da sagte der Pharao: Zieh hinauf, begrabe deinen Vater, wie du geschworen hast.
1531GenesisGen1507Josef zog hinauf, um seinen Vater zu begraben. Mit ihm zogen alle Hofleute des Pharao, die Ältesten seines Hofes und alle Ältesten Ägyptens,
1532GenesisGen1508das ganze Haus Josef, seine Brüder und das Haus seines Vaters. Nur ihre Kinder, ihre Schafe, Ziegen und Rinder ließen sie in Goschen zurück.
1533GenesisGen1509Auch die Wagen und die dazugehörige Mannschaft zogen mit ihm, sodass es ein sehr großer Zug wurde.
1534GenesisGen15010Als sie nach Goren-Atad jenseits des Jordan gekommen waren, hielten sie dort eine sehr große, würdige Totenklage; sieben Tage hielt er um seinen Vater Trauer.
1535GenesisGen15011Die Einheimischen, die Kanaaniter, beobachteten die Trauerfeier in Goren-Atad und sagten: Eine würdige Trauerfeier veranstalten da die Ägypter. Darum heißt der Ort Abel-Mizrajim (Ägyptertrauer); er liegt jenseits des Jordan.
1536GenesisGen15012Jakobs Söhne taten an Jakob so, wie er ihnen aufgetragen hatte.
1537GenesisGen15013Sie brachten ihn nach Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Grundstücks von Machpela. Abraham hatte das Grundstück bei Mamre als eigene Grabstätte von dem Hetiter Efron gekauft.
1538GenesisGen15014Nachdem Josef seinen Vater begraben hatte, kehrte er nach Ägypten zurück, zusammen mit seinen Brüdern und allen, die mitgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.
1539GenesisGen15015Als Josefs Brüder sahen, dass ihr Vater tot war, sagten sie: Wenn sich Josef nur nicht feindselig gegen uns stellt und uns alles Böse vergilt, das wir ihm getan haben.
1540GenesisGen15016Deshalb ließen sie Josef wissen: Dein Vater hat uns, bevor er starb, aufgetragen:
1541GenesisGen15017So sagt zu Josef: Vergib doch deinen Brüdern ihre Untat und Sünde, denn Schlimmes haben sie dir angetan. Nun also vergib doch die Untat der Knechte des Gottes deines Vaters! Als man ihm diese Worte überbrachte, musste Josef weinen.
1542GenesisGen15018Seine Brüder gingen dann auch selbst hin, fielen vor ihm nieder und sagten: Hier sind wir als deine Sklaven.
1543GenesisGen15019Josef aber antwortete ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes Stelle?
1544GenesisGen15020Ihr habt Böses gegen mich im Sinne gehabt, Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn, um zu erreichen, was heute geschieht: viel Volk am Leben zu erhalten.
1545GenesisGen15021Nun also fürchtet euch nicht! Ich will für euch und eure Kinder sorgen. So tröstete er sie und redete ihnen freundlich zu.
1546GenesisGen15022Josef blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters. Josef wurde hundertzehn Jahre alt.
1547GenesisGen15023Er sah noch Efraims Söhne und Enkel. Auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, kamen auf Josefs Knien zur Welt.*
1548GenesisGen15024Dann sprach Josef zu seinen Brüdern: Ich muss sterben. Gott wird sich euer annehmen, er wird euch aus diesem Land heraus und in jenes Land hinaufführen, das er Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid zugesichert hat.
1549GenesisGen15025Josef ließ die Söhne Israels schwören: Wenn Gott sich euer annimmt, dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf!
1550GenesisGen15026Josef starb im Alter von hundertzehn Jahren. Man balsamierte ihn ein und legte ihn in Ägypten in einen Sarg.
1551ExodusEx201Das Buch Exodus ist vom Buch Genesis deutlich abgehoben. Es schildert die weiteren Schicksale der Nachkommen Jakobs, die in Ägypten zu einem großen Volk werden. Das Buch trägt in der griechischen und lateinischen Bibel den Namen Exodus, das heißt »Auszug«, weil die Schilderung des Auszugs der Israeliten aus Ägypten unter Führung des Mose wesentlicher Bestandteil dieses Buches ist. Bei den Juden heißt das Buch nach den Anfangsworten Elle Schemót (Das sind die Namen). Die Darstellung reicht von der Volkwerdung Israels in Ägypten bis zu den Ereignissen am Sinai. Da aber die erzählenden Teile durch Gesetzestexte und Anordnungen über die Errichtung des Heiligtums sowie Berichte über die Ausführung dieser Anordnungen unterbrochen werden, ist die Gliederung nicht so durchsichtig wie im Buch Genesis.
1552ExodusEx202Man kann den Inhalt folgendermaßen gliedern: Volkwerdung und Fronknechtschaft in Ägypten (Kap. 1); Jugend und Flucht des Mose (Kap. 2); Berufung des Mose und seine Rückkehr nach Ägypten (Kap. 3 und 4); Verhandlungen mit dem Pharao, die ägyptischen Plagen (Kap. 5 - 11); die Feier des Pascha und die Vorbereitungen für den Auszug (12,1 - 13,16); Auszug und Rettung am Schilfmeer (13,17 - 15,21); Wanderung zum Sinai (15,22 - 19,2); Bundesschluss am Sinai (19,3 - 24,18; hier sind eingearbeitet die Zehn Gebote 20,1-17 und das so genannte Bundesbuch Kap. 21 - 23); Anordnungen über Bundeslade, Zeltheiligtum und Priesterschaft (Kap. 25 - 31); der Bundesbruch und seine Folgen (Kap. 32 - 34); die Ausführung der Anordnungen über Bundeslade und Heiligtum (Kap. 35 - 40).
1553ExodusEx203In der Geschichtsdarstellung lassen sich die gleichen literarischen Schichten feststellen wie in Genesis (vgl. die Einleitung zu Genesis). Dazu kommen umfangreiche Gesetze, von denen die Zehn Gebote, das sogenannte Bundesbuch und die Vorschriften in 34,11-26 einst selbstständige kleine Gesetzbücher waren. Sie alle können in ihrem Kern auf die Zeit des Mose (13. Jahrhundert v. Chr.) zurückgehen. Auch ist ein längeres Lied aufgenommen, das die Rettungstat Gottes am Schilfmeer verherrlicht (15,1-18).
1554ExodusEx204Der Auszug aus Ägypten wird heute allgemein in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts v. Chr. datiert. Da wir über diese Ereignisse keine außerbiblischen Quellen besitzen und außerdem die Texte erst nach langer mündlicher Überlieferung Jahrhunderte nach den Ereignissen ihre heutige Gestalt erhalten haben, können wir den genauen geschichtlichen Hergang nur schwer feststellen. Der wesentliche Verlauf, wie die Knechtschaft in Ägypten, der Auszug unter der Führung des Mose, die Rettung am Schilfmeer, der Bundesschluss am Sinai durch Mose als Mittler zwischen Volk und Gott und die Anfänge einer israelitischen Gesetzgebung dürften aber zuverlässig wiedergegeben sein.
1555ExodusEx205Das Buch ist von großer theologischer Bedeutung wegen der Aussagen über die Erlösung aus Knechtschaft durch das rettende Eingreifen Gottes, über den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel, über Mose als den Führer des Volkes, den Mittler des Bundes und auch den großen Fürbitter, der Gottes Zorn nach dem Bundesbruch Israels durch sein Eintreten für das Volk besänftigt. An den großen Jahresfesten Pascha, Pfingsten und Laubhüttenfest wurden die in Exodus geschilderten Ereignisse im Gottesdienst Israels vergegenwärtigt. Sie werden im Christentum als Vorwegnahme und Bilder für die Erlösung durch Jesus Christus verstanden. Die Zehn Gebote haben die Ethik der Kulturvölker maßgeblich geprägt.
1556ExodusEx211Das sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten gekommen waren - mit Jakob waren sie gekommen, jeder mit seiner Familie:
1557ExodusEx212Ruben, Simeon, Levi, Juda,
1558ExodusEx213Issachar, Sebulon, Benjamin,
1559ExodusEx214Dan, Naftali, Gad und Ascher.
1560ExodusEx215Zusammen waren es siebzig Personen; sie alle stammten von Jakob ab. Josef aber war bereits in Ägypten.
1561ExodusEx216Josef, alle seine Brüder und seine Zeitgenossen waren gestorben.
1562ExodusEx217Aber die Söhne Israels waren fruchtbar, sodass das Land von ihnen wimmelte. Sie vermehrten sich und wurden überaus stark; sie bevölkerten das Land.
1563ExodusEx218In Ägypten kam ein neuer König an die Macht, der Josef nicht gekannt hatte.
1564ExodusEx219Er sagte zu seinem Volk: Seht nur, das Volk der Israeliten ist größer und stärker als wir.
1565ExodusEx2110Gebt Acht! Wir müssen überlegen, was wir gegen sie tun können, damit sie sich nicht weiter vermehren. Wenn ein Krieg ausbricht, können sie sich unseren Feinden anschließen, gegen uns kämpfen und sich des Landes bemächtigen.*
1566ExodusEx2111Da setzte man Fronvögte über sie ein, um sie durch schwere Arbeit unter Druck zu setzen. Sie mussten für den Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratslager bauen.*
1567ExodusEx2112Je mehr man sie aber unter Druck hielt, umso stärker vermehrten sie sich und breiteten sie sich aus, sodass die Ägypter vor ihnen das Grauen packte.
1568ExodusEx2113Daher gingen sie hart gegen die Israeliten vor und machten sie zu Sklaven.
1569ExodusEx2114Sie machten ihnen das Leben schwer durch harte Arbeit mit Lehm und Ziegeln und durch alle möglichen Arbeiten auf den Feldern. So wurden die Israeliten zu harter Sklavenarbeit gezwungen.
1570ExodusEx2115Zu den hebräischen Hebammen - die eine hieß Schifra, die andere Pua - sagte der König von Ägypten:
1571ExodusEx2116Wenn ihr den Hebräerinnen Geburtshilfe leistet, dann achtet auf das Geschlecht! Ist es ein Knabe, so lasst ihn sterben! Ist es ein Mädchen, dann kann es am Leben bleiben.
1572ExodusEx2117Die Hebammen aber fürchteten Gott und taten nicht, was ihnen der König von Ägypten gesagt hatte, sondern ließen die Kinder am Leben.
1573ExodusEx2118Da rief der König von Ägypten die Hebammen zu sich und sagte zu ihnen: Warum tut ihr das und lasst die Kinder am Leben?
1574ExodusEx2119Die Hebammen antworteten dem Pharao: Bei den hebräischen Frauen ist es nicht wie bei den Ägypterinnen, sondern wie bei den Tieren: Wenn die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie schon geboren.
1575ExodusEx2120Gott verhalf den Hebammen zu Glück; das Volk aber vermehrte sich weiter und wurde sehr stark.
1576ExodusEx2121Weil die Hebammen Gott fürchteten, schenkte er ihnen Kindersegen.
1577ExodusEx2122Daher gab der Pharao seinem ganzen Volk den Befehl: Alle Knaben, die den Hebräern geboren werden, werft in den Nil! Die Mädchen dürft ihr alle am Leben lassen.
1578ExodusEx221Ein Mann aus einer levitischen Familie ging hin und nahm eine Frau aus dem gleichen Stamm.
1579ExodusEx222Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Weil sie sah, dass es ein schönes Kind war, verbarg sie es drei Monate lang.
1580ExodusEx223Als sie es nicht mehr verborgen halten konnte, nahm sie ein Binsenkästchen, dichtete es mit Pech und Teer ab, legte den Knaben hinein und setzte ihn am Nilufer im Schilf aus.
1581ExodusEx224Seine Schwester blieb in der Nähe stehen, um zu sehen, was mit ihm geschehen würde.
1582ExodusEx225Die Tochter des Pharao kam herab, um im Nil zu baden. Ihre Dienerinnen gingen unterdessen am Nilufer auf und ab. Auf einmal sah sie im Schilf das Kästchen und ließ es durch ihre Magd holen.
1583ExodusEx226Als sie es öffnete und hineinsah, lag ein weinendes Kind darin. Sie bekam Mitleid mit ihm und sie sagte: Das ist ein Hebräerkind.
1584ExodusEx227Da sagte seine Schwester zur Tochter des Pharao: Soll ich zu den Hebräerinnen gehen und dir eine Amme rufen, damit sie dir das Kind stillt?
1585ExodusEx228Die Tochter des Pharao antwortete ihr: Ja, geh! Das Mädchen ging und rief die Mutter des Knaben herbei.
1586ExodusEx229Die Tochter des Pharao sagte zu ihr: Nimm das Kind mit und still es mir! Ich werde dich dafür entlohnen. Die Frau nahm das Kind zu sich und stillte es.
1587ExodusEx2210Als der Knabe größer geworden war, brachte sie ihn der Tochter des Pharao. Diese nahm ihn als Sohn an, nannte ihn Mose und sagte: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen.*
1588ExodusEx2211Die Jahre vergingen und Mose wuchs heran. Eines Tages ging er zu seinen Brüdern hinaus und schaute ihnen bei der Fronarbeit zu. Da sah er, wie ein Ägypter einen Hebräer schlug, einen seiner Stammesbrüder.
1589ExodusEx2212Mose sah sich nach allen Seiten um, und als er sah, dass sonst niemand da war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand.
1590ExodusEx2213Als er am nächsten Tag wieder hinausging, sah er zwei Hebräer miteinander streiten. Er sagte zu dem, der im Unrecht war: Warum schlägst du deinen Stammesgenossen?
1591ExodusEx2214Der Mann erwiderte: Wer hat dich zum Aufseher und Schiedsrichter über uns bestellt? Meinst du, du könntest mich umbringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da bekam Mose Angst und sagte: Die Sache ist also bekannt geworden.
1592ExodusEx2215Der Pharao hörte von diesem Vorfall und wollte Mose töten; Mose aber entkam ihm. Er wollte in Midian bleiben und setzte sich an einen Brunnen.
1593ExodusEx2216Der Priester von Midian hatte sieben Töchter. Sie kamen zum Wasserschöpfen und wollten die Tröge füllen, um die Schafe und Ziegen ihres Vaters zu tränken.
1594ExodusEx2217Doch die Hirten kamen und wollten sie verdrängen. Da stand Mose auf, kam ihnen zu Hilfe und tränkte ihre Schafe und Ziegen.
1595ExodusEx2218Als sie zu ihrem Vater Reguël zurückkehrten, fragte er: Warum seid ihr heute so schnell wieder da?*
1596ExodusEx2219Sie erzählten: Ein Ägypter hat uns gegen die Hirten verteidigt; er hat uns sogar Wasser geschöpft und das Vieh getränkt.
1597ExodusEx2220Da fragte Reguël seine Töchter: Wo ist er? Warum habt ihr ihn dort gelassen? Holt ihn und ladet ihn zum Essen ein!
1598ExodusEx2221Mose entschloss sich, bei dem Mann zu bleiben, und dieser gab seine Tochter Zippora Mose zur Frau.
1599ExodusEx2222Als sie einen Sohn gebar, nannte er ihn Gerschom (Ödgast) und sagte: Gast bin ich in fremdem Land.**
1600ExodusEx2223Nach vielen Jahren starb der König von Ägypten. Die Israeliten stöhnten noch unter der Sklavenarbeit; sie klagten und ihr Hilferuf stieg aus ihrem Sklavendasein zu Gott empor.
1601ExodusEx2224Gott hörte ihr Stöhnen und Gott gedachte seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob.
1602ExodusEx2225Gott blickte auf die Söhne Israels und gab sich ihnen zu erkennen.*
1603ExodusEx231Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb.
1604ExodusEx232Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht.
1605ExodusEx233Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
1606ExodusEx234Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich.
1607ExodusEx235Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.
1608ExodusEx236Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
1609ExodusEx237Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.
1610ExodusEx238Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
1611ExodusEx239Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken.
1612ExodusEx2310Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!
1613ExodusEx2311Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte?
1614ExodusEx2312Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren.
1615ExodusEx2313Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen?
1616ExodusEx2314Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.*
1617ExodusEx2315Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich nennen in allen Generationen.
1618ExodusEx2316Geh, versammle die Ältesten Israels und sag ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet und habe gesehen, was man euch in Ägypten antut.
1619ExodusEx2317Darum habe ich beschlossen, euch aus dem Elend Ägyptens hinaufzuführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.
1620ExodusEx2318Wenn sie auf dich hören, so geh mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten; sagt ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. Und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen.*
1621ExodusEx2319Ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht ziehen lässt, es sei denn, er würde von starker Hand dazu gezwungen.
1622ExodusEx2320Erst wenn ich meine Hand ausstrecke und Ägypten niederschlage mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte vollbringe, wird er euch ziehen lassen.
1623ExodusEx2321Dann werde ich die Ägypter zugunsten dieses Volkes umstimmen, und wenn ihr wegzieht, werdet ihr nicht mit leeren Händen gehen.
1624ExodusEx2322Jede Frau kann von ihrer Nachbarin oder Hausgenossin silberne und goldene Geräte und Kleider verlangen. Übergebt sie euren Söhnen und Töchtern und plündert so die Ägypter aus!
1625ExodusEx241Mose antwortete: Was aber, wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: Jahwe ist dir nicht erschienen?
1626ExodusEx242Der Herr entgegnete ihm: Was hast du da in der Hand? Er antwortete: Einen Stab.
1627ExodusEx243Da sagte der Herr: Wirf ihn auf die Erde! Mose warf ihn auf die Erde. Da wurde der Stab zu einer Schlange und Mose wich vor ihr zurück.
1628ExodusEx244Der Herr aber sprach zu Mose: Streck deine Hand aus und fasse sie am Schwanz! Er streckte seine Hand aus und packte sie. Da wurde sie in seiner Hand wieder zu einem Stab.
1629ExodusEx245So sollen sie dir glauben, dass dir Jahwe erschienen ist, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.
1630ExodusEx246Weiter sprach der Herr zu ihm: Leg deine Hand in deinen Gewandbausch! Er legte seine Hand hinein. Als er sie herauszog, war seine Hand von Aussatz weiß wie Schnee.
1631ExodusEx247Darauf sagte der Herr: Leg deine Hand noch einmal in deinen Gewandbausch! Er legte seine Hand noch einmal hinein. Als er sie wieder herauszog, sah sie wieder aus wie der übrige Leib.
1632ExodusEx248Wenn sie dir nicht glauben und sich durch das erste Zeichen nicht überzeugen lassen, werden sie auf das zweite Zeichen hin glauben.
1633ExodusEx249Glauben sie aber selbst nach diesen beiden Zeichen nicht und lassen sie sich nicht überzeugen, dann nimm etwas Nilwasser und schütt es auf trockenen Boden! Das Wasser, das du aus dem Nil geholt hast, wird auf dem Boden zu Blut werden.
1634ExodusEx2410Doch Mose sagte zum Herrn: Aber bitte, Herr, ich bin keiner, der gut reden kann, weder gestern noch vorgestern, noch seitdem du mit deinem Knecht sprichst. Mein Mund und meine Zunge sind nämlich schwerfällig.
1635ExodusEx2411Der Herr entgegnete ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gegeben und wer macht taub oder stumm, sehend oder blind? Doch wohl ich, der Herr!
1636ExodusEx2412Geh also! Ich bin mit deinem Mund und weise dich an, was du reden sollst.
1637ExodusEx2413Doch Mose antwortete: Aber bitte, Herr, schick doch einen andern!*
1638ExodusEx2414Da entbrannte der Zorn des Herrn über Mose und er sprach: Hast du nicht noch einen Bruder, den Leviten Aaron? Ich weiß, er kann reden; außerdem bricht er gerade auf und wird dir begegnen. Wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen.
1639ExodusEx2415Sprich mit ihm und leg ihm die Worte in den Mund! Ich aber werde mit deinem und seinem Mund sein, ich werde euch anweisen, was ihr tun sollt,
1640ExodusEx2416und er wird für dich zum Volk reden. Er wird für dich der Mund sein und du wirst für ihn Gott sein.
1641ExodusEx2417Diesen Stab nimm in deine Hand! Mit ihm wirst du die Zeichen vollbringen.
1642ExodusEx2418Darauf kehrte Mose zu seinem Schwiegervater Jitro zurück. Er sagte zu ihm: Ich will zu meinen Brüdern nach Ägypten zurückkehren. Ich will sehen, ob sie noch am Leben sind. Jitro antwortete Mose: Geh in Frieden!*
1643ExodusEx2419Der Herr sprach zu Mose in Midian: Mach dich auf und kehr nach Ägypten zurück; denn alle, die dir nach dem Leben getrachtet haben, sind tot.
1644ExodusEx2420Da holte Mose seine Frau und seine Söhne, setzte sie auf einen Esel und trat den Rückweg nach Ägypten an. Den Gottesstab hielt er in der Hand.*
1645ExodusEx2421Der Herr sprach zu Mose: Wenn du gehst und nach Ägypten zurückkehrst, halte dir alle Wunder vor Augen, die ich in deine Hand gelegt habe, und vollbring sie vor dem Pharao! Ich will sein Herz verhärten, sodass er das Volk nicht ziehen lässt.
1646ExodusEx2422Dann sag zum Pharao: So spricht Jahwe: Israel ist mein erstgeborener Sohn.
1647ExodusEx2423Ich sage dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mich verehren kann. Wenn du dich weigerst, ihn ziehen zu lassen, bringe ich deinen erstgeborenen Sohn um.
1648ExodusEx2424Unterwegs am Rastplatz trat der Herr dem Mose entgegen und wollte ihn töten.*
1649ExodusEx2425Zippora ergriff einen Feuerstein und schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab. Damit berührte sie die Beine des Mose und sagte: Ein Blutbräutigam bist du mir.
1650ExodusEx2426Da ließ der Herr von ihm ab. «Blutbräutigam», sagte sie damals wegen der Beschneidung.
1651ExodusEx2427Der Herr sprach zu Aaron: Geh hinaus in die Wüste, Mose entgegen! Da ging er. Am Gottesberg traf er ihn und küsste ihn.
1652ExodusEx2428Mose erzählte Aaron von dem Auftrag, mit dem der Herr ihn gesandt hatte, und von allen Zeichen, zu denen er ihn ermächtigt hatte.
1653ExodusEx2429Mose und Aaron gingen und versammelten alle Ältesten der Israeliten.
1654ExodusEx2430Aaron wiederholte vor ihnen alle Worte, die der Herr zu Mose gesprochen hatte, und Mose vollbrachte die Zeichen vor den Augen des Volkes.
1655ExodusEx2431Da glaubte das Volk, und als sie hörten, dass der Herr sich der Israeliten angenommen und ihr Elend gesehen habe, verneigten sie sich und warfen sich vor ihm nieder.
1656ExodusEx251Danach gingen Mose und Aaron zum Pharao und sagten: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wüste ein Fest feiern können.
1657ExodusEx252Der Pharao erwiderte: Wer ist Jahwe, dass ich auf ihn hören und Israel ziehen lassen sollte? Ich kenne Jahwe nicht und denke auch nicht daran, Israel ziehen zu lassen.
1658ExodusEx253Da sagten sie: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, damit er uns nicht mit Pest oder Schwert straft.
1659ExodusEx254Der König von Ägypten entgegnete ihnen: Warum, Mose und Aaron, wollt ihr die Leute zum Nichtstun verleiten? Fort mit euch, tut euren Frondienst!
1660ExodusEx255Der Pharao fuhr fort: So viele Leute sind jetzt im Land und ihr wollt sie vom Frondienst abhalten?
1661ExodusEx256Am selben Tag noch gab der Pharao den Antreibern der Leute und den Listenführern die Anweisung:
1662ExodusEx257Gebt den Leuten nicht mehr, wie bisher, Stroh zum Ziegelmachen! Sie sollen selber gehen und sich Stroh besorgen.*
1663ExodusEx258Legt ihnen aber das gleiche Soll an Ziegeln auf, das sie bisher erfüllen mussten. Lasst ihnen davon nichts nach! Denn sie sind faul, und deshalb schreien sie: Wir wollen gehen und unserem Gott Schlachtopfer darbringen.
1664ExodusEx259Erschwert man den Leuten die Arbeit, dann sind sie beschäftigt und kümmern sich nicht um leeres Geschwätz.
1665ExodusEx2510Da gingen die Antreiber der Leute und die Listenführer zu den Leuten und sagten: So spricht der Pharao: Ich gebe euch kein Stroh mehr.
1666ExodusEx2511Geht selbst und besorgt euch Stroh, wo ihr es findet. Von eurem Arbeitssoll aber wird euch nichts erlassen.
1667ExodusEx2512Die Leute verteilten sich also über ganz Ägypten, um sich Stroh zu besorgen.
1668ExodusEx2513Die Antreiber drängten und sagten: Ihr müsst euer tägliches Soll erfüllen wie bisher, als euch noch Stroh geliefert wurde.
1669ExodusEx2514Die Antreiber des Pharao schlugen die israelitischen Listenführer, die sie eingesetzt hatten, und sagten: Warum habt ihr heute nicht wie neulich noch das festgesetzte Soll an Ziegeln erfüllt?
1670ExodusEx2515Da gingen die israelitischen Listenführer zum Pharao und erhoben vor ihm Klage: Warum tust du deinen Sklaven das an?
1671ExodusEx2516Man gibt deinen Sklaven kein Stroh, aber man sagt uns: Macht Ziegel! Schau, man hat deine Sklaven geschlagen; die Schuld aber liegt bei deinen Leuten.
1672ExodusEx2517Er entgegnete: Faul seid ihr, faul. Nur deshalb sagt ihr: Wir wollen gehen und Jahwe Schlachtopfer darbringen.
1673ExodusEx2518Jetzt aber fort mit euch und tut eure Arbeit! Stroh bekommt ihr nicht, aber euer Soll an Ziegeln müsst ihr erfüllen.
1674ExodusEx2519Da sahen sich die israelitischen Listenführer in einer üblen Lage, weil man ihnen sagte: Nichts von eurem täglichen Soll an Ziegeln wird euch erlassen.
1675ExodusEx2520Als sie vom Pharao kamen, stießen sie auf Mose und Aaron, die ihnen entgegenkamen.
1676ExodusEx2521Die Listenführer sagten zu ihnen: Der Herr soll euch erscheinen und euch richten; denn ihr habt uns beim Pharao und seinen Dienern in Verruf gebracht und ihnen ein Schwert in die Hand gegeben, mit dem sie uns umbringen können.
1677ExodusEx2522Da wandte sich Mose an den Herrn und sagte: Mein Herr, warum behandelst du dieses Volk so schlecht? Wozu hast du mich denn gesandt?
1678ExodusEx2523Seit ich zum Pharao gegangen bin, um in deinem Namen zu reden, behandelt er dieses Volk noch schlechter, aber du hast dein Volk nicht gerettet.
1679ExodusEx261Der Herr antwortete Mose: Jetzt wirst du sehen, was ich dem Pharao antue. Denn von starker Hand gezwungen, wird er sie ziehen lassen, ja, von starker Hand gezwungen, wird er sie sogar aus seinem Land ausweisen.
1680ExodusEx262Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe.
1681ExodusEx263Ich bin Abraham, Isaak und Jakob als El-Schaddai (Gott, der Allmächtige) erschienen, aber unter meinem Namen Jahwe habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben.
1682ExodusEx264Auch habe ich einen Bund mit ihnen geschlossen und habe versprochen, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land, in dem sie als Fremde lebten.
1683ExodusEx265Ferner habe ich gehört, wie die Israeliten darüber stöhnen, dass die Ägypter sie wie Sklaven behandeln. Da habe ich meines Bundes gedacht
1684ExodusEx266und deshalb sag zu den Israeliten: Ich bin Jahwe. Ich führe euch aus dem Frondienst für die Ägypter heraus und rette euch aus der Sklaverei. Ich erlöse euch mit hoch erhobenem Arm und durch ein gewaltiges Strafgericht über sie.
1685ExodusEx267Ich nehme euch als mein Volk an und werde euer Gott sein. Und ihr sollt wissen, dass ich Jahwe bin, euer Gott, der euch aus dem Frondienst in Ägypten herausführt.
1686ExodusEx268Ich führe euch in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen habe. Ich übergebe es euch als Eigentum, ich, der Herr.
1687ExodusEx269So redete Mose zu den Israeliten. Sie aber hörten nicht auf Mose, weil sie vor harter Arbeit verzagten.
1688ExodusEx2610Da sprach der Herr zu Mose:
1689ExodusEx2611Geh, sag dem Pharao, dem König von Ägypten, er solle die Israeliten aus seinem Land fortziehen lassen.
1690ExodusEx2612Mose erwiderte dem Herrn: Wenn schon die Israeliten nicht auf mich hörten, wie sollte mich dann der Pharao anhören, zumal ich ungeschickt im Reden bin?
1691ExodusEx2613So redete der Herr mit Mose und mit Aaron. Er gab ihnen den Auftrag, zu den Israeliten und zum Pharao, dem König von Ägypten, zu gehen und die Israeliten aus Ägypten herauszuführen.
1692ExodusEx2614Das sind die Oberhäupter ihrer Großfamilien: Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi; das waren die Sippenverbände Rubens.*
1693ExodusEx2615Die Söhne Simeons: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin; das waren die Sippenverbände Simeons.
1694ExodusEx2616Das sind die Namen der Söhne Levis nach ihrer Geschlechterfolge: Gerschon, Kehat und Merari. Die Lebenszeit Levis betrug hundertsiebenunddreißig Jahre.
1695ExodusEx2617Die Söhne Gerschons: Libni und Schimi, nach ihren Sippenverbänden.
1696ExodusEx2618Die Söhne Kehats: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël. Die Lebenszeit Kehats betrug hundertdreiunddreißig Jahre.
1697ExodusEx2619Die Söhne Meraris: Machli und Muschi; das waren die Sippenverbände der Leviten nach ihrer Geschlechterfolge.
1698ExodusEx2620Amram nahm seine Tante Jochebed zur Frau. Sie gebar ihm Aaron und Mose. Die Lebenszeit Amrams betrug hundertsiebenunddreißig Jahre.
1699ExodusEx2621Die Söhne Jizhars: Korach, Nefeg und Sichri.
1700ExodusEx2622Die Söhne Usiëls: Mischaël, Elizafan und Sitri.
1701ExodusEx2623Aaron nahm Elischeba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons, zur Frau. Sie gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
1702ExodusEx2624Die Söhne Korachs: Assir, Elkana und Abiasaf. Das waren die Sippenverbände der Korachiter.
1703ExodusEx2625Eleasar, der Sohn Aarons, nahm eine Tochter Putiëls zur Frau. Sie gebar ihm Pinhas. Das waren die Oberhäupter der levitischen Großfamilien nach ihren Sippenverbänden.
1704ExodusEx2626Das waren also Aaron und Mose, zu denen der Herr gesagt hatte: Führt die Israeliten aus Ägypten und übernehmt dabei die Leitung der Scharen!
1705ExodusEx2627Die beiden waren es, die mit dem Pharao, dem König von Ägypten, reden und die Israeliten aus Ägypten herausführen sollten, Mose und Aaron.
1706ExodusEx2628Damals, als der Herr mit Mose in Ägypten redete,
1707ExodusEx2629sagte er zu Mose: Ich bin Jahwe. Sag dem Pharao, dem König von Ägypten, alles, was ich dir auftrage.
1708ExodusEx2630Mose aber antwortete dem Herrn: Ich bin doch ungeschickt im Reden; wie soll der Pharao auf mich hören?*
1709ExodusEx271Der Herr sprach zu Mose: Hiermit mache ich dich für den Pharao zum Gott; dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.**
1710ExodusEx272Du sollst alles sagen, was ich dir auftrage; dein Bruder Aaron soll es dem Pharao sagen und der Pharao muss die Israeliten aus seinem Land fortziehen lassen.
1711ExodusEx273Ich aber will das Herz des Pharao verhärten und dann werde ich meine Zeichen und Wunder in Ägypten häufen.
1712ExodusEx274Der Pharao wird nicht auf euch hören. Deshalb werde ich meine Hand auf Ägypten legen und unter gewaltigem Strafgericht meine Scharen, mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führen.
1713ExodusEx275Erst wenn ich meine Hand gegen die Ägypter ausstrecke, werden sie erkennen, dass ich der Herr bin, und dann werde ich die Israeliten aus ihrer Mitte herausführen.
1714ExodusEx276Mose und Aaron taten, was ihnen der Herr aufgetragen hatte. So machten sie es.
1715ExodusEx277Mose war achtzig Jahre und Aaron dreiundachtzig Jahre alt, als sie mit dem Pharao verhandelten.
1716ExodusEx278Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
1717ExodusEx279Wenn der Pharao zu euch sagt: Tut doch ein Wunder zu eurer Beglaubigung!, dann sag zu Aaron: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor den Pharao hin! Er wird zu einer Schlange werden.*
1718ExodusEx2710Als Mose und Aaron zum Pharao kamen, taten sie, was ihnen der Herr aufgetragen hatte: Aaron warf seinen Stab vor den Pharao und seine Diener hin und er wurde zu einer Schlange.
1719ExodusEx2711Da rief auch der Pharao Weise und Beschwörungspriester und sie, die Wahrsager der Ägypter, taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche:
1720ExodusEx2712Jeder warf seinen Stab hin und die Stäbe wurden zu Schlangen. Doch Aarons Stab verschlang die Stäbe der Wahrsager.
1721ExodusEx2713Das Herz des Pharao aber blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
1722ExodusEx2714Der Herr sprach zu Mose: Das Herz des Pharao ist ungerührt und er ist nicht bereit, das Volk ziehen zu lassen.
1723ExodusEx2715Geh morgen früh zum Pharao, wenn er an den Fluss hinuntergeht, und tritt am Nilufer vor ihn hin! Den Stab, der sich in eine Schlange verwandelt hat, nimm mit!
1724ExodusEx2716Sag zum Pharao: Jahwe, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und lässt dir sagen: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich in der Wüste verehren können. Bis jetzt hast du nicht hören wollen.
1725ExodusEx2717So spricht Jahwe: Daran sollst du erkennen, dass ich Jahwe bin: Mit dem Stab in meiner Hand schlage ich auf das Wasser im Nil und es wird sich in Blut verwandeln.
1726ExodusEx2718Die Fische im Nil werden sterben und der Nil wird stinken, sodass sich die Ägypter davor ekeln, Nilwasser zu trinken.
1727ExodusEx2719Dann sprach der Herr zu Mose: Sag Aaron: Nimm deinen Stab und streck deine Hand über die Gewässer Ägyptens aus, über ihre Flüsse und Nilarme, über ihre Sümpfe und alle Wasserstellen; sie sollen zu Blut werden. Blut soll es geben in ganz Ägypten, in den Gefäßen aus Holz und Stein.
1728ExodusEx2720Mose und Aaron taten, was ihnen der Herr aufgetragen hatte. Er erhob den Stab und schlug vor den Augen des Pharao und seiner Höflinge auf das Wasser im Nil. Da verwandelte sich alles Nilwasser in Blut.
1729ExodusEx2721Die Fische im Nil starben und der Nil stank, sodass die Ägypter kein Nilwasser mehr trinken konnten. Das Blut gab es in ganz Ägypten.
1730ExodusEx2722Doch die Wahrsager der Ägypter taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche. Das Herz des Pharao blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
1731ExodusEx2723Der Pharao kehrte nach Hause zurück und nahm die Sache nicht ernst.
1732ExodusEx2724Alle Ägypter gruben in der Umgebung des Nil nach Trinkwasser, denn das Nilwasser konnten sie nicht trinken.
1733ExodusEx2725So vergingen sieben Tage, nachdem der Herr den Nil geschlagen hatte.
1734ExodusEx2726Dann sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao und sag ihm: So spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1735ExodusEx2727Weigerst du dich, sie ziehen zu lassen, so bringe ich eine Froschplage über dein ganzes Land.
1736ExodusEx2728Der Nil wird von Fröschen wimmeln; sie werden heraufkommen und in dein Haus eindringen, in dein Schlafgemach, auf dein Bett werden sie kommen, in die Häuser deiner Diener und deines Volkes, in deine Backöfen und Backschüsseln.
1737ExodusEx2729Über dich, dein Volk und alle deine Diener werden die Frösche kommen.
1738ExodusEx281Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron: Streck deine Hand mit dem Stab aus über die Flüsse, über die Nilarme und die Sümpfe und lass die Frösche über Ägypten kommen!
1739ExodusEx282Aaron streckte seine Hand über die Gewässer Ägyptens aus. Da stiegen die Frösche herauf und bedeckten ganz Ägypten.
1740ExodusEx283Doch die Wahrsager taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das Gleiche und ließen die Frösche über Ägypten kommen.
1741ExodusEx284Der Pharao rief Mose und Aaron zu sich und sagte: Betet zu Jahwe, er möge mich und mein Volk von den Fröschen befreien. Dann will ich das Volk ziehen lassen und sie können Jahwe Schlachtopfer darbringen.
1742ExodusEx285Da sagte Mose zum Pharao: Verfüg über mich! Wann soll ich für dich, deine Diener und dein Volk um Beseitigung der Frösche von dir und aus deinen Häusern beten? Nur im Nil sollen sie erhalten bleiben.
1743ExodusEx286Er sagte: Morgen. Mose antwortete: Wie du willst; du sollst erkennen, dass keiner Jahwe, unserem Gott, gleichkommt.
1744ExodusEx287Die Frösche werden von dir und deinen Häusern, von deinen Dienern und deinem Volk weichen; nur im Nil werden sie bleiben.
1745ExodusEx288Als Mose und Aaron vom Pharao weggegangen waren, schrie Mose zum Herrn um Befreiung von der Froschplage, die er über den Pharao gebracht hatte.
1746ExodusEx289Der Herr erfüllte Mose die Bitte und die Frösche in den Häusern, in den Höfen und auf den Feldern starben.
1747ExodusEx2810Man sammelte sie zu riesigen Haufen und das ganze Land stank davon.
1748ExodusEx2811Als der Pharao sah, dass die Not vorbei war, verschloss er sein Herz wieder und hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
1749ExodusEx2812Darauf sprach der Herr zu Mose: Sag zu Aaron: Streck deinen Stab aus und schlag damit auf die Erde in den Staub! In ganz Ägypten sollen daraus Stechmücken werden.
1750ExodusEx2813Sie taten es. Aaron streckte die Hand aus und schlug mit seinem Stab auf die Erde in den Staub. Da wurden Stechmücken daraus, die sich auf Mensch und Vieh setzten. In ganz Ägypten wurden aus dem Staub auf der Erde Stechmücken.
1751ExodusEx2814Die Wahrsager versuchten mit Hilfe ihrer Zauberkunst ebenfalls Stechmücken hervorzubringen, konnten es aber nicht. Die Stechmücken saßen auf Mensch und Vieh.
1752ExodusEx2815Da sagten die Wahrsager zum Pharao: Das ist der Finger Gottes. Doch das Herz des Pharao blieb hart und er hörte nicht auf sie. So hatte es der Herr vorausgesagt.
1753ExodusEx2816Darauf sprach der Herr zu Mose: Steh früh auf, tritt vor den Pharao, wenn er an den Fluss hinuntergeht, und sag zu ihm: So spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1754ExodusEx2817Denn wenn du mein Volk nicht ziehen lässt, lasse ich Ungeziefer auf dich los, auf deine Diener, dein Volk und deine Häuser. Die Häuser in Ägypten werden voll Ungeziefer sein; es wird sogar den Boden, auf dem sie stehen, bedecken.
1755ExodusEx2818Das Land Goschen aber, in dem mein Volk lebt, will ich an jenem Tag auszeichnen: Dort wird es kein Ungeziefer geben. Daran wirst du erkennen, dass ich, Jahwe, Herr mitten im Land bin.
1756ExodusEx2819Ich mache einen Unterschied zwischen meinem und deinem Volk. Morgen wird das Zeichen geschehen.
1757ExodusEx2820Und so tat es der Herr. Ungeziefer kam in Massen über das Haus des Pharao, über das Haus seiner Diener und über ganz Ägypten. Das Land erlitt durch das Ungeziefer schweren Schaden.
1758ExodusEx2821Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte: Geht, bringt eurem Gott hier im Land Schlachtopfer dar!
1759ExodusEx2822Doch Mose erwiderte: Das können wir nicht. Denn wir müssen dem Herrn, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, die bei den Ägyptern Anstoß erregen. Wenn wir vor ihren Augen Schlachtopfer darbringen, die bei ihnen Anstoß erregen, werden sie uns dann nicht steinigen?
1760ExodusEx2823Wir wollen drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen, wie er es uns gesagt hat.
1761ExodusEx2824Der Pharao antwortete: Ich lasse euch ziehen. Bringt also Jahwe, eurem Gott, in der Wüste Schlachtopfer dar! Aber zu weit dürft ihr euch nicht entfernen. Betet auch für mich!
1762ExodusEx2825Darauf sagte Mose: Gut, ich gehe von dir fort und bete zu Jahwe. Dann wird morgen das Ungeziefer vom Pharao, von seinen Dienern und seinem Volk ablassen. Nur darf der Pharao nicht wieder wortbrüchig werden und das Volk daran hindern, wegzuziehen und Jahwe zu opfern.
1763ExodusEx2826Mose verließ den Pharao und betete zum Herrn.
1764ExodusEx2827Der Herr erfüllte Mose die Bitte und befreite den Pharao, seine Diener und sein Volk von dem Ungeziefer; nichts blieb übrig.
1765ExodusEx2828Der Pharao aber verschloss sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.
1766ExodusEx291Wieder sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao und sag zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1767ExodusEx292Wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie immer noch festhältst,
1768ExodusEx293wird die Hand Jahwes dein Vieh auf dem Feld, die Pferde und Esel, die Kamele und Rinder, die Schafe und Ziegen, überfallen und über sie eine sehr schwere Seuche bringen.
1769ExodusEx294Aber Jahwe wird einen Unterschied zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Ägypter machen; nichts von dem, was den Israeliten gehört, wird eingehen.
1770ExodusEx295Auch den Zeitpunkt hat Jahwe schon festgesetzt: Morgen wird Jahwe das im Lande tun.
1771ExodusEx296Am folgenden Tag tat es der Herr. Alles Vieh der Ägypter ging ein, vom Vieh der Israeliten aber ging kein einziges Stück ein.
1772ExodusEx297Der Pharao erkundigte sich, und wirklich: Vom Vieh Israels war kein einziges Stück eingegangen. Doch der Pharao verschloss sein Herz und ließ das Volk nicht ziehen.
1773ExodusEx298Da sprach der Herr zu Mose und Aaron: Holt euch eine Hand voll Ofenruß und Mose soll ihn vor den Augen des Pharao in die Höhe werfen.
1774ExodusEx299Er wird als Staub auf ganz Ägypten niedergehen und an Mensch und Vieh Geschwüre mit aufplatzenden Blasen hervorrufen, in ganz Ägypten.
1775ExodusEx2910Sie holten den Ofenruß, traten vor den Pharao und Mose warf ihn in die Höhe. Da bildeten sich an Mensch und Vieh Geschwüre mit aufplatzenden Blasen.
1776ExodusEx2911Die Wahrsager konnten wegen der Geschwüre Mose nicht gegenübertreten, sie waren wie alle Ägypter von Geschwüren befallen.
1777ExodusEx2912Aber der Herr verhärtete das Herz des Pharao, sodass er nicht auf sie hörte. So hatte es der Herr dem Mose vorausgesagt.
1778ExodusEx2913Darauf sprach der Herr zu Mose: Steh früh am Morgen auf, tritt vor den Pharao hin und sag zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1779ExodusEx2914Denn diesmal will ich alle meine Plagen loslassen auf dich, deine Diener und dein Volk. Daran wirst du erkennen, dass mir keiner im ganzen Land gleichkommt.
1780ExodusEx2915Denn schon jetzt hätte ich meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen können und du wärst vom Erdboden verschwunden.
1781ExodusEx2916Ich habe dich aber am Leben gelassen, um meine Macht zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Erde bekannt zu machen.
1782ExodusEx2917Wenn du dich weiterhin als den großen Herrn über mein Volk aufspielst und sie nicht ziehen lässt,
1783ExodusEx2918dann lasse ich morgen um diese Zeit ein sehr schweres Hagelwetter niedergehen, wie es in Ägypten seit seiner Gründung bis auf den heutigen Tag noch keines gegeben hat.
1784ExodusEx2919Und nun schick Leute aus, bring dein Vieh in Sicherheit und alles, was dir auf dem Feld gehört. Auf alle Menschen und auf das Vieh, das auf dem Feld bleibt und nicht unter Dach gebracht wird, geht der Hagel nieder und erschlägt sie.
1785ExodusEx2920Wer sich von den Dienern des Pharao vor der Drohung des Herrn fürchtete, ließ seine Knechte und sein Vieh unter Dach bringen.
1786ExodusEx2921Wer aber das Wort des Herrn nicht ernst nahm, ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Feld.
1787ExodusEx2922Und der Herr sprach zu Mose: Streck deine Hand zum Himmel empor! Dann wird Hagel auf ganz Ägypten niedergehen, auf Mensch und Vieh und auf alle Feldpflanzen in Ägypten.
1788ExodusEx2923Mose streckte seinen Stab zum Himmel empor und der Herr ließ es donnern und hageln. Blitze fuhren auf die Erde herab und der Herr ließ Hagel über Ägypten niedergehen.
1789ExodusEx2924Schwerer Hagel prasselte herab und in den sehr schweren Hagel hinein zuckten Blitze. Ähnliches hatte es im ganzen Land der Ägypter noch nicht gegeben, seit sie ein Volk geworden waren.
1790ExodusEx2925Der Hagel erschlug in ganz Ägypten alles, was auf dem Feld war. Menschen, Vieh und alle Feldpflanzen erschlug der Hagel und alle Feldbäume zerbrach er.
1791ExodusEx2926Nur in Goschen, wo sich die Israeliten aufhielten, hagelte es nicht.
1792ExodusEx2927Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: Diesmal bekenne ich mich schuldig. Jahwe ist im Recht; ich aber und mein Volk, wir sind im Unrecht.
1793ExodusEx2928Betet zu Jahwe! Die Donnerstimme Gottes und der Hagel, das ist zu viel. Ich will euch jetzt ziehen lassen; ihr müsst nicht länger bleiben.
1794ExodusEx2929Mose antwortete ihm: Sobald ich außerhalb der Stadt bin, werde ich meine Hände vor Jahwe ausbreiten; der Donner wird aufhören und es wird kein Hagel mehr fallen. So wirst du erkennen, dass das Land Jahwe gehört.
1795ExodusEx2930Du und Deine Diener aber, das weiß ich, ihr fürchtet euch noch immer nicht vor dem Gott Jahwe.
1796ExodusEx2931Der Flachs und die Gerste waren zerschlagen; denn die Gerste hatte gerade Ähren angesetzt und der Flachs stand in Blüte.
1797ExodusEx2932Der Weizen und der Spelt wurden nicht zerschlagen, denn sie kommen später heraus.
1798ExodusEx2933Mose verließ den Pharao, ging vor die Stadt hinaus und breitete seine Hände vor dem Herrn aus. Da hörte der Donner auf und kein Hagel und kein Regen fiel mehr auf die Erde.
1799ExodusEx2934Doch als der Pharao sah, dass Regen, Hagel und Donner aufgehört hatten, blieb er bei seiner Sünde; er und seine Diener verschlossen wieder ihr Herz.
1800ExodusEx2935Das Herz des Pharao blieb hart und er ließ die Israeliten nicht ziehen. So hatte es der Herr durch Mose vorausgesagt.
1801ExodusEx2101Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Pharao! Ich habe sein Herz und das Herz seiner Diener verschlossen, damit ich diese Zeichen unter ihnen vollbringen konnte
1802ExodusEx2102und damit du deinem Sohn und deinem Enkel erzählen kannst, was ich den Ägyptern angetan und welche Zeichen ich unter ihnen vollbracht habe. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
1803ExodusEx2103Mose und Aaron gingen zum Pharao und sagten: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Wie lange willst du dich noch weigern, dich mir zu unterwerfen? Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können.
1804ExodusEx2104Wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, so schicke ich morgen Heuschrecken über dein Land.
1805ExodusEx2105Sie werden die Oberfläche der Erde bedecken, sodass man den Erdboden nicht mehr sehen kann. Sie werden auch noch das verzehren, was der Hagel verschont hat, und alle Bäume kahl fressen, die auf euren Feldern wachsen.
1806ExodusEx2106Deine Häuser, die Häuser aller deiner Diener und die aller Ägypter werden voll davon sein. So etwas haben deine Väter und Vorväter bis heute nicht gesehen, seitdem sie in diesem Land leben. Dann wandte sich Mose um und verließ den Pharao.
1807ExodusEx2107Die Diener sagten zum Pharao: Wie lange soll uns dieser Mann noch Unglück bringen? Lass die Leute ziehen, damit sie Jahwe, ihren Gott, verehren können. Merkst du denn noch immer nicht, dass Ägypten zugrunde geht?
1808ExodusEx2108Da holte man Mose und Aaron zum Pharao zurück und er sagte zu ihnen: Geht, verehrt Jahwe, euren Gott! Wer von euch will denn mitgehen?
1809ExodusEx2109Mose antwortete: Wir gehen mit Jung und Alt, mit unseren Söhnen und Töchtern; auch die Schafe, Ziegen und Rinder nehmen wir mit. Denn wir feiern ein Jahwefest.
1810ExodusEx21010Da sagte er zu ihnen: Dann sei Jahwe ebenso wenig mit euch, wie ich euch und eure Kinder ziehen lasse. Seht, ihr habt Böses im Sinn.
1811ExodusEx21011Nein, nur ihr Männer dürft gehen und Jahwe verehren; denn das habt ihr verlangt. Und man jagte sie vom Pharao weg.
1812ExodusEx21012Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über Ägypten aus! Dann werden Heuschrecken kommen und über Ägypten herfallen. Sie werden den ganzen Pflanzenwuchs des Landes auffressen, alles, was der Hagel verschont hat.
1813ExodusEx21013Da streckte Mose seinen Stab über Ägypten aus und der Herr schickte den Ostwind in das Land, einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang. Als es Morgen wurde, hatte der Ostwind die Heuschrecken ins Land gebracht.
1814ExodusEx21014Sie fielen über ganz Ägypten her und ließen sich in Schwärmen auf dem Gebiet von Ägypten nieder. Niemals vorher gab es so viele Heuschrecken wie damals, auch wird es nie wieder so viele geben.
1815ExodusEx21015Sie bedeckten die Oberfläche des ganzen Landes und das Land war schwarz von ihnen. Sie fraßen allen Pflanzenwuchs des Landes und alle Baumfrüchte auf, die der Hagel verschont hatte, und an den Bäumen und Feldpflanzen in ganz Ägypten blieb nichts Grünes.
1816ExodusEx21016Da ließ der Pharao Mose und Aaron eiligst rufen und sagte zu ihnen: Ich habe gegen Jahwe, euren Gott, gesündigt und auch gegen euch.
1817ExodusEx21017Nur noch diesmal nehmt meine Sünde von mir und betet zu Jahwe, eurem Gott, er möge mich wenigstens noch von dieser tödlichen Gefahr befreien.
1818ExodusEx21018Mose verließ den Pharao wieder und betete zum Herrn.
1819ExodusEx21019Der Herr ließ den Wind in einen sehr starken Westwind umschlagen, der die Heuschrecken forttrug und ins Schilfmeer warf. Im ganzen Gebiet von Ägypten blieb keine einzige Heuschrecke mehr übrig.
1820ExodusEx21020Der Herr aber verhärtete das Herz des Pharao, sodass er die Israeliten nicht ziehen ließ.
1821ExodusEx21021Da sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand zum Himmel aus; dann wird eine Finsternis über Ägypten kommen und es wird stockdunkel werden.
1822ExodusEx21022Mose streckte seine Hand zum Himmel aus und schon breitete sich tiefe Finsternis über ganz Ägypten aus, drei Tage lang.
1823ExodusEx21023Man konnte einander nicht sehen und sich nicht von der Stelle rühren, drei Tage lang. Wo aber die Israeliten wohnten, blieb es hell.
1824ExodusEx21024Da ließ der Pharao Mose rufen und sagte: Geht und verehrt Jahwe! Nur eure Schafe, Ziegen und Rinder sollen bleiben. Eure Kinder dürfen mitziehen.
1825ExodusEx21025Mose erwiderte: Selbst wenn du uns Schlacht- und Brandopfer mitgäbest, damit wir sie Jahwe, unserem Gott, darbringen,
1826ExodusEx21026müssten unsere Herden doch mitgehen, keine Klaue darf zurückbleiben. Denn aus unseren Herden nehmen wir das Opfer, mit dem wir Jahwe, unseren Gott, verehren; aber mit welchem Opfertier wir Jahwe verehren sollen, wissen wir nicht, ehe wir dort angekommen sind.
1827ExodusEx21027Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, sodass er sie nicht ziehen lassen wollte.
1828ExodusEx21028Der Pharao sagte zu Mose: Weg von mir! Hüte dich, mir jemals wieder unter die Augen zu treten. Denn an dem Tag, an dem du mir unter die Augen trittst, musst du sterben.
1829ExodusEx21029Da sagte Mose: Gut, dein Wort soll gelten. Ich werde dir nie mehr unter die Augen treten.
1830ExodusEx2111Da sprach der Herr zu Mose: Noch eine Plage schicke ich dem Pharao und seinem Land. Danach wird er euch von hier wegziehen lassen. Und wenn er euch endlich ziehen lässt, wird er euch sogar fortjagen.
1831ExodusEx2112Lass unter dem Volk ausrufen, jeder Mann und jede Frau soll sich von dem Nachbarn Geräte aus Silber und Gold erbitten.*
1832ExodusEx2113Der Herr ließ das Volk bei den Ägyptern Gunst finden. Auch Mose genoss in Ägypten bei den Dienern des Pharao und beim Volk hohes Ansehen.
1833ExodusEx2114Mose sagte: So spricht Jahwe: Um Mitternacht will ich mitten durch Ägypten gehen.
1834ExodusEx2115Dann wird jeder Erstgeborene in Ägypten sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd an der Handmühle und bis zu den Erstlingen unter dem Vieh.*
1835ExodusEx2116Geschrei wird sich in ganz Ägypten erheben, so groß, wie es keines je gegeben hat oder geben wird.
1836ExodusEx2117Doch gegen keinen der Israeliten wird auch nur ein Hund die Zähne fletschen, weder gegen Mensch noch Vieh; denn ihr sollt wissen, dass Jahwe zwischen Ägypten und Israel einen Unterschied macht.
1837ExodusEx2118Dann werden alle deine Diener hier zu mir herabsteigen, sich vor mir niederwerfen und sagen: Zieht doch fort, du und das ganze Volk, das du anführst. Danach werde ich fortziehen. Er verließ den Pharao, rot vor Zorn.
1838ExodusEx2119Der Herr sprach zu Mose: Der Pharao hört nicht auf euch; denn ich will viele Wunder in Ägypten vollbringen.
1839ExodusEx21110Mose und Aaron vollbrachten alle diese Wunder vor den Augen des Pharao, aber der Herr verhärtete das Herz des Pharao, sodass er die Israeliten nicht aus seinem Land fortziehen ließ.
1840ExodusEx2121Der Herr sprach zu Mose und Aaron in Ägypten:*
1841ExodusEx2122Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der erste unter den Monaten des Jahres gelten.
1842ExodusEx2123Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus.
1843ExodusEx2124Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes müsst ihr berücksichtigen, wie viel der Einzelne essen kann.
1844ExodusEx2125Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen.
1845ExodusEx2126Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die Lämmer schlachten.
1846ExodusEx2127Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man das Lamm essen will.
1847ExodusEx2128Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen.
1848ExodusEx2129Nichts davon dürft ihr roh oder in Wasser gekocht essen, sondern es muss über dem Feuer gebraten sein. Kopf und Beine dürfen noch nicht vom Rumpf getrennt sein.
1849ExodusEx21210Ihr dürft nichts bis zum Morgen übrig lassen. Wenn aber am Morgen noch etwas übrig ist, dann verbrennt es im Feuer!
1850ExodusEx21211So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn.
1851ExodusEx21212In dieser Nacht gehe ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der Herr.
1852ExodusEx21213Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Ägypten dreinschlage.
1853ExodusEx21214Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur Ehre des Herrn! Für die kommenden Generationen macht euch diese Feier zur festen Regel!
1854ExodusEx21215Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Gleich am ersten Tag schafft den Sauerteig aus euren Häusern! Denn jeder, der zwischen dem ersten und dem siebten Tag Gesäuertes isst, soll aus Israel ausgemerzt werden.
1855ExodusEx21216Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, dürft ihr zubereiten.
1856ExodusEx21217Begeht das Fest der ungesäuerten Brote! Denn gerade an diesem Tag habe ich eure Scharen aus Ägypten herausgeführt. Begeht diesen Tag in allen kommenden Generationen; das sei für euch eine feste Regel.
1857ExodusEx21218Im ersten Monat, vom Abend des vierzehnten Tags bis zum Abend des einundzwanzigsten Tags, esst ungesäuerte Brote!
1858ExodusEx21219Sieben Tage lang darf sich in euren Häusern kein Sauerteig befinden; denn jeder, der Gesäuertes isst, sei er fremd oder einheimisch, soll aus der Gemeinde Israel ausgemerzt werden.
1859ExodusEx21220Esst also nichts Gesäuertes! Überall, wo ihr wohnt, sollt ihr ungesäuerte Brote essen.
1860ExodusEx21221Da rief Mose alle Ältesten Israels zusammen und sagte zu ihnen: Holt Schafe oder Ziegen für eure Sippenverbände herbei und schlachtet das Paschalamm!
1861ExodusEx21222Dann nehmt einen Ysopzweig, taucht ihn in die Schüssel mit Blut und streicht etwas von dem Blut in der Schüssel auf den Türsturz und auf die beiden Türpfosten! Bis zum Morgen darf niemand von euch das Haus verlassen.
1862ExodusEx21223Der Herr geht umher, um die Ägypter mit Unheil zu schlagen. Wenn er das Blut am Türsturz und an den beiden Türpfosten sieht, wird er an der Tür vorübergehen und dem Vernichter nicht erlauben, in eure Häuser einzudringen und euch zu schlagen.
1863ExodusEx21224Haltet euch an diese Anordnung! Sie gelte dir und deinen Nachkommen als feste Regel.
1864ExodusEx21225Wenn ihr in das Land kommt, das euch der Herr gibt, wie er gesagt hat, so begeht diese Feier!
1865ExodusEx21226Und wenn euch eure Söhne fragen: Was bedeutet diese Feier?,
1866ExodusEx21227dann sagt: Es ist das Pascha-Opfer zur Ehre des Herrn, der in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüberging, als er die Ägypter mit Unheil schlug, unsere Häuser aber verschonte. Das Volk verneigte sich und warf sich nieder.
1867ExodusEx21228Dann gingen die Israeliten und taten, was der Herr Mose und Aaron befohlen hatte. So machten sie es.
1868ExodusEx21229Es war Mitternacht, als der Herr alle Erstgeborenen in Ägypten erschlug, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, und jede Erstgeburt beim Vieh.
1869ExodusEx21230Da standen der Pharao, alle seine Diener und alle Ägypter noch in der Nacht auf und großes Wehgeschrei erhob sich bei den Ägyptern; denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war.
1870ExodusEx21231Der Pharao ließ Mose und Aaron noch in der Nacht rufen und sagte: Auf, verlasst mein Volk, ihr beide und die Israeliten! Geht und verehrt Jahwe, wie ihr gesagt habt.
1871ExodusEx21232Auch eure Schafe, Ziegen und Rinder nehmt mit, wie ihr gesagt habt. Geht und betet auch für mich!
1872ExodusEx21233Die Ägypter drängten das Volk, eiligst das Land zu verlassen, denn sie sagten: Sonst kommen wir noch alle um.
1873ExodusEx21234Das Volk nahm den Brotteig ungesäuert mit; sie wickelten ihre Backschüsseln in Kleider ein und luden sie sich auf die Schultern.
1874ExodusEx21235Die Israeliten taten, was Mose gesagt hatte. Sie erbaten von den Ägyptern Geräte aus Silber und Gold und auch Gewänder.*
1875ExodusEx21236Der Herr ließ das Volk bei den Ägyptern Gunst finden, sodass sie auf ihre Bitte eingingen. Auf diese Weise plünderten sie die Ägypter aus.
1876ExodusEx21237Die Israeliten brachen von Ramses nach Sukkot auf. Es waren an die sechshunderttausend Mann zu Fuß, nicht gerechnet die Kinder.*
1877ExodusEx21238Auch ein großer Haufen anderer Leute zog mit, dazu Schafe, Ziegen und Rinder, eine sehr große Menge Vieh.
1878ExodusEx21239Aus dem Teig, den sie aus Ägypten mitgebracht hatten, backten sie ungesäuerte Brotfladen; denn der Teig war nicht durchsäuert, weil sie aus Ägypten verjagt worden waren und nicht einmal Zeit hatten, für Reiseverpflegung zu sorgen.
1879ExodusEx21240Der Aufenthalt der Israeliten in Ägypten dauerte vierhundertdreißig Jahre.
1880ExodusEx21241Nach Ablauf der vierhundertdreißig Jahre, genau an jenem Tag, zogen alle Scharen des Herrn aus Ägypten fort.
1881ExodusEx21242Eine Nacht des Wachens war es für den Herrn, als er sie aus Ägypten herausführte. Als eine Nacht des Wachens zur Ehre des Herrn gilt sie den Israeliten in allen Generationen.
1882ExodusEx21243Der Herr sprach zu Mose und Aaron: Folgende Regel gilt für das Pascha: Kein Fremder darf davon essen;
1883ExodusEx21244aber jeder Sklave, den du für Geld gekauft hast, darf davon essen, sobald du ihn beschnitten hast.
1884ExodusEx21245Halbbürger und Lohnarbeiter dürfen nicht davon essen.
1885ExodusEx21246In einem Haus muss man es essen. Trag nichts vom Fleisch aus dem Haus! Und ihr sollt keinen Knochen des Paschalammes zerbrechen.
1886ExodusEx21247Die ganze Gemeinde Israel soll es so halten.
1887ExodusEx21248Lebt bei dir jemand als Fremder, der das Pascha zur Ehre des Herrn feiern will, so muss er alle männlichen Angehörigen beschneiden lassen; dann darf er sich am Pascha beteiligen. Er gilt dann wie ein Einheimischer. Doch kein Unbeschnittener darf davon essen.
1888ExodusEx21249Für Einheimische und für Fremde, die dauernd bei euch leben, gilt das gleiche Gesetz.
1889ExodusEx21250Alle Israeliten taten, was der Herr Mose und Aaron aufgetragen hatte. So machten sie es.
1890ExodusEx21251Genau an jenem Tag führte der Herr die Israeliten aus Ägypten heraus, an der Spitze ihrer Scharen.
1891ExodusEx2131Der Herr sprach zu Mose:
1892ExodusEx2132Erkläre alle Erstgeburt als mir geheiligt! Alles, was bei den Israeliten den Mutterschoß durchbricht, bei Mensch und Vieh, gehört mir.
1893ExodusEx2133Mose sagte zum Volk: Denkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten, dem Sklavenhaus, fortgezogen seid; denn mit starker Hand hat euch der Herr von dort herausgeführt. Nichts Gesäuertes soll man essen.
1894ExodusEx2134Heute im Monat Abib seid ihr weggezogen.
1895ExodusEx2135Wenn dich der Herr in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter geführt hat - er hat deinen Vätern mit einem Eid zugesichert, dir das Land zu geben, wo Milch und Honig fließen -, begeh die Feier in diesem Monat!
1896ExodusEx2136Sieben Tage sollst du ungesäuerte Brote essen, am siebten Tag ist ein Fest zur Ehre des Herrn.
1897ExodusEx2137Ungesäuerte Brote soll man sieben Tage lang essen. Nichts Gesäuertes soll man bei dir sehen und kein Sauerteig soll in deinem ganzen Gebiet zu finden sein.
1898ExodusEx2138An diesem Tag erzähl deinem Sohn: Das geschieht für das, was der Herr an mir getan hat, als ich aus Ägypten auszog.
1899ExodusEx2139Es sei dir ein Zeichen an der Hand und ein Erinnerungsmal an der Stirn, damit das Gesetz des Herrn in deinem Mund sei. Denn mit starker Hand hat dich der Herr aus Ägypten herausgeführt.
1900ExodusEx21310Halte dich an diese Regel, Jahr für Jahr, zur festgesetzten Zeit!
1901ExodusEx21311Der Herr wird dich in das Land der Kanaaniter bringen und wird es dir geben, wie er dir und deinen Vätern mit einem Eid zugesichert hat.
1902ExodusEx21312Dann musst du alles, was den Mutterschoß durchbricht, vor den Herrn bringen; alle männlichen Erstlinge, die dein Vieh wirft, gehören dem Herrn.
1903ExodusEx21313Jeden Erstling vom Esel aber löse durch ein Schaf aus! Willst du ihn nicht auslösen, dann brich ihm das Genick! Jeden Erstgeborenen deiner Söhne musst du auslösen.
1904ExodusEx21314Wenn dich morgen dein Sohn fragt: Was bedeutet das?, dann sag ihm: Mit starker Hand hat uns der Herr aus Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt.
1905ExodusEx21315Als der Pharao hart blieb und uns nicht ziehen ließ, erschlug der Herr alle Erstgeborenen in Ägypten, bei Mensch und Vieh. Darum opfere ich dem Herrn alle männlichen Tiere, die den Mutterschoß durchbrechen; alle Erstgeborenen meiner Söhne aber löse ich aus.
1906ExodusEx21316Das sei dir ein Zeichen an deiner Hand und ein Schmuck auf deiner Stirn; denn mit starker Hand hat uns der Herr aus Ägypten herausgeführt.
1907ExodusEx21317Als der Pharao das Volk ziehen ließ, führte sie Gott nicht den Weg ins Philisterland, obwohl er der kürzere war. Denn Gott sagte: Die Leute könnten es sonst, wenn sie Krieg erleben, bereuen und nach Ägypten zurückkehren wollen.
1908ExodusEx21318So ließ sie Gott einen Umweg machen, der durch die Wüste zum Schilfmeer führte. Geordnet zogen die Israeliten aus Ägypten hinauf.
1909ExodusEx21319Mose nahm die Gebeine Josefs mit; denn dieser hatte die Söhne Israels beschworen: Wenn Gott sich euer annimmt, dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf!*
1910ExodusEx21320Sie brachen von Sukkot auf und schlugen ihr Lager in Etam am Rand der Wüste auf.
1911ExodusEx21321Der Herr zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie Tag und Nacht unterwegs sein.
1912ExodusEx21322Die Wolkensäule wich bei Tag nicht von der Spitze des Volkes und die Feuersäule nicht bei Nacht.
1913ExodusEx2141Der Herr sprach zu Mose:
1914ExodusEx2142Sag den Israeliten, sie sollen umkehren und vor Pi-Hahirot zwischen Migdol und dem Meer ihr Lager aufschlagen. Gegenüber von Baal-Zefon sollt ihr am Meer das Lager aufschlagen.
1915ExodusEx2143Dann denkt der Pharao: Die Israeliten haben sich im Land verlaufen, die Wüste hat sie eingeschlossen.
1916ExodusEx2144Ich will das Herz des Pharao verhärten, sodass er ihnen nachjagt; dann will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht meine Herrlichkeit erweisen und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin. Und so taten sie es.
1917ExodusEx2145Als man dem König von Ägypten meldete, das Volk sei geflohen, änderten der Pharao und seine Diener ihre Meinung über das Volk und sagten: Wie konnten wir nur Israel aus unserem Dienst entlassen!
1918ExodusEx2146Er ließ seinen Streitwagen anspannen und nahm seine Leute mit.
1919ExodusEx2147Sechshundert auserlesene Streitwagen nahm er mit und alle anderen Streitwagen der Ägypter und drei Mann auf jedem Wagen.
1920ExodusEx2148Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, sodass er den Israeliten nachjagte, während sie voll Zuversicht weiterzogen.
1921ExodusEx2149Die Ägypter jagten mit allen Pferden und Streitwagen des Pharao, mit seiner Reiterei und seiner Streitmacht hinter ihnen her und holten sie ein, als sie gerade am Meer lagerten. Es war bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon.
1922ExodusEx21410Als der Pharao sich näherte, blickten die Israeliten auf und sahen plötzlich die Ägypter von hinten anrücken. Da erschraken die Israeliten sehr und schrien zum Herrn.
1923ExodusEx21411Zu Mose sagten sie: Gab es denn keine Gräber in Ägypten, dass du uns zum Sterben in die Wüste holst? Was hast du uns da angetan? Warum hast du uns aus Ägypten herausgeführt?
1924ExodusEx21412Haben wir dir in Ägypten nicht gleich gesagt: Lass uns in Ruhe! Wir wollen Sklaven der Ägypter bleiben; denn es ist für uns immer noch besser, Sklaven der Ägypter zu sein, als in der Wüste zu sterben.
1925ExodusEx21413Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet. Wie ihr die Ägypter heute seht, so seht ihr sie niemals wieder.
1926ExodusEx21414Der Herr kämpft für euch, ihr aber könnt ruhig abwarten.
1927ExodusEx21415Der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen.
1928ExodusEx21416Und du heb deinen Stab hoch, streck deine Hand über das Meer und spalte es, damit die Israeliten auf trockenem Boden in das Meer hineinziehen können.
1929ExodusEx21417Ich aber will das Herz der Ägypter verhärten, damit sie hinter ihnen hineinziehen. So will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweisen.
1930ExodusEx21418Die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweise.
1931ExodusEx21419Der Engel Gottes, der den Zug der Israeliten anführte, erhob sich und ging an das Ende des Zuges und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat an das Ende.
1932ExodusEx21420Sie kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager der Israeliten. Die Wolke war da und Finsternis und Blitze erhellten die Nacht. So kamen sie die ganze Nacht einander nicht näher.*
1933ExodusEx21421Mose streckte seine Hand über das Meer aus und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen starken Ostwind fort. Er ließ das Meer austrocknen und das Wasser spaltete sich.
1934ExodusEx21422Die Israeliten zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.
1935ExodusEx21423Die Ägypter setzten ihnen nach; alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter zogen hinter ihnen ins Meer hinein.
1936ExodusEx21424Um die Zeit der Morgenwache blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter und brachte es in Verwirrung.
1937ExodusEx21425Er hemmte die Räder an ihren Wagen und ließ sie nur schwer vorankommen. Da sagte der Ägypter: Ich muss vor Israel fliehen; denn Jahwe kämpft auf ihrer Seite gegen Ägypten.
1938ExodusEx21426Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über das Meer, damit das Wasser zurückflutet und den Ägypter, seine Wagen und Reiter, zudeckt.
1939ExodusEx21427Mose streckte seine Hand über das Meer und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurück, während die Ägypter auf der Flucht ihm entgegenliefen. So trieb der Herr die Ägypter mitten ins Meer.
1940ExodusEx21428Das Wasser kehrte zurück und bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die den Israeliten ins Meer nachgezogen war. Nicht ein Einziger von ihnen blieb übrig.
1941ExodusEx21429Die Israeliten aber waren auf trockenem Boden mitten durch das Meer gezogen, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.
1942ExodusEx21430So rettete der Herr an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter. Israel sah die Ägypter tot am Strand liegen.
1943ExodusEx21431Als Israel sah, dass der Herr mit mächtiger Hand an den Ägyptern gehandelt hatte, fürchtete das Volk den Herrn. Sie glaubten an den Herrn und an Mose, seinen Knecht.
1944ExodusEx2151Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, /denn er ist hoch und erhaben. /Rosse und Wagen warf er ins Meer.
1945ExodusEx2152Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, /er ist für mich zum Retter geworden. /Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; /den Gott meines Vaters will ich rühmen.*
1946ExodusEx2153Der Herr ist ein Krieger, /Jahwe ist sein Name.
1947ExodusEx2154Pharaos Wagen und seine Streitmacht /warf er ins Meer. /Seine besten Kämpfer versanken im Schilfmeer.
1948ExodusEx2155Fluten deckten sie zu, /sie sanken in die Tiefe wie Steine.
1949ExodusEx2156Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke; /deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind.
1950ExodusEx2157In deiner erhabenen Größe /wirfst du die Gegner zu Boden. /Du sendest deinen Zorn; /er frisst sie wie Stoppeln.
1951ExodusEx2158Du schnaubtest vor Zorn, /da türmte sich Wasser, /da standen Wogen als Wall, /Fluten erstarrten im Herzen des Meeres.
1952ExodusEx2159Da sagte der Feind: Ich jage nach, hole ein. /Ich teile die Beute, ich stille die Gier. /Ich zücke mein Schwert, meine Hand jagt sie davon.
1953ExodusEx21510Da schnaubtest du Sturm. Das Meer deckte sie zu. /Sie sanken wie Blei ins tosende Wasser.
1954ExodusEx21511Wer ist wie du unter den Göttern, o Herr? /Wer ist wie du gewaltig und heilig, /gepriesen als furchtbar, Wunder vollbringend?
1955ExodusEx21512Du strecktest deine Rechte aus, /da verschlang sie die Erde.
1956ExodusEx21513Du lenktest in deiner Güte /das Volk, das du erlöst hast, /du führtest sie machtvoll /zu deiner heiligen Wohnung.
1957ExodusEx21514Als die Völker das hörten, erzitterten sie, /die Philister packte das Schütteln.
1958ExodusEx21515Damals erschraken die Häuptlinge Edoms, /die Mächtigen von Moab packte das Zittern, /Kanaans Bewohner, sie alle verzagten.
1959ExodusEx21516Schrecken und Furcht überfiel sie, /sie erstarrten zu Stein /vor der Macht deines Arms, /bis hindurchzog, o Herr, dein Volk, /bis hindurchzog das Volk, das du erschufst.
1960ExodusEx21517Du brachtest sie hin /und pflanztest sie ein /auf dem Berg deines Erbes. /Einen Ort, wo du thronst, Herr, /hast du gemacht; /ein Heiligtum, Herr, haben deine Hände gegründet.*
1961ExodusEx21518Der Herr ist König für immer und ewig.
1962ExodusEx21519Denn als die Rosse des Pharao mit Wagen und Reitern ins Meer zogen, ließ der Herr das Wasser des Meeres auf sie zurückfluten, nachdem die Israeliten auf trockenem Boden mitten durchs Meer gezogen waren.
1963ExodusEx21520Die Prophetin Mirjam, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in die Hand und alle Frauen zogen mit Paukenschlag und Tanz hinter ihr her.
1964ExodusEx21521Mirjam sang ihnen vor: Singt dem Herrn ein Lied, /denn er ist hoch und erhaben! /Rosse und Wagen warf er ins Meer.
1965ExodusEx21522Mose ließ Israel vom Schilfmeer aufbrechen und sie zogen zur Wüste Schur weiter. Drei Tage waren sie in der Wüste unterwegs und fanden kein Wasser.
1966ExodusEx21523Als sie nach Mara kamen, konnten sie das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war. Deshalb nannte man es Mara (Bitterbrunn).
1967ExodusEx21524Da murrte das Volk gegen Mose und sagte: Was sollen wir trinken?
1968ExodusEx21525Er schrie zum Herrn und der Herr zeigte ihm ein Stück Holz. Als er es ins Wasser warf, wurde das Wasser süß. Dort gab Gott dem Volk Gesetz und Rechtsentscheidungen und dort stellte er es auf die Probe.
1969ExodusEx21526Er sagte: Wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst und tust, was in seinen Augen gut ist, wenn du seinen Geboten gehorchst und auf alle seine Gesetze achtest, werde ich dir keine der Krankheiten schicken, die ich den Ägyptern geschickt habe. Denn ich bin der Herr, dein Arzt.
1970ExodusEx21527Dann kamen sie nach Elim. Dort gab es zwölf Quellen und siebzig Palmen; dort am Wasser schlugen sie ihr Lager auf.
1971ExodusEx2161Die ganze Gemeinde der Israeliten brach von Elim auf und kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und dem Sinai liegt. Es war der fünfzehnte Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus Ägypten.
1972ExodusEx2162Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron.
1973ExodusEx2163Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.
1974ExodusEx2164Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht.
1975ExodusEx2165Wenn sie am sechsten Tag feststellen, was sie zusammengebracht haben, wird es doppelt so viel sein, wie sie sonst täglich gesammelt haben.
1976ExodusEx2166Da sagten Mose und Aaron zu allen Israeliten: Heute Abend sollt ihr erfahren, dass der Herr euch aus Ägypten geführt hat,
1977ExodusEx2167und morgen werdet ihr die Herrlichkeit des Herrn schauen; denn er hat euer Murren gegen ihn gehört. Aber wer sind schon wir, dass ihr gegen uns murrt?
1978ExodusEx2168Weiter sagte Mose: Wenn der Herr euch heute Abend Fleisch zu essen gibt und euch am Morgen mit Brot sättigt, wenn er also euer Murren hört, mit dem ihr ihn bedrängt, was sind wir dann? Nicht uns galt euer Murren, sondern dem Herrn.*
1979ExodusEx2169Dann sagte Mose zu Aaron: Sag der ganzen Gemeinde der Israeliten: Tretet hin vor den Herrn; denn er hat euer Murren gehört.
1980ExodusEx21610Während Aaron zur ganzen Gemeinde der Israeliten sprach, wandten sie sich zur Wüste hin. Da erschien plötzlich in der Wolke die Herrlichkeit des Herrn.
1981ExodusEx21611Der Herr sprach zu Mose:
1982ExodusEx21612Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: Am Abend werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt sein von Brot und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin.
1983ExodusEx21613Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager.
1984ExodusEx21614Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde.
1985ExodusEx21615Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt.*
1986ExodusEx21616Das ordnet der Herr an: Sammelt davon so viel, wie jeder zum Essen braucht, ein Gomer je Kopf. Jeder darf so viel Gomer holen, wie Personen im Zelt sind.
1987ExodusEx21617Die Israeliten taten es und sammelten ein, der eine viel, der andere wenig.
1988ExodusEx21618Als sie die Gomer zählten, hatte keiner, der viel gesammelt hatte, zu viel und keiner, der wenig gesammelt hatte, zu wenig. Jeder hatte so viel gesammelt, wie er zum Essen brauchte.
1989ExodusEx21619Mose sagte zu ihnen: Davon darf bis zum Morgen niemand etwas übrig lassen.
1990ExodusEx21620Doch sie hörten nicht auf Mose, sondern einige ließen etwas bis zum Morgen übrig. Aber es wurde wurmig und stank. Da geriet Mose in Zorn über sie.
1991ExodusEx21621Sie sammelten es Morgen für Morgen, jeder so viel, wie er zum Essen brauchte. Sobald die Sonnenhitze einsetzte, zerging es.
1992ExodusEx21622Am sechsten Tag sammelten sie die doppelte Menge Brot, zwei Gomer für jeden. Da kamen alle Sippenhäupter der Gemeinde und berichteten es Mose.
1993ExodusEx21623Er sagte zu ihnen: Es ist so, wie der Herr gesagt hat: Morgen ist Feiertag, heiliger Sabbat zur Ehre des Herrn. Backt, was ihr backen wollt, und kocht, was ihr kochen wollt, den Rest bewahrt bis morgen früh auf!
1994ExodusEx21624Sie bewahrten es also bis zum Morgen auf, wie es Mose angeordnet hatte, und es faulte nicht, noch wurde es madig.
1995ExodusEx21625Da sagte Mose: Esst es heute, denn heute ist Sabbat zur Ehre des Herrn. Heute findet ihr draußen nichts.
1996ExodusEx21626Sechs Tage dürft ihr es sammeln, am siebten Tag ist Sabbat; da findet ihr nichts.
1997ExodusEx21627Am siebten Tag gingen trotzdem einige vom Volk hinaus, um zu sammeln, fanden aber nichts.
1998ExodusEx21628Da sprach der Herr zu Mose: Wie lange wollt ihr euch noch weigern, meine Gebote und Weisungen zu befolgen?
1999ExodusEx21629Ihr seht, der Herr hat euch den Sabbat gegeben; daher gibt er auch am sechsten Tag Brot für zwei Tage. Jeder bleibe, wo er ist. Am siebten Tag verlasse niemand seinen Platz.
2000ExodusEx21630Das Volk ruhte also am siebten Tag.
2001ExodusEx21631Das Haus Israel nannte das Brot Manna. Es war weiß wie Koriandersamen und schmeckte wie Honigkuchen.*
2002ExodusEx21632Mose sagte: Der Herr ordnet Folgendes an. Ein volles Gomer Manna ist für die Generationen nach euch aufzubewahren, damit sie das Brot sehen, das ich euch in der Wüste zu essen gab, als ich euch aus Ägypten herausführte.
2003ExodusEx21633Zu Aaron sagte Mose: Nimm ein Gefäß, schütte ein volles Gomer Manna hinein und stell es vor den Herrn! Es soll für die nachkommenden Generationen aufbewahrt werden.
2004ExodusEx21634Wie der Herr dem Mose befohlen hatte, stellte Aaron das Manna vor die Bundesurkunde, damit es dort aufbewahrt würde.
2005ExodusEx21635Die Israeliten aßen vierzig Jahre lang Manna, bis sie in bewohntes Land kamen. Sie aßen Manna, bis sie die Grenze von Kanaan erreichten.*
2006ExodusEx21636Ein Gomer ist der zehnte Teil eines Efa.
2007ExodusEx2171Die ganze Gemeinde der Israeliten zog von der Wüste Sin weiter, von einem Rastplatz zum andern, wie es der Herr jeweils bestimmte. In Refidim schlugen sie ihr Lager auf. Weil das Volk kein Wasser zu trinken hatte,
2008ExodusEx2172geriet es mit Mose in Streit und sagte: Gebt uns Wasser zu trinken! Mose aber antwortete: Was streitet ihr mit mir? Warum stellt ihr den Herrn auf die Probe?
2009ExodusEx2173Das Volk dürstete dort nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Warum hast du uns überhaupt aus Ägypten hierher geführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen?
2010ExodusEx2174Mose schrie zum Herrn: Was soll ich mit diesem Volk anfangen? Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich.
2011ExodusEx2175Der Herr antwortete Mose: Geh am Volk vorbei und nimm einige von den Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh!
2012ExodusEx2176Dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken. Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels.
2013ExodusEx2177Den Ort nannte er Massa und Meriba (Probe und Streit), weil die Israeliten Streit begonnen und den Herrn auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht?*
2014ExodusEx2178Als Amalek kam und in Refidim den Kampf mit Israel suchte,
2015ExodusEx2179sagte Mose zu Josua: Wähl uns Männer aus und zieh in den Kampf gegen Amalek! Ich selbst werde mich morgen auf den Gipfel des Hügels stellen und den Gottesstab mitnehmen.
2016ExodusEx21710Josua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen.
2017ExodusEx21711Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker.
2018ExodusEx21712Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben ihn unter Mose und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging.
2019ExodusEx21713So besiegte Josua mit scharfem Schwert Amalek und sein Heer.
2020ExodusEx21714Danach sprach der Herr zu Mose: Halte das zur Erinnerung in einer Urkunde fest und präg es Josua ein! Denn ich will die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel austilgen.
2021ExodusEx21715Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen «Jahwe mein Feldzeichen».
2022ExodusEx21716Er sagte: Die Hand an Jahwes Feldzeichen! Krieg ist zwischen Jahwe und Amalek von Generation zu Generation.
2023ExodusEx2181Jitro, der Priester von Midian, der Schwiegervater des Mose, hörte, was Gott alles an Mose und seinem Volk Israel getan und wie der Herr Israel aus Ägypten herausgeführt hatte.
2024ExodusEx2182Da nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, Zippora mit sich, die Frau des Mose - Mose hatte sie wieder zurückgeschickt -,
2025ExodusEx2183und ihre beiden Söhne. Der eine hieß Gerschom (Ödgast), weil Mose gesagt hatte: Gast bin ich in fremdem Land.*
2026ExodusEx2184Der andere hieß Eliëser (Gotthelf), weil Mose gesagt hatte: Der Gott meines Vaters hat mir geholfen und hat mich vor dem Schwert des Pharao gerettet.
2027ExodusEx2185Jitro, der Schwiegervater des Mose, kam mit dessen Söhnen und dessen Frau in die Wüste am Gottesberg, wo Mose gerade lagerte.
2028ExodusEx2186Er ließ Mose sagen: Ich, dein Schwiegervater Jitro, komme zu dir zusammen mit deiner Frau und ihren beiden Söhnen.
2029ExodusEx2187Da ging Mose seinem Schwiegervater entgegen, fiel vor ihm nieder und küsste ihn. Dann fragten sie einander nach ihrem Wohlergehen und gingen ins Zelt.
2030ExodusEx2188Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was der Herr dem Pharao und den Ägyptern um Israels willen angetan hatte, auch von allen Schwierigkeiten, denen sie unterwegs begegnet waren, und wie der Herr sie gerettet hatte.
2031ExodusEx2189Jitro freute sich über alles, was der Herr an Israel Gutes getan hatte, als er es aus der Hand der Ägypter rettete.
2032ExodusEx21810Jitro sagte: Gepriesen sei der Herr, der euch aus der Hand der Ägypter und des Pharao gerettet hat.
2033ExodusEx21811Jetzt weiß ich: Jahwe ist größer als alle Götter. Denn die Ägypter haben Israel hochmütig behandelt, doch der Herr hat das Volk aus ihrer Hand gerettet.*
2034ExodusEx21812Dann holte Jitro, der Schwiegervater des Mose, Tiere für Brandopfer und Schlachtopfer zur Ehre Gottes. Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit dem Schwiegervater des Mose vor dem Angesicht Gottes ein Mahl zu halten.
2035ExodusEx21813Am folgenden Morgen setzte sich Mose, um für das Volk Recht zu sprechen. Die Leute mussten vor Mose vom Morgen bis zum Abend anstehen.
2036ExodusEx21814Als der Schwiegervater des Mose sah, was er alles für das Volk zu tun hatte, sagte er: Was soll das, was du da für das Volk tust? Warum sitzt du hier allein und die vielen Leute müssen vom Morgen bis zum Abend vor dir anstehen?
2037ExodusEx21815Mose antwortete seinem Schwiegervater: Die Leute kommen zu mir, um Gott zu befragen.
2038ExodusEx21816Wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir. Ich entscheide dann ihren Fall und teile ihnen die Gesetze und Weisungen Gottes mit.
2039ExodusEx21817Da sagte der Schwiegervater zu Mose: Es ist nicht richtig, wie du das machst.
2040ExodusEx21818So richtest du dich selbst zugrunde und auch das Volk, das bei dir ist. Das ist zu schwer für dich; allein kannst du es nicht bewältigen.
2041ExodusEx21819Nun hör zu, ich will dir einen Rat geben und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor Gott! Bring ihre Rechtsfälle vor ihn,
2042ExodusEx21820unterrichte sie in den Gesetzen und Weisungen und lehre sie, wie sie leben und was sie tun sollen.
2043ExodusEx21821Du aber sieh dich im ganzen Volk nach tüchtigen, gottesfürchtigen und zuverlässigen Männern um, die Bestechung ablehnen. Gib dem Volk Vorsteher für je tausend, hundert, fünfzig und zehn!
2044ExodusEx21822Sie sollen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfügung stehen. Alle wichtigen Fälle sollen sie vor dich bringen, die leichteren sollen sie selber entscheiden. Entlaste dich und lass auch andere Verantwortung tragen!
2045ExodusEx21823Wenn du das tust, sofern Gott zustimmt, bleibst du der Aufgabe gewachsen und die Leute hier können alle zufrieden heimgehen.
2046ExodusEx21824Mose hörte auf seinen Schwiegervater und tat alles, was er vorschlug.
2047ExodusEx21825Mose wählte sich tüchtige Männer in ganz Israel aus und setzte sie als Hauptleute über das Volk ein, als Vorsteher für je tausend, hundert, fünfzig und zehn.
2048ExodusEx21826Sie standen dem Volk jederzeit als Richter zur Verfügung. Die schwierigen Fälle brachten sie vor Mose, alle leichteren entschieden sie selber.
2049ExodusEx21827Mose verabschiedete seinen Schwiegervater und dieser kehrte in sein Land zurück.
2050ExodusEx2191Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten - am heutigen Tag - kamen sie in der Wüste Sinai an.*
2051ExodusEx2192Sie waren von Refidim aufgebrochen und kamen in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg.
2052ExodusEx2193Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der Herr vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden:
2053ExodusEx2194Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und hierher zu mir gebracht habe.
2054ExodusEx2195Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde,
2055ExodusEx2196ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören. Das sind die Worte, die du den Israeliten mitteilen sollst.*
2056ExodusEx2197Mose ging und rief die Ältesten des Volkes zusammen. Er legte ihnen alles vor, was der Herr ihm aufgetragen hatte.
2057ExodusEx2198Das ganze Volk antwortete einstimmig und erklärte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun. Mose überbrachte dem Herrn die Antwort des Volkes.
2058ExodusEx2199Der Herr sprach zu Mose: Ich werde zu dir in einer dichten Wolke kommen; das Volk soll es hören, wenn ich mit dir rede, damit sie auch an dich immer glauben. Da berichtete Mose dem Herrn, was das Volk gesagt hatte.
2059ExodusEx21910Der Herr sprach zu Mose: Geh zum Volk! Ordne an, dass sie sich heute und morgen heilig halten und ihre Kleider waschen.
2060ExodusEx21911Sie sollen sich für den dritten Tag bereithalten. Am dritten Tag nämlich wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen.
2061ExodusEx21912Zieh um das Volk eine Grenze und sag: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder auch nur seinen Fuß zu berühren. Jeder, der den Berg berührt, wird mit dem Tod bestraft.
2062ExodusEx21913Keine Hand soll den Berg berühren. Wer es aber tut, soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden; ob Tier oder Mensch, niemand darf am Leben bleiben. Erst wenn das Horn ertönt, dürfen sie auf den Berg steigen.
2063ExodusEx21914Mose stieg vom Berg zum Volk hinunter und ordnete an, das Volk solle sich heilig halten und seine Kleider waschen.
2064ExodusEx21915Er sagte zum Volk: Haltet euch für den dritten Tag bereit! Berührt keine Frau!
2065ExodusEx21916Am dritten Tag, im Morgengrauen, begann es zu donnern und zu blitzen. Schwere Wolken lagen über dem Berg und gewaltiger Hörnerschall erklang. Das ganze Volk im Lager begann zu zittern.
2066ExodusEx21917Mose führte es aus dem Lager hinaus Gott entgegen. Unten am Berg blieben sie stehen.
2067ExodusEx21918Der ganze Sinai war in Rauch gehüllt, denn der Herr war im Feuer auf ihn herabgestiegen. Der Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. Der ganze Berg bebte gewaltig
2068ExodusEx21919und der Hörnerschall wurde immer lauter. Mose redete und Gott antwortete im Donner.
2069ExodusEx21920Der Herr war auf den Sinai, auf den Gipfel des Berges, herabgestiegen. Er hatte Mose zu sich auf den Gipfel des Berges gerufen und Mose war hinaufgestiegen.
2070ExodusEx21921Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinunter und schärf dem Volk ein, sie sollen nicht neugierig sein und nicht versuchen, zum Herrn vorzudringen; sonst müssten viele von ihnen umkommen.
2071ExodusEx21922Auch die Priester, die sich dem Herrn nähern, müssen sich geheiligt haben, damit der Herr in ihre Reihen keine Bresche reißt.
2072ExodusEx21923Mose entgegnete dem Herrn: Das Volk kann nicht auf den Sinai steigen. Denn du selbst hast uns eingeschärft: Zieh eine Grenze um den Berg und erklär ihn für heilig!
2073ExodusEx21924Doch der Herr sprach zu ihm: Geh hinunter und komm zusammen mit Aaron wieder herauf! Die Priester aber und das Volk sollen nicht versuchen hinaufzusteigen und zum Herrn vorzudringen, sonst reißt er in ihre Reihen eine Bresche.
2074ExodusEx21925Da ging Mose zum Volk hinunter und sagte es ihnen.
2075ExodusEx2201Dann sprach Gott alle diese Worte:
2076ExodusEx2202Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.*
2077ExodusEx2203Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
2078ExodusEx2204Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
2079ExodusEx2205Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;*
2080ExodusEx2206bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.
2081ExodusEx2207Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
2082ExodusEx2208Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!
2083ExodusEx2209Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.
2084ExodusEx22010Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat.
2085ExodusEx22011Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.
2086ExodusEx22012Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
2087ExodusEx22013Du sollst nicht morden.
2088ExodusEx22014Du sollst nicht die Ehe brechen.
2089ExodusEx22015Du sollst nicht stehlen.
2090ExodusEx22016Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
2091ExodusEx22017Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
2092ExodusEx22018Das ganze Volk erlebte, wie es donnerte und blitzte, wie Hörner erklangen und der Berg rauchte. Da bekam das Volk Angst, es zitterte und hielt sich in der Ferne.
2093ExodusEx22019Sie sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören. Gott soll nicht mit uns reden, sonst sterben wir.
2094ExodusEx22020Da sagte Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht! Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen. Die Furcht vor ihm soll über euch kommen, damit ihr nicht sündigt.
2095ExodusEx22021Das Volk hielt sich in der Ferne und Mose näherte sich der dunklen Wolke, in der Gott war.
2096ExodusEx22022Der Herr sprach zu Mose: Sag den Israeliten: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel her mit euch geredet habe.
2097ExodusEx22023Ihr sollt euch neben mir keine Götter aus Silber machen, auch Götter aus Gold sollt ihr euch nicht machen.
2098ExodusEx22024Du sollst mir einen Altar aus Erde errichten und darauf deine Schafe, Ziegen und Rinder als Brandopfer und Heilsopfer schlachten. An jedem Ort, an dem ich meinem Namen ein Gedächtnis stifte, will ich zu dir kommen und dich segnen.
2099ExodusEx22025Wenn du mir einen Altar aus Steinen errichtest, so sollst du ihn nicht aus behauenen Quadern bauen. Du entweihst ihn, wenn du mit einem Meißel daran arbeitest.*
2100ExodusEx22026Du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit deine Blöße dabei nicht zum Vorschein komme.
2101ExodusEx2211Das sind die Rechtsvorschriften, die du ihnen vorlegen sollst:*
2102ExodusEx2212Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden.
2103ExodusEx2213Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen.
2104ExodusEx2214Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, dann gehören Frau und Kinder ihrem Herrn und er muss allein gehen.
2105ExodusEx2215Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen,
2106ExodusEx2216dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave.
2107ExodusEx2217Wenn einer seine Tochter als Sklavin verkauft hat, soll sie nicht wie andere Sklaven entlassen werden.
2108ExodusEx2218Hat ihr Herr sie für sich selbst bestimmt, mag er sie aber nicht mehr, dann soll er sie zurückkaufen lassen. Er hat nicht das Recht, sie an Fremde zu verkaufen, da er seine Zusage nicht eingehalten hat.
2109ExodusEx2219Hat er sie für seinen Sohn bestimmt, verfahre er mit ihr nach dem Recht, das für Töchter gilt.
2110ExodusEx22110Nimmt er sich noch eine andere Frau, darf er sie in Nahrung, Kleidung und Beischlaf nicht benachteiligen.
2111ExodusEx22111Wenn er ihr diese drei Dinge nicht gewährt, darf sie unentgeltlich, ohne Bezahlung, gehen.
2112ExodusEx22112Wer einen Menschen so schlägt, dass er stirbt, wird mit dem Tod bestraft.
2113ExodusEx22113Wenn er ihm aber nicht aufgelauert hat, sondern Gott es durch seine Hand geschehen ließ, werde ich dir einen Ort festsetzen, an den er fliehen kann.
2114ExodusEx22114Hat einer vorsätzlich gehandelt und seinen Mitbürger aus dem Hinterhalt umgebracht, sollst du ihn von meinem Altar wegholen, damit er stirbt.
2115ExodusEx22115Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, wird mit dem Tod bestraft.*
2116ExodusEx22116Wer einen Menschen raubt, gleichgültig, ob er ihn verkauft hat oder ob man ihn noch in seiner Gewalt vorfindet, wird mit dem Tod bestraft.
2117ExodusEx22117Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft.
2118ExodusEx22118Wenn Männer in Streit geraten und einer den andern mit einem Stein oder einer Hacke verletzt, sodass er zwar nicht stirbt, aber bettlägerig wird,
2119ExodusEx22119später wieder aufstehen und mit Krücken draußen umhergehen kann, so ist der freizusprechen, der geschlagen hat; nur für die Arbeitsunfähigkeit des Geschädigten muss er Ersatz leisten und er muss für die Heilung aufkommen.
2120ExodusEx22120Wenn einer seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock so schlägt, dass er unter seiner Hand stirbt, dann muss der Sklave gerächt werden.
2121ExodusEx22121Wenn er noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, dann soll den Täter keine Rache treffen; es geht ja um sein eigenes Geld.
2122ExodusEx22122Wenn Männer miteinander raufen und dabei eine schwangere Frau treffen, sodass sie eine Fehlgeburt hat, ohne dass ein weiterer Schaden entsteht, dann soll der Täter eine Buße zahlen, die ihm der Ehemann der Frau auferlegt; er kann die Zahlung nach dem Urteil von Schiedsrichtern leisten.
2123ExodusEx22123Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben,
2124ExodusEx22124Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß,*
2125ExodusEx22125Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.
2126ExodusEx22126Wenn einer seinem Sklaven oder seiner Sklavin ein Auge ausschlägt, soll er ihn für das ausgeschlagene Auge freilassen.
2127ExodusEx22127Wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er ihn für den ausgeschlagenen Zahn freilassen.
2128ExodusEx22128Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stößt, dass der Betreffende stirbt, dann muss man das Rind steinigen und sein Fleisch darf man nicht essen; der Eigentümer des Rinds aber bleibt straffrei.
2129ExodusEx22129Hat das Rind aber schon früher gestoßen und hat der Eigentümer, obwohl man ihn darauf aufmerksam gemacht hat, auf das Tier nicht aufgepasst, sodass es einen Mann oder eine Frau getötet hat, dann soll man das Rind steinigen und auch sein Eigentümer soll getötet werden.
2130ExodusEx22130Will man ihm aber eine Sühne auferlegen, soll er als Lösegeld für sein Leben so viel geben, wie man von ihm fordert.
2131ExodusEx22131Stößt das Rind einen Sohn oder eine Tochter, verfahre man nach dem gleichen Grundsatz.
2132ExodusEx22132Stößt das Rind einen Sklaven oder eine Sklavin, soll der Eigentümer dem Herrn dreißig Silberschekel zahlen; das Rind aber soll gesteinigt werden.
2133ExodusEx22133Wenn jemand einen Brunnen offen lässt oder einen Brunnen gräbt, ohne ihn abzudecken, und es fällt ein Rind oder ein Esel hinein,
2134ExodusEx22134dann soll der Eigentümer des Brunnens Ersatz leisten; er soll dem Eigentümer des Tieres Geld zahlen, das verendete Tier aber gehört ihm.
2135ExodusEx22135Wenn jemandes Rind das Rind eines anderen stößt, sodass es eingeht, soll man das lebende Rind verkaufen und den Erlös aufteilen; auch das verendete Rind soll man aufteilen.
2136ExodusEx22136Wenn jedoch der Eigentümer wusste, dass das Rind schon früher stößig war, aber trotzdem nicht darauf aufgepasst hat, soll er das Rind ersetzen, Rind für Rind, das verendete Rind aber gehört ihm.
2137ExodusEx22137Wenn einer ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft, soll er fünf Stück Großvieh für das Rind oder vier Stück Kleinvieh für das Schaf als Ersatz geben.
2138ExodusEx2221Wird ein Dieb beim Einbruch ertappt und so geschlagen, dass er stirbt, so entsteht dadurch keine Blutschuld.
2139ExodusEx2222Doch ist darüber bereits die Sonne aufgegangen, dann entsteht Blutschuld. Ein Dieb muss Ersatz leisten. Besitzt er nichts, soll man ihn für den Wert des Gestohlenen verkaufen.
2140ExodusEx2223Findet man das Gestohlene, sei es Rind, Esel oder Schaf, noch lebend in seinem Besitz, dann soll er doppelten Ersatz leisten.
2141ExodusEx2224Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg abbrennt und das Feuer sich ausbreiten lässt, sodass es das Feld eines andern in Brand steckt, dann soll er den besten Ertrag seines Feldes oder Weinbergs als Ersatz dafür geben.
2142ExodusEx2225Breitet sich das Feuer aus, erfasst es eine Dornenhecke und vernichtet einen Getreidehaufen, auf dem Halm stehendes Getreide oder ein Feld, dann soll der für den Brand Verantwortliche den Schaden ersetzen.
2143ExodusEx2226Übergibt jemand einem andern Geld oder Gerät zur Aufbewahrung und es wird aus dessen Haus gestohlen, dann soll der Dieb, wenn man ihn findet, doppelten Ersatz leisten.
2144ExodusEx2227Findet man den Dieb nicht, soll der Hausherr vor Gott erklären, dass er sich nicht selbst am Eigentum des andern vergriffen hat.
2145ExodusEx2228Wenn jemandem etwas veruntreut wurde, ein Rind, ein Esel, ein Schaf, ein Kleid oder sonst etwas, und er behauptet: Ja, das ist es, dann soll der Streitfall der beiden vor Gott kommen. Wen Gott als schuldig bezeichnet, soll dem andern doppelten Ersatz leisten.
2146ExodusEx2229Wenn jemand einem andern einen Esel, ein Rind, ein Schaf oder sonst ein Haustier zur Verwahrung übergibt und das Tier eingeht, sich etwas bricht oder fortgetrieben wird, ohne dass es jemand sieht,
2147ExodusEx22210dann soll ein Eid beim Namen des Herrn Klarheit darüber schaffen, dass der eine sich nicht am Eigentum des andern vergriffen hat. Der Eigentümer soll an sich nehmen, was noch da ist, ohne dass der andere Ersatz zu leisten hätte.
2148ExodusEx22211Ist es ihm aber gestohlen worden, muss er dem Eigentümer Ersatz leisten.
2149ExodusEx22212Ist das Tier gerissen worden, bringe er es zum Beweis herbei; dann braucht er für das Gerissene keinen Ersatz zu leisten.
2150ExodusEx22213Leiht jemand von einem andern ein Tier und bricht es sich etwas oder geht ein, und zwar in Abwesenheit des Eigentümers, so muss er Ersatz leisten.
2151ExodusEx22214War der Eigentümer aber anwesend, so braucht der andere keinen Ersatz zu leisten. Ist er Taglöhner, so geht es von seinem Lohn ab.
2152ExodusEx22215Wenn jemand ein noch nicht verlobtes Mädchen verführt und bei ihm schläft, dann soll er das Brautgeld zahlen und sie zur Frau nehmen.
2153ExodusEx22216Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, dann hat er ihm so viel zu zahlen, wie der Brautpreis für eine Jungfrau beträgt.
2154ExodusEx22217Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.*
2155ExodusEx22218Jeder, der mit einem Tier verkehrt, soll mit dem Tod bestraft werden.*
2156ExodusEx22219Wer einer Gottheit außer Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden.*
2157ExodusEx22220Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.
2158ExodusEx22221Ihr sollt keine Witwe oder Waise ausnützen.
2159ExodusEx22222Wenn du sie ausnützt und sie zu mir schreit, werde ich auf ihren Klageschrei hören.
2160ExodusEx22223Mein Zorn wird entbrennen und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, sodass eure Frauen zu Witwen und eure Söhne zu Waisen werden.
2161ExodusEx22224Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der neben dir wohnt, Geld, dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Wucherer benehmen. Ihr sollt von ihm keinen Wucherzins fordern.*
2162ExodusEx22225Nimmst du von einem Mitbürger den Mantel zum Pfand, dann sollst du ihn bis Sonnenuntergang zurückgeben;
2163ExodusEx22226denn es ist seine einzige Decke, der Mantel, mit dem er seinen bloßen Leib bedeckt. Worin soll er sonst schlafen? Wenn er zu mir schreit, höre ich es, denn ich habe Mitleid.
2164ExodusEx22227Du sollst Gott nicht verächtlich machen und den Fürsten deines Volkes nicht verfluchen.
2165ExodusEx22228Deinen Reichtum und Überfluss sollst du nicht für dich behalten. Den Erstgeborenen unter deinen Söhnen sollst du mir geben.*
2166ExodusEx22229Ebenso sollst du es mit deinen Rindern, Schafen und Ziegen halten. Sieben Tage sollen sie bei ihrer Mutter bleiben, am achten Tag sollst du sie mir übergeben.
2167ExodusEx22230Als heilige Männer sollt ihr mir gehören. Fleisch von einem Tier, das auf dem Feld gerissen wurde, sollt ihr nicht essen; ihr sollt es den Hunden vorwerfen.*
2168ExodusEx2231Du sollst kein leeres Gerücht verbreiten. Biete deine Hand nicht dem, der Unrecht hat, indem du als falscher Zeuge auftrittst.
2169ExodusEx2232Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist, und sollst in einem Rechtsverfahren nicht so aussagen, dass du dich der Mehrheit fügst und das Recht beugst.
2170ExodusEx2233Du sollst auch den Geringen in seinem Rechtsstreit nicht begünstigen.*
2171ExodusEx2234Wenn du dem verirrten Rind oder dem Esel deines Feindes begegnest, sollst du ihm das Tier zurückbringen.
2172ExodusEx2235Wenn du siehst, wie der Esel deines Gegners unter der Last zusammenbricht, dann lass ihn nicht im Stich, sondern leiste ihm Hilfe!
2173ExodusEx2236Du sollst das Recht des Armen in seinem Rechtsstreit nicht beugen.
2174ExodusEx2237Von einem unlauteren Verfahren sollst du dich fern halten. Wer unschuldig und im Recht ist, den bring nicht um sein Leben; denn ich spreche den Schuldigen nicht frei.
2175ExodusEx2238Du sollst dich nicht bestechen lassen; denn Bestechung macht Sehende blind und verkehrt die Sache derer, die im Recht sind.
2176ExodusEx2239Einen Fremden sollst du nicht ausbeuten. Ihr wisst doch, wie es einem Fremden zumute ist; denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.
2177ExodusEx22310Sechs Jahre kannst du in deinem Land säen und die Ernte einbringen;*
2178ExodusEx22311im siebten sollst du es brach liegen lassen und nicht bestellen. Die Armen in deinem Volk sollen davon essen, den Rest mögen die Tiere des Feldes fressen. Das Gleiche sollst du mit deinem Weinberg und deinen Ölbäumen tun.
2179ExodusEx22312Sechs Tage kannst du deine Arbeit verrichten, am siebten Tag aber sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Sklavin und der Fremde zu Atem kommen.*
2180ExodusEx22313Auf alles, was ich euch gesagt habe, sollt ihr achten. Den Namen eines anderen Gottes sollt ihr nicht aussprechen, er soll dir nicht über die Lippen kommen.
2181ExodusEx22314Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern.*
2182ExodusEx22315Du sollst das Fest der ungesäuerten Brote halten. Im Monat Abib sollst du zur festgesetzten Zeit sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, wie ich es dir geboten habe. Denn in diesem Monat bist du aus Ägypten ausgezogen. Man soll nicht mit leeren Händen vor mir erscheinen.
2183ExodusEx22316Du sollst auch das Fest der Ernte, des ersten Ertrags deiner Aussaat auf dem Feld, halten, ebenso das Fest der Lese am Ende des Jahres, wenn du den Ertrag deines Feldes eingebracht hast.
2184ExodusEx22317Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer vor dem Herrn erscheinen.
2185ExodusEx22318Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht über gesäuertes Brot fließen lassen. Das Fett meines Festopfers darf nicht bis zum Morgen liegen bleiben.*
2186ExodusEx22319Von den Erstlingsfrüchten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
2187ExodusEx22320Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.
2188ExodusEx22321Achte auf ihn und hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er würde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwärtig.
2189ExodusEx22322Wenn du auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben, die dich bedrängen.
2190ExodusEx22323Wenn mein Engel dir vorausgeht und dich in das Land der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Kanaaniter, Hiwiter und Jebusiter führt und wenn ich sie verschwinden lasse,
2191ExodusEx22324dann sollst du dich vor ihren Göttern nicht niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Du sollst keine Kultgegenstände herstellen wie sie, sondern sie zerstören und ihre Steinmale zerschlagen.*
2192ExodusEx22325Wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, dient, wird er dein Brot und dein Wasser segnen. Ich werde Krankheiten von dir fern halten.
2193ExodusEx22326In deinem Land wird es keine Frau geben, die eine Fehlgeburt hat oder kinderlos bleibt. Ich lasse dich die volle Zahl deiner Lebenstage erreichen.
2194ExodusEx22327Ich sende meinen Schrecken vor dir her, ich verwirre jedes Volk, zu dem du kommst, und alle deine Feinde lasse ich vor dir die Flucht ergreifen.
2195ExodusEx22328Ich lasse vor dir Panik ausbrechen; sie wird die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter vor dir hertreiben.*
2196ExodusEx22329Ich vertreibe sie aber nicht gleich im ersten Jahr; sonst verödet das Land und die wilden Tiere könnten zu deinem Schaden überhand nehmen.
2197ExodusEx22330Nur allmählich will ich sie vor dir zurückdrängen, bis du so zahlreich geworden bist, dass du das Land in Besitz nehmen kannst.
2198ExodusEx22331Ich setze deine Landesgrenzen fest vom Schilfmeer bis zum Philistermeer, von der Wüste bis zum Strom. Wenn ich die Einwohner des Landes in deine Hand gebe und du sie vertreibst,*
2199ExodusEx22332dann sollst du keinen Bund mit ihnen und ihren Göttern schließen.
2200ExodusEx22333Sie sollen nicht in deinem Land bleiben. Sonst könnten sie dich zur Sünde gegen mich verführen, sodass du ihre Götter verehrst; denn dann würde dir das zu einer Falle.
2201ExodusEx224Exo 24:2 [1] Zu Mose sprach er: Steig zum Herrn hinauf zusammen mit Aaron, Nadab, Abihu und mit siebzig von den Ältesten Israels; werft euch in einiger Entfernung nieder! [2] Mose allein soll sich dem Herrn nähern, die anderen dürfen nicht näher kommen und das Volk darf den Berg nicht mit ihm zusammen besteigen.
2202ExodusEx2243Mose kam und übermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun.
2203ExodusEx2244Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am nächsten Morgen stand er zeitig auf und errichtete am Fuß des Berges einen Altar und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels.
2204ExodusEx2245Er schickte die jungen Männer Israels aus. Sie brachten Brandopfer dar und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.
2205ExodusEx2246Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in eine Schüssel, mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
2206ExodusEx2247Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen.
2207ExodusEx2248Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.
2208ExodusEx2249Danach stiegen Mose, Aaron, Nadab, Abihu und die siebzig von den Ältesten Israels hinauf
2209ExodusEx22410und sie sahen den Gott Israels. Die Fläche unter seinen Füßen war wie mit Saphir ausgelegt und glänzte hell wie der Himmel selbst.
2210ExodusEx22411Gott streckte nicht seine Hand gegen die Edlen der Israeliten aus; sie durften Gott sehen und sie aßen und tranken.
2211ExodusEx22412Der Herr sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib hier! Ich will dir die Steintafeln übergeben, die Weisung und die Gebote, die ich aufgeschrieben habe. Du sollst das Volk darin unterweisen.
2212ExodusEx22413Da erhob sich Mose mit seinem Diener Josua und stieg den Gottesberg hinauf.
2213ExodusEx22414Zu den Ältesten sagte er: Bleibt hier, bis wir zu euch zurückkehren; Aaron und Hur sind ja bei euch. Wer ein Anliegen hat, wende sich an sie.
2214ExodusEx22415Dann stieg Mose auf den Berg und die Wolke bedeckte den Berg.
2215ExodusEx22416Die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf den Sinai herab und die Wolke bedeckte den Berg sechs Tage lang. Am siebten Tag rief der Herr mitten aus der Wolke Mose herbei.
2216ExodusEx22417Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn auf dem Gipfel des Berges zeigte sich vor den Augen der Israeliten wie verzehrendes Feuer.
2217ExodusEx22418Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg hinauf. Vierzig Tage und vierzig Nächte blieb Mose auf dem Berg.
2218ExodusEx2251Der Herr sprach zu Mose:*
2219ExodusEx2252Sag zu den Israeliten, sie sollen für mich eine Abgabe erheben. Von jedem, den sein Sinn dazu bewegt, sollt ihr die Abgabe erheben.
2220ExodusEx2253Das ist die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold, Silber, Kupfer,
2221ExodusEx2254violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziegenhaare,
2222ExodusEx2255rötliche Widderfelle, Tahaschhäute und Akazienholz;*
2223ExodusEx2256Öl für den Leuchter, Balsame für das Salböl und für duftendes Räucherwerk;
2224ExodusEx2257Karneolsteine und Ziersteine für Efod und Lostasche.*
2225ExodusEx2258Macht mir ein Heiligtum! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen.
2226ExodusEx2259Genau nach dem Muster der Wohnstätte und aller ihrer Gegenstände, das ich dir zeige, sollt ihr es herstellen.*
2227ExodusEx22510Macht eine Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und anderthalb Ellen hoch!*
2228ExodusEx22511Überzieh sie innen und außen mit purem Gold und bring daran ringsherum eine Goldleiste an!
2229ExodusEx22512Gieß für sie vier Goldringe und befestige sie an ihren vier Füßen, zwei Ringe an der einen Seite und zwei Ringe an der anderen Seite!
2230ExodusEx22513Fertige Stangen aus Akazienholz an und überzieh sie mit Gold!
2231ExodusEx22514Steck die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man die Lade damit tragen kann.
2232ExodusEx22515Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben; man soll sie nicht herausziehen.
2233ExodusEx22516In die Lade sollst du die Bundesurkunde legen, die ich dir gebe.
2234ExodusEx22517Verfertige auch eine Deckplatte aus purem Gold zweieinhalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit!
2235ExodusEx22518Mach zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeite sie an den beiden Enden der Deckplatte heraus!
2236ExodusEx22519Mach je einen Kerub an dem einen und dem andern Ende; auf der Deckplatte macht die Kerubim an den beiden Enden!
2237ExodusEx22520Die Kerubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, mit ihren Flügeln die Deckplatte beschirmen und sie sollen ihre Gesichter einander zuwenden; der Deckplatte sollen die Gesichter der Kerubim zugewandt sein.
2238ExodusEx22521Setz die Deckplatte oben auf die Lade und in die Lade leg die Bundesurkunde, die ich dir gebe.
2239ExodusEx22522Dort werde ich mich dir zu erkennen geben und dir über der Deckplatte zwischen den beiden Kerubim, die auf der Lade der Bundesurkunde sind, alles sagen, was ich dir für die Israeliten auftragen werde.
2240ExodusEx22523Fertige auch einen Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch!*
2241ExodusEx22524Überzieh ihn mit purem Gold und bring daran ringsherum eine Goldleiste an!
2242ExodusEx22525Mach ihm ringsherum eine handbreite Einfassung und verfertige um diese Einfassung eine goldene Leiste!
2243ExodusEx22526Mach ihm vier Goldringe und befestige die Ringe an den vier Ecken, die von seinen vier Füßen gebildet werden.
2244ExodusEx22527Die Ringe sollen dicht unter der Einfassung die Stangen aufnehmen, mit denen man den Tisch trägt.
2245ExodusEx22528Mach die Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Gold! Mit ihnen soll man den Tisch tragen.
2246ExodusEx22529Dazu mach Schüsseln, Schalen, Kannen und Krüge für die Trankopfer! Aus purem Gold sollst du sie anfertigen.
2247ExodusEx22530Auf dem Tisch sollst du ständig Schaubrote vor mir auflegen.
2248ExodusEx22531Verfertige auch einen Leuchter aus purem Gold! Der Leuchter, sein Gestell, sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blüten sollen aus einem Stück getrieben sein.*
2249ExodusEx22532Von seinen Seiten sollen sechs Arme ausgehen, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei auf der anderen Seite.
2250ExodusEx22533Der erste Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen und der zweite Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen.
2251ExodusEx22534Auf dem Schaft des Leuchters sollen vier mandelblütenförmige Kelche, Knospen und Blüten sein,
2252ExodusEx22535je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen.
2253ExodusEx22536Seine Knospen und die Arme sollen ein Ganzes mit dem Schaft bilden; das Ganze soll ein Stück aus getriebenem purem Gold sein.
2254ExodusEx22537Dann mach für den Leuchter sieben Lampen und setze seine Lampen so auf, dass sie das Licht nach vorn fallen lassen;
2255ExodusEx22538dazu Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold.
2256ExodusEx22539Aus einem Talent puren Goldes soll man den Leuchter und alle diese Geräte machen.
2257ExodusEx22540Sieh zu, dass du ihn nach dem Muster ausführst, das du auf dem Berg gesehen hast.
2258ExodusEx2261Die Wohnstätte sollst du aus zehn Zelttüchern herstellen; aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin mit Kerubim sollst du sie machen, wie es ein Kunstweber macht.**
2259ExodusEx2262Ein Zelttuch soll achtundzwanzig Ellen lang und vier Ellen breit sein; alle Zelttücher sollen dasselbe Maß haben.
2260ExodusEx2263Fünf Zelttücher sollen jeweils aneinander gefügt sein.
2261ExodusEx2264Mach Schleifen aus violettem Purpur am Rand des einen Zelttuchs, am Ende des zusammengefügten Stückes; ebenso sollst du es am Rand des letzten Zelttuchs des außen zusammengefügten Stückes machen.
2262ExodusEx2265Fünfzig Schleifen sollst du an dem einen Zelttuch anbringen und fünfzig Schleifen am Zelttuchende des zweiten zusammengefügten Stückes; die Schleifen sollen einander entsprechen.
2263ExodusEx2266Du sollst auch fünfzig Goldhaken machen und die Zelttücher mit den Haken verbinden, eines mit dem andern; so soll die Wohnstätte ein Ganzes bilden.
2264ExodusEx2267Mach Decken aus Ziegenhaar für das Zelt über der Wohnstätte; elf Stück sollst du herstellen.*
2265ExodusEx2268Eine Decke soll dreißig Ellen lang und vier Ellen breit sein; die elf Decken sollen dasselbe Maß haben.
2266ExodusEx2269Verbinde fünf Decken zu einem Stück und sechs Decken zu einem Stück; die sechste Decke sollst du an der Vorderseite des Zeltes doppelt zusammenlegen.
2267ExodusEx22610Fünfzig Schleifen mach am Saum der Decke, die das Ende eines zusammengesetzten Stückes bildet, und ebenso fünfzig Schleifen am Saum der Decke, die das Ende des andern zusammengesetzten Stückes bildet.
2268ExodusEx22611Fertige fünfzig Kupferhaken an, häng die Haken in die Schleifen und setz das Zelt so zusammen, dass es ein Ganzes bildet.
2269ExodusEx22612Den herabhängenden überschüssigen Teil der Zeltdecke lass zur Hälfte an der Rückseite der Wohnstätte herabhängen!
2270ExodusEx22613Die überschüssige Elle auf beiden Längsseiten der Zeltdecken soll auf die beiden Seiten der Wohnstätte herabhängen, sodass sie sie bedeckt.
2271ExodusEx22614Schließlich mach für das Zelt eine Decke aus rötlichen Widderfellen und darüber eine Decke aus Tahaschhäuten!*
2272ExodusEx22615Mach für die Wohnstätte Bretter aus Akazienholz zum Aufstellen!*
2273ExodusEx22616Jedes Brett soll zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit sein;
2274ExodusEx22617jedes Brett soll durch zwei Zapfen mit dem nächsten verbunden werden. So mach es mit allen Brettern für die Wohnstätte!
2275ExodusEx22618An Brettern für die Wohnstätte verfertige zwanzig für die Südseite!
2276ExodusEx22619Stell vierzig Sockel aus Silber her als Unterlage für die zwanzig Bretter je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes für seine beiden Zapfen!
2277ExodusEx22620Für die zweite Seite der Wohnstätte, die Nordseite, ebenfalls zwanzig Bretter
2278ExodusEx22621und vierzig Sockel aus Silber, je zwei Sockel als Unterlage eines Brettes.
2279ExodusEx22622Für die Rückseite der Wohnstätte, die Westseite, verfertige sechs Bretter
2280ExodusEx22623und zwei Bretter stell für die Eckstücke an der Rückseite der Wohnstätte her!
2281ExodusEx22624Sie sollen einander entsprechen und von unten bis oben zum ersten Ring reichen. So soll es mit den beiden Brettern geschehen, die die Eckstücke bilden.
2282ExodusEx22625Acht Bretter und sechzehn Sockel aus Silber sollen vorhanden sein, je zwei Sockel als Unterlage für jedes Brett.
2283ExodusEx22626Verfertige Querlatten aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnstätte,*
2284ExodusEx22627fünf für die Bretter der zweiten Seite der Wohnstätte und fünf für die Bretter der Rückseite der Wohnstätte, der Westseite!
2285ExodusEx22628Die mittlere Querlatte soll in der Mitte der Bretter angebracht werden und von einem Ende zum andern reichen.
2286ExodusEx22629Überzieh die Bretter mit Gold und mach Ringe aus Gold, welche die Querlatten aufnehmen; auch die Querlatten überzieh mit Gold!
2287ExodusEx22630So errichte die Wohnstätte nach dem Muster, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist.
2288ExodusEx22631Mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; wie Kunstweberarbeit soll er gemacht werden, mit Kerubim.*
2289ExodusEx22632Häng ihn an die vier mit Gold überzogenen Akaziensäulen, die auf vier Sockeln aus Silber stehen sollen. Auch die Nägel der Säulen sollen aus Gold sein.
2290ExodusEx22633Häng den Vorhang an die Haken und bring dorthin, hinter den Vorhang, die Lade der Bundesurkunde! Der Vorhang trenne euch das Heiligtum vom Allerheiligsten.
2291ExodusEx22634Setz die Deckplatte auf die Lade der Bundesurkunde im Allerheiligsten!
2292ExodusEx22635Stell den Tisch außen vor den Vorhang, den Leuchter gegenüber dem Tisch an die Südseite der Wohnstätte; den Tisch stell an die Nordseite!
2293ExodusEx22636Für den Eingang des Zeltes mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; Arbeit eines Buntwirkers soll er sein.
2294ExodusEx22637Für den Vorhang mach fünf Akaziensäulen, überzieh sie mit Gold und gieß für sie fünf kupferne Sockel! Auch die Nägel der Säulen sollen aus Gold sein.
2295ExodusEx2271Dann mach aus Akazienholz den Altar, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit - der Altar soll also quadratisch sein - und drei Ellen hoch.*
2296ExodusEx2272Mach ihm Hörner an seinen vier Ecken - seine Hörner sollen mit ihm ein Ganzes bilden - und überzieh ihn mit Kupfer!
2297ExodusEx2273Stell auch die Gefäße her für seine Fett-Asche, seine Schaufeln und Schalen, seine Gabeln und Feuerpfannen! Alle seine Geräte sollst du aus Kupfer herstellen.
2298ExodusEx2274Mach für den Altar ein Gitterwerk, ein Netzgitter aus Kupfer, und befestige am Netzgitter vier Kupferringe, und zwar an seinen vier Enden!
2299ExodusEx2275Bring das Gitterwerk unterhalb der Altareinfassung unten an! Das Netzgitter soll bis zur Mitte des Altars reichen.
2300ExodusEx2276Verfertige für den Altar Stangen - Stangen aus Akazienholz - und überzieh sie mit Kupfer!
2301ExodusEx2277Man soll die Stangen in die Ringe stecken, und zwar sollen die Stangen an beiden Seiten des Altars angebracht sein, wenn man ihn trägt.
2302ExodusEx2278Mach ihn hohl, aus Brettern! Wie man es dir auf dem Berg gezeigt hat, so soll man es ausführen.
2303ExodusEx2279Dann mach den Vorhof der Wohnstätte: für die Südseite die Behänge des Vorhofs aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen lang für eine Seite,*
2304ExodusEx22710seine zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber;
2305ExodusEx22711ebenso für die nördliche Längsseite Behänge, hundert Ellen lang, ihre zwanzig Säulen und deren zwanzig Sockel aus Kupfer, die Nägel der Säulen und deren Querstangen aus Silber;
2306ExodusEx22712für die Breitseite des Vorhofs im Westen Behänge von fünfzig Ellen, ihre zehn Säulen und deren Sockel.
2307ExodusEx22713Der Vorhof an der Ostseite soll fünfzig Ellen breit sein,
2308ExodusEx22714und zwar fünfzehn Ellen Behänge für die eine Seitenwand mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel;
2309ExodusEx22715für die andere Seitenwand ebenso fünfzehn Ellen Behänge mit ihren drei Säulen und deren drei Sockel;
2310ExodusEx22716für das Tor des Vorhofs als Buntwirkerarbeit einen Vorhang von zwanzig Ellen aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, mit ihren vier Säulen und deren vier Sockeln;
2311ExodusEx22717alle Säulen des Vorhofs ringsum mit Querstangen aus Silber sowie ihre Nägel aus Silber und ihre Sockel aus Kupfer.
2312ExodusEx22718Der Vorhof soll hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und fünf Ellen hoch sein, die Behänge aus gezwirntem Byssus, ihre Sockel aus Kupfer.
2313ExodusEx22719Alle Geräte der Wohnstätte, die darin zu irgendeinem Dienst verwendet werden, alle ihre Zeltpflöcke und alle Zeltpflöcke des Vorhofs sollen aus Kupfer sein.
2314ExodusEx22720Du aber befiehl den Israeliten, dass sie dir reines Öl aus gestoßenen Oliven für den Leuchter liefern, damit immer Licht brennt.*
2315ExodusEx22721Im Offenbarungszelt außerhalb des Vorhangs vor der Bundesurkunde sollen es Aaron und seine Söhne zurichten; es soll vom Abend bis zum Morgen vor dem Herrn brennen, als eine ständig eingehaltene Verpflichtung bei den Israeliten von Generation zu Generation.
2316ExodusEx2281Lass aus der Mitte der Israeliten deinen Bruder Aaron und mit ihm auch seine Söhne zu dir kommen, damit sie mir als Priester dienen, Aaron mit Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar, den Söhnen Aarons.*
2317ExodusEx2282Lass für deinen Bruder Aaron heilige Gewänder anfertigen, die ihm zur Ehre und zum Schmuck gereichen.
2318ExodusEx2283Rede mit allen Sachverständigen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe; sie sollen Aarons Gewänder anfertigen, damit er geheiligt sei und mir als Priester dient.
2319ExodusEx2284Das sind die Gewänder, die sie anfertigen sollen: Lostasche, Efod, Obergewand, Leibrock aus gewirktem Stoff, Turban und Gürtel. Sie sollen also für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne heilige Gewänder anfertigen, damit er mir als Priester dient.
2320ExodusEx2285Sie sollen dazu Gold, violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus verwenden.
2321ExodusEx2286Das Efod sollen sie als Kunstweberarbeit herstellen, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.*
2322ExodusEx2287Es soll zwei miteinander verbundene Schulterstücke haben, und zwar an seinen beiden Enden sollen sie miteinander verbunden sein.
2323ExodusEx2288Die Schärpe am Efod soll von derselben Machart sein und mit ihm ein einziges Stück bilden, aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus.
2324ExodusEx2289Nimm die beiden Karneolsteine und schneide die Namen der Söhne Israels ein:
2325ExodusEx22810sechs von den Namen in den einen Stein und die übrigen sechs Namen in den andern Stein, in der Reihenfolge, wie sie geboren wurden.
2326ExodusEx22811In Steinschneidearbeit wie Siegelgravierung sollst du in die beiden Steine die Namen der Söhne Israels schneiden, in Goldfassungen eingesetzt sollst du sie herstellen.
2327ExodusEx22812Befestige die beiden Steine an den Schulterstücken des Efod als Steine, die den Herrn an die Israeliten erinnern. Aaron soll ihre Namen auf beiden Schulterstücken vor dem Herrn zur Erinnerung tragen.
2328ExodusEx22813Du sollst also die Fassung aus Gold
2329ExodusEx22814und zwei Kettchen aus purem Gold machen; dreh sie wie eine Schnur, und befestige die schnurartigen Kettchen an den Fassungen!
2330ExodusEx22815Mach eine Lostasche für den Schiedsspruch; als Kunstweberarbeit wie das Efod sollst du sie herstellen; aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du sie herstellen.
2331ExodusEx22816Sie soll quadratisch sein, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit.
2332ExodusEx22817Besetze sie mit gefassten Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd;
2333ExodusEx22818die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis;
2334ExodusEx22819die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst;
2335ExodusEx22820die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie sollen in Gold gefasst und eingesetzt sein.
2336ExodusEx22821Die Steine sollen auf die Namen der Söhne Israels lauten, zwölf Steine auf ihre Namen - in Siegelgravierung. Jeder laute auf einen Namen der zwölf Stämme.
2337ExodusEx22822Befestige an der Lostasche schnurartige, gedrehte Kettchen aus purem Gold!
2338ExodusEx22823An der Lostasche bring zwei goldene Ringe an und befestige die Ringe an den Enden der Lostasche!
2339ExodusEx22824Sodann verbinde die beiden Goldschnüre mit den beiden Ringen an den Enden der Lostasche;
2340ExodusEx22825die zwei andern Enden der Schnüre befestige an den beiden Einfassungen und häng sie an die Vorderseite der Schulterstücke des Efod!
2341ExodusEx22826Mach noch zwei Goldringe und befestige sie an den beiden Enden der Lostasche, und zwar am inneren Rand, der dem Efod zugekehrt ist.
2342ExodusEx22827Mach zwei weitere Goldringe und befestige sie unten an den beiden Schulterstücken des Efod, und zwar an der Vorderseite, nahe ihrer Naht, aber oberhalb der Efodschärpe.
2343ExodusEx22828Man soll die Lostasche mit ihren Ringen an die Ringe des Efod mit einer violetten Purpurschnur binden, damit sie über der Efodschärpe bleibt und sich die Lostasche nicht vom Efod verschiebt.
2344ExodusEx22829Aaron soll die Namen der Söhne Israels in der Lostasche für den Schiedsspruch über seinem Herzen tragen, wenn er zum Heiligtum kommt, zur immer währenden Erinnerung vor dem Herrn.
2345ExodusEx22830In die Lostasche für den Schiedsspruch steck die Lose Urim und Tummim; sie sollen sich über dem Herzen Aarons befinden, wenn er vor den Herrn kommt; Aaron trage den Schiedsspruch für die Israeliten über seinem Herzen ständig vor dem Herrn.
2346ExodusEx22831Verfertige den Efodmantel ganz aus violettem Purpur;
2347ExodusEx22832in seiner Mitte soll sich eine Öffnung für den Kopf befinden; an seiner Öffnung ringsum soll wie bei der Öffnung eines Panzerhemds ein gewebter, unzerreißbarer Rand angebracht sein.
2348ExodusEx22833An seinem unteren Saum mach Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin, an seinem Saum ringsum, und dazwischen goldene Glöckchen ringsum:
2349ExodusEx22834ein Goldglöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels.
2350ExodusEx22835Aaron soll ihn beim Dienst tragen; sein Ton soll zu hören sein, wenn er in das Heiligtum vor den Herrn hintritt und wenn er wieder herauskommt; sonst muss er sterben.
2351ExodusEx22836Mach eine Rosette aus purem Gold und bring darauf nach Art der Siegelgravierung die Inschrift an: Heilig dem Herrn.
2352ExodusEx22837Befestige die Rosette an einer Schnur aus violettem Purpur und bring sie am Turban an; sie soll an der Vorderseite des Turbans angebracht werden.
2353ExodusEx22838Sie soll auf Aarons Stirn sein, denn Aaron ist verantwortlich für die Verfehlungen an den Weihegaben, die die Israeliten weihen, für alle heiligen Abgaben; sie soll ständig auf Aarons Stirn sein, damit sie dem Herrn genehm sind.
2354ExodusEx22839Web den Leibrock aus Byssus; mach einen Turban aus Byssus und einen Gürtel in Buntwirkerarbeit!
2355ExodusEx22840Für die Söhne Aarons verfertige Leibröcke und mach ihnen Gürtel! Mach für sie auch Kopfbünde, die ihnen zur Ehre und zum Schmuck gereichen.
2356ExodusEx22841Dann bekleide damit deinen Bruder Aaron und zusammen mit ihm auch seine Söhne und salbe sie, setze sie ins Priesteramt ein und weihe sie, damit sie mir als Priester dienen.
2357ExodusEx22842Mach ihnen Beinkleider aus Leinen, damit sie ihre Scham bedecken; von den Hüften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen.
2358ExodusEx22843Aaron und seine Söhne sollen sie tragen, wenn sie zum Offenbarungszelt kommen oder sich dem Altar nähern, um den Dienst am Heiligtum zu verrichten; so werden sie keine Schuld auf sich laden und nicht sterben. Als ständig einzuhaltende Verpflichtung gelte dies für ihn und seine Nachkommen.
2359ExodusEx2291Das ist es, was du mit ihnen tun sollst, wenn du sie zum Priesterdienst für mich weihst: Nimm einen Jungstier und zwei fehlerlose Widder,*
2360ExodusEx2292ungesäuerte Brote, mit Öl vermengte ungesäuerte Kuchen und mit Öl bestrichene ungesäuerte Brotfladen; aus Feinmehl sollst du sie zubereiten.
2361ExodusEx2293Leg sie in einen Korb und bring sie im Korb herbei, dazu den Jungstier und die beiden Widder!
2362ExodusEx2294Lass Aaron und seine Söhne zum Eingang des Offenbarungszeltes treten, und wasche sie mit Wasser!
2363ExodusEx2295Nimm die Gewänder und bekleide Aaron mit Leibrock, Efodmantel, Efod und Lostasche und bind ihm die Efodschärpe um!
2364ExodusEx2296Setz ihm den Turban auf den Kopf und befestige das heilige Diadem am Turban!
2365ExodusEx2297Nimm Salböl, gieß es auf sein Haupt und salb ihn!
2366ExodusEx2298Lass seine Söhne herantreten und bekleide sie mit Leibröcken!
2367ExodusEx2299Gürte Aaron und seine Söhne mit einem Gürtel und bind ihnen die Kopfbünde um! Das Priestertum gehört dann ihnen als dauerndes Anrecht. Setz also Aaron und seine Söhne ins Priesteramt ein!
2368ExodusEx22910Lass den Jungstier vor das Offenbarungszelt bringen und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Jungstiers legen.
2369ExodusEx22911Dann schlachte den Jungstier vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes!
2370ExodusEx22912Nimm vom Blut des Jungstiers und gib etwas davon mit deinem Finger auf die Hörner des Altars! Das ganze übrige Blut aber gieß am Sockel des Altars aus!
2371ExodusEx22913Nimm das ganze Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett und lass es auf dem Altar in Rauch aufgehen!
2372ExodusEx22914Das Fleisch des Jungstiers, sein Fell und seinen Mageninhalt verbrenn im Feuer außerhalb des Lagers, denn es ist ein Sündopfer.
2373ExodusEx22915Dann hol den einen Widder und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
2374ExodusEx22916Schlachte den Widder, nimm sein Blut und gieß es ringsum an den Altar!
2375ExodusEx22917Zerleg den Widder in seine Teile, wasche seine Eingeweide und seine Beine und leg sie auf seine übrigen Teile und auf seinen Kopf!
2376ExodusEx22918Dann lass den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen! Ein Brandopfer ist es für den Herrn zum beruhigenden Duft, ein Feueropfer für den Herrn ist es.
2377ExodusEx22919Dann hol den zweiten Widder und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
2378ExodusEx22920Schlachte den Widder, nimm von seinem Blut und streich es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und seiner Söhne, auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes! Das übrige Blut gieß ringsum an den Altar!
2379ExodusEx22921Nimm vom Blut auf dem Altar und vom Salböl und bespreng damit Aaron und dessen Gewänder sowie seine Söhne und deren Gewänder! Er und seine Gewänder werden so geweiht sein und mit ihm auch seine Söhne und deren Gewänder.
2380ExodusEx22922Dann nimm vom Widder das Fett, den Fettschwanz, das Fett, das die Eingeweide bedeckt, die Fettmasse über der Leber, die beiden Nieren und ihr Fett sowie die rechte Schenkelkeule; denn es ist der Widder der Priestereinsetzung.
2381ExodusEx22923Nimm dazu ein rundes Brot, einen mit Öl zubereiteten Brotkuchen und einen Brotfladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der sich vor dem Herrn befindet.
2382ExodusEx22924Das alles leg Aaron und seinen Söhnen in die Hände und lass sie es vor dem Herrn hin- und herschwingen und so darbringen!
2383ExodusEx22925Dann nimm die Stücke wieder aus ihren Händen und lass sie auf dem Altar mit dem Brandopfer in Rauch aufgehen, zum beruhigenden Duft vor dem Herrn; ein Feueropfer für den Herrn ist es.
2384ExodusEx22926Dann nimm die Brust des Widders der Priestereinsetzung Aarons und schwing sie vor dem Herrn zur Darbringung hin und her! Die Brust gehört dir als Anteil.
2385ExodusEx22927Erkläre die Brust des Darbringungsritus und die Keule des Erhebungsritus als heilig; denn sie wurden vom Widder des Einsetzungsopfers genommen, dem Widder Aarons und dem seiner Söhne.
2386ExodusEx22928Sie gehören Aaron und seinen Söhnen als dauerndes Anrecht gegenüber den Israeliten, denn es ist ein Erhebungsopfer, und zwar ein Erhebungsopfer von den Israeliten, von ihren Heilsopfern, ihren Erhebungsopfern zur Ehre des Herrn.
2387ExodusEx22929Die heiligen Gewänder Aarons gehören nach ihm seinen Söhnen, damit man sie darin salbt und ins Priesteramt einsetzt.
2388ExodusEx22930Sieben Tage lang soll sie derjenige von seinen Söhnen tragen, der an seiner Stelle Priester wird und ins Offenbarungszelt eintritt, um im Heiligtum den Dienst zu verrichten.
2389ExodusEx22931Nimm den Einsetzungswidder und koch sein Fleisch an heiliger Stätte!
2390ExodusEx22932Aaron und seine Söhne sollen das Widderfleisch und das Brot aus dem Korb am Eingang des Offenbarungszeltes essen.
2391ExodusEx22933Sie sollen das essen, womit sie bei ihrer Priestereinsetzung und Weihe entsühnt wurden; kein Laie darf davon essen, denn es ist heilig.
2392ExodusEx22934Wenn vom Fleisch des Einsetzungsopfers und vom Brot etwas bis zum Morgen übrig bleibt, dann sollst du das Übriggebliebene im Feuer verbrennen; man darf es nicht essen, denn es ist heilig.
2393ExodusEx22935Tu mit Aaron und seinen Söhnen genau so, wie ich es dir befohlen habe. Sieben Tage verwende für ihre Priestereinsetzung!
2394ExodusEx22936Bereite täglich einen Sündopferstier für die Entsühnung zu und entsündige den Altar, indem du ihn entsühnst. Salb ihn, um ihn zu weihen.
2395ExodusEx22937Sieben Tage sollst du den Altar entsühnen und so weihen. Der Altar ist dann hochheilig; jeder, der den Altar berührt, wird heilig.
2396ExodusEx22938Folgendes sollst du auf dem Altar darbringen: Tagtäglich und ständig zwei männliche einjährige Lämmer.*
2397ExodusEx22939Das eine Lamm sollst du am Morgen, das andere zur Zeit der Abenddämmerung darbringen,
2398ExodusEx22940dazu ein Zehntel Feinmehl, das mit einem viertel Hin Öl aus gestoßenen Oliven vermengt ist, und als Trankopfer ein viertel Hin Wein für ein Lamm.
2399ExodusEx22941Das zweite Lamm bring zur Zeit der Abenddämmerung dar, mit einer Opfergabe und einem Trankopfer wie am Morgen, zum beruhigenden Duft als Feueropfer für den Herrn.
2400ExodusEx22942Es soll von Generation zu Generation ein immer währendes Brandopfer am Eingang des Offenbarungszeltes vor dem Herrn sein, wo ich mich euch offenbare, um mit dir dort zu reden.
2401ExodusEx22943Ich werde mich dort den Israeliten offenbaren und mich in meiner Herrlichkeit als heilig erweisen.
2402ExodusEx22944Ich werde das Offenbarungszelt, den Altar, Aaron und seine Söhne heiligen und für meinen Priesterdienst weihen.
2403ExodusEx22945Ich werde mitten unter den Israeliten wohnen und ihnen Gott sein.
2404ExodusEx22946Sie sollen erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott bin, der sie aus Ägypten herausgeführt hat, um in ihrer Mitte zu wohnen, ich, der Herr, ihr Gott.
2405ExodusEx2301Mach auch einen Altar zum Verbrennen von Räucherwerk; aus Akazienholz sollst du ihn machen.*
2406ExodusEx2302Er soll eine Elle lang, eine Elle breit, also quadratisch, und zwei Ellen hoch sein; seine Hörner sollen mit ihm eine Einheit bilden.
2407ExodusEx2303Mit purem Gold überzieh ihn, seine Platte, seine Wände ringsum und seine Hörner und bring an ihm ringsum eine Goldleiste an!
2408ExodusEx2304Mach für ihn zwei Paar Goldringe, befestige sie unterhalb seiner Leiste an seinen beiden Seiten, seinen Seitenwänden, zum Aufnehmen der Stangen, sodass man ihn damit tragen kann.
2409ExodusEx2305Mach die Stangen aus Akazienholz und überzieh sie mit Gold!
2410ExodusEx2306Stell ihn vor den Vorhang vor der Lade der Bundesurkunde, vor der Deckplatte über der Bundesurkunde! Dort will ich mich dir offenbaren.
2411ExodusEx2307Aaron soll auf ihm Morgen für Morgen duftendes Räucherwerk verbrennen; wenn er die Lampen herrichtet, soll er es verbrennen.
2412ExodusEx2308Wenn Aaron zur Zeit der Abenddämmerung die Lampen wieder aufsetzt, soll er das Räucherwerk verbrennen; es soll ein immer währendes Rauchopfer vor dem Herrn sein von Generation zu Generation.
2413ExodusEx2309Ihr dürft auf ihm weder ein unerlaubtes Rauchopfer, noch ein Brandopfer, noch ein Speiseopfer darbringen; auch dürft ihr auf ihm kein Trankopfer ausgießen.
2414ExodusEx23010An seinen Hörnern soll Aaron einmal im Jahr die Sühne für die Sünden vollziehen; mit dem Blut des Sühneopfers soll man einmal im Jahr auf ihm die Sühne vollziehen von Generation zu Generation. Etwas Hochheiliges ist es für den Herrn.*
2415ExodusEx23011Der Herr sprach zu Mose:
2416ExodusEx23012Wenn du die Zählung der Israeliten für ihre Veranlagung durchführst, soll jeder von ihnen ein Lösegeld für seine Person anlässlich der Veranlagung an den Herrn zahlen, damit sie kein Unheil wegen der Veranlagung trifft.*
2417ExodusEx23013Jeder von ihnen, der zur Veranlagung kommt, soll einen halben Schekel, entsprechend dem Schekelgewicht des Heiligtums, entrichten: zwanzig Gera auf einen Schekel; einen halben Schekel soll die Abgabe für den Herrn betragen.
2418ExodusEx23014Jeder von zwanzig Jahren und darüber, der zur Veranlagung kommt, soll eine Abgabe für den Herrn entrichten.
2419ExodusEx23015Der Reiche soll nicht mehr, der Arme nicht weniger als einen halben Schekel geben, wenn ihr die Abgabe für den Herrn als Lösegeld für eure Person entrichtet.
2420ExodusEx23016Nimm das Silber des Lösegeldes von den Israeliten und verwende es für den Dienst im Offenbarungszelt; es diene den Israeliten zur Erinnerung vor dem Herrn, als Lösegeld für eure Person.
2421ExodusEx23017Der Herr sprach zu Mose:
2422ExodusEx23018Verfertige ein Becken aus Kupfer und ein Gestell aus Kupfer für die Waschungen und stell es zwischen das Offenbarungszelt und den Altar; dann füll Wasser ein!
2423ExodusEx23019Aaron und seine Söhne sollen darin ihre Hände und Füße waschen.
2424ExodusEx23020Wenn sie zum Offenbarungszelt kommen, sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben. Ebenso sollen sie es halten, wenn sie zum Altar treten, um den Dienst zu verrichten und um Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen zu lassen.
2425ExodusEx23021Sie sollen sich ihre Hände und Füße waschen, damit sie nicht sterben. Dies soll für sie eine immer währende Verpflichtung sein, für Aaron und seine Nachkommen von Generation zu Generation.
2426ExodusEx23022Der Herr sprach zu Mose:*
2427ExodusEx23023Nimm dir Balsam von bester Sorte: fünfhundert Schekel erstarrte Tropfenmyrrhe, halb so viel, also zweihundertfünfzig Schekel, wohlriechenden Zimt, zweihundertfünfzig Schekel Gewürzrohr
2428ExodusEx23024und fünfhundert Schekel Zimtnelken, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, dazu ein Hin Olivenöl,
2429ExodusEx23025und mach daraus ein heiliges Salböl, eine würzige Salbe, wie sie der Salbenmischer bereitet. Ein heiliges Salböl soll es sein.
2430ExodusEx23026Damit salbe das Offenbarungszelt und die Lade der Bundesurkunde,
2431ExodusEx23027den Tisch und den Leuchter mit ihren Geräten und den Rauchopferaltar,
2432ExodusEx23028ferner den Brandopferaltar samt allen seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell.
2433ExodusEx23029So sollst du sie weihen, damit sie hochheilig seien; ein jeder, der sie berührt, wird heilig.
2434ExodusEx23030Auch Aaron und seine Söhne sollst du salben und sie weihen, damit sie mir als Priester dienen.
2435ExodusEx23031Zu den Israeliten aber sag: Das soll euch als ein mir heiliges Salböl gelten von Generation zu Generation.
2436ExodusEx23032Auf keinen menschlichen Körper darf es gegossen werden und ihr dürft auch keines in der gleichen Mischung herstellen; denn heilig ist es, heilig soll es euch sein.
2437ExodusEx23033Wer eine solche Mischung herstellt oder damit einen Laien salbt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2438ExodusEx23034Der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Duftstoffe, Staktetropfen, Räucherklaue, Galbanum, Gewürzkräuter und reinen Weihrauch, von jedem gleich viel,
2439ExodusEx23035und mach Räucherwerk daraus, ein Würzgemisch, wie es der Salbenmischer herstellt, gesalzen, rein und heilig.
2440ExodusEx23036Zerstoß einen Teil davon ganz fein und bring davon wieder einen Teil vor die Bundesurkunde im Offenbarungszelt, wo ich dir begegnen werde; hochheilig soll es euch sein.
2441ExodusEx23037Das Räucherwerk, das du bereiten sollst - in derselben Mischung dürft ihr euch kein anderes herstellen -, soll dir als dem Herrn heilig gelten.
2442ExodusEx23038Wer solches um des Duftes willen herstellt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2443ExodusEx2311Der Herr sprach zu Mose:
2444ExodusEx2312Siehe, ich habe Bezalel, den Sohn Uris, den Enkel Hurs, vom Stamm Juda, beim Namen gerufen
2445ExodusEx2313und ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, mit Verstand und mit Kenntnis für jegliche Arbeit:
2446ExodusEx2314Pläne zu entwerfen und sie in Gold, Silber und Kupfer auszuführen
2447ExodusEx2315und durch Schneiden und Fassen von Steinen und durch Schnitzen von Holz allerlei Werke herzustellen.
2448ExodusEx2316Ich habe ihm Oholiab, den Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, beigegeben und allen Kunstverständigen Weisheit verliehen, damit sie alles ausführen, was ich dir aufgetragen habe:
2449ExodusEx2317das Offenbarungszelt, die Lade für die Bundesurkunde, die Deckplatte darauf und alle Geräte des Zeltes,
2450ExodusEx2318den Tisch mit seinen Geräten, den Leuchter aus reinem Gold mit allen seinen Geräten und den Rauchopferaltar,
2451ExodusEx2319den Brandopferaltar mit allen seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell,
2452ExodusEx23110die gewirkten Gewänder und die heiligen Gewänder des Priesters Aaron sowie die Gewänder seiner Söhne für den Priesterdienst,
2453ExodusEx23111das Salböl und das duftende Räucherwerk für das Heiligtum. Sie sollen alles so ausführen, wie ich es dir befohlen habe.
2454ExodusEx23112Der Herr sprach zu Mose:
2455ExodusEx23113Sag den Israeliten: Ihr sollt meine Sabbate halten; denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Generation zu Generation, damit man erkennt, dass ich, der Herr, es bin, der euch heiligt.
2456ExodusEx23114Darum haltet den Sabbat; denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entweiht, soll mit dem Tod bestraft werden. Denn jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.
2457ExodusEx23115Sechs Tage soll man arbeiten; der siebte Tag ist Sabbat, Ruhetag, heilig für den Herrn. Jeder, der am Sabbat arbeitet, soll mit dem Tod bestraft werden.*
2458ExodusEx23116Die Israeliten sollen also den Sabbat halten, indem sie ihn von Generation zu Generation als einen ewigen Bund halten.
2459ExodusEx23117Für alle Zeiten wird er ein Zeichen zwischen mir und den Israeliten sein. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht; am siebten Tag ruhte er und atmete auf.*
2460ExodusEx2311Exo 31:19 [18] Nachdem der Herr zu Mose auf dem Berg Sinai alles gesagt hatte, übergab er ihm die beiden Tafeln der Bundesurkunde, steinerne Tafeln, auf die der Finger Gottes geschrieben hatte.
2461ExodusEx2321Als das Volk sah, dass Mose noch immer nicht vom Berg herabkam, versammelte es sich um Aaron und sagte zu ihm: Komm, mach uns Götter, die vor uns herziehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten heraufgebracht hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.*
2462ExodusEx2322Aaron antwortete: Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern die goldenen Ringe ab, die sie an den Ohren tragen, und bringt sie her!
2463ExodusEx2323Da nahm das ganze Volk die goldenen Ohrringe ab und brachte sie zu Aaron.
2464ExodusEx2324Er nahm sie von ihnen entgegen, zeichnete mit einem Griffel eine Skizze und goss danach ein Kalb. Da sagten sie: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.*
2465ExodusEx2325Als Aaron das sah, baute er vor dem Kalb einen Altar und rief aus: Morgen ist ein Fest zur Ehre des Herrn.
2466ExodusEx2326Am folgenden Morgen standen sie zeitig auf, brachten Brandopfer dar und führten Tiere für das Heilsopfer herbei. Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken und stand auf, um sich zu vergnügen.
2467ExodusEx2327Da sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, läuft ins Verderben.
2468ExodusEx2328Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
2469ExodusEx2329Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut: Ein störrisches Volk ist es.
2470ExodusEx23210Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt. Dich aber will ich zu einem großen Volk machen.
2471ExodusEx23211Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen, und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen dein Volk entbrannt? Du hast es doch mit großer Macht und starker Hand aus Ägypten herausgeführt.
2472ExodusEx23212Sollen etwa die Ägypter sagen können: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen? Lass ab von deinem glühenden Zorn und lass dich das Böse reuen, das du deinem Volk antun wolltest.
2473ExodusEx23213Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit einem Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben und sie sollen es für immer besitzen.*
2474ExodusEx23214Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das er seinem Volk angedroht hatte.
2475ExodusEx23215Mose kehrte um und stieg den Berg hinab, die zwei Tafeln der Bundesurkunde in der Hand, die Tafeln, die auf beiden Seiten beschrieben waren. Auf der einen wie auf der andern Seite waren sie beschrieben.
2476ExodusEx23216Die Tafeln hatte Gott selbst gemacht und die Schrift, die auf den Tafeln eingegraben war, war Gottes Schrift.
2477ExodusEx23217Josua hörte das Lärmen und Schreien des Volkes und sagte zu Mose: Horch, Krieg ist im Lager.
2478ExodusEx23218Mose antwortete: Nicht Siegesgeschrei, auch nicht Geschrei nach Niederlage ist das Geschrei, das ich höre.
2479ExodusEx23219Als Mose dem Lager näher kam und das Kalb und den Tanz sah, entbrannte sein Zorn. Er schleuderte die Tafeln fort und zerschmetterte sie am Fuß des Berges.
2480ExodusEx23220Dann packte er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es im Feuer und zerstampfte es zu Staub. Den Staub streute er in Wasser und gab es den Israeliten zu trinken.
2481ExodusEx23221Zu Aaron sagte Mose: Was hat dir dieses Volk getan, dass du ihm eine so große Schuld aufgeladen hast?
2482ExodusEx23222Aaron erwiderte: Mein Herr möge sich doch nicht vom Zorn hinreißen lassen. Du weißt doch, wie böse das Volk ist.
2483ExodusEx23223Sie haben zu mir gesagt: Mach uns Götter, die uns vorangehen. Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten heraufgeführt hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.
2484ExodusEx23224Da habe ich zu ihnen gesagt: Wer Goldschmuck trägt, soll ihn ablegen. Sie haben mir das Gold übergeben, ich habe es ins Feuer geworfen und herausgekommen ist dieses Kalb.
2485ExodusEx23225Mose sah, wie verwildert das Volk war. Denn Aaron hatte es verwildern lassen, zur Schadenfreude ihrer Widersacher.
2486ExodusEx23226Mose trat an das Lagertor und sagte: Wer für den Herrn ist, her zu mir! Da sammelten sich alle Leviten um ihn.
2487ExodusEx23227Er sagte zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder lege sein Schwert an. Zieht durch das Lager von Tor zu Tor! Jeder erschlage seinen Bruder, seinen Freund, seinen Nächsten.
2488ExodusEx23228Die Leviten taten, was Mose gesagt hatte. Vom Volk fielen an jenem Tag gegen dreitausend Mann.
2489ExodusEx23229Dann sagte Mose: Füllt heute eure Hände mit Gaben für den Herrn! Denn jeder von euch ist heute gegen seinen Sohn und seinen Bruder vorgegangen und der Herr hat Segen auf euch gelegt.*
2490ExodusEx23230Am folgenden Morgen sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde begangen. Jetzt will ich zum Herrn hinaufsteigen; vielleicht kann ich für eure Sünde Sühne erwirken.
2491ExodusEx23231Mose kehrte zum Herrn zurück und sagte: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen. Götter aus Gold haben sie sich gemacht.
2492ExodusEx23232Doch jetzt nimm ihre Sünde von ihnen! Wenn nicht, dann streich mich aus dem Buch, das du angelegt hast.
2493ExodusEx23233Der Herr antwortete Mose: Nur den, der gegen mich gesündigt hat, streiche ich aus meinem Buch.
2494ExodusEx23234Aber jetzt geh, führe das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Mein Engel wird vor dir hergehen. Am Tag aber, an dem ich Rechenschaft verlange, werde ich über ihre Sünde mit ihnen abrechnen.
2495ExodusEx23235Der Herr schlug das Volk mit Unheil, weil sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron anfertigen ließ.*
2496ExodusEx2331Der Herr sprach zu Mose: Geh, zieh mit dem Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, fort von hier, in das Land hinauf, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versichert habe: Deinen Nachkommen gebe ich es.
2497ExodusEx2332Ich sende einen Engel, der dir vorangeht, und ich vertreibe die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
2498ExodusEx2333In ein Land, in dem Milch und Honig fließen, wirst du kommen. Ich selbst ziehe nicht in deiner Mitte hinauf, denn du bist ein störrisches Volk. Es könnte sonst geschehen, dass ich dich unterwegs vertilge.
2499ExodusEx2334Als das Volk diese Drohung hörte, trauerten sie und keiner legte seinen Schmuck an.
2500ExodusEx2335Da sprach der Herr zu Mose: Sag zu den Israeliten: Ihr seid ein störrisches Volk. Wenn ich auch nur einen einzigen Augenblick mit dir zöge, müsste ich dir ein Ende machen. Jetzt aber leg deinen Schmuck ab! Dann will ich sehen, was ich mit dir tun kann.
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